Chrischona-Panorama, 2/2010, Wir blicken zurück nach vorne
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Transcript of Chrischona-Panorama, 2/2010, Wir blicken zurück nach vorne
2/10CHRISCHONA
170 JahrePilgermission St. Chrischona
Im Dienst für das Reich Gottes
Worte der Verbundenheit
Der März auf Chrischona – feiern Sie mit!
Wir blicken zurück nach vorne170 Jahre Pilgermission St. Chrischona
G E M E I N D E – M I S S I O N – T H E O L O G I E
chrischona.org
2 CHRISCHONA 2/2010
Editorial6
12
18
21
26
INHALT
3 Auf ein Wort. Direktor Dr. Markus Müller
4 Leserforum / Termine
Thema
6 Im Dienst für das Reich Gottes. Michael Gross
9 Happy birthday, liebe Pilgermission! Was im März auf Chrischona so alles läuft. Dorothea Gebauer
10 Worte der Verbundenheit. Drei Fragen an fünf Personen aus der gros sen Chrischona-Familie
Mission
12 Ein Gründer – zwei unterschiedliche Geschichten. ‘mission 21’ und die Pilgermission. Fritz Imhof
13 «... dem stehen wir gerne näher». Im Gespräch mit Pfr. Martin Breitenfeldt, dem Leiter von ‘mission 21’
St. Chrischona
15 Die Sehnsucht nach dem weiten Meer wecken. Die SSK 2010 will den Hauptamtlichen neue Horizonte eröffnen. Dorothea Gebauer
16 Finanzbericht / Projekt Morgenrot
17 Leitungsteam: Finanzsituation der Pilgermission ist dramatisch
Information zur neuen Darlehens-Initiative
18 Neue Schwerpunkte und kreative Elemente. Die überar-beiteten Studiengänge vorgestellt. Horst Schaffenberger
19 ... und die Psalmen sind klüger. Zum Tod von Paul Brey-maier. Eckhard Hagedorn
Kolumne
21 «Ich könnte auf die Fastenzeit verzichten». Daniel Geiss
Gemeinde
22 Männertag in der Schweiz: Zerbrochene Träume – bren-nende Herzen. Jim Bühler
25 Mit Inseln der Spiritualität in die Stille. David Ruprecht
26 Südliches Afrika: Stadtmissionen voll in Fahrt. Heinrich Weidmann
30 Menschen in unseren Gemeinden
Literatur
22 Schulbuchpreis für ehemaligen tsc-Dozenten
Brunnen Verlag Basel: Keine Lust mehr auf Gemeinde?
Chrischona-Panorama 3/2010:Redaktionsschluss: 12. Februar 2010 Inserateschluss: 11. März 2010 Erscheinungstag: 11. April 2010
Chrischona-Panorama 4/2010:Redaktionsschluss: 26. März 2010 Inserateschluss: 22. April 2010 Erscheinungstag: 30. Mai 2010
panorama
EDITORIAL
«Verstehen kann man das Leben nur rückwärts», hat der dänische Theologe und Philosoph Søren Kierkegaard einmal geschrieben. Zum 170. Geburtstag der Pilgermission schauen wir in diesem Heft einmal zurück und fragen, warum die Pilgermission heute das ist, was sie ist. Das Zitat ist aber nur die halbe Wahrheit. Kierkegaard wusste das, also fuhr er fort: «Leben muss man es aber vorwärts». Deshalb lesen Sie ab S. 6 in diesem Heft nicht nur, wie die Pilgermission entstanden ist, sondern auch, was die Mitglieder des Leitungsteams sehen, wenn sie ihren Blick nach vorne richten – in die Zukunft unseres Werkes.
Der Blick zurück fordert uns manchmal auch heraus. Im November und Dezember des vergangenen Jahres sind deutlich weniger Spenden eingegangen, als erwartet (siehe S. 16/17). Wenn wir glauben, dass Gott uns mit allem versorgt, was wir brauchen, warum dann dieses Finanzloch? Das beunruhigt. Es kann uns aber auch beflügeln, näher zusammen zu rücken und uns solidarisch zu zeigen. Ich habe da auch ein paar Vorschläge: der Sponsorenlauf am 14. März (mehr dazu auf S. 10) und die neue DarlehensInitiative (mehr dazu auf S. 17). Und vergessen wir nicht, im Gebet und in unserer Zeit mit Gott gemeinsam für unser Werk einzustehen. Sind Sie dabei?
Michael GrossRedaktionsleiter
3
Auf ein WortEditorialAUF EIN WORT
Wir sind Teil einer grösseren Geschichte
DIREKTOR DR. MARKUS MÜLLER
Vermutlich war es etwa im Alter von 18, 20 oder 22 Jahren. Ich realisierte, dass ich Einfluss auf Lebenslauf, Biographie und Geschichte anderer Menschen hatte. Und ich merkte: Ich bin genauso jemand, dessen Lebensgeschichte von Menschen beeinflusst ist und sicher mein Leben lang beeinflusst sein wird. Geschichte begann mich zu faszinieren. Nicht nur meine persönliche, sondern die Geschichte anderer Menschen, die Geschichte von Gruppen, von Gemeinden und Kirchen, die Geschichte unserer Gesellschaft und unserer Welt. Fragen tauchten auf: Was führt zu guten Entwicklungen? Was hat Macht, ungute Wege zu bewirken? Was muss geschehen, damit einzelne Menschen und Gruppen gute Wege gehen? Gibt es «eine Geschichte zum Guten» und «eine Geschichte zum Schlechten, Fatalen und Bösen»?
Meine Beobachtungen führten zu der Einsicht: Bewusst und (häufiger) unbewusst kommt es immer wieder zu Situationen, in denen entschieden wird, ob ich zu einer guten oder zu einer schlechten Geschichte von Menschen oder Gruppen beitrage. Der Rückblick, teilweise ernüchternd und teilweise auch ermutigend, führte mich zur Frage nach der Zukunft: Zu welcher Geschichte möchte ich einen Beitrag leisten? Ist es meine persönliche Geschichte, die Geschichte meiner Familie, meiner Nachbarschaft, meiner Gemeinde? Oder die Geschichte meines Landes, unseres Kontinentes und dieser Welt? Sie wird von ganz bestimmten Merkmalen geprägt sein, auf die ich in geheimnisvoller Weise Einfluss habe: Hoffend oder resignativ, wahrhaftig oder lügenhaft, standhaft oder beliebig, die Bedürftigkeiten anderer im Blick habend oder hartnäckig auf der Reflexion der eigenen Befindlichkeit beharrend, Freiheit oder Gebundenheiten stiftend, Trost für andere spendend oder Druck auf andere ausübend. Ich könnte beliebig fortfahren.
Gott ist ein Gott der Geschichte: Meiner Geschichte, der Geschichte meiner Familie, meiner Gemeinde und dieser Welt. Die Kernmerkmale dieser Geschichte beschreibt Gott in seinem Wort. Unzählige Verheissungen lassen aufleuchten, wie «Gottesgeschichte» in dieser Welt aussieht. In mir wuchs die Sehnsucht, mit all dem, was ich bin und habe, dazu beizutragen, dass sich unter uns diese «Gottesgeschichte» mit ihren Verheissungen entfaltet – wie immer die Umstände gerade sind. Die Pilgermission St. Chrischona ist jetzt 170 Jahre alt. In der ChrischonaGeschichte findet sich viel «Gottesgeschichte». Davon zu hören und zu erzählen ist wunderbar. An verschiedener Stelle war diese Geschichte auch angefochten. Das Ungute und nicht Segensreiche hat die Spuren der Gottesgeschichte manchmal verwischt und in den Hintergrund gedrängt. Unsere Aufgabe allerdings ist es nicht, Urteile zu fällen, sondern zukünftige Gottesgeschichte zu ermöglichen. Charakteristisches zu dieser kommenden Geschichte von Chrischona hat Gott uns in den beiden Bibeltexten Jesaja 61,13 und 1. Petrus 2,9 vor die Füsse gelegt. Es gibt letztlich nur eine Frage: Willst Du und wollen wir in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass sich diese Geschichte entfalten kann – in guten und in weniger guten Zeiten?
KONTENPilgermission St. ChrischonaPilgermission St. ChrischonaChrischonarain 200, 4126 BettingenPostkonto 40-872-3IBAN: CH39 0900 0000 4000 0872 3
DeutschlandChrischona-Gemeinschaftswerk e.V.Gottlieb-Daimler-Strasse 22, D-35398 GiessenEv. Kreditgenossenschaft Kassel (BLZ 520 604 10)Konto 5851Volksbank Mittelhessen e.G. (BLZ 513 900 00)Konto 50 237 800Gaben an das Werk der Pilgermission können auch über die Chrischona-Stiftung weitergeleitet werden: Volksbank Mittelhessen (BLZ 513 900 00), Konto 50 50 60 02Für Spenden aus Ländern der EU:Ev. Kreditgenossenschaft Kassel,IBAN DE74 5206 0410 0000 0058 51Für Spenden aus dem nicht EU-Raum:SWIFT-Code: GENODEF1EK1
FrankreichPilgermission St. ChrischonaCH-4126 Bettingen/BâleCrédit Mutuel des Trois Pays, 6, Place de la Gare, F-68330 HuningueIdentifikation Konto (RIB): 10278 03050, 00024007701 78
Südafrika und NamibiaFür Leser in Südafrika und Namibia schlagen wir vor, jeweils im März eine Spende von R/N $ 100.– mit dem Vermerk ‘Chrischona-Panorama’ auf das Konto der je-weiligen Stadtmission zu überweisen. Herzlichen Dank!
IMPRESSUMRedaktion:Michael Gross (Redaktionsleiter),Fritz Imhof, Dorothea Gebauer (Redaktionsteam) Jennifer Randriaminahy (studentische Mitarbeiterin) Tel. +41 (0)61 64 64 557 E-Mail: [email protected]
Inserate: Wolfgang Binninger Tel. +41 (0)61 64 64 554 +49 (0)171 972 55 72 E-Mail: [email protected]
Layout: Sascha Grether, kyrio.de
Gestaltungskonzept: fortissimo : think visual, fortissimo.ch
Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten
Erscheinungsweise: achtmal im JahrAuflage: 12’200 ExemplareKosten: Wir sind für einen Beitrag für die Medien-arbeit dankbar, Richtwert ist CHF 20.– / € 13.– im Jahr. Sie können dazu den eingehefteten Einzah-lungsschein verwenden.
2/20104 CHRISCHONA
Leserforum
Zu Chrischona-Panorama 8-2009:«Im Editorial zitiert Direktor Markus Müller Shane Claiborne mit den Worten ‘Protestierer gibt es überall, aber Propheten kann die Welt meiner Meinung nach noch ein paar gebrauchen’. Er folgert, dass Chrischona prophetischen Menschen Raum geben solle. So könnten Hindernisse in unserem eigenen Denken und Leben ausgeräumt werden und damit beitragen, dass Gott sein Reich bauen kann. Einen hilfreichen Beitrag zu solch neuem, unkonventionel
len Denken und Handeln bietet meiner Meinung nach das von Markus Müller geschriebene Buch ‘Trends 2016. Die Zukunft lieben’. Mit grossem Interesse habe ich dieses Werk gelesen und kann es wärmstens empfehlen.»Roland Vögeli aus Hausen, Schweiz
Zum Beitrag «Wir verarbeiten einen Volks-entscheid» von Direktor Markus Müller im Chrischona-Panorama 1-2010:«Markus Müller schreibt: ‘NeinSagen hat Geschichte’. Ich empfinde, dass das NeinSagen und das Ja zu Lebensentwürfen aus dem Glauben, wie Markus Müller weiter schreibt, einander ausschliessen. Viele Christen haben in den vergangenen Jahrzehnten sehr darunter gelitten, dass in unserem bisher christlichen Land beispielsweise der Schwangerschaftsabbruch und die registrierte homosexuelle
Partnerschaft durch Volksentscheide, meist mit Empfehlung der Obrigkeit, legalisiert worden sind. Wenn Christen, die ihrem Land gegenüber Verantwortung tragen, sich nicht aufgrund der biblischen Aussagen dagegen gestellt und Busse für ihr Land getan hätten, wären sie schuldig geworden. Christen, die sich gegen diese Entscheide stellten, haben sich dann meist auch dafür eingesetzt, mit Hilfsangeboten diesem Trend zu begegnen.Die Bemerkung ‘Dieses NeinSagen gipfelte im Nein gegen die Minarette’ ist vor allem der Grund, warum ich zur Feder gegriffen habe. Die grossen Auseinandersetzungen im Abstimmungskampf haben gezeigt, dass dies keinesfalls ein Angriff auf die vielen lieben Muslime in unserem Land war. Diese begehren meistens gar keine Minarette. Es ging darum, gegen den militanten, politischen Islam, der die Weltherrschaft im Auge hat, ein Zeichen zu setzen. Die über 57% JaStimmenden sind der Meinung, die muslimischen Gäste dürften nicht den religiösen Frieden stören, indem sie bald mit Lautsprechern in ein christliches Umfeld rufen: ‘Allah ist grösser – es gibt keinen anderen Gott als Allah!’ Ich weiss, dass man unter Christen bei dieser Initiative zweierlei Meinung sein kann. Ich denke jedoch, dass nicht nur die Politiker, sondern auch die christlichen Führer das Ja des Souveräns ernst nehmen sollten. Dass die Lauheit der Christen zur Überwindung des geistlichen Angriffs seitens des Islam das grösste Problem ist, teile ich auch. Da kann man nur für eine Erweckung unter den Christen beten!»Robert Rahm aus Hallau, Schweiz
Mit Jesus gehen
Kleine Dinge mit grosser Liebe tun
Wie verrückt dürfen Christen sein?
Ein Rückblick auf die SSK 2009
chrischona.org
8/09
G E M E I N D E – M I S S I O N – T H E O L O G I E
Ihre MeinungIHRE MEINUNG ZÄHLTSenden Sie Ihre Zeilen an:Redaktion «Chrischona-Panorama»Chrischonarain 200CH-4126 [email protected]
Zeit mit Gott
Erfahrungen mit der Stille
Still sitzen – Jesus ganz nah
Geistliches Leben – ein Marathon, kein Sprint
chrischona.org
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Den Schulterschluss wagen
Termine
Fachtagung ‘Ehe-Scheidung-Wiederheirat’22.-24. April auf St. Chrischona, Schweiz6.-8. April im Flensunger Hof in Mücke, Deutschland
Ein Echo auf die erste Tagung ‘Ehe-Scheidung-Wieder-heirat’ 2009: «Was wir dort hörten und erlebten, hat uns tief berührt und uns viele hilfreiche Impulse gegeben.» Grund genug, 2010 die Fachtagung zu wiederholen, dies-mal in Deutschland und der Schweiz. Zu diesen Tagun-gen sind insbesondere Gemeindeleitungen eingeladen.
Die Ehe ist ein einzigartiges Geschenk Gottes. Trotz-dem gibt es zerbrochene Ehen und Scheidung auch in unseren Gemeinden. Davon betroffen sind nicht nur die Geschiedenen selbst, auch Kinder, Familie, die Schule und die ganze Gemeinde. Verschiedene Experten werden uns während der Fachtagung helfen, die Problematik in ihrer Ganzheit wahrzunehmen.
Wir benötigen heilsame Wege für alle Betroffenen. Mit den Visionstexten Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9 wollen wir solche Wege finden. Es geht nicht zuerst um richtige oder falsche Standpunkte, sondern um am Evangelium orientiertes Denken im Raum der Gnade.
Infos und Anmeldung unter esw.chrischona.ch oder bei Elke Schlabach, Tel.: +41 (0)61 64 64 500.
Stille Tage für Ehemalige des Theologischen Seminars18.-21. April auf St. Chrischona
Tage der Stille im ‘Jahr der Stille 2010’. Klingt verheis-sungsvoll. Der Ort, an dem Sie studiert haben, ausgebil-det und geprägt worden sind, löst unterschiedliche Erin-nerungen aus. Doch immer wieder berichten Absolventinnen und Absolventen unseres Seminars nicht nur von Lern-, Gemeinschafts- und Arbeitserfahrungen, sondern von unmittelbaren Gotteserfahrungen.
Chrischona als ein Ort, an dem Gott zu uns spricht, uns Wege zeigt, uns Lösungen in anstehenden Fragen offen-bart, uns Kraft gibt und uns neu ausrichtet. Das ist der Hintergrund, der uns dazu inspiriert hat, Tage der Stille für Ehemalige auf St. Chrischona anzubieten. Ein weiterer Schwerpunkt wird der Begegnungsabend mit den Do-zentinnen und den Dozenten des Theologischen Semi-nars St. Chrischona bilden.
Infos und Anmeldung unter tsc.chrischona.ch oder bei Elke Schlabach, Tel.: +41 (0)61 64 64 500.
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CHRISCHONA
170 JahrePilgermission St. Chrischona
Im Dienst für das Reich GottesWorte der VerbundenheitDer März auf Chrischona – feiern Sie mit!
Wir blicken zurück nach vorne
170 Jahre Pilgermission St. Chrischona
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chrischona.org
TagungEhe-Scheidung-Wiederheirat
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Fachtagung
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Seniorentag 2010Dienstag, 4. Mai 2010
Altsein ist ein herrlich Ding,wenn ...!
9.00 Uhr Willkommensgruss mit Kaffee und Gipfeli10.00 Uhr Begrüssung - Markus Müller Vortrag Ehepaar Dieter und Vreni Theobald: „Altsein ist ein herrlich Ding, wenn ...!“ Berichte über das Werk der Pilgermission12.15 Uhr Mittagessen Führung über den Chrischona-Berg14.15 Uhr Studenten und Leitungsteammitglieder im Gespräch mit Ehepaar Dieter und Vreni Theobald Interview mit Verantwortlichen aus unserem Werk 16.00 Uhr Kaffee und Gebäck Musikalische Begleitung und Umrahmung des Tages: Siegfried Fietz
Anmeldung über Ihren Prediger oder direkt an die Pilgermission St. Chrischona, Chrischonarain 200, CH-4126 Bettingen, [email protected]
Referenten Ehepaar Dieter und Vreni Theobald
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Seniorentag
CIF 2010Chrischona Initiative Führungspersonen
Konferenz8. bis 10. April 2010PiIgermission St. Chrischona in Bettingen bei Basel
Den Schulterschluss wagen
Eine
Veranstaltung der
Pilgermission St. Chrischona
CIF bringt zusammen, was zusammengehört
Wir schaffen mit der Konferenz einen Ort, an dem Führungs-personen und Hauptamtliche den Schulterschluss vornehmen. Schulterschluss heisst, dass sowohl Gemeindeleiter als auch Führungspersonen aus Bildung, Wirtschaft oder Verwaltung einen Mehrwert in ihrer Führungsarbeit erfahren, wenn sie sich auf Augenhöhe begegnen.Führen in und ausserhalb der Gemeinde ist eine anspruchs-volle Aufgabe und die Gefahr, zwischen Ansprüchen zer-rieben zu werden, riesig. Selten bleibt die Zeit, miteinander Ziele zu reflektieren. Die Konferenz bietet die Möglichkeit, Zeiten der Stille vor Gott zu geniessen, miteinander Handlungsszenarien zu erarbeiten und konkrete Schrit-te für den Gemeindealltag zu planen.
Der AuftragDurch CIF werden Räume geschaffen, in denen Gemeindelei-tungen und Führungspersonen in Anlehnung an die Visionstexte der Pilgermission aus Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9 königlich-priesterliches Dienen entdecken, praktizieren und einüben. Die Perspektive ist die Entfaltung des Reiches Gottes in Gemeinde und Arbeitswelt.
Weitere Informationen und Anmeldung im Internet:
cif.chrischona.org
Thema
6 CHRISCHONA 2/2010
Thema
MICHAEL GROSS
170 Jahre später. Die Kirche ist längst keine Ruine mehr. Ganz im Gegenteil. Markus Müller, seit 2001 der siebte Direktor der Pilgermission, empfindet es immer wieder als sehr tröstlich, dass die Pilgermission aus einer Ruine entstanden ist: «Gott wirkt in und durch Gebrechliches Grosses». Ob die drei Pilger am 8. März 1840 ahnten, dass die Pilgermission das wird, was sie heute ist? Überliefert ist, was sie sich für den Ort auf dem ChrischonaBerg wünschten: «… dass der Herr hier wieder einen Ort des Segens bereiten wolle zum Lobe seiner Gnade.»
Gemeinsam leben, lernen, arbeitenBei der Kirche wartet Joseph Mohr, der erste «PilgermissionarsZögling», auf die drei Wanderer. Er ist schon einige Wochen zuvor in die Kirche eingezogen und hat sie entrümpelt. Zu ihm gesellen sich bald weitere Brü
Sonntag der 8. März des Jahres 1840. Drei Wanderer steigen von Basel hinauf zum Chrischona-Berg. Einer von ihnen ist Christian Friedrich Spittler. Mit seiner Pflegetochter Susette und seinem Freund und Schreinermeister Epple ist er auf dem Weg zur Chrischona-Kirche, die er für fünf Franken pro Monat von der Basler Regierung mieten darf. Die Kirche hat schon lange keinen Gottesdienst mehr erlebt, ist mehr Stall und Scheune, zudem im Begriff zu zerfallen. Nun wird sie zu dem Ort, an dem die Pilgermission ihren Anfang nimmt.
170 JahrePilgermission St. Chrischona
Im Dienst für das Reich Gottes
08.03.1840
1841Der Unterricht beginnt mit einem Lehrer und fünf Schülern
1950Erste Heiligungskonferenz auf St. Chrischona (heute: Konferenz für geistliche Erneuerung KGE) 1991
1991
Das Chrischona-Zentrum wird eingeweiht
2001Dr. Markus Müller wird Direktor der Pilgermission
2010Projekt CAMPUS15 gestartet: Zukunft der theologischen Ausbildung im Blick
14.03.2010170 Jahre PilgermissionSPONSORENLAUF
1997Grundlegende Werksreformen, Gründung von Vereinen als Werkszweige, neue Verbandsstatuten
1875Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in Deutschland
Erster Aufschwung durch zwei neue Lehrer, missionarische Arbeit in den badischen Dörfern,
bereits 18 «Brüder» ausgesandt
Christian F. Spittler (1782-1867) gründet die Pilgermission auf St. Chrischona
1946
Hans Staub (1898-1967) wird Direktor der Pilgermission
1966
Anfang der Stadtmissionen im südlichen Afrika Karl Albietz wird Direktor
der Pilgermission
1999
Akkreditierung des tsc an der Londoner Middlesex University, Bachelor- und Master-Abschlüsse
2007
Visionstexte der Pilgermission: Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9
2010
Erweiterung des Studienangebotes durch das Aufteilen des Studiums in Grundstudium und Aufbaustudium
2008Erste ‘summer school’ am tsc
1967
Edgar Schmid (1922-2003) wird Direktor der Pilgermission
Gegenüber der Kirche entsteht das erste Brüderhaus, die «Alte Heimat», für mittlerweile 41 Brüder
1895Beginn der engen Zusammenarbeit mit der China-Inland-Mission
1920Buchhandlung und Brunnen-Verlag in Basel gegründet
1869
1860Carl Heinrich Rappard (1837-1909) wird Inspektor der Pilgermission
1868
Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in der Schweiz
1908
Erste Buchhandlung der Pilgermission in Gießen
1909Bibelschule für Frauen auf St. Chrischona gegründet
1913Gemeindearbeit in Frankreich beginnt
1919Brunnen-Verlag in Gießen gegründet
1909
Friedrich Veiel (1866-1950) wird Inspektor der Pilgermission
1847
1994
Predigerseminar und Bibelschule für Frauen werden zusammengelegt: Theologische Seminar entsteht
1925
Gründung des Diakonissen-Mutterhauses auf
St. Chrischona
Erste Pilgermissionare in Äthiopien
25 Jahre PM – schon über 250 Absolventen arbeiten in verschiedenen Ländern in der Mission und Gemeindearbeit mit
18651856
1968Gründung der Arbeitsgemeinschaft für
das massianische Zeugnis an Israel (amzi)
der. Sie setzen die Kirche soweit in Stand, dass sie darin leben können – im wahrsten Sinne des Wortes: Unterm Dach der Kirche schlafen, kochen, essen und studieren sie. Im Turm leben die Dozenten. Die Kirche wird für die ersten Chrischona brüder zum Lebens und Lernraum.
170 Jahre später. Insgesamt rund 6000 Männer und seit 1909 auch Frauen sind durch die Ausbildung auf St. Chrischona gegangen. Sie alle haben auf dem Berg gemeinsam gelernt, gelebt und gearbeitet. Dieser Dreiklang ist heute noch im Ausbildungskonzept der Ausbildungsstätte verankert, die seit 1994 als Theologisches Seminar, kurz: tsc, das Predigerseminar und die Frauenbibelschule vereint und seit 1999 anerkannte akademische Bachelor und MasterAbschlüsse anbietet. «Dieser Dreiklang macht den besonderen Reiz des Campus auf Chrischona aus», sagt der heutige Seminarleiter Dr. Horst Schaffenberger. «Unsere Studenten sollen nicht
7
Thema
7
nur einen Steinwurf entfernt, erstreckt sich der Schwarzwald auf deutschem Boden. «Die geographische Lage von Chrischona hat symbolische Bedeutung für den weltweiten Dienst unseres Werkes», sagt Markus Müller. «Es ging und geht der Pilgermission nie nur um die eigene, sondern immer um die ganze Welt.»
Es ist der «Reich GottesBlick», der die Pilgermission von Beginn an und bis heute prägt. Zu Spittlers Zeiten gingen ChrischonaBrüder nach ihrer Ausbildung dorthin, wo ihr Dienst gebraucht wurde: als Katecheten in Kirchengemeinden, als Missionare nach Afrika oder als Verkündiger in Vereine der Inneren Mission. Rund 250 ChrischonaAbsolventen wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Amerika gesandt, wo sie unter deutschsprachigen Einwanderern arbeiteten, etwa als Pfarrer der dortigen lutherischen Kirche.
Gemeinden entstehen1869 gehen die ersten beiden ChrischonaBrüder in die Schweizer Kantone Thurgau und Graubünden, um dort Bibelstunden zu halten. Vier Jahre später weiht Carl Heinrich Rappard, der nach Spittlers Tod 1968 Inspektor der Pilgermission geworden ist, das erste «ChrischonaGotteshaus» ein: eine Kapelle in
Mattwil. Heute gibt es 99 ChrischonaGemeinden in der Schweiz, 69 in Deutschland, eine in Luxemburg, 19 in Frankreich, fünf in Südafrika und zwei in Namibia.
Die Gemeinschaftsarbeit in Deutschland beginnt in Wohnzimmern. In Privathäusern finden die ersten Versammlungen und Bibelstunden statt. So beginnt auch die Stadtmissionsarbeit in Konstanz im Jahre 1875. Dort luden einige gläubige Menschen Chrischonabrüder aus Mattwil ein. Bald sandte das Komitee der Pilgermission einen Stadtmissionar in die Stadt am Bo
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e170 JahrePilgermission St. Chrischona
08.03.1840
1841Der Unterricht beginnt mit einem Lehrer und fünf Schülern
1950Erste Heiligungskonferenz auf St. Chrischona (heute: Konferenz für geistliche Erneuerung KGE) 1991
1991
Das Chrischona-Zentrum wird eingeweiht
2001Dr. Markus Müller wird Direktor der Pilgermission
2010Projekt CAMPUS15 gestartet: Zukunft der theologischen Ausbildung im Blick
14.03.2010170 Jahre PilgermissionSPONSORENLAUF
1997Grundlegende Werksreformen, Gründung von Vereinen als Werkszweige, neue Verbandsstatuten
1875Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in Deutschland
Erster Aufschwung durch zwei neue Lehrer, missionarische Arbeit in den badischen Dörfern,
bereits 18 «Brüder» ausgesandt
Christian F. Spittler (1782-1867) gründet die Pilgermission auf St. Chrischona
1946
Hans Staub (1898-1967) wird Direktor der Pilgermission
1966
Anfang der Stadtmissionen im südlichen Afrika Karl Albietz wird Direktor
der Pilgermission
1999
Akkreditierung des tsc an der Londoner Middlesex University, Bachelor- und Master-Abschlüsse
2007
Visionstexte der Pilgermission: Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9
2010
Erweiterung des Studienangebotes durch das Aufteilen des Studiums in Grundstudium und Aufbaustudium
2008Erste ‘summer school’ am tsc
1967
Edgar Schmid (1922-2003) wird Direktor der Pilgermission
Gegenüber der Kirche entsteht das erste Brüderhaus, die «Alte Heimat», für mittlerweile 41 Brüder
1895Beginn der engen Zusammenarbeit mit der China-Inland-Mission
1920Buchhandlung und Brunnen-Verlag in Basel gegründet
1869
1860Carl Heinrich Rappard (1837-1909) wird Inspektor der Pilgermission
1868
Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in der Schweiz
1908
Erste Buchhandlung der Pilgermission in Gießen
1909Bibelschule für Frauen auf St. Chrischona gegründet
1913Gemeindearbeit in Frankreich beginnt
1919Brunnen-Verlag in Gießen gegründet
1909
Friedrich Veiel (1866-1950) wird Inspektor der Pilgermission
1847
1994
Predigerseminar und Bibelschule für Frauen werden zusammengelegt: Theologische Seminar entsteht
1925
Gründung des Diakonissen-Mutterhauses auf
St. Chrischona
Erste Pilgermissionare in Äthiopien
25 Jahre PM – schon über 250 Absolventen arbeiten in verschiedenen Ländern in der Mission und Gemeindearbeit mit
18651856
1968Gründung der Arbeitsgemeinschaft für
das massianische Zeugnis an Israel (amzi)
nur theologisches Wissen anhäufen, sondern auch in ihrer Persönlichkeit wachsen und Teamarbeit lernen.»
Zurzeit beleben 126 Studentinnen und Studenten den Campus. Sie studieren in Teil oder Vollzeit oder im Jahreskurs. Es waren auch schon mehr. In Spitzenzeiten um die 180. Das Seminar hat tiefe Täler durchschritten, als beispielsweise während des 1. und 2. Weltkrieges der Unterricht fast zusammenbrach. «Mich fasziniert, dass es die Pilgermission trotz existenzieller Krisen seit 170 Jahren gibt, und dass die Ausbildungsarbeit immer wieder aufblühte», sagt René Winkler, Leiter der ChrischonaGemeinden Schweiz. 1982 war er einer der 33 Kandidaten, die das Komitee für das Studium auf St. Chrischona angenommen hatte. Beworben hatten sich doppelt so viele. «Der damalige Direktor Edgar Schmid dankte Gott immer wieder für die vollen Lehrsäle», erinnert sich René Winkler. «Für mich waren diese damals selbstverständlich. Heute weiss ich, dass es alles andere als selbstverständlich ist. Ich würde mich freuen, wenn wir wieder Zustände wie damals in den 80er Jahren hätten.» Er ist überzeugt von der Qualität der Ausbildung auf Chrischona: «Die Ausbildung als etwas Ganzheitliches zu sehen, wie es das tsc tut, ist ein entscheidender Faktor in der Förderung und Entwicklung von jungen Menschen.»
Die ganze Welt im BlickSicher haben die ChrischonaBrüder der ersten Stunde die PanoramaAussicht von der ChrischonaKirche aus ebenso genossen wie heutige Besucher. Richtung Süden schauen hinter dem Schweizer Jura manchmal die hohen Gipfel der Alpen hervor; im Westen öffnet sich zwischen den Vogesen und dem Jura die weite Ebene der Burgundischen Pforte nach Frankreich; im Norden,
«Es ging und geht der Pilgermission nie nur um die eigene, sondern immer um die ganze Welt.»
Direktor Markus Müller
Thema
8 CHRISCHONA 2/2010
08.03.1840
1841Der Unterricht beginnt mit einem Lehrer und fünf Schülern
1950Erste Heiligungskonferenz auf St. Chrischona (heute: Konferenz für geistliche Erneuerung KGE) 1991
1991
Das Chrischona-Zentrum wird eingeweiht
2001Dr. Markus Müller wird Direktor der Pilgermission
2010Projekt CAMPUS15 gestartet: Zukunft der theologischen Ausbildung im Blick
14.03.2010170 Jahre PilgermissionSPONSORENLAUF
1997Grundlegende Werksreformen, Gründung von Vereinen als Werkszweige, neue Verbandsstatuten
1875Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in Deutschland
Erster Aufschwung durch zwei neue Lehrer, missionarische Arbeit in den badischen Dörfern,
bereits 18 «Brüder» ausgesandt
Christian F. Spittler (1782-1867) gründet die Pilgermission auf St. Chrischona
1946
Hans Staub (1898-1967) wird Direktor der Pilgermission
1966
Anfang der Stadtmissionen im südlichen Afrika Karl Albietz wird Direktor
der Pilgermission
1999
Akkreditierung des tsc an der Londoner Middlesex University, Bachelor- und Master-Abschlüsse
2007
Visionstexte der Pilgermission: Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9
2010
Erweiterung des Studienangebotes durch das Aufteilen des Studiums in Grundstudium und Aufbaustudium
2008Erste ‘summer school’ am tsc
1967
Edgar Schmid (1922-2003) wird Direktor der Pilgermission
Gegenüber der Kirche entsteht das erste Brüderhaus, die «Alte Heimat», für mittlerweile 41 Brüder
1895Beginn der engen Zusammenarbeit mit der China-Inland-Mission
1920Buchhandlung und Brunnen-Verlag in Basel gegründet
1869
1860Carl Heinrich Rappard (1837-1909) wird Inspektor der Pilgermission
1868
Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in der Schweiz
1908
Erste Buchhandlung der Pilgermission in Gießen
1909Bibelschule für Frauen auf St. Chrischona gegründet
1913Gemeindearbeit in Frankreich beginnt
1919Brunnen-Verlag in Gießen gegründet
1909
Friedrich Veiel (1866-1950) wird Inspektor der Pilgermission
1847
1994
Predigerseminar und Bibelschule für Frauen werden zusammengelegt: Theologische Seminar entsteht
1925
Gründung des Diakonissen-Mutterhauses auf
St. Chrischona
Erste Pilgermissionare in Äthiopien
25 Jahre PM – schon über 250 Absolventen arbeiten in verschiedenen Ländern in der Mission und Gemeindearbeit mit
18651856
1968Gründung der Arbeitsgemeinschaft für
das massianische Zeugnis an Israel (amzi)
densee. In Deutschland haben ChrischonaAbsolventen von Beginn an in schon bestehenden Gemeinschaften und in Kirchen Dienst getan. Im Gegensatz zu Frankreich – dort begann die Gemeindearbeit 1913 im Elsass – und der Schweiz, wo sich die ChrischonaGemeinden als Freikirchen etabliert haben, verstehen sich die ChrischonaGemeinschaften in Deutschland «als Bewegung innerhalb der Evangelischen Kirche und darüber hinaus», so Rainer Geiss, Inspektor des ChrischonaGemeinschaftswerks in Deutschland (CGW).
Der Blick nach vornDie Pilgermission – was macht sie aus und wo geht sie hin? «Die Pilgermission kann ein Beispiel dafür sein, wie wir mit unterschiedlicher Erkenntnis umgehen, ohne daraus ein Gesetz zu machen», sagt Rainer Geiss, «das ist eine Qualität, die Chrischona heute ausmacht». In diesem Zusammenhang ist er der Meinung, dass die Pilgermission nach wie vor als internationale Bewegung im deutschsprachigen pietistischen Raum prägend sein kann – ohne den Anspruch darauf zu erheben. «Die Pilgermission gilt seit Jahren als ein Werk, das theologisch weder links noch rechts Haken schlägt», sagt René Winkler. Man sei in den letzten Jahrzehnten nie gleich auf eine Welle aufgesprungen, habe sich aber auch nicht verschlossen, von verschiedenen Bewegungen und Richtungen zu lernen. «Lange Zeit war die Pilgermission auch in der Schweiz ein Werk, an dem andere Verbände Mass nahmen», erzählt er.
Vor drei Jahren fragte das Leitungsteam der Pilgermission, zu dem Direktor Markus Müller, René Winkler (Leiter ChrischonaGemeinden Schweiz), Rainer Geiss (Inspektor CGW Deutschland), Seminarleiter Horst Schaffenberger und Hans Wyttenbach (Leiter Chrischona Frankreich) gehören, nach der Vision für das Werk. Von Gott erhalten hat es die beiden Texte aus Jesaja 61,13 und 1. Petrus 2,9. Worte, die ein Bild, eine Verheissung der Zukunft entfalten. «Wenn ich meinen Blick nach vorne richte», erzählt Direktor Markus Müller, «sehe ich, wie sich die Geschichte, deren Kernmerkmale in Jesaja 61,13 beschrieben sind, entfaltet und Menschen aus Gefängnissen befreit werden, Trost und Herzensheilung erfahren, Blinde sehen und Taube hören – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne.»
Die Vision schafft für das gesamte Werk eine Perspektive, sie hilft, die grossen Linien und inhaltlichen Schwerpunkte zu setzen. Gleichzeitig aber trübt die aktuelle Finanzsituation den Blick (Lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 16+17). Direktor Markus Müller möchte sich die Hoffnung jedoch nicht nehmen lassen. Deshalb sieht er noch etwas, wenn er nach vorne blickt: «Dass Chrischona einen Beitrag dazu leistet, dass in Europa im Kleinen und Grossen Orte der Hoffnung, Orte der Wahrheit und Orte der Barmherzigkeit entstehen und wachsen.» Und er sieht, dass Menschen sich zu einem Weg mit Gott berufen lassen und alles geben, dieser Berufung treu zu bleiben – «in Gemeinde, Mission, Gesellschaft und in unserem Werk». //
LiteraturLITERATUR TIPPSBücher zur Wirkungsgeschichte der Pilger-mission und einzelner Personen, die im Han-del erhältlich sind:
Rennstich, Karl Wilhelm: ...nicht jammern, Hand anlegen!: Christian Friedrich Spittler, Leben und Werk. Verlag Ernst Franz, Metzingen, 1987.
Seltmann, Lothar von: Dora, die Tochter des Bi-schofs – das spannende Leben der Dora Rappard. Brunnen Verlag Giessen/Basel, 2005 (In einer lebendi-gen Biographie schildert der Autor das spannende Le-ben der Dora Rappard)
Haag, Klaus: Dora Rappard – er hat mich Freund ge-nannt. arteMedia, Riehen/Basel, zweite Auflage 2009. (Worte und Texte aus der Feder der «Chrischona-Mut-ter»)
Haag, Klaus (Hrsg): Herr du hast uns gerufen – 100 Jahre Chrischona-Gemeinschaften in Hessen, Brunnen Verlag Giessen, 1978.
Haag, Klaus: Ich bin verliebt in dieses Land – Auf den Spuren der Chrischona-Gemeinschaftsarbeit in Ost- und Westpreussen. Brunnen Verlag Giessen/Ba-sel, 2007. (Das ehemals grösste Arbeitsfeld der Pilger-mission St. Chrischona wird hier spannend dargestellt, der zweite Weltkrieg stoppte die blühende Arbeit)
Krampf, Gerhard: Briefe aus der Neuen Welt 1845 – 1950. arteMedia, Riehen 2005. (Interessante Einblicke in das Leben der Chrischonaabsolventen in den USA, die als Prediger und Lehrer den deutschen Siedlern im wilden Westen das Wort Gottes brachten)
Trauernicht, Johannes: Leben unter dem Kreuz des Südens – aufrüttelnde Erfahrungen im südlichen Afrika. Brunnen Verlag Giessen/Basel, 2006. (Die Geschichte der Evangelischen Stadtmissionen im südlichen Afrika)
9
Thema
9
08.03.1840
1841Der Unterricht beginnt mit einem Lehrer und fünf Schülern
1950Erste Heiligungskonferenz auf St. Chrischona (heute: Konferenz für geistliche Erneuerung KGE) 1991
1991
Das Chrischona-Zentrum wird eingeweiht
2001Dr. Markus Müller wird Direktor der Pilgermission
2010Projekt CAMPUS15 gestartet: Zukunft der theologischen Ausbildung im Blick
14.03.2010170 Jahre PilgermissionSPONSORENLAUF
1997Grundlegende Werksreformen, Gründung von Vereinen als Werkszweige, neue Verbandsstatuten
1875Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in Deutschland
Erster Aufschwung durch zwei neue Lehrer, missionarische Arbeit in den badischen Dörfern,
bereits 18 «Brüder» ausgesandt
Christian F. Spittler (1782-1867) gründet die Pilgermission auf St. Chrischona
1946
Hans Staub (1898-1967) wird Direktor der Pilgermission
1966
Anfang der Stadtmissionen im südlichen Afrika Karl Albietz wird Direktor
der Pilgermission
1999
Akkreditierung des tsc an der Londoner Middlesex University, Bachelor- und Master-Abschlüsse
2007
Visionstexte der Pilgermission: Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9
2010
Erweiterung des Studienangebotes durch das Aufteilen des Studiums in Grundstudium und Aufbaustudium
2008Erste ‘summer school’ am tsc
1967
Edgar Schmid (1922-2003) wird Direktor der Pilgermission
Gegenüber der Kirche entsteht das erste Brüderhaus, die «Alte Heimat», für mittlerweile 41 Brüder
1895Beginn der engen Zusammenarbeit mit der China-Inland-Mission
1920Buchhandlung und Brunnen-Verlag in Basel gegründet
1869
1860Carl Heinrich Rappard (1837-1909) wird Inspektor der Pilgermission
1868
Erstes Arbeitsfeld der Pilgermission in der Schweiz
1908
Erste Buchhandlung der Pilgermission in Gießen
1909Bibelschule für Frauen auf St. Chrischona gegründet
1913Gemeindearbeit in Frankreich beginnt
1919Brunnen-Verlag in Gießen gegründet
1909
Friedrich Veiel (1866-1950) wird Inspektor der Pilgermission
1847
1994
Predigerseminar und Bibelschule für Frauen werden zusammengelegt: Theologische Seminar entsteht
1925
Gründung des Diakonissen-Mutterhauses auf
St. Chrischona
Erste Pilgermissionare in Äthiopien
25 Jahre PM – schon über 250 Absolventen arbeiten in verschiedenen Ländern in der Mission und Gemeindearbeit mit
18651856
1968Gründung der Arbeitsgemeinschaft für
das massianische Zeugnis an Israel (amzi)
Wie schön, dass die Pilgermission vor 170 Jahren zur Welt kam! Das treibt das Projektteam mit Christian Stricker, Sascha Grether, Ueli Mauch und David von Känel und vielen Helfern an, dieses WIR Event vor- und festlich aufzuzubereiten. Für den Panorama Leser liefern wir an dieser Stelle einen Überblick über das, was in der Woche vom 8. bis 14. März alles läuft. Er soll Mut machen, als reich Beschenkte der Pilgermission ein kleines Geburts-tagsgeschenk zu machen.
DOROTHEA GEBAUER, PROJEKT-LEITERIN 170 JAHRE PM
Erstes Geschenk:Auch wenn Sie nicht dabei sein können: Danke, wenn Sie beten! Die Pilgermission ist Gottes Werk.
Zweites Geschenk: Kommen Sie als ganze Gemeinde am Sonntag, 14. März, zum Festgottesdienst (mit Prof. Dr. Peter Zimmerling) und bleiben Sie zum Sponsorenlauf! Die Anmeldung hierzu läuft über Ihren Prediger oder per EMail an [email protected]
Drittes Geschenk: Treffen Sie eine Entscheidung und reservieren Sie in Ihrer Agenda ein Zeitfenster:• für den Besuch des Festgotte
dienstes am 14. März,• für den Besuch einer Ausstellung
in der Chrischonakirche vom 8.14. März,
Happy birthday, liebe Pilgermission!• für den Besuch auf der website
(rechts) und für die Entscheidung, Sponsor oder Läufer zu sein.
Viertes Geschenk:Seien Sie ein Freund der PM und erzählen in Ihrem Freundeskreis von diesen wichtigen Tagen. Machen Sie, wo immer Ihnen möglich, Beteiligte zu Betroffenen.
Fünftes Geschenk: Seien Sie ein wenig häufiger als sonst Fürsprecher. Hier helfen Flyer unf Filmtrailer zum Projekt Morgenrot, zum Sponsorenlauf, eine PowerpointPräsentation über die Pilgermission. Sie sind über die Kommunikationsstelle zu beziehen:Tel.: + 41 (0)61 64 64 556
Sechstes Geschenk:Interessieren Sie sich neu für Ihre Herkunft und Familiengeschichte und machen Sie sich schlau:
www.chrischona.orgtsc.chrischona.chmorgenrot.chrischona.org Chrischona Panorama 1/10 Chrischona Panorama 8/09
Siebtes Geschenk: Sollten Sie Fragen haben, sprechen sie uns an:
Projektleitung 170 Jahre [email protected]
Literatur
DIE REDAKTION LÄUFT MIT Über 150 Läuferinnen und Läufer werden er-wartet beim Sponsorenlauf am 14. März auf St. Chrischona. Die Redaktion läuft mit und sucht Sponsoren:
Michael Gross, Dorothea Gebauer und Fritz Imhof. Wollen Sie unsere Runden
sponsern? Unsere Namen finden Sie im Anmeldeformu-lar im Internet unter «Bergmitarbeiter». Oder rufen Sie uns einfach an: Tel.: +41 (0)61 64 64 557.
Warum ein Sponsorenlauf?Er ist ein Geburtstagsgeschenk an die Pilgermissiom, zu ihrem 170. Geburtstag – von allen Läufern und Sponso-ren. Als Krönung der 170-Jahr-Feier werden die Läufer am 14. März um 14.30 Uhr starten und während einer Stunde auf einer 700 Meter langen Strecke den Chrisch-ona-Berg umrunden. Zwischen 7 und 25 Runden wer-den sie erreichen – je nach Tempo.
Wie funktioniert es?Sie können sich als Sponsor im Internet anmelden unter sponsorenlauf.chrischona.org. Dort sind die Namen der Läufer zu sehen, die man unterstützen möchte: Ko-mitee und Leitungsteam, die Studenten und Dozenten des tsc, Bergmitarbeiter, Gemeindemitglieder.
Sponsorenlauf
Thema
10 CHRISCHONA 2/2010
VerbundneheitDie Pilgermission – kurz: PM – hat viele Gesichter. Tausende von Menschen auf der ganzen Welt, die sich mit ihr verbunden fühlen. Fünf von ihnen aus vier Ländern und zwei Kontinenten haben wir drei Fragen gestellt:
1. Was macht Sie stolz, zur Chrischona-Familie zu gehören?2. Was darf die Pilgermission nicht aufgeben?3. Was könnte die Pilgermission in Zukunft noch besser machen?
1. 170 Jahre alt zu sein, finde ich herrlich. Ich bin stolz darauf, zu einer alten Bewegung zu gehören, die innovativ durch die Jahrzehnte gegangen ist. Angefangen bei der Ausbildung zu Beginn in der Kirche, dann die Gründung der Frauenbibelschule, die nun auch schon 100 Jahre alt ist, bis hin zum Review 2009, der das Studium für die Zukunft fit macht. Die Einführung des Modulstudiums, des Jahreskurses und die Möglichkeit, auch ohne Abi tur auf Chrischona studieren zu können, finde ich innovativ.2. Die PM darf nicht aufgeben, daran interessiert zu sein, was zu den aktuellen Gegebenheiten passt, ohne vom Zeitgeist diktiert zu werden. Sie soll weiterhin dem Menschen zugewandt sein, auch wenn das bedeutet, dass manches Gewohnte aufgegeben werden muss, weil es nicht mehr passt. Keinesfalls aufgeben darf sie die klare Ausrichtung an Gottes Wort.3. Ich wünsche mir, dass wir die Internationalität unseres Werkes weiter leben und in die internationale Umgebung hineinwirken: in der Mission, aber ebenso in
den Gemeindeverbänden in den verschiedenen Ländern. Es ist eine Bereicherung und Herausforderung, die gelebt und gestaltet sein will.Renate Kanzinger (47), Sozialfachwirtin und Predigerfrau aus D-Rheinfelden, ist Mitglied des Komitees der Pilgermission.
1. Es erfüllt mich mit Stolz, einem Werk anzugehören, das Jesus Christus klar in den Mittelpunkt stellt, das aber auch den Mut hat, sich den Herausforderungen und den Themen der mitteleuropäischen Kultur und der heutigen Zeit zu stellen. Ich denke da einerseits an die Internationalität. Damit meine ich die unterschiedlichen Formen der Pilgermission in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich. Ich denke andererseits an die Papiere, welche die Pilgermission zu aktuellen Fragen unserer Zeit bearbeitet und herausgibt. Hier leistet sie geistliche Pionierarbeit, die oft verkannt wird.2. Die PM darf das Theologische Seminar (tsc) niemals aufgeben. Die Strategie von Studium, Arbeit, Gemeinschaft ist hervorragend. Über das tsc identifiziert sich die Pilgermission.3. Die Durchgängigkeit vom ‘Berg’ auf Chrischona zu den Gemeinden hat mit der Strukturreform in den 90er Jahren gelitten. Diese fehlende Verbin
1. Ich bin stolz darauf, an einem Ort wie Chrischona zu studieren, wo ich so viele wertvolle und gleichzeitig herausfordernde Lebenserfahrungen mache. Ich darf mit meinen Mitstudenten nicht nur Theologie und Pädagogik studieren, sondern auch Leben mit ihnen teilen. Solch eine Gemeinschaft wie hier oben findet man nicht überall. Das Studienangebot entwickelt sich gerade sehr stark weiter und trägt sehr viel Potential in sich.2. Die PM darf das Theologische Seminar nicht aufgeben. Was wir Studenten an Erfahrungen, Wissen, und Horizonterweiterung von Chrischona in die ganze Welt mitnehmen, ist ein grosser Schatz. Es ist ein Privileg und zugleich eine Freude zu hören, wo ehemalige ChrischonaStudenten gelandet und wie sie in Gottes Reich tätig sind.3. Es kann immer irgendwas noch besser werden. Ich wünschen mir, dass wir alle, die zu Chrischona gehören und uns mit der Pilgermission verbunden fühlen, noch mehr voneinander erfahren: sei es von Gemeinden in den Ländern, von den Studenten auf Chrischona oder von Entscheidungen, die das Leitungsteam trifft. Ich wünschte, wir hätten mehr das Gefühl, eins zu sein. Gleichzeitig staune ich immer wieder, wie Gott die Pilgermission 170 Jahre hindurch geleitet und gesegnet hat, und dass ich auch wissen darf, dass wir weiterhin in seinen Händen sind!Tabita Tanusaputra (21) studiert im 2. Jahr Gemeinde-pädagogik am Theologischen Seminar St. Chrischona.
Worte der Verbundenheit
dung und Identifizierung hat der Pilgermission stark geschadet. An diesem Mangel muss gearbeitet werden, damit die Trägerschaft der Pilgermission wieder eine stärkere Basis erhält und die Identität wieder vollumfänglich durchgängig wird.Hans Jörg Hauser (63), Wirtschaftswissenschaft-ler aus CH-Eich, ist Vorsit-zender des Komitees der Pilgermission.
1111
1. Was macht Sie stolz, zur Chrischona-Familie zu gehören?
3. Was könnte die Pilgermission in Zukunft noch besser machen?
2. Was darf die Pilgermission nicht aufgeben?
1. Stolz? Ich freue mich vor allem an den Menschen und vielfältigen Beziehungen in diesem Werk. Chrischona ist für mich so etwas wie die «grosse Wolke von Zeugen» (Hebräer 12,1). Wir wissen einfach, dass wir füreinander da sind. Trotz der Distanzen gibt es einen gemeinsamen Grundtenor, eine Vision. Der wahre Reichtum dieses Werks ist nicht der Name «Chrischona», sondern Menschen, die sich Gott hingeben. Von diesem Ort sind Menschen in die ganze Welt ausgesandt worden, längst bevor man von Globalisierung sprach.2. Das Theologische Seminar ist das Kerngeschäft unseres Werks. Manches mag sich vielleicht ändern und kann von mir aus auch losgelassen werden. Aber niemals sollten wir die Aufgabe vernachlässigen, Menschen auszubilden. Hier ist Chrischona wirklich kompetent! Sind wir uns bewusst, dass wir eine super Ausbildungsstätte haben? 3. Ich finde es schwierig, hier in zwei Sätzen Ratschläge zu erteilen. Wichtig erscheint mir, dass wir der Zeit einen Schritt voraus sind, und nicht bloss der gesellschaftlichen Entwicklung hinterher rennen. Wichtig für die Zukunft ist «Pilger» und «Mission». Wir sind nur «Pilger», nichts ist fix, wir leben sozusagen in «Zelten». Aber wir haben eine Mission, einen glasklaren Auftrag. Ich denke, wir träumen noch zu sehr dem «christlichen
Abendland» hinterher, als dass wir unsere Mission heute und im Realkontext wahrnehmen. Rico Trottmann (37), auf dem Foto mit seiner Frau Jacqueline, ist Pas-tor in Oyonnax-Bellignat in Frank-reich.
1. Ich bin stolz, weil ich während meiner Ausbildungszeit auf Chrischona Menschen begegnet bin, die mich geprägt haben: beispielsweise Paul Breymaier, Martin Liedholz, Klaus Haag, Edgar Schmid, Theo Rüdiger, Karl Albietz, Reinhard Frische und Schwester Margret in der Wäscherei. Ich bin stolz, dass ich mit solchen Menschen zusammenarbeiten darf wie Rainer Geiss, Siegfried Bledau und den Pastorenehepaaren im südlichen Afrika. 2. Die missionarische Ausrichtung, und dass in der Verkündigung Glauben und Leben verbunden werden, das darf die Pilgermission nicht aufgeben.3. Was die Pilgermission in Zukunft besser machen könnte? Sie könnte den Namen ändern.Wieland Müller (41) ist Jugendpas-tor in der Evangelischen Stadtmis-sion Johannesburg in Südafrika.
Worte der Verbundenheit
12 CHRISCHONA 2/2010
lingen 1952 wurde der Begriff «Missio Dei» als grundlegendes missionstheologisches Konzept formuliert.² Mission ist nicht Sache von Menschen, sondern Gottes eigenes Werk. Auseinandersetzungen gab es in der Frage, was dessen Ziel sei: Wollte Gott in seiner Mission die Kirche bauen oder die Welt verändern? Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) vertrat ein Missionsverständnis, das stark auf gesellschaftliche Veränderungen zielte und sich dabei tendenziell politisch links positionierte. Der gegnerische Vorwurf, der Weltkirchenrat sei auf dem linken Auge blind, erwies sich im Rückblick als «teilweise berechtigt», wie Schubert einräumt.
Heftigen Widerspruch gab es von Seiten der «Lausanner Bewegung», die an ihrer Konferenz für Weltevangelisation 1974 dem ÖRK vorwarf, den Missionsauftrag aufgegeben zu haben – und sich ihrerseits dafür die Kritik einhandelte, auf dem rechten Auge blind zu sein.
Es kam zu hitzigen theologischen Debatten und Ausgrenzungen. «Man kämpfte mit harten Bandagen!», erinnert sich Schubert. Weil die Basler Mission sich in ihrem Missionsverständnis und in ihrer Praxis am ÖRK orientierte, während die Pilgermission St. Chrischona ihre pietistischevangelikale Ausrichtung betonte und sich der Lausanner Bewegung anschloss, entfremdeten sich die beiden Werke voneinander. Dies wurde noch ver
Das Jubiläumsjahr von St. Chrischona bietet Gelegen-heit, auch einen Blick auf Institutionen zu werfen, die der Gründer der Pilgermission, Christian Friedrich Spittler, ebenfalls noch (mit)gegründet hat. Zum Bei-spiel die Basler Mission, welche heute nach der Fusion mit anderen Missionswerken unter dem Namen ‘missi-on 21’ als Missionswerk der Deutschschweizer Lan-deskirchen tätig ist.
FRITZ IMHOF
Die «Evangelische Missionsgesellschaft Basel» (kurz: Basler Mission) wurde 1815 – 25 Jahre vor der Gründung der Pilgermission – als Tochtergesellschaft der Deutschen Christentumsgesellschaft gegründet. Es ging darum, in die noch nicht mit dem Evangelium vertrauten Länder die gute Botschaft zu bringen, praktische Hilfe zu leisten und Menschen mit einem neuen Lebensstil und mit Bildung vertraut zu machen.¹
C. F. Spittler gilt als treibende Kraft der Gründung und als tüchtiger Fundraiser für das neue Projekt, dessen Leitung dann aber der Württemberger Theologe Christian Gottlieb Blumhardt (1779 – 1838) übernahm.
Das pietistische BaselSpittler war damals Sekretär der Christentumsgesellschaft in Basel, einer 1780 gegründeten Gemeinschaft, die innerhalb der evangelischen Kirchen für die Anliegen des Pietismus eintrat und sich sowohl für Bedürftige als auch für die Mission engagierte. Im Rahmen seiner Tätigkeit für die Christentumsgesellschaft, aber auch neben dieser, begründete Spittler zahlreiche Werke mit sozialer und missionarischer Ausrichtung, neben der Basler Mission und der Pilgermission auch die Basler Bibelgesellschaft, einen «Verein zur Förderung des Christentums unter den Juden», ein Heim für Gehörlose, eine Anstalt für Epileptiker, das Basler Kinderspital und das Diakonissenhaus in Riehen. Insgesamt rund 30 Werke.
Das Klima in Basel war für Spittlers Initiativen günstig: Die Erweckungsbewegung hatte ein gutes Echo gefunden, die Einflüsse des württembergischen Pietismus waren so stark, dass die Stadt das «fromme Basel» genannt wurde.
Miteinander – gegeneinanderNeben dem Anliegen, das Evangelium zu verkündigen, hätten die tiefe Sorge um die Welt und ihr Leiden Spittler ausgezeichnet, befindet Pfr. Benedict Schubert, Studienleiter von mission 21. Tatsächlich gab es in der Entwicklung der beiden Missionswerke und Ausbildungsstätten viel Gemeinsames. In unterschiedliche Richtungen strebten die beiden Werke dann aber in den 1960er Jahren. An der Weltmissionskonferenz in Wil
Ein Gründer – zwei unterschiedliche Geschichtenstärkt durch den Umstand, dass die Basler Mission ihre Verbindung mit und Verwurzelung in den Landeskirchen als wesentlich betrachtete, während die Pilgermission St. Chrischona ihren Charakter als Freikirche verstärkte.
ParallelenDas Missionsseminar in Basel wurde vorerst mit der Absicht gegründet, Missionare auszubilden, welche dann in Übersee für andere Organisationen arbeiten sollten. Die Pilgermission wurde gegründet, um Handwerker theologisch auszubilden, die dann in die katholischen Länder Südeuropas ausgesandt wurden. Eine eigentliche Konkurrenzsituation auf dem Missionsfeld gab es kaum. Er habe als Missionar in Angola keine wesentlichen Unterschiede in der Arbeitsweise der Missionswerke wahrgenommen, ob sie nun ökumenischen oder evangelikalen Hintergrund gehabt hätten, erinnert sich Benedict Schubert. Bedeutender als die theologischen Differenzen seien kulturelle Unterschiede gewesen.
Seit rund 20 Jahren sendet die Basler Mission bzw. mission 21 nicht mehr Missionare auf eine lebenslange Mission aus. «Ökumenische Mitarbeiter» absolvieren in Basel noch einen mehrwöchigen «Vorbereitungskurs für Einsätze in Übersee», wo sie als Fachkräfte eingesetzt werden.
Fussnoten1 vgl. Paul Jenkins: «Kurze Geschichte der Basler Mission». Aus: Texte und Dokumente 2/1998. 2 Missio Dei: 1952 an der Weltmissionskonferenz in Willingen (Deutschland) eingeführt, setzt sich der Begriff rasch durch. Er macht deutlich, dass nicht Institutionen oder Personen das eigentliche Sub-jekt der Mission sind, sondern Gott selbst: Gott Vater sendet seinen Sohn Jesus Christus. Vater und Sohn senden den Heiligen Geist zur Versöhnung der Welt. Durch diese trinitarische Verankerung der Mis-sion, die auch von orthodoxen und katholischen Kirchen begrüsst wurde, sollen Engführungen und Einseitigkeiten überwunden werden. Mission ist nicht mehr eine Veranstaltung der Kirche, sondern die Kirche unterstellt sich der Mission Gottes.
Mission
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Ein Gründer – zwei unterschiedliche GeschichtenMission in PartnerschaftHeute versteht sich mission 21 als internationales Netzwerk, als «Glaubens und Lerngemeinschaft». Die Entwicklung des eigenen Missionsverständnisses, verbunden mit den Veränderungen in der kirchlichen Landschaft der Schweiz, führte vor neun Jahren zur Gründung von mission 21. In diesem Werk hat die Basler Mission sich mit drei klei
breitung einer bestimmten Kirche unterwegs; unsere Mission ist trotz ihrer verbindlichen Zusammenarbeit mit den Schweizer Landeskirchen als freies Werk nach wie vor Ausdruck einer Bewegung. Schliesslich die Weltverantwortung: Ein Motiv zur Gründung der Basler Mission war es, wieder ein Stück Gerechtigkeit herzustellen, nachdem wohlhabende Basler Familien kräftig an der Sklaverei mitverdient hatten. Und dann schauen Sie auf die starken Missionsfrauen und ihre Bedeutung. Also: All dies lebt bei mission 21 weiter, nur eben ohne die Gleichung, gläubig sein hiesse automatisch rechtskonservativ zu stimmen und Ethik auf kleinbürgerliche Privatmoral zu reduzieren. Wir sind als Werk nicht «evangelikal», stehen aber zu unseren pietistischen Wurzeln und freuen uns an dem, was daraus weiterhin wächst und Frucht trägt.
Wie nehmen Sie die Arbeit der Pilgermission vor dem Hinter-grund des Auftrages der mission 21 wahr?Breitenfeldt: Ich erlebe die Pilgermission bisher eher als abgrenzend und «fremdelnd» uns gegenüber; wir wissen zu wenig voneinander, und Kontakte gibt es kaum. Auf ihre Möglichkeit, junge Leute auszubilden, bin ich persönlich ein bisschen neidisch, so unchristlich das tönt.
Stehen sich mission 21 und die Pilgermission St. Chrischona heu-te näher als in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg?Breitenfeldt: Mindestens könnten wir das. Die alten ideologischen Grabenkämpfe haben sich ja weitgehend überlebt, die Problemstellungen sind bei der Pilgermission sehr ähnlich wie bei uns, und von Aussenstehenden hier oder in Übersee werden wir kaum auseinander gehalten. Da kann die Missionsbewegung gern wieder deutlicher zusammenrücken. Wir von mission 21 wollen aus der befreienden Mitte des Evangeliums leben, nicht aus Abgrenzung und Besserwissen. Wer dem Geist Gottes zutraut, auch unter uns wirksam zu sein, dem stehen wir gerne näher.
Wäre aus Ihrer Sicht eine Zusam-menarbeit der mission 21 mit der Pilgermission heute denkbar?Breitenfeldt: Der inhaltliche Austausch wäre gewiss inspirierend, und vielleicht würden sich gar ein paar neue Perspektiven eröffnen. Ausserdem suchen wir neben Personal im Hause auch immer wieder ökumenische Mitarbeiter für ÜberseeEinsätze. Für manche davon wäre ein Kandidat oder eine Kandidatin mit ChrischonaPrägung besonders hilfreich. Derzeit ist eine solche Stelle im Kongo unbesetzt. Wir sind offen. //
Die Fragen stellte Fritz Imhof
«... dem stehen wir gerne näher»Wie sieht die heutige Leitung der ‘mission 21’ ihre Verbindung und ihre Distanz zur Pilgermission? Wir fragten Pfr. Martin Breitenfeldt, Direktor von mission 21.
Chrischona-Panorama: Herr Breitenfeldt, was ist heute noch von den Spuren Spittlers in der mission 21 wahrnehmbar?Martin Breitenfeldt: Wir frönen keinem Heiligenkult. Aber wir wissen, woher wir kommen. Der deutschsprachige Pietismus zeichnete sich gegenüber der protestantischen Orthodoxie und dem späteren aufgeklärten Liberalismus dadurch aus, dass er ganzheitlich angelegt war. Da gehörten vermeintliche Gegensätze zusammen: Individueller Glaube und verbindliche Gemeinschaft, Vertrauen in die Bibel und Weitherzigkeit in der Auslegung, Wortverkündigung und praktische Diakonie, konfessionelle Identität einerseits und pragmatisches, überkonfessionelles Arbeiten andererseits – all das waren keine Widersprüche. Ausserdem war die Basler Mission nie für die Aus
neren Missionsgesellschaften zusammengeschlossen, um gemeinsam die Arbeit mit den Partnerkirchen in Asien, Afrika und Lateinamerika zu tun.
Auch die Pilgermission sendet heute keine Missionare mehr aus. Sie bildet aber Menschen für die Missionsarbeit aus, die von Partnergesellschaften wie der ÜMG (Überseeischen MissionsGemeinschaft)
ausgesandt werden. Auch hier gilt, dass die Partnerschaft mit den einheimischen Kirchen verstärkt worden ist. Das Theologische Seminar St. Chrischona bildet dabei sowohl Langzeit wie auch Kurzzeitmissionare aus.
Für Schubert deutet vieles darauf hin, dass die Zeit der heftigen Kämpfe darum, wer das «richtige» Missionsverständnis vertrete, vorüber ist. Er sieht neue Möglichkeiten für ein gemeinsames sichtbares christliches Zeugnis in einer unübersichtlichen Welt. //
Fritz Imhof ist Mitglied der Panorama-Redaktion.
MissionMission
chrischona.org
KGE 2010Konferenz für geistliche
Erneuerung31. Juli bis 7. August 2010
Pilgermission St. Chrischonain Bettingen bei Basel
Leben in verändertenZeitenLeben in veränderten Zeiten
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Die KGE ermutigt und begeistert
Die KGE im InternetUnter kge.chrischona.org finden Sie weitere Informationen. Dort können Sie sich auch den Film zur KGE 2010 ansehen.
Pilgermission St. ChrischonaTel.: +41 (0)61 64 64 270
Es gibt gute Gründe für die KGE 2010:- geistliche Impulse fürs Leben
- ein unübertreffbarer Familienurlaub- von der Hektik des Alltags entspannen- Menschen und Gott begegnen- Leben in veränderten Zeiten lernen
– und das seit 60 Jahren!
Die Referenten
Die kommenden 60 Jahre werden nicht so sein wie es die vergange-nen 60 Jahre waren. Wie leben wir in veränderten Zeiten? Dieses Thema wird die Jubiläums-KGE 2010 auf einzigartige Weise prägen: in Bibelstudien, Podiumsgesprächen, Seminaren, im Austausch.
Spannend auch für Kinder und Jugendliche:Auch bei der KGE 2010 wird es wieder Ferienlager für Kinder und Jugendliche geben. Sie erleben ihr eigenes, spannendes KGE-Programm auf dem Chrischona-Berg.
Das erwartet Sie bei der KGE 2010:- Fragen nach Trends, in denen wir leben- Zeiten der Stille und Einkehr- wertvolle Impulse zu verbindlichem Leben- ein Geschmack von der Gemeinde der Zukunft- eine Zukunftswerkstatt- eine fröhliche und feierliche 1. August-Feier- ein Theaterabend mit Eric Wehrlin
- ein vielfältiges Seminar-Angebot- Zeit für Erholung und Begegnungen
Horst MarquardtGründer und Vorsitzender von idea, Vorsitzender des Kongresses christlicher Führungskräfte
Sr. Anna-Maria aus der WiescheCommunität Christusbruderschaft Selbitz
Martin BühlmannLeiter der Vineyard-Bewegung in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz
Pfr. Hanspeter Wolfsbergerehem. Direktor der Liebenzeller Mission, leitet das Haus der Besinnung in Betberg
15
Die Sehnsucht nach dem weiten Meer wecken
St. Chrischona
Visionieren, konspirieren und – wie es sich geziemt für ein Werk, dessen Kerngeschäft die Theologie ist – sich wie-der einmal gründlich mit biblischen Texten auseinander-setzen. Das waren im Januar Ziel und Anliegen eines Treffens des Leitungsteams mit der Seminarleitung und Dozenten des Theologischen Seminars (tsc) sowie den Regionalleitern aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
DOROTHEA GEBAUER
Neben Hinführung und Exegese zu Texten aus Epheser 4 unter der Leitung von tsc-Dozent Eckhard Hagedorn galt es, inhaltlich die Strategie- und Schulungskonferenz SSK im Herbst vorzuspuren. Alles kreiste um die Frage, wie das Rollenverständnis des Haupt-amtlichen in Zukunft zu definieren und zu leben sei. Für die konkre-te Gestaltung der SSK sind wichtig: Das Ereignis selbst, der Verlauf der Konferenz und die Frage nach den Personen, die es einzubezie-hen gilt. Welche Referenten eignen sich besonders für das Thema? Welche Leitungspersonen müssten einbezogen werden? Für die Durchführung der SSK braucht es einen guten Prozess, der Pers-pektiven öffnet, und den man mit Leidenschaft und Leidensbereit-schaft angeht, so der Konsens.
Was wird 2020 sein?Prediger müssen sich vielfältigsten Herausforderungen stellen. Ihr Berufsbild hat sich nachhaltig verändert. Nachdem vielerlei Prob-lemfelder, aber auch riesige Chancen dieser Berufung von Erwin Siefkes, Regionalleiter in Deutschland, und Peter Gloor, Regionallei-ter in der Schweiz, beschrieben wurden, wandte man sich in kleinen Gruppen dem Jahr 2020 zu. Die Leitfrage: Was könnte sich in der Pilgermission, dem Theologischen Seminar und in den Gemeinden bis 2020 entwickeln? René Winkler, Leiter der Chrischona-Gemein-den Schweiz, leitete das lebhafte Brainstorming.
Aus den vielen Ideen, auf Plakaten festgehalten, wurde eine erste Ideen-Rangliste ausgemacht, wurde beschrieben, was Leitziele für die SSK sein könnten:
• «Sehnsucht nach dem weiten Meer wecken, weil das die Leidens-bereitschaft erhöht!» (1)
• «Experimentelle, reflektierende Räume für Prediger eröffnen, um sich neu kennenzulernen.» (2)
• «Die biblische Realität von Epheser 4,11 beschreiben und entfal-ten.» (3) //
Dorothea Gebauer ist Leiterin Kommunikation der Pilgermission.
Die SSK 2010 will den Hauptamtlichen neue Horizonte eröffnen
«Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle
nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen und Aufga
ben zu verteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht
nach dem endlosen weiten Meer.»
Antoine de Saint-Exupéry
«Und er hat einige zu Aposteln eingesetzt, einige als Prophe
ten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, da
mit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes.
Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden.»Epheser 4,11-12
EIN ZIELDas Leitungsteam der Pilgermission hat für dieses Jahr die
Themen Gemeindebild und Selbstverständnis eines hauptamtli-chen Mitarbeiters auf die Tagesordnung gehoben. Dahinter steht ein Ziel, das sich das Leitungsteam bis Ende 2011 ge-steckt hat:
«Wir haben eine präzisierte Vorstellung darüber, in welche Richtung unsere Visionstexte sich auf unser Gemeindebild und auf das Selbstverständnis eines hauptamtlichen Mitarbeiters auswirken. An dieser Vorstellung können sich Planungen und Entscheidungen im Hinblick auf den Gemeindebau ausrichten. Es besteht zudem eine Vorstellung darüber, wie in unseren Ländern die Gemeindeleitungen in den Prozess einbezogen werden.»
Ein Ziel
Treffen sich mindestens einmal im Jahr zur gemeinsamen Retraite und einem Theologi-schen Forum: Leitungsteam, Seminarleitung, Regionalleiter und Dozenten.
16 CHRISCHONA 2/2010
St. Chrischona
ES GEHT VORAN Die Sanierungsarbeiten am Haus Morgenrot sind in vollem Gange
Aktueller SpendenstandDie Pilgermission hat vergangenes Jahr ein Haus als Legat bekommen, das verkauft wurde. Weil bei ihr der Grundsatz gilt, dass Erträge aus Lie-genschaften wieder in Liegenschaf-ten investiert werden sollen, kommt der Verkaufserlös in vollem Umfang dem Projekt Morgenrot zugute. Daher sind wir nun bei einem Spenden-stand von über 200'000.- CHF an-gelangt. Dazu wurden noch 75'000.- CHF an zinslosen Darlehen für das Morgenrot zur Verfügung gestellt.
Die Decken fallen Die Veränderungen im Innenbereich sind bereits voll im Gange. Damit der Statiker mit den Berechnungen be-ginnen kann, müssen die Gipsdecken fallen, damit die Balkenlage sichtbar wird. Für diese schwere Arbeit haben sich tatkräftige Helfer von der Chrischona-Gemeinde Mattwil ge-winnen lassen. Sie haben damit be-gonnen, die Decken herunter zu rei-ssen, auch Prediger Gotthard Sagmeister packte mit an.
Es gibt viel zu tun und viel zu erzählen Auch die Informationsmaschinerie wird angeworfen. Im Internet unter chrischona.morgenrot.org wird im Reportagestil regelmässig berichtet, wie der Fortgang der Umbauarbeiten gelingt. Schauen Sie rein und machen Sie sich kund! Am 8. März wird im Morgenrot ein Pressegespräch statt-finden, das auch die Öffentlichkeit auf dem Laufenden hält und erzählt, wo-hin die Reise mit der theologischen Bildung auf dem Berg hingeht. //
Nach einem aus finanzieller Sicht sehr schwierigen November haben wir gehofft, dass sich die Rückstände im Dezember erholen. Doch auch im Dezember blieben die Gaben 29 % unter dem Budget. Für das vergange-ne Jahr 2009 (rote Balken) ergibt sich folgendes Bild: Gegenüber dem Vor-jahr haben wir 18% oder CHF 699’000.- weniger erhalten. Vergli-chen mit dem Budget 2009 (gelbe Balken) fehlen total CHF 976'000.- Spenden und Legate. Das entspricht einer Einbusse von 23%. Auch im Schnitt der letzten fünf Jahre (grüne Balken) bildet das Jahresergebnis 2009 einen bedrohlichen Rückgang (-22%).
Im letzten Jahr wurden zudem 2,4 Millionen Franken an Darlehen ge-kündet, während 1,2 Millionen neue zuflossen. Es wurden also statt der vereinbarten 0,5 Millionen mehr als das Doppelte zurück bezahlt. Die ausgebliebenen Spenden und der hohe Darlehensabfluss reduzierten die flüssigen Mittel der Pilgermission drastisch. Dieses Geld fehlt uns nun.
Der Trend bei den Spenden scheint sich im aktuellen Jahr fortzusetzen: Die allgemeinen Spenden (ohne deutsche Spenden) liegen Ende Ja-nuar 2010 41% unter dem Vorjahr und massiv unter dem bereits reduzierten Budget. Die Pilgermission hat des-halb vier Sofortmassnahmen einge-leitet: eine Gebets-Initiative, eine Darlehens-Initiative, einen Investi-tions- und Personal-Stopp (nähere zu den Massnahmen und der Finanzsi-tuation lesen Sie auf der folgenden Seite 17).
Gut angelaufen ist dagegen die Unterstützung für die Sanierung des Hauses Morgenrot: Die Spenden be-laufen sich bis zum 29. Januar 2010 auf CHF 65’158.-, Darlehen für dieses Bauvorhaben gingen in Höhe von CHF 75'000.- ein; hinzu kam Anfang dieses Jahres ein Legat in Höhe von CHF 135'000. Somit durfte die Pilger-mission bereits über 200'000.- Fran-ken für den Umbau des Hauses Mor-genrot entgegen nehmen. Diese Unterstützung ist uns eine grosse Ermutigung und Freude! //
Finanzbericht
Der Blick auf den Spendeneingang im November und Dezember 2009 sowie im Januar 2010 besorgt das Lei-tungsteam der Pilgermission sehr. Wir halten die Situa-tion für dramatisch. An dieser Stelle gibt das Lei-tungsteam Einblick in die aktuelle Situation und die ersten Massnahmen, die die Pilgermission ergriffen hat. Nachfolgend beantwortet Direktor Markus Müller, stellvertretend für das Leitungsteam und in Absprache mit dessen Mitgliedern, einige Fragen.
Chrischona-Panorama: Warum hat sich der Spen-deneingang anders entwickelt als erwartet?Markus Müller: Wir sind als Leitung überzeugt, dass dies mit Sicherheit mehrere Ursachen hat. Dazu gehören: Die Umbrüche in unserer Gesellschaft verunsichern; das Spendenverhalten jener Menschen, die uns finanziell unterstützen, verändert sich; das Werben um Spender und Spenderinnen unterschiedlichster Organisationen ist offensiver, manchmal aggressiver geworden; gewisse Ängste im Hinblick auf persönliche finanzielle Sicherheiten angesichts der wirtschaftlich unsicheren Situation. Weshalb die Spenden jedoch in so kurzer Zeit dermassen stark eingebrochen sind, lässt sich kaum sicher sagen.
Wenn das Leitungsteam besorgt ist, wie wirkt sich das aus?Markus Müller: Zunächst sehen wir die grosse Herausforderung, als Leitungsteam auch im Hinblick auf die Finanzen zusammenzustehen, zu gemeinsamen Schlüssen zu kommen, miteinander Massnahmen zu bedenken und in ganz besonderer Weise unser Vertrauen auf Gott zu werfen und zu beten. Natürlich stellen wir die Frage, was Gott uns sagen will. Im Jahr 2001
hat er deutlich gesprochen: Treue Haushalterschaft, Sorgfalt, Demut waren u.a. die Stichworte.
Was hat das Leitungsteam unter-nommen?Markus Müller: Wir bitten Gott um Weisung und um Barmherzigkeit. Und wir bitten Mitarbeiter und unsere Unterstützer, die Situation wahrzunehmen und zu prüfen, wie wir aus den Engpässen herausfinden. Wir wussten, dass wir uns auf Zeiten einstellen müssen, die eher vom Mangel als vom Überfluss gekennzeichnet sein werden. Selbstverständlich ist uns die Verpflichtung zur treuen Haushalterschaft, die Anwendung biblischer Finanzprinzipien, das Praktizieren von Sorgfalt und Voraussicht.
Hatte der Spendeneinbruch auch ganz konkrete Folgen?Markus Müller: Selbstverständlich. Wir haben auf Chrischona vorerst vier Massnahmen ergriffen:• Start einer Gebets-Initiative:
Werksleitung, Mitarbeiter und Studenten bitten Gott in aller
Ein starkes Team: Das Leitungsteam der Pilgermission informiert in Zusam-menarbeit mit Walter Stauffacher (Betriebsleiter) und Patrik Senn (Con-troller) über die finanzielle Lage des Werkes. Von links: Hans Wyttenbach (Leiter Chrischona Frankreich), René Winkler (Leiter Chrischona-Gemeinden Schweiz), Direktor Dr. Markus Müller, tsc-Seminarleiter Dr. Horst Schaffenberger, Rainer Geiss (Inspektor Chrischo-na-Gemeinschaftswerk Deutschland), Walter Stauffacher und Patrik Senn.
AUF DEM WEG ZUR SCHULDENFREIHEIT:NEUE DARLEHENS-INITIATIVEDie Pilgermission hat letztes Jahr CHF 2.4 Mio. an grossen Darlehen zurückbezahlt. Eine Million davon muss ersetzt werden, wenn die Pilger-mission nicht in ein Finanzloch fallen soll. Dazu möchten wir nicht bei den Banken anklopfen, sondern bewährte Wege gehen: Ab 2001 wurden CHF 16 Mio. Bankkredite auf Private und Gemeinden umgeschichtet. Seither konnte die Nettoverschuldung auf CHF 8.9 Mio. reduziert wer-den. Damit ist die Pilgermission gut unterwegs zur Schuldenfreiheit. An dieser Stelle haben wir unendlich Grund zur Dankbarkeit.
Wir laden Sie deshalb ein, dem Werk ein Darlehen mit fester Laufzeit zu geben. Unser Vorschlag: 2, 3 oder 5 Jahre Laufzeit, zinsfrei, CHF 5'000. Natürlich können die Beträge und Laufzeiten angepasst werden. Neh-men Sie bitte Kontakt auf mit unserem Darlehensverwalter Patrik Senn, [email protected], Tel. +41 (0)61 64 64 552. Herzlichen Dank!
Schlichtheit für die weitere Versorgung des Werkes. Gott selbst hat die Pilgermission 170 Jahre treu versorgt! Wir laden Sie herzlich ein, mitzubeten!
• Neustart der bewährten Darle-hens-Initiative: Damit wollen wir einem GeldEngpass vorbeugen. (siehe Kasten unten)
• Investitions-Stopp: Alle Investitionen ohne verpflichtenden Charakter werden zurückgestellt. Ausnahme: Die bereits angelaufene Sanierung des Hauses Morgenrot.
• Personal-Stopp: Drei derzeit vakante Stellen werden zurzeit nicht oder nur verzögert neu besetzt.
Wir bitten Sie darum, uns drin-gend im Gebet und finanziell zu unterstützen! Die Pilgermission kann den Spendenausfall im 2009 nicht einfach so wegstecken. Wir sind daher sehr auf Ihre Unterstützung angewiesen!
Herzlichen Dank, wenn Sie eine Sonderspende oder einen neuen Dauerauftrag in Erwägung ziehen!
Leitungsteam: Finanzsituation der Pilgermission ist dramatisch
17
St. Chrischona
18 CHRISCHONA 2/2010
St. Chrischona – Theologisches Seminar
• Biblische Exegese (von den Propheten bis Paulus)• Dogmatische Themen und Kirchengeschichte
KreativitätDer dreijährige Studiengang für Gemeindepädagogik (BACE) hat ein neues Gesicht bekommen, und wir sind dran, mehr Wahlmög-lichkeiten in das Studienprogramm einzubauen. Es gibt drei Haupt-linien: Studenten können wählen, ob sie mehr missiologische Fächer, gemeindebezogene oder pädagogische Fächer (Religions-unterricht) belegen wollen.
Daneben sind einige kreative Fächer im Wahlbereich dazu ge-kommen, die auch kreativ unterrichtet werden: Spiel- und Theater-pädagogik, Medienpädagogik, Kirche und Kunst, Erlebnispädago-gik. Es gibt einige Fächer, die den neuen Herausforderungen in der Jugend- und Gemeindearbeit Rechnung tragen wollen. Im Fach Jugendarbeit und Schule geht es um neue Modelle der Zusammen-
arbeit von christlichen Gemeinden und öffentlichen Schulen. Ein Sozialpraktikum ermöglicht einen
Einblick in
die Jugend sozialarbeit. Interkulturelle Pädagogik beschäftigt sich u.a. mit den Herausforderungen von Migranten in Schule und Jugendarbeit.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir sind überzeugt, mit guten Ausbildungsprogrammen in dieses neue Jahrzehnt zu starten. //
Dr. Horst Schaffenberger ist Leiter des Theologischen Seminars St. Chrischona.
Am 13. Januar 2010 sind die neu überarbeiteten Studiengänge des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) von der Midd-lesex University London geprüft und mit grossem Wohlwollen angenommen worden.
HORST SCHAFFENBERGER
Die Universität lobte die neuen Studiengänge, die es den Studieren-den ermöglichen, eigene Schwerpunkte zu setzen, und die viele kreative Elemente enthalten – besonders im dreijährigen Studien-gang Gemeindepädagogik. Neue Praktika geben Einblick in soziale Arbeiten und Evangelisation.
Im Herbst 2010 startet der neue tsc-Jahrgang mit den neuen und überarbeiteten Programmen. Die älteren Jahrgänge werden in ihren alten Studiengängen zu Ende studieren. Was erwartet die Studie-renden ab Herbst 2010?
Basics – die GrundlagenDas Studienprogramm ist in Grund-studium und Hauptstudium aufgeteilt. In den ersten beiden Jahren werden Grundlagen gelegt. Bibelkunde, bibli-sche Sprachen, Überblicke in Dog-matik und Kirchengeschichte sor-gen für ein gutes Fundament. Es ist uns nach wie vor sehr wichtig, den Studierenden gute Grundlagen zu vermitteln, unabhängig von ihrem späteren Einsatz. Daneben haben wir ins Grundstudium neue Fächer platziert, die das persönli-che geistliche Leben (Spirituali-tät) fördern wollen und ein Praxismodul, in dem die Studierenden Erfahrungen sammeln sollen in den Berei-chen Jugend, Sozialarbeit und Evangelisation.
Skills - die FähigkeitenIm Hauptstudium (Jahr 3 und 4) gibt es nur noch eine Handvoll Pflichtfächer: Predigen lernen, Seelsorge, Christliche Ethik und die Bachelor-Abschlussarbeit. Daneben können die Studierenden aus den vielen angebotenen Fächern Schwerpunkte auswählen und sinnvoll einzelne Fachgebiete vertiefen. So können sie aus einer Fülle von Angeboten gezielt die Skills (Fähigkeiten) wählen, die sie für ihren späteren Dienst besonders brauchen:
• Pastoraltheologischer Bereich: Seelsorge, Ehe und Familie, Mitar-beiterführung
• Leiterschaft und Gemeindebau: Gemeindewachstum, Gemeinde-bau, Evangelisation
• Pädagogischer Bereich: Erwachsenenbildung und Erlebnispäda-gogik
• Missiologische Themen
Die überarbeiteten Studiengänge vorgestellt
Neue Schwerpunkte und kreative Elemente
tsc.chrischona.ch/jk
Theologischer Jahreskurs JKVertiefung des theologischen Wissens
JK
tsc.chrischona.ch/bace
Bachelor in Gemeindepädagogik BACEPädagogische Arbeit in der Gemeinde
BACE
tsc.chrischona.ch/bath
Bachelor of Arts in TheologieTheologie für Gemeinde und Mission
BATh
SCHNUPPERTAGELernen Sie unser Theologisches Seminar kennen. Kostenlose Schnuppertage (mit einer Übernachtung und Vollpension) sind jederzeit möglich. Einfach melden bei: Rahel Obländer, tsc-Se-kretariat, Tel.: +41 (0)61 64 64 426 tsc.chrischona.ch
19
ECKHARD HAGEDORN
Ein Photo aus dem Jahr 1975 zeigt ihn, an drei Salzstangen kauend bei einer Hochzeitsfeier. Das Bild hat mich später verblüfft. War er wirklich mal so jung? Wirklich erst 35 Jahre alt, als er uns ins Lukasevangelium einführte? Er wirkte älter auf uns, auf jeden Fall reifer, ernster. Wahrscheinlich haben wir, solange wir in Chrischona zur Ausbildung waren, auch gar nicht über sein Alter nachgedacht. Wir hatten genug damit zu tun, die Erkenntnis zu verarbeiten, dass wir uns bisher nur sehr oberflächlich um die Bibel gekümmert hatten und dass das nicht auf Dauer so bleiben durfte. Bei Paul Breymaier haben viele, was die Bibel angeht, «Lebenslänglich» bekommen – nicht als Verurteilung, sondern als Befreiung.
In Ettlingen (BadenWürttemberg) ist er 1940 geboren worden. Dem Studium an mehreren deutschen Universitäten folgten Vikariate und ein Amerikaaufenthalt. Hier lernte er seine erste Frau Magda kennen. Ab 1971 kam er, inzwischen Pfarrer in LörrachHauingen, als Gastdozent nach Chrischona. 1974 zog die vierköpfige Familie ganz auf den Berg. Hebräisch, vor allem aber Exegese, waren seine Fächer: 1. Mose, Psalmen, Jesaja, Amos, Hosea, Lukas, Johannes, gerade das Richtige für einen Bibelliebhaber wie ihn. Das konnte man bei ihm lernen: Dass man sitzen bleiben muss vor der aufgeschlagenen Bibel, nicht gleich nach zehn Minuten wieder wegrennen; dass bei «Bibelarbeit» auch der zweite Teil des Wortes ernstgenommen sein wollte, und dass einem gerade so das Glück der Bibel widerfuhr.
Auch das konnte man bei ihm sehen: Man wird selbständig, indem man von anderen lernt. Einmal zitierte er den Satz: «Unser Zustand in der Länge der Ewigkeit wird zu einem nicht geringen Teil davon abhängen, welche Bücher wir in der Zeit gelesen und welche Lehrer wir geliebt haben.» Der Leib Christi als Lerngemeinschaft quer durch die Generationen hindurch, ein grosses Wunder Gottes!
Zum Tod von Paul Breymaier
... und die Psalmen sind klüger
Seine eigenen theologischen Lehrer waren vor allem der Alttestamentler Hellmuth Frey (19011982) und der Heidelberger Dogmatiker Peter Brunner (19001981) gewesen. Noch viel näher war ihm aber sein väterlicher Freund Bo Giertz, der 1998 verstorbene lutherische Bischof von
Göteborg. Wohl kein anderer Theologe hat die Gnadensonne so sehr in sein Leben abgestrahlt wie er.Der plötzliche Tod seiner Frau im Juli 1995 stürzte den ohnehin oft von Schwermut Geplag
ten in tiefe Not. In dieser elementaren Bedürftigkeit erlebte er gerade auch die Studierenden als Hilfe. Einer sagte: «Bisher hatte er uns getragen, und jetzt haben wir gemerkt: Wir müssen auch versuchen, ihn zu tragen». Wie glücklich ist Paul Breymaier in diesen Monaten über seine Studierenden gewesen!
Als Paul Breymaier 1997 Hanna Albus heiratete, wussten die beiden noch nicht, wie steil der Weg durch sein letztes Lebensjahrzehnt werden würde. Starke gesundheitliche Beeinträchtigungen, Sorgen um den Kurs unseres Werkes und die Lage der Christenheit insgesamt nahmen zu. Da buchstabierte er durch, dass wir uns selbst in letzter Tiefe nicht kennen, auch als Christen nicht. Dass wir uns letztlich verborgen bleiben und alles daran hängt, dass Gott uns kennt und in einer Barmherzigkeit mit uns umgeht, die noch tiefer ist als alle Abgründe, in die wir hineinblicken und die uns entsetzen. Und es bewährte sich, dass er schon lange die Psalmen für klüger gehalten hatte als sich selbst.
In Rämismühle im Kanton Zürich, wo Breymaiers seit 1998 wohnten, konnte er in den folgenden Jahren noch etwa 300 Andachten halten. Nach zwei schweren Operationen Mitte 2008 war dies nicht mehr möglich; das traf ihn tief. Immer wieder wurde er zum Flüchtling hin zum Erbarmen Gottes und blieb gerade so guter Wegweiser für andere, bis zuletzt. «Herr, du bist unsere Zuflucht für und für» (Psalm 90,1). //
Paul Breymaier starb am 26.12.2009 im Alter von 69.
COMPASSION GLAUBT:
VERÄNDERE DAS LEBEN EINES KINDES IM NAMEN JESU UND DU BEGINNST, DIE WELT ZU VERÄNDERN.
Kinder aus Armut befreien im namen Jesu
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Kinder aus Armut befreien im namen Jesu
im Namen von Jesu
Compassion setzt sich seit über 50 Jahren weltweit für arme Kinder ein. Wer mit Com-passion eine Kinderpatenschaft übernimmt, hat eine 1-zu-1-Beziehung zu diesemKind. Wir fühlen uns verpfl ichtet, armen Kindern physisch, psychisch und geistlich in einem ganzheitlichen Sinne zu helfen. Wir glauben, dass es darüber hinaus das Beste ist, die Kinder mit Jesus Christus bekannt zu machen, denn das verändert ihr Leben nachhaltig. Unsere Wertmaßstäbe sind:
JESUS IM ZENTRUM KINDER IM BLICKPUNKT GEMEINDEN ALS BASIS
Compassion arbeitet in den Entwicklungsländern ausschließlich mit Kirchen und Gemeinden vor Ort zusammen. Mehr Informationen bei:COMPASSION DEUTSCHLANDLiebigstraße 9a | 35037 Marburg TEL: +49 (0) 64 21 3 09 78-0EMAIL: [email protected]
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2121
DANIEL GEISS
Jetzt habe ich die schicken kleinen Bro-schüren wieder im Briefkasten, die mir beim Fasten helfen wollen: «7 Wochen ohne» oder «time-out 2010», auch Ange-bote zum Heilfasten oder Fastenwan-dern. Längst hat der Reisemarkt ent-deckt, dass sich mit Fasten Geld verdienen lässt: Neckermann Reisen nennt das «Mentale Wellness» und lädt ins Kloster ein. Ärgerlich werfe ich diese Angebote in den Papierkorb, auch die frommen. Ich fühle mich belästigt. Ich finde, für so etwas Zartes wie die geistliche Übung des Verzichts sollte man keine so laute Werbung machen. Offen sagt das zwar keiner, aber wer nicht fastet – jetzt in der Fastenzeit – na ja, der ist eben noch unfrei, oder? Dabei ist das Fasten eigentlich eine gute geistliche Übung. Beten und Fas-ten hat schon im alten Israel zusammen gehört. Also kann es nicht ganz falsch sein. Wer jetzt auf die prophetische Kri-tik am falschen Fasten verweist, dem gebe ich das Beispiel von Hanna zu be-denken: Kaum einer begreift, dass Jesus der Retter ist. Eine, die das sofort er-kannt hat – übrigens eine Frau! –, ist die alte Hanna. Sie lebte im Tempel zu Jeru-salem und diente Gott, und zwar nicht mit grossen Geldspenden oder der Pfle-ge von Kranken, sondern mit Fasten und Beten (Lukas 2,37). Das muss ja wichtig sein, sonst würde Lukas nicht davon schreiben. Mein erster Impuls zu Hanna ist: Wie viel Zeit geht da unnütz verloren?! Nicht dass ich Beten und Fasten unnütz fände, aber nur Beten und Fasten? Ehrlich: Dafür geniesse ich es viel zu sehr, meine Zeit mit Anderem zu verbringen. Ich könnte auf das Fasten verzichten. Aber ich habe den Verdacht: Wenn ich auf das Fasten verzichte, verliere ich etwas vom Geheimnis der Gnade Gottes. Nicht dass ich aus der Gnade fiele, aber ich würde ein gutes Werk nicht ergreifen, das Gott schon vorbereitet hat. Viel-leicht könnte ich dieses Jahr mal auf Geschwindigkeit verzichten… //
Kolumne
«Ich könnte auf die Fastenzeit verzichten»
Pfarrer Daniel Geiss (40) ist Prediger der Chrischona-Gemeinde St. Chrischona und unterrichtet Predigtlehre am Theologischen Seminar.
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22 CHRISCHONA 2/2010
Etwas irritiert über die Sitzordnung setzten sich die etwa 350 Teilnehmer an die langen Tische. Der Männertag 2010 in Winter-thur vom 16. Januar 2010 bot eine ungewöhnliche Sitzordnung. Doch sie ermöglichte vis-à-vis-Gespräche zwischen bisher Un-bekannten.
JIM BÜHLER
«Irritationen» war denn auch das Thema des ersten Referenten René Winkler, Leiter Chrischona-Gemeinden Schweiz. Die Em-mausjünger aus Lukas 24 seien ziemlich irritiert gewesen, führte er ein biblisches Beispiel an. Irritierende Erfahrungen im Leben täten oft weh, aber nicht alles was weh tue, sei nur schlecht. Unsere Be-schränkungen würden durch Irritationen oft aufgebrochen. Für Männer sei es wichtig, sich belehren zu lassen und auch in Krisen in der Gemeinschaft zu bleiben. René Winkler warnte: «Wehe dem, der in der Krise nur sich selber findet!» Zudem dürfe der Faktor Zeit nicht vernachlässigt werden. René Winkler schloss daher mit dem Appell: «Werde nicht ungeduldig!»
RollentauschIn einem zweiten Referat führte Christoph Ehrat, Seelsorger bei der Biblischen Seelsorge und Lebensberatung in Uster, die Geschichte der Emmausjünger weiter. So wie die Emmausjünger Jesus das Haus öffneten, sollten wir Jesus in die konkrete Situation hineinlas-sen. Es gelte, sich für Jesus zu öffnen. Denn er möchte nichts Ge-ringeres als sich selber schenken. Er tausche dann die Rollen und werde selbst Gastgeber.
Neu aufbrechenVielleicht heisse Umkehr auch, nicht den Sonnenuntergang festhal-ten zu wollen, sondern sich um 180 Grad zu drehen und auf den Sonnenaufgang zu warten, riet Ehrat. Manchmal führe der Weg durch die Nacht, und wir können nur auf die Morgenröte hoffen.
Inserat
Männertag in der Schweiz
Zerbrochene Träume – brennende Herzen
Wir müssten Jesu Worte in unsere Herzen einbrennen lassen, das schütze vor dem Ausbrennen. So wie die Emmausjünger schliess-lich nach Jerusalem aufgebrochen seien, gelte es immer wieder, in die Gemeinschaft aufzubrechen.
Zum Schluss gaben bei einer Talkrunde drei Männer einen Ein-blick in ihre Lebens- und Zerbruchserfahrungen in der Ehe, im Geschäft und mit Finanzen. Sie bezeugten, dass Gott sich darin oft besonders erfahrbar macht. //
Jim Bühler ist Prediger in der Chrischona-Gemeinde Steckborn.
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23
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Kontaktadresse: Christian Jaggi (Pastor) EFG-Wiedlisbach 078 758 06 72 032 636 13 44 (P) 032 636 33 44 (B)
Mission214_CP2_10 03.02.2010 / VR
mission 21, evangelisches missionswerk basel, ist ein zukunftsorientiertes, der Ökumene ver-pflichtetes Missionswerk mit partnerschaftlichen Beziehungen zu Kirchen in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Wir suchen ökumenische Mitarbeitende für folgende Stellen:
Demokratische Republik Kongo: Sozial diakonische/r Mitarbeiter/in
Kamerun: Betriebstechniker in Landspital
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Haben wir Sie angesprochen? Für weitere Infos: www.mission-21.org e-mail: [email protected] Tel. +41 (0)61/260 23 30
170 Jahre Pilgermission St. Chrischona
Wir gratulieren!
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Seit der Gründung von Licht im Osten,
seit 90 Jahren, sind wir durch unseren Auftrag
mit der Pilgermission St. Chrischona verbunden.
denn...Heinrich Rappard ermutigte
den jungen Deutsch-Ukra-iner, Friedrich Köhler, zum
Studium auf St. Chrischona. Köhler vertrat die Schweiz bei der Gründung von Licht im Osten.
Im LIO-Jubiläumsjahrfinanzieren wir die Erst-ausgabe der tatarischen
Bibel. Wir schenken be-nachteiligten Kindern in
Grossfamilien und in einem Wocheninternat Liebe, Nahrung und Bildung.
Licht im Ostenwill das Licht des Evangeli-
ums in Wort und Tat an die Orte grösster Armut, Unter-
drückung und Dunkelheit tragen.
«Eine Möglichkeit, Menschen nach dem Alphalive-Kurs im Glauben weiter zu führen.»
Martin und Rachel Stoessel, Leiter Alphalive Schweiz
Leben in Freiheit
Schulungskonferenzfür Gemeindeverantwortliche, Leiter und Multiplikatorenmit Mike und Cindy Riches (USA) und Team
13. – 15. Mai 2010, Arche WinterthurPraktische Einführung in Kursmaterial, das in einzigartiger, biblisch fundierter Weise die Grundlagen von Jüngerschaft, geisterfülltem Leben und zentralen Seelsorgeaspekten verbindet
Veranstalter: Campus für Christus, Josefstr. 206, 8005 ZürichOnline-Anmeldung: www.cfc.chInfos & Prospekte: Tel. 044 274 84 84 / [email protected]
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DAVID RUPRECHT
Das von christlichen Organisationen aus-gerufene Jahr der Stille soll dazu dienen, Menschen zur Entschleunigung zu ermu-tigen und in die Stille zu führen. In eine Stille, die sich nicht nur auf die Abwesen-heit von Lärm beschränkt, sondern in eine Stille, in der die Seele Ruhe und Gebor-genheit findet. Die Stille bei Gott, dem Schöpfer.
Inseln der SpiritualitätAuch wenn der Besuch von festen Ge-betsanlässen in der Gemeinde nachgelassen hat, das Bedürfnis nach Stille und Gebet ist geblieben. Deshalb hat sich die Chrischo-na Gemeinde in Buchs ZH entschlossen, während mindestens vier Monaten mit einer Palette von Möglichkeiten die Menschen ganz-heitlicher anzusprechen. Die verschiedenen «Inseln der Spirituali-tät» sollen zu Inseln im Alltag werden, wo die Ruhe und Begegnung mit Gott möglich wird.
Bibel-Bar und KlagemauerIm Gottesdienstraum lädt jetzt eine Bibel-Bar zum Verweilen ein: eine gemütliche Sofa-Ecke, wo verschiedene Bibel-Übersetzungen und Bücher zur Bibel zum Lesen und zur persönlichen Inspiration bereit stehen. Wer lieber hört statt liest, dem wird das ganze Neue Testament als Hörbibel angeboten. Natürlich fehlt auch die Kaffee-maschine nicht.
Auf der andern Seite des Raumes gibt es eine «Klagemauer». Dort
Mit Inseln der Spiritualität in die Stillekönnen Gebete aufgeschrieben werden. Die Zettelchen werden – ähnlich wie an der Klagemauer in Jerusalem – in die Rit-zen zwischen den Backsteinen gesteckt. Die Handlung wird zum Symbol und zur Vergewisserung, dass das Gebetsanlie-gen Gott übergeben ist.
Weiter steht Besuchern eine Dankes-wand – ein «Dankesfenster» – bereit. Wer Gott danken möchten, schreibt das auf einen Selbstklebezettel und heftet diesen an die Wand. Zur Erinnerung an das, was Gott Gutes getan hat und als Ermutigung für alle, welche dort vorbeigehen.
GebetsbarackeSpektakulärste Insel der Spiritualität ist die Gebetsbaracke. Ein alter Baustellen-Anhänger, ein «Mannschaftswagen», den ein Bauunternehmer aus Regensdorf der Gemeinde geschenkt hat. Freiwillige ha-ben diesen mit Liebe und Engagement in ein verträumtes schwedisches Häuschen
verwandelt und liebevoll eingerichtet: Eine Sitzecke, Kissen zum Sitzen oder Knien und ein Tischchen mit Kerzen und inspirierenden Texten laden zum Gebet ein. Die Gebetsbaracke ist öffentlich zu-gänglich – Der Zahlencode der Eingangstür kann jederzeit erfragt werden. Und das Häuschen wird auch geheizt.
Ein ZielAuch die gewohnten Anlässe und Aktivitäten sowie die Predigtthe-men der Gemeinde sind vom Jahr der Stille geprägt. In den ersten Monate 2010 will die ganze Gemeinde vor Gott in die Stille gehen, um bei ihm für die Region zu beten und zu erkennen, wo sie als Freikirche ihren Dienst an der Gesellschaft tun kann. Das Ziel ist, Gott zu lieben und seine Liebe allen Menschen weiterzugeben. Es scheint ein span-nendes Jahr auf die Chrischona-Gemeinde Buchs zuzukommen. //
David Ruprecht ist Prediger der Chrischona-Gemeinde Buchs.
Jeder Mensch ist anders und es spre-chen nicht alle auf dieselben Impulse gleich an. Dieses Geschenk der Vielfalt nimmt die Chrischona Gemeinde im zür-cherischen Buchs ernst. Sie hat ganz unterschiedliche Ideen zum Jahr der Stille entwickelt, damit Menschen Gott begegnen können.
GEMEINDE INFOChrischona Gemeinde BuchsGegründet: 1896 Vierköpfige Gemeindeleitung inkl. PastorUngefähr 90 regelmässige Gottes-dienstbesucher
AdresseFliederweg 38107 Buchs ZHTel: 044 844 02 04www.chrischona-buchs.ch
Spektakuläre Gebetsinsel: Ein alter Baustellen-Anhänger wird zur Gebetsbaracke.
In der Gebetsbaracke lässt es sich wohl zur Ruhe kommen.
Viele bunte Zettel: An der Dankes-Wand und dem Dankes-Fens-ter ist viel Platz, um Gott zu danken.
Im Gottesdienstraum steht auch eine Klagemauer, an der Bitten Gott übergeben werden.
Gemeinde
26 CHRISCHONA 2/2010
Südliches Afrika
Stadtmissionen voll in FahrtHEINRICH WEIDMANN
In einem Zug fand das Kinder- und Jugendcamp vom 12. bis 16. Dezember statt. 30 Kinder und 15 Jugendliche nahmen daran teil. Ein alter Zug, den ein Liebhaber gekauft und auf einem Abstellgleis zu einem Jugendlager umfunktioniert hat, war der Austragungsort. Für die Kinder war das ein ganz neues Erlebnis. Zu viert oder zu sechst wohnten und schliefen sie in den Zugabteilen. Das Thema und alle Aktivitäten der Woche handelten selbstverständlich vom Zug, Lokführer, Heizer und von Fahrgästen. Mit Harald Wenzel als Lokführer, Darius Kuhl als Heizer und den Mitarbeitern als Schaff-ner haben die Tage den Kindern nicht nur viel Spass bereitet, son-dern ihnen auch eine neue Anregung für ihren Glauben und ihr Leben gegeben. Wie immer in solchen Fällen war «die Fahrt» viel zu schnell zu Ende.
In einem Zug hat sich Pascal Schwarzentruber aus St. Gallen ent-schieden, nach seiner Ausbildung als Zimmermann für vier Wochen in Tygerberg in Südafrika Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten am Stadtmissionshaus zu erledigen. Dieser freiwillige Einsatz, den
er selbst finanziert, kommt für uns wie ein Geschenk vom Himmel. Wir sind Pascal dafür sehr dankbar und wünschen, dass für ihn die Zeit nicht viel zu schnell zu Ende geht. Wir wollen ihm gönnen, dass er neben der Arbeit etwas von den Schönheiten der Kap-Region und der Verschiedenartigkeit der Menschen erleben kann.
In einem Zug (und einem Flugzeug) reiste Darius Kuhl, Student am Theologischen Seminar St. Chrischona, Mitte November 2009 zum Praktikum nach Kapstadt und nach der Ankunft direkt zum Kinder-lager. Zum Einleben und Klimawechsel – von -10°C in der Schweiz zu +34°C in Südafrika – blieb nicht viel Zeit. Bis Oktober 2010 wird Darius sein Praxisstudienjahr in unserer Stadtmissionsarbeit absol-vieren und hauptsächlich im Bereich Jugendarbeit tätig sein. //
Heinrich Weidmann ist Pastor der Evangelischen Stadtmission in Kapstadt und koordiniert die Stadtmissionsarbeit im Südlichen Afrika.
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Literatur
Schulbuchpreis für ehemaligen tsc-DozentenAm 6. Dezember wurde in einem Festakt in der Stadthalle von Gütersloh der diesjährige «Deutsche Schulbuchpreis» an den evangelischen Theologen Dr. Helmut Burkhardt verliehen.
Das geht vielen so. Dass etliche Christen ir-gendwann das Gefühl beschleicht, ihre Ge-meinde löse nicht ein, was sie sich einmal da-von versprochen haben, ist geradezu ein Zeichen unserer Zeit. Aber woran liegt das? Stimmt mit diesen Christen etwas nicht? Oder gar mit den Gemeinden?
Larry Crabb holt in seinem Buch «Gemeinde. Aber richtig!» die Unzufriedenen mit dem entwaffnen-den Geständnis ab, ihn selbst ziehe es auch nicht mehr in die Kirchengemeinde. Aber dabei bleibt er nicht stehen. Mit der für ihn typischen Gründ-lichkeit und Beharrlichkeit geht er den Ursachen der Unzufriedenheit nach. Er nimmt Gemeinde-modelle und Programme unter die Lupe und hin-terfragt die Grundlagen und Schwerpunkte des-sen, was wir heute als «Gemeinde» kennen. Und
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Keine Lust mehr auf Gemeinde?er entwickelt nach und nach die Vision einer Ge-meinde, wie Gott sie sich gedacht haben könnte – einer Gemeinde, die wir nicht machen oder planen können, sondern in die wir uns nur hineinziehen lassen können. Einer Gemeinde, der man wieder anmerkt, dass der Schöpfergott uns dafür geschaf-fen hat, in Gemeinschaft mit ihm und mit anderen zu leben. Und deshalb lautet Crabbs Schlussfolge-rung: «Gemeinde? Ja. Aber richtig!» //
L. J. CrabbGemeinde. Aber richtig!280 SeitenCHF 29,80 / € 16,95 (D)/ € 17,50 (A)ISBN: 978-3-7655-1460-9Brunnen Verlag Basel
Der emeritierter Dozent am Theologischen Seminar St. Chrischona (1977 bis 2008) wur-de für den 2008 im Brunnen Verlag Giessen erschienenen zweiten Band seines Ethiklehr-buchs «Das gute Handeln» ge-ehrt. Das Werk behandelt die Gebiete Sexualität, Wirtschaft, Umwelt und Kultur. Es ermittle eine klare biblisch-christliche Orientierung, hob der Verein «Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft» hervor. Diese sei angesichts der unter jungen Menschen heute weit verbreiteten Orientierungslosig-keit dringend nötig.
Ehrfurcht vor GottDer Verein vergibt den mit 2500 Euro dotierten Preis in unregel-mässigen Abständen seit 1990. Mit ihm sollen Bücher ausge-zeichnet werden, die «Ehrfurcht vor Gott, Nächstenliebe, Tole-
ranz und Dialogfähigkeit auf der Grundlage einer eigenen christ-lichen Überzeugung vermitteln». Vorsitzender des Kuratoriums, das über die Preisvergabe ent-scheidet, ist der Eichstädter Philosophie-Professor Walter Schweidler.
Bisherige Preisträger waren un-ter anderem der Historiker Mi-chael Wolffsohn und der Philo-soph Robert Spaemann. Der katholische Salzburger Weihbi-schof Prof. Andreas Laun kriti-sierte in seiner Laudatio auf Burkhardt, dass derzeit zahlrei-che Schulbücher für den Religi-onsunterricht kaum typisch christliche Überzeugungen er-kennen liessen.
In seiner Dankrede betonte Helmut Burkhardt, dass er sein Werk als Gesprächsangebot verstehe. Es wolle danach fra-gen, wieweit die von christlicher Ethik vertretenen Werte in allen Bereichen menschlichen Le-bens auch allgemein vermittel-bar und akzeptierbar seien. //(IDEA/BRUNNEN)
Ein Interview mit Helmut Burkhardt zu seinem Ethik-Band ist im Chrischona-Panorama 2/2009 er-schienen. Alle Panorama-Ausgaben seit 2007 gibt es als PDF im Internet: panorama.chrischona.org -> Archiv
Dr. Helmut Burkhardt war bis 2008 Dozent für Systematische Theologie am Theologi-schen Seminar St. Chrischona.
Helmut BurkhardtEthik II/2 - Das gute Handeln288 SeitenCHF 44.10 / € 24.95 (D) / € 25.60 (A)ISBN: 975-3-7655-39478-6TVG/Brunnen Verlag Gießen
St. Chrischona Gemeinde
Geburten25. Nov. 2009: Lya Anna Boss, CH-Lenzburg1. Dez. 2009: Leni Hauser, CH-Brunnen18. Dez. 2009: Moritz Moses Mieger, CH-Romanshorn11. Jan.: Livia Lina Sames. CH-Liestal29. Jan.: Benjamin Flor, CH-Rämismühle
18. Geburtstag3. Jan.: Manuela Bleiker, D-Neckertal/Brunnadern25. Feb.: Roland Fässler, CH-Felben-Pfyn26. Feb.: Lukas Joos, D-Altheim8. März: Deborah Kolb, CH-Gossau9. März: Tobias Reinhardt, D-Nidda10. März: Ariane Bulan, CH-Steckborn14. März: Thamar Kreis, D-Zwingenberg16. März: Nadine Maag, CH-Glattfelden18. März: Tobias Bryner, CH-Glattfelden23. März: Mirjam Gafner, CH-Bauma24. März: Jonathan Brenn, D-Eichstetten30. März: Jethro Gadient, CH-Bauma6. April: Martina Stamm, CH-Schaffhausen7. April: Louisa Seichter, D-Nidda8. April: Lukas Bernhard, CH-Grüningen
80. Geburtstag6. Feb.: Anna Hellrigel, D-Neunkirchen9. März: Ernst Köpf, D-Nidda11. März: Thedi Frei, CH-Känerkinden28. März: Margrith Meyer, CH-Gränichen
29. März: Lydia Reichenberg, D-Butzbach/Kirch-Göns9. April: Adolf Schumacher, D-Bad Nauheim
90. Geburtstag21. Feb.: Elsa Hans, D-Neunkirchen22. Feb.: Emma Griesser, CH-Glattfelden8. März: Margarete Keilholz, D-Bad Nauheim9. März: Erna Lüthi, CH-Weinfelden21. März: Trudi Russenber-ger, CH-Schleitheim2. April: Alice Luck, CH-Adliswil-Langnau2. April: Lina Vigini, CH-Richterswil-Samstagern
Todesfall6. Dez. 2009: Ernst Wyss-Neumann (92), CH-Reinach, tsc-Absolvent 194128. Dez. 2009: Liselotte Bu-ser (72), D-Lörrach, Witwe von Martin Buser, tsc-Absol-vent 196226. Dez. 2009: Paul Breymai-er (69), von 1974-1999 Do-zent am Theologischen Se-minar St. Chrischona
AdressänderungenDiese Adressänderungen be-treffen Absolventen des Theo-logischen Seminars St. Chri-schona und Mitarbeiter der Pilgermission. Wir sind dank-bar, wenn Sie uns Adress- und Mail-Änderungen mitteilen.Bitte senden Sie diese an: [email protected]
Lydia Blaser Heimstätte Rämismühle Ebenezer 33 CH-8487 Rämismühle
Menschen in unseren Gemeinden
PilgermissionPILGERMISSION ST. CHRISCHONA
Die Pilgermission St. Chrischona (PM) ist ein interna-tionaler christlicher Verband, der 1840 gegründet worden ist. Zur PM gehören das Theologische Semi-nar, Gemeindeverbände in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Südafrika und Namibia, die Literaturarbeit (Brunnen Verlag Giessen und Basel / Alpha bzw.Bibelpanorama-Buchhandlungen), die Schwesternschaft des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona und die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi). Die PM finan-ziert sich ausschliesslich aus Spenden und Erträgen aus Dienstleistungen. Sie ist eine internationale Be-wegung auf der Basis der Evangelischen Allianz. Das Werk ist Jesus Christus und der Bibel als Wort Gottes verpflichtet. Als missionarische und dienende Bewe-gung stellt es sich den Herausforderungen der Zeit und hilft Menschen, ihr Leben zu gestalten.
UNSERE ANGEBOTE
- Wir bieten eine modulare, praxisbezogene theolo-gische Aus-, Fort- und Weiterbildung für Haupt-amtliche, Ehrenamtliche, Menschen in Verantwor-tung und für interessierte Einzelpersonen.
- Wir sind ein Kompetenzzentrum für länderspezifi-schen Gemeindebau und christliche Lehre.
- Wir sammeln und vermitteln Wissen und Kompeten-zen für Gemeindebau, Mission und Gesellschaft.
- Wir bieten unsere Infrastruktur für Seminare, Kon-ferenzen und Tagungen an.
- Durch Verlage und Buchhandlungen verlegen und verbreiten wir christliche Literatur für alle Alters-gruppen und Lebenslagen.
- Die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi) unterstützt jüdischmessi-anische und arabisch-christliche Gemeinden und Institutionen in Israel und Europa.
ADRESSEN
HerausgeberPilgermission St. ChrischonaChrischonarain 200CH-4126 BettingenTel. +41 (0)61 64 64-111Fax +41 (0)61 64 64-575E-Mail: [email protected]: www.chrischona.org
SchweizGeschäftsstelle Chrischona-Gemeinden SchweizHauentalstrasse 138CH-8200 SchaffhausenTel. +41 (0)52 630 20 70Fax +41 (0)52 630 20 79E-Mail: [email protected]: www.chrischona.ch
Deutschland, Südafrika, NamibiaChrischona-Gemeinschaftswerk e.V.Gottlieb-Daimler-Strasse 22D-35390 GiessenTel. +49 (0)641 60 59 200Fax +49 (0)641 60 59 210E-Mail: [email protected]: www.chrischona.deHomepage: www.chrischona.co.za
FrankreichL’Union des Églises Chrétiennes Évangéliques (UECE)4, chemin du DubachF-68140 MunsterTel. +33 (0)389 77 38 05E-Mail: [email protected]: www.chrischona.fr
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nach vorn«Es ging und geht der Pilgermission nie nur um die eigene, sondern immer um die ganze Welt.»Direktor Dr. Markus Müller auf Seite 7
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