concerti Ausgabe München Februar 2015

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BAIBA SKRIDE Die lettische Seele offenbart sich jenseits der Schlagzeilen JEAN-GUIHEN QUEYRAS Blind gehört: »Das glaube ich nicht! Ich bin schockiert!« Anne-Sophie Mutter »Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist« DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN FEBRUAR 2015 MIT REGIONALTEIL MÜNCHEN 287 KONZERT- UND OPERNTERMINE

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concerti - Das Konzert- und Opernmagazin mit Regionalteil für München und Umgebung

Transcript of concerti Ausgabe München Februar 2015

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BAIBA SKRIDEDie lettische Seele o� enbart sich jenseits der Schlagzeilen

JEAN-GUIHEN QUEYRASBlind gehört: »Das glaube ich nicht! Ich bin schockiert!«

Anne-Sophie Mutter»Glücklich ist, wer vergisst,was nicht mehr zu ändern ist«

DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN FEBRUAR 2015

MIT REGIONALTEILMÜNCHEN

287 KONZERT- UND OPERNTERMINE

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Sol Gabetta und der französche Pianist Bertrand

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Neujahrskonzert mit den Wiener Philharmonikern

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Liebe Leserin, lieber Leser!Jüngst auf dem Amsterdamer Flughafen. Die Maschi-ne ist gelandet, hektisch strömen die Menschen den Ausgängen zu. Die Smartphones gezückt, wird auf dem Passagierförderband schon mal die Nebenfrau angerempelt, über den langsamen Mann vor einem geschimpft. Und dann erklingen in dieser ge reizten Stimmung auf einmal Flötentöne: Auf der anderen Seite fährt eine junge Frau vorüber, eine Querflöte an den Lippen, und spielt Bach. Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen, all diese gestressten Menschen entspannen sich, eine Ahnung von Frie-den und Ruhe erfasst die bizarre Szenerie …Musik habe einen direkten Zugang zur Seele, hat

Jean-Guihen Queyras bei unserem „Blind gehört“ ausgerufen und meiner Kol-legin Teresa Pieschacón Raphael die Gänsehaut auf seinem Arm gezeigt, als sie ihm Casals Beethoven-Aufnahme vorspielte. Ja, Musik sei die Krone des Zusammenlebens und eine Art, die Menschen zu kultivieren, meint auch sein Cellisten-Kollege Jan Vogler – und kritisiert, dass dies in Deutschland noch im-mer unterschätzt werde. Und Anne-Sophie Mutter fragt (sich) im concerti- Interview, wieviel es unserer Gesellschaft wert sei, mit Musik schon im Leben der Kinder das Bewusstseinsfenster zu öffnen für eine Welt, die das Miteinan-der in den Vordergrund stellt.Zuviel der hehren Deutungen? Nein, denn auch für den Zuhörer geht es eben um mehr als einen Konzertbesuch. Musik sollte zu unserem täglichen Leben gehören wie Lesen, Schreiben, Rechnen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen stressarmen Monat mit viel Musik – und das nicht nur am Flughafen …

Gregor Burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur

P.S.: Wir freuen uns, dass wir von dieser Ausgabe an nun auch allen concerti-Lesern im Südwesten der Republik einen umfangrei-chen Regionalteil präsentieren können!

KUrZ VorGEStEllt

Maximilian Theiss war erst Klavierlehrer, dann Or-ganist und Chorleiter und arbeitet jetzt als Musikjour-nalist. Der rote Faden, der sich durch all diese Tätig-keiten zieht: Sein Drang, Musik zu vermitteln und die Menschen für die Welt der Klassik zu begeistern.

Susanne Benda zog es schon zu Studienzeiten in den Süden der Republik nach Würzburg und Mün-chen. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert verfolgt die gebürtige Hannovera-nerin nun in Stuttgart als Redakteurin die dortige Musikszene.

Editorial

Ihr

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inhalt

3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 32 CD- & DVD-Rezensionen | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum

KONZERT

8 Glücklich ohne Plan BPorTrÄT Die Geigerin Baiba Skride musiziert seit frühen Kindertagen – und steht damit ganz in der musikalischen Tradition ihrer lettischen Heimat

10 »So ernst nimmt man mich zuhause nicht« inTerVieW Jenseits der magischen 50: Anne-Sophie Mutter über die Abnabe-lung ihrer Kinder, Fitnesstraining für die Bühne – und die Weisheit im Alter

14 »Musik ist die Krone der Gesellschaft«Kurz GeFrAGT Jan Vogler über Lebenskri-sen, die deutsche Einheit, musikalische Bildung und chinesische Küche

OPER

18 zurück in die zukunftFeuilleTon Unter Jossi Wieler gelingt der Oper Stuttgart ein spektaku lärer Spagat zwischen Bewahren und Erneuerung

20 Gesang gegen das VergessenoPern-TiPPS Das Beste aus Musik- und Tanztheater

DIE WELT DER KLASSIK

23 Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobteFeSTiVAlGuide Die interessantesten Bach-Festivals der kommenden Monate

30 die zukunft des KonzerteseSSAY Form follows Function: Wir müssen vielfältige und kreativere Formen erschaffen. Ein Beitrag von Folkert Uhde

36 »ich bin schockiert!«Blind GehörT Der Cellist Jean-Guihen Queyras hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

10Anne-sophie Mutter

Ohne Altersgrenze

14Jan VoglerMit großem Glück

36Jean-guihen Queyras

Voller Neugier

RUBRIKEN

An dieser Stelle fi nden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, München, Mitteldeutschlandund Südwest die Regionalseiten.

REGIONALSEITEN

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KUrZ & Knapp

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Als Mutter Telemann sich irrte„... ja sie untersagte mir (die Musik), um meine Zeit den Studien allein zu widmen“: Welch ein Glück, dass Mutter Telemann sich mit ihrem Ver-bot für Sohn Georg Philipp nicht durchsetzte! Dabei war sie es gewesen, die dem Filius die ers-ten Klavier- und Gesangsstunden ermöglichte, wie in dem jetzt im Historischen Staatsarchiv Lettlands entdeckten autobiografischen Manu-skript Telemanns von 1738 ebenfalls zu lesen ist – und am Ende ganz froh war, dass der erfolgrei-che Musiker-Sohn ihr finanziell helfen konnte.

Millimeter misst die kleinste Geige der Welt – und wiegt gerade einmal 1,46 Gramm. Allein ihr Etui ist richtig schwer: 28,33 Gramm...

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... die klassische Musik der Liebe ist in Dur, die roman-tische in Moll. Hugo von Hoffmannsthal

Musiklehrer haben es schon immer geahnt, nun hat es das Deutsche Institut für Wirt-schaftsforschung (DIW) bestätigt: Jugendli-che, die in jungen Jahren ein Instrument er-lernen, erzielen bessere Schulnoten als ihre Altersgenossen. Darüber hinaus sind sie ge-wissenhafter, offener und ehrgeiziger, zeigt die DIW-Langzeitstudie. Ein positiver Effekt, der auch unter Kindern Bestand hat, die aus Elternhäusern mit gleichem Bil-dungsniveau und Einkommen stammen.

Wer MuSizierT, iST BeSSer in der Schule

= Allgemeine Differenz

waS iSt EinE ...

oBerdoMinAnTe?Bevor uns jetzt Machotum vorgewor-fen wird: Natürlich geht es an dieser

Stelle nicht um eine böse Spitze gegen die Emanzipation oder selbstbewusst auftrumpfende Damen, sondern nur um einen Begriff aus der Harmonielehre. Gemeinhin auch Dominante genannt, bezeichnet dieser die fünfte Stufe einer (Dur-/Moll-)Tonleiter.

= Differenz in gebildeteren Familien

Bildungsunterschiede durch Musikunterricht***

Sprachvermögen

Abstraktionsfähigkeit

Mathematisches Verständnis

Schulnote Deutsch

Schulnote Fremdsprache

Schulnote Mathematik

Gewissenhaftigkeit

Offenheit für Neues

***

***

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3 Fragen an ...JürGen GoSch

Sie selbst lieben Klassik, doch in ihren restaurant erklingt meist u-Musik: Mögen Fischliebhaber keinen Mozart?Zwischen Fisch und klassischer Musik gibt es eigentlich keinen direkten Zusammenhang – zwischen Gosch und geselliger Stimmung aber seit der ersten Stunde! Das drückt sich dann natürlich auch in der Musik-Wahl aus: Bei uns wird nun mal richtig gut gegessen und gefei-ert – andere Klassiker kommen meinen Gästen heute nicht mehr auf den (Platten-)Teller.

ihr lieblingswerk ist sicher Schuberts Forelle – oder eher Bizets Perlenfischer?Hauptsache Fisch-Dur! Aber im Ernst: Grund-sätzlich höre ich mir alles an – und da kann es sein, dass mir Stücke aus den unterschied-lichsten Epochen gefallen. Apropos, wie wäre es denn noch mit Hamburger Ebb‘ und Fluth von Telemann, La Mer von Debussy oder Zemlinskys Seejungfrau?

Sie selbst singen gern, indes eher u-Musik. reizt es Sie nicht, sich einmal auf einer Geige oder oboe zu erproben?Als gelernter Maurer habe ich es immerhin bis zum Krabbenpul-Weltmeister geschafft – die ganz feinen Handgriffe sind meinen Flossen allerdings doch eher fremd geblieben. Auf meinen Stimmbändern kann ich aber so laut spielen, dass man etwaige Ungenauigkeiten nicht mehr heraushört. Und seit kurzem bin ich immerhin gefragter Opa-Sänger ...

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Deutschlands berühmtester Fisch-Gastronom: Von Sylt aus hat Jürgen Gosch die Republik erobert

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porträt

brachte ihr das Singen bei, ebenso wie den Geschwistern Linda und Lauma, mit denen sie schon früh im Trio musi-zierte. „Für meine beiden Schwestern und mich war es nie langweilig, wir haben im-mer zusammen Musik ge-macht, und es hat sich ganz automatisch ergeben, dass wir auf eine Musikschule gegan-gen sind.“ All das ohne elter-lichen Druck oder gar Drill: Für Skride, die außer Geige auch Klavier spielt, war die Beschäftigung mit Musik von Anfang an das Natürlichste auf der Welt. Einen „Plan B“ hatte sie nie.

Kinder müssen mit Mu-sik in Kontakt gebracht werden: Eine Binsen-

weisheit – und doch kann man diesen Gedanken nicht oft ge-nug wiederholen, gerade in Zeiten, wo viele Hausmusik nur noch vom Hörensagen kennen und schulische Mu-sikangebote schwinden. Ein lebendes Beispiel für die posi-tiven Effekte solch einer frü-hen Einbindung von Musik in den Alltag ist Baiba Skride. Mit einem Chordirigenten als Va-ter und einer Pianistin als Mutter wurde sie in Riga in ein musikalisches Elternhaus geboren. Die Großmutter

Eine Musikbegeisterung, die indes nicht nur für ihre Familie, sondern für ihr ganzes Land zu einem Markenzeichen ge-worden ist. Besonders die aus-geprägte Chortradition gehört zur Identität Lettlands, dessen Bürger bei der „Singenden Re-volution“ in den baltischen Staaten in den Jahren 1989 und 1990 mit Volksliedern friedlich gegen die sowjetischen Macht-haber protestierten. „Wir ha-ben schon immer gesungen“, wirft Skride einen Blick zurück in die Geschichte ihrer Heimat.

„Ich glaube, jeder Zweite ist in irgendeinem Chor, wir sind wirklich ein singendes Volk.“

Was zählt, ist das Werk

Auf der Klassiklandkarte hat Lettland trotz seiner nur zwei Millionen Einwohner mittler-weile einen klangvollen Na-men, hervorragende Musiker wie Mariss Jansons, Gidon Kre-mer, Elına Garanca, Andris Nelsons spielen, singen und dirigieren in der obersten Liga. Wobei Skride – die in Rostock studierte und heute in Ham-burg lebt – die große Karriere nie geplant hat. „Ich werde oft gefragt, wie man Solo-Geigerin wird, aber ich habe darauf nicht wirklich eine Antwort. Natürlich habe ich dafür gear-beitet, aber es ist dann einfach so gekommen.“ Ihre ersten Wettbewerbe spielte sie nicht,

Glücklich ohne Plan Bdie Geigerin BAiBA SKride musiziert seit frühen

Kindertagen – und steht damit ganz in der musikalischen Tradition ihrer lettischen heimat. Von Jakob Buhre

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Musikalische Botschafterin ihres Heimatlandes im Jahr der lettischen EU-Ratspräsidentschaft: Baiba Skride

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um zu gewinnen, sondern um – nach dem Ende der Sowjet-union – außerhalb ihres Lan-des andere Musiker und Spiel-weisen kennenzulernen.

Unterwegs mit Musik ihres Landsmannes Pēteris Vasks

Anders als manche Kollegin ist Skride bis heute auch keine Geigerin großer Schlagzeilen.

„Letten stellen sich nie unange-nehm in den Vordergrund“, charakterisiert sie ihre eigenen Landsleute. Zum Feuilleton-Liebling avancierte sie den-noch: „Grazile Fröhlichkeit“ –

„feiner, dichter Klang“ – „stra-tosphärisch“ sind nur einige der Attribute, mit denen Kriti-ker von ihrem Geigenspiel schwärmen. Wie auch von dem Erlebnis, dass hier eine Inter-pretin nicht sich, sondern die Komponisten in den Vorder-grund rückt. So nimmt die Musikerin sich folgerichtig mit großer Selbst-verständlichkeit der Avant-garde an. In ihrer Diskographie steht Ysaÿe neben Bach, Schu-bert neben Schostakowitsch, zuletzt nahm sie das Violinkon-zert von Karol Szymanowski auf. Und auch den Werken ih-res Landsmannes Peteris Vasks widmet sich die 33-Jährige, im März etwa führt sie in Ham-burg und München sein Vio-linkonzert Distant Light auf. Auf die Frage, ob sie als gebür-tige Lettin hierfür die Idealbe-setzung sei, winkt Skride je-doch ab: „Das würde ich nie-mals behaupten. Ich will meine Interpretation auch nicht so hochhängen. Musik muss of-fen sein, sie muss auch von komplett anderen Kulturen interpretiert werden. Das gibt der Musik nur Gutes.“ Es ist eben das Werk, das zählt.

Baiba Skride (Violine), Lauma Skride (Klavier), Oslo Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko (Leitung). Orfeo

Szymanowski: Violinkonzerte nr. 1 op. 35 & nr. 2 op. 61, Mythen op. 30

Cd-tipp

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/baibaskride

erleben Sie Baiba Skride mit Alban Bergs Violinkonzert in der digital concert hall!

onlinE-tipp

Berlin Fr. 6.2., 20:00 uhr Komische oper Baiba Skride (Violine), Orchester der Komischen Oper Berlin, Henrik Nánási (Leitung). Werke von Brahms & Bartók

hAMBurG Mo. 9.3., 20:00 uhr laeiszhalle Baiba Skride (Violine), Sinfonietta Rīga, Normunds Šnē (Leitung). Werke von Tüür, Mendelssohn, Mozart, Vasks u. a.

München Sa. 14.3., uhr residenz (herkules-saal) Programm siehe Hamburg

WorMS Fr. 17.4., 20:00 uhr Kultur- und Tagungszentrum Baiba Skride (Violi-ne), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Titus Engel (Leitung). Werke von Dvořák, Rihm & Zemlinsky

MAinz Sa. 18.4., 19:30 uhr rheingoldhalle Programm siehe Worms

KArlSruhe So. 19.4., 19:30 uhr Konzerthaus Programm siehe Worms

STuTTGArT di. 19.5., 20:00 uhr liederhalle (Beethoven-Saal) Baiba Skride (Violi-ne), City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung). Werke von Mozart & Bruckner

düSSeldorF di. 2.6., 20:00 uhr Tonhalle Programm siehe Stuttgart

eSSen So. 14.6., 17:00 uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Baiba Skride (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Alban Gerhardt (Violoncello) u. a.

KonZErt-tippS

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charmantem Understatement – selbst wenn es um ihr Alter geht.

Eigentlich spricht man eine Dame nicht auf Ihr Alter an, aber da es ja überall zu lesen war …(lacht) … und ich damit über-haupt keine Probleme habe …

Seit bald vier Jahrzehnten steht Anne-Sophie Mut-ter mittlerweile auf der

Bühne: Hochkonzentriert scheint die berühmteste Gei-gerin der Welt dort stets der Ernst in Person, verzieht kaum eine Miene. Im Interview hin-gegen lacht und lächelt die 51-Jährige und kokettiert mit

… ist die magische 50 tat säch lich nie ein Thema für Sie ge wesen?Nein, das ist nur eine Zahl (lacht). Richtig ist natürlich, dass man mit zunehmendem Alter an seiner sportlichen Form arbeiten muss: Man ist mit 51 zwangsläufig nicht mehr so fit wie mit 30 und so treibe

»So ernst nimmt man mich zuhause nicht«

Jenseits der magischen 50: Anne-SoPhie MuTTer über die Abnabelung ihrer Kinder, Fitnesstraining für die Bühne –

und die Weisheit im Alter. Von Christoph Forsthoff

Alles eine Frage des Alters? Aber nicht doch: Anne-Sophie Mutter strahlt immer

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Die Sie ja aber dank des Sports locker bewältigen – das klingt, als könne es eigentlich keine Altersgrenze für einen Musiker geben. Oder doch?Natürlich gibt es für einen kre-ativen Menschen keine Alters-grenze, aber es kommt sicher der Tag, an dem die Feinmoto-rik nicht mehr den hohen An-sprüchen genügt, die man an sich selbst hat. Dann ist die Frage: Stelle ich die Feinmoto-rik auf die gleiche Stufe wie die geistigen Früchte, die ich jetzt ernten kann und über die ich vor 30 Jahren noch nicht verfügen konnte?

Und wie lautet die Antwort?Es gibt darauf nur zwei Ant-worten. Zum einen die der stürmischen Jugend, die ich gegeben habe, als ich den gro-ßen Nathan Milstein Ende der 70er Jahre mit meiner wunder-baren Lehrerin Aida Stucki in Luzern das Brahms-Konzert spielen hörte: Er hatte offen-sichtlich technisch große Mü-hen, und ich habe das körper-lich als sehr bedrohlich emp-funden, er tat mir wahnsinnig leid. Doch im Sturm und Drang der Jugend geht man davon aus, dass solch eine menschliche Schwäche nicht auf die Bühne gehört.

Und die andere Antwort?Im Laufe der Jahre habe ich viele Dirigenten begleitet, die genau wie ich älter wurden – und habe dabei doch immer wieder festgestellt, dass über

ich, seit ich 40 bin, regelmäßig Sport. Das tut mir sehr gut, be-freit enorm und gibt mir auch die nötige körperliche Frische, um mich auf der Bühne zu ver-ausgaben.

Das klingt wie das Credo der Best Ager …

… ich kenne keine Gedanken wie: Huch, die Hälfte des Le-bens ist um. Wer weiß, viel-leicht bin ich morgen tot – es hat doch gar keinen Sinn, sich über die Dinge aufzuregen. Da halte ich es mit der Fleder-maus: Glücklich ist, wer ver-gisst, was nicht mehr zu ändern ist (lacht).

Andererseits machen einem die 50 auch bewusst, dass …

… man so langsam weise werden müsste (lacht). Das ist natür-lich ein Problem, denn diesen Ansprüchen kann ich nicht genügen …

… bleiben wir also beim Sport – was steht da bei Ihnen auf dem Trainingsplan?Joggen bei schönem Wetter – wobei ich am Konzerttag selbst keinen Sport treibe, das wäre kontraproduktiv. Ansonsten hauptsächlich joggen, wandern, bergsteigen – und wenn sonst nichts da ist, gehe ich ins Fit-nessstudio und reiße ein biss-chen an den Geräten herum.

Und wie oft betätigen Sie sich sportlich?Drei- bis fünfmal die Woche. Natürlich nicht, wenn ich auf Tournee bin, da gibt es dann schon mal einige Tage, wo ich nichts tue – wobei ein Konzert, abgesehen von der geistig-emotionalen Komponente, ja auch eine große körperliche Anstrengung ist.

allem der Geist steht. Der Geist, der ein Orchester in einer Art und Weise zu inspirieren ver-mag wie ein jüngerer Musiker das zwangsläufig nicht kann, weil ihm eben das gelebte Le-ben und Leiden, vielleicht auch das körperliche Leiden fehlt.

Bleibt die Frage nach Ihrer ganz persönlichen Antwort.Ich scheine mich da noch in der Mitte zu befinden. Aber ich weiß nicht, wie ich darüber denken werde, wenn ich sub-jektiv der Meinung bin, ich hätte musikalisch noch so un-geheuer vieles zu sagen, aber der Körper es nicht mehr in der makellosen Perfektion zu prä-sentieren vermag, die wir alle von uns selbst erwarten.

Macht Ihnen eine solche Aussicht Angst?Überhaupt nicht. Ich habe zwei großartige Kinder, ein total erfülltes Leben, meine Stiftung, viel zu viel Arbeit, viel zu viel Neugierde auf neues Reper-toire – mir macht eigentlich nichts Angst, was mich selbst betrifft, sondern wie jeder Mut-ter nur alles, was die Kinder

»Mir macht eigentlich nichts Angst, was mich selbst betrifft«

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eine Geigerin der Superla-tive: Wohl kaum ein Musiker ist auf ihrem Instrument je so berühmt gewesen wie die gebürtige Badenerin. Schon als 13-Jährige debütierte Anne-Sophie Mutter 1977 in Salzburg unter herbert von Karajan, Konzerte mit den Berliner Philharmonikern machten sie rasch weltbe-kannt. Sie spielt zwei wertvolle Stradivari-Geigen; über 100 CD-Aufnahmen dokumentieren ihr Schaff en.

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doch mit jeder Erfahrung wird man ja auch … nicht unbedingt klüger, aber einfach besser prä-pariert (lacht).

Besuchen Ihre Kinder noch regelmäßig Ihre Konzerte? Wenn es sich ergibt, dann schon – zumal es sie nichts kostet, denn sie bekommen ja Freikarten: Wenn man dann nicht kommt, ist einem eh nicht zu helfen (lacht).

Musikalisch wird es von den beiden vermutlich keine Kritik geben, aber gibt es von Ihrem Sohn und Ihrer Tochter schon mal andere Anmerkungen zu Ihren prachtvollen Roben?Nein, so ernst nimmt man mich zuhause nicht (lacht).

Dann stelle ich mal die Frage: Was ist das Besondere an diesen Dior-Roben, denen Sie ja schon seit Jahrzehnten die Treue halten?Sie sind einfach bequem. Das ist ein Komfortfaktor, und ich möchte ungern irgendetwas

angeht. Allein um deren Per-fektion auf der Bühne sorge ich mich nicht (lacht).

Nun beginnen Ihre Kinder, ihre eigenen Wege zu gehen, beide studieren – fällt Ihnen diese Abnabelung schwerer oder Ihren Kindern?Wir tun gegenseitig so, als ob das alles ganz easy ist (lacht). Doch ich denke, meinen Kin-dern fällt es leichter als mir – allerdings bemühe ich mich, cool zu bleiben, was ich aber leider nicht unbedingt bin.

Und wie gehen Sie dann damit um?Man muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Kin-der eine Leihgabe sind und kein Besitz – genauso wenig wie man seinen Ehepartner besitzt. Man darf sie eine Wei-le in eine Richtung weisen, die man für lebenswert hält und sie auf einiges vorbereiten, doch letztlich haben wir alle unsere Erfahrungen selbst ge-macht. Nicht immer nur gute,

auf der Bühne verändern, was mich von der Musik ablenken könnte: Höhere Schuhe, flache-re Schuhe, spitzere Schuhe – Pustekuchen! Es ist gut, so wie es ist, ich möchte mich ganz auf das Konzert konzentrieren können, und entsprechend sind die Kleider seit Jahrzehn-ten immer dieselben in wech-selnden Farben.

Böse Zungen würden da die Frage stellen …

… also doch noch mal (lacht) … daran merke ich, wir kommen zum Ende …

… ob wegen der teuren Kleider auch Ihre Gagen so hoch sind.Ich denke, das ist Angebot und Nachfrage – so wie überall.

Aber finden Sie es nicht bedauerlich, wenn sich gerade viele junge Menschen ob der hohen Eintrittspreise einen Konzertbesuch nicht leisten können?Wenn ich sehe, was eine Karte für ein Fußballspiel kostet und Fo

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Unermüdlich: Anne-Sophie Mutter sucht stets nach Perfektion in ihrer Arbeit – und findet, dass Musik in der Schule und in den Medien eine viel zu geringe Rolle spielt

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Nein. Die Frage lautet: Wieviel ist es uns wert, im täglichen Leben eines kleinen Kindes das Bewusstseinsfenster zu öffnen für eine Welt, die die Imagina-tionskraft fördert und das Mit-einander in den Vordergrund stellt? Musik quasi als olympi-sche Disziplin: Ich hole das Beste aus mir selbst heraus und tue es mit anderen zusammen. Meiner Meinung nach geht die andere Fragestellung völlig vorbei an dem wunden Punkt unserer Zeit.

wie voll die Stadien jedes Wo-chenende sind, dann wage ich im Umkehrschluss zu behaup-ten: Das Problem ist doch nicht der Kartenpreis, sondern dass wir mittlerweile bereits die zweite, wenn nicht dritte Ge-neration von Kindern haben, an denen die Musik bewusst vorbeigeführt wird.

Inwiefern?Klassik spielt in den Medien keine Rolle, es gibt in der Schu-le höchstens zwei Musikstun-den pro Woche und die klassi-sche Musik wird in eine elitäre Elfenbeinecke geschoben, wo sie nicht hingehört. Musik ge-hört genauso zum Leben wie Literatur: Wir lernen ja auch das Lesen und das Rechnen – und gemeinsames Musizieren bringt mehr Spaß und vor al-lem mehr sozial wichtige Kom-ponenten in das Leben eines Kindes.

Die bisweilen hohen Eintrittspreise sind also kein Grund für den Mangel an jungem Publikum in Klassikkonzerten?

30. Mai - 1. August 2015

Infos und Karten unter:www.weilburger-schlosskonzerte.de(0 64 71) 94 42 -10 / 11

Anne-Sophie Mutter (Violine)Royal Concertgebouw Orchestra Andris Nelsons (Leitung) Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll

München Sa., 7.3., 20:00 uhr Gasteig

düSSeldorF So. 8.3., 20:00 uhr Tonhalle

STuTTGArT Mo. 9.3., 20:00 uhr liederhalle (Beethoven-Saal)

dorTMund Fr. 13.3., 19:00 uhr Konzerthaus

Anne-Sophie Mutter (Violine)Lambert Orkis (Klavier) Bartók: Violinsonate Nr. 2, Beethoven: Violinsonate Nr. 10 G-Dur, Respighi: Violinsonate h-Moll, Ravel: Tzigane

Berlin Mo. 15.6., 20:00 uhr Philharmonie

Köln Mi. 17.6., 20:00 uhr Philharmonie

FreiBurG do. 18.6., 20:00 uhr Konzerthaus

FriedrichShAFen Mo. 19.6., 20:00 uhr, Graf-zeppelin-haus

hAMBurG Mo. 22.6., 19:30 uhr laeiszhalle

Bonn Mo. 29.6., 20:00 uhr Beethovenhalle

MAnnheiM So. 5.7., 20:00 uhr rosengarten

KonZErt-tippS

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mutter

30 Jahre später: Anne-Sophie Mutter spricht über ihre Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern

onlinE-tipp

Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier), Deutsche Grammophon

The Silver Album. Werke von Brahms, Beethoven, Fauré, Kreisler, Massenet Mozart, Penderecki, Previn, ravel u. a.

Cd-tipp

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14 concerti Februar 2015

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tägliche Pflege und Liebe – das muss man schon alles sehr gut im Auge behalten.

… das Leben in der DDRIch würde sagen: gut überlebt (lacht). In der DDR war das Geheimnis die Familie die Zel-le, in die man hineingeboren wurde – und da hatte ich ein Mordsglück, weil meine Fami-lie eine typische Ostberliner Intellektuellenfamilie war, die

… Glück oder MelancholieJe länger ich Musik mache, des-to mehr gewinnt dies zweite Wort an Bedeutung. Ich bin im Grunde ein sehr positiver Mensch, aber ich glaube schon, dass die Melancholie, die durch die Beobachtung der Welt und des Lebens ohnehin entsteht, in der Musik und im Ausdruck eine immer stärkere Note be-kommt. Es wäre vielleicht et-was platt zu sagen, dass die Melancholie in Verbindung mit dem Glück generell die Cel-lofarbe ist, aber es ist vielleicht das Feld, auf dem man als Cel-list am meisten gefragt ist.

… LebenskrisenTäglich (lacht). Natürlich braucht jeder Mensch eine ge-wisse Sorglosigkeit, um über-haupt sein Leben leben zu können – doch gleichzeitig ist da dieser tägliche Kampf, der Verantwortung des Lebens ge-recht zu werden. Eine Le-benskrise kommt vor allem dann, wenn man bestimmte Faktoren jahrelang vergessen hat: Ich habe eine selten glück-liche Familie, wir wohnen hier in New York zusammen, trotz-dem bin ich weltweit unter-wegs, meine Festivals müssen blühen und gedeihen, gleich-zeitig braucht mein Cellospiel

sich für alles interessierte und dazu noch eine starke Öffnung zum Westen hatte durch Kon-takte meines Vaters. Wir haben das Glück gehabt, dass wir zu-hause wirklich diese Freiheit empfinden konnten, die die DDR uns nicht gegeben hat.

… die Staatskapelle DresdenDas war für mich eine völlig andere Welt: Ich kam aus Ber-lin und habe mich gewundert,

»Musik ist die Krone der Gesellschaft«

in new York wurde JAn VoGler zum Star – heute ist der cellist auf allen großen Bühnen der Welt unterwegs.

hier spricht der gebürtige ost-Berliner über ...

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In der DDR wie auch heute: Die Familie ist für Jan Vogler das Kraftzentrum

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Februar 2015 concerti 15

ludWiGShAFen do. 19.2., 20:00 uhr BASF-Feier-abendhaus Jan Vogler (Violoncello), Moritzburg-Festival Ensemble. Schubert: Forellenquintett, Oktett

Köln Fr. 27.2., 20:00 uhr Philharmonie Jan Vogler (Violoncello), WDR Sinfonieorchester Köln, Eliahu Inbal (Leitung). Werke von Bloch & Schostakowitsch

hAMBurG do. 12.3., 20:00 uhr, So. 15.3., 11:00 uhr laeiszhalle (Großer Saal) Jan Vogler (Violoncello), Sarah Wege-ner (Sopran), Tora Augestad (Mezzo-sopran), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Werke von Widmann & Beethoven

Kiel Sa. 14.3., 19:00 uhr Schloss Programm siehe Hamburg

JenA 23.4., 20:00 uhr Volkshaus Jan Vogler (Violoncello), Hrachuhí Bassénz (Sopran), Jenaer Philharmonie. Werke von Yardumian, Mansurjan, Komitas & Chatschaturjan

dreSden Fr. 29.5., 20:00 uhr Semperoper Jan Vogler (Violoncello), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Sir Antonio Pappano (Leitung). Werke von Rachmaninow, Tschai-kowsky & Sibelius

roSTocK Sa. 27.6., 19:30 uhr Villa Papendorf Jan Vogler (Violoncello), Matthias Kirschnereit (Klavier). Werke von Bach, Beethoven & Schostakowitsch

KiSSinGen So. 21.6., 16:00 uhr regentenbau (rossini-Saal) Feng Ning (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Daniel Kot-linski (Bassbariton), Donald Sulzen (Klavier). Werke von Piazzolla, Saint-Saëns, Tschaikowsky, Liszt u. a.

KonZErt-tippS

Jan Vogler (Violoncello), Giuliano Carmignola (Violine), Robin Peter Müller (Violine & Leitung), La Folia Barockorchester. Sony Classical

concerti di Venezia – Werke von caldara, Marcello, Porpora, Vandini & Vivaldi

Cd-tipp

mit welcher Versenkung die Musiker dort in der Staatska-pelle spielten – das kannte ich aus Berlin in der Form nicht. Natürlich gab es auch dort her-vorragende Orchester, aber diese Versenkung, die damals die Staatskapelle auszeichnete, diese völlige Hingabe an die Musik hat mich sehr beein-druckt, und da habe ich viel gelernt.

… die deutsche EinheitDie größte Sache meines Le-bens – und es wird auch die größte Sache bleiben! Die mein Leben komplett verändert hat: Die Welt hat sich in die Rich-tung gedreht, die immer mei-nen Idealen entsprach – ich bin ein leidenschaftlicher Kosmo-polit. Mich interessiert diese Internationalität der Musiker-welt, dieser Austausch der Kul-turen, diese Mehrsprachigkeit, Offenheit und Grenzenlosig-keit, die die Musikwelt durch die Wende beispielhaft gewon-nen hat.

… chinesische KücheMeine Frau kocht wahnsinnig gut chinesisch (lacht). Und wann immer ich hier in New York bin, kann ich eine Gesun-dung auch in Bezug auf meinen Speiseplan erleben, denn wenn ich toure, ist die Ernährung doch immer sehr ungesund. Mein Lieblingsgericht ist Gong Bao Chicken: Hühnchen mit Paprika und Erdnüssen oder Cashew-Kernen, mit einer et-was dickeren und schärferen Soße … umwerfend!

… WerteIch glaube sehr an menschliche Beziehungen, an Freundschaf-ten. Für mich sind Menschen genauso wichtig wie die Musik

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/vogler

Jan Vogler spricht über künstlerische und emotionale Freiheit im Porträt

onlinE-tipp

– und oftmals kommt eine Ins-piration von Freunden oder Musikpartnern, die genauso intensiv oder sogar noch stär-ker ist als meine eigenen Ge-danken. Mich interessieren Menschen wahnsinnig – von meiner Familie bis zum Publi-kum: Gerade mit einer Bach-Suite gehe ich oftmals in einen Saal und mich interessiert zu-nächst mal, wer die Menschen sind, die da sitzen – wer ist das, wie hören die zu? Und das be-stimmt dann auch meine In-terpretation sehr stark.

… musikalische BildungMusik, das hat schon Konfuzi-us gesagt, ist die Krone der Gesellschaft. Eine unglaublich vielfältige und ästhetische Art, sich zu verständigen und auch die Menschen zu kultivieren

– im wahrsten Sinne des Wortes. Für Kinder hat Musik eine gan-ze starke Bildungs- und Prä-gungsfunktion, auch fürs Ge-hirn. Es geht nicht darum, dass jeder Jugendliche am Ende in der Carnegie Hall sitzen und sein Geld bezahlen soll, damit

wir gefälligst dort auftreten können, sondern man muss es viel abstrakter sehen: Mit je-dem Musik-Stein, der in diese Richtung gebaut wird, bauen wir auch eine gesündere Gesell-schaft – das wird, gerade in Deutschland, noch unter-schätzt.

Christoph Forsthoff

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Februar 2015 concerti 17

OpeRDie interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen

Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

18_Feuilleton zurück in die zukunft Unter Jossi Wieler gelingt der Oper Stuttgart ein stiller, aber spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und Erneuerung – Teil 8 der Reihe „Die Zukunft der Oper – die Oper der Zukunft“ 20_ opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanz-theater – ausgewählt von unserem Experten Peter KrauseFo

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Stuttgarter Inszenierung: Arnolds Schönbergs Die glückliche Hand

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brecht Puhlmann berufen wur-de, sollte ein Gegenentwurf zum Klassik-Starrummel ent-stehen: ein Ort der Entschleu-nigung, eine Arbeitsstätte mit einem festen Kreis von Regis-seuren und Dirigenten, einem breit aufgestellten, hochklassi-gen Solistenensemble und mit einem Repertoire, das die Gat-tung zwischen neu gedeuteten bekannten Opern und unbe-kannten, also wiederentdeck-ten Werken – wie etwa im Fe-bruar Niccolò Jommellis Bere-nike – oder Uraufführungen, zeitgemäß neu definiert.

„Opernklösterle“ spotteten an-fangs einige zynisch über den

Kunst als geschützter Raum: Wer nach einem Musterbeispiel für die-

ses Bild sucht, der wird im größten Drei-Sparten-Theater Europas fündig. Das mag auch daran liegen, dass die Oper Stuttgart von einem Künstler geleitet wird: Jossi Wieler, Jahr-gang 1951, ein leiser, kluger, präziser, behutsamer Mann, ist 2011 angetreten, um das rasant rotierende Karussell der gro-ßen Namen im Opernbetrieb anzuhalten. In Stuttgart, so die Vision des Schweizer Regis-seurs, der 2009 als Nachfolger des in mehrfacher Hinsicht unglücklich agierenden Al-

proklamierten hermetischen Musiktheater-Zirkel – vielleicht auch mit einer Spur Neid. Dass die kritischen Stimmen indes in Wielers dritter Spielzeit lei-se geworden sind, liegt vor allem daran, dass auch in der

zurück in die zukunftunter Jossi Wieler gelingt der oper Stuttgart ein

stiller, aber spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und erneuerung – Teil 8 der reihe die zuKunFT

der oPer – die oPer der zuKunFT. Von Susanne Benda

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und Wie geht es weiter mit

der über 400 Jahre alten Gattung Oper? Die vor einem Jahr gestartete reihe fragt konstruktiv kritisch nach der zukunft des Musiktheaters, stellt Künstler und Konzepte vor, die Neues wagen.

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Oper Stuttgart nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht werden sollte. Entscheidend hierfür ist nicht zuletzt der Abgang von Andrea Moses zum Ende der letzten Saison gewesen: Die Hausregisseurin hatte gemeinsam mit dem In-tendanten, seinem Chefdrama-turgen und Ko-Regisseur Sergio Morabito, der gut ver-netzten Operndirektorin Eva Kleinitz sowie dem Generalmu-sikdirektor Sylvain Cambre-ling das Profil des Hauses prä-gen sollen – doch ihre Insze-nierungen, die quirlige Cene-rentola einmal ausgenommen, waren eher selten auf dem Ni-veau anderer Neuproduktio-nen. Moses‘ Weggang hat nun

Plätze freigeräumt, die es etwa möglich gemacht haben, in dieser Spielzeit Andrea Breth für die Inszenierung von Wolf-gang Rihms Jakob Lenz zu gewinnen: Die Produktion wur de prompt zum Publikums-Renner – und in die Zelle des Opernklösterles drang reich-lich Glanz von außen, der wie-derum für entsprechende Auf-merksamkeit gesorgt hat.

Das Publikum folgt den neuen Wegen inzwischen gern

Auch das in manchen Stimm-fächern gut, womöglich gar ein bisschen zu üppig bestückte Ensemble, das wundervolle Talente wie Ana Durlovski oder Diana Haller birgt, wird mittlerweile immer wieder verstärkt durch prominenten Besuch von auswärts. So nimmt die Oper Stuttgart im Opernkarussell heute eine Po-sition nahe des Zentrums ein, auf der es zwar rund geht, aber nicht ganz so wild wie andern-orts. Einen richtigen Bühnen-Flop gab es nur einmal: bei Rudolf Freys mut- und blutlosem Na-bucco. Ansonsten sorgte vor allem das Regieduo Jossi Wie-ler und Sergio Morabito in den letzten Spielzeiten für höchste Standards: mit einer ernst ge-nommenen, tiefenpsycholo-gisch ausgeleuchteten Sonnam-

bula Bellinis, mit der Urauffüh-rung von Mark Andres viel-schichtiger Oper Wunderzai-chen, mit Strauss’ Ariadne auf Naxos, bei der Vorspiel und Oper auf zwingende Weise in der Reihenfolge ihrer zeitli-chen Entstehung gegeben wur-den, sowie mit der hinreißen-den Wiederentdeckung von Edison Denisows Der Schaum der Tage. Etliches wurde aus der Puhlmann-Ära übernom-men und Rückgriffe auf die große Ära Klaus Zeheleins, un-ter dem Wieler und Morabito als Opernregie-Duo zusam-menfanden, gibt es ebenfalls

– jeweils sowohl im personellen als auch im Produktionsbe-reich: Wieler ist ein Intendant, der für den Blick nach vorne eine starke Verankerung im Vergangenen sucht.Das Publikum bringt zuneh-mend zum Ausdruck, dass es diesen Weg goutiert: In seiner dritten Spielzeit trägt Jossi Wieler trotz streckenweise leicht monochromer Spielplä-ne eine spürbare Woge der Sympathie. Bis 2018 haben Stadt und Land unlängst den Vertrag des Intendanten ver-längert. Die lange schon ge-plante Sanierung des Stuttgar-ter Opernhauses wird wohl erst danach stattfinden.

So. 15.2., 18:00 uhr oper Stuttgart Jommelli: Berenike, Königin von Armenien Gabriele Ferro (Leitung), Jossi Wieler & Sergio Morabito (Regie & Dramaturgie) Weitere Termine: 19.2., 22.2., 9.5., 17.5., 22.5., 25.5., 30.5., 4.6.

So. 28.6., oper Stuttgart Verdi: Rigoletto Sylvain Cambreling (Leitung), Jossi Wieler & Sergio Morabito (Regie & Dramaturgie)Weitere Termine: 1.7., 6.7., 10.7., 15.7., 18.7.

opErn-tippS

Bejubelte Inszenierungen des Stuttgarter Regie-Duos: Edison Denisows Der Schaum der Tage (l.) und Wunderzaichen von Mark Andre

Team mit Synergien: Sergio Morabito (l.) und Jossi Wieler

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Januar 1985 in der damals noch wirklich alternativen

Hamburger Kulturfabrik Kamp nagel: John Neumeier bringt seine Ballett-Vision der Shakespeare-Tragödie auf die Bühne – mit denTänzerlegen-den Gamal Gouda und Gigy Hyatt als Othello und Desde-mona und mit der feinen, An-teil nehmenden Musik von Arvo Pärt und Alfred Schnitt-ke. „Die Unmöglichkeit, einen anderen Menschen wirklich zu kennen, das ist das Hauptthe-ma von Othello und Desdemo-na“, proklamierte damals der Choreograph und schuf ein Meisterwerk der psychologi-

schen Einfühlung mit den Mit-teln des Tanzes. Einen Genie-streich der Intensität durch Intimität. 30 Jahre später wagt sich sein Kollege Mario Schrö-der in Leipzig an den großen Stoff und fragt wiederum psy-chologisch: „Was kann einen Menschen dazu bringen, das zu vernichten, was er am meis-ten liebt?“ Der Fremde zerstört in seiner Verzweiflung das We-sen, das ihm Halt gab – und damit sich selbst.

Der schwarze Feldherr Othello wird von Jago in den Wahn geführt

Getanzte PsychologieBAlleTT Mario Schröder choreographiertShakespears Othello-Tragödie neu

oPer Ligeti war von der Ba lade du Grand Macabre von Ghel-derode begeistert. Ihr skurriles Sujet schien ihm perfekt für seine musiktheatralische Visi-on einer „Anti-Anti-Oper“. In seiner Vertonung der raben-schwarz-bunten Weltunter-gangsparodie ironisiert Ligeti die Angst vor dem Tod: Kaba-rett, Slapstick, Koloratur arien, Sprechtexte und comic artige Filmmusik verschwimmen zu einem schillernden Meer der Groteske. Regisseurin Maria-me Clément und Ausstatterin Julia Hansen durchstreifen Realität und Virtualität, gehen der „Angst vor dem Chaos“ zwischen Mittelalter und Mo-derne auf den Grund.

Die Französin Mariame Clément setzt Ligeti in Szene

die Anti-Anti-oper: Kabarett und Koloraturen

ligeti: le Grand Macabre Aalto Musiktheater Essen. Dima Slobo-

deniouk (Leitung), Mariame Clément (Inszenierung) Weitere Termine: 17., 19., 22. & 28.2., 4., 6., 18. & 20.3.

leipzig FR. 13.2.2015

essen SA. 14.2.2015

othello Oper Leipzig. Jeremy Carnall (Leitung), Mario Schröder (Choreogra-phie) Musik von Purcell, Pärt & Schostakowitsch Weitere Termine: 15.2., 1., 6. & 20.3., 1., 15. & 16.5.

OpeRn-TippsAusgewählt von unserem Experten Peter Krause

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Februar 2015 concerti 21Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Gesang gegen das VergessenoPer In Weinbergs Die Passagierin triff t eine Auschwitz-Gefangene auf eine einstige Aufseherin

Musikalisches PsychogrammoPer Revolutionsblut fl ießt durch Cherubinis leidenschaftlich-aufwühlende Medea-Vertonung

Keine Geringere als Maria Callas hat die 1797, also zu

richtig heißen Revolutionszei-ten, in Paris uraufgeführte Médée des Italieners Luigi Cherubini zurück auf die gro-ßen Bühnen gebracht. Seit der erschütternden Rollendurch-dringung der Primadonna as-soluta aber ist es wieder still geworden um die Oper des Florentiners. Dabei stellt Che-rubini den seit Euripides in ungezählten Adaptionen be-handelten und vom Barock bis zu Rolf Liebermann immer

wieder für die Oper entdeckten Stoff um die Zauber-Priesterin Medea so pur und schlicht dar wie keine andere Vertonung. So gradlinig die äußere Hand-lung verläuft, so aufgewühlt und leidenschaftlich zeigt sich Cherubinis musikalisches Psy-chogramm einer Liebenden, einer Rächenden, einer Kinds-mörderin und Verzweifelten.

Qualität setzt sich durch: Nach den Bregenzer Fest-

spielen, dem Nationaltheater Mannheim oder dem Staats-theater Oldenburg nimmt sich nun auch die Oper Frankfurt den Werken von Mieczysław Weinberg an. Der 1996 verstor-bene polnisch-jüdische Kom-ponist bekennt sich zum Aus-drucksreichtum der Tonalität und klingt doch nie altmo-disch. Sein Zweiakter ist ein Gesang gegen das Vergessen:

Auf einem Ozeandampfer be-gegnen sich die einstige Ausch-witz-Aufseherin Lisa und die Gefangene Marta. Plötzlich ist alles wieder da: Die Schiffsire-ne wird zur Lagersirene, die Kajüte zur Baracke, die Salon-kapelle zum Lagerorchester.

Ensemblemitglied Tanja Baum-gartner singt die Aufseherin Lisa

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ABendS AM FluSS/ hochWASSer

Fr. 6.2., 19:30 uhr Theater Peter Konwitschny (Bild) insze-niert Johannes Harneits Deutsch-land oper, die dem Zeitfl uss vom Ersten Weltkrieg bis zur Wieder-vereinigung folgt

MAGdeBurG

crAzY For YouSa. 14.2., 19:30 uhr Theater Bobby entfl ieht seiner Bankiers-dynastie hin zu Broadwayträu-men und Gold gräbern – Gersh-wins Musical in neuem Gewand

dreSden

MiSe en ABYMeSo. 22.2., 11:00 uhr Semper 2 Die italienische Komponistin Lucia Ronchetti spannt erneut den Opernbogen vom barocken Intermezzo ins 21. Jahrhundert

roM

AidAFr. 27.2., 19:30 uhr Accademia nazionale di Santa cecilia Traumdebüt eines Traumpaars: Anja Harteros und Jonas Kauf-mann singen Aida und Radamès, Antonio Pappano dirigiert

MAinz

ToScASo. 1.3., 19:30 uhr Staats-theater Die junge Schauspiel-regisseurin Julia Hölscher insze-niert den schärfsten Krimi der Opern geschichte neu

   WeiTeRe Tipps

FRAnKFURT AM MAin SO. 1.3.2015

UlM DO. 5.2.2015

cherubini: Médée Theater Ulm. Daniel Montané (Leitung), Igor Folwill (Inszenierung) Weitere Termine: 7., 10., 14., 22. & 27.2., 6., 12. & 29.3., 17.4., 3., 13. & 27.5.

Weinberg: die Passagierin Oper Frankfurt. Leo Hussain

(Leitung), Anselm Weber (Inszenie-rung) Weitere Termine: 6., 8., 14., 20., 22. & 28.3.

die rezension zum Tipp: über alle Premieren mit diesem

zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie fi nden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper

Page 22: concerti Ausgabe München Februar 2015

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mÜNCHENDas Münchner Musikleben im Februar

2_Porträt Aus der Tiefe des Stadions Der grüne Rasen war sein großer Traum – doch dann entschied sich Julian Rachlin für eine Karriere mit der Violine 4_interview »ich muss mich nicht als Maestro produzieren« Karl-Heinz Steffens erfüllte sich einen Traum und tauschte seine Klarinette gegen den Taktstock 8_ensemble-Porträt Schwarmfinanzierung für Mahler Das studentische Abaco-Orchester leistet sich für die gigantische Zweite den Gasteig 10_Re-gionale Tipps So klingt München! Die wichtigsten Termine im Februar 16_ Klassikprogramm

Karl-Heinz SteffensSchmaler Stab 4

andreas martin HofmeirLaute Töne 10

Julian rachlinRundes Leder 2

abaco-orchesterGroßer Saal 8

Page 24: concerti Ausgabe München Februar 2015

Konzert, Höchstleistungen bringen – da interessiert dann keinen Besucher mehr, wie gut ich vorher im Training war.“ Ob dies wohl sein Jugendidol Hans Krankl während der ei-genen aktiven Laufbahn auch immer so gesehen hat?

»Bei uns in den Stadien wirst du angespuckt und mit Bierbechern beworfen«

Egal: Inzwischen zählt der ös-terreichische Held von Cordo-ba, als der Stürmer die Deut-schen mit zwei Toren aus der

Als kleiner Bub war das immer mein ganz gro-ßer Traum: Rauszulau-

fen aufs Feld und empfangen zu werden mit dem Beifall von 50 000 Menschen …“ Zum Jubel von 50 000 hat’s für Julian Rachlin zwar nicht gereicht – 2 000 Besucher indes applau-dieren dem Wahl-Wiener im-mer wieder bei seinen Auftrit-ten in großen Städten. Und dass es nicht mehr sind, liegt schlicht daran, dass sich der gebürtige Litauer Mitte der 80-er Jahre dann doch gegen das runde Leder und für die Geige entschied: „Eigentlich wollte ich da in einen Fußballverein gehen, aber meine Eltern sahen die Gefahr, dass ich mir alles Mögliche hätte brechen kön-nen und an der Violine ausge-fallen wäre …“Was den 40-Jährigen indes bis heute nicht vom Kick in der Freizeit abhält, vor allem aber nicht vom Besuch im Stadion und Kontakten zu Ballkünst-lern aus verschiedenen Natio-nen. „Es gibt da viele Parallelen zwischen uns Musikern und den Fußballern“, meint Rachlin.

„Denn auch als Solist muss ich bei der ersten Probe mit dem Orchester tipptopp vorbereitet sein, die Disziplin muss stim-men, und ich muss zu einer bestimmten Zeit, nämlich im

WM ’78 schoss, jedenfalls zu Rachlins Freunden und ist nicht selten bei seinen Wiener Konzerten als Zuhörer dabei. Beethoven und Mendelssohn gefielen dem Fußballer dabei am besten: „Atonales ist nicht so sein Ding.“ Am stärksten beeindruckt allerdings sei Krankl von den Konzertsälen, erzählt der Geiger: „Das ist schon eine ziemlich edle Kulis-se, wo Du arbeitest, hat er ge-meint – bei uns in den Stadien wirst du angespuckt und mit Bierbechern beworfen …“

Aus der Tiefe des Stadions Der grüne Rasen war sein großer Traum – doch dann

entschied sich JuliAn RAchlin für eine Karriere mit der Violine. Dem Fußball ist der litauer dennoch treu geblieben.

Von Christoph Forsthoff

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Seriöse Eleganz – doch privat gibt sich Julian Rachlin lieber leger

Page 25: concerti Ausgabe München Februar 2015

Nun, dazu gäbe es bei dem Mu-siker allerdings auch in der Tat keinen Grund: Hat sich der Saiten-Virtuose doch längst in die erste Geigen-Liga empor gespielt, fasziniert gleicherma-ßen durch ausgefeilte Technik, Brillanz und Kantabilität. Schon mit 13 Jahren gewann er den „Young Musician of the Year“-Preis des Eurovisions-wettbewerbs und erhielt dar-aufhin 1989 von Lorin Maazel eine Einladung zur Eröffnung der Berliner Festwochen. Er debütierte als jüngster Solist, der je mit den Wiener Philhar-monikern zusammen gespielt hat, wurde bereits mit 24 Pro-fessor am Wiener Konservato-rium – und ist bis heute leiden-schaftlicher Fan von Rapid Wien.

Saitensprünge sind erlaubt: Es darf auch mal Tango sein

Obendrein hat Rachlin früh begriffen, dass im Medienzeit-alter nicht allein die musikali-sche Qualität zählt: Seine bis-weilen diabolische Mimik des ungezügelten Star-Virtuosen ist eine Schau für sich … und faszinierte offenbar auch den französischen Schauspieler und Regisseur Gérard Depar-dieu, der eigens für Rachlin eine Rolle ins Drehbuch des ZDF-Vierteilers „Napoleon“ schreiben ließ – als Teufelsgei-ger Paganini. Offen zeigte sich der Musiker indes auch für andere Pfade abseits der Klas-sik: Sei es bei Auftritten mit dem Streichtrio „Triology“, des-sen Spektrum von der Filmmu-sik bis zum Tango reichte, oder auch bei Projekten mit dem New Age- und Soundtrack-Musiker Vangelis aus Griechen-land: „Vangelis ist ein begna-detes Genie mit ganz feinem

Julian Rachlin (Violine), Symphonie orchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Warner Classics

Brahms: Violinkonzert op. 77Mozart: Violinkonzert nr. 3 KV 216

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Di. 17.2., 20:00 uhr Gasteig (Philharmonie) Julian Rachlin (Violine) Gewandhaus orchester Leipzig Riccardo Chailly (Leitung) Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll

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Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/rachlin

Julian Rachlin ist nasenfetischist – Aleksey igudesman machte daraus den Film „noseland“.

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Gespür für die Musik!“ Gerade auf letzteres legt er nämlich bei allen filmischen Seitensprün-gen, instrumentalen Saiten-wechseln zur Viola, Ausflügen ans Dirigentenpult und musi-kalischen Gratwanderungen großen Wert: „Billiges und Ge-schmackloses“ käme für ihn nicht in Frage, so der Hochleis-tungs-Violinist – seine „große künstlerische Verantwortung“ ist ihm wohl bewusst. Einen klaren Trennstrich zieht er denn auch zu vermeintli-chen Kolleginnen wie Vanessa Mae: „Sie macht eine tolle Show, aber mit Klassik hat das nichts zu tun.“ Und, fügt er mit leichtem Unmut an, im Grunde sei es „schon etwas beleidigend, wenn für viele Leute Vanessa Mae und André Rieu die be-rühmtesten Geiger der Gegen-wart sind“.

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Page 26: concerti Ausgabe München Februar 2015

es diesen Männern gleich tun zu wollen. Im Laufe der Jahre wächst dann das eigene Selbst-bewusstsein, und die Kubeliks und die Kleibers sterben weg. Dann denkt man irgendwann: Ich möchte mich selber an die-sen Stücken messen.

Als Klarinettist hatten Sie diese Scheu vor den großen Vorbildern nicht?Natürlich hatte ich die! Wenn mir als 18-Jährigem jemand gesagt hätte, ich würde mal Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker als Nachfolger von Karl Leister, dann hätte ich erwidert: Du bist verrückt! Karl Leister war für mich immer ein Vorbild, wegen seines Klangs und der Beherrschung des In-struments. Doch das habe ich später auch stets meinen Stu-denten gesagt: Ihr dürft euch nicht abschrecken lassen von den Vorbildern, sondern müsst ihnen nacheifern – man darf sich nicht klein machen lassen.

Was ist für Sie das Spannende am Dirigieren?

Solo-Klarinettist bei den Berliner Philharmoni-kern: Für viele ein Traum-

job fürs Leben – doch Karl-Heinz Steffens packte 2007 sein Blasinstrument ein und den Taktstock aus und über-nahm den Posten als General-musikdirektor in Halle. Seit 2009 leitet der gebürtige Rhein-land-Pfälzer nun die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz – seinen Wohnsitz hat der Dirigent indes immer noch in Berlin, wo der Barenboim-Schützling auch entspannt zum Interview erscheint. Und sogleich sein Alter zu relativie-ren weiß: Als Klarinettist, meint Steffens augenzwin-kernd, würde er sich mit seinen 53 Jahren langsam dem Ende der Karriere nähern – als Diri-gent hingegen sei er „gerade erst aus der Pubertät heraus“.

Herr Steffens, wie kamen Sie zum Dirigieren?Ich wollte immer schon dirigie-ren. Als ich 15 war, standen mehr Partituren bei mir im Schrank als Klarinettennoten. Aber wenn man in so jungen Jahren mit Persönlichkeiten wie einem Carlos Kleiber spielt, ist man dermaßen beeindruckt, dass man gar nicht auf die Idee kommt, man könnte es wagen,

Die Leute glauben immer, man würde Dirigent, weil man do-minieren und in vorderster Front stehen will. Doch darum geht es mir gar nicht. Ich finde es faszinierend, über eine ein-zelne Stimme hinaus eine gan-ze Brahms- oder Mahler- Sin-fonie gestalten zu können und diese vielen Fäden zu einem Gewirk zusammenzufügen. Zum Dirigieren gehört nicht nur die Kenntnis der Materie, sondern vor allem künstleri-sche Erfahrung. Und die ge-winnt man erst nach vielen Jahren der Arbeit. Ich bewun-dere die jungen Kerle, die sich

»ich muss mich nicht als Maestro produzieren«

Als Musiker stand KARl-heinZ STeFFenS bereits ganz oben – dann erfüllte er sich einen Traum und tauschte seine Klarinette

gegen den Taktstock. Von Klemens Hippel

»Oper: Das war ein Sprung ins

kalte Wasser«

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Seitenwechsel: Nach Statio -nen in Kassel, Frankfurt, beim BR und schließlich bei den Berliner Philharmoni-kern wechselte Karl-Heinz Steff ens von der Klarinette ans Dirigentenpult. Seit 2008 ist er Generalmusikdi-rektor in halle und dirigier-te auf Einladung Daniel Barenboims an der Berliner Staatsoper. Außerdem ist er wieder in der Heimat tätig: Geboren 1961 in Trier, ist er seit 2009 Chefdirigent der Deutschen Staatsphilhar-monie Rheinland-Pfalz.

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Page 27: concerti Ausgabe München Februar 2015

Gelegenheit einzuspringen, und sie haben mich gefragt. Wobei es durchaus auch Wi-derstände zu überwinden gab: Wer übernimmt schon als Kla-rinettist den Job eines General-musikdirektors an einer Oper? Das war ein Sprung ins kalte Wasser. Ich wusste, wie man Musik macht und mit einem Orchester arbeitet, aber dieser ganze Wahnsinn im Büro war mir neu: Wenn die anderen in der Pause in die Kantine gehen, geht man selbst ins Büro, und da stehen dann sieben Leute, die ein berechtigtes Anliegen haben. Da muss man erst mal durch, aber es hat auch Spaß

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mit 25 vorne hinstellen und Mahlers 9. Sinfonie dirigieren – ich hätte das nicht gekonnt und bin für mich froh, dass ich meinen Weg genommen habe: Weil ich jetzt die Größe und die Bedeutsamkeit der Werke erst langsam verstehe, mit denen man sich auseinandersetzt.

Wie kam es denn eigentlich dazu, dass sie die Seiten gewechselt haben?Für mich war damals klar: Ent-weder werde ich bei den Berli-ner Philharmonikern alt oder ich schaffe es noch mal, etwas anderes anzufangen. Und dann ergab sich in Halle diese

gemacht. Und ich hatte diesen Sprung gedanklich längere Zeit vorbereitet – und dann habe ich auch Tabula rasa gemacht und ebenfalls in der Hochschu-le aufgehört: Den Beruf des Dirigenten kann man nicht mit etwas anderem teilen.

Gehen Sie denn anders ans Werk als »gelernte« Dirigenten?Ich habe kürzlich mit dem Phil-harmonia Orchestra in London gearbeitet, da sagte mir hinter-her ein älterer Kollege: „You really know how an orchestra works from inside“. Das ist es vielleicht: Ich muss keine Vor-

Wendepunkt: Karl-Heinz Steffens hat die Chance für eine

zweite Karriere klug genutzt

Page 28: concerti Ausgabe München Februar 2015

… ja: Der Klarinettist muss auf den Kontrabass hören oder die Bratsche aufs Englischhorn – das muss man richtig rücken. Ich muss nicht reagieren, wenn bei den ersten Geigen etwas beim ersten Versuch nicht per-fekt zusammen ist. Ich muss aber wissen, ab wann ich in-sistieren muss. Das habe ich in meiner Orchestertätigkeit ge-lernt: Es gibt Dirigenten, die einen Einsatz geben, nach ei-nem Takt abbrechen und dann einen Vortrag halten, was alles schlecht ist – so einer bin ich nicht. Ich glaube, das schätzen die Musiker sehr. Ich habe im-mer eine sehr gute Resonanz, weil die Musiker Spaß haben, mit mir zu musizieren. Es gibt keine Grenze zwischen „Du da vorne“ und „Wir da hinten“.

Dass Sie das »Handwerk« nie gelernt haben, ist kein Problem?Da bekomme ich von den Or-chestern eigentlich immer po-sitive Rückmeldungen. Ich hatte nie Dirigierunterricht, nur ein paar Leute, die mir we-sentliche Sachen gesagt haben, wie etwa Daniel Barenboim. Aber ansonsten habe ich 20 Jahre lang permanent Dirigier-unterricht vor mir gehabt. Und auch die Opernarbeit in Halle

träge halten, ich muss mich nicht als Maestro produzieren

– aber ich kann ein Orchester dazu bringen, als Kollektiv gut zu spielen.

Kann ein ehemaliger Orches­ter musiker die Fehler vermei­den, die ihn früher an Dirigen­ten immer gestört haben?Es gibt sicherlich Dinge, von denen ich immer dachte: Wa-rum tut der das?! Und jetzt mache ich genau die gleichen Sachen und muss lernen, dass es nicht so einfach ist, ein guter Dirigent zu sein. Mein Respekt vor dem Beruf ist um ein Viel-faches gewachsen. Anderer-seits weiß ich etwa auch, wie eine Probenarbeit funktionie-ren kann mit einem guten Or-chester und rede nicht um den Brei herum: Ich will nieman-den belehren. Denn das Wich-tigste im Orchester ist ja, die richtigen Beziehungen herzu-stellen …

… Sie meinen zwischen den Instrumenten …

»Probenarbeit? Ich will niemanden

belehren«

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Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Capriccio

Zimmermann: Alagoana, Sinfonie in einem Satz, Photoptosis & Stille und umkehr

CD-tiPP

hat mir wahnsinnig geholfen. Das sage ich auch allen Kolle-gen, die mich fragen: Wie hast du das gemacht? Man muss auch mal ein paar Choreinsät-ze in den Sand setzen, bis man begreift, was man hätte tun müssen, damit es nicht wackelt. Sie müssen mit dem Orchester lernen.

Und wie lässt sich dann aus einem Orchester mehr herausholen?Das ist ein Prozess. Sie arbeiten viele Wochen mit einem Or-chester und kommen dann immer wieder in die Situation zu sagen: Eure Leistung reicht

interview

Mi. 4.2., 20:00 uhr, Sa. 7.2. & So. 8.2., 19:00 uhr Gasteig (Philharmonie) Nemanja Radulovic (Violine), Münchener Philharmoniker, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Elgar: Introduktion und Allegro Paganini: Violinkonzert Nr. 1 D-Dur Elgar: Sinfonie Nr. 1 As-Dur

KOnzert-tiPP

Steffens‘ Vorteil als Dirigent: Als ehemaliger Klarinettist weiß er, was ein Orchester an Fingerzeigen braucht

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mir nicht aus. Ihr müsst mehr arbeiten. Ich weiß, Ihr könnt mehr. Seid Ihr denn selbst zufrieden mit Eurer Leistung? Und dann kommt oft die Antwort: Nein. Es geht bei der Arbeit mit einem Orchester um Motivation und Ansporn in einer Arbeitsatmosphäre ohne Angst: Das ist für mich die große Kunst.

Dazu müssen Sie aber wissen, was der einzelne bringen kann und wo seine Grenzen sind.Ich glaube, da habe ich den Vorteil, dass ich selber als Solist jahrelang Leistung bringen musste und weiß, was geht, wo die Leute ste-hen und was sie bringen könnten. Ich weiß aber auch, wie man herangehen muss: Ich muss keinen, der Nerven zeigt, vor offener Mannschaft so lange quälen, bis gar nichts mehr geht. Dann muss man das mal auf sich beruhen lassen und vielleicht das Gespräch nach der Probe suchen.

Sie waren als Klarinettist auf der Karriere­leiter bis ganz nach oben geklettert – ein Ziel, das Sie auch als Dirigent anstreben?Als ich bei den Berliner Philharmonikern wegging, dachte ich, ich würde wohl nie mehr an diese Stätten zurückkommen: in die Phil-harmonie, den Musikverein, die Scala oder die Carnegie Hall. Nun sind sechs Jahre ver-gangen – und ich bin doch wieder überall gewesen. Natürlich ist es ein Traum, eins der großen Orchester als Chef zu übernehmen, aber wenn man zu viel darüber nachdenkt, wird das sowieso nichts: Man muss das auf sich zukommen lassen. Aber Träume gibt es immer genug.

Wenn Sie heute Klarinettenkonzerte dirigieren, was sagt Ihr Herz dann?Gut, dass ich das nicht mehr selber spielen muss! Ich habe jüngst in Helsinki das Nielsen-Konzert erstmals dirigiert – da habe ich immer gedacht: Um Gottes Willen, wenn ich das jetzt spielen müsste, ich hätte Monate üben müs-sen und so viele Nerven gelassen!

Und stattdessen können Sie es nun genießen?Total. Natürlich denkt man auch mal, warum spielt der das jetzt so? Aber da muss man sich auch zurücknehmen, denn das ist die Freiheit des anderen.

Karten: Euro 16,– / 24,– / 30,– / 36,– / 42,–BRticket, Tel. (089) 59 00-10 880www.br-klassikticket.deMünchen Ticket, Tel. (089) 54 81 81 81Schüler- und Studentenkarten zu Euro 8,– bereits im Vorverkauf

Mittwochs um halb acht

»Das Kino der Anderen«Deutsch-deutsche Filmmusik

Soundtracks von Gabriel Yared (»Das Leben der Anderen«)Wolfgang Richter (»Unser Sandmännchen«)Yann Tiersen (»Good Bye, Lenin!«)u. a.

4. März 2015Prinzregententheater – 19.30 Uhr

Martina Gedeck MODERATION

Münchner RundfunkorchesterLeitung: Dirk Brossé

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Drei Wege führen in die Philharmonie am Gas-teig. Die zwei Hauptein-

gänge sind für jedermann zu-gänglich, der Künstlereingang indes ist – fast – unbezahlbar. Genau genommen sind 13 000 Euro zu berappen, um den Saal für einen Abend nutzen zu können. Im Februar wird nun das Abaco-Orchester diesen dritten Weg beschreiten – was an sich nichts Besonderes wä-re, schließlich gehen Jahr für Jahr viele Musikensembles durch diese Pforte. Allein: In diesem Fall handelt es sich um studentische Laien, die Münchens größten Kon-zertsaal bespielen wollen und dafür (fast) keine Kosten scheuen.Das nötige Kleingeld für die Saalmiete haben die Musiker mittels Crowdfunding – Spen-den, die über das Internet ein-geworben worden – eingesam-melt. Eindrucksvoll – trotzdem: Hätte nicht auch ein kosten-günstigerer Auftrittsort ge-nügt? Dirigent Joseph Bastians Antwort ist ein klares und un-missverständliches Nein: Wo sonst hätte man denn Mahlers zweite Sinfonie aufführen sol-len, die neben einem Orchester spätromantischen Ausmaßes auch noch einen monströsen Chor verlangt?

Schwarmfi nanzierung für Mahler

Das studentische ABAcO-ORcheSTeR leistet sich für die gigantische Zweite den Gasteig. Von Maximilian Theiss

8 München  concerti 02.15

ensemBle-POrträt

Auswärtsspiel: Das Abaco-Orchester tritt sonst in der Aula der Universität auf – doch für Mahler braucht es eine größere Bühne

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Mahlers Zweite?! Angesichts eines Werks, das selbst große professionelle Orchester ins Schwitzen bringt, stellt sich ein zweites Mal die Frage: Hätte es nicht auch eine Nummer kleiner sein können? Das er-neute klare Nein ergibt sich diesmal schon aus dem Blick in vorherige Programme des Ensembles, die vor allem Wer-ke der Spätromantik und der Moderne offenbaren: So wür-digten die Musiker das Strauss-Jahr mit ausgewählten Orches-terliedern des Garmischer Komponisten oder feierten 2013 das eigene 25-jährige Be-stehen mit Mahlers Lieder ei­nes fahrenden Gesellen.

Übermütig? Auch Studenten haben hohe Ansprüche

„Eigentlich ist Mahlers Zweite im Vergleich zu den anderen Werken vom technischen Auf-wand her machbar – man muss halt sehr viel hören“, wiegelt denn auch Violinistin Lioba Grundl Gedanken ab, hier könnte sich ein Laien-Ensem-ble übernehmen. Und Konzert-meisterin Miriam Schulz er-gänzt: „Außerdem sind die musikalische Qualität und die Ansprüche des Orchesters re-lativ hoch, waren doch viele Musiker einst Mitglieder von Landesjugendorchestern.“ Hin-zu kommt, dass nahezu jedes Mitglied eine feste Funktion inne hat – von der Organisa tion der Party nach dem Konzert über die Betreuung der Finan-zen bis hin zu so banalen wie notwendigen Aufgaben wie dem Stühlerücken vor den Pro-ben. So lassen sich selbst Groß-ereignisse stemmen.Rein studentisch ist das Abaco-Orchester übrigens nicht, wir-ken doch auch Ehemalige mit,

die nach ihrer Ausbildung im Münchner Raum eine Arbeits-stelle gefunden haben. Für Bastian sind diese Mitglieder eine wichtige Stütze: „Sie be-wahren gewissermaßen den Kern des Orchesters, schließ-lich kommen jedes Semester neue Mitglieder dazu, während andere wieder gehen. So ist über die Jahre gewährleistet, dass wir trotz der hohen Fluk-tuation eine individuelle Spiel-kultur entwickeln können.“ In der Tat offenbart die Orches-terprobe einen erstaunlich schlanken, luziden Klang, wäh-rend der Mann am Pult penibel darauf achtet, dass selbst kleinste Nuancen hörbar wer-den.Hauptberuflich ist der Franzo-se übrigens Bassposaunist im Symphonieorchester des Bay-erischen Rundfunks. Doch Dirigieren wird er wohl stu-diert haben, oder? „Nein, gar nicht! In meinem Studium ha-be ich mich natürlich mit Par-tituren und Kompositionslehre befasst, aber mit dem Dirigie-ren beschäftige ich mich erst, seit ich mich auf das Vordirigat hier vorbereitet habe.“ Seit sei-nem Antritt 2011 hat Bastian indes zahlreiche Kurse besucht, begegnet zudem über die BR-Symphoniker den größten Di-rigenten der Welt. Und die Philharmonie im Gasteig ist dem Posaunisten ohnehin wohl vertraut – natürlich durch den Künstlereingang.

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Sa. 28.2., 20:00 uhr Gasteig (Philharmonie) Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll Lydia Teuscher (Sopran), Tara Erraught (Mezzosopran), Chöre der Münchner Dommusik, MünchenKlang, Kammer-chor VivaVoce, Abaco-Orchester, Joseph Bastian (Leitung)

KOnzert-tiPP

Robert Schumann: Kanonische Etüden op. 57 Nr. 1, 2, 4, 5 • Ennio Morricone: Studio 4 bis per pianopedaliera (2012) • Luca Lombardi:Mendelssohn im Jüdischen Museum Berlin – für Pedalfl ügel (2014) Urau� ührung • FelixMendelssohn Bartholdy: Venetianische Gondel-lieder op. 19 Nr. 6, op. 30 Nr. 6, op. 62 Nr. 5 – Variations sérieuses op. 54 • Robert Schumann: 4 Skizzen für den Pedalfl ügel op. 58 • Franz Liszt: Sonetto del Petrarca Nr. 123 – Fantasia quasi

sonata „Après une lecture de Dante“

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Herr Hofmeir! Ein un-glaubliches Projekt steht an! Sie! In der

Münchner Philharmonie! Mit den Münchner Philharmoni-kern! Ein Tubakonzert! Ein Theaterstück der Spitzenklas-se! Ein Monumentalwerk! Freuen Sie sich darauf!“ An-dreas Hofmeir weiß, wie sich Aufmerksamkeit schaffen lässt: Auf Youtube macht der Tubist derzeit mit diesem Film-selfie Werbung für sein Son-

derkonzert mit den Münchner Philharmonikern.

»Ich war der Schulkasper«

Schon als Kind hatte der Sohn eines Rechtsanwalts Bühnen jeder Art geliebt. Doch da der Bruder bereits in der Blaska-pelle spielte und es dort zu viele Schlagzeuger gab, griff Hofmeier zur Tuba. Indes ist Hofmeier nicht nur ein exzel-lenter Tubist: Bereits zu Schul-zeiten „war ich der Kasper“,

erinnert er sich. Später bei den Biermösl Blosn habe er sich dann im Kabarett geübt, „eine Mischung aus Comedian Har-monists und Kabarett-Pop. Sogar ein Kabarett mit Renais-sance-Motetten haben wir ge-macht.“ All diese Talente sind nun in seinen Abend „Lack-schuh oder barfuß“ eingeflos-sen, der zwischen Berlioz’ Le carnaval romain sowie Jörg Dudas Konzert für Tuba und Orchester launige Einlagen über das Orchesterleben bietet. Teresa Pieschacón Raphael

Mi. 11.2., 20:00 uhr Gasteig (Philharmonie) An dreas Martin Hofmeir (Tuba), Münchner Philharmo-niker, Pietari Inkinen (Leitung). Berlioz: Le Carnaval romain & Symphonie fantastique, Duda: Tubakonzert

So KLINgT… München. Die wichtigsten Termine im Februar,

ausgewählt von der concerti­Redaktion

ein Selfie und die Frage: lackschuh oder barfuß?ORcheSTeRMuSiK Tubist Andreas Hofmeir verspricht ein Theaterstück der Spitzenklasse

Für jeden musikalischen Spaß zu haben: Tubist

Andreas Martin Hofmeir

Page 33: concerti Ausgabe München Februar 2015

concerti 02.15 München 11

Einen schönen Gedanken zu haben, das ist noch nichts

so Besonderes“, stellte Dvorák einst selbstkritisch fest. „Doch einen Gedanken hübsch durch-zuführen und etwas Großes daraus zu machen, das ist ge-rade das Schwerste, das gerade ist Kunst.“ Danach dürfte die-ses Kammerkonzert voll „hübsch durchgeführter“ Ge-danken sein, steht doch Dvo-ráks Klavierquintett auf dem Programm. Ebenso hübsch durchgeführt ist Janáceks Quartett Die Kreutzersonate

(nach Tolstois gleichnamiger Novelle) – voll düsterer Gedan-ken indes, blickt das Werk doch in die Abgründe einer zerrütteten Ehe. „Ich hatte die arme, gequälte, geschlagene, erschlagene Frau im Sinne, über die Tolstoi schrieb“, schrieb Janá cek 1923. „Note für Note“ seien ihm „glühend in die Feder gefallen“. Und schließ-lich kommt auch noch Janáceks Meisterschüler Pavel Haas zu Wort mit seinem Streichquar-tett Aus dem Affengebir ge. Teresa Pieschacón Raphael

Aus einer kleinen Idee etwas Großes schaffen: Antonín Dvořák

Das Kreuz mit den schönen GedankenKAMMeRMuSiK BR­Symphoniker spielen Kammermusik von Dvořák, Janáček und Haas

Noch immer sieht sie aus, als sei sie einem Gemälde der

Renaissance entsprungen – trotz ihrer 64 Jahre und man-cher grauer Locke: die von der Queen in den Ritterstand erho-bene Dame Emma Carolyn Kirkby. Und selbst an ihrem silberhellen, makellosen Ge-sang scheint der Zahn der Zeit nur wenig zu nagen. 1971 war die englische Sopranistin, die zunächst Altphilologie in Ox-ford studierte, in den Taverner Choir eingetreten. „Ich hatte das Glück, Schulen zu besu-chen, wo jeder zum Singen und Spielen ermutigt wurde. Mein

Klavierspiel war schrecklich, aber als Chor- und Madrigalsän-gerin war ich nicht schlecht.“ 1973 begann ihre lange Zuge-hörigkeit zum Consort of Mu-sicke. Seitdem lebt Kirkby mit, für und in der Musik Byrds, Gibbons’, Purcells, Blows und vieler anderer, deren „intime Perfektion und wunderbar aus-gewogene und miteinander verwobene Melodik“ sie liebt. Und ist dabei jenem Textaus-druck sehr nahe gekommen, den Renaissance-Komponist Thomas Morley einst die „le-bendige Seele“ der Musik nann-te. Teresa Pieschacón Raphael

Oper war ihr stets zu groß: Dame Emma Kirkby

Auf der Suche nach der SeeleAlTe MuSiK Königin des Barock­Gesangs hält mit dem Ensemble Phoenix Hof in der Herz­Jesu Kirche

So. 15.2., 17:00 uhr herz-Jesu- Kirche Emma Kirkby (Sopran), Ensemble Phoenix Munich: Joel Fre - deriksen (Bass & Erzlaute), Axel Wolf (Theorbe), Domen Marincic (Gamba & Cembalo). Werke von Purcell & Blow

Sa. 14.2., 20:00 uhr Residenz (Max-Joseph-Saal) & So. 15.2., 18:00 uhr ev. Akademie Tutzing Mitglieder des Symphonieorchesters des BR, Caspar Frantz (Klavier). Werke von Janáček, Haas & Dvořák

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Jenseitig, endgültig: So wird d-Moll gemeinhin charakte-

risiert – Rousseau hatte die Tonart schon im 17. Jahrhun-dert als „serieux“ bezeichnet. Natürlich schwingen bei solch einer Bewertung auch Musik-geschichte und -geschichten mit: Beethovens neunte und letzte Sinfonie steht ebenso in d-Moll wie Bruckners neunte und ebenfalls letzte – purer Zufall? Auf jeden Fall weihte Bruckner sein unvollendet ge-bliebenes Werk „dem lieben Gott“ – kurz vor seinem Tod.

Ebenso ist das 20. Klavierkon-zert von Mozart, wie übrigens auch seine „Komtur“-Arie im Don Giovanni und das Re­quiem, in d-Moll gehalten: Der Komponist sah in dem Tonge-schlecht eine besondere Dra-matik und Ausdruckskraft. Mit Bruckners letzter Sinfonie und Mozarts Klavierkonzert wid-men Enoch zu Guttenberg und seine Klangverwaltung ihr Konzert also auch dieser be-deutsamen Tonart – die oben-drein trefflich in die Fastenzeit passt. Maximilian Theiss

Wie gemacht für dieses Programm: Porträt David Frays

letzte Dinge in d-Moll zur FastenzeitORcheSTeRMuSiK Fray, Guttenberg und seine Klangverwaltung widmen sich Bruckner und Mozart

Was wäre die Welt ohne ihre Klischees! Ein „Be-

sessener“, ein „Charakterkopf, wie er nur selten in der Klassik zu finden ist“, wird Fazıl Say gern genannt – und doch hat der Pianist weit mehr zu bieten. In Ankara aufgewachsen, ver-schlug es ihn Anfang der 90er Jahre nach Berlin, wo er sich mit einem mageren Lehrauf-trag über Wasser hielt – und schließlich über Nacht aus sei-ner Schöneberger Wohnung verschwand, ohne die letzte Miete zu bezahlen. Sein Glück machte der Tastentiger dann in den USA, Wettbewerbsge-

winne und eine erste Mozart-CD folgten, drei Jahre lang tourte der türkische Klavierstar durch Anatolien – „in manchen Städten war es das erste klas-sische Konzert überhaupt“.Doch möglicherweise vorerst auch das letzte, denn ob seiner Kritik an der konservativen Erdogan-Regierung ist Say da-heim zumindest von offizieller Seite nicht mehr gern gesehen. Schade für seine Landsleute, zumal der 45-Jährige zur eigent-lich längst ausgestorbenen Li-nie jener Tastenvirtuosen ge-hört, die auch komponier(t)en. Christoph Forsthoff

Eigenwillig und konsequent – in jeder Hinsicht: Pianist Fazıl Say

Paukenschläge des PianistenKlAVieRMuSiK Fazıl Say hat seinen eigenen Kopf – und legt sich auch mit der türkischen Regierung an

Di. 10.2., 20:00 uhr Prinzregenten theater Fazıl Say (Klavier) Mozart: Klaviersonaten Nr. 7 C-Dur, Nr. 5 G-Dur, Nr. 12 F-Dur, Nr. 1 C-Dur & Nr. 8 D-Dur

Mi. 25.2., 20:00 uhr Residenz (herkulessaal) David Fray (Klavier), Orchester der KlangVerwaltung, Enoch zu Guttenberg (Leitung) Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 9

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concerti 02.15 München 13

Höchst anmutig ist diese Erzählung, nur erscheint

sie zu kurz, und man fühlt sich berufen, sie ins Einzelne aus-zumalen“, schrieb Goethe über die biblische Josephs-Geschich-te. Doch warum mit Worten erzählen, was Musik zwingen-der zu vermitteln vermag? 1938 verfasste der Berliner Erich Walter Sternberg im israeli-schen Exil seine Story of Joseph für Streichorchester. In Israel zu Berühmtheit gelangt, ist der Komponist hierzulande in Ver-gessenheit geraten. Zu Unrecht,

findet das Orchester am Jakobs-platz, das der deutschen Erst-aufführung des Werks die Ou-vertüre aus Händels Oratorium Joseph und seine Brüder vor-anstellt. Dass an diesem Abend nur die wortlose Ouvertüre er-klingt, wäre ganz im Sinne Christopher Hogwoods gewe-sen: Hatte der Händel-Spezia-list doch stets die „sinnlos ver-stümmelte Handlung“ kritisiert – trotz aller prachtvollen Ba-rockklänge. Manchmal drückt Musik eben mehr aus als tau-send Worte. Maximilian Theiss

Dirigiert gerne Werke jüdischer Komponisten: Daniel Grossmann

in israel berühmt, in Deutschland vergessen ORcheSTeRMuSiK Sternbergs The Story of Joseph erlebt nach 76 Jahren seine hiesige Erstaufführung

Mag der Horizont auch von der Wissenschaft längst

als optisches Phänomen ent-larvt worden sein, für uns Men-schen ist und bleibt dieser doch eine von Mythen umrankte Trennlinie zwischen Erde und Himmel. Genau diesen Ort hat sich die Cellistin Jessica Kuhn als Titel für die Neuauflage ih-rer Kammermusikreihe „Jessi-ca Kuhn lädt ein“ ausgesucht: Unter dem Motto „sonorizzon-te“ sollen ihre Konzerte nicht nur eine Begegnungsstätte des Irdischen und der Musik wer-den, sondern auch der unter-schiedlichen musikalischen

Sprachen und Epochen. Bachs Goldberg­Variationen sind ein solch „horizontales“ Werk, tref-fen hier doch deutsche, italie-nische und französische Cla-vier-Traditionen aufeinander. Und eben dieses Zusammen-spiel der Epochen hat auch Dmitri Sitkovetski fortgesetzt in seiner Bach-Bearbeitung für Streichertrio, die im Zentrum des zweiten Abends der Reihe steht: Einerseits behält der Komponist die strenge barocke Polyphonie bei – andererseits dünkt der schlanke Klang des Arrangements von 1984 absolut modern. Maximilian Theiss

Initiatorin und Cellistin der neuen Kammermusikreihe: Jessica Kuhn

Zwischen himmel und erde KAMMeRMuSiK Die Reihe »sonorizzonte« will verschiedene Sprachen und Epochen verbinden

Fr. 6.2., 19:30 uhr Schloss nymphenburg (Johannissaal) Sophia Jaffé (Violine), Roland Glassl (Viola), Jessica Kuhn (Violoncello). Bach: Goldberg-Variationen, arrangiert für Streichtrio von Dmitri Sitkovetski

Mo. 9.2., 20:00 uhr Jüdisches Zentrum Jakobsplatz Orchester Jakobsplatz München, Daniel Gross-mann (Leitung). Sternberg: The Story of Joseph, Händel: Ouvertüre aus „Joseph und seine Brüder“

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Es gibt Bassisten, die wären selbst genug. Mit der sono-

ren Fülle der tiefen Saiten legen sie ein festes Fundament, mit treffsicherem Timing und raf-finierten Akkordzerlegungen geben sie ihrer Musik den for-malen Rahmen, und im oberen Register lassen sie ihr Instru-ment auch noch vielfältige Melodien singen.Dieter Ilg ist ein solcher Bas-sist, versiert in vielen Töpfen, klassisch ausgebildet und früh-zeitig mit dem Jazz-Virus infi-ziert. Mit seinem aktuellen

Trio hat der 1961 geborene Mustermusiker vom badischen Oberrhein in den letzten Jah-ren den Götterstaub aus der europäischen Klassik aufgele-sen: Nach Bearbeitungen von Verdi- und Wag ner-Opern bil-den nun Kompositionen Beet-hovens die Rohstoffquelle, aus dem das Dieter Ilg Trio in dem aufwändigen Raffineriepro-zess namens „Improvisation“ seine eigene Musik gewinnt. Immer wieder neu, immer wie-der spannend, immer wieder mitreißend. Stefan Hentz

Tausendsassa an der Bassgeige: Echo Jazz-Preisträger Dieter Ilg

ein Raffinerieprozess namens improvisationJAZZ Hatte Beethoven Swing im Blut? In Dieter Ilgs aktuellem Programm liegt dieser Gedanke nah

Offen gesagt, ich lege einiges Gewicht auf die Idee und

glaube, dass sie mit der Zeit einen ganz neuen Schwung in die Claviermusik bringen könn-te.“ Die „Idee“, die Robert Schu-mann in einem Brief an seinen Verleger anpries, war ein raffi-niertes Musikinstrument. Doch die Musikgeschichte meinte es nicht sonderlich gut mit dem sogenannten Pedalflügel und so fiel dieser der Vergessenheit anheim. Was vor allem an den Ausmaßen des Instruments lag, das im Grunde aus zwei Flügeln besteht: Der obere wird mit den Händen, der untere über eine

Pedalvorrichtung mit den Fü-ßen bespielt – womit die Aus-drucksmöglichkeiten noch weit reicher sind als bei einem her-kömmlichen Klavier. Dass der Pedalflügel nun eine Renais-sance erfährt, ist Roberto Pros-seda zu verdanken: Der umtrie-bige Pianist hat eine transport-fähige Variante entwickelt. Und zudem in Ennio Morricone und Luca Lombardi zwei prominen-te Komponisten gewonnen, die für den Pedalflügel Original-werke beigesteuert haben. Die Geschichte dieses Instruments ist also doch noch nicht abge-schlossen. Maximilian Theiss

Entdecker-Gen: Roberto Prosseda widmet sich vergessenen Werken

Spiel mit Füßen und händen KlAVieRMuSiK Roberto Prosseda verpasst Schumanns Idee vom Pedalflügel neuen Schwung

Fr. 13.2., 20:00 uhr Gasteig (carl-Orff-Saal) Klavier2 Roberto Prosseda (Pedalflügel) Werke von Schumann, Morricone, Lombardi (UA), Mendelssohn & Liszt

Do. 19.2., 21:00 uhr Jazzclub unterfahrt Dieter Ilg: „Mein Beethoven“ mit Dieter Ilg (bass), Rainer Böhm (piano), Patrice Heral (drums)

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Sol Gabetta Violoncello

Antonín Dvorák Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104

Richard Strauss „Also sprach Zarathustra“ op. 30„Till Eulenspiegels lustige Streiche“ op. 28

Valery GergievDirigent

Fr. 06.03.2015, 20 Uhr

Philharmonie im Gasteig

Karten € 85,50 / 71,50 / 62,70 / 51,50 / 45,10 / 26,20 / 17,40Informationen und Karten über München TicketKlassikLine 089 / 54 81 81 400 und unter mphil.de

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Page 38: concerti Ausgabe München Februar 2015

1.2. SOnnTAGKOnZeRT

11:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Ensemble Polysono

11:00 Residenz (Allerheiligen hofkirche) Andrea Lieberknecht (Flöte), Dag Jensen (Fagott), Christine Schornsheim (Cembalo), Meisterschüler der HMT München

15:00 Sparkassensaal Fürstenfeld-bruck Faschingskonzert Hollywood

15:30 Prinzregententheater Nino Gvetadze (Klavier), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Lei-tung). Schumann: Sechs Fugen über den Namen Bach & Sinfonie Nr. 2, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4, Bach: Fuga a 6 voci BWV 1079/2

17:00 Schloss nymphenburg Triosonaten des Barock

18:00 lMu (Aula) Mischa Meyer (Violoncello), Sinfonietta München, Hartmut Zöbeley (Leitung). Beetho-ven: Egmont-Ouvertüre, Elgar: Cello-konzert, Dvořák: Sinfonie Nr. 5

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Roman Zaslavsky (Klavier)

19:30 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Münchner Flötenensemble

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Lucia di Lammermoor

19:30 Pasinger Fabrik Puccini: La Bohème

KinDeR & JuGenD

14:00 & 16:00 Gasteig (Black Box) Der Winter macht Musik

15:00 Reithalle Pigor: Cinderella

SOnSTiGeS

10:00 Bayerische Staatsoper (capriccio-Saal) Operndialog: Lucia di Lammermoor

uMlAnD

11:00 Kupferhaus Planegg Mikhail Shilyaev (Klavier)

18:00 Schloss Seefeld (Sudhaus) Harfenzauber mal zwei. Silke Aich-horn & Regine Kofler (Harfe). Werke von Ferrari, Franck, Smetana u. a.

19:00 KuBiZ unterhaching Margarita Oganesjan (Klavier), Orchester des Akademischen Orchesterverbands, Alois Rottenaicher (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 1 „Winterträume“

19:30 Stadthalle erding Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Andreas Mild-ner (Harfe). Werke von Telemann u. a.

2.2. MOnTAG

KOnZeRT

20:00 Bayerische Staatsoper Peter Sadlo (Schlagwerk), Bayerisches Staats orchester, Omer Meir Wellber (Leitung). de Falla: Suite Nr. 1 aus „El Sombrero de tres picos“, Cruixent: Focs d‘artifici, Schostakowitsch: Sinfo-nie Nr. 6

MuSiKTheATeR

19:00 hMT (Großer Konzertsaal) Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor (halbszenisch)

KinDeR & JuGenD

9:00 & 11:00 Gasteig (Black Box) Der Winter macht Musik

SOnSTiGeS

18:00 Bayerische Staatsoper (capriccio-Saal) Operndialog: Lucia di Lammermoor

3.2. DIEnSTAGKOnZeRT

17:00 Sophiensaal Junge Solisten. Ketevan Tigashvili (Englischhorn & Oboe), Kai Wangler (Akkordeon), Anna Khubashvili (Violoncello)

19:00 Klinikum der universität (hörsaal iii) Tölzer Knabenchor

19:15 Gasteig (Philharmonie) Öffent-liche Generalprobe. Nemanja Radulo-vic (Violine), Münchner Philharmoni-ker, Karl-Heinz Steffens (Leitung)

20:00 Bayerische Staatsoper Peter Sadlo (Schlagwerk), Bayerisches Staatsorchester, Omer Meir Wellber (Leitung)

MuSiKTheATeR

19:00 hMT (Großer Konzertsaal) Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor (halbszenisch)

20:00 heppel & ettlich Opernstammtisch: Ein Prosit auf Mozart, Wagner und Strauß!

KinDeR & JuGenD

10:30 Reithalle Pigor: Cinderella

11:00 Bayerische Staatsoper (Par-kett Garderobe) Sitzkissenkonzert. Tschaikowsky: Der Nussknacker

4.2. MITTWOcH

KOnZeRT

19:00 hMT (Großer Konzertsaal) Andrea Lieberknecht (Flöte), Dag Jensen (Fagott), Hochschulsympho-nieorchester, Ulrich Nicolai (Leitung). Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 2, Berg: Doppelkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 2

20:00 Gasteig (Philharmonie) Nemanja Radulovic (Violine), Münch-ner Philharmoniker, Karl-Heinz Stef-fens (Leitung). Elgar: Introduktion & Allegro, Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55, Paganini: Violinkonzert Nr. 1 D-Dur

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Il trovatore

KinDeR & JuGenD

10:30 Reithalle Pigor: Cinderella

11:00 Bayerische Staatsoper (Par-kett, Garderobe) Sitzkissenkonzert. Tschaikowsky: Der Nussknacker

15:00 & 16:30 Prinzregententheater (Gartensaal) Zwergerlmusik: Ein Wunderkind im Gartensaal?

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 4716 München concerti 02.15

ProgrammDas Klassikprogramm für München im Februar

Page 39: concerti Ausgabe München Februar 2015

L’arbore di DianaKomische Oper in zwei AktenAb 20. Februar 2015

Vicente Martín y SolerLorenzo da Ponte

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de concerti 02.15 München 17

Page 40: concerti Ausgabe München Februar 2015

5.2. DOnnERSTAGKOnZeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Christian Gerhaher (Bariton), Sympho-nieorchester des Bayerischen Rund-funks, Bernard Haitink (Leitung). Webern: Im Sommerwind, Mahler: Rückert-Lieder, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Lucia di Lammermoor

19:30 Pasinger Fabrik Puccini: La Bohème. Ensemble & Orchester der Pasinger Fabrik

MuSiK in KiRchen

19:00 Residenz (hofkapelle) Resi-denz Serenade. Residenz-Solisten

KinDeR & JuGenD

10:30 Reithalle Pigor: Cinderella

uMlAnD

19:00 Schloss elmau Igor Levit (Klavier). Werke von Bach

20:00 Stadttheater ingolstadt (Festsaal) Alexej Gerassimez (Per-cussion), The Percussion Group

6.2. FREITAGKOnZeRT

19:00 Max-Planck-haus Themenkonzert. Katharina Linden-baum-Schwarz & Markus Kern (Violi-ne), Adrian Mustea (Viola), Benedikt Don Strohmeier (Violoncello)

19:30 Schloss nymphenburg Bach: Goldberg-Variationen

20:00 Gasteig (Philharmonie) Chris-tian Gerhaher (Bariton), Symphonie-orchester des Bayerischen Rundfunks, Bernard Haitink (Leitung). Werke von Webern, Mahler & Schostakowitsch

20:00 Maria-Ward-Gymnasium Münchner internationales Orchester, Christian Wolf (Leitung). Sibelius: Ka-relia-Suite, Sinfonie Nr. 5, Rautavaara: Cantus Arcticus

20:00 Residenz (herkulessaal) Alexeij Gorlatch (Klavier), Tapiola Sinfonietta, Mario Venzago (Leitung). Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Beet-hoven: Sinfonie Nr. 8

MuSiKTheATeR

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Lortzing: Zar und Zimmermann

19:30 Pasinger Fabrik Puccini: La Bohème

20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata – Die Impro-Oper

TAnZTheATeR

18:00 Tanztendenz Werkschau: Offene Studios

19:30 Bayerische Staatsoper Forsythe: Artifact II, Limón: The Exiles, Kylián: Zugvögel. Bayerisches Staats-ballett

MuSiK in KiRchen

20:00 Stephanuskirche nymphen-burg Händel: Der Messias. Vocalconsort München

KinDeR & JuGenD

10:00 & 12:00 Prinzregententheater Klassik zum Staunen: Mit Mozart auf Reisen. Münchner Rundfunkorchester, Lorenzo Viotti (Leitung)

11:00 Bayerische Staatsoper (Par-kett, Garderobe) Sitzkissenkonzert. Tschaikowsky: Der Nussknacker

18:00 Reithalle Pigor: Cinderella

7.2. SAMSTAGKOnZeRT

17:00 Alte Kongresshalle München Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere. taschenphilharmonie

19:00 Gasteig (Philharmonie) Nemanja Radulovic (Violine), Münch-ner Philharmoniker, Karl-Heinz Stef-fens (Leitung). Elgar: Introduktion & Allegro, Sinfonie Nr. 1, Paganini: Vio-linkonzert Nr. 1 D-Dur

19:00 Schloss nymphenburg (hu-bertussaal) Verdi-Nacht. Sieglinde Zehetbauer (Sopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Adam Kim (Bariton)

Fr, 20. März 2015, 20 UhrEckart Runge & Jacques Ammon»CelloCinema«

Mi, 24. Juni 2015, 20 UhrAvi Avital Trio»Between Worlds«

Mi, 07. Oktober 2015, 20 UhrAlliage Quintett»Ein Amerikaner in Paris«

Mi, 02. Dezember 2015, 20 UhrStefan Temmingh & Dorothee Mields»Inspired by Song«

18 München concerti 02.15 Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

KlassiKPrOgramm

Page 41: concerti Ausgabe München Februar 2015

19:00 Steinway-haus Benefiz-Konzert: Saite an Saite

20:00 Freies Musikzentrum (Konzertsaal) Gesprächskonzert

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Emanuel Rimoldi (Klavier)

20:00 Maria-Ward-Gymnasium Münchner internationales Orchester, Christian Wolf (Leitung)

20:00 Prinzregententheater Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Akade-mie für Alte Musik Berlin. Werke von Vivaldi & Caldara

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Il trovatore

19:00 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Fischer: Charleys Tante

19:30 Pasinger Fabrik Puccini: La Bohème

MuSiK in KiRchen

19:30 himmelfahrtskirche Sendling Chor und Orchester des Akademi-scher Gesangvereins

KinDeR & JuGenD

11:00 & 14:00 Prinzregententheater Klassik zum Staunen: Mit Mozart auf Reisen14:30 Bayerische Staatsoper (Par-kett Garderobe) Sitzkissenkonzert. Tschaikowsky: Der Nussknacker18:00 Reithalle Pigor: CinderellaSOnSTiGeS

20:00 Deutsches Theater München Ball der Sterne. Nikolai Schukoff (Te-nor), Münchner Symphoniker, Andreas Schüller (Leitung)

uMlAnD

15:00 & 19:00 Sparkassensaal Fürstenfeldbruck Faschingskonzert

19:30 Stadthalle Germering (Orlandosaal) The 12 Tenors

8.2. SOnnTAG

KOnZeRT

11:00 Schloss nymphenburg Eröff-nungskonzert: Porträts großer Meister

11:00 Residenz (Allerheiligen hof-kirche) Themenkonzert. Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters

15:30 Prinzregententheater Veronika Eberle (Violine), Münchener Kammer-orchester, Daniel Giglberger (Lei-tung). Kraus: Sinfonie c-Moll VB 142, Mozart: Violinkonzert G-Dur KV 216, Haydn: Violinkonzert Nr.1 C-Dur, Tschaikowsky: Souvenir de Florence

19:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) The Best of Gabor Paska. Schülerin-nen und Schüler von Gabor Paska (Klavier)19:00 Gasteig (Philharmonie) Nemanja Radulovic (Violine), Münchner Philharmoniker, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Werke von Elgar & Paganini19:00 haus der bayerischen land-wirtschaft herrsching (Großer Saal) Reise durch Deutschland. Acelga Quintett20:00 Prinzregententheater Classic meets Cuba. Klazz Brothers, Cuba PercussionMuSiKTheATeR

18:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Lucia di Lammermoor

19:00 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Fischer: Charleys Tante

19:30 Pasinger Fabrik Puccini: La Bohème. Ensemble & Orchester der Pasinger Fabrik

MuSiK in KiRchen

11:30 immanuelkirche Matinee. Salonorchester

17:00 himmelfahrtskirche Sendling Capella Vocale München, Dorothee Jäger (Leitung). Werke von Bach & Mäntyjärvi

18:00 Pfarrkirche St. Andreas Konzert der Bürger-Sänger-Zunft

KinDeR & JuGenD

11:00, 12:30 & 14:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere. Kammeror-chester concierto münchen

15:00 Reithalle Pigor: Cinderella

Orpheus-KantatenSunhae Im SopranWerke von Scarlatti, Rameau, Corelli u.a.

Sonntag

21.6.2015

Abo und Karten Tel 089 38 38 46 20 www.winderstein.de

Prinzregententheater 20 Uhr

07.02.2015

Samstag

Akademie Alte Musik

Berlinfür

Queyras spielt Jean-Guihen Queyras, Violoncello

VivaldiWerke von Antonio Vivaldi und Antonio Caldara

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47 concerti 02.15 München 19

Page 42: concerti Ausgabe München Februar 2015

15:00 & 16:30 Residenz (Allerheili-gen hofkirche) Saint-Saëns: Der Kar-neval der Tiere. taschenphilharmonie

16:00 Pfarrkirche leiden christi Orgelkonzert für Kinder. Junge Vokal-solisten, Eduard Steinbügl (Orgel). Mozart: aus „Die Zauberflöte“

16:00 St. Michael Jesuiten Kirche Herfurtner: Der Lindwurm in der Orgel. Peter Kofler (Orgel)

SOnSTiGeS

11:00 Prinzregententheater (Akade-mietheater) Einführungsmatinee: Gefährliche Liebschaften

18:15 Gasteig (Vortragssaal Biblio-thek) Opernfilm: Madama Butterfly

uMlAnD

15:00 Sparkassensaal Fürstenfeld-bruck Faschingskonzert Hollywood

19:00 St. cäcilia Germering Carmina Viva, Barbara Hennicke (Leitung)

19:30 Richard-Strauss-institut Garmisch-Partenkirchen Anke Dill (Violine), Florian Wiek (Klavier). Wer-ke von Mozart, Bartók & Schumann

9.2. MOnTAG

KOnZeRT

18:30 Residenz (herkulessaal) Boris Giltburg (Klavier). Schumann: Arabes-ke, Brahms: Klaviersonate f-Moll op. 5, Prokofjew: Klaviersonate d-Moll op. 14

19:00 Alte Pinakothek (Rubenssaal) Themenkonzert. Mitglieder des Baye-rischen Staatsorchesters

20:00 einstein Kultur München Komponisten in Bayern: Liederabend

20:00 Gasteig (Philharmonie) Michael Bully Herbig (Rezitation), Duo Gerzenberg, Münchner Symphoniker, Jonathan Stockhammer (Leitung). Ros-sini: Ouvertüre zu „Die diebische Els-ter“, Mozart: Doppelkonzert Es-Dur KV 365, Saint-Saëns: Karneval der Tiere

20:00 Jüdisches Zentrum Jakobs-platz (hubert-Burda-Saal) Orchester Jakobsplatz München, Daniel Gross-mann (Leitung). Sternberg: The Story of Joseph, Händel: Ouvertüre aus „Joseph und seine Brüder“

TAnZTheATeR

19:30 Bayerische Staatsoper Neumeier: Die Kameliendame. Bayerisches Staatsballett

10.2. DIEnSTAG

KOnZeRT

19:30 Gasteig (Philharmonie) Tschechische Philharmonie, Coro di Praga. Beethoven: Sinfonie Nr. 9, Orff: Carmina Burana

20:00 Prinzregententheater Fazıl Say (Klavier). Mozart: Klavierso-naten Nr. 7 C-Dur, Nr. 5 G-Dur, Nr. 12 F-Dur, Nr. 1 C-Dur & Nr. 8 D-Dur

20:00 Residenz (herkulessaal) Gabriela Montero (Klavier). Brahms: Intermezzi op. 119, Schumann: Fanta-sie C-Dur op. 17, Schubert: Impromp-tus op. 90, Improvisationen

MuSiKTheATeR

19:30 Bayerische Staatsoper Verdi: Il trovatore

uMlAnD

19:00 Schloss elmau Harriet Krijgh (Violoncello), Magda Amara (Klavier)

EMMA KIRKBY, SopranJoel Frederiksen, Bass / Axel Wolf, Theorbe / Domen Marinčič, Viola da Gamba

Karten: München Ticket089-8575604 / [email protected]

Sonntag, 15. Februar 2015 um 17 UhrHerz-Jesu-Kirche (Lachnerstrasse 8, 80639 München)

www.ensemble-phoenix.com

Cynthia’s Shining SphereMusik von Henry Purcell und John Blow

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 4720 München concerti 02.15

KlassiKPrOgramm

Page 43: concerti Ausgabe München Februar 2015

20:00 August everding Saal Grün-wald Giuliano Carmignola (Violine & Leitung), Kammerorchester Basel. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

11.2. MITTWOcH

KOnZeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) An dreas Martin Hofmeir (Tuba), Münchner Philharmoniker, Pietari Inkinen (Leitung). Berlioz: Le Carnaval romain & Sinfonie fantastique, Duda: Tubakonzert

20:00 Residenz (Allerheiligen hofkirche) Thomas E. Bauer (Bariton), Siegfried Mauser (Klavier)

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Lucia di Lammermoor

MuSiK in KiRchen

18:00 Dreifaltigkeitskirche Das geistliche Lied - gesungen und ge-deutet. Cornelius: Der greise Simeon

uMlAnD

19:00 Planck-institut für Plasma-physik Garching Themenkonzert. Mitglieder des Bayerischen Staatsor-chesters

12.2. DOnnERSTAGKOnZeRT

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Bilder einer Ausstellung. Münchner Gitarrentrio

20:00 Residenz (herkulessaal) Ca-rolyn Sampson (Sopran), Carlos Mena (Countertenor), Julian Prégardien (Te-nor), Konstantin Wolff (Bassbariton), Chor & Symphonieorchester des Bay-erischen Rundfunks, Andrea Marcon (Leitung). Bach: Kantaten BWV 174 & BWV 52, C. P. E. Bach: Sinfonia D-Dur Wq 183/1, Mozart: Sinfonie Nr. 29

20:00 Prinzregententheater Ian Bo-stridge (Tenor), Münchener Kammer-orchester, Jos van Immerseel (Lei-tung). Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-Moll, Finzi: Dies Natalis, Beethoven: 12 Kon-tretänze, Bizet: Sinfonie Nr. 1 C-Dur

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Falstaff. Asher Fisch (Leitung)

19:00 Münchner Künstlerhaus (Fest-saal) Fischer: Charleys Tante

TAnZTheATeR

20:30 Pasinger Fabrik Wachter: Bohème - Über die Kunst, Künstler zu sein

20:30 Tanztendenz München Simon: all about nothing

MuSiK in KiRchen

19:00 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten

uMlAnD

19:00 Schloss elmau Christiane Karg (Sopran), Thomas Quasthoff (Rezita-tion), Justus Zeyen (Klavier)

13.2. FREITAGKOnZeRT

20:00 Steinway-haus (Rubinstein-Saal) Yi Lin Jiang (Klavier). Werke von Schubert, Liszt, Skjrabin, Debussy & Szymanowski

20:00 Freies Musikzentrum (Kon-zertsaal) Carsten Radtke (Gitarre). Werke von Bach & Radtke

20:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Roberto Prosseda (Klavier). Schu-mann: Kanonische Etüden u. a.

20:00 Residenz (herkulessaal) Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

MuSiKTheATeR

19:00 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Fischer: Charleys Tante

29.3.-6.4.15 · Prinzregententheater

The Sound of MusicMusik: Richard RodgersSongtexte: Oscar Hammerstein IIBuch: Howard Lindsay und Russel CrouseDas Erfolgsmusical über dieFamilie von Trapp in einer Inszenierung des Salzburger Landestheaters

Michael Bully Herbigerzählt den

Karneval der TiereDuo Gerzenberg, Klavier Münchner Symphoniker Jonathan Stockhammer, Leitung

MO · 9.2.15 · 20 Uhr · Philharmonie

Tango AzulDrei Tanzpaare, eine Sängerin und ein Bandoneon-Orchester versetzen die Zuschauer mitten hinein in das Milieu der Vorstädte von Buenos Aires.

DO · 26.2.15 · 20 Uhr · Prinzregententheater

T A N Z S H O W A R G E N T I N O

münchenmusiktickets 089 -93 60 93 www.muenchenmusik.de

SO · 15.2.15 · 15&19.30 UhrPhilharmonie

LIVE mit den MünchnerSymphonikern

MO · 16.2.15 · 20 UhrPhilharmonie

Fasching mit Blechschaden Leitung: Bob Ross

SO · 8./15.3.15 · 20 Uhr · Prinzregententheater

Quadro Nuevo„Tango!“ – Premiere des neuen Programms

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de concerti 02.15 München 21

Page 44: concerti Ausgabe München Februar 2015

TAnZTheATeR

19:30 Bayerische Staatsoper Neumeier: Die Kameliendame

20:30 Pasinger Fabrik Wachter: Bohème

20:30 Tanztendenz Simon: all about nothing

14.2. SAMSTAG

KOnZeRT

19:00 Residenz (Allerheiligen hof-kirche) Themenkonzert. Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters

19:00 Schloss nymphenburg (hubertussaal) Amore – Konzert zum Valentinstag

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Münchner Gewerkschaftschor Quergesang, Roter Wecker

20:00 Residenz (Max-Joseph-Saal) Aus Böhmen und Mähren. Daniel Nodel & Daniela Jung (Violine), Bene-dict Hames (Viola), Frederike Jehkul (Violoncello), Caspar Frantz (Klavier), Guido Marggrander (Schlagzeug)

MuSiKTheATeR

18:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Falstaff. Asher Fisch (Leitung)

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Strauß: Die Fledermaus

19:00 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Fischer: Charleys Tante

TAnZTheATeR

16:00 & 20:00 Gasteig (Philharmo-nie) Tschaikowsky: Schwanensee. Das Russische Nationalballett

20:30 Pasinger Fabrik Wachter: Über die Kunst, Künstler zu sein

20:30 Tanztendenz Simon: all about nothing

MuSiK in KiRchen

18:00 & 19:30 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten

uMlAnD

15:00 & 19:00 Sparkassensaal Fürstenfeldbruck Faschingskonzert

19:00 Schloss elmau Sebastian Manz (Klarinette), Ramon Ortega Quero (Oboe), Mark Trénel (Fagott), David Fernandez Alonso (Horn), Gülrü Ensari (Klavier)

20:00 Schloss neubeuern Minetti Quartett. Mozart: Adagio & Fuge c-Moll KV 546, Haydn: Streichquartett d-Moll „Quintenquartett“, Mendels-sohn: Streichquartett Es-Dur op. 44/3

15.2. SOnnTAG

KOnZeRT

11:00 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Trio plus. Monet-Trio, Ma-rie-Luise Modersohn (Oboe)

11:00 Münchner Stadtmuseum Brass & Brahms. Musiker des Staats-theaters am Gärtnerplatz

11:00 Prinzregententheater Faschingskonzert. Kammerorchester der Münchner Philharmoniker

15:00 & 19:30 Gasteig (Philharmo-nie) Disney in Concert: Fluch der Karibik. Münchner Symphoniker, Helmut Imig (Leitung)

19:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Erika Mikami (Klavier)

19:30 lMu (Aula) Mendelssohn: Elias. UniversitätsChor & Collegium Musicum

TAnZTheATeR

15:00 & 19:30 Bayerische Staats-oper Neumeier: Die Kameliendame

20:30 Pasinger Fabrik Wachter: Über die Kunst, Künstler zu sein

MuSiK in KiRchen

17:00 herz-Jesu-Kirche Emma Kirkby (Sopran), Ensemble Phoenix Munich. Werke von Purcell & Blow

uMlAnD

15:00 & 19:00 Sparkassensaal Fürs-tenfeldbruck Faschingskonzert

18:00 ev. Akademie Tutzing Aus Böhmen und Mähren

16.2. MOnTAG

KOnZeRT

19:30 lMu (Aula) Mendelssohn: Elias. UniversitätsChor & Collegium Musicum München, Verena Holzheu (Leitung)

20:00 Gasteig (Philharmonie) Fasching mit Blechschaden

MuSiKTheATeR

18:30 Bayerische Staatsoper Mozart: Così fan tutte

SOnSTiGeS

20:00 Deutsches Theater Bal Classique

17.2. DIEnSTAG

KOnZeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Julian Rachlin (Violine), Gewandhausorches-ter Leipzig, Riccardo Chailly (Lei-tung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2

06.02.2015, 20 UhrTriosence (Jazz)

24. 02.2015, 20 UhrSa Chen (Klavier)

Neue ABOS ab 27. Januar

Heilmannstr. 2, 82049 Pullach i. I. www.buergerhaus-pullach.de

Abb. Sa ChenFoto: Hong Wei

22 München concerti 02.15 Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

KlassiKPrOgramm

Page 45: concerti Ausgabe München Februar 2015

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Falstaff. Asher Fisch (Leitung)

uMlAnD

19:00 Schloss elmau Saleem Abboud-Ashkar (Klavier)

18.2. MITTWOcH

KOnZeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Die große Giuseppe Verdi Nacht

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Mozart: Così fan tutte

19.2. DOnnERSTAG

KOnZeRT

19:30 Gasteig (Philharmonie) Orff: Carmina Burana. Münchner Kon-zertchor & Oratorienchor, Münchner Symphoniker, Jonathan Stockhammer (Leitung)

20:00 Prinzregententheater Hagen Quartett. Mozart: Streichquar-tett G-Dur KV 387, Streichquartett B-Dur KV 458 „Jagdquartett“, Brahms: Streichquartett Nr. 3 B-Dur

20:00 Residenz (Allerheiligen hof-kirche) musica viva: Punkt 8. Solisten des Symphonieorchesters des Bayeri-schen Rundfunks

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Falstaff. Asher Fisch (Leitung)

MuSiK in KiRchen

19:00 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten

20.2. FREITAGKOnZeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Sergey Khachatryan (Violine), Münchner Philharmoniker, Rafael Paya-re (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Leonore“ Nr. 3, Sibelius: Violinkonzert, Rimsky-Korsakow: ScheherazadeMuSiKTheATeR

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Benatzky: Im Weißen Rössl

19:30 Bayerische Staatsoper Wagner: Das Rheingold

19:30 Prinzregententheater Soler: L‘arbore di Diana (Premiere). Solisten der Bayerischen Theateraka-demie August Everding, Paolo Carigna-ni (Leitung)

SOnSTiGeS

17:00 Bayerische Akademie der Schönen Künste musica viva: Happy New Ears-Preisverleihung

21.2. SAMSTAGKOnZeRT

19:00 Gasteig (Philharmonie) Sergey Khachatryan (Violine), Münchner Philharmoniker, Rafael Payare (Leitung)

19:00 Schloss nymphenburg Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

20:00 Prinzregententheater Daniil Trifonov (Klavier), Kremerata Baltica. Penderecki: Chaconne, Chopin: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2, Górecki: Drei Stücke im alten Stil

MuSiKTheATeR

18:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Madama Butterfly

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Loewe: My Fair Lady

20:00 Münchner Künstlerhaus LaTriviata erOpert das Künstlerhaus

MuSiK in KiRchen

18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel-le) Residenz Serenade

DI · 17.2.15 · 20 Uhr · Philharmonie

Gewandhaus-orchester Leipzig

Tschaikowsky: Violinkonzert D-DurRachmaninow: Symphonie Nr. 2 e-moll

Julian Rachlin, ViolineRiccardo Chailly, Leitung

SO · 8.3.15 · 20 Uhr · Philharmonie

Yuja Wang KlavierRachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3Mussorgsky: Bilder einer AusstellungTonhalle-Orchester ZürichLionel Bringuier, Leitung

münchenmusiktickets 089 -93 60 93 www.muenchenmusik.de

MO · 2.3.15 · 20 Uhr · Philharmonie

Thomas Hampson &

Martin Grubinger

The Percussive Planet Ensemble

Wiener Philharmoniker

Daniele Gatti, Leitung

Johannes Brahms:Die vier Symphonien

MO · 23.2.15 · 20 UhrPhilharmonie

Symphonie Nr. 1 Symphonie Nr. 3

DI · 24.2.15 · 20 UhrPhilharmonie

Symphonie Nr. 2 Symphonie Nr. 4

MI · 25.2.15 · 20 Uhr · Herkulessaal

Mozart & BrucknerMozart: Klavierkonzert Nr. 20Bruckner: Symphonie Nr. 9

David Fray, KlavierOrchester der KlangVerwaltungEnoch zu Guttenberg, Leitung

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47 concerti 02.15 München 23

Page 46: concerti Ausgabe München Februar 2015

uMlAnD

19:00 Schloss elmau Sascha Maisky (Violine), Nathan Braude (Viola), Mi-scha Maisky (Violoncello), Lily Maisky (Klavier). Werke von Mahler & Brahms

19:30 Rainer-Maria-Rilke-Gymnasi-um icking American String Quartet

22.2. SOnnTAGKOnZeRT

11:00 Gasteig (Philharmonie) Sergey Khachatryan (Violine), Münchner Phil-harmoniker, Rafael Payare (Leitung)

MuSiKTheATeR

17:00 Bayerische Staatsoper Mozart: Così fan tutte

19:00 Residenz (cuvilliéstheater) Schubring: Gefährliche Liebschaften (UA). Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz

19:30 Prinzregententheater Soler: L‘arbore di Diana

SOnSTiGeS

14:00 Sammlung Brandhorst Sehend hören: Così fan tutte

uMlAnD

17:00 Bibliothekssaal Polling Gidon Kremer (Violine), Anna Vinnitskaya (Klavier)

20:00 Bürgerhaus Garching Julianna Awdejewa (Klavier), Münchner Sym-phoniker, Olivier Tardy (Leitung). Werke von Mozart & Poulenc

23.2. MOnTAGKOnZeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Wiener Philharmoniker, Daniele Gatti (Leitung). Brahms: Sinfonien Nr. 3 & 1

20:00 Residenz (cuvilliéstheater) Festkonzert. Residenz-Solisten

MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Madama Butterfly

uMlAnD

19:00 Schloss elmau Gidon Kremer (Violine), Evgeny Koroliov & Anna Vinnitskaya (Klavier)

24.2. DIEnSTAGKOnZeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Wiener Philharmoniker, Daniele Gatti (Leitung). Brahms: Sinfonien Nr. 3 & 1

MuSiKTheATeR

19:30 Residenz (cuvilliéstheater) Schubring: Gefährliche Liebschaften

TAnZTheATeR

19:30 Bayerische Staatsoper Forsythe: Artifact II, Limón: The Exiles, Kylián: Zugvögel. Bayerisches Staatsballett

25.2. MITTWOcHKOnZeRT

19:00 Technische universität Ludwig Mittelhammer (Bariton), Münchener Kammerorchester, Simon Gaudenz (Leitung)19:30 Münchner Künstlerhaus Porträtkonzert des Opernstudios20:00 Gasteig (Philharmonie) Radu Lupu (Klavier), Münchner Philharmo-niker, Dan Ettinger (Leitung)20:00 Prinzregententheater Sol Gabetta (Violoncello), Bertrand Chamayou (Klavier)20:00 Residenz (Allerheiligen hof-kirche) Amaryllis Quartett20:00 Residenz (herkulessaal) David Fray (Klavier), Orchester der KlangVerwaltung, Enoch zu Gutten-berg (Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 9MuSiKTheATeR

19:30 Residenz (cuvilliéstheater) Schubring: Gefährliche Liebschaften

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20:00 Stadttheater ingolstadt (Festsaal) Modigliani Quartett

26.2. DOnnERSTAGKOnZeRT

18:30 Seidlvilla (Mühsam-Saal) Die Stunde der Jungen Pianisten20:00 Gasteig (Philharmonie) Radu Lupu (Klavier), Münchner Phil-harmoniker, Dan Ettinger (Leitung)MuSiKTheATeR

19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Madama Butterfly19:30 Residenz (cuvilliéstheater) Schubring: Gefährliche LiebschaftenMuSiK in KiRchen

19:00 Residenz (hofkapelle) Resi-denz Serenade. Residenz-Solisten

27.2. FREITAGKOnZeRT

19:30 Steinway-haus Wenzel Gummer & Daniel Winkler (Klavier)20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Edgar Borsich (Violoncello)MuSiKTheATeR

18:00 Bayerische Staatsoper Wagner: Das Rheingold

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Zeller: Der Vogelhändler

19:30 Prinzregententheater Martín y Soler: L‘arbore di Diana

19:30 Residenz (cuvilliéstheater) Schubring: Gefährliche Liebschaften

20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata – Die Impro-Oper

KinDeR & JuGenD

19:00 Gasteig (Philharmonie) Jugendkonzert. Radu Lupu (Klavier), Münchner Philharmoniker, Dan Ettin-ger (Leitung)

uMlAnD

20:00 Bürgerhaus unterschleiß-heim Queenz of Piano

28.2. SAMSTAG

KOnZeRT

19:30 Schloss nymphenburg Jessica Kuhn (Violoncello), Roberto Issoglio (Klavier)

20:00 Gasteig (Philharmonie) Abaco-Orchester, Joseph Bastian (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2

20:00 Prinzregententheater Big Percussion-Night: Trilogy of Exegesis. Exegese-Percussion-Quartett

20:00 Residenz (Allerheiligen hof-kirche) Alfredo Perl (Klavier). Werke von Brahms, Schönberg & Beethoven

MuSiKTheATeR

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Mozart: Die Zauberflöte

19:30 Residenz (cuvilliéstheater) Schubring: Gefährliche Liebschaften

17.00 Bayerische Staatsoper Wagner: Die Walküre

MuSiK in KiRchen

18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel-le) Residenz Serenade. Residenz-Solisten

19:00 Kreuzkirche Schwabing (Albert-lempp-Saal) Die fabelhafte Welt der Filmmusik

KinDeR & JuGenD

14:00 Bayerische Staatsoper Platzl SpielBallett Spezial: Jedes Kind kann tanzen

uMlAnD

19:00 Schloss elmau Julian Prégar-dien (Tenor), Eric le Sage (Klavier). Werke von Schumann

20:00 Bürgerhaus eching Michaela Georgi (Violine), Echinger Kammeror-chester, Georg Straßmann (Leitung). Werke von Haydn

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 4724 München concerti 02.15

KlassiKPrOgramm

Page 47: concerti Ausgabe München Februar 2015

FesTiVAls

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide Februar 2015 concerti 23

Wir stellen Ihnen die interessantestenProgramme, Orte und Künstler vor

28_leipzig Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte In Sachen Bach kann Leipzig mit reichlich Authentizität auftrumpfen. Doch der Zauber des Bachfests Leipzig liegt in der Einbeziehung der ganzen Stadt 30_Thüringen Auf den Spuren einer großen Musikerfamilie Die Thüringer Bachwochen lassen seine Musik an Originalspielstätten lebendig werden 31_Arnstadt Geburtstagsfest am denkmal des Komponisten Hervorragende Chöre und Crossover verbinden sich beim Bach-Festival Arnstadt 32_Ansbach Bis Franken kam er nicht …. doch Bachs Musik hinterlässt bei der Bach woche Ansbach nicht nur ob des Weihnachts oratoriums im Sommer ihre Spuren 33_Stuttgart in guter Tradition den dialog fortgesponnen Hans-Christoph Rademann knüpft bei der Bachwoche Stuttgart an Helmuth Rilling anFo

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Wichtigste und letzte Wirkungs stätte: An der Thomaskirche Leipzig wirkte Johann

Sebastian Bach von 1723 bis 1750 als Kantor

Page 48: concerti Ausgabe München Februar 2015

Sähnse, die gomm‘ alle wä-schen unserm Bach.“ Steigt man mit den Ein-

heimischen am Markt aus dem neuen S-Bahn-Tunnel empor, sieht man sie schon vor sich: Massen von Touristen. Und direkt dahinter: Bachs Thomas-kirche mit dem riesigen Steil-dach. Seit mehr als acht Jahr-hunderten singen hier die Thomaner, und ihr berühmtes-ter Kantor wirkte dort immer-

hin 27 Jahre – wenn auch, wie die Musikwissenschaft jüngst herausgefunden haben will, am Ende seines Lebens durchaus nicht mehr so produktiv wie zu Hochzeiten seiner Kantaten und Passionen.

Dem Geist des Meisters so nah wie sonst nirgendwo

Der gute Mann erfüllte zu guter Letzt seine Aufgaben wohl vor allem dadurch, dass er sie gut

delegierte – und das bis dato unerklärliche Loch im Wer-keverzeichnis hinterließ er offenbar auch nicht von unge-fähr: Viele bisher als verschol-len gegoltenen Kompositionen hätten, so die Theorie, einfach nie existiert.Sei’s drum – 155 CDs füllen die Kompositionen Johann Sebas-tian Bachs immer noch, wesent-liche Werke entstanden in Leipzig: dieser quirligen, mit-

= Zeitraum = Ort= Künstler24 concerti Februar 2015

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Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte

in Sachen Bach kann leipzig mit reichlich Authentizität auftrumpfen. doch der zauber des BAchFeSTS

leiPziG liegt in der einbeziehung der ganzen Stadt.Von Christian Schmidt

Zentraler Ort in Leipzig – ob alsKonzertspielstätte oder für

Friedens gebete: die Nikolaikirche

Page 49: concerti Ausgabe München Februar 2015

hin 1000 Jahre alten Kultur-stadt, der man noch immer ihre Weltoffenheit anmerkt, auch wenn die Zeiten der gro-ßen Mustermessen längst vor-bei sind. Die Authentizität des Bachheiligtums macht sie vor allem für von weither angereis-te Musiktouristen zum Sehn-suchtsort. Und in der Tat: Es ist schon ein erhebendes Ge-fühl, wenn man vor Bachs Grab in der Thomaskirche steht, dem Meister so nah wie nirgendwo – auch wenn es so gut wie si-cher ist, dass seine Gebeine gar nicht hier liegen. Macht nichts: Der Geist des Thomaskantors scheint die Gäste doch anzu-wehen in dieser protestanti-schen Atmosphäre; und allein die Vorstellung ist anregend, dass er durch diese heilige Hal-le tobte, nicht selten erbost über die „schlechte Bestallung“ seiner Kirchenmusik. Da Leipzig 2015 wegen seines Jubiläums selbst im Mittel-punkt steht, speisen sich die 108 Veranstaltungen des hiesi-gen Bachfestes an mehr als 30 Orten diesmal vor allem aus heimischen Eigengewächsen:

An vorderster Front laden Tho-manerchor und Gewand-hausorchester, John Eliot Gar-diner – seit kurzem Präsident des Bach-Archivs – und Ge-wandhauskapellmeister Riccar-do Chailly zu dem zehntägigen Festival, das in anderen Jahren internationaler daher kam.

Vom Marktplatz bis zum Zoo – Bachs Musik erklingt allerorten

Dennoch beweisen schon diese Namen, wie reich an Kultur das notorisch klamme Leipzig ist: Einst eine der wohlhabendsten Metropolen, deren Händler-herrlichkeit man noch heute in den Passagen und Messehäu-sern der Innenstadt nachemp-finden kann, hatten die Kauf-leute doch immer einen Sinn für die Kultur. Und nur so konnte sich – im Gegensatz zur repräsentativen sächsischen Residenz – ein bürgerlicher Kulturreichtum erhalten, den sich die Stadt heute eigentlich gar nicht mehr leisten kann.So gab es denn auch immer wieder mal Diskussionen um die Finanzierung des städti-schen Bachfestes, und doch –

der Sachse nennt das „fiche-lant“ – wurde noch aus jeder Not eine Tugend gemacht. Liegt doch der Zauber dieses Festi-vals nicht zuletzt darin, dass eben ganz Leipzig als Spielstät-te ins Programm einbezogen ist: Bachs Musik ist nicht nur der Thomaskirche und dem Gewandhaus vorbehalten, son-dern mäandriert in die Kata-komben der Studentenkeller, auf den Marktplatz, in den Zoo oder wird im hippen Discoclub anverwandelt. Ja, mehrere Or-gelfahrten führen sogar über Land. Wenn der Meister gefei-ert wird, ist die ganze Stadt auf den Beinen und zeigt sich von ihrer schönsten Frühlingsan-mut – auf Bachs heiligen Spu-ren ebenso wie in den Straßen-cafés und Szenevierteln. Und dann sind eben auch die S-Bahn-Fahrer, die aus dem Un-termarkt ans Licht kommen, stolz auf „ihren“ Bach.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide Februar 2015 concerti 25

Bachfest leipzig 12.6. - 21.6.2015 MDR Rundfunkchor, Gewandhausor-chester Leipzig, Tine Thing Helseth, Kölner Kammerchor, Sir John Eliot Gardiner, Flautando Köln u. a.

22. Mai bis 28. Juni 2015

Mozart –Was heißt hier Klassik?

www.mozartfest.de | 09 31 / 37 23 36

Page 50: concerti Ausgabe München Februar 2015

= Zeitraum = Ort= Künstler26 concerti Februar 2015

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Gern ist in Thüringen von „unserem“ Bach die Re-de: Immerhin verbrach-

te der Komponist als Spross einer weitverzweigten Musi-kerfamilie hier in Eisenach, Ohrdruf, Arnstadt, Mühlhau-sen und Weimar die Hälfte seines Lebens. Weshalb der Freistaat mit so viel Bach-Tra-dition aufwarten kann, dass hier selbst zwei Festivals fast zur gleichen Zeit problemlos nebeneinander existieren kön-nen. Ebenso wie in Arnstadt setzen dabei auch die Thürin-ger Bachwochen auf „Authen-tisches“ an Originalschauplät-

zen, werden im März und April Georgenkirche und Bach-haus in Eisenach, die Arnstäd-ter Bach- und die Ohrdrufer Trinitatiskirche, Stadtschloss und Stadtkirche Weimar, aber auch eine ganze Reihe weiterer historischer Juwelen zu zent-ralen Spielstätten. Und zwar für Konzerte aller Art mit nam-haften Interpreten jeglicher Couleur – von denen die histo-risch informierten Spezialisten nur einen, freilich wichtigen Teil ausmachen. Dass es indes nicht ausreicht, in diesen vier Bach gewidme-ten Wochen allein andächtiges

Erinnern und Verweise auf die Geschichte zu zelebrieren, wis-sen die Macher der Bachwo-chen nur zu gut: 1992 gegrün-det, musste das Festival schon schwere Zeiten durchstehen – bis hin zur Insolvenz.

Festival-Konzerte in den heimischen vier Wänden

Nach seinem Neustart 2005 läuft es nun wieder: Seither hat sich die Zahl der Veranstaltun-gen fast verdreifacht ebenso wie die der Besucher – nicht zuletzt, weil auch die Einhei-mischen ganz gezielt angespro-chen werden. So gehört zu ei-ner der schönsten Noten des Festivals jenes Event, das tra-ditionell am Vorabend der Er-öffnung stattfindet: die Lange Nacht der Hausmusik. Nicht die Stars der Szene spielen zu dieser Stunde auf, sondern die Thüringer Musiker und Musik-freunde selbst und laden dazu in private Wohnungen und (Pfarr-)Häuser ein, was dem Festival eine ebenso authenti-sche wie besondere Klangfarbe verleiht. Fortgeführt wird diese Idee indes auch auf anderer Ebene, steuern doch zahlreiche regio-nale Orchester und Bachchöre eigene Programme zum Festi-val bei oder gestalten Kanta-tengottesdienste im Rahmen der Bachwochen. Und natür-lich gibt es 2015 wieder eine Möglichkeit zum Mitsingen – für Einheimische wie für Weit-gereiste. Bach ist eben auch im Bachland Thüringen für alle da. Christiane Schwerdtfeger

Auf den Spuren einer großen MusikerfamilieDie ThürinGer BAchWochen lassen seine Musik an Originalspielstätten lebendig werden

Über Jahrzehnte mit der Bach-Familie verbunden: St. Trinitatis in Ohrdruf

Thüringer Bachwochen 27.3. - 19.4.2015 Christoph Prégardien, Christian Poltéra, Carolin Widmann, Nigel Kennedy, Jeremy Denk u. a.

Eisenach, Weimar, Erfurt, Gotha u. a.

Page 51: concerti Ausgabe München Februar 2015

Wer zum Bach-Festival ins thüringische Arn stadt kommt,

den erwarten neben dem viel-seitigen Programm zwei ganz besondere Festspiel-Charakte-ristika: eine bezaubernde Klein stadtkulisse mit histori-schem Flair sowie eine im bes-ten Sinn familiäre Veranstal-tungsatmosphäre der Bach-Gemeinschaft. Eindrucksvoll zeigt sich dies nicht zuletzt alljährlich an Bachs Geburtstag am 21. März, dem Fixpunkt des Festivals: Lässt doch gerade die spätabendliche Ehrung am Bach-Denkmal auf dem Markt – das in Arnstadt passend den noch jungen Komponisten zeigt – das Publikum zusam-menrücken. Abgesehen davon ist dieser „junge Bach“ schon deshalb ein Erlebnis, weil die jugendlich-flegelhafte Attitüde der Figur uns einen ziemlich „normalen“ und eben keinen übermächtigen Komponisten zeigt.

Kirche, Wohnhaus, Sammlung: Hier lässt sich das Leben des Komponisten nachvollziehen

Passend dazu lassen sich Bachs Alltagsstationen in Arnstadt auf engstem Raum nachvoll-ziehen: Bachs Kirche, seine möglichen Wohnhäuser und die Bach-Ausstellung liegen nur einen Katzensprung von-einander entfernt. Kein Prob-lem also, all dies in den persön-lichen Festivalplan zwischen

geistlichem Werk und Cross-over-Konzert einzuplanen. Und wer sich barockes Leben nicht nur in seiner Fantasie ausmalen, sondern konkret ansehen möchte, hat in Arn-stadt die (weltweit vielleicht einzige) Gelegenheit dazu: Im Schlossmuseum zeigt die Mi-niaturstadt „Mon plaisir“ mit mehr als 400 Puppen detailge-treue Nachbildungen der Le-benswirklichkeit einer deut-schen Residenzstadt im frühen 18. Jahrhundert. Christiane Schwerdtfeger

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide Februar 2015 concerti 27

Geburtstagsfest am denkmal des KomponistenHervorragende Chöre und Crossover verbinden sich beim BAch-FeSTiVAl ArnSTAdT

Bach-Festival Arnstadt 20.3. - 29.3.2015 Tölzer Knabenchor, Bachchor Arnstadt, Balthasar-Neumann-Chor, Le Concert Lorrain, Swiss Brass Consort u. a.

Bachs erster Arbeitsplatz: die Bonifatiuskirche in Arnstadt

Page 52: concerti Ausgabe München Februar 2015

= Zeitraum = Ort= Künstler28 concerti Februar 2015

Welch Ironie: In Mün-chen liegen die Wurzeln der Bach-

woche Ansbach: Im Jahre 1947 hatte dort eine Gruppe von Musikern die Idee, die Welt-kriegs-Traumata in der Bevöl-kerung mit Musik von Bach zu kurieren. Das passende Fleck-chen Erde für die einwöchige Konzertreihe fand sich indes in Ansbach: War doch das be-schauliche und äußerst male-rische, mittelfränkische Städt-chen vom Krieg weitgehend verschont geblieben.Doch wie so oft kam mit dem wachsenden Erfolg des Festi-vals unter der Federführung

Karl Richters schon bald der Sinn fürs Große, und so wollte mancher in den 50er Jahren die Bachwoche in die Landes-hauptstadt verlagern, um dem Festival einen mondänen An-strich zu verleihen. Indes: Der Verein der Freunde der Bach-woche zog nicht mit – und so durften und dürfen Bachspe-zialisten und Weltstars wie John Eliot Gardiner, Ton Koop-man oder Martin Stadtfeld bis heute den gemeinhin unter-schätzten Reiz der fränkischen Peripherie kennenlernen.Allein die Spielorte, allesamt architektonische Kleinodien, lohnen den Besuch des Festi-

vals. Zugleich liefern sie die besten Gründe dafür, warum die Kompositionswelten des Thomaskantors so gut hierher passen, obgleich Bach selbst nie in Ansbach gewirkt hat: Sankt Gumbertus etwa beher-bergt eine Barockorgel aus der Zeit des Komponisten; und die Residenz mit ihrer prachtvol-len Orangerie und barocken Gartenanlage wurde just er-baut, als Bach gerade in Leipzig wirkte.

Bachs Schaffen in neuem Licht

Natürlich stehen auch Werke anderer Komponisten aus sämtlichen Epochen auf dem Spielplan, doch stets wird da-bei die Verbindung zu Bach gewahrt. Und ein zentrales Werk des Namensgebers fehlt natürlich auch in diesem Jahr nicht: Hat es doch mittlerwei-le schon Tradition, dass die Veranstalter im Hochsommer das Weihnachtsoratorium er-klingen lassen! Was keines-wegs deplatziert ist: Haben die sechs Kantaten doch einen gänzlich weltlichen Ursprung als Huldigungskantaten für das sächsische Kurfürstenhaus. So lässt sich hier im sommerlich-weltlichen Rahmen Ansbachs das Oratorium mit ganz ande-ren Ohren hören. Und unter-streicht einmal mehr den An-satz, der auch sonst zum Mar-kenzeichen des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals gewor-den ist: den Komponisten und sein Schaffen in ein neues Licht zu rücken. Maximilian Theiss

Bis Franken kam er nicht …… doch Bachs Musik hinterlässt bei der BAch-Woche AnSBAch ihre Spuren – nicht nur obdes Weihnachts oratoriums im Sommer

Gotische Pracht: Konzert in der Ansbacher St. Johanniskirche

Bachwoche Ansbach 31.7. - 9.8.2015 Concerto Köln, Evgeni Koroliov, Windsbacher Knabenchor, Arabella Steinbacher, Khatia Buniatishvili, Tabea Zimmermann u. a. Fo

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Page 53: concerti Ausgabe München Februar 2015

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide Februar 2015 concerti 29

Wie für jede Kunst gilt auch für die Musik: Das Verständnis

wächst mit dem Wissen – und dies gilt umso mehr, je älter die Musik ist. Bei der von der Stutt-garter Bachakademie veranstal-teten Bachwoche haben sowohl Musiker als auch musikalische Laien sieben Tage lang Gelegen-heit, ihr Wissen über Bach (wie auch andere Komponisten) zu vertiefen. Geprägt über andert-halb Jahrzehnte durch Hel-muth Rilling – der einst die Bachakademie gründete und 32 Jahre lang leitete – hatte der weltberühmte Chorleiter und Musikpädagoge mit seinen „Gesprächskonzerten“ dabei eine ganz eigene Form der Ver-mittlung gefunden, die im Lau-fe der Jahre eine immer größe-re Anhängerschaft fand.Sein Nachfolger Hans-Chris-toph Rademann, der 2015 zum zweiten Mal für die Bachwoche verantwortlich ist, knüpft nun mit den „Werkstattkonzerten“ an Rillings Vorbild an – freilich ohne ihn zu kopieren: Denn anders als Rilling spricht Ra-demann nicht allein, sondern im Dialog mit wechselnden Gästen über die aufgeführten Werke. Doch auch wenn Rade-mann inhaltlich einiges verän-dert hat – so ist etwa das Thema historische Aufführungspraxis weitaus wichtiger als früher –, im Mittelpunkt der Veranstal-tungen steht nach wie vor der (Weiter-)Bildungsgedanke. Das

ansteigende Rund des Konzert-saals der Musikhochschule bildet dabei den idealen, kom-munikativen Rahmen für die Podiumsgespräche, bei denen jedes Jahr eine erkleckliche Zahl von Interessierten den Ausführungen der Fachleute lauscht.

Meisterkurse und Schulprojekt

Konzentriert ist auch die At-mosphäre bei den öffentlichen Proben und Meisterkursen: Wann hat der Musikinteres-sierte schon einmal Gelegen-heit, Meister ihres Fachs beim Unterrichten zu verfolgen?

Und wer einmal erlebt hat, mit welcher Akribie hier an den Werken gefeilt wird, wird die Konzerte hernach mit anderen Ohren hören. Zudem hat die Bachakademie ihre Anstrengungen verstärkt, auch Jüngere für Bachs Musik zu begeistern – bilden doch traditionell eher ältere Men-schen das Gros der Festivalbe-sucher. In diesem Jahr bringen dabei im Rahmen des Projekts „Bachbewegt!“ 350 Grundschü-ler zum Abschluss der Bach-woche dem Komponisten ein Geburtstagsständchen: Zwar ein wenig verspätet, doch dafür mit 350 Kinderstimmen auf die Jahreszahl genau. Frank Armbruster

in guter Tradition den dialog fortgesponnenHans-Christoph Rademann knüpft bei der BAchWoche STuTTGArT an Helmuth Rilling an

Bach-Mekka: Hans-Christoph Rademann im Gespräch mit Studenten

Bachwoche Stuttgart 15.3. - 22.3.2015 Hans-Christoph Rademann, Ulrike Sonntag, Ingeborg Danz, Lothar Odinius, Hille Perl u. a.

Meisterkurse, Studium Generale

Page 54: concerti Ausgabe München Februar 2015

30 concerti Februar 2015

ESSaY

tionaler, tiefgehender, sinnli-cher und persönlicher wirken zu lassen. Weniger steif, weni-ger ritualisiert, weniger vorher-sehbar. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten – aber es ist nicht damit getan, ein paar bunte Scheinwerfer aufzustel-len oder Konzerte in alte Schwimmbäder zu verlegen. Auch „aggressiveres“ Marke-ting wird mittelfristig nicht helfen, sondern eher noch zur Enttäuschung beitragen, wenn Versprechen nicht gehalten werden. Nicht die Verpackung muss geändert werden, sonst das Konzert selbst. Um die Musik aus ihren erstarrten Ri-tualen zu befreien und zu neu-er, maximaler Wirkung zu verhelfen.

Assoziationsräume öffnen – nicht zur Ablenkung, sondern zur Konzentration

Zeitgenössische „Konzertfor-mate“, so wie wir sie im Berli-ner Radialsystem V entwickeln und erproben, sind eben nicht nur „Vehikel“, die den eigent-lichen Inhalt überdecken, wie Markus Fein an dieser Stelle geschrieben hat. Die Arbeit, die ich inzwischen als Konzertde-sign bezeichne, stellt eben ge-rade die Musik in den Mittel-punkt. Es geht ausschließlich darum, die Wirkung der Musik so intensiv wie möglich erfahr-bar zu machen. Dafür muss

Wie spricht man das Publikum der Zukunft an? In vor he rigen Ausgaben diskutier ten an dieser Stelle concerti-Redaktionsleiterin Friederike Holm, die Inten-danten Markus Fein und Bene dikt Stampa sowie Hochschulpräsident Elmar Lampson. Die Artikel fin den Sie auf: www.concerti.de/konzertinnovationen

Die Analyse der concerti-Redakteurin Friederike Holm ist absolut zutref-

fend: „Während sich die mo-derne Gesellschaft rasant ver-ändert, zelebriert das klassi-sche Konzert seit über 100 Jahren das immer gleiche Ritu-al.“ Zwei Jahre im Voraus fest-betonierte Programme. Über-raschungsmomente? Nur aus Versehen.Ich habe mich oft gefragt, wo eigentlich diese ganzen Geset-ze geschrieben stehen, an die sich die meisten Musiker wie Veranstalter so selbstverständ-lich klammern. Statt kreativer Freiheit ängstliche Fragen: Darf man das denn? Kann ich das meinem Publikum zumu-ten? In voraus eilendem Gehor-sam wird deshalb Innovation in der Regel im Keim erstickt

– anstatt darüber nachzuden-ken und vor allem auszupro-bieren, welche Mittel geeignet wären, um Musik besser, emo-

man Konzentration erzeugen, Assoziationsräume öffnen, die Musik in Beziehung zu unter-schiedlichen Kontexten setzen. Auch das Licht spielt eine ent-scheidende Rolle. Was schon die Baumeister mittelalterli-cher Kathedralen wussten, ist uns im Konzertsaal verloren gegangen: Das Spiel zwischen Licht und Architektur, die eine ständig sich verändernde Aura erzeugt. In unseren Konzert-

die zukunft des KonzertesForM FolloWS FuncTion: Wir müssen vielfältige und

kreativere Formen erschaff en, damit klassische Musik weiterhin ein Publikum fi ndet. ein debattenbeitrag von Folkert Uhde

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eFolKerT uhde ist studierter Musikwissen-schaftler und Geiger, 1995 machte er sich als Musik- und Projektmanager selbst-ständig. Mit Jochen Sandig gründete er 2006 das radialsystem V in Berlin und hat sich seitdem durch innovative und interdiszi-plinäre Konzertformen einen Namen gemacht. Er arbeitet u. a. für das Festival »dialoge« des Mozarteum Salzburg, die Internationale Orgelwoche Nürnberg und die Köthener Bachfesttage.

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Page 55: concerti Ausgabe München Februar 2015

Februar 2015 concerti 31

sälen begnügen wir uns damit, die Bühne hell und das Audi-torium etwas dunkler zu ma-chen. Zwei Stunden lang.Der Dortmunder Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa hat in seinem Debattenbeitrag zu Protokoll gegeben: „Barrieren abbauen“ und „Hemmschwel-len zu senken“ sei die Devise der großen „Vereinfacher“. Und Vereinfachung sei „zy-nisch“. Warum bitte soll Ver-einfachung zynisch sein? Wa-rum sprechen wir eigentlich immerzu darüber, wie schwie-rig doch klassische Musik sei? Weil wir sie selbst nicht verste-hen? Weil wir um die Legiti-mation unserer Subventionen bangen? Der Traum von einem Publikum, das sich beständig und wissbegierig mit jedem neuen Stück auf der Basis fun-dierten Wissens auseinander-setzt, ist so alt wie die Auffüh-rung von Musik vor Publikum selbst. Schon die Erfindung des Programmheftes im frühen 19. Jahrhundert zeugt von dem Wunsch, das Publikum wäh-rend des Hörens zu bilden. Aber mal ehrlich: Wie viele Menschen kennen Sie, die musikwissenschaftliche Pro-

grammhefttexte bis zum Ende durchlesen?Statt der Größe und Komplexi-tät der Musik zu huldigen, soll-ten wir lieber leidenschaftlich darüber sprechen, wie Musik bewegen kann! Keine andere Kunstform ist so unmittelbar mit unseren Emotionen ver-bunden. Musik weckt Leiden-schaft, tröstet, wühlt auf und lässt zu innerer Ruhe finden. Und ähnlich wie unser Ge-ruchssinn ist das Hören unmit-telbar mit unserem Erinne-rungsvermögen verbunden. Übrigens auch bei Menschen, die nicht mindestens vier Se-mester Tonsatz studiert haben.

Die Musik vom Sockel holen

Ein Großteil unserer sogenann-ten klassischen Musik ist nach und nach auf hohe Sockel ge-stellt worden, zur Andacht und Bewunderung. Man sollte auf-schauen zur Kunst. Diese Zei-ten sind vorbei. Wir haben keinen Kaiser mehr, zu dem wir aufschauen. Wir schauen über-haupt selten hoch. Flache Hie-rarchien, Mitsprache, soziale Netzwerke, Selbstbestimmung und Selbstbezogenheit sind unsere Lebenswirklichkeit.

Ich bin ein leidenschaftlicher Anhänger des aus der Archi-tektur stammenden Design-Grundsatzes „Form follows Function“. Im 19. Jahrhundert hatte das Konzert eine Funkti-on: Es war wichtig zur Selbst-vergewisserung des aufstre-benden Bürgertums. Wer drin war, gehörte dazu. Innerhalb dieser Gruppe verschwanden soziale Distinktionsmerkmale, und der Frack begann seinen Siegeszug: als selbst gewählte Einheitskleidung des Publi-kums.Das Konzert von heute und morgen braucht vielfältige For-men (nicht: Formate), Orte und damit auch Publikum. So aus-differenziert die Interessen in unserer Gesellschaft sind, so vielfältig muss das Angebot sein. Kontrapunkt und Kon-templation müssen kein Wider-spruch sein. Wir müssen nur langsam mal anfangen.

Musiktheater ohne Worte: Friends of Amarillis – eine Dreiecksgeschichte über Verlangen, Eifersucht und Konkurrenz

do. 12.2., 20:00 uhr radialsystem V Berlin Vokalfest Chor@Berlin: Fern-klang. Ensemble Mixtura, Die Sing-phoniker, Audi Jugendchorakademie, Martin Steidler (Leitung) Chorinstallation für 85 Stimmen und zwei Instrumente

KonZErt-tipp

Page 56: concerti Ausgabe München Februar 2015

Die Tondichtungen von Berlioz sind Orchester-musik pur: Wunderwer-

ke der effektprallen Instrumen-tierung. Ein Berliozorchester muss also zaubern können – und die Philharmonia Zürich setzt mit dieser exquisiten Ein-spielung der Symphonie fan-tastique fantastische Zeichen im Repertoire jenseits der Oper, wo sie sonst zu Hause ist. Ihr Empfinden für das ste-te dramatische Pulsieren frei-lich fußt auf eben dieser Opern-

praxis: Die „Episoden aus dem Leben eines Künstlers“ erzäh-len die Züricher mit mutigen Zuspitzungen des Tempos, mit betörender Klangschönheit und gespannter Phrasierungs-lust, mit viel Sinn für die räum-lichen Wirkungen der Partitur – und die leidenschaftlich aus-musizierten Steigerungszüge weisen deutlich auf Wagner voraus. Fabio Luisi ist hier nicht nur klug koordinierender Zeremonienmeister, der im He-xensabbat für teuflische Zucht

und Ordnung sorgt. Der GMD des Zürcher Opernhauses schafft auch ideale Balance und Transparenz, hält diesen Pracht-schinken bei allem opiumseli-gen Rausch von falschem Schwitzen und Lärmen frei. Dieser Berlioz bleibt bravourös gespielte Orchestermusik und ist doch überlegen gestaltete Dirigentenkunst. Peter Krause

Fantastische Fantastiquecd deS MonATS Die Philharmonia Zürich belebt Berlioz mit betörender, eff ektpraller Klangschönheit

32 concerti Februar 2015 Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Zauber- und Zeremonienmeister: Fabio Luisi sorgt für teufl ische Zucht und Ordnung

RezensiOnenCDs und DVDs – ausgewählt und bewertet

von der concerti-Redaktion

Berlioz: Symphonie fantastiquePhilharmonia Zürich Fabio Luisi (Leitung)philharmonia.rec

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Page 57: concerti Ausgabe München Februar 2015

Februar 2015 concerti 33***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Wie mögen sie wohl geklungen ha-be, die Musiker des 13. Jahrhunderts, die am Hofe Alfonsos des Weisen komponierten? Mit Rebab, Rebec und Fidel begibt sich Jordi Savall auf ih-re Spuren und holt alles aus den In-strumenten heraus – ob süße Melo-dien oder Schnarren und Kratzen. Angetrieben wird die einstimmige Musik dabei von rhythmischer Präg-nanz, im meditativen Stillstand eben-so wie in der unermüdlich vorantrei-benden Tanzmusik. So gestaltet Sa-vall mit seiner brillanten Spieltechnik die teils handschriftlich, teil mündlich überlieferte Musik unglaublich viel-fältig und abwechslungsreich. (KH)

Schon die Aufnahmequalität macht diese CD zum Vergnügen: Selten wer-den Instrumente mit so natürlichem Klang auf Tonträger gebannt! Begeis-ternd ist aber auch die Auswahl eng-lischer Musik des 17. Jahrhunderts, die Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi präsentieren: Vom Hofe Charles II. bis in die Pubs – überall scheint man damals musiziert zu ha-ben. Und hat dabei von ausgelassener Fröhlichkeit bis zum Wehklagen allen Emotionen musikalischen Ausdruck verliehen. Die Blockfl ötistin und der Gambist spielen alles genauso, wie es klingen muss: mit einer Verbindung von Freiheit und Genauigkeit. (KH)

Wahr sein, echt sein: David Geringas und Ian Fountain haben sich Hinde-miths künstlerische Maxime zu eigen gemacht und musizieren dessen Früh-werke für Cello mit und ohne Klavier mit Spielfreude und ohne Sentimen-talitäten. Geringas setzt in schöner Mischung auf Temperament und In-telligenz, weiß genau zu phrasieren und gekonnt zu dynamisieren. Es ist eine angenehme Natürlichkeit, die diese Aufnahme auszeichnet und nicht nur der kühnen Solosonate Frische und Lebendigkeit verleiht, ohne dass die musikalische Intelligenz geopfert wird – auch wenn nur Hindemith auf Dauer schon schwere Kost ist. (CF)

la lira d‘esperia ii Galicia – Musik aus Galizien aus mittelalterlichen handschriftenJordi Savall (Fidel, Rebec & Rebab), Pedro Estevan (Perkussion). AliaVox

The Passion of Musick – Werke von Gibbons, Matteis, Purcell u. a. Dorothee Oberlinger (Blockfl öte), Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba) u. a. deutsche harmonia mundi

hindemith: drei Stücke für cello & Klavier op. 8, Sonate für cello solo op. 25 nr. 3 u. a. David Geringas (Cello), Ian Fountain (Klavier). Es-Dur

Spanische zeitreise

englische Klänge

deutsche Schwere

Strauss’ Wagner-Parodie auf cpo

cpo CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327

Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records CH: Musicora B/NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

Ulf SchirmerSeit 2009 ist Ulf Schirmer Generalmusikdirektor, seit 2011 auch Intendant an der Oper Leipzig. Und schon seit 2006 ist er Künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters, mit dem er ein wei-tes Repertoirefeld abgesteckt hat: von Operette, Oper, Melodram und Filmmusik bis hin zur geist-lichen Musik des 20./21. Jahrhunderts.

cpo 777 920–2 2 CDsEin kunstvoll ironischer Blick auf seine Heimatstadt München gelang Richard Strauss mit seiner zwei-ten Oper. Das Libretto zu dieser »bayerischen Bur-leske« schrieb der Satiriker Ernst von Wolzogen. Und satirisch ist auch die Musik von Strauss: Man kann sie durchaus als Wagner-Parodie bezeich-nen, als Abschied von jedem Pomp und Pathos.

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Page 58: concerti Ausgabe München Februar 2015

34 concerti Februar 2015

rEZEnSionEn

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de ***** = herausragend

Nachschlag zum Carl-Philipp-Ema-nuel-Bach-Jahr 2014 mit dem Ora-torium Die Israeliten in der Wüste, entstanden in seiner Hamburger Zeit: Bach Junior kreiert hier Aff ekte von verzagter Klage bis tief empfunde-ner Dankbarkeit und Hoff nung. Die vielfältig abgestuften Gefühlsregun-gen spüren Frieder Bernius und sei-ne Stuttgarter feinfühlig auf. Diese Musik lebt nicht von grellen Sturm-und-Drang-Kontrasten, sondern setzt auf den mattglänzenden Schein von Tempera-Farben, was durchaus at-mosphärische Dichte entfaltet. Nur die Solovokalpartien könnten stel-lenweise feiner ausziseliert sein. (EW)

Energetisches Pulsieren der Ensem-blekräfte triff t auf kraftvoll perkussi-ves Klavierspiel, versonnene pianisti-sche Rücknahme fi ndet Widerhall auf atmosphärischem Orchestergrund: Aram Chatschaturjans Klavierkonzert zeigt, dass dieser mehr als nur den Säbeltanz konnte. Pianistin Nareh Ar-gha manyan und Dirigent Alain Alti-noglu fi nden mit dem Rundfunk-Sin-fonieorchester Berlin stets die richti-ge Betriebstemperatur. Das ist mit-reißend zu hören, genau wie das dritte Klavierkonzert von Prokofjew, dessen befl ügelter Neoklassizismus als leichtfüßiges Gegenstück zu Chat-schaturjan ausgewählt wurde. (EW)

Clever: Das junge Klaviertalent nimmt sich erst einmal die Frühwerke des pianistischen Schwergewichts Rach-maninow vor. Seit ihrer Ausbildung, so erzählt Ekaterina Litvintseva im Booklet, habe sie sich mit diesen Werken intensiv beschäftigt. Die 28-jährige Pianistin durchdringt in ihrer Einspielung tief diese Solostü-cke ihres Landsmanns. „Russische Seele“, Exotismen, Anklänge an De-bussy, Nervös-Aufgewühltes, Über-schwang, einige groteske Anfl üge, aber auch berührend Inniges: Das alles zaubert sie zupackend hervor, mit viel Gefühl und mit erstaunlicher gestalterischer Kraft und Tiefe. (EW)

Jörg Handstein hat bereits Leben und Werk von Mahler, Verdi und Wag-ner in Hör-Biographien erschlossen, nun zeichnet er Mozarts Werdegang subtil nach, gespickt mit Zitaten und klug ausgewählten, minutiös einge-arbeiteten Musikbeispielen. Der Hö-rer kann diesem anschaulichen, ver-ständlichen und gleichzeitig gehalt-vollen Porträt leicht folgen. Mit Udo Wachtveitl als erfreulich unpatheti-schem Erzähler, Florian Teichtmeis-ter, Anna Greiter und anderen agiert ein ausgewogen besetztes Sprecher-Ensemble. Als Anhang gibt es zwei Klavierkonzerte mit Martha Argerich und Daniel Barenboim. (CV)

Daniel Behle hat Schuberts Winter-reise für Gesang mit Klaviertrio be-arbeitet und diese neben der Origi-nalfassung aufgenommen. Ausführ-lich erläutert der Sänger die kunst-volle, stimmungsintensivie rende, nie aufdringliche Bearbeitung im Beiheft – und das Oliver Schnyder Trio spielt das großartig fahl und illusionszer-stäubend. Behle bleibt seinem lyri-schen Gestus weitgehend treu, Aus-brüche ins Dramatische gelingen glaubwürdig: Es entsteht eine sub-tile Innenschau des Winterreisenden. Auf die Dauer störend wirken allein unglückliche Wortbindungen durch die vielen eingefügten ‚h‘-Laute. (CV)

Seit Paavo Järvi Chef beim Orchest-re de Paris ist, widmet er sich syste-matisch französischem Repertoire. Nun hat er von Henri Dutilleux neben Métaboles auch die erste Sinfonie sowie, mit dem wunderbar gradlinig spielenden Christian Tetzlaff , das Konzert-Nocturne Sur le même ac-cord aufgenommen. Das Raffi nierte dieser Musik arbeiten die Musiker glänzend heraus, vieles wirkt wie Klang gewordene moderne Archi-tektur aus Glas und Spiegeln: einer-seits nüchtern, andererseits sehr un-mittelbar. Järvi erweist sich als klug-dezenter Vermittler einer oft skru-pulös gearbeiteten Musik. (CV)

c. P. e. Bach: die israeliten in der Wüste Wq 238Joanne Lunn, Samuel Boden, Kammer-chor & Barockorchester Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung) u. a. Carus

Prokofjew: Klavierkonzert nr. 3, chatschaturjan: KlavierkonzertNareh Arghamanyan (Klavier), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Alain Altinoglu (Leitung). Pentatone

rachmaninow: Moments musicaux, Suite für orchester d-Moll (Klavier-fassung), Morceaux de fantaisie u. a. Ekaterina Litvintseva (Klavier)Profi l Medien

Mozart – Schatten und lichthörbiografie von Jörg handsteinMartha Argerich, Daniel Barenboim, Symphonieorchester des BR, Eugen Jochum, Rafael Kubelik. BR Klassik

Schubert: WinterreiseDaniel Behle (Tenor)Oliver Schnyder TrioSony Classical (2 CDS)

dutilleux: Sinfonie nr. 1, Métaboles, nocturne für Violine & orchester „Sur le même accord“Christian Tetzlaff (Violine), Orchestre de Paris, Paavo Järvi (Leitung). Erato

Temperastatt Sturm und drang

Wechselbad derTemperaturen

im Bann derrussischenSeele

Anschaulich auf Mozarts Spuren

Schubert aus andererPerspektive

ModerneArchitektur wird Klang

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**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Die miese Masse der Höfl inge sind krawattentragende Bürohengste ei-ner Spaßgesellschaft. Ist der Witze reißende Narr Rigoletto der einzige normale Mensch? Den Psychologen Verdi nimmt Regisseurin Tatjana Gür-baca mit ihrem ganz heutigen Rea-lismus und einer präzisen Personen-regie beim Wort. Fabio Luisi gibt ma-nisch schnelle Tempi vor, unterstreicht den ungeschönten Regiezugriff . Die Hauptpartien sind kaum besser zu besetzen: Die sopransilbrige Alek-sandra Kurzak, der tenorvirile Saimir Pirgu und der baritonnoble George Petean geben ein jugendfrisches, auch darstellerisch starkes Trio. (PK)

Laurence Equilbey verlebendigt Rey-naldo Hahns grazile, etwas spröde Melodik mit viel Energie und der nö-tigen Distanz, die auf der Bühne von dem vor allem aus Barock-Spezia-listen zusammengestellten Sänge-rensemble in federnde Eleganz ver-wandelt wird. Regisseur Michel Fau wiederum taucht das Geschehen über weite Strecken in nostalgische Sepia-Töne und lotet die Figuren mit viel Liebe zum Detail lustvoll aus. Er triff t damit – auch und vor allem in den Dialogen – genau den Ton die-ses sensiblen, sehr französischen Stückes, das explizit auf Off enbach, Lecocq und Messager aufsetzt. (AF)

Verdi: rigolettoSaimir Pirgu, George Petean, Aleksan-dra Kurzak u. a. Philharmonia Zürich, Chor der Oper Zürich, Fabio Luisi (Leitung). philharmonia.rec (DVD)

hahn: cibouletteJulie Fuchs, Jean-François Lapointe, Michel Fau, Jerome Deschamp u. a. Orchestre Opera de Toulon, Laurence Equilbey (Leitung). fra Musica (2 DVDs)

rigolettound dieSpaßgesellschaft

Postmodernes französisches Vergnügen

Werke von Bunch, ince, Meijering, Motschmann,Telemann & VivaldiSpark Berlin Classics

Nix gegen Aufbrüche, aber Crossover war gestern und schon da selten gut. Der pure Genre-Mix macht’s eben auch bei Spark nicht, und rocken können andere besser. (CF)

eric ericson: euro-päische chormusikRundfunkchor Stock-holm, Stockholmer Kammerchor, Eric Eric-son (Leitung). Warner

Makellose Intonation, Ausdrucksstärke, Klangpracht und -macht: Diese CD-Box verdeutlicht, wie Eric Ericson mit seinen Stockholmer Sängern für ein „nordisches Chorwunder“ sorgte. (KH)

liszt: Totentanz, Après une lecture de dante, Mephisto-Walzer u. a. Carlo Grante (Klavier)Music & Arts

Todessehnsucht und Höllenfahrten: Carlo Grante gestaltet den großen ro-mantischen Horrorfi lm à la Liszt. Inspi-riert, markig, kantig, spannend und die Klänge auskostend. (EW)

rihm: Sieben Passions-Texte & Qo me rapis, nono: Sara dolce tacere u. a. Exaudi, James Weeks (Leitung). Aeon

Passions-Texte? Rihms Werk ist wir-kungsmächtig, doch bleibt das Klangge-mälde ohne Strukturen. Sein Quo me ra-pis dagegen gewinnt im schlackenlosen „Exaudi“-Gesang Leben. (AF)

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onlinE-tipp

KURZ BESPROCHEN

Konzerte3 1 .0 1 . Ludwigsburg01.02. Nürnberg02.02. Berlin03.02. Braunschweig04.02. Bremen05.02. Osnabrück06.02. Bielefeld08.02. Münster25.02. München22.03. Duisburg

FA N TA I S I E

S C H U B E R T

D A V I D F R AY

In den Tiefen der Klavierpoesie

Erhältlich bei

Klaviersonate D 894 „Fantasie“Ungarische Melodie D 817

Fantasie zu vier Händen D 940 Allegro zu vier Händen D 947

„Lebensstürme“mit Jacques Rouvier

david-fray.de

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36 concerti Februar 2015

Blind GEhört

Muss ich jetzt rappen?“ lacht Jean-Guihen Queyras, als er den

Ghettoblaster sieht, den Mitar-beiter der Philharmonie im Gasteig für unser Treffen in ein Künstlerzimmer gestellt haben. Doch dann macht sich der Cel-list gleich fachmännisch ans Werk: Der Klang muss noch geregelt werden, die Höhen, die Bässe – und auch die Lautstär-ke stimmt so noch nicht. Ein bisschen unsicher ist der Fran-zose zudem, ob er auf diesem Apparat auch alle Interpreten erkennen wird. Doch diese Nervosität legt sich schon bald.

Super lebendige Interpreta-tion! Sehr spritzig … im Hier und Jetzt … und nicht im Sinne heutiger Sauberkeit und Per-fektion. Manche Saite springt sogar schlecht an. Vom Feuer her tippe ich auf Jacqueline du Pré. Auch wenn ich anders spielen würde, ist diese Auf-nahme eine gute Schule für mich. Manchmal beneide ich die Künstler von damals. Die haben fast nur Konzerte gege-ben und ab und zu eine LP

elgar: cellokonzert e-Moll 2. Satz lento Allegro Molto

Jacqueline du Pré (Violoncello) London Symphony Orchestra Sir John Barbirolli (Leitung) EMI Classics 1965/2004

produziert, die eher ein Spiegel dessen war, was sie die ganze Zeit machten. Karajan, Rostro-powitsch … der Moment war entscheidend, das, was wir jetzt hier im Raum erleben – und nicht das perfekte digitale Produkt, das oft leblos wirkt.

Anner Bylsma? Nein? Dann muss es Pieter sein. Ich kenne ihn und ich schätze ihn sehr, ich mag seine radikale interes-sante ganz eigene Art, wie er aus jeder Note einen Bauch macht und wie ein Maler klare plastische Züge zieht. Doch ich vermisse die Zärtlichkeit: nicht im Klang, sondern in der Phra-sierung. Das soll nicht gegen Pieter gehen, er würde das ver-stehen. Die Cellowelt ist ziem-lich überschaubar, ein bisschen wie unter Forschern. Wir tref-fen uns mehr als andere Ins-trumentalisten, es gibt viele Cellokongresse, wir tauschen uns aus. Auf dem letzten Tref-fen in Amsterdam traf ich Maisky und andere, Sol Gabet-ta bei anderer Gelegenheit – die Atmosphäre ist einfach sehr gut und kollegial.

Schubert: Arpeggione-Sonate a-Moll d 821 3. Satz Allegretto

Pieter Wispelwey (Violoncello) Paolo Giacometti (Fortepiano) Onyx Classics 2009

Das ist bestimmt eine Live-Aufnahme! Das Finale. Ziem-lich heroisch gespielt und ex-trem engagiert. Rostropo-witsch? Nein? Maisky. Ob sei-ne fünf Jahre im Lager zu dieser vehementen Art zu spielen beigetragen haben? Ja, wahr-scheinlich ja. Das Instrument bekommt einen ganz anderen Stellenwert im Leben … dieses

„Es muss sein!“ Viele werfen ihm ja vor, es ginge bei ihm nur um sein Leid und seine Biogra-phie … Rostropowitsch hatte auch seine Erfahrungen mit dem sowjetischen System, durfte über Jahre nicht hinaus und nur in Schulen mit lauten Kindern oder in Fabriken un-terrichten. Das prägt einen Künstler.

Die Fuge aus der ersten Brit-ten-Sonate. Nein, das ist nicht Rostropowitsch, ich würde auf

dvořák: cello konzert h-Moll 3. Satz Allegro moderato

Mischa Maisky (Violoncello), Israel Phil-harmonic Orchestra, Leonard Bernstein (Leitung). DG 1989/1996

Britten: cellosonate nr. 1 Fuga Andante moderato

Truls Mørk (Violoncello) Virgin Classics 2000

»ich bin schockiert!«der cellist JeAn-Guihen QueYrAS hört und

kommentiert cds von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael

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Vielseitig: Jean-Guihen Queyras ist sowohl als Solist als auch als Kammermusiker ein gefragter Cellist. Mit Antje Weithaas, Daniel Sepec und Tabea Zimmer-mann gründete er 2002 das Arcanto Quartet. Auch der neuen Musik widmet sich der 1967 in Montreal Geborene: Er war mehrere Jahre Mitglied im ensemble intercontemporain und spielte viele Urauff ührungen von Cellokonzerten.

ZUr pErSon

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38 concerti Februar 2015

Blind GEhört

hat mich als junger Mensch un-glaublich fasziniert und nicht losgelassen. Diese Kraft! Dieses Charisma! Und dann seine Prä-senz. Später schwärmte ich dann für Yo-Yo Ma, habe jede CD von ihm gekauft.

Live oder CD? Das ist gut gespielt, das Orchester und der Interpret tun ihren Job. Ich hoffe, es ist nicht einer meiner Idole. Wirklich? Das soll Yo-Yo Ma sein? Aber nein, das glaube ich nicht! Ich bin schockiert … Dennoch: Er bleibt mein Idol! Diese Aufnahme habe ich be-stimmt tausendmal gehört mit 14 und 15 Jahren und dann vie-le Jahre nicht mehr. Haydns Cellokonzert habe ich unglaub-lich oft gespielt, bei meinen ersten Auftritten überhaupt und jetzt gerade vor wenigen Wochen mit dem Freiburger Barockorchester. Ich bin scho-ckiert, es ist erstaunlich, wie sich die Wahrnehmung ändert: Das Ganze ist ein Work in Pro-gress. Ich denke, dass Yo-Yo Ma heute diese Aufnahme auch nicht so gut finden würde.

Gute Artikulation, wer könn-te es sein? Junge Generation? Ist das wirklich Heinrich? Schon wieder ein Schock. Als

haydn: cellokonzert nr. 1 c-dur – 3. Satz Allegro molto

Yo-Yo Ma (Cello), English Chamber Orchestra, José-Luis Garcia (Leitung)Sony Classical 1979/1993

J. S. Bach: cellosuite nr. 2 d-Moll BMV 1008 Gigue

Heinrich Schiff (Violoncello)EMI Classics 1985/2005

einen skandinavischen Künst-ler tippen. Truls Mørk? Das habe ich am Klang erkannt, ein sehr edler, ästhetischer, sehr definierter Klang. Sehr schön. Ich respektiere das wirklich, wenn jemand jede Note wirk-lich schön spielt. Aber viel-leicht könnte man andere Schwerpunkte legen, womit ich keinesfalls meine, dass Truls nur sehr schön spielt. Er ge-nießt sehr viel Respekt unter uns Kollegen, während Maisky eher Polemik auslöst. Es gibt eben Menschen, die spalten die Gemüter, die werden entweder leidenschaftlich geliebt oder gehasst – Truls nicht. Ich ken-ne keine bösartige Kritik über ihn. Wir sind alle Menschen, wollen alle geliebt werden und mögen es natürlich nicht, wenn wir nicht so gut waren, dies am nächsten Tag in der Zeitung lesen zu müssen.

Ich kenne das Werk nicht. Wann kommt endlich das Cel-lo? (Queyras spult vor). Ah, ja, da ist es. Ich würde es riskie-ren … Penderecki? Und Rost-ropowitsch? Von der Tonauf-nahme könnte er es sein, er wollte die Mikrophone immer ganz nah an seinem Instrument. Der Klang war dadurch nicht immer schön, aber er wollte stets den direkten Kontakt zum Publikum haben. Man sollte ihn sehen und er wollte das Publi-kum sehen. Der Bogen liegt auf den Saiten, es gibt wenige Schwankungen, aber genau das

Penderecki: cellokonzert nr. 2

Mstislaw Rostropowitsch (Violoncello)Philharmonia OrchestraKrzysztof Penderecki (Leitung)Warner Classics 1986/2004

die Aufnahme herauskam, in der 1980ern, war sie ein riesiger Erfolg. Mich hatte sie allerdings nicht so ergriffen, es war ein bisschen wie jetzt. Es ist eine sehr intelligente Interpretation, Heinrich ist ein fantastischer Cellist, ein toller Lehrer, der viele Studenten geprägt hat. Aber irgendetwas fehlt mir …

(Kaum sind zwei Takte er-klungen, schon drückt Quey-ras auf Stopp) Hier ist das, was mir in der vorangegangen Auf-nahme gefehlt hat. Herz! Das kann nur Casals sein, ich habe es schon im ersten Takt gehört. Schauen Sie meinen Arm an, ich habe Gänsehaut! Hach! Der ist einfach unglaublich! Der hat einen direkten Zugang zur See-le! Und alle, die ihn erlebt ha-ben, sagen, ihr Leben sei da-

Beethoven: cello sonate nr. 5 d-dur op. 102,2 –2. Satz Adagio con molto sentiment d’affetto

Pablo Casals (Violoncello)Rudolf Serkin (Klavier)Sony Classical 1953/2013

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Musik muss für Queyras vor allem eines haben: Herz!

Page 63: concerti Ausgabe München Februar 2015

nach anders gewesen. Es ist so schwer, dies in Worte zu fassen. So zu spielen, ist mein Traum, mein Ziel! Obwohl, wenn man genau hinhört, nichts perfekt ist. Die Akkorde fallen nicht zu sammen mit dem Klavier. Aber warum sollten so be gna-dete Künstler auch wie zwei Roboter zusammenfallen?

Alles sehr klar, sehr gut phra-siert. Historisch informiert. Ich glaube nicht, dass es Anner ist, der ist normalerweise frecher, eigenwilliger. Doch? Das kann nicht sein! Ich kenne Anner seit langem: Mit Anfang 20 war ich in einem Meisterkurs von ihm. Ich konnte vorher nicht Bach spielen – danach konnte ich es. Der Mann hat meine Wahrnehmung geändert. Der

c. P. e. Bach: cellokonzert A-dur Wq 172/h439 1. Satz Allegro

Anner Bylsma (Violoncello)Orchestra of the Age of Enlightment Gustav Leonhardt (Leitung)Virgin Veritas 1988/2000

München Sa. 7.2., 20:00 uhr Prinzregenten-theater Jean-Guihen Queyras (Violon-cello), Akademie für Alte Musik Berlin. Werke von Vivaldi & Caldara

roSTocK Mi. 8.4., 19:30 uhr Villa Papendorf Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier). Werke von Beethoven, Debussy & Chopin

leiPziG So. 26.4., 18:00 uhr Gewandhaus Arcanto Quartett. Werke von Beet-hoven, Smetana & Schumann

WürzBurG Sa. 27.6., 21:00 uhr Augustiner-kirche Mozartfest: Arcanto Quartett. Werke von Schubert, Mozart & Schumann

KonZErt-tippS

Jean-Guihen Queyras (Violoncello)Alexander Melnikov (Klavier)harmonia mundi

Beethoven: cello-sonaten nr. 1-5, Variationen für cello & Klavier op. 66, Woo. 45, Woo. 46

Cd-tipp

zweite Mann, der meine Wahr-nehmung änderte, war Pierre Boulez: Zehn Jahre war ich in seinem Ensemble Contempo-rain. Dort lernte ich Emotionen niemals als Pose darzustellen oder hinauszuposaunen, son-dern verinnerlicht darzubieten. Dass wir bei jeder Urauffüh-rung mit so vielen Komponis-ten arbeiten durften, hat mich unglaublich weitergebracht.

Dowland, Gamben. Das ist die Musik, mit der ich aufgewach-sen bin: Meine Eltern liebten Alte Musik. Meine Kindheit war alternativ, ich bin in Montreal

dowland: lachrimae Antiquae

The Consort of Musicke DECCA 1976/1997

12. bis 28. Juni 2015

geboren, wuchs aber in der Pro-vence in einer Ruine auf, die meine Mutter und mein Adop-tivvater restaurierten. Sie leb-ten dort von der Töpferei. Mit neun hörte ich im Dorf einen Dreizehnjährigen am Cello – und ich verliebte mich sofort in das Cello. In meinen Zwan-zigern finge ich mit der Gambe an, verfolgte dies nicht weiter, weil ich einfach keine Zeit hat-te. Dennoch bin ich immer noch fasziniert von dem sphärischen Klang der Gambe.

Februar 2015 concerti 39

Page 64: concerti Ausgabe München Februar 2015

40 concerti Februar 2015

MUlTiMeDiADas Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

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JoSePh cAlleJA

So. 8.2., 18:30 uhr hommage an Mario lanza  Er war ein Star, ein frühes Pop-Idol samt Alkohol und Tabletten: 38-jährig starb Ma-rio Lanza 1959 an einem Infarkt. Tenorkollege Joseph Calleja (Bild)widmet sich dem Sänger musika-lisch wie auch im Interview.

3SAT

Wiener oPernBAlldo. 12.2., 20:15 uhr Film und live-Berichte  Ein TV-Abend ganz im Zeichen des berühmtes-ten Events der Opernwelt – samt Berichten vom Aufmarsch der Gäste auf dem Roten Teppich und aus der Wiener Staatsoper.

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hollYWood SoundSSo. 15.2., 18:15 uhr Konzert  Stargeiger Daniel Hope lässt in seinem Programm mit Sting, Max Raabe und der NDR Radiophihar-monie nicht nur berühmte Film-musik erklingen, sondern erzählt auch deren Geschichte(n).

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MAMA AFricASo. 22.2., 22:45 uhr dokumen-tation  Miriam Makeba erlangte als erste schwarze Südafrikanerin internationale Berühmtheit. Freunde, Kollegen und ihre Enkel erzählen das Leben der 2008 ver-storbenen Sängerin.

Eben noch hat Jean-Guihen Queyras die Herausforde-

rung unseres „Blind gehört“-Tests gemeistert (s. Seite 36), da stellt sich der Cellist schon der nächsten concerti-Aufgabe jenseits der vier Saiten: Im Rahmen der Beethoven-Woche Bonn wird der 47-Jährige in unserem Online-Leser-Inter-view acht Tage lang von seinen

Erfahrungen vor und hinter den Konzertkulissen berichten. Etwa vom Spiel auf Beethovens Original-Cello oder dem Musi-zieren mit jungen Künstlern aus der Region. Und auf Nach-frage gibt‘s natürlich auch Tipps für alle Laienstreicher.

online-inTerVieW: in der WelT Von ...

... Jean-Guihen Queyras

 TV-Tipps

Wagners wilde Seemanns-ballade: Statt wie sonst

um Mythen geht‘s im Frühwerk Der Fliegende Holländer um eine literarische Gespenster-geschichte. Bester Stoff also für großes Kino, zumal Wagner diese Oper für seine Verhält-nisse recht kurz hielt. Dass seine Inszenierung am Londo-

ner Royal Opera House eines Tages auf der Leinwand landen würde, dürfte Tim Albery kaum geahnt haben, als der Brite 2009 in Covent Garden für das Meisterwerk die Regie über-nahm. Und doch ist seine Ver-sion filmreif: schillernde Licht-spiele, ausgefeilte Effekte, ein Wassergraben am Bühnenrand sowie eindrucksvolle Bilder-welten – da fiebert das Auge ebenso wie das Ohr mit. Zumal auch dem Star des Kinoabends diese Inszenierung bestens vertraut ist: Bryn Terfel sang schon bei der Premiere vor sechs Jahren den Titelhelden.

Verwegener Haudegen: Terfel gibt den Fliegenden Holländer

Kino: liVe-üBerTrAGunG

Verdammt in alle ewigkeit

di. 24.2., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter:www.roh.org.uk/cinemas

24.-31.1. Zu fi nden ist das Interview unter: www.facebook.com/concertimagazin

Page 65: concerti Ausgabe München Februar 2015

Februar 2015 concerti 41

Daniel Hope gehört nicht nur zu den prominentes-

ten Geigern der Welt, der Brite ist obendrein ein Kommunika-tionstalent. Stets offen, höflich und charmant weiß der 41-Jäh-rige, wie sich auch mit Worten für die Musik werben lässt. Ein idealer Plauderer für jede Talk-runde – in der neuen Staffel der Arte Lounge schlüpft der Mann mit der Vorliebe für ele-gante Kleidung nun in die Rol-le des Gastgebers: Gemeinsam mit Moderatorin Alice Tumler empfängt Hope im Herzen Ber-lins Klassik-Kollegen wie Tho-mas Hampson, Pierre-Laurent Aimard oder die bezaubernden Damen des Quartetts Salut Sa-lon, aber auch Folk-Rocker wie

Asaf Avidan oder Piano-Pop-star Chilly Gonzales – im Bade-mantel! Und natürlich wird nicht nur geplaudert, sondern der Menuhin-Schüler greift auch mal zur Geige, um mit seinen Gästen zu musizieren.

Stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen: Daniel Hope

TV: ArTe lounGe

hope lädt sich gern Gäste ein

deuTSchlAndFunK

hArMonie iM KnAST

Mo. 2.2., 20:10 uhr Musikszene  Hiland Mountain Women‘s String Orchestra: In einem Frauengefäng-nis in Alaska gründete sich 2003 ein Streicherensemble – und eröff -nete den Insassinnen neue Welten. „Besser als jedes Rehaprogramm“, sagt eine ehemalige Gefangene.

deuTSchlAndrAdio KulTur

GAMBen-KöniGedi. 10.2., 22:00 uhr Alte Musik  „Le Diable“ wurde Antoine For-queray am Hofe von Ludwig XIV. genannt. Dass der Gambenvirtuo-se auch privat ein „Teufel“ war, zeigt Yvonne Drynda in ihrem Feature: Ließ der Papa doch den ebenso talentierten Sohn aus Eifersucht ins Gefängnis werfen.

deuTSchlAndFunK

noTenSchÄTzeMo. 16.2., 20:10 uhr Musiksze-ne  Rudolf Franz Erwein von Schönborn war begeisterter Cellist – dabei sollte der Graf Geistlicher werden. Doch er legte auf Schloss Wiesentheid lieber den Grundstock für eines der bedeutendsten No-tenarchive der Musikgeschichte.

deuTSchlAndFunK

SeiTenWechSelMo. 23.2., 20:10 uhr Musik-szene  Ein Linkshänder kann eine normale Geige oder Flöte nur schwer spielen. Doch im Unter-richt wie auch im Instrumenten-bau ist ein Seitenwechsel möglich.

deuTSchlAndrAdio KulTur

FuAd iBrAhiMoVFr. 27.2., 22:00 uhr einstand  Rostropowitsch entdeckte den 15-jährigen Fuad einst im Staats-orchester Aserbaidschan – heute ist Ibrahimov einer der gefragtes-ten Nachwuchsdirigenten.

 RADiO-Tipps

360-Grad-Einbicke ins Or-chester, Zeitreisen, interme-

diale und -disziplinäre Werks-erkundungen oder Interviews mit Dirigenten: Seit gut einem Jahr geht das Royal Concertge-bouw Orchestra mit seinem eigenen Video-Magazin andere und immer wieder innovative Wege in der Klassikerkundung und -aufbereitung. So auch in den beiden jüngsten Ausgaben des App-Magazins RCO Edi-tions: Dort ist zum einen Da-niele Gatti, designierter Chef-dirigent des Orchesters, als Interpret am Pult wie auch als Kommentator von Prokofjews berühmter Romeo & Julia-Mu-sik zu erleben. Zum anderen wird Beethovens Verhältnis zur

Natur näher betrachtet: Auf seinen Spaziergängen rund um Wien wie in seinen Werken, aber auch durch einen Land-schaftsarchitekten, der über die Beziehung(en) zwischen Men-schen und Pflanzen sinniert.

Einführung via App: Daniele Gatti

APP: roYAl concerTGeBouW

Beethoven neu aufgemischt

RCO Editions #9 „Romeo & Juliet Suite“ und #10 „Beethoven: Back to Nature“: rco-editions.com/app/en

1.2. (22:35 uhr), 8.2. (0:00 uhr), 22.2. (23:45 uhr), 1.3. (00:45 uhr)Auch im Internet unter: www.arte.tv

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