Container-Charterraten Bulker-Charterraten Tanker-Charterraten

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Container-Charterraten Spotmarkt-Charterraten für Containerschiffe: Die Raten haben die Talsohle der Krise verlassen und deutlich zugelegt. Die kleinsten Containerschiffe hinken im Aufwärtstrend und im langfristigen Durch- schnitt hinterher. Quelle: Clarkson Research Bulker-Charterraten Charterraten für moderne Capesize-Bulker: Zu viel Transportkapazität für zu wenig Ladung drückt die Charterraten für die größten Schüttgutfrachter in den Keller. Ende April sah der Markt vereinzelt sogar negative Charterraten. Quelle: Clarkson Research Tanker-Charterraten Charterraten für moderne VLCC-Rohöltanker: In diesem Segment stehen die Charterraten nach wie vor unter Druck. Ende April wurden bei Einzelreisen vom Golf nach Europa weniger als 2.000 US-Dollar pro Tag bezahlt. Quelle: Clarkson Research

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146 www.fondsprofessionell.de | 2/2011

gschlossene fonds I schiffsfonds

triebswirtschaftlich positive Skaleneffekte zu

erzielen und schließlich Marktanteile zu ge-

winnen, dürfte den kleineren Linien schwer

zusetzen. „Vor allem im Asien-Europa-Ver -

kehr ist der Wettbewerb sehr stark. Es geht

um Marktmacht und zusätzliche Ton nage.

Das drückt die Einnahmen der Linien, die

Frachtpreise“, kommentiert Sönke Fan slow,

Vorstand bei Hansa Treuhand, die aktuelle

Entwicklung. Die Anleger müsse das jedoch

nicht beunruhigen. Denn die Charterraten sei-

en nur ein Teil der Kosten der Linienreeder.

„Die Charterraten unterliegen Angebot und

Nachfrage an Tonnage und werden noch mo-

derat steigen“, glaubt Fanslow. Hansa Treu-

hand vertreibt derzeit keinen Schiffsfonds,

konzentriert sich in Planungen jedoch auf

Containerschiffe ab 3.000 TEU. Die Markt-

führer versuchen mit größeren Schiffen Pro-

fit zu machen. Maersk hat im Februar zehn

18.000-TEU-Containerfrachter bestellt und

eine Option für 20 weitere in der Tasche, die

ab dem Jahr 2013 vom Stapel laufen sollen.

In den Orderbüchern der Werften stehen etwa

250 Schiffe mit einer Kapazität von mehr als

8.000 TEU. „Wie sich künftig die große Zahl

der neu bestellten Containerschiffe mit mehr

als 12.000 TEU auswirken wird, ist allerdings

ungewiss“, ist Wolf vorsichtig. Letztlich wird

der Wettbewerb über die Fracht raten ausgetra-

gen. „Die Zunahme der Konkurrenz auf den

rentablen Märkten kann eine Verringerung

der Einnahmensituation für alle Marktteil-

nehmer bedeuten“, warnt Nils Lorentzen,

Prokurist der Deutschen Fonds research.

Schüttgut unter DruckProblematisch ist die Lage bei den Vehi-

keln für nicht stapelbare Ladung. „Die Tan-

ker- und Bulkermärkte haben sich von der

Krise nicht erholt. Die Märkte bewegen sich

nach wie vor auf einem unterdurchschnittli-

chen Niveau bei sehr volatilen Ausschlägen

nach oben und nach unten“, berichtet Lorent-

zen. Verantwortlich hierfür sei einerseits die

nicht mehr so hohe Nachfrage nach Rohstof-

fen im asiatischen Raum und andererseits die

hohe Anzahl von Ablieferungen von bestell-

ter Tonnage. Beides drücke die Tanker- und

Bulkermärkte. „Beide Märkte sind jedoch

von Haus aus volatiler, wobei die Volatilität

auch von den Rohstoffpreisen, die zuletzt

teils deutlich gestiegen sind, abhängt“, betont

Krutemeier. HCI hat vor Kurzem den Bulker

MS Kilian S geschlossen und platziert seit

Mai ein 3.091-TEU-Containerschiff.

Shri S. Hajara, Chef der indischen Reede-

rei SCI, sagte Ende April in einem Interview:

„Die Tonnageüberkapazität bei trockenen

und flüssigen Massengütern wird unserer

Meinung nach bis 2012 bestehen.“ Insbeson-

dere die größten Bulker und Tanker seien

unter Druck geraten, bestätigte Hajara. Die

jüngst abgelieferten neuen Schiffe und die

vollen Orderbücher in beiden Segmenten

bringen die Charterraten unter Druck – bei

den Massengutfrachtern insbesondere in der

Capesize-Klasse, in der etwa MPC Capital

das MS Rio Manaus Anfang des Jahres als

Fonds aufgelegt hat. Laut aktuellen Progno-

sen soll das Ladungsvolumen für Bulker in

diesem Jahr weltweit um acht Prozent wach-

sen, während die Transportkapazität um 13

Prozent steigt. Ähnlich sieht es bei den Tan-

kern aus: Es wird ein Flottenwachstum von

rund neun Prozent erwartet, wobei das zu

transportierende Rohöl volumenmäßig nur

um etwa drei Prozent zulegen wird.

Jürgen Salamon, Dr. Peters: „Die Charterraten bei Bulkern leiden unter neuer Schiffstonnage.“

Torben Kölln, Buss Capital: „Neue Investitionen sinddurch höhere Eigenkapitalanforderungen gebremst.“

Container-Charterraten

Spotmarkt-Charterraten für Containerschiffe: Die Raten haben die Talsohle der Krise verlassen unddeutlich zugelegt. Die kleinsten Containerschiffe hinken im Aufwärtstrend und im langfristigen Durch-schnitt hinterher. Quelle: Clarkson Research

Bulker-Charterraten

Charterraten für moderne Capesize-Bulker: Zu vielTransportkapazität für zu wenig Ladung drückt dieCharterraten für die größten Schüttgutfrachter in denKeller. Ende April sah der Markt vereinzelt sogar negative Charterraten. Quelle: Clarkson Research

Tanker-Charterraten

Charterraten für moderne VLCC-Rohöltanker: In diesem Segment stehen die Charterraten nach wievor unter Druck. Ende April wurden bei Einzelreisenvom Golf nach Europa weniger als 2.000 US-Dollarpro Tag bezahlt. Quelle: Clarkson Research Fo

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