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Colloquium Historicum Wirsbergense Bezirksgruppe Lichtenfels Hans Losert Mittelalterliche Siedlungsgeschichte in Nordbayern aus der Sicht des Archäologen Lichtenfels, 29. Oktober 2009

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Colloquium Historicum Wirsbergense Bezirksgruppe Lichtenfels

Hans Losert

Mittelalterliche Siedlungsgeschichte in Nordbayern aus der Sicht des Archäologen

Lichtenfels, 29. Oktober 2009

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Für kurz nach 476 überliefert Eugippius in der Vita Severini, daß Thüringer Batavis (Passau) in Rätien überfielen und christliche Romanen verschleppten.

Der wohl um 700 wirkende anonyme Geograph von Ravenna gibt an, daß die Flüsse Naab und Regen durch thüringisches Gebiet fließen (per quam Turringorum patriam transeunt plurima, inter cetera que dicuntur Bac et Reganum, quae in Danubio merguntur). Weiter bezeichnet er die Orte Ascapha, Uburcis und Solist (Würzburg,

Aschaffenburg und Salz an der fränkischen Saale) als alamannisch.

(WEIß 2007: Abb. 1)

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Staffelstein, Lkr. LichtenfelsGrab 1, Frau, Beisetzung um 500-525

Thüringische Drehscheibenschale (KOCH, R. 1967: Taf. 40)

Hirschaid, Lkr. BambergEinzelgrab, Mann, Beisetzung spätestens um

525-550 (KOCH, U. 1967: Abb. 4)

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Zeuzleben, Lkr. SchweinfurtGräberfeldplan (RETTNER 1992: Abb. 1)

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Zeuzleben, Lkr. SchweinfurtDeutung als thüringische Adelsgrablege, Nutzung um 520-590

Grab 25, Frau, Beisetzung um 525, beraubtMehrstöckiges Grabhaus mit Wagen und darüber liegender Grabkammer (RETTNER 1992: Abb. 2)

Grab 64, Kammergrab (RETTNER 1992: Abb. 3)Grab 13, Doppelbestattung zweier Pferde (RETTNER 1992, Abb. 2)

Grab 53, 25 und 18 (FRANKEN IM MITTELALTER 2004: 96)

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Brandgräberfeld von Regensburg-Großprüfening, An den Klostergründen●

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GeschlechtsverteilungFeminin 21Maskulin 14Unbestimmt 5

Regensburg-GroßprüfeningAn den Klostergründen

Entdeckung bei der Erschließung eines Neubaugebietes im Sommer 200320 Kreisgräben entlang der Terrassenkante der Donau Altersverteilung

Fetus, Neonatus 3Infans 7Juvenil 7Adult 22Matur 1

22 Brandgräber mit 40 Individuen, davon neun (1, 8, 9, 13, 14, 15, 16, 21 und 22) mit Urnen und 13 Brandschüttungen (2, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 11, 12, 17, 18, 19 und 20)

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Brandschüttungsgrab 19, Mädchen oder Frau

Urnengrab 22 , Mädchen oder FrauEine unbekannte Anzahl von Gräbern wurde durch

den Pflug zerstört

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Regensburg-Großprüfening Vier Tote waren auf Bärenfellen aufgebahrt, erhalten sind dreimal eine Kralle (Grab 7 und 8) und in Grab 9 zehn

Krallen

Fast alle Gräber enthielten Tierbeigaben von Schwein oder Schaf (Ausnahmen Grab 1, 3 und 15)Die Temperatur des Scheiterhaufenfeuers war enorm hoch (zwischen 1000-1600 Grad)

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Pleidelsheim, Lkr. Ludwigsburg, Baden-WürttembergGrab 76, Mann, Beisetzung um 560/70, Potinschnalle (Bügelbreite 3,55

cm) (KOCH, U. 2001: Taf. 30)

Regensburg-Großprüfening

Brandschüttungsgrab 6, Frau (frühadult) und

NeonatusBronzeschnalle

(Bügelbreite 3,95 cm)

Hódmezövásárhely-Kishomok, Kom. Csongrad

Grab 51, Mann etwa 35 Jahre alt, Beisetzung um 560

Bronzeschnalle (Bügelbreite 3 cm) (BONÁ & NAGY 2002 I: Taf. 74)

Biharkeresztes-Toldiútfél, Kom. Hajdú-Bihar

Grab 6, Frau, adult, Beisetzung um 560Bronzeschnalle (BONÁ & NAGY 2002 II:

Taf. 4)

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Regensburg-GroßprüfeningUrnenbestattung 8, Mann, früh- oder spätadult,

Durchmesser des Nietkopfes 2,15 cm, Holzstärke etwa 0,8 cm

Ein einfacher Bronzeniet als Hinweis auf einen Krieger bzw. eine bewaffnete Elite

Straubing-Bajuwarenstraße, BayernGrab 469, Mann, matur, Beisetzung um 600, Schild mit Eisennieten (Durchmesser des Nietkopfes 2-2, cm, Holzstärke 0,8 cm) (GEISLER 1998: Taf. 168)

Schildrekonstruktion (MARTIN 1995: Abb. 76)

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Regensburg-Großprüfening

Brandschüttungsgrab19, Mädchen oder FrauGlasperlen (Durchmesser 0,55-0,65 cm), Anhänger (Durchmesser

2 cm) aus Silberblech mit Punzdekor, bronzene Spiralröhrchen (Länge 1,5 und 1,2 cm )

Urnengrab 22, Mädchen oder FrauZusammengeschmolzene

Glasperlen (Durchmesser 0,4 cm)

Straubing-Bajuwarenstraße, BayernGrab 383, junges Mädchen, Beisetzung um

600-625, Anhänger aus Silberblech (Durchmesser 2,5 cm) (GEISLER 1998: Taf.

168)

Kleinlangheim, Lkr. Kitzingen, BayernGrab 150, Frau, 25-30 Jahre alt, Beisetzung

um 575 (PESCHECK 1996: Taf. 115)

Regensburg-Großprüfening

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Urnenbestattung 9, Mädchen (infans I), Frau (frühadult), zwei Knaben (infans I und II)

Gefäßhöhe 18,5 cm

Urnenbestattung 8, 9 IndividuenGefäßhöhe 18,5 cm

Regensburg-GroßprüfeningGrab 8 und 9, Urnen vom Prager Typ

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Westheim, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen im Vorland der südlichen Frankenalb

Das Reihengräberfeld mit 288 Körpergräbern in 261 Grabgruben lag außerhalb der zugehörigen Siedlung, etwa 450 m nordöstlich der 1458 erstmals erwähnten Pfarrkirche St. Pankratius in der Flur Mehlbuck.

Es handelt sich um die Nekropole der namenlosen autochthon-germanischen Bevölkerung. Bemerkenswert ist der Nachweis zweier verlagerter Brandbestattungen (REIß 1994: 24-25). Gegen Ende der Nutzung der

Nekropole entstand an deren Nordrand eine kleine Kapelle.

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Westheim, Lkr. Weißenburg-GunzenhausenGrab 8, Mann, 20-40 Jahre alt, Beisetzung um 525 (REIß

1994: Taf. 16)

Franzisken, die typisch fränkische Waffe sowie Lanzen- und Speerspitzen (REIß 1994: Taf. 10,

12)

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Westheim, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen

Grab XVIII, Frau, Beisetzung um 525 179 (REIß 1994: Taf. 9)

Fibeln aus Grab 104, 117, 142, XVII, 210, 19, XX, 179 (REIß

1994: Taf. 14-15)

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Frühmittelalterliche Gräberfelder in

Nordbayern

Merowinger- und karolingerzeitliche

Transformationsprozesse zwischen autochthoner

Bevölkerung sowie Germanen und Slawen (LOSERT 2007: Abb. 5)

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Handel und HändelNordbayern im Spannungsfeld

zwischenBajuwaren, Slawen und

Ostfranken

Samo und die Wogastisburg

623/624-631/632

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Kleinlangheim, Lkr. KitzingenMerowingerzeitliche, vom späten 5. Jahrhundert bis um 700

genutzte Nekropole mit 299 Bestattungen, davon 56 Brandgräber (PESCHECK 1978: Taf. 141, Taf. 153)

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Kleinlangheim, Lkr. KitzingenGrab 37, Mädchen, 14-17 Jahre alt,

Beisetzung um 625 (KILIAN 1989: Abb. 73, PESCHECK 1996: Taf. 8-9, 79, 109)

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Kleinlangheim, Lkr. KitzingenGrab 296, Mann, 18-21 Jahre alt, Beisetzung um 625-

650 (DIE FRANKEN 1996: 702, PESCHECK 1996: Taf. 85)

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Kleinlangheim, Lkr. KitzingenBrandgrab 305 (Erwachsener ) in Grab 197 (Mädchen, 9-11

Jahre alt), Beisetzung um 675-700 (PESCHECK 1996: Taf. 44, 82)

Brandgrab 85, Mann, Beisetzung spätestens um 625 (PESCHECK 1996:

Taf. 20)

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Grab 132, Mann, 35-50 Jahre alt, Beisetzung um 650-700 (LOSERT 2004: Abb. 10)

Kleinlangheim, Lkr. KitzingenGrab 217, Frau, 18-21 Jahre alt, Beisetzung um 650-700

(PESCHECK 1996: Taf. 50)Weismain-Selitzen, Lkr. Lichtenfels

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Kleinlangheim , Lkr. KitzingenGrabungsbefund und Rekonstruktion der am Ende des 7. und während des 8. Jahrhunderts in der Siedlung errichteten Holzkirche 1 und 2 sowie zugehörige Altarmensa (Breite um 80 cm) mit Reliquiengrab (DIE FRANKEN 2004: 140, LENSSEN & WAMSER 1992: Abb. 4,

290, PESCHECK 1996: Abb. 32, 35). Der zugehörige Friedhof löste das Reihengräberfeld außerhalb des Ortes ab.

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Erste überlieferte Missionsbemühungen in Würzburg durch Kilian, Kolonat und Totnan

Um 686 Ankunft des iroschottischen Missions- bzw. Hofbischofs Kilian und seiner Gefährten Kolonat und Totnan in Wirziburg.

Zwei Heiden opfern einer Gottheit des alten Glaubens (idolorum cultura)

Papst Konon erteilt Kilian die Vollmacht zur MissionPredigt Kilians

Kilian, flankiert von Kolonat und Totnan, tauft den mainfränkisch-thüringischen Herzog Gozbert

Passio KilianiFulda, um 975-1000 (Hannover NLB), eine der ältesten reich illustrierten

Heiligenviten mit elf Bildern, Vorbild ist die passio minor des frühen 9. Jahrhunderts

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Geilana, Ehefrau des mainfränkisch-thüringischen Herzogs, beauftragt einen Henker, die drei Missionare zu töten. Anlaß war, daß Kilian daran Anstoß nahm,

daß Gozbert mit der ehemaligen Gattin seines Bruders verheiratet war.

Um 689 wurde Kilian mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan ermordet und in Würzburg beigesetzt

Martyrium Kilians aus Nürnberg-St. LorenzEpitaph des Berthold Kraft, um 1475

… und Würzburg bekam einen Märtyrer

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Bamberger Götzen1858 Entdeckung beim Bau der

Gaustadter Spinnerei in etwa 4,5 m Tiefe am alten Regnitzufer (Höhe

1,44 m; 1,48 m und 1,07 m)

Bildstein von Ebrach Höhe 1,01 m

Barciany, Prov. Olsztyn-Allenstein (PL) (I Balti 1992: 139)

Susz Mozgowo (PL) (SLUPECKI 1994: Abb. 77)

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Vergleichsbeispiele aus dem reiternomadischen Bereich

(JAKOB 1980: Abb. 4-6)

Dobrutscha (RO)Stupina (Höhe etwa 0,78 m) und

Dobregea (Höhe 1,27 m)

Südrussische Steppe (RU)Höhe etwa 1,05 m

Meskety, Inguschien, Nordkaukasus (RU), Höhe etwa 1,8 m

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Bonifatianische Bistumsgründungen in Nordbayern Regensburg 739, Würzburg 741, Eichstätt 745/46 (FRANKEN IM MITTELALTER 2004: Abb. 39a)

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Gründung des Bistums Würzburg

741/42 - Bonifatius gründete im Auftrag Pippins des Jüngeren (* um 714/715, 741 Hausmeier von Neustrien, 751/752 fränkischer König, † 768) und Karlmann (* um 706/708, 741-747 Hausmeier von Austrien, † 754) das Bistum Würzburg.

Pippin III. wies dem neuen Bistum Einkünfte aus 26 Königsgütern vom Mittelrhein bis nach Nordostbayern zu (decimam tributi quae de partibus orientalium Franchorum vel de sclavis ad fiscum dominicum annuatim persolvere solebant, quae secundam illorum linguam steora (stiora) vel ostarstuopha vocatur). Dies ist der erste Schriftbeleg für Zugehörigkeit der Mainlande zu Austrasien (Ostfranken). Bei den slawisch besiedelten Gauen handelte es sich um das Volkfeld westlich von Bamberg bis etwa auf die Höhe von Schweinfurt und den Radenzgau, also das Obermaingebiet mit der Albhochfläche. Im Südwesten grenzte der Radenzgau an den Iffgau, im Westen an das Volkfeld, im Nordwesten an das Grabfeld und im Süden an den Rangau.Die einem fränkischen Grafen (Comes) unterstellten Ostfranken und Slawen hatten gleiche Rechtsstellung, einschließlich zu erbringender Steuerleistung. Die ostarstuopha, eine im Osten erhobene Steuer, wurde in Honig, Textilien oder anderer Form (sive in melle, sive in paltenis seu in alia qualibet redibitione) erbracht. Die in der Pippin'schen Schenkung als Grundausstattung des neuen Bistums erwähnten Königshöfe (fiscis dominicis) in Hallstadt bei Bamberg und Königsfeld, Lkr. Bamberg am Westrand der Fränkischen Alb belegen, daß francia orientalis im zweiten Viertel des 8. Jahrhunderts die Main-Regnitz Linie bereits nach Osten überschritten hatte.

Taufe durch Bonifatius und MartyriumFuldaer Sakramentar, um 1000 (Bamberg

Staatsbibliothek)

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Erste Missionskirchen für die Main- und Regnitzwenden(LOSERT 1993: Abb. 3)

Um 793/794 beauftragte Karl der Große (* 747, 768 fränkischer König, 800 Kaiser, † 814) den Würzburger Bischof Bernwelf (768/769-800), bei den Main- und Regnitzwenden 14 Missionskirchen zu errichten.

...ut in terra sclavorum, qui sedent inter Moinum et Radentiam fluvios, qui vocantur Moinvinidi et Radanzvinidi una cum comitibus, qui super eosdem sclavos constituit erant, procurrassent, ut inibi sicut in ceteris

christianorum locis ecclesiae construerentur, quatenus ille populus noviter ad christianitatem conversus habere potuisset, ubi et baptismum perciperet et praedicationem audiret...

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Amlingstadt, St. Aegidius

Missionskirche für die Regnitzwenden, um

793-800 , Untersuchung 1970-72 (SCHWARZ

1976, 1984)

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Seußling, Lkr. Bamberg, St. Sigismund Missionskirche für die Regnitzwenden, um 793-800

Untersuchung 1999-2001 (WERTHER 2008: Taf. 28, Taf. 99)

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Seußling, Lkr. Bamberg, OberfrankenHerrenröthe und Paint, Grube H 9-2

C-14 Datierung 772-891 (68,3%) (WERTHER 2008: Taf. 7, 61)

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Seußling, Lkr. Bamberg, OberfrankenHerrenröthe, Grube H 1-36, C-14 Datierung 772-891 (68,3%) (WERTHER 2008: Taf. 66, 80)

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Pettstadt, Lkr. BambergLiturgisches Silbergefäß (Höhe 10 cm), ein

herausragendes Beispiel des Tassilokelchstils, Herstellung um 775 (LENSSEN & WAMSER 1992: 205)

Kremsmünster, OberösterreichTassilokelch (Höhe 25,5 cm), Kupfer vergoldet

TASSILO DVX FORTIS - LIVTPIRC VIRGA REGALISHerstellung wohl 777 (LENSSEN & WAMSER 1992: 206)

Bamberg, Domschatz,

Petrusmesser (Länge 23,6 cm),

Herstellung um 700-750 (LOSERT & WINTERGERST

2008: Abb. 1)

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Altenbanz, Lkr. Lichtenfels, St. LaurentiusUntersuchung Klaus Schwarz 1969

Grab 70 und Lesefunde (Pöllath 2002: Taf. 33, 6-9)Karolingerzeitlicher Massivbau (Breite 8,25 m) mit Rechteckchor über älterer Nekropole (LENSSEN &

WAMSER (Hrsg.) 1992: 280, SCHWARZ 1976: Abb. 28)

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Missionskirchen Karls des Großen für die Main- und Regnitzwenden, nach 793 (ANDRASCHKE 2007: Abb. 1)

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Slawische

Siedlungsnamen in Nordbayern(JANKA 2007:

126)

Lucelowa

nemus Lovecilove (1195)

Lützelau

Kleinau

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Das Diedenhofener Kapitular Karls des Großen

von 805

...de negotiatoribus qui partibus Sclavorum et Avarorum pergunt...

…ut arma et bruneas non ducant ad venundandum...

Der Mittelabschnitt

Abstand Luftlinie

Hallstadt26 km (1 Tag)

Forchheim82 km (3 Tage)

Premberg24 km (1 Tag)Regensburg

(LOSERT 2009: Abb. 3, nach HÜBENER 1998: Abb.

1)

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Das Obermaingebiet in verkehrsgünstiger Lage an der Ost-West Route von Frankfurt über die Egerer Senke nach Böhmen

(SCHWARZ 1976: Beilage 1)

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Hallstadt, Lkr. Bamberg, OberfrankenUntersuchungen 1979, 1994 (LOSERT 1995:

Abb. 95) und 2001 (HABERSTROH 2002:

Abb. 127-128)

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Hallstadt, Lkr. BambergUntersuchung 1979, Pfarrgarten, Grubenhaus 1 und 2, ostfränkische und

slawische Keramik sowie Webgewichte (LOSERT 1993: Abb. 49, Taf. 148, 150-151)

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Weismain, Lkr. Lichtenfels, Frühmittelalterliche

Nekropole

Lage nahe der Flur Selitzen auf einer Westterrasse des

Weismaintales, etwa 250 m gegenüber dem historischen Zentrum der Stadt Weismain

Untersuchung 1972-73 (SCHWARZ 1984: Abb. 55)

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Weismain-Selitzen

Ergraben sind 210 Gräber, davon 117 Erwachsene (42 Männer, 52 Frauen) und 92 Kinder. Die

Kindersterblichkeit betrug 44%.Belegung vom frühen 8. Jahrhundert bis um 850.Die Grenzen der Nekropole wurden zumindest im

Süden und Westen teilweise erreicht.

Auffallend sind fünf Kreisgräben, die teils aber nicht zu Grabhügeln gehörten

Siehe wieder Sendrecht für die Main- und

Regnitzwenden bzw. Bestattungen in und/oder bei Hügeln-hougir

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Weismain-Selitzen Verlagerte frühslawische Keramik des 7.

Jahrhunderts

Regensburg-Großprüfening

Urnenbestattung 9, Mädchen (infans I), Frau (frühadult) und zwei Knaben (infans I und II), Gefäßhöhe 18,5 cm

Beisetzung im letzten Drittel des 6. Jahrhunderts

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Weismain-SelitzenGrab 3, Mann, frühmatur, mit Spatha, Sporengarnitur und Fetzen einer Ringbrünne,

Beisetzung um 750-775 (SCHWARZ 1984: Abb. 57-59)

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Weismain-SelitzenGrab 46, Mann, frühmatur mit

Sporengarnitur (Länge 18,6 cm und 18,8 cm), Beisetzung um 800 (SCHWARZ 1984:

Abb. 57, 70)

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Weismain-SelitzenGrab 2, Frau, 25-30 Jahre alt, Beisetzung um oder kurz nach 700, Goldbommel (Länge 3 cm) eines Ohrrings im Halsbereich und geböttcherter Eimer (SCHWARZ 1984:

Abb. 58)

Kirchheim bei München

Großgartach bei Heilbronn

Frankfurt-DomGrab 95, Mädchen

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Weismain-SelitzenGrab 53, Mädchen, 19 Jahre alt, Beisetzung um

oder kurz nach 800Zwei Paare silberner Kopfschmuckringe

(Reifdurchmesser 3,4-3,5 cm) mit rhombischen Pendilien, Messer und geböttcherter Eimer

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Burgkunstadt, Lkr. LichtenfelsBurgberg, archäologische Untersuchungen seit 1963 (LOSERT 1993: Abb. 39)

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Burgkunstadt , Lkr. Lichtenfels

Burgberg, Kampagne 1975, Profil 7/8 und 1 durch die Umwehrung (SCHWARZ 1984: Beilage 1)

1975 Schnitt längs der Rathaussüdseite im Bereich der Umwehrung mit Klaus Schwarz

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Burgkunstadt , Lkr. LichtenfelsBurgberg, St. Josefsanstalt

Slawische und ostfränkische Keramik des 7./8. Jahrhunderts aus Siedlungsschichten vor

Entstehung der ältesten bekannten Umwehrung (LOSERT 2003: Taf. 76)

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Burgkunstadt,

Burgberg, Kampagne 1975

Umwehrung Phase 1, Blick von innen auf die Vorderfront der Holz-Erde-Stein Mauer mit deutlich erkennbaren Spuren von hölzernen Ankerbalken

(Müller 1984: Abb. 2-21)

Nicht ganz geglückte Rekonstruktion der Phase 1 aus der Zeit um 800-830 (Höhe mit Brustwehr 5 m)

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Bayreuth, Laineck, OberfrankenDie Burg (ABELS & LOSERT 1986: Abb. 2) auf der Burgflur am Zusammenfluß von Steinach und Rotem Main etwa 4,5 km südlich von Bindlach. Ein zentraler Ort des frühen Mittelalters und/oder das uetus Trebegast non

edificatibur in castrum von 1143

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Bayreuth-Laineck, BurgflurKampagne 1981

Blick auf das Kastenwerk der Phase 1, Pfosten der Phase 2 und Steinsetzungen

der Phase 3 (ABELS & LOSERT 1982: Abb. 153)

Kampagne 1981Blick auf die trocken gemauerte Vorderfront

der Phase 3

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Bayreuth, Laineck

Die Befestigung auf der Burgflur bei Bayreuth-Laineck, in der jüngsten Ausbauphase III wohl Stützpunkt der Schweinfurter Markgrafen und

Ausgangspunkt des Landesausbaus im Fichtelgebirge (ABELS 2002: 248, ABELS &

LOSERT 1986: Beilage 1a)

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Die zentralen Orte Bamberg und Hallstadt (DILLER 2006: 199, SCHWARZ 1975)

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Bamberg, Dom, Untersuchungen Walter Sage

1969-1972

Nachweis einer seit dem 7. Jahrhundert bestehenden Siedlung, in der noch in

karolingischer Zeit eine Kirche St. Cyriakus? (Burgkirche)

errichtet wurde ((KIRMEIER u.a. 2002: Abb. 81 SAGE 1978: Beilage 5,1, SCHWARZ 1976:

Beilage 40,2)

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Bamberg, Domberg, Alte HofhaltungDFG-Projekt Babenburg 1987-1991

Frühslawische Keramik des 7./8. Jahrhunderts (LOSERT 1993: Taf. 6)

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Bamberg, DombergBurgkirche (links Südwestecke) mit Friedhof

des 9./10. Jahrhunderts

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Bamberg, DombergFunde aus Gräbern der Burgkirche und verlagerte

Objekte

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Bamberg, DombergUntersuchungen Klaus Schwarz 1972

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1. November 1007 Gründung des Bistums Bamberg durch König Heinrich II. auf einer Reichssynode in Frankfurt...ut et paganismus Sclavorum destrueretur…

1059 Bischof Gunther beschwerte sich auf einer Bamberger Diözesansynode über heidnische Praktiken der Slawen. Erat enim plebs huius utpote ex maxima parte sclauonica, ritibus gentilium dedita, abhorrens a religione christiana, tam in cognatarum conubiis quam in decimationum contadictione decretis patrum

omnino contraria.

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Bamberg, Dom St. Peter, St. Georg und Michael

Heinrichsdom von 1007-1014Doppelchörige Basilika (Türmen Gesamtlänge

etwa 74 m, Langhausbreite 27 m, Mittelschiffsbreite 10 m) mit Hauptchor im

Westen, zwei Krypten, Westquerhaus und zwei Türmen

Bamberg wurde systematisch zu einer kaiserlichen Residenz ausgebaut. Der

Hofdichter Gerhard von Seeon beschrieb Bamberg als Hauptstadt der Welt, die Wiege jeglichen Ruhms und stellte die

Stadt neben Jerusalem, Rom und Athen. Mit sieben Hügeln versuchte sich

Bamberg typologisch an Rom anzunähern.

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Bistümer in Nordbayern nach 1007 (MERZ & SCHUH (Hrsg. ) 2004: Beilage 3)