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DOI:10.22032/dbt.39370

CoffeeLectures:SnackableContentfürWissenschaftlicheBibliotheken.

Definition,GeschichteundaktuelleAusprägung1

vonKatrinOtt

Einleitung

ObwohlCoffeeLecturesseit2014„aufdemMarkt“sind,gibtesnochkeineumfassendeUntersuchung2

überdiesesAngebotsformat.ImFrühjahr2019warfüreineintensiveBeschäftigungmitdemThemaund

füreine Umfrage gerade der Kairos erreicht, weil in den Bibliotheken schon sehr viele Erfahrungen

gesammeltwordenwaren,die–someinEindrucknachdenErstkontakten3–auchgernegeteiltwurden.

Wiesichzeigte,hofftenEinrichtungen,diegeradeindenStartlöchernstanden,vondenErkenntnissen

meinerUmfrageprofitierenzukönnen;4aberauchfürsolcheVeranstalter,diegeraderesigniertenoder

zulange„imeigenenSaftschmorten“,kamdieUmfragezurrechtenZeit,weilsiesichneueAnregungen

erhofften.Deshalb war dasInteresse an meiner Arbeit und die Bereitschaft zur Teilnahmean meiner

Umfrage sehr groß, undeine Kollegin, die ich in der Einleitung zur Umfrage zitierte, sprach mit ihrer

Aussage „Wir beobachten mit Spannung, was in den anderen Bibliotheken passiert“sehr vielen

Anbieternaus der Seele.Anhand der Auswertung der56 Fragen meiner Online-Umfrage, die von 805

Bibliotheken beantwortet wurden,kannsehr gut nachgezeichnet werden, was in den Bibliotheken

geschieht.DochzunächstsollenCoffeeLecturesdefiniertundsolldiebisherigeEntwicklungderCoffee

Lecturesdargestelltwerden.

Definition

WassindCoffeeLectures?

OliverRenn,ihrErfinder(s.u.),definiertsie2014wiefolgt:CoffeeLecturessindein„Format,welches

Ende 2013 an der ETH Zürich eingeführt wurde, und welches auf kurzen, maximal zehnminütigen

Vorträgen beruht, während denen gratis ein Kaffee oder Tee getrunken werden kann.“6In der

1Bei diesem Artikel handelt es sich um die stark gekürzte Fassung meiner Masterarbeit, die ich im Mai 2019 dem Institut fürBibliotheks-undInformationswissenschaftderHumboldt-UniversitätzuBerlinvorgelegthabe.

2Michael Fischer schrieb Anfang 2016 im Rahmen seines Bibliotheksreferendariats eine 23-seitige Hausarbeit mit dem Titel„Informationskompetenz und die ,kleine Form‘–Coffee Lectures und andere Formate derVermittlung vonInformationskompetenz an wissenschaftlichen Bibliotheken. Hintergründe, Entstehung, Erfahrungenund Potentiale“. DieserersteAnsatz,CoffeeLecturesinihrengrößerenKontext–titelgemäßinebendenderInformationskompetenz–einzuordnen,blieb aber unpubliziert. Auch Fischer führte–unter den damalslediglichneunaktiven Bibliotheken–eineUmfrage durch,derenErgebnisse–daswirdangesichtsderEntwicklung,diedasFormatseitdemgenommenhat,deutlich(s.u.)–unbestreitbaralsinaktuellgeltenkönnen.DarüberhinausgibteseinigePraxisberichte,s.u.

3OktoberbisDezember2018,37Bibliotheken.4DieseundvieleweitereAussagensindinmeinerMasterarbeitmitZitatenausE-Mailsbelegt,woraufindiesemBeitragimSinnederKürzewieauchausDatenschutzgründenverzichtetwurde.

585Teilnahmenminus5doppelte.NachderDatenbereinigungistdieGrundgesamtheitinderStatistik-Auswertung73(s.u.).6Renn2014,S.190.ÄhnlichHelmkampetal.2017,S.96:„BeiCoffeeLectureshandeltessichumkurzeVeranstaltungenvonmeistnichtmehrals10-15Minuten,indenenbeieinerTasseKaffeeInformationenvermitteltwerden.“

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AnkündigungaufdenInternetseitenderETHZürichheißtesdazu:„Abdem3.Dezember2013bietetdas

Informationszentrum Chemie Biologie Pharmazie (ICBP) [...] sogenannte Coffee Lectures an. Das sind

kurzeInformationsveranstaltungenvonmaximal10Minuten[...]DasZielderCoffeeLecturesistes,die

Dienstleistungen, Angebote und Informationsquellen bei Mitarbeitenden und Studierenden bekannter

zu machen und ihre Nutzung zu unterstützen. Zu den Präsentationen gibt es jeweils gratis einen

Kaffee.“7

ObwohlOliverRenndurchseinVorbildundseinePublikationendenCoffeeLecturesseinenStempel

aufgedrückthat,8sinddieAusprägungen,aberauchdasgrundlegendeVerständnisunddieZielgruppen

diesesFormatsindeneinzelnenBibliothekenjeweilssehrunterschiedlich,wiediePraxisbeispieleinder

Literatur9sowiedieInformationenaufdenWebseitenderveranstaltendenInstitutionenzeigen,undwie

dies auch die Umfrage ergab. Viele Institutionen bieten beispielsweise gar keinen Kaffee an und

bezeichnenihreVeranstaltungdementsprechendauchanders.

Oliver Renn schreibt 2018: „Coffee Lectures, auch als ,kleines Format‘10bezeichnet, sind eine

Möglichkeit, Studierenden und Forschenden Informationskompetenz zu vermitteln.“ Diese

Einschätzung, dass Coffee Lectures Informationskompetenzveranstaltungen sind, teilen bei weitem

nichtalleBibliotheken.Insofernistesnichtsinnvoll,dieseEinordnungindieDefinitionaufzunehmen–

ebensowenig,worüberdieveranstaltendenInstitutionenihreZielgruppeninformierenmöchten,11denn

dasThemenspektrumistsehrgroß.Renn2018:„PrinzipielllassensichCoffeeLecturesthematischweit

variieren.“

InseinerBeschreibungvon2014erörtertRenn:„UmdieHemmschwellefürdieTeilnahmesogering

wiemöglichzuhalten,wurdeaufeineAnmeldungbzw.Registrierungverzichtet.“12DiesemVorbildsind

tatsächlichallegefolgt:DieFrage„MussmansichzuIhrenCoffeeLecturesanmelden?“wurdevonallen

Bibliotheken ohne Ausnahme mit „nein“ beantwortet–es war die einzige Frage der Umfrage, die

einhelligbeantwortetwurde.

DurchdiesenVerzichtwirddasAngebot„niederschwellig/niedrigschwellig“bzw.„informell“.13Kerstin

Helmkampetal.schreiben:„GemeinistihneneininformellerundniedrigschwelligerCharakter,beidem

meistaufAnmeldung,festeSitzordnungenusw.verzichtetwird.“14Anderesprechenvon„ganzzwanglos

7https://ethz.ch/services/de/news-und-veranstaltungen/intern-aktuell/archiv/2013/12/die-coffee-lectures-starten.html(09.09.2019)

8Vgl.Tangen2018a,S.276:„Mitseinem2014veröffentlichtenArtikeltraferdenZeitgeistundlösteeineWellevonNachahmernaus.“

9EinBeispielfürunterschiedlicheAnsätzeausderLiteratur:„ImUnterschiedzuCoffeeLecturesanvielenanderenUBssollendieDortmunderCoffeeLectureswenigerdieZielgruppederStudierendenansprechen,fürdieesbereitsumfangreicheSchulungs-undInformationsangebotegibt.DasKonzeptderKIT-Bibliothek,ihreSchulungsangebotefürStudierendein,Infohäppchen‘zuzerlegen,diealsWerbungfürdieeigentlichenSchulungendienen,wurdebewusstnichtangewendet.“Helmkampetal.2017,S.97.

10Vgl.denTitelderHausarbeitvonMichaelFischer:„Informationskompetenzunddie,kleineForm‘...“.

11Geschweigedenn,werdieZielgruppensind,dennauchdiesesindäußerstheterogen,vgl.dieAuswertungderUmfrage.

12Renn2014,S.193.

13So auch im Untertitel von Renn 2018: „Kurz, informell, informativ: Ein niederschwelliges Angebot in WissenschaftlichenBibliotheken“.ImTextdann:„einniedrigschwelligesAngebot“.

14Helmkampetal.2017,S.97.

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und unverbindlich“.15Die Niederschwelligkeit drückt sich freilich auch in einem gut erreichbaren Ort

aus,welchenalleBibliothekenzumindestanzubietenversuchen.

Ebenfalls Konsens scheint zu sein, dass der Präsentationsstil der Kürze der Zeit angepasst werden

muss.DurchdenengenZeitrahmenkönnenThemennicht„vollumfänglich“dargestelltwerden,sondern

sind„schlaglichtartig“zu vermitteln.16„Die Referenten müssen sich frei machen von der Vorstellung,

alle Vor-und Nachteile aufzuzählen [...] Das erwartet auch niemand bei einer zehnminütigen Coffee

Lecture“.17„Entscheidend ist auch die Art der Präsentation: unterhaltsam, im besten Sinne witzig und

aufdasWesentlichefokussiert,mitdemWillen,auchDingeundvorallemKomplexitätenwegzulassen,

wassichernichtallenleichtfällt.“18

2018bemerktOliverRenn:„MitdenCoffeeLecturesstehteininformellesundunterhaltsamesFormat

bereit.“

Eine Bibliothek empfindet es laut Umfrageals besondere Herausforderung „immer wieder frische

Ideen zu entwickeln, eine gute Themenauswahl zu treffen mit attraktiven Titeln“.Diana M. Tangen

meint:„DieVeranstaltungstitelmüssenjedochgriffigsein“.19

KonstitutiveElementevonCoffeeLecturessindalso–denKaffeetrotzdesNamensbeiseitelassend:

- niedrigschwelligesKurzformat(<30Minuten)

- aneinemguterreichbarenOrt

- ohneAnmeldung

- attraktiveTitel

- ansprechendeThemen

- unterhaltsamerPräsentationsstil[imSinnevonSnackableContent(s.u.)]

- ggf.(kostenfreier)Kaffeeo.a.(geldwerte)Anreize

DarausfolgtmeineDefinition:

CoffeeLecturessindeinniedrigschwelligesKurzformat,mitdemdieveranstaltendeInstitutionihreZiel-

gruppeninformierenmöchte.Einladendsollenwirken:attraktiveTitel,ansprechendeThemenundein

unterhaltsamer Präsentationstil an einem gut erreichbaren Ort, ohne Anmeldung und gegebenenfalls

mit(kostenfreiem)Kaffeeo.a.(geldwerten)Anreizen.

CoffeeLecturesalsSnackableContent

Mit dieser Definition passen Coffee Lectures perfekt in das Konzept desSnackableContent. Dieser

BegriffausdemenglischenSprachgebrauchistimOnline-MarketingeinBuzzword.Darunter„versteht

man im Allgemeinen leicht konsumierbare Inhalte [...]. Die kleinen Content-Stücke [...] bieten

Unterhaltungswertund/odersindfürdenUservoninformativemNutzen.“Bezogensindsiefreilichauf

Inhalte,die„Traffic“bringenund„sichinderRegelauchschnellübersozialeNetzwerketeilenlassen.“

15Härter2018,S.100.

16BeideBegriffebeiRenn2018,S.382.

17Ebd.

18Renn2014,S.193f.;Dolenc/Schnabl/Renn2018,S.19:„CoffeeLecturesarepreferablypresentedinanentertainingstyle.”

19Tangen2018b,S.5.

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Gemeint sind etwa „Kurzvideos, Podcast-Teaser, Instagram-Storys und Boomerangs, Spruchbilder,

Infografiken,Kurzzusammenfassungen“.20

Laut von Hirschfeld/Josche bezeichnet man „als Micro-Content oder auchSnackable Content[...]

besonderskompakteInhalte,dieSiemitwenigAufwanderstellenkönnen.Sieeignensichvorallemfür

sozialeMedien,wennesdaraufankommt,dassNutzerIhreInhalteschnellerfassenundeinfachweiter-

leitenkönnen.DerKlassikerdesMicro-ContentsistdieKurzmeldungaufTwitter:derTweet.“

Die beiden Autoren formulieren acht Kriterien für Micro-Content, von denen die folgenden drei

treffendzuCoffeeLecturespassen(dieübrigensindsocialmedia-spezifisch):

• „fokussiertaufkompakteundnützlicheInformationen,diederNutzertatsächlichbenötigt.

• liefertInformationeninmundgerechtenundleichtverdaulichenPortionen.

• enthälteinekompletteBotschaftundbedarfkeinerergänzendenInformationen.

[...] Dabei kann Micro-Content sowohl informativ als auch unterhaltsam sein, aber keinesfalls

werblich.SeinZielistes,AppetitzumachenaufgrößereContent-Formate...“.21

ÜbertragenaufwissenschaftlicheBibliothekenkönnensolchkurze,niedrigschwelligeAngebotsformate

wieCoffeeLecturesdurchausalsSnackableContentgelten,dennwasimMarketingbereichmiteinpaar

Sekundenalsbesonderskompaktgilt,istaufdieBibliothekenübertragenmit10MinutendasKürzeste,

wasvondiesenangebotenwird.DerBegriffistfürCoffeeLecturessogardoppeltpassend,weilesz.T.

Snacks,zumeistabereinenKaffeedazugibt–sprichtdochDianaM.Tangen2015von„Infohäppchen“

(alsowieSnackableContentmundgerecht,leichtverdaulich),woraufhinzweianderUmfragebeteiligte

BibliothekenihrFormatsogarsobenannthaben,weilsiekeinenKaffeeanbieten.

CoffeeLecturesinwissenschaftlichenBibliotheken

WerbietetCoffeeLecturesan?WelcheInstitutionengreifenaufdiesesFormatzurück?

Der Titeldieses Artikelsendet mit „... in wissenschaftlichen Bibliotheken“: Diese Eingrenzung hat ihre

Berechtigung,dennnureineeinzigeÖffentlicheBibliothekhatanderUmfrageteilgenommen(diedas

Angebotzumalinzwischen aufgegeben hat), und über Internetrecherchen habe ich keine weitere

Öffentliche Bibliothek gefunden, die Coffee Lectures anbietet.22Dabei wäredurchaus denkbar, dass

etwaauchSchulbibliothekenoderandereInformationseinrichtungenCoffeeLecturesanbieten.Aktuell

sindsietatsächlichabereinPhänomenwissenschaftlicherBibliotheken.

Als solche werte ich auch Behördenbibliotheken. An meiner Umfrage habendrei davon

teilgenommen,eineweiterehatsehrgroßesInteresseandemFormatsignalisiert.

20https://www.seokratie.de/snackable-content/(09.09.2019).

21VonHirschfeld/Josche

22018,S.65.

22Inka Tappenbeck vom Institut fürInformationswissenschaft der TH Köln schlug 2016 beim 3. Forum Bibliothekspädagogikfreilichvor,dieCoffeeLecturesderwissenschaftlichenBibliotheken(siestelltedieCoffeeLecturesderKIT-Bibliothekvor)alsImpuls für Öffentliche Bibliotheken zu verstehen: „Coffee Lecture: Eine Idee für zentral gelegene Stadtbibliotheken?Berufstätige,dieinderMittagspause,aufeinenKaffeeundeineInfo‘inderBibliothekvorbeischauen?“,s.Tappenbeck2016,Folie10.

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BibliothekenvonaußeruniversitärenForschungseinrichtungensindebenfallshinsichtlichCoffeeLectures

aktiv.VonsolchenhabenachtBibliothekenanderUmfrageteilgenommen.

Hochschulbibliotheken sind mit 12 von 75 (16 %) gut vertreten. Den Rest bilden Staats-und

Universitätsbibliotheken (2)sowie Universitäts-und Landesbibliotheken (7); den Großteil bildenreine

Universitätsbibliotheken (35), davon8 von Technischen Universitäten, zu denen ich auch die KIT-

Bibliothek zähle, die freilich auch zur Helmholtz-Gemeinschaft (= außeruniversitäre Forschungs-

einrichtung)gehört.HinzukommendiezentralenFachbibliothekenTIBHannoverundZBMED,welche

ebenfallsanderUmfrageteilgenommenhaben.

Obwohl die Institutionen sehr unterschiedlich und meistenteils hinsichtlich Größe und Organisation

nicht vergleichbar sind, habe ich sie in der Auswertung nicht weiter differenziert, weil die Grund-

gesamtheitdafürnichtgroßgenugist.DieFrageistauch,obdennetwadieBehördenbibliothekenoder

dieaußeruniversitärenForschungseinrichtungenuntersichüberhauptvergleichbarwären.

Geschichte

Coffee Lectures haben tatsächlich einen Erfinder, und ihr „öffentliche[r] Launch“23kann eindeutig

datiert werden: Am 3. Dezember 2013 bot Oliver Renn, Leiter des Informationszentrums Chemie |

Biologie|Pharmazie(ICBP)derETHZürich,inseinerEinrichtungdieersteCoffeeLecturezumThema

„Mit Alerts auf dem Laufenden bleiben“an. Davon berichtete er erstmals 2014 in der Zeitschrift

Information.Wissenschaft&Praxis.24RennwarseitSeptember2012LeiterdesICBP,hattevorher(ab

2003) das Scientific Information Center des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim geleitetund

das Format dort bereits 2007 ausprobiert.25Die ersten Anfänge dieses Angebotsformats liegen also

eigentlichinInformationszentren,zunächstindemeinerPharmafirmaunderstnachdemWechseldes

AkteursimInformationszentrumeinerUniversität.

Obwohl man meinen könnte, dass–was der Ursprung in einer Firma nahelegt–die sogenannten

Brownbagsessionsbzw.das„LunchandLearn“-FormatVorbilddafürgewesenseien,schriebmirOliver

Renn am ineiner E-Mail, dass dem nicht so war.„Die Idee war einfach,weg zu kommen von den als

angestrengtempfundenlangatmigenSchulungen,undeineneherinformellenRahmenzufinden“,26so

Renn.Insofern kann man Coffee Lectures allenfalls als eine Parallelentwicklung zu den genannten

Formaten bezeichnen,27denn Renns Idee entstand davon unabhängig, und die Bibliotheken, die das

FormatinderunmittelbarenFolgeaufnahmen,tatendiesnachweislichinAbhängigkeitzuRenn.28

23Renn2018,S.382.

24Vgl.Renn2014.

25Renn 2018,S.382: „Tatsächlich ist aber die Idee der Coffee Lectures viel älter. Die Coffee Lectures wurden bereits 2007 ineinemUnternehmenderpharmazeutischenIndustriedurchgeführt.“

26E-Mailvom25.02.2019.27Vgl.Helmkampetal.2017,S.97mitAnm.6.

28Einzig Helmkamp et al. 2017 kommen überhaupt auf ähnliche Formate zu sprechen–allerdings ohne eine Abhängigkeit zuformulieren: „Ähnliche Veranstaltungen werden auch unter den Begriffen „Brown bag meeting“/“Brown bag seminar“ oder„Lunchandlearn“imuniversitären,aberauchimprivatwirtschaftlichenBereichabgehalten.“(S.97mitAnm.6).

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Wiegingesweiter?29

Die erste Bibliothek, die nach Zürichein solches Kurzformatanbot, war nach eigener Aussagedie UB

Mannheim.ImFragebogenheißtes:„Zwölfdreissiggibtesseit2015.2014wurdebereitseinkürzeres

und namenloses ,Coffee Lectures‘-Veranstaltungsformat erprobt, d.h. Coffee Lectures gibt es in

Mannheimseit2014.“

Aber auch an der KIT-Bibliothek begann man bereits 2014, sich über ein neues Angebotsformat

Gedanken zu machen: „Überlegungen, ein Format wie die Coffee Lectures in der

Informationsvermittlung am KIT anzubieten, begründeten sich u.a. aus den Ausführungen von Oliver

Renn (Renn, 2014)“.30Diana M. Tangen, Begründerin der Coffee Lecturesan der KIT-Bibliothek,

veröffentlichteihreErfahrungen2015inb.i.t.online.31

Die TIB Hannover,32die UB Braunschweig33und die UBder TU Berlin34begannen mit ihren Coffee

Lecturesebenfalls2015.

JozicaDolencundOliverRennkonstatieren2016:„CoffeeLecturesfindennunbeispielsweiseaucham

KITKarlsruheundanderTIBHannoverstatt.“35

Spätestens seit 2016 kann man von einem Schneeballeffekt sprechen, der im Einzelnennicht mehr

nachzuverfolgen ist: Anregungen konnten interessierte Bibliotheken in der Literatur oder durch

Vorbilder und Erfahrungsberichte, aber auch über die Webseiten anderer Bibliotheken erhalten. Auch

Vorträge hatten sicherlich eine „Anschubwirkung“.36Diese Zeichen der Zeit erkannte Michael Fischer,

indem er Coffee Lectures Anfang 2016im Rahmen des Referendariats an der Bayerischen

StaatsbibliothekMünchenzumThemaseinerHausarbeitmachte,37dieerzwarnichtpublizierte,aberals

GrundlageseinesVortragsbeim1.CoffeeLectures-Anwendertreffen2018verwendete(s.u.).

Als Multiplikatorinnen wirkten jedenfalls Diana M. Tangen mit ihrem Vortrag „Die Coffee Lectures–

KurzvorträgealsneuesFormatzurInformationsvermittlunganderKIT-Bibliothek“aufdemBibliotheks-

29Dieser Abschnitt ist zugleich der umfassende Literaturbericht, denn mehrPublikationen über Coffee Lecturesals dieaufgeführtenPraxisberichteunddieHausarbeitvonMichaelFischer(2016)gibtesnicht.

30Tangen2015,S.513.

31Tangen2015.

32ImJuli 2015, vgl. das Interview mit Christine Burblies vom 27.08.2015, in dem es heißt, dass die TIB/UB das „neueVeranstaltungsformat“ „seit einigen Wochen testet“ (https://blogs.tib.eu/wp/tib/2015/08/27/drei-fragen-an-christine-burblies/,09.09.2019).ChristineBurbliesschriebmiram25.04.2019:„Ja,dieETHwardasgrundsätzlicheVorbild,demdanndieRecherche zu vergleichbaren Angeboten in den USA folgte. Auf die Idee hat mich in der Tat das Angebot der ETH gebracht,einen Kontakt gab es zu diesem Zeitpunkt zu Herrn Renn nicht.“ Ich fragte nach „Welche Angebote in den USA meinen Siegenau? Brown bag, lunch & learn ...? Eine direkte Abhängigkeit kann man, wenn Sie‚nur̒recherchiert haben, also nichtpostulieren,oder?Kannmandannvon‚Ideengebern̒sprechen?“ChristineBurbliesantwortete:„Ja,,Ideengeber‘klingtgut“.

33AntwortausdemFragebogen:„BrainstorminginAGÖffentlichkeitsarbeit“.

34Antwort aus dem Fragebogen: „Bericht einerKollegin über Coffee Lecturesan einer anderen Universität“. E-Mail am28.11.2018:„WirhabenimHerbst2015mitCoffeeLecturesangefangen,zunächstnurimBereichLiteraturverwaltung.“

35Dolenc/Renn2016,S.79.2015hatteesnochgeheißen:„DasFormatist2014publiziertwordenundwirdnunbereitsanderswo,z.B.amKITKarlsruhe,ebenfallserfolgreichdurchgeführt.“(Renn2015,S.27)

36MailwechselmitOliverRennam25.02.2019:KatrinOtt:„WarIhrArtikelvon2014der‚Startschuss̒fürdieexterneVerbreitung,oder gab es noch andere Anschübe dafür, dass die Coffee Lectures in andere Bibliotheken getragen wurden–wie etwaVorträge o.ä.?“ Oliver Renn: „Ich glaube schon, und sicher auch Vorträge. Der, den ich beim Abschiedssymposium von Dr.Neubauer,demfrüherenDirektorderETH-Bibliothekgehaltenhabe(Anfang2015?),hattesichereineAnschubwirkung.“DieserVortrag wurde veröffentlicht unter dem Titel „Können (wissenschaftliche) Bibliotheken weiterhin Bibliotheken heißen?“, inRenn2015,S.17–34.

37Fischer2016,vgl.Anm2.IchdankeMichaelFischersehrherzlichdafür,dassermirseineArbeitzurVerfügungstellte.

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kongressimMärz2016undInkaTappenbeck,dieaufdem3.ForumBibliothekspädagogikimJuli2016in

Stuttgart„VermittlungvonInformationskompetenzalsEvent“proklamierteunddieCoffeeLecturesan

derKIT-BibliothekalsPraxisbeispielvorstellte.

KerstinHelmkamp et al. berichteten Anfang 2017 von ihren Erfahrungen mit ihrem „Dortmunder

Modell“.

Eine Bibliothek, die das Angebotsformat abFrühjahr2017 zu etablieren begann, schreibtin der

Umfrage:„alsderHypebegann,habenwirmitgezogen“.

Ein Höhepunkt der Verbreitung war dann das Wintersemester 2017. Symptom und Ergebnis dieses

„Hypes“ war schließlich das 1. Coffee Lectures-Anwendertreffen am 19. April 2018 in Karlsruhe, das

weitere Neu-Einsteiger nach sich zog, so dass im Wintersemester 2018 die meisten Coffee-Lecture-

Startszuverzeichnensind.2018erschienenweiterefünfPublikationenüberCoffeeLectures,indenen

zumTeilvomAnwendertreffenberichtetwird,38und„imNachgangzudiesemAnwendertreffenwurde

auch eine Website (www.blogs.ethz.ch/coffeelectures) für den Austausch zu Coffee Lectures

bereitgestellt,dieaucheineLiteraturlisteunddiePräsentationendesAnwendertreffensenthält.“39

Die soeben beschriebene Entwicklung habe ich in die nachfolgende Zeitleiste eingearbeitet, deren

GrundlagemeineUmfrageist.40Indieserfragteich„SeitwannbietenSieCoffeeLecturesan?“und„Darf

ich auf der Grundlage Ihrer Antwort eine Zeitleiste veröffentlichen, in der Ihre Institution explizit

genannt wird?“. Da diese letzte Fragevon sieben Bibliotheken mit „nein“ beantwortet wurde, sind in

der Zeitleiste nur diejenigen Bibliotheken aufgeführt, welche der Veröffentlichung zugestimmt haben.

Außerdemistzubemerken,dassdieZeitleistefragebedingtnurdenjeweiligenBeginnderDurchführung

dokumentiert,nichtdenZeitraum,indemdieBibliothekendasFormatangebotenhaben;esistausder

Zeitleiste also nicht ersichtlich, dass drei der aufgeführten Bibliotheken das Format inzwischen ganz

aufgegebenhabenunddasszweieszeitweiligaufgegebenhatten,abernur,umeszuüberarbeitenund

neuaufzulegen.

DieZeitangabenindertimelinesindZitateausderUmfrage:WenneineBibliotheknurallgemeinein

Jahr, also zum Beispiel „2016“ angegeben hat, wurde sie weder Sommer-noch Wintersemester zu-

geordnet;wennsieeinenMonatangab,wurdedieserdementsprechendenSemesterzugeordnet;wenn

dieEinrichtungeinkonkretesDatumangegebenhatte,wurdediesessoeingetragen.SchweizerBiblio-

38Vgl.(chronologisch)Dolenc/Schnabl/Renn2018,S.19;Tangen2018a;Renn2018,S.382,Anm.1;Tangen2018b,S.5:„EsfördertedenErfahrungsaustauschzwischendenBibliotheken.VerschiedeneBibliothekenstelltenvor,wiesiediesesFormateinsetzenundwelcheErfahrungensiedamitgemachthaben.NebenTippsundTrickszurpraktischenDurchführungwurdeauchdieEntstehungsgeschichtederCoffeeLecturesbeleuchtetundeinAusblickaufmöglicheWeiterentwicklungengegeben.“Außerdem:Faidt/Grahl2018.Vgl.auch:http://blog.bibliothek.kit.edu/kit_bib_news/index.php/2018/01/24/erstes-coffee-lectures-anwendertreffen-in-der-kit-bibliothek/(09.09.2019)https://blogs.ethz.ch/coffeelectures/1-coffee-lecture-anwendertreffen/(09.09.2019).Vortragsfolien:https://www.bibliothek.kit.edu/cms/cl-anwendertreffen-vortraege.php(09.09.19).

39Renn2018,S.382,Anm.1.

40NichtaufgeführtsindalsoBibliotheken,mitdenenichzwarKontakthatte,dieabernichtanderUmfrageteilgenommenhaben,sowieBibliotheken,diezwarteilgenommenhaben,aberdefinitorischnichtpassten.Hinzukommt,dassesauchfünfanonymeTeilnehmer*innengab.

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theken haben ihren Gepflogenheiten entsprechend „Frühjahrs-“ bzw. „Herbstsemester“ angegeben,

wurdenaberinsSommer-bzw.Wintersemestereingeordnet.

PlatzbedingtwurdendieAbkürzungenbenutzt,welchedieBibliothekenselbstverwenden.41

DieVisualisierungauf der folgenden Seitezeigt die oben beschriebene Entwicklung deutlich auf, mit

einer Zunahme der Neu-Einsteiger bis 2017 und–auch bedingt durch Anwendertreffen und

Publikationen–einemvorläufigenHöhepunkt2018.WiedieEntwicklungweitergeht,wirdsichzeigen.

41BB = Bereichsbibliothek; ZB = Zentralbibliothek; MPI = Max-Planck-Institut. Für Außenstehende nicht auf den ersten Blickidentifizierbar sind: TB HS Bremerhaven = Staats-und Universitätsbibliothek Bremen. Teilbibliothek an der HochschuleBremerhaven;IUBHLibraryandInformationServices=InternationalUniversityofAppliedSciencesBadHonnef–Bonn,IUBHInternationaleHochschule;BfNBibliothek=BibliothekdesBundesamtesfürNaturschutz(BonnmitZweigstelleinLeipzig),jKiIZundBibliothek=InformationszentrumundBibliothekdesJuliusKühn-Instituts.BundesforschungsinstitutfürKulturpflanzenmitBibliotheken in Berlin, Braunschweig, Kleinmachnow, Quedlinburg und Siebeldingen; UB Vetmeduni Vienna = UB derVeterinärmedizinischen Universität Wien; Eberhard-Zeidler-Bibliothek des MPI MiS = Eberhard-Zeidler-Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften/Max Planck Institute for Mathematics in the Sciences (Leipzig);BibliothekdesDPMA=BibliothekdesDeutschenMarken-undPatentamtes(MünchenundBerlin);UBdermdwWien=UBderUniversitätfürMusikunddarstellendeKunstWien;HBZürich=HauptbibliothekZürich;FHILeipzig=BibliothekdesFritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft in Leipzig; Bern, FR Naturwiss. = Universitätsbibliothek Bern, FachreferatNaturwissenschaften; HCU-Bibliothek = Bibliothek der HafenCity Universität Hamburg; Bibliothek des MSH Hamburg =Bibliothek der Medical School Hamburg; HLB HS RheinMain = Hochschul-und Landesbibliothek der Hochschule RheinMain(Frankfurt/MainundRüsselsheim);HSG-Bibliothek=UniversitätsbibliothekSt.Gallen.

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Vorbereitung,MethodeundVerlaufderUmfrage

Laut Deutscher Bibliotheksstatistik42gab es im Jahr 2017 in Deutschland 241 Wissenschaftliche Biblio-

theken, davon 77 Universitätsbibliotheken, 133 Hochschul-/Fachhochschulbibliotheken, 26 Regional-

bibliothekenund5National-bzw.ZentraleFach-Bibliotheken.43

WievieledavonbietenCoffeeLecturesan?

MitHilfevonInternet-SuchmaschinenfindetmandenWegzuvielenBibliotheken,dietatsächlichmit

„Coffee Lectures“ oder äquivalenten Kurzformaten auf ihren Webseiten werben. Hilfreich waren aber

vorallemzweiZusammenstellungen,dieeinesystematischereRechercheermöglichten:

a) derBlogder„CoffeeLecturesUserGroup“mitseinerSeite„BibliothekenmitCoffeeLectures“44

b) das Teilnehmerverzeichnis des „Ersten Coffee Lectures-Anwendertreffens“ in Karlsruhe am

19.04.2018inderKIT-BibliothekSüd.45

Ein Abgleich beider Verzeichnisse ergab allerdings, dass sie nicht deckungsgleich waren: Nicht alle

Bibliotheken,dieaktuellCoffeeLecturesanbieten,habenamAnwendertreffenteilgenommen,undum-

gekehrt bieten nicht alle Bibliotheken, von denen Vertreter beim Anwendertreffen waren, Coffee

Lectures an. Und obwohl der Blog aus dem Anwendertreffen hervorgegangen ist, waren darin

Bibliotheken verzeichnet, die–wie sich durch Recherchen undE-Mailwechsel erst herausstellte–gar

keineCoffeeLecturesanbieten.46ÜberdieVerzeichnissevonBlogundAnwendertreffenhinausfandich

außerdemzweiweiteredeutscheundzweiausländischeBibliotheken,dieCoffeeLecturesanbieten.

Die meisten der auf diese Weise erfassten Coffee-Lecture-Veranstalter kontaktierte ich ab dem 10.

Oktober2018persönlichperE-Mail;zweiriefichan.ZudiesemZeitpunktgingesersteinmalumdieEin-

schätzung, ob der Gegenstand als Masterarbeitsthema geeignet sein würde, und um die Themen-

formulierung.Schonbaldstellteichaberfest,dassdieAuskünfte,dieichaufdieseWeiseerhielt,sehr

heterogenwaren.AuchdieInformationen,dieichimInternetgefundenhatte,warennichtumfassend

genugundnichtverlässlichaussagekräftig.DeshalbentschiedichmichfüreineOnline-Umfragemittels

des von der Humboldt-Universität zu Berlin zur Verfügung gestellten Tools „Limesurvey“,47für die die

genannten ersten Arbeitsschritte aber wichtige Vorarbeiten bildeten, weil sich dadurch bereits ein

Fragenkatalog herausgebildet hatte. Den Link zur Umfrage verschickte ich zunächst direkt und

persönlichandiemirbereitsbekanntenAnsprechpartner(„UmfragezuCoffeeLectures“.ImFolgenden:

„Umfrage 1“). Weil ich aber nicht sicher sein konnte, dass ich wirklich alle anbietenden Bibliotheken

gefundenhatte–vorallemsolche,dieihrFormatandersbenennen–,verbreiteteichdieUmfrage(in

einem getrennten Datensatz)über die Mailingliste „InetBib–Internet für Bibliotheken“, die ca. 9.400

42Vom31.08.2018.

43Diesesind:DeutscheZentralbibliothekfürMedizin(ZBMED),DeutscheZentralbibliothekfürWirtschaftswissenschaften(ZBW)unddieTechnischeInformationsbibliothek(TIB).

44https://blogs.ethz.ch/coffeelectures/bibliotheken-mit-coffee-lectures/(09.09.2019).

45https://www.bibliothek.kit.edu/cms/downloads/PDF/CL-Anwendertreffen-Teilnehmerverzeichnis.pdf(09.09.2019).

46InzwischenistderBlogaktualisiert.47https://www.cms.hu-berlin.de/de/dl/netze/vpn/software/LimeSurvey/standardseite(09.09.2019).

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eingetrageneE-Mail-Adressenenthält(StandMärz2019)48,alsodenGroßteilderBibliothekscommunity

erreicht(„CoffeeLecturesoderäquivalentesKurzformat“.ImFolgenden:„Umfrage2“).

DieLaufzeitderUmfrageendeteam14.März2019.DerStandandiesemTagwar:

Umfrage1:60vollständigausgefüllteFragebögen.

Umfrage2:25vollständigausgefüllteFragebögen.

EsgabzwarinUmfrage1142AufrufeundinUmfrage2248Aufrufe,aberkeineabgebrochenenTeil-

nahmen. Vermutlich interessierte man sich in einigen Bibliotheken dafür, was abgefragt wird; die

BetreffendenschlossendanndasBrowserfensteroderverließendieUmfrageundließendabeidieAnt-

wortenlöschen.

NachderDatenbereinigungergabsicheineGrundgesamtheitvon73Bibliotheken,49dieichinmeinen

Statistikenberücksichtige.

ImZugederUmfrageschriebenmirzusätzlich73BibliothekenE-Mails.Vondiesenschicktenmir32

Bibliotheken Zusatzinformationen verschiedenster Art, davon 21 u.a. mit Besucher*innenzahlen, acht

teiltenmirnurihreThemenund/oderTerminemit,vierBibliothekenschicktennurFlyeroderPlakate.

Von sechs weiteren Bibliotheken hatte ich bereits im November/Dezember 2018 umfangreiches

Materialerhalten.DasZusatzmaterialhabeichteilweisezurategezogen,wennesumdieInterpretation

von Aussagen der Umfrage ging, aberes blieb leidernicht dieZeitund hätte den Rahmen der Arbeit

gesprengt,diesallessystematischundumfassendzuanalysieren.50

48S.https://www.inetbib.de/was-ist-inetbib/(09.09.2019).

4985TeilnahmenminusfünfdoppelteminuseineÖBminussechsdefinitionsungemäße=73;mitdiesensechssindBibliothekengemeint,dieihrAngebotlängerals30Minutenabhalten,dadieCoffeeLecturesperdefinitionemeinKurzformatsindundhierAbweichungenvorliegen,indemderBegriffzwarverwendetwird,essichabertatsächlichumLangformatehandelt.DiesbetrafjeweilsdreiEinrichtungenausjederUmfrage.Interessantist,dassalledieseBibliothekenCoffeeLecturessowohlalsSchulungalsauchalsInformationskompetenzveranstaltungverstehen.

50Vonden73Bibliotheken,diemirimZugederUmfrageschrieben(s.o.),vertrautenmir21ihreBesucher*innenzahlenan.Fürdieses Vertrauen und für diese große Hilfsbereitschaft bin ich sehr dankbar.Auch wenn es sehr interessant ist, wie vieleBesucher*innen manche Bibliotheken bei Ihren Coffee Lectures verzeichnen können, und wie wenige andere, habe ich voneiner genauen Analyse dieser Zahlen abgesehen, denn „auch eine Coffee Lecture mit niedriger Besucherzahl kann wertvollsein“(Renn2014,S.383).GeradehinsichtlichderBesucher*innenzahlnichtsoerfolgreicheBibliothekenhättensichfreilichvonmeinerUntersuchungRatundHilfeerhofft.MirjamKantvonderUBGießenschriebzumBeispielam22.02.2019:„Interessantwäre auf jeden Fall, zu wissen, was tatsächlich die Teilnahme an den Coffee Lectures beeinflusst, da haben wir noch keinwirkliches Muster erkannt.“ In meiner Umfrage antworteten einige auf die Frage, wovon die Besucher*innenzahlen wohlabhingen,mit„unvorhersehbar“,„völligunkalkulierbar“,abhängigvonvielenUnbekannten“,„kannnichteingeplantwerden“,„konntenwirnichteruieren“,„sehrunspezifisch“.2015schriebDianaM.TangenüberihreerstenErfahrungen:„EsgabvolleVeranstaltungen, bei denen alle Plätze belegt waren oder solche, bei denen kein Besucher kam. Interessant ist, dass diesesPhänomen teilweise themenunabhängig auftrat.“ (Tangen 2015, S.515). Vom Anwendertreffen wird berichtet: „Insgesamtzeigtesich,dassein,langerAtem‘notwendigist:AuchwennaktuelleinmalkeineodernurwenigeZuhörendezuverzeichnensind, kann es sein, dass bei der gleichen Veranstaltung Wochen später ein großer Zulauf besteht. Einigkeit unter denVortragenden herrschte bezüglich der Durchschnittszahlen der Teilnehmenden, die nur bedingt eine Aussagekraft haben, dadie Streuung sogar bei identischen Veranstaltungen sehr groß ist“ (Tangen 2018a, S.278).Deshalb wollte ich keine Meta-Analyse aller Evaluationen vornehmen. Aus den mir vorliegenden Zahlen konnte ich ebenso wenig herauslesen wie dieBibliotheken selbst. Dazu müssten mehr–vorher zu definierende und einheitliche–Parameter über längere Zeit erfasstwerden.

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ErgebnissedesFragebogens

DieUmfrageumfasste56Fragenin28thematischenBereichen.Die20geschlossenen,29halboffenen

und7offenenFragenberührtendieBereicheVeranstaltungsname,BeginndesAngebots,bisherigeAn-

zahl, Slogan/Motto, Sprache, Referent*innen, Werbung, Themenschwerpunkte, Zielgruppe, Be-

sucher*innenzahlen, Besucher*innenmotivation, Feedbackabfrage, Erfolg, Zukunft und evtl.

Stellschrauben, Ort, Zeit, Art der Präsentation, technische Ausstattung, Nachbereitung, Logistik,

Anmeldung, Budget, Schulung oder Informationskompetenzveranstaltung, Einordnung in den Gartner

Hype-Cycle,Auslöser,HerausforderungenundBereicherung.AmSchlusswurdendieTeilnehmer*innen

gefragt,obsienochetwasergänzenoderallgemeinbemerkenmöchten.

ImFolgendenstelleichdieAntwortenderBibliothekenimEinzelnendar.

AnhandderScreenshotsvonder„Limesurvey“-OberflächekannmandieBedienelementeerkennen,ob

alsodiegeschlossenenoderhalboffenenFrageneineodermehrereAntwortenerlaubten:rundeFelder

(Radiobuttons) zeigenmöglicheEinfachauswahlan, eckige Auswahlkästchen (Checkboxes)

Mehrfachauswahl.

Es gab nur zwei Pflichtfragen, die mit einem roten Sternchen gekennzeichnet waren. Ohne diese

beantwortetzuhaben,konntemandieUmfragenichtabschließen.InbeidengingesumdieFragenach

einerPublikationserlaubnis(NamederVeranstaltung,NamederInstitutionaufeinerZeitleiste).

DieUmfragebegannmiteinleitendenWortenundHinweisenzumDatenschutz:

DieFrage

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DieBibliotheken,derenDatensätzeichinderAuswertungnichtberücksichtige,weilihreVeranstaltung

längerals30Minutendauert,habendieseebenfallsandersbenannt.

DiefolgendeFrage

haben67von73,also91,78%derBibliothekenbeantwortet.

Nur 60Bibliotheken,also 89,96 % der Bibliotheken, die geantwortet haben, erlauben die

VeröffentlichungihrerAntwortaufeinerZeitleiste:

DieZeitleistehabeichbereitsin meinen Ausführungen zurGeschichtederCoffeeLecturesvorgestellt

(s.o.)

Wieviele haben das Format wieder aufgegeben? Immerhin siebenBibliotheken: zwei aus Umfrage 1,

eine anonyme Bibliothek aus Umfrage 2. Hinzu kommen3 Bibliotheken, welcheaus definitorischen

GründennichtinderStatistikerscheinen.

ZurnächstenFrage:

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28,77%derBibliothekenhattenzumZeitpunktderUmfrageschon10-20CoffeeLecturesdurchgeführt,

nurwenigeüber50(10,96%):

Bemerkenswerterweise haben auch Bibliothekenan der Umfrage teilgenommen, die noch gar keine

(4,11%)oderunter5(9,59%)CoffeeLecturesdurchgeführthaben.

EsgehtweitermitderFragenacheinemSloganodereinemMotto:

41,1% derBibliotheken habenangegeben,einen Slogan oder einMottozu haben (bzw. gehabt zu

haben:eineBibliothekschreibt„derzeitaberkeinenmehr“),53,42%vermelden,diesnichtzuhaben.

4%

9,59%

17,81%

28,77%

10,96%

17,81%

10,96%

0,00%

keine unter5 5–10 10–20 20–30 30–50 über50 keineAntwort

WievieleCoffeeLectureshabenSieungefährschonangeboten?(n=73)

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DieFragenachderSprache

habenalleBibliothekeneindeutigbeantwortet,keineBibliothekhat„keineAntwort“markiert.Inaller

Regel sind die Veranstaltungen deutschsprachig. Nur vier Bibliotheken halten ihre Coffee Lectures

ausschließlich auf Englisch ab: zweischweizerund zweideutscheBibliotheken mit mathematisch-

naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Die Bibliothekinder Schweizhältihre Coffee Lectures

naheliegenderweiseaufFranzösischab,etwasüberraschendverwendeteineBibliothekinDeutschland

nebenDeutschundEnglischauchdiespanischeSprachebeiihrenCoffeeLectures.

Bei der Frage nach denReferent*innenhaben97,26% derBibliotheken(71von 73)„Bibliotheks-

mitarbeiter*innen“ausgewählt,39,73% (29von 73) „Mitarbeiter*innen derübergeordneten Insti-

tution/Universität“,16,44% (12von 73) „Kooperationspartner*innen (auch externe Anbieter)“.Es

warenMehrfachnennungenmöglich.

94,52%

26,03%

0,00% 1,37% 1,37%

Deutsch Englisch keineAntwort Französisch Spanisch

InwelcherSprachewerdenIhreCoffeeLecturesabgehalten?

(n=73;Mehfachnennungenmöglich)

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Unter„andere“wurdenalsReferent*innenangegeben(wörtlicheZitate):

- allgemeinkiz-MitarbeiterInnen,auchIT

- diesesFSversuchenwireserstmaligmiteinerexternenReferentin,zurHauptsachesollendieCL

abervomHausbestrittenwerden

- EDV-Mitarb.,Chemiker

- etwa10%Gäste:IT-Service,Forschungskoordinatorin,Wissenschaftler,Justiziariat

- DieStellefürdasForschungsdatenmanagement,mitexternenGästen.

- MitarbeiterandererReferate

- Mitarbeiter*innenderzentralenService-Einrichtungen

- studentischeHilfskräfte(fälltabereigentlichunterPunkt2)

- TeammitarbeiterInnen

- WissenschaftlerdesInstituts,MitgliederdesVerwaltungs-undIT-Teams

Wenn „Bibliotheksmitarbeiter*innen“als Referent*innenmarkiert wurde, wurde weiter gefragt, in

welcherLaufbahn-/BesoldungsgruppedieMitarbeitereingestuftsind:

97,26%

39,73%

16,44%

13,70%

Bibliotheksmitarbeiter*innen

Mitarbeiter*innenderübergeordnetenInstitution/Universität

Kooperationspartner*innen(auchexterneAnbieter)

Andere

WersinddieReferent*innen?(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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Hiergaben58,9%derBibliotheken(43von73)denhöherenDienstan,52

65,75%(48von73)dengehobenenDienst.

Bei „andere“ wurdenvonzweiBibliothekenganz offenangegeben:„alle“ oder „alle Bereiche“, auch

„keineEinschränkungen,esdarfjedereinenBeitragleisten,wenneretwasInteressanteszuberichten

hat“.

„MittlererDienst“und„FaMis“,welchedemmittlerenDienstzuzurechnensind,standennichtzurAus-

wahlundwurdenimFeld„andere“ergänzt.

Außerdemwurdegenannt:

„Studentische Mitarbeitende“,„Mitarbeiter mit entsprechendemVerantwortungsbereich“, „Restaura-

torin“und„FaMi-Azubis“.

VomICBPanderETHZürichwurdebemerkt:„InderSchweizgibteskeine,Dienstgrade‘.Essindaber

wissenschaftlicheMitarbeiter,allemitPromotion.“

IndiefolgendeGrafikwurdendie„andere“-Antwortenwiebeschriebenintegriert:

WennbeiderFragenachdenReferent*innen„MitarbeiterderübergeordnetenInstitution/Universität“

angekreuztwordenwar,wurdeweitergefragt,werdieReferent*innenwaren:

52Dem höheren Dienst zuzurechnen sind die Antworten „Fachreferent*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen“ bzw.„FachreferentInnenundMitarbeitendedesTeamsDataServices&OpenAccess“,„mittlerer,gehobener,höhererDienst“,dieimFeld„andere“angegebenwurden.DeshalbwurdendiesedreiAntwortenaus„andere“dortmithineingerechnet.

58,90%

65,75%

27,40%

14%

HöhererDienst GehobenerDienst andere mittlererDienst(nichtabgefragt,wurdeunter"andere"genannt)

Referent*innen:Bibliotheksmitarbeiter*innen(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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Hierwarenmit20,55%(15von73)die(Nachwuchs-)Wissenschaftler*innennichtinderMehrzahl,viel-

mehrwerdendie Referent*innenfür die Coffee Lectures ausunterschiedlichen Bereichender über-

geordneten Institution/Universitätrekrutiert. Die Antworten „andere Mitarbeiter*innen, nämlich“

zeichneneinbuntesBild(wörtlicheZitate):

- technisch-administrativ

- Mitarbeiter*innenausITundVerwaltung

- MitarbeiterinGrantsOffice

- Multimediazentrum,Rechenzentrum

- Mitarbeiter*innen des Internationalen Schreibzentrums, der Sozialwissenschaftlichen

Schreibberatung, des Zentrums fürZentrale Einrichtung fürSprachenund Schlüssel-

qualifikationen,derStudIT

- dievonzentralenEinrichtungen:SPORTZENTRUMderUni

- ZentralerInformatikdienst

- Wissenschaftl.BibliothekarInnen

- vomStudierendenServiceCenter,InternationalOffice,FoDaKo

- Referent*innen,Lektor*innen

- andererzentralerEinrichtungen

- E-LearningTeam

- Rechenzentrum,HDZ

- SKH

- Schreib-Lesezentrum,Prokrastinationsambulanz

- Justitiarin,Hochschuldidaktik

Wenn bei der Frage nach den Referent*innender Coffee Lectures„Kooperationspartner*innen (auch

externeAnbieter)“angekreuztwordenwar,wurdeweitergefragt,werdieReferent*innenwaren:

20,55% 20,55%

4,11%

Referent*innen:Mitarbeiter*innen derübergeordnetenInstitution/Universität

(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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An dieser Stelle wurden bewusst keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben, um eineBreite der

Darstellung zuerreichen. Nur 15,07% der Teilnehmer(11 von 73)haben das Freitextfeldüberhaupt

ausgefüllt,aberdieAntwortenspiegelnzurGenügedieVielfaltwider(wörtlicheZitate):

- institutszugehörigeMitarbeiterausanderenAbteilungenundWissenschaftlerselbst

- HouseofCompetence,Sportinstitut,CareerService,Hochschulgruppen,ZentrumfürMediales

Lernen

- Firmen

- Zentrumf.Schlüsselkompetenzen

- höhererDienst(AcademicLabderUniversitätLeipzig)

- externeFirmen

- SchreibwerkstattdesStudierendenwerksBerlin

- allesistmöglich

- Studierende

- vonWikimedia(alsBeispiel)

- VertreterInnenakad.Dienstleistungen(Sport,PsychologischeBeratungsstelle)

AufdieFrage

haben nur 14Institutionen (19,18%) „Ja“ geantwortet;sie wurden dann weiter gefragt, was daran

schwerist:

Vonden14Bibliotheken,dieesschwerfanden,Referent*innenzufinden,fanden

14,29%(2von14),dassesschwerist,geeigneteReferent*innenzufinden,und

92,85%(13von14),dassesschwerist,überhauptzumReferierenzumotivieren.

EswarenMehrfachantwortenmöglich.

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EinnächstergrößererFragenkomplexwardernachdenWerbemitteln,dieeingesetztwerden,umdas

AngebotderCoffeeLecturesbekanntzumachen:

Alle Bibliotheken habeneine Antwort gegeben. Diese Werbemittel werden eingesetztbzw. die

folgendenKanälewerdenbenutzt:

19,18%

2,74%

17,81%

ja geeignete überhauptzumotivieren

Istesschwer,Referent*innenzufinden?Ja:Esistschwer,geeigneteReferent*innenzufindenJa:Esistschwer,überhauptzumReferierenzumotivieren

(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

86,30% 84,93%

58,90% 58,90% 49,32%

34,25% 33,33% 31,51% 23,29% 19,18%

13,70%

0,00%

WiemachenSieWerbungimVorfeld?(n=73;Mehrfachnennungenmöglich)

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Ergänzendwurdengenannt(wörtlicheZitate):

- 1xSemesterWerbunganrelevanteDozenten,KundenstoppervorOrt

- Alles,wasgeht!Ggf.auchFBdurchdieUB-Seite

- KalenderderUniversität,Veranstaltungskalender

- DisplayimFoyer

- Etherpad

- evtl.sindInfosdazuimWikinachzulesen

- FolieninPowerpoint-Präsentationen

- HinweisinunseremamtsinternenNewsletter;HinweisinMailsignaturenallerVerteileradressen

- imProgrammheftzurLangenNachtderWissenschaften

- Info-Monitor(e)(4);DisplayimFoyer(1),interneMonitore(1),Campusmonitore(1),Videosauf

ScreensundimShuttle-Bus(1)

- Instagram(3)

- persönlicheAnsprache

- StartseiteIntranet

- StudIP

EsgibtfreilichauchInstitutionen,dieihreCoffeeLecturesnurinternanbietenunddeshalbauchkeine

Werbungmachenbzw.diesenurinternplatzieren.

DieseFragenachWerbungamTagselbstvorOrthabendreiBibliothekennichtbeantwortet,indemsie

„keine Antwort“ anklickten. Die übrigen Bibliothekenwählten aus den vorgegebenen Antworten wie

folgt–zumTeilmehrfach–aus:

64,38%

36,99% 36,99%

17,81%

6,85% 4,11%

Aufsteller Info-Monitor Sonstiges Durchsage Banner keineAntwort

WiemachenSieWerbungamTagselbstvorOrt?(n=73;Mehrfachnennungenmöglich)

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ErgänzendwurdenfolgendeWerbemittelaufgeführt(wörtlicheZitate):

- aufderLeinwand,mitBeamerundmitdemLogoundThemadesTages

- AushängeanTürenundinAufzügen,kleineFlyeraufTischeninKaffee-Ecken

- Beachflag

- CoffeeLecturefindetdirektimFoyerstatt,wirfallenalsoauf

- E-Mail;Erinnerungsemailanalle;RundmailangesamtenStandort

- generellesRoll-UpderBib

- FlyeraufTischeauslegen;z.T.FlyerindieNutzerkörbe;FlyeramZeiterfassungsterminal

- Kaltakquise

- persönliche Ansprache;Direktansprache;persönlicher Kontakt;mündliche Ankündigung in der

Mensa;AkquisedirektvorMensa;direktesAnsprechenderNutzenden,diesichindemMoment

in der Bibliothek befinden;direkte Ansprache der anwesenden Personen (an kleinen

Standortbibliotheken)

- PfeileaufdemFußboden

- Plakat;Poster

- RundgangmitGlocke

- zusätzlichePlakate(z.B.indenAufzügen)

- keineWerbungamTagselbst

- Nein

Gerne hätte ich nach der–subjektiv empfundenen, erfragten oder gemessenen–Wirkung dieser

Werbunggefragt,aberichmusstemichbeiderAnzahlderFragenbeschränken.

DienächsteFragewardienachmöglichenSchwerpunktthemen:

58,9% derBibliotheken(43 von 73)haben die Frage, ob sie mit ihren Coffee Lectures einen

SchwerpunktbeibestimmtenThemensetzen,mit„nein“beantwortet,4,11%(3von73)habenkeine

Antwort angegeben,die übrigen haben–bis auf eine–ihre Themen in das Freitextfeld eingetragen

(wörtlicheZitate):53

BibliothekarischeThemen:

- bibliotheksnaheThemen

- Bibliotheksnutzung

- BibliotheksservicesundOpenAccess

- AngebotederBibliothekunddesCareerCenters

- ITundBibliotheksservices

53Eine Kategorisierung kann nicht trennscharf sein, weil es zwischen bibliothekarischen Themen und Recherche,wissenschaftlichemArbeitenusw.Überschneidungengibt.DieZuordnungenerfolgenalleinaufgrunddereigenenWortwahlderBibliotheken.

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- ServiceleistungenderBibliothek

- ThemenrundumdieULBundwissenschaftlichesArbeiten

- ThemenrundumsStudiumunddieBibliothek

- AktuelleThemenjeglicherCouleurdenBibliotheksbetriebbetreffend

- Fernleihe,Hochschulschriftenserver

WissenschaftlichesArbeiten:

- 1 wissenschaftlicher Vortrag+ 1 Vortrag aus den Serviceabteilungen, jeweils mit einem

aktuellenThema

- Studium,LernenundwissenschaftlichesArbeiten

- ThemenfürStudierende

- Wiss.Arbeiten,insb.Schreibprozess

- wissenschaftl.Arbeiten/Schreiben

- wissenschaftlichesArbeitenmitPublikationen

- wissenschaftlichesArbeiten,Recherchieren,Datenbanken,aktuelleAngebotederBibliothekwie

z.B.24/7-Zugang

- ForschungsunterstützungindenNaturwissenschaften

Gemischtes:

- Forschungsdatenmanagement,alles,wasdazugehört

- Informationskompetenzstärken

- niedrigschwelligeTipps

„OpenAccessundOpenScience“wurde(zusammenmit„Wissenschaftskommunikation“)nurvoneiner

BibliothekalsSchwerpunktangegeben.

„OpenAccess“wurdevonzweiweiterenBibliothekenalsalleinigerSchwerpunktgenannt,die„Open

AccessWeek“wurdevoneinerBibliothekalsSchwerpunktangegeben.

DieFragenachderZielgruppehabeichbewusstdifferenziertnachgewünschterunderreichter:

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Nichtseltenbestehtzwischenbeidem,alsogewünschterunderreichterZielgruppe,einHiatus:

85,19%

14,81%

ErreichendieBibliotheken,dieStudierendeerreichenwollen,diesetatsächlich?(n=54)

ja nein

58,53%

41,46%

ErreichendieBibliotheken,diePromovierendeerreichenwollen,diesetatsächlich?(n=41)

ja nein

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28

25%

75%

ErreichendieBibliotheken,dieHabilitierendeerreichenwollen,diesetatsächlich?(n=20)

ja nein

28,57%

71,42%

ErreichendieBibliotheken,dieProfessor*innenerreichenwollen,diesetatsächlich?(n=21)

ja nein

84%

16%

ErreichendieBibliotheken,dieKolleg*innenerreichenwollen,diesetatsächlich?(n=25)

ja nein

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29

Immerhin85,19%derBibliotheken,dieStudierendeerreichenwollen,erreichendiesetatsächlich,84%

der Bibliotheken geht das mit Kolleg*innen so. Nur 58,53% der Bibliotheken, die Promovierende er-

reichenwollen,tundastatsächlich,sogarnur31,25%gehtdasmitMitarbeiter*innenderUniversität

so.Habilitierendewerdennurvon25%derBibliothekenerreicht,diedieseansprechenwollen.

Eine letzte interessante Beobachtung bei der Auswertung ist, dass 44 % der Bibliotheken, die

Kolleg*innenexplizitnichtansprechenwollen,diesetrotzdeminihrenCoffeeLectureszuGasthaben.

BeiStudierendenistdasin14,29%so,beiMitarbeiter*inneninderUniversitätin11,9%derFälle.

DieFrage,woranesliegt,hätteichdenBibliothekengernegestellt,aberauchhiermussteichmich

vom Umfang herbeschränken. Das wäre aber in der Tat eine interessante Frage, der man in einer

eigenenUntersuchungnachgehensollte.

DiefolgendeFragengruppewidmetsichdenBesucher*innenzahlenundderBesucher*innenmotivation:

31%

68,75%

ErreichendieBibliotheken,dieMitarbeiter*innenderUniversitäterreichenwollen,diese

tatsächlich?(n=32)

ja nein

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31

DieseGelegenheithabeeinigeBibliothekengenutzt,umihre„Erfolgsfaktoren“zuverraten:„Einguter

Titel ist zudem sehr wichtig!“, „“Google-Themen ziehen immer“ und„vor allem abhängigvon erfolg-

reicherWerbung:DawirkeineneigenenSocial-Media-Kanalhaben,gelingtdasnichtimmer.“

Aberauch Frustrationspricht aus den Kommentaren im Freitextfeldder Frage nach den

Besucher*innenzahlen:

„unvorhersehbar“,„völligunkalkulierbar“,abhängigvonvielenUnbekannten“,„kannnichteingeplant

werden“,„konntenwirnichteruieren“,„sehrunspezifisch“.

Dies spiegelt sich auch in den Evaluationen wider, die ich von den Bibliotheken erhalten habe,und

leitetüberzudiesemThemenkomplex:

ImFolgenden wollte ich von denteilnehmenden Bibliothekenwissen, ob sie die Feedbacks ihrer

Teilnehmer einholenund ob sie dies dann direkt im Anschluss an ihre Coffee Lectures tun oder all-

gemein/anandererStelle:

UngefährdieHälftederBibliotheken(50,68%)führtgarkeineFeedbackabfragedurch.

24,66%derBibliothekenführendirektimAnschlussandieCoffeeLecturesFeedbackabfragendurch,

16,44%anandererStelle.6,85%gabenaufbeideFragenkeineAntwort.

Am Ende der Befragung, als sog. „Endnachricht“, habe ich darum gebeten, mir Themen-

zusammenstellungen, Besucher*innenstatistiken und/oder Evaluationsergebnisse per E-Mail zu

schicken.21BibliothekenhabenmirdaraufhinEvaluationsergebnissegeschickt.

24,66%

16,44%

imAnschluss anandererStelle

FührenSiedirektimAnschlussandieCoffeeLectureeineFeedbackabfragedurch?FührenSieFeedbackabfrageallgemein/anandererStelledurch?(n=73)

Page 31: Coffee Lectures: Snackable Content für Wissenschaftliche ... · Coffee Lectures: Snackable Content für Wissenschaftliche Bibliotheken . Definition, Geschichte und aktuelle Ausprägung1

32

DiebeidenFragenzumErfolgundzurWeiterführungdesAngebotswerteichzusammenaus:

DiemeistenBibliotheken,69,86%(51von73),wertenihrAngebotalsErfolgundmöchtenesfortführen

(94,11%derer,dieihreCoffeeLecturesalsErfolgwerten,möchtenauchweitermachen:48von51).Eine

BibliothekmöchtetrotzdesErfolgsnichtweitermachen.EineBibliothekmöchteweitermachen,obwohl

sieihreCoffeeLecturesnichtalsErfolgwertet.ZweiBibliothekenempfindenihreCoffeeLecturesnicht

als Erfolg und möchten auch nicht weitermachen. Zwei Bibliothekenwerteten ihr Angebot zwar als

Erfolg, gaben aber keine Antwort dazu, ob sie weitermachen möchten. Drei Bibliotheken gaben auf

beideFragenkeineAntwort.EineBibliothekschriebinsFreitextfeldderletztenFrage„MöchtenSienoch

etwas ergänzen oder allgemein bemerken?“:„Bei der Erfolgswertung hätte ich gern ,teils, teils‘

angegeben.EineEinordnungin,ja‘oder,nein‘warmirnichtmöglich.“

WelcheÜberlegungenhinsichtlicheineroptimiertenWeiterführungderCoffeeLecturesgibtes?

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33

FastalleBibliothekenmöchtenzukünftiganmindestenseinerStelleetwasverändern:

Es gibt nur eine Bibliothek, die an keiner „Stellschraube“ drehen möchte, ihr Angebot auch nicht als

Erfolg sieht und nicht weitermachen möchte. Zwei Bibliotheken, die keine Angaben dazu gemacht

haben,obsieihrAngebotalsErfolgwertenundobsiedamitweitermachenwollen,möchtenankeiner

Stellschraubedrehen.

Unter „weitere“ gaben zwei Bibliotheken an, dass sie an keiner Stellschraube drehen wollen, eine

schriebzumindest „vorerst“.EineBibliothek schriebsogar: „An keiner Stellschraube. Es passt einfach

:-))“. Eine Bibliothek möchte an der Häufigkeit „drehen“, eine „an der Kaffeequalität“. Weitere Voten

(wörtlicheZitate):

- AusbauzueinemProbiervortragsformat:wereineinigermaßenpassendesThemahat,darfgern

referieren, auch wenn er nicht aus der Bibl. stammt, z.B. Studis üben Präsentieren ihrer

Abschlussarbeit

- Format:CoffeeLecturesinVerbindungmitOnlinetutorialsodereLearningAngeboten

- Häufigkeit

- MixzwischenneuenundThemen,AbwechslungbeidenReferentInnen

- Reichweite,wirarbeitengeradeanVideomitschnitten/LiveübertragunganandereStandorte

- Zielgruppe: bei allgemein relevanten Themen wie Recherchestrategien: Werbung auch in

anderenBibliothekenaufdemCampus

DassdiemeistenAnbieterander„Stellschraube“„Themen“drehenmöchten,entsprichtdemBefund,

dassdie Besucher*innenzahlenals themenabhängigund die Besucher*innenmotivation hauptsächlich

alsthemenorientiertempfundenwird:

60,41% derer, dieCoffee Lectures alsthemenabhängig verstehen, möchten auchan dieser

Stellschraubedrehen,43,75%nicht.

52 % derer, die Coffee Lectures nicht für themenabhängig halten, möchten trotzdem an dieser

Stellschraubedrehen,48%nicht.

16,44%

27,40%

20,55%

56,16%

34,25% 34,67%

43,84%

20,55%

6,85% 12,33%

AnwelchenStellschraubenwürdenSiefürzukünftigeCoffeeLecturesgernenochdrehen?(n=73;Mehrfachnennungenmöglich)

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34

ZueinemanderenThemenfeld:demOrtdesGeschehens:

Da dieFragenach dem Veranstaltungsortals FreitextfeldbewusstRaum für Beschreibungen lassen

sollte,sind die Antworten sehr heterogen. Dennoch kann man die meisten Ortsbeschreibungen in

Kategorieneinordnen:

Man kann keine Korrelationzwischen Ortskategorie und Zufriedenheit konstatieren. Mit einem Be-

sprechungs-/Schulungs-/VortragsraumsindeinigeBibliothekenzufrieden,anderemäßig,einegarnicht,

undwiederumandereschreiben„wirhabennichtsBesseres“.AuchdieanderenOrtskategorienliegen

zwischen „zufrieden“, „mäßig“ und „wir haben nichts Besseres“. Man kann also nicht sagen, dass ein

Café oder das Foyer das Optimum wären oder dass ein geschlossener Raum eine Gewähr für

Zufriedenheitsei.

34,25%

28,77%

4,11%

4,11%

4,11%

4,11%

2,74%

2,74%

Besprechungs-/Schulungs-/Vortragsraum

Foyer

Café/Caféteria

Gruppenarbeitsraum

Lesesaal

Seminarraum

Lounge

Computerraum

WofindenIhreCoffeeLecturesstatt?(n=73)

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35

DiemeistenBibliothekenhabenoffenbarfesteRäume,diefreilichauchschonmalgewechseltwurden,

wennmanunzufriedenwar(etwa:„Bisher:ÜberwiegendinderLibraryLounge,vereinzeltimFoyerder

Zentralbibliothek.AbSoSe2019nurnochimFoyer,dadasnachbisherigenErfahrungenpassenderist“),

abernurfünfBibliotheken(6,85%)wechselndenRaumoffenbarjenachKapazitäten,wasineinemFall

als Manko empfunden und mit „wir haben nichts Besseres“ bewertet wird: „In wechselnden

Seminarräumen, dadurch fehlt die Kontinuität. In den Räumlichkeiten der Bibliothek gibt es leider

keinengeeignetenRaumfürdieVeranstaltungen.“

Das Problem derKontinuitätleitet über zumnächsten Fragenset:zurFrage nach der Zeit. Die erste

Fragedazulautet:

91,78% der Coffee Lectures finden zurgleichen Uhrzeit statt, und zwar meistens um die Mittagszeit

(11.30-14.15Uhr:80,82%):

63,01%

19,18%

16,44%

1,37%

0,00%

zufrieden

mäßigzufrieden

wirhabennichtsBesseres

nichtzufrieden

keineAntwort

SindSiemitdemOrtzufrieden?(n=73)

91,78%

5,78% 2,74%

ja nein keineAntwort

FindenIhreCoffeeLecturesimmerzurgleichenUhrzeitstatt?(n=73)

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36

DieAufteilungdernächstenFrageinTheorieundPraxiswarmeinenErfahrungenausErfurtgeschuldet,

wodieCoffeeLecturesausverschiedenenGründenmeistenslängerwarenalsangekündigt:Weilspäter

angefangenwurde,damannochaufGästewarteteoderdasCafésovollwar,dassmanlangeaufden

Kaffeewartenmusste,weildiePräsentationzulangwaroderweilamEndevieleFragengestelltwurden

odereineDiskussionaufkam.

HierdiegenauenFragen:

Die Umfragebestätigt meine Erfurter Beobachtungennicht unbedingt, sind doch bei 35 Bibliotheken,

also 45,21%,die Zeitangaben für Ankündigung und konkrete Umsetzung gleich.Nicht signifikant sind

Änderungen von angekündigten 10 Minuten auf 15 Minuten(5 Bibliotheken)oder von 10 auf 10–15

Minuten(5 Bibliotheken), ebensovon 15 auf 10–15Minuten(11 Bibliotheken).Nicht als faktische

Kürzungkanngelten,wennBibliotheken10–15Minutenankündigen,abertatsächlichnur10Minuten

brauchen.EineBibliothekkündigt15MinutenanundveranstaltetihreCoffeeLecturesdann„nur“10–

15Minutenlang.

4%

80,82%

6,85% 8%

Vormittag(9.30-11.00) Mittag(11.30-14.15) Nachmittag(14.55-16.00) keineAngabe

ZuwelcherUhrzeitfindenIhreCoffeeLecturesstatt?(n=73)

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37

NeunBibliothekenkündigen10–15 Minuten an, aber die Veranstaltungensind in derPraxis 15–30

Minutenlang.BemerkenswertsindVerlängerungenvonangekündigten10Minutenauf15–30Minuten,

wiedasbei4BibliothekenderFallist.

SolcheVerlängerungenwerdenabergarnichtalsNachteilempfunden,dennsiesindzumTeil„abhängig

vonNachfragen“,oder„durchNachfragenundeventuelleDiskussion“verursacht;ganzservicebewusst

formulierteineBibliothek:„WirbeantwortenFrageneinzelnerTeilnehmerauchüberdieseZeithinaus.“

OliverRenn,derErfinderderCoffeeLectures,trenntoffenbarPräsentationundDiskussion:„maximal2

minlänger,manchebleibendanachzumGespräch“.DeshalbseikritischzudiesenFragenbemerkt,dass

ich die Länge nicht als Länge der Präsentationoder als der Veranstaltung inklusive Nachfragen und

Diskussiondefiniert habe und also nichtauszuschließen ist, dass die Frage unterschiedlich verstanden

wurde(diachron).Innerhalb des Fragenkomplexes(synchron)sind die Antworten aber natürlich

konsistent.

ZurnächstenFrage,dienochzumThemenkomplex„Zeit“gehört:

45,21%

6,67%

6,67%

14,67%

12%

2,67%

1,33%

5,33%

4%

Gleich

10→15

10→10-15

15→10-15

10-15→15-30

10-15→10

15→10-15

10→15-30

Andere/keineAntwort

SinddieCoffeLecturessolangwieangekündigt?AngekündigteMinuten→konkreteUmsetzung

(n=73)

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38

BeidenWochentagenzeichnetsicheineTendenzzurWochenmitteab:

AmWochenendefindenkeineCoffeeLecturesstatt.

DiemeistenBibliothekenbietenihreCoffeeLectureseinmalimMonatan:

9,59%

45,21%

58,90%

41,10%

6,85%

0,00% 0,00%

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

AnwelchenWochentagenfindenIhreCoffeeLecturesstatt?

(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

1,33% 0,00%

4,11%

21,92%

13,70%

28,77%

17,81%

0,00%

21,33%

WieoftfindenIhreCoffeeLecturesstatt?(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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39

Unter„Sonstiges“gabesfolgendeEinträgeinsFreitextfeld(wörtlicheZitate):

- allezweiMonate

- aneinemStandortzweiwöchentlich,aberdieRegelanallenanderenStandortenist1xMonat

- bisher 2 pro Woche; da wir aber noch andere Veranstaltungsformate probieren wollen, ist es

künftignur1mal/Woche(beigleichzeitigemBeibehaltenderGesamtmengevonCLs)

- blockweise

- dreiwöchigeBlöcke

- einmaljährlich

- In den Wochen, in denen Hausarbeiten geschrieben werden (meist Ende des Semesters /

AnfangderSemesterferien)

- inderVorlesungszeit

- jeweils4-5 Wochen im Feb./März und Juni/Juli, Weihnachtsspezial (mehrere Lectures

hintereinander)undOA-Week(mehrereTageaufeinanderfolgend)

- nachThemen,nurwährendSemester

- NICHTindenSchulferien

- nurwährenddesSemesters

- proSemestereinBlockmit3Wochenhintereinander

- währenddesSemesters

- wöchentlich,allerdingsnurübereinengewissenZeitraumimSemester

- wöchentlichmiteinerPauseimMonat

19,18% der Bibliothekenführenihre Coffee Lectures in den Semesterferien durch,16,44%tun dies

manchmal.

19,18%

12,33%

16,44%

10,96%

ja nein manchmal keineAntwort

BietenSieCoffeeLecturesindenSemesterferienan?(n=73)

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40

ZueinemneuenFragenkomplex:zurArtdesVortragsundzurtechnischenAusstattung:

AlleInstitutionenhabenetwasaufdieseFragegeantwortet,keineBibliothekhatimFragebogen„keine

Antwort“ausgewählt.PowerPoint-Präsentationdominiertmit87,67%,aberauchfreieVorträgefinden

häufigstatt(58,9%).

ImFreitextfeldwurden mehrfach „Live-Demonstrationen“(etwa „in Datenbanken o.ä.“,

„verschiedenerTools“,„PräsentationvonWebsites/Recherchetools“)genannt,sodasssieindieStatistik

mitaufgenommenwurden,obwohlsieimFragebogennichtzurAuswahlgestandenhatten:

ImFreitextfeld„Anderes“wurdenaußerdemgenannt(wörtlicheZitate):

- Flipchart(2x)

- handgezeichneteInfografiken

- Prezi-Präsentation(2x)

- Rollenspiel

- zumselbermitmachen

- der/dieReferent(in)istfreiinderGestaltungdesVortrags

- jenachThema

BeiderFragenachderTechnischenAusstattungwurdenurnachLaptopoderBeamergefragt,umdie

Bibliothekenzuermuntern,WeiteresinsFreitextfeldeinzutragen:

58,90%

87,67%

28,77%

16,44%

0,00%

freierVortrag PowerPoints Anderes Live-Demo keineAntwort

WelcherArtistdieVortrags-/PräsentationsformIhrerCoffeeLectures?

(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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41

EsgabwiederkeineBibliothek,diekeinedervorgebebenenAntwortenangeklickthat,auchkeine,die

„keineAntwort“angekreuzthat.

6,85%derBibliothekenverwendengarkeinetechnischeAusstattung(siehaben„nichts“gewählt).

Unter„Anderes“wurdemehrfachaufBildschirm(e)/Monitor,SmartboardundFlipchartverwiesen,so

dassdieseAntwortenebenfallsstatistischausgewertetwurden:

Weiterhinwurdengenannt(wörtlicheZitate):

- Anschauungsmaterial(Bücher,Texte,bunteMarker,Tische/Stühlefürprakt.Übungen)

- Dozenten-PCdesPC-Pools

- Laserpointer

- mobilerMonitor,mobileBoxmitMikro

- Nutzercomputer

- Sprechanlage,Pointer,z.T.Leinwand

- vielleichteineTafeloderWhiteboard

- unterschiedlich,jenachBedarfdes/derReferent(in)

DawirinErfurtunsereCoffeeLecturesmanchmalüberdenUB-Blognachbereitenundmirdurchmeine

Internetrecherchenbekanntwar,dassinGießensogarVideosvondenVeranstaltungeninsNetzgestellt

werden,lagfürmichdieFragenachderNachbereitungderCoffeeLecturesnahe.

80,82% 67,12%

45,21%

15,07% 9,59% 9,59% 6,85% 2,74% 0%

WelchetechnischeAusstattung nutzenSiefürIhreCoffeeLectures?(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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42

VieleBibliotheken(38,36%)tundasgarnicht,VideosundRückschauimBlogo.ä.sindmit6,85%selten.

Bei den Antworten im Freitextfeld wurde deutlich, dass mancheTeilnehmerdie Frage als Frage nach

dem Feedback missverstanden haben:„Mündlich mit den involvierten Mitarbeitenden: was war gut,

schlecht etc.“„Flipchart-Feedback: wurde nicht genutzt. Nachbereitung in der CL-Gruppensitzung“,

„GesprächmitKolleg*innen“oder„inderArbeitsgruppe,diedieCLorganisiertunddurchführt.“

HierdieAntworten,dieunter„Anderes“insFreitextfeldeingetragenwurden(wörtlicheZitateinden

Spiegelstrich-Zeilen):

EineNachbereitunggeschiehtzumTeilnuraufNachfrage:

- LinkbeiInteresseverschickt

- VersendenderPräsentationaufNachfrage

EinigeteilenHandoutsaus:

- HandoutfürInteressierte

- manchmal:HandoutszumMitnehmen

- teilweisegibtesHandouts

- MaterialzurVerfügungstellenunddarüberimHS-NewstickerundaufTwitterinformieren

Sammelkarten,Postkarten,Flyer:

- SammelkartenmitwichtigstenInfos

- PostkartenzumMitnehmenmitdenwichtigstenInformationen

- ZusammenfassenderFlyer

28,77%

6,85% 6,85%

38,36%

6,85%

30,14%

WiebereitenSieIhreCoffeeLecturesnach?(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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44

Es wurde weiter gefragt, ob der logistische Aufwand akzeptabel sei. Wenn darauf „nein“ geantwortet

wurde,wurdeweitergefragt:„WasfolgtfürSiedaraus?“

DieBibliotheken,diemehralsdreiMitarbeitereinsetzen,halten–bisaufeineanonymgebliebene–den

logistischenAufwanddennochfürakzeptabel,einehat„keineAntwort“angeklickt.

Wenn man angegeben hatte, dass man den logistischen Aufwand nicht für akzeptabel hält, wurde

weiter gefragt, welche Konsequenzen man daraus zieht.Drei Bibliothekenhabendas Format deshalb

aufgegeben,eineBibliothekwähltedieAntwort„wirsuchennachLösungen“,eineBibliothekschriebins

Freitextfeld:„ÜberarbeitungdesKonzeptes“.

ja

88%

nein

7%

keineAntwort5%

IstderlogistischeAufwandfürSieakzeptabel?(n=73)

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46

HierankannmandenhermeneutischenZirkelbzw.diehermeneutischeSpirale, die zu meiner Coffee-

Lecture-Definitionführte,nachvollziehen:MeineVorannahmewar,dassCoffeeLectureseinKurzformat

sind,fürdasmansichnichtanmeldenmuss,dennsohatteesOliverRenninseinemArtikelgeschrieben

unddamit nahegelegt, das Angebot ohne Anmeldepflicht niedrigschwellig zu halten(s.o.).Die Frage

war,obdiesemVorbildallefolgen.DeshalbhabeichdieFragegestellt,undderBefundbestätigtdas.

Umgekehrtleiteichaus der Tatsache, dass keine Bibliothek zu einer Anmeldung verpflichtet, meine

Definitionab(s.o.).

DiefolgendeFrageseriewidmetsichdemBudgetfürdieCoffeeLectures:

BeiderFrage,werdenKaffee/Teebezahlt,ergibtsicheinbuntesBild:IndenmeistenFällenzahltdie

Bibliothek(53,42%).DaichschonbeimeinenerstenKontaktaufnahmenvielfachgehörthatte,dassdie

Frageheikelundesoftschwierigist,dasGeldauchimnächstenSemesterwieder„durchzubekommen“,

bin ich über die Menge derhier zur Verfügung stehendenBibliotheksbudgets überrascht, denn auch

OliverRennschreibt:"DasICBPistinderglücklichenLage,problemlosKaffee(undauchTee!)aufdie

Kostenstelle kaufen zu können. Dies ist aber in vielen Bibliotheken ganz offensichtlich ein Problem.

EntwedergiltdiesalsSelbstbewirtungundistnichterlaubt,musskompliziertabgerechnetwerden,oder

es gibt schlicht keinen Budgetposten ,Kaffee‘. In manchen Bibliotheken spendieren deshalb die

ReferentendenKaffeeausprivaterTasche.Esistjedochschadeundaucherschreckend,dassBürokratie

solche kleinen Dinge erfolgreich verhindert–,Peanuts‘im Vergleich zu den Kosten der

Informationsressourcen.“54Ein Mitarbeiter einer Hochschulbibliothek schriebmir: „Wir hatten mal

erwogen, Coffee Lectures anzubieten. Das ist letztlich daran gescheitert, dass wir den Kaffee nicht im

RahmenderBewirtungsrichtliniebezahltbekommenunddassinderBibliothekinklusiveSchulungsraum

(wegenTeppich)keineoffenenKaffeetassengewünschtsind.“

54Renn2018,S.383.

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47

Unter„Anderes“wurdeangegeben(wörtlicheZitate):

- WirdürfenleiderkeinenKaffeeanbieten,aufgrundfehlenderMittel

- esgibtbeiunstatsächlichkeinenKaffee/esgibtkeinenKaffee

- esgibtlautKonzeptkeinenKaffee,dadieKekseimVordergrundstehen

- Unibib und Kath. Fakultät teilen sich die Kosten semesterweise (bzw. je nach

Themenschwerpunkten)

- DerBibliotheksleiter

- Bibliothek/Institut

- DasBundesamt

Aberauchdie(geldwerten)AnreizebezahlenvieleBibliotheken(47,95%).

Ein Problem bei der Auswertung war, dass die Frage, wer den Kaffee/Tee bezahlt, als Einfachantwort

programmiert war, die Frage nach dem Geldgeber für (geldwerte)Anreize als Mehrfachantwort. Man

hätte freilich bei der ersten Frage insFreitextfeldauch mehrere Geldgeber angeben können; dies hat

abernureineBibliothekgetan:„UnibibundKath.FakultätteilensichdieKostensemesterweise(bzw.je

nachThemenschwerpunkten)“.

Die Fragen konnten aber nicht identisch gestellt werden, denn bei der Frage nach den geldwerten

Anreizen hätte wie bei der Frage nach der Finanzierung des Kaffees/Teesdie Option

„Teilnehmer*innen“keinenSinnergeben.DeshalbistimDiagrammdortnureineSäulezusehen.

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Wenn man nun untersucht, ob diejenigen, die den Kaffee/Tee bezahlen, auch dieselben sind, die die

(geldwerten)Anreizebezahlen,soistdasbeimüberwiegendenTeilderBibliothekenso(76,79%:43von

56).Von den 56 Bibliotheken, diebei der Frage nach der Kaffeefinanzierungeine Auswahl getroffen

habenundnicht„Anderes“oder„keineAntwort“gewählthaben,habennur13(also23,21%)beider

FragenachderFinanzierungder(geldwerten)AnreizeetwasAnderesangegeben:

WerbezahltdenKaffee/Tee? WerbezahltdiegeldwertenAnreize? Anzahl

dieBibliothek keineAntwort 4x

dieBibliothek externeSponsoren 1x

dieTeilnehmer*innenselbst keineAntwort 3x

dieTeilnehmer*innenselbst Sonstiges 1x

dieUniversität ichselbst/dieOrganisatorenausdereigenenTasche 1x

externeSponsoren ich selbst/die Organisatoren aus der eigenen Tasche+externeSponsoren

1x

ich selbst/die Organisatoren aus dereigenenTasche

ich selbst/die Organisatoren aus der eigenen Tasche+keineAntwort

1x

ich selbst/die Organisatoren aus dereigenenTasche

ich selbst/die Organisatoren aus der eigenen Tasche+externeSponsoren

1x

13,70%

5,78%

53,42%

2,74%

1,37%

10,96%

5,78%

21,92%

47,95%

2,74%

4,11%

8%

23,29%

Ichselbst

Teilnehmer*innen

Bibliothek

Universität

Sponsoren

Anderes

keineAntwort

WerbezahltdenKaffee/Tee?Werbezahltdie(geldwerten)Anreize?(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

(geldwerte)Anreize Kaffee/Tee

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49

WelcheAnreizebietennundieBibliothekenihrenZielgruppen?

Außerdemwurdengenannt(wörtlicheZitate):

- auf jedem Stuhl ist ein Kärtchen mit einer aufgeklebten Schokolade, auf Karte ist Tiny-url des

Blogs

- guteGesellschaftundinteressanteThemen!

- guteTipps,guteStimmung

- mehrInformationen

- nein,danichterlaubt

- NICHTS

- Sammelkarten

- ULB-Notizbuch

- verschiedeneSortenTee

- Zeit,Know-How

WievielBudgethabendieBibliothekendennfürihreCoffeeLectureszurVerfügung?

Leiderhabennur63,01%derBibliothekenüberhauptgeantwortet(46von73).

15,07%(11 von 73) dieser Bibliotheken habenangegeben, dass sie kein Budget haben, also „Null“,

„kein(e)s“.DadieübrigenAntwortenimFreitextverschiedenformuliertsind,istdieZusammenfassung

schwierig,weilnichtimmerklarist,wasgenaugemeintist:BedeutetdieAussage„keinfestesBudget“

(4x) so etwas wie „kein konkretes Budget“ (1x) oder „kein eigenes Budget“ (1x)? Ist das Budget dann

aucheinfach„nichtfestgelegt“(3x)oder„nicht(konkret)definiert“(2x)?KeineAngabe/keineAntwort

gaben4Bibliotheken,zweiMalhießes„Weißichnicht“bzw.„genaueZahlenliegennichtvor“.

GlückhabenfreilichdieBibliotheken,dieihreCoffeeLectures„nachAufwand“,„sovielwienötigist“

oder„variabel,davonOrganisatorenbezahlt“finanzierenkönnen.

78,08%

53,42%

13,70% 10,96% 8,22% 1,37%

Kaffee Kekse,Süßigkeiteno.ä.

Sonstiges keineAntwort Giveaways Gewinnspiel

Gibtes(geldwerte)Anreize?(n=73;Mehrfachantwortenmöglich)

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50

AnkonkretenZahlenwurdenangegeben(wörtlicheZitate):

- 30

- 50

- Ausgaben:ca.50EUR

- demnächstvermutlich50-80€fürKekse

- 80

- fürdieersteReihe:160Euro

- CHF200.-proCoffeeLectureSerie(esgibtmehrereanderUBBern)undJahr

- erstes Jahr mit einmaligen Anschaffungen (Kaffeetassen, Thermoskrüge, French Coffee Maker

undDesign-VorlagevonexternerDesignerin)ca.1300CHF,Folgejahreca.400CHFfür18(2x9)

CL-Termine

- 500Euro

MancheBibliothekeninvestierenalsoerheblichesGeldinihreVeranstaltungen,sogarineinmaligeAn-

schaffungen.DiehöchsteangegebeneSummesind500EuroproJahr.

CoffeeLecturesalsSchulungbzw.Informationskompetenzveranstaltung?

Die Frage, obdie Bibliotheken, die Coffee Lectures anbieten,diese als Schulung oder

Informationskompetenzveranstaltungverstehen,stelltesichvordemHintergrund,dassOliverRennsich

in seinem Artikelvon 2014 dagegen aussprach: „Angebote, die als Schulung oder gar Maßnahme zur

Steigerung der Informationskompetenz angeboten werden, finden erwartungsgemäß wenig

Resonanz.“55SinddenndiemeistenBibliothekendiesemVorbildgefolgt?

Nein!DiemeistenBibliothekenverstehenCoffee Lectures alsInformationskompetenzveranstaltung

oderSchulung.

55Renn 2014,S.190. FernerS.192: „Bewusst wurde im Video nicht das Thema Schulung, Informationskompetenz oder derMehrwert von Schulungen thematisiert, sondern die Freude, einen Kaffee trinken zu können [...]. Das Plakat [...] verzichtetebenfallsvollständigaufvisuelleBezügezuSchulungenundInformationskompetenz“.

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51

SinddenndieEinordnungenalsSchulungundalsInformationskompetenzveranstaltunggleich?Nurbei

56,16%derBibliothekenistdieEinschätzunggleich,dassnämlichCoffeeLecturessowohlSchulungals

auchInformationskompetenzveranstaltungensind.10,96%meinen,dasssiebeidesnichtsind.

2,74%habenzubeidemkeineAngabengemacht.5,37%derBibliothekenhabenzueinemvonbeiden

keineAngabegemacht.

InteressantsinddieseEinschätzungen:

CoffeeLecturessindkeineSchulung,wohlabereineInformationskompetenzveranstaltung.Diesmeinen

21,33%derBibliotheken.

Coffee LecturessindSchulungen, aber keineInformationskompetenzveranstaltungen,behaupten nur

2,67%derBibliotheken.

ja; 60,27%

nein; 33%

keineAntwort;6,85%

VerstehenSieCoffeeLecturesalsSchulung?(n=73)

ja; 82,19%

nein; 13,70%

keineAntwort;4%

VerstehenSieCoffeeLecturesalsInformationskompetenzveranstaltung?

(n=73)

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52

Eine weitere subjektiveallgemeineEinschätzung des Angebotsformats Coffee Lecturesollte mittels

zweierFragenerfasstwerden:

MitdiesenFragennahmichBezugaufdenHype-Cycle,dervoneinerMitarbeiterinvon„GartnerInc.“,

einemUnternehmen,dasMarkforschungsergebnisseundAnalysenüberIT-Entwicklungenanbietet,ent-

wickeltwurde.56

56https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c6/Gartner_Hype_Zyklus.svg(09.09.2019)

56,16%

21,92%

2,74%

10,96%

4%

1,37%

2,74%

Schulung+IK

keineSchulung,aberIK

Schulung,aberkeineIK

beidesnicht

IK,aberkeineAngabezuSchulung

Schulung,aberkeineAngabezuIK

keineAngabezubeidem

CoffeeLectures:InformationskompetenzveranstaltungoderSchulung?(n=73)

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Technologischer Auslöser

Gipfel der überzogenen Erwartungen

AUFMERKSAMKEIT

ZEIT

Plateau der Produktivität

Tal der Enttäuschungen

Pfad der Erleuchtung

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55

im„Tal derEnttäuschung“befinden soll.12,33% der Bibliotheken wollten für sich selbst keine

Einschätzungabgeben,tatendiesaberfürdieallgemeineLage,wobeialleHype-Stufenvorkamen.

DienächsteFrageerfolgteinAnknüpfunganmeinenErläuterungstextzumGartner-Hype-Cycle,denich

sobeschrieb,dass„nacheinemerstenAuslöser“vierPhasenfolgenkönnen.DiesenAuslösersolltendie

TeilnehmerineinemFreitextfeldbeschreiben.

DieseFragehaben65,75%derBibliothekenbeantwortet.

SiebenBibliothekenhabenangegeben,überVorträge(Bibliothekskongress2016;Bibliothekartag2018),

Fortbildungen,Tagungen(„TagungzurInformationskompetenz“)oderüber„ArtikelinFachzeitschriften“

aufCoffeeLecturesaufmerksamgewordenzusein.

Das direkte Vorbild ETH Zürich/Renn geben 2 Bibliothekenan,8Bibliotheken haben die Anregung

über„andereBibliotheken“erhalten(„erfolgreicheDurchführungananderenBibliotheken“,„Anregung

ausdemAustauschmitKolleg/inn/enausanderenInstitutionen“).

Interne Auslöser gab es bei 5 Bibliotheken: Durcheinzelne Mitarbeiter („inspirierter Kollege“,„Idee

einer Kollegin“) oder bei internen Sitzungen („Mitarbeiter-Workshop“, „Brainstorming in AG

Öffentlichkeitsarbeit“).IneinemFallwurdendieCoffeeLectures„von[der]Leitunginitiiert“.

DerWunschnachanderenFormaten,dieSuchedanachwarderAuslöserfür9Bibliotheken(„neues

Format ausprobieren“, „Suche nach neuem Format“, „Suche nach einem niedrigschwelligen

Werbe/Informationsangebot für Services der Bibliothek“, „wir wollten ein neues Informationsformat

überunsereBibliotheksservicesanbieten“),entwederausFrustrationundUnzufriedenheit(„Frustration

über das Unwissen über die vorhandenen Möglichkeiten“, „Unzufriedenheit der Lehrenden mit den

KompetenzenderStudierendenimBereichdesWissenschaftlichenArbeitens“)oderausSpaßanneuen

Formaten („Spaß an neuen Formaten im Bereich Informationskompetenz“, „Aufgeschlossenheit der

Kolleginnendafür“).DieMotivationwardie„ErweiterungdesAngebotsdurchalternativeVermittlungs-

formen“,einen„TeaserfürweitereAngeboteunddasWissensspektrumderbibl.Mitarbeitenden“anzu-

bieten.AuchpragmatischeGründespielteneineRolle:„ichhabeeinFormatgesucht,daseineeinzelne

Personorganisierenkann“.

Als Auslöser wurde voneiner Bibliothekangeführt, dass klassische Schulungen nicht mehr so

erfolgreich waren (Schulungsmüdigkeit): „wenig Resonanz auf die länger dauernden

Schulungsveranstaltungen“;„lange Schulungen (1,5 Stunden und mehr) wurden nicht mehr gut

angenommen“.

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56

SechsBibliothekenwolltenmitihrenCoffeeLecturesneueZielgruppenerschließenundNutzergruppen

binden(wörtlicheZitate):

- KontaktzudenForschendenknüpfen,diedieBibliotheksonstkaumwahrnehmen

- Wunsch,mehrWissenschaftlerüberBibliotheksserviceszuinformieren

- EinbeziehungvonwissenschaftlichenMitarbeitern

- Erarbeitung eines PR Konzeptes für die Zielgruppe Professorinnen und wiss. Mitarbeiterinnen,

dieCoffeelectureswareneinederMaßnahmen,dieumgesetztwurden,umProfessorinnenund

wiss.MAstärkerzuinformierenunddenKontaktherzustellenundzuhalten

- VernetzungmitdenForschendenstärken

- Neuerungen/interessanteThemendemKollegiumzeitnahnäherbringen

DreiBibliothekenführtenihreCoffeeLecturesein,weilneueoderimmerwiedernachgefragteInhalte

dazuAnlassgaben:„wiederkehrendeFragestellungenanderInfo-Theke,diekurzabgehandeltwerden

können“,„sehrvieletelefon.AnfragenzuverschiedenenThemen“und„AnhäufungvonThemen,fürdie

unsereDienststellezuständigistundfürdieInformationsbedarfbeidenMitarbeiternerkanntwurde“.

ZweiBibliotheken führten ihre Coffee Lectures im Zusammenhang mit Open Access ein: „Gold Open

Access-Förderungthüringenweit“,„OpenAccessWeek“.

InteressantsindnochdiesebeidenAntworten:

„Format, um Kolleginnen, die sich noch nicht so richtig trauen, vor Studierenden zu sprechen, ein

Übungsformatzugeben“.

Und„alsderhypebegann,habenwirmitgezogen“.

AuchdieletztendreiFragenwarenoffenmitFreitextfeldern:

Auf die Frage, was sie als besondere Herausforderung an ihren Coffee Lectures empfinden, haben68

Bibliotheken(93,15%)geantwortet.DieAntwortenlassensichgutkategorisieren,dennletztlichkreisen

dieProblemeumdieinderUmfrageabgefragtenThemen(Ort;Referent*innenfinden;Werbung;Ziel-

gruppe;ZeitundThemen),vorallemaberumdieHerausforderungen,diedasFormatalssolchesstellt:

einThema zu finden, das in der Kürze der Zeit ansprechend vermittelt werden kann. Oder anders

gewichtet:dasThemainderKürzederZeitansprechendzuvermitteln.

HiereinpaarBeispiele(von24):

„Das Thema in kurzer Zeit auf eine lässige Art auf den Punkt zu bringen“, „ansprechende und

begrenzbare (nur 15 Min.) Themen zu finden“,„Das wichtige eines Themenkomplexes in kurzer Zeit

verständlich,rüberzubringen‘“,„DieThemeninwenigenMinutengutpräsentierenzukönnen“,„Einblick

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57

ineinThemazugebenundsichdabeiandiekurzeZeitzuhalten“,„fürmichselbstverständlichesWissen

ansprechend zu vermitteln,einThema auf eine 10 Minuten Schulung runterzubrechen“, „knackige

Themen,witzigePräsentation,MutzumWeglassen:in10–15MinutenkannmanallenfallsNeugierfür

einThemawecken“,„komplexeThemensoaufarbeiten,dasssieinein15MinutenFormatpassenund

die für das Publikum entscheidenden Informationen identifizieren“, „Kurz(weilig!) und knackig das

Themaineinemmaximal5-minütigenVortragzupräsentieren.NurfreieRede“,WichtigeInformationen

didaktisch gut zu reduzieren. Und trotzdem interessant rüberzubringen“, „Spannende Themen zu

finden,diein10Minutenauchinteressantpräsentiertwerdenkönnen“.

Herausfordernd ist auch das andere Charakteristikum des Angebotsformats, nämlich, dass man sich

nichtanmeldenmuss:Dadurchist„vorhernichtklar,obundwerzudenCoffeeLectureskommt“,„Man

weißnie,wievieleLeutekommen“,undmankannzumBeispielschwer„dieKaffeemengeeinschätzen“.

Überhaupt scheint die geringe Teilnehmerzahl für einige Bibliotheken eine Herausforderung

darzustellen: „wenig Teilnehmer“, „Zahl der Teilnehmenden zu steigern“, „Zuhörer zu finden“,

„BesucherInnen zu gewinnen“, auch langfristig: „Dauerhaft Teilnehmende zu gewinnen und neue

Themenideen zu generieren. Der erste Hype (auch ausgelöst durch intensive Werbemaßnahmen)

scheint verpufft zu sein. Die Zahl der Teilnehmenden nimmt ab, obwohl die Werbemaßnahmen auf

gleichemhohenNiveaudurchgeführtwerden.WirvermuteneineGewöhnung.“

Dadurch wird auchdie Logistik schwierig (Eintrag in der letzten Freitext-Frage „möchten Sie etwas

allgemein bemerken?“): „Steigerung der TeilnehmerInnenzahlen (1–5) war leider nicht möglich und

führteinFolgedazu,bisaufWeitereskeineCLmehranzubieten,daderorganisatorischeAufwandfür

einePersonrechthochist.“Überhaupt„dieLogistik(Kaffeekochen,Präsentationstechnikaufbauen),der

Personaleinsatz.Die Organisation–Koordination und Logistik“, „Koordination der Themen und

ReferentInnen; Logistik (Beamer und Laptop bereitstellen); Werbung; interne Referenten einweisen;

wennauswärtigeReferenten,diesebegrüssenundeinweisen“.

Es gibt aber auch noch andere logistische Herausforderungen wie „kurzfristig ausfallende

Referent/innen zu ersetzen“,„Raum wird blockiert für eine nur max. 05 h-Veranstaltung, c) das Ab-

waschen;-)“.

Insgesamtist der „Aufwand der Vorbereitungen für die Coffee Lectures, trotz der Kürze der

Veranstaltung, nicht zu unterschätzen“,es ist oft schwer „personellCoffee lectures stemmen zu

können“, denn sie sind eine „ständige Aufgabe, kein Selbstläufer“, denn schließlich muss mandie

„OrganisationderCLmitdembibliothekarischenAlltagsgeschäftinEinklang“bringen.

EineBibliotheks-MitarbeiterinempfindetesalsHerausforderung,„Änderungen(z.B.Ort)anzustoßen

&umzusetzen(teilweisewegenWiderstandderReferentInnen/desBibliothekskollegiums)“.

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58

HerausforderndsindfürdieBibliothekenauchdieimFragebogenabgefragtenThemenbereiche:

DerOrt(5Beiträge):

„EswareineHerausforderung,einenvernünftigenOrtfürdieVeranstaltungenzufinden“,zumTeilmit

standortspezifischen Problemen: „Die unterschiedlichen örtlichen Gegebenheitenanden bislang drei

Standorten“, auch standortübergreifend: „Wir haben noch kein Konzept für standortübergreifende

Veranstaltungen.“

Referent*innen zu finden(10 Bibliotheken)–aus unterschiedlichen Gründen, z.B. „Finden von

genügendReferent/inn/en(damitnichtimmerdieGleichenreferieren)“,„dievortragendenKolleginnen

undKollegenangesichtsstarkschwankenderTeilnehmerzahlenzumotivieren“,„Ggf.späterErmüdung

mitdemFormat(beidenReferenten/Zuhörern)entgegenwirken.“

EineTeilnehmerinschrieb:„DasLampenfieber“!

DieWerbung(„die Coffee Lecture richtig und gezielt zu bewerben“) wird als Herausforderung

empfunden (13 Bibliotheken): „ausreichend zu werben (Bibliothekare/-innen sind meist keine

Marketingexperten)“,dennesistschwer,„dieZielgruppenzudefinierenunddamitmitderWerbungin

denAlltagderStudierendeneinzudringen.“

EineHerausforderungist dasErreichenderzum Teil „nicht einzuschätzende[n]Zielgruppe“(21Biblio-

theken):„Anreize für die Veranstaltung zu schaffen ohne mitKaffee ,locken‘zu können“, „Adäquate

ThemenfürneueZielgruppenwiez.B.wissenschaftlichBeschäftigtezuüberlegen.“Dennesmussauch

festgestelltwerden,dass„vieleNutzer*innenfürsoeinekurzeVeranstaltungnichtextrazurBibliothek

kommen“,dennmanmöchtedie„ZielgruppeindieBibliothekbekommen“,„Interessenten,anlocken‘“

undsichbemühen,„PotentielleBesucher/innenzuerreichen“

Dafür ist es wichtig, „Geeignete Zeitpunkte,-fenster für neue Zielgruppen herauszufiltern“,„die

passenden Zielgruppen zu erreichen und den richtigen Termin zu finden“unddie„zu Schulenden

thematischzumrichtigenZeitpunktabzufangen“.

Das leitet zur HerausforderungThemaüber, denn man sollte „aktuelle Themen rasch umsetzen“;

schwer ist das „Finden von Themen, die ansprechend genug vermittelt werden können“, Ziel ist, „das

Angebot an Themen abwechslungsreich zu gestalten (wir haben einen großen Pool an Themen-

vorschlägen)“, „Adäquate Themen für neue Zielgruppen wie z.B. wissenschaftlich Beschäftigte zu

überlegen“ und überhaupt „Passende Themen zu finden“, „Themen attraktiv formulieren“, „immer

wiederinteressanteThemenformulieren/erarbeiten,Klassikerthemennichtvergessen.“

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59

DieFragenachdem,wasalsbesondereBereicherungandenCoffeeLecturesempfundenwird,wurde

von 89,04% der Bibliothekenbeantwortet. Nicht alle Antworten lassen sich eindeutig kategorisieren,

aber es überwiegt(34 Bibliotheken)eindeutig die Bereicherung durch den „direkten Kontakt“, das

„Gespräch“, den „Austausch“ mit den„(Be)Nutzern/Forschenden/Teilnehmern/“ „zu Personen, die

sonstnichtzuInfo-VeranstaltungenderBibliothekkommen“.DaswirdalsdiegroßeStärkedesFormats

hervorgehoben, auch wenn dies intern geschieht („Gewinnbringend auchfür dieinterne

Kommunikation“). Durch diesen direkten Austauscherhält man auch ganz direkt ein „durchwegsehr

positives Feedback“, „das positive Feedback noch während der Veranstaltung“, wodurch „neue

Erkenntnissegewonnen[wurden],gemerkt[wurde],dassdieBibliothekjadochnochmehrimAngebot

hat“.DieseSichtbarkeitwird von 17 Bibliotheken bemerkt,die Veranstaltung„trägt zurbesseren

Sichtbarkeit der Bibliothekinnerhalb der Universität bei“, „Die Wahrnehmung unserer Bibliothek als

Serviceeinrichtung ist deutlich gestiegen“.Coffee Lectures werden sogar als „Werbungfür weitere

ServicesderBibliothek“empfunden.„NebenderBekanntmachungunseresKursprogrammserfreutuns

dievernetzende Wirkungder Lectures durch die Zusammenarbeit mit Referent*innen anderer

UniversitätsbereicheunddurchdieTeilnahmevonKolleg*innenderBibliothek“,durchdie„sichdaraus

anderespannendeProjekteergebenkönnen“.Die„TeilnahmevonKolleg*innenderBibliothek[...]hat

den Charakter einer kurzen internenWeiterbildungüber die Grenzen der eigenen Tätigkeit hinaus.“

Dies wird von vierBibliotheken so empfunden: „fungiert nebenbei als Kurzfortbildung für

Kolleg/inn/en“,aberauch:„DieeigeneWeiterbildungdurchdasgezielteAuseinandersetzenmiteinem

Thema“–beizweiBibliothekendahingehend:„AuchKolleg/inn/en,diesichinBezugauf’sSchulennoch

etwasunsicherfühlen,habendieMöglichkeit,sichineinemsehrkurzenVortrageinmalauszuprobieren“

bzw.„Probierformat:eineneuePräsitechniküben,einThemenangebottesten.“Die„Möglichkeitkurz

verschiedeneThemenvorzustellen“,wirdalsBereicherungempfunden,überhauptdie„Themenvielfalt“

wird von 10 Bibliotheken hervorgehoben.Wenn „aktuelle Themen [...] zeitnah beleuchtet werden“

können,istdasein„MehrwertfürBesucher*innen“.DurchdendirektenKontaktkannman„Bedürfnisse

erkennen“, „mit den Studierenden zwanglos ins Gespräch kommen und dadurch informiert über den

Studienalltagzusein“und„Tipps[geben],fürdieinsonstigenVeranstaltungeneinfachkeineZeitist“.

Hervorgehoben wird, dass Coffee Lectures ein „besonderes Vortragsformat“ darstellen, die

„frische[n] Wind“ bringen, aber in „entspannte[r] Atmosphäre“ stattfinden(„,zwanglose‘ Veran-

staltung“).Die„Offenheit“(„dasoffeneFormatderVeranstaltung“)und„Unverbindlichkeit“(10Biblio-

theken),dieSpontaneitätundFlexibilität(5Bibliotheken)werdenalsBereicherungempfunden,ebenso

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60

dieNiedrigschwelligkeit(8Bibliotheken);siebemerken,dass„dieSchwellezwischenStudierendenund

(Wiss.undBib.-)Mitarbeiternkleinerwird“.

Was freilich auch als Problemangesehenwerden könnte (s.o.), kannandererseitsals Bereicherung

empfunden werden: Die „Kürze des Angebots“, „Themen soweit herunterbrechen, dass sie in kurzer

Zeit besprochen/ präsentiert werden können“(4 Bibliotheken).Dadurch entsteht ein „deutlich

geringererAufwandfürdieReferentenalsbei90min-Schulungen“.DiegeringeVorbereitungszeitwird

von 4 Bibliothekenals Bereicherung empfunden–von anderen jedoch (bei der Frage nach der

besonderenHerausforderung,s.o.)gemahnt,„denAufwandderVorbereitungenfürdieCoffeeLectures,

trotzderKürzederVeranstaltung,nichtzuunterschätzen“.

DieBefragung sollte damit nicht einfach aufhören. Den Teilnehmernsollte die Gelegenheit gegeben

werden,ErgänzungenoderBemerkungen„loszuwerden“.57

DieseMöglichkeithaben30,14%derBibliotheken(22von73)genutzt:

EineBibliothekbatdarum,einenDatensatzzulöschen.

EineBibliothekbemerkteetwaszumFragebogenselbst:„WirbenutzendieCoffeeLectureslediglichzu

unserer teaminternen Fortbildung / zum Austausch, daher passten nicht alle Fragen aus dem

Fragebogen...“.

ZweiBibliothekenhabenallgemeinetwaszumFormatergänzt:„dasLernpublikumlässtsichnichtin

(Zusatz-)Veranstaltungen locken. Das Rundum-Angebot fällt nebender Lernplatzumgebung weit ab“;

„vorm Hintergrund geändertenStudier-und Aufnahmeverhaltens: CLs reihen sich ein in einen IK-

Formatewandel:hinzukurzweiligenundinteraktiverenFormateninIK-Vermittlung“.

EsgabergänzendeBemerkungenzurFragenachdenHerausforderungenundderLogistik(etwa:„der

administrative und zeitliche Aufwand ist nicht zu unterschätzen!“), zu den Fragen nach Zeit und Ort

(„zusätzlichzudenwöchentlichenDi.,Mi.undDo.-TermineninderzentralenBibliothekbietenwirIn-

terne Coffee Lectures für unsere Mitarbeiter zu unregelmäßigen Zeiten an“, „Unsere CL lagen am

Semesterende bis in die erste Semesterferienwoche hinein. Die kommenden sind in die Mittedes

Semestersplatziert“.

57Vgl.dazuPorst2008,S.157–164.

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61

DreiBibliotheken wiesen auf künftige Veränderungenihres Angebotshin: „Das Format hat sich

weiterentwickelt ...“, „Ab Herbstsemester 2019 wird das Format überdacht. Benennung neu ,Speed

lectures‘,andereÖrtlichkeiten,keinKaffeemehr,dadasKEINAnreizist.“

DreiBibliothekennennenimFreitextfelddieGründefürdieAufgabeihrerCoffeeLectures:

„Für unsere Einrichtung waren die Coffee Lectures, z.B. aufgrund der unzureichenden räumlichen

GegebenheitenunddesgeringenZuspruchs,nichtdaspassendeFormat.“

„SteigerungderTeilnehmerInnenzahlen(1–5)warleidernichtmöglichundführteinFolgedazu,bisauf

WeitereskeineCLmehranzubieten,daderorganisatorischeAufwandfüreinePersonrechthochist.“

„WirwerdendasFormatnichtweiterführen,dadieTeilnahmegemessenamAufwandzugeringist.“

WeiterhintrugenfünfBibliotheken Zusatzinformationen zu standortbezogenen Besonderheitenbei,

etwa:„DieVideosunsererCoffeeLecturessindüberdenYoutube-KanalderUBabrufbar.“,„Inunserem

FallgibtesleiderhaushaltsbedingtwederKaffeenochKekseo.ä.(weshalbwirauchdenBegriff,Coffee

Lectures‘nichtverwendethaben).Längerfristighoffenwir,nocheineMöglichkeitzufinden,Kaffeean-

bietenzudürfen;bisdahinsehenwirdieVeranstaltungaberauchsoalsgewinnbringendan“.

NettwarendieisoliertstehendenBemerkungen„Danke.“und„VielErfolgmitderUmfrage!“amEnde

desFragebogens.

WenndieTeilnehmerdanachauf

klickten,erschiendiesog.„Endnachricht“:

ImZugederUmfragehabenmir73BibliothekenzusätzlichperE-Mailgeschrieben,hierbeifastalle–bis

aufsechs–,dieichpersönlichangeschriebenhatte(Umfrage1);dieübrigensechssahenkeinenAnlass,

mirnocheinmalzuschreiben,weilsiemirbereitsimNovember/Dezember2018ausführlichInforma-

tionengeschickthatten.Garnichtgeschrieben,aberanderUmfrageteilgenommenhabenvorallemdie

Bibliotheken,dieüberInetBibaufdieUmfrageaufmerksamgewordenwaren(Umfrage2).

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62

Einordnung

Ein Anlass für einige Bibliotheken, Coffee Lectures einzuführen, war, neue Formate ausprobieren zu

wollen,weil„langeSchulungen(1,5Stundenundmehr)[...]nichtmehrgutangenommen“wurdenund

es„wenigResonanzaufdielängerdauerndenSchulungsveranstaltungen“gab.58

WarumsindSchulungenfürdieZielgruppenvonBibliotheken,insbesonderedieStudierenden,nicht

mehrattraktiv?

In diesem Zusammenhang wird gerne darauf verwiesen, dass sich im Zeitalter der digitalen Medien

und derReizüberflutung sowohl das Such-und Informationsverhalten der Nutzer verändert habe

(„google“, „zappen“, „digitale Ungeduld“59, „Sofortness“60) als auch die Konzentrations-und

Verarbeitungsfähigkeit (Aufmerksamkeitsökonomie, Aufmerksamkeitsspanne) abgenommen hätten.

Deshalbnehmeman sich weniger Zeit. Diese Thesen sind allerdings nichtzweifelsfreibelegt.61

Wahrscheinlich hängt nicht nur im Hochschulbereich die Aufmerksamkeitsspanne mehr von der

„inhaltlichenunddidaktischenGestaltung“alsvonderLängeab–weshalbmanheutzutageimOnline-

Marketing mitSnackable Contentganz klar auf Unterhaltungswert und leichtkonsumierbare Inhalte

setzt(s.o.).

Eindeutig ist aber, dass die Studierenden und Lehrenden (wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und

Professor*innen)seitderBologna-Reform62tatsächlichwenigerZeithaben,vorallemwegenengerLehr-

pläne auf beiden Seiten, Praktika und Nebenjobs auf Studierendenseite, Überbürokratisierung und

SitzungsmarathonsaufderSeitederLehrenden.

Gleichzeitig fehltaber beiden Gruppen die Selbsterkenntnis über ihre Defizite:Digital natives

verfügen nicht automatisch über Medienkompetenz. Ausgeprägter sind vielleichtinternet literacy

(„Internet nutzen und Funktionsweise verstehen“),computer literacy(„Informationstechnologien

anwendenkönnen“)unddigitalliteracy(„computerbasierteFormateverstehenu.anwendenkönnen“),

aber hinsichtlichmedia literacy(„durch Medien vermittelte Inhalte entsprechend der eigenen

Bedürfnisse effektiv nutzen können“),Lese-und Schreibkompetenz oderlibrary literacy(„eine

Bibliothek u. ihre Angebote selbständig nutzen können“) ist man durch intensive digitale

MediennutzungnichtautomatischimVorteil.63

Bei den Lehrenden kommt eine Skepsis gegenüber Informationskompetenzveranstaltungen hinzu–

enthält das Wort doch indirekt den Vorwurf, man sei nicht kompetent. „Des Weiteren ist zu

58Vgl.dieAntwortenaufdieFrage„KönnenSiedenodereinenAuslöserfürIhreCoffeeLecturesbenennen?“.Vgl.Renn2014,S.190:„NutzerempfindendievonwissenschaftlichenBibliothekenangebotenenSchulungenzurInformationskompetenzundinsbesonderezuDatenbankenoftalsunnötigunduninteressantoderzuzeitraubend.“

59Vgl.http://www.spiegel.de/netzwelt/web/s-p-o-n-die-mensch-maschine-digitale-ungeduld-a-774110.html(09.09.2019).

60Vgl.etwa:https://www.heise.de/tr/blog/artikel/Sofortness-273180.html(09.09.2019).

61Für den Hochschulbereich konstatieren Schneider/Mustafić 2015,S.20: „Unter manchen Praktikern hält sich hartnäckig dasGerücht,dassdieeffektiveAufmerksamkeitsspannevonZuhörernbeiVorträgenlediglich10minumfasst.[...]DieBehauptunghält jedoch empirischen Prüfungen nicht stand. Die Aufmerksamkeitsspanne von Zuhörern kann wesentlich länger sein undhängtstarkvonderinhaltlichenunddidaktischenGestaltungderVorlesungenab“.

62Vgl.etwaSchmied2018,S.17–24.

63Vgl.dazuMeier2016,dereineguteÜbersichtüber„benachbarteKompetenzen,diehäufigimZusammenhangmitIKerwähntwerden“,gibt.DieindenKlammernstehendenKurzerläuterungenderKompetenzensindZitatevonBertholdMeier.

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63

berücksichtigen,dassdieseZielgruppemöglicherweiseskeptischgegenüberdenBibliothekarinnenund

Bibliothekaren ist. Sie stelltmöglicherweiseinFrage, ob diese wirklich in der Lage sind, der

wissenschaftlichenForschungbeispezifischenHerausforderungen,beispielsweisebeiderAuswahlvon

hoch gerankten Fachzeitschriften zu helfen.“64Die Einbindung externer Referenten–etwa im

Zusammenhang mitneuen Formaten wie Coffee Lectures–kann hier freilich die Akzeptanz erhöhen,

wasvieleBibliothekenauchtun,s.o.

Dabei sind Defizite auf Seiten der Lehrenden heutzutage überhaupt kein Makel: „Kaum ein

Wissenschaftler übersieht–anders als früher–die ganze Breite der Möglichkeiten“, denn der

„Informationszuwachs und Erkenntnisgewinn wie auch die Komplexität der Daten [nimmt] stetig und

rapidezu“.Esgibt„sovieleMöglichkeiten,wissenschaftlicheInformationenzusuchen,zuanalysieren,

zu verarbeiten, zu visualisieren und in neue Bezüge zu setzen.“65Bibliotheken können und sollen

Wissenschaftler*innen die „Möglichkeiten des heutigen Informations-und Wissensmanagements und

der Informationsanalyse aufzeigen“66, denn was Lehrende nicht wissen,können sie auch nicht

vermitteln.67

Deshalb werden Lehrende als neue Zielgruppe von Informationskompetenz-Veranstaltungen in den

Blick genommen.68Von den großen wissenschaftsberatenden Organisationen, etwa von der

Hochschulrektorenkonferenz (HRK), wurde der Ausbau einer „forschungsbezogenen Informations-

kompetenz“69gefordert,imSinnevon„trainthetrainer“.

FürStudierende–aberauchfürdieGraduierten-undPostgraduiertenausbildung–wirdvonderHRK

diecurriculareEinbindungderInformationskompetenzindieStudiengängegefordert.70DerVermittlung

von Informationskompetenz im Bibliothekswesen wird damit ein noch höherer Rang eingeräumt, sie

wird sogar zu einer Meta-Literacy,71die sich auf alle Bereiche des Wissenschafts-und

Forschungsprozesses bezieht: „Damit wiesen die Rektor/inn/en und Präsident/inn/en der deutschen

Hochschulen den Bibliotheken ihrer Einrichtungen eine neue, sämtliche Prozesse in Forschung und

LehretragendeRollezu.HintergrunddieserForderungwardermassivgestiegeneBedarfinsbesondere

der Wissenschaftler/innen und Studierenden an Unterstützung im Umgang mit digitalen Daten,

Instrumenten und Infrastrukturen, die heute in vielen Disziplinen zum festen Bestandteil der

wissenschaftlichenPraxisgewordensind.“72

64Hanke/Sühl-Strohmenger2016,S.50.

65AlledreiZitateDolenc/Renn2016,S.78.

66Ebd.

67EinBeispielnennenFaidt/Grahl2018,Sp.121:„WennLehrendenichtwissen,dassfüreineDatenbankneuerdingseinRemoteAccess zur Verfügung steht oder dass die Bibliothek eine bestimmte Fachzeitschrift im Bestand hat, dann können sie dieseInformationauchnichtanStudierendeweitergeben.“

68DasSchlagwortInformationskompetenzgehörtimÜbrigenzudenauffälligstendesgegenwärtigenBibliothekswesens,unddieFülle der Publikationen und im Internet getroffenen Statements dazu ist bereits entsprechend unübersichtlich. Vgl. über dasbereits Genannte und noch zu Nennende hinaus aus der neuesten Literatur nur: Sühl-Strohmenger

22016, bes.S.255; Sühl-

Strohmenger/Barbian2017,bes.S.144f.;Dölling2018.EssindfreilichAnzeichendafürzubemerken,dassderSiedepunktdesHypesumdasThemabereitsinderVergangenheitliegt,vgl.Schuldt2018.

69HRK2012,S.18,dazu:dbv2013.Auch:BID2012,KII2011,Wissenschaftsrat2012.

70HRK2012,S.103f.12.18.

71Vgl.Mackey/Jacobson2014.

72Meyer-Doerpinghaus/Tappenbeck2015,S.183.

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Mit Blick auf den „Wandel der Informationspraxis“73forderten Ulrich Meyer-Doerpinghaus und Inka

Tappenbeck auf dem 104. Deutschen Bibliothekartag2015eine „Neuausrichtung“74der Informations-

kompetenzundempfahlenu.a.eineganzheitlicheSichtweiseundeineStärkungundVeränderungder

RolleundAufgabengebietederFachreferent*innen.75

ImZugeeinermethodischenDifferenzierungschlugenMeyer-DoerpinghausundTappenbeckvor,dass

„nebenklassischenPräsenzschulungenvermehrtauchindividuelleBeratungsangebotenachdemModell

der,Wissensbar‘derSLUBDresdensowiealternativeVermittlungsformatewiedieCoffeeLecturesder

KIT-Bibliothek realisiert und direkt mit Dienstleistungen zur Unterstützung des Forschungsprozesses

kombiniertwerden.“76

In Bezug auf die inhaltliche Ausweitung der Vermittlung von Informationskompetenz nannten die

beiden Autoren insbesondere die folgenden Bereiche: „Forschungsdatenmanagement, virtuelle

Forschungsumgebungen, elektronisches Publizieren (einschließlich Open Access), Biblio-

metrie/Scientometrie,digitaleWerkzeuge(einschließlichSocialMedia),WissenumdieGrundlagendes

Urheberrechts sowie die Anforderungen an gute wissenschaftliche Praxis“.Damit wirdInformations-

kompetenz endgültig zur Meta-Literacy, die auch Open-Science-Literacymit einschließt und deren

VermittlungimKontextderTeachingLibraryzuverstehenist.77UndWilfriedSühl-StrohmengerundJan-

PieterBarbianstellenvondermethodischenDifferenzierungderInformationskompetenzangebotevon

Meyer-DoerpinghausundTappenbecküberdieTeachingLibrarydieVerbindungzudenCoffeeLectures

hermitIhrerFeststellung:„NeueFormatewieCoffeeLectures,Coaching,WissensbaroderWissenstor

etc., sodann die Lernortgestaltung (Kuratieren) flankieren das Kursangebot der TeachingLibrary.“78

Insofern tun Jozica Dolenc und Oliver Renn vollkommenrechtdamit, dass sie Coffee Lectures nur als

einen Baustein in ihrem Gesamtkonzept derContinuing Professional Educationverstehen und ein-

bauen.79

Wenn man also Coffee Lectures in dengrößeren Zusammenhang der Teaching Library und der

Vermittlung von Meta-Literacy stellt, hat ihre Einordnung als alternative Form der

Informationskompetenzveranstaltung–oder vielmehr als deiktisches Format, als Appetizer (vgl. das

KriteriumfürSnackableContent:„SeinZielistes,AppetitzumachenaufgrößereContent-Formate“),als

FingerzeigaufMöglichkeiten–ihreBerechtigung.„DieCoffeeLecturessindsozusagender‚Teaser̒,aus-

führliche Infos gibt es dann bei Bedarf in Workshops und Einzelberatungen sowie auf unserer Home-

page.“80Interessant ist in diesem Zusammenhang die Bemerkung im Freitextfeld meiner Umfrage

„Möchten Sie etwas allgemein bemerken?“: „in Ergänzung zur Schulungs-/ IK-Veranstaltungsfrage:

73Horstmann/Jahn/Schmidt2015.

74Meyer-Doerpinghaus/Tappenbeck2015.

75Vgl.ebd.,S.186f.

76Ebd.,S.187.

77Vgl.u.a.Sühl-Strohmenger

22016;Franke2014.

78S.Sühl-Strohmenger/Barbian2017,S.144.

79Vgl.Dolenc/Renn2016.

80JulianeFinger,HCU,04.03.2019.

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65

Coffee Lectures haben v.a. Marketingcharakter“.81Hier schließt sich der Kreis zum Marketing eines

Kurzformats.

FazitundAusblick

Coffee Lectures sind ein innovatives und zeitgemäßes Angebotsformat mit vielfältigen Möglichkeiten

derPräsentationdesSnackableContent,dasdenbeschriebenentechnischen,gesamtgesellschaftlichen

und hochschulpolitischen Rahmenbedingungen entgegenkommtund in den größeren Kontext der

TeachingLibrarymitihrenMeta-Literacy-Angeboteneinzuordnenist.

Coffee Lectures werden von sehr heterogenen Institutionen aus dem Bibliothekswesen in sehr

unterschiedlicher Weise unter sehr verschiedenen Bedingungen und Voraussetzungen angeboten und

verstanden.

NichtvonallenwerdensiealsErfolggewertet,undesgibtBibliotheken,diedasFormataufgegeben

habenoderaufgebenwerden.

Die Probleme, vor die die anbietenden Institutionen gestellt werden, sind unterschiedlich

(Herausforderungen wie etwa Budget, Finanzierung, unvorhersehbare Besucherzahlen ...), und

manchmalistein„langerAtemnotwendig“.82

Dass die meisten Bibliotheken (trotzdem) daran festhalten, liegt gewiss an den Bereicherungen, die

Coffee Lectures bereithalten: Neben dem „frischen Wind“, den sie bringen, der „entspannten Atmo-

sphäre“,indersiestattfinden,undderMöglichkeit,dasAngenehmemitdemNützlichenzuverbinden,

gibt es so einiges, was die Bibliotheken selbst davon haben:83Nach innendienen Coffee Lectures der

internenFortbildungundförderndieabteilungsübergreifendeVernetzungsowieflacheHierarchien.

Beidem,wasdieBibliothekennachaußenvondenCoffeeLectureshaben,stehtganzvornederAus-

tausch, der erfrischend ist und gleich mehrere Vorteile bringt, nämlich, dass die Bibliotheken damit

näheranihreZielgruppenherankommenundaufdemLaufendenbleiben,wasderenBedürfnisseund

Wünsche angeht, so dass sie ihre Angebote besser anpassen können. Umgekehrtzähltaber auch der

Faktor„Türöffner“84fürsolcheAngebote,alsMöglichkeit,umaufdieBibliotheksservicesaufmerksamzu

machen.

CoffeeLecturesbieteneineunverbindlicheMöglichkeit,neueInhalteundMethodenauszuprobieren

–siesindeineSpielwiesemitFehlertoleranz.

DarausergibtsichfreilicheinDesiderat:Soweitichdassehe–wasabernochnäherzuuntersuchen

wäre–, wurden Coffee Lectures zumeist als ,Einzelattraktion‘ eingeführt, zunächst ohne den Blick auf

81Vgl.auchHelmkampetal.2017,S.97:CoffeeLectures„alsWerbungfürdieeigentlichenSchulungen“.

82Tangen2018a,S.278.

83SiehedieAntwortenaufdieFragenachderBereicherungunddieE-MaileinerBibliotheksmitarbeiterin:„NachmeinerMeinungliegtdarineinGewinn:Sichauf,ungewohntesTerrain‘zubegeben,beimErstellenz.B.einesVortragesauchmalumdieEckezudenken, über den Tellerrand des eigenen Arbeitsalltags zu gucken, nicht zu wissen wie viele Personen kommen werden undlosgelöstvonklassischenAngebotendenkendzuagieren.AußerdemmachtesauchSpaß,beiderVorbereitungaufeinThemasich im Rahmen der Möglichkeiten ausprobierenzu können, z.B. sich selbst mit einem ,neuen‘ Thema zu befassen/zuerarbeiten.“

84Tangen2018a,S.278.

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66

das Ganze zu richten, eben weil man erst einmal sehen wollte, wie sie laufen und was sie bringen.

DeshalbwurdenichtgleicheingroßesGesamtkonzeptvorgelegt.DiekonkreteUmsetzungdesFormats

zeigtfreilichMöglichkeitenundChancenauf,diesystematischzuevaluierenundineinMeta-Literacy-

Teaching-Library-Gesamtkonzepteinzuordnenwären.

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67

Ob Coffee Lectures–mit dem großen Ganzen im Blick oder nicht–eine Zukunft haben, muss jede

Bibliothek für sichentscheiden: ob die Rahmenbedingungen wie der Raum usw. stimmen, die

personellen Kapazitäten vorhanden sind, ob Nutzen und Aufwand in einem angemessenen, für die

BibliothekleistbarenVerhältnisstehen,obdieZielgruppenerreichtwerden–oderobCoffeeLectures

einfachnurSpaßmachen!

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Abstract

ObwohlCoffeeLecturesseit2014„aufdemMarkt“sind,gibtesnochkeineumfassendeUntersuchung

überdiesesAngebotsformat.DeshalbwurdevonderVerfasserinimFrühjahr2019eineOnline-Umfrage

mit56Fragenin28thematischenBereichendurchgeführt,dievon80Bibliothekenbeantwortetwurde,

undderenErgebnisseindiesemArtikelpräsentiertwerden.EingangswerdenCoffeeLecturesdefiniert,

alsSnackable Contentcharakterisiert,undes wirddie bisherige Entwicklung der Coffee Lectures

dargestellt.