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27. April 2014 Martinskirche Kassel Johann Sebastian Bach Ouvertüre Nr. 3 D-Dur Carl Philipp Emanuel Bach Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu

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27. April 2014Martinskirche Kassel

Johann Sebastian Bach

Ouvertüre Nr. 3 D-Dur

Carl Philipp Emanuel Bach

Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu

3

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Ouvertüre Nr. 3 D-DurBWV 1068

Ouverture – Air – Gavotte I/II – Bourrée – Gigue

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)

Die Auferstehung und Himmelfahrt JesuWq 240 (H 777)

Das Aufführungsmaterial wurde freundlicherweise vom

EDITORIAL OFFICE, The Packard Humanities Institute,Cambridge, MA U.S.A.

zur Verfügung gestellt.

Ingrid Frøseth Sopran

Marcus Ullmann Tenor

Stefan Zenkl Bass

Göttinger Barockorchester

Britta Hauenschild, Caroline Messmer Flöte

Mario Topper, Marta Blawat Oboe

Thomas Rink Fagott

Christian Dallmann, Aki Yamauchi Horn

Rupprecht Johs. Drees, Thomas Boger, Alexander Pfeifer Trompete

Johannes Karl Pauken

Henning Vater, Katharina Arendt, Raimund Wartenberg, Wolfgang v. Kessinger 1. Violine

Almut Schlicker, Annika Schmidt, Franziska Hahn, Zsuzsanna Hodasz 2. Violine

Esther Jasmin Becker, Annette Hartmann, Gregor DuBuclet, Viola

Susanne Hartig, Leonie Walther Violoncello

Martin Fliege Kontrabass

Christian Zierenberg Cembalo

Christof Pannes Orgel

Kantorei der Kreuzkirche Kassel

Jochen Faulhammer Leitung

Mit freundlicher Unterstützung durch die Firma Grunewald, Kassel

Mitwirkende

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„Vater deiner schwachen Kinder“ Ein Oratorium als Vater-Sohn-Geschichte

Dieses Werk also sollte sein musikalisches Vermächtnis werden. Über Jahre hat er daran gefeilt, tiefgreifende Umarbeitungen vor-genommen, bis es 1787, 13 Jahre nach der Uraufführung, endlich im Druck erscheinen konnte. Ein Jahr später ist Carl Philipp Ema-nuel Bach gestorben. Den Erfolg seines Stük-kes über „Die Auferstehung und Him-melfahrt Jesu“ hat er aber noch erleben dürfen, so auch, dass – auf Veranlassung des Barons Gottfried van Swieten – kein Geringe-rer als Wolfgang Amadé Mozart im Februar und März 1788 drei Aufführungen des Wer-kes in Wien dirigierte.

Wie so oft bei Musik, die für ihre Zeit ein Höchstmaß an musikalischer und ästhetischer Aktualität aufwies, mag uns Heutigen vie-les an diesem Werk fremd vorkommen. Zu allererst wird man wohl über den Text stol-pern. Die Verse Karl Wilhelm Ramlers, sei-nerzeit ein gefeierter Dichter und Vorbild für viele jüngere Kollegen, sind als schwächlich, undramatisch, fast süßlich kritisiert worden und errichten für heutiges Verständnis eine gewisse Distanz zum Inhalt des Oratoriums. Dieser selbst wiederum gehört sicherlich zum Schwierigsten, was uns an biblischen Erzäh-lungen über das Leben Jesu überliefert ist. Die Osterberichte sind märchenhafte Ge-schichten vom „wunderlichen Krieg, da Tod und Leben rungen“, wie Martin Luther ge-dichtet hat, und gar Himmelfahrt – wer mag, platt gesagt, in Zeiten bemannter Raumfahrt noch an so etwas glauben.

Und doch – selbst wenn man von der groß-artigen Musik absieht, in die Carl Philipp all dies gegossen hat – werfen Inhalt, Um-setzung und Aufführungsgeschichte dieses großen Oratoriums einige spannende Fragen auf, die tief in das Verständnis von Religion, geistlicher Musik, aber auch vom Komponis-ten als Mensch hineinführen. Das beginnt schon mit dem Tag der Uraufführung: Der 1. April 1774 war der Karsamstag (!) dieses Jahres. Nehmen wir die Wiener Aufführun-gen im Februar und März 1788 hinzu, lässt sich unschwer erkennen, dass das Werk nicht zu allererst liturgische bzw. kirchliche Musik ist, sondern ein Konzertoratorium, auch wenn Bach selbst es wiederholt als Kirchenmusik eingesetzt hat. Theologisch ist es interessant zu sehen, wie Auferstehung und Himmel-fahrt dabei als eine Einheit gesehen werden, ein dicht verknüpftes Geschehen, in dem die Himmelfahrt nicht als merkwürdiges Anhäng-sel ans Osterfest erscheint, sondern als et-was, das als Heimkehr zum Vater bereits im ersten Teil des Oratoriums angekündigt wird. Die große Passionserzählung zu Beginn des zweiten Abschnitts, in der Jesus seine nach Emmaus wandernden Jünger belehrt und tröstet, schafft eine Verbindung auch zu sei-nem Leiden und Tod. Da wir jeden dieser drei Punkte in Jesu Leben und Wirken – Passion, Auferstehung, Himmelfahrt – als eigenes Fest begehen, gerät uns dieser Zusammenhang leicht aus dem Blick. Es ist ein Verdienst Ram-lers und Bachs, diese Zusammengehörigkeit in ihrem Werk herzustellen. Damit ist die Bin-

dung an eine spezielle Zeit des Kirchenjahres zumindest gelockert und der Blick geöffnet für die Weite eines der Aufklärung verpflich-teten Christentums, das den Kirchenraum verlässt. Geradezu exemplarisch dafür steht der Mittelteil der Tenorarie „Mein Herr, mein Gott“ im zweiten Teil des Oratoriums, in dem es heißt „Dir will ich auf dem Feld Altäre und auf den Hügeln Tempel weihn“. Deutlicher kann die Abkehr von einem orthodoxen Reli-gionsbegriff nicht ausgesprochen werden.

Wichtig ist nun auch die Konzeption, auf die Darstellung einzelner Personen im Sinne dra-matischer Gestaltung, wie sie in der Urfas-sung des Oratoriums noch angelegt war, in der Umarbeitung zu verzichten. Die Entdra-matisierung der nur noch erzählten Handlung lenkt den Blick auf das Innenleben, auf die seelischen Regungen dessen, der die geschil-derten Ereignisse betrachtet. Damit wird der Zuhörer vom bloßen Beobachter eines Dra-mas zum innerlich Teilnehmenden. Dies ist freilich ein Konzept, das die Bereitschaft zum Sich-Einlassen unmittelbar fordert – so wie die Musik Carl Philipps allgemein nicht auf das staunende Zuschauen, sondern auf die innere Anteilnahme zielt.

Der Wegfall handelnder Personen führt nun zu einem weiteren Umstand, der höchst er-staunlich anmutet. Stellt man in Rechnung, welch überragende Stellung der Sopran als Stimmgattung für die Vokalmusik gerade auch des späten 18. Jahrhunderts innehat, ist es überraschend, dass überhaupt nur zwei Stücke für eine Frauenstimme in der „Aufer-stehung und Himmelfahrt“ vorgesehen sind, während sich Tenor und Bass den Löwenan-

teil an solistischen Stücken brüderlich teilen.Nun legt das Sujet des Oratoriums, das ja vornehmlich von den machtvollen Taten des Vaters und des Sohnes berichtet, eine gewis-se Bevorzugung der Männerstimmen nahe. Es gibt aber ein Detail, das noch weiter führt: das Fehlen des Wortes „Mutter“. Noch dort, wo man dieses Wort hätte am ehesten er-warten können, nämlich in der schon er-wähnten ausführlichen Passionserzählung, fehlt die Erwähnung von Jesu Mutter. In der klassisch-anmutigen Bass-Arie „Willkommen, Heiland“ mit ihrem virtuosen Solo-Fagott ist von Vätern und ungeborenen Kindern die

Carl Philipp Emanuel Bach, gemalt von Johann Philipp Bach Foto: PD

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Carl Philipps Mitwirkung bei den Druckvor-bereitungen für die „Kunst der Fuge“. Folge-richtig erbte er einen Gutteil der nachgelas-senen Kompositionen Johann Sebastians, den er auch später – nicht ohne Stolz – als seinen einzigen Lehrer bezeichnete.

Schon während seiner Studienzeit in Frankfurt/Oder hatte er dort mit dem Collegium musi-cum dessen Ouvertüre Nr. 3 in D-Dur aufgeführt. Zieht man dieses geradezu bei-spielhafte Werk zur Charakterisierung Johann Sebastians heran, so fällt neben der plan-vollen Anlage mit der sich steigernden Ge-schwindigkeit der Sätze vor allem die Diffe-renziertheit der Stimmungen auf, die den vier Tanzsätzen eigen sind. Man kann ohne allzu-viel Bemühtheit eine Darstellung der vier Tem-peramente darin erkennen: Die Melancholie in der unvergleichlichen Air (sicher einer der stimmungsvollsten, tiefempfundensten Sätze, die jemals in D-Dur geschrieben wurden) wird weggewischt durch die humorvoll-phlegma-tische Gavotte, aus der die temperamentvoll auffahrende Bourrée (das cholerische Tempe-rament) in die sanguinisch-überschäumende Gigue überleitet.

Man darf vermuten, dass Johann Sebastian selbst über all diese Eigenschaften verfügte, was ihn sicherlich nicht zu einem einfachen Zeitgenossen gemacht hat. Doch ist es dieser Empfindungsreichtum, der sich auch in der Musik Carl Philipps wiederfindet, eingebunden aber in einen Stil, der viel schroffer, viel unmit-telbarer die Gegensätze aussprach und aus-spielte, als das die auf Vereinheitlichung des Satzausdrucks zielende Musik Johann Sebasti-ans und seiner Zeitgenossen getan hatte.

In „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ hat Carl Philipp schließlich eine Synthese innerhalb eines großdimensionierten Werks erreicht. Ohne die Kühnheit der eigenen Ton-sprache zu verleugnen, arbeitet er sich nicht mehr an Einflüssen des Vaters ab, sondern integriert aus dessen Erbe in seine eigene Musik, was ihr am dienlichsten ist: tiefer Empfindungsreichtum und eine große Phan-tasie in der Instrumentierung, eine souveräne Handhabung der musikalischen Formen, ein-geschmolzen in eine planvolle Gesamtanlage. Dass das Oratorium mit einer Gigue schließt (der Chorfuge „Alles, was Odem hat“), wirkt dabei fast wie ein Augenzwinkern der Musik-geschichte.

„Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ ist der Inbegriff eines Oratoriums des Aufklärungs-zeitalters, eines Abschnittes unserer Geis-tesgeschichte, dem wir so unglaublich viel verdanken, dass wir seine Errungenschaften gerne als viel selbstverständlicher empfinden, als sie sind. Auch wenn es vielleicht pathe-tisch klingt: Das Libretto des Werkes ist eine klare Absage an Engstirnigkeit, Tyrannei und Gewalt, seine Musik Ausdruck eines freiheits-liebenden, unabhängigen Geistes, der gleich-wohl bereit ist, sich als Teil eines Ganzen zu verstehen und dafür zu arbeiten. Und es ist Sinnbild für die Lebensgeschichte eines Man-nes in der Auseinandersetzung mit seinem Vater. Entstanden in einer Zeit lange vor der Psychoanalyse, ist es gleichwohl eine Ge-schichte, die für uns alle wichtig ist, so lange es Menschen gibt.

Jochen Faulhammer

Rede – doch nicht von Müttern. Und im einzi-gen Duett des Werkes, „Vater deiner schwa-chen Kinder“ singen Sopran und Tenor von den mildesten und zärtlichsten Eigenschaften Gottes – doch niemals werden diese Züge als „mütterlich“ charakterisiert.

Es ließe sich darüber spekulieren, ob es sich um einen Zufall oder bewusste Vermeidung handelt – vielleicht ist es keins von beiden. Man muss aber davon ausgehen, dass Carl Philipp am Text der endgültigen Fassung des Oratoriums intensiv mitgearbeitet hat. So ist das Fehlen der Mutter in seinem musikali-schen Testament schon erstaunlich.

Vielleicht gibt es – neben zeitbedingten Fragen der Theologie und des gesellschaft-lichen Status der Frau – noch einen anderen Grund, eher einen Hinter-Grund, der in die-sem Zusammenhang eine Rolle spielt. Sechs Jahre war Carl Philipp alt, als seine leibliche Mutter, Maria Barbara Bach, plötzlich ver-starb, während Johann Sebastian sich auf einer Reise befand. Der Schock für den lie-benden Ehemann muss groß gewesen sein – doch was dieser unzeitige Tod für die Kinder bedeutet hat, lässt sich nur erahnen.

Mit seiner zweiten Frau Anna Magdalena hat Johann Sebastian Bach eine wohl vollkommen glückliche Ehe geführt. Es steht auch außer Frage, dass sie den vier überlebenden Kindern aus der ersten Ehe ihres Mannes eine gute Mutter zu sein versucht hat. Für den kleinen Carl Philipp blieb nichtsdestotrotz die Situati-on, nicht nur den Verlust der leiblichen Mutter verkraften zu müssen, sondern auch in seinem älteren Bruder Wilhelm Friedemann denjeni-

gen zu erleben, dessen musikalischer Ausbil-dung das Hauptaugenmerk des Vaters galt. So scheint es nicht verwunderlich, dass Carl Philipp mit 17 Jahren zunächst ein Jurastudium aufnahm, bevor er schließlich doch Musiker wurde. Es ist bezeichnend, dass er dabei vom abgelehnten Bewerber auf die Organisten-stelle der Naumburger Wenzelskirche über die Hofcembalistenstelle bei Friedrich von Preu-ßen zu einem der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit aufstieg, berühmter und einflussrei-cher als sein Vater und seine Brüder.

Auffällig ist auch, dass er in den letzten Le-bensjahren des Vaters offenbar wieder mehr in dessen Nähe rückte, man denke etwa an die Berliner Reise Johann Sebastians oder an

Fenster mit der Osterbotschaft, gefunden

in der Dankeskirche in Kiel-Holtenau

Foto: Polzer

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Einleitung

ChorGott! Du wirst seine Seele nicht in der Hölle lassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe!

RezitativJudäa zittert! Seine Berge beben! Der Jordan flieht den Strand! Was zitterst du, Judäens Land? Ihr Berge, warum bebt ihr so? Was war dir, Jordan, dass dein Strom zurücke floh?Der Herr der Erde steigt empor aus ihrem Schoss, tritt auf den Fels, und zeigt der stau-nenden Natur sein Leben.Des Himmels Myriaden liegen auf der Luft rings um ihn her; und Cherub Michael fährt nieder, und rollt des vorgeworfnen Steines Last hinweg von seines Königs Gruft. Sein Antlitz flammt, sein Auge glühet. Die Schar der Rö-mer stürzt erblasst auf ihre Schilde: Flieht, ihr Brüder! Der Götter Rache trifft uns: Fliehet!

ArieMein Geist, voll Furcht und Freuden, bebet! Der Fels zerspringt! Die Nacht wird lichte!

Seht, wie Er auf den Lüften schwebet! Seht, wie von seinem Angesichte die Glorie der Gottheit strahlt! Rang Jesu nicht mit tausend Schmerzen? Empfing sein Gott nicht seine See-le? Floss nicht sein Blut aus seinem Herzen? Hat nicht der Held in dieser Höhle der Erde seine Schuld bezahlt? Hat Er sie nicht bezahlt?

ChorTriumph! Des Herrn Gesalbter sieget!Er steigt aus einer Felsengruft! Triumph!Ein Chor von Engeln flieget mit lautem Jubel durch die Luft.

RezitativDie frommen Töchter Sions gehn nicht ohne Staunen durch des offnen Grabes Tür. Mit Schaudern fahren sie zurück. Sie sehen, in Glanz gehüllt, den Boten des Ewigen, der freundlich spricht: Entsetzt euch nicht! Ich weiß, ihr suchet euren Toten, den Nazarä-er Jesus hier, dass ihr ihn salbt, dass ihr ihn klagt. Hier ist er nicht. Die Stätte sehet ihr, die Grabetücher sind vorhanden; Ihn aber su-chet bei den Toten nicht! Es ist erfüllt, was er zuvor gesagt: Er lebt! Er ist erstanden!

Johann Sebastian Bach

Ouvertüre Nr. 3 D-Dur – BWV 1068Ouverture – Air – Gavotte I/II – Bourrée – Gigue

Carl Philipp Emanuel Bach

Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu – Wq 240 (H 777)Libretto von Karl Wilhelm Ramler

ArieWie bang hat Dich mein Lied beweint!Ach! Unser Trost, der Menschenfreund,sieht keinen Tröster, steht verlassen.Der blutet, der sein Volk geheilt,der Tote weckte, ach! muss erblassen.So hat mein banges Lied geweint.Heil mir! Du steigst vom Grab herauf.Mein Herz zerfließt in Freudenzährenin Wonne löst mein Gram sich auf!

RezitativWer ist die Sionitin, die vom Grabe so schüch-tern in den Garten fliehet und weinet? Nicht lange, Jesus selbst erscheinet, doch uner-kannt, und spricht ihr zu: 0 Tochter, warum weinest du? Herr, sage, nahmst du meinen Herrn aus diesem Grabe? Wo liegt Er? Ach vergönne, dass ich ihn hole; dass ich ihn mit Tränen netze; dass ich ihn mit diesen Sal-ben noch im Tode salben könne, Wie ich im Leben ihn gesalbt – Maria! So ruft mit holder Stimm‘ ihr Freund, in seiner eigenen Gestalt – Maria! Mein Meister, ach! Sie fällt zu seinen Füßen nieder, Umarmt sie, küsst sie, weint. Du sollst mich wieder sehen! Noch werd‘ ich nicht zu meinem Vater gehen. Steh auf, und suche meine Brüder und meinen Simon! Sag, ich leb und will ihn sehen.

DuettVater deiner schwachen Kinder, der Gefall‘ne, der Betrübte, hört von dir den ersten Trost.Tröster der gerührten Sünder, die dich suchte, die dich liebte, fand bei dir den ersten Trost.Tröster, Vater, Menschenfreund. 0 wie wird durch jede Zähre dein erbarmend Herz er-weicht!

Sagt, wer unserm Gotte gleicht, der die Missetat vergebet? Sagt, wer unserm Gotte gleicht, der den Missetäter liebet?Liebe, die du selbst geweint, o wie wird durch jede Zähre dein allgütig Herz erweicht!

RezitativFreundinnen Jesu! Sagt, woher so oft in die-sen Garten? Habt ihr nicht gehört, er lebe? Ihr zärtlichen Betrübten hofft, den Göttlichen zu sehen, den Magdalena sah? Ihr seid erhört. Urplötzlich ist er da, und Aloen und Myrrhen duftet sein Gewand. Ich bin es! Seid gegrüßt! Sie fallen zitternd nieder, sein Arm erhebt sie wieder: Geht hin in unser Vaterland, und sagt den Jüngern an: ich lebe, und ich fahre hinauf in meines Vaters Reich; doch will ich alle sehn, bevor ich mich für euch zu meinem Gott und eurem Gott‘ gen Himmel hebe.

ArieIch folge Dir, verklärter Held, dir, Erstling der entschlafnen Frommen!Triumph! Der Tod ist weggenommen, der auf der Welt der Geister lag. Dies Fleisch, das in den Staub zerfällt, wächst fröhlich aus dem Staube wieder.0 ruht in Hoffnung meine Glieder, bis an der großen Ernte Tag!

ChorTod! Wo ist dein Stachel? Dein Sieg, o Höl-le! Wo ist er?Unser ist der Sieg! Dank sei Gott, und Jesus ist Sieger!

Erster Teil

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Einleitung

RezitativDort seh‘ich aus den Toren Jerusalems zwei Schüler Jesu gehn. In Zweifeln ganz, und ganz in Traurigkeit verloren, gehn sie durch Wald und Feld, und klagen ihren Herrn. Der Herr gesellt sich zu den Trauernden, umne-belt ihr Gesicht, hört ihre Zweifel an, gibt ihnen Unterricht: Der Held aus Juda, dem die Völker dienen sollen, muss erst den Spott der Heiden und seines Volks Verachtung leiden.Der mächtige Prophet von Worten und von Taten muss durch den Freund, der mit ihm aß, verraten, verworfen durch den andern Freund, verlassen in der Not von allen, den bösen Rotten in die Hände fallen. Es treten Frevler auf und zeugen wider ihn: So spricht der Mund der Väter: Der König Israels ver-birgt sein Angesicht vor Schmach und Spei-chel nicht. Er hält die Wangen ihren Strei-chen, den Rücken ihren Schlägen dar.Zur Schlachtbank hingeführt tut er den Mund nicht auf. Gerechnet unter Missetäter, fleht er für sie zu Gott hinauf. Durchgraben hat man ihn, an Hand und Fuß durchgraben. Mit Essig tränkt man ihn in seinem großen Durst, und mischet Galle drein. Sie schütteln ihren Kopf um ihn. Er wird auf kurze Zeit von Gott verlassen sein.Die Völker werden seh‘n. wen sie durchsto-chen haben; man teilet sein Gewand, wirft um sein Kleid das Los. Er wird begraben wie die Reichen: Und unverwest am Fleisch zieht Gott ihn aus dem Schoß der Erd‘ hervor, und stellt ihn auf den Fels. Er gehet in seiner Herr-lichkeit zu seinem Vater ein.

Sein Reich wird ewig sein. Sein Name bleibt, so lange Mond und Sonne stehet. Die Rede heilt der Freunde Schmerz, mit Liebe wird ihr Herz zu diesem Gast entzündet. Sie lagern sich, er bricht das Brot, und sagt Dank. Die Jünger kennen seinen Dank, der Nebel fällt, sie sehn ihn, Er verschwindet.

ArieWillkommen, Heiland! Freut euch, Väter!Die Hoffnung Zions ist erfüllt.0 dankt, ihr ungebornen Kinder!Gott nimmt für eine Welt voll Sündersein großes Opfer an.Der Heilige stirbt für Verräter:So wird des Richters Spruch erfüllt.Er tritt das Haupt der Hölle nieder,er bringet die Rebellen wieder:Der Himmel nimmt uns an.

ChorTriumph! Der Fürst des Lebens sieget!Gefesselt führt er Höll‘ und Tod!Triumph! Die Siegesfahne flieget,sein Kleid ist noch vom Blute rot.

RezitativElf auserwählte Jünger, bei verschlossnen Türen, die Wut der Feinde scheuend, freuen sich, dass Jesus wieder lebt. Ihr glaubt es, aber mich, erwidert Thomas, mich soll kein falsch Gesicht verführen. Ist er den Galiläe-rinnen nicht, auch diesem Simon nicht er-schienen? Sahn ihn nicht Kleophas und sein Gefährte dort bei Emmaus? Ja hier, mein Freund, hier an diesem Ort sahn wir ihn alle selbst: Es waren seine Mienen, die Worte

waren seinen Worten gleich. Er aß mit uns. Betrogen hat man euch! Ihr selbst, aus Sehn-sucht, habt euch gern betrogen. Lasst mich ihn sehn, mit allen Nägelmalen sehn, dann glaub auch ich, es sei mein heißer Wunsch geschehen. Und nun zerfließt die Wolke, die den Herrn umzogen, der mitten unter ihnen steht, und spricht: Der Friede Gottes sei mit euch! Und du. Schwachgläubiger, komm, sie-he, zweifle nicht! Mein Herr! Mein Gott! Ich seh‘, ich gIaub‘, ich schweige. So geh´ in alle Welt, und sei mein Zeuge!

ArieMein Herr, mein Gott, mein Herr, mein Gott! Dein ist das Reich! Die Macht ist dein! So wahr dein Fuß dies Land betreten, wirst du der Erde Schutzgott sein. Jehovens Sohn wird uns vertreten, Versöhnte, kommt ihn anzu-beten! Erlöste, sagt ihm Dank! Zu dir steigt mein Gesang empor, aus jedem Tal, aus jedem Hain. Dir will ich auf dem Feld Altäre und auf den Hügeln Tempel weihn. Lallt mei-ne Zunge nicht mehr Dank, so sei der Ehr-furcht fromme Zähre mein letzter Lobgesang.

ChorTriumph! Der Sohn des Höchsten sieget!Er eilt vom Sühnaltar empor.Triumph! Sein Vater ist vergnüget!Er nimmt uns in der Engel Chor.

RezitativAuf einem Hügel, dessen Rücken der Ölbaum und der Palmbaum schmücken steht der Ge-salbte Gottes. Um Ihn stehen die seligen Ge-fährten seiner Pilgrimschaft. Sie sehn erstaunt von seinem Antlitz Strahlen gehn. Sie sehn in einer lichten Wolke den Flammenwagen war-

ten, der ihn führen soll. Sie beten an. Er hebt die Hände zum letzten Segen auf: Seid meines Geistes voll! Geht hin, und lehrt, bis an der Erden Ende, was ihr von mir gehört, Das ewige Gebot der Liebe! Gehet hin, Tut meine Wun-der! Gehet hin, verkündigt allem Volke Ver-söhnung, Friede, Seligkeit! Er sagt‘s, steigt auf, wird schnell empor getragen. Ein strahlendes Gefolge umringet seinen Wagen.

ArieIhr Tore Gottes, öffnet euch! Der König ziehet in sein Reich, macht Bahn, ihr Seraphinenchö-re! Er steigt auf seines Vaters Thron. Triumph! Werft eure Kronen nieder! So schallt der weite Himmel wieder! Triumph! Gebt unserm Gott die Ehre! Heil unserm Gott und seinem Sohn!

ChorGott fähret auf mit Jauchzen, und der Herr mit heller Posaune.Lobsinget, lobsinget Gott! Lobsinget, lobsinget unserm Könige!Der Herr ist König.Des freue sich das Erdreich!Das Meer brause! Die Wasserströme froh-locken und alle Inseln sein fröhlich.Jauchzet, ihr Himmel! Freue dich Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen!Wer ist, der in den Wolken gleich dem Herren gilt, und gleich ist unter den Kindern der Götter dem Herrn?Lobet ihn, alle seine Engel!Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!Halleluja!

Zweiter Teil

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Marcus Ullmann

Marcus Ullmann – Tenor

Der lyrische Tenor Marcus Ullmann wurde in Olbernhau nahe Dresden geboren. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er im Dresdner Kreuzchor. Er studierte an der Musikhochschule Dresden bei Hartmut Zabel und Margret Trappe-Wiel, später in Berlin bei Dietrich Fischer-Dieskau und in Karlsruhe bei Marga Schiml.Nach seinem Studium, das er in den Bereichen Lied, Konzert und Oper mit Auszeichnung ab-schloss, führten ihn bald Engagements an das Staatstheater Mainz und die Semperoper Dres-den. Es folgten Gastspiele: Teatro la Fenice, Tea-tro dell`opera di Roma, Teatro Comunale Firenze und Los Angeles Opera. Zudem war er in Boston beim Early Music Festivals als Nero in Montever-dis „L‘incoronazione di Poppea“ zu hören.Konzerte führten ihn in alle wichtigen Musikzen-tren Europas, nach Nord- und Südamerika, nach Afrika sowie nach Japan, wo er unter anderem mit den Dirigenten Frieder Bernius, Ivor Bolton, Riccardo Chailly, Marcus Creed, Enoch zu Gut-tenberg, Ludwig Güttler, Kent Nagano, Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling und Peter

Ingrid Frøseth – Sopran

Die Sopranistin Ingrid Frøseth wurde in Stock-holm/Schweden geboren. Schon früh wurde ihre Musikalität erkannt und gefördert. Nach dem Schulabschluss studierte sie Gesang am König-lich-Dänischen Musikkonservatorium in Kopen-hagen in der Klasse von Bodil Gümoes. Für ihr Abschlusskonzert 2005 erhielt sie vom Musik-konservatorium die höchste Auszeichnung.Nach dem erfolgreichen Studium wurde sie von der Hamburgischen Staatsoper eingeladen, im Opernstudio mitzuwirken. Von 2003 bis 2005 konnte sie sich verschiedenste Rollen aneignen, darunter Blonde (Mozart´s »Entführung aus dem Serail«), Barbarina (»Le nozze di Figaro«), Frasquita (»Carmen«) und Marie (»Zar und Zimmermann«). Es folgte ihr erstes Festengage-ment 2006/07 am Bremer Theater. Dort erreich-te sie mit der Verkörperung der Olympia in »Les contes d´Hoffmann« einen weiteren Höhepunkt ihrer sängerischen Laufbahn. Als Publikumslieb-ling gefeiert und bewundernde Kritiken erhal-tend, sang sie weitere Partien wie Frasquita (»Carmen«), Serpetta (»La Finta Giardiniera«), Clorinda (»La Cenerentola«) und Stasi (»Die Csárdásfürstin«).Mit der Rolle der Olympia in »Les contes d´Hoff mann« debutierte sie am Staatstheater Kassel und wurde darauf 2008/09 als festes Ensemblemitglied aufgenommen. Seitdem war sie u. a. als Zerlina (»Don Giovanni«), Servilia (»La clemenza di Tito«), Constance (»Dialogues d. Carmélites«), Königin (»Das geheime König-reich«) und Dorinda (»Orlando) zu sehen. In der Spielzeit 2010/2011 hatte Ingrid u. a. ihr Rollen-debut als Norina in »Don Pasquale«.Gastauftritte führten die Sopranistin u. a. an die Brooklyn Academy, New York für eine Rolle in

Ingrid Frøseth

Schreier sang. Häufig ist er beim Dresdner Kreuz-chor, dem Windsbacher Knabenchor und dem Thomanerchor Leipzig zu Gast. 2014 wird Marcus Ullmann in São Paulo in mehreren Konzerten mit dem São Paulo Symphony Orchestra unter der Leitung von Celso Antunes zu hören sein.Marcus Ullmann gab Liederabende bei verschie-denen Kammermusikfestivals, so in Moritzburg und im finnischen Kuhmo, wie auch im Rahmen des West Cork Chamber Music Festivals, der Schubertiade Schwarzenberg und des Europäi-schen Musikfestes Stuttgart. 2012 feierte er bei den Salzburger Festspielen große Erfolge mit Dvoraks „Zypressen“, die auch als CD-Einspie-lung bei hänssler vorliegen. Mit namhaften Pia-nisten musizierte er in der Wigmore Hall London, im Concertgebouw Amsterdam, im Opernhaus Kairo und in der Musashino Shimin Bunka Kaikan Hall Tokyo. Eine besonders intensive Zusam-menarbeit verbindet ihn derzeit mit Alexan-der Schmalcz und Martin Stadtfeld. Mit Martin Stadtfeld gibt Marcus Ullmann 2014 im Rahmen des „Passauer Konzertwinter“, 2015 im Rahmen der Kammerkonzerte im Beethoven-Haus Bonn und 2016 zum wiederholten Male bei der Schu-bertiade in Schwarzenberg gemeinsame Lieder-abende. Zahlreiche seiner Auftritte wurden von Rundfunk- und Fernsehanstalten mitgeschnitten. 2013 entstand eine Videodokumentation des expres sio nis tischen Klangsprechtheaters „Mann“ von Lothar Schreyer mit Marcus Ullmann in der Titel rolle an den Wuppertaler Bühnen. Eine um-fangreiche Diskografie belegt seine Vielseitigkeit. Zu letzt erschienen solistisch besetzte Bachkanta-ten mit „Il Gardellino“, Franz Liszts Faust Sym-phonie in der Klavierfassung, die Uraufführung „Henry Dunant“ von Gion Antoni Derungs sowie die Weltersteinspielung von Dvoraks Liederzyklus „Zypressen“.

Salieris »Falstaff«, 2006 an die Staatsoper Gö-teborg/Schweden als Marzelline in Beethovens »Fidelio« und an die Hamburgische Staatsoper 2008 als Satirino in »La Calisto«. In der Spielzeit 2010/11 übernahm sie die Rolle der Dorinda in »Orlando« an der Komischen Oper Berlin sowie die der Constance in »Les dialogues des Carmé-lites«. Am Theater Bonn gastierte sie als Ser-petta in Mozarts »La finta giardinera« und in Kassel spielte sie 2012 das Blumenmädchen in Wagners »Parsifal«. Sie konzertierte als Solistin in Orffs »Carmina Burana« sowie 2013 als Stasi in »Die Csárdásfürstin«.Ein großer Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit liegt auch im Konzertbereich. Sie sang mit dem Ford Sinfonie-Orchester, dem Stockholm Sinfonie-Orchester, dem Malmö Sinfonie-Orches ter sowie dem Stockholm Kammerorches ter, der Oxford Philomusica, dem Galanteana Kammerorchester und dem Gentof-te Barock Ensemble. Zu ihrem festen Konzert-repertoire gehören u. a. Bach (Matthäus- und Johannes-Passion, Kantate 51), Haydn (Die Schöpfung), Mozart (Messe C-moll, Exsultate Jubilate), Orff (Carmina Burana).

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Stefan Zenkl Jochen Faulhammer

Jochen Faulhammer – Leitung

Jochen Faulhammer ist als Sänger mit breitge-fächertem Repertoire in verschiedenen Genres erfolgreich tätig. Neben den klassischen Feldern Oratorium, Lied und Musiktheater tritt er als Musikkabarettist zusammen mit seiner Beglei-terin Christine Weghoff mit dem Programm „Mäh sin ja au wer“ in nordhessischer Mundart auf. Außerdem ist er Sänger des Trios „Alma lusitana“ mit Musik aus Portugal, Brasilien, den Kapverden und seinen eigenen Kompositionen auf Texte portugiesischer Dichter.Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf dem Gebiet der Alten Musik, in dem er mit Ensembles wie Hamburger Ratsmusik, Concerto palatino und dem Göttinger Barock-orchester als Solist tätig war.In seiner Tätigkeit als Leiter der Kantorei der Kreuzkirche Kassel (seit 2000) hat er in Zu-sammenarbeit mit dem Göttinger Barockor-chester u. a. eine Reihe der großen Werke und Kantaten Bachs und Händels „Messiah“ aufgeführt, mit dem Göttinger Symphonie-orchester außerdem Mendelssohns „Elias“,

darüber hinaus die Requiem-Kompositionen von Mozart und Duruflé und Rossinis „Petite messe solennelle“.In der kammeroper kassel sang er den Ned in Scott Joplins „Treemonisha“ und den Uber-to in Pergolesis „La serva padrona“ in einer Fassung mit von ihm selbst neu übersetzten deutschen Rezitativen.Seine Ausbildung zum Kirchenmusiker erhielt Jochen Faulhammer an der Hochschule für Künste in Bremen. Zu seinen Lehrern zählten Wolfgang Baumgratz und Hans-Ola Ericsson (Orgel), Wolfgang Helbich und Alexander Wagner (Chorleitung) und Maria Kowollik (Gesang). Vorausgegangen war ein Studium als Instrumentallehrer mit Hauptfach Orgel an der Musikakademie Kassel. Seine sängerische Ausbildung vertiefte er während seiner Jahre als hauptberuflicher Kirchenmusiker in Nieste-tal und Zierenberg bei Hans-Georg Dechange (Hofheim) und Stefan Adam (Staatstheater Kassel, jetzt Staatstheater Hannover). Hinzu kamen Studien und Kurse bei Uta Grunewald (Göttingen) und bei Anna Sterzer im Opern-studio Belcanto (Kassel), wo er zuletzt als Graf in Mozarts „Hochzeit des Figaro“ aktiv war.

Als Vorstand des Vereins cavata cassel e. V. arbeitet er zudem an der praktischen Erschlie-ßung der bedeutenden Notenbestände aus der Zeit der Casseler Hofcapelle in der Universitäts-bibliothek Kassel.

Stefan Zenkl – Bass

Stefan Zenkl studierte bei Leopold Spitzer an der Musikuniversität Wien und schloss das Studium 2004 bei Kurt Widmer an der Musik-hochschule Basel mit dem Lehr- wie Solisten-diplom ab.2004/05 war der junge Österreicher Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und arbeitete in Meisterkursen mit Walter Berry und Inge Borkh.Stefan Zenkl ist Preisträger der internationa-len Sommerakademie in Salzburg 2003 und Semifinalist des ARD-Wettbewerbes 2003.Von 2006 bis 2010 gehörte Stefan Zenkl dem Ensemble der Staatsoper Hannover an, wo er die Rollen des Papageno (Die Zauberflöte), Dandini (La Cenerentola), Ping (Turandot), Figaro (Le nozze di Figaro) und Don Fernando (Fidelio) verkörperte. Darüber hinaus wirkte er bei den Uraufführungen von Detlef Glanerts Gesang des Achill und Edward Rushtons Die fromme Helene mit.Der österreichische Bariton war von 2011 bis 2013 Ensemblemitglied des Staatstheaters Kassel und erweiterte sein Repertoire um zentrale Partien, darunter Guglielmo (Così fan tutte), Wolfram (Tannhäuser), Marcello (La Bohème), Peter Besenbinder (Hänsel & Gretel) und Graf Danilo (Lustige Witwe).Seit 2013 ist der Künstler freischaffend tätig. Gastengagements führten Stefan Zenkl an das Opernhaus Zürich, das Staatstheater Wiesba-den, das Schlosstheater Schönbrunn, die Büh-nen der Stadt Gera, das Theater Magdeburg und zu den Opernfestspielen St. Margarethen.Als Konzertsolist trat Stefan Zenkl mit dem Münchner Kammerorchester, dem Basler Kam-merorchester, der Musica Antiqua Köln, dem

L’Orfeo Barockorchester, der Camerata Salz-burg und dem SWR-Rundfunkorchester auf.Zu seinem Repertoire gehören die zentralen Werke der Konzert- und Oratorienliteratur, darunter die Passionen Bachs, zahlreiche geistliche Werke von Mozart und Haydn, Handels Oratorien, Orffs Carmina Burana ebenso wie Brahms‘ Ein deutsches Requiem.Auch als Liedsänger ist Stefan Zenkl erfolg-reich tätig und war mit den großen Lieder-zyklen Schuberts und Schumanns ebenso zu erleben wie mit Brahms‘ Vier ernsten Gesän-gen, Frank Martins Jedermann-Monologen oder Gustav Mahlers Lieder eines fahren-den Gesellen, die er zuletzt bei den Kasseler Gustav-Mahler-Tagen 2013 unter der musika-lischen Leitung von Adam Fischer aufführte.Im Sommer 2014 wird Stefan Zenkl als Silvio in Leoncavallos I pagliacci bei den Opernfest-spielen Heidenheim zu erleben sein.

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Die Kantorei der Kreuzkirche entstand 1955 als „Kasseler Motettenchor“ unter der Lei-tung von Kirchenmusikdirektor Dieter Lo-metsch, der den Chor bis zum Jahr 2000 selbst leitete, fünf Jahre über seinen eigentli-chen Ruhestand hinaus, da die hauptamtliche Kirchenmusikerstelle der Kasseler Kreuzkirche gestrichen worden war.

Der Chor konnte Jochen Faulhammer gewin-nen. Mit dem neuen Namen „Kantorei der Kreuzkirche“ entwickelte der Chor auch ein neues Konzept: Die Chorleiterstelle wird zu erheblichen Teilen aus freiwilligen Spenden der Sängerinnen und Sänger finanziert.

Die Kantorei der Kreuzkirche hat in ihrer über 50-jährigen Geschichte zahlreiche große

Werke der Kirchenmusikliteratur aufge-führt. In den letzten Jahren waren das die Passionen, mehrere Kantaten und das Weih-nachtsoratorium (I-III) von J. S. Bach, Mo-zarts Requiem, Händels „Messiah“ sowie Rossinis „Petite Messe solennelle“, das Re-quiem von Maurice Duruflé, die Messe D-Dur von Anton Dvorák, „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy und Haydns „Stabat Mater“.

Die Chorproben finden montags von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr in der Kreuzkirche Kassel, Luisen-straße 15, statt. Neue Sängerinnen und Sänger sind herzlich willkommen.

Innerhalb der Kantorei besteht ein Kammer-chor, dessen Proben projektbezogen statt-finden.

Kantorei der Kreuzkirche Kassel – Leitung: Jochen Faulhammer

Achtung, es geht los: Jochen Faulhammer und die Kantorei voller Spannung bei der Probe

Göttinger Barockorchester – © Mike Harwege

Göttinger Barockorchester

Das Göttinger Barockorchester wurde 1995 von Henning Vater (Violine, Violino piccolo und Viola d‘amore) gegründet und setzt sich aus miteinander befreundeten Musikern et-licher namhafter Barock-Ensembles zusam-men, wie z. B. Musica antiqua Köln, dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, „Les Musiciens du Louvre“, „La Stagione“ Frankfurt oder Concerto Brandenburg, aber auch bekannter Sinfonie-Orchester wie dem Gewandhausorchester Leipzig oder der NDR-Radio-Philharmonie Hannover.

Das Orchester konzentriert sich auf die Inter-pretation der großen geistlichen Werke und Instrumentalkonzerte mit entsprechenden

Originalinstrumenten vom Barock bis hin zur Romantik (letztere ebenfalls in historischer Aufführungspraxis). In jüngster Zeit führt das Ensemble auch Werke zeitgenössischer Kom-ponisten auf.

Das Göttinger Barockorchester musiziert im gesamten norddeutschen Raum und ist re-gelmäßig zu Gast bei renommierten Barock-festivals wie z. B. den „Tagen alter Musik“ in Georgsmarienhütte, den Weserbergland Musikwochen, den Dommusiken in Bad Gan-dersheim, den Bergedorfer Musiktagen, den Klosterkonzerten in Preetz oder den Händel-Festspielen in Göttingen.

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Ausblick auf das Programm der Kantorei der Kreuzkirche

1. Advent, 30. November 2014 Kreuzkirche Kassel

Johann Sebastian Bach

WeihnachtsoratoriumBWV 248

Impressum

Herausgeber:

Kantorei der Kreuzkirche Luisenstraße, Kassel

www.kantorei-kreuzkirche-kassel.de

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