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Chronik des Jahres 2005

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Chronik des Jahres 2005

Regards Chronik des Jahres 2005

Die Universität Genf im 2005

7 Fakultäten3 Schulen11 Institute4 Interfakultäre Zentren3 Nationale Forschungsschwerpunkte14’418 Studierende, davon 60% Frauen3’049 verliehene Diplome

3 EditoJanuar 4 Tradition

Februar 6 VerständnisMärz 8 ExpertiseApril 10 InnovationMai 12 RenommeeJuni 14 AnerkennungJuli 16 Gleichstellung

August 18 InformationSeptember 20 Forschung

Oktober 22 LehreNovember 24 NachwuchsDezember 26 Analyse

28 Gesprächspartner30 Kontakte

Vergangen und doch so nah:das Jahr 2005. Diese Chronikmöchte Ihnen all jeneEreignisse in Erinnerung rufen,deren Widerhall noch deutlichvernommen werden kann: DieSchaffung eines dritten natio-nalen Forschungsschwerpunktsan der Universität Genf, dersich mit der Erforschung vonEmotionen befasst, dem einzi-gen Forschungspol der einerWestschweizer Universität imBereich den Geisteswissen-schaften zugesprochen wurde;das dreißigjährige Bestehender Fakultät für Psychologieund Erziehungswissenschaften.Dabei handelt es sich um eine

der zwei Fakultäten, die anunserer Universität im 20.Jahrhundert geschaffen wurde(die andere ist die Fakultät fürWirtschafts- und Sozialwissen-schaften); die zahlreichen wis-senschaftlichen Entdeckungenunserer Forscher, unsereInitiativen zur Förderung derGleichstellung, des Dialogs mitder Gesellschaft, wie so vielesandere mehr.Von der Weite desUniversums - den Exoplaneten- bis zum Allerkleinsten - derQuantenteleportation - hat dieForschung wieder einmal dieExpertise der UNIGE auf wis-senschaftlicher Ebene unterBeweis gestellt.Der Bereich der Lehre war vonder Bolognareform geprägt,die nun endgültig umgesetztwurde, um den gesamteneuropäischen Hochschulraumzu erfassen. Dem beispielhaf-ten Einsatz eines Jeden ist eszu verdanken, dass dieseWende für eine grundlegendeReform unserer Studien-ordnung als Erfolg verzeichnetwerden kann.Gewiss gilt es Reformen raschdurchzuführen, sich dabei derZukunft zuzuwenden und ausFehlern der Vergangenheit zulernen. Dabei kommt dieBedeutung jener Werte zumTragen, die uns am Herzen lie-gen und für die wir mehr dennje eintreten müssen. Prof. André Hurst, Rektor

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EditoChronik des Jahres 2005

Das Jahr 2005 ist ein denkwür-diges Jahr für die Fakultät fürPsychologie und Erziehungs-wissenschaften (Faculté depsychologie et des sciences del’éducation, FPSE), da ihr einNationaler Forschungsschwer-punkt im Bereich AffektiveWissenschaften unter Leitungvon Professor Klaus Schererzugewiesen wurde (siehe auchSeite 8) und sie zudem alsjüngste der sieben Fakultätender Universität Genf ihr dreis-sigjähriges Bestehen feiert.Die Pädagogik hält im Jahre1890 Einzug in die Universität,zuerst unter dem Patronat der

Geisteswissenschaften undspäter der Sozialwissen-schaften. Parallel dazu wirdan der naturwissenschaft-lichen Fakultät im Jahre 1891ein Lehrstuhl für Psychologiegeschaffen und von Anbeginnder wissenschaftliche undempirische Ansatz für dieErforschung psychischerPhänomene gefördert. Im Jahre1912, als weltweit Ausbildungs-gänge und Labore für einenexperimentellen Ansatz derpsychischen und erzieherischenPhänomene entstehen, wirdin Genf das Institut Jean-Jacques Rousseau gegründet.

Damals wahrlich eineRevolution, stellte man das Kindins Zentrum der Forschungund stützte sich, neben derPsychologie, auch aufDisziplinen wie Anthropologie,Recht, Geschichte, Medizin,Pädagogik, Philosophie,Psychoanalyse und Soziologie.Unter Jean Piaget, der 1921 zumLeiter des Instituts ernanntwurde, entwickelte sich einerege Forschungstätigkeit inder Kinderpsychologie, die derGenfer Schule zu internatio-nalem Ansehen verhalf.Nach dem Zweiten Weltkrieghat das Institut seine Wirkungs-

kraft eingebüsst und wird inden darauf folgenden Jahreninterdisziplinär umstrukturiert,womit jedenfalls sein finan-zielles Überleben gewährleis-tet wird. Dennoch machenstetig zunehmende Studenten-zahlen, unzulänglicheRessourcen und unangemes-sene Strukturen ab 1965erneut Anpassungen notwen-dig. Anlässlich der Reform desUniversitätsgesetzes im Jahre1971 wird die Möglichkeit einerFakultät erörtert, die beide Teiledes Instituts vereint, das Projektdann aber als verfrüht verwor-fen. Die Zeit tut indes das ihreund am 10. Januar 1975 geneh-migt der Grosse Rat desKantons Genf die Gründungder neuen Entität, die denNamen „Fakultät für Psycho-logie und Erziehungswissen-schaften” erhält. Seither erfuhrdie neue Fakultät einen Auf-

sehen erregenden Aufschwung.Heute beherbergt sie 44Forschungsgruppen, die jähr-lich gut 2300 Studenten undStudentinnen ausbilden. Es seiangemerkt, dass die FakultätLetzteren stets einen grossenStellenwert beigemessen hat- der Anteil weiblicher Studier-ender beträgt heute fast 80%und aus ihren Reihen stammtauch die erste Frau der AlmaMater, die in der Person vonLaurence Rieben von 1995 bis1999 das Amt der Vizerektorininne hatte.

Janu

arS.

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Die FPSE* wird 30

Tradition

*Fakultät für Psychologie und

Erziehungswissenschaften

Von Calvin bis Piaget: 450 Jahre im Dienste der Stadt Die von Jean Calvin gegründete Académie de Genève öffnet im Jahre 1559 ihre Tore. Während der Aufklärung behauptet sie sich als Bildungsstätte für Gelehrte (wie Burlamaqui,Turrentini, Jalabert, de Saussure...) und erschliesst sich neuen Disziplinen wie der Physikund Biologie, dem Recht und der Philosophie. Im Laufe der politischen und gesellschaft-lichen Umwälzungen, die das Europa des 19. Jahrhunderts prägen, löst sich die Institutionendgültig von der Kirche und wird schliesslich mit der Gründung der medizinischen Fakultätim Jahre 1873 offiziell zur Universität erhoben. Seither hat sich die Universität Genf fortlau-fend neuen Wissensbereichen geöffnet, um den Anforderungen von Lehre und Forschunggerecht zu werden. So gelingt im Jahre 1914 der Leitung der Genfer Universität eine Pionier-leistung, als sie der laufenden Kontroverse zum Trotz die Fakultät für Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften ins Leben rufen. Und Mitte der 1970er Jahre ist es die Fakultät für Psychologieund Erziehungswissenschaften - unter dem Einfluss von Jean Piaget - die zu höchstem An-sehen gelangt (siehe auch Seite 4).

Als zweitgrösste Schweizer Hochschule bietet die Universität Genf heute eine in derRomandie einzigartige Ausbildungsvielfalt. Sie beherbergt sieben Fakultäten (Naturwissen-schaften, Medizin, Geisteswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Recht,Theologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften), ein Institut für Architektur undeine Übersetzer- und Dolmetscherschule sowie zahlreiche interfakultäre Zentren. In denkommenden Jahren wird das Angebot mit der angekündigten Schaffung einer neuenStruktur für Umweltwissenschaften und Nachhaltige Entwicklung sowie eines Kompetenz-zentrums für Internationale Beziehungen noch bereichert.

Eine Schweizer Premiere: DieUniversität Genf kündigte am16. Februar 2005 die Schaffungdes Observatoire de la vie étu-diante an, dessen Zweck es ist,die Studierenden besser zu ken-nen und auf ihre Bedürfnissenäher einzugehen. DasObservatorium soll nicht nurErkenntnisse liefern, um dieUniversitätsdienstleistungenin diversen administrativen undakademischen Bereichen zuverbessern, sondern es auchermöglichen, die Attraktivitätder Institution und der ver-schiedenen Studiengänge zubeurteilen, die Prioritäten

auszubauender Projekte fest-zulegen, sowie punktuelleAnalysen im Auftrag einzelnerEntitäten der Akademiedurchzuführen.Die Schaffung des Observa-toriums beruht auf zwei grossangelegten und jüngst von derUniversität Genf durchgeführ-ten Umfragen: Bei Etudiants2001 wurden Studierende am

Anfang ihres Studiums befragt,während Etudiants 2004 aufStudierende am Ende ihrer Aus-bildung abzielte. In Anbetrachtdes grossen Interesses derErgebnisse sollen derartigeUmfragen nunmehr longitu-dinal weitergeführt und so derWerdegang von Studenten-gruppen über das gesamteStudium verfolgt werden.Konkret bedeutet dies, dass dieStudierenden zu Beginn jedesakademischen Jahres einerReferenzumfrage unterzogenwerden. Die Ergebnisse werdendann im Sommer analysiertund in einem Bericht festge-

halten, der zum darauf fol-genden akademischen Jahrveröffentlicht wird. Auf einerInternetseite können Zwischen-resultate eingesehen werden,sei es nun zu den Lebens-bedingungen, der Vereinbarkeitvon Studium und Lebenausserhalb der Universität, zuden für Erfolg oder Misserfolgausschlaggebenden Faktoren,

zur durchschnittlichen Studien-dauer oder zur Meinung derStudenten über ihre Universität.Drei wichtigen Themen wid-met das Observatorium indesbesondere Beachtung - demEinfluss der neuen Matura aufdas Hochschulwesen, derDemokratisierung des Hoch-schulstudiums sowie denAuswirkungen des Bologna-Systems. Zu diesem Zweck wirdein Forschungsteam desSoziologiedepartements einerrepräsentativen Auswahl von1500 Studierenden jährlicheinen zehnseitigen Fragebogenmit rund 50 Fragen unterbreiten.

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Die Universität im Spiegel ihrer selbst

VerständnisWeitere Informationen unter:www.unige.ch/rectorat/observatoire/

Etudiant+, ein einziges Gütesiegel für vielfältige Dienstleistungen

Die verschiedenen Umfragen über die Studierenden der Universität Genf haben gezeigt, dass Studienerfolg und Grad der Integration der Studenten in das Universitätsleben einanderbedingen. Eine Feststellung, welche die Division administrative et sociale des étudiants dazubewogen hat, das allgemeine Dienstleistungsangebot unter dem Gütesiegel Etudiant+zusammenzufassen. Im Folgenden eine nicht vollständige Übersicht:

StudiumserfolgDie Workshops Réussir ses études sollen dem Studierenden den Übergang vom Schüler- zumStudentenstatus erleichtern und es ihm ermöglichen, die unterschiedlichen Facetten desStudenten-„Berufes” besser zu erfassen. Zudem bietet Etudiant+ einen SOS-Dienst an, derdie Fragen von Studienanfängern per Telefon, Mail oder Webforum beantwortet.

BerufseingliederungStudierenden, die am Ende ihres Studiums stehen und sich auf die Eingliederung in dasBerufsleben vorbereiten, steht eine Informations-, Beratungs- und Dokumentationsstrukturzur Verfügung. Das Centre Uni-Emploi bietet nicht nur verschiedene Gratisdienstleistungenwie Vorlesungen und Seminare zur Stellensuche, Orientierungsberatungen, technischeHilfsmittel und Praktika an, sondern organisiert auch Konferenzen oder Begegnungen mitUnternehmen. Das Bureau de placement bietet Studierenden zahlreiche Jobmöglichkeitenan; es stellt ausserdem die für ausländische Studierende notwendigen Bescheinigungenzur Arbeitsgenehmigung aus und informiert über entsprechende Rechte und Pflichten.

GesundheitOb Motivationstief, Ernährungs- oder Drogenprobleme oder Fragen zur Sexualität - dieAntenne santé bietet Hilfe und Beratung zu gesundheitlichen Fragen in Form von vertrau-lichen und kostenlosen Sprechstunden an. Eine Krankenschwester und ein Arzt erstelleneine Diagnose und bieten sofortige Hilfe, oder empfehlen gegebenenfalls anderweitigeBehandlung. Das Centre de conseil psychologique bietet neben vertraulichen Einzelgesprächenauch Workshops und Sitzungen an, um Studierenden bei der Lösung eventuell auftretenderpsychologischer Schwierigkeiten zu helfen.

Sport und KulturAn der Universität Genf immatrikulierte Studierende könnengut fünfzig verschiedene Sportarten ausüben, so z.B.Gymnastik, Skifahren, Bergsteigen, verschiedeneTeamsportarten, Schwimmen, Tennis... Das Bureau des activitésculturelles bietet Kurse, Seminare und Workshops in Musik,Theater, Tanz und bildender Kunst an und informiert überdas kulturelle Leben in und um Genf. Der Ciné-club schliess-lich organisiert jedes Jahr drei Filmzyklen.

Weitere Informationen unter:Arcade Etudiant+Rue de Candolle 41205 GenèveMo-Fr 10h-13h / 14h-16h

Welcher Zusammenhangbesteht zwischen Wohlbefin-den und Emotionen? WelcheFaktoren begünstigen Stress,Depression oder Selbstmord?Welche Rolle spielen Emotioneninnerhalb beruflicher und per-sönlicher Beziehungen? Sindkriminelle Aggression oderGewalt in der Schule durch

Veranlagung zu erklären? Mitsolchen Fragen befassen sichForscher des NationalenForschungsschwerpunktes(NFS) in den „AffektivenWissenschaften”. Seit der offi-ziellen Lancierung dieses neuenNFS am 22. März 2005 ist dieUniversität Genf dessenGastinstitution.Die Affektiven Wissenschaften,eine Disziplin in vollem Auf-schwung, zielen darauf ab,emotionale Prozesse immenschlichen Verhalten zu

analysieren. Tatsächlich weisenimmer mehr Untersuchungenden Einfluss solcher Faktorenauf Urteilsprozesse und Ver-haltensweisen nach und diesnicht nur in der wissenschaft-lichen Forschung, sondern auchin der Praxis von Politik undWirtschaft. So fragen sichRechtswissenschaftler, unter

welchen Umständen Strafenals gerecht empfunden werden,und Historiker gehen denaffektiven Verhaltensweisenvergangener Kulturen nach.Der neue Genfer Forschungs-schwerpunkt ist weltweit daserste nationale Forschungs-zentrum, das der interdiszipli-nären Erforschung vonEmotionen gewidmet ist undderen Bedeutung für dasmenschliche Verhalten unddie Gesellschaft. Zu diesemZweck steht ihm für die ersten

vier Jahre ein vom SNFgewährtes Budget von 10Millionen Franken zur Ver-fügung sowie 10,2 MillionenFranken aus anderen Quellen,darunter auch die UniversitätGenf. Konkret setzt sich derneue Forschungsschwerpunktaus zwölf Forschungsgruppenan fünf Schweizer Universitäten

zusammen (Genf, Bern,Neuenburg, Freiburg undZürich) und repräsentiert der-art verschiedene Disziplinenwie Neurologie, Psychologie,Recht, Philosophie, Wirtschaftund Religionsgeschichte. Umdas Potential der sich aus demForschungsschwerpunkt erge-benden praktischenAnwendung zu optimieren,erwägen die Verantwortlichenebenfalls eine konkreteZusammenarbeit mit derInternationalen Arbeitsorga-

nisation, dem Staatssekretariatfür Wirtschaft (SECO), derDirektion für Gesundheit undSoziales des Kantons Freiburg,dem Schweizer Haushalts-Panel, Firmenich und Novartis.

Weitere Informationen unter:http://affect.unige.ch

Mär

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Expertise

Emotionen im Zentrum der Forschung

Mehr als drei Forschungsschwerpunkte

• Neben dem den Affektiven Wissenschaften gewidmetenForschungsschwerpunkt (siehe gegenüberliegende Seite)ist die Universität Genf Gastinstitution zweier weitererbedeutender Projekte: Materials with Novel ElectronicProperties (MaNEP) und Frontiers in Genetics, deren finanziel-le Unterstützung für den Zeitraum 2005-2008 von derEidgenossenschaft in Höhe von 35 Millionen Frankenerneuert wurde.• Die Nationalen Forschungsschwerpunkte (FNS) zählen zuden Hauptinstrumenten der wissenschaftlichen Forschungs-förderung der Eidgenossenschaft. Ihr Ziel ist es, die Positionder Schweizer Universitäten durch Spitzenforschungszentrenvon nationaler und internationaler Bedeutung zu stärken,den Wissenstransfer zur Gesellschaft hin zu begünstigen,Fortbildungsprogramme zu schaffen und die Förderung vonFrauen in der Forschung zu unterstützen.

• Unter der Leitung von Professor Øystein Fischer arbeitenim Rahmen des MaNEP ein Dutzend Forschungslabore zwi-schen Genf, Lausanne, Neuenburg und der Region Zürichzur Erforschung neuer elektronischer Materialien zusammen.Der Forschungsschwerpunkt Frontiers in Genetics, der vonProfessor Denis Duboule geleitet wird, fördert die Zusam-menarbeit zwischen Forschungsgruppen, die sich mitGenomik, genetischer Stabilität, Genexpression undChromosomenstruktur befassen. • Im Laufe des Jahres 2005 wurden etwa fünfzehn GenferForschungsgruppen ausgewählt, um mit Nationalen For-schungsschwerpunkten anderer Schweizer Universitätenum vielfältige Themen wie Klima, künstliche Intelligenz,finanzielles Risikomanagement, Quantenoptik, computer-assistierte Chirurgie und Neurowissenschaften zu bearbeiten.

• Ausserdem hat das Bundesamt für Berufsbildung in einembundesweiten Auswahlverfahren Professor Yves Flückigervon der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftenmit der Leitung eines Kompetenzzentrums für Berufs-bildungsökonomie betraut. Das mit einem Budget von 1,3Millionen Franken dotierte Zentrum ist beauftragt, dieLeistung der Bildungssysteme zu evaluieren und konkreteErgebnisse zu erarbeiten, die im Bereich der Bildungs-ökonomie für die Politik richtungsweisend sein können.

Knapp die Hälfte der Todesfällein der abendländischen Bevöl-kerung ist heute durchArteriosklerose bedingt. Nunhat die Forschergruppe vonProfessor François Mach vomLabor für kardiovaskuläreBiologie der medizinischenFakultät entdecktn, dass dergezielte Einsatz von Cannabis

der für Arteriosklerose typi-schen Schädigung der Blut-gefässe vorbeugen kann(Artikel veröffentlicht in Naturevom 7. April 2005).Arteriosklerose ist eine fort-schreitende Erkrankung, beider die Blutgefässe durchVerstopfung der Arteriengeschädigt werden. Bei einemgesunden Menschen pumptdas Herz Blut durch die Aortain die Arterien und weiter

durch Arteriolen bis in dieKapillargefässe, die zehnmalfeiner als ein Haar sind. Ebendort führt das Blut den Zellenlebenswichtigen Sauerstoffund notwendige Nährstoffe zu.Ein verengter Arteriendurch-messer beeinträchtigt die Zell-versorgung in hohem Masse.Genau dies tritt beiArteriosklerose auf, so dassRisiken wie Herzinfarkt oderSchlaganfall auftreten können.

Angesichts der beträchtlichenAnzahl Arteriosklerosekrankerversuchen Wissenschaftlerschon seit geraumer Zeit, neueentzündungshemmendeSubstanzen zu identifizieren,die das Fortschreiten derKrankheit aufhalten können.Die jüngsten Arbeiten derForschergruppe um ProfessorMach haben gezeigt, dass derCannabis-Hauptwirkstoff THC(Delta-9-Tetrahydrocannabinol)ebenfalls entzündungshem-mende Eigenschaften besitztund in der Behandlung vonArteriosklerose eine grosseRolle spielt.

Die Forscher führten Versuchs-reihen mit Mäusen durch, diekonstant fortschreitendeArteriosklerose aufwiesen.Nach lipidreicher fünfwöchigerDiät wurde das Arteriosklerose-stadium der Tiere ein erstesMal überprüft. Anschliessendwurde die lipidreiche Diät sechsWochen beibehalten, wobeidie eine Hälfte der Mäuse oralmit THC behandelt und die Diätbei der anderen Hälfte ohnezusätzliche Behandlung fort-geführt wurde. Die Testreiheergab, dass sich der Arterio-sklerose-Wert der unbehan-delten Gruppe verdoppelthatte, während die Läsionender mit THC behandeltenMäuse praktisch keineVeränderungen aufwiesen.Die Forscher warnen jedochaus zweierlei Gründen vordem Trugschluss, das Rauchenvon Joints habe heilendeWirkung: Zum einen wurdedie von der Forschergruppe derUniversität Genf beobachtetepositive Wirkung durch dieVerabreichung von nur einemMilligramm THC/kg erreicht,d.h. einer zehnmal geringerenDosis als in einem Joint. Zumanderen bewegt sich die voneinem Raucher inhalierteMenge in einer Grössen-ordnung, bei der jegliche posi-tive Wirkung gegen Arterien-verkalkung verloren geht.

Cannabis für unsere Arterien

April

S.10

Innovation

Ein einmaliges Umfeld• Dank einer starken, für Europa einzigartigen internatio-nalen Präsenz konnte die Universität Genf ihre Kontakte mitden am Genfer See ansässigen Nichtregierungsorganisationenund internationalen Organisationen wie z.B. der Weltgesund-heitsorganisation (WHO), der Internationalen Fernmelde-union (UIT) und dem Internationalen Komitee vom RotenKreuz kontinuierlich ausbauen.

• Die Universität Genf ist zusammen mit dem Institut fürHohe Internationale Studien und dem Institut fürEntwicklungsstudien Partner des Réseau universitaire interna-tional de Genève (RUIG), welches die Zusammenarbeit zwi-schen Forschern und internationalen Organisationen zuThemen wie humanitärem Völkerrecht oder nachhaltigerEntwicklung unterstützt.

• Die Universität Genf arbeitet regelmässig mit Einrichtungenwie der ESO (Europäische Organisation für Astronomie) oderder ESA (Europäische Weltraumorganisation) zusammenund unterhält darüber hinaus privilegierte Beziehungen zumCERN, dem Europäischen Laboratorium für Teilchenphysik.

• Schliesslich ist die Universität Genf Mitglied mehrererinternationaler Universitätsnetze wie der Groupe Coïmbraoder der LERU (League of European Research Universities). DieGroupe Coïmbra wurde 1987 gegründet und vereint 39 euro-päische Universitäten, deren Ziele die Förderung der aka-demischen Zusammenarbeit und Exzellenz in Forschungund Lehre im Dienste der Gesellschaft sind. In der aufInitiative der Universitäten von Oxford und Leiden 2002gegründeten LERU schliessen sich führende europäischeForschungsuniversitäten zusammen. Bis Dezember 2005zählte die Liga zwölf Universitäten: Cambridge, Edinburgh,Heidelberg, Helsinki, Karolinska (Stockholm), Leiden,Leuven, Mailand, München, Oxford, Strassburg und Genf.Anfang 2006 kommen acht weitere Universitäten hinzu,darunter auch die Universität Zürich.

Das Festival Science et Cité, dasim Jahre 2005 vom 20. bis 29.Mai stattfand, war in vielenschweizerischen Städten demThema „ Coscienza-Gewissen-Conscience” gewidmet. DiesesJahr fiel das Festival mit derSemaine du cerveau zusam-men, woraus zahlreicheVeranstaltungen entstanden,

die Kunst und Wissenschaftvereinten.In Genf wurden die Festlich-keiten mit Agora Box eröffnet,einem Gesprächstisch rundum Emotionen, bei dem diePublikumsreaktion durch Bilderangeregt wurde. Am Abenderwarteten zwei DJs aus derGenfer und holländischen

Elektromusikszene die Tanz-lustigen zu einer „stillen”Disco - vor dem Spital! Es botsich ein erstaunlicher Anblick:Silhouetten jeden Altersbewegten sich lautlos, Musiküber drahtlose Kopfhörerempfangend, an einem Ort,den sonst ganz andereGeschäftigkeit kennzeichnet.

Mai

S.12 Wissenschaft und Bewusstsein

Die Woche bot ein reichhalti-ges Programm: In Lancy liefer-te eine Ausstellung Stoff zurDebatte über die Beziehungzwischen Kunst und Wissen-schaft. In Genf präsentierte dieGalerie Attitudes Werke deszeitgenössischen KünstlersGilles Gabriel Grassioulet, dersich mit der Erinnerung an

Orte, Bilder und Gerüche aus-einandersetzt. In der UniBastions hielt Professor AxelCleeremans einen Vortrag überdas Bewusstsein als Schnitt-stelle zwischen Gedächtnisund Handlung. Am Kiosk imParc des Bastions las eineSchauspielerin aus demTagebuch einer Person mit

bipolaren Störungen. Foofwad’Imobilité setzte seinenAustausch mit demNeurologen Olaf Blanke wieauch einen Text von JamesJoyce über das Unterbewusst-sein in eine Choreographieum. Die Mur des Réformateursverwandelte sich in eineLeinwand, auf der die Paradoxa

projiziert wurden, die sich nacheinem Verbrechen im Gehirnabspielen; Idee undInszenierung stammten vonAndrea Novicov. Zum Abschlussdieser ereignisreichen Wochewurde bei einer öffentlichenTafelrunde mit Spezialisteneiner noch jungen Disziplin,der Neurotheologie, die physi-

sche Gestalt religiöser Gefühlehinterfragt, und ein Besuch imCentre Médical Universitaire(CMU) bot Gelegenheit, denGeheimnissen des Erwachensauf die Spur zu kommen.Natürlich wurde auch für dasjunge Publikum gesorgt. Nacheinem Spiel in Form einesGedächtnistests wurde im

Parc des Bastions ein ab-wechslungsreiches Programmgeboten: Eine Einführungüber veränderte Bewusst-seinszustände, die Begegnungmit einer Märchenerzählerinund das Entdecken eineswunderlichen Gegenstandes,der Laterna magica.

RenommeeIm Dialog mit der CitéIm Jahre 2005 hat die Abteilung für Kommunikation derUniversität 57 Pressemitteilungen versandt, aus denen mehrals 270 Artikel in der lokalen, nationalen und internationa-len Presse hervorgingen sowie rund 80 Radio- und 30 Fern-sehsendungen. Es wurden zudem sechs Pressekonferenzenabgehalten, die mehr als 65 Artikel in Zeitungen und Zeit-schriften zur Folge hatten.Vom 3. bis zum 22. Oktober stellte sich die UNIGE im Ein-kaufszentrum La Praille der Öffentlichkeit vor. Es galt, dasVertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft zu fördern,Neugierde zu wecken und über das Studienangebot zuinformieren, um den Zugang zur Universität zu demokrati-sieren. Auch eine Fotoausstellung über die Forschungs-projekte der UNIGE bot der Genfer Alma Mater Gelegenheit,einem breiteren Publikum zu begegnen.

Auf dem Programm stand ebenfalls spielerische und päda-gogische Unterhaltung. So fand beispielsweise ein Workshopüber das Phänomen der Levitation statt oder konnte Eis ausflüssigem Stickstoff gekostet werden. Die zahlreichenAktivitäten, von Himmelsbeobachtungen bis hin zu ägypti-schen Sagen, ermöglichten es einem Jeden, die Freude amEntdecken mit den Forschern zu teilen. Im Laufe dieserAktion des Kennenlernens haben zwei Studierende derUniversität am Informationsstand über 700 Fragen zu unsererInstitution beantwortet.

Juni

S.14 Sich Talenten,

der Welt und der Zukunft öffnenDer Dies Academicus derUniversität Genf ist jenenPersonen gewidmet, die sichdurch ihre akademischeLeistung auszeichnen. Im Jahre2005 stand der DiesAcademicus im Zeichen derÖffnung und der Zukunft mitBlick auf das, was dieUniversität in hundert Jahrensein könnte. Diese Vision wurde

durch einen vom Rektorat prä-mierten Kurzfilm illustriert.Für Unterhaltung sorgtenJazz-Einlagen.Anlässlich der Feierlichkeitenfür den Dies Academicus 2005wurden sieben Ehrendoktorate,eine Medaille und zwei Preiseverliehen. Die Zeremonie zeug-te von der Qualität derBeziehungen, welche dieWissenschaftler der UniversitätGenf auf internationalemNiveau unterhalten. Somitzählen nunmehr folgendePersönlichkeiten zu denEhrendoktoren der UniversitätGenf: Die Psychologin TerrieWetle mit ihrer zukunfts-

orientierten Vision unsereralternden Gesellschaft undihrer hervorragenden Arbeitüber die Rolle der Ethik in derklinischen Geriatrie; ProfessorNorman Palmer, internationalerExperte für Kunstrecht;Charlotte Wardi, Professor fürfranzösische Literatur undvergleichende Literaturwissen-schaft, die in Haïfa aufFranzösisch, Hebräisch, Deutschund Englisch verfasste Werkejüdischer Autoren lehrt; Richard

Lynn Thomas, Anglokanadier,der Aquatische und Sediment-Geochemie sowie Umweltfor-schungsmethodologie in Genfgelehrt hat und die For-schungausrichtung am InstitutF.A. Forel vorantrieb; der polni-sche Historiker KrizysztofPomian, der sich dem Auf-kommen einer unabhängigenZivilgesellschaft in den kom-munistischen Ländern Mittel-und Osteuropas gewidmet hat;der französische ÖkonomFrançois Bourguignon, der sich

für faire Wirtschaftspolitikeinsetzt; und der belgischePsychologe Xavier Seron, des-sen Arbeiten das Wissen imBereich der Neuropsychologieerneuerte, einer Disziplin, dieu.a. kognitive und emotionaleDefizite nach Gehirnver-letzungen untersucht.Die Medaille der UniversitätGenf ging dieses Jahr an denGenfer Marc Faessler. Er wurdeinsbesondere für sein theolo-gisches Denken ausgezeichnet,

das er auf grosszügige Art ander Fakultät für Theologie mitden Studenten teilt, und fürsein Engagement im Comitédes rencontres internationalesund an der Université du 3e âge.Den Latsis-Preis erhielt derLinguist Louis de Saussure,zurzeit Assistenzprofessor an

der Universität Neuenburg undLehrbeauftragter an derUniversität Genf, für sein WerkTemps et pertinence, in dem erSprachverstehen ausgehendvon sprachlichen Formen undkontextuellen Bedingungenuntersucht. Professor MartinSchwab, der auf dem Gebietder Neurowissenschaft eineführende Rolle spielt, erhieltfür sein gesamtes wissenschaft-liches Werk den Nessim-Habif-Preis.Anerkennung

Training für Kopf und BeinNahezu 40% der Studierenden der UNIGE nehmen jedesJahr an den vom Service des sports universitaires organisiertenAktivitäten teil. Ob im Team oder allein - es werden über 60Disziplinen angeboten, zum Beispiel Fussball, Skifahren,Paragliding, Tauchen, Rollerbladen, Segeln, Tai Chi... Im Laufe des Jahres 2005 haben ungefähr 250 Studierendean drei Skilagern in Zermatt, St. Moritz und Crans Montanateilgenommen. Das Angebot wurde durch Skitourenlager sowie ungefähr 30Tagesausflüge (Skifahren, Snowboarden, Skitouren) ergänzt.

90 Fussballmannschaften mit 8 bis 15 Spielern konnten bei250 Begegnungen auf dem Feld und in der Halle ihr Könnenunter Beweis stellen. Dem UNIGE-Team, Gewinner dernationalen Universitätsmeisterschaften im Hallenfussball,bot sich im Juli Gelegenheit, das Universitätswappen an derEuropameisterschaft in Latina (Italien) zu verteidigen. Ende Oktober 2005 haben zwei Studentinnen der UniversitätGenf an den Badminton-Europameisterschaften in Mainzteilgenommen, und zwei weitere fuhren an die Universiadenin Izmir (Türkei), den olympischen Spielen für Studenten.

juli

S.16 Eine vorrangige Thematik Spezialisten zufolge sind rund

30% aller Todesfälle der weib-lichen Bevölkerung Indonesiensder Abtreibung zuzuschreiben.Dennoch bleibt dieses Themain einer Gesellschaft, in der dietraditionelle Kultur nochüberwiegt, weitgehend tabu.Wening Udasmoro, eine jungeWissenschaftlerin ausIndonesien, liess sich jedoch

nicht abschrecken undbeschloss, ihre wissenschaftli-che Tätigkeit diesem heiklenThema zu widmen - mit Erfolg,denn am 8. Juli 2005 war siees, die die erste Doktorarbeitunter der Schirmherrschaft derEcole doctorale lémanique enétudes genres verteidigte,einer Struktur, die aus derZusammenarbeit der

Universitäten Genf undLausanne hervorgegangen ist.Neben dem wissenschaft-lichen Wert dieser Arbeitzeugt diese Pionierleistungvon einer auf lange Sichtangelegten Politik derChancengleichheit.Der Anteil der weiblichenProfessoren an der Universität

Genf konnte in wenigenJahren von 5% auf 13,5% ange-hoben werden, höchsterProzentsatz an SchweizerHochschulen, was auf dieEinführung verschiedenerMassnahmen zurückzuführenist, wie die Förderung vonFrauen bei Neubesetzungeninnerhalb des Lehrkörpers, dasvergrösserte Angebot von

Kinderkrippen sowie dieDurchsetzung objektiverAuswahlkriterien beiBerufungen. All das ist beiweitem nicht ausreichend.Daher haben die Délégationaux questions féminines unddas Rektorat Maßnahmen zurweiteren Förderung vonFrauen vorgeschlagen. DieSchaffung von Tenure Track-Stellen, die den Posten vonAssistenzprofessoren entspre-chen, sollte jungenWissenschaftlerinnen undWissenschaftlern dieMöglichkeit bieten, sich gut in

das akademische Umfeld ein-zuleben und eine spätereBerufung zur Professur anzu-streben. Auch in derEinstellungspolitik sind neueZielsetzungen formuliert wor-den: Von nun an soll jede vier-te Berufung auf eine Frau ent-fallen. Im Jahre 2005 kam esan der Universität Genf zueinem geradezu symboli-

schen Akt mit der Berufungder ersten weiblichenProfessur für Genderstudies,die auf Margaret Maruani fiel,welche seit 1983 Mitarbeiterinam Centre national de larecherche scientifique (CNRS)in Paris ist und in diesemRahmen die europäischeForschungsgruppe MAGE(Labour Market and Gender)sowie die Zeitschrift Travail,genre et société geleitet hat.

Gleichstellung

g

Anteil der Studentinnen zwischen 2000 und 2005

2000 2005Fakultäten, Schulen, Anzahl in % Anzahl in %Institute Studentinnen StudentinnenNaturwissenschaften 766 40.5% 923 45.6%Medizin 656 52.3% 732 54.6%Geisteswissenschaften 1’595 66.4% 1’694 67.8%Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 1’245 46.5% 1’486 49.6%Rechtswissenschaft 563 56.5% 773 57.7%Theologie 34 40.0% 30 37.5%Psychologie und Erziehungswissenschaften 1’817 78.0% 1’680 78.4%Institut für Architektur 84 41.2% 104 44.1%Übersetzer- und Dolmetscherschule 351 80.0% 329 78.9%Gesamt 7’111 57.9% 7’751 59.3%

Anteil beschäftigter Frauen an der UNIGE

2004 in % 2005 in % Professoren 129 17.2 138 18.2Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiter 1’136 44.6 1’101 43.9Verwaltung und technisches Personal 906 62.9 941 63.5

Pour en savoir plus:www.unige.ch/rectorat/egalite

Augu

stS.

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Im Hinblick auf die Abstim-mung über die Personenfrei-zügigkeit vom 25. September2005 hatte die PlattformEurocité einen Informations-dienst für die Bürger der fran-zösischsprachigen Schweiz insLeben gerufen. Ab dem 15.August 2005 bot dieser Dienstder Leserschaft der Tages-zeitung 24Heures, Partnerin

der Aktion, die Möglichkeit,per E-Mail oder per Anruf-beantworter Fragen zurAbstimmung zu stellen. Mitder Beantwortung der Fragenwurden verschiedene Expertendes Instituts für Europastudienbeauftragt. So entstandenrelevante, von der Plattformformulierte Informationen, dieim Internet und später in der

Tageszeitung 24heures veröf-fentlicht wurden. Inhaltlichhatten sich die Experten derUNIGE zu häufig wiederkeh-renden Fragen zu äussern, soz.B. zur Rolle der Kommissionenzur Streitbeilegung zwischenArbeitnehmern und Arbeit-gebern, zu Lohndumping odernationalen Präferenzen. Diesubtileren Vorstösse von

Bürgern forderten jedoch ein-gehende Nachforschungen,die zuweilen bis zur SchweizerMission in Brüssel führten. DasProjekt zwang die Beteiligteninsbesondere, ihren wissen-schaftlichen Jargon zu über-winden, um gemäss denVorgaben der Redaktion- von24heures klare und äusserstknappe Stellungnahmen zu

formulieren. Das bereits einigeWochen zuvor bei derSchengen-Dublin-Abstimmunggetestete Unternehmen istindes der Aufmerksamkeit desKongresses der Gemeinden undRegionen des Europarates nichtentgangen: Das Culture andEducation Committee desEuroparates hat das von derPlattform Eurocité durchge-führte Experiment als ein„Pionierprojekt in Europa” imBereich des Wissenstransfersausgezeichnet.

Weitere Informationen unter:www.eurocite.ch

Plattform Eurocité: aufgeklärt abstimmen

Anzahl ausgestellter Diplome von 2001 bis 2005*

Fakultäten, Schulen, Institute 2001 2002 2003 2004 2005Naturwissenschaften 477 438 378 476 587Medizin 251 228 146 177 144Geisteswissenschaften 312 254 258 241 303Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (ohne MBA) 370 459 439 499 531Rechtswissenschaft 167 173 181 198 261Theologie 17 23 15 15 14Psychologie und Erziehungswissenschaften 465 530 514 504 511Institut für Architektur 31 31 54 43 51Übersetzer- und Dolmetscherschule 113 81 109 106 114Schule für französische Sprache und Kultur 70 94 97 123 91Institut für Europastudien 38 32 37 36 40Institut für Hohe Internationale Studien 200 241 269 256 345Institut für Entwicklungsstudien 45 55 64 65 57Total 2’556 2’639 2’561 2’739 3’049* Lizenzen, Diplome, Zusatzzertifikate, Doktorate

Information

Die Fachzeitschrift Nature ver-öffentlichte am 30. Januar2003 einen Artikel der Gruppefür angewandte Physik (Groupof Applied Physics, GAP) zumThema Quantenteleportation,in dem ein wissenschaftlicherDurchbruch vorgestellt wurde:Dem Team von ProfessorNicolas Gisin war die erste Tele-portation über lange Distanz

gelungen, indem sie es schaff-ten, die Eigenschaften einesPhotons auf ein anderes, zweiKilometer entferntes Photonzu übertragen.Am 1. September 2005 konntedie GAP erneut einen Artikelin der renommierten

Zeitschrift veröffentlichen.Dasselbe Forschungsteamerfand ein Energiereservoir, inwelchem die Eigenschafteneines Photons erhalten werdenkönnen, bevor diese erneutteleportiert werden. Diese

Errungenschaft ist von grössterBedeutung, da gerade dieDistanz die eigentliche Heraus-forderung für die Spezialistender Quantenmechanik darstelltund es äusserst schwierigbleibt, derartige Informations-übertragung über grössereDistanz durchzuführen.Für die Umsetzung ihres Vor-habens verwendeten dieForscher der UNIGE einen nicht-linearen Kristall, eine durch-sichtige Materie, welche die

Interaktion von Photonenuntereinander ermöglicht. Daes äusserst schwierig ist, eineinzelnes Photon unterMilliarden von Photonen zuisolieren, eröffnet der Vorgangbahnbrechende Perspektiven.Auch wenn man noch weit vomQuantencomputer entferntist, so sind Nicolas Gisin undsein Team der Ansicht, dasPhänomen der Photonen-verschränkung, auf dem dieseExperimente beruhen, könnezur Entwicklung eines absolutsicheren Kryptographiesystemsführen.

Für die wissenschaftlicheGemeinschaft sind dieseArbeiten von grosser Bedeut-ung, und so wurde die GAP imJahre 2004 auch mit demDescartes Preis derEuropäischen Kommissionausgezeichnet, die bei dieserGelegenheit die aktiveBeteiligung der Genfer Wissen-schaftler am Quantenkom-munikationsprojekt IST-QuComm (Long Distancephotonic quantum communi-cation) begrüsste, an dem auchForscher aus Schweden,Deutschland, Österreich,Frankreich und den VereinigtenStaaten teilnehmen.

Sept

embe

rS.20 Wenn die Quantenteleportation

Wirklichkeit wird

Forschung

Genf: Weltweit anerkannte ForschungsuniversitätAuf nationaler Ebene• Im Jahre 2005 wurden die Forscher der UNIGE vom SchweizerischenNationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung mit insgesamt57 Millionen Schweizer Franken unterstützt. • Der Universität Genf wurde zudem ein dritter Nationaler Forschungs-schwerpunkt (NFS) zugesprochen, der sich den Affektiven Wissenschaftenwidmet und in der französischsprachigen Schweiz der einzige dieser Art imBereich der Humanwissenschaften ist. Die zwei bereits in Genf bestehendenNFS im Bereich der Lebenswissenschaften und der Physik sind um weiterevier Jahre verlängert worden (siehe auch Seite 8-9).• Das neueste Ranking (November 2005) des Zentrums für Wissenschafts-und Technologiestudien (CEST) in Bern, dem zuständigen Organ aufBundesebene, belegt, dass die Universität Genf den zweiten Rang derZitierhäufigkeit hinsichtlich der Anzahl international anerkannterPublikationen hinter der ETH-Zürich einnimmt. • Das Kooperationsprojekt SVS (Sciences, Vie, Société) ist das wichtigste Projektinteruniversitärer Kooperation in der Schweiz, bei dem die UniversitätenGenf, Lausanne und die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL)zusammenarbeiten. Das SVS-Programm ist von der Eidgenossenschaftbewertet und als „Prototyp” derartiger Projekte in der Schweiz bezeichnetworden, worauf die Schweizerische Universitätskonferenz (SUK) die finan-zielle Unterstützung des Projekts mit einer Zuwendung in Höhe von 8,25Millionen Schweizer Franken für die Jahre 2005 bis 2007 erneuert hat.

Auf internationaler Ebene• Im Jahre 2005 konnte die Universität Genf 68 RP6-Projekte (6. EU-Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung, 2002-2006) für sich verbuchen, die entweder liefen oder kurz vor Vertrags-abschluss standen. Ein Drittel dieser Projekte betreffen Informations-technologien, ein Drittel Lebenswissenschaften und ein Drittel AngewandtePhysik, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Umwelt- undEnergiewissenschaften. Seit Inkrafttreten des bilateralen Forschungsab-kommens EU-CH im Jahre 2004 betreibt die Universität Genf 45 Projekte,die von der Europäischen Kommission direkt finanziert werden. ZweiProjekte werden europaweit von der Universität Genf koordiniert. Ausserdemwurden im Herbst 2005 die ersten Marie-Curie-Stipendiaten an der UNIGEempfangen.• Im Bereich der klinischen Medizin nimmt die Universität Genf mit 2,4Publikationen auf 1000 weltweit einen hervorragenden Platz ein.

Okt

ober

S.22 Zu Beginn des akademischen

Jahres 2005 war an derUniversität Genf fast das

gesamte Ausbildungsangebotauf das Bologna-Systemumgestellt. Seither werden, bisauf eine Ausnahme, sämtliche

Der grosse Schritt: Bologna

Bachelorstudiengänge ange-boten. Im Jahr darauf werdenauch alle universitären Master-studiengänge zur Verfügungstehen. Die Fakultäten bieten

zur besseren Abstimmungvon Bachelor- und Master-studiengängen fortan mehrKomplementarität zwischenfachinternen und fächerüber-greifenden Kursen. So könnensich die Studierenden innerhalb

eines Fachbereichs spezialisie-ren oder aber einen interdiszi-plinären Ansatz wählen. NachAbschluss des Bachelorstudien-gangs ermöglichen Passerellenund Ergänzungsprogrammeden Studierenden auch eineNeuausrichtung. Somit sindnun gewagte Fächerkombi-

nationen zulässig, die im ehe-maligen System undenkbarwaren, wie z.B. das Studiumeiner bestimmten Spracheoder Kultur in Verbindung miteiner kaufmännischen Aus-bildung oder Wirtschaftswis-senschaften.Die Umstellung auf dasBologna-System bot ebenfallseine einmalige Gelegenheit,sowohl die Zusammenarbeit

der Fakultäten untereinanderals auch zwischen den Hoch-schulen der Westschweiz undim benachbarten Frankreichzu stärken.Das Bologna-System zielt eben-falls darauf ab, dem Werdegangvor dem Universitätsstudiumin all seiner Vielfalt Rechnungzu tragen, damit vormalserworbene Kenntnisse undKompetenzen anerkannt wer-den. Hierzu prüft die UNIGEderzeit die Möglichkeit, einVerfahren zur Anrechnung

bereits erbrachter Bildungs-leistungen (validation d’acquis)zu entwickeln, um die univer-sitären Studiengänge einemneuen Publikum zugänglich zumachen und vor allem auchum eine Annäherung zwischender Universität Genf und denFachhochschulen zu erwirken,indem erleichterte Übergangs-möglichkeiten zwischen denbeiden Hochschultypengeschaffen werden.

Neuen Welten entgegenAm 7. Oktober 2005 hat die Forschergruppe von Professor MichelMayor am Astronomischen Observatorium der Universität Genf dieEntdeckung von „HD189733b” bekannt gegeben, einem Planetenim Sternbild des Kleinen Fuchses, 63 Lichtjahre von unseremSonnensystem entfernt. Wie der Zufall es wollte, hatte das Forscherteam am Vortag noch den10. Jahrestag einer Erfolgleistung gefeiert, die unsere Auffassungvom Weltall tiefgehend verändern sollte, da sie den ersten Beweisfür die Existenz eines Planeten lieferte, der sich um einen anderenStern als um unsere Sonne bewegt.Wenn die Forschergemeinschaft im Jahre 1995 die Existenz vonextrasolaren Planeten auch nicht anzweifelte, so ist „51 Peg b”, das„bébé” der Forscher der Universität Genf, dennoch eine echteÜberraschung gewesen, da der Planet dort entdeckt wurde, wo mannicht mit ihm gerechnet hatte, und er nichts Bekanntem gleicht.Mit einem Gewicht von der Hälfte des Jupiter - ca. 160 mal schwererals die Erde - umkreist er seinen Stern in nur vier Tagen und sechsStunden, anstatt in einem Jahrzehnt wie seine grosse Cousine. Besser

noch: Seine Umlaufbahn ist sieben Mal kleiner als die von Merkur,dem unserer Sonne nächsten Planeten. Das bedeutet, dass der Planeteinem wild gewordenen Kreisel ähnelt, der mit einer Geschwindigkeitvon 130 km pro Sekunde um seinen Stern wirbelt.Die an sich bereits faszinierende Entdeckung hat auch ein höchstergiebiges Forschungsgebiet erschlossen - man zählt heute rund 200extrasolare Welten, von denen ungefähr die Hälfte von Forschernder UNIGE entdeckt wurde. Die Entdeckung eröffnet darüber hinausvielversprechende Perspektiven für das bessere Verständnis desUrsprungs des Lebens. Schliesst man sich der Annahme einer wach-senden Zahl von Wissenschaftlern an, dass die Gesetze der Physikund Chemie überall gelten, würde es für eine mögliche Entstehungvon Leben reichen, dass irgendwo im Weltall ähnliche Bedingungenherrschen wie auf der Erde heute. Und alles scheint darauf hinzu-deuten, da den Schätzungen der Experten zufolge unsere Galaxiebeinahe 200 Milliarden Sterne zählt, von denen die Mehrzahl vonmindestens einem Planeten begleitet wird.

Lehre

Obschon die Wissenschaft Teilunseres Alltags ist, bleibt sie fürviele ein eher einschüchterndes,ja sogar unnahbares Gebiet.Angesichts dieser Tatsache hatsich die UNIGE die Aufgabegestellt, diese Art von Vorurteilabzubauen und die Wissen-schaft in innovativen Projektenlebendig und ansprechend zuvermitteln. So entstandenInitiativen wie zum Beispiel dieCafés de l’Université, Lisonsensemble, die Goûters dessciences oder die AusstellungCampus, die in einem Einkaufs-zentrum stattfand.Im Jahre 2005 hatte die UNIGE

zudem Gelegenheit, für Genfdie Kids University (EuropäischeKinderuniversität) zu organi-sieren. Dieses Projekt wird vonzehn europäischenUniversitäten unterstützt,allesamt Mitglieder der Leagueof European ResearchUniversities (LERU). Ziel desProjektes ist es, das Interesseder Jugendlichen an derForschung zu wecken und zuzeigen, dass die Wissenschaft

für jede und jeden zugänglichist und die Universitäten sichals Ort ständiger Weiterbildungverstehen. In Gedenken anAlbert Einstein und das nun-mehr hundertjährige Bestehenseiner Relativitätstheorie wardie diesjährige Veranstaltungder Physik gewidmet.In Genf konnten die Kindernoch eine andere grossePersönlichkeit näher kennenlernen, nämlich Jules Verne.Dazu schlüpfte ein Schauspieler

in die Rolle des Schriftstellers,der unser Jahrhundertbesuchte, um Ideen für einenneuen Roman zu sammeln.Nun war es an den Kindern,den Autor über die grossenEntdeckungen unserer Zeitaufzuklären, um ihm zu hel-fen, das ursprünglich für seinBuch Von der Erde zum Monderstellte Skript zeitgerechterzu gestalten. So wurden 124

Kinder zwischen 10 und 12Jahren während einer Woche zuden Protagonisten eines auf-regenden Abenteuers, in demdie Geschichte der Wissen-schaft die Hauptrolle spielteund Fragen nach dem Wie undWarum bestimmter physikali-scher Phänomene eine

Antwort fanden. Die Kinderkonnten sich durch praktischeArbeiten und Versuche mitwissenschaftlichem Vorgehenvertraut machen und diesbe-züglich Vorlesungen besuchen.Kurz bevor ein stolzer JulesVerne sich von seinen kleinenWissenschaftlern verabschiede-te, stand ein Besuch des CERN(Europäisches Laboratoriumfür Teilchenphysik) auf demProgramm.

Nov

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rS.24

NachwuchsKids University: Reise ins Reich der

Wissenschaft

Aufteilung der Studierenden nach Fakultäten, Schulen und Instituten

Fakultäten, Schulen und Institute Anzahl 2005/2006 Gesamtanteil in %Naturwissenschaften 2’025 14.04%Medizin 1’340 9.29%Geisteswissenschaften 2’300 15.95%Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 2’994 20.77%Rechtswissenschaft 1’340 9.29%Theologie 80 0.55%Psychologie- und Erziehungswissenschaften 2’143 14.86%Institut für Architektur 236 1.64%Übersetzer- und Dolmetscherschule 417 2.89%Schule für französische Sprache und Kultur 198 1.37%Institut für Europastudien 109 0.76%Gesamt 13’182 91.43%

Institut für Hohe Internationale Studien 1’003 6.96%Institut für Entwicklungsstudien 223 1.55%Ökumenisches Zentrum von Bossey 10 0.07%Gesamt 14’418 100.00%

Anzahl immatrikulierter und neuer Studierender

Studierende mit Wohnsitz in Genf 6’095Studierende mit Wohnsitz in der Schweiz 3’341Studierende mit Wohnsitz im Ausland 4’982

Neue Studierende insgesamt 2’752Neue Studierende (erste Bildungsstufe) 1’929Neue Studierende mit Wohnsitz in Genf 1’083Neue Studierende mit Wohnsitz in der Schweiz 619Neue Studierende mit Wohnsitz im Ausland 1’050Insgesamt 14’418

Deze

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rS.26

Zwischen 1990 und 2005 ist dieAnzahl der Misshandlungen,die vom Office de la jeunessedu canton de Genève (Amt fürJugend und Berufsberatungdes Kantons Genf) gemeldetwurden, von 12 auf 300gestiegen, d.h. um 2400%.

Dieser drastische Anstieg, derauf eine grundlegendeVerhaltensänderung in derFamilie schliessen lässt, ver-anlasste die Commission decontrôle de gestion du GrandConseil genevois (Geschäfts-prüfungskommission desGenfer Grossen Rates), eineUntersuchung anzuordnen,mit der ein Team desSoziologiedepartementsbeauftragt wurde. Das Teamstützte seine Arbeit, derenErgebnisse im Herbst 2005veröffentlicht wurden, auf eine

qualitative Untersuchung vonzirka 30 erwiesenen Miss-handlungsfällen sowie aufeine Reihe von Gesprächenmit Fachpersonen (Sozial-arbeitern, Ärzten, Psychologen,Jugendrichtern, Schulkranken-schwestern und Lehrpersonen).Aus den am Jahresende 2005von dem UNIGE-Team vorge-legten Resultaten ging insbe-sondere der über die Jahreeindeutig signifikanteBedeutungswandel des Begriffsder Misshandlung hervor. DesWeiteren verdeutlicht dieStudie, dass Familien ausArbeiterschichten öfter alsvernachlässigend bezeichnetwerden als andere, da sie sichnicht an die neuen Erziehungs-standards des Mittelstandesanpassen konnten bzw. woll-ten. Drei Viertel der imRahmen dieser Studie unter-suchten Verfahren betreffenin der Tat Arbeiterfamilien.Zwei Drittel davon sind aus-ländischer Herkunft, die eineHälfte der Familien ist alleinerziehend, die andere kinder-reich. Da diese „unangemes-senen” Haushalte nicht derNorm entsprechen, werden sievon der Öffentlichkeit mehrund mehr als potentielle„Gefahr” betrachtet. Manglaubt, dass solche Verhältnisseeine Bedrohung für die Kinderdarstellen und ist der

Annahme, dass diese, einmalerwachsen, nur geringeChancen haben werden, derJugendkriminalität zu entkom-men, die sozusagen alsunausweichliches Schicksalangesehen wird. FranzSchultheis, Direktor desSoziologiedepartements undVerantwortlicher der Studie,denkt jedoch, dass es falschwäre, eine soziale Frage fürdiese Entwicklung verant-wortlich zu machen. Es machekeinen Sinn, Familien zu stig-matisieren, die bereits mit demRücken zur Wand stehen unddie nicht unbedingt begreifen,was man ihnen vorwirft.Schultheis meint auch, dasses in einigen Fällen vielleichtnützlich wäre, den Familienverständlich zu machen, waseigentlich auf dem Spiel steht,indem ihnen zum BeispielMindestrechtsschutz gewähr-leistet werde. Man dürfe nichtvergessen, dass hinter jedemgefährdeten Kind oftmals eineverwundbare Familie stehe.

AnalyseMisshandlung

- eine Frage sozialer Klassen?

• Das Budget Etat, bestehend aus kantonaler Beihilfe, Subventionen des Kantons für Studienund Gebäudefinanzierung sowie diversen Einnahmen, die insbesondere aus den Grund-beiträgen der Eidgenossenschaft stammen sowie den Beiträgen nicht-universitärer Kantone. • Schweizerischer Nationalfonds (SNF) • Drittmittel: Diese können unterschiedlicher Natur sein und sind generell zweckgebunden.Gespeist werden sie durch private oder öffentliche Forschungsmandate, Schenkungen oderVermächtnisse, private Stiftungen oder andere wissenschaftlich ausgerichtete Institutionen.

Die jährlichen Gesamtausgaben der Universität beliefen sich für das Jahr 2005 auf 627Millionen Schweizer Franken, davon kommen 491 Millionen auf das ordentliche DIP-Budgetund DIP-Investitionen, 61 Millionen auf den SNF einschliesslich der Forschungsschwer-punkte sowie 75 Millionen auf Drittmittel.

Mittelverteilung der Universität im Jahre 2005Die Mittel der Universität Genf stammen aus drei Quellen:

Kanton Genf 53%

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5%

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13%

Andere 47%

RektoratProfessor André HURST, RektorProfessorin Nadia MAGNENAT-THALMANN, VizerektorinProfessorin Louisette ZANINETTI, VizerektorinProfessor Peter SUTER, Vizerektor

GeneralsekretärStéphane BERTHET

Verwaltungsdirektor Laurent PALLY

S.28

UniversitätsratRoger MAYOU, Präsident

SenatProfessorin Christine CHAPPUIS, PräsidentinProfessor André MAEDER, VizepräsidentProfessor Alex MAURON, Vizepräsident

Dekane der Fakultäten, Direktor des Instituts für Architektur und Präsident der Übersetzer- undDolmetscherschuleProfessor Pierre SPIERER, Dekan der Naturwissenschaftlichen FakultätProfessor Jean-Louis CARPENTIER, Dekan der Medizinischen FakultätProfessor Eric WEHRLI, Dekan der Geisteswissenschaftlichen FakultätProfessor Pierre ALLAN, Dekan der Fakultät für Wirtschafts- und SozialwissenschaftenProfessor Robert ROTH, Dekan der Fakultät für RechtswissenschaftProfessor François DERMANGE, Dekan der Fakultät für TheologieProfessorin Anik de RIBAUPIERRE, Dekanin der Fakultät für Psychologie und ErziehungswissenschaftenProfessorin Louisette ZANINETTI, Direktorin ad interim des Instituts für ArchitekturProfessor Lance HEWSON, Präsident der Übersetzer- und Dolmetscherschule Genf

Gesprächspar

tner

Kontakte

S.30

Rektorat, Generalsekretariat,Verwaltungsdirektion

Uni Dufour24 rue du Général-Dufour1211 Genève 4T. (+41) 022 379 71 11F. (+41) 022 379 11 34www.unige.ch

Hauptgebäude

Uni Dufour:24 rue du Général-Dufour1211 Genève 4

Uni Bastions:3 place de l’Université1211 Genève 4

Uni Mail et Uni Pignon:40 boulevard du Pont-d’Arve1211 Genève 4

Sciences II et III:30 quai Ernest-Ansermet1211 Genève 4

CMU:1 rue Michel-Servet1211 Genève 4

Battelle:7 route de Drize1227 Carouge

Dienststellen

Erasmus et autres programmes de mobilitéUni MailT. 022 379 80 [email protected]/intl/erasmus

Euresearch GenèveUni DufourT. 022 379 75 [email protected]/unitec/euresearch

Formation continue2 rue De-Candolle1211 Genève 4T. 022 379 78 [email protected]/formcont

Mobilité suisseUni MailT. 022 379 80 [email protected]/mobilite-ch

Presse, information,publicationsUni DufourT. 022 379 77 [email protected]/presse

Relations internationalesUni MailT. 022 379 80 [email protected]/intl

Transferts de technologies et de compétences28 bd du Pont-d’ArveT. 022 379 76 [email protected]/unitec

Fakultäten, Schulen, Institute

Faculté des sciencesSciences IIIT. Décanat: 022 379 66 51/2Administration:022 379 66 53/57

Faculté de médecineCMUT. Décanat: 022 379 50 33Administration: 022 379 50 03

Ecole d’éducation physique et de sport4 rue de-Candolle1211 Genève 4T. 022 379 77 22

Faculté des lettresUni BastionsT. Décanat: 022 379 73 01/02Administration: 022 379 73 21/18

Ecole de langueet de civilisation françaisesUni BastionsT. 022 379 74 33

Faculté des sciences économiques et socialesUni MailT. Décanat : 022 379 80 03Administration: 022 379 80 02

Faculté de droitUni MailT. 022 379 84 02

Faculté autonome de théologieprotestanteUni BastionsT. 022 379 74 20/22

Faculté de psychologie et dessciences de l’éducationUni MailT. Décanat: 022 379 90 02Administration: 022 379 90 06

Institut d’architectureSite Battelle7 route de Drize1227 CarougeT. Centrale: 022 379 07 99Direction: 022 379 07 97Administration: 022 379 07 96

Ecole de traduction et d’interprétationUni MailT. Direction: 022 379 87 09/13Administration: 022 379 87 04

Interfakultäre Zentren

Institut d’histoire de la RéformationUni BastionsT. 022 379 71 28

Centre universitaire d’informatiqueUni DufourT. 022 379 76 60/77 70

Centre universitaire d’écologiehumaine et des sciences del’environnementUni MailT. 022 379 81 70/71/72

Centre universitaire d’étudedes problèmes de l’énergieBattelle bât. A7 route de Drize1227 CarougeT. 022 379 06 61

Institut européen del’Université de Genève2 rue Jean-Daniel-Colladon1204 GenèveT. 022 379 78 50/51

Centre interfacultaire de gérontologie59 route de Mon-Idée1226 ThônexT. 022 305 66 01

Impressum

Konzeption und Grafik Sébastien de Haller

PhotographienGérard Pétremand

Photolitho und Druck SRO-Kundig SA

Auflage400 Exemplare

Übersetzung aus demFranzösischen:Unter der Leitung von Professor Hannelore Lee-Jahnke und Julia Giese:

Patricia Biolley,Corinne Gehre,Bettina Honegger,Andrea Huggler,Nicole Hüsler,Patricia Kämpfer,Barbara Kropfhäusser,Alexander Roth,Stefanie Schenk,Annina Strupler,Sarah Zurbriggen

Regards wird vom Rektoratder Universität Genf herausgegeben (August 2006).

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UNIVERSITÉ DE GENÈVE24 rue du Général-DufourCH-1211 Genève 4

www.unige.ch

Regards Chronik des Jahres 2005