Chemische Untersuchung einiger Silicate, die Kohlensäure, Chlor und Schwefelsäure enthalten

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43 1 XI. Cliemische Untersuchung . einiger Silicate, die Kohkensri'ure, Chlor und Schweftlsaure enthalten; oon Whitney aus Boston. Vor einein Jahre kam ich, durch die Gute des Hrn. Dr. C. T. J a c k s o n in Boston, in Besitz einiger in Litchfield, Maine, neu entdeckter Mineralien, deren cheinische Untersuchung ich unter der Leitung des Hrn. H. R o s e Gelegenheit hatte auszufuhren. Gewisse Eigenschaften einiger dieser Minera- lien, namlich der Silicate, die Chlor und Kohlensaure ent- halten, fuhrten mich zu der Untersuchung anderer, die mit diesen gewisserinafsen verwandt schienen , und dereii Zu- sammensetzung noch nicht vollkommen ausgemittelt war. Die in Litchfield vorkommenden Mineralien zeigen in ihrer chemischen Beschaffenheit sowohl wie in ihrem Vor- kommcn neben einander eine wirklich merkwiirdige Aehn- Iichkeit mit den in dem Miascit des Ilmengebirges vorkom- menden Mineralien. Bis jetzt aber hat man sic nur in GranitblGcken gefunden , die vielleicht weit von ihrer ur- spriinglichen Lage fortgerissen sind ; findet man sie spater in dcm festen Granit, so wird wahrscheinlich die Verglei- chung sicli weiter ausfuhren lassen. Der Granit, der die in Litchfield aufgefundenen Mineralien cnthalt , ist kein Miascit, das heifst, kein Granit, in dem der Quarz durch Elaeolith vertreten ist, doch ist Elaeolith vorhanden und mehr oder weniger mit dem Gesteine eingemengt. Der Granit besteht aus einem Gemenge von Quarz, Feld- spath und schwarzem Glimmer, welcher letztere in sehr ver- schiedener Menge vorhanden ist , theils in einzelnen dun- nen Streifen zwischen den anderen Bestandtheilen , theils in grofsen Blattern mit Elaeolith und einem, dem Cnncri- nit sehr nahe stehendem, Minerale eingemengt. Folgende Mineralien kommen in diesem Granit vor, und es sind ge- rade diejenigen , die den Miascit auszeichnen.

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XI. Cliemische Untersuchung . einiger Silicate, die Kohkensri'ure, Chlor und Schweftlsaure enthalten;

oon W h i t n e y aus Boston.

V o r einein Jahre kam ich, durch die Gute des Hrn. Dr. C. T. J a c k s o n in Boston, in Besitz einiger in Litchfield, Maine, neu entdeckter Mineralien, deren cheinische Untersuchung ich unter der Leitung des Hrn. H. R o s e Gelegenheit hatte auszufuhren. Gewisse Eigenschaften einiger dieser Minera- lien, namlich der Silicate, die Chlor und Kohlensaure ent- halten, fuhrten mich zu der Untersuchung anderer, die mit diesen gewisserinafsen verwandt schienen , und dereii Zu- sammensetzung noch nicht vollkommen ausgemittelt war.

Die in Litchfield vorkommenden Mineralien zeigen in ihrer chemischen Beschaffenheit sowohl wie in ihrem Vor- kommcn neben einander eine wirklich merkwiirdige Aehn- Iichkeit mit den in dem Miascit des Ilmengebirges vorkom- menden Mineralien. Bis jetzt aber hat man sic nur in GranitblGcken gefunden , die vielleicht weit von ihrer ur- spriinglichen Lage fortgerissen sind ; findet man sie spater in dcm festen Granit, so wird wahrscheinlich die Verglei- chung sicli weiter ausfuhren lassen. Der Granit, der die in Litchfield aufgefundenen Mineralien cnthalt , ist kein Miascit, das heifst, kein Granit, in dem der Quarz durch Elaeolith vertreten ist, doch ist Elaeolith vorhanden und mehr oder weniger mit dem Gesteine eingemengt. Der Granit besteht aus einem Gemenge von Quarz , Feld- spath und schwarzem Glimmer, welcher letztere in sehr ver- schiedener Menge vorhanden ist , theils in einzelnen dun- nen Streifen zwischen den anderen Bestandtheilen , theils in grofsen Blattern mit Elaeolith und einem, dem Cnncri- nit sehr nahe stehendem, Minerale eingemengt. Folgende Mineralien kommen in diesem Granit vor, und es sind ge- rade diejenigen , die den Miascit auszeichnen.

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Zircon in schBneii zimmtbraunen Krystallen ; Sodalit von sch6n saphirblauer Farbe in kleinen spaltbaren Stucken; Elaeolith, in derben Massen von fleischrother Farbe, und das dem Cancrinit so nahe stehende Mineral, das weiter unten beschrieben wird.

Der Elaeolith ist in den Stufen, die ich habe, in ver- haltnifsmafsig sehr kleiner Meiige vorhanden, und kommt meistens mit dein Cancrinit vor. Auf der Oberfllche eini- gcr Stufen bildet er einen, einige Linien starkcn Ueberzug, in dem der Sodalit eiagewachsen ist. Seine Farbe ist licht fleischroth und licht gelblichbraun. Fettglanz; dcrb ; un- durchsichtig. Lijst sich in einein grofsen Ueberschufs von einer nidit zu verdiinnteii Sliure zu einer klaren Fliissig- keit auf, ohnc dabei Kohlcnsaure zu entwickeln. Enthnlt keiue Schwefelsaure und nur Spuren von Chlor. Vor dem Lijthrohr schinilzt cr schr leiclit zu einem blasigen Glase, und verkilt sich iin iibrigeii wie Elaeolith. Es wurde kcine Analyse von dem Elaeolith gemacht, denn die Analgsen von S c h e e r e r haben die Formel :

Naz .si+2xl’si K*

fur dieses Mineral festgestellt. Als solches Thonerde-Natron- Silicat kommt es in Verbindung init cinem Atom Kalkspath als Cancrinit vor, den es im Ilmengebirge begleitet; in dem Litchfield- Graiiit verbinden sich zwei Atome Elaeolith init einem Atom Kalkspath und einem Atom kohlensaurein Wa- tron mit zwei htomen Wasser; oder, gerade die Hiilfte des im Caiicrinit enthaltenen Kalkspaths ist in dein Mine- ral von Litchfield durch kohlensaures Natron ersetzt, untcr Aufiiahme von einem Atom Wasser.

Der Cancrinit (Uavyn) gehart, wie der Elaeolith, dem hexagonalen Systeme an.

Der Sodalit, der in den beiden vorher erwahnten Lo- caliaten mit Elaeolith und Cancrinit vorkommt, enthalt aber nach den meisten mit einander iibereinstiminenden Analysen iiicht ein Atom Elaeolith nacli der neueren Formel, sondern:

Na3

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N a 3 i&+3il 'siy oder die vor den Untersuchungen voii Scli e c r e r aufge- nommene Formel, in Verbindung init eineni Atom Chlor- natrium. Auch bildct letztcre Formel, in Verbindung mit schwefelsaurem Natron , Nosean ; init schwefelsaurein Kalk, Haiiyn. Lctztere drei Mincralicn gcliiircn alle dcm tesse- rcllen Systeinc zu, und sind alle inch den Flaclien des Do- dccaCders spnltbar. O b dic Verbindung Na3 S i + 3 i l S i fur sicli existirt, ist noch unbestimmt.

Alle die oben ermahnten Mineralien zeigeii einigc ge- ineinscliaftlichc Rcactioncn.

Sic liiseri sich allc in allcn Sauren zu einer klaren Flus- sigkcit nuf. OxalsYure, Essigsaure und Weinsteinsaure und wahrschcinlich andere organische Saureii haben dieselbe Wirkung wie die starken Mineralsauren, und losen das fein gepulvcrte Mineral zu einer klaren Fliissigkeit auf. Es verstcht sich von selbst, d a k , wenn die auflijscndc Siiure einc in der Siiurc unaufliisliclic Verbindung mit Kalkcrde bildct, so wird die in dein Rlincral vorhandene Kalkerdc ausgcschicden.

Dicse Eigenschaft ist schon friiher bei dein Sodalit und auch bei dcin Caiicriiiit theilweise beobachtet worden. A r f m e d s o n sagt bci seiner Aiialyse desSodalits (Schweig- g e r ' s Journal, Bd. 34, S. 211): ,,Die Analyse wurde da- gcgcn init rcincr Salpetcrs~ure wiederliolt, wcil das Fossil die Eigenschaft hat , in geschl~~nmten Pulvcr von dieser Flussigkcit adgeliist zu werdcn ft. Wahrscheinlich hat cr sich einer stiirkcren Chlorwasserstoffsaurc beiin Aufsclilic- Len dcs Miiicrals berlicnt, und dahcr gcglaubt, dafs diese Reaction iiur mit Salpctersiiurc hcrvorgebracht werdcn kiinnle. Mit einer concentrirtcn S:iurc gelatiniren allc dicse Mine- rdien, init Ausnahme dcs Cancrinits, der sich erst klor auf- liist, wic dieCs anch schon Hr. Prof. G. R o s e bei dem Cancrinit vom Ilmengebirge beobachtet hat I ) , und nachher beiin Kochen pliitzlich gelatinirt. Einmal vollstandig auf-

I ) Siehe G. R o s e , ,,Reise nach dem Ural etc.", Bd. 11, S . 56. Poggendorffs Annal. Bd. LXX. 25

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gclast, l a k sicli die Aufliisuiig leiclit filtriren, und bcim Abdainpfcu gelatiiiirt sic erst iiachdein beinahe alles Was- ser fortgctrieben ist. Dcr Davyn zeigt gcnau dieselbc RC- action wie der Cancrinit bei der Aufliisung in Saureii, und es scheint dahcr sehr wahrscheinlich, dafs dieses Mineral nichts andcres wie Cancrinit sey, wic jctzt wold von deli incis ten Mineralogcn angenoniineii wird.

Die Eigenschaft dieser Mineralien, ungcachtet ilircs nicht unbetleutenden Kieselsiiuregehalts, sich in allcn Sliui.cn zu einer klaren Flussighit aufzulosen, halte ich fur sehr mcrk- vvijrdig , und diefs Verhalten scheint fur eine Klassc Tlion- erdc-Natron - Silicaten schr bczeichnend.

Dcr Gang der Analyse war folgcndcr: Das fcingcpulverte und bci 100” sorgciltig getrocknetc

Miueral wurdc in hciber vcrdunnter Clilorwasscrstoffsiiure zu cincr klarcn Fliissigkeit aufgelbst. W a r das angewandtc Material nicht vollkommen rein ausgcsucht , SO blieb die freinde Substaiiz zuriick, und konntc durch Filtration ge- trennt merden. Hatte sich bei der Aufliisung ciue Spur voii Kieselsaure ausgeschieden , so wurde dcr erhaltcne Ruckstaiid init einer Aufliisung von kohleiisaurein Natroii gekocht, wobci sich allc Kiesclslirire aufliiste unil die freinde unzersetzte Substaiiz zuruckblieb. Die Aufliisuiig wurdc darauf in einer grofsen Platinsclialc auf dein MTasscrbade abgedainpft, bis die Massc staubig trocken erschien, und die Kieselsiiure auf dic gewiihnliche Wcise getrcniit. Die so erhaltenc Kicselskm kann als vollkommen rein ange- schen werden, denn init F1uCssm-e abgedampft, lakt sic eine knuin wagbare Spur eines Ruckstandes. Auf diesc Wcise crhalt inan zwar iiicht die gauze Menge der in den1 Mi- neral cnthaftenen Kieselsaure, denn es bleibt gewiihnlich von 1 bis 5 Procent, die sich theils in dem mit Aniinoiiiak er- haltenen Niederschlage befiudet , theils bei der Anflosung dcr Alkalien zuriickbleibt. W i r d aber die Hitzc bei der AbdainpFung iiber 100” gesteigert, so verbindet sich eili Tlieil der Kieselsaure init eiiiein Theil der Thonerde, und die erhaltene Kieselsaure l6st sich in kohlensaurem Natroli gar nicht auf.

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Zu der von der Kieselsiiure abfiltrirten Flussigkeit wird so viel an Ammoniak zugefugt, dars die Flussigkeit schwach danach riecht. Wi rd zu viel Ainmoniak zugesetzt, so last sich inehr oder weniger Thonerde wieder auf, die nachher bei der Behandlung der Alkalien init Wasser zuruckbleibt. Enthalt das Mineral Schwefelsaure, so wird diese erst vor dem Fallen init Ammoniak init Chlorbarium gefdlt, und der Ueberschufs an Baryt init Schwefelsaure entfernt. Der init Ammoniak erhaltene Niedersclilag wurde getrocknet, ge- gluht uiid gewogen, und naclihcr auf folgende Weise un- tersucht. Der Niedersclilag wird von den Filteraschen ge- trennt , feingepulvert , noch einmal gegluht und eine gewo- gene Meiige init concentrirter reiner Schwefelsaure erhitzt, bis er gelatinirt, und darauf mit vielem heifsen Wasser ver- dunnt und gekocht. I)er unaufgeloste flockige Ruckstand besteht griifstentheils aus Kieselsaure, die aber immer, trotz allem Bemuhen, ein wenig Thonerde zuruckhdt. Beide wur- den auf die gcwijhnliche Weise diircli Scliinelzen mit koh- lensaurcm Natron von cinaiider getrennt.

In dcr Aufliisong dcr Thonerde in Schwefelsiiure murde die kleine Meiige Eisenoxyd durch Kali getrennt, und das Gewicht, mit dem der erhaltenen Kieselsaure, von dem des mit Ammoniak erhaltenen Niederschlags abgezogen.

In der von der Thonerde abfiltrirten Flussigkeit wurde die Kalkerde mit Oxalsiiure uiid Aminoniak gefallt. Die erhnltene kohlensaure Kalkerde liist sich in Szureii auf, ohne den kleinsten Ruckstand zuruckzulassen.

Die von der Kalkerde abfiltrirte Flussigkeit wurde in einer Platinschale abgedampft , und die amirioniakalischen Salze durch Erhitzen bis zum schwachen Gliihen fortge- jagt, Darauf wurde der Ruckstand in wenig Wasser auf- geliist, in einein tarirten Tiegel abgedainpft , und, je nach- dem die Alkalien als schwefelsaure Salze oder als Chloride vorhanden waren, zuin schwachen Gluhen erhitzt, oder unter Zusatz von kohlensaurem Ammoniak so lange gegluht , bis das Gewicht constant blieb. Darauf wurde die gewogene Masse in lieifsein Wasser aufgeliist und das Zuriickblei-

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43 G bendc abfiltrirt , ausgesiifst , gegltilit und gewogen, nacliher init kohlensaurem Natron geschinolzeii und wie ein ge- wblinliches Silicnt analysirt. Dicser Ruckstand ist zuwei- lei1 sehr unbedcutend, und darf ohnc incrklichen Fchler als Kieselszure angenoininen werdrn. Zuweilen blcibcn zieinlich grofsc Mengcn Thonerde oder Maoganoxyd zoriick, die in eiiier genauen Aiialyse durchaus niclit unbcriicksich- tigt blciben diirfcn. Kali und Natron wurdeii auf die ge- wijliiiliche Wcise von eiiiander getrennt, uud das Nnlron nls Chlornatriuin bestimint. Bie von dein Kaliumplatiiichlo- rid abfiltrirte Fliissigkeit wurde mit vieleni Wasser vcrdunnt, in eincr kleineii Platinschale abgedampft und unter Zusntz von eiiiigen I<rystnllcn Oxalslure gegliiht. Nach Abfiltri- reii des rcducirtcii Platins wurdc clas Filtrat abgedanipft untl nls Clilornalriuin gewogen. Die Melliotle iiiit Scliwc- fclwasserstoff ist niir nic gclungcn, dcnn ich linbc auf keiiie Weise alles Platin mit Scliwcfclwiisserstoff ansfiillen kGnncii.

A n n l y s e d e s Sodal i t s ails L i t c h f i e l d .

Der Sodalit ist in klcinen krystallinischen Masscn in Elrrcolitli eingewnchsen. Vollkommeii spaltbar. Durchschei- ncnd. Farbe: scliiiii aaphyrblan.

Vor dein Liithrolir verliert er augenblicklich seine Farbc und wird durcbscheinend ; starker arhitzt, schniilzt er uiiter starkem AufscliZumen zu einem farblosen bIasigcn Glasc. Verhalt sich iibrigens gerade wie der Sodalit votn Ilmen- gebirge, dein er iiberhaupt vollkoininen iihnelt.

Er liist sich init der griifsten Leichtigkeit in allen Siu- ren zii einer klaren Fliissigkeit auf; enthslt keine Spur voii fSchwefe1.

Es murden zwei Analyscn gcinacht, zu I wurde das Mi- neral in Salpetersaure aufgelast , inn das Chlor zu bestini- men; zu I1 wurdeii 2,1725 Grm. in Salzszure aufgcliist.

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I. 11. Bereclrnct.

Kicsels%ure 37,30 37,63 37,60 30,93 31,57

Eisenoxyd Natron 23,86 25,48 25,47 Kali 59 Chlor 6,97 7,21.

Thonerde 1 32,88 1,08

Die Analysen stiiiinieii init dcr yon v. K o b e l l aufge- slcll t cn Forin el

selir gut iiberein. Das Mincral vcrdaiikt scine schiiiic blauc Farbc vicl-

Ieiclit einer Verbiiidiiiig von Eisenssure. Wird das Eisen als Eisenoxyd betrachtet, so hat iiian eincn kleinen TJebcr- schufs an 'ii in beideii Analysen. UaTs dicsc blane Farbc yon einer orgaiiisclien Substnnz Iicrriilirc, wic inaii vcrinu- tliet hat, scheint kauin miiglicli io ciiieln iui Graiiit sitzen- deli Miuerale.

Na3 Si + 321 Si + Na 61

A n a l y s e d e s N o s e a n s V O D I L m c l i e r See.

Die merkwiirdige Eigcnschaft des Sodalits, von den or- ganischen Sduren sowolil , wie von den starken Mincral- s2urcn zu cincr klarcii Flussigkcit aufgeliist zu 'vycrdci~, fiihrtc inicli zu cincr weitercn Untersucliuog der Silicate,

schaft zeigtc. Die mit cinandcr selir wcnig iibercinstiinincn- den Annlysen von B e r gin a n n uiid V a r r e n t r a 1'11 lasscii keine wahrscheiiiliclie Forinel construircn ; docli inach t lu e r- z c l i u s I ) darauf aufinerksain, dafs bei dcin Haiiyii und Nosean vielleicht dieselbe Art von Verbindung stattfindct, wie bei dein Sodalit und Cancrinit, in wclclien sich kie- selsaures Thonerde-Natron nacli basischcii Sdttigungsgra- den mit cinein Salze von einein andercn clektronegativen Kiirper, iidmlicli iiiit eineiii Clilorur oder eiuem Carbonai verbmiden hat. Auch beinerkt er , dafs weiiii solchc Vcr-

dic Scliwefclsaure cnthalten, bci dcncn sich dicselbc C', ' i"C11-

1 ) Rarnmelsberg , Wdrterbuclr, Suppl. 1 , S. 68.

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bindungen in inehreren Verhaltnissen stattfinden k6nne11, so konnen sie auch in zufalligen relativen Quantitaten mit einander vermischt vorkommen, und dadurch die Ungleich- heit in den Resultaten erklart werden. Es ist klar, da€s man aus diesen nicht eher eine Formel ableiteu kann, als bis man zutallig eine oder zwei unvermischte Verbindun- gen getroffen hat, die eine wahrscheinliche Formel geben. Durch die Gute des Hrn. K r a n t z kam ich iu Besitz eini- ger sehr schonen Stucke Nosean und Haiipn aus Nieder- mendig und dem Albanergebirge, die ich einer chemischen Untersuchung unterwarf, indem ich nichts vernachliissigte, was bei der Schwierigkcit der Trennung der Thonerde von dcr Kiesclszure in dieser Art Verbindungen auf die Ge- nauigkcit dcr Resultate Einflufs haben konnte.

Der Noscan, den ich untersnchte, ist dcr den Minera- logen bekannte voin Laaclier Sce.

Vor dein Liithrohr wird er lichter, und schmilzt an den Kanten zu eincin blasigen Glase.

Liist sich in allen Sauren auf, ohne dabei Schwefelwas- serstoff zu entmickeln.

Es wurden zwei Analysen ausgefuhrt, wobei das Minc- ral in Chlorwasserstoffs~ure aufgelijst wurde.

Die Resultatc auf Hundcrt bercclinet gaben:

Kieselsaure Thonerde Eisenoxyyd Kalkerde Natrou Chlor Gluhverlust Schwefelsaure

I.

36,52 29,54

44 1,09

23,12 61

1,37 7,66

11.

36,53 29,42

1,62 22,97

61 1,37 7,13

Smerstoff

18,96 13,79 0,13

5,91 0,30

4,5s 100,34 99,G5

Besondere Versuche gaben die Menge des Chlors und den Gluhverlust an.

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Da der Sauerstoff voii S, K, und ‘Si sich wie 3 : 4 : 9 : 12 verhdt, so kann man folgende Forinel

aufst ellen. N n 3 & + 3 x1.3; + NaS

Diese Forinel erfordert :

Kieselsiiure 36,70 Thonerde 3038 Natron 23,75 Scliwefelsiiurc 7,95

90,W

Eiii kleiner Tlieil des Natrons ist durch Kalkerdc er- setzt, auch ist eine kleine Menge Chlor vorhanden, das, in Verbindung mit dern Thonerdc-Natron-Silicate als Sodalit, die kleiiie fehleiide Menge der Schwefelsiiurc vertritt.

, l n n l y s e d e s ~Iauyii’s v o m A 1 l ) a n e r g o b i r g e rind vou N i e d e r m e n cl i g.

Hniiyn voin Alhnnergebirge.

Der Hauyli voin Albnncrgebirge ist in kleinen Drusen init Vesuvian verinischt in oiner nus feinen Glimmcrschup- pen bestchcnden Massc. Die klare, hoinogenc, scliiin griin- lichblauc Farbe dcs Haiiyii aus diescr Localitlit liifst eiiien zieinlich hohen Grad v o ~ i Reinheit in dicscin Rlincrnl ver- inuthen.

In dein Kolbeii erhitzt, decrepitirt er heftig, brkonimt allinalig eiiie hellere, inehr griinliclie Farbe, und gicbt eiiie Spur Wasser. In der Platinzange schiiiilzt cr bei eiiier zieni- lich starken Hitze zu eiiiein blaugriiiilicticii blasigen Glasc.

Bei dein Aufliisen entwickelte sich eiii kaum wahriiehni- barer Gerucli nach Schwefelwasserstoff.

TWegen niIangcl an Material koniite nur eine hiialyse des Albaner Haiiyns gemaclit werden, wobei 1,1563 Grin. in Salzsaure aufgdost wurden. Dicse gab, nuf Hundert berechnet :

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Sauerstoff.

Kieselsaure 32,44 16,856 Thonerde und wenig 27,75 12,960 Kalkerde 9,96 2,831 Natron Kali 1 4,050 14,24

240 Schwe felslure 12,98 7,770

99,77.

Die Thonerde enthielt cine Spur Eisenoxyd, das wahr- scheinlich in dein Mineral als Eisen mit Schwefel verbun- den war.

Voii Chlor warell kaum wzgbare Spuren vorhanden. Der Sauerstoff von Kieselssure, Thonerde , Kalkerde,

Natron init Kali und Schwefelssure vcrhllt sich zieinlich nnlie wie 12 : 9 : 2 : 3 : G .

Man kanii also die Forinel

&a 3 s i + 3 L1 Si + 2 ca 3 aufstellen; sic verlangt:

Kieselsaure 32,47 Thonerde 27,09 Natron 16,44

Schwefelsaare 14,09 Kalkerde 9,89

99,98.

Ha6yn von Niedermendig.

Zwei Aualysen des Haiiyns von Niederinendig gebeii Resultate, die zieinlich mit den von V a r r e n t r a p p friiher erhaltenen iibereinstimmen. Sie lassen keine einfache Forinel cons truiren.

Die Kesultate auf Hundert berechnet geben:

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1. 11.

Kieselsaure 33,90 3483 Thonerde 2S,07 2S,Fil

Kalkerde 7,50 7,23 Natroii 19,28 18,57 Schwefelsaure 12,Ol 12,13

ZOO,'i(i 101,58. Spuren von Clilor waren auch vorhanden.

Eiseiioxyd 31

-__

Das Eisen ist wahrscheinlich als Scliwcfcleisen in dcin Mincriilc cnt- halten, dcnn bei dcm Aufliiscii in ClilorwasselstoffsBvasserstoffs~iirc wnrde ein sehr schwacher Gerucli nach Scliwefelwasserstoff wahrgenommen.

Man hat fur den Hauyii von Niedermendig inehrere von einander sehr verscliiedene ,4usdrucke zusammengestellt, die aber mit den gefundeneii Resultaten niclit sehr gut iiber- eiustimmen, uiid die aucli kauin als walirschcinlich angc- nomineii wcrden durfeii. Dcr Hnuyii voni Albauergebirge, der sich durcli seine krystallinische Bcschaffenheit, hoino- gene Farbe uiid Durchsichtigkeit auszeiclinet, darf wolil als reiner angesehen werdeii wie der von Niederinendig, desseu Farbe zwischen der aschgrauen des Noseans und der grun- lichblauen des Hauyns voin Albanergebirge schwankt. Nirnint inan die Zusammensetzung des letzteren als die des reiiien Minerals, so ergiebt sich, dafs der Nosean sicli von dein Haiiyn unterscheidet, indem der erstere cin Atoiii R'S in Verbiiidung mit dem, beidcn geiiieiiischaftliclien Gliede Na3 Si +3A1 Si enthHlt, in dcin der Hauyn 2€t S crfordcrt, uiii seine Zusaininciisetzung auszudrucken.

Der Hauyn von Niederinendig hat abcr etwas inelir Kie- selsaurc wie die Forinel des Hauyiis voin Albauergebirge verlangt, docli etmas weniger Thonerde und Schwefelslurc, wohl aber zielulich dieselhc Menge der Bascn R. Also sieht inaii augenblicklich , da€s dcr Haiiyii voii Niederineii- dig etwas Nosean eiithalteii muk.

In der That, berechnct 111a11 dic proceiitisclie Ziis.iiii-

... ...

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nienselzung eines Geinisches aus 2 Atoiiien Haiiyn uiid 1 Atom Nosean, nach deli friiher gegebenen Foriiiclii, so bat man :

Kieselerde 33,55 Thonerde 28,50 Natron l8,94 Kalkerde 6,82

2 (Na3 s i + 3 A Si-t-2 Ca S NaS 'Si + 3 A1 Si +- Na S

also scheint am besten init den Analyseii des Hauyn vou Nicdcrinendig zu passen, uiid wird vicllciclit als iiicht schr wohrscheinlicli angesehcii werden.

Dcr Noseaii und tler Haiiyn von Niederinendig en t ld - ten auch etwas Sodalit, doch in sehr wechseliitlcr Mciigc. Der Haiiyii w i n Albanergebirge enthslt kaum cinc Spur v o ~ i Chlor.

Die blaue Farbung des Haiiyns scheint aber aus ciiier gaiiz andcren Ursache herzuriihreii, mie die der Sodalitc. Die Farbe dcs Sodalits ist scliiiu saphyrblau, verschwindet aber bei einer verhaltnifsmsbig selir niedrigeii Tempcratur, iudein die Probe ihre Durchsiclitigkeit behalt ; der Haiiyri vom Albanergebirge l&t sich gluhen, ohne dafs seine Farbe merklich veriindert wird. Erst beim Schmelzen wird sie lichter, iiidein das Mineral ein schwach griinliches Glas giebt.

Schwefelszurc J.2,l.d. Der Ausdruck:

A n h a n g .

I t t n e r i t.

Der Ittnerit geh6rt zu dieser KIasse von Mineralien in sofern er Schwefelseure und Chlor enthalt, doch l6st er sich nur in starken Ssuren auf, wobei die Kieselslure sich als Gallerte abscheidet.

Meine Resultate stiininen ziemlich mit den von Gnie- l i n friiher erhaltencii iiberein, und lassen kcine uiit den auderen iibereiiistiminende Formel aufstellen.

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Kieselerde 35,69 Thonerde init wenig €I 29,14 Kalkerde 5,64 Natron 1237

Schwefelsaure 4,62 Chlor 1,25

Kali 2,20

Verlust (Wasser) 9,83

100,OO.

Stellt man die Formel der Mineralien, die Na3 Si+klSi enthaltcn, neben einander, so hat man folgeiide Uebersicht: h a 3 Si + 3 21 Si, die friiher fur den Elaeolith angenominene

Forinel; Na3Si+331Si+NaC1, Sodalit; Na3Si+3'h;lSi+NaS, Nosean; Na3 Si+S';ilSi+2 C a S , Haiiyn voin Alhnnergebirge;

2 ( N a 3 Si+3alSi+2CaS) Hauyii voii -Nicderinendig 1 Na ?'Si + 'hil si + Na 'S

A n a l y s e d e s C a n c r i n i t s aus Li tchf ie ld , M a i n e .

Hexagonal; nacli den Flacheii eines regularen scdissei-

Zwei Abanderungen dieses Minerals koinmen neben ein - tigen Prisina sehr vollkoiiiineii spaltbar.

aiider vor.

A. In k r y s t a l l i n i s c l r e n Massen und ki irnigen Aggregaten .

Harte 5,5 bis 6; specifisches Gewiclit in kleinen Stiickeri 2,448 ; citronen - bis schwefelgelb ; Glasglaiiz auf deli Spal- tungsfllchen , aufserdem in den Fettglanz geneigt. Durch- sichtig bis durchscheinend.

Im Kolbeii erhitzt, giebt das Mineral Wasser, und ver- liert augenblicklich seine Farbe; wird erst in der Gluhhitze weirs und undurchsichtig, indem die ganze Meiige der Koh- ,lens%ure leicht ausgetriebeii wird.

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In der Zange schinilzt es unter starkein Aufscliluiiieii leicht zu einein farblosen durchsichtigcn, blasigen Glasc. Mit Soda schinilzt es unter Aufschauinen zu einer undurchsich- tigen Perlc, die von Maiigan gefiirbt ist. Borax lijst es in grofser Menge zu einem klaren farblosen Glase auf. Mit dein Phosphorsalze giebt es eiiie klare Perle, die beiin Er- kahen milchiclit wird. Mit der Kobaltauflijsuug ivird cs schr schiin blau.

Es wird von allen Sgureii unter starkcin Brauscii zu einer klaren Fliissigkeit aufgelijst, doch inufs dic Sliurc iiicht zu coiicentrirt seyii ; in ziemlich conceiitrirter Chlorwilsser- stoffslurc lijst es sicli erst klar auf, wid gelatinirt pliilz- lich , w ~ n n inan die Auflfisiing eiiien Augenblick kocht. Oxalssure lijst es eben so gut auf, indein die game Meiigc dcr Kalkerdc sich als oxalsaurc Kalkcrde nusschcidct. Essig- sliiirc uiid Bcriisteins~urc liiscn das feingepiilvcrle Miiieral cbcn so schiicll wic die starkcn Mineralsliureii auf.

Bei dcr Rnalysc der durchsichtigen, citronengelbeii Ab- Znderung wurdeii folgende Zahlen

I. Kicsclshrc 37/42

Eisenoxyd spur Kalkerde 3,91

Chlor Spur

Thonerde 2i,70 Manganoxyd SG

Nalron 2@9S Kali 67

Kohlensaure und Wasser 8,77

100,41

Durch den Gluhverlust wurde

erhalten: 11. 111.

37,m 37,H-l

$88 3,82

20,9.1,

8,77 8,7T 99,81 99,63.

die Gesamintiiienge der ICohlensZure uiid des Wassers bestimmt, denii in der Gluh- hitzc wird durcli die Gegenwart von der Kieselsiure uiid Thonerde jede Spur voii Kohlenszure ausgetrieben.

Die genausten Versuche, Gm die Menge der ICohleii- siiure fur sich durch den Verlust bei dem hufl6sen in ei-

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ner Siiure zii bcstirniiieii, gaben 0,93 und 596 Procent. Eiii .cveniger genauer Versucli in einein andercn Apparatc gab 630 Procent.

Zicht mail 5,93 Kohleiisliure, d s Mittel clcr zwci ge- nanntcu Vcrsuchc, von dein Gliihverlustc a h , so Ita t man dic 3Icngc des Wasscrs gleicli 2 3 2 Proc. IZercclinct inan cs nits tlciii Verluste in den Anolysen, so crgicbt sicli clas FVasscr gleicIi 2,5O, 3,OO und 3,t2 Procent.

Die Mcnge des Chlors ist zwar zu hlein, uin gariz gc- nau bestiinnit zu werden, eiu bcsonderer Vcrsuch gab aber u n g c f h 0,04 Procent.

Uin die Schmicrigkeit tlcr Treunung der KicselsLure iu dicscr A r t Verbindungen zii zeigen, beincrke ich, dafs bei clcr Analyse diescs Minerals, WO die Kicsels6ure auf dein Wasserbade getrocknet m u ~ d c , die durcli Befcucliteii der staribig-troclrencn IVIasse iiiit CltlorwasserstoffsHure und Be- handluiig init Wasser e r ld t enen IGeselcrde zivisclieii 34 untl 36 Proc. schmanhtc. I11 einer Analyse, mo die Kic- sclsjiurc iiacli Trochncm auf ilciii Wasserbadc, Gber elcr I'erzchus'schcn L~II IPC, doc11 niclit Zuni schwachcn Gluhcn, crhitzt wurde, betrog ihrc Menge uber 4 0 Proc. Die auf dicse W e i s e erhaltene Kiese1s:iure liistc sich aber gar nicht i n koliIenseurein Natron, und entliielt eine bedeutende Menge Tlionercle und Natron.

Uiii die RIcnge dcs Ciilors bei tlcr Aiialysc zii bestiiii- inen, wo das RIineral in Salpetersliure anfgcliist wurde, hatte die erlialtenc Kiescls~iure eiii cigenthuinliclies Ausse- hen. Sic mar ii~mlicli ganz dnrchsichtig und sah fast wie ltleinc Quarzstiicke nus, ltatte dabci das geiviil~i~liclie specifi- s c h Gcmich t von der chemischcn Kieseierdc, niirulich 2,21).

B. A n a i y s c d e r 6 r u n l i c 11 e n L :i II c l e r u II 6.

I11 siii~lenfcir~nigeii st$ngligen Aggregateti, sehr vollkoin- ineu spaltbar ; auf den Spa1tungsfl:ichen Glas- in Fettglanz ubergehend; Hgrtc 5 bis 5,5; specifisches Gewicht 2,461 ; gelblichgriin bis spargelgrtin , clurchscheii~end , in schr dun- lien Stucken fast durchsichtig.

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Diese hbiindermig verhalt sich sonst gerade wie die

Die Kesultate der Analysen auf Huiidert berechnet, gaben : friiher beschriebene.

KieselsBure 37,20 Thonerde 27,59 Manganoxyd, und Eiseiioxyd 27 Kalkerde 5,26 Natron 20,46 Kali 60 Chlor Spur Gliiliv erl us t 9,20

100,48.

Die Menge der Kohlenslure wiirdc gleicli 5,92 gefunden. Die griine Abiinderung iintersclieidet sich daher von dcr

gelbcn, indem sic iingefdir 1 Proc. inclir Knlkerdc und ver- Iiiil tnifmii fsig weniger Na tron eiitlill t.

Da in dein gelben durchsichtigen Minerale der Saucr- stoff von Kalkerde , Kohleiisaure, Natron , Thonerde und Kicselsiiure sich wie 1 : 2 : 5 : 12 : 18 verhdt, so kaiin mail die Zusammensetzung folgendcrweise ausdriicken :

2 (Nag Si + 2 A l ' S i ) t Na C +- Ca C , oder 1 Atom wasserfreien Gay-Lussit mit zwei Atoinen Elaeolith, wenn inan das Wasser als unwesentlich betrach- tet. Dn aber in dem sorgfiiltig getrockneten Minerale die Menge des Wasscrs etwa 2,82 Proc. betragt, und in den verschiedeneii Aiialyscii ein zicinlich constanter Verliist von 2,5O bis 3,OO Proc. stattfindet, so inufs man annehmeii, dafs es als chemisch verbundenes Wasser in dein Minerale vor- handen ist.

Berechnet inan daher die Forinel:

2 ( Na S i t 2XlSi ) +Na C + C a C + 2 k, so hat inan folgende procentische Zusammensetzung , die genau niit den Analysen der gelben Abanderung iiberein- stimmt :

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Kieselsaure 38,OO Tlionerde 28,18 Natron 21,4-1 Kalkerde 3,86 Kohlens2ure 6,03 Wasscr 2,46.

Man kann diese Formel auch

schrciben, indem man das Mineral als ein Cancrinit bc- trachtet, in dein genau die Hdfte des Kalkspaths durch holilensaurcs Natron ersetzt wird, unter Aufnahme von ei- iicin Atom Wasser.

Folgende Zusammenstelluiig zeigt das Verhaltnifs der bisher bekannten Silicate, die KohIenskre enthalten : ... ...

~ a ? S i + 2 ~ 1 s i - + ~ a C, Cancrinit.

Naz Si+2;1Si+CaC, Stroganowit ( H e r r m a n n ) . Ca'

NaZ'si + 2 i i +!N" C + g , Cancrin'it von Litchfield. H Ca

Von dem Stroganowit habe ich nie etwas gesehcn; auch Davyn, der wahrscheinlich in diese Reihe gehiirt, habe ich nicht in ' hinrcichend grofser Mengc bekommen konnen, um cine genaue Analysc davon auszufuhren.

XII. Ueber die Zersetzung cles Wussers tEurch blojse Hi'tze; von Hm. G r o v e .

(Aus einern Briefe an Hm. L o u y e t in nriissel. Ann. de clrim. ct de PAYS., T. XIX, p . 253.)

- M e i n e Abhandlung iiber die Zersetzung des Wassers durch Hitze ist noch iiicht veroffentlicht; sobald sie es seyn wird, werde ich Ihnen ein Exemplar iibersenden. Der Ver-