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CHANGE Project CHANGE Project Die Rolle der Kommunikation im Die Rolle der Kommunikation im Gesundheitsbereich Gesundheitsbereich Die Beziehung zwischen Geist-Körper und dem Gesundheitszustand Die Theorie sozialer Vorstellungen Soziale Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit Gesunde Verhaltensweisen Risiko und Schutzfaktoren, Ressourcen Prof. Prof. Michele Cesaro - Michele Cesaro - Prof. Prof. Mauro Cozzolino Mauro Cozzolino – DISCED – DISCED UNISA UNISA GRUNDTVIG Università degli Studi di Salerno Dipartimento di Scienze dell'Educazione Facoltà di Scienze della Formazione Care of Health Advertisi ng New Goals for Elderly people

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Die Rolle der Kommunikation im Die Rolle der Kommunikation im GesundheitsbereichGesundheitsbereich

Die Beziehung zwischen Geist-Körper und dem GesundheitszustandDie Theorie sozialer Vorstellungen

Soziale Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit

Gesunde VerhaltensweisenRisiko und Schutzfaktoren, Ressourcen

Prof.Prof. Michele Cesaro - Michele Cesaro - Prof. Prof. Mauro Cozzolino Mauro Cozzolino – DISCED – DISCED UNISAUNISA

GRUNDTVIG Università degli Studi di Salerno

Dipartimento di Scienze dell'EducazioneFacoltà di Scienze della Formazione

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• Um ein Modell der Gesundheit und der Förderung des Wohlbefindens von einem biologisch-psychologisch-sozialen Standpunkt aus präsentieren zu können, ist es notwendig, wenn auch nur kurz, unseren Standpunkt hinsichtlich der Beziehung zwischen Geist und Körper zu beschreiben.

• In der Entwicklung wissenschaftlicher und philosophischer Denkweisen, kann die Unterscheidung zwischen Geist und Körper, die in Europa von Generation zu Generation über Jahrhunderte überliefert wurde, im Wesentlichen durch einen Prozess sozialer und kultureller Konstruktion erklärt werden, der in keiner anderen Form, oder Kultur zu finden ist.

Die großen Fortschritte im Vorsprung der Neurowissenschaften beinhalten die große Gefahr geistige Funktionen, auf mehr oder weniger verhüllte Art, zu ausschließlich biologischen Funktionen zu machen.

Die Beziehung Geist-Körper und Gesundheitszustand

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• “The functioning of the mind and body both in conditions of health and illness, cannot be referred to an isolated individual but must be represented as something under development and can be examined only within a relationship” (Solano, 2001).

• “On the other hand neuroscience itself points out that “the effects do not depend on the matter of which machine is made but on the programs which are put in it” (Bordi, 1987).

• “Therefore our contribution sets the relationship mind-body within a framework in which the adjustment of the emotional and physiological states in the relationship with an object which is first external and then internal, is dynamically interrelated with the state of health and its preservation” (Grotstein, 1986; Taylor et al., 1997).

• Es wird angenommen, dass Körper und Geist, anstatt voneinander getrennte Einheiten zu sein, integrierte und dynamische Dimensionen jeder Person darstellen, die miteinander harmonisieren und zueinander in wechselseitiger Abhängigkeit in Bezug auf Gesundheit und Krankheit stehen.

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Die Theorie sozialer Repräsentationen Die Theorie sozialer Repräsentationen hat stark zur Verbreitung der

Sozialpsychologie der Gesundheit beigetragen. Seit der ersten Studie von Moscovici (1961) über die soziale

Repräsentation der Psychoanalyse, wurde sie, vor allem für die europäische Sozialpsychologie zu einem zentralen Referenzpunkt .

Die Theorie sozialer Repräsentationen lässt sich durch die Analyse der Unterscheidung zwischen individuellen und sozialen Faktoren charakterisieren.

Diese Theorie hebt die soziale und kollektive Natur, der Sicht der Menschen auf sich selbst und die Welt die sie umgibt, hervor. Soziale Repräsentationen sind symbolische, sozial geteilte Welten (Farr -Moscovici, 1984).

Soziale Repräsentationen haben eine “cognitive function of integration of new information in previous knowledge systems and a motivational function of containing the anguish deriving from having to face something unknown, and then threatening…” (Petrillo, 1996).

Soziale Repräsentationen sind keine formalen Systeme, aber sie haben einen praktischen Charakter, der das menschliche Verhalten leitet und führt.

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Sie unterliegen den moralischen Codes, die in einer Gesellschaft existieren und unterscheiden sich untereinander anhand verschiedener historischer Zeitalter, oder wenn sie zur selben Zeit existieren, anhand unterschiedlicher sozialer Gruppen.

Soziale Repräsentationen sind dynamisch und werden durch soziale Kommunikationsprozesse erschaffen und erneuert (Petrillo, 1994).

Soziale Repräsentationen sind im Speziellen offene Theorien, die typisch für den Common Sense sind, und sich von anderen formaleren Wissensformen, wie beispielsweise wissenschaftlichem Wissen, unterscheiden.

Soziale Repräsentationen im Gesundheitsbereich entstammen dem menschlichen Bedürfnis, Krankheiten interpretieren und ihnen einen Sinn zuschreiben zu können, und Fragen beantworten zu können wie Warum entwickeln sich Krankheiten? und Warum hat diese bestimmte Krankheit eine bestimmte Person befallen? Was bedeutet es alt zu sein? Common Sense Überzeugungen werden aktiv gebildet um den häufig verwirrenden Erfahrungen, die Menschen erleben, einen Sinn zuschreiben zu können, wobei sie gleichzeitig keine falschen Interpretationen wissenschaftlichen Wissens darstellen.

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Profane Ideen die von Menschen entwickelt werden sind mit ihren persönlichen Erfahrungen, und so auch mit den Erfahrungen von Krankheiten verbunden, werden aber innerhalb der jeweiligen kulturellen und sozialen Referenzstrukturen definiert.

Andererseits haben mehrere Wissenschaftler gezeigt, dass innerhalb ein und derselben Kultur eine Vielzahl an Repräsentationen im Hinblick auf Gesundheit und Krankheit entwickelt werden, vor allem hinsichtlich der verschiedenen Gruppen, die diese charakterisieren.

Die menschlichen Ideen, die im Hinblick auf Gesundheit und Krankheit produziert werden sind weit entfernt von wissenschaftlichen Auseinandersetzungen, und sind im alltäglichen sozialen Leben verankert.

In vielen wissenschaftlichen Disziplinen zeigen sich: die Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit (Herzlich, 1969), die Repräsentationen des Körpers und dessen Rolle bei der Ausführung von gesundem Verhalten, die Repräsentation von Geisteskrankheiten (Jodelet, 1989; Nicoli & Zani, 1998) und von Behinderung (Markova & Farr, 1995).

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• In einer, mittlerweile als Klassiker geltenden, Studie über die Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit, wies Herzlich (1969) darauf hin, dass im Common Sense eine Vision der Verbindung zwischen Gesundheit und Krankheit, als Ausdruck einer gegensätzlichen Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft, besteht.• Die kollektive Vorstellung sieht das Individuum als gesund und die Gesellschaft als Träger von physischen und mentalen Pathologien.• Diese Untersuchung beginnt mit der Berücksichtigung von drei Konzeptionen von Gesundheit und drei verschiedenen Typologien der Erklärung von Krankheiten, die mit den unterschiedlichen Interpretationen der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft variieren. • Im ersten Fall wird jede Krankheit als zerstörerisch wahrgenommen und davon betroffen zu sein, wird als persönliche und soziale Zerstörung interpretiert. Wir tendieren einerseits dazu Krankheiten und deren Behandlung zu verweigern und andererseits akzeptieren wir sie völlig passiv.• In anderen Fällen kann eine Krankheit als Befreiung erfahren werden, als außergewöhnliches Ereignis, das Bedürfnissen Ausdruck verleiht, die in gesundem Zustand dem Alltag geopfert werden.

Soziale Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit

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• Darüber hinaus wird in anderen Fällen eine Krankheit als Aufgabe angesehen, die einen integralen Bestandteil des eigenen Lebens ausmacht.• In diesem Fall können die Betroffenen ihre Krankheit akzeptieren und Wege finden, die es ihnen erlauben damit fertig zu werden und neue Formen der Teilnahme am sozialen Leben zu erfahren. Die Krankheit wird dann zum Subjekt eines kollektiven Umgangs, der die Bedeutung der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft in sich trägt.• Andererseits variieren soziale Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit sehr stark. Gesundheit kann repräsentiert werden als:a) die einfache Abwesenheit von Krankheit, ohne jegliche weiterführende Spezifikationen positiver Art; b) ein Lebensstil;c) ein Zustand der Balance, der eine geeignete Anpassung zwischen Individuum und Gesellschaft darstellt.

Krankheiten können bestimmt werden als:a)Abwesenheit von Gesundheit; b) Flucht vor dem alltäglichen Leben; c) Verneinung.

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• In einer späteren Arbeit (1991) unterstützt Herzlich den Ansatz, dass die Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit über die letzten Jahre keinen Veränderungen unterworfen waren, dass sich allerdings die Konzeption von Gesundheit, als Art sozialer “Regel” oder “moralischer Imperativ”, entwickelt hat.• Der Wert der Gesundheit zugeschrieben wird ist gestiegen, ebenso wie die Interpretation von Gesundheit als Synonym für Zufriedenheit und Wohlbefinden, wofür jeder Mensch „wohlauf sein muss und seine Gesundheit wiedererlangen muss“. Innerhalb der Strukturen sozialer Repräsentationen von Gesundheit haben subjektive Repräsentationen die Aufgabe zwischen dem allgemeinen Wissenssystem, welches kulturelle und soziale Repräsentationen enthält, und der individuellen Aktion zu vermitteln (Flick, 1992). • Die Theorie der sozialen Repräsentation von Gesundheit und Krankheit hat einen großen Beitrag zu den Sozialwissenschaften geleistet. Sie hat die Integration verschiedener Fächer die mit Gesundheit befasst sind gefördert und hat den methodologischen und technischen Part wissenschaftlicher Gesundheitsforschung bereichert.• Darüber hinaus hat die Theorie sozialer Repräsentationen die Unterschiede zwischen unterschiedlichen Repräsentationen, zwischen der Logik des alltäglichen Lebens und der institutionellen Logik, zwischen NutzerInnenn und AkteurInnen im Gesundheitsbereich, zwischen PatientInnen und ihren Angehörigen etc. aufgezeigt (Petrillo, 1996).

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Gesunde Verhaltensweisen• Unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Lebenserwartung werden durch die Anpassung unseres Lebensstils beeinflusst.• Die Faktoren, die wir direkt beeinflussen können sind: Ernährung, Training, Rauchen, Alkoholkonsum und der Grad mit dem wir uns Schadstoffen aussetzen. • Schlaf, Flüssigkeitsaufnahme und intensiver Stress beeinflussen unsere Alterungsrate. Es besteht eine bekannte Liste von Ereignissen, die in Verbindung mit Stress stehen. Weit oben auf dieser Liste stehen der Verlust von Kind oder Partner, Verlust oder Umstellung des Berufs, finanzielle Krisen und schwere Krankheiten.• Langlebigkeit steht in Beziehung zu einer Aufgabe und einer Bedeutung im Leben, Verpflichtungen innerhalb einer Gemeinschaft und der Qualität eines freien Geistes. Hinsichtlich mehrerer Aspekte stellt die Alterskohorte der 50 bis 60-Jährigen eine Pioniergruppe dar.• Sie wuchsen in der Nachkriegszeit mit einem neuen Geist der Freiheit auf und sie haben sich die Entschlossenheit erhalten auch in den späteren Jahren ihres Lebens eine Aufgabe zu finden. Sie repräsentieren eine signifikante Menge der Gemeinschaft, wodurch ihr marktwirtschaftlicher Einfluss beständig ansteigt (Perring, 2009).• Viele GerontologInnen stimmen darin überein, dass ein hohes Niveau physischer, kognitiver und sozialer Funktionsweisen in Beziehung zu Gesundheit und erfolgreichem Altern stehen.

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• Ein großer Anteil bestehender Arbeiten in den Bereichen Theorie und Forschung bestätigt, dass physische, kognitive und soziale Funktionsweisen Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Altern sind und dass eine vielartige Auswahl an Lebensstilen, Verhaltensweisen und psychologischen Faktoren, diese beeinflusst.• Empirische Studien haben gezeigt, dass viele altersassoziierte Rückgänge physischer und kognitiver Funktionen durch Lebensstilfaktoren wie Rauchen, körperliche Aktivitäten und Ernährung erklärt werden können (Franklin & Tate, 2009). • ältere Erwachsene, die auf das Rauchen verzichten, und damit beginnen körperlich aktiv zu sein und gesunde Ernährungsgewohnheiten aufzunehmen, verbessern ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität. Diesbezüglich sind die Prädiktoren gesunden Alterns auf viele Arten unter persönlicher Kontrolle (Franklin & Tate, 2009). • Die Identifizierung von Risiko und Schutz ist gewiss eines der wichtigsten Ziele der Gesundheitspsychologie.• Häufig ist die Art auf die Risiko in den Massenmedien, und selbst in der wissenschaftlichen Literatur dargestellt wird, auch wenn es grundsätzlich korrekt ist, äußerst irreführend.• Die Präsentation von Daten auf eine bestimmte Art, die die Gewohnheiten von Menschen modifiziert, wandelt sich nicht in eine Informationsaktion, sondern in eine Nachricht die terrorisiert und destabilisiert.

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• Dies tritt im Falle von AntiraucherInnenkampagnen (Thompson, 1978; Leventhal & Cleary, 1980; Maburn, 1982) auf, bei denen die Zurschaustellung terrorisierender Nachrichten, vielmehr zu einer Art Negation und einer Desensibilisierung führt, durch die sich Menschen vor der Angst, die durch die Nachrichten ausgelöst wird, zu schützen.• Eine realistische Evaluation der Risiken scheint es dem Individuum eher zu erlauben, die Nachricht emotional zu integrieren und einen Prozess der Verhaltensänderung zu aktivieren.• Eine sorgfältige Analyse dieser Frage unterstreicht die Wichtigkeit biologischer Risikofaktoren, über all der simultanen Präsenz anderer Faktoren und deren Interaktion in jedem Individuum.• Viele ForscherInnen haben gezeigt, dass die Übernahme verschiedner Gewohnheiten und Lebensstile in Verbindung mit Haltungen und Überzeugungen stehen, die Menschen im Hinblick auf Gesundheit haben.• Der Einfluss den stressvolle Ereignisse wie Verluste, Scheidungen oder Krankheiten auf das Individuum haben, sind nicht nur abhängig von der Art dieser Ereignisse und den physiologischen Prozessen, die aktiviert werden, sondern auch von den Fähigkeiten, die das Individuum hat mit einer spezifischen Situation umzugehen.• Diese Fähigkeit, sich einer Situation stellen zu können, wird sehr stark durch die Interpretation der Situation und die soziale Unterstützung durch das Referenzumfeld beeinflusst (Familie, Freunde, Vergleichsgruppen) (Zani & Cicognani, 2000).

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• Andererseits ist es schwer zu definieren was Verhaltensweisen sind, die gut oder schlecht für die Gesundheit sind.• Gochman (1988) schlägt eine Definition von gesundem Verhalten vor, die beide Aktionen beinhaltet, etwas zu tun oder etwas zu vermeiden (einem Ernährungsplan folgen, oder mit dem Rauchen aufhören), und Sinneseindrücke oder geistige Ereignisse. Faktoren die in starkem Zusammenhang mit Gesundheit stehen sind kognitive Elemente, die sich aus Erwartungen, Überzeugungen, Wahrnehmungen, Werten und Motiven, und Charakteristiken der Persönlichkeit und Verhaltensmustern zusammensetzen, wie beispielsweise Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Aktionen die sich auf Verbesserung und Erhaltung des Gesundheitszustands beziehen.• Die eben beschriebenen Persönlichkeitsfaktoren werden durch Prozesse in der Familie, Prozesse innerhalb der Vergleichsgruppe, in Organisationen und innerhalb der kulturellen Dynamik einer bestimmten Gesellschaft, beeinflusst und strukturiert. •Whitehead (1995) und Marks (1996) heben die Vielfältigkeit der Gesundheitsfaktoren hervor und beschreiben eine zwiebelförmige Struktur in der sie zu finden sind. Innerhalb dieser Struktur finden sich Individuen mit ihren genetischen Charakteristiken (Alter, Geschlecht, usw.) umgeben von 4 Ebenen von Faktoren die sie beeinflussen.

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• Dies sind alle individuellen Lebensstile, bestimmt als andauerndes und über die Zeit konstantes Verhaltensmodell, soziale Einflüsse aus der Gemeinschaft zu denen das Individuum gehört, allgemeine sozioökonomische, kulturelle und umweltbedingte Umstände (Marks, 1996). • Dieses Modell betrachtet das Individuum im Modell gesunder Verhaltensweisen, aber zugleich wird auch die Wichtigkeit anderer Faktoren wie sozioökonomischer, kultureller, beruflicher und umweltbedingter Faktoren, berücksichtigt.• Dieses Untersuchungsfeld fokussiert sich auf die unterschiedlichen Elemente, die das Gesundheitsverhalten determinieren, aber es zeigt sich anhand all dieser Studien auch die hohe Komplexität jener Faktoren, die das Verhalten beeinflussen.• Obwohl mittlerweile bekannt ist, dass bei Menschen mit gesundem Lebensstil, gesundheitliche Probleme auftreten können, können gesunde Menschen Krankhaftigkeit und Sterblichkeit verhindern, wobei ein derartiger Lebensstil nicht weit verbreitet zu sein scheint.• Forscher haben gezeigt, dass in Italien 65% an mangelnder Bewegung,41% an Übergewicht, 30% am Rauchen und 10% an übermäßigem Alkoholkonsum leiden. Diese Faktoren sind einerseits die Hauptrisikofaktoren, die von nationalen Gesundheitsprogrammen identifiziert werden, und andererseits sind sie die Auslöser für gefährliche Verhaltensweisen.

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Risiko- und Schutzfaktoren, Ressourcen Die Förderung der Gesundheit älterer Personen und deren Wohlbefinden, und auch die Übernahme gesunder Lebensstile, setzt ein präzises Wissen der Risiken und Ressourcen voraus, um Interventionsmethoden implementieren zu können, die dazu in der Lage sind die betroffenen Menschen zu beeinflussen.Diesbezüglich hat die OSM den Ausdruck „aktives Altern“ (2002) übernommen, um ein Konzept zu erstellen, welches die Gesundheit, die Teilnahme und die Sicherungsmöglichkeiten hin zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen optimiert. Der Begriff „aktiv“ bezieht sich dabei auf die Möglichkeiten an sozialen, ökonomischen, kulturellen, spirituellen und bürgerlichen Aktivitäten teilzunehmen, die den Neigungen, Bedürfnissen und Wünschen eines jeden Individuums, oder jeden sozialen Gruppe entsprechen (WHO, 2000). Die Übernahme dieses Konzepts ist dabei eine Reaktion auf jene Faktoren, die als Risikofaktoren eines pathologischen Alterns identifiziert wurden. Altern, als Übergangsphase, impliziert eine Wiederverhandlung und Anpassung innerhalb weiter familiärer und gesellschaftlicher Systeme, die passende Bewältigungsstrategien voraussetzen.Die Veränderung des Lebensstils mit der Pensionierung, der progressive physische und psychische Verfall, der Tot des Partners und geringe körperliche Aktivität, repräsentieren die grundlegenden Risikofaktoren, die zu strukturelleren Faktoren, wie beispielsweise benachteiligte sozioökonomische Umstände in denen ältere Menschen, vor allem jene, die auf einem niedrigen sozial-kulturellen Level sind, hinzugefügt werden müssen.

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• Diese und andere Elemente müssen als Faktoren eines komplexeren Prozesses berücksichtigt werden, der von der Forschung in manchen Fällen, aus wissenschaftlichen Gründen, zerlegt und von einem linearen Standpunkt aus betrachtet wurde.• Der Begriff „bio-psychologisch-sozial“ bezieht sich auf eine Vielzahl unterschiedlicher Bedeutungen, welche meistens den Widerspruch, zwischen normal und pathologisch, üblich und unüblich, als scheinbare Abgrenzung ansehen. • Das Element das all diesen unterschiedlichen Bedeutungen gemein ist, kann in der vorigen Annahme einer möglichen negativen Evolution gefunden werden.• In der Erforschung nicht veränderbarer Ergebnisse von Entwicklungsprozessen wurde die Idee biologisch-psychologisch-sozialer Risiken, mit Bezug auf alle Situationen, die, egal welche Faktoren miteinbezogen sind, den Trend von Evolutionslinien beeinflussen, oder die nicht erfolgreiche Integration zwischen Individuum und Umwelt beeinflussen, angewendet.• Bei der Untersuchung von Entwicklungsrisiken, die sich seit 1970 weit verbreitet haben, können drei Richtungen unterschieden werden.• Eine erste Richtung versucht eine direkte kausale Verbindung zwischen einem einzelnen Risikofaktor und dem Ergebnis einer schlechten Anpassung herzustellen. Dies impliziert eine deterministische Konzeption von Entwicklung und kann mit dem medizinischen Modell der Aepathogenese von Morbiditätsraten verglichen werden.

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• Eine zweite Richtung konzentriert sich auf die Risikoerfassung und auf die Identifizierung von kumulativen psycho-sozialen Risikoindizes, aufgrund derer es möglich ist den Grad der Gefahr, oder des Risikos einer bestimmten Definition zu bestimmen.• Ein derartiger Standpunkt scheint, auch wenn er die Idee einer multifaktoriellen Kausalität in der Determinierung negativer Entwicklungsergebnisse anerkennt, die Prozessdimension, die in einer Evolutionslinie impliziert ist, in der die Interaktion zwischen bestehenden Risiken und verfügbaren Ressourcen wichtig wird, nicht angemessen zu berücksichtigen.• Die dritte Richtung beschäftigt sich mit der Analyse von Anpassungsprozessen.Diese behandelt das Auftreten von Risikofaktoren und Schutzfaktoren, die als spezifische Ressourcen von einzelnen Lebensgeschichten betrachtet werden. Sie versucht die Art und Weise zu erklären auf die ein Individuum und sein Umfeld reziprok miteinander interagieren und angepasste und nicht angepasste Funktionsweisen erschaffen.• Von diesem Standpunkt aus ist es notwendig sowohl die Charakteristiken von Lebensereignissen als auch persönliche Charakteristiken zu berücksichtigen, da nur durch die Analyse derartiger Charakteristiken, innerhalb spezifischer Umfelder und innerhalb systemischer und relationaler Perspektiven, die Funktion von Schaden oder Schutz, den sie im jeweils individuellen Leben leisten, erklärt werden kann.

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• Die Idee besteht darin das Konzept von Risiko mit dem Konzept von Belastbarkeit, definiert als die Fähigkeit des Individuums flexibel zu sein, Hindernissen und Schwierigkeiten widerstehen und sich gut anpassen zu können, zu verbinden. Die Einbeziehung des Konzepts der Belastbarkeit erlaubt es individuelle Unterschiede in der Reaktion auf negative Lebensereignisse zu erklären.• Die bekannte Literatur zeigt, dass lediglich ein Teil der älteren Menschen Risikofaktoren ausgesetzt sind und disfunktionale und pathologische Reaktionen entwickeln. Diesbezüglich sind die Probleme der Risikovorhersage direkt verbunden mit jenen des Schutzes, selbst wenn bis jetzt anerkannt werden muss, dass die Studien über Schutzrisiken vernachlässigt wurden.• Diese Tatsache bedarf gewiss größerer Aufmerksamkeit, da es unumgänglich ist jene Faktoren und Fähigkeiten zu kennen, die die Resistenz älterer Menschen stärken.• Forschungen haben bisher gezeigt, dass Belastbarkeit keine stabile Eigenschaft der Persönlichkeit ist (Sroufe & Rutter, 1984), da sie in unterschiedlichen Phasen von Entwicklungsprozessen beobachtet werden kann.• Schutzfaktoren haben einen geringeren Einfluss aufgrund einer Vielzahl an Elementen, darunter die Entwicklungsstufe und das Geschlecht.

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• Die geringe Zahl, der bisher in diesem Feld durchgeführten Studien (Sameroff & Seifer, 1990), hat gezeigt, dass Schutzfaktoren, durch die die Resistenz definiert wird, auch wenn sie auf unterschiedliche Arten klassifiziert werden, kognitive oder sozial-relationale Prozesse darstellen. Auch wenn sie sich durch viele Aspekte von Risikofaktoren unterscheiden haben sie mit diesen dennoch gemein, dass sie Prozesse darstellen, die sich in der Interaktion zwischen Individuum und Umwelt abspielen.• Die Beziehung zwischen Individuum und Umwelt kann am besten durch den Begriff Lebensraum definiert werden, ein Konzept das von Bronfenbrenner (1979) aufgegriffen wurde, der sich damit auf alle persönlichen und umweltbedingten Kräfte bezieht.• Das Modell von Bronfenbrenner (1979) wird von vielen ForscherInnen als das fortschrittlichste Modell im Bereich der Risikoforschung betrachtet, da es auf effiziente Art persönliche Charakteristiken und umweltbedingte Kategorien integriert, und die Überlappungspunkte zwischen psychischen und sozialen Dimensionen trennt.• Diese Dimensionen können nicht unabhängig voneinander untersucht werden, da ihre Interdependenz zu positiven oder negativen Evolutionsergebnissen führt.

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• Der ökologische Ansatz menschlicher Entwicklung von (1979) setzt seinen Fokus dabei auf die fortschreitende Anpassung des Individuums an seine Umwelt und die Art wie die Beziehung zwischen Individuum und seiner direkten Umwelt (Mikrotext) durch Kräfte einer umfassenderen physisch-sozial-kulturellen Umwelt beeinflusst wird (Mesokontext, Exokontext, Makrokontext).• Das Konzept der sozialen Umwelt, wie es vom Autor vorgeschlagen wird, muss als systemischer und interaktiver Standpunkt betrachtet werden, in dem einerseits die Aktion die vom Individuum ausgeführt wird stark betont wird, da die Art mit der das Individuum etwas aufnimmt und ausführt dabei hilft die Charakteristiken des Kontexts zu definieren, und andererseits werden die unterschiedlichen Kontexte (von dem am nächsten gelegenen zum am weitesten entfernten) studiert und in Abhängigkeit ihrer grundlegenden Charakteristiken und ihrer reziproken Interaktionen definiert.• In Abhängigkeit von der Interaktion zwischen Kategorien sozialer Regeln und persönlicher Charakteristiken können Moderationseffekte des Evolutionsprozesses erstellt werden, deren positive oder negative Einflüsse die Evolutionslinie bedingen. Ein positiver Moderationseffekt entsteht wenn es ein Faktor schafft positive Einflüsse in anderen Variablen zu stimulieren und zur gleichen Zeit negative Einflüsse einschränken kann; die gegenteilige Situation tritt bei negativen Moderatoreffekten auf.