Cluster Organisation und -Management Dipl.-Ing. Bernd Thomas Kiev, 30. Oktober 2009.
-
Upload
wilhelmina-kerl -
Category
Documents
-
view
103 -
download
0
Transcript of Cluster Organisation und -Management Dipl.-Ing. Bernd Thomas Kiev, 30. Oktober 2009.
Cluster Organisation und -Management
Dipl.-Ing. Bernd Thomas
Kiev, 30. Oktober 2009
Gemeinsam sind wir stärker!
Am Anfang steht die Kooperation denn:
„Gemeinsam sind wir stärker!“
Merkmale von Kooperationen: Nutzen orientiert Stärkenorientiert Eigenständigkeit der Partner partielle Kooperation
Merkmale für erfolgreiche Kooperationen:
Die Kooperationspartner können einander vertrauen (Vertrauen)
Alle Projektteilnehmer sind freiwillig involviert und bleiben selbstständig (Freiwilligkeit)
Die Zusammenarbeit ist dynamisch und offen angelegt. (Offene Gestaltung)
Jedes Kooperationsvorhaben bedarf einer gründlichen Vorbereitung und Planung
Folgende Schritte sind notwendig: Der erste Schritt ist eine Stärken/Schwächen und
Chancen/Gefahrenanalyse (SWOT). Darauf folgt die Formulierung der konkreten
Kooperationsabsichten bzw. der Clusterziele. Als nächster Schritt werden weitere, für das Vorhaben
notwendige potentielle Partner definiert und zur Kooperation eingeladen.
Potentziale für die erfolgreiche Netzwerkbildung Branchenspezifische Infrastruktur ist lokal konzentriert Exzellente Unternehmen, Hochschulen und
Forschungseinrichtungen Qualifizierte Arbeitskräfte
Potenzial an gut ausgebildeten Arbeitskräften Arbeitskräfte verbleiben in der Region
Gründergeist und Unternehmertum Tradition des Unternehmertums und des Mittelstands Hochschulen: Gründungskultur Breites Beratungsangebot
Verfügbarkeit von Venture Capital Kultur der Kooperation
Cluster sind Netzwerke von Unternehmen und ergänzenden Einrichtungen
Besonders erfolgreich bei dem Mix von 3 Arten von Unternehmen marktstarke, technologisch führend + international agierende Unternehmen zulieferende oder ergänzende Unternehmen (meistens KMU‘s) besonders innovative und dynamische, wissensbasierte Spezialisten aus Universitäten, F + E Einrichtungen u.a.
Cluster tragen zu regionalen Wachstumsprozessen bei
Cluster tragen zu regionalen Wachstumsprozessen bei indem sie:
die Akteure aus Bildung, Forschung und Unternehmen stärken, Regionale Akteure und insbesondere Hochschulen zu Partnern der Regionalentwicklung werden lassen,
die Investorenansprache unterstützen und einen Rahmen für die Bündelung öffentlicher Maßnahmen bieten.
Vorteile für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) durch Beteiligung an Clustern
Wachstum von Produktion und Beschäftigung, Innovationsschub, Verbesserung von Kompetenz und Know-how
Verbesserung der Qualität und der Produktivität, Steigerung des Exports, Bessere Ressourcennutzung
Cluster bauen auf Kooperationen auf; ohne Kooperationen gibt es keine Cluster.
Für den Erfolg eines Clusters sind folgende Faktoren wichtig: Unternehmen mit ausreichendem Leistungspotential,
gutem Marktzugang und großer Innovationsfähigkeit Eine klare Nutzenerwartung der Partner Die Bereitschaft zum aktiven Wissensaustausch
Aufbau und die Pflege von wechselseitigem Vertrauen zwischen den Partnern
Netzwerksteuerung zur Koordination der Clusteraktivitäten und für die Vernetzung nach innen und außen (Clustermanagement)
Gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit und auf den märkten (Cluster-PR und Vermarktungssysteme)
Die 10 entscheidenden Fragen für den Beginn1. Was wollen wir mit Hilfe der Kooperation oder des Clusters
erreichen?2. Können wir unser Ziel auch mit anderen Mitteln erreichen?3. Welche Partner sind für das Vorhaben nötig?4. Haben die Partner genügend wirtschaftliche, organisatorische
und innovatorische Kapazität?5. Welchen Nutzen (Stärken) bringen die Partner in das Netzwerk
ein?6. Welchen Nutzen bietet das Netzwerk seinen Partnern?7. Auf welche bereits erfolgreichen bzw. stabilen Kooperationen
kann die Vernetzung aufbauen?8. Stimmt die „Chemie“ zwischen den Partnern?9. Welche vertrauensbildenden Maßnahmen sind erforderlich?10. Sind die Ziele und Aufgaben der Kooperation bzw. des
Netzwerkes allen relevanten Interessensgruppen klar?
Typische Ziele, die sich in zahlreichen Clustern finden sind:
Bereitstellung und Nutzung von unternehmens-bezogenen Dienstleistungen (Cluster Services)
Gemeinsame Forschung und Entwicklung Innovationsförderung Gemeinsames Marketing Exportförderung: Erschließung neuer Absatzmärkte Gemeinsame Beschaffung Aus- und Weiterbildung Nutzung von Synergieeffekten Lobbying und Interessensvertretung
Cluster Services sind entscheidend für den Erfolg und die Nachhaltigkeit eines Clusters
Erfahrungen in bestehenden Clustern haben gezeigt, dass seitens der Unternehmen vor allem Interesse an den folgenden Arten von Cluster Services besteht: Marketing und PR Dienstleistungen bzgl. Exportförderung Aus- und Weiterbildung / Training Angewandte Forschung und Entwicklung (F & E) Gemeinsame Einrichtungen (Prüflabore, etc.) Informationsdienstleistungen zu (öffentlichen) Ausschreibungen Lobby Arbeit Finanzierung / Zugang zu Kapital (VC, KMU Kredite)
Bei der Zielfindung sind folgende Punkte zu beachten: Mit der Formulierung gemeinsamer Ziele sollte möglichst
früh begonnen werden. Nur wenn klare Ziele vorliegen, kann mit der
Strategieentwicklung und weiteren Clusteraktivitäten begonnen werden.
Die Ziele sollten nicht zu breit gesteckt sein, wegen inhaltlicher Spezialisierung und Profilbildung.
Der thematische Fokus sollte nicht zu eng sein (Cluster verändern sich).
Die Ziele sollten möglichst genau formuliert werden, mit konkreten Maßnahmen und Aktivitäten.
Die Ziele sollten realisierbar und messbar sein.
Fähigkeiten und Eigenschaften des erfolgreichen Cluster Managers
Kommunikationsfähigkeit sowohl auf der persönlichen als auch auf der fachlichen Ebene
Erfahrung im Bereich Public Relations Motivationstalent um Vertrauen zwischen den Partnern
aufzubauen Verständnis für die Zusammenarbeit in Netzwerken Fähigkeit die Rolle eines Treibers und Motors des
Netzes zu übernehmen; Management-Erfahrung Akzeptanz bei den Promotoren des Netzes
Herkunft des Clustermanagements
Aus dem Unternehmensbereich
Aus dem Forschungs-bereich
Aus Unternehmens-beratung / Wirtschafts-förderung
Vorteile + an den Bedürfnissen des Marktes orientiert
+ kennt die Forschungs- landschaft
+ Unabhängigkeit und Neutralität+ Professionalitäts- vorteile+ gute Kontakte zu regionalen Entscheidungsträgern
Nachteile + Konkurrenzsituation möglich + Gefahr zu geringer Neutralität
+ möglicherweise zu wenige Kontakte in die Industrie+ mangelnde Management-erfahrung
+ keine unmittelbare Unterstützung durch starke Unternehmen und/oder Forschungs- einrichtungen+ vergleichsweise größerer Orga- nisationsaufwand, insbesondere bei kleineren Netzen
Projektplanung
Die Ergebnisse der Planungsphase werden in dem „Projektplan“, zusammengefasst, der die folgenden Elemente beinhaltet:
Projektbeschreibung Kurzdarstellung des Projektträgers Projektleiter/Organisation Beschreibung der Projektpartner Ausgangslage /& Motivation Projektgegenstand und Projektziele Projektablaufplan (Struktur-, Ablauf- und Terminplan) Personal- und Ressourcenplan (Businessplan)
Businessplan des Clusters
Der Businessplan beschreibt als „Unternehmenskonzept“:
die Ziele und Strategien des Clusters das Marktpotential die Management- und Organisationsstruktur die geplanten Produkte und Serviceleistungen die Finanzwirtschaftliche Analyse mit
Planbilanz Plan-Gewinn & Verlustrechnung
die Darstellung der Chancen und Risiken
Finanzierung des Clusters
Die Planung und Realisierung des Finanzierungskonzeptes besteht aus nachfolgenden Schritten:
Ermittlung der KostenstrukturErstellung der Finanzplanung als mittelfristige Prognose-rechnung der Einnahmen und Ausgaben des Clusters
Ermittlung des Finanz- bzw. KapitalbedarfsEinführung eines funktionsfähigen RechnungswesensEinführung eines Controllingsystems
Wichtige Punkte für die Strategieumsetzung Mit kleinen, operativen Schritten starten und die knappen
Ressourcen nicht überfordern. Aktivitäten beginnen, die schnell zu konkreten
Ergebnissen führen und Erfolgserlebnisse fördern. Kontinuierliche Kommunikation sowohl der
Zielsetzungen als auch des bereits Erreichten gegenüber den Mitgliedern sicherstellen.
Klare Verantwortlichkeiten festlegen Einbindung möglichst vieler Clustermitglieder in die
Umsetzung der Strategie Zwischentermine möglichst strikt ein halten Festlegung von Zwischenzielen, sowie entsprechender
Ereignisse auf dem Weg zur Erreichung der Clustergesamtziele.
Verhaltensregeln für erfolgreiches Arbeiten im Projektteam Konflikte und Probleme sollten offen benannt,
besprochen und gelöst werden. Arbeits- und Besprechungsergebnisse werden
dokumentiert.
Alle Projektdokumente und Informationen sind für alle jederzeit einsehbar.
Die Zuständigkeiten sind eindeutig festgelegt.
Vorgehensweisen werden abgesprochen und von allen eingehalten.
Die wichtigsten Aufgaben des Projektleiters sind: Gesamtkoordination und Steuerung des Projektteams Projektplanung und –Controlling (Leistungen, Termine, Kosten) Führen des Teams, d.h. zielorientierter Einsatz der Projektbeteiligten Motivation der Projektbeteiligten Moderation Vertretung des Projektes nach innen und außen Projektkommunikation nach innen und außen Projektadministration und Dokumentation
Bei größeren Projekten sollte zusätzlich ein eigener Projektlenkungsausschuss gebildet werden.
Die wichtigsten Finanzierungsquellen für Cluster Öffentliche Fördermittel
Staatliche Clusterförderprogramme Zuschüsse von regionalen und lokalen Wirtschaftsförderinstitutionen
Privatwirtschaftliche Einnahmequellen Mitgliedsbeiträge Einnahmen aus den Cluster Services Provisionen/Einnahmen aus der Vermittlung von Aufträgen Einnahmen aus Veranstaltungen Einnahmen aus der Akquisition öffentlicher Projekte (Nationale und
Internationale Ausschreibungen) Beteiligung an Einnahmen aus gemeinsamen Patenten und Liezenzen Beteiligungsgesellschaften, Venture Capital Sponsoring durch Großunternehmen
Häufige Finanzierungsfehler bei Clustern1. Die Kosten sind zu knapp angesetzt.
2. Der Finanzierungs- bzw. Kapitalbedarfs werden zu knapp bemessen.
3. Fördermittel werden als zentrale Säule des Finanzierungsmodells geplant.
4. Die Fördermittel werden nicht rechtzeitig beantragt.
5. Kein ausreichender Liquiditätspuffer wird bei der Finanzplanung einkalkuliert.
6. Die Zeitplanung für Mittelbedarf und Mittelaufbringung ist ungenau.
7. Die Anlaufzeit des Clusters, in der keine Einnahmen fließen, wird zu knapp eingeschätzt.
8. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge ist zu niedrig angesetzt.
9. Die Zahlungsmoral künftiger externer Kunden wird falsch eingeschätzt.
10. Kein funktionsfähiges Rechnungswesen eingeführt.
11. Das Controlling System fehlt.
Cluster und Kooperationen sind gefährdet bei: Geringer Übereinstimmung der Strukturen und Kulturen
der Partnerunternehmen; Fehlenden rechtlichen bzw. finanziellen Möglichkeiten
zur Kooperation; Mangelnder unternehmerischer Einstellung bzw.
Kompetenz; Geringem Vertrauen in Kooperationspartner und
beteiligten Institutionen Mangelndem Wissen der Partner; Nicht-Einbeziehen der Mitarbeiter in das Netzwerk Mangel an informeller Vernetzung; Unklaren bzw. unrealistischen Erwartungen an die
Kooperation
NRW cluster strategy
Structural framework for the cluster policy in NRW (cross-departmental)
Support through the respective functionally responsible departments of the state government.
Promoting visibility and development in 16 exceptionally strong areas (cluster management and cluster competition) in terms of a policy of "strengthening strengths"
Cluster management and cluster projectsCluster management partnership model involving
the public sector and private sector stakeholders
state government provides start-up aids for the clusters (on a co-funding and degressive basis)
major financial contribution by the private sector over the longer term
Cluster projects Grants for specific projects
only to be awarded after a competition
Thematically linked to the 16 Clusters
2.5 billion euros over the period 2007-2013, 50 % coming from EU Structural Funds
Away from ‘across the board‘ and towards ‘on merit‘
Competitions promote creativeness, innovating power and individual initiative
Cluster Policy in North Rhine Westfalia, Dr. B. Hausberg / Dr. S. Stahl Rolf
NRW Cluster Agency
provides a platform for the inter-disciplinary exchange of information and experience
promotes networking of the 16 state clusters realises additional potential for innovation among the 16
clusters (cross-innovation) offers advice and assistance to the clusters to help them
raise funds is responsible for cross-cluster public relations work
Cluster Policy in North Rhine Westfalia, Dr. B. Hausberg / Dr. S. Stahl Rolf
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Bernd G. ThomasSenior [email protected]: +49 172 2434366