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STILLE Alondra de la Parra über ihren Kraftquell SHARING Die neue Lust, zu teilen Wie wir morgen leben werden – plus: auf Genusstour durch Melbourne Stadt des GLÜCKS MERCEDES 2.2019 Nr. 361 AUSGABE 2.2019 / DE AT 6,80 EUR CH 13,60 SFR / BENELUX 7,95 EUR / DK 69,95 DKR / S 99 SKR / FI GR 9,90 EUR / CZ 239 CZK / IT ES FR PT SK SI 8,85 EUR / GB 6,99 GBP

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STILLEAlondra de la Parra

über ihren Kraftquell

SHARINGDie neue Lust, zu teilen

Wie wir morgen leben werden –plus: auf Genusstour durch Melbourne

Stadt des GLÜCKS

MERCEDES 2.2019Nr. 361AU

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Mercedes Mercedes-Benz4

MercedesJuni 2019 5

Liebe Leserin und lieber Leser,

mit dem EQC starten wir in diesem Jahr in neue Zeiten. Denn der erste Mercedes-Benz der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ ist erst der Anfang. Nicht nur der Antrieb unserer Autos ändert sich, auch unsere Mobilitätsgewohnheiten. Das zeigt zum Beispiel der große Erfolg von Car2go, dem Carsharing-Service der Daimler AG. Mittlerweile wird er in 25 Städten der Welt von fast vier Millionen Kunden genutzt.

Um für die Mobilität in der Stadt der Zukunft die richtigen Antworten bieten zu können, entwickelt die Autoindustrie gerade ein neues Selbstverständnis. Die Daimler AG versteht sich zunehmend als Mobilitätsdienstleister. Ein Indiz dafür sind zum Beispiel die fünf Joint Ventures, die die Daimler AG mit BMW gegründet hat. Mehr dazu lesen Sie in unserem Schwerpunkt zum Sharing-Prinzip ab Seite 40. Wie wir in den Städten der etwas ferneren Zukunft leben könnten, zeigen wir ab Seite 48. Die Studie Vision Urbanetic, die auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt wurde, vereint beide Themen anschaulich: Denn der autonom fahrende Kleinbus befördert sowohl Güter als auch Personen und steht damit für eine neue Denkweise, die von Flexibilität und Nachhaltigkeit geleitet ist. Ihr wichtigstes Ziel: eine urbane Mobilität, die sich nicht stressig, sondern frei anfühlt. Auch wir wollen einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten, deshalb...

Beginn einer neuen Ära der Mobilität!

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Flexible Zukunft: Die Studie

Vision Urbanetic von Mercedes-Benz

fährt autonom und befördert nach

Bedarf Menschen oder Güter.

... ist die Verpackung des Mercedes me Magazins in der deutschen Auflage ab dieser Ausgabe vollständig kompostierbar.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!Ihre Redaktion

Modell Mercedes-Benz 

EQC 400 4Matic

Stromverbrauch kombiniert

(kWh/100 km)*:20,8 – 19,7

CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*:

0

* Stromverbrauch und Reichweite wurden

auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt.

Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von

der Fahrzeugkonfiguration.Hinweise zum Mess verfahren

siehe Seite 10

Das Mercedes me Magazin als App: mbmag.me/ios 

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MercedesJuni 2019 5

W E R KSTAT T

Besuchen Sie uns im Internet unter: mbmag.me/me

Wie leben wir morgen?Antworten von Carlo Ratti und Pioneering Next

Die Magie der StilleAlondra de la Parra über die Kraft klassischer Musik

Gruß aus der ZukunftVollelektrisch, dynamisch und elegant: Eindrücke aus der Fertigung des EQC

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4805 WerkstattHinter den Kulissen

08 ContributorsFotografen und Autoren, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben

10 Impressum

12 Der MomentAtemberaubender Augen-blick mit der G-Klasse

14 Pole PositionAshley Crowder über Macht und Möglichkeiten der Hologramm-Technologie

16 Straße ins GlückAuf dem Ring of Kerry entlang der Küste Irlands

17 TermineInspirierende Events des Sommers

18 Öfter mal abschaltenDie Dirigentin Alondra de la Parra erklärt Mozarts Vermächtnis

26 HochspannungWir waren dabei, als in Bremen ein EQC entstand

Modell Mercedes-Benz EQC 400 4Matic

Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km)*:20,8 – 19,7CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*:0

* Stromverbrauch und Reichweite wurden auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von der Fahrzeugkonfiguration. Hinweise zum Mess verfahren siehe Seite 10

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Start Imagine

ErfolgsmodellEntlang der Küste Australiens: ein Roadtrip mit Starkoch Shane Delia im CLS

Neue FreiheitDie lebendige Start-up-Szene Mallorcas

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Einsteigen, bitte!Die chinesische Megacity Chongqing zeigt die Vorteile des Carsharings

32 #switchtoEQAutor Friedemann Karig schwärmt vom Abenteuer Elektromobilität

36 Vom Glück zu teilenDie Sharing Economy floriert. Warum eigentlich? Eine Erklärung

40 Vier Millionen KundenWas das Prinzip Carsharing so erfolg-reich macht – am Beispiel Car2go

48 Flexibler leben und fahrenDer Mensch und die Stadt von morgen

56 Guter SchwungDie umfangreichen Golfaktivitäten von Mercedes-Benz

59 Stadt des GlücksIm neuen CLS durch Melbourne

68 Design-Duo CLA Shooting Brake und CLA Coupé

70 Eleganter AuftrittMercedes-Maybach S-Klasse

72 Ein neuer AnfangDie B-Klasse auf Mallorca

80 FactsNews von Mercedes-Benz

82 Frage an die ZukunftMarianne Reeb, Zukunfts-forscherin der Daimler AG, antwortet

FOTOS JULIAN HOLZWARTH, JAMES-HAWORTH/UNSPLASH, ÉRIVER HIJANO, STEFAN ARMBRUSTER, GEORGI GRANCHAROV, MIRJAM WÄHLEN

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I N H A LT

Drive

Bei ihrem Roadtrip zu den spannendsten Start-ups von Mallorca hatte sie es vor allem mit digitalen Ideen zu tun. Ihre analogen Fotografien setzen einen schönen Kontrast dazu.

 Carlo Ratti – TurinZählt zu den interessantesten Denkern zur Stadt der Zukunft

 Mirjam Wählen – MallorcaIn der neuen B-Klasse erkun-dete die Fotografin Mallorca

 Iris Mydlach – BremenIm Mercedes-Benz Werk traf die Autorin Friedemann Karig

Trotz Professur am Senseable City Lab am Massachusetts Institute of Technology und sei-ner Arbeit als Designer nahm sich Carlo Ratti Zeit, für uns an einem Text zu seinem Lieb-lingsthema zu arbeiten: wie wir zukünftig in Städten leben.

Für diese Ausgabe reisten unsere Autoren und Fotografen nach Bremen, Mallorca, Melbourne – und gedanklich in die Stadt der Zukunft

Der Schriftsteller erzählte Iris Mydlach, warum er am liebsten Autos mit Elektro-antrieb fahren möchte und was Elektromobilität mit Aben-teuer lust zu tun hat – dem Thema seines neuen Romans.

1 Turin, 2 Mallorca, 3 Bremen, 4 Melbourne, 5 Rio de Janeiro

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Fight for Peace (FFP) – Rio de Janeiro In Brasilien lernen junge Menschen Stärke durch Boxen

Das FFP-Programm möchte Gewalt in der Community vorbeugen. Durch Boxen, Kampfkunst und Weiterbildung festigen Teilnehmer ihr Selbst-bewusstsein und die Fähigkeit, Konflikte friedlich zu lösen.

In Australien begleitete Ériver Hijano den charisma-tischen Koch Shane Delia bei einem Roadtrip entlang der Küste bei Melbourne. Das Auto der Wahl: der neue CLS. Ein Dream-Team auf Tour

 Ériver Hijano – MelbourneDer Fotograf reiste für uns in seine zweite Heimat Australien

Mercedes-Benz ist einer der Gründungspartner der Stiftung Laureus Sport for Good Foundation.

Sie wurde im Jahr 2000 gegründet und ist die wichtigste soziale Initiative der Marke Mercedes-Benz. Die Stiftung fördert durch weltweite Sportprojekte gesellschaftlich benachtei-ligte Kinder und Jugendliche und unterstützt die jungen Menschen dabei, Werte, Selbstbewusstsein und persönliche Kompetenzen zu stärken. Sie sollen Eigenver-antwortung übernehmen und sich so aus eigener Kraft ein besseres Leben ermöglichen.

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Macher dieser Ausgabe

C O N T R I B U TO R S

Die Wellendorff-Kollektion ist exklusiv erhältlich bei den besten Juwelieren und in Ihrer Wellendorff-Boutique in: Berlin • Düsseldorf • Frankfurt • Mainz • Stuttgart • München • Luxembourg • Wien • Hong Kong • Beijing • Tokyo San Francisco. Sprechen Sie mit Ihrer Wellendorff-Expertin unter +49 7231 - 28 40 128 oder [email protected]

ZWEI HERZEN. EINE LIEBE.„Dies ist kein Ring, sondern eine der schönsten Liebeserklärungen der Welt. Für Dich sind es feinsteBrillanten – für mich sind es Glücksmomente. Für Dich ist es Goldschmiedekunst in ihrer höchstenForm – für mich ist es die schönste Liebeserklärung, die es gibt.“

Der drehbare Wellendorff-Ring ZWEI HERZEN. EINE LIEBE. – der lebendigste Ring.

AUS LIEBE. DAS BESTE.Jahre

SCAN MICH.

HerausgeberDaimler AG Mercedesstraße 137 70327 StuttgartPostanschriftDaimler AG HPC 0736 70546 StuttgartVerantwortlich für den HerausgeberGesina Schwengers Annette MaierCorporate Publishing ManagerTim In der Smitten

LeserserviceZenit Pressevertrieb GmbH Postfach 81 05 80 70552 Stuttgart Tel. 0800 0010001 leserservice@ zenit-presse.de

Jahres- abonnementEUR 22 · CHF 34 Für MercedesCard Inhaber im Jahres- beitrag enthalten.Servicenummer für die Abobestellung:aus Deutschland 0800 0010001 (kosten frei aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk ggf. abweichend) und aus dem Ausland +49 711 7252-268

Das Mercedes me Magazin erscheint vierteljährlich.

RechteNachdruck und Ver wendung, auch auszugsweise, nur mit ausdrückli-cher und schriftlicher Genehmigung der Daimler AG. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nament-lich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion entsprechen. Informationen über Ausstattung und Zu behör ohne Gewähr. Verbindliche Angaben und Preise enthalten die jeweils gültigen offiziellen Verkaufsunterlagen der Daimler AG. Auch alle anderen Informationen in diesem Heft nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr.

Verbrauchs an gaben und MessverfahrenDie angegebenen Werte sind die ermittelten „NEFZ-CO2-Werte“ i. S. v. Art. 2 Nr. 1 Durchführungs-verordnung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werte errechnet. Der Stromverbrauch wurde auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Als Bemessungsgrund-lage für die Kraftfahrzeugsteuer kann ein höherer Wert maßgeblich sein. [Die Reichweite wurde auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Als Bemessungsgrundlage nach dem EmoG ist ein anderer Wert maßgeblich.] Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestand-teil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen.

AnzeigenLooping Studios in Kooperation mit iq media marketing [email protected]. +49 40 3280-345Lifestylepatricia.rudigier @[email protected]. +49 89 545907-29International Salesgerda.gavric- [email protected]. +49 211 887-2347Finanzenchristian.leopold @iqm.deTel. +49 211 887-2325 VerkaufsbürosBerlin/Hamburgmatthias.schalamon @iqm.deTel. +49 40 30183-102Düsseldorfmarion.weskamp @iqm.deTel. +49 211 887-2055Frankfurtchristian.leopold @iqm.deTel. +49 69 2424-4510 München/[email protected]. +49 89 545907-31

DruckStark Druck GmbH + Co. KG Im Altgefäll 9 75181 Pforzheim

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany 6720 0361 01 ISSN 0949-6998

Konzeption und RealisationLooping Studios, eine Marke der Olando GmbH Prannerstraße 11 80333 MünchenGeschäftsführer Dr. Robin Houcken Dr. Dominik WichmannHead of Content (Print) Rüdiger Barth

RedaktionChefredaktion Hendrik Lakeberg (V. i. S. d. P.)Artdirector Peter HarasimChefs vom DienstStefan Vitti Sally JohnsonRedaktionelle Mitarbeit Petra Barth Ina BrzoskaMarco Arellano Gomes Jörg HeuerDavid LütkeMaya MorlockIris Mydlach Dawn ParisiAnne PhilippiPatrick WitteGrafik Karsten Henning Jenny KösterDominik Leiner Charlotte OttemeyerAnnabel Spinler BildredaktionAnna Simdon Isabella HagerRicardo NunesSchlussgrafik Sabine von Bassewitz

Schlussredaktionwordinc GmbHEiffestraße 42620537 Hamburg

ProduktionLaudert GmbH + Co. KG Magellanstraße 1 70771 Leinfelden- Echterdingen

Das Magazin ist auch im App Store und bei Google Play zu lesen:

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what3words können Sie im App Store und bei Google Play her-unterladen. Auf welchen Gedanken die neuartige Navigations software basiert, finden Sie hier:

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Das Magazin von Mercedes-Benz erscheint im 65. Jahrgang mit der Nummer 361 in 40 Sprachen weltweit, in einer Auflage von 2,4 Millionen Exemplaren

Mercedes Mercedes-Benz10

I M P R E S S U M

Seit 40 Jahren wird die G-Klasse stetig verbessert – und bleibt

dabei ihrem Charakter treu: Die Offroadikone kann mehr als

andere Fahrzeuge. Einen neuen Beweis ihrer beeindruckenden

Geländegängigkeit trat das Modell mit einem einmaligen Stunt an. Auf der 101 Meter

hohen Mauer des argenti nischen Punta-Negra-Staudamms

trotzte sie der Schwerkraft: Der über zwei Tonnen schwere

Geländewagen bewegte sich quer zur Staudammmauer.

Hier sehen Sie das atem-beraubende Video der Aktion:

mbmag.me/puntanegra

Der MomentTschüss, Schwerkraft!

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Gespannte Stimmung: Beim Dreh auf dem Punta-Negra-Staudamm musste jeder Handgriff sitzen.

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Ashley Crowder gründete Vntana im Jahr 2012. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Los Angeles in Silicon Beach, dem pulsierenden Zentrum der lokalen Start-up-Szene. Hier sind auch der Streaming-Dienst Hulu oder das innovative Kosmetik-label The Honest Company ansässig.

 vntana.com

Mit ihrem Start-up Vntana arbeitet Ashley Crowder an der Vermischung von Virtualität und Realität – mithilfe der Hologramm-Technologie, die unser Leben bereichern wird

Frau Crowder, was können wir durch die Hologramm-Technologie machen, das vorher nicht möglich war?Die Vntana-Technologie wird es uns ermög-lichen, digitale Bilder in die Realität zu projizieren, sodass jeder im Raum digitale Objekte sehen und mit ihnen interagieren kann. Das ist auch mit tragbaren Geräten mit Augmented-Reality-Funktion möglich. Zum Beispiel mit einem Smartphone mit Kamera oder Brillen wie HoloLens oder Magic Leap. Blickt man durch sie hindurch, wird die echte Welt um eine digitale Ebene ergänzt. Derartige Mixed-Reality-Erfahrungen wer-den immer alltäglicher werden. Jeder Nut-zer wird in der Lage sein, selbst welche zu kreieren. Bald werden wir sehr interessante und verrückte Dinge sehen.Wie können Unternehmen von dieser Technologie profitieren?

Durch eine Technologie wie Vntana könnten Firmen ihren Kunden das gesamte Inventar zeigen, ohne jedes Produkt physisch vor Ort zu haben. Das spart Lagerkosten und ermöglicht es, mehr Kunden anzusprechen. Die Interaktion mit dem Produkt wird von der Software registriert und ausgewertet. Per Gesichtserkennung können wir sogar sagen, ob ein Kunde beim Anblick eines Gold- oder Silberrings glücklicher ist.Auch mit Ihrem Roger-Federer-Projekt dürften Sie einige Fans glücklich gemacht haben. Erzählen Sie davon.Wir haben mit Mercedes-Benz an einem solchen Projekt gearbeitet. Wir haben von Roger Federer ein interaktives Hologramm geschaffen. Fans konnten mit ihm Tennis „spielen“ und erhielten auch ein Video ihres Matches, das sie im Internet teilen konnten. Sie behaupten, dass die Hologramm- Technologie auch im Bildungsbereich nützlich sein kann. Inwiefern? Vor Kurzem haben wir für Bildungszwecke das Hologramm eines menschlichen Her-zens geschaffen, das man direkt vor seinen Augen bewegen kann. Wir arbeiten auch mit Pharmafirmen, um interaktiv zu erklären, wie sich Drogen auf die Organe auswirken. Durch ein Hologramm nimmt man 40–60 % mehr Informationen auf, als wenn man lesen oder sich ein Video anschauen würde. Glauben Sie, dass der Durchbruch dieser Technologie kurz bevorsteht?Mit Hologrammen und anderen Tech-nologien wie Augmented Reality ist es wie mit dem Internet. Anfangs war es teuer und schwierig, eine Website für Unternehmen oder private Zwecke zu erstellen. Dann kamen WordPress und Weebly und vereinfachten die Sache. Das ist das Ziel von Vntana. Unternehmen können unsere Plattform nutzen, um fas-zinierende Erfahrungen zu kreieren und gleichzeitig Daten zu sammeln, die Einsatz und Umsetzung messen. Wie heute jedes Unternehmen eine eigene Internetseite benötigt, könnte das Gleiche schon bald für Mixed-Reality-Erfahrungen gelten.

Wassersport mit  1 600 PSDas elfte gemeinsame Boot von Mercedes-AMG und Cigarette Racing ist inspiriert vom ak - tuellen Mercedes-AMG GT 63 S 4-Türer Coupé – und setzt durch robuste und leichtgewichtige Kohlefaserkomponenten Maß - stäbe in Performance und Design.

 mbmag.me/amgboot

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Modell Mercedes-AMG GT 63 S 4-Türer Coupé

Kraftstoffverbrauch (l/100 km)*innerorts: 15,2 außerorts: 8,9 kombiniert: 11,3CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*: 257

* Hinweise zum Mess verfahren siehe Seite 10

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Pole  Position

Roadtrip Mallorca: Mit diesen Produkten fährt es sich schöner

1 Bluetooth-Lautsprecher, 249 Euro: perfekter Sound für die Pause am Strand. marshallheadphones.com 2 Füller, 20 Euro: Schreiben Sie einen Brief statt einer SMS. kaweco-pen.com 3 Smartes Teleskop, 3 100 Euro: Erforschen Sie den Sternenhimmel mit

digitaler Unterstützung. vaonis.com 4 Hemd, 110 Euro: Genießen Sie den entspannten Inselflair – und zeigen Sie es. woodwood.com 5 Powered by AMG, 29,90 Euro: Trinken Sie beim Fahren die erste destillierte, alkoholfreie Spirituose der Welt. seedlipdrinks.com

6 Tasche mit Initialen, 880 Euro: Machen Sie nicht nur Ihre Reise einzigartig. verytroubledchild.com

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Auf Seite 72 beginnt unsere Tour zu den spannendsten Start-ups der Insel.

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Killarney

Caherdaniel179Kilometer, rau und

wildromantisch, rund um die Halbinsel Iveragh in Irland

Ring of Kerry, Irland

Straße ins Glück

Cruisen Wünsche werden wahr: An einer kurvenreichen Passstraße durch felsige Berglandschaften liegt die Wishing Bridge. w3w.co/erhebungen.nehme.biologen

what3words ist ein einfaches Navigationssystem, das Sie weltweit jeden Ort mithilfe dreier Wörter präzise finden lässt. (Mehr Infos siehe Seite 10)

WandernDer riesige Killarney-Nationalpark ist geprägt von drei Seen und dem ältesten Eichenwald Irlands.w3w.co/balkone. auflöste.steigenden

SchauenLadies View: DER Aussichts- punkt im Park mit Blick über den Upper Lake. Mit Glück empfängt Sie auf dem Plateau ein Dudelsackspieler.w3w.co/fabelhafter. verlobter.darstellende

SchlafenÜbernachten wie zu Queen Victorias Zeiten: Im 5-Sterne-Hotel „Park Hotel Kenmare“ lässt man sich in antikem Ambiente verwöhnen. In unmittel- barer Nachbarschaft: das uralte Steingrab Druid’s Circle w3w.co/schaut. thront.gefleckt

Trinken The Fertha Bar in Cahersiveen: ein Pub mit langer Familien-tradition. Am Tresen ein Guinness und dazu gute Live-Musikw3w.co/bestimmter.ballhaus.wiedersehen

Die Halbinsel Iveragh, im Südwesten Irlands, ist Schauplatz dieser Tour. Von Killarney geht’s von Kurve zu Kurve, entlang der Küste. Fahren Sie im Uhrzeigersinn, dann ist das Meer auf Ihrer Seite!

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Mercedes Mercedes-Benz16

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17.–25. August 2019Singapore Night Festival

Ende August leuchtet die asiatische Boomtown

noch heller. nightfestival.sg

8.–16. Juni 2019MercedesCup StuttgartDas hochrangig besetzte

Tennisturnier bringt Weltstars nach Stuttgart – im letzten Jahr gewann Roger Federer

souverän gegen Milos Raonic. mercedescup.de

13. Juli 2019Formel E New York

Das erste Jahr für Mercedes in der Formel E: Die Rennserie

führt direkt durch die Stadt-zentren von Weltmetropolen wie zum Beispiel New York.

e-formel.de

11.–13. September 2019me Convention

Eingeladen von Mercedes-Benz treffen sich Vordenker und

Visionäre diesmal während der IAA in Frankfurt – einer der

größten Automessen der Welt. me-convention.com

Glamouröses, Engagiertes und Intelligentes: Diese Events bereichern Ihren Sommer

bis 8. September 2019Thierry Mugler: CouturissimeFrauen-Power: Das Beaux-Arts-Museum in Montreal widmet der Kultmarke Thierry Mugler eine Ausstellung, die wie eine Zeitreise wirkt – in die Achtziger und Neunziger, die Ära der Supermodels. mbam.qc.ca

11. Juli 2019– 5. Januar 2020Ólafur Elíasson: In real lifeLondon staunt: eine umfangreiche Werkschau der spektaku lären Installationen des dänischen Künstlers.

tate.org.uk

12. Juni 2019Van Morrison

Der Nordire kommt zum ersten Mal für ein Konzert in die

Mercedes-Benz Arena Berlin. Sein neues Album „The Prophet

Speaks“ vereint meisterliche Folkmusik mit der einzigartigen

Stimme des Songpoeten. mercedes-benz-arena-berlin.de

4.–6. Juli 2019Global Summit of WomenDas Forum für Frauen und

Wirtschaft findet dieses Jahr in Basel statt. Seit 29 Jahren tritt die Konferenz für die Gleichbe-

rechtigung der Geschlechter ein. globewomen.org

12.–15. September 2019OmbakBali

Das Festival für Surfer-Filme und -Dokumentationen zele-

briert das Gefühl des Wellenreitens – an einem der schönsten Surfspots der Welt.

ombakbalifestival.com

Termine Mercedeserleben

MercedesJuni 2019 17

Vor ihrem Mozart- Konzert in Salzburg ist Alondra de la Parra in nachdenk-licher Stimmung.

Imagine

Die Dirigentin Alondra de la Parra schätzt die beruhigende Wirkung von Orchestermusik – insbesondere in unserem Zeitalter der Technologie. Wir trafen sie während der Mozartwoche in Salzburg

TEXT: HENDRIK LAKEBERGFOTOS: STEFAN ARMBRUSTER

EIN MOMENT DER STILLE

Juni 2019 19 Mercedes

F ür Alondra de la Parra war es von ganz per-sönlicher Bedeutung, während der dies-jährigen Mozartwoche zu dirigieren. Nicht nur, weil es für jeden Dirigenten eine Ehre

ist, zu einer der wichtigsten und renommiertesten Veranstaltungen für klassische Musik eingela-den zu werden, sondern auch, weil ihre musika-lischen Ambitionen hier ihren Ursprung haben. De la Parra wurde in New York geboren, wuchs in Mexiko auf und ist heute auf der ganzen Welt zu Hause. Die Förderung ihrer außergewöhnlichen Talente und der Glaube an die Musik als eine Kraft, die die Welt verändern kann, so wie sie ihr Leben einst veränderte, hat sie zu einer der profiliertesten Dirigentinnen weltweit gemacht.

Es ist immer wieder etwas Besonderes, wenn Ideen Realität werden, etwa wenn ein Orchester Noten in Klang verwandelt. Ideen können unser Denken und Fühlen verän­dern. Inwiefern geschieht das durch Musik?Insbesondere Konzert- und Orchestermusik gibt uns die wunderbare Möglichkeit der Besinnung, der Stille und des Zuhörens. Auf der Bühne sind hundert Menschen, die mit ihren Armen, ihren Fingern und ihrem Körper spielen und singen. Es entsteht eine Verbindung zwischen Menschen, die außergewöhnlich direkt und pur ist.Haben Sie deshalb die Musik zum Mittel­punkt ihres Lebens gemacht?Ich habe den Klang von klassischer Musik schon immer geliebt. Es war für mich schon als kleines Mädchen ein außergewöhnliches Erlebnis, ein Orchester spielen zu hören. In welchem Moment haben Sie die Kraft der Musik zum ersten Mal erlebt? Als ich anfing, Klavier zu spielen, haben sich meine Eltern getrennt. Meine Klavierlehrerin wurde dann zu einer Art Großmutter für mich. Ich habe eine Liebe zum Klavier und zur Musik entwickelt, da ich das Gefühl hatte, dass sich alles in meinem Leben verändern kann, aber Mozart und die Musik immer da sein werden. Meine Liebe zur Musik ist eine Beziehung, auf die ich mich verlassen kann. Sie haben Ihr erstes Orchester im Alter von 23 Jahren gegründet. Das war mutig. In diesem Alter hat man keine Angst. Ich war der Meinung, dass es ein Orchester geben muss, das Musik aus Lateinamerika spielt. Aber nach der Gründung gab es viele Probleme zu bewältigen …Welche waren das?Denken Sie nur daran, was es bedeutet, ein Orchester zu gründen: Geld beschaffen, Musiker

an stellen, Marketing. Das alles lag vor mir wie ein großer Berg. Aber ich hatte gute Freunde, die mir halfen und mit mir diese aufregende Reise angetreten sind. Wir spielten Konzerte auf der ganzen Welt und nahmen zwei Alben auf, die sich gut verkauften. Außerdem starteten wir einen inter- nationalen Kompositions wettbewerb für latein-amerikanische Musiker und ein Bildungspro-gramm in der Bronx in New York. Für mich war das die perfekte Schule, da ich alles machen musste. Ist Ihnen das leichtgefallen? Ja. Bereits im Kindesalter sagte mein Vater zu mir: „Du solltest Dirigentin werden!“ Ich habe schon in der Schule immer alles organisiert. In diesem Jahr haben Sie zum ersten Mal während der Mozartwoche in Salzburg dirigiert, eine der wichtigsten Veranstaltun­gen für klassische Musik weltweit. Was war Ihr persönliches Highlight? Vor 20 Jahren sagte mein Vater in Mexiko zu mir: „Wir gehen zu den Salzburger Festspielen.“ Er hatte erkannt, wie viel mir die Musik bedeu-tete. Ich liebte es, Klavier und Cello zu spielen. Im Grunde wollte ich damals schon Dirigentin werden. Als ich dann mit meinem Vater die Auf-führung von Carlus Padrissa und seiner Gruppe La Fura dels Baus in der berühmten Felsenreit-schule sah, hat das mein Leben verändert. Ich sagte zu ihm: „Ich will genau das machen und genau mit diesen Leuten. Ich will auf der Bühne stehen.“ Ich kaufte DVDs des Konzerts, zeigte sie meinen Freunden in Mexiko und schaute sie mir selbst immer wieder an. Es ließ mich einfach nicht los. Dieses Jahr wurden Sie nun eingeladen, in der Felsenreitschule aufzutreten.Ja, ist das nicht unglaublich? Zwanzig Jahre später lädt mich Rolando Villazón ein, als Dirigentin an dem Ort aufzutreten, der mein Leben verändert hat. Das allein war schon ein überwältigender Zufall. Als dann kurz vor unserem ersten Treffen bekannt wurde, dass ich auch noch mit Carlus Padrissa und La Fura dels Baus arbeiten würde, ging ein Traum in Erfüllung. Immer wieder rühmen Sie die Musik von Mozart. Ein schöner Zufall: Als Sie das Stück mit Ihrem Vater sahen, waren Sie im glei­chen Alter wie Mozart, als er es schrieb: 17. Ja, aber wir waren vollkommen verschiedene Siebzehnjährige … (Lacht.) Mozart war bereits ein Genie und erhielt Kompositionsaufträge. Zum Beispiel das Stück Thamos, das ich während der Mozartwoche dirigierte. Das Bühnenbild von La Fura dels Baus war spektakulär. Es wirkte historisch und

ALONDRA DE LA PARRA – DIRIGENTIN

Ihre Auftritte wer­den als lebendig und faszinierend gerühmt. Ihre Leidenschaft für die Musik brachte die Mutter zweier Kinder von Mexiko, wo sie aufge­wachsen ist, in Konzert­hallen auf der ganzen Welt. Dabei hat sie ihre Herkunft nie vergessen. In ihrer Rolle als Kultur­botschafterin Mexikos setzt sie sich für latein­amerikanische Musik und Komponisten ein. Im Alter von 23 Jahren (2004) gründete sie das Philharmonic Orchestra of the Americas. Neben Auftritten in New York, Paris oder Berlin ist sie momentan als Chef dirigentin des Queensland Symphony Orchestra in Australien engagiert. Im Herbst 2019 wird Alondra de la Parra eine weitere Mozart­Oper aufführen. Während ihrer Zeit an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin führte sie eines der bekann­testen Mozart­Stücke auf: „Die Zauberflöte“. alondradelaparra.com

Bevor der Zauber beginnt: intensive Diskussionen und letzte Vorbereitungen

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Zeit der Besinnung: Für Alondra de la Parra bietet die Musik eine wunderbare Möglich­keit, um der täglichen Routine zu entkommen.

Unser Redakteur Hendrik Lakeberg lebt in Berlin, das auch Alondra de la Parra sehr mag. Er findet Mozart natürlich am besten, wenn er in Salzburg aufgeführt wird.

DIE MOZARTWOCHE

Für viele, und auch für Alondra de la Parra, ist Wolfgang Amadeus Mozart eines der größten Genies der Mensch­heit. Die Mozartwoche findet in der Heimat­stadt des großen Komponisten statt und zelebriert Mozarts musikalisches Erbe.Die Hauptspielstätte dieses Festivals für klassische Musik ist das Festspielhaus an den Hängen des Mönchs­berges. Die zugehörige Felsenreitschule bietet eine spektakuläre Kulisse für aufwendige Produktionen wie das Stück Thamos, das von de la Parra dirigiert und von der spanischen Theatergruppe La Fura dels Baus produziert wurde. mozarteum.at/mozartwoche

Let’s go! Alondra de la Parra steckt voller Energie.

Die Dirigentin in den unterirdischen Gängen, die zur Bühne der Felsenreitschule führen.

Mehr Infos zur Mercedes­Maybach S­Klasse auf Seite 70

zugleich futuristisch. Es gab auch musikali­sche Intermezzi, die von Computern gespielt wurden. Wie hat Ihnen das gefallen?Mir gefiel die Idee – unter der Bedingung, dass sie niemals spielen, wenn wir spielen, und die Musik von Mozart nicht verändert wird. Als Diri-gentin sehe ich es als Aufgabe, den Komponisten zu verteidigen. Wenn etwas bereits perfekt ist, verändere es nicht mehr. Da die elektronischen Klänge sich aber stark von den Orchesterklängen unterschieden, entstand ein schöner Kontrast. Finden Sie grundsätzlich, dass die futuristi­schen Klänge und die Musik Mozarts zusammenpassen? In gewisser Weise, ja. Unsere Version von Thamos zeigt aber auch eine Zukunft, in der wir die Skla-ven unserer Handys und Computer geworden sind. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, heute über diese Themen zu reden. Und ich bin mir sicher, dass Mozart unseren unkonventionellen Zugang gemocht hätte. Er versuchte, Grenzen zu sprengen. Er war eines der größten Genies, die je gelebt haben. Heute ist es ein Luxus, seine

Musik live zu erleben. Man kann sich ganz auf den Klang einlassen. Wie gesagt: Musik ist eine wunderbare Möglichkeit, unserem Alltag und auch den elektronischen Geräten zu entkommen. So ist der Konzertsaal heute ein noch wichtigerer Ort als jemals zuvor.Wie gehen Sie mit dem durch Technik ver­ursachten Stress um? Gibt es Momente, in denen Sie das Handy bewusst abschalten?Darin bin ich nicht so gut. Aber ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, das Handy hin und wieder abzuschalten.Ist das Spielen eines Instruments eine Möglich keit der Ablenkung? Ich habe mein Leben der Musik und meinen bei-den Kindern gewidmet. In ruhigen Nächten, wenn sie schlafen, spiele ich manchmal für mich selbst. Das sind wunderschöne Momente.

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In Bremen entstehen die Fahrzeuge der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ. Ein Besuch bei den Menschen, die an einer neuen Ära der Mobilität mitarbeiten. Adrenalinkick inklusive

TEXT: DAVID LÜTKE

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Der historische Marktplatz von Bremen – und die Leuchtspur einer neuen Ära

 Der Lichtraum zeigt die kleinste Unge­nau igkeit. Auch die molekulare Lack dichte wird untersucht.

 Fast fertig: Beim Finish des Innenraums sitzt jeder Handgriff. 

 Eine ausgeklügelte Integration in die Produktionsstraße ermöglicht den Bau des EQC.

 Dr. Markus  Keicher leitet das Werk in Bremen. 

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Innere Werte:  Risszeichnung eines EQC 

S chon während der Produktion sammelt ein Mercedes-Benz die ersten Kilometer: Die Transportwege innerhalb des weitläufigen Mercedes-Benz Werks in Bremen sind beein-

druckend. An langen Schienen gleiten Modelle in unter-schiedlichen Stadien der Fertigstellung durch die Hallen. Einzelne Gebäude des Werks sind durch transparente Brücken miteinander verbunden. Sie führen die verschie-denen Modelle der nächsten Station ihrer Fertigung zu. Seit Kurzem auch den EQC.

Der EQC ist der erste Mercedes-Benz der neuen Pro-dukt- und Technologiemarke EQ. Vollelektrisch, kraftvoll und in elegant-sportlichem Design steht das Fahrzeug die kompromisslose Qualität, die man von der Marke mit dem Stern erwartet. Gleichzeitig ist das Auto Vorbote einer neuen Ära der Mobilität – ohne Motorgeräusche, frei von lokalen Emissionen.

Eine neue ZeitrechnungDr. Markus Keicher erinnert sich genau an den Moment, in dem der erste EQC vom Band lief. „Es

war unglaublich“, erzählt er. „Man konnte die Neugier spüren – wir alle standen unter Hochspannung.“ Keicher leitet das Bremer Werk seit September 2018. Unter ihm werden hier auch weiterhin andere Modelle gefertigt, unter anderem die C-Klasse, E-Klasse, der GLC und GLC F-Cell. Vom klassischen Verbrenner über Hybride und die Brennstoffzelle bis zum Elektroantrieb: Das Werk deckt alle Antriebsvarianten ab.

Möglich wird das zum einen durch die höchst moder-nen Maschinen und die ausgeklügelte Produktions - straße. Die Zukunft der Mobilität wird aber eben auch von Menschen gebaut. „Die Mitarbeiter machen den Unterschied“, unterstreicht Keicher. Mehr als 12 500 von ihnen sind im Bremer Werk beschäftigt. „Uns ver-eint Pionier geist und Leidenschaft für unser Handwerk“, fügt er hinzu. „Wir sind wie eine Familie“, betont seine Kollegin Julia Wendrodt vom Quality Management.

Halle 9, Band 50-2. Florian Schwarze grüßt uns mit einem herzlichen „Moin“. Wir treffen ihn an seinem Arbeitsplatz. Schwarze ist Teamleiter in der Montage-straße – und wie der EQC gebürtiger Bremer. Dem

Elektrisches Antriebsmodul

Lithium-Ionen-Akku

Ladegerät

Elektrisches Antriebsmodul

GLC F-CELL Wasserstoffver­brauch kombiniert: 0,34 kg/100 km, CO2­Emissionen kombiniert: 0 g/km, Stromverbrauch kombiniert: 13,7 kWh/100 km 

Angaben zu Kraftstoffver­brauch, Stromverbrauch und CO2­Emissionen sind vorläufig und wurden vom Technischen Dienst für das Zertifizierungs­verfahren nach Maßgabe des WLTP­Prüfverfahrens ermittelt und in NEFZ­Werte korreliert. Die EG­Typ­genehmigung und eine Konformitätsbescheinigung mit amtlichen Werten  liegen noch nicht vor. Abweichungen zwischen den Angaben und den amtli­chen Werten sind möglich.

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hochgewachsenen Mann war von Anfang an bewusst, wie bedeutsam der Moment war, als der erste EQC vom Band rollte. „Ich dachte: Hier passiert Historisches.“

Aufregendes FahrgefühlMan spürt seinen Stolz, an diesem Fahrzeug mitzuar-beiten, das für den Konzern wegweisend ist. Zusam-men mit seinem Team betreut er eine der wichtigsten Schnittstellen im gesamten Produktionsablauf – die sogenannte Hochzeit, bei der große Komponenten des Autos in minutiöser Detailarbeit verbunden werden. In der Produktion eines Fahrzeugs stets ein feierli-cher Moment, denn erst „nach der Hochzeit kann jeder sagen: ‚Das ist jetzt ein Auto‘“, erklärt Schwarzes Kollege Martin Haupt.

Beim EQC kann man diesen Moment zweimal erleben. „Nach der Verbindung von Fahrwerk und Karosserie wird bei der zweiten Hochzeit die Batterie montiert.“ Sie ist das Herzstück des EQC. Mit einem Elektro motor an Vor-der- und Hinterachse garantiert das Auto lokal emissions-freien Fahrspaß und eine beeindruckende Reichweite der

Batterie. Die beträgt nach vorläufigen NEFZ-Ergebnissen ca. 450 Kilometer. „Ich hatte letzte Woche die Gelegen-heit, den EQC Probe zu fahren“, erzählt Martin Haupt. Er schwärmt vom Fahrgefühl, vom leisen Antrieb, dem kraftvollen Drehmoment.

Und auch das Design fällt auf. Vor allem durch jene Ruhe, die das Fahrzeug in die Städte bringt: Klare Linien, präzise Details und ein innovatives Interieur machen den Charakter des EQC aus. „Das Design in Verbindung mit dem Fahrgefühl macht das Fahrzeug einzigartig“, sagt Haupt.

Am Ende der Produktionsstraße warten Mitarbeiter mit weißen Handschuhen. Jedes Detail wird noch ein-mal geprüft. Die Qualität der Dichtungen wird in einer großen Beregnungsanlage sichergestellt. Dann rollt der EQC zum ersten Mal ins Tageslicht – durch ein Tor mit der Aufschrift „Von Bremen in die Welt“. In der Steil-kurve der werkseigenen Kontrollstrecke beschleunigt dieser erste vollelektrische Mercedes-Benz der neuen Marke EQ zum ersten Mal. Der letzte Belastungstest ist bestanden – die Zukunft lernt fahren.

„Es war unglaublich. Man konnte die Neugier im ganzen Werk spüren – alle standen unter Hochspannung“

Neben Bremen wird  der EQC auch in Peking, für den lokalen Markt in China, gebaut. Weltweit ist der EQC der erste Vertreter  von EQ, Daimlers neuer Produkt­ und Technologiemarke.  EQ bietet ein umfas­sendes elektro mobiles Ökosystem aus Produkten, Services, Technologien und Innovationen. mbmag.me/mercedes-eq

Dr. Markus Keicher, Leiter Produktion und Standort­verantwortlicher, Mercedes­Benz Werk Bremen

#switchtoEQ: mehr über den EQC in Bremen ab Seite 32

Modell Mercedes-Benz EQC 400 4Matic

Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km)*:20,8 – 19,7CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*:0

* Stromverbrauch und Reichweite wurden auf  der Grundlage der  VO 692/2008/EG ermittelt. Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von der Fahrzeug­konfiguration.  Hinweise zum Mess­verfahren siehe Seite 10

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HOTEL & SPA

CHASA MONTANA ««««SDas Relais & Châteaux Chasa Montana liegt im Herzen von Samnaun, das ein 200-km-Bike- und Wanderparadies bietet. Neben zwei À-la-carte-Restaurants genießen die Gäste kulinarische Spezialitäten im Rahmen der Verwöhn-Halbpension, gekrönt von uber 1.000 verschiedenen Weinen aus der ganzen Welt. Der Montana-Spa (1.500 m2) bietet Wellness vom Feinsten mit römischem Hallenbad, sieben Saunen, drei Ruhezonen, Außen-Solebecken, Grotte mit Whirlpool, exklusivem Saunabereich fur Damen, Fitnesscenter und Beauty- und Massagecenter mit exklusiven Produkten von Sisley, Ligne St. Barth und Fuhlendorf. Die Zollfrei-Geschäfte von ZEGG.ch bieten ein umfangreiches Sortiment an Topmarken und Sie tanken Ihren Mercedes zollfrei! NEU im Sommer 2019: Kostenloses E-Bike während Ihres AufenthaltesSommersaison vom 07.06. bis 20.10.20193 Tage ab CHF 310.- p. P. im Doppelzimmer mit Fruhstuck

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Ein Koffer voller AbenteuerAuf dem Nachhauseweg vom Hotel Schneeberg Family Resort & Spa im Sud-tiroler Ridnauntal sind die Koffer der kleinen Gäste voll mit Abenteuern gepackt, die der Schneehase Anton fur sie arrangiert hat: auf dem Abenteuerspielplatz, auf dem Riesentrampolin, auf Wasserrutschen im Acquapark Bergiland, beim Tretbootfahren auf dem See, beim Ponyreiten, im Miniclub und bei einer Schokoöl-Massage. Bei den Eltern kommt ebenfalls keine Langeweile auf, auch wenn der Schneeberg in dem herrlich ruhigen Talschluss liegt. Direkt vom Hotel aus lassen sich die umliegenden Gipfel zu Fuß, per Fahrrad oder E-Bike erklimmen. Auch Klettern, Paragliding, Rafting, Reiten oder Minigolf sind beliebte Aktivitäten. Danach in der Wellnessoase auf 8.000 m2 entspannen, von der Panorama-Eventsauna ins Ridnauntal blicken und im Panorama Infinity- und Solepool mit 35 °C Wassertemperatur die Muskeln lockern.

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HOTEL & SPAZEGG Hotels AGDorfstraße 307563 Samnaun-EngadinSCHWEIZT +41 (0) 81 8619000info@hotelchasamontana.chwww.hotelchasamontana.chCHE103862369

#switchtoEQ: Mit EQ startet Mercedes-Benz in die Zukunft.

INTERVIEW: IRIS MYDLACH

Als Journalist, Moderator oder Romanautor sucht Friedemann Karig nach Geschichten, die die Welt bewegen. Einer widmet sich der 37-Jährige besonders gerne: wie die Produkt- und Technologiemarke EQ eine neue Ära der Mobilität einläutet. Zum Beispiel bei einem EQ Insights Event in Bremen

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Herr Karig, in Ihrem Debüt­roman „Dschungel“ macht sich ein junger Mann auf die Suche nach einem Freund, der während einer Reise durch Kambodscha verschwindet. Eine Abenteuergeschichte, die das große Thema Freund ­ schaft behandelt – aber auch Tourismus und nachhaltiges Reisen. Was interessiert Sie an der Mobilität?Mit dem Thema an sich beschäftige ich mich schon länger. Ich habe mal als Zukunftsforscher gearbei-tet. Das klingt immer so verrückt. Im Grunde ist es eine verblüf-fend einfache Sache, eine Folgen - ab schätzung anhand vorhandener Daten. Damals hatte sich die Euro-päische Union auf die „20-20-20“-Ziele geeinigt, eines der Ziele lau-tete: 20 Millionen Elektroautos auf

I m Kundencenter des Bremer Mercedes-Benz Werks liegt Spannung in der Luft: Vor wenigen Sekunden ist ein

EQC in den theatersaalgroßen Raum gerollt. Dass in Bremen der erste elektrisch angetriebene Mercedes-Benz der neuen Pro-dukt- und Technologiemarke EQ gefertigt wird, ist kein Geheimnis. Aber wie hört, wie fühlt er sich an? Die Beifahrertür öffnet sich und Friedemann Karig tritt in den Saal. Der Journalist, Schriftsteller und Moderator wird durch eine Diskussion zum Thema Elektro-mobilität führen. Aber jetzt strahlt er erst mal. Später, im Interview, erfahren wir, warum: Es war die Beschleunigung. Die fühle sich im EQC unglaublich an, sagt er. Dann lehnt er sich entspannt zurück, in Erwartung unserer Fragen.

deutschen Straßen im Jahr 2020. Schon damals stellten wir uns die große Frage, wie wir in der Welt von morgen unterwegs sein wol-len, zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis. Es wäre schön, wenn man sich darüber keine Gedanken machen müsste.Ja, aber da darf man sich nichts vormachen. Nehmen wir das Bei-spiel Tourismus. Er wirkt sich meis-tens negativ auf die Umwelt aus. Wer sich heute die Meere anschaut, die Strände, die CO2-Belastung – all das wird auch von Touristen ver-ursacht. Und all die Backpacker, die denken, dass sie besonders alternativ und ökologisch sind, bilden meist die Speerspitze eines Wandels. Wenn du an irgendeinem unberührten Fleck der Welt drei Rucksäcke siehst, weißt du: Mit

Modell Mercedes-Benz EQC 400 4Matic

Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km)*:20,8 – 19,7CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*:0

* Stromverbrauch und Reich-weite wurden auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von der Fahrzeugkonfiguration. Hinweise zum Mess verfahren siehe Seite 10

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Der Event rund um die neue Produkt- und Technologiemarke EQ im Mercedes-Benz Werk Bremen stand unter einem besonderen Stern: Neben dem Talk mit Friedemann Karig konnten Interessierte am zweiten Tag über die Online-Plattform Whisbi eine Präsentation des EQC per Livestream verfolgen und per Chat Fragen stellen. Eine Premiere – und mit fast tausend Teilnehmern ein voller Erfolg

EQ INSIGHTS

Nachhaltiges Erzählen: Friedemann Karig ist begeistert von der Beschleunigung des EQC.

Eine Abenteuer-geschichte zum Thema Freundschaft: Friedemann Karigs Roman Dschungel, erschienen im Ullstein Verlag

hoher Wahrscheinlichkeit wird bald der Massentourismus diese Region erobern.In Ihrem Roman erzählen Sie die Freundschaft zweier Männer von Kindheit an. Jedem Kapitel der Erinnerung folgt eines, das in der Gegenwart spielt. Eine ziemlich ungewöhn­liche Erzählstruktur, wie sind Sie darauf gekommen?Ich habe sie mir abgeguckt. Diese Technik der Rückblende wird gern in den modernen Serien benutzt, Netflix, Amazon, das sind die Pio-niere des neuen Erzählens. Ich selbst war von „Lost“ sehr beein-druckt, die erste Staffel wurde 2004 ausgestrahlt. Ein Flugzeug stürzt ab, die Überlebenden fin-den sich auf einer einsamen Insel zurecht, aber zu jedem Überleben-den gibt es eine Geschichte, die über Rückblenden erzählt wird. Warum saß dieser Mensch in dem Flugzeug? Wie ist der dahin gekom-men? Das ist so einfach wie genial. Es mag ein wenig größenwahnsin-nig klingen, aber im Grunde kann der Anspruch eines Schriftstellers heute nicht lauten: Ich messe mich mit anderen Romanen. Er müsste lauten: Ich messe mich mit der neuen Serie von Netflix. Was nicht so leicht ist, die Verkaufszahlen von Büchern sind im Verhältnis da eher ernüchternd. Die Zahlen sprechen da ganz klar für Netflix.Ja, aber halt: Der Roman – das ist noch immer das beste Produkt der Welt! Wenn eine Geschichte gut funktioniert, dann wird sie beim Leser als Roman viel mehr errei-chen als ein Film oder eine Serie. Der Medienwissenschaftler nennt das Buch ein Lean-in-Medium. Du sitzt nicht einfach nur da und lässt dich berieseln, du gibst selbst etwas von dir hinein in die Geschichte. Wie großartig ist das, bitte? Ich liebe dieses Gefühl, ich lese sehr viel. Meistens zwei bis drei Bücher gleichzeitig. Anders geht es für

den E-Mobility-Optimisten. Natür-lich gibt es Zweifler in meinem Freundes kreis. Aber ich weiß auch: Der Mensch lernt über Geschich-ten. Über Vorbilder. Über Pioniere. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Kinder und Kindeskinder eines Tages auf die Ära der Ver-brennungsmotoren zurückschauen und die Frage stellen werden: Wie habt ihr das ertragen? Wenn man es vergleichen wollte, dann vielleicht mit dem Schmerz. Was früher alles ohne Betäubung ope-riert wurde! Den Schmerz haben wir im Grunde besiegt, bis auf einige schlimme Ausnahmen. So werden wir auch die Abgase, den Verkehrslärm besiegen.Im Herbst kommt der EQC auf den Markt, Sie sind ihn bereits gefahren. Wie fühlt es sich an?Für mich ist es seit langer, langer Zeit mal wieder ein Auto, das ich gerne besitzen würde. Weil ich dann irgendwie auch stolz drauf wäre, weil es meiner Eitelkeit als progressiver Mensch entgegen-käme, wenn mich Leute anspre-chen und fragen: Bist du zufrieden damit? Sachen zu machen und nicht nur über sie zu reden, das hat einen großen Wert. Bei der Elektromobilität kann man jetzt an einer Revolution mitwirken. Genau das könnte ein neues Status symbol werden. Meine erste Fahrt im EQC, die Beschleunigung auf den ersten Metern, das war eine körperliche Erfahrung. Man könnte es sogar metaphysisch überhöhen und sagen, man spürt schon beim Fah-ren, dass da etwas Sinnvolles pas-siert. Etwas Nachhaltiges, vielleicht sogar Schönes. So geht es mir zumindest. Andere werden sagen, wie geil, der beschleunigt von null auf hundert in 5,1 Sekunden. Finde ich auch völlig legitim.

mich nicht. Und mein Anspruch wäre auch immer, dass der Leser lieber Zeit mit meinem Roman ver-bringt als mit einer Serie. Dennoch stellen Schrift steller immer wieder ihre Zunft infrage. Vor allem dann, wenn sich die bisherige Lebenswirklickeit durch wissenschaftliche Erkenntnisse radikal ändert: Als vor 130 Jahren die Literatur der Moderne entstand, ging das einher mit Einsteins Relativi­tätstheorie und Max Plancks Quantentheorie. Sigmund Freud schrieb über das Unbewusste. Gottlieb Daimler gründete die Daimler­Motoren­Gesellschaft. Das Automobil entstand. Was passiert heute?Aktuell ist es die Geschichte der Mobilität, die neu geschrieben wird. Ich selbst zähle mich zu

Weitere Infos über den vielseitigen Journalisten, zum Beispiel zu seiner neuen Podcastreihe, unter:

friedemannkarig.de

Das Neue spürt man beim Fahren: Karig moderierte in Bremen einen Talk zur E-Mobilität.

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Vom Glück, zu teilen

Wohnen, Arbeiten oder Fahren – immer öfter teilen wir, statt zu besitzen. Durch die Sharing Economy wird ein menschliches Urbedürfnis zum Megatrend

TEXT: HENDRIK LAKEBERG

Das Sharing-Prinzip: Teil I

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Wir teilen nicht nur aus rationalen Gründen, es bereitet uns auch Freude.

Vom Glück, zu teilen

D inge nicht zu besitzen, sondern miteinander zu teilen, gilt als hip. Ein Trend, den die sogenannte Generation Y zelebriert wie keine andere. Die um die 30-Jährigen teilen über Sharing-Plattformen

Lebensmittel, Outfits oder ihre Wohnung. Sie streamen, statt DVDs zu kaufen, und nutzen ganz selbstverständlich Carsharing-Dienste. Ich teile, also bin ich. Das bedeutet: Co-Working statt Arbeitsplatz, Instagram statt Fotoalbum, Facebook statt Tagebuch.

Auch wenn Millennials das Teilen zelebrieren wie kaum eine Generation zuvor, erfunden haben sie es nicht. Teilen ist ein uraltes und urmenschliches Bedürfnis. Es hielt Gemeinschaften zusammen, mitunter war es überlebensnotwendig. Andererseits etablierte sich das Prinzip des Teilens als eine bewährte Methode des Wirt-schaftens: die „Gefälligkeitswirtschaft“, in der man sich gegenseitig aushalf mit Kompetenzen oder Waren, ohne dass Geld floss.

Rationale Wirtschaftstheorien treffen mit ihren Erklä-rungen also häufig nur bedingt den Kern. Denn immer wieder zeigt sich, dass der Mensch eigentlich kein ratio-naler Homo oeconomicus ist. Viele Experimente belegen, dass wir naturgemäß nicht egoistisch handeln. Wir laden Freunde zum Essen ein, verleihen Bohrmaschinen und Bücher, Regenjacken und Schals. Es liegt uns Menschen in den Genen und nicht selten bereitet es Freude, abzugeben und persönliche Dinge einer vertrauten Gruppe zur Ver-fügung zu stellen – mit oder ohne direkte Gegenleistung.

Wirtschaftliche GründeBleibt aber dennoch die Frage, warum das Prinzip der Sharing Economy eine solche Blüte treibt? Zunächst hat das nicht nur altruistische, sondern vor allem wirt-schaftliche Gründe: Viele Menschen nutzen die Sharing Economy, um sich etwas hinzuzuverdienen, etwa indem sie ihre Wohnung zeitweise vermieten. Nutzer wiederum

 Die Plattform Rent the Runway ermöglicht es, Kleidung zu leihen, statt zu kaufen.renttherunway.com

   Statt CDs zu kaufen, gehört dem Streamen die Zukunft – und es erleichtert es, Musik mit Freunden zu teilen. tidal.com

entscheiden sich immer öfter für eben jene Wohnungen, weil sie günstiger sind als Hotels und oft auch die per-sönlichere Unterkunft. Das belegt auch eine Studie der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers, in der Wirtschaftlichkeit zu den Hauptgründen des Erfolgs zählt.

Maximale FlexibilitätDie Renaissance des Teilens begründet sich aber vor allem mit einer radikalen Schnelllebigkeit. Wir buchen binnen wenigen Minuten City-Trips nach Paris, Lissabon oder Bangkok. Wollen immer öfter lieber selbstständig arbeiten als fest angestellt. Die berufliche oder private Zukunft? Erfordert maximale Flexibilität. Im Job, in unseren Bezie-hungen – und eben beim Konsum. Permanenter Besitz, der immer auch mit Verpflichtungen verbunden ist, kann dieser Flexibilität im Wege stehen.

Beschleunigt wurde das wachsende Interesse, private Güter zu teilen, auch durch Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram sowie durch den Online-Marktplatz E-Bay. Freunde und Bekannte kommen nicht mehr nur aus Familie, Nachbarschaft oder Kolle-genkreis. Inzwischen teilen wir Privates mit Unbekann-ten. Die Distanz zwischen den Menschen wird kleiner, die Bereitschaft, auch persönliche Dinge weiterzugeben, wächst. Das gelingt umso besser, wenn uns Bewertungs-systeme mitteilen, wie gut wir unseren neuen Abneh-mern, Partnern oder Anbietern vertrauen können.

Die Modelle der Sharing Economy erfassen mittler-weile sämtliche Branchen – mit rasantem Wachstum. So ist beispielsweise die Plattform Airbnb in nur wenigen Jahren zum weltgrößten Zimmervermittler geworden, ohne ein Hotelbett zu besitzen.

Auch die Automobilindustrie steigt zunehmend in großem Stil in die Sharing Economy ein. Die Platt-form ParkNow – eins von fünf neuen Joint Ventures der Daimler AG und BMW – ermöglicht es, ungenutzte

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Hendrik Lakeberg ist selbst ein begeisterter Nutzer von Diensten wie Car2go und Anhän-ger der Sharing Economy. Seine Wohnung per Airbnb zu vermieten, war für den Chefredakteur dieses Magazins bislang jedoch keine Option. 

 Geteilte Arbeits- plätze: Anbieter wie  WeWork haben das Co-Working zum Geschäfts-modell gemacht.wework.com

Für die urbane Mobili-tät der Zukunft ist das Prinzip des Teilens ein entscheidender Faktor.  your-now.com

Parkplätze mit anderen zu teilen. Ein zweites, Share Now, vereint die erfolgreichen Carsharing-Dienste Car2go und DriveNow unter einem Dach. Und die neue Produkt- und Technologiemarke EQ der Daimler AG setzt neben attrak-tiven Fahrzeugen wie dem neuen Elektro-SUV EQC von Anfang an auf Sharing als Teil der Geschäftsstrategie: „Mobilität auf Abruf wird ein extrem spannendes Feld, auch in Ergänzung zum Fahrzeugbesitz“, erklärt Jörg Heinermann, Leiter Marketing und Vertrieb bei EQ. „Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie besitzen einen Mercedes-Benz in Hamburg, haben in Ihrer Leasingrate aber ein Abo für zum Beispiel Car2go-Mobilität in allen europäischen Hauptstädten mit abgeschlossen, sodass Sie auch bei Flug reisen dort immer mobil sind.“

Codes, Chips und ConnectivityNeue Technik und digitale Lösungen sorgen für zusätz-liche Dynamik. Buchungen über Apps und Portale funk-tionieren schnell und unkompliziert. Herkömmliche Auto-schlüssel lassen sich durch Codes, Chips oder spezielle Connectivity-Boxen ersetzen. Abrechnungen sind transpa-rent und erfolgen automatisch. Die Services der Sharing Economy fügen sich immer nahtloser in den Alltag.

Zudem ist durch die Digitalisierung ein weltweites Dorf entstanden, in dem Produkte problemlos auf Zeit genutzt werden können, wie früher in Familien oder der Nachbarschaft. Denn wo sich Menschen in digitalen Foren treffen wie einst auf einem realen Marktplatz, werden individualisierte Services geboren, die es nur geben kann, weil die Digitalität sie ermöglicht.

Visionäre MobilitätDie Sharing Economy ist gewiss kein Allheilmittel, weil wir auch in Zukunft noch unseren eigenen Mercedes-Benz besitzen wollen. Denn Teilen kann natürlich auch nerven – wenn das Carsharing-Auto mal wieder nicht

sauber hinterlassen wurde zum Beispiel. Aber die Sharing Economy verbindet Menschen. Sie erleichtert vielen Städ-tern den Alltag, ermöglicht Freiraum, verspricht Nachhal-tigkeit – und die Möglichkeit, Produkte zu genießen, deren Besitz etwas Besonderes sein kann.

Wir haben erlebt, mit welcher Kraft die Sharing Eco-nomy Branchen verändern kann. Das tut sie immer stär-ker auch bei der Mobilität. Denn in Städten, die zuneh-mend dichter besiedelt sind, zählen Fläche und Freiraum zu wichtigen Gütern. Das merken wir heute allein bei der langwierigen Suche nach Parkplätzen oder den Staus auf dem Weg zur Arbeit. Carsharing wäre ein nachhaltiger Weg, den Stadtverkehr zu entlasten.

Neue FreiheitJörg Heinermann geht noch einen Schritt weiter: „Was wir wirklich verkaufen, sind nicht nur hervorragende Fahrzeuge, sondern die Möglichkeit, individuelle Mobi-lität ohne Einschränkung zu erleben“, unterstreicht er. „Philosophisch gesprochen: Wir verkaufen Freiheit. Indi-viduelle Freiheit. Das war die Revolution, die Carl Benz 1886 mit dem ersten Automobil gestartet hat.“ Das Ziel für die Zukunft: den Weg ebnen in eine nahtlose, individu-elle Mobilität, die sich ähnlich befreiend anfühlen könnte wie das Automobil, als es das pflegeintensive Pferd als Transportmittel des Alltags abgelöst hat. Unser eigenes Fahrzeug wird in dieser Zukunft noch stärker als heute zum individuellen, persönlichen Raum, also zu echtem Luxus – und ergänzt durch ein vielseitiges Angebot für Mobilität auf Abruf, wo immer ich sie benötige.

Modell Mercedes-Benz EQC 400 4Matic

Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km)*:20,8 – 19,7CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*:0

* Stromverbrauch und Reichweite wurden auf  der Grundlage der  VO 692/2008/EG ermittelt. Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von der Fahrzeugkonfiguration.  Hinweise zum Mess verfahren siehe Seite 10

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Mit fast vier Millionen Kunden ebnet Car2go einen wichtigen Weg in die Zukunft der Mobilität. Ein Test in der Metropole Chongqing zeigt, was das Prinzip Carsharing so erfolgreich macht und warum die Daimler AG mit dem Mitbewerber BMW dafür ein Joint Venture gegründet hat

TEXT: JÖRG HEUER FOTOS: GEORGI GRANCHAROV

Das Sharing-Prinzip: Teil II

Einsteigen, bitte!Mercedes Mercedes-Benz40

Über 30 Millionen Menschen leben in Chongqing. Hier testet Restaurantbesitzer Yifei die Vorteile des Carsharings.Einsteigen, bitte!

Restaurantbesitzer Yifei sucht per App den nächsten smart.

Die Metropolregion Chongqing zählt zu den einwohnerstärksten der Welt.

Y ifei, 32, ist seit acht Jahren verheira-tet und hat eine Tochter. In Chong-qing, einer der größten Metro- polregionen der Welt, betreibt er

zwei kleine Restaurants. Fast 40 Millionen Menschen leben in der Riesenstadt am Jangtse- Fluss in Zentralchina. Sie gehört weltweit zu den Städten, in denen die meisten Neuwagen zugelassen werden. „Der Andrang hier bei uns ist so groß, dass die Zulassungsstellen gar nicht mit der Prägung der Nummern-schilder nachkommen“, sagt Yifei. Entspre-chend hoch ist die Verkehrsdichte in der boomenden Wirtschaftsmetropole.

Yifei heißt eigentlich Yi Chibiao. Yi ist sein Familienname, Chibiao sein Vorname. „Freunde nennen mich einfach Yifei“, sagt er lächelnd. Wir werden an diesem Tag vom frühen Morgen bis spät in die Nacht gemein-sam unterwegs sein. Yifei möchte testen, ob Carsharing seinen Alltag verbessert. Es gibt in seiner Familie zwar einen Kleinwagen, erklärt er, doch den nutzt meistens seine Frau: „Sie bringt unsere Tochter jeden Mor-gen zur Schule und holt sie ab, fährt sie zum Sportverein und zu Freundinnen.“ Ein zweites Auto kommt für die junge Familie nicht infrage. Doch auch Yifei wäre gerne öfter mobil und flexibel, „um für meine

Restaurants vom Markt Obst, Gemüse und Gewürze zu holen“, erklärt er. „Um zum Supermarkt zu fahren. Um spontan mal Freunde oder Geschäftspartner zu treffen, die nicht fußläufig zu erreichen sind. In einer Stadt wie Chongqing ist das ziemlich oft der Fall.“ Deshalb lädt er sich die Carsha-ring-App von Car2share, einem Joint Ven-ture der Daimler AG in Chongqing, auf sein Smartphone. Sie hat bereits über 200 000 registrierte Nutzer.

Erstaunlicher Erfolg Durch Car2go, wie der Dienst im Rest der Welt heißt, ist Carsharing seit 2010 fest in das Angebot der Daimler AG integriert. Und verfügt aktuell und weltweit in 25 Innen-städten über vier Millionen Mitglieder. Alle ein bis zwei Sekunden wird per Car2go oder Car2sshare weltweit ein Auto geliehen. Wo sich Car2go erst etabliert hat, ist es aus dem Stadtbild und dem mobilen Alltag der Bewohner nicht mehr wegzudenken.

Ein erstaunlicher Er folg, der der Daimler AG nicht nur ein neues Geschäftsfeld erschlossen hat, sondern auch für einen Trend steht, der vor allem in Großstädten immer relevanter wird: Die Sharing Economy (siehe auch S. 36 unseres Schwerpunktthemas

Fünf Visionen einer urbanen Mobilität der Zukunft: Das sind die Joint Ventures von BMW und Daimler

SHARE NOWDer Ser vice verbindet Car2go und das BMW-An-gebot DriveNow: Mit Share Now wird das Fahrzeug-angebot vergrößert, die Marktabdeckung erhöht und die Modellpalette bietet mehr Optionen. Die Marken DriveNow und Car2go blei-ben vorerst bestehen.

REACH NOWÜber die Apps von Reach Now werden den Nutzern verschiedene Optionen angeboten, um von A nach B zu gelangen. Nahverkehr- T ickets können d i rekt gebucht und bezahlt werden, ebenso Mobilitäts optionen wie etwa Carsharing, Ride- Hailing oder Leihräder.

FREE NOWPer Fingertipp können sich die Kunden beispielsweise ein Taxi, einen privaten Fahrer mit Mietwagen oder einen modernen E-Scooter bestellen. Free Now ist einer der größten Ride- Hailer in Europa und Latein-amerika. Er hat schon heute 21 Millionen Kunden.

PARK NOWDer digitale Parkdienst er- möglicht es Kunden, auf einen Blick die optimale Parklösung zu f inden, Parkplätze zu reservieren, die Parkdauer zu steuern, ticketlos in Parkhäusern ein- und auszufahren und die Parkgebühren automa-tisch bargeldlos zu zahlen.

CHARGE NOWDer Service trägt maßgeb-lich zur Mobilitätswende hin zu emissionsfreiem Fahren bei. Privatkunden und Fir-men profitieren weltweit vom grenzenlosen Zugang zu einem der weltweit größten und am schnellsten wachsenden öffentlichen Ladenetzwerke.

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SMART: IN ZUKUNFT AUSSCHLIESSLICH ELEKTRISCH

Schon heute machen smart EQ fortwo und smart EQ forfour den Einstieg in die Elektro-mobilität so attraktiv wie noch nie zuvor. Denn die beiden Modelle verbin-den die gewohnte Agili-tät eines smart mit lokal emissionsfreiem Fahren – die ideale Kombination für urbane Mobilität.

Modellsmart EQ fortwo

CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*: 0 Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km)*: 20,1–12,9

Modellsmart EQ forfour

CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*: 0Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km)*: 20,8–15,0

* Hinweise zum Messverfahren siehe Seite 10

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Sharing) basiert darauf, dass Objekte wie zum Beispiel ein Auto nicht mehr einer Per-son gehören, sondern geteilt werden. Für die Nutzer hat das zwei Vorteile: einerseits einen finanziellen, da ein Auto, das sich kontinuier-lich im Besitz einer Person befindet, Kosten verursacht, auch wenn es nicht gefahren wird. Andererseits mindert Carsharing den Stressfaktor, der mit einem Auto verbunden sein kann: zum Beispiel die Parkplatzsuche und die Wartung des Fahrzeugs.

Außerdem steigt in Metropolen wie Chongqing, aber auch zum Beispiel Paris oder Mailand – beides Standorte von Car2go – die Umweltbelastung durch Autos stetig. Befragungsergebnisse zeigen, dass Car2go Verkehr, der sonst mit privaten Fahrzeugen erfolgen würde, umlagert und damit Städte in mindestens zweierlei Hin-sicht entlastet: bei Parkplätzen und bei CO2-Emissionen.

Das hohe Verkehrsaufkommen führt in Großstädten dazu, dass drei von vier Bewoh-nern täglich über 90 Minuten brauchen, um zur Arbeit zu gelangen – und das nur selten, weil die Entfernungen so groß sind. Dieses Problem wird sich noch intensivie-ren: Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Experten schätzen, dass 2050 zwei

Drittel der Weltbevölkerung in einem urba-nen Umfeld leben. Allein, damit die Megaci-tys der Zukunft unter der Last des Verkehrs nicht kollabieren, braucht es Angebote wie Car2go. Oder auch die neuen „ready to“-Ser-vices von smart. Mit ready to share lässt sich auch im privaten Umfeld Carsharing betrei-ben – im Freundeskreis, in der Familie oder mit Kollegen zum Beispiel. Durch die neu integrierte, bisher nur in Deutschland ver-fügbare Payment-Funktion lässt sich sogar ein privates Carsharing-System aufbauen.

Gemeinsam ist man stärkerNicht zuletzt auf unternehmerischer Ebene ist das Teilen von Ressourcen und Know-how ein Prinzip, das an Bedeutung gewinnt. Die fünf Joint Ventures, die die Daimler AG im letzten Jahr mit BMW grün-dete, bündeln die Ambitionen der beiden Kon-zerne, innovative Lösungen für die urbane Mobilität der Zukunft zu finden. Die Zusam-menarbeit zeigt zweierlei: Schlaue Lösun-gen für die urbane Mobilität anzubieten, ist so wichtig geworden, dass größte Rivalen zusammenfinden. Aber auch, wie attraktiv es mittlerweile geworden ist, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten – auch um den eigenen Einfluss zu stärken. Und

Um 30 %steigt die Kundenzahl von Car2go pro Jahr

Das Mercedes me Magazin als App: mbmag.me/ios mbmag.me/android

Nachhaltiges Ökosystem: die Joint Ventures im DetailHinter den fünf Joint Ventures verbergen sich Mobilitätsservices und -anbieter, an denen die Daimler AG und BMW bereits beteiligt sind. Durch die Bündelung und eine Investition von mehr als einer Milliarde Euro entsteht auf Anhieb ein neuer, weltweiter Player im Wachstumsmarkt für urbane Mobilität. your-now.com

Alle 1– 2Sekunden wird ein Car2go gemietet

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Yifei beim Einkauf auf dem Markt. „Der smart ist klein, aber er erfüllt seinen Zweck“, sagt er.

Car2share ermöglicht Yifei den Besuch in einem entlegenen Tempel am anderen Ende der Stadt.

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Mit ready to share können Sie auch privat ihren smart teilen.

Einfach und praktisch: Yifei hat sich schnell an Car2share gewöhnt.

natürlich profitieren vor allem die Kunden. Denn je besser zum Beispiel das Carsha-ring-Angebot von Car2go, Car2share und die anderen Sharing- und Mobilitätsservices des Joint Ventures ineinandergreifen (Übersicht auf S. 44), umso nahtloser erleben Kunden ihren mobilen Alltag. Und umso mehr ver-bessert das ihre Lebensqualität.

Share Now heißt das Joint Venture, das die Carsharing-Angebote von BMW und Daimler in Zukunft vereint. „Zusammen mit unseren Partnern bauen wir ein Mobili-täts-Ökosystem, das weltweit einmalig ist“, erklärt CEO Olivier Reppert.

Experten glauben zudem, dass Carsha-ring der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen wird. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Wege, die mit einem Car sharing-Fahrzeug zurückgelegt werden, sind sel-ten länger als fünf Kilometer, also für eine Akkuladung kein Problem. Elektrofahrzeuge eignen sich zudem durch ihre dynamische Beschleunigung ideal für den Stadtverkehr. Abgesehen davon verringern sie das CO2-Auf-kommen und bringen durch den kaum hör-baren Antrieb Ruhe in die Städte.

Die Marke smart plant ab 2020 die Flotte komplett auf den Elektroantrieb umzustel-len – in den USA, Kanada und Norwegen

ist sie das bereits seit 2017. Da ein großer Teil der Car2go Flotte aus smarts besteht, erleben immer mehr Kunden den Vorteil der Elektromobilität im Alltag.

Yifei fühlt sich freierIm chinesischen Chongqing ist Yifei schon am Nachmittag von Car2share angetan. Via App lokalisiert er den Standort eines smart in seiner Nähe. Er geht hin, steigt ein und fährt zu einem zehn Kilometer entfernten Markt, um für seine Restaurants einzu-kaufen. Den Kofferraum füllt er mit Melo-nen, Geflügel und einem Stapel Servietten.

„Der smart ist klein, aber er erfüllt sei-nen Zweck“, freut sich Yifei. Nach einem Zwischenstopp im Büro besucht er seinen Geschäftspartner in einem anderen Stadtteil. Er ist ja jetzt mobil. Sein Fazit? „Ich fühle mich freier. Gerade bei Besorgungsfahrten habe ich mich an den Service gewöhnt“, erklärt er, startet den smart und verschwin-det in die Lichterwelt von Chongqing.

Jörg Heuer war fasziniert von der lebendigen Metropole Chongqing. Den Tag dort wird er so schnell nicht vergessen. Nicht nur wegen des Essens in Yifeis Restaurant.

90Minuten brauchen die meisten Städter morgens zur Arbeit

SMART „READY TO“-SERVICES

Um Menschen den mobilen Alltag zu erleichtern, entwickelt die Marke smart innovative Lösungen. „Vor allem in Großstädten wünschen sich die Menschen eine umweltfreundliche Form der Fortbewegung, die das ‚Wir‘ in den Vorder-grund rückt, sowie eine starke Nachbarschaft, die auf gegenseitigem Respekt und der Bereitschaft zum Teilen beruht“, sagt Katrin Adt, Leiterin smart. Auf dieses Bedürfnis gehen die „ready to“-Services ein. Teilen Sie mit dem Service ready to share Ihren smart mit Freunden und Familie – ohne Schlüsselüber-gabe, ganz einfach per App. Ihr Auto kann von den eingeladenen Nutzern

per Smartphone lokalisiert, geöffnet und anschließend in einem festgeleg-ten Bereich wieder abgestellt werden. Vorerst steht nur in Deutschland eine Bezahlfunktion zur Verfügung, mit der Sie einen Minutenpreis für die Nutzung Ihres smart festlegen und per App abrechnen können. Neben ready to share gibt es den Service ready to drop, mit dem Sie Ihren smart zur persönlichen Paketbox machen können. Oder ready to park, der die Parkplatzsuche per App ermöglicht. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann erhalten Sie weitere Informationen hier: mbmag.me/readyto

15private Pkw ersetzt ein Car2go Fahrzeug in Berlin

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WIELEBENWIRMORGEN?

PROTOKOLLE: HENDRIK LAKEBERG

Immer mehr Menschen ziehen in die Städte der Welt. Was macht diese auch in Zukunft zu lebenswerten Orten? Und welche Rolle spielt die Technologie? Antworten von Dr. Frank Ruff und Prof. Dr. Marianne Reeb von der Daimler Innovationsabteilung Pioneering Next und Carlo Ratti, Leiter des Senseable City Lab am MIT in Boston

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Vernetzung und Sensorik werden dafür sorgen, dass wir mit der Stadt im Einklang leben.

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Dr. Frank Ruff beobachtet und analysiert mit der Abteilung Pioneering Next für die Daimler AG gesellschaftliche und technologische Trends und entwickelt Innovationsprojekte für die Mobilität in den Städten der Zukunft. Eine aufregende Aufgabe und eine Herausforderung, denn selten war der Blick nach vorne so spannend wie jetzt.

daimler.com/innovation/next

Der Weg in die Zukunft verläuft nicht gerade, sondern auf Umwe-gen – und vor allem nicht überall mit der gleichen Geschwindigkeit. Das gilt es zu akzeptieren, wenn es darum geht, umfassende Prog-nosen zum Leben in der Stadt von morgen zu treffen. Es gibt Länder, Regionen und Bevölkerungsgruppen, die für Innovationen sehr offen sind und Neues schnell adaptieren. Andere brauchen dafür länger. Diese Unterschiede liegen in der Natur des Menschen.

Von den rasant wachsenden Megacitys und Metropolregionen bis zu den entwickelten Großstädten in Deutschland versuchen wir, diese unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu berücksichtigen. Aus unse-ren Forschungsergebnissen leiten wir Thesen ab, die die Grundlage unserer Arbeit bilden – und oft auch zu konkreten Projekten führen, die wir umsetzen: bei Pioneering Next, aber auch mit Ingenieuren aus anderen Abteilungen der Daimler AG.

Sehr wichtig ist uns, dass unsere Thesen zur Zukunft nicht nur gehaltvoll sind, sondern auch begeistern. Sie müssen eine emotionale Qualität haben und im besten Fall den Wunsch wecken, diese Zukunft mitgestalten zu wollen. Um das zu erreichen, haben wir Szenarien visualisiert, die zeigen: So stellen wir uns die Städte im Jahr 2038 vor. Diese detailreichen Bilder sollen unseren Designern, Ingenieu-ren und Produktmanagern zur Inspiration dienen und zukünftige Produktgenerationen beeinflussen.

Was also zeichnet unsere Vision der Stadt der Zukunft aus? Meine Kollegin Prof. Dr. Marianne Reeb hat vier Punkte identifiziert, die wir für realistisch und erstrebenswert halten:

eWir wünschen uns eine gesunde Stadt. Eine Stadt, die Grünflächen kultiviert und in der Wasser fließt. Die anspricht, was wir evolutionär gelernt haben. Denn wo es Wasser gibt, möchten wir uns niederlas-sen. Grünflächen verbessern zudem die Luftqualität und stehen für eine intakte Natur.

e Die Stadt der Zukunft wird eine aktive Stadt sein. Bewegung ist gut für die Gesundheit und wirkt sich positiv auf das Gesundheitssystem aus. Die Stadtzentren werden also nicht nur von Autos beherrscht, sondern wie heute auch von Fahrrädern und Fußgängern.

e Arbeiten und Wohnen sind nicht voneinander getrennt. In der gemischten Stadt der Zukunft wird es keine Zentren geben, die nachts wie leer gefegt wirken, weil dort niemand lebt. Einkaufsmög-lichkeiten, Kulturangebote oder Restaurants sorgen für ein lebendiges Umfeld, in dem wir uns wohlfühlen.

e Der städtische Raum wird flexibel sein. Straßen, Fahrrad- und Gehwege gehen ineinander über. Aber auch öffentliche Plätze die-nen nicht mehr nur einem bestimmten Zweck, sondern lassen sich flexibel an die Bedürfnisse der Menschen anpassen.

Die Stadt im EinklangAnhand des Stuttgarter Marienplatzes im Jahr 2038 erklärt Prof. Dr. Marianne Reeb unsere Vision auf den folgenden Seiten im Detail. Sie zeigt: Viele Städte werden in 20 Jahren auf den ersten Blick gar nicht so anders aussehen als heute. Wir sehen eine Welt, die auf den ersten Blick vertraut wirkt – und doch anders funktionieren wird. Möglich machen wird das die zunehmende Vernetzung und Sensorik. Ende 2018 gab es etwa 11 Milliarden vernetzte Gegenstände, diese Zahl wird sich bereits in den nächsten zwei Jahren mehr als verdoppeln. Im Jahr 2038 wird das entscheidende Auswirkungen auf die Städte haben, denn Straßen, Gebäude, Fußgänger, Radfahrer, Busse, Bahnen und Autos werden stetig miteinander verbunden sein und wie von unsichtbarer Hand gelenkt im Einklang funktionieren. Das wird uns mehr denn je die Freiheit geben, das Leben in der Stadt noch besser nach unseren Vorstellungen zu gestalten – nicht nur die Mobilität.

Wie stellt sich die Daimler AG die Stadt der Zukunft vor? Die Abteilung Pioneering Next forscht unter der Leitung von Dr. Frank Ruff zu dieser Frage. Im Mercedes me Magazin entwerfen Ruff und seine Kollegin Prof. Dr. Marianne Reeb eine Zukunft, auf die wir uns freuen können. Denn trotz rasanten technologischen Fortschritts: In der Stadt von morgen ist der Mensch die treibende Kraft. Mehr noch als heute

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Die Abteilung Pioneering Next entwickelt positive Visionen der Zukunft.

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DER STUTTGARTER MARIENPLATZ IM JAHR 2038

Im Stadtzentrum gelegen, ist der Marienplatz ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich städtischer Raum aktiv gestalten lässt. Seit einem Umbau im Jahr 2003 ent­wickelte er sich zu einem der Hotspots von Stuttgart, an dem sich junge Kreative und Familien am Wochenende treffen. Ehemals kaum mehr als ein Knotenpunkt des öffentlichen Personennahverkehrs, prägen heute Restaurants und Cafés die

lebendige Atmosphäre des Platzes. Diese positive Entwicklung gibt auch einen Ausblick auf die Zukunft, denn sie zeigt: Ein fest in der Stadt verankerter Ort wie der Marienplatz lässt sich nicht völlig neu erfinden, aber geschickt weiter­entwickeln. Genau das tut Prof. Dr. Marianne Reeb auf der nächsten Seite. Das Bild oben gibt einen ersten Überblick über ihre Vision. FO

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Szenario 1 Wir gehen davon aus, dass alle Autos in der Stadt der Zukunft auto-nom fahren werden und mit der Umwelt vernetzt sind. Die Straßen und auch die Gebäude sind mit Sensoren ausgestattet, die ihre Umge-bung wahrnehmen. Die Stadt der Zukunft ist ein lernendes System und wird Vorhersagen treffen können. Das ermöglicht zum Beispiel, dass Radfahrern durch Lichtsignale auf dem Boden der sicherste Weg angezeigt wird und autonom fahrende Autos durch Lichtsig-nale mit den anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren. Und es ermöglicht, dass die Verkehrswege von allen Teilnehmern gemeinsam genutzt werden. Es muss keine harte Trennung von Fußwegen, Rad-wegen und Straßen mehr geben. Das wiederum eröffnet die Freiheit, den Stadtraum flexibler als heute zu gestalten.

Flexibel werden wir auch die autonomen Autos nutzen. Ob wir in ihnen arbeiten, Filme schauen oder schlafen, ist uns überlassen. Alleine oder auch in Gruppen genutzt: autonome Mobilität auf Abruf wird den Alltag bestimmen. Wir rufen uns die Fahrzeuge, das wir brauchen.

Szenario 2 In Stuttgart gibt es eine Hochbahn – ein sehr altes, beliebtes Ver-kehrsmittel, das keine langen Strecken zurücklegt, aber in der Stadt zur Folklore gehört. Das Prinzip der Hochbahn nehmen wir in diesem Ausschnitt auf und installieren es umfassender in den Stadtraum. Immer wichtiger wird in Zukunft, dass es nahtlose Übergänge zwi-schen den Mobilitätsformen gibt. Das ist wichtig. Denn öffentliche Verkehrsmittel bleiben auch in der urbanen Mobilität in der Stadt der Zukunft von großer Bedeutung.

Dass sich der Verkehr durch Flugtaxis oder bemannte Drohnen weiter in die Luft ausbreiten wird, entspricht grundsätzlich nicht unserer Denkrichtung. Denn mehr Verkehr in der Luft verbessert die Lebensqualiät aus unserer Sicht nicht. Die Hochbahn wäre eine

Prof. Dr. Marianne Reeb entwirft für die Daimler AG Szenarien, die Kollegen und die Öffentlichkeit für das Leben in der Stadt von morgen begeistern sollen. Eine Frage, die die Trendforscherin nach Präsentationen am meisten schätzt: „Was muss ich tun, damit Ihre Vision Wirklichkeit wird?“

daimler.com/innovation/next

sinnvolle Ausnahme. Auf dem Bild sehen wir zudem verschiedene kleine Fahrzeuge. Wir nennen sie Pods. Sie werden auf Basis von künstlicher Intelligenz immer eigenständiger agieren können.

Szenario 3Wir wünschen uns eine grüne und aktive Stadt, die begünstigt, dass wir uns bewegen. Beispielhaft dafür steht dieses Bild. Auf einem Klettergerüst spielen Kinder. Auf dem Rasen treiben Menschen Sport und unten im Bild fährt ein Mann auf einem Tretroller vorbei.

Sie sehen auch verschiedene kleine Pods, die als Service roboter ein fester Bestandteil der Stadt der Zukunft sein werden und unter-schiedliche Funktionen übernehmen. Auf dem Bild kauft ein Kind bei einem ein Eis, ein anderer säubert den Spielplatz. Es wird wahr-scheinlich auch Roboter geben, die gereinigte Hemden ausliefern. Anders als Science-Fiction-Filme es gerne zeigen, werden Roboter, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, in den meisten Fällen nicht aussehen wie Menschen, sondern ihnen intelligente Dienste leisten. Wie nützlich künstliche Intelligenz sein kann, spüren wir schon heute. In Kopenhagen gibt es zum Beispiel eine App für Fahrrad fahrer, die sehr genau die beste Strecke zum Ziel voraus-sagen kann – ohne im Stau zu stehen. Ein Problem, mit dem in der dänischen Hauptstadt auch die Fahrradfahrer immer öfter konfron-tiert sind.

Szenario 4Eine wichtige Aufgabe der Stadt der Zukunft wird sein, knappen Platz effizient zu nutzen. Wir zeigen einen Pop-up-Store, der Bilder rahmen verkauft, einen Bus, in dem man sich coachen lassen kann, der gleichzeitig zur flexiblen Nutzung bereitsteht und für unterschied-liche Zwecke gebucht werden kann. Und ja, in der Zukunft lesen wir noch Zeitung. Unsere Ver mutung ist, dass die digitale Welt eine Sehnsucht nach haptischen Dingen erzeugt. Ein Beispiel dafür ist der Trend zur Vinylschallplatte, deren Absatz in den letzten Jahren wieder gestiegen ist. Grundsätzlich wird sich die Entwicklung hin zu mehr Individualisierung noch verstärken.

Dazu passt, dass sich menschliches Verhalten nicht im gleichen rasanten Tempo entwickelt wie Technologie. Sie muss sich unseren Bedürfnissen anpassen. Denn trotz rasanten Fortschritts: In der Stadt der Zukunft ist der Mensch die treibende Kraft. Mehr noch als heute wird uns Technologie den Alltag erleichtern – auch beim Fahren.

Wie leben und fahren wir in der Stadt der Zukunft? Dass es zwischen Straßen, Rad- und Fußwegen keine Trennung mehr geben wird, ist nur eine Antwort von Prof. Dr. Marianne Reeb. Für Pioneering Next entwirft sie Szenarien, die Daimler Ingenieure dazu inspirieren, die Mobilität der Zukunft zu gestalten

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Szenario 1 In der Stadt fahren Autos autonom. Straßen und Wege werden dadurch flexibel nutzbar.

Szenario 2 Die nahtlose Verzah­nung der Mobilitäts­formen ist in der Stadt der Zukunft entscheidend.

Szenario 3 Marienplatz 2038: viele Grünflächen und Möglichkeiten, sich zu bewegen

Szenario 4 Zeitung und Trödel­stand: Die digitale Welt weckt die Sehnsucht nach haptischen Dingen.

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Wenn über die Stadt der Zukunft spekuliert wird, steht viel zu oft die Technologie im Mittelpunkt. Mit der Idee der „Senseable City“ betone ich bewusst das Menschliche. Dazu forsche ich am MIT in Boston. Und das Prinzip spielt auch bei meiner Arbeit als Ingenieur und Architekt eine grundlegende Rolle. Das Kunstwort „Senseable“ ver-eint die englischen Begriffe „sensitive“ (Deutsch: sensibel), „sensible“ (Deutsch: sinnvoll) und „senses“ (Deutsch: Sinne). Ich meine damit digitale Technologie, die menschlich agiert. Das klingt abstrakter, als es ist: Durch Vernetzung und Sensorik ist unser Alltag immer stärker von digitaler Technologie durchdrungen. Vom Kühlschrank bis zum Auto – schon bald wird es kaum mehr Dinge geben, die nicht mit dem Internet verbunden sind.

Die Senseable City bündelt die sozialen Vorteile dieser Vernetzung und trägt sie einen Schritt weiter: Durch das Zusammenspiel von Sensoren, künstlicher Intelligenz und Vernetzung könnte eine Stadt entstehen, die in der Lage ist, die Bedürfnisse ihrer Bewohner nicht nur wahrzunehmen, sondern auch empathisch auf sie zu reagieren. Eine Folge wäre eine Verkehrsinfrastruktur, die in Echtzeit funkti-oniert. Staus oder Parkplatznot müsste es in einer Senseable City nicht mehr geben. Noch ist die Welt nicht so weit, aber wir sind auf dem Weg in die vollvernetzte Stadt der Zukunft.

Umso wichtiger ist es, schon heute die richtigen Weichen zu stel-len. Nur wie? Eine realistische Prognose über die Zukunft zu treffen ist schwierig. Am 1. Dezember 1900 schrieb The Boston Globe einen langen Artikel über das Leben im Jahr 2000. Die Autoren dachten

an Bürgersteige, die sich bewegen, und Luftschiffe in den Straßen. Das Internet oder Carsharing hatten sie jedoch nicht im Sinn. Der Philosoph Karl Popper schrieb einmal: „Sicher ist: Die Zukunft hängt von den Entscheidungen ab, die wir gemeinsam treffen.“ Werfen wir also mit diesem Gedanken im Hinterkopf einen Blick nach vorne.

Die Städte dieses Jahrhunderts werden von neuen Formen der Mobilität geprägt sein. Im Zentrum steht das autonome Fahren, das gerade entwickelt wird. Wir gehen davon aus, dass es die Ver-kehrssicherheit verbessern, Staus verhindern wird, uns allgemein die Möglichkeit gibt, die Fahrzeit ganz nach unseren Bedürfnissen zu nutzen. Doch den Übergang zur fahrerlosen Stadt sollten wir wohlüberlegt vollziehen.

Da ist zum Beispiel das Problem der Sicherheit: Viele Menschen wissen, was es bedeutet, wenn ein Virus einen Computer zum Absturz bringt. Die Regierungen und die Industrie müssen über Instrumente verfügen, um unverzüglich auf solche Attacken reagie-ren zu können. Nehmen wir aber an, dieses Problem ließe sich lösen und wir könnten den Verkehr vor Hackerattacken schützen, kommt mir sofort das nächste in den Sinn: Wenn die Kosten für Fahrten in autonomen Autos stark sinken, werden Menschen öffentliche Ver-kehrsmittel meiden. Dadurch könnten vermehrt Staus entstehen. Wir wären also ausgerechnet mit dem Problem konfrontiert, das sich durch das autonome Fahren erledigt haben sollte. Es gibt weitere Herausforderungen. Mir geht es an dieser Stelle aber vor allem um die Frage: Wie verhindern wir es, dass sich ursprünglich tolle Ideen zum Schlechten entwickeln?

Die Verantwortung dafür wird zum großen Teil bei der Politik liegen. Aber auch bei Automobilherstellern wie der Daimler AG. Um die urbane Mobilität der Zukunft so gut wie möglich an unsere Bedürfnisse anzupassen, müssen wir Fehler machen. Dinge aus-probieren, scheitern und neu anfangen. Für essenziell halte ich dabei enge Feedbackschleifen mit den Menschen, die die Technologie im Alltag anwenden. Denn darum geht es: Wir alle sollten die Möglich-keit haben, in der Stadt zu leben, die wir uns wünschen.

Prof. Carlo Ratti setzt sich als Direktor des Senseable City Lab am MIT für Technologie ein, die menschlich agieren kann. Mit der Innovations­agentur CRA­Carlo Ratti Associati entwickelt der Ingenieur und Architekt konkrete Projekte, die bei der Biennale in Venedig oder im Museum of Modern Art in New York gezeigt wurden.

www.carloratti.com

Was macht die Stadt der Zukunft lebenswert? Designer und Architekt Carlo Ratti glaubt an das harmonische Zusammenspiel von Mensch, Technologie und Architektur. Mit seinem Designstudio in Turin und als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) arbeitet er an Lösungen dafür. Für uns schreibt er über die Herausforderungen dieser Aufgabe, denn die digitale Welt birgt viele Chancen, aber auch Risiken

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Carlo Rattis Konzept der Senseable City basiert auf sensibler Technologie.

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Mercedes-Benz ist einer der großen Partner des Golfsports – auch in Deutschland. Die wichtigsten Events des Sommers und ein Plädoyer für den grünen Sport

TEXT: INA BRZOSKA

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E s gibt viele berühmte Menschen, die mit legendären Sätzen ihre Faszination für Golf beschrieben. Etwa der Schauspieler Samuel L. Jackson, der in einem Inter-

view mit der FAZ sagte: „Golf ist wie das Leben. Du wirst niemals perfekt, aber du kannst dich immer verbessern.“ Oder Jack Lemmon, der humorvoll kommentierte: „Wenn du denkst, es ist schwierig, neue Leute kennenzulernen, dann versuch mal, den falschen Golfball aufzuheben.“

Golfer sind speziell. Das zeigte sich schon Ende des 19. Jahrhunderts, als kleine, elitäre Sommergesellschaften in Bad Homburg und Baden-Baden den Sport auf grünem Rasen hier-zulande kultivierten. Golf blieb bis 1970 recht exklusiv. Inzwischen ist er zum Lifestyle avan-ciert. Mehr als 600 000 Menschen schwingen heute in Deutschland beherzt ihre Schläger.

Zu Recht, denn Golf ist gesund, weil er volle Konzentration auf körperlicher und geistiger Ebene fordert. Sportmediziner betonen, dass es sich um eine der komplexesten Bewegungen handelt, wenn es darum geht, einen kleinen Ball mehrere Hundert Meter weit in ein ebenso kleines Loch zu befördern. Fließendes, kontrol-liertes Drehen des Rumpfes bei gleichzeitiger Gewichtsverlagerung von einem auf den anderen Fuß trainiert die Koordination. Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke der Wirbelsäule werden sanft belastet. Nicht zu vergessen, dass Golfer an der frischen Luft pro Runde rund acht Kilometer zu Fuß zurücklegen – ohne Caddy natürlich.

Sattes Grün: Golfer legen viele Kilometer an der frischen Luft zurück.

Melodram und GesellschaftAber das ist nicht alles: Golf, so kommentierte der Journalist Grantland Rice, bestehe zu 20 Pro-zent aus Schwung und Technik. Der Rest setze sich zusammen aus Philosophie, Humor, Tragö-die, Romantik, Melodram, Gesellschaft, Kamerad-schaft und Eigensinnigkeit.

Golf kultiviert aber auch Tugenden wie Fair-ness, Rücksichtnahme und Höflichkeit in strikter Etikette. 18 Löcher Matchplay werden mehr über den Gegner aussagen als 19 Jahre gemeinsame Arbeit am Schreibtisch, so Rice. Und nicht sel-ten werden auf dem satten Grün Verhandlungen geführt oder wichtige Entscheidungen getroffen. Dass sich Golf dazu eignet, liegt auch daran, dass der Sport entspannend wirkt und gleichzeitig höchste Konzentration erfordert.

Nachhaltig golfenEs gibt also viele Gründe, warum Mercedes-Benz sich im Golfsport engagiert und dessen Entwick-lung gemeinsam mit seinen Markenbotschaftern vorantreibt. Etwa mit Jon Rahm, Rickie Fowler, Inbee Park oder auch Golflegende Bernhard Langer.

Allein in Deutschland locken 2019 gleich drei attraktive Golfevents. Die MercedesTrophy, eine internationale und exklusive Turnierserie auf höchstem Niveau, zu der die Teilnehmer eine Einladung benötigen. In Deutschland umfasst sie insgesamt zwölf Turniere. Weltweit nehmen insgesamt 60 000 Spieler aus 60 Nationen an der MercedesTrophy teil. Die Gewinner aller regio-

nalen Veranstaltungen treffen sich 2019 ab dem 30. September zum Weltfinale in Stuttgart.

Mit über 3 100 offenen 9-Loch- Turnieren in über 300 Golfclubs pro Jahr ist der Mercedes-Benz After Work Golf Cup Deutschlands größte Turnier-serie. Das im Vergleich zum 18-Loch-Golf kür-zere Format ermöglicht den Golfern eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Hobby. Die Serie verfügt über eine eigene Homepage und Facebook-Seite und es gibt Preise im Gesamt-wert von über 350 000 Euro zu gewinnen. Mercedes-Benz ist seit 2012 Titelsponsor des AWGC und hat damit schon früh der Entwicklung Rechnung getragen, dass Zeit immer mehr zum kostbaren Gut wird.

Seit 2018 gibt es zudem den Mercedes-Benz After Work Golf Cup Plus. Die halb-offene 9-Loch- Turnierserie ist direkter Nachfolger und Weiter-entwicklung der 1996 initi ierten Mercedes-Benz Clubturniere. Der AWGC Plus unterstreicht die Führungsrolle, die Mercedes-Benz im Bereich 9-Loch-Golf innehat. Besonderes Highlight der Serie im Jahr 2019: die B-Klasse Putting-Chal-lenge, bei der die Teilnehmer mit drei eingeloch-ten Putts eine B-Klasse im Wert von knapp 50 000 Euro gewinnen können.

Um es mit Golflegende Bernhard Langer zu sagen: „Es war beim ersten Mal etwas Besonderes, es ist beim elften Mal etwas Beson-deres, und es wird auch in 20 Jahren etwas Besonderes sein.“ In diesem Sinne: Viel Erfolg beim Handicap!

Hartes Training: Über 250 Meter kann der Golfball über den Rasen fliegen.

TermineAWGC Plus Finale:26. bis 29.09.2019 Schwerin

MercedesTrophyWorld Final:30.09. bis 06.10.2019 Stuttgart

Weitere Informationen und Termine unter:awgc.defacebook.com/mbawgcmercedes-benz.de/golf FO

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Die neue Generation der Design-Ikone Mercedes-Benz CLS setzt stilvolle Akzente

60 – CLS68 – CLA/CLA Shooting Brake70 – Maybach S-Klasse72 – Die neue B-Klasse

Die Auto-Seiten imMercedes me Magazin

Besser leben, schöner fahren!

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Einladend: das Wasser der Bucht von Port Phillip

Lässig leben: Shane Delia genießt den Ausblick über die Stadt.

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Erfolgsmodell In Melbourne wurde Shane Delia zum Star. Heute zählt

der Koch zu den Talenten, die aus der australischen Metropole eine der lebenswertesten Städte der Welt machen

TEXT: PATRICK WITTE FOTOS: ÉRIVER HIJANO

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Shane Delia vor der Skyline Melbournes

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Immer informiert über Ihren Mercedes-Benz und alles, was dazu - gehört: zum Beispiel Tank stellenpreise oder freie Parkplätze. Mit Mercedes me haben Sie Ihren Mercedes-Benz, Ihre Dienste und vieles mehr per Smart phone, Computer oder MBUX Ihres Fahrzeugs digital verfügbar – 12 Monate kostenlos beim Neukauf eines Mercedes-Benz mit MBUX (dem neuen intuitiven, lernfähigen und sprachgesteuerten Multimedia-Bedien-system). Plus: Kunden in der EU können ab jetzt die Audioqualität des Musik-Streaming-dienstes Tidal genießen. Mehr über das reichhal-tige Angebot unter:

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D ie Glastürme der Skyline von Melbourne ver-schwinden im Rückspiegel. Shane Delia fährt Richtung Süden. Sein Ziel: die Mornington Peninsula. Ein Naturparadies an der Küste der

Port-Phillip-Bucht – ganz in der Nähe der australischen Millionenmetropole.

Wann immer die Abende in der Küche seines Restau-rants „Maha“ zu lang werden und der Stress ihm über den Kopf wächst, zieht es ihn hinaus auf die malerische Halbinsel, die zu den Gründen zählen dürfte, warum Melbourne von 2011 bis 2018 acht Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt erkoren wurde. Denn für das sogenannte Global Liveability Ranking des Magazins Economist zählt nicht nur die Lebensqualität im Stadtzentrum, sondern auch die Erholungsmöglich-keiten in unmittelbarer Nähe. Und die liegen auf der Hand: Auf sanft gewellten Hügeln reifen Pinot-noir- und

Chardonnaytrauben, Koalas und Kängurus spielen unter den Kronen mächtiger Eukalyptusbäume und die Schaumkronen der Wellen fallen auf weiße Sandstrände.

Die Fahrtzeit in dieses, vor allem von den wohl-situierten Melbournern besuchte Paradies beträgt keine 50 Minuten. Man könnte aber auch sagen: Für Shane Delia dauerte sie ein halbes Leben lang. „Meine Ausflüge als Kind führten immer auf die andere Seite der Bucht“, sagt er. Zu den Orten der „Working Class“, wie er sagt.

Heute ist er ein Star: Spitzenkoch, TV-Moderator und Markenbotschafter für Mercedes-Benz Australien, bekannt und berühmt über den südlichen australischen Bundesstaat Victoria hinaus. Dessen Hauptstadt Mel-bourne hat Delia seinen Erfolg ermöglicht. Mittlerweile gilt Melbourne als Gourmethauptstadt Australiens. Ein Ruf, an dem auch Shane Delia nicht ganz unschuldig sein dürfte.

Kochkünstler: Shane Delia in seinem Restaurant Maha

Sportlich und elegant: das stilvolle Interieur des CLS

Schattenspiele: Eukalyptusbäumeauf dem Weg nach Mornington

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Sommerliche Aussichten: Blick auf die malerische Port-Phillip-Bucht

Auf sanften Hügeln liegt die Polperro Winery.

Der Starkoch feiert seine Hochzeits-tage zwischen den Weinbergen.

Athletisch: die Silhouette des CLS

Geboren als Sohn maltesischer Immigranten, aufge-wachsen in Deer Park, einem Arbeiterviertel im Norden Melbournes, war Delia kein einfacher Schüler. Oft geriet er in Konflikte mit Lehrern und Mitschülern. Halt gab ihm stets die Liebe zu seinen Eltern. Shane empfindet Dankbarkeit und Respekt für die Opfer, die sie gebracht haben, als sie von Malta nach Australien auswanderten. „Sie haben das auch getan, um mir die Chance auf ein gutes Leben zu ermöglichen“, sagt Delia. „Deshalb kann ich mich heute nicht zurücklehnen, auch wenn eigentlich alles gut läuft. Wenn mein Tag nicht voll mit Terminen ist, habe ich das Gefühl, dass etwas falsch läuft.“

Auch deshalb betritt er sein Restaurant Maha in der Bond Street bereits am frühen Morgen. Und ver-lässt es erst tief in der Nacht. Dort, im Finanzzentrum Mel bournes, zaubern Delia und sein Team seit über zehn Jahren kulinarische Spitzenkreationen. Seine

Küche kombiniert Spezialitäten aus dem Nahen Osten mit lokalen Produkten wie Tintenfisch aus Australien, Jakobsmuscheln mit libanesischem Couscous oder in Chemen eingelegten Kingfish mit Urfa-biber-Chilli und kandierter Zitrone. Shane träumt davon, nach Europa, Asien und in den Nahen Osten zu expandieren.

Beeindruckende AusblickeViele von Delias berühmten Freunden leben auf Mornington. Hier kennt er die Küstenstraßen genau. Sein Blick fällt von den Serpentinen auf das türkisfarbene Wasser der Bucht, Karibikimpressionen in Australien. Dann sprenkeln Sonnenlichtflecken den Asphalt der dichtbesäumten Alleen aus Eukalyptusbäumen. Auch wenn Delia regelmäßig nach Mornington kommt, die Ausblicke beeindrucken ihn immer wieder. Hier, in den Weinbergen des Polperro-Weinguts, feiert Delia seine

Mercedes Mercedes-Benz64

CLS

Modell Mercedes-Benz CLS 350

Kraftstoffverbrauch (l/100 km)*

innerorts: 9,4 – 9,31 außerorts: 5,7 – 5,61 kombiniert:

7,1 – 6,91 CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*:

162 – 1581

Farbe: Obsidianschwarz

Getriebe: automatisch

Zylinderanordnung/ -anzahl:

R4Hubraum (ccm):

1 991Nennleistung (kW bei 1/min):

220 bei 5 800 bis 6 100Höchstgeschwindigkeit:

250 km/hBeschleunigung (0–100 km/h):

6,0 sEffizienzklasse:

C

1 Werte variieren abhängig von Räder-/Reifenkombination.

* Hinweise zum Mess -verfahren siehe Seite 10

PERFEKTER PARTNER, NICHT NUR FÜR DEN ROADTRIP: DER NEUE CLS

Mit dem CLS hat Mercedes-Benz 2003 ein neues Fahrzeugseg-ment geschaffen, das erstmals die Eleganz und Dynamik eines Coupés mit dem Komfort und der Funktionalität einer Limousine verband. Mit anderen Worten: eine Design-Ikone, bei der auch die inneren Werte zählen. Mit der dritten Generation des CLS knüpft Mercedes-Benz stärker denn je an die Ausstrahlung und den Cha-rakter des Vorreiters an: Mit der überspannten Bordkante, der fla-chen Seitenscheibenlinie und dem geduckten Greenhouse besitzt

der Neue pure CLS Gene. Die zeigen sich auch in den gewohnt dynamischen Fahreigenschaften des viertürigen Coupés. In der neuesten Generation zeigt sich der sportliche CLS auch von einer komfortablen Seite: Optionale Features wie das Air Body Control Fahrwerk, die Energizing Komfortsteuerung und ein intelligentes Infotainment-System machen den CLS zum perfekten Partner für den Alltag. Oder den Roadtrip entlang der Bucht von Port Phillip.

mercedes-benz.com/cls

MercedesJuni 2019 65

Hochzeitstage mit seiner libanesischen Ehefrau Maha, die zu seiner wichtigsten Unterstützerin wurde und ohne die seine Karriere nicht möglich gewesen wäre. Ruhig und zurückgezogen können sie hier durch die Rebstöcke wandern, begleitet vom Rauschen der Baumwipfel statt vom Blitzlichtgewitter, das zu Delias Leben als Star-koch gehört.

Wochen in der FremdeAuch wenn Delia in der Welt des Glitzers und Gla-mour seiner Stadt angekommen ist, fühlt er sich dort nie ganz zu Hause. „Familie ist für mich alles“, sagt er. Sein Restaurant Maha ist nicht ohne Grund nach seiner Frau benannt. Ausgerechnet die Fernsehserie „Spice Journey“, die mittlerweile in über 150 Ländern lief und die ihn in Australien berühmt machte, verstärkte seine Bodenständigkeit. Über Monate lernte er die Rezepte der Drusen in entlegenen Dörfern des Libanon, kochte mit Großmüttern in Kappadokien oder erkundete im Iran die Geheimnisse der persischen Küche. „Wir verbrachten Wochen in völliger Fremde. Ich merkte, wie verletzlich ich in dieser Umgebung war. Aber auch, dass ich ihren Herausforderungen gewachsen war.“

Seitdem ist er der arabischen Küche noch stärker verbunden. „Kochen transportiert Gefühle. Mit meinen Menüs erzähle ich Geschichten“, sagt Delia. Auch seine eigene, denkt man. Während er redet, glitzert im Hin-tergrund das Meer. Die Ärmel seines T-Shirts geben den Blick auf Tattoos frei. „Strength in Hospitality“ (Stärke durch Gastfreundschaft) prangt als Schriftzug auf seinem Arm, darunter die Namen seiner zwei Kinder und seiner Frau. Die Koordinaten seines Lebens.

Mercedes meDer Mercedes me Store in Melbourne verkauft nicht nur Autos, sondern bietet Vorträge, Events – und den besten Kaffee der Stadt.

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Polperro WineryNeben eleganten Weinen verfügt das Weingut auch über Übernachtungs-möglichkeiten und ein Restaurant.

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Die Strände von Mornington Nicht mal eine Autostunde von Melbourne entfernt liegen Sandstrände, die zu den schönsten Australiens zählen.

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Maha„Kochen trans-portiert Gefühle“, erklärte uns Shane Delia. In seinem Restau-rant schmeckt man das sofort.

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Tipps

M E L B O U R N E

Frankston

Mornington

Geelong

Werribee

Port Phillip

AUSTRALIEN

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MelbourneFO

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2),

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Mercedes Mercedes-Benz66

CLS

Mit seinen Menüs erzählt Shane Delia Geschichten.

So schön kann Intelligenz sein: Das CLA Coupé und der CLA Shooting Brake ver-einen außergewöhnliches Design und modernste Technologie. Die lang gestreckte Motorhaube, die nach vorn geneigte Front-partie, auch „Shark Nose“ genannt, und die athletische Schulter lassen das viertürige CLA Coupé sportlich und puristisch wirken. Das fünftürige Shooting Brake Modell über-führt die charakteristische Frontpartie in ein sanft muskulös geschnittenes Heck,

was den beachtlichen Stauraum des Interi-eurs auch nach außen ungebrochen sport-lich wirken lässt. Auf Anhieb wird deutlich: Der CLA Shooting Brake und das CLA Coupé führen den Status der Vorgängermodelle als Design-Ikonen fort.

Das hochwertige Ambiente des Interieurs knüpft nahtlos an die Modernität des Ex - terieurs an: Im Zentrum steht die avantgar-distisch gestaltete Instrumententafel mit Widescreen-Display. Per Touchbildschirm,

Das Design- DuoTEXT: MARCO ARELLANO GOMES FOTOS: DAIMLER AG

CLA

Der neue CLA führt den Status des Vorgängers als Design-Ikone fort.

Die Ambiente- beleuchtung setzt effektvolle Akzente.

Blick auf die avant-gardistisch gestaltete Instrumententafel

Mercedes Mercedes-Benz68

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Luftig und leicht: Das Interieur bietet Platz und freie Sicht.

Schön, intelligent, praktisch: der CLA Shooting Brake

Die Designsprache folgt dem Prinzip der sinnlichen Klarheit.

natürlicher Sprachsteuerung und ab jetzt auch per Bewegungserkennung kann das wegweisende Multimediasystem (MBUX) bedient werden. Ein vollfarbiges Head-up-Display und eine Augmented-Reality-Funk-tion machen die Bedienung der Navigation zu einem intuitiven Vergnügen – und damit auch das Fahren. Das fühlt sich durch die „Intelligent Drive“-Assistenzsysteme näm-lich so leicht und emotional an wie noch nie zuvor in dieser Klasse.

CLA SHOOTING BRAKE

MercedesJuni 2019 69

MAYBACH

Einen imposanten Eindruck hinterlässt die neue Mercedes-Maybach S-Klasse auf den ersten Blick. Doch es sind auch die feinen Details, die sie einzigartig machen. Zum Beispiel der neue Kühlergrill, dessen senk-rechte, vom Nadelstreifenanzug inspirierte Streben effektvoll Akzente setzen.

Auch im Interieur beeindruckt die neueste Mercedes-Maybach Generation: Exklusive Ledervarianten betonen das luxu-riöse Ambiente genauso wie die kupfer-,

gold- oder platinfarbenen Kontrastnähte, die als exklusive Sonderausstattung für den Mercedes-Maybach bestellt werden können.

Beeindruckend sind auch die Geräu-migkeit des Fonds und ein Fahrgefühl, das leicht und leise ist, als würde das Fahrzeug schweben. Eine innovative, neue Sprach verstärkung erleichtert zudem den Kontakt mit dem Chauffeur, der für die meisten Besitzer zur Standardausstattung gehören dürfte.

Eleganter Auftritt

TEXT: MARCO ARELLANO GOMES FOTOS: STEFAN ARMBRUSTER

Mercedes Mercedes-Benz70

Das Infotainment- System ist per Fern-bedienung steuerbar.

Luxus pur: Blick in den opulenten Fond

Das Interieur vereint hochwertige Hand-arbeit mit Hightech.

Das Mercedes me Magazin als App: mbmag.me/ios mbmag.me/android

Der Maybach S 560 vor dem Casino Salzburg

Modell Mercedes-Benz Maybach S 560

Kraftstoffverbrauch (l/100 km)*

  innerorts: 14,4–13,51

  außerorts: 8,1–7,61    kombiniert: 

10,1–10,11

CO2-Emissionen kombiniert (g/km)*:

  231–230Farbe:

  Magnetitschwarz Getriebe:

  automatischZylinderanordnung/ -anzahl:

  V 8Hubraum (ccm):

  3 982Nennleistung (kW bei 1/min):

  345 bei 5 250–5 5001  Höchstgeschwindigkeit:

  250 km/hBeschleunigung 0–100 km/h:

  4,9 sEffizienzklasse:

  D

1 Die Werte variieren in Ab hängigkeit von Rädern/Reifen.

* Hinweise zum Mess- verfahren siehe Seite 10

MercedesJuni 2019 71

Beste Bedingungen: Mallorcas Idylle zieht an.

Fabian Roschig genießt des Insel-leben mit der neuen B-Klasse.

B

Der entspannte Flair ist nur ein Grund, warum auf der spanischen Urlaubsinsel die Start-up-Szene boomt.

Gründer Fabian Roschig zeigt uns Mallorcas Vielfalt

TEXT: HENDRIK LAKEBERG FOTOS: MIRJAM WÄHLEN

Neue Freiheit

MercedesJuni 2019 73

F abian Roschig parkt an einer engen Straße in den Hügeln von Palma, der Hauptstadt Mallorcas. Hier oben ist das Tempo ein anderes als in den Hotels und an den Stränden der Insel. Man findet, was

13 Millionen Touristen pro Jahr nicht suchen: Normali-tät. Nur das sattblaue Meer in der Ferne erinnert daran, dass sich diese Wohnsiedlung auf einer der beliebtesten Urlaubsinseln der Welt befindet.

In einem Bungalow liegt der Firmensitz des Non- Profit-Start-ups cleanwave.org. Roschig ist hergekom-men, um Philipp Baier zu treffen, einen der Gründer. Zusammen mit über 1 800 anderen jungen Unterneh-men und Gründern hat sich cleanwave.org der Plattform mallorcastartups.com angeschlossen. Fabian Roschig hat sie mitbegründet. Der Deutsche kam 2008 für einen Job hierher. Er arbeitet als Berater für Innovationspro-jekte und Marketingstrategie. Zu seinen Kunden gehören

große Konzerne – oft aus dem Tourismusbereich. Aus Monaten wurden Jahre. Irgendwann war klar: Mallorca, das ist sein neues Zuhause geworden.

Besser als SingapurWarum auch nicht? Arbeit und Erholung lassen sich hier perfekt miteinander verbinden. Die Natur, das Klima und das Meer spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Flug-hafen mit über Tausend Verbindungen pro Tag. Und eine digitale Infrastruktur, die durch Glasfaserkabel und flä-chendeckenden 4G-Empfang einzigartig ist. „Mallorca ist die am besten vernetzte Insel der Welt“, erklärt Roschig. „Besser als Singapur.“ Außerdem haben große Unterneh-men der Tourismusbranche in Palma ihren Hauptsitz oder zumindest Dependancen installiert. Bedeutet auch: In den letzten Jahren sind viele Arbeitsplätze im Digital-sektor der Tourismusindustrie entstanden.

cleanwave.org: Gründer Philipp Baier (rechts) tritt für Nachhaltigkeit ein.

Mercedes Mercedes-Benz74

B

„Eine der größten Hotelplattformen beschäftigt in Palma mittlerweile über 1 600 Mitarbeiter“, sagt Baier auf der Terrasse des Bungalows. Er weiß das, weil er für die Branche als Inhaber der Reiseagentur LifeXperiences große Firmenevents ausrichtet. Teilweise für bis zu 1 000 Menschen. Dabei beobachtete er, wie gravierend der Verbrauch von Einwegplastikflaschen war. „1,5 Mil-lionen werden täglich auf den Balearen konsumiert und weggeworfen“, erzählt er. Nicht wenige davon landen im Mittelmeer. Zusammen mit seiner Frau Line Hadsbjerg gründete er daraufhin cleanwave.org. Das Start-up bietet eine Alternative zur Plastikflasche. Gefiltertes Wasser wird kostenlos an Nachfüllstationen bereitgestellt. Baier begann, Hotels und Restaurants der Insel davon zu überzeugen. Mit Erfolg: Zu den Partnern gehören mitt-lerweile große Reiseanbieter und eine spanische Hotel-kette. Es geht Baier dabei nicht um Gewinn, sondern um

Nachhaltigkeit. Auch der Erlös, den cleanwave.org durch den Verkauf von wiederverwertbaren Metall flaschen ein-nimmt, dient der Finanzierung von Projekten wie zum Beispiel dem Dokumentarfilm „Out of Plastic“, der über die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll auf-klärt. „‚Business with a purpose‘, also Geschäftsideen mit einem sinnvollen Ziel, ist ein Motiv, das viele Grün-der antreibt, die sich auf Mallorca niederlassen“, erklärt Fabian Roschig. Baier nickt zustimmend.

Elektrisierende VerbindungenNachhaltigkeit war auch ein Thema, das Ossian Vogel motivierte, als er vor gut zwei Jahren das Start-up Urban Drivestyle mit seinem Partner Thorsten Schoof grün-dete. Der ehemalige Hubschrauberpilot aus Bayern startete auf Mallorca einen Fahrradverleih für E-Bikes. Als immer mehr Kunden fragten, ob die Räder mit

Entspanntes Mallorca: Abendlicht in der idyllischen Bucht

von Port de Sóller

Auch die neue B-Klasse setzt techno-logische Akzente.

Fabian Roschig vor dem Hauptquartier von cleanwave.org

und LifeXperiences

MercedesJuni 2019 75

Elektromotor zu kaufen wären, beschloss er, eigene zu konstruieren. Für die Entwicklung des Uni Moke, dem ersten Produkt von Urban Drivestyle, sammelte er auf einer Crowdfunding-Plattform fast 360 000 Dollar ein. Dieser sensationelle Erfolg war der Startschuss für eine Serie von Rädern, die sich durch cooles Design und hohen Nutzwert auszeichnen. „Mallorca ist ein Melting Pot. Durch Touristen und Zugezogene werden unsere Bikes von Kunden aus aller Welt gefahren. Wir können unsere Produkte von Anfang an auf ein internationales Publikum zuschneidern“, erklärt Vogel. Urban Drivestyle hat mittlerweile einen zweiten Standort in Berlin-Kreuz-berg aufgebaut, wo sich viele der vielversprechendsten Start-ups der deutschen Hauptstadt angesiedelt haben. Die Verantwortung dort trägt Andi Kranki, einer von Urban Drivestyles ersten Kunden. Wegen seiner Erfah-rungen im Digitalgeschäft heuerte Vogel ihn aus dem

Stand als Geschäftsführer an. Kranki wiederum erzählt, dass er sich nach einer Arbeit sehnte, die mit Produkten zum Anfassen zu tun hat, nicht nur mit Webseiten.

Glückliche AngestellteIm Norden von Palma, zwischen Olivenbaumplanta-gen, Mandelbäumen, grasenden Schafen und Ponys, liegt das Parc Bit. Start-ups können sich seit über 15 Jahren auf dem Gelände des Tech-Zentrums ein-mieten. Dort treffen wir auf Alex Rios und Sergio Cancelo, zwei der drei Gründer von Happyforce. Die beiden haben gerade einen Termin mit ihrem Kunden Habitissimo beendet. Die Plattform Habitissimo ver-mittelt Handwerker und ist das erfolgreichste Start-up der Insel. Vielleicht auch, weil sie Kunde von Happy-force ist. Seit 2015 misst der Service im Auftrag von Unternehmen die Zufriedenheit von Angestellten.

urbandrivestyle.com: Die E-Bikes des Start-ups sind prak-tisch und dynamisch.

myhappyforce.com: Alex Rios und Sergio Cancelo machen Angestellte glücklich.

Blühende Kakteen: die raue Schönheit

der Natur im Landesinneren

Mercedes Mercedes-Benz76

B

Neue Arbeits welten: die moderne Archi-

tektur im Parc Bit

So dynamisch, komfortabel und sicher war eine B-Klasse noch nie. Nicht nur das machte sie zum perfekten Fahrzeug für einen Ausflug zu den spannendsten Start-ups von Mallorca. In der neuen Generation der praktischen Kompaktklasse spürt man mehr denn je den Aufbruchsgeist: Denn neben dem sportlichen Design sorgen

intelligente Assistenzsysteme und Funktionen dafür, dass Sie als Fahrer noch besser unterstützt und entlastet werden. Gefahren beispielsweise erkennt die B-Klasse automatisch, warnt davor und bietet im Notfall sogar die Möglichkeit, korrigierend einzugreifen.

mbmag.me/b-klasse

START-UP-SPIRIT: DIE NEUE B-KLASSE

MercedesJuni 2019 77

Über eine Online-Plattform geben die anonym über ein einfaches Bewertungssystem ihr Befinden an. Geschäftsführer und Abteilungsleiter können Probleme nicht mehr unter den Teppich kehren. Wenn die Stim-mung schlecht ist, sehen das alle. Über 60 Unternehmen betreut Happyforce, dessen Team über die ganze Welt verstreut ist. Nur Daniel Castro Garcia lebt hauptsächlich auf Mallorca. Alex Rios in Barcelona, Sergio Cancelo in Madrid, sieben weitere Mitarbeiter in Dänemark oder den USA. Das Arbeiten von überall, das auch Fabian Roschig die Möglichkeit gibt, auf Mallorca zu leben, machte das Start-up auf Anhieb zum Global Player.

Meet-up unter PalmenAm Abend ist Fabian Roschig bester Laune. Die Teil-nehmerliste für das Meet-up von mallorcastartups.com ist lang. Und die frisch restaurierte Finca Alaiar bietet

die besten Bedingungen für einen Abend im Zeichen des Networkings. „Man weiß nie, auf wen man auf Mallorca trifft“, sagt Roschig. „Investoren begegnet man durch Zufall am Strand. Unternehmer, die ihre Firma verkauft haben, kommen auf die Insel, um Neues zu starten.“ Etwas Sinnvolles. Ähnlich wie Christian Bolz oder Gesine Haag, die zusammen mit ihrem Mann Gerry ebenfalls zum Gründerteam von mallorcastartups.com gehört.

Roschig begrüßt Gesine Haag, die zusammen mit ihrem Mann eine Agentur für digitales Marketing betreibt, im Innenhof der Finca. Später eröffnet sie den Abend mit einem Vortrag, der das Lebensgefühl des Pub-likums auf den Punkt bringt: „Es ist entscheidend, zu wissen, warum ich etwas tue“, sagt sie. „Und ob ich es tue, weil ich es wirklich will.“ Kennt man die Antworten und richtet sein Leben danach aus, dann kommt alles von alleine, betont sie: erst das Glück und dann der Erfolg.

alaiar.com: netzwerken im Innenhof der Finca Alaiar

Das Mercedes me Magazin als App: mbmag.me/ios mbmag.me/android

GemeinschaftsgefühlDie Fotografin Mirjam Wählen nahm viele Bilder dieser Geschichte mit einer analogen Kamera auf. Die analoge Optik setzt einen Kontrast zur digitalen Welt der Start-up-Szene und betont durch ihre warme Anmutung gleichzeitig den Com-munity-Gedanken von mallorcastartups.com.

Mercedes Mercedes-Benz78

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Urban DrivestyleDer Showroom und Fahrradverleih des Start-ups ist allein einen Besuch wert, um die styli-schen, elektrisch angetriebenen Räder zu testen.

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BconnectedUm sich im neuen Leben auf der Insel stilvoll einzurich-ten – oder für schi-cke Mitbringsel – empfehlen wir den Besuch bei Bconnected.

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MeridiaDas Bistro im Technologiepark Parc Bit bietet einen exzellen-ten Mittagstisch. Beim Essen lässt sich wunderbar Start-up-Atmo-sphäre schnuppern.

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Finca AlaiarDie Geschwister Lena und Gabriel Hertle renovierten eine abgelegene Finca und machten sie zu einem der schönsten Event-orte der Insel.

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Tipps

what3words ist ein einfaches Navigationssystem, das Sie weltweit jeden Ort mithilfe dreier Wörter präzise finden lässt. (Mehr Infos siehe Seite 8)

M A L L O R C A

Palma de MallorcaManacor

Spanien

Frankreich

Mittelmeer

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Die V-Klasse zählt auch in der neuesten Generation zu den vielseitigsten Fahrzeugen von Mercedes-Benz. Als geräumiger Familienvan für den Alltag, als perfek-ter Partner für Outdoor-Enthusiasten auf Tour und als Firmenfahrzeug oder luxuriöses Shuttle glänzen die Modelle der V-Klasse mit ihrem hohen Nutzwert. Und dadurch mit einem maximalen Maß an Unabhängigkeit.

Letztere lässt sich zum Beispiel im Marco Polo, dem Camping-Modell, auskosten. Ein Wochenende in den Bergen oder ein Ausflug zum Surfen an den Strand, um mit Sand unter den Füßen die Sterne zu zählen: Besitzer des Reisemobils von Mercedes-Benz dürften Möglich-keiten wie diese nicht mehr missen wollen. Alle V-Klasse Modelle überzeugen vor allem mit ihrem großzügigen Platzangebot in Verbindung mit einem variablen Raum-konzept. Wie dieses genutzt wird, bleibt jedem selbst überlassen. Man könnte dies Vielseitigkeit nennen. Frei-heit trifft es aber wohl besser.

mbmag.me/vklasse

Mehr FreiraumDie neue V-Klasse ermöglicht ein maximales Maß an Unabhängigkeit

Besser tanken Die praktische App erleichtert Ihren automobilen Alltag enorm: Sie schlägt passend zur Fahrstrecke Tankstellen in der Nähe vor. Individuelle Filteroptio-nen, wie die Suche nach speziellen Anbietern oder den besten Preisen, schneiden die Suchergebnisse auf Sie zu. Neu integriert wurde das Feature Bertha Pay. Bezahlen Sie nach dem Tanken bequem per App im Auto – ohne Schlange an der Kasse.

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Vielseitig: die neue V-Klasse von Mercedes-Benz

Einfach losfahren!Marvelroad von Mercedes-Benz stellt die besten Routen zusammen: Vom historischen Württem-berg, über Berlin und Umgebung oder der Vielfalt des Ruhrgebiets: Die App führt Fahrer mit Fernweh über die attraktivsten Straßen und zeigt ihnen die schönsten Orte entlang der Strecke. Atmosphärische Fotos und anschau-liche Texte begleiten den Roadtrip. Öffnet man Marvelroad und scrollt sich durch das Angebot möchte man am liebsten sofort losfahren.

marvelroad.com

PraktischVom Klapptisch bis zum Schlüssel- anhänger: Verfeinern Sie die Funktionalität ihrer A-Klasse oder des neuen GLE mit Zubehör, das eigens für die beiden Modelle gestaltet wurde.

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FACTSNews von Mercedes-Benz

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Kein Wunder, denn das Programm überzeugt mit 24 Monaten Fahrzeuggarantie, zwölf Monaten Mobilitäts-garantie, sechs Monaten freier Wartung, zehn Tagen Umtauschrecht – und garantiert hoher Qualiät zu güns-tigen Preisen. Denn schließlich entscheiden Sie sich beim Kauf immer auch für das gute Gefühl, in einem Mercedes zu sitzen – also für erstklassige Verarbeitung, Langle-bigkeit und einen hohen Werterhalt. „Nach zehn Jahren und über 200 000 Kilometern kann ich sagen, dass mich dieses Fahrzeug nie im Stich gelassen hat“, schwärmte eine Kundin bei der Feier zum 10. Jubiläum von ihrer E-Klasse, die sie 2009 als eine der ersten Junge Sterne Kundinnen erworben hatte.

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Juni 2019

In der Tat wird so eine Ausrede irgendwann ziemlich unglaubwür­dig sein. Heute schon lässt sich ja die Ver­kehrslage viel präziser einschätzen als früher. In Echtzeit können wir einsehen, wo der Verkehr am dichtesten ist, und unsere Route entsprechend planen. Und ein Stau lässt sich auf jedem Smartphone erkennen. In Zukunft aber könnte es sogar Vorhersagen geben, wo in zehn Minuten ein Stau entstehen wird!

Erfahrungswerte, die mit aktuellen Mess­werten verknüpft sind, werden künftig hel fen, den Verkehr frühzeitig zu steuern. Dies werden lernende Systeme sein, die sich selbst laufend verbessern, sodass die Genauigkeit der Vorhersagen im Lauf der Zeit immer präziser wird. Die Frage ist dabei nicht mehr, ob das kommt, sondern nur noch wann. In den USA arbeitet die Polizei heute schon mit Algorithmen, die recht zuverlässig voraussagen können, wo der nächste Über­fall passieren wird.

Ein interessanter Gedanke, sobald die Technologie reif ist: Als Gemeinschaft aller Verkehrsteilnehmer werden wir das Nicht­ Entstehen eines Staus als Erfolg betrach­ten – weil die Vorhersage nicht eingetroffen ist. Als Individuen wiederum werden wir

im Idealfall gar keinen Beweis haben, dass unsere Entscheidung richtig war, eine andere Route zu nehmen. Psycho logisch halte ich das für eine spannende Herausforderung.

Keine Frage ist aber, dass es höchst sinn­voll ist, wenn die Autos alle vernetzt sind und die Fahrzeuge dadurch sinnvoll verteilt werden können. Der Verkehr insgesamt würde viel entspannter. Zu diesem Ansatz gibt es bereits Feldversuche wie Cooperative Routing: Die Teilnehmer erhalten Anreize, damit sie weniger belastete Strecken wählen, auch wenn diese etwas länger dauern – weil sie so das Gesamtsystem entlasten. Belohnt werden könnten solch kooperative Fahrer zum Beispiel mit Mobilitätspunkten, die man für andere Vorteile einlösen könnte. Bei diesem Feldversuch haben immerhin 70 Pro zent der Bewohner einer Region mit­gemacht – und die Staus haben um 30 Pro­zent abgenommen.

Damit dies funktioniert, braucht es von uns allen, gesellschaftlich also, eine andere Haltung: Ich stürze mich nicht mehr als Ego­ist auf die Straßen, sondern vertraue mich einem System an. Ich bin da Optimistin: Sobald sich der Erfolg einstellt, wird sich das Konzept durchsetzen.

Professor Dr. Marianne Reeb ist Zukunfts forscherin der Daimler AG. In dieser Rubrik antwortet sie regel mäßig auf Fragen, die uns zum Wandel der Mobilität bewegen.

Sagen Sie, Frau Reeb, taugt in Zukunft „der schlimme Verkehr“ noch als Ausrede, wenn wir zu spät kommen?

Neugierig auf morgen? Lesen Sie auch „Next“, das Innovationsmagazin der Daimler AG: mbmag.me/next FO

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