concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

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ELKE HEIDENREICH Mut zu schöneren Klängen: »Es ist mal Schluss mit Hurzen!« MARTIN GRUBINGER Blind gehört: »Das ist cool – was ist das?« Kent Nagano »Der Mensch braucht mehr als Unterhaltung« DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN JULI/AUGUST 2015

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concerti - Das Konzert- und Opernmagazin mit bundesweiten Termintipps

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elke HeidenreicHMut zu schöneren Klängen: »Es ist mal Schluss mit Hurzen!«

martin grubingerBlind gehört: »Das ist cool – was ist das?«

Kent Nagano»Der Mensch braucht mehr als Unterhaltung«

DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN Juli/AuguSt 2015

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Liebe Leserin, lieber Leser!„Heißes Herz und klare Kante!“ forderte SPD-Urge-stein Franz Müntefering einst von seinen Genos-sen. Doch nicht nur in der Politik sind deutliche Worte eher selten: Auch in der Klassik verzichtet man wie frau gern auf prononcierte Stellungnah-men – nur es sich mit keinem Wähler oder Zuhörer verderben. Wie erfrischend sind da die deutlichen Aussagen zu lesen, die in diesem Heft die concerti-Autoren den Künstlern entlocken konnten: Sei es Elke Heidenreich, die von den Komponisten unse-rer Zeit Mut zu schöneren Klängen fordert – „es ist mal Schluss mit Hurzen!“ Oder die junge Violinis-

tin Veronika Eberle, die sich nicht vor den Geigengirlie-Wagen der Musikin-dustrie spannen lässt und Anfragen selbst großer Labels für CD-Aufnahmen bislang abgelehnt hat: „Ich war noch nicht reif dafür.“ Und Percussion-Welt-star Martin Grubinger gesteht in unserem „Blind gehört“-Interview ohne Aus-flüchte ein, dass er den einen oder die andere Kollegin nicht erkannt hat und von dem viel gelobten Minimalisten Steve Reich ziemlich wenig hält.Warum auch nicht? Vermeintliche Mehrheits- oder gar Kritiker-Meinungen sind mitnichten sakrosankt – und manchmal sind da deutliche Worte durch-aus von Vorteil, wie bestimmt auch Kent Nagano an seinem neuen Arbeitsort als Generalmusikdirektor in Hamburg erfahren wird. Tun Sie also Ihre Mei-nung ruhig kund – gerade auch wenn Ihnen einmal ein Konzert nicht gefallen hat. Einen „heißen“ Festivalsommer mit kantigen Künstlern wünscht Ihnen

gregor burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur

P.S.: Schließen Sie jetzt ein concerti-Abo ab und fördern Sie den Nachwuchs! Den Jahres-abopreis von 25 Euro spenden wir vollständig an das Projekt „Rhapsody in School“. Weitere Infos finden Sie auf der vorletzten Seite.

kurz vOrgEstEllt

thomas Schacher pfl egt neben seiner tätigkeit als Kritiker in Zürich eine lei-denschaft für den gesang. gleich zwei Chöre leitet der promovierte Musikwissen-schaftler – sofern der Schweizer nicht gerade eid-genössischen Hobbies wie Berg- und Radtouren frönt.

roland mischke liebt Wanderungen um die bran-denburgischen Seen. Kein Wunder, dass es den theo-logen und Philosophen da nach einem Vierteljahrhun-dert als Kulturjournalist in Frankfurt vor einigen Jah-ren wieder nach Berlin zu-rückgezogen hat.

EDitOrial

Ihr

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inhalt

3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD-Rezensionen | 40 Multimedia-tipps 42 Vorschau & impressum

KONZERT

8 »das kann kein totes Wesen sein«porträt Erfolgreich verweigert sichdie Bajuwarin Veronika Eberle der Welt der Geigengirlies

10 »der mensch braucht mehr als unterhaltung« interVieW Von der Isar an die Elbe: Als neuer Generalmusikdirektor hat Kent Nagano in Hamburg große Pläne – und hofft an Nord- und Ostsee auf die perfekte Welle ...

OPER

16 »es ist mal Schluss mit Hurzen!«interVieW Elke Heidenreich hat mit ihrem Lebenspartner Marc-Aurel Floros eine neue Oper geschrieben und vertritt mit Verve ein Musiktheater, das zu Herzen geht

19 Sex and crime im alten romonline-kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen

20 tosca am grabe puccinisopern-tippS Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

DIE WELT DER KLASSIK

23 musikalische geburtsvorbereitungenFeStiValguide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

36 »geile Sounds, super!«blind geHört Der Schlagzeuger Martin Grubinger hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

10Kent nagano

Ideen für Hamburg

16elke heidenreich

Oper fürs Herz

36martin Grubinger

Nichts für Anfänger

RUBRIKEN

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An dieser Stelle fi nden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die Regionalseiten.

REGIONALSEITEN

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Die Bühneseit Stunden belegt.Die Stimme noch immer geschmeidig.

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kurz & knapp

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Wo nicht nur das Hinhören lohnt ...Klang hin, Töne her: Ohne Bilder lässt sich Klassik heute kaum noch verkaufen. Doch da makellose Hochglanzfotos längst Standard sind, wollte die polnische Pianistin Aleksandra Mikulska „einmal etwas komplett anderes“ ausprobieren – und begab sich in die Horizontale. Hat die Schwarz-Weiß-Op-tik im Konzerthaus Dortmund genutzt und sich flach legen lassen. „Ein schöner Rahmen für mei-nen Newsletter“, findet die Präsidentin der deut-schen Chopin-Gesellschaft – und obendrein auch ein echter Hingucker ...

Prozent mehr umsatz erzielt eine Weinhand-lung, wenn im Hinter-grund Klassik statt Pop-Musik erklingt. Na denn: Prost, Mozart!

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... Die klassische Musik der Liebe ist in Dur, die romantische in Moll...Hugo von Hofmannsthal, Dramatiker und Lyriker

Schmerz lass‘ nach! Musik bereitet Freude? Vielleicht den Hörern, doch den Musizie-renden selbst ist nicht selten eher nach ei-nem Klagelied zumute: Denn das Üben und Spielen hinterlässt seine Spuren in fast al-len Bereichen des Oberkörpers, zeigt eine Studie der Barmer GEK. Kleiner Trost: Mö-gen die Musikanten auch von Schmerzen stärker betroffen sein, so klagen sie doch weit weniger als der Rest der Bevölkerung.

im ScHmerz zu ScHönSten klängen

was ist Ein ...

kapodaSter?Keine Sorge, Sie müssen an dieser Stelle weder etwas über Register-

listen noch über medizinische Fach-begriffe lesen: Hinter dem Wortungetüm verbirgt sich lediglich eine mechanische Vorrichtung. Ein kleiner aufsetzbarer Sattel, durch den die Saitenstimmung einer gitarre oder Mandoline verändert und so etwa einer gesangsstimme angepasst werden kann.

Schulter

Finger oder Hände

Ober- und unterarm, Ellenbogen

Nacken

Rücken

gesicht, Kiefer, Kaumuskel, Ohr

= gesamtbevölkerung**

= Musiker*

Anteil der von Schmerzen Betroffenen unter Musikern und in der Gesamtbevölkerung in %

67%27%

11%

12%

43%

55%

22%

44%

40%

69%

73%

36%

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3 Fragen an ...caren mioSga

2014 haben Sie das Silvesterkonzert der berliner philharmoniker im tV moderiert – ein einmaliger abstecher?Dieser Jahresausklang war wunderbar. Mir ist Mozart oft zu süßlich, aber dieser überaus be-scheiden und freundlich auftretende 92(!)-jäh-rige Pianist Menahem Pressler spielte so innig, dass ich selbst ganz beseelt aus diesem Konzert gegangen bin. Schon deshalb kann ich mir durchaus vorstellen, diese Aufgabe noch einmal zu übernehmen ...

in den »tagesthemen« hingegen findet klassik sehr selten raum – warum?Ich wünschte selbst, eine halbe Stunde Sende-zeit hätte mindestens 60 Minuten, dann hät-ten die „tagesthemen“ neben all den Krisen der Welt viel öfter Platz für die schönen Sei-ten der Hochkultur.

und wie sieht es mit dem platz für die musik in ihrem privaten leben aus?Ich bin leider viel zu selten in Klassikkonzer-ten, aber ich singe gern und leidenschaftlich mit unseren Kindern. Uns war es wichtig, dass sie einen Zugang zur Musik bekommen, deshalb lernen sie auch Instrumente: Was sie später daraus machen, sollen sie dann aber für sich selbst entscheiden. Worauf ich besonders stolz bin, ist ein Gutenachtlied für Cello und Gesang, das ich mit meinem Mann und einem befreundeten Musiker selbst komponiert und geschrieben habe. Es lebe die Hausmusik!

Igor Levit · Gábor Boldoczki Daniel Hope · Hilliard EnsembleWiener Philharmoniker Lorin Maazel · Roger Norrington Kent Nagano u.v.m.

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pOrtrÄt

abgestiegen ist, sondern weil der Ort so nah an der Staatsbi-bliothek liegt: Veronika Eberle möchte sich später nämlich noch in die autographe Partitur von Schumanns Violinkonzert einlesen. „Um die Nuancen zu verstehen und die Widersprü-

Grazil, aber zurückhaltend, ja schüchtern fast er-klimmt eine junge Frau

mit eisblauen, doch erstaunlich warmen Augen die Treppen eines Berliner Nobelhotels. Ausgewählt hat sie diesen Treffpunkt nicht, weil sie hier

che der verschiedenen Urtext-ausgaben zu überprüfen.“ Inspirierend sei schon allein, die Notenschrift zu sehen: Ist sie gestochen scharf oder ver-wischt? Hat er in Eile geschrie-ben oder sehr versunken? Die 26-Jährige spürt den kleinsten Zweideutigkeiten dynamischer oder artikulatorischer Notation nach. Wozu dieser Aufwand?

„Das beeinflusst meine Inter-pretation“, sagt sie kurz und lächelt ihr freundliches, mäd-chenhaftes Lächeln. Hinter dem sich doch ein ungemein starker Wille verbirgt: der Wil-le, in der Musik zu reifen – und mit ihr. Als Veronika Eberle im vergangenen Jahr allein durch Südindien streifte und Slum-kindern wie Reisbauern vor-spielte, scheint ihr auch dieser Blick von außen geholfen zu haben: beim Lernen, auf sich selbst warten zu können.

Simon Rattles Rat ist ihr Leitmotto: »Lass Dir Zeit«

Nein, eines dieser modernen Geigengirlies ist sie wahrlich nicht. Wie Julia Fischer und Lisa Batiashvili bei der legen-dären Ana Chumachenco in München ausgebildet, tastet sich Eberle mit Augenmaß und gutem Urteilsvermögen heran an das, was eine große Karrie-re werden kann. „Lass dir Zeit“, gab ihr Mentor Simon Rattle mit auf den Weg – und daran hat sich die Geigerin bis heute gehalten, auch wenn sie die olympischen Bühnen des Mu-sikgeschäfts längst erklommen hat. CD-Anfragen bekannter Labels indes lehnte sie bisher ab: „Ich war noch nicht reif dafür.“ Schwer vorstellbar, ist doch für eben diesen Satz eine enorme menschliche und künstlerische Reife vonnöten.

»das kann kein totes Wesen sein«

erfolgreich verweigert sich die bajuwarin Veronika eberle der Welt der

geigengirlies. Von Christian Schmidt

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Künstlerische Entwicklung ist ihr wichtiger als Karriere: Veronika Eberle

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Veronika eberle (Violine) Michail lifits (Klavier). Werke von Beethoven, Schubert & Schumann

audi Sommerkonzerte Sa. 4.7., 20:00 uhr Schloss leitheim

FeStiVal VielSaitig FüSSen di. 8.9., 20:00 uhr barockkloster St. mang (kaisersaal)

kempenmi. 9.9., 20:00 uhr kulturforum Franziskanerkloster

FeStSpiele mecklenburg- VorpommernFr. 11.9., 19:00 uhr Schloss ulrichshusen Veronika Eberle (Violine), Sebastian Klinger (Violoncello), Michail lifits (Klavier). Werke von Beethoven

Salzburgdo. 22.10., 19:30 uhr mozarteum Veronika Eberle (Violine), Mozarteum-orchester, ivor Bolton (leitung). Werke von Schönberg, Berg & Schubert

cHemnitzmi. 11.11., 19:00 uhr & do. 12.11., 20:00 uhr Stadthalle Veronika Eberle (Violine), Robert-Schumann-Philhar-monie, Frank Beermann (leitung). Werke von Brahms & Zemlinsky

kölnFr. 25.12., 18:00 uhr philharmonie Veronika Eberle (Violine), Münchener Kammerorchester, Jonathan Cohen (leitung). Werke von Haydn, Bacewicz & Mozart

kOnzErt-tipps

Jörg Widmann, Dag Jensen, Sibylle Mahni, isabelle van Keulen, Veronika Eberle, Rachel Roberts, tanja tetzlaff, Yasunori Kawahara. CAVi

Schubert: oktettWidmann: oktett

CD-tipp

Tickets für Klassik, Jazz, Bühne und vieles mehr auf www.reservix.de

Ihr Himmel voller Geigen

Über

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Aufgewachsen in Donauwörth als Kind musikliebender Ärzte und Schwester zweier Musi-kerbrüder, war sie schnell so etwas wie ein Wunderkind. Mit sechs Jahren entdeckte sie beim Instrumentenkarussell in der Früherziehung der örtli-chen Musikschule die Geige für sich – mit neun stand sie erst-mals mit einem Orchester auf der Bühne. Aber wie spielt man als Kind ein Solokonzert? „Das geht sehr intuitiv, es fließt aus einem heraus. Heute habe ich mich menschlich natürlich wei-terentwickelt, und der Werk-hintergrund und meine eige-nen Erfahrungen beeinflussen mein Spiel.“ Wichtig sei dann aber, auf dem Podium dieses Wissen nicht dominieren zu lassen. In der Tat: Wer Veroni-ka Eberle spielen hört, dem fällt sofort die große Natürlichkeit auf, die Eleganz und die Leich-tigkeit, die sie sich auch dank einer makellosen technischen Beherrschung erhalten konnte und leisten kann.

»Intim und intensiv« ist die Bindung zu ihrer Dragonetti

Vor zwei Jahren ist die Geigerin nach Berlin gezogen: „Man kommt an und spürt sofort den Puls des Lebens. München ist dagegen viel geschlossener.“ Von hier aus bereist die mit sympathischem Selbstbe-wusstsein ausgestattete Frau nun die Welt, ihre von der Nip-pon Music Foundation zur Verfügung gestellte Stradivari Dragonetti immer im Gepäck.

„Zu ihr habe ich eine intime und intensive Bindung. Zuerst war sie ziemlich verschlossen und zurückgezogen. Erst nach drei Monaten fing sie an zu blühen, und ich konnte Farben entwi-ckeln, die ich auf keinem an-

deren Instrument finden und verwirklichen konnte.“ Redet Veronika Eberle wirklich von einer Geige? „Sie ist kein Mensch, natürlich, sie ist aus Holz.“ Aber? „Ein totes Wesen könnte keine solchen Klänge hervorbringen.“

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»der mensch braucht mehr als unterhaltung«

Von der isar an die elbe: als neuer generalmusikdirektor hat kent nagano in Hamburg große pläne – und hoff t an nord- und

ostsee auf die perfekte Welle ... Von Gregor Burgenmeister

globetrotter: Kent Nagano wurde 1951 im kaliforni-schen berkeley als Sohn japanischer Eltern geboren. Er arbeitete zunächst an der Oper in Boston, es folgten Chefposten in lyon, Man-chester und beim deut-schen Symphonie-orches-ter berlin. Von 2006 bis 2013 war er generalmusikdi-rektor an der bayerischen Staatsoper und übernimmt dieses Amt nun in der neuen Saison in Hamburg.

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Weltweit wird Kent Nagano gefeiert – und das nicht allein

für seine Einstudierungen mo-derner Musik. Ein ebenso höf-licher wie angenehm zurück-haltender Mensch, der nicht nur in seinem nächsten Umfeld geschätzt wird. Allein in Mün-chen schien der Dirigent in seinen sieben Jahren am Natio-naltheater nie wirklich ange-kommen – nun will der Kali-fornier mit japanischen Wur-zeln als Generalmusikdirektor in Hamburg Fuß fassen.

In München hatten Sie zu Intendant Nikolaus Bachler eine nicht in allen Punkten glückliche Beziehung – ist die zu Georges Delnon nun eher Zweckehe oder Liebesheirat?Die Oper ist eine Kunstform, in der viele gut zusammenar-beiten müssen. Das macht ih-ren Zauber aus. Nur wenn alle Beteiligten das auch tun, kön-nen in dieser wunderbaren Kunstform spannende Produk-tionen auf höchstem Niveau gelingen. Unterschiedliche Meinungen, Richtungen und Ideen können sehr provokativ für das Publikum sein; es ist aber auch eine große Chance, wenn große Persönlichkeiten überschneidende Prioritäten und künstlerische Werte haben, wie das hier im Team mit Georges Delnon und John Neu-meier der Fall ist. Ehrlich ge-sagt: Man braucht gegenseiti-ges Verständnis und Harmonie, aber eben auch nicht nur.

Ihre Vorgängerin in Hamburg, Simone Young, hat Intendanz und Generalmusikdirektion in Doppelfunktion ausgeübt. Mit Ihrem Antritt werden die Äm­ter wieder getrennt: Was bringt

jeder für sich in die Zu sammen­arbeit mit ein – und wo sehen Sie befruchten de Unter schiede?Ich weiß, manche Leute haben unglaubliches Talent und kön-nen beides tun, aber meine Spezialität ist bestimmt nicht die Intendanz (lacht). Georges Delnon wiederum hat dieses Talent, diese Vorstellungskraft und auch das organisatorische Handwerk, die verschiedenen Seiten eines Opernhauses zu leiten. Er ist sowohl als Kom-ponist wie auch als Regisseur und als Schauspieler ausgebil-det und hat also eine natürliche, organische Bindung zu den beiden Seiten der Oper.

Dennoch wird Ihr Weg von der Bayerischen zur Staatsoper Ham burg von vielen als Abstieg betrachtet. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?Abstieg? Oh nein, Hamburg hat eine großartige Musiktradition! Denken Sie an all die großen Namen: Brahms, Mahler, Men-delssohn, Liebermann als In-tendant und Komponist – das sind die Namen, denen ich mich verpflichtet fühle. Und das ist auch mein Auftrag: Ich möch-te hier etwas kreieren, das eine gesellschaftliche, eine mensch-liche Bedeutung hat. Ich will den Menschen die großen Wer-ke der klassischen Musik in ihrer ganzen Tiefe vermitteln und ihnen zeigen, wie zeitlos aussagekräftig sie sind. Musi-ker, Generalmusikdirektoren

und Intendanten kommen und gehen – was bleibt, ist die Par-titur mit ihren musikalischen Ideen. Die einzige Hoffnung, die wir haben können, ist, dass es uns gelingt, diese Ideen den Menschen näherzubringen – immer wieder aufs Neue. Hel-fen wir also, diese große Tradi-tion Hamburgs zu erhalten und weiterzuentwickeln. Zur Zeit der ersten Intendanz Rolf Lie-bermanns war ich Student in Kalifornen und die Hamburger Staatsoper war eine der be-rühmtesten Opern in der Welt, sie wurde als ein Leuchtturm angesehen, der für uns in den USA, die wir uns im regionalen Denken gefangen fühlten, viel Optimismus und Hoffnung gegeben hat.

Das ist allerdings über 40 Jahre her …Ja! Aber die Liebermann-Jahre bleiben als Bezugspunkt für uns alle – und natürlich als Ansporn. Die Zukunft zu sehen und zu erfühlen, bevor sie kommt: Das hat etwas mit der Hamburger Tradition zu tun. Placido Domingo hat hier seine Chance bekommen – dass er Hamburg immer treu geblieben ist, hat etwas mit den Lieber-mann-Jahren und mit dieser ganz besonderen Hamburger Tradition zu tun.

Mittlerweile ist die Hamburger Staatsoper schon lange kein Haus von Weltruf mehr. Wie schätzen Sie aktuell die dorti­ge künstlerische Qualität ein?Ich habe viele Vorstellungen besucht, und was ich höre, füh-le und mit eigenen Augen sehe, so ist da ein exzellentes Ensem-ble mit einem enormen Poten-zial. Das finde ich sehr aufre-gend. Dazu kommt, was gerade

»Die Zukunft zu sehen – das hat etwas mit

der Hamburger Tradition zu tun«

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in Hamburg als Stadt, als Ge-sellschaft passiert: Man hat das Gefühl, die Stadt ist internati-onal richtig in Bewegung gera-ten. Die Elbphilharmonie wird kommen, was in unserer Zeit trotz aller Diskussionen eine sehr mutige Entscheidung war (lacht). Auch in der Wissen-schaft oder im Hafen passieren jetzt viele Dinge: Es ist wirklich eine aufregende Zeit in Ham-burg – es herrscht Aufbruch.

Nicht nur Hamburg, auch unsere Gesellschaft wandelt sich: Klassische Musik gilt vielen heute als spröde. Wie lässt sich das ändern? Ihre eigentliche Frage lautet doch: Ist klassische Musik heu-te noch relevant? Ja, die Welt verändert sich, das ist klar, Le-bensstile sind einem rasenden Wandel unterworfen. Ich erin-nere mich noch daran, als ich gedacht habe, das Fax wäre ein Wunder – und jetzt ist es schon

eine Antiquität. Man hat den Eindruck, wir lebten in einer Zeit konstanter Beschleuni-gung. Aber das war immer schon so: Früher hatte man Angst davor, 100 Kilometer pro Stunde zu fahren, da eine sol-che Geschwindigkeit körper-lich gefährlich sein und man daran sterben könnte (lacht).

Doch warum trauen Sie dann der Klassik größere Überlebens­chancen zu als dem Faxgerät? Weil sich die Welt zwar ändert, nicht aber die Menschen. So wichtig Unterhaltung und Technik sind, ist uns doch gleichzeitig klar, dass der Mensch mehr braucht als das. Er braucht eine Konstante. Wa-

rum sprechen Soziologen heu-te von einer so großen Unzu-friedenheit, obwohl wir so viele Dinge besitzen? Wir müs-sen uns doch fragen, ob wir noch ein funktionierendes Wertsystem haben. Wir alle wissen, dass Konsum und Geld nicht die Alternative sind. Als Konstante brauchen wir unter anderem die Künste, nicht un-bedingt im immer gleichen Gewand, aber mit den Themen und Werten, die sie verhandeln.

Ein Bewusstsein für die Rele­vanz klassischer Musik, das indes nur eine Minderheit teilt

– und wie wollen Sie all die anderen gewinnen?In meiner Generation konnten wir nicht nur in der Schule ei-ne musikalische Ausbildung bekommen, noch wichtiger war, dass wir Hausmusik gemacht haben. Dieses gemeinsame Mu-sizieren hatte eine soziale Funktion, es war gemeinsam verbrachte Familienzeit. Diese Situation hat sich grund-legend geändert – mit der Folge, dass Klassik für die junge Ge-neration keine Bedeutung mehr hat. Dies zu ändern, ist erstens eine Qualitätsfrage: Junge Men-schen sind sehr sensibel für Qualität, sie spüren sofort, ob man die Wahrheit sagt oder nicht. Zweitens muss man min-destens einen ersten Kontakt herstellen. Wir dürfen die jun-ge Generation nicht unterschät-zen: Wenn man jung ist, hat man zwar noch nicht alle Din-ge gelernt, die wir Erwachsenen beherrschen, aber man ist sen-sibel für Wunder. Ich werde nie vergessen, wie ich das erste Mal eine Gruppe von Kindern zu meiner Parsifal-Probe mitge-bracht habe: Alle sagten vorher, die Aufmerksamkeitsspanne

»Klassische Musik hat für die junge Generation keine Bedeutung mehr«

»Sensibel für Wunder«: Kent Nagano glaubt an die Relevanz klassischer

Musik – auch für junge Menschen

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müncHen do. 2.7. & Fr. 3.7., 20:00 uhr gasteig (philharmonie) Solisten, Münchner Philharmoniker, Philharmonischer Chor München, Kent Nagano (leitung). Wer-ke von Wagner, Strawinsky & Bruckner

audi Sommerkonzerte Fr. 10.7., 19:00 uhr audi Forum neckarsulm & So. 12.7., 19:00 uhr Stadttheater ingolstadt Solisten, Audi Jugendchorakademie, Klang-Verwaltung, Kent Nagano (leitung). Haydn: Die Jahreszeiten

So. 19.7., 19:00 uhr Werksgelände der audi ag ingolstadt (Werkhalle n58) london Symphony Orchestra, Kent Nagano (leitung). Werke von Bach/Stokowski, Antheil & Strawinsky

FeStSpiele mecklenburg- VorpommernSo. 30.8., 16:00 uhr gutshaus Stolpe (Haferscheune) Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Kent Nagano (leitung). Werke von Schubert

Hamburg Sa. 19.9., 18:00 uhr Staatsoper Berlioz: ley troyens. Kent Nagano (leitung), Michael thalheimer (insze-nierung). 23. & 26.9., 1., 4., 9. & 14.10.

kOnzErt- & OpErn-tipps

Das Video sowie weitere Konzerte und Opertermine auf: www.concerti.de/nagano

Wie kent nagano selbt in die entlegensten Winkel der Welt klassische musik bringt

OnlinE-tipp

In Kooperation mit:

Diese Veranstaltung wird klimafreundlich durchgeführt.

FÜNF HÖFE, HVB Forum, Kardinal-Faulhaber-Straße

Mit Nikolaus Bachler, Elke Heidenreich, Franz Hawlata, Iulia Maria Dan, Viva Voce, OPERABRASS, dem Kinderchor und dem Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, ATTACCA sowie weiteren Solisten des Bayerischen Staatsorchesters und der Münchner Opernfestspiele 2015.

Eintritt kostenlos

UniCredit Festspiel-NachtSamstag, 4. Juli 2015, 20 Uhr

Besuchen Sie uns auf Facebook:facebook.com/hypovereinsbank

www.unicredit-festspiel-nacht.de#festspielnacht

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läge bei maximal zehn Sekun-den – wie falsch sie lagen, die Kinder wollten gar nicht mehr weg gehen!

Sie sind ein leidenschaftlicher Surfer – welche Rolle hat bei Ihrer Entscheidung für Ham­burg die Nähe zu den Stränden an Nord­ und Ostsee gespielt?Gibt es denn Wellen hier? Das wusste ich gar nicht! (lacht) Surfen wird heute als etwas exotisch angesehen, aber in meiner Zeit war es das über-haupt nicht, im Gegenteil: In meiner Generation war es sehr populär, einfach weil das Meer immer offen und kostenlos ist

– und als Junge ist man mit gan-zem Herzen der Natur verbun-den. Jetzt bin ich wirklich neu-gierig geworden: Wenn es hier wirklich Wellen gibt, muss ich mir das unbedingt ansehen.

kent nagano (leitung) Kit Arm strong (Klavier) göteborger SymphonikerStuttgart Sa. 7.11., 20:00 uhr liederhalleFreiburg So. 8.11., 20:00 uhr konzerthaus (rolf-böhme-Saal)

Audi Jugendchorakademie, Antonia Schreiber (Harfe), Munich Opera Horns, Kent Nagano (leitung). FARAO classics

Werke für chor und Hornensemble von brahms, Schubert, Strawinsky u. a.

CD-tipp

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Beratung und Buchung im Reisebüro, Bahnhof und auf www.ameropa.de

Ameropa-Reisen GmbH • Hewlett-Packard-Straße 4 • 61352 Bad Homburg

Weitere Angebote finden Sie im Katalog Kunst und Kultur, Februar bis August 2015 und in der neuen Ausgabe September 2015 bis Februar 2016 (ab 15.07. erhältlich).

© mbpicture/Fotolia

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© Bregenzer Festspiele/moodleyBregenzer Festspiele 2015„Turandot“ von Giacomo Puccini auf derSeebühne vom 22.07.2015 bis 23.08.2015

z.B. Lindau/Hotel Vis à Vis ✿✿✿, KT4013, 2 Nächte/Frühstück, Karte der Kategorie 3 am Tag nach Anreise inklusive Bahnfahrt 2. Klassemit Bahncard (25/50) pro Person ab 290 €

Eisenach Konzerte des MDR Musiksommer auf der Wartburg am 25.07.2015, 15.08.2015 und 22.08.2015

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OPerDie interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen

Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

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Eine fremdartige Volkslegende im Musiktheater im Revier: Nahod Simon der serbischen Komponistin Isidora Zebeljan

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rolle, die Worte müssen sich unterordnen, so wichtig sie für die Geschichte auch sein mö-gen. Denken Sie an den Rosen-kavalier – wie ergreifend ist das, was die Marschallin über die Zeit sagt und singt. Aber wie genial ist die Musik dazu, in der man die ganze Trauer über diese letzte Liebe spürt!

Der Widerstreit von Wort und Ton in der Oper wurde selten harmonisiert – wie lösen Sie das Problem?Ich hab darüber gar nicht so viel nachgedacht. Fast alle Opern erzählen ja von Liebe und Tod, ich wollte nicht alles neu erfinden! Ich habe meine Geschichte so poetisch und rhythmisch wie möglich auf-geschrieben. Auf der großen Bühne oder – wie im Fall Rheinsberg im Freien – geh ich davon aus, dass vieles vom Text gar nicht verstanden wird, da muss dann die Musik die Ge-fühle vermitteln, die wir beide,

Sie gehört zu den stärksten und einflussreichten deutschen Schriftstelle-

rinnen unserer Zeit, hat auf dem Sendeplatz von Reich-Ranickis „Literarischem Quar-tett“ in ihrer Sendung „Lesen!“ mit viel Temperament bei vie-len Leidenschaft für die Litera-tur entfacht. Ihre große Liebe gilt jedoch der Oper. Nach Li-bretti für die Kölner Kinder-oper hat Elke Heidenreich zuletzt gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, dem Komponis-ten Marc-Aurel Floros, die Oper Adriana geschrieben, die nun beim Festival Junger Opernsän-ger im Schloss Rheinsberg Ur-aufführung feiert.

Eine Meisterin des Wortes verschreibt sich der Oper – woher rührt Ihre Faszination?An der Oper liebe ich ja vor allem die Musik, die Geschich-te, die die Musik erzählt. Na-türlich braucht es auch Texte dazu, und als der Auftrag kam, ein Libretto zu schreiben, habe ich mich drangemacht.

Was gilt für Sie: »Prima la parola, poi la musica« – oder umgekehrt?Auf jeden Fall „prima la musi-ca“! Die Musik spielt die Haupt-

der Komponist und ich, auf die Bühne bringen möchten.

Ein Opern­Libretto verlangt Verdichtung und Verein ­ fa ch ung – wie kommen Sie damit in Adriana klar?Ich habe knappe Sätze ge-schrieben und quer durch 500 Jahre Literatur viele Zitate benutzt, ganz bewusst. Ich wollte mich in Traditionen be-wegen, zeigen, dass ich nichts Neues erfinde, sondern alles schon da war, dass es sich nur im Laufe der Jahrhunderte wandelt. Bei meiner Zusam-menarbeit mit Musikern und Orchestern habe ich in den letzten Jahrzehnten gelernt, rhythmisch zu denken und zu schreiben. Der Sänger soll nicht singen: „Ich kann mich selbst nicht leiden“, aber er kann singen: „Sähest du mich mit meinen Augen, du sähest mich nicht.“ Übrigens auch das ein Zitat, vom Lyriker Peter Hamm.

Welches Duo aus Librettist und Komponist in 400 Jahren Opern geschichte fasziniert Sie am meisten?Ich hab ja schon Hofmannsthal und Strauss erwähnt, aber am meisten bewegt mich das Duo

»es ist mal Schluss mit Hurzen!«

elke HeidenreicH hat mit ihrem lebenspartner marc-aurel Floros eine neue oper geschrieben und vertritt mit

Verve ein musiktheater, das zu Herzen geht. Von Peter Krause

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»Die Musik spielt die Hauptrolle, die Worte müssen sich

unterordnen«

Page 17: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Juli/August 2015 concerti 17

Verdi und Boito. Verdi hatte keine schlechten Librettisten

– Piave, Solera, Ghislanzoni, Cammarano – aber als er dann schon als sehr alter Mann, mu-sikalisch tief verunsichert durch Wagners Musik, Arrigo Boito begegnete und mit ihm seine letzten Opern schrieb, Otello und Falstaff, da kriegte das Ganze eine noch besonde-re, bewegende Tiefe. Und Ver-di, der streng und scheu zu-gleich war, brachte Boito auch eine innige Altersfreundschaft entgegen. Das muss schön ge-wesen sein, das rührt mich.

Wie wichtig ist Ihnen eine heutige Geschichte?Mir ist aufgefallen, dass die modernen Opern der letzten Jahre entweder auf Märchen zurückgreifen oder immer wie-der auf die Antike. Alles gut und schön. Aber wir leben heu-te, und auf der Bühne wandeln wir ewig in der Antike? Ich hatte einfach Lust, eine heutige Geschichte zu erzählen. Eine Frau, Adriana, zwischen zwei Männern, der eine entspricht ihren Träumen, der andere bie-tet Sicherheit. Ihre Freundin hat sich in einer ausgebrannten Ehe arrangiert, ihre Eltern fin-den nach langer Trennung im Alter wieder zueinander – also, die Liebe hat sehr verschiedene Gesichter. Ich wollte ganz im Hier und Jetzt erzählen, wir brauchen Publikum für die Oper, ich fürchte, mit Nietz-sches Dionysos-Dithyramben kriegen wir das nicht.

Welche Schichten fügt die Musik Ihrer Geschichte hinzu, die dem reinen Wort verwehrt sind zu erzählen?Das werden wir erst dann hö-ren können, wenn das Orches-

Plädoyer für »schönen Klang«: Elke Heidenreich hält

nicht viel von der »Avantgarde«

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18 concerti Juli/August 2015

intErviEw

rHeinSberg/brandenburgFr. 31.7. (ua), 20:00 uhr Schloss (Schlosshof) internationales Festival Junger Opernsänger: Floros/Heiden-reich: Adriana. Kammerakademie Potsdam, Judith Kubitz (leitung), Bernd Mottl (Regie)

Weitere termine: Sa. 1.8., Fr. 7.8., Sa. 8.8., jeweils 20:00 uhr

OpErn-tipp

Fachmann, den wir ja doch in die Oper oder die Konzerte bringen wollen, irgendwie gleich. Es kann nicht mehr klin-gen wie Strauss, aber man kann anknüpfen an das, was zwei Kriege grausam zerrissen haben, auch in der Kunst. Das, was Hape Kerkeling in seinem herrlichen Musiksketch so schön auf die Schippe nimmt und „Hurz!“ nennt, das wird es nicht sein. Es ist mal Schluss mit Hurzen! Man sollte wieder Mut zu schöneren Klängen haben. Den hat Floros.

Worauf dürfen sich Opern­freunde besonders freuen?Ach, auf eine Oper freut man sich doch immer – in diesem Fall ist es eine Uraufführung, etwas Neues, es wird im Freien sein, an einem hoffentlich schönen Sommerabend – es ist ein Stück Kunst, das die Her-zen der Menschen erreichen will, mehr nicht. Wenn die Oper das tut, ist es gut.

Sie leisten durch Ihren Einsatz für die Kinderoper viel, damit die junge Generation an die Kunstform Oper andocken kann. Was ist Ihre wichtigste Mission dabei?Ich möchte immer das Ver-ständnis für Kunst wecken, für Literatur, für Musik. In der Kinderoper haben wir die Er-fahrung gemacht, dass wir auch die Eltern noch ködern konnten: Die sahen wir dann in der großen Oper wieder. Es ist nie zu spät, etwas Schönes neu zu entdecken.

Wir erleben an den meisten Theatern eine Verengung des Repertoires auf die kassen­tauglichen Top Ten­Opern. Neues wird allenfalls durch das

ter sie spielt, wenn die Sänger sie singen. Bis jetzt gibt es nur eine riesige Partitur, die kann man lesen, aber sie klingt nicht. Sie klingt nur in Floros‘ Kopf!

Was erwartet uns musikalisch?Für Floros ist die Richtung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Musik eingeschlagen wurde und die er ja selbst noch studiert hat, zum großen Teil ein Irrweg. Die sogenannte Avantgarde tritt seit 60, 70 Jah-ren auf der Stelle, alles ist er-starrt und klingt für den Nicht-

»Gegen­den­Strich­Bürsten« der Regisseure behauptet. Wo liegt für Sie der Königsweg für eine lebendige Zukunft der Oper?Das hat sich alles so entsetzlich tot gelaufen: Carmen, Fidelio, Zauberflöte, Freischütz – im-mer dasselbe. Und die Regis-seure treiben auf der Bühne dann Altbekanntes in immer absurdere Szenarien: Tann-häuser in der Biogasanlage, Traviata unter Wasser, das ist genauso idiotisch wie Lohen-grin mit Ritterrüstung und ausgestopftem Schwan. Wenn man endlich Neues wagt – wie Bonn es zum Beispiel getan hat mit dem Schreker-Zyklus –, dann gibt es auch wieder Neu-es zu sehen und zu hören, oh-ne dass sich ein Regisseur wer weiß wie verrenken muss, um modern zu sein.

»Man sollte wieder Mut zu schöneren Klängen haben. Den hat Floros«

Jung und Alt will Heidenreich für die Oper neu begeistern

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Elke Heidenreich Calmus Ensemble Carus

Elke Heidenreich, Christian Schuller & tom KrauszRandom House (6 CDs)

alles oper! liebeserklärungen an die oper

CD-tipps

nachtgedanken Werke von lahusen, banter, dediu & kreisler; texte von tieck, bächler, käst-ner, proust u. a.

Page 19: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Online-KritiKenAuszüge aus unseren tagesaktuellen

Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Händel: agrippina. internationale Händel-Festspiele. laurence Cummings (leitung), laurence Dale (Regie), ulrike Schneider, João Fernandes, Festspielorchester göttingen

zebeljan: nahod Simon. Musiktheater im Revier. Valtteri Rauhalammi (leitung), Michiel Dijkema (Regie & Bühne), Piotr Prochera, gudrun Pelker, Dimitra Kalaitzi-tilikidou

Verdi: Simon boccanegra Hambur gische Staatsoper. Simone Young (leitung), Claus guth (Regie), george gagnidze, Barbara Frittoli, John tomlinson, giuseppe Filianoti

oper in seiner assoziationsreichen, witzigen, punktgenauen, dabei frei-lich nie die Musik durch einen Ein-falls-Overkill gefährdenden Regie greift laurence Dale nicht nur die heute längst kultigen Antikenfilme mit ihren immerschönen Primadon-nen wie liz taylor auf, sondern lässt auch jene Protagonisten der Pop-kultur wiederauferstehen, die – wie Elvis Presley – in ihren grellen Out-fits wie ihrer extravaganten gestik dem Empfinden des Barock er-staunlich nah waren. Das Festspielorchester spielt dazu farbenfroh leuchtend, flexibel, flink und fantastisch affektsprühend. laurence Cummings dirigiert als wahrer Überzeugungstäter in Hän-del-Dingen: Wissender und ent-schiedener kann man Alte Musik nicht interpretieren. Jede Phrase gleicht einer liebeserklärung an Händels effektvolles Juwel. (PK)

oper Die aus Serbien stammende isidora Zebeljan hat nicht nur für theater und Konzertsaal geschrie-ben, sondern auch Filme von so renommierten Regisseuren wie Kusturica oder Chéreau musikalisch ausgestattet. Vielleicht ist so zu erklären, dass die Musik in ihrer fünften Oper eine ganz und gar unkonventionelle Funktion ein-nimmt: Sie hält die Dinge vor allem im Fluss, will einen atmosphäri-schen Rahmen schaffen und die dramatischen Vorgänge versinnli-chen. Für dieses kompositorische Vorgehen braucht es eine starke geschichte. Die hat Nahod Simon: Es geht um doppelten, sozusagen eine generation verschobenen in-zest, einen Stoff der, auf antiken Motiven basierend, in Mitteleuropa zwischen Hartmann von Aues Gre-gorius und thomas Manns Der Er-wählte ausgeformt worden ist. (AF)

oper ihren Abschied von Hamburg mit einer erneuten Einstudierung dieser Erfolgsproduktion einzuläu-ten, lässt ein wenig Wehmut auf-kommen: Denn die Aufführung dieses molldunklen Verdi-Werks hat etwas Retrospektives. Man hat den Simon Boccanegra als Verdis Parsi-fal bezeichnet. in der letzten Vor-stellungsserie einer Oper vor der Stabübergabe an Kent Nagano be-stechen Simone Young und die Philharmoniker mit einem weichen, gut phrasierten Verdiklang. Da wird die oft schwarze Farbe nie mit zu dickem Pinsel, sondern gut abge-mischt mit herbstlichen Brauntönen und melancholischen Violetts auf-getragen. und es stehen fast durch-weg Sänger auf der Bühne, die nicht einfach ihren Verdi brüllen, sondern das Vermögen besitzen, den hohen Anforderungen mit vokaler Fein-zeichnung zu entsprechen. (PK)

GöttinGen 15.5.2015

Sex and crime im alten rom

GelsenKirchen 29.5.2015

Fremdartige Volkslegende

hamburG 7.6.2015

Wehmütiger abschied an der elbe

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20 concerti Juli/August 2015

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usDer Bodensee ist Urlaubs-

land. Er lässt sich durch-schwimmen, umwandern und umradeln, besegeln und mit Motorkraft beschippern. Wenn am Ufer von Bregenz dann aber Natur auf Kultur trifft, fügen sich die Faktoren der perfekten Sommerfrische ge-radezu unübertrefflich. Denn die Schwelle des Übergangs vom Baden im See bis zum Spiel auf dem See ist so niedrig und familienkompatibel, dass man hier einmal problemlos von der „Hochkultur für alle“ sprechen mag. Auch Elisabeth Sobotka, die neue Intendantin der Bregenzer Festspiele,

schwärmt davon, „wenn hinter der Seebühne die Sonne im Bodensee versinkt“. Vielleicht schaffen es die drei alternie-renden Heldentenöre ja, ihren Arien-Hit Nessun dorma punktgenau mit dem Natur-spektakel zu synchronisieren. Starke Bilder verspricht auch Regisseur Marco Arturo Ma-relli, der die Turandot mit Terrakotta-Kriegern und chi-nesischer Mauer suggestiv in Szene setzen will.

Operngenuss auf der Seebühne – das Naturspektakel gibt’s gratis dazu

Festival 2: Turandotoper Im Sonnenuntergang genießen: Puccinis letzte Oper erklingt vor spektakulärer Naturkulisse

oper Die meisten Operntraum-paare gehen im wahren Leben getrennte Wege – bei Daniela Dessì und Fabio Armiliato ist das anders. Sie verraten sogar: „Die Oper tut der Ehe gut.“ Diesen Sommer wollen die Sopranistin und der Tenor ihr privates Erfolgsrezept wieder öffentlich unter Beweis stellen und treten in Puccinis Tosca gemeinsam auf, nur wenige Meter von des Meisters Wohn-haus im toskanischen Torre del Lago entfernt. Hier am La-go di Massaciuccoli hat der Komponist gelebt, gejagt und ist mit seinem Automobil ge-fahren, hier liegt er in einer kleinen Kapelle inmitten sei-ner Villa begraben.

Eine der gefragtesten Puccini-Primadonnen: Daniela Dessì

Festival 1: Tosca am grabe puccinis

puccini: tosca Festival Pucciniano

Valerio galli (leitung), Vivien Hewitt (inszenierung) Weitere termine: 31.7., 15., 21. & 30.8.

breGenz MI. 22.7.2015

tOrre del laGO FR. 24.7.2015

puccini: turandot Bregenzer Festspiele. Paolo

Carignani (leitung), Marco Arturo Marelli (inszenierung) Weitere termine: bis 23.8.

OPern-tiPPsAusgewählt von unserem Experten Peter Krause

Page 21: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Juli/August 2015 concerti 21Weitere tipps, termine, tickets und mehr: www.concerti.de

Festival 4: Il Germanicooper Alessandro De Marchi leitet die sinnenfrohen Festwochen der Alten Musik

Festival 3: rihm-premiereoper Peter Konwitschny gibt mit Die Eroberung von Mexiko sein spätes Salzburg­Debüt

Mozart und Strauss gehö-ren zum immergrünen

Inventar der Salzburger Fest-spiele, auch Verdi in ultimati-ver Starbesetzung – in diesem Jahr erneut Der Troubadour mit Anna Netrebko – ist mona-telang vor der Eröffnung aus-verkauft. Doch just der Jahr-gang des Übergangs, Festspie-le ohne eigene Intendantenper-sönlichkeit also, überrascht nun mit einer mutigen Premi-ere: Wolfgang Rihms Oper Die Eroberung von Mexiko, einst unter Peter Ruzickas Hambur-

ger Intendanz uraufgeführt, inszeniert nun in Salzburg ein später Regie-Debütant – Peter Konwitschny. Sein nie versieg-ter Furor nach musiktheatrali-scher Erkenntnis sollte dieses große Werk einer Begegnung mit dem Fremden und den Me-chanismen von dessen Zerstö-rung aufregende Gegenwärtig-keit bescheren.

Hier erklingt garantiert kei-ne staubtrockene Note

Alter Musik. In Innsbruck fei-ert man ein sinnenfrohes Fest der Barockmusik, getreu dem Imperativ der Maria Theresia: „Spectacle müssen seyn!“ Un-ter der Leitung von Alessandro De Marchi heißt historische Aufführungspraxis hier vor allem: Verlebendigung. Und so stellt der Maestro diesmal das Phantastische und Unvorher-sehbare des „Stylus Phantasti-

cus“ in den Fokus, macht die Improvisation als Vorausset-zung authentischen Musizie-rens erfahrbar. Zwei Opern stehen im Zentrum: Il Germa-nico von Händels Konkurrent Nicola Porpora und Armide von Jean-Baptiste Lully.

Imposant: Die gesamte Barockstadt Innsbruck spielt mit

aiX en proVance

alcinado. 2.7., 19:00 uhr Festival d’aix en provence Händels Hit unter der Regie von Katie Mit-chell eröff net die Festspiele, Phil-ippe Jaroussky singt den Ruggie-ro, Patricia Petibon die titelpartie

ScHWerin

la traViata

Fr. 3.7., 21:00 uhr Schlossfest-spiele Mit dem Alten garten bil-det einer der schönsten Plätze Norddeutschlands vor dem Schweriner Schloss die imposante Kulisse unter freiem Himmel

macerata

rigolettoFr. 17.7., 21:00 uhr macerata opera Festival in den Marken kann lassen sich noch echte Ent-deckungen machen, denn die mittel italienische Region ist vom Massentourismus verschont

glYndebourne

Sauldo. 23.7., 17:20 uhr glynde-bourne Festival Mutmaßlich die spannendste inszenierung des britischen Festival sommers: Barry Kosky inszeniert, ivor Bolton diri-giert Händels Oratorium

eSSen

orFeodo. 20.8., 17:00 uhr ruhrtrien-nale Monteverdis Oper als urauf-führung: Das Welterbe Zollverein wird zum begehbaren Parcours, auf dem die Zuschauer Orfeos Abstieg nachgehen

   Weitere tiPPs

innsburucK MI. 12.8.2015

salzburG SO. 26.7.2015

rihm: die eroberung von mexikoSalzburger Festspiele. ingo Metz-macher (leitung), Peter Konwitschny (inszenierung) Weitere termine: 29.7., 1., 4. & 10.8.

porpora: il germanicoinnsbrucker Festwochen der Alten Musik. Alessandro De Marchi (leitung), Alexander Schulin (inszenierung) Weitere termine: 14. & 16.8.

die rezension zum tipp: über alle premieren mit diesem

zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie fi nden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper

Page 22: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

201516

BachHenzeBeethoven

Kurtág

BrucknerMahler

Copland Mozart

DebussySchostakowitsch

Strauss

TrojahnTschaikowsky

Verdi

Zimmermann

Altes bewahren und Neues wagen.Jung und lebendig seit 1548.

Die Saison 2015/2016 derSächsischen Staatskapelle Dresden.

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Page 23: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

concerti 07-08.15 Termin-Tipps 1

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WoLFsBUrg 4.8.2015aLeXeY sTaDLerMehr auf Seite 15 BerLiN 28.8.2015

sir siMoN raTTLeMehr auf Seite 9

esseN 3.7.2015MarTha argerichMehr auf Seite 2

PORTRÄT

BaD KissiNgeN 5.7.2015MoJca erDMaNNMehr auf Seite 8

TERMIN-TIPPSAusgewählte Konzerte, Opern- und

Ballettvorstellungen im Juli und August

aNsBach 3.8.2015KhaTia BUNiaTishviLiMehr auf Seite 8

eMDeN 2.8.2015MaTThias KirschNereiTMehr auf Seite 10

NürNBerg 10.7.2015PieTer WisPeLWeYMehr auf Seite 14

WiLheLMshaveN 7.7.2015avi aviTaLMehr auf Seite 4

INTERVIEW

hiTzacKer 2.8.2015caroLiN WiDMaNN Mehr auf Seite 12

Page 24: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

2 Termin Tipps concerti 07-08.15

Porträt

kaum, stolze 74 Jahre ist sie kürzlich geworden und immer noch dabei – trotz all der Ab-sagen, ihres krankhaften Lam-penfiebers und des Umstands, dass sie fast jeden Veranstalter in den Wahnsinn treibt, da sie sich grundsätzlich weigert, ei-nen Vertrag zu unterschreiben.

„Martha hat alles dafür getan, ihre Karriere zu ruinieren, aber es ist ihr nie gelungen“, meinte einst ihr Agent.Vielleicht liegt es an jenen Mo-menten, in denen es ihr gelingt, ganz zu sich selbst zu kommen, in denen sie rein und entschlos-

Wenn von ihr die Rede ist, kochen die Män-nerfantasien hoch:

Die „Katze auf dem heißen Kla-vier“, die „Löwin am Klavier“, „ein Hauch von Juliette Greco“ – was hat man(n) nicht schon alles über Martha Argerich ge-schrieben! Und in Japan, wo sie wie eine Göttin verehrt wird, benannte ein Rennstallbesitzer einen seiner Vollblüter nach ihr. „Mittlerweile“, spottet Mar-tha Argerich, „ist er alt und läuft keine Rennen mehr, wäh-rend ich noch immer im Ge-schirr bin.“ Ja, man glaubt es

sen und gelöst musiziert. Glückliche Augenblicke, von denen ihre Bewunderer hem-mungslos schwärmen – be-rauscht von Argerichs Glut, Enthusiasmus und ungezügel-ter Kraft. Doch es gibt auch die anderen Momente, wenn sie etwas quält. Dann scheinen ihr die Finger davonzulaufen, kann es passieren, dass sie im rasanten Sturmangriff über das Werk hinwegrollt und nichts als virtuose Leere hin-terlässt. Dass Kunst nicht nur Berufung, sondern auch Beruf ist, wollte sie nie wahrhaben.

„Ich liebe es sehr, Klavier zu spielen, aber ich bin ungern eine Pianistin. Und möchte nur spielen, wenn ich mich in der Stimmung befinde.“

Die Verrückte und der stete Risikofaktor

Sie sehe „den Ton nicht als gottgegeben an“, klagte einst Arturo Benedetti Michelangeli. Dass der rational kühle Perfek-tionist, der jedes Werk penibel bis in die letzte Nuance durch-leuchtete, mit der tempera-mentvollen Argerich, die Mu-sik ausschließlich intuitiv und ungezähmt anpackt, nicht viel anfangen konnte, lag buchstäb-lich auf der Hand. „Sie spinnt“, meinte auch Friedrich Gulda, selbst nicht gerade der Inbe-griff von innerem Frieden:

„Eine Wilde, eine Verrückte,

Nervenbündel am KlavierWie die Pianistin MarTha argerich trotz

Lampenfieber und Launen eine Weltkarriere hinlegte.Von Teresa Pieschacón Raphael

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Auch im Alter stets für Überraschungen gut:

Pianistin Martha Argerich

Page 25: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

nicht leicht zu behandeln und immer ein Risikofaktor.“ Ken-nen gelernt hatte Gulda sie in den 50er Jahren, auf einer Süd-amerikatournee, als eine jener

„lästigen Mütter“ mit „Wunder-kind“ vor ihm stand. Die Dame ließ sich nicht abwimmeln, und bald darauf tauchten Mama Argerich und Kind in Wien auf.

Mit zwölf konnte sie auf den Tasten bereits »alles«

Gulda nahm sich der zwölfjäh-rigen Martha an – und kam aus dem Staunen nicht mehr her-aus. „Die war tatsächlich ein Wunderkind“, erinnert sich Gulda. Und weiter: „Es war ein ganz seltsamer Unterricht, weil das Mädel ja alles konnte, das war ja das Irrsinnige – mit zwölf! Ich hab’ nicht gewusst, was ich ihr beibringen soll.“ Er machte sie mit Haydns und Beethovens Humor bekannt, mit Schuberts und Brahms‘ Wehmut – und dies alles un-entgeltlich. „Beim größten Ta-lent, das mir je untergekom-men ist, Geld zu verlangen: Ich hätte es nicht fertig gebracht.“ In Genf setzt Argerich ihre Stu-dien fort bei Madeleine Lipatti, der Witwe des früh gestorbe-nen Pianisten Dinu Lipatti – die sie wiederum an Nikita Maga-loff verwies. Ein weiterer För-derer wurde Stefan Askenase, der sie auf den berühmten Chopin-Wettbewerb in War-schau vorbereitete: Ihr dortiger Sieg 1965 war der Beginn einer Weltkarriere. 1966 debütierte sie in New York, 1967 in Paris und 1970 folgte die erste Japan-Tournee. Seitdem tourt sie durch die Welt – seit 1981 aller-dings nicht mehr solistisch, da sie sich alleine auf der Bühne

„wie ein Insekt unter der Lam-pe“ fühle.

esseNFr. 3.7., 20:00 Uhr Philharmonie Klavier-Festival Ruhr. Mischa Maisky (Violoncello), Martha Argerich (Klavier). Werke von Schostakowitsch, Bach & Grieg

schLesWig-hoLsTeiN MUsiK FesTivaLDi. 14.7., 20:00 Uhr Kieler schloss & Mi. 15.7., 20:00 Uhr MUK Lübeck Martha Argerich & Lilya Zilberstein (Klavier). Werke von Schumann/ Debussy, Rachmaninow & Tschaikowsky/Economou

Konzert-tIPPs

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/argerich

Kammermusik als Lebenselixier: Martha argerich spielt Beethovens Klavierquartett Nr. 3 c-Dur

onlIne-tIPP

Drei Festivals hat sie ins Leben gerufen, in Lugano, Beppu (Ja-pan) und Buenos Aires, auf denen sie – ganz pianistische Übermutter – eine musikali-sche Familie um sich schart. Zu ihr gehören etwa Gidon Kremer oder Mischa Maisky, mit denen sie regelmäßig zusammen auf-tritt, sowie mancher Ex-Gatte und Liebhaber: etwa der Diri-gent Charles Dutoit, die Pianis-ten Stephen Kovacevich und Alexandre Rabinovitch. Aber auch die hochtalentierte Lilya Zilberstein, mit der sie beim Schleswig-Holstein Musik Fes-tival Werke für zwei Klaviere spielen wird.

Martha Argerich, Mischa Maisky, Lilya Zilberstein, Gidon Kremer, Gautier Capuçon, Gabriela Montero u. a.Warner Classics (3 CDs)

Martha argerich & Friends – Live from Lugano Festival 2014

CD-tIPP

Page 26: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

IntervIew

ein vorkämpfer für die Mandoline: geboren 1978 im israelischen Beerscheba griff Avi Avital als Achtjähri-ger erstmals in die Saiten. Nach seinem Musikstudium in Jerusalem und Mailand begann er die großen Konzertsäle von Berlin bis New York für die Mandoline zu erobern, musizierte mit Stars wie Rostropowitsch und Feidman – und wurde als erster Mandolinist für einen grammy nominiert.

zUr Person

Page 27: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Menschen in dieser Konzert-halle haben diesen Sound noch nie gehört – welcher Pianist könnte das sagen? Es ist unge-heuer aufregend, den Men-schen etwas völlig Neues zu präsentieren und auch eine große Verantwortung; doch ich spüre diese Neugier, und liebe diese Energie.

Die Blütezeit des Instruments im 18. Jahrhundert war recht kurz. Wird sie diesmal länger dauern?Da bin ich ganz sicher. Die Mandoline war ja immer po-pulär, aber eben nur als Ama-teur-Instrument. Im 18. Jahr-hundert war sie ein Instrument der Aristokratie: Das spielten adlige Mädchen als Teil der Erziehung, wie auch das Cem-balo. Im 19. Jahrhundert wurde die Mandoline dann ein bür-gerliches Instrument: Man versammelte sich in Clubs, um sie zu spielen. In jeder italieni-schen Stadt gab es solch einen Club aus 30, 40 Leuten, die sich

Ganz entspannt erscheint Avi Avital zum morgend-lichen Interview in sei-

ner Wahlheimat Berlin. Und kommt gleich auf sein Lieb-lingsthema jenseits der Musik zu sprechen: die sozialen Me-dien. „Wir sind ständig einen Klick entfernt von jeder belie-bigen Musik, die es gibt“, stellt der Israeli fest. „Jeden Tag kom-men neue Leute auf den Markt, und da entscheidet nur die Qualität der Musik. Sie können mich naiv nennen, aber davon bin ich überzeugt.“

Herr Avital, James Galway hat die Flöte populär gemacht, Maurice André die Trompete und Frans Brüggen die Block­flöte – gelingt Ihnen das jetzt mit der Mandoline?Hoffentlich! Ich höre das oft, und es ist sehr schmeichelhaft, für einen Botschafter der Man-doline gehalten zu werden. Lange war die Mandoline ja in der Musikgeschichte vergessen, obwohl sie so ein wundervolles Instrument ist. Eine Menge Leute kommen nach den Kon-zerten zu mir und sagen: Das war das erste Mal, dass ich live eine Mandoline gehört habe. Wenn ich also auf die Bühne gehe, denke ich: 85 Prozent der

nach der Arbeit trafen, um die Schlager der Zeit zu musizie-ren – auch in Deutschland. Und im 20. Jahrhundert wurde die Mandoline mit der Massenpro-duktion günstiger Instrumen-te dann noch populärer – ja, in Italien gar zu einem der popu-lärsten Instrumente! Mit den Emigranten ist sie dann nach Amerika gekommen, wo sie heute in der Bluegrass Musik ein sehr gebräuchliches Inst-rument ist: eine stete, ja unauf-hörliche Entwicklung wie bei keinem anderen Instrument. Und nun ist es Zeit, dass sie in die Konzertsäle zurückkommt.

Im Musiklexikon »New Grove« gibt es sechs Seiten über die Mandoline, aber sieben über das Serpent – ein historisches Blechblas instru ment ...(lacht) Ja, es gibt immer noch viel zu lernen über die Mando-line in der Mainstream-Welt. Aber es wurde viel geforscht in den vergangenen Jahren, und da sind noch viele Seiten zu schreiben.

Was sollten wir denn noch wissen?Wenn man chronologisch vor-gehen will: Die Meilensteine der berühmten Komponisten

»Kunst gibt mir inspiration und spirituelle Nahrung«

avi aviTaL verhilft der Mandoline zu neuer Popularität – und beschert sich selbst aufregende entdeckungen.

Von Klemens Hippel

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concerti 07-08.15 Termin-Tipps 5

»Es ist aufregend, den Menschen

etwas völlig Neues zu präsentieren«

Page 28: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

IntervIew

einen reicheren Ton besitzt und viele Farben. Heute besit-ze ich mehrere Instrumente, aber ich spiele fast alles auf einer Mandoline von ihm, die er 1998 gebaut hat.

Was fasziniert Sie an der Mandoline?Das Entdecken. Es gibt keinen vorgefundenen Weg, nieman-den, den man kopieren könnte. Wäre ich Pianist oder Geiger, hätte ich die großen Vorbilder vor mir – mit der Mandoline muss ich meinen eigenen Weg erfinden. Sie zwingt mich, kre-ativ zu sein, und das mag ich sehr. Ich werde dabei oft selber von der Mandoline überrascht – ich gebe ja viele Werke in Auf-trag, um das Repertoire zu er-weitern, und manchmal be-komme ich etwas und denke: Das kann man nicht auf der Mandoline spielen. Doch dann versuche ich es eine halbe Stun-de und merke: Wow, dieser Sound kann also auch produ-ziert werden. Und ich fühle mich künstlerisch frei: Ich kann von originalen Werken zu Arrangements übergehen, Weltmusik spielen, Jazz oder Klezmer.

Dennoch müssen Sie mit dem Image des Exoten leben – haben Sie nie erwogen, auf ein »normales« Instrument umzu­steigen?Als ich vierzehn war, bin ich zu meinem Lehrer gegangen

fangen an mit fünf Scarlatti-Sonaten. Vivaldi hat zwei Kon-zerte komponiert und die Man-doline in zwei weiteren Wer-ken verwendet. Von Mozart gibt es die Arie im Don Giovan-ni, die übrigens genau mit der Verbindung mit der Aristokra-tie spielt: In Deh, vieni a la finestra versucht Don Giovan-ni ja, ein junges Mädchen ans Fenster zu locken. Beethoven hat vier Sonatinen geschrieben, die nicht so bekannt sind. Er hat sie für eine junge adlige Frau komponiert, eine Tochter eines seiner Mäzene, in die er verliebt war. Danach kam leider eine Weile nichts mehr – bevor dann die Mandoline später wieder als Farbe im Orchester auftauchte: Mahler hat sie be-nutzt, Verdi im Otello, Prokof-jew in Romeo und Julia.

Stradivari, Guarneri, Guada g­nini: Bei Streichern spielt das Instrument eine wichtige Rolle. Was spielen Sie für eine Mando line?Tatsächlich hat Stradivari auch Mandolinen gebaut. Zwei Ins-trumente gibt es noch: eines in einem Museum in Amerika und eines in London. Für mein Vivaldi-Album hätte ich wirk-lich gern auf einer Stradivari-Mandoline gespielt und habe auch viel versucht, um an eine solche zu kommen; aber leider sind beide Instrumente nicht mehr in einem spielbaren Zu-stand. Ich verwende ein mo-dernes Instrument, das der israelische Instrumentenbauer Arik Kerman für mich gefertigt hat. Ich habe ihn kennenge-lernt, als ich 14 Jahre alt war und ein Instrument für eine große Bühne finden wollte – und er war neugierig darauf, so eine Mandoline zu bauen, die

und habe zu ihm gesagt: Ich höre auf mit der Mandoline, ich spiele lieber Schlagzeug. Das war in einer Zeit, als ich mich mehr für Rockmusik interes-sierte und auch auf einer E-Gitarre gespielt habe. Aber mein Lehrer war sehr klug und hat gesagt: Okay, spiele ruhig Schlagzeug, aber komm‘ weiter zum Unterricht. Das habe ich getan – und dabei dann ge-merkt, wie sehr ich die Man-doline liebe.

Wo liegen Ihre musikalischen Wurzeln?Die sind sehr vielfältig. Wer in den 80er Jahren in Israel auf-gewachsen ist, gehört zur ers-ten Generation, die dort gebo-ren worden ist. Fast alle Eltern meiner Freunde stammen wo-anders her, meine etwa aus Marokko, unsere Nachbaren waren aus dem Irak und Polen: Da lebst Du wirklich in einer Multikulti-Gesellschaft – und die ganze populäre israelische Musik ist eine Reaktion auf eben diese Mischung.

Angefangen zu musizieren haben Sie in einem Mando­linen­Orchester: Erinnern Sie sich noch an Ihre ersten Stücke?Unser Lehrer hatte einen sehr erzieherischen Ansatz, und so hat er den 40 Kindern in die-sem Orchester die ganze klas-sische Musik eröffnet. Wir haben jedes Jahr acht bis zehn Stücke erarbeitet, und es waren immer ein barockes, ein klas-sisches und ein romantisches Stück sowie Volkslieder aus verschiedenen Ländern dabei – Jahr für Jahr eine große Band-breite von Genres. Ich habe so zuerst Bach und Mozart ge-spielt und ihre Musik kennen-

6 Termin-Tipps concerti 07-08.15

»Es gibt keinen vorgefundenen

Weg, niemanden, den man

kopieren könnte«

Page 29: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

gelernt: ein wirklich tolles Konzept.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihren alten Mitspielern? Mein erster Lehrer ist leider vor zehn Jahren gestorben – er war schon alt und ich einer seiner letzten Schüler. Aber das Or-chester gibt es noch immer und wenn ich in Israel bin, versu-che ich sie zu besuchen und mit ihnen zu spielen.

Musiker leben von Inspirationen – wo holen Sie sich Ihre her? Ganz generell aus der Kunst, denn ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Musik und anderen Künsten. Ich schaue mir Ausstellungen an oder eine Tanzshow, lese ein Buch und gehe ins Theater – und alles hat dieselbe Funkti-on: Es gibt mir spirituelle Nah-rung – und eben das ist auch der Grund, warum wir Kunst konsumieren. Unterhaltung hingegen ist etwas anderes: Ein schöner Kinofilm kann Spaß machen, eine Fernseh-show toll sein – Kunst aber besitzt diese besondere, spiri-tuelle Komponente.

Findet sich die auch in Berlin – oder warum haben Sie sich gerade die deutsche Haupt­stadt als Wohnort ausgesucht?Das hat mit der Phase zu tun, in der Berlin gerade steckt, denn seit gut zehn Jahren gibt es hier diesen künstlerischen Boom. In 100 Jahren werden die Menschen auf diese Zeit zurückblicken wie wir heute auf das Paris des beginnenden 20. Jahrhunderts schauen: Auf Montmartre, wo Renoir, Picas-so und Satie alle in derselben Gegend lebten, sich alle in den-

Avi Avital (Mandoline), Venice Baroque Orchestra. Deutsche Grammophon

vivaldi: Konzerte rv 93, 356, 425 & 443, Triosonate rv 82 & violinkonzert „Der sommer“ (arr.)

CD-tIPP

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/avital

avi avital als grenzgänger zwischen den stilen bei „avital meets avital“

onlIne-tIPP

avi avital (Mandoline) Kremerata Baltica. Werke von Bach, Dorman, Weinberg & Bartók

gezeiTeNKoNzerTeDi. 7.7., 20:00 Uhr st. georgskirche Wilhelmshaven/sengwarden

aUDi soMMerKoNzerTeDo. 9.7., 19:30 Uhr Kongregations-saal Neuburg a. d. Donau

FesTivaL MiTTe eUroPaFr. 10.7., 19:30 Uhr st. Jacobikirche oelsnitz

schLesWig-hoLsTeiN MUsiK FesTivaLDo. 23.7., 20:00 Uhr Peter- Paul-Kirche Bad oldesloe & Fr. 24.7., 20:00 Uhr Maria-Magdale-nen-Kirche Marne Avi Avital (Mandoli-ne), Elbipolis Barockorchester Ham-burg. Jahres zeiten-Kompositionen von Vivaldi, Tschaikowsky u. a.

DUisBUrgFr. 18.9., 20:00 Uhr Lutherkirche Avi Avital (Mandoline) Omer Klein (Klavier)

Konzert-tIPPs

selben Cafés trafen und sich gegenseitig inspirierten. Tanz, Theater, Literatur, Musik – all das hat seine Spuren hinterlas-sen in der Kunstgeschichte. Und das passiert jetzt auch in Berlin: Natürlich weiß man nicht, wie lange das anhält, aber so lange es andauert, möchte ich ein Teil davon sein.

Page 30: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

8 Termin-Tipps concerti 07-08.15

PROGRAMMDas Klassikprogramm im Juli & August

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iaaNsBach

sa. 1.8., 11:00 Uhr residenz (orange-rie) Bachwoche Ansbach. Evgeni Koro-liov (Klavier). Bach: Wohltemperiertes Klavier Band I, 24 Präludien und Fugen BWV 846-869

Mo. 3.8., 20:00 Uhr residenz (oran-gerie) Bachwoche Ansbach. Khatia Bu-niatishvili & Gvantsa Buniatishvili (Kla-vier), kammerorchester basel. Bach: Konzerte für zwei Klaviere und Strei-cher c-Moll BWV 1060 & c-Moll BWV 1062, Honegger: Prélude, Arioso et Fu-ghette sur le nom de BachWeitere Infos siehe Tipp

Mi. 5.8., 19:30 Uhr residenz (oran-gerie) Bachwoche Ansbach: Orchester-konzert III. Tabea Zimmermann (Viola), Ensemble Resonanz. Bach: Brandenbur-gische Konzerte Nr. 3 BWV 1048 & Nr. 6 BWV 1051, Hindemith: Trauermusik, Bruckner: Quintett

sa. 8.8., 19:30 Uhr st. gumbertus Bachwoche Ansbach. Christina Lands-hamer (Sopran), Anke Vondung (Alt), Maximilian Schmitt (Tenor), Andreas Wolf (Bass), Chor des Bayerischen Rundfunks, Concerto Köln, Peter Dijkst-ra (Leitung). Bach: h-Moll-Messe

BaD BrücKeNaUso. 16.8., 19:30 Uhr Bayerisches staatsbad (schlosspark) Verdi: Aida. Stefano Trespidi (Regie)

BaD KissiNgeNMi. 1.7., 20:00 Uhr regentenbau (Max-Littmann-saal) Kissinger Som-mer. Igor Levit (Klavier), BBC Sympho-ny Orchestra London, Sakari Oramo (Leitung). Grieg: Peer Gynt Suite Nr. 1, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 & Sin-fonie Nr. 4 B-Dur, Sibelius: Szene mit Kranichen op. 44/2 & Valse triste

sa. 4.7., 20:00 Uhr regentenbau (Max-Littmann-saal) Kissinger Som-mer. Lisa Batiashvili (Violine), Sympho-nieorchester des Bayerischen Rund-funks, Andris Nelsons (Leitung). Brahms: Violinkonzert, Dvořák: Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60

so. 5.7., 16:00 Uhr regentenbau (rossini saal) Kissinger Sommer. Moj-ca Erdmann (Sopran), Xavier de Maistre (Harfe). Mozart: Lieder (Auswahl), Glin-ka: Variationen Es-Dur über ein Thema aus „Die Zauberflöte“, Schumann: Lie-der op. 25, Strauss: Lieder (Auswahl)Weitere Infos siehe Tipp

Mi. 15.7., 20:00 Uhr regentenbau (Max-Littmann-saal) Kissinger Som-mer. Daniil Trifonov (Klavier), Orchester des Mariinsky Theaters St. Petersburg, Valery Gergiev (Leitung). Wagner: Vor-spiel zu „Lohengrin“ (1. Akt), Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Sin-fonie Nr. 6 h-Moll

Do. 16.7., 20:00 Uhr regentenbau (rossini saal) Kissinger Sommer. Sabine Meyer (Klarinette), Modigliani Quartett. Mozart: Streichquartett KV 421 d-Moll, Ravel: Streichquartett F-Dur, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115

BaD NeUsTaDT a. D. saaLesa. 25.7. & so. 26.7., 20:30 Uhr salz-burg Bad Neustadt Salzburg-Klassiker 2015: Weiße Nächte. Werke von Grieg, Sibelius & Tschaikowsky

BaYreUThsa. 25.7., 16:00 Uhr Bayreuther Fest-spielhaus Bayreuther Festspiele: Tris-tan und Isolde. Christian Thielemann (Leitung), Katharina Wagner (Regie)

Do. 30.7., 16:00 Uhr Bayreuther Festspielhaus Bayreuther Festspiele: Siegfried. Kirill Petrenko (Leitung), Frank Castorf (Regie)

Di. 4.8., 16:00 Uhr Bayreuther Fest-spielhaus Bayreuther Festspiele: Lo-hengrin. Alain Altinoglu (Leitung), Hans Neuenfels (Regie)

Fr. 21.8., 18:00 Uhr Bayreuther Fest-spielhaus Bayreuther Festspiele: Das Rheingold. Frank Castorf (Regie)

KhaTia BUNiaTishviLiMo. 3.8., 20:00 Uhr residenz ansbach (orangerie) Bachwoche Ansbach. Khatia Buniatishvili & Gvantsa Buniatishvili (Klavier), kammerorchester basel. Bach: Konzerte für zwei Klaviere und Streicher c-Moll BWV 1060 & c-Moll BWV 1062, Honegger: Prélude, Arioso et Fughette sur le nom de Bach, Mendelssohn: Streichersinfo-nie Nr. 6 Es-Dur & Oktett op. 20

Klavier im Kinderzimmer: Als die Mutter das Talent von Khatia Buni-atishvili erkannte, gab sie ihren Job als Programmiererin auf und wid-mete sich nur noch ihrer Tochter.

TIPP

Rheingold. Frank Castorf (Regie)

MoJca erDMaNNso. 5.7., 16:00 Uhr regentenbau Bad Kissingen (rossini saal) Kis-singer Sommer. Mojca Erdmann (Sopran), Xavier de Maistre (Harfe). Mozart: Lieder (Auswahl), Glinka: Variationen Es-Dur über ein Thema aus „Die Zauberflöte“, Schumann: Lieder op. 25, Tschaikowsky/Wal-ter-Kühne: Fantasie über Themen aus „Eugen Onegin“, Strauss: Lieder (Auswahl)

Ausfl ug in die Popwelt: 2013 nahm Mojca Erdmann mit den „Priestern“ am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil – am Ende reichte es aber nur für Platz 11.

TIPP

Page 31: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

concerti 07-08.15 Termin-Tipps 9Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Fr. 28.8., 18:00 Uhr Bayreuther Fest-spielhaus Bayreuther Festspiele: Der fliegende Holländer. Axel Kober (Lei-tung), Jan Philipp Gloger (Regie)

BerLiNDo. 2.7., 20:00 Uhr Konzerthaus (großer saal) Alisa Weilerstein (Vio-loncello), Konzerthausorchester Berlin, Juraj Valcuha (Leitung). Debussy: Danse, Prokofjew: Sinfonia concertante e-Moll op. 125, Strauss: Don Juan, Ravel: Daph-nis et Chloë - Suite Nr. 2

Mo. 17.8., 20:00 Uhr Konzerthaus Moritzburg Festival 2015: Tourkonzert. Lise de la Salle (Klavier), Moritzburg Festival Orchester, Milan Turkovic (Lei-tung). Widmann: Con brio, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur, Mozart: Sin-fonie Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupiter“

Fr. 21.8., 19:30 Uhr schloss Britz (Kulturstall) Sommeroper Festival Schloss Britz. Paisello: Der Barbier von Sevilla oder Die nutzlose Vorkehrung (Premiere). Tatjana Rese (Regie), Stefan Kelber (Leitung)

Fr. 28.8., 19:00 Uhr Philharmonie Saisoneröffnung mit den Berliner PhilharmonikernWeitere Infos siehe Tipp

BerNKasTeL-WehLeNFr. 28.8., 20:00 Uhr Kloster Machern (Barocksaal) Mosel Musikfestival. Da-niel Hope (Violine), l‘arte del mondo, Werner Erhardt (Leitung). Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Richter: Vivaldi „The Four Seasons“ Recomposed

so. 30.8., 17:00 Uhr Kloster Machern (Barocksaal) Mosel Musikfestival. Olga Scheps (Klavier). Tschaikowsky: Die Jahreszeiten, Chopin: Ballade g-Moll op. 23 & Sonate Nr. 3 h-Moll

BraUNschWeigMi. 8.7., 21:00 Uhr st. Katharinen Soli Deo Gloria: Glander & Eisenberg. Matthias Glander (Klarinette), Matthias Eisenberg (Orgel)

BreMeNsa. 4.7., 19:30 Uhr Theater Bremen Les Robots ne connaissent pas le blues oder die Entführung aus dem Serail. Markus Poschner (Leitung), Monika Gintersdorfer, Knut Klaßen, Benedikt von Peter (Regie)

Fr. 17.7., 20:30 Uhr Knoops Park Sommer in Lesmona: Operngala. Sanja Anastasia (Mezzosopran), Paul McNa-mara (Tenor), Die Deutsche Kammer-philharmonie Bremen, Pablo Gonzá lez (Leitung)

sa. 18.7., 16:00 Uhr Knoops Park Sommer in Lesmona: Tee in Lesmona. Ensemble der Deutschen Kammerphil-harmonie Bremen

sa. 18.7., 20:30 Uhr Knoops Park Sommer in Lesmona. Ultra High Fla-menco, Die Deutsche Kammerphilhar-monie Bremen, Pablo González (Lei-tung). Werke von Chabrier, Rodrigo, de Falla u. a.

sa. 29.8., 21:00 Uhr Die glocke Bre-men (großer saal) 26. Musikfest Bre-men 2015. Patricia Kopatchinskaja (Vio-line), MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur

BrühLsa. 11.7., 20:00 Uhr schloss augus-tusburg (Treppenhaus) Brühler Schlosskonzerte. Maurice Steger (Blockflöte), Naoki Kitaya (Cembalo), casalQuartett. Mozart: Flötenquartett D-Dur KV 285 & Suite aus „Die Zauber-flöte“ KV 620 u. a.

sa. 22.8., 20:00 Uhr schloss augus-tusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival. Martin Stadtfeld (Klavier). Haydn: Klaviersonate Es-Dur Hob. XVI:49, Beethoven: Klaviersonaten op. 2 Nr. 1-3

Fr. 28.8., 20:00 Uhr schloss augus-tusburg (Treppenhaus) Haydn-Festi-val: Wien tanzt. Akademie für Alte Mu-sik Berlin, Ernst Theis (Leitung). Werke von Haydn, Mozart, Strauß u. a.

DresDeNsa. 4.7., 19:00 Uhr Frauenkirche Akzent - Bläsermusik virtuos. Gábor Boldoczki (Trompete), Hedwig Bilgran (Orgel). Werke von Bach, Bruhns, Loeil-let, Albinoni & Vivian

Das Mosel Musikfestival verwandelt Jahr für Jahr die Moselregion auf 180 Kilometern in eine faszinierende Konzertbühne. Die High-lights 2015: Daniel Hope, Alfred Brendel, Kit Armstrong, Mischa Maisky, Mnozil Brass, Simone Kermes, Fauré Quartett, Quadro Nuevo, Maybebop, SWR Bigband, Spark, Olga Scheps, Bigband der Bundeswehr, Younee, Götz Alsmann, Regensburger Domspatzen und Ludwig Güttler. Tickets und Infos: www.moselmusikfestival.de

Wo seit 30 Jahren große Meister auch in kleinen Dörfern spielen.

sir siMoN raTTLe Fr. 28.8., 19:00 Uhr Digital con-cert hall Saisoneröffnung. Berliner Philharmonikern, Sir Simon Rattle (Leitung). Britten: Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43

Live und gratis: Simon Rattle diri-giert zum Saisonauftakt „seine“ Berliner Philharmoniker – und der Sponsor überträgt das Konzert im Web auf www.deutsche-bank.de

ONLINE-TIPP

Page 32: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

10 Termin-Tipps concerti 07-08.15

Konzert-tIPPs

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Fr. 10.7., 20:00 Uhr sächsische staatsoper Midori (Violine), Sächsi-sche Staatskapelle Dresden, Christoph Eschenbach (Leitung). Hindemith: Sym-phonische Metamorphosen nach The-men von Weber & Sinfonie in Es, Schu-mann: Violinkonzert d-Moll op. posth.

so. 16.8., 19:30 Uhr Die gläserne Ma-nufaktur von vW Moritzburg Festival 2015: Eröffnungskonzert. Lise de la Sal-le (Klavier), Moritzburg Festival Orches-ter, Milan Turkovic (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin, Beethoven: Kla-vierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58, Mozart: Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupiter“

DUisBUrgFr. 3.7., 20:00 Uhr abtei hamborn (Kreuzgang) 3. Serenadenkonzert. Martin Kühn (Flöte), Imke Alers (Oboe), Andreas Oberaigner (Klarinette), Nicolai Frey (Horn), Katharina Groll (Fagott), Matthias Bruns & Aroa Sorin (Violine & Viola), Fulbert Slenczka (Violoncello), Hanno Fellermann (Kontrabass). Rossi-ni: Streichersonate Nr. 1 G-Dur, Hinde-mith: Kleine Kammermusik für Bläser op. 24/2, Spohr: Nonett F-Dur op. 31

Fr. 28.8., 20:00 Uhr Theater (opern-platz) 2. Haniel Klassik Open Air. Götz Alsmann (Moderation), Duisburger Phil-harmoniker, Chor der Deutschen Oper am Rhein, Kinderchor am Rhein, Gi-ordano Bellincampi & Lukas Beikircher (Leitung)

DüsseLDorFMi. 1.7., Do. 2.7. & Fr. 3.7., 19:30 Uhr Deutsche oper am rhein Disney: Die Schöne und das Biest - Das Musical

sa. 4.7. & so. 5.7., 15:00 & 19:30 Uhr Deutsche oper am rhein Disney: Die Schöne und das Biest - Das Musical

Mo. 6.7., Di. 7.7., Mi. 8.7., Do. 9.7. & Fr. 10.7., 19:30 Uhr Deutsche oper am rhein Disney: Die Schöne und das Biest - Das Musical

sa. 11.7. & so. 12.7., 15:00 & 19:30 Uhr Deutsche oper am rhein Disney: Die Schöne und das Biest - Das Musical

sa. 11.7., 19:00 Uhr robert-schu-mann-saal im Museum Kunstpalast Amitofo Care Centre Swaziland. Kinder und Jugendliche aus Swaziland präsen-tieren Gesang, Tanz & Theater

Fr. 28.8. & Mo. 31.8., 20:00 Uhr Ton-halle (Mendelssohn-saal) Sternzei-chen 01. Dragos Manza (Violine), Düs-seldorfer Symphoniker, Sir Roger Norrington (Leitung). Schubert: Ouver-türe zu „Die Zauberharfe“ D 644, Mo-zart: Violinkonzert G-Dur KV 216, Men-delssohn: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11

eMDeNsa. 4.7., 20:00 Uhr event-Terminal Fährhaus Gezeitenkonzerte. Katja Rie-mann (szenische Rezitation), Sebastian Knauer (Klavier). Gershwin: Songbook, Three Preludes & Rhapsody in Blue u. a.

so. 2.8., 17:00 Uhr Johannes a Lasco Bibliothek Gezeitenkonzerte: „Liebes-traum“. Matthias Kirschnereit (Klavier), Münchener KammerorchesterWeitere Infos siehe Tipp

erFUrTso. 5.7., 11:00 Uhr rathaus (Fest-saal) Alles Blech? 10. Philharmonisches Kammerkonzert

Do. 16.7., 20:30 Uhr Domstufen We-ber: Der Freischütz. Samuel Bächli (Lei-tung), Guy Montavon (Regie)

Mo. 27.7., 19:30 Uhr schloss Mols-dorf (Festsaal) MDR Musiksommer 2015. Annie Laflamme (Traversflöte), Stephan Rath (Laute), Annie Laflamme (Traversflöte), Stephan Rath (Laute). Werke von Romain, Bach, C. P. E. Bach, Friedrich dem Großen u. a.

esseNDo. 2.7., 20:00 Uhr Philharmonie Klavier-Festival Ruhr. Denis Matsuev (Klavier). Tschaikowsky: Die Jahreszei-ten op. 37b, Skrjabin: Zwölf Etüden op. 8, Etüde cis-Moll op. 2/1, Schumann: Kreisleriana op. 16, Rachmaninow: Sonate Nr. 2 b-Moll op. 36

Fr. 3.7., 20:00 Uhr Philharmonie Klavier-Festival Ruhr. Mischa Maisky (Violoncello), Martha Argerich (Klavier). Werke von Schostakowitsch, Bach & GriegWeitere Infos siehe TIpp

sa. 4.7., 20:00 Uhr Philharmonie Klavier-Festival Ruhr: Abschlusskonzert. Igor Levit (Klavier), WDR Sinfonieor-chester Köln, Hannu Lintu (Leitung). Nielsen: Helios-Ouvertüre op. 17, Grieg: Klavierkonzert op. 16, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43

FeUchTWaNgeNso. 19.7., 20:30 Uhr romanischer Kreuzgang Kunstklang Feuchtwangen: Flaming Heart. I Fagiolini. Werke von Monteverdi

FLeNsBUrgsa. 1.8., 20:00 Uhr Deutsches haus Flensburg Schleswig-Holstein Musik Festival. Mischa Maisky (Violoncello), Israel Camerata Jerusalem, Avner Biron (Leitung). Sheriff: Prayers, Haydn: Cel-lokonzert C-Dur Hob. VIIb:1, Tschai-kowsky: Rokoko-Variationen op. 33, Mozart: Sinfonie g-Moll KV 550

Fr. 7.8., 20:00 Uhr Deutsches haus Flensburg Schleswig-Holstein Musik Festival. Martin Grubinger (Percussion), Schleswig-Holstein Festival Orchester, Manfred Honeck (Leitung). Hartl: Kon-zert für Schlagzeug und Orchester, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll

FraNKFUrTsa. 4.7., 19:30 Uhr Bockenheimer Depot Martinů: Drei Einakter (Premiere). Hartmut Keil (Leitung), Beate Baron (Regie)

(Leitung)

MaTThias KirschNereiTso. 2.8., 17:00 Uhr Johannes a Lasco Bibliothek emden Gezeitenkonzerte. Matthias Kirsch-nereit (Klavier), Münchener Kam-merorchester. Veress: Vier Transsyl-vanische Tänze, Reger: Lyrisches Andante „Liebestraum“ D-Dur, Mendelssohn: Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll, Mozart: Adagio und Fuge c-Moll KV 546, Suk: Serenáda Es-Dur op. 6

Gerade noch rechtzeitig: In der 11. Klasse ging Matthias Kirschnereit von der Schule ab: „Ich bin auf den allerletzten Zug für eine Pianisten-karriere aufgesprungen.“

TIPP

Mischa MaisKYFr. 3.7., 20:00 Uhr Philharmonie essen Klavier-Festival Ruhr. Mischa Maisky (Violoncello), Martha Arge-rich (Klavier). Werke von Schosta-kowitsch, Bach & Grieg

Seine Hemden sind fast so legen-där wie sein Cellospiel: Mischa Maisky schwört auf farbige Ober-teile von Issey Miyake – und wech-selt diese gern in den Pausen.

TIPP

Page 33: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

concerti 07-08.15 Termin-Tipps 11Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Mo. 13.7., 19:30 Uhr oper Martinů: Julietta. Sebastian Weigle (Leitung), Florentine Klepper (Regie)

Fr. 17.7., 20:00 Uhr Frankfurter Dom Durham Cathedral Choir, James Lance-lot (Leitung). Werke von Tallis, Byrd u. a.

sa. 18.7. (Premiere) 20 Uhr, Fr. 24.7. - so. 16.8. Palmengarten Donizetti: Don Pasquale. Kammeroper Frankfurt, Rainer Pudenz (Regie), Florian Erdl (Leitung)

FürThMi. 8.7., Do. 9.7. & Fr. 10.7., 19:30 Uhr stadttheater Fürth Lehár: Giuditta. Robert Lehmeier (Regie), Christian Gar-bosnik (Leitung)

geLseNKircheNso. 23.8., 18:00 Uhr Musiktheater im revier (großes haus) Gala zur Spiel-zeiteröffnung. Mitglieder des Opern- und Ballettensembles & der Neuen Phil-harmonie Westfalen. Ausschnitte der neuen Spielzeit

Mo. 31.8., 19:30 Uhr Musiktheater im revier (großes haus) Thomas Duis (Klavier), Rasmus Baumann. Weinber-ger: Prelude and Fugue on „Dixie“, MacDowell: Klavierkonzert Nr. 2 d-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll

gÖTTiNgeNso. 5.7., 19:45 Uhr Deutsches Thea-ter 3. Kammerkonzert. Göttinger Sym-phonieorchester, Peter Bruns (Leitung). Karlowicz: Streicherserenade C-Dur, Mozart: Serenade Nr. 3 D-Dur KV 185

so. 16.8., 17:00 Uhr st. Jacobi-Kirche Uckermärkische Musikwochen. Christian Walter (Fagott, Dulzian Flöten, Drehleiern & Gesang). Werke von Rü-gen, van Eyck, Playford, Quantz u. a.

haMBUrgsa. 4.7. (Premiere), 18:00 Uhr, Mo. 6.7., Di. 7.7., Do. 9.7., Fr. 10.7. & so. 12.7., 19:30 Uhr staatsoper (opera stabile) Watkins: In the locked Room/Langemann: Persona. Daniel Carter (Leitung), Petra Müller (Regie), Christina Gansch (Ella Foley), Benjamin Popson (Stephen Foley), Vincenzo Neri (Ben Pascoe), Anat Edri (Elisabet Vogler), Ida Aldrian (Alma) u. a.

Fr. 31.7., 20:00 Uhr Laeiszhalle (gro-ßer saal) Fazıl Say (Klavier), junge norddeutsche philharmonie, Alexander Shelley (Leitung). Bernstein: Symphonic Dances aus „West Side Story“, Gersh-win: Rhapsody in Blue, Strawinsky: L‘oiseau de feu

Do. 20.8., 20:00 Uhr Laeiszhalle (großer saal) Schleswig-Holstein Mu-sik Festival. Patricia Kopatchinskaja (Vi-oline), Sol Gabetta (Violoncello), Gstaad Festival Orchestra, Kristjan Järvi (Leitung). Tschaikowsky: Schwanensee op. 20 (Auszüge), Werke von Saint-Saëns, Rimsky-Korsakow & Turnage

haNNoverMi. 1.7., 19:30 Uhr staatsoper Paradi-so. Jörg Mannes (Choreographie), Bal-lett der Staatsoper Hannover

Fr. 3.7., 18:00 Uhr herrenhäuser gär-ten (galerie) Maurice Steger (Blockflö-te, Leitung), NDR Radiophilharmonie. Werke von Vivaldi, Veracini u. a.Weitere Infos siehe Tipp

so. 5.7., 18:30 Uhr staatsoper Strauß: Die Fledermaus. Benjamin Reiners (Lei-tung), Martin G. Berger (Regie)

Fr. 10.7., 19:30 Uhr staatsoper Masse-net: Werther. Anja Bihlmaier (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

Di. 14.7., 19:30 Uhr staatsoper Janáček: Jenůfa

sa. 18.7., 19:30 Uhr & so. 19.7., 17:00 Uhr staatsoper Stefan Adam (Bariton), Jens Peter Maintz (Violoncello), Nieder-sächsisches Staatsorchester Hannover, Karen Kamensek (Leitung). Mahler: Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“, Haydn: Sinfonie D-Dur Hob. I:104, Gulda: Konzert für Violoncello und Blasorchester

BRUSSELS CHAMBER MUSIC FESTIVAL2.3.4. OKTOBER 2015

mit Justus Grimm, Pierre Amoyal Tatiana Samouil, Shadi Torbey Plamena Mangova...

Informationen und Tickets brusselschambermusicfestival.com

MaUrice sTeger Fr. 3.7., 18:00 Uhr herrenhäuser gärten hannover (galerie) Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), NDR Radiophilharmonie. Vivaldi: Konzert für 2 Trompeten, Streicher und B.c. C-Dur RV 537, Blockflötenkonzert Es-Dur RV 375, Konzert für Violine, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner, Streicher und B. c. F-Dur RV 569, Flötenkonzert g-Moll RV 439 „La notte“, Flöten-konzert D-Dur RV 428 „Il gardelli-no“ u. a.

Abfahrtsrennen statt Flöte: Aufge-wachsen in Graubünden, ging es für Maurice Steger als Kind vor allem ums Skilaufen – „an eine Karriere als Profi musiker habe ich nie gedacht.“

TIPP

Page 34: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

12 Termin-Tipps concerti 07-08.15

Konzert-tIPPs

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hiLDesheiMsa. 4.7., 20:00 Uhr Kloster Marien-rode Orff: Carmina Burana. Solisten, Chöre, TfN-Philharmonie, Werner Seit-zer (Leitung)

Fr. 10.7., 19:30 Uhr st. andreas-Kir-che Romantische Nacht Hildesheim - The Best of Ten Nights. Romantische Nacht: Ein Abend für Konzert-Flaneure

hiTzacKersa. 25.7., 16:00 Uhr verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker: Er-öffnungskonzert. Maurice Steger (Blockflöte), Carolin Widmann (Violine), Naoki Kitaya (Cembalo). Werke von Veracini, Telemann, Hasse, Händel & Corelli

Di. 28.7., 20:00 Uhr verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Christian Tetzlaff & Florian Donderer (Violine), Rachel Roberts (Viola), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Schubert: Klaviertrio Es-Dur op. 100, Dvořák: Klavierquintett A-Dur op. 81

sa. 1.8., 20:00 Uhr verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier). Werke von Mozart

so. 2.8., 16:00 Uhr verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Carolin Widmann & Oliver Wille (Violi-ne), Solistenensemble KaleidoskopWeitere Infos siehe Tipp

KasseLFr. 3.7., 19:30 Uhr staatstheater Orff: Der Mond. Alexander Hannemann (Lei-tung), Espen Fegran (Regie)

sa. 4.7., 19:30 Uhr staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin. Patrik Ringborg (Leitung), Lisa Marie Küssner (Regie)

Mo. 13.7., 20:00 Uhr Kongress Palais stadthalle Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll. Staatsorchester Kassel, Marc Piol-let (Leitung)

Mo. 3.8., 20:00 Uhr Kongress Palais stadthalle Mischa Maisky (Violoncel-lo), Israel Camerata Jerusalem

KieLDi. 14.7., 20:00 Uhr schloss Schles-wig-Holstein Musik Festival. Martha Ar-gerich & Lilya Zilberstein (Klavier). Schumann/Debussy: Sechs Stücke in canonischer Form op. 56, Rachmani-now: Fantaisie (Tableaux) op. 5, Tschai-kowsky/Economou: Nussknacker-SuiteWeitere Infos siehe Tipp

Mo. 20.7., 20:00 Uhr schloss Schleswig-Holstein Musik Festival. Dani-il Trifonov (Klavier), London Philharmo-nic Orchestra, Vladimir Jurowski (Lei-tung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 1 d-Moll

Do. 30.7., 20:00 Uhr schloss Schles-wig-Holstein Musik Festival. Elisabeth Leonskaja (Klavier), NDR Radiophilhar-monie, Ilyich Rivas (Leitung). Tschai-kowsky: Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur & Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“

KÖLNMi. 8.7., Do. 9.7. & Fr. 10.7., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfestival. O‘Brian: The Rocky Horror Show

sa. 11.7., 15:00 & 20:00 Uhr, so. 12.7., 14:00 & 19:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfesti-val. O‘Brian: The Rocky Horror Show

Di. 14.7., Mi. 15.7., Do. 16.7. & Fr. 17.7., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfestival. O‘Brian: The Rocky Horror Show

sa. 18.7., 15:00 & 20:00 Uhr, so. 19.7., 14:00 & 19:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfesti-val. O‘Brian: The Rocky Horror Show

Di. 21.7., Mi. 22.7., Do. 23.7. & Fr. 24.7., 20:00 Uhr Kölner Philhar-monie 28. Kölner Sommerfestival. YAMATO – The Drummers of Japan. BAKUON – Legend of the Heartbeat

sa. 25.7., 16:00 & 20:00 Uhr, so. 26.7., 15:00 & 19:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfesti-val. YAMATO – The Drummers of Japan

Di. 28.7., 20:00 Uhr Kölner Philhar-monie 28. Kölner Sommerfestival: Béjart Ballet Lausanne – Preview

Mi. 29.7., Do. 30.7. & Fr. 31.7., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfestival. Béjart Ballet Lausanne: Ballet For Life

sa. 1.8., 16:00 & 20:00 Uhr, so. 2.8., 19:00 Uhr Kölner Philhar-monie 28. Kölner Sommerfestival. Bé-jart Ballet Lausanne: Ballet For Life

Mi. 5.8., Do. 6.8. & Fr. 7.8., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Som-merfestival. Béjart Ballet Lausanne: Sui-te Barocco, Etude pour une Dame Aux Camélias, Bhakti III, Kyôdai, 7 Danses Grècques

sa. 8.8., 16:00 & 20:00 Uhr, so. 9.8. 19:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfestival. Béjart Ballet Lausanne: Suite Barocco u. a.

Di. 11.8., 20:00 Uhr Kölner Philhar-monie 28. Kölner Sommerfestival. Tra-ces: Les 7 doigts de la main – Preview

Mi. 12.8., Do. 13.8. & Fr. 14.8., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfestival. Traces: Les 7 doigts de la main

caroLiN WiDMaNNso. 2.8., 16:00 Uhr verdo Kultur- und Tagungszentrum hitzacker (Konzertsaal) Sommerliche Musik-tage Hitzacker. Carolin Widmann & Oliver Wille (Violine), Solistenen-semble Kaleidoskop. Britten: Simple Symphony op. 4 (Auszüge) in Ko-operation mit dem Projekt „Profis unterrichten“, Ligeti: Ramifications, Telemann: Konzert für 4 Violinen Nr. 1 G-Dur, Bielawa: Kafka Songs (Auszüge), Walshe: minard/nith-dale, Bartók: Divertimento, Bach: Doppelkonzert für zwei Violinen d-Moll (Auszüge)

In Leipzig lebend, ist Carolin Wid-mann doch im Herzen Bajuwarin: „Wenn ich auf dem Münchner Flug-hafen lande und die Berge sehe, fühle ich mich schon sehr daheim.“

TIPP

MarTha argerichDi. 14.7., 20:00 Uhr Kieler schloss Schleswig-Holstein Musik Festival. Martha Argerich & Lilya Zilberstein (Klavier). Schumann/Debussy: Sechs Stücke in canoni-scher Form, Rachmaninow: Fantai-sie (Tableaux) op. 5, Tschaikowsky/Economou: Nussknacker-Suite

Zwei Dinge könne Martha Arge-rich auf den Tod nicht ausstehen, hat ihre Schwester Carique einmal verraten: Komplimente – und wenn man ihre Haare berühre.

TIPP

Page 35: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

concerti 07-08.15 Termin-Tipps 13Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

sa. 15.8., 15:00 & 20:00 Uhr, so. 16.8., 15:00 & 19:00 Uhr Kölner Philharmonie 28. Kölner Sommerfesti-val. Traces: Les 7 doigts de la main

Mo. 31.8., 20:00 Uhr Kölner Philhar-monie Kristian Bezuidenhout (Klavier), Königliches Concertgebouworchester Amsterdam, Daniel Harding (Leitung). Dvořák: Konzertouvertüre „Othello“ & Sinfonie Nr. 8 G-Dur, Mozart: Klavier-konzert B-Dur KV 456

LeerFr. 24.7., 20:00 Uhr Theater an der Blinke Gezeitenkonzerte. Grigory Soko-lov (Klavier). Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825, Beethoven: Klaviersonate Nr. 7 D-Dur op. 10/3, Schubert: Klavier-sonate a-Moll D 784 & Moments musicaux D 780

sa. 8.8., 18:00 Uhr schloss evenburg Gezeitenkonzerte: Komponistenporträt Wolfgang Rihm. Minguet Quartett, Karo Khachatryan (Tenor), Vasyl Kotys (Kla-vier), Wolfgang Rihm (Moderation)

LeiPzigFr. 3.7., 20:00 Uhr gewandhaus (großer saal) Michael Schönheit (Or-gel), Gewandhausorchester Leipzig, Jiří Bělohlávek (Leitung). Martinů: Die Fres-ken des Piero della Francesca, Copland: Orgelsinfonie, Dvořák: Sinfonie Nr. 6

so. 26.7., 15:00 Uhr hfMT Leipzig (großer saal) V. Europäische Orgel-akademie 2015 - Eröffnungskonzert. Thomas Lennartz (Orgel)

sa. 29.8., 15:00 Uhr Thomaskirche Thomanerchor Leipzig, Gewandhausor-chester Leipzig. Bach: Kantate „Allein zu dir, Herr Jesu Christ“ BWV 33

LüBecKDo. 2.7., 20:00 Uhr MUK 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

sa. 11.7., 20:00 Uhr MUK Schleswig-Holstein Musik Festival. Piotr Anders-zewski (Klavier), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Werke von Mozart & Brahms

Fr. 17.7., 20:00 Uhr MUK Schleswig-Holstein Musik Festival: Preisträgerkon-zert Leonard Bernstein Award. Jan Lisie-cki (Klavier), Schleswig-Holstein Festival Orchester, Krzysztof Urbański (Leitung). Chopin: Andante spianato et Grande Po-lonaise brillante & Klavierkonzert Nr. 2, Strawinsky: Le sacre du printemps

sa. 22.8., 20:00 Uhr MUK Schleswig-Holstein Musik Festival. Arabella Stein-bacher (Violine), NDR Sinfonieorchester, Juraj Valčuha (Leitung). Tschaikowsky: Romeo und Julia, Prokofjew: Violinkon-zert Nr. 2, Strauss: Don Juan, Ravel: La valse

MagDeBUrgsa. 4.7., 20:30 Uhr seebühne elbau-enpark MDR Musiksommer 2015: Eröff-nungskonzert. Theodosii Spassov (Ka-val-Flöte), Vlatko Stefanovski (Gitarre), Miroslav Tadic (Gitarre), MDR Sinfonie-orchester & Rundfunkchor, Kristjan Jär-vi (Leitung). Enescu: Rumänische Rhap-sodie Nr. 1, Spassov: Balkan Song, Traditionelle mazedonische Lieder und Tänze u. a.sa. 11.7., 17:00 Uhr Dom Magdeburg MDR Musiksommer 2015. Choir Of King‘s College Cambridge, Stephen Cleobury (Leitung)Fr. 21.8., 19:30 Uhr Dom Magdeburg (hauptschiff) Barry Jordan (Klavier). Bach: Das Wohltemperierte Klavier Teil 1

MeiNiNgeNso. 5.7., 19:00 Uhr Meininger Thea-ter Verdi: La Traviata. Christian Poewe (Regie), Leo McFall (Leitung)

Mi. 8.7., 19:30 Uhr Meininger Theater Carolina Krogius (Mezzosopran), Mei-ninger Hofkapelle, Philippe Bach (Lei-tung). Honegger: Pastorale d‘été, Berli-oz: Les nuits d‘été, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 69 „Pastorale“

Fr. 31.7., 19:30 Uhr schloss elisabe-thenburg (schlosshof) MDR Musik-sommer 2015. Canadian Brass

Mehr Infos und Tickets unter:www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.

Verdis AIDA als spektakuläre Open Air-Aufführung im Hafen von Sydney

Nur am 15. September um 20 Uhr auf der großen Kinoleinwand

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Page 36: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

14 Termin-Tipps concerti 07-08.15

Konzert-tIPPs

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MüNcheNMo. 6.7., 19:00 Uhr Bayerische staatsoper Münchner Opernfestspiele. Strauss: Arabella (Premiere). Anja Har-teros (Sopran), Joseph Kaiser (Tenor), Kurt Rydl (Bass), Doris Soffel (Mezzo-sopran), Andreas Dresen (Regie), Phil-ippe Jordan (Leitung)

Di. 4.8., 19:30 Uhr schloss Nym-phenburg (hubertussaal) Nymphen-burger Sommer 2015. Daniel Müller-Schott (Violoncello), Francesco Piemontesi (Klavier). Beethoven: Cello-sonate Nr. 2 g-Moll op. 5/2, Schostako-witsch: Cellosonate d-Moll, Schumann: Adagio und Allegro As-Dur, Brahms: Cellosonate Nr. 2 F-Dur

Do. 27.8., 19:30 Uhr schloss Nym-phenburg (hubertussaal) Mozart: La finta semplice (Premiere). Nabil Shehata (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie)

NürNBergsa. 4.7., 19:30 Uhr staatstheater Nürnberg Verdi: Un Ballo in Maschera. Vincent Boussard (Regie)

Fr. 10.7. & Do. 16.7., 20:00 Uhr Meis-tersingerhalle (großer saal) Pieter Wispelwey (Violoncello), Staatsphilhar-monie NürnbergWeitere Infos siehe Tipp

so. 19.7., 15:30 Uhr staatstheater Nürnberg Wagner: Siegfried. Georg Schmiedleitner (Regie)

so. 26.7., 11:00 Uhr Luitpoldhain Klassik Open-Air. Martin Grubinger (Schlagzeug), Staatsphilharmonie Nürn-berg, Marcus Bosch (Leitung). Bern-stein: „Candide“-Ouvertüre, Schostako-witsch: Jazz-Suite u. a.

oLDeNBUrgso. 5.7., 18:00 Uhr staatstheater Boleidieu: La Dame Blanche. Vito Cristo-faro (Leitung), Nadja Loschky (Regie)

Di. 14.7., 19:30 Uhr staatstheater Jully: Mosaik in der Nacht/Jurassic Trip. Antoine Jully (Choreographie)

Fr. 17.7., 19:30 Uhr staatstheater Weinberg: Der Idiot. Vito Cristofaro (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie)

regeNsBUrgFr. 17.7., 20:30 Uhr Thurn und Taxis schlossfestspiele Thurn und Taxis Schlossfestspiele. Puccini: La Bohème (Premiere). Slowenisches Nationalthea-ter Ljubljana

Mi. 22.7., 20:30 Uhr Thurn und Taxis schlossfestspiele Thurn und Taxis Schlossfestspiele. Placido Domingo (Te-nor), Angel Blue (Sopran), Micaela Oes-te (Sopran), Augsburger Philharmoni-ker, Israel Gursky (Leitung). Opernarien & -duette, Spanische Zarzuelas

rosTocKMi. 5.8., 19:30 Uhr halle 207 Fest-spiele Mecklenburg-Vorpommern: Er-öffnung Hanse Sail. Fazil Say (Klavier), junge norddeutsche philharmonie, Ale-xander Shelley (Leitung). Werke von Ravel & Strawinsky

Mi. 26.8., 19:30 Uhr Barocksaal ros-tock Festspiele Mecklenburg-Vorpom-mern. Alban Gerhardt (Violoncello), Fauré Quartett, Studierende des Som-mercampus. Werke von Brahms & Mus-sorgsky

Fr. 28.8., 19:30 Uhr hfMT rostock (Katharinensaal) Festspiele Mecklen-burg-Vorpommern. Norddeutsche Phil-harmonie Rostock, Wojciech Rajski (Leitung), Studierende des Sommer-campus

schWeriNFr. 3.7. (Premiere), 21:00 Uhr, sa. 4.7.- so. 9.8. Mecklenburgisches staatstheater (alter garten) Verdi: La Traviata (Premiere). Daniel Huppert (Leitung), Georg Rootering (Regie)

sa. 11.7., 19:00 Uhr schleswig-holstein-haus sonic.art Saxophon-quartett. Werke von Bach, Gershwin, Glasunow, Mendelssohn & Schulhoff

Do. 23.7., 19:30 Uhr schelfkirche schwerin Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Pierre-Laurent Aimard (Klavier). Werke von Bach

Do. 30.7., 19:30 Uhr schelfkirche schwerin Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Quatuor Ebène, Matthias Schorn (Klarinette), Vilde Frang (Violi-ne), Philipp Bohnen (Violine), Krzysztof Chorzelski (Viola), Daniel Müller-Schott (Violoncello), Quintette Aquilon, Lau-rène Durantel (Klavier). Werke von Mo-zart, Brahms & Mendelssohn

sTUTTgarTDo. 2.7., 19:00 Uhr Landesmuseum Württemberg (Fruchtkasten) Hans Jörg Mammel (Tenor), Arthur Schoonderwoerd (Hammerflügel). Schubert: Die schöne Müllerin

so. 12.7., 11:00 Uhr & Mo. 13.7., 19:30 Uhr Liederhalle (Beethoven-saal) Kirill Gerstein (Klavier), Staatsorchester Stuttgart, Manfred Honeck (Leitung). Werke von Tschaikowsky & StraussWeitere Infos siehe Tipp

Fr. 31.7., 20:30 Uhr schloss solitude Open Air Schloss Solitude. Pilu Lydlow & Isa Weiß (Sprecherin), Peter Kagha-novitch & Hansgünther (Sprecher), Heyme Kammerchor Stuttgart, Klassi-sche Philharmonie Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung). Mendelssohn: Schau-spielmusiken zu „Oedipus in Kolonos“ &

„Antigone“

so. 9.8., 18:00 Uhr st. Nikolaus Kirche Internationales Stuttgarter Orgelfestival. Didier Hennuyer (Orgel). Duprè: Psaume XVIII, Händel: Orgelkon-zert F-Dur op. 4/5, Bossi: Étude Sym-phonique, Messiaen: Chants d‘oiseaux, Guilmant: Fünfte Orgelsonate

sUhLDo. 9.7., 19:30 Uhr hauptkirche st. Marien MDR Musiksommer 2015. Thomanerchor Leipzig, Philipp Christ (Orgel), Gotthold Schwarz (Leitung). Werke von Schein, Bach u. a.

MüNcheN

PieTer WisPeLWeYFr. 10.7., 20:00 Uhr Meistersin-gerhalle Nürnberg (großer saal) Pieter Wispelwey (Violoncello), Staatsphilharmonie Nürnberg, Mar-cus Bosch (Leitung). Schostako-witsch: Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur & Sinfonie Nr. 10 e-Moll

Wohnungswechsel: Da die Häuser an Amsterdams Grachten sehr klein sind, leistet sich Pieter Wispelwey direkt neben seinem Wohnhaus ein eigenes „Übehaus“.

TIPP

KiriLL gersTeiN so. 12.7., 11:00 Uhr Liederhalle stuttgart (Beethoven-saal) Kirill Gerstein (Klavier), Staatsor-chester Stuttgart, Manfred Honeck (Leitung). Tschaikowsky: Klavier-konzert Nr. 1 b-Moll op. 23, Strauss: Ein Heldenleben op. 40

Wunderkind: Mit drei Jahren be-gann für Kirill Gerstein die Schul-zeit, mit 14 war er der jüngste Stu-dent in der Geschichte des Berklee College of Music in Boston.

TIPP

Page 37: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

concerti 07-08.15 Termin-Tipps 15Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

TrierFr. 17.7., 20:00 Uhr Konstantin-Basi-lika Mosel Musikfestival: Eröffnungskon-zert. Susanne Bernhard (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Dominik Wortig (Tenor), Yorck Felix Speer (Bass), Bachchor Mainz, Deutsche Radio Philharmonie Saarbrü-cken Kaiserslautern, Ralf Otto (Leitung). Beethoven: Missa Solemnis

sa. 25.7., 20:30 Uhr Kurfürstliches Palais (innenhof) Mosel Musikfestival. Quadro Nuevo, Harmonic Brass

UeLzeNFr. 28.8., 19:00 Uhr schloss hol-denstedt Holdenstedter Schlosswo-chen: Festliche Operettengala. Miriam Alexandra, Natascha Dwulecki & Amy Rodenburg (Sopran), Carolina Bruck-Santos (Mezzosopran), Wilhelm Adam & Camillo dell’Antonio (Tenor), Claus Temps (Bariton), Gregor Loebel (Bass), Volker Link (Klavier & Leitung)

sa. 29.8., 18:15 Uhr schloss hol-denstedt Holdenstedter Schlosswo-chen. Miriam Alexandra (Sopran), Claus Temps (Bariton), Natasha Korsakova (Violine), Ira Maria Witoschynskyj (Kla-vier). Mozart: Don Giovanni (Auszüge) & Variationen „La bergère Célimène“ KV 359 (mit Coda, UA), Léonard: Don-Juan-Phantasie, Saint-Saëns/Bizet: Introduction et Rondo capriccioso op. 28, Korngold: Suite aus „Viel Lärm um nichts“, Quilter: Drei Narrenlieder aus „Was ihr wollt“, Ravel: Griechische Volkslieder & Violinsonate

so. 30.8., 18:15 Uhr schloss hol-denstedt Holdenstedter Schlosswo-chen. Mozart: Die Entführung aus dem Serail

WeiLBUrgFr. 10.7., 20:00 Uhr schloss (renais-sancehof) Weilburger Schlosskonzerte: ARD-Preisträgerkonzert. István Várdai (Violoncello), Bochumer Symphoniker, Joana Mallwitz (Leitung). Dvořák: Cello-konzert h-Moll & Sinfonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“so. 12.7., 19:00 Uhr schloss (renais-sancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Daniel Müller-Schott (Violoncello), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Mozart: Sinfonie A-Dur KV 201, Haydn: Cellokonzert C-Dur & Sinfonie Nr. 57, Bloch: From Jewish Lifesa. 1.8., 20:00 Uhr schloss (renais-sancehof) Weilburger Schlosskonzerte: Die Letzte Nacht. Kevin Conners (Te-nor), Münchner Symphoniker, Carolin Nordmeyer (Leitung & Moderation). Werke von Elgar, Strauss, Parry u. a.

WeiMarMi. 8.7., 19:30 Uhr schloss Belvedere (studiotheater) Benatzky: Meine Schwester und ich (Premiere). Studie-rende der HfM „Franz Liszt“, Elmar Fulda (Regie)so. 2.8., 19:30 Uhr Weimarhalle Fest-konzert zum Tournee-Auftakt: Young Philharmonic Orchestra Jerusalem. Ale-xey Stadler (Violoncello), Young Phil-harmonic Orchestra Jerusalem Weimar, Michael Sanderling (Leitung)Fr. 14.8., 20:00 Uhr Weimarhalle MDR Musiksommer 2015. MDR Sinfonie-orchester, Saxophonquartett Clair-Obscur, Lorenzo Viotti (Leitung). Bernstein: Sinfonische Tänze aus „West Side Story“, Glass: Konzert für Saxo-phonquartett, Dvořák: Sinfonie Nr. 8

WiLheLMshaveNDi. 7.7., 20:00 Uhr st. georgskirche sengwarden Gezeitenkonzerte. Avi Avital (Mandoline), Kremerata Baltica. Bach: Die Kunst der Fuge (Auszüge), Violinkonzert a-Moll BWV 1041, Dor-man: Mandolinenkonzert, Weinberg: Kammersinfonie Nr. 3, Bartók: Sechs Rumänische Volkstänze

WisMarsa. 1.8., 18:00 Uhr heiligen-geist-Kirche Wismar Festspiele Mecklen-burg-Vorpommern. Quatuor Ebène, Matthias Schorn (Klarinette), Vilde Frang & Philipp Bohnen (Violine), Krzysztof Chorzelski (Viola), Daniel Müller-Schott (Violoncello), Quintette Aquilon, Laurène Durantel, Alice Sara Ott & Jonathan Gilad (Klavier)

so. 16.8., 16:00 Uhr heiligen-geist-Kirche Wismar Festspiele Mecklen-burg-Vorpommern: Meisterpianisten. Mitsuko Uchida (Klavier). Schubert: Vier Impromptus D899, Beethoven: Diabelli-Variationen

WoLFsBUrgsa. 11.7., 20:00 Uhr schloss Soli Deo Gloria: Open-Air-Gala. Elīna Garanča (Mezzosopran), Philharmonic Volkswa-gen Orchestra, Karel Mark Chichon (Lei-tung)

Di. 4.8., 19:30 Uhr congressPark Alexey Stadler (Violoncello), Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar, Michael Sanderling (Leitung). Cojocaru: Links.Metamorphosis (UA), Weill: Sinfonie Nr. 2, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Ouvertü re „Romeo und Julia“Weitere Infos siehe Tipp

WUPPerTaLsa. 29.8., 10:00 Uhr oper Wuppertal

“Willkommen zum Fest“. Opernchor der Wuppertaler Bühnen, Sinfonieorchester Wuppertal, Jens Bingert (Leitung)

so. 30.8., 11:00 Uhr historische stadthalle (großer saal) Wuppertaler Musiksommer: Interna-tionaler Orgelwettbewerb. Preisträger-konzert

WürzBUrgDo. 9.7., 19:30 Uhr Mainfranken The-ater (großes haus) Beethoven: Fidelio. Sebastian Beckedorf (Leitung), Stephan Suschke (Regie)

sa. 11.7., 20:00 Uhr Neubaukirche Elgar: Die Apostel. Monteverdichor Würzburg, Jenaer Philharmonie, Matthias Beckert (Leitung)

Do. 16.7., 20:00 Uhr Mainfranken Theater (Kammerspiele) Schöller/Gutgesell: Frontgarderobe. Jeremy At-kin (Leitung), Jürgen R. Weber (Regie)

zarreNTiNFr. 10.7., 19:30 Uhr Kirche zarrentin Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Friends-Projekt. Quatuor Ebène, Shani Diluka (Klavier), Akiko Yamamoto (Kla-vier). Kodály: Duo op. 7, Brahms: Unga-rische Tänze, Bartók: Duos Sz 98, Dvořák: Klavierquintett A-Dur

Do. 6.8., 19:30 Uhr Kirche zarrentin Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Meisterpianisten. Kit Armstrong (Kla-vier). Byrd: Hughe Ashtons Grownde aus „My Ladye Nevells Booke“, Sweelinck: Variationen über „Mein jun-ges Leben hat ein End“, Bull: 30 Verän-derungen über das Thema „Walsing-ham“, Bach: Goldberg-Variationen

aLeXeY sTaDLerDi. 4.8., 19:30 Uhr congressPark Wolfsburg Alexey Stadler (Violon-cello), Young Philharmonic Orchest-ra Jerusalem Weimar, Michael San-derling (Leitung). Cojocaru: Links.Metamorphosis (UA), Weill: Sinfo-nie Nr. 2, Schostakowitsch: Cello-konzert Nr. 1, Tschaikowsky: Fantasie-Ouvertü re „Romeo und Julia“

Karrieresprung: Vor zwei Jahren gewann Alexey Stadler den Tonali Grand Prix für Nachwuchsmusiker – seither ist der Cellist auf den Kon-zertpodien in aller Welt gefragt.

TIPP

Page 38: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Young Philharmonic OrchestraJerusalem Weimar

Mit freundlicher Unterstützung von:

Tournee 2015Programm:Ziv Cojocaru: Links.Metamorphosis (UA)Kurt Weill: Sinfonie Nr. 2Dmitri Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1Peter Tschaikowsky: Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia

Leitung: Michael SanderlingSolist: Alexey Stadler

Konzerttermine:2. August, 19:30 Uhr Festkonzert zum Tournee-Auftakt Weimar, ccn weimarhalle4. August, 19:30 Uhr Wolfsburg, CongressPark6. August, 20:00 Uhr Berlin, Konzerthaus Eröffnungskonzert des Festivals „Young Euro Classic“ 8. August, 15:00 Uhr Chorin, Kloster Chorin23. bis 26. Oktober Tournee in Israel

Ticketinformationen unter: www.hfm-weimar.de/ypojw

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Young Philharmonic OrchestraJerusalem Weimar

Mit freundlicher Unterstützung von:

Tournee 2015Programm:Ziv Cojocaru: Links.Metamorphosis (UA)Kurt Weill: Sinfonie Nr. 2Dmitri Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1Peter Tschaikowsky: Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia

Leitung: Michael SanderlingSolist: Alexey Stadler

Konzerttermine:2. August, 19:30 Uhr Festkonzert zum Tournee-Auftakt Weimar, ccn weimarhalle4. August, 19:30 Uhr Wolfsburg, CongressPark6. August, 20:00 Uhr Berlin, Konzerthaus Eröffnungskonzert des Festivals „Young Euro Classic“ 8. August, 15:00 Uhr Chorin, Kloster Chorin23. bis 26. Oktober Tournee in Israel

Ticketinformationen unter: www.hfm-weimar.de/ypojw

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Page 39: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Juli/August 2015 concerti 23

FestiValsIn Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

24_breslau Singende und spielende gebursthelfer Zum 50. Wratislavia Cantans-Festival eröff-net in Breslau eine neue Konzerthalle 26_ascona im klangrausch der trauben Das Klassikfes-tival Settimane musicale di Ascona wird 70 Jahre alt 28_niedersachsen auf ins musikalische abenteuer im norden! Die 29. Niedersächsischen Musiktage 29_mitteldeutschland kirchen, Schlösser, burgen Der MDR Musiksommer ist ein guter Anlass, die historischen Stätten der Region zu entdecken 30_bonn annäherungen und Veränderungen Nike Wagner verpasst dem Beethovenfest eine Frischzellenkur 30_Schwäbisch gmünd mitten im leben Weltliche Gescheh-nisse in Schwäbisch Gmünd beim Festival Europäische Kirchenmusik 31_ostfrieslandWo musiker urlaub machen Der Musikalische Sommer lockt Künstler und TouristenFo

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Gotische Pracht: Breslau wird 2016 Kulturhauptstadt – und lädt im September zu »Wratislavia Cantans«

Page 40: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

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gabe zum Gesang schon im Namen trägt. Und überhaupt, jetzt wo in der mehr als 1000 Jahre alten Stadt die Er-öffnung des neuen Konzert-hauses („Bei uns wird es mit 100 Millionen Euro nicht so teuer wie in Hamburg – und es hat auch nicht so viele Proble-me gegeben wie bei der Elbphil-harmonie“) unmittelbar bevor-steht und sich in Wrocław alles auf 2016 vorbereitet, wenn Breslau als Kulturhauptstadt Europas einen Ansturm von

Die Menschen haben die Fähigkeit zum Singen verloren – dabei ist Mu-

sik doch ein Teil der Urspra-che.“ Trauer schwingt in den Worten Andrzej Kosendiaks, doch zugleich auch die Ansage, dies nicht einfach hinzuneh-men. Wie könnte der 59-Jähri-ge auch, ist der umtriebige Pole doch nicht nur Vorsitzen-der des Nationalen Forums für Musik, sondern auch Direktor des Breslauer Festivals „Wra-tislavia Cantans“, das die Hin-

Kulturtouristen erwartet, ist die beste Gelegenheit, Auf-bruchsstimmung zu verbreiten.

„Breslau wird in Deutschland immer als sehr weit entfernt betrachtet – dabei ist es nicht nur historisch nah“, wirbt Ko-sendiak für seine Heimat.

„Zwei Stunden mit dem Auto von Berlin, von München braucht man mit dem Flugzeug 50 Minuten – wir liegen nicht hinter dem Ural.“ Weshalb die schlesische Stadt eben auch immer wieder fremden Herr-

Singende und spielende geburtshelfer

Feierstimmung: 2016 wird breslau kulturhauptstadt europas – schon in diesem Herbst eröffnet zum 50. WratiSlaVia cantanS-

Festival die neue konzerthalle. Von Christoph Forsthoff

24 concerti Juli/August 2015

FEstivalguiDE

= Zeitraum = Ort= Künstler

Pittoresk: Ob in St. Dorotheen oder am Ufer der Odra – Breslaus Altstadt lockt mit vielen reizvollen Anblicken

Page 41: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

doxe nach den düsteren Jahr-zehnten von Faschismus und Kommunismus für immer Ach-tung gelobten, und wo sich heute laute Technoclubs neben ruhigeren Szenekneipen finden.

»Education«­Programme für den neuen Konzertsaal

In letztere wird es zweifellos auch manchen Festival-Besu-cher ziehen – zumindest nach den Konzerten. Denn ob nun Kirchen, die alte Philharmonie, das klassizistische Opernhaus oder der kupfern glänzende Konzerthausneubau mit sei-nen vier Sälen: Die „Wratisla-via Cantans“-Spielstätten sind ebenso zentral wie fußläufig gelegen. Dass dies allein natur-gemäß nicht reicht, um einen neuen Konzertsaal mit 1800 Plätzen dauerhaft zu füllen, weiß auch Kosendiak. Und so präsentierten der Direktor und sein Team denn auch schon mit den ersten Planungen für den Neubau 2003 ein Konzept, das

„Education“-Projekte ebenso beinhaltet(e) wie Familienkon-zerte. Gründeten vier neue Musikschulen, banden die Bür-

schern ausgesetzt war und unter diesen mehr als einmal

– zuletzt im Zweiten Weltkrieg – heftig zu leiden hatte. Bis heu-te sind die Spuren des Kriegs unübersehbar – und doch gilt mittlerweile wieder jener Satz Alfred Kerrs, der 1918 über sei-ne Heimatstadt schrieb: „Wie schön sie ist! An manchem stillen Abend im Juni. Wie schön in ihrem Baumgrün um den Stadtgraben.“ Was insbe-sondere die 150 000 Studenten unter den rund 650 000 Ein-wohnern zu schätzen wissen – und das keineswegs allein an lauen Sommerabenden: In Scharen bevölkern sie die vie-len Restaurants, Bars und Clubs im Zentrum rund um den gewaltigen Marktplatz, den die schmucken Barock,- Jugendstil- und Renaissance-Fassaden der liebevoll sanierten Bürgerhäu-ser säumen – und in dessen Mitte das prachtvolle gotische Rathaus thront, in dessen Schankkeller einst schon Goe-the gebechert haben soll. Oder begeben sich in das „Toleranz-viertel“, wo sich Protestanten, Katholiken, Juden und Ortho-

germeister der umliegenden Orte wie lokale Kulturzentren ein und haben mit „Singing Poland“ ein Programm aufge-legt, das nicht allein Musikleh-rer und Chorleiter unterstützt, sondern sogar Müttern Wie-genlieder beibringt. Musikalische Kärrnerarbeit – doch wie hatte es Zoltan Kodá-ly einst so zugespitzt wie tref-fend formuliert: „Die Musika-lisierung von Kindern und Jugendlichen beginnt neun Monate vor Geburt der Mutter.“ Angesichts der vielerorts zu erlebenden musikalischen Auf-bruchsstimmung könnten die-se Geburtsvorbereitungen in Breslau tatsächlich dazu beitra-gen, künftig das Nationale Fo-rum der Musik zu füllen – und in diesem September zum 50. Festivaljubiläum von Wra-tislavia Cantans die Stadt zu einem einzigen großen Kon-zertsaal machen.

Festivalname X.X. - X.X.2013 Star 1, Star 2, Star 3 Star 4, Star 5, Star 6, Star 7, Star 8, Star 9, Star 10, Star 11 u.a.

Eisenach, Weimar, Erfurt, Jena u.a.

Einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide Juli/August 2015 concerti 25

30 YEARS

25.08.22.09.2015

südtirol classic festival MERANER MUSIKWOCHEN

25.08. CHINA NATIONAL OPERA HOUSE SYMPHONY ORCHESTRA & CHOIR28.08. TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH - JANINE JANSEN01.09. WIENER SYMPHONIKER - NIKOLAJ ZNAIDER04.09. ORCHESTRA FILARMONICA DELLA SCALA - DANIEL HARDING (Mailand) 08.09. MARIINSKY ORCHESTRA (St. Petersburg)09.09. CAMERON CARPENTER (Orgel) & LASER-SHOW 11.09. ORQUESTA JUVENIL UNIVERSITARIA EDUARDO MATA (Mexico)15.09. ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS - DANIEL HOPE17.09. CHINA YOUTH PHILHARMONIC ORCHESTRA22.09. ORCHESTRA DELL’ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIA

INFO: Tel +39 0473 496030 - [email protected]

HIGHLIGHTS

Wratislavia cantans 6.9. - 19.9.2015 giovanni Antonini, trevor Pinnock, Maria João Pires, eighth blackbird, Zubin Mehta u. a.

Breslau

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= Zeitraum = Ort= Künstler

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te „Konzertsaal“, die 1585 er-baute Kirche des Collegio Papio in Ascona.

Pianist Piemontesi sorgt als Intendant für frischen Wind

Vor kurzem hat sich Piemon-tesi zwar in Berlin eine Woh-nung gekauft, doch in seinem Geburtsort Locarno fühlt sich der Pianist immer noch hei-misch. Und nachdem sich der 32-Jährige als Künstler im Aus-land schon länger durchgesetzt hat, reißen sich nun auch die Schweizer Veranstalter um ihn. Da lag es nahe, dass auch die Settimane musicali auf den eigenen „Sohn“ zukamen und ihm die künstlerische Leitung angetragen haben. Eine Wahl,

Gott sei Dank gibt’s la Mamma. Kaum die Ga-bel in die Spaghetti ge-

taucht, landen zwei rote Sprit-zer auf dem weißen Hemd des Festivalintendanten Francesco Piemontesi. Dabei steht in einer Stunde das Auftaktkonzert der Settimane Musicali di Ascona an ... 20 Minuten später ist Si-gnora Piemontesi mit einem frischen Hemd im Ristorante, der Figlio alsbald umgezogen. Und eine Viertelstunde später schlendert der Sohn mit dem Publikum über die Piazza Gran-de von Locarno, bald durch verträumte Gassen hinauf zur prächtigen, 1583 gebauten Kir-che San Francesco – fast noch idyllischer gelegen ist der zwei-

die mit strukturellen Verände-rungen bei dem 70 Jahre alten Festival einhergeht. Wobei dies nicht Piemontesis Probleme sind, seine Bedingungen waren klar: Ich kümmere mich ums Programm. Basta. Dafür hat der Settimane-Presidente Dino In-vernizzi Sorgen, denn drüben in Lugano eröffnen sie im Herbst einen modernen Kon-zertsaal, der das Konzertleben im Tessin verändern wird. Bis-lang waren es nämlich immer die Settimane musicali gewe-sen, die dem Kanton den mu-sikalischen Ausnahmezustand beschert hatten: Anne-Sophie Mutter, Riccardo Muti, die Bar-toli – da kamen selbst die Lu-ganesi an den Lago Maggiore.

im klangrausch der traubenzwischen engagiertem auf- und aufgezwungenem

umbruch: das 70 Jahre alte klassikfestival Settimane muSicale di aScona.Von Christian Berzins

= Zeitraum = Ort= Künstler

FEstivalguiDE

26 concerti Juli/August 2015

Bergkulisse, hellblaues Wasser, malerische Altstadt: Ascona – ein

Ort wie aus dem Bilderbuch

Page 43: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Jordan die Wiener Symphoni-ker dirigieren. Stellten in vergangenen Jahr-zehnten die Touristen rund die Hälfte der insgesamt 6000 Fes-tival-Besucher, sind inzwi-schen mehr Tessiner zugegen.

„Die Deutschen fehlen“, bedau-ert Präsident Invernizzi. Einst füllten sie die Kirche fast allei-ne, Werbung war nicht nötig

– nun wird das allgemeine Tourismus-Problem im Tessin auch zum Settimane musicali-Problem. Ein junger Festival-leiter kann da im Grunde nur gut tun: Piemontesi hätte denn am liebsten auch eine Konzen-tration der Konzerte, damit noch mehr Kenner angezogen würden. Doch da Sommer- wie Herbst-Touristen etwas vom Festival haben sollen, wird die Konzertsaison in die Länge gestreckt. Und so herrscht

Hinzu kommt noch eine wei-tere Sorge – der Festivalinten-dant selbst. Gleich in seinem ersten Jahre hatte Piemontesi 2013 ein Programm gewagt, das ausgerichtet war „auf Erneue-rung und das Ausloten eher ungewohnter musikalischer Gebiete“. Die Ausgabe 2014 war dann schon nur noch bestimmt von „Erneuerung und Traditi-on“ – wurde er zurückgepfif-fen? Piemontesi lächelt und verneint. Allerdings nicht ohne ein langes Plädoyer für die Mo-derne zu halten. Ob die Moder-ne oder vielleicht doch eher die Barockzeit das Settimane-Glück verheißen, muss sich erst noch erweisen: Die 15 Konzerte die-ses Festivaljahres sind auf je-den Fall eine Hommage an die großen eidgenössischen Or-chester, zudem wird der Schweizer Dirigent Philippe

denn auch vor der Kirche ent-spannte Ferienstimmung: ele-gante Deutsche, leger gekleide-te Deutschschweizer, adrette Tessiner – allesamt vereint im Genuss eines Glases Tessiner Merlot. Wer indes nach den Konzerten noch etwas länger auf der Pi-azza vor der Kirche verweilt, wird bald von der Stille be-glückt. Und beim Gang durch den Vicolo Chiossina zurück zum Hotel „Belvedere“ steigt dem Besucher sogar ein himm-lischer Traubenduft in die Na-se und lässt ihn träumen: vom Tessinzauber vermeintlich ver-gangener Zeiten.

Festivalname X.X. - X.X.2013 Star 1, Star 2, Star 3 Star 4, Star 5, Star 6, Star 7, Star 8, Star 9, Star 10, Star 11 u.a.

Eisenach, Weimar, Erfurt, Jena u.a.

Einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Settimane musicali di ascona 27.8. - 16.10.2015 Janine Jansen, Franceso Piemontesi, Nikolaj Znaider, Murray Perahia, Philippe Jordan, András Schiff u. a.

locarno, Ascona u. a.

Foto: Candida Höfer

Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel.: 034635 905472

THEATERSOMMER 2015 Goethe-Theater Bad Lauchstädt HÖHEPUNKTE

5./12. Juli | Mozart DIE HOCHZEIT DES FIGARO Oper Halle

11. Juli | Mozart DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Landestheater Coburg

8./9. August | Händel ACIS AND GALATEA CONCERT ROYAL Köln

22./23. August | Händel RINALDO Marionettentheater Carlo Colla e Figli, Mailand | Lautten Compagney Berlin

Das gesamte Programm: www.goethe-theater.com Eintrittskarten, Besucherservice: [email protected] oder bei allen CTS-eventim-Verkaufsstellen

Juli/August 2015 concerti 27

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= Zeitraum = Ort= Künstler

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Leise schmatzend nagt das Wasser des Woldsees am Ufer. Schicke Drahtesel

stehen in Reih und Glied, auf der Wiese haben sich 150 Men-schen niedergelassen, erholen sich von der Strampelei und widmen sich ihren Lunchpa-keten. Währenddessen packen die Musiker des Bläserchors Oldenburg ihre Instrumente aus; der Dirigent hebt die Hän-de – und ein Schwall von Tönen ergießt sich über das Grün ... Mag die Radtour von Olden-burg nach Bad Zwischenahn auch sportlich keine allzu gro-ße Herausforderung gewesen sein – die bewegte Menge, es-kortiert von ortskundigen Be-gleitern, legte während der zweieinhalbstündigen Tour so manche Pause ein auf der rund 20 Kilometer langen Strecke

– seitens des Publikums stieß das ungewöhnliche Konzertan-gebot der Niedersächsischen Musiktage auf großes Interes-se. Verhieß es doch für Kon-zertgänger eben das, was die Festspiele sich nun für 2015 zum Leitthema erkoren haben: „Abenteuer“.

Mit dem Fahrrad im Tangotakt zur Apfelernte

Einen Monat lang bespielt Deutschlands flächengrößtes Festival unter dem Motto in diesem Herbst rund 50 Städte und Orte auf den 47 000 Qua-dratkilometern des Bundeslan-des. Und Intendantin Katrin Zagrosek und ihr Team präsen-tieren sich dabei als wahrlich unternehmungslustig: Mögen Till Brönner und seine Jazzkol-legen mit ihrer „Klangexpedi-

tion“ vielleicht noch nicht den ganz großen Aufbruch verhei-ßen, so zeugen Stadtspazier-gänge, bei denen junge Leute aus Schul- und Laientheater-gruppen im Park und auf Plät-zen auftreten, durchaus von Abenteuerlust – auch auf Sei-ten der Zuschauer, die hier nicht nur als Gymnastik-Sport-ler einbezogen werden.Zum Aufbruch in unbekannte Jazz-Welten lädt die norwegi-sche Sängerin Rebekka Bak-ken, während bei den Lesungen von Schauspielern und Schrift-stellern etwa Wolf Wondrat-schek vom Schicksal des Stra-divari-Cellos „Mara“ erzählt – oder aber der Mädchenchor Hannover das Abenteuer der ersten Liebe besingt. Und die „Musikalische Radtour“ führt diesmal ins Bersenbrücker Land mit seinen Streuobstwie-sen, wo sich neben den Radlern russische Konzerttangos, Jazz und Schostakowitsch ein Stell-dichein geben – und die „Kon-zertfahrer“ zur eigenhändigen Apfelernte eingeladen sind. Für klassische Konzertgänger zweifellos ein Aufbruch ins Unbekannte – für Intendantin Zagrosek eine höchst spannen-de Festivalmischung. Fast ein Jahr lang ist sie dafür durch Niedersachsen getourt, hat Lo-cations besichtigt, lokale Spar-kassendirektoren aufgesucht und Verhandlungen mit Behör-den geführt. „Manche musste ich bezirzen“, lächelt die 39-Jäh-rige. Manchmal kann auch das ein Abenteuer sein. Roland Mischke

auf ins musikalische abenteuer im norden!Die 29. niederSäcHSiScHen muSiktage bespielen einen Monat lang das ganze Bundesland

Hinaus ins Grüne: 2014 begleitete der Bläserchor Oldenburg die Radler

niedersächsische musiktage 5.9. - 4.10.2015 Patricia Petibon, Dorothee Oberlin-ger, Jeroen Berwaerts, Concerto Köln, Felix Klieser, Avi Avital u. a.

Verden, Stade, Harsefeld, Celle u. a.

28 concerti Juli/August 2015

Page 45: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide Juli/August 2015 concerti 29

FESTIVAL DER BESTENJUGENDORCHESTER

DER WELT

6. BIS 23. AUGUST 2015KONZERTHAUS BERLIN

TICKE T-HOTLINE 030 - 8410 8909

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Mitteldeutschland ist ein schwammiger Be-griff und in seiner

heutigen Bedeutung eine Erfin-dung des 1992 neu gegründeten Mitteldeutschen Rundfunks. Schönstes Nebenprodukt die-ser etwas willkürlichen Set-zung bleibt aber seit fast einem Vierteljahrhundert das sender-eigene Klassikfestival inner-halb der Ländergrenzen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Kulturreichtü-mer dieser Gegend sind legen-där und längst nicht überall bekannt. Immerhin: Schlösser, berühmte Kirchen und in die-sem Jahr auch die Bundesgar-tenschau in Havelberg bieten Bühnen, die in ihrer histori-schen Gesamtheit an Charme kaum zu überbieten sind. Meh-rere eigene Konzertreihen ma-chen dabei zwischen Meinin-gen, Salzwedel und Görlitz auf die besonderen Augenweiden der drei Länder aufmerksam: Ob Wartburg oder Sektkellerei – die Vielfalt der Konzertorte

ist fast noch interessanter als die Musik selbst, bietet diese doch vor allem den Vorwand, sich bisher unbekannte Gegen-den zu erschließen. So kommt es, dass regelmäßig viel auswär-tiges Publikum auch die kleins-ten Konzertstätten aufsucht, um den schon immer mal fälli-gen Ausflug mit einem schönen Anlass zu versehen. So braucht der MDR Musiksommer auch keine internationalen Stars, die wahllos irgendwohin ein- und dann wieder ausgeflogen wer-den. Stattdessen nehmen na-turgemäß die sendereigenen Ensembles viel Raum ein – die sich ja auch wahrlich hinter niemandem verstecken müs-sen. Doch am Ende sind es vor allem Sommer und Landschaft, die den Zauber dieses Festivals prägen. Christian Schmidt

kirchen, burgen, Schlösser und eine SektkellereiDer mdr muSikSommer ist ein guter Anlass, die historischen Stätten der Region zu entdecken

Foto: © Tim

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Karten & Infos: 04941 - 9911 364www.musikalischersommer.com

24.07. - 16.08.2015

Historische Kulissen allerorten: Tambach-Dietharz im Thüringer Wald

mdr musiksommer 4.7. - 29.8.2015 Kristjan Järvi, David Orlowsky, Evgeni Koroliov, Martin Stadtfeld, Maurice Steger, Auryn Quartett u. a.

leipzig, Riesa, Suhl, Eisenach u. a.

Page 46: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

= Zeitraum = Ort= Künstler

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30 concerti Juli/August 2015

Veränderungen“ lautet das Motto des Beethovenfes-

tes 2015 – und tatsächlich hat die neue Intendantin Nike Wagner dem historisch bis ins Jahr 1845 zurückreichenden Festival gleich in ihrem ersten Amtsjahr einige neue program-matische Akzente verpasst. So ist der Tanz zum festen Be-standteil befördert worden, zieht sich das (Gattungs-)Prin-zip „Variation“ fast durch das gesamte Programm, setzt sich künftig für jedes Fest ein Kom-ponist (in diesem Jahr Salvato-

re Sciarrino) in einem Auftrags-werk mit Beethovens Musik auseinander – und auch sonst wird reichlich reflektiert über das Schaffen des Namensge-bers, gestalten sich die Annä-herungen an den Meister wahr-lich vielfältig. Wenn nun noch der „äußere Rahmen“ der 22 Spielstätten an Flair und (Fes-tival-)Atmosphäre gewinnt, könnte aus diesen Veränderun-gen glatt ein Aufbruch werden und auch eine Ausstrahlung über die Region hinaus gelin-gen. Christoph Forsthoff

Ob‘s dem Meister wohl gefiele? Das Beethoven-Denkmal in Bonn

annäherungen und VeränderungenDie neue Intendantin Nike Wagner verpasst dem beetHoVenFeSt bonn eine sanfte Frischzellenkur

Nur wenige Städte hierzu-lande werden derart von

ihren Kirchen geprägt wie Schwäbisch Gmünd – kein Wunder also, dass das Festival Europäische Kirchenmusik seit 1989 alljährlich in der schmucken Kleinstadt im Remstal stattfindet. Im Zent-rum steht dabei das gotische Heilig-Kreuz-Münster aus dem 14. Jahrhundert, die größte Hallenkirche Süddeutsch-lands: Schlän geln sich doch um den imposanten Bau, in dem auch in diesem Sommer wieder gleich mehrere Konzer-te erklingen werden, die Gas-

sen der Fußgängerzone inmit-ten der Altstadt.Und „Mitten im Leben“ – so das diesjährige Motto – möchte auch das Festival stehen: So bittet die Stadt denn zum Auf-takt am 17. Juli gleich zu einem sehr weltlichen Event, bei dem die Besucher eingeladen sind, ihre Picknickkörbe auf den Münsterplatz mitzubringen, wo eine festliche Tafel aufge-baut wird und die fünf Ensem-bles der Staufermusik aufspie-len. Doch auch wer ohne Korb kommt, muss dank der umlie-genden Gastronomen nicht darben. Frank Armbruster

Allein schon einen Besuch wert: das Heilig-Kreuz-Münster

mitten im lebenWeltliche Geschehnisse in Schwäbisch Gmünd beim FeStiVal europäiScHe kircHenmuSik

beethovenfest bonn 4.9. - 4.10.2015 Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Nikolaj Znaider, Sol gabetta, Martin grubinger, iván Fischer, Vesselina Kasarova u. a.

Festival europäische kirchenmusik 2.7. - 9.8.2015 Singer Pur, Minguet Quartett, Bachchor Mainz, Ensemble Deutsche Hofmusik, gustav Peter Wöhler u. a.

Schwäbisch gmünd

Page 47: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Der Anblick mutet schon ein wenig bizarr an: Auf schmalen Dorfstra-

ßen eilen Hornisten im schwarzen Anzug in Richtung der Kirche auf einer kleinen Warft, während um sie herum Kühe muhen und sich in die gute Landluft ein würziger Duft frisch gekochter Suppe mischt. Ein Bild, das Ostfrie-sen und Ostfriesland-Fans indes wohl vertraut ist: Es ist wieder einmal Musikalischer Sommer in Ostfriesland.Seit mehr als 30 Jahren bringt der „MuSiO“ Musiker, Ostfrie-sen und Touristen miteinan-der in Kontakt – und das ganz persönlich und familiär. In den Kirchen zwischen Dor-num und Oldenburg, Oude-schans und Wilhelmshaven sowie in den sonst kaum zu-gänglichen Schlössern wird dann täglich Kammermusik ganz „frisch“ zubereitet. Und die meisten Künstler fühlen sich so wohl, dass sie gleich für mehrere Konzerte kom-men und in verschiedenen Formationen vor Ort ihre Pro-

gramme einstudieren. Wäh-renddessen können ihre Fa-milien, die oft mit für einen Ostfriesland-Urlaub anreisen, unter kundiger Führung die Umgebung entdecken, denn der MuSiO bietet seinen Gäs-ten auch ein Kulturprogramm. Ganz familiär ist inzwischen auch die Organisation des Fes-tivals: Die Musikerfamilie König, die den Sommer einst ins Leben rief, managt alles und greift auch musikalisch an Violine und Klavier selbst mit zu. Aus Erfahrung wissen die Königs, welche Künstler die Herzen der Ostfriesen zu erobern vermögen – und so gesellen sich zu den freien Friesen in den Konzertpausen nicht selten Charakterköpfe wie Dimitri Ashkenazy. Der spielt hier selbst auf kalten Kirchenfliesen stets barfuß. Karin Baumann

Wo musiker urlaub machenSeit 31 Jahren lockt der muSikaliScHe Sommer Künstler und Touristen nach Ostfriesland

musikalischer Sommer in ostfriesland

24.7. - 16.8.2015 Midori, Jan Vogler, Danae Dörken, Sebastian Manz u. a.

Aurich, Jever, leer, Wittmund u. a.

Familiäre Atmosphäre: zu Besuch auf Schloss Gödens

ruHrgebiet

ruHrtriennale14.8. - 26.9.2015 Zwischen Dort-mund und Moers kann man in al-ten Zechen einmal mehr erleben, was State of the Arts ist: Musik, Schauspiel und tanz vereint das Festival. Besonders gespannt sein darf man auf teodor Currentzis‘ Wagner-Debüt in Bochum.

moritzburg bei dreSden

moritzburg FeStiVal

15.8. - 30.8.2015 Schlossidylle und ausgiebige Zeit machen‘s möglich: in Moritzburg treff en Musiker zusammen, um hier Kam-mermusikwerke einzustudieren und Konzerte zu geben. Composer in Residence Matthias Pintscher erzählt von seiner Arbeit.

Weimar

kunStFeSt Weimar21.8. - 6.9.2015 Experimentier-fl äche der Künste: Die StÜBAphil-harmonie probiert sich mit einem reinen urauff ührungs-Programm und mischt Sinfonik mit elektroni-scher Musik und Jazz. Der Kompo-nist Frederic Rzewski bringt Mu-siktheater auf die Bühne.

mondSee/öSterreicH

mondSee FeStiVal28.8. - 5.9.2015 Ein Eldorado für Streichquartett-Fans: ins maleri-sche Mondsee in der Nähe Salz-burgs lädt das Auryn Quartett Kammermusikpartner vom Feins-ten und begrüßt den Komponisten thomas Daniel Schlee.

bukareSt/rumänien

eneScu FeStiVal30.8. - 20.9.2015 Überraschen-des Staraufgebot: Die rumänische Hauptstadt versammelt Künstler wie Zubin Mehta, Arcadi Volodos und Anne-Sophie Mutter. Einen Be-such lohnt die Metropole allemal.

   Weitere tiPPs

Juli/August 2015 concerti 31

Page 48: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Wie beschwingt ist das alles, so vielfältig schimmernd und

den noch mit derartiger Klang-tiefe: Schon im Elan der Ou-vertüre aus Mendelssohns Schauspielmusik zu Shakes-peares Sommernachtstraum klingt untrügliches komposi-torisches Gespür für Dramatik und Emotionen heraus. Doch bei dieser ungemein atmosphä-rischen und lebhaften Einspie-lung ersteht der Zauberwald sogar plastisch vor dem inne-

ren Auge: Suggestive Farb-wechsel im Orchester bringen einem die unterschiedlichen Geister, Menschen, Stimmun-gen nahe. Auch bei den vorzüg-lich besetzten Gesängen der Elfen wird der Hörer gleich in das fantastische nächtliche Treiben gezogen. Ja, selbst beim Hit, dem Hochzeits-marsch, spitzt man die Ohren: Wie wunderbar leicht ironisch wird hier feierlicher Theater-Pomp ausgestellt – hier kommt wirklich frischer Wind in die

Musik. Genau wie in das ande-re populäre Werk Mendels-sohns, das Alexander Liebreich aufgenommen hat, die „Italie-nische“ Vierte: Da wird deut-lich, wie viel Alltagsleben der Piazza, mediterranes Licht und Operndramatik hier Eingang gefunden hat. Eckhard Weber

Frischer Wind für alte Hitscd deS monatS Dirigent Alexander Liebreich mischt Mendelssohns Sommernachtstraum auf

32 concerti Juli/August 2015 Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Immer wieder gut für Überraschungen: das Münchener Kammerorchester

rezensiOnenCDs – ausgewählt und bewertet

von der concerti-Redaktion

mendelssohn: ein Sommernachts-traum & Sinfonie nr. 4 a-durMünchener Kammerorchester, lydia teuscher & Christiane iven (Sopran), Mitglieder des Chores des BR, Alexan-der liebreich (leitung). Sony Classical

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Page 49: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Juli/August 2015 concerti 33***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Die beiden ersten Partiten und die dritte Englische Suite von Bach spielt Rudolf Buchbinder. Er agiert voller Ruhe, souverän, klar, entspannt, un-gemein ehrlich. Man glaubt ihm so-fort, dass dies seine persönliche, oft hinterfragte Sicht auf Bach ist. Das berührt. Dennoch: Kommt das erste Menuett in der B-Dur-Partita nicht etwas brav daher? Wirkt die cemba-leske Art in der gigue nicht mono-chrom? Die grave-Einleitung zu BWV 825 verrät eine Nähe zu Beet-hoven, greift damit aber weit voraus. Warum verleiht Buchbinder dem Pré-lude der Englischen Suite unterschwel-lige Hektik? Es bleiben Fragen. (CV)

Zwei Spät-Werke hat der Pianist Ben-jamin Moser ausgewählt: Beethovens Opus 111 und Schuberts D 960. im ersten Satz zu Beethovens Sonaten-Epilog gibt sich Moser noch etwas verhalten; doch zeichnet sich hier bereits ab, was später off en zutage tritt: sein gespür für gesangliche li-nien, für feingezeichnete Verläufe. Moser trägt keine grellen Farben auf, sondern pinselt sich wachen Auges durch die Verläufe und ihre Details. Das gilt besonders für Schuberts B-Dur-Sonate: große Momente bie-tet er in der Durchführung des ersten und in den versonnen-versunkenen Momenten des zweiten Satzes. (CV)

igor Strawinskys Ballettmusik Le sa-cre du printemps ist ein Feuerwerk an Orchesterfarben und Rhythmen. Dass es auch die Klavierfassung in sich hat, beweist das tastenduo ta-kahashi/lehmann mitreißend auf seiner aktuellen Einspielung. Alles aus dieser komplexen Partitur klingt da diff erenziert: in den Phrasen ges-tisch fein ausgearbeitet, dramatur-gisch mit Weitblick gestaltet, kraft-voll, mystisch, zärtlich, ekstatisch und mit Sinn für klingende Raum-wirkung. Fantastisch! Ebenso inspi-riert gestaltet sich auch der Rest die-ses Albums, das zu den großen Er-eignissen dieses Jahres zählt. (EW)

bach: partiten bWV 825 & 826,englische Suite nr. 3 bWV 808Rudolf Buchbinder (Klavier)Sony Classical

beethoven: klaviersonate nr. 32, Schubert: klaviersonate nr. 21Benjamin Moser (Klavier)CAvi

Strawinsky: concerto per due pianoforti soli & le sacre du printemps, nancarrow: Sonatina, Herrmann: HausmusikPiano Duo takahashi/lehmann. Audite

Fragwürdiger bach

Feinerbeethoven

inspirierter Strawinsky

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Ariadne Daskalakis (© Marte)Die Amerikanerin mit griechischen Wurzeln Ariadne Daskalakis wird international als Künstlerin mit kri-tischem Musikverstand und tiefem Verständnis für die musikalische Sprache und deren historischer Entwicklung geschätzt. Sie gehört zu den wenigen Künstlerinnen, die gleichermaßen auf der Barock-violine wie auf der modernen Geige daheim sind.

cpo 777 692–2Der Böhme Johann Wenzel Kalliwoda, der den Haupt teil seines Berufslebens als Hofkapellmeister in Donaueschingen verbrachte, gilt Kennern inzwi-schen als Geheimtipp der Generation zwischen Beet hoven einerseits sowie Schumann und Mendels-sohn andererseits. Kalliwoda ist vielleicht der ge-wichtigste Vermittler zwischen Klassik und Romantik.

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Page 50: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

34 concerti Juli 2015

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2002 schnitt die BBC eine Auff üh-rung von L’Orfeo in Barcelona mit, die seit einigen Jahren in nicht sehr attraktiver inszenierung auf DVD greifbar ist. Jetzt ist, lang erwartet, der für SACD bearbeitete Soundtrack erschienen – und musikalisch ist eine ideale interpretation zu hören! Jordi Savall entblättert einen Reichtum an Farben und Klängen dieser musikhis-torisch ersten Oper, der Staunen macht. Furio Zanasi ist mit seinem fragilen Bariton voller Ausdrucksnu-ancen ein kaum zu übertreff ender Orpheus. Sara Mingardo (Messagie-ra), Adriana Fernandez (Proserpina) und die verstorbene Montserrat Figueras (la Musica) ragen aus einem großartigen Ensemble heraus, formen mit organischem Stimmsitz Modell-interpretationen. Deutliche Ein-schränkungen gibt es nur in der klang-lichen gestalt: Zu verwaschen, zu ge-dämpft klingen die Ensembles, ge-rade im Kontrast zu den fantastisch abgebildeten Sologesängen. (AF)

monteverdi: l’orfeoMontserrat Figueras, Furio Zanasi, Sara Mingardo, le Concert des Nations, la Capella Reial de Catalunya, Jordi Savall AlixVox (2 CDs)

endlich ausgegraben

Eine typische OperaRara-Produktion: eine Ausgrabung mit Bühnenpoten-zial, produziert mit einer Sorgfalt in allen Bereichen, die auf dem heutigen tonträgermarkt keinesfalls die Regel ist. Das aktuelle Objekt von Forscher-geist und musikalischem Furor ist ei-ne zur grand Opera umgebaute Seria: Das Sujet schien den Zensoren in Ne-apel zu kitzlig, so dass Donizetti in Paris einen zweiten Anlauf nahm. Les Martyrs, nach einem Drama von Corneille, ist monumentales Ohrenki-no, durch das gelegentlich moderne Psychologie schimmert – und dass mit dem Finale des dritten Aktes ei-nen Höhepunkt der Opernliteratur des 19. Jahrhunderts enthält. An der rund-um gelungenen Aufnahme beeindru-cken die transparenz und Klangpracht des stets dynamischen Orchester-spiels, die leichte, virtuos eingesetzte Höhe der beiden nicht unbedingt stimmschönen Protagonisten und die souveräne Wucht der Bässe Brindley Sherratt und Clive Bayley. (AF)

donizetti: les martyrsJoyce El-Khoury, Michael Spyres u. a.Orchestra of the Age of Enleghtenment, Sir Mark Elder (leitung)OperaRara (3 CDs)

monumental aufbereitet

Wo ein Richard Strauss zeitgleich in die seelischen Abgründe seiner alb-traumhaften Antikentragödie Elek-tra hinabblickt, tanzt Ravel in seiner Ballettmusik zu Daphnis und Chloé verzückt auf den lichten Höhen eines idealisiert traumschönen griechen-lands. in seiner gesamteinspielung dieses tänzerischen tongedichts ver-steht sich Philippe Jordan perfekt auf das extra edle Austarieren dieser lichtspiele, auf das Funkeln und Schillern, das glitzern und gleißen der fantastisch leuchtkräftigen Par-titur. Herrlich sensualistisch und fein-schmeckerisch kosten die Pariser ihren Klangmagier Ravel aus. (PK)

Komponisten aus drei generationen, deren Wurzeln in der Schweiz liegen, die es aber aus unterschiedlichen gründen woandershin verschlagen hat, versammelt diese CD. Darunter fi nden sich so gegensätzliche Per-sönlichkeiten wie Ernest Bloch und Arthur Honegger. gemeinsamer Nen-ner: Werke und Arrangements für Streichorchester. Das georgische Kammerorchester ingolstadt stellt damit seine Brillanz eindrücklich un-ter Beweis: hochinspiriert, sei es in der Monochromie des homogenen Streicherkörpers, sei es in solistischer Ausdiff erenzierung. Da möchte man keinen Augenblick verpassen. (EW)

ravel: daphnis et chloé & la Valse Orchestre et Chœurs de l‘Opéra national de Paris, Philippe Jordan (leitung)Erato

Juon/müller: Suite op. 89, müller: concerto per klee, bloch/müller: baal Shem, Honegger: Sinfonie nr. 2 georgisches Kammerorchester ingol-stadt, Ruben gazarian (ltg.). Ars

Feinabgeschmeckt

inspiriert gestrichen

Page 51: concerti Ausgabe Bundesweit Juli/August 2015

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

eChoir Project

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Bei den european Choir Games inMagdeburg im Juli 2015 treffen dieweltbesten Laienchören aufeinander.Ihnen und anderen Preisträgern beiinternationalen Wettbewerben vonINTerKULTUr gibt die reihe „eChoir Project“ eine starke und bunteStimme – so vielfarbig und vielseitigwie die Kulturen der Chöre undVokalensembles selbst.

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Die 35 jungen Sängerinnen desMädchenchors aus Aarhus bewegensich musikalisch überwiegend aufdänischem Terrain, von einfachenVolksliedern bis zumodernenChor-werken. CD-No. 94.704 | 1 CD

Außerdem erschienen:CD 94.701 | Dekoor CloseHarmony,Niederlande: „Tuesdays“CD 94.702 | Vokalensemble LALÁ,Österreich: „Alles hat seine Zeit“

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Herbeck: große mes-se für chor, orgel & orchester Philharmo-nischer Chor München, Philharmonie Festiva, g. Schaller. Profi l

Sechs Messen hat Bruckners Förderer Johann von Herbeck komponiert: urro-mantisch und in leisen Momenten sehr eindringlich. Schade, dass es hier mit der umsetzung hapert. (CV)

beethoven: missa So-lemnis g. Kühmeier, E. Kulman, M. Padmore, H. Müller-Brachmann, Chor & SO des BR, B. Haitink. BR Klassik

Haitinks Beethoven ist nie spektakulär – die genauigkeit seiner umsetzung je-doch verlangt höchste Anerkennung. und die Übergänge gelingen ihm mit großer Natürlichkeit. (CV)

martha argerich & Friends – live from lugano Festival 2014Martha Argerich, gidon Kremer, Mischa Maisky Warner Classics

Freunde und Vertraute lädt Martha Ar-gerich alljährlich zu ihrem Sommer-Fes-tival. und erkundet mit ihnen und ho-hem künstlerischem Anspruch ein weit gespanntes Repertoire. (CV)

urban drumsbach: präludium c-moll bWV 999 u. a. Elbtonal Percussion.Dude (CD und DVD)

Berückende Minimal-Musik triff t hier auf urbane Coolness, afrikanische Rhyth-mik auf japanische trommelkunst – und all das voll knisternder Energie und ar-chaischer Explosionen! (Si)

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ausführliche sowie täglich neue rezensionen finden Sie im internet

OnlinE-tipp

KURZ BESPROCHEN

Der venezianische Komponist Dome-nico gallo war bisher allenfalls als der urheber der Musik bekannt, die Stra-winsky in seiner Pulcinella montierte – jetzt erweist er sich als einfallsrei-cher Autor dieser sehr abwechslungs-reichen Musik des Übergangs vom Barock zur galanten Musik. Kunst volle Mehrstimmigkeit verbindet sich bei ihm mit Empfi ndsamkeit. und Con-certo Melante hat sich dieser Werke mit besonderer Sorgfalt angenom-men: Jedes Detail wird liebevoll aus-gearbeitet, über die richtige Phrasie-rung und Artikulation wurde ebenso intensiv nachgedacht wie über ange-messene tempi. (KH)

2005 entstand dieser Mitschnitt, kurz vor Peter Schreiers Bühnenabschied. Die Stimme ist alt, ja trocken gewor-den, die oft gerühmte reine und klang-schöne Mittellage klingt gar etwas säuerlich. Aber schon nach wenigen takten bezwingt die kontemplativ gebändigte Emotionalität dieses Sin-gens mit ihrer, etwa in der Wetter-fahne zu hörenden, seine früheren Aufnahmen weit hinter sich lassen-den eruptiven Expressivität. So ent-steht, trotz der gewöhnungsbedürf-tigen Streichquartett-Begleitung ei-ne herausragende interpretation – und ein würdiges geschenk zum 80. geburtstag des Sängers. (AF)

gallo: 12 Sonate a quattroConcerto Melantedeutsche harmonia mundi

Schubert: die WinterreisePeter Schreier (tenor)Dresdner StreichquartettCD + DVD (interview von 2014)Profi l Medien

eine letzteWinterreise

neu entdeckt in Venedig

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36 concerti Juli/August 2015

BlinD gEhört

Martin Grubinger tanzt gern auf verschiede-nen Hochzeiten.

Jüngst war der Schlagzeuger beim Eurovision Song Contest als Pausen-Unterhalter zu erle-ben, im Bayerischen Rundfunk moderiert der Tausendsassa regelmäßig das Musikmagazin

„KlickKlack“, und diesen Som-mer mischt der Österreicher das Schleswig-Holstein Musik Festival als Artist in Residence auf. Und auch beim „Blind gehört“-Termin in Zürich sorg-te der 32-Jährige für beste Un-terhaltung.

(nach einer Sekunde): Bach! Ist das Bogdan Bacanu? Nein? ... In der Interpretation ist es mir allerdings eine Spur zu flach. Wie ich überhaupt finde, dass wir Schlagzeuger im Konzert unbedingt Original-literatur spielen sollten, um dieses Instrument weiterzu-

bach: Violinsonate nr. 1 g-moll bWV 1001,2. Satz – Fuge

Jean geoff roy (Marimba)Skarbo 2007

entwickeln. Die Kopie wird nie an das Original heranrei-chen: Eine Cello-Suite etwa wird am Marimba nie klingen wie auf einem Cello – auch wenn es für die Entwicklung der eigenen Musikalität wahn-sinnig gut ist, um ein Gespür für Phrasierungen, Inhalte und Farben zu bekommen. Hier allerdings fehlen mir die Farben: Das ist mir zu eben, zu glatt – dabei hat das Ma-rimba so viele Farben und Schattierungen. Das hier ist nur gespielt, es wird nicht wirklich ausgereizt.

»geile Sounds, super!«der Schlagzeuger martin grubinger hört und

kommentiert cds von kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Thomas Schacher

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Show gehört bei diesem In-strumentarium dazu: Schlag-zeuger Martin Grubinger

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Juli/August 2015 concerti 37

Das Blut ist nur so geflossen auf der Bühne – unglaublich, werde ich nie vergessen.

Milhauds Konzert für Marim-ba und Vibraphon! Das habe ich oft gespielt ... ist das Peter Sadlo? Nein? Evelyn Glennie? Auch nicht? ... Aha: Nebosja Jovan Zivkovic also – der ist ja jetzt Lehrer in Wien am Kon-servatorium, ein super Spieler. Und komponiert wahnsinnig viel für Schlagzeug. Ein super Stück, allerdings würde ich mir hier in der Abmischung natür-lich wünschen, dass das Ma-rimba ein bisschen weiter nach vorn kommt, das braucht mehr Glanz und Volumen. So klingt es ein bisschen wie ein Xylo-phon, aber es ist ein Marimba-phon und sollte mehr Breite im Klang haben. Der Beste bei die-sem Werk ist meines Erachtens

milhaud: konzert für marimba und Vibra-phon op. 278,1. Satz – animé

Nebojsa Jovan Zivkovic (Marimba & Vibraphon), Österreichische Kammer-symphoniker, Ernst theis (leitung) Musicaphon 2006

spielt: die Geigerin Maya Hom-burger. Ich stehe ja voll auf solche Sounds: Das Schöne hier ist, im Vergleich zu Reich, da hat sich jemand Gedanken gemacht, wie er die Sounds einsetzt – das hat Emotion und zieht einen sofort in den Bann. Und an der Art, wie es gespielt wird, hört man, dass hier je-mand mit Leidenschaft und Hingabe am Werk ist und es wirklich ausreizt. Das hat etwas Unerbittliches, ja Radikales: Man spürt, die glauben zutiefst an das, was sie hier machen – und das liebe ich. Wahnsinn!

Ah! Ionisation! Varese, 1929 – revolutionär! Das haben wir bei den Salzburger Festspielen gemacht ... aber das ist nicht die Aufnahme, oder? Doch? Das sind wir? Ich habe die Auf-nahme noch nie gehört, ich bin total fasziniert. Wir haben da-mals wie die Verrückten ge-probt. Das Stück ist ja zweimal auf dieser CD, ganz am Anfang und am Schluss mit dem En-semble Modern. Wir haben das damals in Verbindung mit Xe-nakis’ Pléiades und Persephas-sa gespielt: ein tolles Pro-gramm, der ganze Saal hat am Ende gestanden – und das bei einem rein zeitgenössischen Programm! ... Ich erinnere mich noch gut, dass die Schlag-zeugerin, die die Sirene ge-spielt hat, bei der Aufnahme mit dem Finger in die Sirene gekommen ist und sich den halben Finger abgetrennt hat:

Varèse: ionisationMartin grubinger (Perkussion), Percus-sive Planet Ensemble, Martin grubinger sen. (leitung). Col legno 2009

Ein Vibrafon, das mit dem Kontrabassbogen gestrichen wird – Huihuihui! Ich kenne das Stück zwar nicht, aber ich tippe auf Reich ... Ich selbst habe bislang sehr wenig von ihm gespielt, denn ich bin kein ganz großer Reich-Fan. Für mich hat es von der handwerk-lichen kompositorischen Meis-terschaft nicht dasselbe Niveau wie ein Cerha, Rihm oder ein Gruber, wie eine Neuwirth oder eine Saariaho: Mir ist es manchmal einfach zu plakativ. Auch wenn es natürlich faszi-nierend zu hören ist, wenn man die Augen schließt und dann die Veränderungen wahr-nimmt, die da so ganz leicht durchtriggern.

Oh – geile Sounds, super! Das ist auf einer Log Drum gespielt, so einer Big Bom – das ist die, wo das Mikrofon drinnen ist. Klingt toll, faszinierende Sounds – ist das Robyn Schul-kowsky? Nein? Evelyn Glen-nie? Auch nicht? ... Barry Guy also: Der ist ja auch Kontrabas-sist und komponiert – und er komponiert auch für seine Frau, die hier ebenfalls mit-

reich: Sextett, 1. Satz

Manhattan Marimba Quartet, Ensemble NexusNonesuch 1986

guy: dakryonMaya Homburger (Barockvioline), Barry guy (Kontrabass & Elektronik), Pierre Favre (Perkussion) Maya Recordings 2005

Der Heimat verbunden: Martin grubinger wurde 1983 in Salzburg geboren und lebt heute mit seiner Frau, der Pianistin Ferzan önder, und Sohn in Oberös-terreich. Er gilt als einer der besten marimbaphon-Spie-ler und ist weltweit als Schlagzeug-Solist gefragt. Bekannt ist er für seine mehrstündigen »mara-thon«-konzerte sowie zahlreiche urauff ührungen von Auftragskompositionen.

zur pErsOn

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38 concerti Juli/August 2015

BlinD gEhört

hat er mir mal erzählt, be-schreibt, wie es zum Bomben-hagel zwischen der deutschen Linie und der russischen Linie kam. Über ihm sind damals die ganze Nacht die Bomben geflo-gen – und diesen Irrsinn hat er hier musikalisch verarbeitet. Das ist schon faszinierend, wie der Mann das dann in der Mu-sik richtig hörbar macht: Bah-bah-bah-bida – und dazu diese schweren Tuba- und Hornak-korde und dieses wilde Tom-tom-Ostinato. ... Und wie er dann im zweiten Satz das mu-sikalisch verändert, das ist genial! Diese Transformation, wo man klar raushört, wo er traditionell herkommt: Zweite Wiener Schule, dieses Streich-quintett-Solo – wobei das hier nicht zusammen ist. Das muss ich nochmal neu machen.

Zappa! Nein? ... Das ist cool – was ist das? Ich habe es noch nie gehört. Evelyn Glennie? Toll – besser als der Bartók, viel besser! ... Glennie hat unglaub-lich viel für das Schlagzeug getan, eine Megaleistung: Sie hat dieses Instrument revolu-tioniert, auch mit ihren Kom-positionsaufträgen, und hat es in ein ganz anderes Licht ge-stellt, auf dem wir in den letz-ten Jahren aufbauen konnten. ... Wobei ich nicht verstehe, dass immer noch so wenige Frauen Schlagzeug spielen: Es wird immer noch als ein männ-liches Instrument wahrgenom-men – dabei können Frauen dieses Instrument so ganz an-

glennie: thunder caves, aus: „Shadow behind the iron sun“

Evelyn glennie (Perkussion)RCA Records 2000

Nono gespielt, das ist komisch. ... Klingt aber toll – wie heißt das? Con Luigi Dallapiccola: Das muss ich mir aufschreiben. Was mich hier fasziniert, sind die Klänge: Die haben nicht einfach irgendwelche Trian-geln genommen, sondern die sind aufeinander abgestimmt

– und das macht es dann beson-ders. Wobei sich die Wahl der Instrumente in den letzten 20 Jahren radikal verändert hat: Früher haben die Komponisten fast alle immer kleine und gro-ße Trommel verwendet, Rühr-trommel, Xylophon, Becken und Triangel. Mittlerweile ist das Instrumentarium explo-diert und es werden von den Komponisten unheimliche vie-le Instrumente aus Afrika, Asi-en und Südamerika eingesetzt. Es ist heute sehr viel multikul-tureller und mit Bezügen aus unterschiedlichsten Musikrich-tungen.

Ah! Cerha, Schlagzeugkon-zert ... Wiener Philharmoniker, Peter Eötvös – verraten Sie mir, wer der Solist ist? (lacht) ... Ich mag Cerha, aber das könnte man auch besser aufnehmen. Wissen Sie, was mir nicht ge-fällt? Die Tomtoms, unten die Trommeln, die sind zu mulmig: Die hätte ich höher stimmen müssen – aber hinterher ist man immer schlauer. ... Cerha ist ja zweimal aus der Wehr-macht desertiert und hatte sich dann im Wald versteckt – und diese Szene zum Beginn, das

cerha: konzert für Schlagzeug und orchester

Martin grubinger (Schlagzeug), Wiener Philharmoniker, Peter Eötvös (leitung)Kairos 2012

Peter Sadlo: Er spielt das mit einer unglaublichen Musikali-tät und sehr musikantisch.

(sofort) Bartók-Sonate, dritter Satz! ... Allerdings ist das hier zu langsam im Vergleich zu dem, was Bartók vom Tempo her vorschreibt. Vor allem aber klingt das Xylophon wahnsin-nig gehackt: Das ist ja keine Phrasierung, sondern es ist jeder Ton reingemeißelt. Die Pauke ist für mich viel zu weich gespielt – ich tippe mal, das ist ein Pauker aus Frankreich oder Deutschland, jedenfalls kein Österreicher. Mir fehlt hier der Spielwitz, die Spielfreude: Das klingt wahnsinnig theoretisch, das mischt sich nicht mit dem Klavier – hören Sie mal, wie die Pauke da muffelt ... Wuwu, wuwu, bombum... Auch wenn ich hier jetzt berühmte Leute angreife: Das ist total enttäu-schend, da fehlt alles, und es ist zum Teil auch nicht zusam-men. Wirklich traurig und keine Werbung für Bartók.

... interessant – das habe ich lange Jahre nicht mehr gespielt ... Crumb? Nein? Was ist es dann? Nono – ich habe noch nie in meinem Leben was von

bartók: Sonate für 2 klaviere und Schlagzeug, 3. Satz – allegro non troppo

georg Solti & Murray Perahia (Klavier), David Corkhill (Pauken), Evelyn glennie (Schlagzeug). Sony Classical 2006

nono: con luigi dallapiccola

les Percussions de Strassbourg, Experimentalstudio des SWFNeos 2012

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ders interpretieren, das ist wunderbar! Bei mir im Ensem-ble spielt eine Frau, Sabine Pyrker, und was sie an Sicht-weisen und Spielstil einbringt, ist so wertvoll!

(lacht) Ist das das Verdi-Re-quiem? Nein? Ich bin total unsicher ... was kann das sein? ... Berlioz, sagen Sie, aus der Grand Messe des Morts? Und was daraus? Aha, der Abschnitt Tuba mirum spargens sonum aus dem Dies irae – und da sind die 16 Pauken also alle verschie-den gestimmt? Fantastisch! Damit muss ich mich mal mehr beschäftigen – das werde ich mir heue Abend gleich bei iTunes herunterladen. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich das glatt noch bei meinem Song Contest-Beitrag einbauen können.

berlioz: grande messe des morts, 2. „dies irae“, daraus abschnitt „tuba mirum“

london Symphony Chorus, london Symphony Orchestra, Colin Davis (lei-tung). lSO live 2013

C Carus

Carolyn Sampson, Anke Vondung, Daniel Johannsen, Tobias BerndtGächinger Kantorei Stuttgart, Freiburger BarockorchesterHans-Christoph Rademann

J. S. Bach MESSE IN H-MOLL

Carus 83.314 (2 CDs) Carus 83.315 (Deluxe, 2 CDs & DVD)

Erstmals eine Einspielung nach den von Bach selbst detailliert ein-gerichteten „Dresdner Stimmen“.

martin grubinger (percussion), Bigband, the Percussive Planet Ensemble. Brazilian Salsa Nightberlin Fr. 3.7., 20:00 uhr philharmonie müncHen mo. 6.7. & di. 7.7., 20:00 uhr gasteig (philharmonie)

ScHleSWig-HolStein muSik FeStiVal martin grubinger: artist in residence Konzerte vom 13.7.-23.8. Alle Daten auf www.concerti.de

So. 19.7., 19:00 uhr Holstenhalle 1 neumünster grubinger und die wilden 80

do. 20.8., 20:00 uhr Sparkassen-arena kiel Martin grubingers ultimative Percussionshow

FrankFurt do. 3.9. & Fr 4.9., 20:00 uhr alte oper Martin grubinger (Schlagzeug), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (leitung). Werke von Cerha & Mahler

beetHoVenFeSt bonn So 13.9., 18:00 uhr telekom Forum Martin grubinger & Ensemble. Caribbean Showdown Vol. 2 – Salsa, Rumba & Co.

kOnzErt-tipps

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/grubinger

martin grubinger spielt „Speaking drums“ von péter eötvös

OnlinE-tipp

Martin grubinger (Schlagwerk), Mönche der Benediktinerabtei Münster-schwarzach. Deutsche grammophon

Martin grubinger (Schlagwerk), Wiener Philharmoniker, Peter Eötvös, Pierre Boulez (leitung). Kairos

cerha: impulse & konzert für Schlag-zeug & orchester

CD-tipps

drums ‘n‘ chant

Fitness gefordert: Grubinger ist ebenso Sportler wie Musiker

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40 concerti Juli/August 2015

multimediaDas Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

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roSSini im rHeingauSa. 4.7., 20:15 uhr Festival-sommer  im Kloster Eberbach eröff neten vor sechs tagen die hr-Sinfoniker unter ihrem Chef Andrés Orozco-Estrada mit dem MDR Rundfunkchor das Rheingau Musik Festival mit Wagner und Rossinis Stabat mater.

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JarouSSkY in aiX

Fr. 10.7., 21:45 uhr aix-en-provence  Händel gehört wie Mozart zu den Säulen des franzö-sischen Opernfestivals – und für die Alcina-Neuinszenierung kommt mit Philippe Jaroussky, Anna Prohaska, Patricia Petibon und Katarina Bradic gleich eine ganze Starriege in die Provence.

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FIDELIO in SalzburgSa. 22.8., 20:15 uhr Salzburger Festspiele  Starparade: Beetho-vens Fidelio als Neuinszenierung mit den Wiener Philharmonikern sowie Jonas Kaufmann und Adri-anne Pieczonka in den Hauptrollen

3Sat

JanSonS in tokioSo. 23.8., 10:15 uhr der beet-hoven-zyklus  Die BR-Symphoni-ker spielten im Herbst 2012 unter ihrem Chef Mariss Jansons auf ih-rer Ostasien-tournee alle Beetho-ven-Sinfonien an fünf Abenden.

Zweieinhalb Wochen lang treffen sich im August die

besten europäischen Jugendor-chester in Berlin zum Festival Young Euro Classic – und con-certi ist täglich vor Ort! Auf der concerti-Facebook-Seite berich-ten die jungen Musiker von ihren Erlebnissen und Eindrü-cken: Was halten sie vom ge-planten Friedensorchester?

Warum sollten in der Klassik „Frauen an die Macht!“, wie es die YEC-Macher postulieren? Nähert sich die Geigerin aus Armenien der Mozart-Sinfonie anders als der Bläser aus der Türkei? Viele Fragen – wir sind gespannt auf die Antworten.

online-interVieW: in der Welt Von ...

Young euro classic

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Tödliche Leidenschaft: An der Bayerischen Staatsoper

erzählt Hans Neuenfels die Ge-schichte Manon Lescauts in klaren, sachlichen Bildern. Eine Frau zwischen Liebe und Lu-xus, ein Mann, der ihr verfallen ist: Der Regisseur konzentriert sich auf das Wesentliche, räumt auch die Bühne im Nationalthe-

ater mal leer und fokussiert inmitten der (musikalisch) hochkochenden Gefühle den Blick auf die selbstzerstöreri-schen Leidenschaften. Perfekt für diese großen Emotionen die Besetzung der Hauptrollen mit Tenor-Beau Jonas Kaufmann und der nicht minder schönen Kristine Opolais. Vorab gibt es im Netz zudem eine Einführung von Staatsin-tendant Nikolaus Bachler, da-nach verfolgen gleich mehrere Kameras die Tragödie auf der Bühne – und in der Pause wer-den obendrein Einblicke in den Backstage-Bereich geboten.

... und in den Hauptrollen: Jonas Kaufmann und Kristine Opolais

online: liVe-übertragung

leidenschaft tritt eifersucht

Fr. 31.7., 19:30 uhr, manon lescaut live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

6. - 23. august Zu fi nden sind die Posts unter: www.facebook.com/concertimagazin

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Juli/August 2015 concerti 41

Stets auch medial auf der Höhe der Zeit: Einst schrie-

ben die Berliner Philharmoni-ker unter Herbert von Karajan mit den Videos ihrer Konzerte Medien-Geschichte – dank des Internets sind viele Auftritte des deutschen Top-Orchesters in der heimischen Philharmo-nie heute sogar weltweit live zu erleben. Vor sechs Jahren starteten die Berliner hierfür ihre Digital Concert Hall, auf der Konzerte als Live-Stream verfolgt oder aus dem Archiv abgerufen werden können. Natürlich auch zum Auftakt der neuen Saison, die Chefdirigent Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker mit Brittens Variationen über ein Thema

von Frank Bridge sowie Schos-takowitschs vierter Sinfonie eröffnen. Und anders als sonst ist diese Übertragung sogar kostenlos zu erleben: Ein Spon-sor des Weltklasse-Ensembles macht‘s möglich ...

Off en für neue Formen der Musikvermittlung: Simon Rattle

online: liVe-übertragung

rattle zum nulltarif

deutScHlandFunk

immer auF die kleinen

Fr. 3.7., 22:05 uhr lied- und Folkgeschichte(n)  Britischer Humor, kleine Zupfi nstrumente, feine Selbstironie und vorzügliche Stimmen: Vor 30 Jahren gründe-ten vier Engländer das ukulele Orchestra of great Britain.

deutScHlandradio kultur

alt und neudo. 16.7., 22:00 uhr chormusik  Acht Jahre lang war Hans-Chris-toph Rademann Chefdirigent des RiAS Kammerchores. Ein Porträt zum Abschied von Ruth Jarre.

deutScHlandFunk

kurSWecHSelmo. 20.7., 20:10 uhr musik-szene  Zehn Jahre lang leitete Simone Young die Hamburger Oper – nun übernehmen Kent Nagano und georges Delnon das Ruder. und versprechen an der Elbe einen Aufbruch zu neuen Musiktheater-ufern.

br-klaSSik

auFtakt in baYreutHSa. 25.7., 15:57 uhr bayreuther Festspiele  Zur Festspiel-Eröff -nung gleich eine Neuproduktion von Wagner-urenkelin Katharina: Tristan und Isolde. Die musika-lisch modernste Partitur ihres ur-ahnen dirigiert der in den letzten Jahren auf dem grünen Hügel meistbeschäftigte Pultmatador: Christian thielemann.

Hr 2 kultur

liebeleien mit goetHeSo. 2.8., 17:05 uhr kaisers klänge  „Mein Fräulein, darf ich‘s wagen?“: goethes Werk ist alles andere als prüde. Von Schubert bis Konstantin Wecker ließen sich Komponisten von seinem Eros zu mitreißenden Klängen anstecken.

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Schillers großes Freiheitsdra-ma, von Rossini in mitrei-

ßende Klänge gekleidet: Guillaume Tells Kampf um die Freiheit wie auch um die Liebe bietet nicht nur in der berühm-ten Apfel-Szene reichlich Dra-matik und Brisanz. Zum Sai-sonfinale setzt man nun am Royal Opera House für die Neu-inszenierung der legendären Geschichte auf einen der inte-ressantesten Regisseure der jüngeren Generation: Damaia-no Michieletto – ein Mann, der in seinen Inszenierungen eine anregende Mischung aus Wir-kung wie Tiefgang und Dichte pflegt. Mit Antonio Pappano tritt in London für das helveti-sche Alpenpanorama-Tonge-

mälde ein nicht minder span-nender Dirigent ans Pult – und für die Hauptrollen sind mit Gerald Finley, John Osborn, Malin Byström und Eric Half-varson hochkarätige Sänger verpflichtet worden.

Kleiner Bub ganz groß: Tell junior im Royal Opera House

So. 5.7., 15:45 uhr live im kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

Fr. 28.8., 19:00 uhr philharmonie berlin. live-Übertragung unter: www.deutsche-bank.de

kino: liVe-übertragung

rossini meets Schiller

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42 concerti Juli/August 2015

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Ausgabe am 28. auguSt

François-Xavier rothDer Neue am Rhein: Der französische Dirigent wird Generalmusikdirektor in Köln

teodor currentzisDie Lichtgestalt aus Perm verspricht für die Ruhrtriennale ein ganz anderes Rheingold

nina stemmeDie Sopranistin singt in Göteborg die Urauff ührung von Hans Gefors‘ Notorious

impressumVerlagconcerti Media gmbHMexikoring 29, 22297 Hamburgtel: 040/228 68 86-0Fax: 040/228 68 [email protected], www.concerti.deHerausgeber/chefredakteurgregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.)textchef Christoph Forsthoff (CF)redaktionsleitung Friederike HolmredaktionPeter Krause (Ressortleiter Oper, PK), insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Veronika Weiherautoren der Sommer-ausgabenFrank Armbruster, Karin Baumann, irene Bazin-ger, Christian Berzins, Michael Blümke, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Dr. Klemens Hippel (KH), Sören ingwersen (Si), Katherina Knees, Heiner Milberg, Roland Misch-ke, Sabine Näher, Dr. Matthias Nö ther, Helmut Peters, teresa Pieschacón Raphael, Elisa Rezni-cek, Antje Rößler, thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Volker tarnow, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV)anzeigenFelix Husmann(leitung Marken & Agenturen)tel: 040/228 68 [email protected] Benedek (leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur)tel: 030/488 28 [email protected] Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals)tel: 040/228 68 [email protected] Zerwer(Klassikveranstalter)tel: 030/488 28 [email protected] Jörg Roberts(Klassikveranstalter Hamburg)tel: 040/228 68 [email protected] Sim (Anzeigendisposition)tel: 040/228 68 [email protected] direktion/gestaltungtom leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Sandra Weisdruck und Verarbeitung Evers-Druck gmbH Heftauslage [email protected] Media gmbH, Postfach 600 423, 22204 Hamburg. tel: 040/65 79 08 08, Fax: 040/65 79 08 17, [email protected] (Bestellung unter Angabe der Regionalausgabe). Standard-Jahres abonnement: 25 € frei Hauserscheinungsweiseelf Mal jährlichiVW geprüfte auflage redaktionsschlussimmer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie ihre termine an: [email protected]. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle Rechteconcerti Media gmbH.zusatzDer terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankün digungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.

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