Caritas Eifel Aktuell

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caritas eifel aktuell Die Mitgliederzeitung des Caritasverbandes für die Region Eifel NEU: Fortbildungen im Caritas-Haus Schleiden Seite 6 Ausbildung: Tina Vossel schließt als erste die Pflegeausbildung ab Seite 18 Flüchtlingsprojekt mit der Gemeinde Hellenthal gestartet Seite 26 Ausgabe 09 November 2015

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Die Mitgliederzeitung des Caritasverbandes für die Region Eifel - Ausgabe 09/November 2015

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caritaseifel aktuellDie Mitgliederzeitung des

Caritasverbandes für die Region Eifel

NEU: Fortbildungen im Caritas-Haus SchleidenSeite 6

Ausbildung: Tina Vossel schließt als erste die Pflegeausbildung abSeite 18

Flüchtlingsprojekt mit der Gemeinde Hellenthal gestartetSeite 26

Ausgabe 09November 2015

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Redaktion Arndt Krömer, Rolf Schneider

Texte Arndt Krömer

Layout Arndt Krömer

Verantwortlich Rolf Schneider

Fotonachweis Caritasverband für die Region Eifel e.V. Fotolia.de

Rückseite (Wien): Radu, Flickr, CC-Lizenz https://www.flickr.com/photos/radyone/3857367788

Impressum

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Inhalt

Fachbereich I: Psychiatrische DiensteFortbildung: Positive Rückmeldungen vom Fachkkollegium ............ Seite 6Theaterworkshop der Regenbogengruppe ..................................... Seite 8Neues Projekt: ARbeit TEilen (ARTE) ..............................................Seite 10Vortrag „Leben mit der Depression“ ...............................................Seite 11BEWO-Klient veröffentlicht Gedichtband .......................................Seite 1210 Jahre „Angehörigengruppe“ ......................................................Seite 16

Fachbereich II: Gesundheit und PflegeAusbildung: erste Pflegeausbildung abgeschlossen ......................Seite 18

Fachbereich III: Soziale ArbeitCaritasreisen 2016 ........................................................................ Seite 22Ferienprogramm für Kinder unserer begleiteten Familien ...............Seite 24

Allgemeines Flüchtlingshilfe ............................................................................... Seite 26Einweihung des neuen Caritas-Zentrums Simmerath .................... Seite 30Kurz notiert ................................................................................... Seite 33

Vorwort ........................................................................................... Seite 4

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Sehr geehrte Damen unD herren, liebe FörDerer unD FreunDe,

„Einwanderung nach Deutschland wird seit Jahren und mit wech-selnden Vorzeichen diskutiert“, schreibt Elke Tießler-Marende vom Deutschen Caritasverband. „2012 und 2013 wurde der Zuzug von EU-Bürger(inne)n aus Bulgarien und Rumänien problematisiert. Es hieß, sie stellten viele Kommunen vor zu große Herausforderungen bei der Gesundheitsversorgung oder auch bei der Beschulung der Kinder. 2014 standen vor allem der Fachkräfte-mangel und die Frage im Fokus, ob und wie diesem durch ein neues Ein-wanderungsgesetz abzuhelfen sei. Im Sommer 2015 wird die Debatte nun von der großen Zahl der Flücht-

Vorwort

linge dominiert. Gemeinsam ist diesen Diskussionen, dass die ver-schiedenen Formen von und Rah-menbedingungen für Zuwanderung nach Deutschland nicht differenziert genug wahrgenommen werden. Statistisch und definitorisch wird zwi-schen Flüchtlingen und Asylsuchen-den unterschieden. Flüchtlinge sind Menschen, die vor Verfolgung oder Krieg fliehen. Asylsuchende sind Menschen, die in ein anderes Land fliehen und dort förmlich um Asyl nachsuchen. Menschen, die vor Ar-mut, vor Naturkatastrophen oder vor dem Klimawandel „fliehen“, sind qua Definition keine Flüchtlinge – auch keine Wirtschafts- oder Armuts-flüchtlinge, sondern Mig ran t(in n)en.

In den vergangenen Jahren sind die Flüchtlingszahlen deutlich gestiegen, 2014 waren rund 60 Millionen welt-weit auf der Flucht. Allerdings waren 64 Prozent davon Binnenvertriebene, vor allem in Staaten Südamerikas, Asiens und Afrikas. „Nur“ 19,5 Mil-lionen waren in ein anderes Land geflohen, 1,8 Millionen Menschen hatten dort Asyl beantragt. Die drei Hauptherkunftsländer von Flüchtlin-gen waren Afghanistan, Syrien und Somalia. Da die meisten Flüchtlinge in ein angrenzendes Nachbarland fliehen, lebten neun von zehn Flücht-lingen in Entwicklungsländern. Asyl-suchende bleiben meist nicht in der Region. Bei den Hauptaufnahmelän-dern lag im letzten Jahr Deutschland auf Platz zwei hinter Russland (dies ist dem Bürgerkrieg in der Ukraine geschuldet) und vor den USA, der Türkei und Schweden.

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Flüchtlinge und Asylsuchende ge-langen über verschiedene, oft sehr gefährliche Wege in die EU. Haben sie einen Staat der EU erreicht, be-stimmt die Genfer Flüchtlingskon-vention, dass sie nicht ohne Prüfung ihres Asylantrags zurückgewiesen werden dürfen. Das europäische Asylrecht sieht vor, dass sie ihren Antrag im ersten EU-Land, das sie betreten, stellen müssen (die soge-nannte Dublin-III-Regelung). Wan-dern sie in einen anderen EU-Staat weiter, müssen sie eigentlich in das Ankunftsland zurück. Deshalb wurde jahrelang darüber diskutiert, ob die-ses System gerecht sei oder zu einer Überlastung der südlichen EU-Staa-ten Italien und Griechenland führe. Tatsächlich sind die Asylsuchenden innerhalb der EU sehr ungleichmäßig verteilt.

In absoluten Zahlen nimmt Deutsch-land seit 2012 mit Abstand am meis-ten Menschen auf. Im Verhältnis von Asylsuchenden zur Einwohnerzahl lag Anfang 2015 Ungarn erstmals auf Platz eins, zuvor war es Schweden. Italien und Griechenland lagen bei der Aufnahme von Asylsuchenden in den letzten Monaten und Jahren in absoluten Zahlen und im Verhältnis zur Bevölkerung nur im Mittelfeld. Al-lerdings berücksichtigen diese Zah-len nicht, wie viele Menschen tat-sächlich ankommen und zunächst untergebracht und versorgt werden müssen. Aktuell sind Staaten wie Italien, Griechenland, Kroatien oder Ungarn mit den vielen ankommen-den oder durchreisenden Flücht-lingen ebenso überfordert wie die

Nicht-EU-Staaten Mazedonien und Serbien, die als Transitländer dienen. Die aktuellen Bilder aus diesen Län-dern zeigen neben großer Hilfsbe-reitschaft von Teilen der Bevölkerung und einer beschämenden politischen Taktiererei vor allem, dass diese Län-der Unterstützung benötigen.“

Im Kreis Euskirchen befinden sich derzeit ca. 3325 Asylsuchende und Migranten/innen. Menschen, die bis-her trotz großer Schwierigkeiten in den Gemeinden Aufnahme fanden. Laut Spiegelausgabe vom 26.9.2015 kommen sie hauptsächlich aus Sy-rien, Albanien, Kosovo, Serbien, Af-ghanistan, Irak, Mazedonien, Eritrea, Pakistan und Nigeria. 69,3% davon sind Muslime, 17,6% Christen, 4,7% Jesiden, 1,7% Konfessionslose, 6,7% Sonstige.

Wir dürfen nicht nachlassen mit un-serer Hilfe und gerade unsere Cari-tas ist aufgerufen dort zu helfen, wo die Hilfe benötigt wird. Auch und ge-rade wenn der Weg noch nicht klar und die Zukunft ungewiss ist.

Ihr

Rolf Schneider Geschäftsführer

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Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Unter dem Motto „Von Fachleuten für Fachleute“ haben wir in die-sem Jahr professionellen Kräften aus dem psychiatrischen Bereich drei Fortbildungen angeboten. Die Rückmeldungen dazu fielen äußerst positiv aus, so dass eine Fortsetzung der Reihe für 2016 in Planung ist.

„Viele Fachleute aus der Region ka-men in unseren Verband, um sich aktuelles Fachwissen anzueignen“, fasst Julia Jeuck in einem kurzen Satz zusammen. „Kurz nach der Veröffentlichung waren die Fortbil-dungen bereits zu einem großen Teil belegt.“ Die Referenten Prof. Dr. Wolfgang Schwarzer, Arzt und Do-

Positive Rückmeldungen vom Fachkollegium

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7Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Ihre Ansprechpartnerin

zent an der Katholischen Hochschu-le Köln, Dr. Christian Jost, Oberarzt in der Klinik „Marienborn“ Zülpich sowie gesetzliche Betreuerin und Di-plom-Verwaltungswirtin Birgit Wolff schienen mit ihren Inhalten die Be-darfe der Teilnehmerinnen also ge-nau abzudecken, denn alle Veran-staltungen waren von internen wie externen Fachleuten hoch frequen-tiert. Kolleginnen und Kollegen der Lebenshilfe Euskirchen, der Caritas Euskirchen, der Nordeifelwerkstätten Kall, des ABK-Hilfswerks Simmerath sowie gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer aus Kall nahmen teil.

Julia Jeuck

(02445) 8507-203

Aufgrund der hohen Teilnehmer-zahlen und der positiven Resonanz sind für nächstes Jahr weitere Fort-bildungsveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Psychiatrie für Fach-kräfte geplant. Sozialpädagogin Julia Jeuck wird diese wieder zusammen-stellen. Wer Fragen hat, kann sich gerne an sie wenden.

Organisatorin Julia Jeuck (l.) und Referentin Birgit Wolff, die die Teilnehmer rund ums The-ma „Behinderten-Testament“ informierte.

Mit unserem diesjährigen Flyer machten wir in gedruckter Form sowie online auf unsere neuen Schulungen aufmerksam; die Themen stießen auf großes Interesse.

Fortbildung

UnsereSchulungsangebote

für 2015

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Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Am Samstag, den 09. Mai 2015 waren 12 Kinder der Regenbo-gengrupe im Begegnungszent-rum unseres Caritas-Hauses in Schleiden zu Gast, um gemein-sam einen Tag mit Theater spielen zu verbringen. Es war das neunte Mal, dass wir Kindern, die im Rah-men der dort angebotenen Hilfen betreut werden, dieses Angebot ermöglichten.

Theaterpädagogin Petra Knittel be-gann das Projekt zunächst mit Spie-len zum Kennenlernen, aufeinander acht geben und dem spontanen Umsetzen eigener Ideen der Kinder. Für die meisten der jungen Teilneh-mer war es eine große Herausforde-rung, vor anderen in den Mittelpunkt zu treten, zu sprechen und zu agie-ren. Mit Hilfe selbst gewählter Rol-len und professioneller Begleitung konnte diese Barriere bald spielend

für die Kinder der Regenbogengruppe

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Ihre Ansprechpartnerin

9Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Irene Nellessen

(02445) 8507-211

überwunden werden. Zum Thema „Die Schatzpiraten“ wurden im wei-teren Verlauf des Tages die Rollen ei-ner Erzählerin, zweier Anführer/innen und ihrer Mannschaften, einer Rob-be und eines sprechenden Papageis vergeben. Auf einem großen Segel-schiff stach die Piratenmannschaft mit einer beim Pokern gewonnenen Schatzkarte in See, begleitet von Musik und wilden Stürmen. Wäh-renddessen war eine kleinere Pira-tengruppe bereits mit dem Ruder-boot auf der Insel angekommen und hatten schon den Schatz gefunden...

Irene Nellessen, Organisatorin des Projektes, zeigte sich wieder einmal begeistert von dem Resultat des Ta-ges: „Morgens hatten einige junge Akteure mit uns vereinbart, auf kei-nen Fall bei der Präsentation mitzu-machen, weil sie sich nicht trauen würden. Für schüchterne Kinder ist es schon ein großer Erfolg, über-haupt an dem Angebot teilzuneh-men. Wir unterstützen die Kinder dahingehend, dass sie ihre eigenen Gefühle wahr- und ernst nehmen und ihre Wünsche und Grenzen benennen. Für uns ist es demnach völlig in Ordnung, wenn Kinder für sich entscheiden, dass sie alles mit-machen, nur eben den Auftritt nicht.“ Umso überraschender war es, dass am späten Nachmittag alle Kinder von sich aus den Wunsch äußerten, das erarbeitete Theaterstück vor ih-ren Familien bzw. ihren Erziehungs-berechtigten vorzuführen.

Sichtlich stolz genoss die Theater-truppe zum Abschluss des Tages

den Applaus von über zwanzig Zu-schauern.

Der Tag verlief geradezu harmo-nisch; es entstanden neue Kontakte, die Kinder hatten viel Spaß zusam-men und trauten sich, im Rahmen ei-ner anderen Rolle Neues auszupro-bieren. Als mittags die Riesenpizza geliefert wurde und alle gemeinsam um den Tisch versammelt waren, fragten einige junge Teilnehmer be-reits, ob sie im nächsten Jahr wieder dabei sein dürften. Das Theaterpro-jekt, das von den Caritas-Mitarbei-terinnen Sylvia Hinzmann, Michaela Sand und Irene Nellessen begleitet wurde, wird ährlich von Spenden für die Regenbogengruppe ermöglicht.

Die Regenbogengruppe ist eine Un-terstützung von Kindern psychisch und/oder suchtkranker Eltern. Sie trifft sich jeden Dienstag in der Zeit von 16:00 - 17:30 Uhr in der Tages-stätte des Caritasverbandes, Ge-münder Str. 40 in Schleiden.

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Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Menschen, die wir im Rahmen unse-res Betreuten Wohnens unterstützen und die sich weder in der Tagesstät-te noch in einer Werkstatt für Men-schen mit Behinderung einfinden können, bieten wir in unserem Be-schäftigungsprojekt „ARbeit TEilen“ (ARTE) die Möglichkeit einer sinnvol-len Tagesgestaltung. Der Baustein umfasst mit unserem Möbel- sowie dem Haustechnischen Dienst zwei Bereiche. In beiden haben die Klien-ten die Möglichkeit, sich mit hand-werklichen Tätigkeiten bei uns einzu-bringen.

Im Mai haben nun einige Klienten un-ter Anleitung unseres Bundesfreiwil-

ligendienstlers Christoph Müller eine Blumenwiese neu angelegt. Dieses etwa 6 m² große Stück soll zunächst ein „Testlauf“ sein, um festzustellen, ob die Blumen auf unserer Wiese gedeihen und wie sich die Entwick-lung von Unkraut darstellt. Ersteres hat bestens funktioniert, wir sind bereits auf unser Werk mit positi-ven Rückmeldungen angesprochen worden. Hinsichtlich des Unkrauts werden wir die Erfahrungen im kom-menden Jahr abwarten müssen und dann entscheiden, ob wir das Stück vergrößern.

Neue Blumenwiese in Schleiden angelegt

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11Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Im April bot unser Fachbereich einen Vortrag zum Thema „Leben mit der Depression“ an, bei dem die Rekord-zahl von 35 Teilnehmern zu verzeich-nen war. Anne Christ, Diplom-Psy-chologin und Verhaltenstherapeutin war auch vor 15 Jahren zum selben Thema als Dozentin eingeladen. Irene Nellessen, Leiterin der Kontakt- und Beratungsstelle macht einen Unter-schied von früher zu heute deutlich: „In der vielfach übersichtlichen, dörf-lichen Struktur der Eifel waren noch vor wenigen Jahren Scham- und Schuldgefühle der Hauptgrund, eine psychische Erkrankung in der Fami-lie zu verheimlichen. Mein Eindruck ist, dass sich heute mehr Menschen trauen bzw. das Bedürfnis haben, über ihre oder die Erkrankung eines Angehörigen zu sprechen und sich auszutauschen. So wird auch ein solcher Vortrag als Informationsquel-le von Menschen aller Altersstufen mehr genutzt als früher.“

Viele Menschen sind von einer psy-chischen Erkrankung betroffen und haben erfahren, dass ein Gruppen-angebot in verschwiegener Atmo-sphäre hilfreich ist und neue Impulse bringen kann. Im Begegnungszen- trum Schleiden zeigte Frau Christ zu-nächst die Symptome einer Depres-sion auf, um im weiteren Verlauf des Abends über mögliche Ursachen ih-rer Entstehung zu informieren.

Dass die eigene Art zu denken und sich und andere zu bewerten eine große Rolle bei der Entstehung einer Depression spielen kann, stieß bei den Zuhörern auf großes Interesse. Christ gab Betroffenen, Angehörigen und beruflich im psychiatrischen Be-reich Tätigen anhand von Beispie-len Tipps und Lösungsanregungen. Auch Fragen ihrer Zuhörer wurden beantwortet. Betroffene und Ange-hörige meldeten zurück, dass der Vortrag sehr hilfreich für sie war.

„Leben mit der Depression“

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12 Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Klient veröffentlicht zweites Buch

Autor dieses Gedichts ist Nils Ponten aus Monschau. Im Alter von 16 Jah-ren erkrankte er an einer paranoiden Schizophrenie. Die Erkrankung mit ihren angstauslösenden Gedanken verwehrte ihm den gängigen Weg zum Abschluss einer Ausbildung und den Einstieg ins Berufsleben. Vor diesem Hintergrund steht Nils Ponten in Kontakt mit unserem Be-treuten Wohnen. 2011 ermunterte ihn Mutter Hedi Ponten, seine Ge-danken aufzuschreiben. Sie hilft ihm anschließend dabei, die niederge-schriebenen „lichtlebigen Wortwäl-der“ in eine lyrische Form zu gießen. Mittlerweile hat der 27-jährige zwei

Nacht, bitte komm schon bald, bringe mir den missenden Schlaf. Das Licht der Sonne verschwindet ohnedem fraglos. Sterne spiegeln sich, - jeder für sich. Hab’ nur noch den Rest des verbrannten Lichtes bis zum nächsten Morgen. Nacht, bitte bringe mir die leisen Geräusche, ich will nicht mehr „Laut“. Denn nach dir legt die Sonne sich wieder auf das Land, und tut so, als würde sie schlafen und ist dabei befremdlich schrill.

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13Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Gedichtbände veröffentlicht; das Schreiben von Gedichten hat ihm zu neuem Lebensmut verholfen. Es ist zu einem Medium geworden, das ihm dabei hilft, mit seiner Erkrankung besser klar zu kommen.

„Von 2006 - 2011 war Nils im Zuge der Schizophrenie sehr depressiv“, erzählt seine Mutter. „Er hatte Angst, dass er einfach keine Zukunft hat und alles aussichtslos ist. Also haben wir nach einer Möglichkeit für ihn ge-sucht, etwas zu tun, ohne an einen strikten Zeitplan wie in der Ausbil-dung oder im Beruf gekettet zu sein.“ Im Krankenhaus erzählte ihr Nils von den Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen. Gemeinsam formten sie seine Fantasiewelt zu Gedichten. „Durch das Schreiben habe ich end-lich etwas gefunden, das mir Spaß macht, das ich tun kann, womit ich arbeiten kann und das mich zufrie-den macht. Es hat mir eine Perspek-tive gegeben“, erläutert Nils.

In seinen Worten verarbeitet er All-tagsgeschichten, schreibt über das, was er hört, was erzählt wird und lässt dies mit der eigenen Fantasie verschmelzen. „Es sind Dinge, die ich im Garten sehe, ganz banale Sa-chen, die ich beobachte. Beispiels-weise ein Lachen, das ich aus ei-nem anderen Blickwinkel betrachte und hinter die Fassade schaue. Aus einfach Dingen kann ich manchmal etwas Verrücktes schreiben.“ Spa-ziergänge, Natur, Gärten, Gedanken über Liebe, Freundschaft und den Menschen sind der Stoff für seine Worte. „Meine Erkrankung ist nicht

schön, aber aus ihr können wun-derschöne Gedanken und Gedichte entstehen.“ Seine Verse sind bildhaft von metaphorischer Bedeutung und leben von Symbolen.

Durch das Teilen seiner Lyrik mit an-deren Menschen machte er schließ-lich zu einer ganz neuen Erfahrung: viele positive Rückmeldungen führ-ten zu neuen und mehr Kontakten und zum Antrieb, weiter zu machen. Seine Gedichte wurden zu einem Weg, um aus der Depression zu kommen, wieder in Aktion zu gehen und nicht in der Passivität stecken zu bleiben.

Für Nils’ Entwicklung wurde es wich-tig, in einer eigenen Wohnung zu leben und so einen weiteren Schritt Richtung Selbständigkeit zu vollzie-hen. „Nach intensiver Suche kam der Kontakt zur Schleidener Tages-stätte zustande. Der Kontakt hier war einfach am angenehmsten, die Betreuer am nettesten... das passte am besten,“ führt Hedi Ponten aus. Mittlerweile lebt Nils in Schleiden in einer 4er-Wohngemeinschaft für psychisch Erkrankte, was seinem Wunsch nach mehr Kontakt mit anderen Menschen entgegen kam. Durch die intensive Betreuung und Begleitung der WG seitens einer Mitarbeiterin des Betreuten Wohnen funktioniert das Zusammenleben für ihn sehr gut.

2012 wagten Mutter und Sohn schließlich einen nächsten Schritt: sie wollten versuchen, seine Gedich-te in einem Buch zu veröffentlichen.

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ENTWICKELTE GEDANKEN

Kann es sein, dass ich schon unendlich lange bestehe, ich geschlafen habe?Kann es sein, dass mein „Traum“dieses Leben wahrhaftig gemacht hat?Meine Gedanken entwickeln sich, doch nur,um in der Rechtschaffenheit der Sinnedem Traum zu entfliehen.

Kann es sein, endlich die wahrhaftandere Welt zu erblicken, um nach einer neuen Perspektivezu suchen und zu finden?Kann es sein, dass sich die Unendlichkeitkugelt, in der wir bestehen?Doch nur wir Menschen drehen unsim Kern des Geistes zur Seele hin.

Sie hält uns in einem Augenblick,in einem anderen schwebt sie dahin,weil sie alleinig die Antwort ist.Ihr Geheimnis ist, dass sie uns zu sich führt,schon bevor wir wahrhaftig sind.Vollständig und EinsSind wir in des Traumes Umlaufmit ihr.

Nils Ponten

14 Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Sie schickten eine Auswahl von Ge-dichten an sechs Verlage und über-lebten eine große Überraschung: alle sechs hatten eine positive Zusage gemacht! Sein erstes Gedichtsbänd-chen hat sich etwa 300x verkauft. Mittlerweile ist ein zweiter Band un-ter dem Titel „Mit Finde-Flügeln“ beim Book-On-Demand-Verlag er-schienen. „Ich habe die Buchläden hier in der Region abgefahren, um das Buch vorzustellen, aber auch der Verlag hat diese angeschrieben“, sagt Hedi Ponten. Das Buch ist bis-lang über 400x verkauft worden.

Später kamen auch ein Angebot vom Literaturfernsehen dazu so-wie die Möglichkeit, bei der LitEifel in Nettersheim eigene Lesungen zu halten. Dort haben Nils und sei-ne Mutter den meisten Besuch be-kommen. Nils war stolz, seine Worte selbst vorgelesen zu haben. „Zuerst habe ich mich vor lauter Aufregung geweigert, Lesungen zu machen. Schließlich fasste ich mir aber ein Herz und rang mich dazu durch, bei der LitEifel mit zu machen – zum Glück, denn die Resonanz von den Besuchern war äußerst positiv!“ Nils erntete viel Beifall und kam somit zu weiteren Erfolgserlebnissen.

Wenn man den Lebenslauf in diesem Licht betrachtet, verliert die Schizo-phrenie etwas von ihrem Schrecken. Nils Ponten ist nicht mehr nur ihr Opfer, er wurde durch sie auch zum Schöpfer. Sie eröffnete ihm einen Weg, seinen ganz persönlichen Le-bensweg. „Sie ist auch eine Energie-quelle“, stellt er fest.

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caritas eifel aktuell

TREUE

Mein Schwur war die ewige Treue,das tat ich gerne für dich.Durch dich vergaß ich die Scheue,mein Kniefall war ritterlich.

Den Ring, der uns verband,besorgte ich mit Eile.Du raubtest mir den Verstand,unendlich-, für uns eine kleine Weile.

Mein Herz war nun verschenkt,für ewig und für immer.Doch hat die Treu’ mein Herz verrenkt,alsbald war immer nimmer.

Blutrot wurd’ bald in Schwarz getränkt.Marmor rieb sich zu Sand.Mein Liebesspiegel hat sich gesenkt,bis ich die „Neue“ fand.

Nils Ponten

1515Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Manchmal ist er überdies Inspirati-on für andere Menschen. Nicht auf-geben, aus einer Erkrankung noch etwas machen. „Ich habe anderen Mut zugesprochen, sich Hilfe zu holen oder die Dinge aufzuschrei-ben. Mich interessiert dabei, was die Menschen wirklich bewegt. Und ich habe die Freiheit, darüber zu schrei-ben, wie ich will.“

Sein Wunsch ist es, anstatt der Ge-dichte auch einmal ein ganzes Buch oder Kurzgeschichten zu schreiben. Sein Ziel ist es, immer wieder neue Inspirationen für seine Worte zu su-chen und zu finden. Geplant sind zudem weitere Lesungen in der Lit- Eifel in Nettersheim sowie in der gan-zen Region. Und noch eines ist ihm wichtig: „Die Kontakte zu den Men-schen, die ich hier über die Caritas geknüpft habe, will ich nicht verlie-ren.“

Der Gedichteband „Mit Finde-Flü-geln“ ist in allen Buchläden sowie im Onlinehandel (Amazon, Mayer-sche, etc.) zum Preis von 10,00 € erhältlich.

Wer Interesse an einer Lesung von Nils Ponten hat, kann Hedi Ponten gerne unter der E-Mail

[email protected]

kontaktieren.

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Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

10 Jahre AngehörigengruppeUnsere Angehörigengruppe feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Be-stehen: am 07.06.2005 startete die Kontakt- und Beratungsstelle mit einem Gesprächsangebot für An-gehörige psychisch erkrankter Men-schen. Das Wissen um die Situation der Angehörigen, die sich oft selbst überlassen sind, in ihrer Umgebung mit Vorurteilen konfrontiert wer-den und häufig unter Schuld- und Schamgefühlen leiden, war damals Grundlage, hier unterstützende Hil-fe anzubieten. Als Ziele wurden im Konzept aufgenommen: Die Gruppe soll

Ì Angehörigen von psychisch kranken Menschen Raum bieten, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, sich „frei zu spre-chen“ und bedrückende Erfah-rungen bzw. Schuldgefühle durch

positiven Rückhalt in der Gruppe zu verarbeiten.

Ì Verständnis für die Erkrankung des/der Angehörigen fördern und vertiefen.

Ì Angehörige dahingehend för-dern, dass sie eigene Fähigkeiten und Grenzen im Umgang mit psychisch kranken Angehörigen erkennen, sowie ihre individuellen Stärken und Interessen ernst neh-men und in den Alltag integrieren.

Ì Informationen über psychische Erkrankungen, rechtliche Grundla-gen sowie entsprechende Hilfe-möglichkeiten vermitteln.

In all der Zeit haben wir viele posi-tive Rückmeldungen bekommen. In persönlichen Gesprächen, aber auch schriftlich wurde uns bestätigt, dass die Angehörigengruppe eine gute Form der Unterstützung für die

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caritas eifel aktuell

17Fachbereich I - Psychiatrische Dienste

Betroffenen ist. Briefe wie die beiden folgenden unterstreichen dies:

„Guten Abend Frau Nellessen,

es war gestern wieder schön mit dieser Gruppe zusammen zu sein. Was bringt mir diese Angehörigengruppe?

Ich zähle einfach mal so auf:

Ì man fühlt sich gut aufgehoben, weil es in dieser Gruppe alles Gleichge-sinnte sind, die ein ähnliches oder gleiches Problem haben. Man findet endlich mal ehrliches Verständnis.

Ì man wird so angenommen wie man ist, also egal wie es gesagt oder ausgedrückt wird.

Ì ich fühle mich sicher, weil ich weiß, dass meine Offenheit im Kreise dieser Menschen bleibt; ich vertraue diesen Menschen voll und ganz.

Ì jeder dieser Menschen ist wirklich bemüht, einem objektiv zu helfen bzw. zu raten.

Ì weil man merkt, dass man nicht alleine diese Sorgen hat und dieses Schicksal (ich nenne es einfach mal so) auch andere Mitmenschen teilen.

Ì einfach „Danke schön“, dass es diese Einrichtung gibt!

„Um es kurz zu machen, es tut meiner Seele gut.“

„Liebe Frau Nellessen,

die Gespräche in der Angehörigen-gruppe zeigen uns, daß unsere Situ-ation, die wir bis dahin für ‚speziell‘ hielten, von vielen anderen ähnlich

erlebt wird. In der gemeinsamen Be-troffenheit entwickelt sich ein stetiger, hilfreicher Austausch.“

Nach 10 Jahren zieht Irene Nellessen Resümee: „Es hat sich gelohnt, das monatliche Angebot zu installieren. Zurzeit besteht die Angehörigen-gruppe aus zehn Personen. Es sind vor allem Eltern psychisch erkrank-ter erwachsener Kinder und Partner betroffener Menschen, die regelmä-ßig kommen. Durch die bestehende Schweigepflicht trauen Angehörige sich, über ihre Situation zu sprechen und werden im Austausch mit an-deren unterstützt, einen möglichst konstruktiven Umgang damit zum Wohle aller Beteiligten zu finden.“ Manche Teilnehmer kommen viel-leicht nur wenige Male und finden trotzdem stabilisierenden Rückhalt bzw. lösungsorientierte Antworten auf mitgebrachte Fragen. Bei der schwierigen Thematik ist besonders erfreulich, dass es immer wieder auch humorvolle Momente gibt.

Die Angehörigengruppe findet jeden ersten Dienstag im Monat von 18:30 - 20:30 Uhr im Schleidener Cari-tas-Haus statt. Neue Besucher sind herzlich willkommen!

Irene NellessenKontakt- und Beratungsstelle

(02445) 8507-210

Ihre Ansprechpartnerin

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Fachbereich II - Gesundheit und Pflege

hallo Frau VoSSel, Stellen Sie Sich unS Doch einmal

kurz Vor.

Mein Name ist Tina Vossel, ich bin 24 Jahre alt und wohne in Mechernich. Meine Freizeit gestalte ich gerne mit Spazieren gehen und Reiten, das ist für mich persönlich ein bisschen Weltfrieden und Zeit zum Durchat-men.

Tina Vossel schließt als Erste die Pflegeausbildung ab

Vor drei Jahren haben wir damit begonnen, dem Fachkräfteman-gel in der Pflege aktiv und kon-struktiv entgegen zu wirken und eigene Nachwuchskräfte auszu-bilden. In diesem Jahr hat Tina Vossel das Examen als Erste er-folgreich abgeschlossen und ist nun fest in der Caritaspflegesta-tion (CPS) Mechernich unter Ver-trag. Arndt Krömer sprach mit ihr über ihre Erfahrungen in der Aus-bildugszeit.

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19Fachbereich II - Gesundheit und Pflege

Welche auSbilDung haben Sie bei unS DurchlauFen?

Ich habe bei der Caritaspflegestation in Mechernich die dreijährige Ausbil-dung zur examinierten Altenpflegerin absolviert. Ich konnte die Ausbildung auf 2½ Jahre verkürzen, da ich vor-her die einjährige Ausbildung zur Al-tenpflegehelferin absolviert hatte. Mit einem entsprechenden Notendurch-schnitt ist das möglich.

WaS hat Sie Dazu beWogen, DieSe auSbilDung zu machen?

Wie das halt so ist, wenn man gera-de aus der Schule kommt, weiß man oft nicht, was man jetzt machen soll.So war es zumindest bei mir. Den-noch wusste ich, dass mir der So-ziale Bereich und mit Menschen zu arbeiten Spaß macht. So begann ich mit Praktika in einem Altenpflege-heim und der einjährigen Ausbildung zur Altenpflegehelferin, wo auch ein Praktikum im ambulanten Bereich dazu gehörte. Ich hatte mich damals für die Caritas entschieden und das war dann mein erster Einsatz bei der CPS Mechernich.

WeShalb haben Sie Sich Für Die caritaS alS auSbilDer

entSchieDen?

Die freundliche Aufnahme der Kolle-gen in das Team machte es mir sehr leicht, mich dort wohl zu fühlen. Im ambulanten Bereich konnte ich mich schnell zurechtfinden und es mach-te mir richtig Spaß. Die Arbeit ist nicht zu vergleichen mit der in einem

Pflegeheim, es war für mich einfach persönlicher, was mich dann dazu bewogen hat, die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin dort wei-ter zu machen.

Wie iSt Der auSbilDungSplan in Der pFlege? Welche auFgaben

haben Sie WährenD Der auS-bilDung bereitS übernomVmen,

Welche übernimmt man erSt nach Dem examen?

Der Ausbildungsplan sah so aus, dass ich in den drei Jahren soviel versucht habe mitzunehmen wie ich konnte – sowohl im pflegerischen als auch im medizinischen Bereich. In der Ausbildung habe ich von der Schule für jeden betrieblichen Ein-satz eine Praxisaufgabe bekommen, was verschiedene Aufgaben bein-haltete. So hatte ich die Möglichkeit, meine fachlichen Kenntnisse auf-zuarbeiten sowie zu lernen, wie wir nach Standards arbeiten. Da ich in der Ausbildung stets eine 1:1-Be-treuung hatte, konnte ich schon viele Aufgaben selbstständig unter An-leitung einer Fachkraft durchführen. Das habe ich als sehr positiv emp-funden, weil ich dadurch an Sicher-heit gewinnen konnte.

Nach meinem Examen durfte ich selbstständig arbeiten, jetzt war ich dran mit Entscheidungen treffen. Ich musste niemanden mehr fragen, das ist ein tolles Gefühl. Ich durfte Pfle-geplanungen schreiben, Medika-mentenblätter auflisten und musste sie nicht von einer Fachkraft gegen-zeichnen lassen, denn ich bin jetzt

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Fachbereich II - Gesundheit und Pflege

selbst die Fachkraft.

WaS geFällt ihnen am pFlegeberuF am beSten?

Neben den pflegerischen und me-dizinischen Aufgaben gefällt mir die persönliche Arbeit mit den Kun-dinnen und Kunden. Gerade im ambulanten Bereich hat man die Möglichkeit, den Menschen richtig kennenzulernen, denn jeder Mensch hat eine Geschichte. Ich bin in mei-nem Beruf nicht nur Fachkraft, son-dern auch Seelentrösterin, Friseurin oder Modeberaterin, muss Tiere oder Einbrecher verjagen, die oft gar nicht da sind, aber genau das macht es für mich aus, eine gute Pflegekraft zu sein. Auch wenn es oft traurige Momente gibt, wenn jemand ver-stirbt, weiß ich, dass ich bis zu die-sem Zeitpunkt für den betroffenen Menschen Gutes tu. Und das macht mich glücklich, man lernt immer wie-der Neues dazu.

WaS War WährenD Der auSbilDung Die gröSSte herauSForDerung?

Im Pflegeberuf kommt man oft nicht nur körperlich an seine Gren-zen, sondern auch seelisch und das war meine größte Herausforderung. Nicht nur alte Menschen pflegen, sondern auch verschiedene Krank-heiten kennenzulernen und das an Menschen mittleren Alters. Mütter und Familienväter mit einem Schick-salsschlag, die pflegebedürftig wer-den oder medizinische Versorgung benötigen. Mich da emotional nicht zu sehr drauf einzulassen fiel mir an-fangs etwas schwer. Aber mit der Zeit lernt man, mit so etwas umge-hen zu können. Aber meine Meinung ist: wer bei sowas keine Empathie hat, ist im Pflegeberuf fehl am Platz.

Wie haben Sie Sich alS azubi beim caritaSVerbanD geFühlt?

Wie WurDen Sie Von unS betreut unD begleitet?

Als Auszubildende bei der Caritas habe ich mich sehr wohl gefühlt, die Ausbildung war eine sehr schöne Zeit für mich. Ich hatte wie gesagt stets eine 1:1-Betreuung, so dass mir immer jemand zur Seite stand bei Fragen und Unklarheiten. Ich bin mit verschiedenen Kollegeinnen gefahren und konnte so für meinen Teil verschiedene Arbeitsweisen kennenlernen, wonach ich teilwei-se meine eigenen entwickelt habe. Das Arbeitsklima auf der Station ist mir damals bei meinem Praktikum schon positiv aufgefallen, so konnte ich mich gut ins Team integrieren. Es

Das Anfertigen von professionellen Pflege-planungen ist ebenso wichtiger Bestandteil der Pflegeausbildung wie praktische Pflege.

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21Fachbereich II - Gesundheit und Pflege

wurde kein Unterschied gemacht, dass ich „nur die Auszubildende“ bin, ich gehörte zum Team dazu. Dieses Gefühl habe ich stets vermit-telt bekommen.

Viel gelernt, gelacht, geweint, ge-hofft, geschafft!

an WelcheS erlebniS auS ihrer

auSbilDungSzeit WerDen Sie Sich in 10 Jahren noch erinnern?

Es gibt keine bestimmte Situation, an die ich jetzt spontan zurück denke, ich hatte einfach eine schöne Zeit und viel Spaß mit meinen Kollegen in der Tour, lustige Situationen, in de-nen wir viel gelacht haben, aber auch Situationen, in denen wir gemeinsam stark waren.

WürDen Sie ihren FreunDen unD bekannten Die auSbilDung Weiter-

empFehlen?

Natürlich erzähle ich meinen Freun-den und Bekannten, wie gerne ich in diesem Beruf arbeite und welche Aufgaben er beinhaltet. Aber gerade in diesem Beruf finde ich es schwer, die Ausbildung jemanden zu emp-fehlen. Man sollte spüren, dass es das Richtige für einen ist, denn Pfle-ge ist nicht gleich Pflege. Man wird körperlich und seelisch an seine Grenzen kommen und diesen Her-ausforderungen sollte man gewach-sen sein.

herzlichen Dank

Für DaS geSpräch!

Dorothee Schweisfurth (l.) hat während der 2-einhalbjährigen Ausbildung die Praxisanleitung übernommen und stand Tina Vossel stets als feste Ansprechpartnerin zur Verfügung.

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22 Fachbereich III - Soziale Arbeit

Das Reisejahr 2015 ist für uns sehr gut gelaufen und der ge-meinsame Reisekatalog „Caritas- reisen 2016“ der Verbände Aa-chen Stadt/Land, Düren-Jülich und Eifel bereits erschienen. Auf unserer Homepage kann man die neuen Angebote direkt als ePaper ansehen, die Papierversion kann bei Ansprechpartnerin Monika Klinkhammer angefragt werden.

Das Caritasreisejahr 2015 war für uns äußerst erfolgreich; alle geplan-ten Maßnahmen kamen zustande, nichts musste abgesagt werden. Teilweise wurden wegen der gro-

ßen Nachfrage sogar Plätze kurz-fristig nachgebucht. Glücklicherwei-se konnten wir durch die Flexibilität des Reiseunternehmens von einem Kleinbus auf einen großen Bus um-buchen und mehr Leute mitnehmen als ursprünglich geplant. Eine gute Ausgangssituation für das kommen-de Reisejahr 2016!

Auch im nächsten Jahr wird die Ge-meinschaft wieder im Vordergrund stehen. Neue ehrenamtliche Rei-sebegleitungen, die wir nunmehr gewinnen und schulen konnten, werden dies im Blick haben und während der gesamten Maßnahme

Erfolgreiches Jahr 2015,neue Angebote in 2016

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2323Fachbereich III - Soziale Arbeit

Ihre Ansprechpartnerin

Monika KlinkhammerCaritasreisen

(02445) 8507-266

als Ansprechpartner/innen für die Gäste vor Ort sein. In 2016 haben die drei Verbände gemeinsam zwei Flugreisen geplant: erstmals nach Zypern sowie aufgrund des Erfolges von 2014 und der hohen Nachfrage erneut nach Korsika.

Das mediterrane Klima Zyperns schenkt uns im September warme 25-28°C, die Wassertemperatur liegt bei rund 26°C. Der Legende nach ist die griechische Göttin der Schönheit, Aphrodite, vor der bezaubernden Küste Zyperns dem Meer entsiegen. Die Insel ist die drittgrößte im Mittel-meer und gilt dort als die fruchtbars-te. Zwei Gebirge durchziehen die Insel, zwischen den Gebirgen liegt die fruchtbare Ebene Mesaoria mit ihrem Zentrum Nikosia. Wer die Mit-telmeerinsel besucht, findet gotische Kathedralen, türkische Moscheen und Karawansereien, byzantinische Kirchen und Klöster sowie Burgen der Kreuzritter. Lange Kiesstrände, kristallklares Wasser, wilde Steilküs-ten und zwei markante Gebirge lo-cken ebenso zum Kennenlernen wie die Überbleibsel der 9.000-jährigen Inselgeschichte.

Kulturhungrige dürfen sich außer-dem auf unsere 8-tägige Busreise Passau-Wien-Abtenau freuen! Auf dem Programm stehen u.a. ein ge-führter Stadtrundgang in Passau (auch das „bayrische Venedig“ ge-nannt), Besuch des Wallfahrtsorts Maria Taferl und des Benedekti-nestifts Melk an der Donau. In Wien bieten wir Eintritt und Führung im Schloß Schönbrunn, Lichterfahrt über den Altstadtring, Ausflug Wie-nerwald und vieles mehr an. Wer durch Wien mit seinen Schlössern, Stadtpalais und imperialen Gärten und Parks spaziert, macht eine Rei-se in die kaiserliche Vergangenheit. Die Rückfahrt geht über das Salz-kammergut am Nordrand der Alpen und dem Traunsee mit letzter Über-nachtung in Abtenau. Alle Infos bei Monika Klinkhammer.

Zypern

Wien

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Fachbereich III - Soziale Arbeit

In den Sommerferien hat unser Fachbereich drei Ferienaktionen für Kinder und Jugendliche aus den begleiteten Familien angebo-ten.

Beim Koch- und Backnachmittag haben die Kinder selber Pizza und Cakepops gebacken und diese mit viel Kreativität verziert. Beides hat den Kindern und den Betreuern sehr gut geschmeckt.

Neun Kinder sind mit den Mitarbei-

terinnen aus der Familienpflege nach Schmidtheim in den Barfuß- und Generationenpark gefahren. Einige Bodenuntergründe waren unge-wohnt und es brauchte manchmal etwas Überwindung, um über alles drüber zu laufen. Am besten hat den Kindern die Szene gefallen, als die Betreuerinnen in der Matschkuhle standen. Auch die Seilbahn und das Labyrinth waren sehr beliebt.

Ein weiterer Ausflug ging ins Wildfrei-gehege nach Hellenthal. Dort beein-

Fachbereich III organisierte Angebote für die Sommerferien

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25Fachbereich III - Soziale Arbeit

Ihr Ansprechpartner

Christoph SiebertzFachbereichsleitung

(02445) 8507-255

druckten vor allem die Greifvögel die Kinder; von der Flugshow waren alle begeistert. Beim Kasperle-Theater wurde viel gelacht und gemeinsam geholfen, den Räuber zu fangen und den Schatz seinem Besitzer wieder-zugeben.

Eine Kletteraktion hat der Kinder-, Jugend- und Familienunterstützende Dienst (KJFD) mit vier Mädchen im Hochseilgarten Hürtgenwald durch-geführt. Bei dieser Aktion ging es um die Themen Ängste und Gren-zen, Vertrauen und Freundschaft. Alle Mädchen haben sich dieser gro-ßen Herausforderung gestellt und sie gemeinsam mit Erfolg gemeis-tert. Dies haben sie geschafft, da sie Vertrauen in ihre Gruppe hatten und sich aufeinander verlassen konnten – eine wichtige Erfahrung für die jun-gen Menschen!

„Für viele der Kinder waren die Aus-flüge der Höhepunkt in den Ferien“, betont Christoph Siebertz, Fach-bereichsleitung Soziale Arbeit. „Ein Mädchen sagte, sie freue sich schon darauf, dass die Schule wieder an-fängt, um ihren Mitschülerinnen von ihren Erlebnissen berichten zu kön-nen.“ Gerade für Familien mit nied-rigem Einkommen ist es schwierig, solche Freizeitangebote finanzieren zu können. Dank einer großzügigen Spende unseres Kleiderladenteams waren alle Angebote für die Kinder und Jugendlichen jedoch kosten-frei. Christoph Siebertz: „An dieser Stelle noch einmal: Vielen herzli-chen Dank!“ Ebenso bedanken wir uns beim LionsClub Monschau, der

1.000 € für eine Spielecke im Schlei-dener Caritas-Haus für die Kinder, die von unseren Familienpaten Be-gleitet werden, gespendet hat (s. dazu Seite 29). Diese konnte im Rah-men der Ferienaktion natürlich mit benutzt werden!

Die Kinder hoffen nun, dass in den nächsten Ferien wieder „so schöne und spannende Ferienangebote“ stattfinden.

Der LionsClub Monschau – hier vertreten durch den Vorsitzenden Hans Peter Drews (2.v.l.) – spendete uns 1.000 € für die Einrich-tung einer neuen Spielecke im Caritas-Haus Schleiden.

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In gemeinsamen Gesprächen zur Verbesserung der Lebenssituati-on von Flüchtlingen haben wir uns im September auf ein gemeinsa-mes Pilotprojekt für Flüchtlinge mit der Gemeinde Hellenthal ver-ständigt. Unter dem Leitgedan-ken „Wir tun etwas für Flüchtlinge, Flüchtlinge tun etwas für uns“ soll deren Integration in die Arbeits-welt in einem ersten Schritt ge-lingen. Die Gemeinde vermittelt dabei Asylsuchende an uns, wir übernehmen sodann die Betreu-ung der Menschen. Über unser Projekt „ARbeit TEilen“ (ARTE) bieten wir den Flüchtlingen zu-nächst leichte Aushilfsarbeiten im Bereich der Garten- und Landes-pflege.

Zum Projektstart am 1. Oktober ka-men 8 Flüchtlinge aus Bangladesch, Syrien, Pakistan, Ghana und dem Kosovo zum Hellenthaler Waldfried-hof, die sich für die Arbeiten gemel-det haben. „Ich sehe hier acht hoch motivierte Menschen“, sagte Alexan-der Fischer, Fachbereichsleitung Psychiatrische Dienste und Projekt-verantwortlicher. „Es ist ein wichtiges Signal an unsere Bevölkerung, wenn wir zeigen: diese Menschen wollen etwas tun und unterstützen uns mit ihrer Arbeit.“

Rudolf Westerburg, Bürgermeister von Hellenthal erklärte: „Die Flücht-linge werden über den 1-EURO-Job finanziert und erhalten so die Mög-lichkeit, bei uns ihr eigenes Geld zu

Willkommen Neue Nachbarn

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verdienen“. Der Wunsch zu arbeiten wurde bereits an diesem Projektstart deutlich – sofort begannen die aus-ländischen Mitbürger damit, die Ra-senmäher unter die Lupe zu nehmen und machten deutlich, dass sie am liebsten sofort loslegen wollten.

Es gibt laut Bürgermeister Wester-burg viele Kilometer Wanderwege, Hecken, Rasenflächen, Spielplät-ze usw. in der Gemeinde; sinnvolle Arbeiten gibt es also zuhauf. Mittel-fristig ist jedoch das Ziel, den Men-schen eine Perspektive auf dem ersten Arbeitsmarkt zu geben: „Wer beispielsweise in Syrien sein Medi-zinstudium unterbrechen musste, um sein Leben zu retten und nach Europa zu fliehen, der sollte bei uns eine faire Chance bekommen, sein Studium zu beenden und als Arzt zu praktizieren“, erläuterte Rolf Schnei-der, Geschäftsführer der Caritas.

Wie dies hinsichtlich der Anerken-nung von bereits geleisteten Semes-tern oder anderen Ausbildungsgän-gen vollzogen werden kann, muss in einem zweiten Schritt entwickelt werden.

Die erSten arbeiten lauFen gut an

Stefan Hiller und Lisa Wollgarten (Betreutes Wohnen) teilen sich die fünf Arbeitswochentage auf und holen die Flüchtlinge jeweils mit ei-nem Kleinbus in ihrem derzeitigen Zuhause in Hellenthal, Hönningen oder Udenbreth ab und überneh-men die Anleitung. Auf dem Hellen- thaler und dem Reifferscheider Fried-hof beispielsweise waren sie bereits mit Schubkarre, Harke, Laubbläser oder Rasenmäher zugange, was in der Bevölkerung durchaus gut an-kommt; so wurden sie teilweise von den Eifeler Bürgern mit Kaffee und

Die Flüchtlinge aus Syrien, Bangladesh, Pakistan, Ghana und dem Kosovo kümmerten sich ge-meinsam mit unseren Klienten um die Bepflanzung der Einfahrt zum Schleidener Caritas-Haus.

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kleinen Snacks versorgt. Zusam-men mit einigen unserer Klienten aus dem ARTE-Projekt kümmerten sich die Flüchtlinge in der Zufahrt zum Schleidener Caritas-Haus um die Bepflanzung der Böschung. Hier wurde nicht nur der Arbeitseifer der Menschen erneut sichtbar – beim anschließenden Imbiss im Begeg-nungszentrum aller Teilnehmer kam auch ein Gefühl der Gemeinschaft und des Miteinanders auf, das Mut macht, den begonnen Weg fortzu-setzen. Unterstrichen wird dies von weiteren Kommunen, die mit uns wegen ähnlicher Projekte in ihrem Gebiet kooperieren wollen.

interVieW mit raDio euSkirchen

Auch die Medien zeigten Interesse an unserem Projekt. Nicht nur, dass die lokalen Zeitungen ausführliche Berichte brachten, auch Radio Eus-kirchen war extra vor Ort, um Mitar-

beitende und Flüchtlinge zu intervie-wen.

„Da haben wir ein paar tolle Töne ge-hört, das hat richtig Spaß gemacht“, sagte Dirk Zirke vom Radio Eus-kirchen hinterher. Zwei der Flücht-linge sprachen gutes Englisch und konnten ihm von ihrer Situation und Tätigkeit bei der Caritas berichten. Ein Asylsuchender aus Ghana er-zählte, dass er seit sieben Monaten in Deutschland sei und sich sofort gemeldet habe, als er vom Projekt hörte. „In Deutschland herrscht Frie-

Nach getaner Arbeit sitzen Klienten der Caritas und Flüchtlinge gemeinsam im Begegnungszen-trum des Schleidener Caritas-Hauses.

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29Allgemeine Infos

den, es ist ein großartiges Land. Ich möchte Deutschland etwas zurück-geben und deswegen arbeite ich hier“, sagte er. Aber auch ein anderer Grund sei ihm wichtig: „Wenn du die ganze Zeit zuhause herum sitzt und nichts tun kannst, dann fängst du an zuviel nachzudenken. Und das ist nicht gut, das macht dich verrückt! Du fühlst dich schlecht, denn viele Gedanken, die da kommen, sind kei-ne guten Erinnerungen.“

Sein „Kollege“ aus Syrien war in sei-ner Heimat Ingenieur. Bei uns ist er nun mit dem Laubbläser unterwegs. Was für manchen nach einem sozia-len Absturz klingen mag, enttäuscht ihn jedoch keineswegs. Auch er füh-le sich bei uns endlich sicher und im Team mit den anderen Flüchtlin-gen herrsche zudem eine sehr gute Stimmung. „Wir helfen uns gegen-seitig, wo wir können. Jeder von uns spricht etwa die eine oder die ande-re Sprache besser, dann helfen sich manchmal drei oder vier Leute bei der Übersetzung.“

SprachkurSe Für Flüchtlinge

Das Erlernen unserer Sprache ist oh-nehin einer der wichtigsten Baustei-

ne für das Gelingen der Integration asylsuchender Menschen bei uns. Um die Sprachbarriere zu überwin-den, haben wir mittlerweile mehrere Sprachkurse. Vier Deutsch- bzw. Al-phabetisierungskurse finden derzeit im Caritas-Haus Schleiden statt. Da ein Abreißen des Flüchtlingsstroms nicht zu erwarten ist, werden wir da-ran arbeiten müssen, weitere Kurse anzubieten.

kleiDerlaDen unD FlüchtlingScaFé einmal Wöchentlich geöFFnet

Zudem hat unser Kleiderladen jeden Mittwochnachmittag speziell für un-sere neuen Mitbürger geöffnet. Die ungebrochen hohe Spendenbe-reitschaft der Eifeler ermöglicht es uns bislang, ausreichend Kleidung an die Menschen zu verteilen. Par-allel bieten wir daneben im Begeg-nungszentrum ein Flüchtlingscafé für die Besucher an. Unser Haus ist an diesem Tag besonders stark fre-quentiert – dank des Engagements der Ehrenamtlichen im Kleiderladen, ihrer hauptamtlichen Koordinatorin Martina Bertram von der Gemein-decaritas sowie Dorothea Muysers von der Stabsstelle Flüchtlingshilfe „läuft der Laden“ jedoch gut.

Welche Hilfen wir noch brauchen oder anbieten müssen, was wir an-ders organisieren oder besser be-denken müssen, wird sich uns in den kommenden Monaten vermut-lich immer wieder zeigen. Die Inte- gration unserer neuen Nachbarn ist sicher keine leichte Aufgabe – aber wir müssen und können sie schaffen.

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Allgemeine Infos

Geschafft! Der schrittweise Umzug aller unserer Dienste in Simmerath – die Tagespflege, Caritaspflege-station, Schuldnerberatung und Schwangerschaftsberatung so-wie des Kinder-, Jugend- und Fa-milienunterstützenden Dienstes – in unser neues Caritas-Zentrum am Rathausplatz 20 ist erfolgreich vollzogen worden (wir berichteten in der letzten Ausgabe über die Planung). Die Mitarbeitenden ha-ben ihn gemeinsam mit Klienten des Fachbereichs I unter Anlei-tung der Haustechnik gestemmt. Am 7. Oktober ist das Haus von Pfarrer Michael Stoffels einge-weiht worden.

Vorstandsvorsitzender Hans Josef Schmitt begrüßte die rund 50 Gäs-te. In seinem geschichtlichen Abriss machte er deutlich, dass man sich nach einem Zeitraum von 35 Jahren – 1980 wurde die Caritaspflegestation (CPS) Simmerath ins Leben geru-fen – und 5 Umzügen nun am Ziel angekommen sehe. Maßgabe war von Anfang an, dass alle Dienste un-ter einem Dach untergebracht wer-den sollten; unsere Schuldner- und Schwangerschaftsberatung sind seit Jahren fester Bestandteil unseres Beratungsangebotes in Simmerath, weiterhin sind nun drei Mitarbeiten-de des Kinder-, Jugend- und Fami-lienunterstützenden Dienstes (KJFD)

des Caritas-Zentrumsin Simmerath

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31Allgemeine Infos

vor Ort. Es wurde längere Zeit nach einem geeigneten Objekt gesucht, auch ein Neubau wäre infrage ge-kommen. „Gelandet sind hier in ei-nem ehemaligen Modehaus, mitten im Ort, wo wir unbedingt hin wollten. Hier wurde eine soziale Einrichtung geschaffen, die im großen Um-feld seinesgleichen sucht“, betonte Schmitt. Er bedankte sich bei allen, die sich um den Umbau verdient ge-macht haben: dem Ehepaar Braun als Vermieter, Andrea Karbig (Lei-tung Tagespflegen Simmerath und Roetgen), Elisabeth Nosbers (Fach-bereichsleitung Gesundheit und Pflege), Brigitte Bickendorff (Leitung CPS) sowie allen Helferinnen und Helfern des Umzugs.

Pfarrer Michael Stoffels übernahm anschließend die offizielle Einseg-

nung und stellte das „Haus unter den Segen und Schutz Gottes. Gib de-nen, die hier arbeiten, ein gutes Herz und stets die Kraft Gutes zu tun“, so Stoffels.

Christoph Siebertz (Fachbereichs-leitung Soziale Arbeit) und Elisabeth Nosbers gaben im Anschluss daran im Wechsel einen Überblick über die Dienste ihrer Fachbereiche und machten somit die Vielfalt des Bera-tungsangebotes im neuen Zentrum sichtbar. „Von der Geburt bis zur letzten Lebensphase decken wir al-les ab und begleiten die Menschen“, lautete die Quintessenz. Für die Zu-kunft wünschten sie sich, dass noch weitere Synergieeffekte ihrer Fach-bereiche herausgearbeitet werden: „Die Vernetzung ist durch den Um-bau schon wesentlich lebendiger ge-worden“, stellte Christoph Siebertz heraus. „Und das ist gut für Simme-rath“, unterstrich Elisabeth Nosbers. Der Dank beider ging insbesondere

Vorstandsvorsitzender Hans-Josef Schmitt begrüßte die Anwesenden und erläuterte die Entstehung des heutigen Zentrums.

Die Fachbereichsleitungen Elisabeth Nosbers (l.) und Christoph Siebertz stellten die Vielfalt und Vernetzungen ihrer Beratungsdienste im neuen Zentrum vor.

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noch einmal an die Mitarbeitenden des Projektes „ARbeit TEilen“ (ARTE) für den tollen Umzug – durch ihren Einsatz gab es während der Um-zugszeit keinerlei Beeinträchtigun-gen in den Diensten.

„Wir haben heute noch einen Grund zum Feiern!“ Geschäftsführer Rolf Schneider gab mit diesen Worten dem 35-jährigen Bestehen der CPS Simmerath noch einmal einen eige-nen Raum. Die Station habe sich von der früheren Gemeindeschwes-ter auf dem Fahrrad zum heute pro-fessionellen Dienstleister entwickelt. Auch in Zukunft sehe er nach wie vor ein modernes Unternehmen, das mit modernen Methoden gelenkt wer-den müsse, denn die Kunden hätten nach seinem Verständnis stets einen

Anspruch auf sehr gute Qualität. „Der zeitintensiven Dokumentations-pflicht begegnen wir heute mit neu-en Datenerfassungstechniken durch den PC und Smartphones. Aber die Zuwendung zum Mensch darf nicht verloren gehen, dafür stehen wir als Caritas.“ Auch die Wirtschaftlichkeit einer Pflegestation sei wichtig und das scheine zuweilen mit dem An-spruch der Nähe zum Menschen unvereinbar. Dies kann uns in der Tat nur dann gelingen, wenn alle Menschen an einem Strang ziehen, wenn es um neue Projekte und Strö-mungen geht. „Alle haben hier beim Entstehen des Zentrums an einem Strang gezogen“, betonte Schneider und überreichte Stationsleitung Bri-gitte Bickendorff stellvertretend den Blumenstrauß zum Jubiläum.

V.l.n.r.: Christoph Siebertz, Hans Josef Schmitt, Rolf Schneider (Geschäftsfürung), Elisabeth Nosbers, Inge Heinen (Vorstand), Pfarrer Michael Stoffels, Andrea Karbig (Leitung Tagespflegen Simmerath und Roetgen), Brigitte Bickendorff (Leitung Caritaspflegestation).

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Im Frühsommer haben wir beim Lions Club Monschau einen Förderantrag auf Spiel-, Bastel- und Fördermateri-al für eine Kinderspielecke im Schlei-dener Begegnungszentrum gestellt. Diese soll von unseren ehrenamtli-chen Familienpaten im Rahmen ihrer Unterstützung von jungen Familien genutzt werden. Grundsätzlich kann und soll das Kreativ- und Spielzim-mer künftig von allen Diensten und Hilfeformen im Haus genutzt werden Die Familienpaten kümmern sich oft um junge Familien, die auf Grund von vielseitigen Schwierigkeiten von

sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Dies tun sie meist außerhalb der Wohnräume der Familie, denn nur so können Familie oder Alleinerziehen-de stundenweise entlastet werden. Um bei schlechtem Wetter auch ak-tiv werden zu können, wollten wir ein Kreativ- und Spielzimmer für die Kin-der einrichten. Ort sollte das Begeg-nungszentrum unseres Schleidener Caritas-Hauses werden; durch die ehren- und hauptamtlich Mitarbei-tenden im Raum Monschau-Simme-rath-Roetgen ist es auch mit unserer Zielgruppe aus dieser Region ver-bunden.

Der LionsClub tritt u.a. für die bür-gerliche, kulturelle, soziale und allge-meine Entwicklung der Gesellschaft ein und hat unserem Antrag mit einer Fördersumme i.H.v. 1.000 € stattge-geben! Wir bedanken uns ganz herz-lich bei den Lions für ihre tolle Un-terstzützung!

lionSclub monSchau Finanziert Spielecke in SchleiDen

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Allgemeine Infos

FlüchtlingSarbeit

Seit dem 1.9.2015 ist Dorothea Muysers neue Mitarbeiterin un-seres Verbandes. Sie ist bereits in der Flüchtlings-hilfe Kall tätig und hat nun auch die neue Koordina-

tionsstelle Flüchtlingshilfe bei uns übernommen. Frau Muysers wird zunächst die Flüchtlingssituationen in unserer Region analysieren, um somit die entsprechenden Hand-lungsschritte für ihre Arbeit abzulei-ten. Sie arbeitet damit eng mit den Städten und Gemeinden sowie den Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) zusammen. In unserer nächs-ten Ausgabe werden wir ausführlich über ihre Arbeit berichten.

hauSnotruF: blumen Für Die 500. kunDin

Sicherheit rund um die Uhr in den ei-genen vier Wänden – als unser Ange-bot im April 2010 an den Start ging, wurde es gerade einmal von rund 35

Kunden genutzt. Nunmehr konnten unsere Mitarbeiterinnen Helena Fast und Brigitte Dovern ihre 500. Kun-din begrüßen. „Ich bin vor kurzem gestürzt und da habe ich gedacht: jetzt musst du dich um eine Lösung kümmern, so lange du das noch kannst“, erzählt Klara Schorn aus Gemünd und zeigt auf den Knopf, den sie nun an ihrem Handgelenk trägt. „Ich möchte so lange es geht zuhause wohnen bleiben und der Knopf gibt mir ein Gefühl von Sicher-heit.“ Die Mitarbeitenden bedankten sich bei für das entgegengebrachte Vertrauen mit einem Blumenstrauß. „Wir haben ab und zu kleinere Schwankungen, weil die Menschen in ein Pflegeheim umgezogen oder verstorben sind“, berichten sie. „Ins-gesamt aber ist das Interesse und somit unser Kundenstamm seit 2010 permanent angestiegen.“

kunDennachmittag Der caritaS-pFlegeStation SchleiDen

Unsere Mitarbeiterinnen der Caritas-pflegestation Hellenthal-Kall-Schlei-den haben für ihre Kunden und Ange-hörigen einen geselligen Nachmittag organisiert. Rund 130 Gäste kamen

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35Allgemeine Infos

ins Bürgerhaus Schöneseiffen und hörten bei Kaffee und Kuchen pas-sende Musik vom „Oldie-Express“ sowie der Flötengruppe aus Harper-scheid. Mehrere Überraschungen auf der Bühne kamen gut an: eine Kundin trug ein 10-minütiges Ge-dicht über Männer und Frauen vor, das für viele Lacher sorgte. Anschlie-ßend führten unsere Mitarbeitenden hinter einem Vorhang einen Tanz auf, bei dem nur Unterschenkel und Füße zu sehen waren – diese wurden mit winzigen Kostümen in kleine Puppen verwandelt, die sich zum Radetz-ki-Marsch im Takt bewegten. Auch ein Sketch der Kolleginnen erntete lauten Beifall. Die Choreographie zum „Knietanz“ und die Texte für den Sketch wurden in privaten Pro-ben eingeübt, die Kuchen alle selbst gebacken, unser ganzes Team war in Vorbereitung, Durchführung und Aufräumen im Einsatz – kostenlos und ehrenamtlich.

erwähnt, aber dafür macht man von uns immer die schönsten Fotos!

Herzlichen Glückwunsch an alle, die heil und mit Spaß ans Ziel gekom-men sind! Wir sind sicher: im nächs-ten Jahr sind wir wieder mit dabei!buSineSS run Simmerath

Wir waren zwar nicht die schnell-sten Läufer und in den Zeitungsar-tikeln wurden wir nicht namentlich

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Auf unserer Busreise nach Wien er-reichen wir zunächst Passau, auch das bayerische Venedig genannt. Wäh-rend eines geführten Stadtrundgangs erfahren Sie Wissenswertes über die einst mächtige Bischofsstadt mit ihren prächtigen Barockfassaden, Residenz- und Kirchenbauten.

Am 2. Tag geht die Reise weiter ent-lang der Donau durch den Struden- und Nibelungengau in die Wachau. Der Wallfahrtsort Maria Taferl und

der Benediktinerstift Melk liegen am Nordufer der Donau. Nach dem Mit-tagsimbiss in Maria Taferl mit herrli-chem Blick auf die Donau erreichen wir Wien gegen Abend. Während unseres Aufenthaltes in Wien stehen tolle Ausflüge und Besichtigungen auf dem Programm! Ein Spaziergang durch Wien ist eine Zeitreise in die kaiserliche Vergangenheit. Schlösser, Stadt- und Gartenpalais, imperiale Parkanlagen und Gärten oder auch die gemütlichen Kaffeehäuser ma-chen die Stadt zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Rückfahrt erfolgt durch das Salzkammergut am Nordrand der Alpen gelegen und dem Traunsee. Der Traunsee ist mit 191 m Tiefe der tiefs-te See Österreichs. Nach einer letzten Übernachtung in Abtenau treten wir am 8. Tag die Heimreise an.

Busreise Passau - Wien - Abtenau

Wunderschön im Gold der Abendsonne: Palast Schönbrunn in Wien

Alle Infos bei Monika Klinkhammer: (02445) 8507-266