CG Info Winter 2013 / 2014

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Jahresrechnung Casa Girasol – Persönliches Vorwort zum Einstieg « Hier auf der Strasse mache ich Kohle. » Es ist eine typische Situation hier in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa: Die Ampel schaltet auf Rot, man hält an und schon kommt jemand an die Scheibe, um zu betteln. Ivan will nicht Nachts an einer Kreuzung bittet mich Ivan durch die offene Fenster- scheibe um Geld. Ivan ist 13 oder 14 Jahre alt, dort an der Strasse vor dem Präsidentenpalast ver- bringt er seine Nachmittage bis spät in die Nacht hinein. «Ich habe Hunger, gib mir bitte einen Lempi- ra (umgerechnet 5 Rappen)!», sagt Ivan mitleiderregend. «Wenn du Hunger hast, warum gehst du nicht ins Heim unten im Zentrum, dort geben sie dir ein Bett und Essen?», erwidere ich. «Nein, dort musst du Hunger haben, die geben nur eine Mahlzeit am Tag», antwortet Ivan. «Ach, das stimmt doch nicht! Essen hat es dort genug.» «Aber sie schla- gen die Kinder.» «Ivan, ich arbeite mit denen zusammen und weiss ganz bestimmt, dass dort niemand die Kinder schlägt. Warum gehst du also nicht dahin?» Endlich wird Ivan ehrlich: «Ich war schon mal da und bin abgehauen. Es gibt so viele Re- geln.» «Ja, aber diese Regeln sind wichtig, damit es euch gut geht.» Ivan denkt nach: «Aber hier auf der Strasse mache ich Kohle...» Freiheit Wenn man mit Strassenkindern redet, ist es meist genau diese Abfolge von Argumenten. Zuerst kommen die Ausreden, alle Heime seien schlecht und man werde schlecht behandelt. Wer weiter fragt erfährt, dass die Kinder oft schon verschiedene Heime aus- probiert haben und zuletzt die wahren Gründe, warum sie diese wieder verlassen haben: Das geregeltes Leben im Heim im Gegensatz zur vermeintlichen Freiheit der Strasse. Mich beschäftigt immer wieder die Frage, was wir besser machen könnten, damit die Kinder gerne im Heim bleiben. Unser Konzept, «ein christliches, familiäres Umfeld zu schaffen, in dem die Kinder auf ih- rem persönlichen Weg weg von den Drogen und weg von der Strasse be- gleitet werden», ist - Gott sei Dank! - erfolgreicher als das vergleich- barer Institutionen. Und dennoch gibt es für mich zu viele Austritte. Vielleicht ist aber auch die Proble- matik an sich zu komplex, als dass allen geholfen werden kann: Fami- lienprobleme, Armut, Drogensucht, Missbrauch und nicht zuletzt die Pubertät, in der sich die Jugend- lichen befinden. Vielleicht müssen wir einfach nur dankbar sein für die Kinder, die wir über Jahre betreuen dürfen und für die Kinder, die wir zumindest ein Stück weit begleiten können. Vielleicht dürfen wir einen Samen der Liebe Gottes und der Hoffnung säen, der irgendwann aufkeimen wird. Alexander Blum, Gesamtleiter [email protected] CG Info Winter 2013/14 Das kleine Infoblatt für Freunde und Interessierte. ISSN 2235-3666 www.casagirasol.ch Bild: Die beiden neuen Rafael-Jungen haben sich schnell eingelebt. Diese Themen erwarten Sie: Seite 2 Besuch der Präsidentin Seite 4 Umbau und Workcamp Seite 6 Ein Wandbild entsteht Seite 7 Mitarbeiter, Helfer gesucht Seite 8 Wünsche

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Das kleine Infoblatt für Freunde und Interessierte. Berichte und Bilder von unserer Arbeit mit Strassenkindern in Honduras.

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Jahresrechnung

Casa Girasol – Persönliches Vorwort zum Einstieg

«Hier auf der Strasse mache ich Kohle.»Es ist eine typische Situation hier in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa: Die Ampel schaltet auf Rot, man hält an und schon kommt jemand an die Scheibe, um zu betteln.

Ivan will nichtNachts an einer Kreuzung bittet mich Ivan durch die offene Fenster-scheibe um Geld. Ivan ist 13 oder 14 Jahre alt, dort an der Strasse vor dem Präsidentenpalast ver-bringt er seine Nachmittage bis spät in die Nacht hinein. «Ich habe Hunger, gib mir bitte einen Lempi-ra (umgerechnet 5 Rappen)!», sagt Ivan mitleiderregend. «Wenn du Hunger hast, warum gehst du nicht ins Heim unten im Zentrum, dort geben sie dir ein Bett und Essen?», erwidere ich. «Nein, dort musst du Hunger haben, die geben nur eine Mahlzeit am Tag», antwortet Ivan. «Ach, das stimmt doch nicht! Essen hat es dort genug.» «Aber sie schla-gen die Kinder.» «Ivan, ich arbeite mit denen zusammen und weiss ganz bestimmt, dass dort niemand die Kinder schlägt. Warum gehst du also nicht dahin?» Endlich wird Ivan ehrlich: «Ich war schon mal da und bin abgehauen. Es gibt so viele Re-geln.» «Ja, aber diese Regeln sind

wichtig, damit es euch gut geht.» Ivan denkt nach: «Aber hier auf der Strasse mache ich Kohle...»

FreiheitWenn man mit Strassenkindern redet, ist es meist genau diese Abfolge von Argumenten. Zuerst kommen die Ausreden, alle Heime seien schlecht und man werde schlecht behandelt. Wer weiter fragt erfährt, dass die Kinder oft schon verschiedene Heime aus-probiert haben und zuletzt die wahren Gründe, warum sie diese wieder verlassen haben: Das geregeltes Leben im Heim im Gegensatz zur vermeintlichen Freiheit der Strasse. Mich beschäftigt immer wieder die Frage, was wir besser machen könnten, damit die Kinder gerne im Heim bleiben. Unser Konzept, «ein christliches, familiäres Umfeld zu schaffen, in dem die Kinder auf ih-rem persönlichen Weg weg von den Drogen und weg von der Strasse be-gleitet werden», ist - Gott sei Dank! - erfolgreicher als das vergleich-barer Institutionen. Und dennoch gibt es für mich zu viele Austritte. Vielleicht ist aber auch die Proble-matik an sich zu komplex, als dass allen geholfen werden kann: Fami-

lienprobleme, Armut, Drogensucht, Missbrauch und nicht zuletzt die Pubertät, in der sich die Jugend-lichen befinden. Vielleicht müssen wir einfach nur dankbar sein für die Kinder, die wir über Jahre betreuen dürfen und für die Kinder, die wir zumindest ein Stück weit begleiten können. Vielleicht dürfen wir einen Samen der Liebe Gottes und der Hoffnung säen, der irgendwann aufkeimen wird.

Alexander Blum, [email protected]

CG Info Winter 2013/14 Das kleine Infoblatt für Freunde und Interessierte.

ISSN 2235-3666

www.casagirasol.ch

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Diese Themen erwarten Sie:

Seite 2 Besuch der Präsidentin

Seite 4 Umbau und Workcamp

Seite 6 Ein Wandbild entsteht

Seite 7 Mitarbeiter, Helfer gesucht

Seite 8 Wünsche

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Casa Girasol – Einblicke unserer Präsidentin

Sommer, Sonne, gute Laune!Im Herbst 2013 hat uns die Präsi-dentin des Fördervereins Casa Gi-rasol, Monika Blum, besucht. Sie berichtet von ihren Eindrücken:

Den Oktober verbrachten mein Mann Bruno und ich in Tegucigal-pa, Honduras. Wir haben zwei wich-tige Gründe, um die weite Reise zu machen. Zum einen sind es unsere Söhne, Schwiegertochter und un-ser kleiner Enkel Daniel. Herrlich, alle nach so langer Zeit wieder in die Arme zu schliessen und mit Da-niel zu schmusen.Zum anderen ist es Casa Girasol. Mit Alexander fuhren wir ins Casa Girasol und ins Casa Rafael. Wir haben auch ein wenig bei der Re-novation im Casa Girasol Hand an-gelegt. Es machte Spass, mit den bunten Farben zu malen. Aber auch die Ruhe und den Frieden auf dem Gelände, nicht weit von der Haupt-stadt entfernt, haben wir sehr ge-nossen.

Heimrundgang

Auch dieses Jahr konnte ich die Jungs im Rafael besuchen. Darauf hatte ich mich schon lange gefreut. Wir wurden herzlichst von den Jungs und den Betreuern begrüsst. Ale-xander wurde mit Fragen bombar-diert und sie erzählten ihm einiges, das er uns übersetzen musste. Da Bruno zum ersten Mal im Casa Rafael war, haben wir einen Rund-

Bild: Rafael-Jungs mit Danilo, Monika und Bruno beim Kaffee-Schälen.

gang übers Areal gemacht. Wir sind zwischen Bananenpalmen, Mangobäumen, Kaffee, blühenden Kürbispflanzen und Blumen sowie verschiedenen Gebäuden durch geschlendert. Viele grüne Bananen hängen an den Palmen. Unsere Abuela Heidi wird da wieder einige leckere Bananenkuchen für die Kin-der backen können. Im Gruppenraum hing ein Input-plan. Bis Ende Jahr stehen da die verschiedensten Bibeltexte drauf, die besprochen werden, dazu der Name des Kindes, der bei den Vorbereitungen zu diesem The-

ma helfen wird. Ich finde es eine schöne Sache, dass sich jeweils ein Kind genauer mit dem Text be-schäftigen soll und seine eigenen Gedanken dazu weitergeben kann. Im Essraum hängen die Geburts-tagsliste, ein Ämtliplan und die Hausregeln. Für alle nicht zu über-sehen.

Beschäftigung Im Heim gibt es verschiedene Ar-beits- und Beschäftigungsthe-rapien. Eine der Beschäf-

Bild: Das Eingangsbild im Rafael.

Kinderheim Rafael Das Kinderheim und Drogenre-

habilitationshaus Rafael ist ein gemeinsames Projekt von Casa Alianza und Casa Girasol wenige Kilometer ausserhalb der Haupt-stadt Tegucigalpa.

Rafael bedeutet «Gott heilt». Die 15 Strassenkinder sollen in einem familiären, christlichen Umfeld aufwachsen können.

Um das Rafael zu finanzieren, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. CHF 250.– kostet die Grundversorgung für einen Jungen pro Monat. Eine Investi-tion, die sich lohnt und mit der Leben verändert und gerettet werden können.

Bild: Speisesaal mit Geburtstagswand.

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tigungen heisst Kaffee. Kaffee ernten, waschen, trocknen, sor-tieren und schälen, rösten und mahlen. Wir kamen einmal gerade dazu, als eine Gruppe die Boh-nen von den Schalen trennte. Ich setzte mich dazu und los ging es. Es machte sogar Spass. Die Jungs hatten viel Freude, sie lachten und machten lustigen Blödsinn. Zu un-serer Freude servierten sie uns auch noch eigenen Kaffee – lecker.

Schoggi Was nimmt man aus der Schweiz mit nach Honduras und ins Rafael? Natürlich Schokolade. Bei einem Besuch nahmen wir die Schoggi dann mit. Allerdings warteten wir mit dem Verteilen, bis alle aus der Schule wieder zurück waren und am Mittagstisch sassen. An-sonsten hätten einige wohl keinen Hunger mehr gehabt. Die Jungs ver-sammelten sich am Esstisch und warteten, bis alle da waren. Erst dann wurde das Tischgebet gespro-chen. Als ich mit den Schoggis in der Hand in der Tür zum Esszim-mer erschien, fingen die Augen der Jungs an zu leuchten. Wir hörten auch ein deutsches «Danke» neben «gracias». Natürlich hatte es auch Schokolade für die anwesenden Betreuer und die Köchin.Fussball ist eine beliebte Freizeit-beschäftigung. Staunend standen wir am Spielfeld, als ein paar Jungs

mit Danilo Fussball spielten. Sie gaben aber auch alles, um das Tor zu treffen. G. sass in der Ecke und zählte die Punkte. Wir hatten un-sere Freude. Danilo, der Betreuer, wurde nicht geschont.Stelzenlaufen braucht einige Vorbe-reitungen. Die Kissen müssen alle richtig und fest sitzen. Die Jungs helfen sich gegenseitig beim An-schnallen. Dann ging das Laufen los. Erst einmal mit Hilfe der Wand und als sich bei S. die Sicherheit eingestellt hat, gab es ein Rennen. Lustig zum Zuschauen. Umgefallen ist auch keiner. Das Gelächter der jungen Zuschauer war gross.

Colita Bei den Kindern lebt das Albino-Kaninchen «Colita». Es wird heiss geliebt und kann sich sicher nicht wegen Streichelentzug beklagen. Ich finde es toll, dass sie so ein we-nig Liebe erfahren und weitergeben können. Vielleicht weiss das Kanin-chen auch einige Geschichten, die der eine oder andere Junge ihm ins Ohr geflüstert hat, was er bis jetzt noch keinem anvertrauen konnte. Wir hatten auch mit anderen Tie-ren Kontakt. Vor allem die Mücken landeten regelmässig bei uns. Auf dem Weg zum Casa Girasol musste Alexander einmal anhal-ten, da eine Vogelspinne den Weg kreuzte. Da sie es nicht so eilig hatte, konnten wir sie ge-

nau aus der Nähe beobachten. Bei einem Ausflug ins Landesin-nere hatten wir die Gelegenheit, einen Leguan am Brunnenrand zu streicheln. Wo der herkam? Keiner wusste es.Zum Abschied nahmen wir zwei Dut-zend Donats mit ins Rafael. Es kam schon Freude auf, aber die Jungs mussten sich noch gedulden. Die Donats wurden bis zum Nachtes-sen in der Küche eingeschlossen. Wir konnten uns wirklich überzeu-gen, dass es den Jungs gut geht. Sie fühlen sich sehr wohl. Auch mit den Betreuern und ihrer Abuela Heidi. Die Jungs sind es wert, dass wir diese Arbeit für sie tun, dass sie ein zu Hause haben. Auch wenn es nicht immer leicht ist. Aber die strahlenden Augen der Jungs ist ein grosser Dank. Und wir sind sicher, dass Gott uns in allem begleitet und leitet. Danke an alle, die diese Arbeit un-terstützen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Besuch im kommenden Jahr.

Monika Blum, Prä[email protected]

Bild: T. mit Albino-Kaninchen Colita. Bild: Punkterichter und Radiosprecher. Bild: Danilo mit Alexander und S.

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Monika: «Das Casa Girasol er-füllt jetzt seinen Dienst viel besser als früher. Man sieht,

dass hier mit viel Liebe und Fleiss gearbeitet wurde.»

Casa Girasol – Das Casa Girasol wurde wieder für Lagerwochen fit gemacht

Umbau und Workcamp im Casa Girasol«Wir machen das Casa Girasol wieder fit, damit auch in Zukunft viele Strassenkinder unvergess-liche und lebensverändernde La-gerwochen erleben können.» Mit diesem Motto im Herzen ha-ben wir uns in den letzten Monaten daran gemacht, die Gebäude des Casa Girasol auf Vordermann zu bringen.

Mehr PlatzDurch die zahlreichen Lagerwo-chen und Aktivitäten für Strassen-kinder war das Casa Girasol in einem schlechten Zustand. Zudem hatte das ursprünglich als Wohn-haus konzipierte Gebäude zu wenig Platz geboten, um die jeweils bis zu 40 Personen ideal zu beherbergen. Besonders der Platz fürs Kochen, Essen und die Gruppenarbeiten war zu knapp.Im Frühsommer 2013 haben wir zusammen mit honduranischen Ar-beitern mit dem Umbau begonnen. In kurzer Zeit hat das kleine Team Grosses vollbracht. Das Dach des Hauses wurde komplett entfernt und die durchgebogenen Holzträ-ger durch Stahlträger ersetzt. Die ungemütlichen Badezimmer wur-den vergrössert und neu gestaltet, der ständig feuchte Zimmerboden neu isoliert und betoniert. Wir er-setzten die viel zu kleine und von Holzwürmern zerfressene Küche.

WorkcampPünktlich zum Start des Work-camps im Juli war die Innenrenno-vation abgeschlossen. Gemeinsam mit einer Gruppe von freiwilligen Helfern aus der Schweiz und aus Deutschland machten wir uns aus-sen an die Arbeit. Gleichzeitig wur-de an vielen Stellen Hand angelegt: Wir strichen das Haus komplett neu in Sonnenblumengelb, installierten eine selbstgebaute Heisswasser-Solaranlage auf dem Dach, er-setzten Wasser- und Strominstalla-tionen. Wir ebneten das Gelände, erweiterten die Spielwiese und nut-zen die Gelegenheiten, das Haus auch innen mit neuen Vorhängen gemütlicher zu gestalten. In all die-sen Wochen wurde hart gearbeitet

und das Ergebnis lässt sich sehen. Als Gruppe erlebten wir zudem eine tolle Gemeinschaft und konnten in einer Ferienwoche Land und Leute entdecken. Wir fuhren nach Tela ans karibische Meer und ins kolo-niale Städtchen Copan, wo sich die wichtigsten Maya-Pyramiden von Honduras befinden. Die Workcamper haben durch ih-ren Beitrag ihren Aufenthalt selbst finanziert, darüber hinaus zur De-ckung der Materialkosten beigetra-gen und dabei sogar ein paar Wo-chen ihrer Arbeitsferien geopfert.Ein grosses Dankeschön an alle Workcamper, das Team und die Sponsoren, die diesen Umbau er-möglicht haben. Der Aufwand hat sich gelohnt. Das Casa Girasol ist fitter als je zuvor!

Bilder: Der neue, überdachte Ess- und Gruppenarbeitsplatz beim Kinderfest.

Die grösste Veränderung aller-dings sind die neu entstandenen, überdachten Plätze. Hier werden in Zukunft problemlos die Mahlzeiten eingenommen, Andachten abgehal-ten und Workshops realisiert wer-den können. Heidi hatte in diesen Monaten viel Material von A nach B und von B nach C verschoben und fleissig geputzt, Danilo hat an einem Tag der Woche mitgebaut und Alexander durfte lernen, dass er gar nicht ein so schlechter Hand-werker ist, wie er immer dachte.

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Bilder: Eindrücke vom Workcamp im Sommer 2013 und der fertigen Frontansicht des Casa Girasols.

Projekt«Brunnenbau»

Wir planten die Bohrung eines Brunnens, dies erwies sich je-doch als unvernünftig. Alter-nativen wurden geprüft und schliesslich haben wir uns für eine gute Lösung entschieden.Das Casa Girasol ist fast das letz-te Haus an einer veralteten, 17 Kilometer langen Leitung. Die Lei-tung verläuft oberirdisch und wur-de an vielen Stellen durch Wald-brände zerstört. Ein Gespräch mit der Wasser-Kooperative und die Resultate einer Studie machen deutlich: Die Wiederherstellung der Wasserversorgung für die Re-gion und für uns würde über eine

Million Dollar kosten, Geld, das nicht vorhanden ist.Die erste Alternative wäre der Bau eines Brunnens gewesen, für uns und unsere Nachbarn. Gesprächen zufolge waren wir der Überzeu-gung, Wasser liesse sich in nicht allzu grosser Tiefe finden. Doch die Machbarkeitsstudien verschie-dener Bohrunternehmen zeigten ein anderes Bild. Über 300 Meter tief müssten wir bohren, um viel-leicht Wasser in unbekannter Men-ge fassen zu können. Kostenpunkt: über 100‘000 Dollar. Die Alterna-tive, Wasser auf einem anderen Grundstück weiter im Tal unten zu bohren und hochzupumpen, käme etwa gleich teuer. Es handelt sich hierbei um Projekte, die unsere Möglichkeiten übersteigen und auf-grund des Risikos unverhältnismä-ssig sind.

Schliesslich haben wir uns ent-schieden, die Alternative «Brun-nen von oben» zu realisieren. Wir werden das Regenwasser von über 400 Quadratmetern Dach-fläche fassen und in eine neue Zisterne leiten. Dieses Wasser steht dann uns und unseren Nachbarn zur Verfügung. Somit können wir zumindest während sechs bis acht Monaten pro Jahr auf den teuren Zukauf von Wasser per Tankwagen verzichten. Ein Teil der Arbeit ist bereits gemacht und an den Dächern wurden Regen-wasserrinnen installiert. Im Janu-ar 2014 werden wir mit dem Bau der Zisterne beginnen.Der Brunnen im Kinderheim Rafa-el hingegen konnte durch den Er-satz der Pumpe wieder in Betrieb genommen werden und liefert dort das ganze Jahr über Wasser.

Bilder: Der neue, überdachte Ess- und Gruppenarbeitsplatz beim Kinderfest.

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Casa Girasol – Das Kinderheim Rafael in Honduras

Ein Wandbild mit den Rafael-JungsDie neue Wand der Hauptseite des Casa Girasol sieht zwar in ihrem Sonnenblumengelb ganz ordentlich aus, wirkt aber viel zu «klobig». So entstand die Idee, die Wand mit einem Gemälde etwas aufzulockern.

Modell stehen

Eigentlich sollten Sonnenblumen entstehen, aber die Vorbereitungen haben gezeigt, dass diese gar nicht so einfach abzubilden sind (Wie hat Gott das wohl gemacht, als er sie entworfen hat...?!). So entschie-den wir uns, auf eine andere Idee zurückzugreifen: Die Rafael Jungs sollten Modell stehen für ein paar Schattenbilder.Das Fotoshooting hat grossen Spass gemacht. Die aussagekräf-tigsten Bilder wurden ausgewählt und am PC in Schattenbilder ver-wandelt. Die Rafael-Jungs durften daraufhin einen Tag im Casa Gi-rasol verbringen. Die Schablonen wurden an die Wand geklebt und abgezeichnet (Sieht irgendwie aus wie ein Tatortbild).Die Farben wurden gemischt und auf die Wand aufgetragen.

Zu langweilig?Nun, für uns war die Mission erfüllt und das Gemälde gelungen. Doch die Kritik der Kinder (und einiger mutiger Erwachsener) kam schnell: «viel zu langweilig», «warum nicht farbig?». So stecken wir nun mitten im Geschmacks-Konflikt: eine de-zente Auflockerung der Hauswand oder ein peppiges Bild? Naja, im-merhin konnten wir die Kinder be-ruhigen: «In den kommenden Wo-chen dürft ihr eine Innenwand des Hauses gestalten, mit soviel Farbe wie ihr wollt!» Mal schauen, was wir

dann zu berichten haben.

Bild: Modellstehen als Kraftpaket.

JahresrechnungDiesen und weitere Berichte finden Sie in unserem Online-Tagebuch. Besuchen Sie uns im Internet unter www.casagirasol.ch oder werden Sie Fan auf Facebook.

Unsere Webseite

Bild: Daraus wurde das Bild des Jun-gen mit der Sonnenblume.

Bild: Aufzeichnen der Silhouetten. Bild: Ausmalen der Bilder.

Bild: Das fertige Wandbild. Frontansicht des Casa Girasol.

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Casa Girasol – Einsatz als Präventionsmassnahme

Workcamp Sommer 2014Im Sommer 2014 werden wir wie-der ein Workcamp organisieren! Doch dieses Mal werden wir nicht im Casa Girasol arbeiten, sondern eine sehr arme Grundschule in der Umgebung renovieren und so er-möglichen, dass diese Kinder ge-fördert werden können. So leisten wir einen Präventionsbeitrag, damit Kinder gar nicht erst auf der Stras-se landen.

Jetzt neu!Während einer Woche werden wir zudem gemeinsam auf die eng-lischsprachige Insel Roatan vor Honduras Festland reisen und die Karibik geniessen.Das neue Programm eignet sich besonders auch für Personen, die schon einmal an einem Camp teil-genommen haben. Das Workcamp wird im Juli und August 2014 statt-finden, der genaue Zeitraum kann jeweils selbst gewählt werden.

Casa Girasol – Damit wir von Ihrer Erfahrung profitieren können

Mitarbeiter für Honduras gesuchtCasa Girasol arbeitet mit hondura-nischen Angestellten und auslän-dischen Missionaren.Unter der Bezeichnung Missionar verstehen wir Menschen mit einer persönlichen Beziehung zum Gott der Bibel und der Bereitschaft, sich vollzeitlich ohne Lohn für die Ärmsten einzusetzen. Missionare sind selbst für ihren Lebensunter-halt verantwortlich (Freundeskreis) und verpflichten sich, für minde-stens zwölf Monate in Honduras mitzuarbeiten. Spanischkenntnisse sind besonders bei kurzer Aufent-haltsdauer sinnvoll, bei längerer kann die Sprache auch vor Ort er-lernt werden.

RafaelFürs Rafael suchen wir einen hand-werklich begabten Mitarbeiter oder ein Ehepaar, das sich in die Arbeit

einbringen möchte. Der Schwer-punkt der Stelle liegt auf dem Beschäftigungsprogramm für die Kinder (Aktivitäten, Arbeiten, Unter-halt, Sport) oder in der schulischen Unterstützung (Nachhilfe, Aufga-ben). Im Rahmen des Rehabilitati-onsprogramms für die Strassenjun-gen sind langfristige Beziehungen ein Schlüssel zum Erfolg. Das Ziel ist es, ein familiäres, christliches Umfeld für die Kinder zu schaffen.

Camps leitenIm Casa Girasol möchten wir wie-der vermehrt Lagerwochen für Strassenkinder organisieren und neu auch Wochenenden für Kinder aus anderen Heimen anbieten. Die-se Arbeit ist sehr wichtig. Während einiger Tage bieten wir den Kindern und Jugendlichen ein tolles Pro-gramm mitten im Wald. Sie erleben

Freude, Gemeinschaft und hören Geschichten aus der Bibel. Für die Lagerarbeit mit jeweils bis zu 20 Strassenkindern suchen wir eine engagierte Person mit entspre-chender Erfahrung.

Die Ausschreibung und Anmel-dung finden Sie auf unserer Web-seite www.casagirasol.ch unter der Rubrik Reisen&Einsätze.

Kontaktieren Sie bei allen Fragen rund ums Workcamp Alexander Blum am besten per Mail: [email protected]

Informationen zum Workcamp in Honduras

Bild: Ferien auf den Bay Islands geniessen.

Bild: Arbeiten verrichten, die man sonst nicht tut.

Bild: Einsatz für Strassenkinder.

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Casa Girasol – Ihre Spende ermöglicht unsere Hilfe für Kinder

Danke von Herzen für Ihre GabenDanke! Dass die Kinder ein Bett haben, dass es täglich drei Mahl-zeiten gibt, dass die hondura-nischen Mitarbeiter einen Lohn er-halten, dass wir das Casa Girasol renovieren konnten – all das und vieles mehr verdanken wir Ihnen. Danke für Ihre Spenden, danke für Ihre Unterstützung und dan-

ke für Ihre Gebete. «Hoffnung für Strassenkinder», so lautet unser Leitsatz. Hoffnung vermitteln, in-dem wir die Kinder Liebe erfahren lassen und den Glauben vorleben. Mit Ihrem Beitrag helfen Sie uns, dieses Ziel zu erreichen und für je-des einzelne der Kinder da zu sein. Danke von Herzen!

Alexander «Wir möchten mit den Rafael-Jungs einen Ausflug an den Pazifik machen und einen

unvergesslichen Tag erleben.»Kosten: CHF 480.–

Monika: «Wir freuen uns besonders über Personen, die das Kinderheim sowie die Lagerwochen

mit einem monatlichen Beitrag unterstützen.» Betrag frei nach Wahl

Danilo: «Es wäre schön, wenn wir wieder eine besinnli-che Weihnachtsfeier machen könnten mit einem

kleinen Geschenk für die Kinder»Kosten: CHF 20.– / Kind

Alexander: «Helfen Sie uns bitte, den getätigten Umbau und die noch fehlenden Details zu finanzieren.»

Betrag frei nach Wahl

Thomas: «Die Schlafbusse müssen unbedingt neu gestri-chen und so vor dem Regen geschützt werden.»

Kosten: CHF 2700.–

Casa Girasol ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden an den Förder-verein Casa Girasol sind in der Schweiz steuerbefreit.Der Verein ist Mitglied der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA.

Förderverein Casa GirasolPostfach 281 Postkonto: 85-462791-4CH – 8586 Erlen IBAN CH24 0900 0000 8546 2791 4Tel. +41 71 648 26 71 BIC POFICHBEXXXE-Mail: [email protected] Swiss Post, Nordring 8, CH–3030 Bern

Die Angaben zu unserem deutschen Spendenkonto finden Sie im Internet.Die Verdankung der Spenden erfolgt jährlich Ende Januar.Auf unserer Webseite können Sie auch mit Kreditkarte spenden (via Paypal). Bei Zweckbestimmung bringen Sie bitte den Vermerk «Lager», «Kinderheim» etc. an.

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen persönlich zur Verfügung. Weitere Informationen zum Casa Girasol finden Sie auch im Internet unter:

www.casagirasol.ch Impressum: Text & Gestaltung von Alexander Blum, Bilder von Casa Girasol und zur Verfügung gestellt von Volontären. Korrektorat Blaufeder Verlag www.blaufeder.ch.

Adressen & Kontakte Casa GirasolPostfach 281CH – 8586 Erlen [email protected]

Alexander Blum, [email protected]+504 3279 8585 (HON)

Monika Blum, Prä[email protected]+41 71 648 26 71 (CH)

Heidi [email protected]+504 3340 5372 (HON)

Bild: Rafael-Junge auf Stelzen.