CBT Theisen Amok - · PDF fileMANFRED THEISEN • AMOK UNTERRICHT 2 Einige...

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  • UNTERRICHTDIE SCHUL-NEUHEITEN ZUM ERARBEITEN

    Der Autor

    Die Story

    UNTERRICHT

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    Manfred TheisenAmok176 Seiten 2004 cbt/cbj, Mnchen in der Verlagsgruppe Random House GmbH

    ISBN 3-570-30175-3

    Unterrichtshilfen von Ana MijicHrsg. von Dr. Karlheinz Drr

    Als auffllig unauffllig wird Alexander von einem Lehrer beschrieben, als normal von einem Mitschler. Alex ist 17 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in einer Klner Vorstadt. Wie alle in seinem Stadtviertel arbei-tet auch Alexanders Vater bei Ford. Auch Alexander soll bei Ford eine Lehre beginnen, sobald er sein Abitur ge-macht hat. Da er jedoch schon zweimal nicht versetzt wurde, hat er auf die Schule keinen Bock mehr.

    Alexander fhrt ein Doppelleben. Den Eltern macht er vor, er ginge zur Schule. In der Schule glaubt man, er sei krank. In Wirklichkeit hat er die Schule geschmissen,

    arbeitet bei einem Wachdienst und versinkt den Rest der Zeit in einer Fantasiewelt, in deren Mittelpunkt seine Liebesbeziehung zu Doro steht.

    Doch dann fliegt Alexanders Schwindel auf und seine Fantasiewelt zerbricht mit einem Schlag. Er verliert seinen Job beim Wachdienst, die Eltern finden heraus, dass er nicht mehr zur Schule geht, und Doro beschimpft ihn als pervers, nachdem ihn sein Vater vor ihren Augen gedemtigt hat. Alexander sieht nun keinen Ausweg mehr.

    Manfred Theisen wurde 1962 in Kln geboren. Er stu-dierte Germanistik, Anglistik und Politik und war unter anderem als Journalist bei einer Klner Tageszeitung beschftigt. Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in der Nhe von Kln. Im Verlag erschienen neben Amok zwei weitere Jugendromane: Check-point Jerusalem und Gesucht: Anne Bonny, Piratin.

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    Einige Besonderheiten lassen sich jedoch bei den jugendlichen Amoklufern typischerweise identifizie-ren. Diese knnen in einer Spannung zwischen Wirk-lichkeit und Fantasie zusammengefasst werden.

    In vielen Fllen sind die Tter um Anpassung bemht, gelten jedoch als beziehungsgestrt. Sie empfinden einen Mangel an Nhe und Vertrautheit.

    Sie streben nach Anerkennung durch die Eltern, die Lehrer, die Freunde.

    Gleichzeitig haben viele eine bersteigerte Vorstel-

    lung von sich selbst, die mit der Wirklichkeit nicht bereinstimmt (narzisstische Persnlichkeit). Des-halb erleben sie eine Krnkung nach der anderen, wobei sie Krnkungen in besonderem Mae wahr-nehmen (leicht krnkbar) und im Gegensatz zu vie-len anderen keine davon vergessen.

    Sie fhlen sich ausgegrenzt und verhhnt, von der Umwelt zurckgewiesen.

    Es kommt zu einem Rckzug aus der realen Welt in eine Fantasiewelt, die im Widerspruch zur Realitt steht.

    Sptestens seit dem 26. April 2002, an dem ein 19-jhriger Schler im Erfurter Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen und sich selbst ttete, ist das Thema Amoklauf an Schulen auch in das Bewusstsein der Deutschen getreten. Hatte man Amoklufe bislang vorwiegend als US-amerikanisches Phnomen betrachtet, so muss man heute nach verschiedenen entsetzlichen Beispielen in unserem Land feststellen, dass diese Form der Gewalt an Schulen (school shootings) keine auf bestimmte Gesellschaften begrenzte Erscheinung ist. Amoklufe an Schulen gelten als relativ neues Phnomen: Zwi-schen 1995 und 1999 gab es mehr Amoklufe an Schulen als in den 40 Jahren davor zusammengenommen. Zwischen 1999 und 2003 geschahen allein vier solcher Taten in Deutschland. Nachahmungen scheinen dabei eine groe Rolle zu spielen.

    Amoklauf an Schulen

    Im Mittelpunkt bei der Beschftigung mit diesem Thema, ob in der ffentlichkeit, in der Politik oder in den Medien, steht die Frage nach dem Warum.

    Auf der Suche nach einer schnellen Antwort kommt es immer wieder zu einseitigen Schuldzuwei-sungen. Auf der Anklagebank sitzen mal die Eltern, mal die Schule, die Medien oder die Waffenindustrie.

    Doch lassen sich eindeutige Ursachen berhaupt identifizieren? Und lsst sich ein einheitliches Tter-profil erstellen?

    In Forschungsarbeiten wird vielmehr festgestellt, dass bei Amoklufen zahlreiche Faktoren zusammen-wirken; es ist ein Puzzle, bei dem jedoch in jedem Ein-zelfall viele Aspekte unerklrbar bleiben.

    Amoklufe an Schulen:Jonesboro (Arkansas/USA): Am 24. Mrz 1998 tten ein elf- und ein 13-jhriger Schler an ihrer Schule vier Mdchen und eine Lehrerin.

    Litteleton (Colorado/USA): Am 20. April 1999 richten zwei Jugendliche an der Columbine High School ein Blutbad an. Zwlf Schler und ein Lehrer werden gettet, 28 Menschen verletzt. Die Tter begehen Selbstmord.

    Meien: Am 9. November 1999 ersticht ein 15-jhriger Schler seine Lehrerin.

    Brannenburg: Am 16. Mrz 2000 schiet ein am Vortag der Schule verwiesener Schler seinen Lehrer in den Hals.

    Freising: Am 19. Februar 2002 ttet ein 22-Jhri-ger den Direktor einer Berufschule und verletzt einen Lehrer schwer. Anschlieend begeht er Selbstmord.

    Erfurt: Am 26. April 2003 ttet ein 19-Jhriger 16 Menschen und sich selbst.

    Coburg: Am 2. Juli 2003 kommt ein 16-Jhriger mit zwei Revolvern und 85 Schuss Munition in die Schule. Er verletzt seine Lehrerin und nimmt sich anschlieend das Leben.

    Bei einem Amoklauf lassen sich bestimmte Einflussgren erkennen: Auf persnlicher Ebene: narzisstische Persnlich-

    keitsstruktur und geringe Frustrationstoleranz; pltzliche Verhaltenssprnge; auf gewaltttige Inhalte fokussierter Medienkonsum

    Relevante Familieneinflsse: Akzeptanz patholo-gischer Verhaltensweisen, Mangel an Nhe und Vertrautheit und Zugang zu Waffen

    Quelle: Hoffmann, 2002

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    Lgen sind dabei ein letzter Versuch, den Realitts-verlust aufrechtzuerhalten.

    In diese utopische Welt stecken sie ihre ganze Kraft, was wiederum zur Isolation fhrt und eine innere Leere entstehen lsst.

    Diese innere Leere wird gefllt mit Videofilmen und Computerspielen (meist auf gewaltttige Inhalte fokussiert). Die eigenen Wnsche knnen nur in die-ser fiktiven Welt ausgelebt werden, was auf Dauer unbefriedigend ist.

    Die Identifikation einer typischen Vorgeschichte bedeutet prinzipiell auch, dass sich solche Tragdien durch eine Intervention verhindern lassen knnen. Von Hinweisen auf das Vorhandensein unterschiedli-cher Risikofaktoren darf jedoch nicht kausal auf einen bevorstehenden Gewaltakt geschlossen werden. Diese sollen vielmehr als ein Hinweis dafr stehen, dass ein

    Schler Probleme hat, bei deren Bewltigung er Hilfe bentigt.

    Eine herausragende Bedeutung haben dabei die so genannten Leakings. Darunter sind Informations-lecks zu verstehen, in denen der sptere Tter, explizit oder verschlsselt, seine Tat offen legt, hufig in Form von Ankndigungen oder Drohungen. Dies geschieht meist gegenber Gleichaltrigen, gegenber so ge-nannten Peers.

    Vorsicht!Tatschlich sind solche Taten so selten, dass eine berinterpretation nicht eindeutiger Signale und eine daraus folgende Stigmatisierung verdch-tiger Jugendlicher eindeutig vermieden werden muss! Quelle: Hoffmann, 2002

    Didaktisch-methodische HinweiseDie Arbeitsbltter

    In den folgenden Arbeitsblttern werden ausgewhlte Aspekte des Buches aufgegriffen. Die Entscheidung fiel vor allem auf solche, die fr die Erarbeitung des Problembereichs Amoklauf an Schulen in besonderem Mae geeignet schienen. Die Mglichkeiten sind da-mit jedoch nicht ausgeschpft.

    Im ersten Teil (Arbeitsblatt 1 Arbeitsblatt 3), der Einfhrung in das Thema, soll es darum gehen, sich dem Gegenstand anzunhern. Zum einen um heraus-zufinden, was die Schler bislang ber Amok, Amok-lauf oder Amoklufer wissen. Zum anderen sollen die Schler vor der Beschftigung mit der Lektre an das Thema herangefhrt werden. Im zweiten Teil steht die Textanalyse im Mittelpunkt (Arbeitsblatt 4 Ar-beitsblatt 7). Auf der Grundlage des Romans knnen schlielich weiterfhrende Fragen gestellt werden. Ein Beispiel hierfr bietet das Arbeitsblatt 8.

    Weitere Ideen zur Vertiefung des Themas finden sich in Arbeitsblatt 19.

    Methodische HinweiseEs empfiehlt sich, ausgewhlte Arbeitsbltter vor der Lektre des Romans zu besprechen, um den Blick der Schler bereits whrend des Lesens auf bestimmte Fragestellungen zu fokussieren. Die anschlieende Interpretation der ausgewhlten Textstellen (vgl. v. a.

    Arbeitsblatt 6 und Arbeitsblatt 7) sollte in Kleingrup-pen erfolgen.

    Auch eine bersichtliche und ansprechende Vi-sualisierung der Ergebnisse der Kleingruppen kann das Gesprch oder die Diskussion nicht ersetzen. Sie fhrt als Ergnzung jedoch zu einer verstrkten Auf-merksamkeit whrend der Prsentation; man kann whrend der weiteren Behandlung des Themas immer wieder auf diese Ergebnisse zurckgreifen und sie frdern das Einprgen. Hierzu eigenen sich beispiels-weise Wandposter, Folien fr den Tageslichtprojektor oder auch Computer und Beamer, sofern Kenntnisse mit geeigneten Prsentationsprogrammen sowie In-teresse bei den Schlern vorhanden sind.

    Die Schler sollten vor ihrer Prsentation ber die verschiedenen Mglichkeiten informiert und bentig-tes Material sollte bereitgestellt werden.

    Einen Text deuten heit, mit anderen ber den Text sprechen. Aber woran kann man sich beim Deutungsgesprch halten? Soll man sich nur auf das beziehen, was im Text steht? Aber was steht wirklich im Text? Im Text steht, was wir hineindeu-ten, weil wir es herauslesen knnen auf Grund von Gewohnheit, Kenntnis und Interesse. Deshalb muss das Textverstndnis in der Gruppe ausge-handelt werden. Quelle: Gugel, 2004

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    Arbeitsblatt 1 Einfhrung in das Thema BRAINSTORMING

    Arbeitsblatt 2 Einfhrung in das Thema DIE ABC-METHODE

    Arbeitsblatt 3 Einfhrung in das Thema DEFINITIONEN

    Arbeitsblatt 4 Textanalyse PERSONEN

    Arbeitsblatt 5 Textanalyse