Catharina und der Ruf des Waldes

9
1

description

Leseprobe: Jennifer Heil: Catharina und der Ruf des Waldes. Taschenbuch mit 4 farbigen Zeichnungen, ISBN: 978-86196-047-8, 60 Seiten. Es herrschte ein harter Winter, seit Wochen schneite es fast täglich. Catharina lag nachts in ihrem Bett. Draußen tobte ein heftiger Sturm, als sie plötzlich eine Stimme aus dem Wald hörte, die nach ihr rief. Es war ein Hilferuf ...

Transcript of Catharina und der Ruf des Waldes

Page 1: Catharina und der Ruf des Waldes

1

Page 2: Catharina und der Ruf des Waldes

2

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Titelbild: Fotolia.com/strikker fotoliaLektorat: Hedda EsselbornSatz: Alexandra Oswald

1. Auflage 2011ISBN: 978-3-86196-047-8

Copyright (©) 2010 by Papierfresserchens MTM-Verlag Kirchstraße 5, 88131 Bodolz, Deutschland

www.papierfresserchen.de [email protected]

Page 3: Catharina und der Ruf des Waldes

3

Jennifer Heil

Catharina und

der Ruf des

Waldes

Jennifer Heil

Catharina und

der Ruf des

Waldes

Jennifer Heil

Catharina und

der Ruf des

Waldes

Jennifer Heil

Catharina und

der Ruf des

Waldes

Jennifer Heil

Catharina und

der Ruf des

Waldes

Page 4: Catharina und der Ruf des Waldes

4

Meinem

Sonnenschein

Catharina

Meinem

Sonnenschein

Catharina

Page 5: Catharina und der Ruf des Waldes

5

InhaltDie Stimme 7

Die vier Jahreszeiten 15

Die Forderung 24

Das Gebet im Feendorf 32

Auf der Insel 41

Page 6: Catharina und der Ruf des Waldes

6

Page 7: Catharina und der Ruf des Waldes

7

Die StimmeEs war ein klirrend kalter Tag Ende Januar. Es

schneite. Seit dem 4. Dezember schon schneite es fast täglich, was für einen auf etwa zweihundert Höhen-meter gelegenen Ort in einem Flusstal mehr als außer-gewöhnlich war. Die Meteorologen standen vor einem Rätsel. Das Streusalz war schon vor Wochen zur Man-gelware geworden und so lagen viele Bundesstraßen buchstäblich auf Eis. Viele Orte waren nur mit Schnee-ketten zu erreichen. So auch der Ort, in dem Catharina lebte. Catharina jedoch mochte den Schnee, fast jeden Tag traf sie sich mit ihrer Freundin Jolina zur Schnee-ballschlacht oder zum Schlittenfahren.

Nach einem wieder mal sehr lustigen und anstren-genden Nachmittag in der weißen Pracht verabschiede-ten sich die beiden Freundinnen voneinander.

„So, ich muss jetzt zu meiner Oma. Meine Mama hat gesagt, ich soll da sein, bevor es dunkel wird“, sag-te Jolina.

„Alles klar, aber sei vorsichtig, auf der Brücke ist es glatt. Kommst du morgen wieder vorbei?“, wollte Catharina wissen.

„Na klar, ich bekomme doch morgen den neuen Schlitten.“ Jolina drehte sich um und ging vorsichtig über die Brücke, die zur anderen Seite des Flusses

Page 8: Catharina und der Ruf des Waldes

8

führte, an dem Catharina wohnte. Jolinas Oma wohnte genau gegenüber.

In der Nacht tobte mal wieder ein Schneesturm, der die Jalousien zum Wackeln brachte. Catharina schlief schlecht in dieser Nacht, der Lärm ließ sie kaum ein Auge zumachen, als sie plötzlich aus dem Wald eine mädchenhafte Stimme hörte.

Catharina … Catharina … hilf uns!!„Oh mein Gott, was ist das?“, flüsterte Catharina.Dann hörte sie die Stimme erneut.Catharina … wir brauchen dich!„Hilfe, ich höre Stimmen. Ich bin verrückt gewor-

den. Das kann nicht sein.“Catharina lag die restliche Nacht total verkrampft

in ihrem Bett, die Bettdecke bis zur Nasenspitze gezo-gen, und schlief keine Sekunde mehr, doch die Stimme blieb stumm.

Der Sturm der letzten Nacht hatte seine Spuren hin-terlassen und die Straße unter einer hohen Schneedecke versteckt. Da hatten die Autos keine Chance. So kam an diesem Morgen auch kein Schulbus, das war in den letzten Wochen schon oft vorgekommen. Verschiedene Schulen hatten schon Lehrpläne für zu Hause verteilt.

Catharina ging an diesem Morgen, wie schon die vorherige Woche, zu einer Frau in der Nachbarschaft. Frau Schneider hatte früher als Lehrerin gearbeitet und war jetzt in Pension. Catharina ging gerne zur Schule und es gefiel ihr, dass sie hier fast ganz alleine unter-richtet wurde. Außer ihr waren nur noch zwei andere

Page 9: Catharina und der Ruf des Waldes

9

Kinder aus dem Ort da. Heute jedoch konnte sie sich nicht konzentrieren; ihre Gedanken schwirrten fast jede Sekunde um die Stimme der letzten Nacht und außerdem war sie schrecklich müde.

„Catharina, was ist denn heute los mit dir? Du hast ja erst zwei Aufgaben gerechnet“, sagte Frau Schnei-der.

„Es tut mir leid, Frau Schneider, aber ich bin so müde, ich habe kaum geschlafen. Der Sturm war so laut und dann war da …“ Catharina geriet ins Stocken. Sollte sie ihr wirklich von der Stimme erzählen?

„Oh ja, der Sturm. Der war wirklich entsetzlich laut. Aber was war da noch, du wolltest noch etwas sagen?“

„Ach nichts, mein Papa hat nur geschnarcht und das habe ich auch noch gehört. Ich glaube, ich muss mir mal ein paar Ohrenstöpsel besorgen.“

„Ja, das ist eine gute Idee, die wären bestimmt sehr nützlich.“

Catharina versuchte sich nun den Matheaufgaben zu widmen, was ihr aber nicht sehr gut gelang. Sie be-schloss, am Nachmittag Jolina von der Stimme zu er-zählen, sie würde ihr glauben.

Gegen drei Uhr klingelte es an der Tür. „Mama? Ich bin draußen mit Jolina, wir fahren Schlitten, okay?“

„Ja, in Ordnung, aber nimm das Handy mit und komm nicht so spät.“

„Okay, bis später.“ Es klingelte wieder. „Ja, ja. Ich bin ja schon da“,

rief Catharina, als sie die Treppe ins Erdgeschoss hi-nunterging, um die Tür zu öffnen.