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02/08 SIKORSKI MUSIKVERLAGE • WWW.SIKORSKI.DE • [email protected] magazine Concento, Concerto, Concertatio DAS SOLOKONZERT DER GEGENWART „Immer vergnügt“ Die Peter Kreuder-Story Das Land der Aprikosen: Armenien und seine Musik

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02/08 SIKORSKI MUSIKVERLAGE • WWW.SIKORSKI.DE • [email protected]

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Concento, Concerto, ConcertatioDAS SOLOKONZERT DER GEGENWART

„Immer vergnügt“ Die Peter Kreuder-Story

Das Land der Aprikosen:

Armenien undseine Musik

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INHALT

04 Concento, Concerto, Concertatio – das Solokonzert der Gegenwart

06 Kaija Saariaho und Xiaoyong Chen beim NDR Hamburg

07 MAELSTROM – musikalische Wirbel zu Peter Ruzickas 60. Geburtstag

08 Das Land der Aprikosen: Armenien und seine Musik

11 „Immer vergnügt“Die Peter Kreuder-Story

14 Erfüllter Traum am Ende des Lebens:Alfred Schnittkes Opern

15 DVD/CD’s + Neuerscheinungen

16 Aufführungen

19 Premieren

20 For Our English Readers

IMPRESSUMQuartalsmagazin der SIKORSKI MUSIKVERLAGE erscheint mind. 4x im Jahr - kostenfrei

VERLAGInternationale Musikverlage Hans SikorskiBriefanschrift: 20139 Hamburg,Paketanschrift: Johnsallee 23, 20148 Hamburg,Tel: 040 / 41 41 00-0,Telefax: 040 / 44 94 68,www.sikorski.de, [email protected]

Fotonachweis: Titel: (Yusupov/Maisky): Evelyn de Silva / Yusupov: Ken Howard /Gubaidulina: Matthias Schwabe / Kantscheli: Priska Ketterer / Auerbach: ChristianSteiner / Harneit: Archiv Sikorski / Ruzicka: Salzburger Festspiele / Chen: ArchivSikorski / Armenien: Cornelie Müller-Gödecke / Chatschaturjan: Archiv Sikorski / Arutjunjan: Archiv Sikorski / Manssurjan: Archiv Sikorski / Kreuder: Archiv Völmeckeund Archiv Kowalewski

Hinweis: Wo möglich haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zuFehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wirberechtigten Forderungen umgehend nachkommen können.

REDAKTIONHelmut Peters

ARTWORKzajaczek.com

Musikalische Wirbel zu Peter Ruzickas 60. Geburtstag: Seite 07

Das Solokonzert der Gegenwart: Seite 04

Die Peter Kreuder-Story:Seite 11

Armenien und seine Musik: Seite 08

Xiaoyong Chen:Seite 06

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NEWS

EDITORIALLiebe Leser,

in kaum einer anderen Kunst-richtung werden Gattungsbegriffeso konsequent beibehalten wie inder Musik. Noch heute schreibenKomponisten Sinfonien, Instrumen-talkonzerte und Sonaten. Charakter,Form und Botschaft solcherWerkgruppen haben sich abergrundlegend verändert. Neue Musikfür Soloinstrumente und Orchester,von denen einige in der erstenHälfte des Jahres 2008 zurUraufführung gelangen, beweisendie ganze Vielfalt. Da gibt es etwa„Schattenboxen“ für Streichquartettin Lera Auerbachs „FragilesSolitudes“ oder musikalischeBrücken in Gestalt von AlexanderKnaifels Klavierkonzert „Bridge“.

Musikalische Brücken schlagen wir auch zur Unterhaltungsmusikder Nachkriegszeit mit einemlesenswerten Beitrag zu demAllroundtalent Peter Kreuder. Aus Kreuders Feder stammen beispielsweise Evergreens wie„Good bye, Jonny“ oder „Immerund ewig“.

Nachdem wir uns im Herbst dergeschichtsträchtigen RegionGeorgien und seiner Musik zugewandt haben, tun wir dies nun mit Blick auf Armenien. KeinGeringerer als Aram Chatschaturjan,der Schöpfer des „Säbeltanzes“,stammt aus diesem Land. LernenSie hier viele weitere, nicht minderinteressante Kollegen des großenKomponisten kennen, die den Stil der armenischen Musik geprägt haben.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und viele neue Entdeckungen,

Dagmar SikorskiDr. Axel Sikorski

Gubaidulina-Biographie in englischer SpracheVor wenigen Wochen ist die englischsprachigeAusgabe der Gubaidulina-Biographie von MichaelKurtz bei Indiana University Press in Bloomingtonerschienen. Bei dieser von Malcolm Hamrick Brownherausgegebenen und von Christoph K. Lohmannübersetzten Biographie handelt es sich um eine überarbeitete und erweiterte Fassung der 2001 im Verlag Urachhaus in Stuttgart erschienenenOriginalausgabe mit dem Vorwort von MstislawRostropowitsch. Die englischsprachige Ausgabebeschreibt Sofia Gubaidulinas Leben bis zum Frühjahr 2004.

Da capo für Krzysztof Meyers„Musique scintillante“ Die Aufführung von Krzysztof Meyers neuemEnsemblestück „Musique scintillante“ in derDüsseldorfer Tonhalle am 30. November 2007 stand unter einem besonderen Stern. Sehr ungewöhnlich dabei war, dass die vierzehn ausführenden MusikerInnen das Stück wegen andauernder Da-capo-Rufe komplett wiederholenmussten. Meyer selbst gibt eine kleine Einführung zu seinem am 16. September 2007 in Kempten uraufgeführten Werk: „’Musique scintillante’ ist für ein Ensemble von 14 Musikern geschrieben undverwendet eine Kompositionstechnik, mit der ichschon eine ganze Weile experimentiere. Die auf symmetrischen Akkorden basierte harmonischeSprache stellt dabei ein grundlegendes Prinzip dar.“

Olympiade auch mit Lera AuerbachRechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2008 inBeijing wird die japanische Plattenfirma King Records eine CD mit Bearbeitungen vonNationalhymnen für Klavier veröffentlichen, die bei verschiedenen Komponisten in Auftrag gegeben wurden. Lera Auerbach hat sich die Indische Hymne ausgewählt, der das Gedicht „Jana Gana Mana“ von Rabindranath Tagore zuGrunde liegt, und ihrem Klavierwerk den Titel„Tagores Phantasie“ gegeben.

Dritter Teil von GubaidulinasTriptychon in RotterdamAm 12. November 2008 wird Simone Young die niederländische Erstaufführung von SofiaGubaidulinas „Das Gastmahl während der Pest“bei den Rotterdamer Philharmonikern dirigieren. Dieses Werk bildet den dritten Teil des sogenanntenTriptychons, den die Komponistin ihrer verstorbenenTochter gewidmet hat. „Das Gastmahl während derPest“ wurde am 16. Februar 2006 unter Simon Rattle in Philadelphia uraufgeführt. Nach dem LondonerGubaidulina-Festival der BBC im Januar 2007 wirddies die zweite Aufführung des Werkes in Europa sein. Für Januar 2009 ist das Werk beim Madrider Festival„Carte blanche“ geplant, wo Sofia GubaidulinaComposer in Residence sein wird.

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Titel

darzustellen. Vielmehr gehe es ihr um musi-kalisch-akustische Tatsachen. „Bekanntlicherzeugt jedes Intervall zweiKombinationstöne: einen Summations- undeinen Differenzton“, erklärt dieKomponistin. „So erzeugt beispielsweiseein im tiefsten Register erklingendesIntervall einen Differenzton, den wir abernicht mehr als Ton, sondern nur alsPulsieren wahrnehmen. Je kleiner und jetiefer das Ausgangsintervall ist, um solangsamer ist das Pulsieren seinesDifferenztones. Und wenn man dasAusgangsintervall immer weiter in die Tiefeverschiebt, dann geraten wir in jeneBereiche, wo der reale Klang von uns nichtmehr wahrgenommen werden kann. Esbleibt nur der Puls übrig, der schließlichebenfalls allmählich verschwindet.“

Die konsequente Beschleunigung undVerlangsamung dieses musikalischenPulsierens im Klanggewebe ist das zentraleThema von Gubaidulinas Flötenkonzert.Dieses Thema steht am Anfang desWerkes, es erscheint an seinem Höhepunktund es beschließt das Konzert. DieVerlangsamung, die mit einer großenSteigerung der Intensität einhergeht, istdabei das verzweifelte Bemühen, dasVerschwinden des Pulses aufzuhalten.Keine Geringere als die Flötistin SharonBezaly brachte das Werk, das sie 2005 inGöteborg uraufgeführt hatte, mit demRadio Filharmonisch Orkest Hilversum am12. Januar 2008 in Hilversum zur niederlän-dischen Erstaufführung.

Concento, Concerto,

Concertatio

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ConcertatioEr hat Phantasien beflügelt und ein ganzes Genre geprägt:Weil man fest davon überzeugt war, in der Gestalt desGeigers Niccolò Paganini einen Verbündeten des Teufels vorsich zu haben, verwehrte die Kirche dem Sohn des großenSolisten sogar, den Leichnam seines Vaters auf „geweihtemBoden“ zu begraben. Die Legenden um den Geiger mit denpechschwarzen Haaren und braunen Augen sind nie abgeris-sen. In ungeheurem Tempo soll Paganini seine eigenenSolokonzerte gespielt, das Doppel-Flageolett und dasPizzicato in Kombination mit der linken Hand und demBogenstrich perfektioniert haben. Mit Paganini, aber auchmit dem deutschen Geiger Louis Spohr, den Pianisten FranzLiszt und Frédéric Chopin und vielen anderen war in derRomantik eine Solistengeneration auf das internationaleParkett getreten, das die Wandlung des Solokonzerts zumVirtuosenkonzert beförderte. Im Gegensatz hierzu begann

Johannes Brahms bereits, das Soloinstrument aus seinerdominanten Positionierung zu lösen und es in denOrchestersatz einzubinden. Dieser Prozess hat sich bis in dieGegenwartsmusik fortgesetzt und ist durch viele andereAspekte ergänzt und bereichert worden. Bis zum heutigenTag ist das Solokonzert nicht aus den Werkkatalogen zeit-genössischer Komponisten verschwunden, aber es hat sich inWesen und Charakter stark verändert. Wir verfügen überKonzerte für die außergewöhnlichsten Instrumente von derPanflöte über das legendäre Trautonium bis hin zur Paukeund der exotischen „Nasenflöte“. Blickt man auf denaktuellen Aufführungskalender unserer Verlagsautoren, soscheint die Gattung Solokonzert in der Beliebtheitsskalawieder ganz vorn zu liegen, ja eine wahre Renaissance zuerleben. Die wichtigsten Ur- und Erstaufführungen diesesJahres haben wir für Sie zusammengestellt.

– das Solokonzert der Gegenwart

Benjamin Yusupov:Konzert für Violoncellound Orchester

Mit seinen bislang vier Konzertkompo-sitionen verbindet der russisch-israelischeKomponist Benjamin Yusupov seine größ-ten Erfolge. Entstanden sind Konzerte fürFlöte, Viola, Violoncello mit Orchester undein Klavierkonzert, bei dessen Urauffüh-rung er selbst als Solist in Erscheinunggetreten war. Fast könnte man die einzel-nen Werke als Teile eines Zyklus bezeich-nen, weisen sie in ihrer kompositorischenStruktur und dem Verhältnis zwischen Solo-instrument und Orchester doch Ähnlichkei-ten auf. Drei dieser Konzerte sind herausra-genden Instrumentalisten gewidmet: demFlötisten Matthias Ziegler, dem Geiger undBratschisten Maxim Vengerov und dasjüngste Stück dieser Werkfolge demCellisten Mischa Maisky. Die Widmungs-träger und ihre von Yusupov genau studierteSpieltechnik beeinflussten zuweilen auchden Charakter der Kompositionen.

Maxim Vengerov, Mischa Maisky und ande-re, mit denen er zusammengearbeitet habe,seien erstklassige Meister, erklärte Yusupoveinmal. „Eine solche Zusammenarbeit zwi-schen Komponist und Solist kann einenwichtigen Beitrag leisten und stellt auch fürden Komponisten eine Herausforderungdar. Denn was wäre etwa Alfred Schnittkeohne Gidon Kremer und GennadiRoschdestwenski oder Gija Kantscheli ohneDschansug Kachidse?“

Das Konzert für Violoncello undOrchester aus dem Jahr 2007 möchteBenjamin Yusupov als ein Geschenk zum60. Geburtstag von Mischa Maisky verstan-den wissen. Das Werk knüpft hinsichtlichseiner Stilistik und der Überfülle an musika-lischen Einfällen an die Atmosphäre desKonzerts für Viola und Orchester an.Yusupov verwendet das Cello als „ein sin-gendes Instrument, als Seele desKünstlers“. Reich ist die stilistische Vielfaltdes dreisätzigen Konzerts. Der zweite Satzbaut auf einem stilisierten Walzer auf, undim dritten Satz stehen sich Zigeunermelo-dien, das russische Lied „Kupite bubliki“(Kauft Brezel) und die Melodie eines Volks-tanzes gegenüber. Das Cellokonzert wurdeam 10. Januar 2008 in Luzern von MischaMaisky und dem Luzerner Sinfonieorchesterunter der musikalischen Leitung vonBenjamin Yusupov selbst uraufgeführt.

Sofia Gubaidulina: „... The Deceitful Face ofHope and of Despair“.Konzert für Flöte undOrchester

Der englische Titel von Sofia GubaidulinasFlötenkonzert „... The Deceitful Face ofHope and of Despair“ („ ... Das trügerischeAntlitz der Hoffnung und der Verzweif-lung“) ist dem Gedicht „Ash-Wednesday“von T.S. Eliot entnommen. Die Komponistinverweist jedoch darauf, dass sie nichtbeabsichtigt habe, die im Titel genanntenGefühlszustände mit musikalischen Mitteln

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Avner Dorman:„Frozen in Time” fürSchlagzeug und Orchester

D ie Generalintendantin der Hambur-gischen Staatsoper Simone Young wartetein ihrem 4. Philharmonischen Konzert am 2.und 3. Dezember 2007 in der HamburgerLaeiszhalle mit einer Überraschung auf. MitAvner Dormans fetzig-farbigem Schlag-zeugkonzert „Frozen in Time“ war eineUraufführung mit dem österreichischenSchlagzeuger Martin Grubinger als Solistenzu erleben. ,Frozen in Time’ von dem31jährigen Israeli Avner Dorman ist einStück, das weniger mit Erwartungen spieltals sie in vollem Maße erfüllt. Mit rhyth-misch bizarrem Jazz, harten Grooves undeinem ungebrochenen Drive hebt es an.Der programmatische Titel, mit demDorman auf das geographische Phänomenerdgeschichtlicher Kontinentalverschie-bung verweisen will, ist allerdings eher eineMaske. Wenn das durch zwei Klaviere ver-stärkte Orchester mit Bigband-Aufgabenseine wenig schüchternen Ausbrüche imersten Satz zelebriert, erinnert der Stil anLeonard Bernsteins ‚West Side Story’ – vorallem an den knalligen Mambo daraus. Einetraumartige Atmosphäre im Adagioschließt sich an, wo der Solist seine Soli wieeine tanzende Feder im Winde dahin-schweben lässt. Im Presto-Finale dann istvom Afro-Cuban Jazz bis zur Filmmusik à la‚Mission Impossible’ alles enthalten. DieMünchner Philharmoniker spielten „Frozenin Time” vom 24.-26. Januar 2008 mitMartin Grubinger in München.

Gija Kantscheli: „Broken Chant“ für Violine, Oboe und O rchester

Das neueste Werk von Gija Kantscheli,„Broken Chant“ für Violine, Oboe undOrchester, entstand im Jahr 2007 alsAuftragswerk des BBC SymphonyOrchestra, des Dänischen NationalenSinfonieorchesters (DR) und derGöteborger Symphoniker. Gewidmet ist esden beiden namhaften InstrumentalsolistenLisa Batiashvili (Violine) und François Leleux(Oboe).

Wieder erschafft Kantscheli in dieserKomposition eine berauschende Klangwelt

– in sich ruhend und unruhig bewegtzugleich – und verwendet die Soloinstru-mente als eine Art besondere markanteFarbkontur, die sich von dem mitPosaunen, einer Flöte und einem Hornsowie mit reichem Schlagzeugapparat,Klavier, Bass-Gitarre und einem Streich-orchester besetzten Orchester abhebt. DieUraufführung am 15. Februar 2008 bei derBBC in London bestritten die Geigerin LisaBatiashvili und der Oboist François Leleuxmit dem BBC Symphony Orchestra unterLionel Bringuiers Leitung. Es folgen weitereAufführungen am 3. April in Kopenhagen(unter der Leitung von Yuri Temirkanov)und im November dieses Jahres inGöteborg.

Sofia Gubaidulina:„In tempus praesens”.Konzert für Violine und Orchester

Das mit so großem Erfolg im Rahmen desLucerne Festivals 2007 von Anne-SophieMutter und den Berliner Philharmonikernunter Simon Rattle uraufgeführteViolinkonzert „In tempus praesens“ vonSofia Gubaidulina wurde von derselbenSolistin am 27. Oktober 2007 in Londonunter Andre Previn zur britischen und am16. Februar 2008 unter Kurt Masur zur fran-zösischen Erstaufführung gebracht.

Selten wohl habe eine Musik so wenigeines Programms bedurft und so nach-drücklich die Frage aufgeworfen, warumsich das zeitgenössische Musikschaffenimmer wieder in Abhängigkeit vonBegleittexten begebe, schrieb anlässlichder Uraufführung die Frankfurter Allge-meine Zeitung. Eine andere Zeitung priesdiese Musik als „Balsam für die Ohren“.Peter Hagmann indes urteilte in der NeuenZürcher Zeitung: „Die Partitur, die einegroße Orchesterbesetzung mit vierfachen

Bläsern, reichlich Schlagwerk, aber ohneGeigen verlangt, stellt das Soloinstrumentin helles Licht; sie verlangt keine unge-wöhnlichen Spielweisen, arbeitet vielmehrmit den Mitteln der Kantabilität und desKlangs. Und auch wenn sich die Architekturin ihren Verschränkungen dem erstenHören nicht auf Anhieb erschliesst, so istder grosse Aufbau im Rahmen eines einzi-gen Satzes mit seinen Wellenbewegungen,einer mächtigen Steigerung, die in eineKadenz mündet, und einem tonal gehalte-nen Abschluss, der Ruhe und Entspannungherbeiführt, klar erkennbar.“

Im Herbst 2008 wird das Konzert von derDeutschen Grammophon auf CD veröffent-licht.

Lera Auerbach: Suite concertante für Violine, Klavier undStreichorchester op. 60

Die Gattung Suite concertante hat in derMusik des 20. Jahrhunderts eine bewegteGeschichte. Der barocke und in der klas-sisch-romantischen Epoche entwickelte Stilder Tanzsatzfolge wurde von Komponistenwie Bartók, Kodály und Hindemith, aberauch von Prokofjew und Milhaud zuneh-mend aufgespalten. Lera Auerbach knüpftan die Form der Suite concertante an, diedie großen russischen Komponisten in derzweiten Hälfte des 20. Jahrhundertsgeschaffen haben. Ihre Suite concertanteop. 60 aber ist nicht für Cello undOrchester wie das berühmte Vorbild vonSergej Prokofjew, sondern für Violine,Klavier und Streichorchester. Mit der nie-derländischen Solistin Isabelle van Keulenund dem Pianisten Ronald Brautigam hatteLera Auerbach bei der niederländischenErstaufführung des Werkes am 15. März2008 Weltklasse-Interpreten. Sie wurdenbegleitet von der Amsterdam Sinfonietta.

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TitelLera Auerbach: „Fragile Solitudes.Shadowboxes“ fürStreichquartett undOrchester

Konzerte für diese ungewöhnlicheBesetzung sind nicht häufig anzutreffen.Als der deutsche Geiger und KomponistLouis Spohr nur wenige Jahre vor seinemTod 1845 sein Konzert a-moll für Streich-quartett und Orchester veröffentlichte, wardiese Wahl der Solobesetzung revolutionär.Wer Spohr allerdings kannte und sich derTatsache bewusst war, dass er in seinerRolle als Kapellmeister keine Klavierauszügebei der Probenarbeit, sondern Bearbeitun-gen der Partitur für das ihm so vertrauteStreichquartett anfertigen ließ, war davonschon weniger überrascht.

Die Besetzung eines Streichquartetts fürden Solopart eines Instrumentalkonzerts istauch heute noch ungewöhnlich. LeraAuerbach hat diese in ihrem neuenKonzert für Streichquartett undOrchester aber gewählt und zu einer uner-warteten Lösung gefunden.

Entstanden ist das Werk für dasBorromäus Streichquartett, das das Werkam 5. April 2008 in Columbus (USA) zusam-men mit dem ProMusica-KammerorchesterColumbus zur Uraufführung bringen wird.

Johannes Harneit:Konzert für Schlagzeugund Orchester

Das neue Doppelkonzert fürVioloncello und Schlagzeug eröffne denWeg in ein Zwischenfeld des Drama-tisch-Sinfonischen, beschreibt JohannesHarneit das eigene Werk. „Es schwebtzwischen absolut geformter Musik undder gleichzeitigen Darstellung zweierPrinzipien, verkörpert durch die beidenSolisten.“ Die etwa eine halbe Stundedauernde Komposition besteht aus sie-ben „Szenen“ und zwei sogenannten„Stillen“.Tanja Tetzlaff, Stefan Rapp, und dieSinfonia Concertante bringen das Werkam 20. April 2008 in Bremen zurUraufführung.

Alexander Knaifel: „Bridge“ für Klavier und Orchester

Die Klänge seien für ihn Zeichen derExistenz der Schönheit, sagte der 1943geborene russische Komponist AlexanderKnaifel einmal. „Schönheit ist für mich dasWichtigste – sie ist Energie, sie ist unwie-derholbar.“

Wie sehr sich diese Einstellung in seinenneueren Werken manifestiert, beweist auchsein Konzert „Bridge“ für Klavier undOrchester, das der „gelernte“ CellistKnaifel für seinen Landsmann, denPianisten Oleg Malov, im Auftrag des nie-derländischen Rundfunks NPS komponierthat.

Malov bringt das Werk unter ThierryFischers Leitung mit der Radio KamerFilharmonie am 23. Mai 2008 in Amsterdamzur Uraufführung.

Sofia Gubaidulina: Konzert fürSchlagzeugensemble und Orchester

Mit ihrer Sonate für zwei Schlagzeugerbegann Sofia Gubaidulina eine Werkfolge,die bis in die Gegenwart ausstrahlt. Immerwieder sind es exponierte Schlagzeug-instrumente oder gar ein -ensemble, die inihrer Musik eine herausragende Rolle ein-nehmen. So etwa in dem Kammeren-semblewerk „In Erwartung“ für Saxophon-quartett und sechs Schlagzeuger und indem ebenfalls für sechs Schlagzeuger kon-zipierten neuen Konzert für Schlagzeug-ensemble und Orchester. Gubaidulinawird hier bevorzugt afrikanische Trommel-instrumente verwenden und die sechsSolisten nach einem bestimmten Klang-raumprinzip auf dem Orchesterpodium ver-teilen.

Das Kroumata Ensemble übernimmt denSolopart bei der Uraufführung mit demSinfonieorchester Göteborg unter GustavoDudamel am 18. September 2008 inGöteborg.

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Kaija Saariaho und Xiaoyong Chenbeim NDR Hamburg

Die finnische Komponistin Kaija Saariaho – bekannt als Schöpferin

raffiniertester Klangfarben und traum-hafter, schwebender Stimmungsbilder –

steht im Mittelpunkt des Konzert-wochenendes 25./26. April 2008 im

Rolf-Liebermann-Studio des NDR.Zahlreiche Kammermusik-

und Orchesterwerke Saariahos werdendabei von erstklassigen Interpreten zur

Aufführung gebracht, wobei „Cinq reflets“ aus der im Jahre 2000

bei den Salzburger Festspielen uraufgeführten Oper „L’amour de loin“in deutscher Erstaufführung zu erleben

sein werden. Im Rahmen des Orchester-konzertes am 25. April leitet die

finnische Dirigentin Susanna Mälkki dasNDR Sinfonieorchester und stellt neben

den „Cinq reflets“ außerdem KaijaSaariahos Orchesterwerk „Nymphea

Reflection“ und das Flötenkonzert„L’aile du songe“ vor. Den Solopart des

auch schon auf CD eingespieltenWerkes übernimmt die

Uraufführungssolistin Camilla Hoitenga.Im Kammerkonzert am Folgetag sind

dann folgende Saariaho-Werke zuhören: „Laconisme de l’aile“ für Flöte,

„From the Grammar of Dreams“ fürSopran und Elektronik, „NoaNoa“ für

Flöte und Elektronik, „Dolce Tormento“für Piccoloflöte, „Changing Light“für Sopran und Flöte sowie „Lonh“

für Sopran und Elektronik.

Die Verbindung asiatischerMusiktradition mit der europäischenModerne prägt das Schaffen des in

Hamburg lebenden chinesischenKomponisten Xiaoyong Chen,

dem sich der NDR „das neue werk“ mit zwei Konzerten am 23. Mai 2008

zuwendet. Chen wurde in Peking geboren und studierte dort

Komposition. Da er sich brennend fürdie westliche Nachkriegs-Avantgardeinteressierte, ging er 1985 schließlichnach Hamburg, um bei György Ligeti

zu studieren. Im Orchesterkonzert amAbend erklingt nach den irisierenden

„Melodien“ von Ligeti auch ein neues,großes Orchesterwerk, das Chen im

Auftrag des NDR komponiert hat. DasProgramm im Einzelnen: Klavierquintett,

„Evapora“, „Speechlessness,Clearness and Ease“ für Ensemble

(Chai Found Music Workshop Ensembleaus Taiwan und Solisten des NDR) und

beim Orchesterkonzert „Floating Colours“ für Orchester,

„Warp“ in einer Bearbeitung fürOrchester und die Uraufführung des

neuen Orchesterwerkes.

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„Exkursion“mit Werner HeiderFür den jüngsten Bremer Klavier-wettbewerb, der vom 7. bis 17. Oktober2007 stattgefunden hat, hat WernerHeider die Auftragskomposition„Exkursion“ für Klavier solo geschrieben,die im 3. Durchgang als Pflichtstück interpretiert werden musste. DerFranzose Romain David, der in derGesamtwertung den 2. Preis erhielt,bekam den Preis für die besteInterpretation dieses zeitgenössischenStückes, das nun unter der Editions-nummer SIK 8554 erhältlich ist.

Gija Kantschelis „Styx“erneut auf CDDas britische Label ONYX, das inDeutschland von CODAEX vertriebenwird, hat eine Einspielung von GijaKantschelis „Styx“ für Viola, Chor undOrchester veröffentlicht, die im April2006 mit dem Bratscher Maxim Rysanov,dem lettischen Staatschor und demLiepaja-Sinfonieorchester unter derLeitung von Maris Sirmais in Riga vorgenommen wurde (ONYX 4023).Neben „Styx“ enthält diese CD, die von der renommierten britischen CD-Zeitschrift GRAMOPHONE als ‚Editor'schoice’ des Monats November 2007 vorgestellt wurde, noch das Werk „The Myrrh-Bearer“ von John Tavener.Damit liegt Kantschelis Stück „Styx“ nach Yuri Bashmets Aufnahme bei der Deutschen Grammophon nunmehr zweimal auf dem CD-Markt vor.

Neue Oboenwerke: Manuel MunzlingerManuel Munzlinger ist nicht nur denOboisten bekannt, sondern auch vielenJazzfreunden. Er studierte Oboe an derHochschule der Künste Berlin beiHansjörg Schellenberger. Neben seinerTätigkeit als Solist ist Munzlinger einerfolgreicher Komponist. Seine Vorliebefür die Synthese von Klassik und Jazzund die ungeahnten Möglichkeiten derOboe in diesem Genre führten schließlich zu den Kompositionen „australian jazz trio“ für zwei Oboenund Englischhorn (UA: Oboisten desAdelaide Symphony Orchestra), das„Jazz Concerto“ für Oboe und Streicher(UA: Deutsche Streicherphilharmonie,Ltg.: Michael Sanderling) und das„BaRock Concerto“ für Oboe, Streicher und Bass continuo. Die Partitur des „Jazz Concerto“ istbereits als Druckausgabe erhältlich (SIK 8555).

MAELSTROM – musikalische Wirbel zu Peter Ruzickas 60. Geburtstag

Peter Ruzicka habe es stets verstanden, konsequent zwischen seiner der Kunst dienen-den Intendantenpflicht und der Kür künstlerischer Selbstverwirklichung zu trennen,schrieb die Tageszeitung DIE WELT anlässlich des vielbewunderten Auftritts von PeterRuzicka Anfang Dezember 2007 im Hamburg Feuilleton. In diesem Konzert nämlich diri-gierte der Komponist, Dirigent und Kulturmanager in Personalunion die HamburgerSymphoniker, wo unter anderem sein eigenes Stück MEMORIAL für Orchester zu hörenwar. Ruzicka hat seine künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele vor kurzem anJürgen Flimm abgegeben und widmet sich nun hauptsächlich seinem schöpferischen Tun.Seit 1990 ist er Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und istMitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Freien Akademie derKünste Hamburg. Am 3. Juli 2008 nun feiert der Vielbeschäftigte und Vielgefragte seinen60. Geburtstag.

Die Uraufführung seines Musiktheaterwerkes „HÖLDERLIN“ am 16. November 2008 ander Deutschen Staatsoper Berlin steht im Zentrum seines gegenwärtigen Schaffens. Es istseine zweite Oper nach der mit großem Erfolg in Dresden uraufgeführten Oper „CELAN“,die sich ebenfalls einer Dichtergestalt gewidmet hat. Wie auch in vielen anderen Fällenhat die Arbeit an „HÖLDERLIN“ ihre Schatten vorausgeworfen und eine Reihe vonKompositionen hervorgebracht, die mit dem Material dieses Werkes in engemZusammenhang stehen. Zuerst waren da die Klavierskizzen zu HÖLDERLIN, die im vergan-genen Jahr unter dem Titel „PARERGON“ in Moers durch Christopher Tainton zurUraufführung gelangt waren. Diese Skizzen seien, so Ruzicka, musikalische Verläufe, diesich aus frühen Skizzen wie auch aus späteren Orchesterabschnitten geformt hätten. „DieKonzentration auf die ‚linearen’ Möglichkeiten des Klaviers erschien mir als eineMöglichkeit, sehr komplexe Gestalten auf die kürzestmögliche Form des Ausdrucks zubeschränken.“

Nach „VORECHO“ für Orchester gelangt nun am 4. April 2008 mit „MAELSTROM“ fürOrchester in Düsseldorf ein weiterer „Vorgeschmack“ auf das große Opernwerk durch dieDüsseldorfer Symphoniker unter John Fiores Leitung zur Uraufführung. Und wie so oftfehlte es dem Komponisten auch hier nicht an einem bildhaften, tiefgründigen Werktitel.Unter einem „Maelstrom“ versteht man einen gewaltigen Wasserstrudel, der vor allem innordischen Gewässern keine Seltenheit ist. Eingeführt wurde dieser Begriff durch denDichter Edgar Allan Poe, der 1841 seine Erzählung „A Descent into the Maelstrom“ ver-öffentlichte. Ruzicka nun möchte sein neues Orchesterwerk unter der „Vorstellung einesbeständigen Wechsels musikalischer Klangströme“ verstanden wissen. „Deren unter-schiedliche Dichte und Intensität erzeugt einen Strudel von Ereigniszuständen(‚Maelstrom’), bis die Musik in einem epilogartigen Abschnitt gleich einem ‚langen Blick’verlischt. Die Komposition von MAELSTROM erscheint wie ein Rückblick auf symphoni-sche Verläufe meiner Oper HÖLDERLIN, verfolgt aber eine eigene Dramaturgie nicht-linearen musikalischen Fortschreitens.“

Am Geburtstag selbst wird in Bad Kissingen das 6. Streichquartett durch das MinguetQuartett zur Uraufführung gelangen. Des weiteren plant dieses Quartett eineGesamteinspielung aller Streichquartette von Peter Ruzicka.

ERWÄHNTE WERKE VON PETER RUZICKA:- MEMORIAL für Orchester- PARERGON. Klavierskizzen zu HÖLDERLIN- MAELSTROM für Orchester- HÖLDERLIN. Musiktheater- VORECHO für Orchester- 6. Streichquartett

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Armenien liegt zwischen Klein-asien und Transkaukasien, grenztim Norden an Georgien, im Ostenan Aserbaidschan, im Südosten anden Iran und im Westen bzw.Südwesten an die Türkei. Wie reichdie kulturellen, zum Teil vielleichtsogar widerstreitenden Einflüsse inKunst, Literatur und Musik durchdiese Nachbarschaften für dieArmenier sind, erfahren wir gerade-zu beispielhaft an dem in aller Weltbekannten und berühmten WerkAram Chatschaturjans. Sein wunder-bares Ballett „Gajaneh“ strahlt wildeUrtümlichkeit, orientalisches Kolorit,aber auch tiefe Melancholie aus.Dabei sind Melodik und Orchester-satz zuweilen originär russischgeprägt. Jedermann kennt den„Säbeltanz“ aus diesem Werk, diesengenialen Wurf des Komponisten mitseiner komplexen, mitreißendenRhythmik. Die vorherrschendeKonfession im Land ist das orienta-lisch-orthodoxe Christentum, inArmenien von der ArmenischenApostolischen Kirche repräsentiert.

Immerhin ist Armenien das Land,das im Jahre 301 n. Chr. dasChristentum als erstes Land der Weltzur Staatsreligion erhob. Die Volks-musik Armeniens ist geprägt voneinem Instrument, das sich imKaukasus besonderer Aufmerksam-keit erfreut: dem Duduk. Auch derGeorgier Gija Kantscheli hat einStück geschrieben, in dem er demarmenischen Duduk huldigt. Dieserist ein Doppelrohrblasinstrumentaus Aprikosenholz mit einem ziem-lich kräftigen, unverwechselbarenKlang.

Am 21. September 1991 erklärtesich Armenien für unabhängig. DasParlament wird alle vier Jahre ge-wählt. Belastet ist das Land durchden andauernden Konflikt mit derRepublik Aserbaidschan um dasmehrheitlich von Armeniern be-wohnte Gebiet Berg-Karabach. DieRegion machte zwar zwischenzeit-lich den Versuch, sich für unabhän-gig zu erklären, fand dafür interna-tional aber keine Zustimmung.

Reportage

Das Land ist flächenmäßig so groß wie das Bundesland Brandenburg und bestehtzu 90 Prozent aus Gebirge. Ein Großteil seiner Fläche liegt höher als 1000 Meterüber dem Meeresspiegel. Mit diesen geographischen Bedingungen hängt es auchzusammen, dass die Bevölkerungszahl Armeniens mit etwa drei MillionenMenschen recht knapp ausfällt.

Das Land der Aprikosen:

Im Zentrum vieler künstlerischerAuseinandersetzungen mit demWesen Armeniens und den Proble-men des Landes steht die faszinie-rende Natur Armeniens. Der lateini-sche Name der Aprikose „Prunusarmeniaca“ etwa lautet übersetzt„armenische Pflaume“. Die Aprikosegehört seit langem zu den SymbolenArmeniens. In den feuchten Niede-rungen leben sogar Schakale, Nerze,Adler, syrische Braunbären, Wild-katzen und Wölfe. Immer wiederwerden Ausstellungen und Festivalsveranstaltet, bei denen sich Vertreteraller Kunstsparten treffen. VierzigKünstler waren etwa bei der drittenBiennale für zeitgenössische Kunstin Gjumri eingeladen, um sich demThema „Imprint of Creation –Nature“ zu widmen. Dabei kam esauch zu Begegnungen mit derSängerin Anna Mailians und demDuduk-Spieler Araik Bakhtikian, diein der Kirche Hajrawank nahe demDomizil des Komponisten AwetTerterjan am Sewan-See Scharakan-Gesänge zu Gehör brachten.

ARMENIEN UND SEINE MUSIK

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Kammerversion des„Blonden Eckbert“ in WienDie britische Komponistin Judith Weirhat das Vieldeutige, Rätselhafte undBeklemmende der Novelle vom„Blonden Eckbert“ von Ludwig Tieckmit überaus vielschichtigen komposito-rischen Mitteln in Szene gesetzt. Auf engem Raum wird zwischen denPolen des Schreckens und der Komikeine Welt erschaffen, die denZuschauer und -hörer in permanenteWechselbäder versetzt. Einerseits ver-folgt Eckbert den Verlauf mit kriminalis-tischem Scharfsinn, andererseitsschwankt er zwischen dem Bewusst-sein zerstörter Idylle und dem immerstärker werdenden Wunsch nach innerer Ruhe, die im Beziehungs-dreieck der drei Protagonisten zu erreichen letztlich unmöglich erscheint.Die Wiener Kammeroper präsentierteam 21. Februar 2008 die österrei-chische Erstaufführung der englisch-sprachigen Fassung von Judith WeirsOper „Der blonde Eckbert“ in derKammerversion.

Langes undHeidenreichs„Opernschiff“ landet in GeraDie Musik von Marius Felix Lange istmittlerweile schon ebenso berühmt wiedie literarische Vorlage der Kinderoper„Das Opernschiff oder Am Südpol,denkt man, ist es heiß“ von ElkeHeidenreich. Eine Neuproduktion hat jetzt das Theater Gera realisiert.Premiere war am 22. Februar 2008.

Frids „Tagebuch der Anne Frank“ in HamburgDie ergreifende Monooper „Das Tagebuch der Anne Frank“des russischen Komponisten GrigoriFrid wird in aller Welt gespielt. Am 7. März 2008 hatte das Werk nunauch an der Hamburgischen Staatsoper (Opera stabile) in der KlavierfassungPremiere. Bereits am 2. März wurde dasStück in Detmold neu produziert.

Magdeburger „Lady Macbeth“Das Theater Magdeburg lädt am 9. Mai 2008 zur Premiere einerNeuinszenierung von DmitriSchostakowitschs Musikdrama „Lady Macbeth von Mzensk“ ein.Generalmusikdirektor Francesco Cortileitet die Aufführung, Markus Dietz führt Regie. In der Titelrolle wird Anita Bader zu sehen sein.

ARAM CHATSCHATURJAN

Aram Chatschaturjan wurde 1903 im georgi-schen Tbilissi geboren. Sein Durchbruch alsKomponist erfolgte bereits 1933/34 mit derUraufführung seiner 1. Sinfonie und demheute in aller Welt gespielten Klavierkonzert.1951 wurde er Professor für Komposition amMoskauer Konservatorium. Bereits viele Jahrezuvor hatte er sich einen Namen als Dirigentgemacht und gastierte seit Mitte der 70erJahre in dieser Funktion auch im Westen. Einzentrales Anliegen war ihm die Integrationarmenischer Folklore. Chatschaturjan ist esgelungen, die Volksmusik seiner armenisch-kaukasischen Heimat mit der russischenKunstmusik zu verbinden:

Vor allem das Ballett „Gajaneh“ ist Ausdruckdieses sehr persönlichen und gleichzeitignational geprägten Gestaltungswillen. Erzähltwird in diesem 1941 komponierten Ballett invier Akten die Geschichte der armenischenBaumwollpflückerin Gajaneh. Sie ist verheira-tet mit Giko, der in eine Sabotage imBaumwollspeicher verstrickt ist und schließlicheinen Brandanschlag ausführt. Gajaneh, die inGiko am Ende den Verbrecher erkennt, erwi-dert indessen die Gefühle des Kolchosvorsit-zenden Kasakow.

Seine 1. Sinfonie widmete Aram Chatschaturjander Gründung Sowjetarmeniens. In seiner1943 vollendeten 2. Sinfonie hingegen reflek-tierte er wie viele seiner Kollegen – DmitriSchostakowitsch etwa in seiner 8. Sinfonie –das Kriegsgeschehen und gab diesem Werkden Untertitel „Sinfonie mit der Glocke“. DerKomponist knüpft hier an eine russischeTradition an, die Glocken zu allen Tages- undJahreszeiten läuten lässt und keine Unter-schiede macht, ob es sich jeweils um ein fro-hes Fest oder einen Traueranlass handelt.Chatschaturjans Glocke aber ist eine Sturm-glocke, bedrohlich und unheimlich, als Symbolfür die Angst vor dem Krieg. Sehr bald nachKriegsende wurde der mehrfache Stalinpreis-träger Chatschaturjan wie Schostakowitsch,Prokofjew und viele andere Kollegen von demBannstrahl der stalinistischen Parteidoktringetroffen.

Der erst 1958 rehabilitierte Komponistschrieb eine Reihe von Solokonzerten, vondenen der in den sechziger Jahren entstandeneZyklus von Rhapsodien für Soloinstrumenteund Orchester besonders bemerkenswert ist.Typisch für seinen Spätstil ist eine von wech-selnder Metrik und perkussivem Gestusbeherrschte Rhythmik mit schnellenRepetitionen und gestrichenen oder fastschon gezupften Doppelgriffen etwa in denSolowerken für Violine oder Violoncello. VierJahre vor seinem Tod im Jahre 1978 bekannteChatschaturjan selbstkritisch: „Nun, nach einerbeträchtlichen Unterbrechung, versuche ichwieder zu komponieren, aber es fällt mirschwer. Ich hatte immer eine reiche Fantasie,und sie hat mich auch jetzt nicht verlassen.Aber das befriedigt mich heute nicht. Ichsuche nach Neuem, aber ich will dabei dasAlte nicht aufgeben.“

Aram Chatschaturjans zweibändigesKinderalbum für Klavier ist längst ein Klassikerder klavierpädagogischen Literatur. Dabei hatder armenische Komponist wirklich an allesgedacht. In den „Bildern der Kindheit“ lässter die kleinen und großen Pianisten einenSpaziergang machen. Einen musikalischenTrost für den kranken Ljado gibt es ebenso wieeine wilde „Reiterei“. Genauso Spaß macht es,den „Zwei plappernden Tanten“ aus den„Klängen der Kindheit“ zuzuhören oder sicheinen „Leoparden auf der Schaukel“ vorzustellen,dem Chatschaturjan ein klavieristisches Porträtwidmet. Und natürlich sind viele Stücke dabei,die die Folklore von Chatschaturjans Heimataufgreifen.

Seit 1971 liegen beide Bände in denKatalogen der Sikorski Verlage vor. Nun veröf-fentlichte Sikorski eine redigierte Neuauflage,die im Notenbild ganz neue Maßstäbe setzt.Die Systeme sind nun übersichtlich auf denSeiten verteilt, Spielanweisungen und Finger-sätze wurden vollkommen überarbeitet unddeutlicher als bisher in den Notentext inte-griert. Sämtliche in der Erstveröffentlichungnoch enthaltenen russischsprachigen dynami-schen Angaben wurden übersetzt. Außerdemwurde das Schriftbild den Bedingungen einerausgewogenen Artikulation angepasst.

Aram Chatschaturjan:„Bilder der Kindheit“ für Klavier SIK 2144„Klänge der Kindheit“ für Klavier SIK 2166

NEWS

„Ich glaube, dass ich nicht ein ein-ziges Werk komponiert habe, indem das Wesen der Kultur undKunst des Volkes nicht irgendwieseinen Niederschlag gefundenhätte.“

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TIGRAN MANSSURJAN

Als Sohn armenischer Eltern wurde TigranManssurjan 1939 in Beirut geboren. NachArmenien zurückgekehrt, besuchte er dasstaatliche Konservatorium in Jerewan, woer von 1960 bis 1965 Komposition studierte.Zusammen mit Jerwand Jerkanjan (*1949)und Awet Terterjan (1929-1994) gehörtManssurjan zu den bedeutendsten Kompo-nisten der neuen armenischen Musik. Alsgeistige Vorbilder bezeichnet er denarmenischen Komponisten Komitas sowieClaude Debussy. Von der armenischenNaturlyrik inspiriert, entwickelte er eine derKlangmystik nahestehende Kompositions-weise, in die er Elemente der Neuen Musikintegrierte. Sein kompositorisches Schaffenreicht von kammermusikalischen Werkenüber Vokalzyklen bis hin zu sinfonischenWerken. In seiner Musikästhetik bekennt ersich zu überlieferten Traditionen, sieht sichaber nicht als Kopist alter Formen, sondernkorrespondiert mit alten Formen undProportionen. Er ist stets auf der Suchenach der inneren Geschlossenheit einesKunstwerkes und misst ebenso der musikali-schen Rhetorik in ihrer modernen Umset-zung große Bedeutung zu. Bei einemAutorenkonzert am 17. November 2007 inMünchen gelangten u.a. sein Capriccio fürVioloncello sowie sein Konzert für Violine,Violoncello und Streichorchester zurAufführung.

AWET TERTERJAN

Awet Terterjan wurde am 29. Juli 1929 inBaku (Aserbaidschan) geboren. Sein Vater,Ruben Terterjan, war in Baku ein renom-mierter Arzt, und beide Eltern waren Laien-sänger mit gut ausgebildeten Stimmen.Awets Bruder Herman wurde Operndiri-gent, und sein Sohn Ruben Musikwissen-schaftler und Verfasser des Buches „AwetTerterjan“, das 1989 in Jerewan erschienenist. Terterjans Frau, Irina Tigranowa-Terterjan, ist Professorin für Musikwissen-schaft in Jerewan. 1948 trat Awet Terterjanin die Musikhochschule von Baku ein. Ersetzte seine Studien 1951 an der Romanos-Melikian-Musikhochschule fort. Von 1952an studierte er am staatlichen Komitas-Konservatorium in Jerewan Kompositionbei Professor Eduard Mirsojan. AwetTerterjan bekleidete eine Reihe von Ämternim armenischen Kulturleben und in derVerwaltung. Von 1960 bis 1963 hatte erden Posten als Exekutiv Sekretär desArmenischen Komponistenverbandes inne,zu dessen Vizepräsident er von 1963 bis1965 ernannt wurde. Von 1970 bis 1974fungierte Awet Terterjan als Vorsitzender

KAREN CHATSCHATURJAN

Tatsächlich ist der 1920 in Moskau gebo-rene armenische Komponist KarenChatschaturjan mit Aram Chatschaturjanverwandt: Er ist dessen Neffe. Chatscha-turjan stammt aus einer künstlerisch enga-gierten Familie, seine Mutter war eineSchauspielerin, sein Vater Produzent einesMoskauer Theaterstudios. Nach anfäng-lichen Kompositionsstudien bei GenrichLitinski studierte Karen Chatschaturjan seit1945 am Moskauer Konservatorium undwurde von Wissarion Schebalin, DmitriSchostakowitsch und Nikolai Mjaskowski(dessen Kompositionsklasse er angehörte)gefördert. 1949 beendete er sein Studiumund wurde 1952 – neben seiner komposito-rischen Tätigkeit – Hochschullehrer. Ausseinem knappen Œuvre geht hervor, dasser vor allem Anregungen von Hindemith,Strawinsky und Schostakowitsch aufgriffund verarbeitete. Zu Karen Chatschaturjansbekanntesten Werken zählt neben zweiSinfonien, Orgelwerken und Streicherkam-mermusik das Ballett „Cipollino“, das ineiner Choreographie von Arila Siegert am27., 29. und 30. März 2008 als Gastspieldes Ballettstudios Hilger-Lee mit demOrchester der Litauischen StaatsoperVilnius in der Kölner Oper zur deutschenErstaufführung gelangen wird.

ALEXANDER ARUTJUNJAN

Von Alexander Arutjunjan ist in aller Weltdes Trompetenkonzert aus dem Jahr 1950bekannt. Dabei gibt es bei diesem 1920geborenen armenischen Komponisten, derneben Sinfonien und Orchestersuiten eineganze Reihe von Instrumentalkonzertengeschrieben hat, viel mehr zu entdecken.So zum Beispiel das Hornkonzert aus demJahr 1962. Arutjunjans Hornkonzert istzweisätzig angelegt und beginnt mit einemlyrischen langsamen Satz, in dessen Verlaufdas Horn mit der klangverwandten, solis-tisch agierenden Bratschengruppe in einenreizvollen Dialog tritt. Der rhythmischbetonte zweite Satz im 5/8-Takt schließt ineiner großen, von den Pauken unterlegtenHornkadenz. Als dieses Konzert zwölf Jahrenach dem Trompetenkonzert entstand, warArutjunjan schon lange ein etablierterKomponist. 1954 war er künstlerischerLeiter des Armenischen PhilharmonischenOrchesters geworden. Diese für dasarmenische Musikleben bedeutende Stellehatte er bis 1990 inne. Neben Orchester-musik hat Arutjunjan stets auch Filmmusikkomponiert. Bis in die jüngste Zeit war derKomponist am musikalischen Leben seinesLandes beteiligt, was sich nicht zuletzt inseinem Tubakonzert von 1992 ausdrückt.Nach zahlreichen sowjetischen und armeni-schen Auszeichnungen erhielt Arutjunjan2001 den armenischen Staatspreis.

Reportage

der Abteilung Musik im Kulturministeriumvon Armenien. Gleichzeitig arbeitete er alsHerausgeber. Ab 1985 war er als Professoram Konservatorium in Jerewan tätig, und inden Jahren 1993 bis 1994 gab erMeisterkurse am Ural Konservatorium inJekaterinburg. Um ungestört an seineneigenen Kompositionen arbeiten zu kön-nen, zog er sich in regelmäßigen Abstän-den ins Gästehaus von Dilischan zurück, andessen Stelle ab 1989 sein eigenes Hausam Sewansee trat. Awet Terterjan starb am11. Dezember 1994 in Jekaterinburg, wo eram 6. Dezember angekommen war, um aneinem ihm gewidmeten Festival teilzuneh-men. Die gefeierte eindrucksvolle Produk-tion der tragischen Oper „Das Beben“ vonAwet Terterjan am Münchner Gärtner-platztheater wurde nach seiner Urauf-führung im Jahre 2003 bis zum Sommer2007 immer wieder aufgenommen. „Wenndie Erde bebt“, schrieb die Fachzeitschrift„Opernwelt“ zur deutschsprachigen Urauf-führung des Werkes 2003 in München,„dann blendet grelles Licht die Zuschauer inden Rängen, schwillt die Musik bis zumfünffachen Forte an, bevor ein plötzlicherMoment der Stille einsetzt und danach dieKlage des Volks vor einem immer mehranschwellenden Regenguss vom Tonbandüber dem Ostinato der Pauken sich Bahnbricht. (...) Awet Terterjan lässt die Musikoft minimalistisch in sich und über demKlangkontinuum der tonal zentrierten, inder Lage weit gespannten Streicher krei-sen, komponiert etwa ein zigfach wieder-kehrendes chromatisches Motiv für dieHörner, bis der Chor in Terz- und Tritonus-gängen schier explodiert ...“ Die Oper desarmenischen Komponisten Awet Terterjanberuht auf der Novelle „Das Erdbeben inChili“ von Heinrich von Kleist. Thema istdie Zerstörung der Stadt Santiago de Chileim Jahre 1647, vor deren Hintergrund sicheine dramatische und tragisch endendeLiebesgeschichte entspinnt. Die Inszenie-rung des Werkes am Gärtnerplatztheaterstammte von Claus Guth.

Für seine Ballettproduktion am 23. Februar2008 an der Göteborger Oper hat sich derbrasilianische Choreograph Fernando Melodie Sinfonien Nr. 4 und Nr. 7 von AwetTerterjan ausgesucht. Diese werden liveaus dem Orchestergraben heraus gespielt.Melos Ballett wird den Titel „The Box Man“tragen und mit einer Choreographie überSchostakowitschs Kammersinfonie op. 110a(Bearbeitung: Rudolf Barschai) gekoppeltwerden. Der Dirigent ist der SchwedeTommy Andersson. Nach der Premiere am23. Februar folgen insgesamt zwölf Auffüh-rungen bis zum 13. April 2008.

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Geschichte

Der SchriftstellerMaurus Pacher hat

den KomponistenPeter Kreuder

als einen „musikalischen

Till Eulenspiegel“bezeichnet – eine

durchaus treffendeCharakterisierung,

denn wohl kaum einanderer deutscher

Unterhaltungs-komponist des

20. Jahrhunderts hateine derart aufre-

gende und in vielerHinsicht auch

widersprüchlicheBiographie vorzu-

weisen wie PeterKreuder. Eine

gehörige Portion dieser „Aufregung“

hat er sich wohlselbst zuzuschrei-ben. Kreuder warein musikalisches

Genie, ausgestattetmit einem bisweilen

vielschichtigenCharakter, eine

brisante Mischungaus persönlichemEhrgeiz, der ihn

manchmal zuKonzessionen trieb,

die er – im Nach-hinein betrachtet –

besser nicht gemachthätte und einer

liebenswürdigenForm von Übermut,

der ihn oftmals inSchwierigkeiten

gebracht hat.

„Immer vergnügt“Die Peter Kreuder-Story„Immer vergnügt“Die Peter Kreuder-Story

Wahrscheinlich verstand er sich deswe-gen auch mit Hans Fritz Beckmann so gut,dem Mann, der sein kongenialer Textdich-ter gewesen ist. Fest steht, dass Kreuderseinen Widersachern stets eine Nasenlängevoraus war. Mit einer gewissen Tollkühnheitverstand er es immer wieder, Probleme zumeistern.

Peter Kreuder kommt am 18. August 1905in Aachen zur Welt. Seine lebenslangeVorliebe für die Rebellion gegen gesell-schaftliche Konventionen muss er wohl vonseinem Vater geerbt haben, denn dieserhatte mit 33 Jahren seinen bürgerlichenBeruf als braver Buchhalter an den Nagelgehängt und eine Karriere als Opernsängerbegonnen. tersinger von Nürnberg“ oderdes „Mime“ in „Rhein-gold“ und„Siegfried“.

Jahren betritt er zum ersten Mal mit einemKlavierkonzert von Mozart das Podium des altehrwürdi-gen Kölner „Gürzenich“. In Hamburg genießt Kreuderjunior schließlich eine fundierte musikalischeAusbildung. Zeitweilig ist er, noch nicht volljährig,sogar als Korrepetitor am Hamburger Stadttheatertätig.

Als nach dem ersten Weltkrieg mit Revolution undInflation für alle Menschen harte und brotlose Zeitenanbrechen, muss sich auch Kreuder durchschlagen. DasExperiment, in Hamburg eine Kabarettbühne mit demNamen „Die Jungfrau“ zu eröffnen, schlägt fehl. AlsBarpianist ist er erfolgreicher. Er tingelt umher und lan-det schließlich in München im bekannten und beliebtenPavillion „Gruß“. Gleichzeitig setzt er seine musikali-schen Studien in der Bayerischen Landeshauptstadt beiSiegmund von Hausegger, Hans Röhr und Hermann vonWaltershausen fort.

1929 schließlich wagt er den Absprung, macht sich aufden Weg nach Berlin und gerät dort in denHexenkessel der Reichshauptstadt, wo tagtäglich zurNachtzeit ein „Tanz auf dem Vulkan“ vollzogen wird.Peter Kreuder kommt bei der Revue unter, arrangiertfür Mischa Spoliansky und Friedrich Hollaender undsitzt in der „Nelson Revue“ in einer „Stube und Küche-Formation“ als zweiter Mann neben Rudolf Nelson amKlavier. Kreuders früheste Schallplattenaufnahmen

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Wahrscheinlich verstand er sich deswe-gen auch mit Hans Fritz Beckmann so gut,dem Mann, der sein kongenialer Textdich-ter gewesen ist. Fest steht, dass Kreuderseinen Widersachern stets eine Nasenlängevoraus war. Mit einer gewissen Tollkühnheitverstand er es immer wieder, Probleme zumeistern.

Peter Kreuder kommt am 18. August 1905in Aachen zur Welt. Seine lebenslangeVorliebe für die Rebellion gegen gesell-schaftliche Konventionen muss er wohl vonseinem Vater geerbt haben, denn dieserhatte mit 33 Jahren seinen bürgerlichenBeruf als braver Buchhalter an den Nagelgehängt und eine Karriere als Opernsängerbegonnen. Peter Kreuder senior wurde umdie Wende vom 19. zum 20. Jahrhundertein genialer, temperamentvoller Gestalterskurriler Bühnenfiguren. An der Hambur-gischen Staatsoper bewunderte man unteranderem seine Interpretation des „Beck-messer“ in Wagners „Meistersinger vonNürnberg“ oder des „Mime“ in „Rhein-gold“ und „Siegfried“.

Mit drei Jahren erhält Peter Kreuder juniorersten Klavierunterricht, und mit sechs

Der SchriftstellerMaurus Pacher hat

den KomponistenPeter Kreuder

als einen „musikalischen

Till Eulenspiegel“bezeichnet – eine

durchaus treffendeCharakterisierung,

denn wohl kaum einanderer deutscher

Unterhaltungs-komponist des

20. Jahrhunderts hateine derart aufre-

gende und in vielerHinsicht auch

widersprüchlicheBiographie vorzu-

weisen wie PeterKreuder. Eine

gehörige Portion dieser „Aufregung“

hat er sich wohlselbst zuzuschrei-ben. Kreuder warein musikalisches

Genie, ausgestattetmit einem bisweilen

vielschichtigenCharakter, eine

brisante Mischungaus persönlichemEhrgeiz, der ihn

manchmal zuKonzessionen trieb,

die er – im Nach-hinein betrachtet –

besser nicht gemachthätte und einer

liebenswürdigenForm von Übermut,

der ihn oftmals inSchwierigkeiten

gebracht hat.

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„Glückskinder“

Hans Albers

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stammen aus dieser Zeit und präsentierenihn genau in dieser Funktion als zweiten„Flügelmann“ neben dem legendärenPionier des deutschen Kabaretts.

1931 schreibt Kreuder seine ersteFilmmusik zu dem Militärdrama„Kadetten“. Regisseur des Films ist GeorgJacoby, der später der Mann von MarikaRökk werden sollte und zu dessen FilmenKreuder dann einige seiner bestenSchlager schreiben wird. 1932 erschienenbereits drei Filme mit Kreuders Namen imVorspann: „Peter Voß, der Millionendieb“(Hauptrolle: Willi Forst), „Wenn dem Eselzu wohl ist“ und „Der goldene Gletscher“.1935 erfolgt schließlich der Durchbruch mit„Mazurka“ – einem Kriminalreißer imBühnenmilieu mit der von Hollywood nachDeutschland zurückgekehrten ehemaligenStummfilmdiva Pola Negri in derHauptrolle. Die Schallplattenaufnahmender beiden Chansons „Ich spür in mir“ und„Nur eine Stunde“ werden zum Problem,da die alternde Diva regelmäßig die hohenTöne verpatzt. Die Rettung naht in Gestaltder jungen Soubrette Hilde Seipp, die beiden Spitzentönen – vom Zuhörer unbe-merkt – einspringt.

Beständig ist Kreuder auf der Suche nachneuen musikalischen Effekten undAusdrucksformen. Er experimentiert miteinem neuartigen Instrument, demTrautonium, und wird selbst ein gefragterInterpret seiner und anderer Schlager, dieer am Neobechsteinflügel vorträgt, nurdezent von Gitarre, Schlagbass undSchlagzeug begleitet.

1935 erhält Kreuder einen Schallplatten-Exklusivvertrag von der Firma „Telefunken“und ist fortan nur noch für diese Firmatätig. Es entstehen hunderte von Aufnah-men, bei denen Kreuder nicht nur eigeneKompositionen spielt, sondern bei denener auch die großen Telefunken Gesangs-stars wie Greta Keller, Marika Rökk oder

Eric Helgar begleitet. Ein richtiger Rennerwerden Potpourris in kleiner Besetzung,die unter der Überschrift „Peter Kreuderspielt ...“ laufen. Weiterhin produziert ereinige höchst beachtenswerte amerikanischeSwingtitel unter anderem von Duke Ellingtonoder Cole Porter, bei denen die damalsverpönten „Swingheinis“ voll auf ihre Kostenkommen.

In jenen Jahren reiht sich Filmerfolg anFilmerfolg: „Glückskinder“ (1936, mit LilianHarvey und Willy Fritsch), „Allotria“ (eben-falls 1936 mit Renate Müller, HeinzRühmann und Adolf Wohlbrück), „Capriolen“(1937 mit Gustaf Gründgens und MarianneHoppe) oder „Eine Nacht im Mai“ (1938mit Marika Rökk und Viktor Staal). 1939entsteht „Hallo, Janine“ mit Marika Rökk,Johannes Heesters und Rudi Godden inden Hauptrollen. Für diesen Revuefilmschreibt er unter anderem „Ich brauche keineMillionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück.“

Ein herausragender Film ist „Wasser fürCanitoga“, der am 10. März 1939 imMünchner Ufa-Palast und eine Woche spä-ter im Berliner Ufa-Palast seine Urauf-führung erlebt. Hans Albers als draufgän-gerischer Ingenieur Oliver Montstuart, derunter Mordverdacht gerät und versucht,seine Unschuld zu beweisen. Die Rolle istmaßgeschneidert für den populärstenSchauspieler seiner Zeit, ebenso wie dasLied, das Kreuder und Hans Fritz Beckmanneigens für ihn schreiben: „Good bye,Jonny, schön war’s mit uns zwei’n ...“ DasLied wird ein Riesenhit im Repertoire vielerTanzkapellen. Albers versäumt jedoch imJahr 1939 eine Schallplattenaufnahme. Dieholt er erst im Jahr 1947 nach. Kurz hinter-einander erscheinen dann mehrere regel-rechte Kreuder-Hits, darunter „Ich liebeDich“ aus dem Jenny Jugo-Film „Nanette“(1940) sowie „Du gehst durch all meineTräume“, „Traummusik“ und „Ein Señorund eine schöne Señorita“, allesamt aus„Traummusik“ (ebenfalls 1940). Im selben

GeschichteJahr schreibt Kreuder auch seine Hits zudem Marika Rökk-Krimi „Kora Terry“ (Füreine Nacht voller Seligkeit).

1940 ist ein besonderes Jahr in KreudersBiographie: Während einer Konzerttourneedurch Skandinavien setzt er sich nachSchweden ab, wo seine Musik und beson-ders seine Schallplattenaufnahmen großePopularität genießen. Er versucht dortsesshaft zu werden, komponiert und trittsogar in einem Film als Schauspieler auf.Kreuder spielt sich selbst. Folglich heißtder Film auch „Peter Kreuders Romanze“.Über die Gründe dieser Flucht ist viel spe-kuliert worden. Letzendlich sind es jedochwohl Probleme mit dem Finanzamt gewe-sen, die den Komponisten zu diesemSchritt veranlasst haben dürften: „Kreuderwird, wenn er nach Deutschland zurück-kommt, durch den Unterzeichneten wegenseines Verhaltens zur Verantwortung gezo-gen und zur Disziplin ermahnt werden“, soschreibt der im Reichsministerium fürVolksaufklärung und Propaganda fürPersonaldinge zuständige Hans Hinkel am30. Juli 1941 an den Präsidenten derReichsmusikkammer. Indessen arbeitetKreuder an seiner Oper „Der Zerrissene“nach einer literarischen Vorlage von JohannNestroy. Das Werk kommt im Druck heraus.Ein Erfolg stellt sich nicht ein, ganz imGegenteil zu seinen Schlagern, die fastzeitgleich erscheinen. Hierzu gehört derSlow-Fox „Rosmarie, vergiss mich nie“, der„Artistenmarsch“ aus dem Zirkusfilm „Diedrei Codonas“ oder der Swingfox „Immervergnügt“ – sein Lebensmotto, könnte manmeinen.

Kreuder gilt, genau wie sein „alter ego“Hans Fritz Beckmann aufgrund seinerunkonventionellen Lebensweise als poli-tisch unzuverlässig. Aber man braucht ihnwegen seiner Erfolge beim Publikum undduldet ihn zähneknirschend. Kreuder kehrt1942 nach Deutschland zurück, steht sofort

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SIKORSKI magazine|13

Die Queenzeichnet Judith Weir ausErstmals in ihrer Geschichte ist die von KöniginElizabeth II verliehene Queen’s Medal for Musiceiner Komponistin überreicht worden. DieVerleihung fand anlässlich eines Besuches derMonarchin in der Royal Academy of Music inLondon statt. Ausgezeichnet hat Elizabeth II die britische Tonschöpferin Judith Weir. Die1954 geborene Musikerin ist eine Schülerin vonJohn Tavener und Robin Holloway. Sie hat ander Cambridge University studiert. Die Queen’sMedal for Music wird erst seit 2005 verliehenund soll dem britischen Musikleben Impulsegeben. Eines der bekanntesten Werke vonJudith Weir ist die Oper „Der blonde Eckbert“.

Neue Messe von JohnTavener in Zürich Nach der deutschen Erstaufführung der ganznächtlichen Vigil „The Veil of the Temple“im Mai 2007 widmete sich der RundfunkchorBerlin jetzt erneut einem groß dimensioniertenWerk von Sir John Tavener. Unter der Leitungvon Simon Halsey brachte er am 8. Dezember2007 zum Abschluss des Züricher „festival religiomusica nova“ die „Sollemnitas in ConceptioneImmaculatae Beatae Mariae Virginis (Fest derunbefleckten Empfängnis der SeligenJungfrau Maria)“ des britischen Komponistenzur Uraufführung. Mit der knapp zweistündigenMarien-Messe wurde erstmals in der Geschichteder Liturgie der Versuch unternommen, das vollständige Messformular in allen seinenTeilen, einschließlich aller Worte des Priesters,für Chor, Solisten und Instrumente als in sichgeschlossenes einheitliches Gesamtkunstwerkkünstlerisch zu gestalten und zu vertonen. Auf der Ebene der Interpretation habe dieAufführung auf einem hohen Niveau gestanden,urteilte die Neue Zürcher Zeitung: insbesondereder doppelchörig eingesetzte Rundfunkchorvermochte zu begeistern.

Moritz Eggerts „Freax“beste Opernpartitur der letzten JahreDie im Vorfeld nicht unproblematischeUraufführung der FREAX von Moritz Eggert in Bonn am 2. September 2007 hat eine begeisterte Kritik in der britischenFachzeitschrift „Opera Now“ erhalten. Michael White schreibt dort u.a.: „The most extraordinary thing about the evening, though, was that the opera as conceived by Eggert triumphed over distractions. Even as a stand-and-sing event,the power, immediacy and beauty of what has to be the best new opera score I’ve heardin years won through. (…) Since very little ofEggert’s output has travelled beyond German-speaking houses, I sincerely hope that ‘Freax’,for all its casting problems, makes the break-through. ENO or Opera North should grab the full stage premiere.”

unter Beobachtung, und man macht keinenHehl daraus, dass er nicht gerade willkom-men ist. So wird 1943 ein Projekt vonhöchster Stelle unterbunden. Kreuderplant eine neue Oper nach der literarischenVorlage „Aus dem Leben einesTaugenichts“ nach Josef von Eichendorff.Der Verlag reicht das Libretto zurBegutachtung ein, doch der GutachterHans Joachim Moser (Leiter derReichsstelle für Musikbearbeitung imPropagandaministerium) fällt ein vernich-tendes Urteil: „Am bedenklichsten an demGanzen erscheint jedoch, daß gerade PeterKreuder auf Eichendorff losgelassen wer-den soll – die durch Schumann, Brahms,Pfitzner geweihten Texte, die man zur Notnochmals von Caesar Bresgen oderNorbert Schultze vertont ertragen würde,von diesem Jazzathleten verarztet zu sehenerscheint mir fast als Blasphemie. Man gibtdoch auch nicht Goethes ‚Faust’ anBenatzky oder die ‚Divina Comedia“ anLehár.“ (Quelle: Bundesarchiv BA R 55 /20211a, Blatt 594, zitiert bei Prieberg:„Handbuch deutsche Musiker“, 1933-1945).

Kreuder ist als Filmkomponist gefragterdenn je. 1943 kommt der Film„Liebesgeschichten“ mit dem von PeterAnders gesungenen Liebeslied „Immer undewig“ in die Kinos. Wegen der immer häu-figer werdenden Bombardierungen Berlinsfinden Filmdreharbeiten zu diesemZeitpunkt vielfach im noch ruhigen Pragstatt. Hier erreicht Kreuder, eine Woche vorKriegsende auch noch seine Einberufungzum Volkssturm. Der jedoch, mit gewohn-tem Mut zum Risiko und einem gewissenInstinkt folgend, taucht unter und schlägtsich nach Alt-Aussee durch. Hier erlebt erdas Kriegsende. An Filmarbeit ist zunächstnicht zu denken, so gibt er mit den Über-resten des in Linz ansässigen „Bruckner-Orchesters“ Konzerte, zunächst klassisch,dann – nach der Pause – heiter undbeschwingt mit seinen eigenen Liedern.Für die alliierte Militärregierung gilt PeterKreuder zunächst als Mitläufer und erhältein entsprechendes Berufsverbot. Dakommt im Jahr 1948 das Angebot einesEngagements nach Buenos Aires geraderecht. Die Tournee verläuft erfolgreich, bises sein Manager vorzieht, mit denEinnahmen zu verschwinden. Kreuder, vordem Nichts stehend, lässt sich jedoch nicht

Die besten Hits von Peter Kreuder im

Originalsound 1932 – 1940

„Musik! Musik! Musik!“

JUBE 006307

Bekannte Peter Kreuder Titel aus den SikorskiMusikverlagenin OrchesterbearbeitungDu gehst durch all meine TräumeGood bye, JonnyHunderttausend bunte TräumeImmer und ewigTraummusik

Konzerte

Ensemble

unterkriegen. Mit Zähigkeit gelingt ihmüber Funkauftritte der Anschluss an dieargentinische Filmindustrie.

Erst 1952 kehrt er nach Deutschlandzurück und geht sofort wieder mit einemkleinen Ensemble auf Tournee. Wiederumerfolgen nun auch Aufträge aus derFilmindustrie, außerdem widmet er sichmehr und mehr einem anderen musikali-schen Genre, dem Musical. Höhepunkt istdie Premiere von „Madame Scandaleuse“am 5. September 1958 im WienerRaimund-Theater. Star der Aufführung istdie unvergleichliche Zarah Leander. Für siewird die „Madame Scandaleuse“ zur ent-scheidenden Rolle ihrer späten Karriere.Bei dieser Zusammenarbeit treffen zweimusikalische und künstlerische Vollbluttem-peramente aufeinander, die nicht nurwährend der Proben heftige Zweikämpfeausfechten. Hierzu bemerkt Peter KreudersWitwe Ingrid, die letzte von vier Ehefrauen,die sich im Übrigen tatkräftig um seinenmusikalischen Nachlass kümmert: „Mit derLeander hat er immer gestritten, deshalbist sie auch in derselben Woche gestorben.“

Bis zu seinem Tod absolviert Kreuderselbst bis zu 180 Konzerte jährlich, beidenen er sich selbst beim Vortrag seinerLieder am Klavier begleitet. SeineConférencen würzt er mit Anekdoten ausseiner langen Karriere, sehr zumVergnügen des Publikums. Peter Kreuderstirbt am 28. Juni 1982 in Salzburg.Jens-Uwe Völmecke

NEWSZarah Leander und Peter Kreuder, Wien

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Schnittke hatte 1988 einen erstenSchlaganfall erlitten und, wieder gene-sen, eine große Zahl von Werkengeschrieben, die zu seinen tiefsten undbewegendsten gehören. Im Jahre 1991wurde die Arbeit an „Leben mit einemIdioten“ von einem zweiten Schlaganfallunterbrochen, von dem sich Schnittkeaber schnell erholte. Am 13. April 1992dann erlebte die Oper eine vielgefeierteUraufführung unter der Leitung vonMstislaw Rostropowitsch in Amsterdam.Weitere Aufführungen folgten in Turin,Wuppertal, Wien, Gelsenkirchen, Madrid,Lissabon, Bremen, Glasgow, Dresden,London und Buenos Aires.

Die jüngste Neuinszenierung unter-nimmt nun das Czokonai-TheaterDebrecen. Die ungarische Erstauf-führung von Alfred Schnittkes „Lebenmit einem Idioten“ findet am 9. Mai2008 statt. Die erzählte Geschichtekreist um ein Ehepaar, das einenWahnsinnigen bei sich aufnimmt und vondiesem unversehens in einen Strudelextremster Gewalt hineingezogen wird.Inhaltlich herrsche eine geradezuunmögliche Mischung von „Hohem“ und„Niedrigem“ ohne die Endgültigkeitirgendeiner berechenbaren Stilistik,ohne die Dominanz eines gültigen stilis-tischen Schlüssels, erklärte Schnittke ein-mal. Alle Rollen seien doppeldeutigangelegt.

Diese Doppeldeutigkeit, wenn auchunter ganz anderen Voraussetzungen,betrifft auch das Personal von Schnittkesdritter Oper „Historia von D. JohannFausten“ aus dem Jahr 1991, die derKomponist erst 1994 zur Vollendungbrachte. Die Vorlage zu diesem Werkgab das berühmte Volksbuch vonJohann Spies, in dem zum ersten Mal dieGeschichte des wissensdurstigen

Erfüllter Traum am Ende des Lebens:ALFRED SCHNITTKES OPERN

Es war eine glückliche Fügung, dass Alfred Schnittke inHamburg Anfang der 90er Jahre die groteskeKurzgeschichte „Leben mit einem Idioten“ von ViktorJerofejew in die Hände bekam und spontan, fast wie imSchaffensrausch seine zweiaktige Oper nach diesem Sujet1991 vollendete. Er selbst war damals 57 Jahre alt und blickteauf einen umfangreichen Werkkatalog zurück, in dem denjüngsten Werken der damaligen Zeit besondere Bedeutungzukam und noch heute zukommt.

Alchemisten und Forschers Johann Faustniedergeschrieben worden war.Schnittkes Oper kam am 22. Juni 1995,drei Jahre vor seinem Tod, in einerInszenierung von John Dew an derHamburgischen Staatsoper zur Urauf-führung. Infolge seines dritten Schlag-anfalls konnte Schnittke seinem Werknicht mehr die letzte Bühnenreife geben,so dass der „Faust“ in einer Schluss-redaktion von Gerd Albrecht uraufge-führt wurde.

Zuvor, im Jahre 1993, war bereits eineweitere Oper entstanden, die in Wiennur einen Monat vor der „Historia von D.Johann Fausten“ am 16. Mai 1995 zurUraufführung gelangte. Die Oper„Gesualdo“ in 7 Bildern, einem Prologund einem Epilog von RichardBletschacher erzählt die erschütterndeLebensgeschichte des Fürsten undKomponisten Carlo Gesualdo, der imAffekt seine untreue Ehefrau und ihrenGeliebten ermordete und der Nachwelteines der aufregendsten musikalischenVermächtnisse des Renaissancezeitaltershinterließ.

Für weitere Infos wenden Sie sich bitte gern an den Verlag.

Alfred Schnittkes Opern- „Leben mit einem Idioten“. Oper in 2 Akten (4 Szenen) von Viktor Jerofejew- „Historia von D. Johann Fausten“.Oper in 3 Akten von Jörg Morgenerund Alfred Schnittke nach demVolksbuch von Johann Spies- „Gesualdo“. Oper in 7 Bildern, einem Prolog und einem Epilog von Richard Bletschacher

Schnittke-Veranstaltungen im10. Todesjahr 2008

Aufnahme der 9. Sinfonie in der DresdnerLukaskirche mit der Dresdner Philharmonieunter Dennis Russell Davies für das LabelECM (Erscheinungstermin September 2008)Österreichische Erstaufführung des Werkesam 29. April 2008 in Linz durch dasBruckner Orchester Linz Hamburger Erstaufführung am 15. Juni2008 durch die Hamburger Symphonikerunter Andrey Boreyko

Portugiesische Erstaufführung der Faust-Kantate „Seid nüchtern und wachet“ am31. Januar / 1. Februar 2008 in Lissabonmit dem Gulbenkian-Orchester

Wiederaufnahme der Ballettproduktion„Othello“ im Hamburg am 28. Februar2008 (das Ballett enthält u.a. das Concerto grosso Nr. 1 von AlfredSchnittke) Übernahme ans StaatstheaterStuttgart am 24. April 2008

Polnische Erstaufführung desKlavierkonzerts Nr. 1 (1960) und dieUraufführung der von Frank Strobel zusammengestellten Filmmusiksuite„Clowns und Kinder“ in Poznan (Leitung: Frank Strobel; Solo: Ewa Kupiec)

Österreichische Erstaufführung der 8. Sinfonie mit dem Radio-Symphonieorchester Wien des ORF imWiener Musikverein (Ltg.: Okku Kamu)am 4. April 2008

Schnittke-Porträtkonzert in derPinakothek der Moderne München am 28. Juni 2008 (MünchenerKammerorchester, Ltg.: AlexanderLiebreich; Chor des BayerischenRundfunks) mit „Moz-Art à la Haydn“,Konzert zu dritt, Drei geistliche Gesängeund der Trio-Sonate für Streichorchester.

Porträtkonzert beim Schleswig-HolsteinMusik Festival 2008 mit dem ensembleIntégrales (u.a. Serenade, Hymnus I,Klavierquartett). Vadim Gluzman spielt inseinem Festival-Rezital die Suite im altenStil für Violine und Klavier und die Fugefür Violine solo.

Schnittke-Festival im Oktober 2008 an der Hamburger Musikhochschule

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Neue DVD/CD`s Neuerscheinungen

Manuel Munzlinger: Jazz Concerto für Oboeund StreicherSIK 8555„Ich lebte zu der Zeit, als ich das ,JazzConcerto' komponierte, in Australien und dieBekanntschaft mit Werken australischer und amerikanischerKomponisten, die sehr häufig mit Jazzelementen experimentieren,empfand ich als sehr inspirierend. Hinzu kam, dass aus meinerLiedermacherzeit zahlreiche Songs unveröffentlicht in meinerSchublade vor sich hin schimmelten, die ich endlich mal zu einemgroßen Ganzen verwursten wollte. Dass ich dabei den Text weglassenmusste ist, glaub ich, ein Gewinn.“(Manuel Munzlinger)„Ich war beglückt davon, dass es jemand wagt, mit vollkommen her-kömmlichen ,normalen’ Mitteln Unterhaltsames im besten Sinne desWortes zu schreiben. Herausgekommen ist dabei ein witzigesKonzert, das im Solo wie auch im Orchester klassisches Handhaben zujazzigem Resultat führt. Nicht vergessen will ich dabei, dass mir derpädagogische Aspekt bei der Erarbeitung dieses Werkes wichtig war- bietet es doch in allen Bereichen, besonders aber im rhythmisch-agogischen und ensembletechnischen Gebiet große Herausfor-derungen.”(Prof. Michael Sanderling: Dirigent der Uraufführung)

Interpret seinerselbst: Shchedrin spieltRodion Shchedrins „Carmen-Suite“, eine geniale Adaption derOpern-Vorlage von Georges Bizetfür Streicher und Schlagzeug,gehört mittlerweile zu den meist-aufgeführten Ballettmusiken des20. Jahrhunderts. Die Spannkraftund Vielseitigkeit seiner Musikspeisen sich aus dem Spiel mitKlangfarben, stets wechselndenlyrischen und dramatischen Partiensowie weitgespannten melodi-schen Linien. Von allen russischenKomponisten der Moderne orien-tiert sich der in München lebendeKomponist am dichtesten an demErbe von Dmitri Schostakowitschund Sergej Prokofjew. Eine großeBandbreite seiner polyphonenSchreibweise finden wir in dengroßen Zyklen seiner Klaviermusik,dem Polyphonischen Spielbuchund den nach SchostakowitschsVorbild komponierten Präludienund Fugen. Shchedrin tritt in denAufnahmen aus den 70er Jahrenals Interpret seiner eigenen Werkeauf. Manch einer wird dabei über-rascht sein, wie der Komponistseine Werke spielt. Sein Anschlagist vergleichsweise hart und wuch-tig, und man hat den Eindruck,Shchedrin habe die Absicht, demFlügel einen symphonischenOrchesterklang zu entlocken. Rodion Shchedrin:

Polyphonic Notebook / 24 Präludien

und Fugen für Klavier

Rodion Shchedrin (Klavier)

WERGO WER 6689 2 (2 CDs)

Piano Sonata / Notebook For The

Youth / Piano Pieces

Rodion Shchedrin (Klavier)

WERGO WER 6691 2 (2 CDs)

Amsterdamer „Lady“Es geht nicht nur um Liebe,Leidenschaft, Gewalt und Unter-drückung, die typischen Handlungs-merkmale des Operngenres, in DmitriSchostakowitschs mitreißender Oper„Lady Macbeth von Mzensk“, sondernum ein ganzes Panorama menschlicherEmotionen. Seit die Urfassung der einstim Zuge der Repressionen Stalins verbo-tenen Oper wieder zugänglich gemachtwurde, ist der Siegeszug des Werkes aufinternationalen Bühnen nicht mehr zubremsen. Martins Kusejs Maßstab set-zende, in den dramatischen Mitteln auchbewusst provozierende Inszenierung ausAmsterdam erkundet das vielschichtige,undurchsichtige und ambivalenteVerhältnis zwischen Opfer und Täter. Dieerstklassige Eva-Maria Westbroek wirdihrem Ruf als Ausnahmedarstellerin mitder packenden Interpretation derKatarina mehr als gerecht und inspiriertauch die anderen Ensemblemitglieder,darunter vor allem auch den Chor.Orchester und Bühne verschmelzen auchin der Bildführung zu einer Einheit, undder lettische Stardirigent Mariss Jansonssetzt auf größtmögliche Intensität. Aufder bei opus arte erschienenen Doppel-DVD findet sich auch eine einstündigeDokumentation, in der Regisseur MartinKusej sein Konzept erläutert. Zudemgibt es eine bebilderte Zusammenfassungdes Inhalts, eine Fotogalerie der Sängerund ein reich bebildertes Beiheft. Dmitri Schostakowitsch :

Lady Macbeth von Mzensk

Eva-Maria Westbroek, Christoph Ventris,

Carole Wilson, Vladimir Vaneev,

Lani Poulson, Ludovit Ludha,

Chorus of the Nederlandse Opera Royal

Concertgebouw Orchestra Leitung:

Mariss Jansons

"Lady Macbeth of Mtsensk"

DVD Opus Arte OA 0965 (2 DVDs)

Johann Sebastian Bach: Kunst der FugeSIK 1733In den Katalogen der Sikorski Musikverlage existiert bereitseine Kammerfassung der Goldberg-Variationen von JohannSebastian Bach, die einst vom Ensemble Resonanz in Hamburggespielt wurden. Hinzu kommt nun eine kongeniale Orchestrie-rung der Kunst der Fuge für Kammerorchester von JochenNeurath, die im November 2007 durch die Sinfonetta Leipzigunter der Leitung von Johannes Harneit im Leipziger Gewand-haus zur Uraufführung gelangte.

Guoping Jia:The Wind Sounds In The Sky für Sheng,Violoncello und SchlagzeugSIK 8556

Ein intimes Kammermusikwerk des 1963 geborenen chinesischenKomponisten Guoping Jia.Angeregt wurde es von dem chinesischen Gedicht „September“, in dem es umWildblumen in der Steppe geht.

Stummfilmklassiker mitSchostakowitsch-Musik„Odna“, 1930 produziert, war zunächst einStummfilm mit „Zwischentiteln“ (Texttafeln).Bald wurde Schostakowitsch von denRegisseuren Grigori Kosinzew und LeonidTrauberg gebeten, die Musik zum Film zuschreiben. Seine Partitur für großes Orchester,Chor, Sopran, Mezzosopran, Tenor, Orgel undTheremin bestand aus 44 einzelnen Stücken.Das Tenorsolo „Kakaja choroschoja“ („Waswerden wir glücklich sein!“) wurde berühmt.Text und Musik stammen vom MusikregisseurLeonid Trauberg, der Schostakowitsch dasLied selbst diktierte.

Die Musik zum bereits fertig geschnittenenFilm musste von Schostakowitsch erheblichangepasst werden, da hier erstmalsTonfilmelemente Verwendung fanden. Es ent-stand ein neuartiger Film, zum Teil mit Bildern,bei denen keine Musik, sondern nurGeräusche zu hören waren. Die Musik wurdevermutlich Anfang 1931 unter der Leitung desDirigenten Nikolai Rabinowitsch aufgenom-men. Das Stück lebt im Wesentlichen von zweiGrundstimmungen. Zu Beginn illustriert dieMusik die „fröhliche“ Stadt Leningrad undKusminas Glück. Der Rest der Geschichtespielt in der Ebene des Altai-Gebirges, das fürseine traditionellen Volksinstrumente wie z.B.

die „Domra“, ein mandolinähnliches Instrument,bekannt ist. Die „glückliche Musik“ aus Leningradkehrt dann in dramatischen und schmerzlichenMomenten zurück, wenn die einsame Kusminaschließlich verzweifelt zurückbleibt. „Was werden wirglücklich sein!“ wird zu einem ironischen Leitmotiv.

Dmitri Schostakowitsch:

„Odna (Alone)“ 1929-31

Radio Sinfonieorchester

Frankfurt; Ltg.: Mark

Fitz-Gerald; Irina Mataeva

(Sopran), Anna Kiknadze

(Mezzosopran),

Dmitri Voropaev (Tenor)

NAXOS 8.570316

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AUFFÜHRUNGEN Februar 2008 - September 2008

ALI-SADE, FRANGIS

DILOGIE II für neun SpielerOpus: (1989/94)

Ensemble MidtVestVemb (DK) 22.05.2008Herning 26.05.2008Struer 27.05.2008

ARUTJUNJAN, ALEXANDER

KONZERT FÜR TROMPETE UND ORCHESTEROpus: (1950/1972 rev.)

Bamberger SymphonikerLtg.: Xiang ZhangSolo: Nakariakov, SergejSchweinfurt 07.02.2008Fürth 08.02.2008Bamberg 10.02.2008Bayreuth 11.02.2008

Düsseldorfer SymphonikerLtg.: Solyom, StefanSolo: Nakariakov, SergeiDüsseldorf 07./09./10.03.2008

Philharmonie Schwäbisch GmündSchwäbisch Gmünd 19.04.2008

AUERBACH, LERA

SUITE CONCERTANTE für Violine, Klavier und StreicherOpus: 60 (2001)

Amsterdam SinfoniettaLtg.: Thompson, CandidaSoli: Keulen, Isabelle van (Violine) /Brautigam, Ronald (Klavier)Amsterdam 15.03.2008Apeldoorn 24.03.2008Niederländische Erstaufführung

DIALOGUE WITH TIME für OrchesterOpus: 39b (1997/2006)

Dresdner PhilharmonieLtg.: Nelsons, AndrisDresden 12./13.04.2008

BORODIN, ALEXANDER

SINFONIE NR. 2 h-moll

Neubrandenburger PhilharmonieLtg.: Sanderling, MichaelNeubrandenburg 07.02.2008Güstrow 08.02.2008Neustrelitz 10.02.2008

CHATSCHATURJAN, ARAM

KONZERT FÜR VIOLINE UND ORCHESTEROpus: (1940)

Sinfonieorchester Trondheim Ltg.: Weller, WalterSolo: Yoon-Hee Kim Trondheim 17.04.2008

KONZERT FÜR VIOLONCELLO UND ORCHESTER e-mollOpus: (1946)

Orchester des Konservatoriums GenfLtg.: Marguier, AntoineGenf 12.04.2008

GAJANEH. Suite Nr. 1 für OrchesterOpus: (1943)

Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWRLtg.: Gazarian, RubenStuttgart 29.04.2008

Gewandhausorchester LeipzigLtg.: Davis, Sir AndrewLeipzig 12.07.2008

GAJANEH. Suite Nr. 3 für OrchesterOpus: (1943)

Limburgs Symfonie OrkestLtg.: Steinmann, WimSittard 13.05.2008Maastricht 14.05.2008Kerkrade 15.05.2008Venray 16.05.2008

MASKERADE. Suite aus derSchauspielmusik zu dem gleichnamigen Drama von Michail Lermontow Opus: (1944)

Orchestre de la Suisse RomandeLtg.: Wolff, HughGenf 18.06.2008

SPARTAKUS: SUITE NR. 1 für OrchesterOpus: (1955)

Gewandhausorchester LeipzigLtg.: Davis, Sir AndrewLeipzig 12.07.2008

SPARTAKUS: SUITE NR. 2 für OrchesterOpus: (1955)

Stadtorchester ZugLtg.: Brett-Harrison, JonathanZug 31.05.2008Zürich 27.06.2008

EGGERT, MORITZ

GOLDBERG SPIELT für Klavier und EnsembleOpus: (2000)

ensemble oktopusLtg.: Gourzi, KonstanziaMünchen 26.02.2008

NUMBER NINE VI: A BIGGER SPLASH für Altsaxophon, Jazzbass und großes OrchesterOpus: (2007)

Bochumer SymphonikerLtg.: Sloane, StevenBochum 24./25.04.2008Köln 27.04.2008

PRIMUS. Konzert für Kontrabass und OrchesterOpus: (2005)

Bochumer SymphonikerLtg.: de Ridder, AntonSolo: Shebata, NahilBochum 07./08.02.2008

SYMPHONIE 1.0. Concerto grossofür vier Solo- und acht (oder mehr)Tutti-SchreibmaschinenOpus: (1997)

Ensemble der UniversitätLtg.: Masaki, MegumiBrandon 26.02.2008

FEDOW, DAVID

MOLDAVIA-SUITE für OrchesterOpus: (1965)Bearbeitung: Müller-Lampertz, Richard

Göttinger Symphonie OrchesterLtg.: Parolari, RetoGöttingen 11.04.2008

FIRSSOWA, JELENA

THE GARDEN OF DREAMS für OrchesterOpus: 111 (2004)

Dänisches Nationales SinfonieorchesterLtg.: Sokhiev, TuganKopenhagen 21.02.2008

GLIERE, REINHOLD

KONZERT FÜR HORN UND ORCHESTEROpus: 91 (1950)

Magdeburgische PhilharmonieLtg.: Köhler, SiegfriedSolo: Götz, Ralf Magdeburg 27./28.03.2008

GUBAIDULINA, SOFIA

DIE LEIER DES ORPHEUS für Violine, Schlagzeug und StreichorchesterOpus: (2006)

Kammerorchester BergPrag 02.03.2008Tschechische Erstaufführung

IM ZEICHEN DES SKORPIONS.Variationen über sechs Hexachordefür Bajan und OrchesterOpus: (2003)

RTS Symphony Orchestra BelgradeLtg.: Souc, VesnaSolo: Ljubenovic, NenadBelgrad 14.06.2008Serbische Erstaufführung Rundfunkproduktion RF

IN TEMPUS PRAESENS. Konzert für Violine und OrchesterOpus: (2007)

Orchestre de Radio FranceLtg.: Masur, KurtSolo: Mutter, Anne-SophieParis 16.02.2008Französische ErstaufführungRundfunkproduktion Radio France

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Auswahl

INTROITUS. Konzert für Klavierund KammerorchesterOpus: (1978)

Orchestra LondonLtg.: Vernon, TimothySolo: Payne, MarkOntario 07.05.2008

KONZERT FÜR SCHLAGZEUG-ENSEMBLE UND ORCHESTEROpus: (2008)

Göteborgs SymfonikerLtg.: Dudamel, GustavoSoli: Kroumata EnsembleGöteborg 18.09.2008Uraufführung

SIEBEN WORTE für Violoncello,Bajan und StreicherOpus: (1982)

Kammerorchester SteffisburgLtg.: Moser, PaulThun 08.03.2008Steffisburg 09.03.2008

Orchester PRO ARTIBUSSolo: Moser, ElsbethHannover 21.03.2008

MÄRCHEN-POEM für OrchesterOpus: (1971)

Norddeutsche Philharmonie RostockLtg.: Milton, NicholasRostock 01.-03.03.2008

KABALEWSKI, DMITRI

KONZERT NR. 1 FÜR VIOLONCELLOUND ORCHESTEROpus: 49 (1948-49)

Mozarteum Orchester SalzburgLtg.: Leaper, AdrianSalzburg 27.03.2008

KONZERT NR. 2 FÜR VIOLONCELLOUND ORCHESTEROpus: 77 (1964)

Mozarteum Orchester SalzburgLtg.: Leaper, AdrianSalzburg 26.03.2008

KANTSCHELI, GIJA

ABII NE VIDEREM für Streicher,Klavier, Bassgitarre und Solo-ViolaOpus: (1992/1995 bearb.)

Dresdner PhilharmonieSolo: Bashmet, YuriDresden 05.04.2008

VOM WINDE BEWEINT. Liturgie in memoriam GiviOrdschonikidse für Orchester und Solo-ViolaOpus: (1989)

Staatskapelle WeimarLtg.: Storgards, JohnSolo: Schwartz, FelixWeimar 02./03.03.2008

AL NIENTE für OrchesterOpus: (2000)

Dresdner PhilharmonieLtg.: Bashmet, YuriDresden 05.04.2008

BROKEN CHANT für Violine, Oboe und OrchesterOpus: (2007)

BBC Symphony OrchestraLtg.: Lionel BringuierSoli: Batiashvili, Lisa / Leleux, FrancoisLondon 15.02.2008

Dänisches Nationales SinfonieorchesterLtg.: Temirkanov, YuriSoli: Batiashvili, Lisa / Leleux, FrancoisKopenhagen 03.04.2008

MANSSURJAN, TIGRAN

KONZERT NR. 2 FÜR VIOLONCELLOUND STREICHORCHESTEROpus: (1978)

Camerata BernLtg.: Engegard, ArvidSolo: Vogler, Jan Bern 30.03.2008

MUSSORGSKI, MODEST

EINE NACHT AUF DEM KAHLENBERGE für OrchesterOpus: (1867)

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und FreiburgLtg.: Fischer, ThierryAschaffenburg 14.04.2008Friedrichshafen 19.04.2008

PÄRT, ARVO

COLLAGE ÜBER B-A-C-H für Streicher, Oboe, Cembalo und KlavierOpus: 13 (1964/73)

Düsseldorfer SymphoikerLtg.: Mayer, AlbrechtDüsseldorf 24.02.2008

CONCERTO PICCOLO ÜBER B-A-C-H für Trompete,Streichorchester, Cembalo und KlavierOpus: (1994)

Orchester des Staatstheaters DarmstadtLtg.: Blunier, StefanSolo: Bauer, WolfgangDarmstadt 24./25.02.2008

PROKOFJEW, SERGEJ

CINDERELLA. Suite Nr. 1 für OrchesterOpus: 107 (1946)

Gewandhausorchester LeipzigLtg.: Mauceri, JohnLeipzig 15./16.05.2008

PETER UND DER WOLF.Sinfonisches Märchen für KinderOpus: 67 (1936)Text: Prokofjew, Sergej

Mittelsächsische PhilharmonieDöbeln 18.03.2008Freiberg 29.04.2008

Staatsorchester Rheinische PhilharmonieLtg.: Andersen, Jörn H.Solo: Zimmer, Dirk Koblenz 10./11./14.04.2008

Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWRLtg.: Christ, EvanSolo: Arkona, Malte Mannheim 04.05.2008Leverkusen 27./28.05.2008

ROMEO UND JULIA. Suite Nr. 1 für OrchesterOpus: 64a (1936)

Rotterdamer PhilharmonikerLtg.: Gergiev, ValeryRotterdam 09./10.04.2008

ROMEO UND JULIA. Suite Nr. 2 für OrchesterOpus: 64b (1936)

Rotterdamer PhilharmonikerLtg.: Gergiev, ValeryRotterdam 09./10.04.2008

SINFONIE NR. 5Opus: 100 (1944)

Philharmonisches Orchester GiessenLtg.: Spierer, CarlosGiessen 18.03.2008

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzLtg.: Steen, Jac vanMainz 06.04.2008Ludwigshafen 07.04.2008

RACHMANINOFF, SERGEJ

SINFONIE NR. 1 für OrchesterOpus: 13

Göteborgs SymfonikerLtg.: Vedernikov, AlexanderGöteborg 28./29.02.2008

RUZICKA, PETER

ERINNERUNG. Spuren für Klarinette und OrchesterOpus: (2000)

Deutsche Radio PhilharmonieLtg.: Ruzicka, PeterSolo: Kam, SharonAschaffenburg 15.02.2008Saarbrücken 17.02.2008Rundfunkproduktion SaarländischerRundfunk

INS OFFENE. Musik für 22 StreicherOpus: (2005)

Nordwestdeutsche Philharmonie HerfordLtg.: Ruzicka, PeterBad Oeynhausen 03.04.2008Herford 04.04.2008Bad Salzuflen 05.04.2008

MAELSTROM für OrchesterOpus: (2007)

Düsseldorfer SymphonikerLtg.: Fiore, JohnDüsseldorf 04.-07.04.2008

NACHKLANG. Spiegel für OrchesterOpus: (1999)

Gewandhausorchester, LeipzigLtg.: Ruzicka, PeterLeipzig 08./09.05.2008

SCHNITTKE, ALFRED

CONCERTO GROSSO NR. 2 für Violine, Violoncello und OrchesterOpus: (1981-82)

Orchestra Sinfonica di RomaRom 10.02.2008

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18|SIKORSKI magazine

AUFFÜHRUNGEN Februar 2008 - September 2008

KONZERT NR. 1 FÜR VIOLINE UND ORCHESTEROpus: 77 (1948)

Umea Sinfonie OrchesterLtg.: Quinn, AndreaSolo: Hope, DanielUmea 07.02.2008

Orquesta Sinfónica de GaliciaLtg.: Pons, JosepSolo: Chang, Sarah La Coruna 14./15.02.2008

DR RadiosymfoniorkestretLtg.: Dausgaard, ThomasSolo: Znaider, NikolajKopenhagen 01.03.2008Köln 11.03.2008Paris 12.03.2008Metz 13.03.2008

Dresdner PhilharmonieLtg.: Kreizberg, YakovSolo: Fischer, JuliaDresden 19./20.04.2008

Essener PhilharmonikerLtg.: Soltesz, StefanSolo: Rachlin, JulianEssen 19./20.06.2008

KONZERT NR. 2 FÜR KLAVIER UND ORCHESTEROpus: 102 (1957)

Deutsches Symphonie Orchester BerlinLtg.: Morlot, LudovicSolo: Kobrin, AlexanderBerlin 08.04.2008

SONATE FÜR VIOLINE UND STREICHORCHESTEROpus: (1968/2005)Bearbeitung: Zinman, Michail

Zürcher KammerorchesterLtg.: Muhai TangSolo: Sahatci, Klaidi Zürich 08.05.2008

ALLEIN. Musik zum StummfilmOpus: 26 (1931)

Orchestre Philharmonique de Monte CarloLtg.: Strobel, FrankMonte Carlo 08.04.2008

BALLETTSUITE NR. 1 für OrchesterOpus: (1950)Bearbeitung: Atowmjan, Lew

Deutsches Symphonie Orchester BerlinLtg.: Metzmacher, IngoBerlin 01.03.2008

HORNISSE. Suite für OrchesterOpus: 97a (1955)Bearbeitung: Atowmjan, Lew

Philharmonisches Orchester KölnLtg.: Meinardus, HorstKöln 31.05.2008

KAMMERSINFONIE für Streichorchester nach demStreichquartett Nr. 8Opus: 110aBearbeitung: Barschai, Rudolf

Münchener KammerorchesterLtg.: Giglberger, DanielMünchen 03.04.2008

Gürzenich-Orchester Köln Köln 05.04.2008

KONZERT FÜR KLAVIER UND STREICHORCHESTEROpus: (1979)

Orchestra Teatro Petruzzelli BariLtg.: Neuhold, GünterSolo: Schmidt, Emma Bari 05.03.2008

ConcertgebouworkestLtg.: Davies, Dennis RussellAmsterdam 28./29.03.2008

KONZERT NR. 2 FÜR VIOLONCELLOUND ORCHESTER Opus: (1990)

Janackova filharmonieLtg.: Kuchner, T.Ostrava 07./08.02.2008

KONZERT ZU DRITT für Violine,Viola, Violoncello undStreichorchesterOpus: (1994)

Münchener KammerorchesterLtg.: Liebreich, AlexanderMünchen 28.06.2008

DREI GEISTLICHE GESÄNGE für Chor a cappellaOpus: (1984)

Chor des Bayerischen RundfunksLtg.: Dijkstra, PeterMünchen 28.06.2008

CONCERTO GROSSO NR. 1 für zweiViolinen (zwei Flöten / Flöte, Oboe)und OrchesterOpus: (1977)

Kammerorchester Carl Philipp Emanuel BachLtg.: Haenchen, HartmutBerlin 04.05.2008

HOMMAGE A GRIEG für OrchesterOpus: (1993)

Radio Philharmonie Hannover des NDRLtg.: Oue, EijiSolo: Rabus, Kathrin (Violine)Hannover 06./07.03.2008Rundfunkproduktion NDR

SINFONIE NR. 8Opus: (1993-94)

Radio-Symphonieorchester WienLtg.: Kamu, OkkoWien 04.04.2008

SINFONIE NR. 9Opus: (1997/2006)Bearbeitung: Raskatov, Alexander(Rekonstruktion)

Hamburger SymphonikerLtg.: Boreyko, AndreyHamburg 15./16.06.2008

SCHOSTAKOWITSCH, DMITRI

KONZERT FÜR KLAVIER,TROMPETE UND STREICHORCHESTEROpus: 35 (1933)

Collegium Instrumentale des Staatskapelle HalleLtg.: Marasch, ArkadiSolo: Blumina, ElisawetaHalle 17.04.2008Stendal 18.04.2008

Ensemble ResonanzHamburg 19.05.2008

KONZERT NR. 1 FÜR VIOLONCELLOUND ORCHESTEROpus: 107 (1959)

Orkester ov VärmlandsoperanLtg.: Björkman, DavidKarlstad 14.02.2008

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und FreiburgLtg.: Fischer, ThierrySolo: Schiff, HeinrichFriedrichshafen 19.04.2008

Arko SinfonieorchesterLtg.: Meijs, ManonSolo: Wispelwey, Pieter Maastricht 20.04.2008

Jenaer PhilharmonieLtg.: Kahlert, GunterSolo: Feltz, KerstinJena 25.04.2008

MOSKAU, TSCHERJOMUSCHKI.Suite für OrchesterOpus: 105Bearbeitung: Cornall, Andrew

Bochumer SymphonikerLtg.: Sloane, StevenBochum 24./25.04.2008Köln 27.04.2008

SINFONIE NR. 1Opus: 10 (1924-25)

Sinfonieorchester GävleLtg.: Ticciati, RobinGävle 01.02.2008

SINFONIE NR. 5Opus: 47 (1937)

Städtisches Orchester BremerhavenLtg.: Tetzlaff, StephanBremerhaven 03./04.03.2008Symphonieorchester des BayerischenRundfunks

Ltg.: Jansons, MarissBregenz 19.08.2008Luzern 24.08.2008Edinburgh 28.08.2008Berlin 02.09.2008

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SIKORSKI magazine|19

Auswahl

SINFONIE NR. 6Opus: 54 (1939)

Dresdner PhilharmonieLtg.: Nelsons, AndrisDresden 12./13.04.2008

Orquesta Sinfónica del Principado deAsturiasLtg.: Valdés, MaximianoOviedo 16.05.2008Pamplona 22./23.05.2008

BBC Symphony OrchestraLtg.: Belohlávek, JiriKöln 29.05.2008

SINFONIE NR. 9Opus: 70 (1945)

Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz Ltg.: Stahl, DavidMünchen 23.05.2008

SINFONIE NR. 10Opus: 93 (1953)

MDR SinfonieorchesterLtg.: Solyom, StefanLeipzig 04.05.2008Weimar 14.05.2008Jena 15.05.2008

SINFONIE NR. 11 „DAS JAHR 1905“Opus: 103 (1957)

Radio-Symphonieorchester WienLtg.: Kitajenko, DmitrijWien 13.03.2008

SINFONIE NR. 15Opus: 141 (1971)

Philharmonisches Orchester HeidelbergLtg.: Meister, CorneliusHeidelberg 20.02.2008

Sächsische StaatskapelleLtg.: Boreyko, AndreyDresden 20.-22.04.2008

SHCHEDRIN, RODION

KONZERT NR. 1 „FRECHE ORCHESTERSCHERZE“für OrchesterOpus: (1963)

Oporto National OrchestraLtg.: Ferreira, OsvaldoOporto 03.02.2008

SHCHEDRIN, RODION / BIZET, GEORGES

CARMEN-SUITE für Streichorchester undSchlaginstrumenteOpus: (1968)

Sinfonietta SchaffhausenLtg.: Haug, Paul K.Schaffhausen 16.02.2008Wetzikon 08.03.2008

Orchestra del Maggio Musicale FiorentinoLtg.: Kitajenko, DmitriFlorenz 08./09.04.2008

Brandenburgisches StaatsorchesterFrankfurt/OderFrankfurt (Oder) 13.06.2008Potsdam 14.06.2008

ULANOWSKI, SLAWA /BEETHOVEN, LUDWIG VAN

DIE WUT ÜBER DEN VERLORENENGROSCHEN für OrchesterOpus: (1994)Bearbeitung: Ulanowski, Slawa

Rundfunk-Sinfonieorchester BerlinLtg.: Rückwardt, CatherineBerlin 30.05.2008

USTWOLSKAJA, GALINA

KONZERT FÜR KLAVIER, STREICHORCHESTER UND PAUKENOpus: (1946)

Münchener KammerorchesterLtg.: Giglberger, DanielSolo: Lubimov, AlexeiMünchen 03.04.2008

YUSUPOV, BENJAMIN

GO TANGO für OrchesterOpus: (2003)

NDR RadiophilharmonieLtg.: Oue, EijiSolo: Vengerov, MaximBaden-Baden 14.03.2008

Luzerner SinfonieorchesterLtg.: Yusupov, BenjaminSolo: Vengerov, MaximLuzern 11./12.06.2008

KONZERT FÜR VIOLA UND ORCHESTEROpus: (2004)

NDR RadiophilharmonieLtg.: Oue, EijiSolo: Vengerov, MaximBaden-Baden 14.03.2008

Luzerner SinfonieorchesterLtg.: Yusupov, BenjaminSolo: Vengerov, MaximLuzern 11./12.06.2008

KONZERT FÜR VIOLONCELLO UND ORCHESTEROpus: (2007)

Israel Philharmonic OrchestraLtg.: Ono, KazushiSolo: Maisky, MischaTel-Aviv 04./05/08.03.2008

POSTLUDIUM für OrchesterOpus: (2003)

NDR RadiophilharmonieLtg.: Oue, EijiSolo: Vengerov, MaximBaden-Baden 14.03.2008

Luzerner SinfonieorchesterLtg.: Yusupov, BenjaminLuzern 11./12.06.2008

TANOVOR für Flöte und KammerorchesterOpus: (1994)

Kammerorchester BergPrag 02.03.2008

Premieren Februar 2008 bis September 2009

22.02.2008 Theater GeraMarius Felix LangeOper „Das Opernschiff oder Am Südpol, denkt man, ist es heiß“

23.02.2008 Oper GöteborgUA Ballett „The Box Man“mit Awet Terterjans Sinfonien Nr. 4 und 7„Röd“ mit Dmitri Schostakowitschs Kammersinfonie op. 110a (Bearb.: R. Barschai)

28.02.2008 Hamburgische Staatsoper 28.04.2008 Staatstheater Stuttgart

Ballett „Othello“(u.a. Alfred Schnittke, Concerto grosso Nr. 1)

02.03.2008 Landestheater Detmold07.03.2008 Hamburgische Staatsoper

Grigori FridMonooper „Das Tagebuch der Anne Frank“

15.03.2008 Staatstheater CottbusUA Theaterproduktion „DerSturm“ (u.a. Jean Sibelius,Bühnenmusik „The Tempest“)

27.03.2008 Opernhaus KölnDE Karen ChatschaturjanBallett „Cipollino“

05.04.2008 Stadttheater HeilbronnCy ColemanMusical „Sweet Charity“

12.04.2008 Bayerische Staatsoper MünchenBallett mit dem Violakonzert von Sofia Gubaidulina

09.05.2008 Theater Magdeburg18.05.2008 Deutsche Oper am Rhein

DuisburgDmitri Schostakowitsch„Lady Macbeth von Mzensk“

09.05.2008 Csokonai-Theater DebrecenUngar. EA Alfred SchnittkeOper „Leben mit einem Idioten“

09.05.2008 Theater Madlenianum BelgradGrigori FridMonooper „Dnewnik Anny Frank“

12.06.2008 Gärtnerplatztheater MünchenSergej ProkofjewBallett „Romeo und Julia“

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For Our English Readers

Dream Fulfilledat the End of HisLife: AlfredSchnittke’sOperas

On 13 April 1992, Alfred Schnittke’s

opera “Life with an Idiot” received

its much celebrated premiere

under the direction of Mstislav

Rostropovich in Amsterdam.

Further performances followed in

Turin, Wuppertal, Vienna, Gelsen-

kirchen, Madrid, Lisbon, Bremen,

Glasgow, Dresden, London and

Buenos Aires. The latest new

production will now be presented

by the Czokonai Theatre in

Debrecen, Hungary, on 9 May

2008. The narrated plot centres

round a couple who take in a

mentally-ill person to live with

them and are then unexpectedly

drawn into a maelstrom of the

most extreme violence. The source

material for Schnittke’s second

opera “Historia von D. Johann

Fausten” of 1991 was provided

by the well-known book of folk

tales by Johann Spies in which the

story of the knowledge-hungry

alchemist and researcher Johann

Faust was written down for the

first time. Schnittke’s opera received

its premiere on 22 June 1995,

three years before his death, by

the Hamburg State Opera in a

production by John Dew. Another

opera had already been written

previously, in 1993, which was

premiered in Vienna on 16 May

1995, just one month before the

“Historia von D. Johann Fausten.”

The opera “Gesualdo,” in seven

scenes, a prologue and an epilogue

by Richard Bletschacher, tells the

harrowing life story of the prince

and composer Carlo Gesualdo,

who murdered his unfaithful wife

and her lover in a fit of rage, thus

leaving posterity one of the most

exciting musical legacies of the

Renaissance period.

SCHNITTKE EVENTS IN 2008, THE TENTHANNIVERSARY OF HIS DEATH

- Recording of the 9th Symphonyfor the ECM label and performanceson 29 April 2008 in Linz and on 15 June 2008 in Hamburg

- Portuguese premiere of the Faustcantata “Seid nüchtern und wachet”(Be Sober and Keep Watch) on 31 January / 1 February 2008 inLisbon

- Polish premiere of the Piano Concerto No. 1 (1960) andthe premiere of the film music suiteassembled by Frank Strobel entitled “Clowns and Children”in Poznan

- Austrian premiere of the 8th Symphony on 4 April 2008

- Schnittke Portrait Concert in Munich on 28 June 2008

- Portrait Concert at theSchleswig-Holstein Music Festival2008 with the Ensemble Intégrales

- Schnittke Festival in October2008 at the Hamburg Music Academy

NEW PRINTED SCORESJohann Sebastian Bach The Art of the Fugue for Chamber Orchestra SIK 1733

A chamber version of the GoldbergVariations of Johann Sebastian Bachmade by the violinist DmitriSitkovetsky already exists in thecatalogues of Sikorski Publishers. Itis now being joined by a congenialorchestration of The Art of theFugue for chamber orchestra byJochen Neurath, which received itspremiere in November 2007 by theSinfonietta Leipzig under the directionof Johannes Harneit at the LeipzigGewandhaus.

Guoping Jia: The Wind Sounds in theSky for Sheng, Violoncelloand Percussion SIK 8556

This is an intimate work by the 1963-born Chinese composer Guoping Jia.It was stimulated by the Chinesepoem “September,” which is concer-ned with wildflowers on the steppes.

Third Part ofGubaidulina’s Triptych inRotterdam

Simone Young will conduct theRotterdam Philharmonic in the Dutchpremiere of Sofia Gubaidulina’s “Feastduring a Plague.” This work forms thethird part of the so-called Triptych dedi-cated to the composer’s deceaseddaughter.

GUBAIDULINA BIOGRAPHY IN ENGLISH

The English-speaking edition of

the Gubaidulina biography by

Michael Kurtz was released by

Indiana University Press in Bloo-

mington just a few weeks ago. The

book describes Sofia Gubaidu-

lina’s life up until the spring of 2004.

The Japanese record company KingRecords will be releasing a CD withadaptations of National Anthems forPiano just in time for the 2008 OlympicGames in Beijing, for which various com-posers received commissions. LeraAuerbach selected the Indian nationalanthem based on the poem “Jana GanaMana” by Rabindranath Tagore and en-titled her piano work “Tagore’s Fantasy.”

Lera Auerbach and the

Olympic Games

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