city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

16
2012 Okt magazin-city.at 12Z039332 M - P.b.b. - Verlagspostamt 1110 Wien 3,10 Paläste Marken Wien erlebt den größten Hotelboom seiner Geschichte Weiße Stadt des Nordens Die Designwelt blickt auf Helsinki Leuchttürme für die Ewigkeit Eiffelturm, Guggenheim, The Shard: Die wahren Zeichen einer Metropole und Die Mutter aller Wiener Nobelhotels – das Grand Hotel krug Das Sans Souci Hotel & Residences eröffnet im Dezember Sans Souci Group

description

Hotelboom in Wien / Helsinki / Wahrzeichen

Transcript of city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

Page 1: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

2012Okt magazin-city.at

12Z039332 M - P.b.b. - Verlagspostamt 1110 Wien € 3,10

Paläste Marken

Wien erlebt den größten Hotelboom seiner Geschichte

Weiße Stadt des Nordens

Die Designwelt blickt auf Helsinki

Leuchttürme für die Ewigkeit

Eiffelturm, Guggenheim, The Shard: Die wahren Zeichen einer Metropole

und

Die Mutter aller Wiener Nobelhotels – das Grand Hotel krug

Das Sans Souci Hotel & Residences eröffnet im Dezember Sans Souci Group

Page 2: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

02 | Editorial

Ausstellungen11. – 14.10.2012

WOHNDESIGN® ViennaDo-Fr 11 bis 18 Uhr, Sa-So 10 bis 19 Uhr

Hofburg, 1010 Wienwww.wohndesign-vienna.at

19. – 21.10.2012blickfang 2012

Rund 150 Designer präsentieren Möbel, Schmuck und Mode

MAK, Weiskirchnerstraße 3, 1010 Wien

www.blickfang.com

Bis Jänner 2013Werkbundsiedlung Wien 1932

Die Geschichte, Schicksale und die Probleme der heutigen Nutzung, an-

lässlich des 80. Geburtstags

Wien Museum Karlsplatz 1040 Wien

www.wienmuseum.at

Bis 11.10.2012Von Licht durchflutet

Ausgewählte holländiscge Kirchen-stücke aus eigenem Bestand

Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste

Schillerplatz 3, 1010 Wienwww.akademiegalerie.at

Bis 19.10.2012Marburg – Maribor. Ein

StadtpanoramaArchitektur Gestern, Heute, Morgen

in der EU Kulturhauptstadt 2012Architektur im Ringturm

Schottenring 30, 1010 Wienwww.vig.com

liebe leserinnen und leser!Schön, aber fad – mit diesen drei knappen Worten geht Barbara Jahn hart mit den inter-nationalen Hotelketten zu Gericht. Sie schil-dert in dieser Ausgabe, wie sich bekannte Lu-xusmarken der Tradition der Wiener Grandhotels bedienen, Gründerzeitpalais in der City entkernen und ihr weltweit standar-disiertes Konzept in die leere Hülle stellen. Die Wiener werden sich an millionenteure Marketingkampagnen inklusive Promiauf-trieb gewöhnen – den Anfang machte das Ritz Carlton, das zur Eröffnung Celebrities wie die Schauspielerin Liz Hurley, die Sänge-rin Joss Stone, die beiden Rolling Stones-Töchter Richards und Jagger oder die ehema-lige Weltklassetennisspielerin Martina Hingis einflog. Ob das Konzept funktioniert, müssen die Ma-nager noch beweisen – die Flut an neuen Zimmern der Luxusklasse, die derzeit über Wien niedergeht, muss vom Tourismusmarkt erst mal aufgenommen werden können. In den nächsten Monaten werden ein Kem-

pinski, ein Park Hyatt und das Sans Souci er-öffnet – letzteres ohne den Rückhalt einer in-ternationalen Kette, aber ebenfalls in einem Gründerzeitpalais. Und mit Daniel, Topazz, Lamée, Wombats oder 25hours hängen sich auch die mit niedrigeren Zimmerpreisen, da-für mit innovativeren Hotelkonzepten operie-renden Häuser an den Wiener Hotelboom an. Manche internationale Ketten sind an Wien und an der Finanzkrise bereits gescheitert, wie Shangri-La oder Four Seasons, die schon seit Jahren versprechen, das vor sich hin-dümpelnde ehemalige Handelsgericht in der Innenstadt zu einem Hotel umzubauen.Die neuen Herbergen müssen sich aber vor allem mit den seit einer gefühlten Ewigkeit in Wien ansässigen Traditionshäusern wie dem Grandhotel oder dem Sacher matchen – in ei-ner Stadt, die sich weltweit mit ihrem Image als Stadt der Habsburger, Mozartkugeln und Sachertorten verkauft, keine Kleinigkeit. Helsinki ist das zweite große Thema in dieser Ausgabe des Magazins city. Die finnische

Hauptstadt, bekannt für ihren gesamtheitli-chen Designansatz im öffentlichen Leben und die Verschmelzung von Design und Architek-tur - mit Alvar Aalto als Weltmarke – feiert sich das gesamte Jahr als Welthauptstadt des Designs. Freuen Sie sich auf einen Blick auf die Architektur der Stadt und auf die zeitge-nössische Designszene Finnlands.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Roland Kanfer

Arc

hiv

Aus dem Inhalt talk

Design mit Wiener touch 2Von Palästen und Marken 3

architecture

Hybride Hotelkonzepte 5Die Zeichen einer Metropole 8Denkmalschutz 9Designelement Wasser 10

planning

Zeitgemäße Formensprache 11Eine Oase in Stadlau 11

international

Finnlands Hauptstadt – Vorhof zum Paradies 12

design

Österreichisches Design geht in die Offensive 14Form, Funktion, Finnland 15Neue Wiener Werkstätte Design Award 16

design mit wiener touchDrEi FrAGEN an Norbert Winkelmayer, Geschäftsfüh-rer des Sans Souci Hotel & Residences, das im Dezember in Wien eröffnet.

City: Wien erlebt derzeit einen An-sturm internationaler Luxushotelket-ten, aber auch von Design- und Eco-nomyhotels. Was kann das Sans Souci, was die anderen nicht können?Winkelmayer: Das einzigartige Design von YOO inspired by Starck sticht bereits beim Betreten der Lobby mit edlem Marmor-Steinboden ins Auge und setzt sich in individuell gestalteten, großzügi-gen Zimmer und Suiten in hellen Far-ben fort. Höhepunkt der Innenausstat-tung sind Originale von Picasso, Roy Lichtenstein oder Allen Jones.

City: Sie bieten nicht nur Hotelzimmer an, sondern verkaufen auch serviced appartments. Wer soll diese Wohnun-gen kaufen und was kosten sie?Winkelmayer: In Österreich gibt es bis dato kein vergleichbares Projekt, das lu-xuriöseres Wohnen mit einem Highend-

Boutique Hotel verbindet. International, wie in London oder New York, geht dieser Trend schon etwas länger in diese Richtung. Unsere Käuferschicht ist sowohl national als auch international - vor allem in Westeuropa angesiedelt. Wir richten uns an alle Interessenten, die das Paket hochwertiger Service, ele-gantes Design, wertvolle Kunst und Lifestyle wünschen. Die Quadratmeter-Preise starten ab 9.500 Euro.

City: Sie verbinden Gründerzeitarchi-tektur an der Fassade mit modernem Design von Philippe Starck im Inneren. Klingt wie ein ästhetischer Wider-spruch, oder?Winkelmayer: Gerade dieser Mix ist es, was uns ausmacht: Bei unserem Pro-jekt war es mir - Sans Souci - von An-fang an extrem wichtig, dass, um au-thentisch zu sein, das Design der

Residences und auch des Hotels inter-nationalem Design entspricht, ohne aber den Wiener Touch aus dem Auge zu verlieren. Deshalb hat Sans Souci mit YOO ausverhandelt, dass auf Wiener Besonderheiten bzgl. Design & Kunst-historie Einfluss genommen werden muss. ❙

Norbert Winkelmayer Sans Souci Group

11. – 14. 10. 2012

Internationales und nationales Design sind wieder zu Gast in Wien: von 11. bis 14. Oktober ist die Wiener Hofburg bereits zum 17. Mal „Heimat“ der WOHNDESIGN Hofburg Vienna, Österreichs führender Lifestyle-Messe für hochwertiges Design und Wohnen. Die Begegnung von innovativen Mö-

belstudios und jungen Designern mit namhaften Marken und renommierten Herstellern auf ca. 7.000 m2 Ausstellungsfläche garantiert dem anspruchsvollem Publikum ein unvergleichlich spannendes und inspirierendes Lifestyle- und De-signerlebnis. Renommierte Anbieter aus Österreich zeigen ebenso ihre Neuhei-ten wie international führenden Marken, u.a. Laufen, Rolf Benz, Wittmann, Dornbracht, Alape, Fritz Hansen, De Sede, Hans Kaufeld, VI Spring, Vartian, Vil-leroy & Boch und Interlübke. www.wohndesign-vienna.at

19. – 21. Oktober 2012

Rund 150 internationale Designer präsentieren auf der internationalen Designmesse blickfang im MAK Möbel, Schmuck und Mode. Spektakuläre Einzelstücke neben alltagstauglichen Gadgets, Be-währtes neben Prototypen, Streetstyle neben Urban Couture: Als Messe für Individualisten bedient die blickfang eine Vielzahl persönlicher Einrichtungsstile

und modischer Vorlieben – vom jungen Fashion Victim bis zum äl-teren Designliebhaber. Jedes einzelne Stück stammt aus Designer-hand. Und jeder einzelne Designer ist handverlesen, ausgewählt vom blickfang-Team.MAK, Weiskirchnerstr. 3, 1010 Wien, Öffnungszeiten Fr./Sa. 12.00–22.00 Uhr, So 11.00–19.00 Uhr www.blickfang.com

Foto:

Impressum: Herausgeber Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG Geschäftsführung Drin. Gabriele Ambros, Gerhard Milletich Verleger Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 Wien, Leberstraße 122 Verlagsleitung Mag. Patrick Lenhart Chefredaktion und Lektorat Roland Kanfer. AutorInnen DI Ilse Huber, DI Barbara Jahn-Rösel, DI Barbara Kanzian, Anna Klerdorf, Mag. Irene Mayer-Kilani, Dr. Iris Meder. Marketing & Sales Mag. Sandra Kreuzer ([email protected]) Redaktionsassis tenz Michaela Kern ([email protected]; Tel. 740 95-556) Vertriebsleitung Angelika Stola ([email protected]; Tel. 740 95-462) Aboverwaltung [email protected]; Tel. 740 95-466 Layout & Produktion Thomas Weber Hersteller Druckerei Berger, Wienerstraße 80, A-3580 Horn. Die Zeitschrift City ist ein unabhängiges Medium für Architektur, Stadtentwicklung, Design und Urbanität. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.

Donnerstag 18. Oktober 2012 10 –18 Uhr

Lehrende und Studierende informieren über das StudiumProgramm unter:

www.dieangewandte.at

Mappenabgaben und Zulassungsprüfungen für das Studienjahr 2013/14:25.02.2013 – 01.03.2013, [email protected]

Architektur, Art & Science, Bildende Kunst, Bühnengestaltung, Design, IndustrialDesign, Konservierung &Restaurierung, Lehramt,Mediengestaltung,Social Design – Arts as UrbanInnovation, Sprachkunstund TransArts – Transdisziplinäre Kunst

Page 3: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

talk

von palästen und markenScHöN, AbEr EiGENtLicH FAD. Erst zuviel Gäste, zu wenig Betten und dann umgekehrt – Wien erlebt den größten Hotelboom seiner Geschichte. Traditionshäuser und Einzelkämpfer bieten den standardisierten Hotel-ketten, die auf den Markt drängen, die Stirn. i barbara jahn

Es ist nicht zu übersehen: Wien wird von großen Hotelketten entdeckt. Das hat vielleicht mit

dem imperialen Hintergrund zu tun, den die Hauptstadt als eine der Geburtsstätten der Grandho-tels immer noch zu vermarkten weiß. An diesem Kuchen wollen alle mitnaschen – und jeder mit seinen speziellen Tricks.

ErzählenswertEtwas haben die Grandhotels mit den modernen Hotels gemeinsam: Sie lassen sich nicht kategorisie-ren. Im 19. Jahrhundert galten fließendes Wasser, Fernsprechap-parat, die prachtvolle Aussicht so-wie wertvolles Mobiliar, kunst-volle Tapisserien und eigens entworfenes Geschirr als Stan-dard. Im Laufe der letzten 150 Jahre, in denen es die Grandho-tels gibt, hat eine starke Demo-kratisierung eingesetzt, die es nun auch weniger betuchten Personen erlaubt, in ein „Apartement der Sonderklasse“ einzuziehen. Ohne

den Standard zu senken, wurde die Preislatte heruntergeschraubt. Zu den jüngsten Entwicklungen zählt nun auch die Übernahme historischer Bausubstanz durch Hotelketten, die sich die Maske des Grandhotels überstülpen, je-doch keines sind.

Stadt der UnikateWer in ein echtes Wiener Grand-hotel einzieht, kann dessen Ge-schichten auch ein wenig miterle-ben. So erzählt das Ambassador von Josef Krantz, der 1897 ein ehemaliges Gründerzeit-Hotel am Neuen Markt abreißen und einen Neubau im Stil der italienischen Renaissance errichten ließ, wo ab 1898 Adel und andere Celebrities aus- und eingingen. Gleich um die Ecke, hinter der Staatsoper, wurde von Gastronom Eduard Sa-cher ein einem Renaissance-Palast nachempfundenes Haus gekauft und 1876 als Hotel de l‘ Opera mit Restaurant eröffnet. Sohn Franz Sacher übernahm das Hotel und gab ihm seinen heutigen Na- 1873 von Theophil Hansen zum Hotel umgebaut, kehrt das Palais zu seinen Wurzeln zurück. kempinski

Page 4: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

04 | talk Hotels

men – nicht ohne auch die be-rühmte Torte dazu erfunden zu haben. So manches politisches wie auch amouröses Treffen hat dort stattgefunden, da sich das Haus stets zu strikter Diskretion bekannte. Damit wurde das ex-klusive Hotel schon von Beginn an zur gesellschaftlichen Institu-tion. Wohl die Mutter aller Grandho-tels in Wien ist das Grand Hotel selbst, 1866 bis 1870 nach Plänen des renommierten Architekten Carl Tietz errichtet. Das Hotel ver-fügte über 300 Zimmer, 200 Badezimmer, einen dampfbetrie-benen Lift und ein Telegraphen-Büro. Stories ereigneten sich auch hier: 1894 feierte Johann Strauß dort sein fünfzigjähriges Bühnen-jubiläum, die junge Geliebte von Kronprinz Rudolf, Mary Vetsera, wurde über zwanzig Mal am Hin-terausgang des Hotels für geheime

Treffen abgeholt. 1911 erreichte das Grand Hotel seine größte Aus-dehnung durch den Ankauf und die Eingliederung der beiden Nachbargebäude.

Corporate Identity übergestülptObwohl das Luxussegment immer schwieriger wird, drängen be-kannte Marken-Hotels auf Wiener Boden. Sie alle haben es abgese-hen auf stilvolle Paläste in City-Nähe, die ein Stück weit Ge-schichte mitnehmen, jedoch nur dem äußeren Schein nach. Ein Hotel nach heutigen Standards lässt sich eben nicht in eine Scha-blone pressen, deshalb werden viele der altehrwürdigen Häuser komplett entkernt und unwieder-bringlich zerstört, um den Fünf-Sterne-Gästen, die die Historie vielleicht gar nicht zu schätzen wissen, Platz zu machen. Platz in Form von eingeschworenen Ho-telkonzepten mit aufgedrückter Corporate Identity, die keinen Meter von ihrem weltweit funkti-onierenden Apparat abweichen würde. Auch nicht für Räume, deren Erlebnisse ganze Bibliothe-ken füllen würden. Der Gast darf sich also alles nur vorstellen, wie es einmal war. Dafür kann er so residieren wie er es auch aus Mai-land, New York, Paris und Buda-pest kennt – nämlich immer nach dem bewusst gleichen Strickmus-ter.

Große Häuser, hohe ZieleIm Fünf-Sterne-Bereich wird also fleißig aufmunitioniert, obwohl der Bedarf dazu gar nicht propor-tional mitwächst. 2012 stehen ei-nige dieser Mega-Projekte bereits am Start, stehen kurz vor Fertig-stellung oder sind bereits eröffnet. Etwa das Ritz Carlton am Schu-bertring, das statt der chinesi-schen Nobelkette Shangri-La auf-tritt und Anfang September eröffnete. Das nächste Event steht bereits im Dezember dieses Jahres bevor, wenn das Hôtel Sans Souci hinter

dem Volkstheater seine Pforten öffnen wird. Auch hier baut man auf ein solides Fundament der Gründerzeit, und auch hier wird man nicht müde, auf die Sorgfalt und Behutsamkeit, mit der die historische Bausubstanz behan-delt wird, hinzuweisen. Großer Pluspunkt bei diesem Projekt: Die Eigenständigkeit, die wieder für mehr Vielfalt sorgt.

Standard und StandardisierungDicht auf den Fersen folgt das zweite Kempinski in Österreich, das in das Palais Hansen am Schottenring einziehen wird. Die ursprünglich acht Zinshäuser mit gemeinsamer Fassade wurden anlässlich der Weltausstellung 1873 nach den Plänen Theophil Hansens und Heinrich Försters zum Hotel umgebaut. Weiter

drinnen in der Innenstadt herrscht nach wie vor Rätselraten um das denkmalgeschützte ehe-malige Handelsgericht in der Rie-mergasse, das eigentlich 2015 als Four Seasons eröffnen soll. Bau-beginn hätte erst im Spätherbst 2011, dann im Frühling 2012 sein sollen, doch von Baustelle ist noch nichts zu sehen. Auch bei Four Seasons selbst wird noch ge-schwiegen. Indessen wird munter am Park Hyatt Hof Vienna gezimmert, das Ende 2013 eröffnet werden soll. Wenig überraschend das Konzept: Denkmalgeschütztes Gebäude, Zimmer, Suiten, großzügiger Spa- und Wellnessbereich, Fitness-Center, Beautybereich sowie ein Ballsaal, den es auch bei den in die Jahre gekommenen großen Hotelketten gibt. Schön, aber ei-gentlich fad. ❙

1876 als Hotel de l‘ Opera mit Restaurant eröffnet: Hotel Sacher. iStockphotos

+ + city talk + + + city talk + + + city talk + + + city talk + + + city talk + + + city

Frischer Wind

Erfreulicherweise gibt es auch erfri-schende Akzente in der Wiener Innen-stadt, wie die beiden Hotelprojekte To-pazz und Lamée, realisiert von der Lenikus GmbH. Topazz entstand auf dem jahrzehntealten und nur knapp über 150 Quadratmeter großen „Schandfleck“ zwischen Hohem Markt und Rotenturmstraße, ein charmanter wie witziger Hingucker entworfen von BWM Architekten. Schräg gegen-über befindet sich das Lamée im End-spurt, ein renoviertes Gebäude aus den 1930er Jahren, das sich als mo-

derne Interpretation des Grandhotels versteht. Damit gibt es also dann eine spezielle Renaissance der Grandhotels in Wien – auf die klassische und die moderne Art. Selbst wenn Experten große Schwierigkeiten mit der Auslas-tung sehen, - „Es wird zu einem star-ken Verdrängungswettbewerb kom-men, was auf die Auslastung schlägt“, fürchtet Peter Peer, Präsident der Ös-terreichischen Hoteliervereinigung - so hat Konkurrenz ja schon immer be-lebt. Vielleicht hält der touristische Run auf Wien noch weiter an. Wäre zu wünschen. Betten haben wir jetzt jedenfalls bald genug.

Charmanter Hingucker, entworfen von BWM Architekten: Hotel Topazz lenikus gmbH/anna blau

Die Mutter aller Wiener Grandhotels, das Grand Hotel Wien, 1870 von Carl Tietz entworfen. krugTemporäres und dauerhaftes Wohnen soll im Hôtel Sans Souci stattfinden. Sans Souci Group

Page 5: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

Info„The Naschmarkt“ – Wombats Naschmarkt GmbH1040 Wien, Rechte Wienzeile 35www.wombats-vienna.at/vienna-hostel

Hotel Daniel Vienna 1030 Wien, Landstraßer Gürtel 5www.hoteldaniel.com

HybriDE HotELkoN-zEPtE. Das Konzept muss pas-sen wie ein Universalschuh, Mit-telmaß hat keine Chance. Dafür braucht man insbesondere gute Ideen, viel mehr noch als einen guten Standort. Und vor allem: Ausdauer. i barbara jahn

einfach nur da sein

Angeblich geht die Welt zu-grunde. Wirtschaftlich zumin-dest. Dennoch boomt die glo-bale Hotelszene, die in Sachen

Lifestyle nach oben hin keine Grenzen kennt. Nun, so ist das Prädikat, möglichst angesagt, schick und schön zu sein, aber längst nicht mehr alles, was ein Hotel so braucht, um in dem ständig wachsenden Pool Reisender mitangeln zu können. Allein in Deutschland sind 330 Hotelpro-jekte für die nächsten drei Jahre geplant. Gleichzeitig muss aber das Profil geschärft werden, denn der Gast verändert sich min-destens ebenso schnell, wenn nicht sogar noch schneller, als es die Hotelkonzepte können. So heißt es in einer Studie, dass „globale Trends wie der demografische Wandel, wachsendes Umweltbewusstsein, zunehmende Mobilität sowie Diversity der Bevölkerung zu einer Veränderung des Gastprofils führen. Darüber hinaus bieten Neuerungen in der Medientechnik sowie die Entwicklung innovativer, hybrider Ho-telkonzepte und die steigende Nachfrage im Luxussegment neue Chancen und Heraus-forderungen für die Hotellerie.“ Auch in Wien boomt der Hotelbau. Umso mehr wird danach getrachtet, möglichst heraus zu stechen. Denn Hotel ist nicht gleich Hotel, und so sprießen die unter-schiedlichsten Arten von „Herbergen“ aus dem Boden, denen eines immer mehr ge-mein ist: Sie lassen sich nicht mehr katego-

risieren. Warum auch noch die Sterne? Hat sich der Gast doch längst selbst aus dieser Schubladisierung befreit.

Warum noch die Sterne?Dass es in Wien mittlerweile leer stehende Geschäftlokale gibt, die zu Touristenunter-künften um- und ausgebaut werden, war schon Thema in der letzten Ausgabe von CITY. Ein per se ungewöhnlicher, wenn-gleich genialer Ansatz, die Bettenanzahl für Nächtigungen in der österreichischen Bun-deshauptstadt zu schaffen. Doch dieser ver-spielten Liebhaberei, die sich um eine Tou-ristennische kümmert, steht eine ganz andere wesentliche städtebauliche Ent-wicklung gegenüber, die immer stärker zu beobachten ist, nämlich ein intensives Ren-dezvous mit der Vergangenheit. Dabei ins Visier geraten verstärkt vorzugsweise Büro-gebäude aus den fünfziger und sechziger Jahren, deren zellenförmiges, inneres Strickmuster schwer nachzunutzen ist, für die Hotellerie jedoch wie geschaffen scheint. Damit erfahren alte Bauten mit neuem Inhalt einen zweiten Frühling, und die Stadt eine neue Art innerstädtischer Verdichtung und Nutzung in bereits totge-sagten Stadtvierteln. Ein Beispiel ist das Hotel Daniel am Land-straßer Gürtel, das Nachfolgeprojekt des 2005 eröffneten, beim Grazer Bahnhof si-tuierten Hotels Daniel, das sich seinerseits in die räumlichen Dimensionen eines ge-

strandeten Luxushotels aus den sechziger Jahren einfügte und mit großem Erfolg von Florian Weitzer betrieben wird. Bei beiden Projekten zeichnete der Wiener Architekt Christian Heiss und sein Team für die Pla-nung und Umsetzung verantwortlich, der hinter die denkmalgeschützte Original-Fas-sade, die erste durchgängige Curtain-Wall-Fassade in Österreich übrigens, ein bunt bespielbares Konzept als Urban Stay im Ur-ban Jungle zauberte.

Bett, Spind, Tisch – wozu Luxus? Wombats

Secondhand-Mobiliar und Sichtbeton ohne Sterne: das Daniel. Hotel Daniel Vienna

architecture

Page 6: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

06 | architecture Hotels

mehr als nur mittel zum zweckSiE kENNEN SicH AuS – BWM Architekten und Partner sind derzeit stark gefragt, wenn es darum geht, ein Hotel zu entwickeln. Das To-pazz und das 25hours gehen auf ihr Konto, zwei junge Projekte, die zeigen, wie es gehen kann. Wir haben mit Erich Bernard und Daniela Walten über ihre Motivationen, Ideen und Visionen gesprochen. i ein interview von barbara jahn

City: In Wien schießen jetzt viele Hotels aus dem Boden. Tut das Ihrer Meinung nach der Stadt gut?Das ist immer eine Qualitätsfrage: Ein qualitätsvolles Hotel bedeutet oft eine Bereicherung für die Stadt. Ein gutes Hotel bringt meist ein Stück Internationalität und lässt sich zugleich auf die Stadt ein, setzt sich mit ihr auseinander und kann Teil ihrer Identität wer-den. Einem guten Hotel kann es gelingen, vergessene Orte oder Gebäude zu neuem Leben zu er-wecken, interessante Räume zu schaffen, die auch für die Wiener eine Bereicherung darstellen.

Derzeit findet ein Verdrängungs-prozess statt, der sich eben quali-tätssteigernd auswirkt, denn in Wien gab es natürlich schon bis-her viele Hotels und Pensionen, in denen aber oft mit geringem Engagement und bescheidener Qualität gearbeitet wurde.

City: Sie haben selbst erst vor kurzem zwei Projekte in Wien fertiggestellt. Wie ist der gestalterische und inhaltli-che Zugang zum Thema Hotel?In beiden Fällen - bei denen wir in erster Linie für das Bauwerk selbst und dessen Hülle verantwortlich zeichnen- haben wir uns mit der

für uns zentralen Frage auseinan-dergesetzt, wie man den Ort – also Wien - für den Gast thematisiert und wie das Hotel sich mit Wien und den Wienern verbinden kann. Für uns ist das in erster Linie eine Frage des Aus- und Einblickes. Un-ser Ziel ist es, einem Hotelzimmer das Thema Fenster wiederzugeben, jene Schnittstelle zwischen Außen und Innen, die bei den Hotels im Laufe der Zeit immer mehr zu ei-nem funktionalen Pflichterfüller degradiert wurde. Dem Blick in oder über die Stadt wieder einen würdigen Rahmen zu geben, die Stadt in das Zimmer zu holen, so, dass der Ausblick für den Gast zu einem besonderen Genuss wird. Ähnliches gilt unserer Meinung nach auch für Entrée und Erdge-schoßzone, die umgekehrt für den Stadtraum und die Wiener durch Offenheit, Einblick und Angebot eine attraktive Situation bieten müssen.

City: Beide Hotels sind an sehr unge-wöhnlichen Bauplätzen entstanden. Wie sind Sie mit den Situationen um-gegangen?Wir haben bei beiden Gebäuden die Auseinandersetzung mit dem Ort gesucht, auch wenn es zu völlig verschiedenen Ergebnissen geführt hat. Im Fall des Hotel To-pazz haben wir versucht, eine der kleinsten und letzten Baulücken der Wiener Innenstadt durch ein Gebäude mit ganz besonderem Aussehen aufzuwerten, mit sei-nen als Sitznischen nutzbaren Fenstern und der dunklen Mosa-ikfassade zu einem neuen Merk-punkt in der Stadt zu machen. Wichtig war uns dabei, dass die

bei einem Neubau naturgemäß deutlich geringere Geschoßhöhe zwischen den großzügig angeleg-ten Gründerzeitbauten in der Nachbarschaft nicht störend und kleinlich wirkt. Eine selbst ge-stellte Anforderung, die wir durch die stark versetzten ovalen Fens-terelemente gelöst haben.

City: Beim Hotel 25hours handelt es sich um einen Umbau und eine Auf-stockung eines Studentenheimes aus den 1970er Jahren, das an einem wichtigen Punkt der Stadt ein fast un-bemerktes Dasein fristete und dessen gestalterische Qualitäten zweifellos unterschätzt sind. Unser Ziel war es, das Gebäude durch ein spannendes Rooftop und später auch durch ein stark geöffnetes Erdgeschoß wieder für die Stadt präsent zu machen.

City: Sie setzen mit diesen Projekten deutliche Gegenpole zur Zuckerguss-Herberge und zum Trend der einheit-lichen Bleibe internationaler Ketten. Was treibt Sie hier an?

Die Auseinandersetzung mit der Stadt macht ein Hotel interessant und qualitätsvoll. Wiederholun-gen falscher und romantischer Images und Nostalgien sind dabei aus unserer Sicht ebenso wenig zuträglich, wie die völlige Negie-rung des Standortes, wie sie oft bei internationalen Ketten beob-achtet werden kann.

City: Was darf aus konzeptuellem Blickwinkel nach in einem Hotel nicht fehlen, damit es erfolgreich ist und es auch bleibt?Die Lobby, der Servicebereich und der Frühstücksraum sollten räum-lich und im Service so qualitäts-voll sein, dass auch Einheimische gerne hingehen und sich mit den Hotelgästen mischen. Eine klare Positionierung, Service, Architek-tur, Design, Angebot und Preisge-staltung müssen perfekt aufeinan-der abgestimmt sein und sich immer wieder an aktuelle Anfor-derungen anpassen können. ❙

BWM Architekten (v.li.): Erich Bernard, Daniela Walten, Johann Moser, Markus Kaplan Larry R. R. Williams

Hotel Topazz: dem Hotelzimmer das Thema Fenster wiedergeben Gerhard Trumler

Dahinter geht es denkbar unkom-pliziert zu – Secondhand-Mobiliar eines Modefachgeschäftes aus den 1960er Jahren, schöne Mö-belklassiker kombiniert mit krea-tiven Stücken junger Möbeldesig-ner, Take-Away-Frühstück, Guerilla-Gardening und ein Drink mit Wildfremden in der Hotellobby. Ein Konzept ganz ohne Sterne, Schnickschnack oder luxuriöse Kosmetik. Sozusa-gen einfach nur da sein. Definie-ren kann man das Hotel als Kom-bination aus Vintage und Neuem, die keinen Anspruch auf glatte Designästhetik stellt, sondern sich als lebendiger jugendlicher Mix versteht, der Wohlgefühl schafft und zum Bleiben einlädt. Da stört auch das permanente Rauschen des Gürtel-Verkehrs schon gar nicht mehr.

Ein Bett, ein Bad, ein SchrankMenschen, die aus dem Koffer le-ben können, genießen vom Wombats „The Naschmarkt“ den Blick auf den Naschmarkt, beste Anbindungen, komfortables und wirklich günstiges, junges Woh-nen in Wien. Die zentrale Lage, das Gesamtkonzept und die Philo-sophie, die dahinter steckt, macht die innovative Bleibe am Wien-fluss zu einer Anlaufstation für junge Leute, junge Familien und Junggebliebene. Den Namen Wombat haben die Initiatoren Sa-scha Dimitriewicz und Marcus Praschinger als ehemalige „Backpacker“-Touristen von ei-nem Australien-Aufenthalt, wo sie eine Form der Unterkunft kennen lernten, die nichts mit dem Schmuddel-Image eines Hos-

tels zu tun hatten, sondern das Gegenteil repräsentierten – sau-ber, frisch, komfortabel und güns-tig, vor allem aber herrlich un-kompliziert. In Wien ist es nun schon das dritte Haus, das dieses Konzept fährt, vom Interieur je-doch – entworfen von Barbara Ambrosz und Karin Santorso alias Lucy.d – etwas Besonderes. Gebo-ten wird viel Raum ohne unnöti-gen Schnickschnack, nur das, was man in einem Hotelzimmer wirk-lich braucht: Ein Bett, ein Bad, ein Schrank und ein Nachkäst-chen mit Licht. Mehr nicht. Dass der Luxus mitten in Downtown Vienna zu wohnen nicht immer teuer sein muss, wird hier unter Beweis gestellt – man muss nur sein Bett selbst überziehen wol-len, selbstverständlich mit der Bettwäsche des Hotels.

So werden mit diesen jungen Konzepten immer mehr Hotels wieder in das Stadtleben mitein-gebunden und geben den Wie-nern ein Stück verloren gegange-nes Terrain zurück. Auch wenn Hotelbars immer schon für Ein-heimische offen standen, auch wenn Lobbies immer schon be-liebte Treffpunkte als neutraler Boden waren, so öffnen sich Ho-tels noch mehr ihrer eigenen Stadt gegenüber. Sie werden zum Erlebnisraum und zur Drehscheibe der Begeg-nung auf internationalem Level. Vielleicht ist diese Entwicklung sogar eine konzeptuelle Reise zu-rück zur Blütezeit der Grandho-tels, allerdings ohne Sternchen, die man in diesen Hotels nur auf dem klaren Nachthimmel erleben kann. ❙

Die

Revolution der

Baudokumentation.

Software von Bauprofis

für Bauprofis

12% Rabatt für city-Leser!

Bestellung www.docu-tools.com

mit dem Code

docutools-cm2012

Page 7: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Änderungen vorbehalten.

Wien 22., Adelheid-Popp-Gasse 5 Wien 22., Stadlauerstr. 58-60 / Makebag. 2Projektbeschreibung: 218 zwei- bis fünf- Zimmer-Mietwohnungen. 209 PKW-Garagenplätze. Die Anlage ist das erste Projekt der "Wiener Wohnbauin-itiative", einer besonderen Variante des frei finanzierten Wohnbaus, die - durch günstige Darlehen der Stadt Wien - ähnliche Konditionen wie der geförderte Wohnbau für die Mieter bietet. Die Anlage gliedert sich in vier Baukörper und wird als Niedrigenergiehaus errichtet. Zwischen den einzelnen Baukörpern werden Verbindungsbrücken errichtet. Sämtliche Erschließungsbereiche sind natürlich belichtet und übersichtlich. Ruhiger Innenhof. Gemeinschaftsein-richtungen: Kindergarten, Geschäftslokale sowie Gemeinschaftsräume, Waschküchen, Fahrradabstellräume und barrierefreie Sanitärbereiche. Im Inneren der Anlage entsteht ein Garten als Kommunikationszentrum sowie überdachte Freiflächen und ein witterungsgeschützter Spielbereich. Das ge-plante Schwimmbad am Dach wird durch eine Liegezone und Rückzugsbe-reiche begrenzt. Auch eine Sauna ist in diesem Bereich angesiedelt. Jede Wohnung verfügt über einen Freiraum wie z.B. Loggia, Terrasse oder Balkon. Infrastruktur: Kindergärten, Schulen, Supermärkte und Banken im Nahbereich, KH SMZ-Ost, Geriatriezentrum in unmittelbarer Umgebung. Donauinsel und die Lobau sind nur wenige Minuten entfernt. Verkehrsanbindung: Straßenbahnlinie 26, S-Bahn, Buslinien 95B, 96B und 83A.Baubeginn: 2. Mai 2012. Bezugsfertig: Voraussichtlich Mai 2014.Für nähere Informationen kontaktieren Sie bitte unsere Kundenberater unter der Telefonnummer 01/534 77-300, wir beraten Sie gerne !

Die Oase für

Projektbeschreibung: 171 geförderte Mietwohnungen mit KAUFOPTION von 39 m² bis 139 m², davon 30 betreubare Wohnungen. 153 PKW-Garagenplätze. Die Wohnhausanlage wird in sechs unterschiedliche Baukörper gegliedert, die miteinander verbunden sind. In den Erdgeschoßbereichen der Häuser 1 und 2 befindet sich das Tageszentrum für ältere Menschen und das GESIBA-Hausbetreuungszentrum. Die Differenzierung in einzelne Häuser wird durch die Gliederung der Fassade unterstützt. Gemeinschaftseinrichtungen: Wasch-küchen, Kinderspiel-, Fahrrad- und Kinderwagenabstellräume, Gemeinschafts-räume und Wintergärten. Jedes Haus verfügt über eine Dachterrasse, die mit bepflanzbaren Hochbeeten ausgestattet ist. Fahrrad- und Müllräume befinden sich in nächster Nähe zu den Durchgängen und Stiegenhäusern. Ausstattung der Wohnungen: Textile Bodenbeläge in den Wohnbereichen, Fliesen in Bad und WC. Jede Wohneinheit verfügt über mindestens einen privaten Freibereich (Loggia, Terrasse oder Eigengarten). MUSTERWOHNUNG zu besichtigen: Jeden Samstag von 9 - 12 Uhr ! 30 betreubare Wohnungen in Zusammenarbeit mit der Caritas. Die Wohnun-gen sind barrierefrei ausgestattet und verfügen über zugeordnete Einlagerungs-räume. Betreuungsleistungen wie Beratung durch eine Kontaktperson, Anbin-dung an das Notruftelefon der Caritas und damit rasche, fachgerechte Hilfe in Notfällen sowie die Vermittlung von externen Dienstleistungen stehen zur Verfügung. Informationen direkt bei Frau Susanna Steinbrenner, Telefonnr. 01/534 77- 622. Für betreubare Wohnungen keine Vormerkung erforderlich. Das gesamte Projekt ist voraussichtlich im Frühjahr 2013 bezugsfertig.

FAIRlivingGemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft, A-1013 Wien, Eßlinggasse 8-10. www.gesiba.at, e-mail: [email protected]

Star 22L E B E N S Q U A L I T Ä T Oase 22

wohnungen statt kutschenboMbArDiEr-GrÜNDE. Die Architekturbüros gerner°gerner plus, königlarch und Werner Neuwirth haben ein modernes Stadtquartier geplant. i anna klerdorf

Der ehemalige Standort des kana-dischen Konzerns Bombardier ist ein geschichtsträchtiger Fleck in Floridsdorf: Ab 1865

wurden auf dem Gelände Kutschen und später Autos hergestellt. Nun finden sich dort Wohnungen, Geschäfte, Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen sowie ein Park. Der Startschuss für das Projekt fiel 2006, als die Architektin Claudia König den städtebaulichen Architekturwettbewerb ge-wann. Grundstückseigentümer waren die gemeinnützigen Bauträger Gesiba und

Heimbau, die gemeinsam mit der Stadt Wien (MA 21B) ein städtebauliches Exper-tenverfahren auslobten. Auf Basis dieses städtebaulichen Leitbildes wurden im Jahr 2007 Bauträgerwettbe-werbe für vier Bauplätze ausgelobt. Neben dem Team Heimbau mit den Architekten Andreas Gerner und Claudia König-Larch wurde das Team Gesiba mit königlarch ar-chitekten sowie das Team des Wohnbauträ-gers Neues Leben mit Architekt Werner Neuwirth ausgewählt.Ende Mai 2012 wurden die letzten Woh-

nungen fertig gestellt. Jetzt steht auf dem ehemaligen Industrieareal ein moder-nes Stadtquartier. In fuß-läufiger Entfernung liegt die Alte Donau. Die Ge-samtbaukosten für die Neubebauung beliefen sich auf rund 87 Millionen Euro, das Land Wien un-terstützte die Errichtung mit rund 27 Millionen aus der Wiener Wohnbauför-derung. Ab Ende 2012 soll es die neue Straßenbahnli-nie 25 zwischen Floridsdorf und Kagran geben. ❙

wiener projekte in münchenExPo rEAL. Die Wien Holding und die Wiener Stadtentwicklungs-gesellschaft präsentierten auf Europas wichtigster Immobilienfach-messe ihre aktuellen Projekte.

Das Stadtentwicklungsgebiet Neu Marx mit zahlreichen Einzel-projekten, das Palais Hansen, die Projektvorhaben in der

Preyergasse und der Eichenstraße, der Wirtschaftspark Breitensee, der Vienna Bio-technology Park Muthgasse sowie die Nachnutzungsprojekte für den Wiener Krankenanstaltenverbund: Diese und an-dere Highlights zeigten die Wien Holding und die Wiener Stadtentwicklungsgesell-schaft (WSE) auf der diesjährigen Expo Real in München. Gemeinsam mit der Stadt Wien und der Wirtschaftsagentur

Wien haben die Wien Holding und die WSE am Messestand „Wien - Europa Mitte“ den „Vienna Market Place“ initiiert, wo zahlreiche Immobilienunternehmen ihre Bauvorhaben in der Bundeshauptstadt vorstellten. Unter anderem waren die Bun-desimmobiliengesellschaft (BIG), die ÖBB und die ASFINAG am Messestand vertre-ten.Eröffnet wurde die „Wiener Leistungs-schau“ von Vizebürgermeisterin Renate Brauner, am zweiten Messetag sprach Vize-bürgermeisterin Maria Vassilakou zu aktu-ellen Stadtplanungsprojekten. ❙

Die Marxbox war eines der Highlights auf der Münchner Immobilienmesse. WSE

Pro

moti

on

165 der 600 Wohnungen stammen von königlarch architekten. gesiba

Page 8: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

08 | architecture

was wären wien, paris ohne ...

Die sieben Weltwunder der Antike besitzen heute noch Strahl-kraft, selbst wenn sie

nicht mehr existieren wie der Ko-loss von Rhodos, die hängenden Gärten der Semiramis, der Leuchtturm von Alexandria, der Tempel der Artemis in Ephesos, die Zeusstatue von Olympia, das Mausoleum in Halikarnassos. Ein-zig die Pyramiden von Gizeh sind noch erhalten.

Sucht nach ZeitzeugenDie Sucht nach dauerhaften Zeit-zeugen steckt auch mehr als zwei-tausend Jahre nach Antipatros noch in den Menschen: Im Jahr 2007 stimmten global 20 Millio-nen Menschen ab, welche die „neuen“ Weltwunder der Mensch-heit sein sollten. Aus einer Liste von 20 Objekten kamen allseits bekannte Objekte in Europa, Asien und Südamerika heraus: Vom Kolosseum in Rom über die

Maya-Ruinen Chichen Itza bis zur Chinesischen Mauer. Die Aktion belebte die Diskussion über die Bedeutung baulicher Signale. Denn was sind sie wert, was sagen sie über die Zeit aus, in der sie entstanden und wie nähern sich heutige Generationen an sie an? Am Ende der jahrelangen Vorbe-reitung zur Wahl blieb aber nur eines: Zwist. Der ging soweit, dass sich die Unesco von der Umfrage zurückzog.

Ein Zeichen setzenNicht nur Stätten, auch Städte buhlen um Aufmerksamkeit. Sportereignisse, Kulturhaupt-stadtjahre oder Weltausstellungen sind willkommene Anlässe, sich der Weltöffentlichkeit zu präsen-tieren. Das ist prinzipiell nicht neu, die Marketingmaschinerie nimmt aber an Intensität zu. Längt genügt es nicht mehr, die notwendigen Infrastrukturen wie Ausstellungsräume, Stadien etc. zu schaffen, sondern sie müssen Wahrzeichencharakter besitzen. Pekings Neststadion für die Olym-pics 2008, das Aquatic Center in London 2012, die Elphilharmonie in Hamburg (die Fertigstellung wird immer wieder nach hinten verschoben), das Guggenheim Museum in Helsinki...

Das Guggenheimmuseum in Helsinki?Das ist eine eigene Geschichte. Denn das Verhältnis Guggenheim und Helsinki ist etwa so kühl wie das zwischen Eisbär und Pinguin. Heuer ist die finnische Hauptstadt Designmetropole der Welt. Da läge es doch auf der Hand ein namhaftes Zugpferd wie die Stif-

tung Guggenheim für sich zu ge-winnen, oder? Man erinnere sich: 1997 baute der kalifornische Architekt Frank O. Gehry in der baskischen Stadt Bilbao ein Monument für Gug-genheim. Die Industriestadt erlebt seitdem einen Besucherstrom an Kulturtouristen. Bilbao wurde zum Inbegriff von Guggenheim, der Architekt Gehry zum Schöp-fer eines Images. Vierzehn Jahre später sollte diese erfolgreiche Symbiose von Kom-mune und Guggenheim wohl auch noch funktionieren. Aber: nein. Im März 2012 stimmten die Bewohner von Helsinki gegen das Projekt, im Mai entschied eine Stimme im Stadtrat gegen den Bau. „Die Guggenheim-Debatte zeigt, wie sich die kulturelle Landschaft in Finnland geändert hat“, schreibt Saska Saarikoski in dem Magazin „The Guardian“. Kunst steht nicht mehr als singu-läre Disziplin im Raum, sie ist Teil der „Creative Industry“ geworden und damit Türöffner für gute In-vestitionen. Dass das Projekt Guggenheim in Helsinki scheiterte, lag auch da-ran, dass der finnische Kulturmi-nister Paavo Arhinmäki schon im Vorfeld kritisierte, dass „es sich nicht um eine Partnerschaft mit der Guggenheim-Stiftung han-delte, sondern lediglich um einen Verkauf von Dienstleistungen.“ Er verweigerte eine finanzielle Un-terstützung für den Bau.

Leuchttürme für die EwigkeitDie finnische Hauptstadt kommt also auch ohne Starallüren aus. Breit gestreut und vielfältig ist das

WAHrzEicHEN. Die wahren Zeichen einer Metropole. Grundsätzli-ches zu neuen und alten Sehenswürdigkeiten. i ilse huber

Wachablöse: The Shard ist Londons neues Wahrzeichen. iStockphoto

1873 war Wiens Riesenrad ein Wegweiser für die Modernität. iStockphoto

Page 9: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

architecture | 09

Feld der Designer, Produkt- und Objektgestalter (siehe Seite 15). “Wir denken nun mal in Bildern, weniger in Tönen und Gerüchen“, sagt der Historiker und Stadtfor-scher Peter Payer, „so funktioniert unsere Erinnerung.“ Der Alltags-forscher aus Wien steht der prin-zipiellen Ablehnung von Wahrzei-chen kritisch gegenüber. Denn schon im 19.Jahrhundert, mit dem Durchsetzen der Industriali-sierung, ritterten die Städte um Anerkennung, Erreichbarkeit und

(finanzieller) Zuwendung in Form von Bahnhöfen, Fabriken, Spitä-lern. Weltausstellungen waren ein Kompass, wie die Zukunft ausse-hen könnte. Wien hat deswegen seit 1873 sein Riesenrad, Paris seit 1889 den Eiffelturm. Das sind Leuchttürme, Wegweiser für die Modernität. In ihnen ma-nifestiert sich eine Geisteshaltung, die weithin sichtbar ist. Auch heute noch, sagt Peter Payer: „Das Riesenrad bleibt bestehen, ist aber nicht mehr der einzige Blickfang.

Es gibt eine Weiterentwicklung. Vom Fenster der Nordbahn aus erkenne ich heute nur die Skyline der Donaucity. Da entstehen neue Bilder.“

Schadenersatz vom Architekten Man kann es allerdings auch übertreiben. Nämlich dann, wenn das Symbol wichtiger wird als die Funktion. So baute der spanische Architekt Santiago Calatrava 2008 in Venedig eine vierte Brücke über den Canale Grande, eine di-rekte Verbindung der Insel Tron-chetto mit dem Busbahnhof. Schlank, transparent – aber un-praktisch: So besteht die ge-krümmte Brücke aus Stufen, die keinesfalls dem Schrittmaß ange-passt wurden, es gibt keine Rampe für Koffer und Trolleys, Rollstühle und Kinderwagen. Da-für explodierten die Baukosten und auch die Erhaltung des Bau-werks reißt so ein großes Loch ins Stadtsäckel, dass die Kommune vom Architekten Schadenersatz in der Höhe von 3,4 Millionen Euro fordert.

Ablenkung statt FokussierungStar und Kult können einander befruchten, aber nicht immer und überall. Die Chronisten nennen Beispiele für Wahrzeichen, bei de-nen mehr Ablenkung denn Fo-kussierung auf das wirklich Wich-tige passiert. Der Historiker Peter

Payer hat sich mit den Artikeln von Eduard Pötzl befasst, der vier-zig Jahre lang das Geschehen in Wien im „Neuen Wiener Tagblatt“ kommentierte. Jener schreibt 1906: „Es sollte gar keine Sehens-würdigkeiten geben! Sie sind das größte Hindernis, eine fremde Stadt kennen zu lernen, denn sie halten den Reisenden von weit nützlicheren Be-obachtungen, die ihm Land und Leute näher brächten, in unverantwortli-cher Weise ab. “

Eine Gratwanderung Paris hat den Eiffelturm, aber auch die „Bibliothèque National de France“, London klotzt mit The Shard als derzeit höchstem Ge-bäude Europas und Helsinki hat jetzt KEIN Guggenheimmuseum.

Es hat sich etwas verändert zwi-schen künstlicher Aufrechterhal-tung urbaner Images in Form gi-gantomanischer Bauten und autochthonem Leben von Städ-ten. Die Unverwechselbarkeit hängt nicht nur an Oberflächen. Trotz-dem ist es eine Gratwanderung, wie viel man an äußeren Inter-ventionen zulässt. Denn auch in Helsinki könnte die Ablehnung der Guggenheim-Foundation nach hinten losgehen. So be-fürchtet die finnische Tageszei-tung Helsingin Sanomat, dass es sich internationale Interessenten aufgrund der Entscheidung zwei-mal überlegen könnten, ob sie überhaupt noch in Finnland tätig werden. ❙

zwischen den frontenDENkMALScHutz. Die Liste der Kulturdenkmäler wird jährlich län-ger. Obwohl das manche gar nicht wollen. Ein Situationsbericht an-hand des Otto Wagner Spitals. i ilse huber

1981: Die Wiener lehnen bei einer Volksbefragung eine Verbauung der Steinhofgründe ab. 30 Jahre später: Nach einem Teilver-

kauf des angrenzenden Otto-Wagner-Spi-talsgeländes an zwei Bauträger sollen Wohnbauten zwischen die Spitalspavillons gestellt werden. Am 27.April 2012 spricht Wiens Bürgermeister Michael Häupl: „Ich

denke, dass es gut ist, heute schon darüber nachzudenken, wie die Nachnutzung der frei werdenden Flächen und Pavillons [...] stattfindet.“ Momentan herrscht Planungs-stopp, bis Ergebnisse des Mediationsverfah-rens vorliegen.Mitten in das Sommerloch platzt die Mel-dung, dass das Otto-Wagner-Spital mit der Jugendstilkirche „Am Steinhof“ Unesco-Welterbestätte werden könnte. Christian Schuhböck, der auch schon die Semme-ringbahn und die Wachau zum Status Welterbe führte, hat eine Studie dazu ver-fasst: „Allein schon die Kirche „Hl. Leo-pold“ bildet für die Belle Epoque einen Hö-hepunkt in der Architektur des Jugendstils. Die gesamte Spitalsanlage unterstreicht und untermauert noch zusätzlich die Bewer-tung.“

Umkämpftes Jugendstiljuwel Um trotz beschlossener Abänderung des Flächenwidmungsplanes einen entspre-chenden Antrag an das Unesco-Welterbe-Zentrum zu stellen, braucht es den politi-schen Willen. Bürgermeister Michael Häupl hat in seiner Rede keine wirkliche Tatkraft erkennen lassen. „Das ist ordentlich und behutsam vorzubereiten, wenn man sich dazu entscheidet, einen derartigen Antrag zu stellen.“ ❙

unsichtbare gebäudeaufstockung

Der Neubau des Wiener Haupt-bahnhofs hebt auch den Wert des benachbarten Arsenals, das Ende des 19. Jahrhunderts als

militärische Anlage gegründet wurde. Eines der denkmalgeschützten Gebäude sollte aufgestockt werden. Doch der Denkmal-schutz forderte einen an der Außenfassade unsichtbaren Umbau, was nur dank der be-sonderen Gestaltung des Baus realisiert werden konnte: Die mit kleinen Öffnungen ausgestattete Fassade ragte ca. 2,5 bzw. 4 m über das Ge-bäude hinaus. Hinter dieser Fassade konnten die Planer die Erweiterung verstecken. Doch die alte Decke konnte die neuen Las-ten nicht tragen. Eine neue Zwi-schendecke oberhalb der al-ten Decke mit-hilfe von Ortbe-tonträgern und Hohldielen ein-zuziehen, wäre sehr aufwändig

gewesen. Schnell stellte sich heraus, dass der Deltabeam von Peikko die bessere Lö-sung ist. Er basiert auf einem trapezförmi-gen Stahlprofil mit seitlichen Öffnungen. Mit seinen breiten Unterflanschen eignet er sich als Auflager für Filigran-, Spannbeton-hohl-, Ortbeton- oder Holzbeton-Verbund-decken. Die Zwischenräume werden mit Beton ausgegossen. Im Montagezustand wirkt er als Stahl-, bei Baufertigstellung als Verbundkonstruktion, so konnte mit ihm Zeit und Geld gespart werden. ❙

Bilbao wurde zum Inbegriff von Guggenheim, Architekt Frank Gehry zum Schöpfer eines Images. iStockphoto

Der Pariser Eiffelturm – ein sprichwörtlicher Leuchtturm seit 1889. credit

Kirche Hl. Leopold: „Höhepunkt in der Jugendstil-Architektur“ ilse huber

Aufstockung im denkmalgeschützten Arsenal mit dem Deltabeam von Peikko. peikko

Pro

moti

on

Page 10: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

10 | architecture Garten

Schauplatz: Bucklige Welt, 750 Me-ter Seehöhe. Große weite Flächen, hübsche Landhäuser, ein wahres Wochenenddomizil. Das einzige,

das die Wochenendler nicht hatten, war Wasser mit Erholungswert. Der gelernte Landschaftsplaner Bernd Hochwarter vom Büro Weidlfein, der selbst ein Häuschen hier bewohnt, legte einen Schwimmteich an und verwandelte das Stück Grund in eine natürliche Erlebniswelt. Spezielle

Pflanzen und Tiere siedelten sich an, „alle Schwalben kommen seitdem nur zu uns“, erzählt Hochwarter.

Leben mit dem WasserWasser bedeutet eben Leben und Quell’ jeglichen Ursprungs. Die Architekten faszi-nierte immer schon die Einbindung dieses Elements. Was wäre Frank Lloyd Wrights berühmtes Haus „Fallingwater“ ohne Was-ser? Der Architekt ging mit diesem Projekt noch einen Schritt weiter. Er errichtete das Gebäude direkt über einem Wasserfall und forderte damit seinen Bauherren auf, mit dem Wasserfall zu leben. Die Idee, Wasser als Spiegelbild einzuset-zen, wurde schon in der Renaissance um-gesetzt. Himmelsspiegel in Form größerer Wasserflächen verleihen den Eindruck un-endlicher Weite des Bauwerks und des Himmels. Häufig werden Himmelsspiegel mit Wasserspielen ergänzt - Blickfang für den Besucher und vor allem funktionale Geräuschkulisse. Wasser wird aber auch als bewusstes Pla-nungselement eingesetzt. Etwa vom inter-national agierenden Büro Herbert Dreiseitl, das in Neu-Ulm (Deutschland) Wasser als vier Meter hoher und breiter Wasservor-hang auf die ruhende Wasserfläche fallen

lässt. Das dabei entstehende Geräusch macht die besondere Atmosphäre dieses Platzes aus. „Heute wird der grundlegende Wert des Wassers für Umwelt, Klima und das Leben dieser Welt immer stärker wie-dererkannt. Mit der durchgreifenden Um-wandlung von Natur zu gebauter Land-schaft, zu Siedlung und Stadt, hat sich der Wasserhaushalt entscheidend verändert“, meint Dreiseitl dazu.

Ein Pool für jede JahreszeitSo auch im Garten: „Der Einsatz vom Gift im Garten wird immer mehr zu einem ‚No-Go’“, erklärt Peter Petrich, Gründer der Biotop Landschaftsgestaltung, eines Her-stellers von „Living-Pools“ oder „Swim-ming-Teichen“. „Die Menschen wollen im reinen Wasser schwimmen und ihren Pool natürlich in die Gartenlandschaft integrie-ren“, so Petrich. Auch das künstliche Him-melblau der Pools hat ausgedient, die Far-ben Grau und Grün liegen im Trend. Und im Herbst sind diese natürlichen Bäder in-tegrierter Bestandteil der Garten-Land-schaft. Zu jeder Jahreszeit entwickeln sie ihren besonderen Charme. Ja, und wenn es kalt genug ist, können diese Teiche zum Eislaufen genutzt werden oder als willkom-mene Abkühlung nach dem Saunagang. ❙

DESiGNELEMENt WASSEr. Reflektierende Himmelsspiegel, tobende Wasserfälle, beruhi-gende Wasserfläche, Designer-Pool oder Naturteich – mit Wasser lässt sich Architektur machen. i barbara kanzian

architektur muss fließen und plätschern

Idyllisches Wasser: Schwimmteich in der Buckligen Welt Bernd Hochwarter

Wasser als Architekturelement: Fallingwater von Frank Lloyd Wright Western Pennsylvania Conservancy

Teiche sind auch im Winter attraktiv Biotop

Page 11: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

grün, licht und zeitgemäße formensprache

In zentraler Lage und doch im Grünen wohnen – ver-einzelt ist dieses Kunststück auch in einer Großstadt wie

Wien machbar. Im zunehmend schicker werdenden Bezirk Wien-Fünfhaus, in der Nähe der neuen Bahnhofcity Wien West beim Westbahnhof und in unmittelba-rer Nähe zweier Parks werden in zwei Jahren 26 freifinanzierte, ar-

chitektonisch anspruchsvolle Ei-gentumswohnungen fertig ge-stellt. Das Wohnhaus liegt in der Dadlergasse, einer Quergasse zur äußeren Mariahilfer Straße und grenzt unmittelbar an den Dadler-park. In Gehweite liegen auch der größere Auer-Welsbach-Park und Schönbrunn. Aber auch gute In-frastruktur, ausreichende Nahver-sorgung sowie Anbindung an öf-

fentliche Verkehrsmittel und das Autobahnnetz sprechen für den Standort. Das von Nairz Architekten ge-plante Gebäude spricht eine klare, nüchterne und zeitgemäße For-mensprache und lässt dem Tages-licht viel Platz. Apropos Platz: Ne-ben 26 Garagenplätzen – einen für jede Wohnung, wie es der Wiener Bauordnung entspricht - wird es 54 Fahrradabstellplätze geben. Und zwischen dem neu er-richteten Hauptgebäude an der Dadlergasse und dem sanierten Stöcklgebäude haben es die Ar-

chitekten geschafft, noch einen kleinen begrünten Innenhof ein-zuplanen. Der 15. Bezirk hat sich seit den Neunzigerjahren stark verändert. Der Anteil an Bewohnern zwi-schen 25 und 35 liegt heute über-durchschnittlich hoch, überpro-portional viele Schulplätze stehen zur Verfügung, darunter auch ei-nige Privatschulen. Verstärkt wird der Zuzug junger Familien, Aka-demiker und Künstler überdies durch die stark gestiegenen Preise für Wohnungseigentum in den angrenzenden Bezirken 6 und 7. ❙

eine oase in stadlauNEu StADLAu. Was früher ein Betriebsgelände im 22. Bezirk war, wird 2014 ein komplett neuer Stadtteil auf 140.000 m². Im Frühjahr wird die Wohnhausanlage Oase22 fertig. i anna klerdorf

Der Wohnpark Neu Stadlau besteht aus vier Teilen: Oase22, Star22, Unit22 und

Base22. Die städtebauliche Vor-lage für die Wohnhausanlage Oase22 ist aus dem Jugendarchi-tektenwettbewerb Europan 9 ent-standen, den Studio Uek gewon-nen hatte. Errichtet wird das Wohnbauprojekt Oase22 mit 169 Wohnungen – davon 30 betreute

Wohnungen – und einem Tages-zentrum für ältere Menschen vom Wohnbauträger Gesiba, Planer sind die Wiener Architekten Pesendorfer und Machalek mit Studio Uek.

Sechs BaukörperDie Wohnhausanlage wird in sechs unterschiedliche Baukörper gegliedert, die durch insgesamt vier „Fugenbereiche“ miteinander

verbunden sind. Im Erdgeschoß dienen diese als Durchgänge. Zwei weitere Fugenbereiche mar-kieren den Übergang zu anderen Bauplätzen. Der Haupteingang befindet sich im Südwesten. In den Erdgeschoßbereichen der Häuser 1 und 2 befindet sich das Tageszentrum für ältere Men-schen und das Hausbetreuungs-zentrum.

Das Wohnprojekt erscheint nicht als einheitlicher Baukörper. Ver-putzte Oberflächen werden an der nordwestlichen Straßenfassade durch hinterlüftete, mit Platten verkleidete, Fassaden unterbro-chen. Diese umschließen einen durchgängigen, als Erker erkenn-baren, geschlossenen Verbin-dungsgang. Jedes Haus besitzt eine an die Fugen gekoppelte Dachterrasse, die mit bepflanzba-ren Hochbeeten ausgestattet ist.

Fertigstellung im FrühjahrJede der 169 geförderten Ein- bis Fünfzimmer-Mietwohnungen zwischen 48 m² bis 139 m² ver-fügt über mindestens einen priva-ten Freibereich (Loggia, Balkon

oder Dachterrasse). Die 30 (durch eine Kooperation mit der Caritas) betreubaren 1 – 2-Zimmer-Woh-nungen in der Größe von 39 m² bis 66 m² sind barrierefrei ausge-stattet und werden vorwiegend durch den im 2. Obergeschoß ge-legenen Wohngang erschlossen. In unmittelbarer Umgebung des Wohnparks befinden sich Kinder-gärten, Schulen, Supermärkte und Banken sowie das Kranken-haus SMZ-Ost. Sowohl die Do-nauinsel als auch die Lobau ist nur wenige Minuten entfernt. Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2013 geplant. ❙

Info: www.gesiba.at

Dadlergasse 18 auf einen Blick

Bauherr: HW Projekt Dadlergasse GmbHProjektentwicklung & Vertrieb: SEG Stadterneuerungs- und Eigentums-wohnungsges. m.b.H.Architektur: Nairz Architekten, WienGrundsteinlegung: Herbst 2012 Fertigstellung: Sommer 2014 26 Wohneinheiten 40m² - 95m² (Zusammenlegung bis 120m² möglich)26 Garagenstellplätze1 Aufzug im Haus54 Fahrradabstellplätze

Info: www.seg.at

Dadlergasse 18: 26 Eigentumswohnungen in der Nähe von Schönbrunn crevo.net

Viel Licht und Freiraum crevo.net

DADLErGASSE 18 Nahe am Westbahnhof und doch im Grünen planen Nairz Architekten 26 Eigentumswohnun-gen. i anna klerdorf

Än

der

un

gen

vor

beh

altli

ch

Än

der

un

gen

vor

beh

altli

ch

Wohnhausanlage Oase 22, Architekten Pesendorfer und Machalek Studio UEK

Viele Gemeinschaftsräume zwischen den Baukörpern Studio UEK

planning

Page 12: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

international

Für Pekka Timonen, Ge-schäftsführer der Platt-form World Design Capi-tal Helsinki 2012, ist die

finnische Hauptstadt die lebens-werteste Stadt der Welt: „Unser Geheimnis ist der gesamtheitliche Design-Ansatz – sei es beim Schneeräum-System oder bei an-wenderfreundlichen Fahrkarten-automaten.“

Weltmeister im Kaffee-trinken und SaunierenUnd was sagen die „Finnen von der Straße“? „Schöne Parks, Gale-rien und Kneipen sind nur einen Katzensprung voneinander ent-fernt“, sagt Jani. Am liebsten be-sucht die Marketingexpertin den Hakaniemi-Markt am frühen Morgen. „Hier kann man den Sonnenaufgang beobachten, die Kaffeebuden haben schon geöff-net und man genießt Kaffee und frische Donuts.“ Die Finnen sind Weltmeister im Kaffeetrinken mit einem jährlichen Pro-Kopf-Ver-brauch von 10 Kilogramm Kaffee-bohnen. Eine Einladung zum „kahvi“ gehört einfach zum All-tag.Petteri hingegen frönt am liebsten dem finnischen „Nationalsport“, dem Saunieren. Die Bewohner im hohen Norden gehen wöchent-

lich, viele sogar täglich, in die Sauna. Früher nützte man die Sauna nicht nur als Freizeitver-gnügen, hier wurden aus hygieni-schen Gründen auch Kinder ge-boren oder Kranke gepflegt.

Vintage und DesignVille Kokkonen, Design Direktor des von Alvar Aalto, dem Vater finnischer Architektur und De-signs mitbegründeten Möbelher-stellers Artek, wohnt im boomen-den Viertel Kruununhaka. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Gegend ungemein entwi-ckelt. Viele neue Shops haben aufgemacht, man findet viel Vin-

tage und Design.“ Als trendigen Restaurant-Tipp empfiehlt er das Nokka: „Die Architektur stammt aus den 1930er Jahren, von den oberen Stockwerken hat man ei-nen einmaligen Blick auf die Stadt.“ Der österreichische Zeichner und Reiseschriftsteller Tex Rubinowitz leidet, wie er selbst sagt, nicht am Stockholm-, sondern am Helsinki-Syndrom. In Helsinki trifft man ihn allerdings weder auf der Tou-risten-Achse vom Marktplatz zum Senatsplatz, noch auf der Espla-nade zum Glaspalast, auch nicht im berühmten Jugendstilviertel oder vor einem weltbekannten

Alvar Aalto-Gebäude, sondern am ehesten im Ravintola Sea Horse. Das Lokal verkörpert, so schreibt Rubinowitz in seinem neuen Buch „Rumgurken“, all das, was Finnland so besonders macht: „Diese Mischung aus dunstiger Melancholie und Demutskapitula-tion, alles passt so gut zusammen: die Einrichtung, das Personal, die Sitzkoben, das unterseeische Zwielicht, die sedierten Gäste, das wunderschöne Seepferdchen-fresko an der Wand, eine kokon-artige Einheit forcierten Brem-sens. Keine Frage: der Vorhof zum Paradies.“ ❙

weiße stadt des nordensHELSiNki hat sich herausgeputzt, die Stadt, auf die die Designwelt 2012 die Au-gen richtet. Die alte Dame, der man ihre 200 Jahre nicht ansieht, lässt sich dieses Jahr gleich doppelt feiern. i barbara jahn

Dass diese Stadt zur Welt-Design-Haupt-stadt 2012 gekürt wurde, hat gute

Gründe. Die Metropole im Nor-den Europas ist ein Mekka für Ar-chitektur- und Designpilger und ein Zentrum der guten Gestal-

tung. „Aufgrund der hohen Dichte an kreativem Potenzial hat die finnische Architektur in den vergangenen Jahren große inter-nationale Beachtung gefunden, das immer wieder preisgekrönte finnische Design ist schon lange kein Geheimtipp mehr.“ So be-

schreibt Ulf Meyer in seinem so-eben erschienenen Architektur-führer über die finnische Metropole (DOM publishers, ISBN 978-3-86922-209-7), einen Ort, der nicht so sehr in aller Munde ist wie Paris, Mailand und London, es aber sein sollte.

HELSiNki wurde lange unterschätzt. Jetzt dreht die Welthauptstadt des Designs auf und präsen-tiert sich von ihrer dynamischen, angesagten und bisweilen skurrilen Seite. Finnen und Helsinki-Fans verraten ihre Lieblingsplätze abseits der Touristenpfade. i irene mayer-kilani

Helsinki feiert sich als Welthauptstadt des Designs. WDC Lauri Rotko

Klassische finnische Moderne: KESKO-Hauptverwaltung, Toivo Paatela, 1940 Philipp Meuser /// DOM publishers Meilenstein aus Alvar Aaltos funktionalistischer Phase: Paimio Sanatorium, 1932 Philipp Meuser /// DOM publishers

finnlands hauptstadt - vorhof zum paradies

Page 13: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

international Helsinki | 13

Eine bessere WeltMit nicht weniger als 250 Projek-ten verdeutlicht Helsinki seinen Anspruch als Welt-Designhaupt-stadt. Die verschiedenen Projekte und Veranstaltungen ermuntern die Stadtbewohner, sich aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes zu beteiligen, von der Beleuchtung bis hin zu Verkehrskonzepten. An der Universität Helsinki wurde das Ökosystem einer Stadt er-forscht, es wurden neue Stadtgär-ten gegründet und neue öffentli-che Saunen, die als kulturelle Treffpunkte dienen, gebaut. Neue Lösungen wurden sowohl im Pro-duktdesign als auch im Service gesucht – von Flugzeugen bis hin zur Alterspflege. Die mehr als 100 Ausstellungen präsentieren unter anderem finnisches Design, die Architektur Helsinkis, sowie Visi-onen junger talentierter Designer.

Nordische PerleHelsinki gilt als Hochburg des Klassizismus, in der der starke Einfluss des nahe gelegenen Sankt Petersburg zu spüren ist. Nachdem 1812 die Entscheidung gefallen war, Helsinki zur Haupt-

stadt Finnlands zu machen, war es vor allem der Architekt Carl Ludwig Engel, der mit seinem En-semble bestehend aus Dom, Se-natsgebäude und Universitätsge-bäude den klassizistischen Herzschlag der Stadt mitten im Zentrum in Gang setzte. Das mar-kante Weiß der Architektur brachte Helsinki auch den Beina-men „Weiße Stadt des Nordens“ ein. In anderen Stadtteilen wie Katajanokka, Kruununhaka oder Eira hat sich unübersehbar der Jugendstil breit gemacht, vor al-lem bei Wohnbauten, aber auch bei Repräsentationsbauten wie Nationalmuseum oder der Kirche von Kallio. Eng damit verbunden ist der Name des Architekten Eliel Saarinen, der unter anderem 1919 den Hauptbahnhof im nati-onalromantischen Jugendstil er-baute.

Alleskönner AaltoNicht wegzudenken aus der Ge-staltungshistorie ist natürlich Al-var Aalto (1898-1976), der ge-meinsam mit seiner Frau Aino Marsio Werke schuf, die nicht nur von großer Bedeutung in seiner

Schaffensperiode waren, sondern auch die folgenden Generationen von Architekten und Designern beeinflusste. Der Pionier moder-ner Gestaltung studierte am Hel-sinki Institute of Technology, die nun Helsinki University of Tech-nology heißt und Teil der Aalto University ist, wo er 1921 seinen Abschluss machte. Während er zunächst noch dem nordischen Klassizismus folgte, zu dieser Zeit der dominante Stil in Finnland, wandte er sich in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren nach einigen Reisen durch Europa der Moderne zu. Ein ar-chitektonischer Meilenstein seiner funktionalistischen Phase ist das Paimio Sanatorium, das mit be-sonders benutzerfreundlichen Maßstäben Architekturgeschichte schrieb. In den späten dreißiger Jahren erfolgte ein erneuter Wan-del hin zu organischen Formen, natürlichen Materialien und einer neu gewonnenen Freiheit, mit dem Begriff „Raum“ umzugehen.

Da Aalto ein Gebäude immer als Gesamtkunstwerk betrachtete, widmete er sich auch verstärkt dem Design von Möbeln, Leuch-ten und Accessoires. Der Name Alvar Aalto ist zu einer Weltmarke geworden. So fand in Helsinki auch 2012 wieder das vierte internationale Alvar Aalto

Treffen zu moderner Architektur statt. Wer sich eingehend mit fin-nischer Formgebung beschäftigen möchte, dem sei noch das Design-museum ans Herz gelegt, wo man nach Belieben und individuellem Stärkegrad in die Gestaltungsge-schichte des Landes eintauchen kann. ❙

Eliel Saarinen plante 1919 den Hauptbahnhof im nationalromantischen Jugendstil Philipp Meuser /// DOM publishers

+ + city PEOPLE + + + city PEOPLE + + + city PEOPLE + + + city PEOPLE + + +

Leila Hämäläinen, finnische Design-kennerin mit Agentur in Deutschland:

In Finnland ist das Design nur ein Mit-tel zum Zweck, die Designer müssen nachhaltige, alltagstaugliche Produkte entwerfen - schöne Formen mit gu-ten Gebrauchseigenschaften kombi-nieren. So bedeutet das Design in Finnland nichts Heiliges und Elitäres, sondern gute, zweckmäßige, ver-ständliche Formen. Die Nachkriegs-generationen sind umgeben von Ara-bia-Geschirr, Iittala-Glas, Aalto-Hockern und Fiskars-Scheren und -Werkzeugen aufgewachsen; und selbstverständlich mit den bunten Marimekko-Stoffen als Tischdecke oder Kleid gegen Tristesse des Alltags der langen dunklen Win-ternächte.

Die jetzt aktuel-len Designer scheinen mitein-ander darüber zu konkurrieren, wer aus traditio-nellen Materia-lien das Meiste rausholt. So wurde das einheimische Birkenholz vor einiger Zeit neu entdeckt und in-novativ bearbeitet. Die Detailbeses-senheit der Designer hat Produkte hervorgebracht, die leicht, schwe-bend und innovativ sind; und trotz-dem so leicht verständlich, dass sie nicht nur Architekten und sonstige Profis gerne um sich zu Hause haben.

chris

tian

flam

m

JETZT

VORMERKEN

LEO 21 - WOHNRAUM ZUM WOHLFÜHLENNAHE DEM FLORIDSDORFER SPITZ

Ca. 88 freifi nanzierte Eigentumswohnungen

2 bis 5 Zimmerwohnungen mit Balkon, Loggia, Terrasse oder Eigengarten

Nahe Floridsdorfer Spitz und Alte Donau

NEUES WOHNGLÜCK BREITENLEE22., BREITENLEER STR. 240 - 244

Ca. 24 freifi nanzierte Eigentumswohnungen

2 bis 4 Zimmerwohnungen mit Balkon, Loggia, Terrasse oder Eigengarten

Nahe Badeteich Hirschstetten

20120920_Anzeige_CityMagazine_290x107,5.indd 1 20.09.12 14:49

Zeitgenössisch: High-Tech-Center, Kai Wartiainen, Pöyry Architekten, 2001 Philipp Meuser /// DOM publishers

Page 14: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

finnland und design = finnshopWAS MAcHt EiNE GEbÜrtiGE FiNNiN iN WiEN? Sie bringt den Österreichern finnisches Design näher – und das mit Begeisterung und Leidenschaft.

2004 gründete Heidi Sa-lama-Kollegger finnshop als Webshop, „aus Liebe zu finnischem Design

und meiner Heimat“. Das positive

Feedback und die steigende Nach-frage nach finnischen Marken-Produkten bestärkten sie darin, 2009 auch einen Showroom zu eröffnen. finnshop residiert mitt-lerweile in der Siebenstern-gasse 17 im 7. Bezirk. „Wir fühlen uns hier, wo Design und Kultur groß geschrieben werden, sehr wohl“, sagt Salama-Kollegger. Auf rund 80m2 Fläche präsentiert sie in gemütlicher Atmosphäre ein breites Angebot bekannter finni-scher Labels wie artek, aarikka, iittala, marimekko, Secto Design, Hanna Korvela Design, Tunto De-sign und Verso Design - farbenfro-hes, außergewöhnliches und zu-gleich funktionales finnisches Design, so weit das Auge reicht. Designbegeisterte finden hier zahlreiche „legendäre“ Artek-Mö-

belstücke wie z.B. den Paimio-Stuhl, die beliebten Hocker E60, die Hallway-Stühle, aber auch Re-gale oder Lampen. Und wer die beliebte Aalto-Vase von Iittala in unterschiedlichsten Farben oder die bunten Modekollektionen von Marimekko, für die sich schon Ja-ckie Kennedy in den 60er Jahren begeistert hat, sucht, wird hier auch fündig.

Fühlen wie in Finnland Parallel dazu gibt es im Webshop rund 3.000 Produkte, von diver-sen Wohn-Accessoires über Lam-pen und finnische kulinarische Spezialitäten bis hin zu Mode und Mode-Accessoires. „Meine Kun-den sagen oft, dass sie sich in mei-nem Shop ein bisschen wie in Finnland fühlen. Darüber freue

ich mich sehr, denn genau das war mein Ziel: ein Stückchen Finnland nach Österreich bringen und meine Leidenschaft für finni-sches Design mit anderen zu tei-len“, so Salama-Kollegger. ❙

Pro

mot

ion

finnshopSiebensterngasse 17, 1070 WienMO - FR 10-18.30 UhrSA 10 -16 [email protected]/finnshop.at

Heidi Salama-Kollegger eröffnete 2009 den finnshop. finnshop Finnische Designklassiker finnshop

f i n n s h o p

der blick in die weltöStErrEicHiScHES DESiGN GEHt iN DiE oFFENSivE – nach Auftritten in Mailand, Berlin und natür-lich in Wien auf der Vienna Design Week ist es nun die diesjährige World Design Capital Helsinki 2012, die in den Genuss rot-weiß-roter Gestaltungsleidenschaft kommt. i barbara jahn

Österreich ist eine Desi-gnnation, das wurde schon oft unter Be-weis gestellt. In den

letzten Jahren wurde darüber hi-naus erkannt, dass Design auch ein wichtiger Wirtschafts-faktor ist. Um das inter-nationale Interesse an heimischer Gestal-tung noch weiter anzukurbeln, wurde nun die offene Plattform AustriaDesign-Net ins Leben gerufen, die ös-terreichische De-sign-Initiativen dazu einlädt, unter Beibehaltung der eige-nen Identitäten Synergien und Netzwerke gemeinschaft-lich zu nutzen, um österreichi-sches Design international best-möglich zu präsentieren.

Der Blick nach NordenDer große Auftritt als AustriaDesi-gnNet fand erstmals im Septem-ber im Rahmen der World Design Capital Helsinki 2012 statt. Neben der Teilnahme an der Ausstellung Every-day Discoveries, die gemei-nen Alltag zu ihrem zentralen Thema machte, zeigte Österreich als eine von mehr als 20 Nationen in der Ausstellung „WerkStadt Vienna. Design Engaging the City.“ signifikante Stücke österrei-

chischer Designgeschichte von Thonets Kaffeehausstuhl No.14 bis hin zur diversion toilet von EOOS, einem revolutionärem Konzept für Sanitäranlagen für

Entwicklungsländer. Und am Austrian Day lud man zu

den Austrian Design Showcases, wo inno-

vative Produkte der Designbüros und eben jene des AustriaDesignNet präsentiert wur-den. Finnische Wirtschaftstrei-bende interessier-

ten sich für öster-reichische Produkte

und Projekte aus den Bereichen Konsum- und

Investitionsgüter und Ar-chitekturdesign, die erst kürz-

lich mit dem Staatspreis Design oder einer Förderung von impulse austria ausgezeichnet wurden. Das Ziel, erste Kontakte zu knüp-fen, einander kennen zu lernen, Synergien auszuloten und künf-tige Kooperationen zu bespre-chen, wurde damit erreicht.

Der Blick nach vorneWalter Koren, Leiter der Außen-wirtschaft Austria, wittert große Chancen: „Dieser Großevent ist einer der weltweit bedeutendsten und renommiertesten im Design-bereich. Umso mehr freut es mich, dass sich erstmals führende

Designinstitutionen aus Öster-reich zusammengeschlos-sen haben, um in Hel-sinki mit einer umfassenden Aus-stellung ins inter-nationale Ram-penlicht zu treten.“ Auch Sabine Pümpel, die Programmlei-terin des impulse Austria Wirt-schaftsservice (aws) ist von den positiven Auswirkungen über-zeugt: „Der Auftritt von AustriaDesignNet beim World Design Capital Helsinki leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der österreichischen Designszene und erhöht das Bewusstsein für designbasierte Innovationen aus Österreich im In- und Aus-land.“

Der Blick nach WienIn Wien wird die von der bri-tischen Journa-listin Sophie Lovell in Zu-

sammenarbeit mit dem nieder-ländischen Studio Mak-

kink & Bey kuratierte Ausstellung „Werk-

Stadt Vienna. De-sign Engaging the City“ ab 12. De-zember im Wie-ner MAK zu se-hen sein. Das Wiederentdecken und Beleben lo-

kaler Produktions-werkstätten sowie

die erstmals zur World Design Capital 2012 in

Helsinki gezeigten Projekte stehen dabei im Mittelpunkt. ❙

diversion toilet von EOOS/Eawag (finanziert durch ein Forschungsstipendium der Bill & Melinda Gates Foundation) EOOS_Eawag

Fina von Thomas Feichtner

Carl Mertens

1POLKA_T280 Lobmeyr_PM

design

Page 15: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

design | 15

form, funktion, finnlandvoN WEGEN trAuriG: Finnland sprüht vor Lebensfreude. Das verraten die alte und die neue Desig-nergeneration, die auch die dunklen Wintermonate zum strahlenden Erlebnis machen. i barbara jahn

Die Finnen gelten als die Pragma-tiker unter den Designern. Sie entwerfen nichts, was unnütz oder unbedacht wäre, auch

nichts, was nur gut aussieht und keine Aufgabe erfüllt. Dafür sind andere Natio-nen zuständig, aber nicht sie. Ein Grund dafür mag die Leidenschaft für und der da-ran geknüpfte euphorische Einsatz von na-türlichen Materialien sein. Deshalb darf nichts für „Nichts“ sterben. Klingt wie ein Grundsatz, ist aber eine Philosophie.

Übervater Aalto Finnisches Design ist traditionell und eng verwoben mit Kultur und Lebensart des nordischen Volkes. Finnisches Design ist aber auch jung und frech, und mittlerweile manchmal sogar farbenfroh. Vielleicht wirkt es auf den ersten Blick ein wenig eigensinnig, aber – wie so oft – macht sich der zweite Blick meist ver-dient. Finn-land ist mit einer langen und sehr erfolgrei-chen Designge-schichte verbunden. Die produzierende Szene lebt zum Teil von den genialen Klassikern, die Alvar Aalto, Tapio Wirkkala, Ilmari Tapio-vaara, Nurmesniemi Antti und Kaj Franck – um nur einige zu nen-nen – hervorgebracht haben. Sie alle sind großes Vorbild für den gestaltenden Nachwuchs, der sich ebenfalls und aus-schließlich auf das We-sentliche besinnt. So ließ Al-var Aalto beispielsweise seine berühmte Wellenform, die er in der Architektur verwendete, auch in seine legendäre gläserne Vase von 1936 einfließen, die bis heute in ein und der-selben Aus-führung von Iittala produziert wird, ein traditio-neller Konzern, für den auch Tapio Wirkkala 1946 den Kelch Kantarelli ent-warf. In seinen Entwürfen verband Alvar Aalto die skandinavische Handwerkstradi-tion und eine ausgeprägte Naturverbun-denheit mit den funktionalen Ideen des Bauhauses. Dies führte zu einem Gedan-kenaustausch mit Marcel Breuer und be-einflusste später die Arbeit beider Designer. Den Armsessel Nr. 41 entwarf Aalto für das nach seinen Plänen erbaute und eingerich-tete Sanatorium der Stadt Paimio in Finn-land.

Gut im Geschäft ist der renommierte Mö-belhersteller Artek, dem es seit vielen Jah-ren gelingt, eine gute Mischung aus neu aufgelegten Klassikern – darunter eben auch Aaltos Armsessel Nr. 41 - und Ent-würfen aus dem 21. Jahrhundert zu forcie-ren. So gehört der Domus Lounge Chair von Ilmari Tapiovaara ebenso dazu wie der Stuhl Lento des jungen Designers Harri Koskinen. Auch der Stoffproduzent Ma-rimekko spielt auf internationaler Ebene blendend mit. Natur pur und Ideen-Recyc-ling – das ist Nachhaltigkeit auf Finnisch.

Aaltos UrenkelAndererseits versuchen die Jungen auch, sich aus dem Schatten der einstigen Meis-ter der Form zu lösen und neue Wege zu

gehen, was eine Portion Glück, Selbstbewusstsein und

Durchhaltevermögen erfordert. Dieses be-

weist etwa der junge finnische

Designer Mikko Kärkkäinen,

der mit sei-nem eigenen

Designlabel Tunto einen einzigartigen

und zeitlosen Stil ver-folgt. Mit seiner Herangehens-

weise entwickelt er völlig neue Konzepte, die jedoch die skan-

dinavische Ästhetik, für die Finnland so bekannt ist,

stets miteinbezieht. Als Vorbild für einen er-folgreichen Weg könnte in jedem Fall Designerin Hanna Korvela gelten, die

sich vor mehr als 15 Jahren auf Teppiche aus

Wolle, Papiergarn und an-deren außergewöhnlichen

Materialien spezialisiert hat. Ihr Konzept geht auf: Hanna Korve-

las Arbeiten wurden be-reits mit zahlreichen

Designpreisen aus-gezeichnet. Die

junge Genera-tion ist aber auch ganz

besonders stolz darauf,

sauberes Design zu produzieren. Ins-

besondere Holz hat es ihnen angetan – so produziert

die 2009 gegründete Designgruppe Punkalive ganz aus Holz angefertigte Mö-bel, Pavillons und Innenausstattungen. Als Rohmaterial dafür dient Kerto von Finnfo-rest, ein Furnierschichtholz aus Fichte, das aus zertifizierten finnischen Fichten herge-stellt wird. Gleichzeitig arbeitet man aber mit internationalen Designgrößen wie Ka-rim Rashid zusammen, der ja eher auf der Kunststoffwelle zuhause ist. Lässt der sich am Ende doch bekehren? Jedenfalls ganz

auf Holz setzt auch Secto Design Oy, ein finnisches Unternehmen, das auf die Her-stellung von Holzleuchten spezialisiert ist. Die Lampenschirme werden in Finnland handwerklich von ausgebildeten, geübten Fachleuten aus finnischem Birkenholz an-gefertigt und tragen die klare nordische Handschrift des Architekten Seppo Koho.

Finnische Designer beweisen einmal mehr, dass Design auch eine Frage der ökologi-schen Verantwortung ist. Denn diese muss Bestandteil einer Kultur sein, in Zukunft umso mehr. Schon lange aber haben sie be-wiesen, dass sie begnadete Gestalter sind. Fehlt nur noch, dass Nokia wieder auf die Beine kommt. ❙

10., Laaer Berg-Str. 66, Tel. 01/68020-0www.renault-wien.at

RENAULT WIEN22., Gewerbeparkstr. 11, Tel. 01/73200-0www.renault-donaustadt.at

RENAULT DONAUSTADTDRIVE THE CHANGE

www.renault-wien.at

TWIZYElektromotor mit bis zu 13 kW Spitzenleistung Reichweite 100 km • Ladezeit 3,5 StundenBatteriemiete ab € 50,–/Monat

SCHON AB € 6.990,–1)

GET ELECTRIFIED!

Jetzt auch im 0% Z.E.

Leasing verfügbar!2)

1) Unverb. empf. Listenpreis inkl. USt zzgl. Auslieferungspauschale von € 100,– netto. 2) Renault Finance Z.E. Leasing inkl. gesetzlicher Vertragsgebühr. Fixzinsgarantie über die gesamte Laufzeit bei einer Laufzeit von 36 Monaten und einer Kilometerleistung von 10.000 km p.a., freibleibendes Angebot von Renault Finance (RCI Banque SA Nieder-lassung Österreich) gültig bis 31.10.2012 bei allen teilnehmenden Renault Partnern. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfotos.

fotos I hersteller

Leuchte Avanto von Punkalive.

Armlehnstuhl Nr. 41 Paimio

von Artek, Design Alvar Aalto.

Alvar Aaltos Vase wird seit 1936 produziert.

Leuchte Atto von Secto Design.

Page 16: city - das magazin für urbane gestaltung 3/2012

16 | design

AWArD. Nachgedacht wurde darüber ja schon ein Weilchen. Die Neue Wiener Werkstätte lud erstmals zur Teilnahme am NWW Design Award. Eine neue Auszeich-nung, die noch von sich reden machen wird. i barbara jahn

Während alles aus der aktuellen De-signszene in und rund um Köln,

Paris und Mailand weilte, wurden im steirischen Pöllau bereits die letzten Weichen für einen neuen Design-Award gestellt. Beginnend mit dem Jahr 2012 und dann im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfin-dend begibt sich die Neue Wiener Werkstätte auf die Suche nach neuen Ideen, die vollkommen losgelöst von kommerziellen Zwe-

cken höchs-tes Niveau erreichen sollen. Ein-geladen wa-ren dazu Jungdesig-ner und De-

sign-Studierende sowie auch eta-blierte Innenarchitekten und Gestalter im gesamten deutsch-sprachigen Raum, um ihre Vor-schläge zum Thema Mobilität ein-zureichen.

Frischer WindAber gibt es nicht eigentlich schon genug Awards? Nein, erklärt Junior-Chef Stefan Polzho-fer: „Die Neue Wiener Werk-stätte ist eine Marke, die eine gewisse

historische Verpflichtung hat. Bei der historischen Wiener Werkstätte haben sich Künst-ler und Handwerker zusam-mengeschlossen und gegensei-tig inspiriert. Wir möchten nicht nur den Markennamen führen, ohne dem auch gerecht zu wer-den. Wir erhoffen uns, damit Trends, frische Ideen und kreative Strömungen aufzuspüren. Man

steht dabei in engem Dialog mit den Desig-nern und kann als Produzent direkt am Puls der Zeit sein oder auch Zu-kunftsströ-mungen

frühzeitig erken-nen.“

Beste BedingungenFür die Umsetzung des Vorhabens wur-

den zahlreiche namhafte Unter-stützer gewonnen, darunter die Vienna Design Week, die Creative Industries Styria, Design Austria und die Universität für Ange-wandte Kunst Wien sowie zahl-

reiche Unternehmen aus der Bau-wirtschaft. In der Jury sitzen internationale Experten aus den Bereichen Design, Kultur, Me-dien, Hochschulen und Wirtschaft wie der New Yorker Architekt und Künstler Vito Acconci, der italienische Designer Fabio No-vembre, Architekt Gregor Eichin-ger und die Rektoren der Partne-runiversitäten Angewandte Wien, Zürcher Hochschule der Künste und Hochschule für Gestaltung Offenbach.

Mit Spannung erwartetMitten im Sommer endete die Einreichfrist, bei der alle Erwar-tungen übertroffen wurden. Nicht weniger als 297 Projekte, die alle Kriterien erfüllten, landeten auf dem Tisch der Jury. Einreichun-gen kamen aus 20 verschiedenen Ländern, darunter sogar aus In-dien, Südafrika und Israel. Paral-lel zum Juryvoting wurde auch ein Uservoting abgehalten, aus

dem ein Publikumsfavorit hervor-geht: Es ist das Projekt „I´m Where I Live“, in dem Emanuele Spano einen Raum beschreibt, der mit einem modernen Gebäude aus öko-freundlichem Material ein eklektisches Lebenskonzept zum Ausdruck bringt und die Tra-dition und das architektonische Erbe der Region Salento mitein-bezieht. Das Bemerkenswerte da-

ran ist, dass es sich hier um ein ganzes Wohnkonzept und nicht um ein konkretes Möbelstück handelt. Deshalb entschloss man sich, in dieser Kategorie auch ei-

nen zweiten Platz zu küren, den Cornelius Comanns mit seinem einfachen Knickerhocker, den man einfach nur an die Wand stellt, belegt. Doch zurück zum Wettbewerb: Am Ende blieben insgesamt noch 15 Projekte im Rennen um die neue Trophäe. Die Einreichungen waren besonders hochklassig: •Alexander Nettesheim mit Flee-

zer, einer als Transportmittel nutzbaren mobilen Klappliege;

•Das Designerduo Philipp Her-mes und Dustin Jessen mit dem Formholzstuhl Donald;

• Thede Müller-Jacobs mit dem Faltstuhl Frog, dessen Kreuz-verbindung auf dem Prinzip des Gordischen Knotens basiert;

• Tanja Unger mit Packesel, ei-nem als Leiter nutzbaren Regal.

•Weiters Cornelius Comanns mit der mobilen LED-Leuchte Schlagschatten;

• Susanne Schmid mit dem mo-dularen Möbel Raumregal.

Die Favoriten des Juryvotings wa-ren:•Oliver Wanke mit Bücherregal

Flying Books, • Johanna Dehio mit Hocker-

bank, •Barbara Gollackner und Mi-

chael Walder mit Umberto, ei-nem Bücherregal mit integrier-ter Lese-Kuschel-Ecke,

•Eugenio Catalano und Team mit einem Klapptisch mit scheinbar unendlicher Länge,

• Sarah Böttger mit Garderobe Skale,

•Anna Rosinke und Maciej Chmara mit einer fahrbaren Küchen- und Essplatzeinheit,

•Robert Haranza mit dem selbst-erklärenden Regalpuzzle und die beiden Tische PAD und Plu-gIn von Florian Gross.

In Sachen BotschafterDie Premiere des ersten NWW Awards ist also erfolgreich über die Bühne gegangen. Der Hori-zont erstreckt sich allerdings noch viel weiter: Der Ausstellungskof-fer der Neuen Wiener Werkstätte mit Visualisierungen und Prototy-pen geht im deutschsprachigen Raum auf Tour, um nicht nur die Top Five international zu präsen-tieren, sondern auch Österreichs Position als Design-Standort ver-tiefen. ❙

www.nwwdesignaward.org

fotos I neue wiener werkstätte

I´m Where I Live von Emanuele Spano

Donald von Philipp Hermes und Dustin Jessen

Packesel von Tanja Unger

Regalpuzzle von Robert Haranza

Hockerbank von Johanna Dehio

Schlagschatten von Cornelius Comanns

Umberto von Barbara Gollackner und Michael Walder

Knickerhocker von Cornelius Comanns

Mobile Gastfreundschaft von Anna Rosinke und Maciej Chmara

frische ideen und kreative strömungen

Fleezer von Alexander Nettesheim

Frog von Thede Müller-Jacobs