COPD in Deutschland · COPD in Deutschland Patientenzeitschrift für Atemwegs- und...

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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert Deutschland 6,50 Onlineausgabe: www.patienten-bibliothek.de Winter 2016 Winter 2016 3. Jahrgang COPD in Deutschland Patientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungen kostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik ® COPD in Deutschland Mit Berichten von ERS-Kongress in London, Sympo- sium Lunge in Hattingen und InterPneu in Nürnberg Rehabilitation Atemnot Lungenentzündung

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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 6,50 €

Onlineausgabe: www.patienten-bibliothek.de Winter 2016

Winter 20163. Jahrgang

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InhaltEditorialAtemnot 04

AtemnotAtmung, Luftnot, Emotion 06

Therapieziel: Mehr Luft 08

Lungenemphysem: Option Lungenvolumenreduktion 10

Persönliche Erfahrungen 12

CortisonNeue Erkenntnisse: Inhalatives Cortison bei COPD 14

Gut zu wissen: Cortison als Arzneimittel 16

Symposium LungeCOPD: Verändertes Bewusstsein 18

LOT: Ich bin wieder mobil!Bilder entstehen zunächst im Kopf: Lebendige Motive, mutige Farben 20

Vorbereitungen: LOT im Winter 22

Leseraktion: Reinigen wie die Profis 23

RehabilitationPneumologische Rehabilitation: Gewonnene Kapazitäten in den Alltag überführen 24

Zusammenfassung: Wege zur medizinischen Rehabilitation 27

Wunsch oder Wirklichkeit: Körperlich aktiverer Lebensstil nach der Reha 28

Tipp …für den Rehaantrag 30

Seit April 2016: Vereinfachtes Antragsverfahren 30

Aktuelle Umfrage: Wie sollte Rehabilitation sein? 30

LungenentzündungHenne oder Ei?: Lungenentzündung und Exazerbation 31

Nicht-invasive BeatmungLebensqualität verbessern, Leben verlängern 35

BewegungMotivation: Tägliches Training mit Michaela Frisch 37

Mein Atem mein Weg: Hürden nehmen– Vielfalt nutzen 40

Alpha 1Cyclassics 2016: Der Weg ist das Ziel 42

COPD mit und ohne Alpha1: Unterschiedliche Trainingsanpassung des Muskels 44

Den Alltag meisternWege aus dem Teufelskreis: Angst vor der Atemnot 46

RauchstoppUnterstützung: Medikamente richtig einsetzen 49

ErnährungSodbrennen 51

Patienten fragen – Experten antwortenFilter bei Konzentratoren 52

Frühe Therapie ohne Symptomatik 53

Kurz und wichtigKampagnen: Singen trotz Atemnot 54

Jetzt bestellen: DVD zum 9. Symposium Lunge 55

Auf ein WortPatienten-Beirat 56

Bestell- und Lieferservice 58

Veranstaltungstermine 59

SelbsthilfeKontaktadressen 60

Selbsthilfegruppen der Patientenorganisation COPD-Lungenemphysem Deutschland 61

Impressum

Vorschau

4 I 2016 COPD in Deutschland

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Atemnot

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als bei mir im Alter von 20 Jahren Asthma bronchiale diagnostiziert wurde, war Atemnot so gut wie garnicht vorhanden. Die Erkrankung schränkte mich kaum ein.

Mit 40 bereitete mir der fortschreitende Abbau der Lungenfunktion trotz Rauchstopp schon größereSorgen.

Die anschließende Diagnose Alpha-1-Antitrypsin-Mangel und insbesondere die ersten Wochen der Un-gewissheit danach, bis ich weitere Informationen durch einen Facharzt erhielt, verliefen sehr ange-spannt - verbunden mit Zukunftsängsten.

Die Angst vor der Atemnot ist mit dem aktiven Umgang der Erkrankung gewichen.

Fundierte Information, das Gespräch mit Ärzten und der Austausch mit anderen Betroffenen sowie dasErlernen von Atemtechniken waren hierbei von entscheidender Bedeutung.

Heute weiß ich, wie ich Atemnotsituationen vermeiden, meine Lungenfunktion stärken und auch dieProgression der Erkrankung realistisch einschätzen kann.

Die vor Ihnen liegende aktuelle Ausgabe der Patientenzeitschrift COPD in Deutschland befasst sich aufvielfältige Weise und aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem Thema „Atemnot“.

Atemnot ist die häufigste Symptomatik bei Lungenerkrankungen für einen Arztbesuch. Auch wenn dieSymptome Husten und Auswurf ebenso unangenehm und belastend sind, so geben die mit der Atem-not einhergehenden Ängste meist den Ausschlag, um einen Termin zu vereinbaren.

Ich wünsche Ihnen eine interessante, hilfreiche Lektüre und einen guten Umgang mit Situationen der Atemnot.

Ihre

Marion Wilkens

1. VorsitzendeAlpha1 Deutschland e.V.Gesellschaft für Alpha-1-Antitrypsinmangel-Erkrankte

Editorial

04 COPD in Deutschland 4 I 2016

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06 COPD in Deutschland 4 I 2016

Vom ersten Schrei des Neugeborenen bin zum letztenAtemzug: Die Atmung begleitet unser gesamtes Leben.Redewendung wie „da bleibt mir die Luft weg“ oder„atemlose Spannung“ zeugen von der Bedeutung derAtmung für unser Gefühlsleben. Gefühle haben großenEinfluss auf unsere Atmung – und das ist auch gut so.

Samurai galten als furchtlose Krieger. Wie gelang esihnen, die Angst vor dem Gegner zu besiegen? Heutewissen wir: Die Kampftechnik der Samurai basiert nebenKörperbeherrschung auf der Kontrolle der Atmung – unddamit auch auf der Kontrolle der Angst. Wie hängenAngst und Atmung zusammen?

Gegen Stress werden häufig Entspannungsübungenempfohlen. Viele davon beinhalten eine bewusst tiefeund ruhige Atmung. Hilft das wirklich, um die Seele zuberuhigen, Stress abzubauen? Oder sind die beruhigen-den Effekte einfach nur Einbildung?

Menschen, die an Erkrankungen der Lunge leiden, fürch-ten sich vor Luftnotanfällen. Diese erzeugen Panik bishin zur Todesangst. Außenstehende können dieses Ge-fühl nur schwer nachvollziehen. Auch wenn die Sauer-stoffwerte in Ordnung sind und die Situation unterKontrolle scheint, verschlimmern sich Luftnot und Angst.Wie kann man diesem Teufelskreis entrinnen?

Wenn einem vor Angst der Atem stockt...Japanische Forscher haben untersucht, wie sich das At-mungsmuster durch Gefühle verändert. Dazu wurde beifreiwilligen Versuchsteilnehmern zunächst die Ängst-lichkeit als Charaktereigenschaft erfasst. Durch standar-disierte Fragebögen ist es möglich, festzustellen, ob einMensch von Natur aus mehr oder weniger ängstlich ist.Dann wurden die Teilnehmer in einem Versuchslaboreiner angsteinflößenden Situation ausgesetzt. Hierzusollte der Zeigefinger einer Hand in eine Vorrichtung ge-legt werden, die mittels eines herabschnellenden, klei-nen Bolzens einen Schmerzreiz am Finger erzeugenkann. Über der Apparatur war eine rote Leuchte ange-bracht. Den Versuchsteilnehmern wurde Folgendes mit-geteilt: „Wenn die rote Leuchte angeht, wird durch einenZufallsgenerator innerhalb der nächsten Minute der Bol-zen ausgelöst und ein Schmerzreiz erzeugt.“ Die Forscherwussten: Wenn die rote Leuchte angeht, haben die Ver-suchsteilnehmer Angst. Nun wurde bei den Freiwilligen

die Atmungsfrequenz während des Versuchs gemessen.Dabei stellte sich heraus, dass die Atmungsfrequenz beimEinschalten der roten Leuchte anstieg – und zwar umsomehr, je stärker die Ängstlichkeit dieser Person ausge-prägt war. Interessant ist, dass der Anstieg der Herzfre-quenz und der Adrenalinspiegel im Blut nicht mit derÄngstlichkeit in Zusammenhang gebracht werden konn-ten. Die Ausprägung dieses Gefühls war nur durch dieAtmungsfrequenz zu ermitteln.

Was geschieht im Gehirn?Seit Urzeiten sind wir in der Lage, auf Gefahr blitzschnellzu reagieren. Dies geschieht, noch bevor uns die Gefahrbewusst wird. Einer Hirnregion kommt in diesem Zu-sammenhang besondere Bedeutung zu: Der Amygdala.Diese Region – auch Mandelkern genannt – ist an derEntstehung von Angst beteiligt. Ob eine Situation ge-fährlich ist, wird in dieser Gehirnregion entschieden. Le-bewesen, deren Amygdala außer Funktion ist, sind

AtemnotÜbersicht

Atmung, Luftnot, Emotion

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furchtlos. Dies bedeutet auch, dass sie Gefahren nichterkennen, Angst und Furcht sind also sinnvolle Mecha-nismen bei der Abwehr von Gefahren. Noch bevor wireine Gefahr bewusst wahrnehmen, hat die Amygdalaschon eine entsprechende Reaktion eingeleitet. Dabeisendet die Amygdala direkt Signale an das Atmungs-zentrum, steuert also unmittelbar, ob wir flach oder tief,schnell oder langsam atmen.

Ich kann Dich gut riechen!Der Beleg für die unbewussten Abläufe bei der Wahr-nehmung von Gefahr konnte mit einem weiteren Expe-riment geliefert werden. Versuchspersonen wurden ineinem sogenannten Duftkarussell verschiedene Gerücheangeboten. Die Personen sollten Bescheid sagen, sobaldsie etwas riechen und ob der Geruch als angenehm oderunangenehm empfunden wird. Gleichzeitig wurde dieAtemfrequenz der Personen gemessen. Dabei fand sichein erstaunliches Ergebnis: Schon einige Sekunden, bevordie Testpersonen überhaupt bewusst einen Geruch wahr-nahmen, veränderte sich die Atmung. Bei unangeneh-men Gerüchen wurde die Atmung schnell und flach, beiangenehmen Gerüchen langsam und tief. Es zeigte sichalso, dass unser Gehirn die Entscheidung, ob etwas un-angenehm oder angenehm riecht, schon getroffen hat,bevor die Wahrnehmung des Geruchs unser Bewusstseinerreicht. Bedenkt man, welche Bedeutung der Geruchs-sinn und dessen Auswirkung auf unser Unterbewusst-sein auch beim zwischenmenschlichen Kontakt haben,so bekommt der Satz, dass man jemanden gut riechenkann, eine ganz neue Bedeutung.

Luftnot erzeugt AngstKann die Atmung auch die Psyche beeinflussen? Ein in-teressantes Experiment ging dieser Frage nach: GesundeVersuchspersonen ließen sich über eine Maske an ein Be-atmungsgerät anschließen. Anfangs wurde das Gerät soeingestellt, dass es eine sehr komfortable Atmung er-möglichte, die der normalen Atmung der Versuchsper-son entsprach. In der zweiten Phase des Experimenteswurde die Einstellung des Gerätes so verändert, dass dieAtmungstiefe halbiert wurde. Bei jedem Atemzug standalso nur noch die Hälfte der zuvor geatmeten MengeLuft zur Verfügung. Die Versuchspersonen wussten, dassalles sicher ist, dass sie während des gesamten Experi-mentes sorgfältig überwacht wurden und nichts zu be-fürchten hatten. Dennoch berichteten alle Teilnehmerdes Experimentes bei der Halbierung der Luftmenge überdas gleiche Gefühl: Todesangst! Passend hierzu konntendie Forscher nachweisen, dass eine bestimmte Gehirnre-gion während der zweiten Phase des Experimentes starkaktiv war: Die Amygdala, zuständig für das Gefühl derAngst.

Die entscheidende Frage: Warum?Nachdem die Zusammenhänge zwischen Gefühlen undAtmung offensichtlich so grundlegend in unserer Naturverankert sind, stellt sich eine entscheidende Frage:Warum ist das so? Was bezweckt die Natur mit diesemZusammenspiel? Ein Blick ins Tierreich gibt die Antwort:Ganz ohne Mimik, also ohne die Möglichkeit, durch denGesichtsausdruck Gefühle zu übermitteln, wäre lautloseKommunikation kaum vorstellbar. Durch das sichtbareAtmungsmuster gelingt es allerdings, Gefühle der War-nung sowie der Beruhigung zu übermitteln. Der Muttergelingt es, durch ruhige Atmung das Kind in ihren Armenzu beruhigen. Die schnelle Atmung des Kaninchens lässtdie Artgenossen aufmerksam werden: Sei wachsam!

Für Menschen, die an COPD leiden, lassen sich aus dengewonnenen Erkenntnissen einfache Schlüsse ziehen:Atemnot kann erhebliche Angstgefühle erzeugen – egal,wie ungefährlich die Situation bewusst wahrgenommenwird. Diese Angst kann die Atmung ungünstig beein-flussen (sie wird flach und schnell) und so das Symptomder Luftnot weiter verstärken. Es ist also wichtig, diesemTeufelskreis zu entrinnen. Bewusstes tiefes und langsa-mes Atmen hat so gleich zwei heilsame Effekte: Die At-mung wird effektiver und die Seele wird beruhigt. Solässt sich der Kreislauf umkehren: Die langsame Atmungkann helfen, Angstgefühle zu verringern, dadurch wirddie Atmung weiter ruhiger und der Körper entspannt.Moderne therapeutische Konzepte berücksichtigen die-sen Aspekt bei der Behandlung von Luftnot. Dabei kön-nen sowohl physiotherapeutische Übungen als auchangstlösende Medikamente zum Einsatz kommen. Bei-des hilft, der Angst Herr zu werden und eines der gra-vierendsten Symptome der COPD zu beherrschen.

Dr. med. Justus de ZeeuwFacharzt für Innere Medizin, Pneumologie, SchlafmedizinPraxis Rolshover Str. 526, KölnTelefon 0221 - 811346

4 I 2016 COPD in Deutschland 07

Atemnot

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Im Gespräch mit Professor Dr.Joachim H. Ficker, Chefarzt In-nere Medizin 3, SchwerpunktPneumologie des Klinikum Nürn-berg / Paracelsus Medizinische Pri-vatuniversität und Wissenschaft-licher Leiter der InterPneu, einerärztlichen Fortbildungsveranstal-tung, die einmal jährlich in Nürn-berg stattfindet. Während derdiesjährigen Tagung wurden unteranderem die medikamentösen

Möglichkeiten für „mehr Luft“ diskutiert. (SH)

Haben Patienten mit überwiegender Obstruktion (Ver-engung) der Bronchien eine andere „Atemnot-Proble-matik“ als Patienten, bei denen ein ausgeprägteresLungenemphysem vorliegt?

Sie sprechen die beiden Phänotypen der COPD an, diechronische obstruktive Bronchitis und das Lungenem-physem. Der Patient selbst merkt keinen Unterschied. Beibeiden Erkrankungen haben die Patienten Belastungs-dyspnoe, d.h. bei langsamer Atmung in Ruhe geht esihnen weitgehend gut, nimmt die Belastung jedoch zu,stellt sich Atemnot ein.

Bei der chronisch obstruktiven Bronchitis entsteht dieLuftnot vor allem durch die Enge in den Bronchien, wäh-rend bei einem Emphysem noch der Mechanismus dersogenannten dynamischen Überblähung hinzukommt.Die dynamische Überblähung tritt bei schnellerer At-mung auf. Dabei gelangt bei jedem Atemzug mehr Luftin die erweiterten Lungenbläschen hinein, als beim Aus-atmen wieder herauskommt. Dadurch wird die Lunge beiBelastung immer voller, bis sie so voll ist, dass beimnächsten Atemzug fast nichts mehr hineinpasst.

Dieser Zustand wird von den Patienten besonders ge-fürchtet, da sie dann sehr viel Atemarbeit leisten müssenund dennoch wenig Luft in die Lunge gelangt.

Wie können medikamentöse Inhalationstherapien derLuftnot entgegenwirken?

Es gibt vor allem zwei Medikamentengruppen, die hiereine Rolle spielen: Das sind einerseits die Betamimetika,die die Bronchien aktiv erweitern können. Wir verwen-den vor allem die langwirksamen Betamimetika, abge-kürzt LABA. Die zweite wichtige Gruppe sind die

Anticholinergika, die ebenfalls die Bronchien erweiternkönnen, abgekürzt LAMA. Am häufigsten verwenden wirheutzutage Kombinationen aus LABA und LAMA, da aufdiese Weise eine möglichst maximale Erweiterung derBronchien bewirkt werden kann.

Welche Ziele werden mit einer medikamentösen The-rapie verfolgt?

Im Wesentlichen handelt es sich um zwei Ziele: Zumeinen sollte der Patient möglichst wenig Luftnot ver-spüren, damit er möglichst gut belastbar ist. Dieses Zielwird vom Patienten am ehesten wahrgenommen, da derEffekt von ihm unmittelbar bemerkt wird.

Zum anderen sollen möglichst wenige Exazerbationen(akute Verschlechterungen) auftreten. Exazerbationensind mit verstärkten Beschwerden verbunden und habeneinen ungünstigen Einfluss auf den Verlauf der Erkran-kung. Je mehr Exazerbationen ein Patient erleidet, destoschneller verliert er an Lungenfunktion und Lungen-struktur – Auswirkungen, die bei einer COPD nicht re-versibel sind, d.h. nicht wieder verbessert werden können.

Kann eine Entblähung konstant aufrecht erhaltenwerden?

Eine Entblähung kann sicher nicht immer konstant auf-rechterhalten werden, da z. B. bei körperlicher Belastungvorübergehend immer eine vermehrte Überblähung auf-tritt. Trotzdem sollten Patienten stets versuchen, einerÜberblähung konsequent entgegenzuwirken.

Medikamentös erfolgt dies, wie bereits besprochen, durcheine Kombination aus LAMA und LABA. Eine weitereMöglichkeit bieten spezielle Atemtechniken. Bei diesenTechniken wird die Ausatmung betont, d.h. die Ausatem-phase wird vor allem unter Belastung verlängert. Hinzu kommt z. B. die sogenannte „Lippenbremse“, da-durch entsteht während der Ausatmung ein Überdruck inden Atemwegen, der hilft die Überblähung zu reduzieren.

08 COPD in Deutschland 4 I 2016

Therapieziel: Mehr Luft

Atemnot

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Was passiert, wenn Medikamente zur Bronchiener-weiterung nicht täglich konsequent inhaliert werden?

Bei den LAMA-LABA-Kombinationen kann sich bei einer re-gelmäßigen morgendlichen Anwendung der gewünschteEffekt über einige Tage hinweg aufbauen. Da die Medika-mente länger als 24 Stunden wirken, ist die Lungenfunktionauch am nächsten Tag zunächst noch ein bisschen besserals am Tag zuvor. Wird auf dieser „verbesserten Stufe“ er-neut inhaliert und jeden weiteren Tag wieder und immerwieder, „schaukelt“ sich in einem gewissen Umfang die Ver-besserung der Lungenfunktion nach oben. Wird jedoch einePause eingelegt, fällt dieses „Gerüst“ sozusagen wieder insich zusammen und man fängt von vorne an.

Ein ganz wichtiger Hinweis ist somit: LAMA-LABA-Kom-binationen sollten nicht nach Bedarf genommen wer-den, sondern konsequent täglich jeden Morgen. Aufdiese Weise kann sichergestellt werden, dass die Bron-chien möglichst lange, möglichst weit offen sind.

Warum ist der Einsatz von Inhalativa bereits bei Pa-tienten mit einem noch niedrigen Schweregrad undnur geringer Atemnot unter Belastung wichtig?

Es ist wichtig, dass die Patienten „in Schwung“ bleiben,d.h. es gilt zu verhindern, dass sie durch zu viel Scho-nung ihre Kondition verlieren. Hiermit ist sowohl dieKondition im Bereich des Herz-Kreislaufes gemeint, vorallem über die der Muskulatur.

Viele Patienten neigen unbewusst dazu, sich wenigerkörperlich zu belasten, wenn sie unter Belastung Atem-not verspüren. Bereits durch ein Nachlassen der Alltags-belastungen alleine kann die Muskulatur schwächerwerden. Ein schlecht trainierter Muskel benötigt jedochmehr Sauerstoff, um z. B. Treppen hochzusteigen. Daherrate ich Patienten immer, sich die Medikamente „zu gön-nen“, die ihre Bronchien maximal erweitern, denn nur soist es möglich, weiter belastbar zu sein und nicht in dieDekonditionierung und Abwärtsspirale zu geraten.

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10 COPD in Deutschland 4 I 2016

Eine Lungenvolumenreduktion(LVR) kann eine Behandlungsop-tion für Patienten mit einemschwergradigen Lungenemphysemsein, um ihre Atemnot zu verbes-sern. Im Gespräch mit ProfessorDr. Ralf Eberhardt, LeitenderOberarzt der Abteilung Pneumo-logie und Beatmungsmedizin derThoraxklinik am Universitätsklini-kum Heidelberg, erhalten wirHintergrundinformationen und

erfahren Neuigkeiten zu den Möglichkeiten der LVR. (SH)

Bei welchen Patienten kann eine LVR sinnvoll sein?

Eine endoskopische Lungenvolumenreduktion mittelsBronchoskopie (Lungenspiegelung) kann vor allem beiPatienten mit einem schwergradigen Lungenemphysem(COPD-Schweregrad C und D) und einer ausgeprägtenLungenüberblähung sinnvoll sein, denn diese ist die Ur-sache der meist sehr starken Atemnot, insbesondere unterBelastung. Durch die Lungenvolumenreduktion wird –wie der Begriff schon vermuten lässt – die Lunge ver-kleinert, so dass die Restlunge mehr Platz zum Atmen hat.

Je nach Emphysemausprägung und Emphysemverteilungkönnen unterschiedliche Verfahren zur LVR angewendetwerden. Beispielsweise der endoskopische Einsatz vonVentilen oder Coils (Spiralen), die Anwendung einerThermoablation oder chirurgische Verfahren.

Welche Voraussetzungen müssen für eine LVR gegebensein und welche Voruntersuchungen sind notwendig?

Richtwerte für eine LVR sind Lungenfunktionswerte, dieeine Lungenüberblähung anzeigen und die durch Ihrenbehandelnden Arzt ermittelt werden können. Hierzuzählt insbesondere der FEV1-Wert (Einsekundenkapazi-tät) kleiner als 40 % vom Sollwert und das Residualvo-lumen, abgekürzt RV (verbleibende Restluft nachAusatmung), größer als 200 % vom Sollwert.

Die weiteren Voruntersuchungen sollten jedoch denpneumologischen Behandlungszentren vorbehalten blei-ben, da z. B. die Qualität einer hochauflösende Compu-tertompgraphie (CT) bei bereits ambulant durchge-führten Untersuchungen häufig nicht ausreicht. So kön-nen unnötige röntgenologische Doppelbelastungen ver-mieden werden.

Hier in Heidelberg führen wir ein standardisiertes Un-tersuchungsverfahren bei unseren Patienten durch. Die-ses beinhaltet Lungenfunktionsprüfungen, Belastungs-untersuchungen, eine hochauflösende CT sowie eine Per-fussionsszintigraphie, um die Durchblutung der Lungezu beurteilen. Weiterhin wird anhand der CT-Daten einesoftwaregestützte Emphysemanalyse zur Beurteilung derAusprägung und Verteilung des Emphysems durchge-führt. Darüber hinaus ist eine sogenannte Fissurenana-lyse notwendig, um die Abgrenzungen zwischen denLungenlappen und somit eine eventuelle Kollateralven-tilation (Luftaustausch benachbarter Lungenlappen)feststellen zu können. Insgesamt eine sehr komplexeDiagnostik, deren Ergebnisse immer in Zusammenschaualler Befunde gesehen werden müssen.

Für eine LVR sind die Patientenselektion und die richtigeAuswahl des Verfahrens entscheidend. Die Umsetzungder Implantationstechnik hingegen gestaltet sich relativeinfach.

Die Voruntersuchungen können entweder ambulant anmehreren Tagen in unserer Asthma– und COPD-Ambu-lanz durchgeführt werden oder je nach Mobilität des Pa-tienten im Rahmen eines teilstationären viertägigenAufenthaltes.

Welche Effekte können Patienten von einer LVR reali-stisch erwarten?

Unsere Erfahrungen zeigen aktuell, dass eine ganze An-zahl von Patienten von einer LVR profitiert, sofern die rich-tigen Verfahren ausgewählt wurden. So kann etwa einDrittel der Patienten nach einer LVR ihren Alltag besser ge-stalten, sich beispielsweise wieder bücken, die Schuhe zu-binden oder das Haus verlassen. Für Patienten, die sichaufgrund der Atemnot morgens ohne fremde Hilfe nichteinmal selbst waschen konnten, bedeuten diese Verbesse-rungen einen enormen Zugewinn an Lebensqualität.

Bei einem weiteren Drittel der Patienten stellen sich sogardeutliche Verbesserungen ein. Diese Patientengruppekann beispielsweise wieder spazieren gehen, sich versor-gen und auch wieder selbst einkaufen. Leider funktioniertheutzutage bei knapp einem Drittel die LVR immer nochnicht ausreichend, um eine klinisch bedeutsame Verbes-serung zu erreichen, obwohl wir die Patientenauswahl undsomit die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie mittler-weile deutlich verbessern konnten.

Atemnot

Lungenemphysem

Option Lungenvolumenreduktion

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Welche Neuigkeiten konnten Sie in Bezug auf LVR vomInternationalen ERS-Kongress in London mitbringen,woran wird derzeit geforscht?

Im Rahmen der in diesem Jahr veröffentlichten IMPACT-Studie konnten wir nachweisen, dass nicht nur Patientenmit einem ungleichmäßig verteilten (heterogenen) Lun-genemphysem von einer Ventiltherapie profitieren, son-dern auch Patienten mit einem gleichmäßig verteilten(homogenen) Emphysem. Dies vergrößert die behandel-bare Patientengruppe enorm, zumal die Ventiltherapie dashäufigste LVR-Verfahren darstellt, welches wir bereits seit12 Jahren durchführen und dabei die meisten Erfahrun-gen bzw. die weltweit größten Patientenzahlen haben.

Weiterhin werden durch die verbesserten Möglichkeitender Patientenselektion inzwischen wieder vermehrt chi-

rurgische LVRs durchgeführt. Darüber hinaus befindensich auch neue Techniken in der Entwicklung, beispiels-weise die endoskopische Denervierung der Lunge oder dieWasserdampfbehandlung (Thermoplastie), mit der gezieltbestimmte Areale der Lunge behandelt werden können.

Insgesamt kann man feststellen, dass wir derzeit viel Be-wegung auf dem Gebiet der Lungenvolumenreduktionhaben. Einerseits können wir aufgrund von vergleichen-den Studien endlich auch die wissenschaftlichen Nach-weise erbringen, von denen wir seit 10 Jahren angesichtsunserer Erfahrungen überzeugt sind. Anderseits werdenweitere Techniken entwickelt, die möglicherweise zu-künftig eine Alternative für diejenigen Patienten darstel-len, die wir bisher nicht behandeln können.

Atemnot

4 I 2016 COPD in Deutschland 11

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Endoskopisches Bild mit implantierten Ventilen (EBV) im Oberlappen rechts

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Seite11.pdf - 12:59:15 - November 17, 2016 - Korrektur-Seite

12 COPD in Deutschland 4 I 2016

Gisela Schneider (69) ausChemnitz erhielt 1999 die Dia-gnose COPD, Stadium IV mitschwerem heterogenen (unein-heitlichen) Lungenemphysem.Aufgrund des Emphysems undder damit einhergehendenAtemprobleme konnte sie einigeJahre später nur noch wenigerals 50 Meter gehen, das Hauskaum noch verlassen und war beialltäglichen Aufgaben wie dem

Einkaufen auf die Hilfe ihres Mannes angewiesen.

Der behandelnde Lungenfacharzt machte auf die Mög-lichkeit einer endoskopischen Lungenvolumenreduktion(LVR) aufmerksam und meldete Gisela Schneider in derThoraxklinik Heidelberg an. Nach den eingehenden Un-tersuchungen konnten im Jahr 2012 insgesamt drei Ven-tile eingesetzt werden.

Der etwa 30-minütige Eingriff unter Narkose verlief pro-blemlos, es äußerten sich lediglich kurzzeitige Schluck-beschwerden. Eine Verbesserung der Kurzatmigkeit warbereits unmittelbar nach der Operation spürbar. DreiMonate später hatten sich die Symptome so weit ver-bessert, dass sogar wieder Gartenarbeit möglich wurde.Nach der Durchführung des 6-Minuten-Gehtestes zeigtsich eine deutlich schnellere Regenerationsfähigkeit.

Die Verbesserungen sind, bis auf eine schwere Erkältungüber die Dauer von 7 Wochen, konstant geblieben, soGisela Schneider. Sie führt täglich ihr körperliches

Übungsprogramm durch, ebenso die Inhalationen ihrerMedikation und setzt zur Verbesserung der Schleimlö-sung ein Cornet ein.

Hannelore Winter (71), aus Kiel erhielt bereits als Kinddie Diagnose allergisches Asthma bronchiale. Viele Jahrewar die Erkrankung nur latent ohne Beschwerden vor-handen. Aufgrund eines Röntgenbildes der Lunge wurde2008 COPD, Stadium IV und ein großbullöses, d.h. groß-blasiges Emphysem festgestellt. Drei Jahre später wurdedie Luftnot immer stärker, bis nach zwei weiteren Jahrendas großflächige Emphysem so stark auf die restlichenLungenbläschen drückte, dass das Durchqueren derWohnung kaum noch ohne Pausen möglich war. DerGang von der Wohnung zum Auto stellte jedes Mal eineHerausforderung dar.

Trotz großer Skepsis von Hannelore Winter, wurde 2015in Hamburg-Harburg eine LVR vorgenommen und eskonnten zwei Ventile eingesetzt werden. Am dritten Tagnach dem 50-minütigen Eingriff, wurde der erfolgreicheVerlauf im Röntgenbild sichtbar.

Heute kann Hannelore Winter den 6-Minuten-Gehtestwieder durchführen, was früher nicht möglich war. DerRadius der Beweglichkeit hat sich somit erheblich ver-größert, kleine Einkäufe sind möglich.

Die Erfahrungsberichte wurden nach persönlichen Ge-sprächen mit den Patienten erstellt. (SH)

Persönliche Erfahrungen

Patientenporträts einer LVR

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4 I 2016 COPD in Deutschland 13

Obwohl die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) alsvierthäufigste Todesursache weltweit gilt, ist das öf-fentliche Bewusstsein für diese Atemwegserkrankungüberraschend gering. Höchstwahrscheinlich leiden vieleMenschen unter COPD – ohne, davon zu wissen bzw.ohne eindeutig gestellte Diagnose.

Es muss daher allererstes Ziel sein, die Wichtigkeit einereffektiven Behandlung in den Vordergrund zu stellen –um so letztlich die Lebensqualität Betroffener zu ver-bessern. Obwohl COPD nicht heilbar ist, existieren zahl-reiche Möglichkeiten, die Beschwerden zu linden.

Auf die richtige Inhalationstechnik kommt es anNeben der individuellen Medikation ist auch die richtigeInhalationstechnik entscheidend: Der Therapieerfolghängt stark von der Wirkstoffmenge ab, die in die Atem-wege gelangt. Lassen Sie deshalb Ihre Inhalationstechnikregelmäßig von Ihrem Arzt überprüfen. Ein Inhalations-system sollte derart beschaffen sein, dass eine unsach-gemäße Handhabung weitgehend ausgeschlossen ist.Inhalatoren sollten für Sie so intuitiv und fehlerfrei be-nutzbar sein, wie möglich.

Die korrekte Anwendung des Inhalators ist Voraussetzungfür die erfolgreiche Therapie einer Atemwegserkrankung– die inhalativen Arzneimittel können nur richtig wirken,wenn eine ausreichende Menge davon in die Atemwegegelangt. Leider kommt es bei der Inhalation jedoch immerwieder zu Fehlern: annährend 8 von 10 Patienten ver-wenden ihr Inhalationssystem nicht optimal.

Ihr behandelnder Arzt und sein Team und/oder Ihr Apo-theker haben Ihnen bestimmt erklärt, wie das Systemvorbereitet und benutzt wird. Darüber hinaus ist es

wichtig, dass die korrekte Anwendung des Inhalatorsauch regelmäßig durch den Arzt überprüft wird.

Aktiv sein mit COPDDarüber hinaus können körperliche Bewegung und spe-zielle Atemübungen dabei helfen, das Fortschreiten IhrerCOPD aufzuhalten. Prinzipiell ist körperliches Trainingfür jeden Patienten mit einer chronischen Lungener-krankung sinnvoll. Vor Beginn ist jedoch eine ärztlicheUntersuchung erforderlich, die die Belastbarkeit derLunge misst. Die maximale Luftmenge, die in einer Se-kunde ausgeblasen werden kann, ist ein Maß für dieSchwere des Atmungsproblems. Aufgrund einer AnzahlLungenfunktionsmessungen, darunter dem Ein-Sekun-den-Wert, kann der Arzt über Bewegungsmöglichkeitenund deren Intensität beraten.

Patienten mit COPD müssen sorgsam auf mögliche Be-wegungstherapien eingestellt werden. Es sollte eine Be-handlung gefunden werden, die sich ihrer Leistungs-fähigkeit und Belastbarkeit anpasst und die sie nichtüberfordert, sondern ermutigt weiterzumachen.

Lungensportgruppen erleichtern den Einstieg in das Trai-ning und berücksichtigen die Bedürfnisse und die indi-viduelle Leistungsfähigkeit der Lungenpatienten. Dabeiwerden in den Übungsstunden unter Anleitung einesspeziell ausgebildeten Therapeuten Atem- und Entspan-nungstechniken vermittelt, Ausdauer und Kraft trainiert,sowie Koordination, Bewegungsabläufe und die Deh-nungsfähigkeit der Lunge verbessert.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie unterwww.aktiv-durch-atmen.de. Besuchen Sie uns auch aufwww.teva.de.

Atemnot

COPD

Heimtückisch – aber nicht übermächtigAnzeige

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14 COPD in Deutschland 4 I 2016

Viele Veröffentlichungen befassen sich derzeit mit demThema Cortison - vor allem in wissenschaftlichen Zeit-schriften. Grund hierfür sind neue Erkenntnisse durchStudien mit so wohlklingenden Namen wie FLAME oderWISDOM.

Die aktuellen Studienergebnisse verändern den thera-peutischen Einsatz von Cortison bei COPD.

Professor Dr. Claus Vogelmeier,Direktor der Universitätsklinik fürInnere Medizin, Schwerpunkt Pneu-mologie in Marburg, u.a. Komitee-Mitglied der Internationalen GlobalInitiative für chronisch obstruktiveLungenerkrankungen (GOLD) undMitglied des WissenschaftlichenBeirats der PatientenzeitschriftCOPD in Deutschland erläutert imGespräch die neuen Entwicklungenund welche Auswirkungen diese auf

den Therapieeinsatz bei COPD haben. (SH)

Bessere Vermeidung von Exazerbationen durchBronchodilatatorenBisher wurde eine Dauertherapie mit inhalativen Glu-kokortikoiden (Cortison) vor allem bei COPD-Patientenmit den Schweregraden C (III) und D (IV) und einemerhöhten Risiko für akute Verschlechterungen (Exa-zerbationen) eingesetzt, da eine Reduktion der Exa-zerbationsfrequenz durch den Einsatz von Cortisongezeigt werden konnte.

Eine neue Studie belegt nun, dass eine Kombinations-therapie bestehend aus zwei bronchienerweiterndenWirkstoffen Exazerbationen besser vermeiden kann,als eine kombinierte Therapie eines bronchienerwei-ternden Wirkstoffs und eines inhalativen Cortisons.

Können Sie uns den aktuellen Stand der Wissenschafthierzu erläutern?

Bis ins Jahr 2016 galt die Hypothese: Inhalierbares Cor-tison (Steroid) ist bei COPD-Patienten mit einem hohenRisiko für Exazerbationen (akuten Verschlechterungen)Teil des Behandlungskonzeptes.

Grundlage für diese Empfehlung war eine Vielzahl von

Studien. Diese hatten übereinstim-mend gezeigt, dass Kombinatio-nen aus inhalierbaren Steroidenund langwirksamen Betaagonistenbessere Effekte (in Studien als End-punkte bezeichnet) erzielen können, alsdie Einzelsubstanzen.

Was jedoch bisher fehlte, war der wissenschaftlicheNachweis, ob auch ein steroidfreies Behandlungskonzeptbei Patienten mit einem substantiellen Exazerbationsri-siko effektiv sein kann.

In diesem Jahr wurden die Ergebnisse der FLAME-Studieveröffentlicht, einer groß angelegten Untersuchung mitmehreren Tausend Patienten über den Zeitraum von einemJahr. In diese Studie wurde exakt die Patientengruppe ein-bezogen, um deren Krankheitsbild es bei der Fragestellunggeht: Patienten mit einer schlechten Lungenfunktion,deutlich vorliegender Symptomatik und im Jahr vor derStudie mindestens einer dokumentierten Exazerbation.

Erstmals wurden bei FLAME die Kombinationstherapien– langwirksamer Betaagonist + inhalierbares Steroid undlangwirksamer Betaagonist + langwirksames Anticholi-nergikum – direkt miteinander verglichen.

Die Ergebnisse der Studie konnten zeigen, dass die Kom-bination aus Betaagonist + Anticholinergikum im Sinneder Prävention von Exazerbationen und auch einer Reihevon weiteren Effekten (Endpunkten) besser abschneidet.

Damit ist die bisherige Hypothese, dass eine inhalativeSteroid-Kombinationstherapie bei dieser Patienten-gruppe unbedingt notwendig ist, nicht mehr haltbar.

Möglicher Einsatz von Cortison bei EosinophilieEine Untergruppe von COPD-Patienten weist eine er-höhte Anzahl von Eosinophilen im Blut auf. Welche Rollespielt die Anwendung von Cortison bei dieser Patien-tengruppe?

In den letzten Jahren haben wir gelernt, das Eosinophilebei Patienten mit schwerem Asthma eine wichtige Rollespielen. Inzwischen konnten Medikamente (Antikörper)entwickelt werden, die sich direkt gegen Eosinophilerichten. Studien konnten belegen, dass bei schweremAsthma durch diese Medikamente nicht nur die Anzahl

CortisonNeue Erkenntnisse

Inhalatives Cortison

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4 I 2016 COPD in Deutschland 15

Cortison

der Eosinophilen im Blut reduziert werden kann, sondernsich insgesamt die Situation der Patienten dadurch deut-lich verbessern lässt.

In Zusammenhang mit dieser Entwicklung ist die Frageaufgekommen: Welche Rolle spielen Eosinophile mögli-cherweise bei COPD?

Einige Arzneimittelhersteller haben, um dieser Fragenachzugehen, sogenannte Post-hoc-Analysen bereitsvorhandener älterer Studien vorgenommen. Ein nichtganz leichtes Unterfangen, da die Studien eine Reihe vonUnterschieden aufwiesen.

Dennoch lässt die vorhandene Datenlage einen gewis-sen Einfluss von eosinophilen Granulozyten auch beiCOPD erkennen. Die bisher veröffentlichten Daten spre-chen dafür, dass der Effekt von inhalierbaren Steroidenumso besser ist, je mehr eosinophile Granulozyten imBlut nachweisbar sind.

Unklar ist jedoch, ob in Zukunft die Definition einesGrenzwertes für Eosinophile bei COPD-Patienten mög-lich sein wird, ab dem der Einsatz eines inhalierbarenSteroids erfolgen sollte.

Eine Antwort auf diese Frage ist derzeit noch nicht ab-sehbar. Es sind aber Studien in Arbeit, die versuchen,Antworten zu finden.

Risikofaktor LungenentzündungCortison kann das Risiko, an einer Lungenentzündung(Pneumonie) zu erkranken, erhöhen. Was sollten Pa-tienten hierzu wissen?

Es hat sich bei nahezu allen Studien, bei denen steroid-haltige mit steroidfreien Einzelsubstanzen oder Kombi-nationen verglichen wurden, gezeigt, dass die Patienten,die ein inhalierbares Steroid nehmen, ein erhöhtes Ri-siko aufweisen, eine Pneumonie zu entwickeln.

Der Steigerungsfaktor des Risikos liegt typischerweisebei zwei, manchmal auch bei drei im Vergleich zu ste-roidfreien Behandlungsformen.

Die weiterführende Frage lautet somit: Welche Patientensind besonders gefährdet? Inzwischen liegen uns zu die-ser Frage gute Studiendaten vor, die den Schluss nahe-legen, dass insbesondere ältere Männer mit einemniedrigen Körpergewicht und einer schlechten Lungen-funktion betroffen sind. Diese Patienten haben wir frü-her als sogenannte „pink puffer“ bezeichnet.Darüber hinaus haben wir erste Anhaltspunkte dafür,dass die Patienten, die sehr wenige Eosinophile im Blut

haben, auch diejenigen sind, die ein erhöhtes Risiko auf-weisen, eine Lungenentzündung zu entwickeln.

Möglicherweise kann künftig somit die Messung der Eo-sinophilen im Blut gleich im Hinblick auf zwei Aspektesinnvoll werden:

• für die Abschätzung der Wirksamkeit von inhalier-baren Steroiden und

• für die Abschätzung einer möglichen Risikokon-stellation, ob ein gesteigertes Risiko für eine Lun-genentzündung vorliegt

Status Quo für den Einsatz von CortisonWie lauten zusammengefasst somit die derzeitigen Emp-fehlungen für einen Einsatz von Cortison bei COPD?

Kann eine eindeutige klare Diagnose für eine vorliegendeCOPD gestellt werden, würde ich – und ebenso viele an-dere Experten – derzeit die verfügbaren Möglichkeitender medikamentösen Basistherapie ausreizen, bevor überden Einsatz eines inhalierbaren Steroids nachgedachtwird. Das heißt, diese Patienten sollten mit einer Kombi-nation aus zwei unterschiedlichen langwirksamen Bron-chodilatatoren behandelt werden.

Wenn der Patient unter dieser Therapie jedoch immernoch exazerbiert, dann qualifiziert er sich aus meinerSicht für eine zusätzliche Therapie mit einem inhalier-baren Steroid. Dies wäre dann eine sogenannte Tripel-therapie, die sich derzeit auch als fixe Kombination inder Entwicklung befindet.

Zu beachten ist, dass wir neben den Patienten, bei deneneine eindeutige Diagnose der COPD gestellt werdenkann, jedoch auch Patienten mit einer nicht so klarenDiagnose haben. Hierbei kann es sich z. B. um Patientenhandeln, bei denen früher schon einmal die DiagnoseAsthma gestellt worden ist oder Patienten, die vor dem40. Lebensjahr symptomatisch geworden sind. Ebensokönnen es Patienten sein, die eine COPD haben, aberauch eine Allergie aufweisen oder bei denen eine hoheEosinophilenzahl im Blut vorliegt.

Bei diesen „unspezifischen“ Patienten kann die Einbe-ziehung eines inhalierbaren Steroids bereits von Thera-piebeginn an sinnvoll sein.

Die entscheidende Botschaft der aktuellen wissen-schaftlichen Entwicklungen lautet:An eine Therapie mit inhalierbaren Steroiden sollte nurdann gedacht werden, wenn der Patient ein signifi-kantes (nachweisbares) Exazerbationsrisiko aufweist.

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Cortison (auch als Corticosteroid oder kurz Steroid be-zeichnet) als Medikament greift in die Aktivitäten derLymphozyten, der weißen Blutkörperchen ein, die einewichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregernspielen. Es bremst die Aktivitäten der Abwehr- und Fress-zellen. Ebenso führt Cortison zur Verminderung der Neu-bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen undzellschädigenden Enzymen.

Aufgrund dieser Wirkungen auf das Immunsystem undauf Entzündungsreaktionen kann Cortison bei einer Viel-zahl von Erkrankungen eingesetzt werden:

• gegen Über- und Fehlreaktionen des Immunsystems• gegen Entzündungen und Schwellungen• bei Cortison-Mangelerkrankungen

Cortison wird insbesondere dann eingesetzt, wenn dieeigentliche Ursache der Entzündung nicht – oder nochnicht – gefunden wurde oder diese nicht mit anderenMitteln bekämpft werden kann.

Cortison kann keine Krankheit heilen, sondern bessertdie akute Situation einer Erkrankung, so dass nach Ab-klingen der Entzündung bzw. Symptome eine Therapiemit anderen Medikamenten fortgesetzt werden kann.

Lesen Sie weiter…Ratgeber „Cortison – Wundermittel oder Teufelszeug?“Der Ratgeber des COPD Deutschland e.V. und der Patien-tenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschlandkann online unter www.lungenemphysem-copd.de gelesenoder als Druckversion auf www.copd-deutschland.de be-stellt werden. Beachten Sie dort die Versandinformationen.

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Cortison

per definitionem…

BronchodilatorenBronchodilatatoren sind Arzneimittel, die zu einer Er-schlaffung der Bronchialmuskulatur führen, so dasssich die Atemwege erweitern und Luft leichter durchdie Lungen strömen kann.

Sowohl Betaagonisten (auch Beta-2-Symptomimeti-kum oder β2-Sympathomimetika), als auch Anticho-linergika sind Bronchodilatatoren. Die Effekte beiderSubstanzen sind gleich, lediglich deren Wirkmecha-nismus unterscheidet sich. Es stehen sowohl kurz- alsauch langwirksame Substanzen zur Verfügung.

EosinophileEosinophile Granulozyten –kurz Eosinophile – sind einebestimmte Form von Leuko-zyten (weiße Blutkörper-chen), die an der zellulärenImmunabwehr als soge-nannte „Fresszellen“ betei-ligt sind und Bakterien undGewebereste aufnehmenund unschädlich machenkönnen. Die Normalwerte(Referenzwerte) liegen beiErwachsenen bei 50-250 pro µl, was einemAnteil von 1-4 % der Ge-samtleukozytenzahl ent-spricht.

Gut zu wissen

Cortison als Arzneimittel

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om

Veranstalter:

Am Samstag, 02. September 2017 9:00 bis 17:00 Uhr

Auf dem Gelände des Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte - Gebläsehalle Werksstrasse 31-33 45527 Hattingen/ NRW

Eintritt frei!

Ein Symposium für alle Atemwegs- und Lungenerkrankte, deren Angehörige, Ärzte und Fachpersonal

www.lungenemphysem-copd.de

Leben mit Atemwegserkrankungen Symptome, Ursachen, Diagnostik und

Therapieoptionen

COPD und Lungenemphysem

Mitveranstalter:

10. Symposium Lunge

2017

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Das Interesse ist ungebrochen hoch. Mehr als 2.800 Teil-nehmer aus dem ganzen Bundesgebiet und sogar demAusland reisten zum 9. Symposium Lunge des COPD –Deutschland e.V. nach Hattingen. Dies zeigt, welchen Stel-lenwert die Veranstaltung in der Öffentlichkeit einnimmt.

Informationen erhält man hier aus erster Hand, drän-gende Fragen können gestellt werden. Nicht nur Betrof-fene und Angehörigen nehmen teil, sondern auch vielePflegeberufler und Mediziner sind anzutreffen. Die Ver-anstaltung ist eine Informationsbörse, bei welcher derdirekte Austausch an oberster Stelle steht – auch für dieteilnehmende Industrie, denn hier erfährt sie ganz di-rekt, wo bei den Patienten „der Schuh drückt“ und erhältInspirationen für Neues.

Heike Lingemann, Organisatorin des Symposiums resü-mierte am Rande der Veranstaltung: „Rückblickend kannman sagen, dass sich das Verständnis der Menschen dieCOPD betreffend extrem verändert hat. Während in denersten Jahren die Teilnehmer noch nicht wussten, wasCOPD überhaupt bedeutet, so kommen sie heute bereitsinformiert und möchten vor allem wissen, was sie kon-kret für eine bessere Lebensqualität tun können.“

Auch Professor Dr. Helmut Teschler, Essen, Moderator derersten Stunde des Symposiums blickt zurück: „Ganz sub-jektiv betrachtet würde ich sagen, dass die Patientenimmer jünger werden. Auch kann ich erkennen, dassmehr und mehr Angehörige teilnehmen; eine Entwick-lung, die unbedingt zu begrüßen ist, da in das Therapie-konzept immer und unbedingt die Familie miteinbezogen werden sollte.“

Risiko COPD …mehr als RauchenIn Anlehnung an den Vortrag von Professor Teschler währenddes 9. Symposium Lunge.COPD ist eine häufige, vermeidbare und behandelbareErkrankung, die charakterisiert ist durch eine andau-ernde Verengung der Atemwege. Die Erkrankung ver-läuft gewöhnlich progressiv, d.h. mit einer kontinuier-

lichen Verschlechterung, und ist verbunden mit einerverstärkten chronischen Entzündung in den Atemwegenund der Lunge. Sie wird hervorgerufen durch Einwirkungschädlicher Partikel oder Gase. Exazerbationen (akuteVerschlechterungen bzw. Schübe) und Komorbiditäten(Begleiterkrankungen) tragen zur Schwere der Erkran-kung individueller Patienten bei.

Die chronisch verengende Lungenerkrankung COPDwurde lange Zeit fast synonym als Raucherkrankheit be-zeichnet. Inzwischen wissen wir, dass die Zusammen-hänge, die zu einer COPD führen können, wesentlichkomplexer sind. Auch wenn Rauchen nach wie vor derwichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer COPDist, können beispielsweise Ausreifungsstörungen derLunge, die möglicherweise durch eine Frühgeburt oderasthmatische Erkrankung im Kindesalter hervorgerufenwerden, die Entwicklung einer COPD im Erwachsenen-alter begünstigen. Je schlechter die Lungenfunktion imKindesalter ist, desto schlechter ist sie im Erwachsenen-alter. Zudem kann ein genetischer Einfluss wie einAlpha-1-Antitrypsin-Mangel eine COPD auslösen.

„Auch die Auswirkungen von Feinstäuben auf die Lungemüssen mehr öffentliche Präsenz erhalten. Die aktuellenGrenzwerte für Feinstaub in der EU sind ein nicht hin-zunehmender Skandal“, formulierte Professor Teschler.

Risikofaktoren für die Entwicklung einer COPD

Wirtsfaktoren (Faktoren, die das Individuum direkt be-treffen) • Familiengeschichte mit COPD• Familiengeschichte mit Asthma/Atopie (vererbbare

Neigung für einen bestimmten Typ allergischer Reak-tionen wie z. B. Neurodermitis, Heuschnupfen, allergi-sches Asthma)

• genetische Konstitutionen (z. B. Alpha-1-Antitryp-sin- Mangel) • bronchiale Hyperreagibilität (Überempfindlichkeit der

Bronchien auf eingeatmete Reizstoffe)

COPD: Verändertes Bewusstsein

Symposium Lunge

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• Atopie (wie o.g. beschrieben, vererbbare Neigung fürallergische Reaktionen)

• geringe Lungenfunktion

Perinatale Faktoren (Faktoren, die den geburtsnahenZeitraum betreffen, von der 28. Schwangerschaftswo-che bis zum 7. Lebenstag)• mütterliches Rauchen• Mutter hoher Luftverschmutzung ausgesetzt• gehäufter Einsatz von Antibiotika• schwierige Geburt• Frühgeburt (insbesondere mit einem Geburtsgewicht

unter 1000 Gram oder einer Schwangerschaftsdauerunter 28 Wochen)

Exposition in der Kindheit (Einflussfaktoren, denen manwährend der Kindheit ausgesetzt war)• Infektionen der Atemwege (insbesondere Infektionen

durch RS-Viren, die häufigsten Erreger von Atem-wegsinfektionen bei kleinen Kindern und Lungen-entzündungen in den ersten Lebensjahren)

• mütterliches Rauchen• Innen- und Außenluftverschmutzung• Adipositas (Übergewicht)/Mangelernährung• kindliches Asthma (insbesondere Kinder mit schwe-

rem Asthma im Alter bis zu 6 Jahren)• Entwicklungsstörungen der Atemwege

Exposition als Erwachsener (Einflussfaktoren, denenman als Erwachsener ausgesetzt war)• berufliche Exposition mit Schadstoffen und Fein-

stäuben• Biomassenexposition in Innenräumen (biologische

Stoffe, die zum Heizen und Kochen an offenen Feu-erstellen verbrannt werden)

• aktives und passives Rauchen • Außenluftverschmutzung• Innenluftverschmutzung

Erste Anzeichen beachten und abklären lassenNach wie vor wird eine COPD in den meisten Fällen erst imfortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Aktuellen Schät-zungen zufolge liegt die Dunkelziffer der COPD-Patientenbei etwa 40 %. Um eine COPD frühzeitig zu erkennen, soll-ten folgende erste Anzeichen beachtet werden und eineDiagnostik beim Haus- oder Lungenfacharzt erfolgen:

1. Alter über 45 mit Risikofaktoren (z. B. aktiver und passiver Tabakkonsum, positive Familienanamnese, inhalative Giftstoffe im Beruf etc.)

2. Häufige Erkältungen mit und ohne Auswurf, die un-gewöhnlich lange dauern

3. AHA-Symptome (Atemnot bei Anstrengung mit Hu-sten und Auswurf). Aber Achtung! Häufig werden nurHusten und Auswurf wahrgenommen, Atemnot wirddurch ein Unterbleiben von körperlicher Anstrengungvermieden. Durch einen einfachen Aufstehtest (Sit-to-stand-Test) kann überprüft werden, ob eine Anstrengungsatemnot vorliegt. (Einen Bericht zu die-sem Test finden Sie in der Herbstausgabe 2016 der Patientenzeitschrift www.Patienten-Bibliothek.)

Jens LingemannGründer und Organisator

Symposium Lunge, HattingenCOPD – Deutschland e.V.

Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD

Hinweis: Die DVD zum Symposium Lunge 2016 (Ge-samtspieldauer 312 Minuten) kann beim COPD-Deutschland e.V. – www.copd-deutschland.de – gegeneine Schutzgebühr von € 7,-- bestellt werden.

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Ingrid Bräutigam aus Kaufbeuren ist leidenschaftlicheMalerin. Durch den gekonnten Umgang mit Acrylfarbe unddem Setzen von Lichtakzenten, erzeugt sie warme lebendigwirkende Stimmungen auf der Leinwand. Die Leuchtkraftder verwendeten Farben bringt eine ganz eigene Atmo-sphäre hervor.

Dem Betrachter bleibt durch die Vielschichtigkeit des Bild-aufbaus genügend Raum für eigene Interpretationen. Re-gelmäßig präsentiert sie ihre Werke auf Kunstausstellungen.

„Ein Bild entsteht zunächst einmal im Kopf, angefangenvon der Form bis zur Farbkomposition. Solange es nicht aufmeiner inneren Leinwand existiert, beginne ich nicht zumalen“, schildert Ingrid Bräutigam.

Ein Weg, ein Wille, der auch beim täglichen Umgang mit derLangzeit-Sauerstofftherapie LOT hilfreich sein kann?

Ingrid Bräutigam (63) ist Langzeit-Sauerstoffpatientin.1977 wurde ein schweres nahrungsmittelbedingtes allergi-sches Asthma diagnostiziert. Im weiteren Verlauf entwickeltesich zusätzlich ein Emphysem. Vor acht Jahren fiel es IngridBräutigam immer schwerer sich zu bewegen, laufen warkaum mehr möglich. Eine befreundete Ärztin bemerkte dieblauen Fingernägel und Lippen und schickte sie zum Lun-genfacharzt. Mit einer Sauerstofflangzeitversorgung verließsie die Praxis. Die positiven Auswirkungen durch den Sauer-stoff stellten sich fast unmittelbar ein.

Erst während ihrer Zeit mit LOT hat sie die Malerei intensi-viert und damit begonnen ihre Werke auszustellen.

Wie sind Sie am Anfang mit der LOT umgegangen?

Der Beginn war für mich, zusammenfassend ausgedrückt,furchtbar. Allein die Überlegung, wie stecke ich den Sauer-stofftank in meine schönen Handtaschen, machte michtraurig. Ich wollte nicht mehr einkaufen, nicht mehr weg-gehen. Mein Mann hat jedoch nicht zugelassen, dass ichmich hängen lasse, er hat mich konsequent gefordert. Undauch mein Hund wollte bewegt werden, während meinMann arbeiten war. Also habe ich das Sauerstoffgerät in denFahrradkorb gepackt, aufs Fahrrad gesetzt und bin raus mitdem Hund. Das Leben ging weiter.

Einkäufe und öffentliche Termine waren die größte Hürde.Während der Umgang mit Bekannten und Freunden sich

schnell normalisierte, war vor allem der Kontakt mit Frem-den für mich schwierig. Immer dachte ich, ich würde ange-starrt.

Heute weiß ich natürlich, dass erst mein eigenes intensivesBeobachten dazu geführt hat, dass mich der ein oder andereangeschaut hat. Tatsächlich wird man kaum häufiger ange-sehen als andere auch.

Während sich die Akzeptanz in der Öffentlichkeit erst imLaufe der Zeit entwickelt hat, habe ich dennoch von Anfangan die LOT konsequent eingesetzt, denn ich habe schnell ge-merkt, dass mein Körper den zusätzlichen Sauerstoffbraucht.

Die Teilnahme an einer Lungensport- und Selbsthilfegruppe,die ich im Internet gefunden hatte, hat mir letztendlich beimöffentlichen Umgang mit der LOT besonders geholfen. Ichwar nicht mehr allein mit dem Problem, konnte sehen, wieandere es handhaben. Orientiert habe ich mich dabei immeran denen, die das Beste daraus gemacht haben. Nach demMotto: Wenn der das schafft, schaff ich das auch. Zudemkann man sich in einer Gruppe Gleichgesinnter gegenseitigaufbauen, kann schwierige Themen ansprechen, über dieman sonst nicht reden würde. Die Teilnahme an Rehabilita-tionsmaßnahmen und dortige Patientenschulungen wareneine weitere wichtige Hilfestellung.

So entstand in meinem Kopf ein „Bild“, wie ich mit der LOTumgehen kann, es entwickelte sich zunehmend eine Akzep-tanz, unterstützt von dem dringenden Wunsch: „Ich willwieder raus.“

Versorgt bin ich mit Flüssigsauerstoff und habe neben demTank zu Hause, einen Tank im Auto, der mir mehr Flexibili-tät und Sicherheit gibt, wenn ich unterwegs bin – und ichbin dauernd unterwegs. Mit meiner Krankenkasse hatte ichbezüglich der Verordnungen nie Probleme und habe bisheralle Maßnahmen bewilligt bekommen. Manchmal frage ichmich, ob mein häufiges unterwegs sein, meine Mobilität,vielleicht dazu beiträgt, dass ich alles bewilligt bekommenhabe?

Welche Erfahrungen sind für Sie im Umgang mit derErkrankung und mit der LOT wichtig?

Ich denke, dass es besonders wichtig ist, sich nicht selbst aufseine Erkrankung zu reduzieren. Ja, man ist krank und ja,

20 COPD in Deutschland 4 I 2016

LOTBilder entstehen zunächst im Kopf

Lebendige Motive, mutige Farben

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nicht jeder Tag ist lustig und die Versorgung mit einer LOTkann auch beschwerlich sein. Aber es gibt dennoch genugRaum für etwas anderes – für das eigentliche Leben.

Sich mit der eigenen Erkrankung auszukennen, darf nichtbedeuten, nur noch über die Erkrankung, die aktuellenWerte zu sprechen. Es gibt noch so viele andere Dinge, an-dere Themen, die positiv sind und Freude geben.

Ich halte es zudem für sehr wichtig, dass man sich nicht alleAktivitäten des täglichen Lebens aus der Hand nehmen lässt– nach dem Motto:„Du bist ja krank“. Fürsorge und Hilfsbe-reitschaft sind schön, möglichst viel Eigenständigkeit undAktivität ist noch schöner.Ich bin froh, dass mein Mann mich immer gefordert hat.

Es geht also nicht nur darum, den Sauerstoff zu akzeptieren,sondern man muss auch sein eigenes Leben in die Hand neh-men und darf sich nicht der Erkrankung ergeben.

Atelier Ingrid Bräutigam, Kaufbeuren

Bei vorhandenem Grundwissen in Acryltechnik kannjederzeit ein individueller Einzelunterricht vereinbartwerden.

Alle Termine der kommenden Ausstellungen findenSie unter www.atelier-ingrid.de. Im Januar/Februar2017 findet beispielsweise eine Ausstellung im Alt-stadthaus in Kempten statt. Eine Auwahl von Bildern wird auf der Internetseitepräsentiert.

Telefon 08341 – 9937993E-Mail [email protected]

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Die ersten Schneeflocken sind be-reits gefallen, der Winter steht vorder Tür. Was sollte man bei einerLangzeit-Sauerstofftherapie (LOT)in der kalten Jahreszeit bedenken,wie kann man sich vorbereiten?Ursula Krütt-Bockemühl, Augs-burg, Ehrenvorsitzende der Deut-schen Sauerstoff- und Beatmungs-liga e.V. berichtet von Ihren Erfah-rungen und hält viele Tipps bereit.

Was sollte man zur Vorbereitung wissen?

Im Gegensatz zu einer Nasenbrille aus PVC, bleibt eine Si-likonnasenbrille auch im Winter weich. Die Brille aus PVCwird bei Kälte „steinhart“. Viele LOT-Patienten nehmendaher von O bis O – also von Oktober bis Ostern – eineSilikonnasenbrille. Eine gute Gedankenbrücke: Im Winternicht nur an den Reifenwechsel beim Auto denken.

Hat man einen Schnupfen, gibt es nichts Schlimmeres alsimmer wieder die Nasenbrille an den entzündeten Na-senlöchern rein und raus zu nehmen, um sich zu schnäu-zen. Der Einsatz der Nasal-/Oral-Brille (z. B. vonRC-Medizintechnik ) ermöglicht ein schonendes Tragen beiHautreizungen der Nase, in der Nacht oder bei akuten Er-kältungen, da der Kontakt mit der Nasenschleimhaut ver-mieden wird. Zumal man sie auseinander nehmen und den„Schmetterling“ zum Reinigen kurz mit Seifenlauge ab-spülen kann.

Empfehlenswert ist auch die OxyMask, die jeder zu Hausehaben sollte (ca. € 8,--). Gerade wenn die Nase aufgrundeines Schnupfens entzündet ist, ist es eine Wohltat überNacht mit dieser Maske zu schlafen und keine Nasen-

stöpsel in der Nase zu haben. Der Vorteil der patentiertenOxyMask gegenüber anderen kleinen Masken ist, dass siean den Seiten Löcher hat und die abgeatmete Luft dar-über entweichen kann. Übrigens, verwechseln Sie die OxyMask nicht mit einer NIV-Beatmung.

Reisekonzentratoren sollten im Winter wegen der Kälteund Feuchtigkeit nicht über Nacht im Auto aufbewahrtwerden. Beachten Sie bei Reisekonzentratoren dieAußen-Gebrauchs-Temperaturangabe. Liegen Schneeund Schneematsch, sollten Sie auch an die Höhe der Rei-fen bei Konzentratoren-Caddies denken.

Lange Zuleitungsschläuche im Haus sollten im Winterimmer wieder mal auf Kondenswasser überprüft werden.Wenn der Tank zum Beispiel im kühlen Flur steht, derPatient sich jedoch im warmen Wohnzimmer aufhält,kann sich durch die Temperaturschwankungen Kon-denswasser bilden. Abhilfe schafft hier die Kondens-wasserfalle (z. B. Linde).

Fragen Sie auch Ihren Sauerstofflieferanten nach Zube-hör (z. B. GTI, Oxycare, Vivisol etc.).

Welche Tipps gibt es, um Infektionen zu vermeiden?

Setzen Sie unbedingt Handdesinfektionsmittel ein. Diesesind z. B. als Pumpspray bereits ab 99 Cent in jedem Dro-geriemarkt erhältlich. Handdesinfektionsmittel sollte jederim Auto, in der Hand- oder Manteltasche dabei haben und

22 COPD in Deutschland 4 I 2016

VorbereitungenLOT im Winter

LOT: Ich bin jetzt wieder mobil

OxyMask

Kondenswasserfalle

Nasal-/Oral-Brille

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immer wieder verwenden, wenn z. B. häufig angefassteTürgriffe, Münzen und Geldscheine benutzt wurden.

Ständig geht man mit den Händen ins Gesicht, kommtan Mund und Nase. Händedesinfektion kann daher einerÜbertragung maßgeblich vorbeugen.

Was sollte man in Bezug auf Gesichtspflege beachten?

Eine gute Gesichts- und Nasenpflege ist sehr wichtig.Denken Sie daran, dass die Hautcreme für das Gesichtfett- und ölfrei sein muss. Bei Wundstellen an der Nase hilft eine spezielle Nasen-salbe (z. B. MIC). Guten Schutz und Pflege für die Naseals Folge von Austrocknen der Nasen- und Rachen-schleimhäute gibt auch der RC-Pflege Spray (z. B. Cegla).

Bei Frost hilft am besten ein Seidenschal vor Mund undNase. Kommt der Schal mit der Haut in Kontakt, wärmter sofort.

Feuer und Sauerstoff sind eine gefährliche Mischung.Wie sollte man zu Weihnachten mit Kerzen umgehen?

Kerzen tun der Seele gut und schön sind sie auch. Verzich-ten muss man auf Kerzen nicht, aber Sauerstoffpatientensollten einen Mindestabstand von einem Meter (einer Arm-länge) halten. Ich plädiere allerdings, Kerzen in Windlichterzu verpacken – die es auch schon für Adventskränze gibt –nicht nur wegen dem Sauerstoff, sondern auch für die Ver-gesslichkeit. Wir kennen alle die Situation, man geht ausdem Raum und die Kerze brennt noch.

Empfehlen möchte ich die neuen LED-Kerzen, die kaumnoch von echten Wachskerzen zu unterscheiden sind undgleich mehrere Vorteile bieten: Man kann sie den ganzenTag brennen lassen, sie verströmen keinen Geruch und manmuss die Wohnung nicht, wie bei Wachskerzen, den Raummindestens zweimal täglich ausgiebig lüften.

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RehabilitationPneumologische Rehabilitation

Gewonnene Kapazitäten in den Alltag überführenDie Philipps-Universität Marburghat Dr. Klaus Kenn, Chefarzt derSchön Klinik BerchtesgadenerLand zum Professor für „Pneumo-logische Rehabilitation“ berufen.Dies ist die erste, neu geschaffeneW3-Professur in Deutschland fürdiesen Fachbereich. ProfessorKenn befasst sich seit vielen Jah-ren mit wissenschaftlichen Stu-dien zu Rehabilitationserfolgenbei chronischen Atemwegs- und

Lungenerkrankungen und auch bei seltenen Lungener-krankungen sowie vor und nach Lungentransplantatio-nen. Neben seiner universitären Tätigkeit leitet erweiterhin das Fachzentrum für Pneumologie in derSchön Klinik in Schönau am Königssee. (SH)

Welche Bedeutung hat die neu geschaffene universi-täre „Pneumologische Rehabilitation“?

Bisher wurde in Deutschland das Therapieangebot derPneumologischen Rehabilitation – im Gegensatz zu vie-len anderen Ländern - nicht ausreichend wahr- bzw.nicht ernst genug genommen, obwohl dessen herausra-gende Effekte bereits seit vielen Jahren wissenschaftlichbelegt sind. Es freut mich daher besonders, dass sich dieSichtweise wandelt und die Pneumologische Rehabilita-tion nun sogar durch einen eigenen Lehrstuhl weiter anBedeutung gewinnt.

Ziele einer pneumologischen Rehabilitation sind z. B.die Reduzierung von Symptomen, Optimierung desAllgemeinzustandes, Stärkung der Patientenpartizipa-tion und Reduzierung der Kosten im Gesundheitswe-sen durch Stabilisierung bzw. Verhinderung dersystemischen, den ganzen Körper betreffenden, Ma-nifestation der Erkrankung. So wurde es auch 2006bereits in der internationalen Leitlinie formuliert.

Im Jahr 2013 wurde die Leitlinie um ein weiteres Zielergänzt: Förderung der Langzeitadhärenz d.h. derdauerhaften Beibehaltung der Lebensstiländerungund des Therapiekonzeptes der Patienten zur Steige-rung des eigenen Gesundheitsverhaltens. Welche Be-deutung hat die Ergänzung?

Neben der Tatsache, dass diese Ergänzung zum erstenMal international von ganz prominenter Stelle schriftlich

festgehalten wurde, beinhaltet sie eine wichtige Bot-schaft: Das Hauptziel einer Rehabilitation muss daraufausgerichtet sein, eine langfristige Verhaltensänderungdes Patienten zu bewirken. Veränderungen dürfen sichnicht nur auf den dreiwöchigen Rehabilitationsaufent-halt selbst fokussieren, sondern müssen weitreichende,dauerhaft in den Alltag der Patienten übergehende Ef-fekte, nach sich ziehen.

Welche Veränderungen in der Umsetzung ergeben sichdaraus?

Ich denke, dass alle Institutionen, die Rehabilitation an-bieten, gefordert sind, Maßnahmen mit den Patientenzu trainieren, die diese auch in ihrem Alltag nach demRehaaufenthalt anwenden können. Die Maßnahmenmüssen möglichst praxisnah an den Aktivitäten des täg-lichen Lebens orientiert sein. Beispielsweise kann icheinem Patienten nicht nur allgemein anraten, er sollemehr Sport treiben, sondern ich muss auf seine indivi-duelle Situation eingehen. Hat der Patient z. B. konkretProbleme mit dem täglichen Treppesteigen, muss ichgenau das mit ihm üben und ihn anleiten, wie er zu-künftig die immer wieder zu überwindenden Stockwerkebesser bewältigen kann.

Wobei sich die den Patienten zu vermittelnden Kompe-tenzen nicht nur auf physische Aktivitäten, sondernebenso auf den bestmöglichen Umgang mit der Erkran-kung, Ernährung sowie emotionales und psychischesWohlbefinden beziehen.

Die erworbenen zusätzlichen Kapazitäten und Kompe-tenzen gilt es, in die Alltagsrealität der Patienten zuüberführen und entsprechend zu trainieren. Dies geht

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mit einer stärkeren Individualisierung der Rehabilitati-onsmaßnahmen und weniger pauschalisierten Pro-grammabläufen einher.

Was wird im Gegenzug von Patienten erwartet?

Natürlich ist durch die Zielsetzung einer Langzeitadhä-renz auch der Patient mehr gefordert. Eine Rehabilitati-onsmaßnahme darf nicht mit einem Urlaub verwechseltwerden.

Jeder Patient sollte wissen, dass es bei einer Rehabilita-tion maßgeblich auf ihn selbst ankommt und er gefor-dert ist, die angebotenen Möglichkeiten der Schulungund des Trainings etc. so effektiv wie möglich zu nut-zen. Nicht nur der Status der eigenen Muskulatur solltewährend einer Rehabilitation verändert werden, sondernauch das persönliche Wissen um die Erkrankung. Wäh-rend einer Rehabilitation nehmen wir Einfluss sowohlauf das Handeln als auch das Denken des Patienten. Nurso ist ein lang anhaltender Effekt auch im Alltag zuHause erreichbar. Eine gute Rehabilitation ist alles nurkeine Kur und kann durchaus fordernd und anstrengendsein.

Worauf sollte ein Patient bei einer pneumologischenRehabilitation achten?

Ein Patient der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)hat alle 3-4 Jahre Anspruch auf eine Rehabilitation. Mitdiesem „Joker“ – so kann man es ruhig bezeichnen -sollte der Patient im eigenen Interesse das Ziel verfol-gen, diese Zeit so intensiv wie möglich in der für ihnrichtigen Institution zu nutzen.

Ich möchte Patienten dazu ermuntern, sich mit den der-zeit noch sehr unterschiedlichen Angeboten von Reha-bilitationskliniken bereits im Vorfeld auseinander-zusetzen, um die für ihn am besten geeignete Klinik her-auszufiltern. Sie sollten das gesetzlich verankerteWunsch- und Wahlrecht wahrnehmen und mit Ihrembehandelnden Arzt über die Voraussetzungen, die eineRehabilitationsklinik speziell für Ihre aktuelle Erkran-kungssituation erfüllen sollte, sprechen.

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32_Layout 1 12.11.2016 11:31 Seite 25

• Chronisch obstruktive Bronchitis mit und ohne Lungenemphy-sem (COPD)Einleitung und Schulung Langzeit-Sauerstofftherapie (LOT)

• Prä- und postoperative Rehabilitation bei Lungentransplantation(LTx) und Lungenvolumenreduktiono größtes Rehazentrum für Lungentransplantation

• Lungengerüsterkrankungen, Lungenfibrosen• Vocal-Cord-Dysfunktion (VCD)

o Stimmbandstörung, die oft als asthmabedingte Atemnot ver-kannt wird

• Asthma bronchiale mit allen Manifestationsformen (auch schwer-gradiges/nicht behandelbares Asthma)

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deutschland.org) stellen wir unser Wissen als Alpha-1-Center zurVerfügung. Zudem gibt es unsere Telefon-Hotline (Alpha-Doc-Line) für medizinische und psychologische Fragen

• Chronischer, unbehandelter Husten unklarer Ursache• Schlafbezogene Atmungsstörungen (Schlafapnoe)• Nicht-invasive Beatmung (NIV) bei chronischer Ateminsuffizienz

wegen Erschöpfung der Atempumpe• Bronchiektasie, bronchial deformierende Prozesse• Zustand nach Lungenentzündungen (Pneumonie alle Formen)• Nachbetreuung bei Tumoren der Atemwege, Lunge und Pleura• Zustand nach Lungenembolie

KontaktSchön Klinik Berchtesgadener LandMalterhöh 1, 83471 Schönau am KönigsseeTelefon 08652 – 931607www.schoen-kliniken.de

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Die deutsche Gesetzgebung sieht verschiedene Zu-gangswege für die Genehmigung einer stationären Re-habilitationsmaßnahme vor.

Reha vor RenteBei diesem Prinzip handelt es sich um Rehabilitations-maßnahmen für Berufstätige, bei denen die Gefahr be-steht, dass sie durch ihre Erkrankung in ihrerLeistungsfähigkeit eingeschränkt sind und nicht mehrarbeiten können.

Voraussetzung ist, dass die Erwerbsfähigkeit erheblichgefährdet bzw. gemindert ist und sie durch die Maß-nahme wesentlich gebessert oder wieder hergestelltwerden kann. Medizinische Rehabilitation bei Menschenim Erwerbsalter (vor Altersrente oder Erwerbsminde-rungsrente) ist (fast) immer eine Leistung der DeutschenRentenversicherung.

Reha vor PflegeBei diesem Prinzip soll eine drohende Pflegebedürftigkeitdurch Rehabilitationsmaßnahmen vermieden werden.Für diese Art der Reha sind die Krankenkassen zuständig.

Anschlussheilbehandlung (AHB)Der dritte Zugangsweg erfolgt im Anschluss an einenKrankenhausaufenthalt. Bezahlt wird diese Maßnahmevon der Krankenkasse. Manche privaten Kassen schlie-ßen jedoch solche Maßnahmen aus. Im Unterschied zurRehabilitation ist die Anschlussheilbehandlung zeitnahan den Krankenhausaufenthalt angeschlossen und wirdin der Regel innerhalb von 14 Tagen nach Entlassungoder auch direkt danach durchgeführt.

Ambulante RehaNeben stationären Maßnahmen können ambulante An-gebote vom behandelnden Arzt verordnet werden.Ebenso spezielle Angebote von Krankenkassen, die imEinzelnen erfragt werden müssen, genutzt werden.

Schlüsselkriterien zur AntragsstellungBei der Antragsstellung sollte man beachten, dass dermedizinische Dienst der Krankenkassen Schlüsselkrite-rien definiert hat, die für einen erfolgreichen Antragentscheidend sind:

1. RehabilitationsbedürftigkeitDies bedeutet, dass es eine Beeinträchtigung gebenmuss, die durch Reha behoben werden soll. Dabei reichtes nicht, die Krankheit zu benennen – also z. B. COPD –sondern es ist wichtig, die Folgen aufzuführen, die dieKrankheit für den Patienten haben. Wichtig sind die all-tagsrelevanten Beeinträchtigungen und die Schwierig-keit, am sozialen Leben infolge einer krankheits-bedingten Schädigung teilzuhaben. Bei z. B. einer COPDkönnte eine Bedürftigkeit lauten, aufgrund der Atem-not nicht mehr an Veranstaltungen teilnehmen und all-täglichen Dingen des Lebens wie Einkaufen nicht mehrbewältigen zu können.

2. RehabilitationsfähigkeitMan muss wenigstens in der Lage sein, sich auf der Kran-kenhausstation bewegen und an den Anwendungen teil-nehmen zu können.

3. Positive RehabilitationsprognoseEs muss zu erwarten sein, dass sich der Zustand verbes-sern kann.

4. RehabilitationszielEs muss ein realistisches Rehabilitationsziel formuliertwerden können. Der behandelnde Arzt sollte aufschrei-ben, welches Ziel mit der Rehabilitation verbunden ist.Solche Ziele können beispielsweise eine Verminderungder Atemnot, Verbesserung der Selbstversorgung, Ver-besserung der Fähigkeit Treppen zu steigen, Verlänge-rung der Gehstrecke, Verminderung der Depressivität,Optimierung der Krankheitsbewältigung, Schulungs-maßnahmen wie Raucherentwöhnung, Bekämpfung vonÜbergewicht oder Fehlernährung, Verbesserung der Se-kretmobilisation usw. sein.

Auszug/Zusammenfassungdes Vortrages von ProfessorDr. Susanne Lang, Gera, an-lässlich des 9. SymposiumLunge 2016 - des COPD-Deutschland e.V. in Hattingen(SH)

Zusammenfassung

Wege zur medizinischen Rehabilitation

Rehabilitation

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28 COPD in Deutschland 4 I 2016

Förderung eines körperlich aktiven Lebensstils bei Men-schen mit COPD ist ein zentrales Ziel der pneumologi-schen Rehabilitation. Dieser Beitrag soll Hintergründezum Thema „körperliche Aktivität und COPD“ darlegenund klären, inwieweit dieses Ziel tatsächlich erreichtwird. Der Beitrag ist eine Kurzzusammenfassung desgleichnamigen Vortrages im Rahmen des 16. Rehabilita-tionsworkshops der Sektion Prävention und Rehabilita-tion der DGP innerhalb des 48. Bad ReichenhallerKolloquiums im Juni 2016.

Gesundheitswirkungen körperlicher AktivitätBewegung fördert die Gesundheit von Menschen miteiner COPD. In allen Krankheitsstadien der COPD führtkörperliche Aktivität zu einer Vielzahl bedeutsamer Ge-sundheitswirkungen, wie z. B. verbesserte körperlicheLeistungsfähigkeit, reduzierte Atemnot (Dyspnoe) undweniger Angst vor Atemnot, weniger Fatigue (d.h. Mü-digkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit), mehr Unabhän-gigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens und eineerhöhte Lebensqualität.

Umgekehrt ist ein niedriges Ausmaß an körperlicher Ak-tivität eng mit einer schlechten Langzeitprognose ver-bunden. Körperlich inaktive Menschen mit COPD sindhäufiger von Begleiterkrankungen und Krankheitsver-schlechterungen betroffen und müssen häufiger in derKlinik behandelt werden.

Bewegungsempfehlungen für Menschen mit COPDFür körperlich inaktive Menschen gilt: Jeder auch noch sokleine Schritt weg von der Inaktivität ist wichtig und för-dert die Gesundheit. Um die Gesundheit zu erhalten undumfassend zu fördern, sollten sich COPD-Patienten anden allgemeinen Bewegungsempfehlungen für Erwach-sene ohne chronische Krankheiten orientieren: die mei-sten Erwachsenen mit COPD können und sollten 150Minuten moderat-intensive Ausdaueraktivitäten proWoche und zusätzlich zweimal wöchentlich muskelkräf-tigende Übungen durchführen. In Phasen, in denen Be-troffene nicht in dem Maße körperlich aktiv sein können,z. B. aufgrund von Krankheitsschwere, Symptomatik odereingeschränkter körperlicher Funktionsfähigkeit –, solltensie so aktiv sein, wie es ihre momentane Situation zulässt.

Verbreitung eines körperlich inaktiven LebensstilsTrotz der umfassenden Gesundheitswirkungen körperli-cher Aktivität ist körperliche Inaktivität weit verbreitet.Menschen mit COPD bewegen sich im Vergleich zugleichaltrigen Gesunden etwa 40 % weniger. Auch im

Vergleich zu Menschen mit anderen chronischen Er-krankungen, wie beispielsweise Herzerkrankung, Typ-2-Diabetes oder Arthrose, sind Menschen mit COPDweniger körperlich aktiv. 8 von 10 Personen mit COPDsind weniger aktiv als es die Bewegungsempfehlungennahelegen. Damit sind die meisten Menschen mit COPDzu wenig körperlich aktiv, um die oben beschriebenenGesundheitswirkungen zu erzielen.

Zentrales Rehabilitationsziel: Förderung körperlicher AktivitätBetroffene mit einer COPD haben in Deutschland Anspruchauf eine pneumologische Rehabilitation. Das übergeordneteZiel der Rehabilitation ist die Wiederherstellung bzw. Ver-besserung der Gesundheit. Aufgrund des Zusammenhangszwischen Gesundheit und körperlicher Aktivität ist die För-derung eines körperlich aktiven Lebensstils ein zentrales Re-haziel. Neben der Wiederherstellung der Arbeits- undErwerbsfähigkeit wird die langfristige Bindung an körper-lich sportliche Aktivitäten als Kriterium für eine wirklich er-folgreiche Rehabilitation angesehen. Um dieses Ziel zuerreichen, arbeiten innerhalb des Rehabilitationsteams ver-schiedene Gesundheitsfachberufe - Ärzte, Sozialarbeiter,Psychologen, Ergotherapeuten, Krankenschwestern, Sport-und Bewegungstherapeuten etc. - berufsübergreifend zu-sammen. Bewegungs- und Sporttherapie sowie Patienten-schulung bilden dabei ein Kernstück der Rehabilitation.

Wirkt Reha langfristig? Gelingt die Förderung körper-licher Aktivität?Die Forschungsergebnisse der wenigen bislang durchge-führten Studien lassen sich wie folgt zusammenfassen:Zwar gelingt es einigen Personen mit COPD, nach einerReha langfristig körperlich aktiv zu bleiben; das zentraleRehabilitationsziel der Förderung eines körperlich aktivenLebensstils wird aber bei einem Großteil der Menschen mitCOPD im Moment nicht erreicht. Dadurch gehen Gesund-heitswirkungen körperlicher Aktivität wieder verloren undder nachhaltige Rehabilitationserfolg wird gefährdet. Al-lerdings muss man einschränkend herausstellen, dasskeine der genannten Studien aus Deutschland stammt. Obdiese Ergebnisse eins zu eins auf die deutsche Rehabilita-tion übertragbar sind, ist unklar.

Wer wird nach der Reha aktiv und wer nicht?Bislang wurde bei Menschen mit COPD vor allem der Zu-sammenhang von körperlichen Funktionsveränderungenund körperlicher Aktivität untersucht. Häufig wird dabeifolgender Teufelskreis in die zunehmende körperliche In-aktivität angenommen: die von COPD Betroffenen er-

Wunsch oder Wirklichkeit?

Körperlich aktiver Lebensstil nach einer Rehabilitation

Rehabilitation

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4 I 2016 COPD in Deutschland 29

Rehabilitation

fahren Atemprobleme bei körperlichen Aktivitäten undschränken deshalb ihre Aktivitäten weiter ein. Die zu-nehmende körperliche Inaktivität verstärkt die Atem-problematik und führt außerdem zu Muskelschwächenund niedriger körperlicher Leistungsfähigkeit. Diese wie-derum führen zu einer weiteren Einschränkung körper-licher Aktivitäten.

Für einige Personen mit COPD mag dieser Teufelskreistatsächlich zutreffen. Die wissenschaftlichen Studienzeichnen aber ein anderes Bild. Es besteht kaum ein Zu-sammenhang zwischen körperlicher Problematik bzw.Krankheitsschwere und dem Ausmaß an körperlicher Ak-tivität. D.h. körperliche Inaktivität ist häufig schon beigeringer Krankheitsschwere anzutreffen. Genauso gibtes aber auch Personen mit weit fortgeschrittener COPD,für die der beschriebene Teufelskreis keine Rolle spieltund die weiterhin umfassend körperlich aktiv sind.

Einiges deutet darauf hin, dass die Aufrechterhaltungkörperlicher Aktivität nicht so sehr durch die körperli-chen Einschränkungen beeinflusst wird. Vielmehr hängtdas Aktivitätsverhalten wohl vor allem von verschiede-nen psychologischen Merkmalen ab. Beispielsweise, obsich die Betroffenen körperliche Aktivität überhaupt zu-trauen oder ob sie Angst vor körperlichen Aktivitätenund der damit möglicherweise auftretenden Atemnothaben. Oder auch wie motiviert sie sind, aus welchenGründen sie körperlich aktiv bleiben möchten und wel-che Barrieren sie wahrnehmen, die sie von körperlicherAktivität abhalten könnten. Die Bedeutung dieser psy-chischen Faktoren für das Bewegungsverhalten nacheiner pneumologischen Rehabilitation ist allerdings bis-lang kaum untersucht worden.

Ausblick: Die COPD-STAR-StudieDie aktuell angelaufene STAR-Studie wird auch fürDeutschland erstmalig körperliche Aktivitätsverläufe übereinen längeren Zeitraum nach einer pneumologischenRehabilitation messen und dabei wichtige körperliche

und psychische Faktoren erheben. 6 Wochen und 6 Mo-nate nach einer Rehabilitationsmaßnahme wird dafürvon insgesamt 350 Personen mit COPD das Ausmaß ankörperlicher Aktivität erhoben werden. Die AbkürzungSTAR steht dabei für „Selbständige körperliche Aktivitätnach der Rehabilitation“. Die STAR-Studie wird als Ko-operationsprojekt zwischen dem Institut für Sportwis-senschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg(Dr. Wolfgang Geidl und Prof. Dr. Klaus Pfeifer) und derKlinik Bad Reichenhall (Dr. Konrad Schultz) durchgeführt.Die Ergebnisse werden es ermöglichen einzuschätzen, obdas Rehaziel „Körperlich aktiver Lebensstil“ bei Menschenmit COPD in Deutschland erreicht wird. Zum anderenwird die Studie dabei helfen, das komplexe Zusammen-spiel zwischen psychischen sowie körperlichen Parame-tern bei der Initiierung und Aufrechterhaltungregelmäßiger körperlicher Aktivitäten bei Menschen mitCOPD nach einer pneumologischen Rehabilitation besserzu verstehen. Die STAR-Studie bildet damit die Grund-lage für die Optimierung von Bewegungsförderungsstra-tegien im Rahmen der Rehabilitation.

Dr. Wolfgang GeidlInstitut für Sportwissenschaft undSportArbeitsbereich “Bewegung undGesundheit” (Prof. Dr. Klaus Pfei-fer), [email protected]

Hinweis: „Praktische Tipps zur Beibehaltung körperlicherAktivität nach Rehabilitation“ gibt Dr. Wolfgang Geidlin der nächsten Ausgabe der Patientenzeitschrift COPDin Deutschland.

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30 COPD in Deutschland 4 I 2016

Neben dem vom behandelnden Arzt medizinisch aus-führlich begründeten und mit aktuellen Untersu-chungsergebnissen untermauerten Antrag, dem eineKopie des Ergebnisberichtes der letzten Rehamaßnahme– soweit vorhanden- beigefügt werden sollte, hat sichauch folgende ergänzende Maßnahme bewährt:

Persönliche StellungnahmeMan sollte als Patient selber – ergänzend zum ärztlichenAntrag - eine ausführliche Stellungnahme schreiben, auswelcher deutlich hervorgeht, warum man meint, eineRehabilitationsmaßnahme (ggf. auch vor Ablauf derVierjahresfrist) durchführen zu müssen.

Wichtig in dem Zusammenhang ist die Schilderung allerkörperlichen und daraus resultierenden Mobilitätsein-schränkungen sowie die Einschränkung der Teilhabe amsozialen Leben.

Jens LingemannPatientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

Dieser Frage geht eine aktuelle Untersuchung von Dr.Stefan Berghem, ärztlicher Direktor des FachklinikumsBorkum, nach.

Bei vielen chronischen Erkrankungen ist eine stationäreRehabilitationsbehandlung eine Möglichkeit, die Le-bensqualität nachhaltig zu verbessern. Die positiven Ef-fekte einer Rehabilitation konnten vielfach nachge-wiesen werden.

Damit die Rehakliniken auch künftig ihren Rehabilitan-den eine zeitgemäße Behandlung anbieten können, kom-men in dieser Untersuchung die Betroffenen zu Wort. Eswerden Fragen gestellt wie: Wo soll die Klinik liegen, wiesollte sie ausgestattet sein, welche Therapien werden ge-wünscht? Gleichermaßen kommt die Umfrage Fragestel-lungen zur Kommunikation nach: Wie viel Digitalisierung,Information, Kommunikation ist vor, während und nachder Rehabilitation möglich, sinnvoll und erwünscht?

Ein wesentlicher Kooperationspartner bei diesem For-schungsprojekt ist die Patientenorganisation Lungen-emphysem – COPD Deutschland.

Beteiligen Sie sich noch bis zum 31. Dezember 2016.Die Online-Umfrage finden Sie unter www.lungenemphysem-copd.de.Die Ergebnisse der Umfrage werden im nächsten Jahr inder COPD in Deutschland veröffentlicht.

Die Verordnung von medizinischer Rehabilitation unter-liegt seit dem 1. April 2016 einem deutlich vereinfach-ten Antragsverfahren.

Das viel kritisierte zweistufige Antragsverfahren der ge-setzlichen Krankenkassen (GKV) wurde abgeschafft. DasFormular 60, das Ärzte bisher nutzen mussten, um vorder eigentlichen Verordnung prüfen zu lassen, ob dieGKV leistungsrechtlich zuständig ist, fällt weg. DiesePrüfung ist künftig nicht mehr vorgeschrieben.

Neu ist auch, dass nun alle Vertragsärzte Rehabilitati-onsleistungen direkt auf dem Formular 61 verordnendürfen. Bisher durften nur jene Mediziner, die über einerehabilitationsmedizinische Qualifikation und damit eineextra Genehmigung verfügten, Rehamaßnahmen ver-ordnen. Für Patienten bedeutet dies eine Verbesserung,denn sie können die Reha nun auch von ihrem Hausarztverordnet bekommen.

Quellen: www.vdk.de und www.kvno.de

Tipp

… für den Rehaantrag

Seit April 2016

Vereinfachtes Antragsverfahren

Aktuelle Umfrage

Wie sollte Rehabilitation sein?

Rehabilitation

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Lungenentzündung und akute Verschlechterung (Exa-zerbation) sind Ereignisse, die es insbesondere bei Lun-generkrankungen wie z. B. COPD, Lungenemphysem undLungenfibrose zu vermeiden gilt, da sie mit einemschnelleren Fortschreiten der Grunderkrankung einher-gehen. Gerade in der kälteren Jahreszeit steigt das Ri-siko für Infekte und somit auch für eineLungenentzündung. Was ist daher wichtig zu wissen,welche präventiven Maßnahmen sind möglich?

Im Gespräch mit Professor Dr.Gernot Rohde, Universitäts-klinik, Abteilung Pneumologiein Maastricht, Vorstandsvor-sitzender des CAPNETZ, desgrößten Netzwerkes für dieambulant erworbene Lungen-entzündung (Pneumonie) undMitglied der Leitlinienkom-mission zur Behandlung derambulant erworbenen Pneu-monie im Erwachsenenalter,

erfahren wir mehr über das Thema Lungenentzündung,Exazerbation und präventive Maßnahmen. (SH)

Die Symptome einer Lungenentzündung und einer aku-ten Verschlechterung (Exazerbation) sind durchausähnlich. Was sollten COPD-Patienten hierzu wissen?

Zunächst einmal sollte die Tatsache bekannt sein, dasses sehr schwierig ist, einen deutlichen Unterschied in derSymptomatik beider Ereignisse festzustellen – und zwargilt dies nicht nur für den Patienten, sondern auch fürden Arzt. Wobei Ärzte natürlich über diagnostischeMöglichkeiten verfügen, wie das Abhorchen und dasRöntgen der Lunge, um die Diagnose einer Lungenent-zündung sicherzustellen.

Husten, Auswurf, AtemnotDie Symptome Atemnot, Husten und Auswurf (AHA) sinddie Hauptsymptome einer COPD und können gleicherma-ßen Symptome einer Exazerbation und einer Lungenent-zündung sein. Für Patienten ist es so gut wie unmöglich,eine Unterscheidung der Symptomatik zu treffen.

Was Patienten jedoch sehr wohl können, ist eine Bewer-tung der eigenen individuellen Symptomatik. Jeder Pa-tient mit einer chronischen Lungenerkrankung sollte sichselbst beobachten, um zu erkennen, wenn sich Symp-

tome wie z. B. der Husten verändern. Fragen könnenhierbei helfen: Nimmt der Husten vielleicht an Intensi-tät zu, kommt er häufiger vor, muss neuerdings vielleichtauch nachts gehustet werden?

Das Erkennen einer Symptomveränderung ist ein ganzentscheidendes Signal für eine Verschlechterung der Er-krankung. Zu beachten ist, dass manche Patienten grund-sätzlich eine sehr stark wechselnde Symptomatik haben.Doch auch in diesen Fällen muss sich die Symptomatikbereits innerhalb von 1-2 Tagen wieder verbessern.

Patienten, die einen Notfallplan in Absprache mit ihrem Arzthaben, um in Eigenregie bei einer Verschlechterung die Me-dikation verändern zu können, sollten dennoch nicht ver-gessen, ihren Arzt darüber zu informieren – auch wenn sichdie Symptomatik durch die Medikation normalisiert.

Es ist sehr wichtig, dass der Arzt immer darüber inKenntnis gesetzt wird, dass es zu einer Verschlechterunggekommen ist. Häufige Exazerbationen haben eineschlechtere Prognose der Erkrankung und lassen mögli-cherweise eine Anpassung der Therapie durch einen Lun-genfacharzt (Pneumologen) notwendig werden.

FieberDer einzige bedingte Symptomunterschied, der bei einigen Patienten mit einer Lungenentzündung auftreten kann, istFieber. Wir wissen aber, dass vor allem ältere Patienten - unddie meisten COPD-Patienten sind ältere Patienten – wenigerdazu neigen, hohes Fieber zu entwickeln.

4 I 2016 COPD in Deutschland 31

LungenentzündungHenne oder Ei?

Lungenentzündung und Exazerbation

Halten die Veränderungen der Symptomatik jedoch kon-sequent an, sollte am 3., spätestens jedoch am 4. Tag Kon-takt mit dem behandelnden Arzt aufgenommen werden.

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Lungenentzündung und Exazerbation können auchzusammen auftreten. Kann eine LungenentzündungAuslöser für eine Exazerbation sein oder umgekehrt?

Eine wichtige Frage, die wir intensiv beforschen und diebisher noch nicht eindeutig geklärt werden konnte. DieErreger, die eine Lungenentzündung auslösen, könnennatürlich ebenso eine Exazerbation auslösen. Was letzt-endlich Henne und was Ei ist, ist sehr schwer zu sagen.

Ich selber beobachte häufig, dass beide Ereignisse zeit-gleich auftreten. Es kommen sowohl Patienten mit demSymptom einer Exazerbation, bei denen wir dann imRöntgenbild anhand von Infiltraten (Verschattungen)auch eine Lungenentzündung feststellen, als auch Pa-tienten mit einer Lungenentzündung, die zunächst keineSymptome einer Exazerbation aufweisen, diese jedochim weiteren Verlauf ebenfalls entwickeln.

Anhand einer aktuell laufenden Studie in Maastricht ver-suchen wir herauszufinden, wie häufig tatsächlich eineLungenentzündung bei COPD-Patienten besteht. Wir ver-muten, dass insbesondere bei Patienten mit einem Lun-genemphysem aufgrund des verminderten Lungen-gewebes die Entzündungsprozesse im Röntgenbildschlechter erkennbar sind, was bedeuten würde, dass dieRate der Lungenentzündungen bei COPD-Exazerbationenwesentlich höher sein könnte, als wir bisher annehmen.Möglicherweise kann alleine eine Computertomographie(CT) mit letzter Sicherheit Aufschluss über die Häufigkeitvon Lungenentzündung bei diesen Patienten geben.

Wir wissen inzwischen auch, dass sich das Erregerspek-trum bei COPD-Patienten mit einer Lungenentzündung,

im Vergleich zu Patienten mit einer Lungenentzündungaber ohne COPD, geringfügig anders darstellt. Bei Pa-tienten ohne COPD finden wir hauptsächlich Pneumo-kokken, bei COPD-Patienten werden auch Haemophilusinfluenzae gesehen. Bei Haemophilus influenzae handeltes sich um ein Bakterium von dem man weiß, dass es dieAtemwege von COPD-Patienten besiedelt. Das Mikro-biom der Lunge bei COPD-Patienten unterscheidet sichim Vergleich zu Gesunden. (Hinweis: Lesen Sie hierzuauch den Beitrag „Die Lungenflora, das Lungenmikro-biom“ von Professor Dr. Dunja Bruder in der Herbstaus-gabe 2016 der Patientenzeitschrift COPD in Deutschland– www.Patienten-Bibliothek.de.)

Bei der Vorbeugung der Lungenentzündung nimmt diePneumokokkenimpfung eine wichtige Rolle ein. DieImpfempfehlungen wurden aktualisiert. Können Sieuns die neuen Empfehlungen erläutern?

Zunächst sei gesagt, dass es seit Jahren unter den Exper-ten eine intensive Diskussion darüber gibt, welches Impf-verfahren das Beste ist. Derzeit liegen zu wenige guteStudien vor, um eindeutige Antworten geben können.

Einen ersten wichtigen Punkt dokumentiert eine aktuelleCAPNETZ-Studie, die soeben veröffentlicht wurde. Durchdiese Studie konnte nachgewiesen werden, dass Pneumo-kokkenimpfungen bei Kindern - vor allem mit dem neuenKonjugat-Impfstoff Prevenar 13 – nicht nur eine sehr guteImmunität gegen die verimpften Stämme bei Kindern auf-weisen, sondern auch effektive Auswirkungen auf Erwach-sene zeigen. Aufgrund des sogenannten Herdeneffektskommt es ebenso bei Erwachsenen zu einer signifikanten(eindeutigen) Verminderung dieser Serotypen.

Die Empfehlung, von der wir sprechen, bezieht sich je-doch auf Erwachsene. Ab dem 60. Lebensjahr wird seitJahren der sogenannte 23-valente Polysaccharidimpf-stoff Pneumovax als Standardimpfung eingesetzt.

32 COPD in Deutschland 4 I 2016

Lungenentzündung

Entscheidend ist, dass COPD-Patienten nachweislichein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lungen-entzündungen haben. Bei Patienten, die zudem nochrauchen, erhöht sich das Risiko nochmals.

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Es bestehen jedoch berechtigte Zweifel, ob dieser Impf-stoff auch wirklich der effektivste ist. Der neue Konju-gat-Impfstoff Prevenar 13 – der eben auch bei Kinderneingesetzt wird – hat die 13 wichtigsten Serotypen undkann neben der reinen Auslösung einer Antikörperpro-duktion auch eine sogenannte Gedächtnisantwort bil-den. D.h. er kann mittels eines Eiweißes dafür sorgen,dass auch andere Zellen angesprochen werden und somiteinen langwirksamen schützenden Effekt auslösen.

Die aktuellste Studie mit Prevenar 13 ist die sogenannteCAPiTA-Studie, die in den Niederlanden durchgeführtwurde. Diese hat ein ausgezeichnetes Studiendesign underfüllt die höchsten Ansprüche, die die Wissenschaft aneine Studie stellt. Es konnten insgesamt 85.000 Patien-ten eingebunden werden, die bisher noch nicht geimpftwaren – was im Sinne eines Vergleichs einen großen Vor-teil bedeutet. Erstmals konnte durch die Studie nachge-wiesen werden, dass sich durch die Pneumokok-kenimpfung tatsächlich die Rate der Lungenentzündun-gen vermindern lässt. Aus meiner Sicht – und auch ausder Sicht vieler anderer Experten – haben wir mit demneuen konjugierten Impfstoff somit auch einen besserenImpfstoff.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuelldennoch den Polysaccharidimpfstoff. Deren Begründungbezieht sich auf die Sichtung aller derzeit vorliegendenStudien. Aus meiner Sicht wurden dabei allerdings dieQualität der Studien und vor allem die Verallgemeinbar-keit der Ergebnisse nicht ausreichend berücksichtigt.

Insofern besteht nach wie vor ein wissenschaftlicher Dis-put, welcher Impfstoff der richtige ist. Im Gegensatz zurSTIKO empfiehlt die Leitlinie zur Behandlung der ambu-lant erworbenen Lungenentzündung den neuen Konju-gatimpfstoff.

Die amerikanische Leitlinie empfiehlt bei Hochrisikopa-tienten den Einsatz beider Impfstoffe: Zuerst den Kon-jugatimpfstoff Prevenar 13 und nach 6-12 Monaten

zusätzlich den Polysaccharidimpfstoff Pneumovax. Für Patienten bedeutet dies aktuell leider eine etwas un-übersichtliche Situation.

Eine aktuelle Leseranfrage lautet: Ich bin 2010 mit dem23-valenten Impfstoff Pneumovax geimpft worden.Nach 5 Jahren dann mit dem 13-valenten ImpfstoffPrevenar. Mein Arzt sagte mir anschließend, ich brau-che keine weitere Auffrischung. Muss ich nun dochwieder alle 5-6 Jahre mit Pneumovax geimpft werden?

Ein weiterer wichtiger Punkt, der hier angesprochenwird. Eine Zeitlang wurde angenommen, dass eine Wie-derimpfung mit Pneumovax möglicherweise zu einerverschlechterten Impfsituation führen könnte. Inzwi-schen ist diese Meinung aufgrund von Untersuchungenweitestgehend revidiert worden - obwohl es nach wievor hierzu keine verlässlichen Daten gibt. Die STIKOempfiehlt aktuell, dass nach einer Impfung mit Pneu-movax in einem Abstand von jeweils mindestens 6 Jah-ren eine erneute Impfung erfolgen sollte.

Gehört die Patientin zu einer Hochrisikogruppe, brauchtsie sich mit dem Konjugatimpfstoff Prevenar nicht er-neut impfen lassen. Nach dem heutigen Stand der Wis-senschaft ist es jedoch nicht falsch, wenn Sie sich nach6 Jahren erneut mit dem Polysaccharidimpfstoff Pneu-movax impfen lässt. Die Patientin sollte mit Ihrem Arztdarüber sprechen.

Wissenschaftlich gesehen, befindet sich die Pneumo-kokkenimpfung derzeit in einem sich dynamisch verän-dernden Feld und ich hoffe, dass in zwei bis deri Jahrenwieder neue Erkenntnisse vorliegen, die es uns ermögli-chen, den Patienten noch bessere Auskünfte zu geben.

Lungenentzündung

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Die wichtigste Botschaft für Patienten ist jedoch, sichauf jeden Fall impfen zu lassen. Sprechen Sie mit Ihrembehandelnden Arzt.

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Seite33.pdf - 12:59:30 - November 17, 2016 - Korrektur-Seite

Warum ist es auch im Hinblick auf eine Lungenent-zündung wichtig, sich jährliche gegen Influenza imp-fen zu lassen?

Bei der Influenza handelt es sich um eine Virusgrippe, diedurch Influenzaviren ausgelöst wird. Die Influenza führtjedes Jahr zu einem deutlichen Anstieg der Hospitalisie-rung (Krankenhauseinweisung) bei COPD-Patienten.

Studien belegen, dass mindestens 10 % der Lungenent-zündungen durch Viren und vor allem durch Influenza-viren ausgelöst werden. Es scheint zudem so zu sein, dassdurch Viren ausgelöste Lungenentzündungen einenschwereren Verlauf nehmen.

Insofern ist es Patienten dringend anzuraten, sich jähr-lich gegen Influenza impfen zu lassen.

Hinweis: In der kommenden Frühjahrsausgabe 2017 derPatientenzeitschrift COPD in Deutschland finden Sieeinen Beitrag zur Behandlung der Lungenentzündungvon Professor Dr. Gernot Rohde.

34 COPD in Deutschland 4 I 2016

Wichtig zu wissen, dass es unterschiedliche 3- (triva-lente) und 4-fache (tetravalente) Influenzaimpfstoffein unterschiedlichen Applikationen gibt. In höheremAlter und bei Vorliegen mehrerer Erkrankungen solltedies in die Wahl des Impfstoffes einbezogen werden.Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber.

… mehr Wissen

ZuzahlungDie Pneumokokkenimpfung (beide Impfstoffe) ist in-nerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beiPatienten mit chronischen Lungen- und Atemwegser-krankungen Erkrankungen von einer Zuzahlung befreit.

Bei der Influenzaimpfung ist der trivalente (3-fach)Impfstoff bei der GKV bei Patienten mit chronischenAtemwegs- und Lungenerkrankungen von der Zuzah-lung befreit. Bei dem tetravalenten (4-fach) Impfstoffist teilweise eine Zuzahlung in Höhe von etwa Euro10-20 erforderlich. Fragen Sie Ihren Arzt oder IhreKrankenkasse.

► www.capnetz.deCapnetz ist das Kompetenznetzwerk für ambulanterworbene Pneumonie. Hier finden Sie Hinter-grundinformationen, Broschüren und Anschriftenvon klinischen Zentren.

► www.rki.deAuf den Seiten des Robert Koch Instituts finden Sie die aktuellen Informationen der Ständigen Impfkommission (STIKO).

► www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-020.htmlHier kann die aktuelle wissenschaftliche Leitlinie zu Behandlung und Prävention der ambulant er-worbenen Pneumonie von Erwachsenen herun-tergeladen werden.

► Ratgeber Impfprophylaxe bei COPD Der Ratgeber des COPD – Deutschland e.V. und derPatientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland kann online auf www.lungenemphy-sem-copd.de gelesen oder als Druckversion über www.copd-deutschland.de bestellt werden. Beach-ten Sie die dort hinterlegten Versandinformationen.

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Lungenentzündung

32_Layout 1 12.11.2016 11:32 Seite 34

Teil II: Entlastung der Atemmuskulatur – Einleitungeiner NIV

In der Herbstausgabe habenwir im Gespräch mit Dr. JensGeiseler, Chefarzt der Medizi-nischen Klinik IV für Pneumo-logie, Beatmungs- und Schlaf-medizin des Klinikums Vest,Behandlungszentrum der Pa-racelsus Klinik in Marl aus-führlich begonnen, über dienicht-invasive Beatmung (NIV)zu berichten.

Teil I handelte vom Einsatz derNIV bei akuten Exazerbationen (akuten Verschlechterun-gen) und der Vorbereitung von planbaren Operationen.

Sie haben die letzte Ausgabe der PatientenzeitschriftCOPD in Deutschland nicht vorliegen? Kein Problem,lesen Sie den ersten Teil des Gespräches online aufwww.Patienten-Bibliothek.de.

Viele Patienten haben Vorbehalte und Ängste vor demEinsatz einer außerklinischen häuslichen Maskenbe-atmung und sehen diese Therapie als letzten Schrittvor einem baldigen Ende. Was sollten Patienten zurNIV wissen?

Grundsätzlich sollte den Betroffenen bewusst sein, dassdie Beatmungstherapie nicht nur bei Patienten mit Lun-generkrankungen eingesetzt wird, sondern vor allemeine wichtige Standardtherapie bei Indikationen wie z. B.neuromuskulären Erkrankungen ist.

Bei Erkrankungen der Lunge wird die Beatmungsthera-pie nur in fortgeschrittenen Stadien eingesetzt, da imGegensatz zu neuromuskulären Erkrankungen, die Funk-tionalität der Atemmuskulatur in der Regel nicht einge-schränkt ist.

Die Atemmuskulatur wird bei Lungenerkrankungen al-lerdings sehr beansprucht. Aufgrund der bei COPD be-stehenden chronisch obstruktiven Bronchitis und/oderEmphysem ist ein erhöhter Kraftaufwand der Atem-muskulatur für die Abatmung des CO2 (Kohlendioxid)notwendig. Über einen sehr langen Zeitraum kann

trotz dieservermehrtenMuskelbean-spruchung dienotwendigeMenge an CO2abgeatmetwerden, umwieder ausreichend Sauerstoff einzuatmen.

Erst wenn – bildlich ausgedrückt - der „Marathonläu-fer“ die Atemmuskulatur „überzieht“, also die Bela-stung extrem hoch ist, droht ein Versagen der Atem-muskulatur. Ein drohendes Versagen wird vom Körper mit einer hö-heren Akzeptanz der CO2-Werte im Blut und einerSchonung der Atemmuskeln beantwortet. Eine weiseEntscheidung mit dem Ziel, länger zu überleben.

Diese Entscheidung führt jedoch zu einer raschen Ver-schlechterung der Gesamtsituation, zumeist mit einerGewichtsabnahme, da es einer enormen körperlichenAnstrengung bedarf, um die Belüftung der Lunge auf-rechtzuerhalten.

Um die Atemmuskulatur zu entlasten, wird die nicht-in-vasive Beatmung eingesetzt. Die Atmungsanstrengungkann sich wieder normalisieren, der CO2-Wert sinkt undder Sauerstoffgehalt im Blut steigt an.

► Verlängerung des LebensEine große deutsche Studie konnte belegen, dass sich die Überlebensrate bei Patienten, die einen er-höhten CO2 aufwiesen, durch den Einsatz einer NIVmit ausreichender Beatmungseffizienz deutlich ver-bessern ließ.

NIV ist also keinesfalls eine „Endstation“.

► Verbesserung der LebensqualitätVielmehr trägt NIV zu einer entscheidenden Ver-besserung der Lebensqualität bei. So konnten Un-tersuchungen zeigen, dass die Maskentherapie auchdie Schlafqualität verbessert. Patienten fühlen sichdadurch ausgeschlafen, sind somit kräftiger und können wieder am sozialen Leben teilhaben.

Die aktuelle wissenschaftliche Datenlage zeigt uns, dass

NIVNicht-invasive BeatmungLebensqualität verbessern, Leben verlängern

4 I 2016 COPD in Deutschland 35

32_Layout 1 12.11.2016 11:32 Seite 35

sich der Bewegungsradius der Patienten mit NIV um 50-60 Meter erweitern lässt. Bedenkt man, dass diese Pa-tienten ohne NIV 60 und mit NIV 120 Meter zurücklegenkönnen, so bedeutet dies eine beträchtliche Erweiterung.

► Senkung des ExazerbationsrisikosWir wissen auch, dass bei 80 % der Patienten, die mit einer Exazerbation stationär im Krankenhaus aufgenommen wurden, nach etwa 6-8 Monaten er-neut damit rechnen müssen, wieder eine Exazerba-tion zu bekommen. Da jede Exazerbation mit er-neuter Notwendigkeit einer Krankenhausbehand-lung die Situation der COPD verschlechtert und deren Verlauf beschleunigt, muss das Ziel sein, Exa-zerbationen möglichst zu vermeiden.

Daten aus Hongkong belegen, dass durch den Einsatzeiner NIV sowohl das Risiko für eine Exazerbation alsauch einer Hospitalisierung gesenkt werden kann.

Wie sollte man an das Thema NIV am besten heran-gehen?

Bedauerlicherweise kommen Patienten häufig auf derIntensivstation zum ersten Mal in Berührung mit dernicht-invasiven Beatmung. Aufgrund einer Verschlech-terung oder einer anderen vorliegenden akuten Situa-tion, ist der Patient bereits äußerst angespannt. Dies sindnatürlich ungünstige Voraussetzungen für einen erstenKontakt mit der Maske.

Unbedingt zu empfehlen ist ein langsames Herangehenan das Thema Maskenbeatmung. Der Patient sollte dieMaske zuerst einmal selbst in die Hand nehmen. DieMaske selbst vor das Gesicht halten. Innerhalb der er-sten 25 Minuten sollte auf keinen Fall ein Festschnallender Maske erfolgen.

Hält der Patient die Maske selber fest, behält er immerdas Gefühl, die Kontrolle zu haben, sollte es für ihn un-angenehm sein.

Weiterhin ist wichtig, mit niedrigen Beatmungsdrük-ken zu beginnen. Auch wenn eine gewisse Druckhöhedes Gerätes notwendig ist, damit die Therapie effektivwirkt, sollte dennoch mit einem niedrigen Druck zwi-schen 5-12 mbar begonnen werden.

Selbst diese Drücke wird der Patient am ersten Tag nochals unangenehm und zu hoch empfinden. Doch bei einerguten Einstellung, akzeptieren Patienten bereits nach einpaar Tagen deutlich höhere Drücke.

Ziel ist, die Patienten beim ersten Aufenthalt bereits aufausreichend hohe Beatmungsdrücke einzustellen. Bei ei-nigen Patienten gelingt das jedoch nicht, so dass diese

Patienten mit noch unzureichenden Beatmungsdrückenfür eine Gewöhnungsphase von einigen Wochen nachHause entlassen werden. Bei der Kontrolluntersuchungzeigt die Erfahrung, dass etliche dieser Patienten dannden Wunsch nach höheren, effektiven Beatmungsdrük-ken haben und diese auch tolerieren.

Wichtig ist natürlich auch, die Patienten über das Ver-fahren ausführlich zu informieren, im Umgang mit derNIV zu schulen und über die notwendigen Drücke auf-zuklären. NIV ist ein komplexes Geschehen.

Der Patient muss sich um das Gerät kümmern, um dieStromquelle, die Hygieneaspekte beachten, die Säube-rung des Schlauchsystems, eine passende Maske, die Ad-apter usw. In der Regel muss bei COPD Sauerstoff vonder Nasensonde zum NIV-Gerät umgesteckt werden.Viele verschiedene Faktoren sind zu berücksichtigen, diees alle konsequent umzusetzen gilt, damit das Therapie-ziel erreicht wird.

Als Klinik prüfen wir den Umgang mit der NIV, schulendie Patienten - zum Teil auch deren Angehörige - unddennoch wissen wir, dass etwa 60 % der Patienten dieTherapie nicht optimal anwenden.

Unser aktuelles Ziel ist daher, zukünftig Betreuungs-möglichkeiten für NIV-Patienten auch außerhalb der Kli-niken zu etablieren.

Die Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga LOT e.V.entwickelt hierzu bereits ein Konzept mit strukturiertenAngeboten für NIV-Patienten. Weitere Informationenfinden Sie unter www.sauerstoffliga.de.

Hinweis: In der Frühjahrsausgabe 2017 der Patienten-zeitschrift COPD wird das Gespräch mit Dr. Geiseler fort-geführt. Fragen zur NIV und Beatmungsentwöhnungwerden die Schwerpunkte bilden.

36 COPD in Deutschland 4 I 2016

Alpha-1

Nicht-invasive Beatmung

32_Layout 1 12.11.2016 11:32 Seite 36

Bereits zum 6. Mal stellt Ihnen Michaela Frisch, Therapieleiterin der Espan-Klinik in Bad Dürrheim und Vorstandsmitglied der AG Lungensport Übun-gen für das tägliche Training vor. Nutzen Sie die Anregungen, um sich damitIhr persönliches individuelles Trainingsprogramm zusammenzustellen. Siehaben eine Ausgabe verpasst? Kein Problem, alle Ausgaben finden Sie on-line unter www.Patienten-Bibliothek.de.

Training für das NotfallverhaltenDiese Ausgabe der Patientenzeitschrift COPD in Deutschland befasst sichauf vielfältige Weise mit dem Thema Atemnot.

Nachfolgend finden Sie einige Abbildungen zu atemerleichternden Stel-lungen bzw. zum Verhalten in Atemnotsituationen. Auch Notfallverhaltengilt es kontinuierlich zu trainieren. Die Übungen müssen für Sie so selbst-verständlich werden, dass Sie diese in tatsächlichen Atemnotsituationenvollkommen automatisch und ohne zu überlegen anwenden können. Spre-chen Sie auch mit Ihrem Physiotherapeuten über die verschiedenen Tech-niken und lassen sie sich diese erläutern.

1 Aufrechter Sitz auf einem Hocker/Stuhl, das Handtuch um den Brustkorb schlingen, über Kreuz greifen und zuziehen bis es sich rich-tig eng und zugeschnürt anfühlt. Ganz bewusst versuchen durch dieseEnge tief in den Bauch zu atmen, ohne dass das Handtuch locker ge-lassen wird.

2 Torwartstellung3 Tischsitz-Variante A „Schülersitz“4 Wandstütze5 Tischsitz-Variante B „Schülersitz“6 Bettsitz

Teil 6 Übungen mit dem Handtuch auf den folgenden Seiten

4 I 2016 COPD in Deutschland 37

Alpha-1

BewegungMotivation Tägliches Training mit Michaela Frisch

1 2 3

4

5

6

32_Layout 1 12.11.2016 11:32 Seite 37

Übung leicht

Ausgangsstellung: Rückenlage mit aufgestellten Beinen,das Handtuch mit beiden Händen greifen

Atmung (Brustkorbmobilisation, Brustkorbdehnung,Atemkoordination): das Handtuch im Hüftbereich able-gen, mit der Einatmung durch die Nase das Handtuchmit beiden Armen nach hinten-unten führen - wennmöglich die Arme ablegen, der Rücken bleibt stabil aufder Unterlage -, mit der Ausatmung über die Lippen-bremse (langsames Ausströmen der Luft über die Lippen)wieder zurück in die Ausgangsstellung.

Variation: die Arme über 3-4 Atemzüge neben dem Kopfliegen lassen und die Atmung fließen lassen oder zu-sätzlich immer noch mit der Einatmung am Kopf vorbeilange rausschieben und mit der Ausatmung über die Lip-penbremse (langsames Ausströmen der Luft über die Lip-pen) die Spannung/Dehnung langsam wieder lösen.

Training: das linke Bein bleibt angestellt aber die Ze-henspitzen hochziehen, das rechte Bein gebeugt abhe-ben und das Handtuch um den Oberschenkel legen. Mitder Ausatmung über die Lippenbremse (langsames Aus-strömen der Luft über die Lippen) ziehen beide Arme sofest wie möglich über das Handtuch am Bein und dasBein zieht so fest wie möglich am Handtuch in die andereRichtung. Mit der Einatmung die Spannung wieder lösen.

Übung mittel

Ausgangsstellung: Rückenlage mit gestreckten Beinen,das Handtuch mit beiden Händen greifen und beideArme mit dem Handtuch nach hinten-unten ablegen.

Atmung (Brustkorbmobilisation, Brustkorbdehnung, Atem-koordination, Training der Flankenatmung, Sekretolyse): mitder Einatmung den rechten Arm und das rechte Bein amBoden entlang lang rausschieben (sich länger/größermachen), mit der Ausatmung auf die Originalgröße wie-der zurückschrumpfen, die Dehnung lösen. Über mehrereMinuten die Übung wiederholen. Dann nach der Einat-mung in der vergrößerten Position über mehrere Atem-züge die Atmung fließen lassen, und dann wieder mit derAusatmung lösen. Nachspüren. Seitenwechsel.

Ausgangsstellung: Rückenlage, beide Beine sind aufge-stellt, das Handtuch schulterbreit greifen und mit bei-den Armen zur Decke hoch strecken.

Training: den Rücken in den Boden/in die Unterlage rein-drücken, das rechte Bein gebeugt abheben und mit derAusatmung über die Lippenbremse (langsames Ausströ-men der Luft über die Lippen) langsam nach vorne strek-ken - nicht zu weit nach unten abfallen, dafür aber denRücken stabil halten - mit der Einatmung das Bein lang-sam wieder anbeugen. Nach einigen Wiederholungenund der verdienten Pause: Seitenwechsel.

38 COPD in Deutschland 4 I 2016

Bewegung

32_Layout 1 12.11.2016 11:32 Seite 38

Bewegung

4 I 2016 COPD in Deutschland 39

Übung belastend

Ausgangsstellung: Rückenlage mit gestreckten Beinen,das Handtuch mit beiden Händen greifen und beideArme mit dem Handtuch nach hinten-unten ablegen.

Atmung (Brustkorbmobilisation, Brustkorbdehnung,Atemkoordination, Training der Flankenatmung, Sekre-tolyse): mit der Einatmung den Oberkörper weiter nachrechts ablegen, ein paar Atemzüge die Stellung halten -die Atmung fließt bewusst weiter - und nachspüren. Mitder Ausatmung wieder in die Ausgangsstellung zurück-kehren. Mit der nächsten Einatmung die Beine nachrechts ablegen, ein paar Atemzüge die Stellung halten -die Atmung fließt bewusst weiter - und nachspüren. Mitder Ausatmung wieder in die Ausgangsstellung zurück-kehren. Wiederum mit der nächsten Einatmung denOberkörper und beide Beine nach rechts ablegen, übermehrere Minuten die Stellung halten - die Atmung fließtbewusst weiter - und nachspüren wohin die Atmungströmt: mehr in den Brustkorb, mehr in den Bauch odermehr auf eine Seite. Mit der Ausatmung wieder in dieAusgangsstellung zurückkehren. Über mehrere Atemzügenachspüren, wie es sich anfühlt, dann Seitenwechsel.

Ausgangsstellung: BauchlageTraining: die Zehenspitzen aufstellen, die Knie hochdrücken und das Gesäß anspannen. Das Handtuch schul-terbreit greifen und mit fast gestreckten Armen vorneablegen, der Kopf schaut dabei nach unten. Mit der Aus-atmung den linken Arm abheben und über mehrereAtemzüge die Stellung halten - die Atmung fließt be-wusst weiter. Dann wieder locker lassen. Pause genie-ßen. Seitenwechsel.

Variation: beide Arme gleichzeitig leicht abheben, oderbeim linken Arm in der Kombination das rechte Beinbzw. beim rechten Arm das linke Bein.

Viel Spaß und Erfolg!

32_Layout 1 12.11.2016 11:33 Seite 39

40 COPD in Deutschland 4 I 2016

ww

„In Bewegung bleiben“, ist ein zentrales Ziel des Be-handlungskonzeptes bei Lungenerkrankungen, insbe-sondere bei COPD. Die wissenschaftlich nachgewiesenenEffekte von Lungensport und mehr Bewegung im Alltagauf den Verlauf der Erkrankung sind überzeugend: Stei-gerung der Lebensqualität, Symptom- linderung, weni-ger Krankhaustage, Reduzierung von Exazerbationen.

Obwohl das Wissen um diese Ef-fekte inzwischen vielen Patien-ten klar ist, fällt die täglicheUmsetzung dennoch schwer. ImRahmen der Initiative „MeinAtem, mein Weg*“ sprachen wirmit Dr. Thomas Schultz, nieder-gelassener Pneumologe und Al-lergologe der LungenpraxisBerlin-Lichterfelde. (SH)

Warum fällt es so schwer, Be-wegung in den Alltag zu integrieren? Welche Hürdensind zu überwinden?

Ein COPD-Patient hat gleich mehrere Hürden zu bewäl-tigen. Die erste und größte Schwierigkeit ist die Angstvor Atemnot. Im Verlauf vieler Jahre hat er die Erfah-rung gemacht, dass seine Belastbarkeit immer schlech-ter wird und sich bei Bewegung Atemnot einstellt. Umdie Atemnot zu vermeiden, hat er sich entsprechend an-gepasst und weniger anstrengt. Lernt der Patient nundurch Informationen und Patientenschulungen, dass ermit Bewegung diese Abwärtsspirale der schlechteren Be-lastbarkeit aufhalten kann, so muss er dennoch erst ein-mal die eigene, jahrelang aufgebaute, Hürde der Angstvor der Atemnot überwinden.

Die zweite Hürde steht in Zusammenhang mit der Frage,

wo bekomme ich Hilfe. In Lungensportgruppen finden Pa-tienten eine optimale Anleitung, erhalten fachlich ausge-bildete Betreuung und können sich zudem mit anderenBetroffenen austauschen. Dieses Angebot sollten Patien-ten unbedingt wahrnehmen – ein stets aktualisiertes Re-gister mit allen Kontaktdaten regionaler Gruppen ist unterwww.lungensport.org zu finden. In Regionen wie z. B.Hamburg oder Berlin sind bereits ausreichend Lungen-sportgruppen vorhanden, doch aktuell hat nicht jeder Pa-tient die Möglichkeit, in einer Reichweite von einer halbenStunde Fahrzeit eine Lungensport für sich zu finden. DieSuche nach einer geeigneten Sportgruppe kann also einechtes Hindernis darstellen.

Zu berücksichtigen sind zudem die unterschiedlichenSchweregrade der Erkrankung. Während ein Patient mitnur leichten Einschränkungen vielleicht noch in einernormalen Sportgruppe gut aufgehoben ist, muss ein Pa-tient mit einem höheren Schweregrad und entsprechendschlechterer Belastbarkeit unbedingt qualifizierte Be-treuung in einer Lungensportgruppe erhalten.

Was kann helfen, die Hürden zu überwinden?

Zwei Aspekte sind ganz entscheidend. Zunächst: Wissenum die eigene Erkrankung kann hier helfen! Jeder Pa-tient sollte deshalb eine Patientenschulung mitgemachthaben. In einer solchen strukturierten Schulung lernt derPatient seine Erkrankung kennen, versteht deren Aus-wirkungen und weiß, wie er mit Atemnotsituationenumgehen kann.

Bereits ein gewisses Selbstmanagement, möglichst unterEinbeziehung von Hilfsmitteln wie dem Peak-Flow-Meter oder dem Pulsoximeter, kann dazu beitragen, de-motivierende Erlebnisse bei sportlichen Aktivitäten zuvermeiden und die Angst vor Atemnot zu minimieren.

Der zweite wichtige Aspekt: Nicht jeder möchte die glei-che körperliche Betätigung ausführen! Es gibt vielfältigeMöglichkeiten, mehr Bewegung in den Alltag zu brin-gen. Nicht alle Patienten haben in Wohnortnähe eineLungensportgruppe und vor allem sind die Interessenund Möglichkeiten jedes Einzelnen unterschiedlich. Dereine fährt lieber Rad, der andere bevorzugt Nordic Wal-king usw. – genau hier müssen wir die Patienten abho-len. Bewegung muss Spaß machen, dann fällt auch diezweite Hürde der Umsetzung leichter.

Was möchten Sie mit der Initiative „Mein Atem, meinWeg“ erreichen?

Bei der Veranstaltung in Berlin wollten wir COPD-Pa-tienten unterschiedlichster Schweregrade zunächst mal

Hürden überwinden– Vielfalt nutzen

Mein Atem, mein Weg

32_Layout 1 12.11.2016 11:33 Seite 40

4 I 2016 COPD in Deutschland 41

motivieren, sich zu bewegen. Wir haben bewusst „nur“den Spaziergang im Wald bei guter Luft gewählt. Gleich-zeitig haben wir Angebote aufgezeigt, um jeden nachseinen Möglichkeiten und Wünschen zu mehr Bewegungim Alltag zu animieren – nach dem Motto „Finde neueAtem-Wege“. Einige Eindrücke zeigen die obigen Fotos.

Im Rahmen dieser Freizeitveranstaltung im Berliner Gru-newald wurden Waldspaziergänge unterschiedlicherStreckenlänge, verbunden mit speziellen Atem- und Be-wegungsübungen und Kurzvorträgen, angeboten. Daherwaren neben Lungenärzten ebenso Physiotherapeuten,Lungensport- und Selbsthilfegruppen eingebunden. Teil-genommen haben 89 COPD-Patienten tatsächlich allerSchweregrade, was ein grundsätzlich großes Interesse ander Bewegung dokumentiert – und das bei äußerst un-günstigen Wetterbedingungen.

Selbst Sauerstoff-Patienten mit Rollator nahmen dieMöglichkeit wahr, im Rahmen der bestens organisiertenVeranstaltung eine passende Streckenlänge zu bewälti-gen, neue Kontakte zu schließen und eine „Idee“ für ihreindividuellen Bewegungsaktivitäten mit nach Hause zunehmen.

Aufgrund der sehr positiven Resonanz zur Veranstaltungin Berlin soll ein solcher “Spaziergang“ im Jahr 2017 wie-derholt werden. Zudem möchten wir z. B. Selbsthilfe-gruppen und Physiotherapeuten dabei unterstützen, denGedanken der Vielfalt an Bewegungsangeboten aufzu-greifen und zu realisieren.

*Hinweis: Die Initiative wird von dem Unternehmen Berlin Chemie unterstützt.

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Bewegung

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32_Layout 1 12.11.2016 11:33 Seite 41

42 COPD in Deutschland 4 I 2016

Ronald Lüdemann (51) aus Hambühren ist leidenschaft-licher Rennradfahrer. Im Jahr 2004 erhielt er die Dia-gnose Alpha1 (PiZZ-Variante mit zwei defekten Genen)mit mittelgradigem Emphysem. Im August dieses Jahresnahm er mit Sauerstoff an Europas größtem Radrennen,der Cyclassics in Hamburg, teil. (SH)

Welche persönlichen Ziele und Motivationen verbin-den Sie mit dem Rennrad?

Die Freude am Radfahren stammt noch aus meinen Kin-dertagen. Mein Pneumologe hat mich von Anfang an er-muntert, Sport zu treiben. Durch meine Erkrankung hatdas Training jedoch eine ganz andere Qualität gewonnen.

Da ich ein Freund von Zahlen bin, habe ich seit mei-ner Diagnose begonnen, sowohl allgemeine Werte alsauch Trainingsdaten aufzuzeichnen. Jetzt nach mehr als10 Jahren, lässt sich anhand dieser Aufzeichnungen er-kennen, dass ich zum einen keine totalen Krankheitsein-

brüche hatte und zum anderen durch längere Trainings-pausen gewisse Veränderungen - in einer zeitlichen Ver-zögerung - sichtbar werden. Ergebnisse, die mich sehrmotivieren, mit dem Training weiterzumachen.

Das Training hat mir auch geholfen, ein besseres Kör-pergefühl mit der Erkrankung zu entwickeln. Ich habegelernt, meine Trainingsmaßnahmen immer wieder zuüberprüfen, meinen jeweiligen Möglichkeiten und Ta-gesformen anzupassen. Habe ich in der ersten Phase derErkrankung bei Fahrten mit Freunden noch gedacht, ichmüsse mithalten, weiß ich heute, dass mir dies nur scha-det und ich mein eigenes Tempo fahren muss.

Seit etwa drei Jahren fahre ich mit Sauerstoffunterstüt-zung und einem Rucksack auf dem Rücken.

Wie gehen Sie mit dem Einsatz von Sauerstoff in derÖffentlichkeit um?

Mein Pneumologe sagt immer: „Wenn jemandem derEinsatz von Doping gestattet ist, dann ja wohl Ihnen“.Augenzwinkernd meint er damit die Unterstützungdurch das mobile Sauerstoffgerät in meinem Rucksack.

Natürlich war es im ersten Schritt eine Überwindung undüber drei Monate hinweg bin ich mal mit und mal ohneSauerstoff gefahren. Während einer Rehabilitations-maßnahme konnte ich anhand von aufwändigen Unter-suchungen erfahren, wie unterschiedlich die Effekte beieinem Training mit und einem Training ohne Sauerstofftatsächlich sind. Zudem konnte ich selbst nach dem Trai-ning mit Sauerstoff spüren, dass die Muskulatur nichtvöllig überfordert wird und ebenso die körperliche Re-generation besser funktioniert. Mit diesen Erfahrungenwar es natürlich viel leichter zu sagen: „Mir ist egal, wasandere denken.“ Inzwischen weiß ich, dass der offeneUmgang mit der Erkrankung der einzig richtige Weg ist– in der Familie, bei Freunden und auch bei Kollegen.

Wie haben Sie sich als Alpha1-Patient auf die Cyclas-sics vorbereitet?

Die Vorbereitungen gestalte ich heute angepasster, über-legter. Während früher vor einem Rennen vor allem galt,möglichst viele Kilometer „in den Beinen“ zu haben,mache ich jetzt mehr Kraft- und weniger Ausdauertrai-ning. Zum Teil fahre ich nach Pulsoximeter, fahre be-wusst bergige Landschaften und nutze ergänzend zuHause meine kleinen Krafttrainingsstationen. Ich versu-che, in der Rennvorbereitung (vorrangig beim Intervall-training) meine physischen Möglichkeiten schrittweise zu steigern, jedoch unter Einhaltung der gesundheitli-chen Leitwerte (z. B. Sauerstoffsättigung).

Cyclassics 2016Der Weg ist das Ziel

Alpha1

Die wichtigsten Eckdaten des 60 km-Rennens:5.250 Teilnehmer gesamt * Streckenlänge 57,5 km *210 Höhenmeter * persönliche Platzierung 4.262 *Fahrzeit 2:02:15 h * 27,75 km pro Stunde * durch-schnittliche Herzfrequenz 133 Schläge pro Minute *aktuell FEV1 (Einsekundenkapazität der forciertenAusatemluft) bei ca. 50 %

32_Layout 1 12.11.2016 11:33 Seite 42

Wie geht es Ihnen aktuell mit der Erkrankung undwelche Bedeutung hat der Sport heute für Sie?

Ich bin davon überzeugt, dass das Training zu meinerStabilität beiträgt und die Abwehrkräfte stärkt. 2004 lagmein FEV1 Wert bei 65 %, heute bei etwa 50 %. 2006 binich auf die Alpha1-Substitutionstherapie mit Prolastineingestellt worden - zu diesem Zeitpunkt lag der Wertbei etwa 55 %. Mit Hilfe der Substitution und dem Sporthat sich meine Situation eindeutig stabilisiert, davon binich überzeugt. Und neben meiner körperlichen Lei-stungsfähigkeit profitiert besonders auch die Psychevom regelmäßigen Training.

Beim Symposium Lunge in Hattingen ist mir ein tref-fender Slogan auf einem T-Shirt des BundesverbandesPulmonale Hypertonie e.V. aufgefallen: „Atemlos, abernicht tatenlos“. Genau darum geht es: Nicht sofort auf-hören, wenn man außer Puste gerät, sondern nachneuen, angepassten Möglichkeiten suchen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?

Ich habe das große Glück, dass ich auch meine Frau fürden Radsport begeistern konnte. In diesem Frühjahr sindwir z. B. eine Woche auf Mallorca geradelt. Weitere Mei-lensteine auf die ich mich im nächsten Jahr freue, sindRadrennen für Jedermann in den Orten Berlin, Hamburgund Münster – immer nach dem Motto „Du musst nichtsiegen, um zu gewinnen“ (Dr. Michael Nehls, DVD „RaceAcross America“).

4 I 2016 COPD in Deutschland 43

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COPD mit und ohne Alpha1

Unterschiedliche Trainingsanpassung des MuskelsAlpha-1 Antitrypsinmangel (A1ATM):Bei einer Untergruppe von COPD-Patienten ist ein gene-tisch bedingter Alpha-1 Antitrypsinmangel ursächlich fürdie Erkrankung. Während Alpha-1 Antitrypsin in der ge-sunden Lunge vor Zerstörung und Abbauprozessen desgesunden Lungengewebes schützt, ist die Lunge bei re-duzierter Alpha-1 Antitrypsin-Serumkonzentration weni-ger geschützt und damit einem erhöhten Risiko einesLungenemphysems und einer COPD ausgesetzt. Die Symp-tome unterscheiden sich nicht zwischen COPD-Patientenmit und ohne A1ATM und auch das klinische Bild zeigtoftmals kaum Unterschiede. Patienten, die besonders jungsind (<45 Jahre) oder in deren Familie ein Fall von A1ATMbekannt ist, können durch einen Schnelltest auf den ge-netischen Mangel mit schwerer Ausprägung (sogenanntes„Z“-Allel) getestet werden. Wird ein A1ATM diagnostiziert,kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Substitu-tion des nicht oder in vermindertem Ausmaß gebildetenAlpha-1 Antitrypsins durch eine wöchentliche Infusions-therapie erfolgen, die die Progression des Emphysems ver-langsamt und damit direkten Einfluss auf denKrankheitsverlauf nimmt.

Körperliches Training bei COPDWährend die Datenlage für die positive Wirkung vonkörperlichem Training und pneumologischer Rehabilita-tion auf die körperliche Leistungsfähigkeit, die Lebens-qualität und auch die Symptomintensität bei der COPDeindeutig belegt ist, empfiehlt bisher nur explizit die Ka-nadische Thorax-Gesellschaft eine pneumologische Re-habilitation für ein optimales Krankheitsmanagement

bei A1ATM-Patienten (Statement 2012). DieEffekte von Training bei Patienten mit

A1ATM wurden erstmals in einer 2014 er-schienenen Veröffentlichung über Reha-bilitationseffekte bei unterschiedlichen

Erkrankungen vor Lungentransplanta-tion dargestellt. Es zeigte sich dabei

deutlich, dass A1ATM-Patientenvon einer 3-wöchigen,

stationären Rehabi-litation hinsicht-lich ihrer Lei-stungsfähigkeit

und Lebensqualitätprofitierten, COPD-

Patienten ohne A1ATMschienen jedoch einen größeren Zu-wachs an körperlicher Leistungsfä-higkeit zu erreichen.

Studie mit COPD-Patienten - mit und ohne A1ATM:Dieses erstaunliche Ergebnis haben wir aufgegriffen, umim Skelettmuskel beider Gruppen die Trainingsanpas-sungen zu vergleichen und damit nach einer Ursache fürdiesen vermeintlichen Unterschied zu suchen.

Für diese Untersuchung stellten sich 10 COPD-Patientenmit A1ATM (Genotyp „ZZ“, der zu einem stark vermin-derten Alpha-1 Antitrypsin-Spiegel im Blut führt) und10 ohne A1ATM zur Verfügung, um sich zu Beginn undam Ende ihrer 3-wöchigen stationären Rehabilitation inder Schön Klinik Berchtesgadener Land je eine kleineMuskelprobe aus dem Oberschenkel entnehmen zu las-sen. Durch differenzierte Laboranalysen an der Deut-schen Sporthochschule in Köln konnten Zellstrukturenund die für den Energiestoffwechsel wichtigen Eiweißein den Muskelproben sichtbar gemacht und gemessenwerden. Um diese muskulären Veränderungen mit ande-ren Messwerten der Patienten wie z. B. der körperlichenLeistungsfähigkeit in Verbindung bringen zu können,wurden ebenfalls zu beiden Zeitpunkten - vor und nachRehabilitation – ein maximaler Fahrrad-Stufentest undein 6-Minuten-Gehtest durchgeführt.

Die Hauptergebnisse der Studie können wie folgt zu-sammengefasst werden: Obwohl beide Gruppen durchdie Rehabilitation in relevantem Ausmaß profitiertenund ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigern konn-ten, fanden sich Unterschiede zwischen den COPD-Pa-tienten mit und ohne A1ATM. Die maximale körperlicheAusdauer-Leistungsfähigkeit auf dem Fahrradergometerkonnte, wie vermutet, in der A1ATM-Gruppe wenigergut verbessert werden als in der COPD-Gruppe - dieswurde durch Unterschiede in der Anpassung der Ske-lettmuskulatur widergespiegelt.

Der ausdauernde und ermüdungswiderstandsfähigeMuskelfasertyp I, der zur Durchführung körperlicher Ak-tivität und Spaziergänge von besonderer Relevanz ist,konnte bei A1ATM-Patienten erstaunlicherweise nichtangepasst werden, während COPD-Patienten eine 8%-tige Steigerung erreichten. Die Anpassung der COPD-Pa-tienten verlief erwartungsgemäß, wie es auch beiGesunden beobachtet wurde, die ein adäquates Trainingdurchführten. Im Gegensatz dazu fand bei A1ATM-Pa-tienten ein Anstieg des schneller ermüdenden Muskel-fasertyps II statt, der bei COPD-Patienten nicht zubeobachten war.

44 COPD in Deutschland 4 I 2016

Alpha1

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Diese unterschiedlichen trainingsinduzierten Entwicklun-gen deuten darauf hin, dass A1ATM-Patienten erstaunli-cherweise in der Anpassung ihrer ermüdungsresistentenund ausdauernden Typ I-Fasern gehemmt sind und damitihre alltagsrelevante Ausdauerleistungsfähigkeit nicht ingleichem Maße steigern können wie COPD-Patientenohne A1ATM. In der Folge muss nun ein krankheitsspezi-fisches Trainingsprogramm entwickelt werden, das zueiner vergleichbaren Verbesserung der körperlichen Lei-stungsfähigkeit in beiden COPD-Patientengruppen führt.Denn eine bessere Leistungsfähigkeit hat sich nicht nurals bedeutender Einflussfaktor für die Lebensqualität,sondern sogar für die Prognose der Erkrankung und dasSterberisiko gezeigt. Die detaillierten Ergebnisse dieserStudie sind seit September 2016 publiziert (Jarosch et al.Respiration 2016).

Ursache dieser Unterschiede?Die möglichen Ursachen für diese Diskrepanz zwischenbeiden Patientengruppen sollen in einer Folgestudie un-tersucht werden, die im Januar 2017 in der Schön KlinikBerchtesgadener Land starten wird. Dafür werden wie-der COPD-Patienten mit und ohne A1ATM (ohne undmit Alpha-1 Antitrypsin-Substitutionstherapie, z. B. Pro-lastin® oder Respreeza®) gesucht, die sich bereit erklä-ren, im Rahmen ihrer bereits genehmigten Rehabi-

litation an dieser Studie teilzunehmen. Auch in dieserStudie soll zu Beginn und am Ende unter örtlicher Be-täubung eine Muskelprobe aus dem Oberschenkel ent-nommen werden, um das entnommene Muskelgewebegezielt auf bestimmte Signalwege untersuchen zu kön-nen. Neben der Muskelbiopsie findet eine umfangreicheDiagnostik der Lungenfunktion sowie der Ausdauer- undKraftleistungsfähigkeit statt. Das körperliche Trainingwird individuell auf jeden Teilnehmer angepasst, umeinen größtmöglichen Benefit zu erzielen.

Für Interessenten geben wir gerne per E-Mail ([email protected]) oder telefonisch (08652-931730) eine detaillierte Auskunft über denStudienablauf!

Inga JaroschDiplom. SportwissenschaftlerinSchön Klinik Berchtesgadener

Land, Schönau

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4 I 2016 COPD in Deutschland 45

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Atemnot

Ineffektive

Atemarbeit

Lungen-

Überblähung

Ungenügende

Ausatemzeit

Verstärkte

Atemarbeit

Angst

46 COPD in Deutschland 4 I 2016

Angst gehört zum Leben – und das ist gut so: DennAngst rät zur Vorsicht, warnt vor Gefahr und mobili-siert Energie für eine angemessene Reaktion. WennÄngste jedoch den Alltag beherrschen, hat sich dassinnvolle Signal in eine gefährliche Blockade verwan-delt: Nicht ich habe Angst, sondern die Angst hatmich.

Bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungentreten zahlreiche Ängste auf – nicht selten eine ganztypische „Angst vor der Atemnot“. Wie sich diese spe-zielle Angst bewältigen lässt, schildert der folgendeBeitrag aus der Reihe „Lunge und Psyche“ oder „denAlltag meistern“.

Das Herz rast. Der ganze Körper bebt. Schweiß dringt ausallen Poren. Schwindelgefühle, Atemnot, Todesangst. DerKopf ist leer – wer denkt in solchen Situationen an Lip-penbremse, Entspannungstechniken und Ablenkungs-strategien?

„Die Angst bei Atemnot ist schlimmer als die Atemnotselbst“, sagt Herr Schnell. Mit dieser Erfahrung steht ernicht allein. Mehr als die Hälfte der Patienten mit COPDleiden unter einer Angststörung – häufig unentdeckt,unbehandelt oder fehltherapiert.

Es gibt ein breites Spektrum an Angststörungen. Bei Pa-tienten mit chronischen Lungenerkrankungen (z. B.COPD, Asthma, Lungenfibrose) richtet sich die Aufmerk-samkeit der Forscher und der Behandler zunehmend aufganz spezielle Angstphänomene bei Atemnot (englisch:dyspnea-related fears).

Ängste bei AtemnotFolgende Mechanismen sind nach dem aktuellen Wis-sensstand hauptsächlich an der Verbindung zwischenAtemnot und Angst beteiligt:

- dynamische Überblähung- Missdeutung von Körpersymptomen- traumatische Erfahrungen (z. B. im Zusammenhang

mit Exazerbationen)- Adhärenz-Probleme (unzureichende Einhaltung der

Behandlung und Lebensstiländerung)Wie genau wirken diese Mechanismen und welche sinn-vollen Bewältigungsstrategien können dagegen einge-setzt werden?

Dynamische Überblähung„Du hast Atemnot und schnappst nach Luft. Aber Du be-kommst keinen Milliliter rein. Je mehr Du es versuchst,umso schlimmer wird die Atemnot. Es ist die reine Panik!“So beschreibt Herr Schnell seine Erfahrung bei einerAtemnotattacke. Gerade Patienten mit einem Lungen-emphysem geraten immer wieder in den Teufelskreis derDynamischen Überblähung:

Missdeutung von KörpersymptomenIn der Pneumologischen Reha hat Herr Schnell regelmä-ßig an der Patientenschulung teilgenommen. Er weiß,dass es viele Ursachen für verstärkte Atemnot gebenkann. Im Alltag fällt es ihm jedoch nicht immer leicht,Ruhe zu bewahren und sich an das Unterscheidungs-Training zu erinnern:

Ist es Angst oder ist es meine Lunge?

Wege aus dem TeufelskreisAngst vor der Atemnot

Den Alltag meistern

Angst:intensive Angst "aus

heiterem Himmel", dienach einiger Zeit nachläßt

Gefühl, daß etwasSchreckliches geschiehtoder geschehen wirdkörperliche Stress

Symptome

Exazerbation:mehr Sputum

Farbveränderung desSputumsFieber

Schlappheit, Müdigkeit,weniger Leistungsfähigkeit

Atemnot

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Traumatische ErfahrungenAktuelle Studienergebnisse deuten darauf hin, dassAngsterfahrungen im Zusammenhang mit akuten Krank-heitsereignissen (z. B. Exazerbationen) eine große Rollebei der Entwicklung von Atemnot-Ängsten spielen. AuchHerr Schnell kann davon ein leidvolles Lied singen: „Ichdachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Es warabsolut schrecklich: nachts aufwachen – keine Luftmehr bekommen – mit dem Notarzt ins Krankenhaus …Ich hatte noch nie im Leben eine solche Panik!“

Adhärenz-ProblemeDie oben beschriebenen Erfahrungen bei Atemnot hatHerr Schnell rasch bestätigt. Bei der Nachfrage nach demUmgang mit seiner Erkrankung und nach seiner Thera-pietreue (Adhärenz) wird er nachdenklicher: „Stimmtschon: Bei mir muss alles schnell gehen und perfekt er-ledigt werden – möglichst zwei Dinge auf einmal. Aberdann bremst mich die Atemnot aus und ich gerate inStress. Und dann ist die Panik nicht mehr weit…“

Mit Atemnot-Ängsten umgehen lernenAngst kann lähmen. Doch weder Herr Schnell noch an-dere COPD-Patienten sind den Ängsten bei Atemnothilflos ausgeliefert. Es gibt eine Fülle von allgemeinenund speziellen Bewältigungsangeboten.

Allgemeine BewältigungsangeboteVerminderter Stress bedeutet geringere Anfälligkeit fürAngst und Panikattacken. Deshalb profitieren gerade Pa-tienten mit Atemnot-Ängsten von folgenden allgemei-nen Hinweisen zur Stressverminderung:

1. Schaffen Sie sich Ihre persönliche tägliche Routineaus Pflichten (und Freuden!). Das stärkt Ihr körper-liches und seelisches Gleichgewicht und fördert IhrGefühl der Kontrolle.

2. Bewegen Sie sich regelmäßig entsprechend Ihrer Leistungsfähigkeit (z. B. in der Lungensport-Gruppe). Das erhöht Ihre körperliche und seelischeKondition und mindert nachweislich die Angstan-fälligkeit.

3. Schlafen Sie ausreichend. Halten Sie ein humorvol-les Büchlein für mögliche Wachphasen auf dem Nachttisch bereit.

4. Pflegen Sie Ihre Kontakte, lernen Sie neue Men-schen kennen (z. B. in einer Selbsthilfegruppe).

5. Erhalten Sie sich Ihre Interessen und Hobbys.6. Achten Sie auf automatische, wenig hilfreiche Ge

danken und Verhaltensweisen. „Bis 10 zählen“ unddabei bewusst atmen oder sich bewegen baut Stress besser ab als Selbstanklagen und innere „An-treiber“.

7. Bemühen Sie sich um effektive Kommunikation in

Ihrem Umfeld: aktiv zuhören – Probleme genau be-schreiben – gemeinsame Lösungen suchen … das alles kann man lernen!

8. Üben Sie Entspannungstechniken: mehrmals täg-lich – nicht nur bei Lust und Laune oder bei Stressund Hektik.

„Schön und gut – das hilft vielleicht bei allgemeinenÄngsten. Aber bei mir sitzt die Panik schon im Kopffest“, bemerkt Herr Schnell skeptisch. In diesem Fall sindspeziellere Bewältigungsangebote gefragt.

Spezielle BewältigungsangeboteBei Atemnot-Ängsten haben sich Methoden aus derKognitiven Verhaltenstherapie (KVT) als hilfreich erwie-sen. Die KVT ist gut begründet und leicht zu vermitteln.Sie zielt aktiv, zeitlich begrenzt und strukturiert auf fol-gende zentrale Bereiche:

• Ungünstige Denkmuster (Katastrophen-Denken, Alles-oder-Nichts-Denken, unrealistische Erwar-tungen)

• Ungünstige Verhaltensweisen (übertriebene Kör-perbeobachtung, fehlende Aufgaben-Delegation, Vermeidung)

„Das klingt so theoretisch“, wirft Herr Schnell ein. „KönnenSie mir an einem Beispiel zeigen, wie KVT konkret vorgeht

Aber gerne doch … die „Intervall-Übung?“Zeiteinteilung ist der Schlüssel für eine gute Angstbe-wältigung. Pausen müssen nach Zeit-Intervallen geplantwerden – nicht danach, wie viel Arbeit noch übrig ist.

Hier ein Beispiel für eine sinnvolle „Intervall-Übung“:- Herr Schnell weiß, dass er 10 Minuten im Keller

„werkeln“ kann, bevor sich seine Atemnot meldet. Er muss also seine Arbeit in kurze aktive 10-Minu-ten-Perioden unterteilen.

- 10 Minuten werkeln – Pause – 10 Minuten weiterwerkeln – Pause – usw… Zeit-Intervalle auch danneinhalten , wenn die Arbeit noch nicht fertig ist!

4 I 2016 COPD in Deutschland 47

Den Alltag meistern

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48 COPD in Deutschland 4 I 2016

Den Alltag meistern

Hört sich so einfach an – fällt aber aktiven Typen wieHerrn Schnell gar nicht leicht. Besonders, wenn sich au-tomatisch wenig hilfreiche Gedanken dazugesellen: „Eswird immer schlimmer. Ich schaffe überhaupt nichtsmehr. Ich werde nie damit fertig …“ An diesen ungün-stigen Denkmustern sollte Herr Schnell mithilfe der KVTebenfalls arbeiten.

Schließlich kann er noch bewährte Methoden zur Auf-merksamkeits-Lenkung anwenden, z. B. die „Zähl-Me-thode“, die „5-4-3-2-1-Technik“, die „Wohlfühlort-Übung“,die „Gelenk-Methode“.

Diese oder ähnliche Methoden finden sich in der Broschüre„Ängste bei Atemnot – Wege aus dem Teufelskreis“(www.monikatempel.de/category/free-download/). Allediese Übungen kann Herr Schnell rasch erlernen – bei-spielsweise in der Lungensport-Gruppe oder in der Pneu-mologischen Reha. Vielleicht benötigt er eine zeitlang

zusätzlich Angst mindernde Medikamente. Im Grundeaber ist Herr Schnell mit den Methoden aus diesem„Notfall-Koffer“ gut gerüstet für den Umgang mit seinenAtemnot-Ängsten – regelmäßig üben muss er eigen-ständig zuhause!

In der Info-Box „Praktische Tipps“ sind die wichtigstenHinweise zum Thema „Ängste vor der Atemnot“ aufge-listet. Ich wünsche Ihnen interessante Entdeckungenbeim Ausprobieren und beim Packen Ihres ganz persön-lichen „Notfall-Koffers“.

Monika TempelKonsiliar/Liaisonärztin Psychso-matik/PsychoonkologieKlinik Donaustaufwww.monikatempel.de

Allgemeine Tipps1. Auch wenn es sich so anfühlt: An einer Panikattacke kann man nicht sterben.2. Panik dauert nur eine kurze Zeit und klingt danach ab.3. Panik schädigt nicht die Lunge.4. Ängste bei Atemnot lassen sich bewältigen.5. Wer Panik empfindet, ist weder verrückt noch psychisch labil.

Tipps für Angehörige und Freunde1. Bleiben Sie ruhig. Wiederholen Sie bei Atemnot-Ängsten:

• „Du bist in Sicherheit.“• „Es wird wieder besser werden.“• „Du bekommst wieder besser Luft.“

2. Erinnern Sie den Patienten an bewährte Körperhaltungen und Atemtechniken (Kutschersitz, Lippenbremse …)

3. Öffnen Sie das Fenster, benutzen Sie einen Handventilator.4. Leiten Sie eine Ablenkungs-Methode an (z. B. „Von 200 rückwärts zählen“)5. Erfragen Sie (in einer Zeit ohne Atemnot!) die Vorlieben des Patienten im Fall von Atemnot:

• lieber Nähe, Berührung, geführtes Atmen …• oder Abstand, stille Anwesenheit …

… mehr Wissen

- Die Broschüre „Ängste bei Atemnot – Wege aus dem Teufelskreis“ können Sie unter www.monikatempel.de/category/free-download/ kostenlos herunterladen und ausdrucken.

- Allgemeine Tipps finden Sie auch im Ratgeber „COPD: Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität …nicht nur im fortgeschrittenen Stadium“ des COPD-Deutschland e. V. und der Patientenorganisation Lungen-emphysem-COPD Deutschland. Diesen Ratgeber können Sie online auf www.lungenemphysem-copd.de lesen oder über www.copd-deutschland.de als Druckversion bestellen. Beachten Sie dort die Versandinformationen.

- Stellen Sie sich anhand der Tipps und Bewältigungsangebote Ihren individuellen „Notfall-Koffer“ zusammen.

Den Alltag meistern

Praktische TippsWas Sie über Atemnot-Ängste wissen sollten

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4 I 2016 COPD in Deutschland 49

Rauchstopp

Tabakentwöhnung ist bei vielen pneumologischen Er-krankungen einer der wesentlichen Therapiebausteine.Allerdings stellen sich sowohl die Ratgebenden als auchdem Ratsuchenden viele Fragen: Wie mache ich das, wiekomme ich in kurzer Zeit einen Schritt weiter, was hilftwirklich? Dies waren Fragestellungen, die während einerVeranstaltung anlässlich des Pneumologen Kongressesim März 2016 in Leipzig diskutiert wurden.

Im Gespräch mit Professor Dr.Michael Kreuter aus der Abtei-lung Pneumologie, Thoraxklinik,Universitätsklinikum Heidelbergerfahren wir mehr über den ef-fektiven Einsatz von Medika-menten zur Unterstützung derTabakentwöhnung.

Die meist gestellte Frage von Rauchern – die aufhörenmöchten – lautet: Was hilft wirklich?

Fast jeder Raucher braucht seinen eigenen individuellenWeg zum Rauchstopp. Ein wesentlicher erster Schrittzum erfolgreichen Aufhören ist, zu erkennen warumman raucht. Viele verschiedene Gründe können zumRauchen verleiten, so kennen wir z. B. den Genussrau-cher oder den Stressraucher.

Ist die individuelle Ursache erkannt, kann leichter struk-turiert geplant werden, wie man am besten aufhört.

Grundsätzlich gehören zur Tabakentwöhnung zwei Säulen: • die Entzugsbehandlung mit unterstützender – aber

wirklich nur unterstützender, d.h. nicht alleiniger – Pharmakotherapie und

• die Änderung der Gewöhnung durch eine Verhal-tensänderung.

Welche Zeitachse ist für einen Rauchstopp im Durch-schnitt realistisch?

Hier passt ein Zitat von Mark Twain: „Mit dem Rauchenaufhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmalgeschafft.“

Manche Raucher schaffen es beim ersten Mal, anderevielleicht auch nie, die meisten Raucher benötigen je-doch zwischen sieben und acht Auslassversuche.

Daher ist entscheidend: nicht aufzugeben, den Mut nichtzu verlieren und es immer wieder zu versuchen. Man sollterealistisch an einen Rauchstopp herangehen, das Ziel wirk-lich erreichen wollen, motiviert bleiben und – ein weite-rer ganz wichtiger Faktor ist, Unterstützung suchen.

Motivationen, die maßgeblich helfen, das Ziel zu errei-chen, können ganz unterschiedlich ausfallen: ob es dasVersprechen an den Enkel ist, der Wunsch sein Leben zuändern oder eine Erkrankung. Motivationen sind Spie-gel der individuellen persönlichen Situation.

Professionelle Unterstützungsangebote sind vielfältigvorhanden und sehr zu empfehlen, wie z. B. die „Aktionrauchfrei“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Auf-klärung mit Lotsen als Mentoren, einer Community imInternet oder dem rauchfrei-Telefon oder natürlich auchan unserer Klinik, wie übrigens an vielen Lungenfachkli-niken.

Welche Medikamente können zur Unterstützung ein-gesetzt werden?

Die wichtigste Botschaft zuerst: Medikamente alleinereichen nicht, denn Rauchen basiert auf zwei Mechanis-men: einer sehr starken Sucht und einem angewöhntenVerhalten.

Die zur Verfügung stehenden Medikamente sind alledarauf ausgerichtet, dem Körper – im wahrsten Sinnedes Wortes – das Nikotin zu entziehen. Die Nikotiner-satztherapie ist, wie der Begriff bereits verdeutlicht, einErsatz für das Nikotin. Der Suchtgedanke, der eine Ver-haltensänderung unmöglich macht, wird dadurch elimi-niert und das Herangehen an die notwendigeVerhaltensänderung erleichtert.

Unterstützung

Medikamente richtig einsetzen

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50 COPD in Deutschland 4 I 2016

Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland eine neuewissenschaftliche Leitlinie zum Thema Suchtentwöh-nung veröffentlicht, mit aktuellen Empfehlungen zurmedikamentösen Therapie.

Drei Gruppen von Medikamente stehen zur Tabakent-wöhnung derzeit zur Verfügung: die Nikotinersatztherapie, die Antidepressiva und soge-nannte partielle Nikotin-Rezeptoragonisten.

An erster Stelle der Leitlinie wird die Nikotinersatzthe-rapie empfohlen und zwar mittels Kombinationsthera-pie von lang- und kurzwirksamen Hilfen. Hat man vielund stark geraucht hat, benötigt man meist einen lang-wirksamen Ersatz mittels Nikotinpflaster. Kommt es dar-unter zu einer Entzugssymptomatik wie z. B. Nervositätetc. wird eine schnelle ergänzende Hilfe notwendig.Diese sollte dann mit kurzwirksamen Mitteln in Form vonNikotin-Kaugummis, -Tabletten, -Nasen- oder -Mund-sprays usw. erfolgen.

Damit die Medikamente richtig und effektiv wirken kön-nen, sind eine richtige Dosierung, eine Kombination derTherapeutika und ebenso die Einhaltung der Therapie-dauer entscheidend.

Häufige Fehler von Patienten sind eine falsche Dosie-rung, das Setzen des Pflasters immer wieder an derselbenStelle oder die Verwendung desselben Pflasters übermehrere Tage und eine insgesamt zu kurze Zeit der An-wendung. Aktuell wird die Anwendung einer Nikotiner-satztherapie über einen Zeitraum von 8-12 Wochenempfohlen.

Um Fehler bei einer unterstützenden Nikotinersatzthe-rapie zu vermeiden, sollte im Vorfeld eine kompetenteBeratung stattfinden.

Die zweite Gruppe von zur Verfügung stehenden Medi-kamenten sind Antidepressiva. Auch diese Medikamentewirken relativ gut – ähnlich der Effekte einer Nikotiner-satztherapie. Da sich mit dieser Therapieform insbeson-dere Psychiater auskennen, werden Antidepressiva vonNicht-Psychiatern seltener eingesetzt.

Bei der dritten Gruppe von Medikamenten handelt essich um sogenannte partielle Nikotin-Rezeptoragonisten.

Das Prinzip der partiellen Nikotin-Rezeptoragonisten be-ruht darauf, dem Körper vorzugaukeln, dass Nikotin be-reits vorhanden ist – man also gar nicht mehr zu rauchenbraucht – und gleichzeitig deren Genusswirkung redu-ziert wird, so dass die Zigarette quasi „nicht mehrschmeckt“.

Mit Vareniclin, einem der Präparate, bestehen bereits seitmehreren Jahren gute internationale Erfahrungen.

Eine weitere Alternative ist Cytisin, ein Präparat, dasschon lange in den ehemaligen Ostblockstaaten erfolg-reich eingesetzt wurde und für das inzwischen auch in-ternational eine sehr gute Datenlage vorliegt.

Zusammengefasst sei gesagt, dass eine Reihe unter-schiedlich wirkender Medikamente zur Verfügung ste-hen. Eine medikamentöse Therapie sollte jedoch nichtals alleinige Therapie eingesetzt werden, sondern dientals ein wichtiger Baustein zur Tabakentwöhnung.

Eine medikamentöse Therapie setzt viel Fachwissenvoraus, wer ist der richtige Ansprechpartner?

Eine Vielzahl von Hausärzten kennt sich mit der Tabak-entwöhnung gut aus. Ich denke, dass es wichtig ist, sei-nen Arzt des Vertrauens anzusprechen und sich beratenzu lassen. Gegebenenfalls wendet man sich an entspre-chende Raucherentwöhnungsambulanzen, Suchthilfenund ähnliche Einrichtungen. Zudem sind inzwischenauch regionale Selbsthilfegruppen ehemaliger Raucherzu finden, die Unterstützung geben können.

Sich gut zu informieren, ist ebenfalls ein wichtiger Bau-stein für einen erfolgreichen Rauchstopp.

Sie schaffen das!

Hinweis: Gerne verweisen wir auch auf weitere Veröf-fentlichungen zum Thema Rauchstopp in der Herbst-ausgabe 2016 der Patientenzeitschrift COPD inDeutschland. Sie können die Ausgabe unter www.Pa-tienten-Bibliothek.de online als pdf-Datei lesen.

… mehr Wissen

Ratgeber Rauchen: Hauptursache für COPD und Lun-genemphysem – erfolgreiche Wege rauchfrei zu wer-denDer Ratgeber des COPD – Deutschland e.V. und der Pa-tientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutsch-land kann unter www.lungenemphysem-copd.deonline gelesen oder über www.copd-deutschland.deals Druckversion bestellt werden. Beachten Sie die dorthinterlegten Versandinformationen.

Rauchstopp

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4 I 2016 COPD in Deutschland 51

Ernährung

Sodbrennen ist das typische Symptom einer Reflux-krankheit. Eine Refluxkrankheit – medizinisch als ga-stroösophageale Refluxkrankheit, abgekürzt GERDbezeichnet – ist ein krankhaft vermehrter Rückfluss vonsaurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Durch die imMagensaft enthaltene Säure wird die Schleimhaut derSpeiseröhre angegriffen und beginnt sich entzündlichzu verändern (Refluxösophagitis) und es könnenSchleimhautgeschwüre entstehen.

Nicht immer ist ein Reflux Hinweis für eine Erkrankung.Auch Gesunde können z. B. nach einer fettreichen Mahl-zeit oder dem Konsum von Wein vorübergehend einenReflux entwickeln. Erst wenn der Reflux häufiger ent-steht und die Säure des Mageninhalts längeren Kontaktmit der Schleimhaut der Speiseröhre hat, können sichdaraus Schäden entwickeln. Verläuft die Refluxkrankheitchronisch, kann sie die Entstehung weiterer Krankheit-ten begünstigen oder aber zu Komplikationen führen.

Das häufigste Symptom Sodbrennen ist verbunden miteinem Schmerz hinter dem Brustbein. Durch Liegen,Bücken und nach großen Mahlzeiten verstärken sichdiese Beschwerden in der Regel. Weitere mögliche Symp-tome eines Reflux können Schmerzen im Oberbauch, Ge-wichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen sein.

Zu den Risikofaktoren für die Entstehung eines Refluxzählen z. B.

• fetthaltige Nahrungsmittel, scharfe Gewürze, Pfef-ferminz, Kaffee

• Alkohol, Nikotin• starkes Überwicht• systemische Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus• Asthma • Medikamente wie z. B. Nitrate (Herz), Kalziumanta-

gonisten (Bluthochdruck), Antidepressiva

Lunge und SodbrennenEin Reflux kann bei Lungenerkrankungen wie COPD oderLungenfibrose als Begleiterkrankung auftreten und sehr be-lastend für die Betroffenen sein. Insbesondere die Sympto-matik des Hustens verstärkt sich durch den Reflux.Möglicherweise kann ein dauerhafter Reflux die Rate derExazerbationen erhöhen. Anhaltendes Sodbrennen solltedaher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Diegastroösophageale Refluxkrankheit wird in der Regel medi-kamentös mit Protonenpumpenhemmern behandelt.

Ulrike Müller, Diplom-Oecotrophologin am St. Elisabe-then-Krankenhaus Frankfurt/Main berät Patienten inFragen der Ernährung. Nachfolgend finden Sie ihre Er-nährungstipps, wie sich Patienten mit einem Reflux ver-halten sollten:

• kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einnehmen• magere, eiweißreiche Lebensmittel bevorzugen• reichlich Gemüse und Obst essen; als Zwischen-

mahlzeiten eignen sich beispielsweise Quark oder Naturjoghurt mit frischem Obst oder Milchshakes(etwa Bananenmilch)

• sehr fette, süße, scharf gewürzte und saure Speisenmeiden

• säurehaltige Getränke meiden, zum Beispiel Oran-gensaft oder Tomatensaft

• sehr heiße sowie sehr kalte Speisen und Getränke meiden

• Schokolade meiden• nur wenig koffeinhaltige und kohlensäurehaltige

Getränke trinken• Alkohol und Nikotin meiden• insbesondere abends auf kleine Mahlzeiten achten• nach dem Essen nicht flach hinlegen• Kopfende des Bettes hochstellen (Kopfende circa

20 cm höher stellen)• zwischen dem Essen und dem Zubettgehen sollten

ca. drei Stunden liegen• beengende Kleidung wie einen Gürtel und körper-

liche Anstrengung bzw. Sport direkt nach dem Essen vermeiden.

Auszug aus dem Lungenfibrose-Newsletter „Atmen umzu leben“ Ausgabe 2/2016, siehe auch www.leben-mit-lungenfibrose.de.

Weitere Ernährungstipps finden Sie auch im Ratgeber„COPD und Ernährung“Der Ratgeber des COPD Deutschland e.V. und der Patien-tenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschlandkann auf www.lungenemphysem-copd.de gelesen werden.

Sodbrennen

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52 COPD in Deutschland 4 I 2016

In dieser kontinuierlichen Rubrik werden Ihre Fragen von Experten beantwortet.

Patienten fragen – ExpertenSchreiben Sie uns:Crossmed …der Patientenverlag, Stichwort „Patientenfrage“Unterer Schrannenplatz 5, 88131 LindauE-Mail: [email protected]

Frage 1: Lassen Konzentratoren Ultrafeinstäube durch? WelcheFilter kommen bei Sauerstoffkonzentratoren zum Ein-satz und welchen Schutz gewährleisten diese? Wann und von wem werden die Filter ausgetauscht?

Antwort Martin Gruß, Techni-scher Leiter, air-be-c Medizin-technik GmbH:

Die Filter in Konzentratoren habenzwei Funktionen: Schutz des Pa-tienten und Schutz des Apparates.Das gilt für Heim- und Mobilkon-zentratoren gleichermaßen.

Zum Schutz der technischen Ge-räte vor Verunreinigungen im Ge-

häuse werden Grobstaubfilter eingesetzt. Diesegrobporigen Partikelabscheider verhindern, dass sich imInneren z. B. Insekten oder Hausstaub ansammeln. DieseGehäusefilter befinden sich in der Regel vor dem Kühl-lufteinlass und sollten vom Nutzer wöchentlich mit demStaubsauger bzw. durch Auswaschen gereinigt werden.

Feinstaubfilter zum Abscheiden wesentlich kleinerer Par-tikel befinden sich im pneumatischen System und sindnur für den Servicetechniker zugänglich. Aufgabe diesersogenannten Faltfilter ist es, nachgelagerte Komponen-ten wie z. B. Kompressor und Ventile unter anderem vorPollen, Sporen, Bakterien und Tabakrauch zu schützen.Die Eingangsfilter werden in der Regel jährlich im Rah-men der Wartung und sicherheitstechnischen Kontrolledurch das betreuende Unternehmen ausgetauscht.

Im Inneren des Gehäuses, unmittelbar vor dem Sauer-stoffauslass des Konzentrators, befindet sich ein soge-nannter Rundfilter. Dieser Ausgangsfilter am Ende despneumatischen Systems stellt sicher, dass keine Schweb-stoffe aus dem Gerät herauskommen. Bei jährlichemAustausch, im Rahmen der Wartung, wird für den Nut-zer ein wirksamer Schutz vor Bakterien und Viren gelei-stet. Dieser Filter verhindert gleichzeitig, dass Keime, z.B. über die Nasenbrille, in das Gerät gelangen können.Weil Konzentratoren selbst keinen Feinstaub erzeugen,

kann eine mögliche Gefährdung für Nutzer lediglich ausbelasteter Umgebungsluft resultieren. Diese sollten Lun-genkranke natürlich meiden, egal ob ihre Sauerstoff-quelle ein Flüssigsauerstoffbehälter, eine Gasdruck-flasche oder ein Konzentrator ist. Der zugeführte Sauer-stoff über die Nasenbrille liefert ja nur einen Bruchteilder gesamten Einatemluft.

Der Einsatz der drei Filtertypen hat sich über Jahrzehntebewährt. Damit wird ein hinreichender Schutz von Sau-erstoffpatienten und Konzentratoren sichergestellt.

Bei weiteren ähnlich gelagerten Fragen steht Ihnen Martin Gruß gerne zur Verfügung: [email protected]/sauerstoffkonzentrator.de

Filter

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4 I 2016 COPD in Deutschland 53

rten antwortenFrage 2In diesem Jahr wurde bei mir COPD I festgestellt undich habe eine Dauermedikation mit einem bronchien-erweiternden Medikament erhalten. Da ich derzeit nurunter Belastung Atemnot verspüre und lediglich zeit-weise unter einer verstärkten Schleimbildung leide,stelle ich mir grundsätzlich die Frage, ob ich nicht viel-leicht noch auf eine tägliche medikamentöse Thera-pie verzichten kann. Wie ist derzeit der Stand derWissenschaft zu einer frühen Therapie ohne starkeSymptomatik?

Antwort Professor Dr. Win-fried J. Randerath, Chefarztund Ärztlicher Direktor desKrankenhauses Bethanien,Klinik für Pneumologie undAllergologie, Zentrum fürSchlaf- und Beatmungsmedi-zin, Solingen und Mitglied desWissenschaftlichen Beiratesder Patientenzeitschrift COPDin Deutschland:

Wie Sie berichten, liegt bei Ihnen eine COPD im Stadium Ivor. Unter einer COPD verstehen wir eine chronisch ob-struktive Lungenerkrankung. Es handelt sich um eineEntzündung der Bronchialschleimhaut, die meist durchäußere Reize, vor allem durch das Zigarettenrauchen,aber auch berufliche und Umweltschadstoffe, verursachtwird. Die Erkrankung schreitet allmählich fort und führtzu Symptomen wie Husten, Auswurf und Luftnot. Häu-fig wird die COPD begleitet durch Erkrankungen desHerz-Kreislaufsystems, die Zuckerkrankheit (Diabetesmellitus) oder Osteoporose. Viele Patienten leiden nebender Luftnot und der ständigen Vermehrung von zähemSekret auch unter plötzlichen, belastenden Verschlech-terungsphasen (Exazerbationen). Oft werden sie durchInfektionen ausgelöst, die Luftnot nimmt weiter zu undzäher, oft dunkel verfärbter Auswurf belastet den Pa-tienten.

Sie können sich vorstellen, dass sich daraus wichtigeAspekte für die Behandlung ergeben. Natürlich ist es daserste Ziel, die Beschwerden zu lindern oder zu beseiti-gen. Aber wir wollen auch die anstrengenden und auchriskanten Ausbruchphasen verringern und behandeln.Des Weiteren ist es wünschenswert, den Langzeitverlaufder Erkrankung günstig zu beeinflussen, also Verluste anLungenfunktion zu vermeiden.

Heute stehen viele wirksame und gut verträgliche Me-dikamente zur Verfügung, mit denen die Bronchien er-weitert und somit die Luftnot beseitigt werden kann.Diese Medikamente können nach Bedarf eingesetzt wer-den, wenn die Beschwerden nur gering oder sporadischauftreten. Leidet der Patient täglich unter Luftnot, wer-den diese Substanzen auch täglich ein- oder mehrmalseingeatmet. Eine Heilung der Erkrankung können dieMedikamente nicht erreichen, teilweise die Ausbruch-phasen jedoch verringern.

In Ihrem Fall ist eine Dauertherapie wohl nicht notwen-dig, denn Sie berichten ja nur über geringe Beschwer-den, vor allen Dingen bei Belastung.

Kommt es zu Ausbruchphasen, werden in der Regel ent-zündungshemmende Medikamente in Tablettenform(Cortison) für einen kurzen Zeitraum von 5–14 Tageneingesetzt. Hier braucht man sich nicht vor wesentlichenNebenwirkungen der Cortisontherapie zu fürchten. Es istjedoch wichtig, den Zeitraum der Behandlung zu be-grenzen. Leider stehen noch keine Medikamente zur Ver-fügung, die den Langzeitverlauf der Erkrankungwesentlich beeinflussen oder die Ausbruchphasen voll-ständig vermeiden können. Hier gilt es vor allem eineweitere Verschlechterung zu vermeiden in dem der Pa-tient auf das Rauchen vollständig verzichtet und regel-mäßig körperlich aktiv ist, also Sport treibt.

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54 COPD in Deutschland 4 I 2016

Kurz und wichtig

Kampagnen

Singen trotz AtemnotGeht nicht, denken Sie? Doch, und wie es geht! Mit sehrviel Freude für alle Beteiligten, großen Emotionen undungeahnten Möglichkeiten. Aktuell befassen sich zweiKampagnen – eine für Menschen mit idiopathischer Lun-genfibrose (IPF) und eine für Langzeit-Sauerstoff-Pa-tienten - mit dem Thema Singen.

Fight-SongPatienten und Angehörige aus aller Welt hatten sich imVorfeld der IPF-Woche, die jährlich im September statt-findet, in London getroffen, um an einem Gesangstrai-ning teilzunehmen. „Meiner Meinung nach ist Singen fürIPF-Patienten sehr empfehlenswert. Es entspannt dieAtemmuskulatur und hat einen positiven Einfluss auf denRhythmus des Atmens“, erläutert Dr. Francesco Bonella,Ambulanz für Interstitielle Lungenerkrankungen derRuhrlandklinik in Essen. Das von Roche initiierte Chor-projekt soll Menschen mit IPF daran erinnern, dass sie vorallem sehr geliebte Eltern und Großeltern sind – die stärk-ste Motivation, um für den Moment zu leben, weitereZiele zu erreichen und der Erkrankung die Stirn zu bieten.

Mehr zur Kampagne und das Video zum Fight-Song fin-den Sie unter www.fightipf.de

Chor der AtemlosenEntdecken Sie die beeindruckende Geschichte vom Chorder Atemlosen. Mithilfe von speziellen Atemtechnikenkonnten die teilweise schwer erkrankten Teilnehmer desChors trotz Sauerstoff-Langzeittherapie ihre Problemebeim Singen überwinden.

In mehreren Videos wird der Weg der Gruppe vomschwierigen Anfang bis hin zu einem alle Erwartungenübertreffenden Auftritt im Apollo Theater in New Yorknachgezeichnet.Die Videoclips sind Teil einer Werbekampagne von Phi-lips Healthcare.

Mehr zur Kampagne und den Videoclips finden Sie unterwww.philips.de/a-w/innovationandyou/article/extended-story/chor-der-atemlosen.html

Singen fördert AtemtechnikGesangsunterricht in der Gruppe kann in zweifacher Weisedazu beitragen, die Krankheitsbewältigung von Patientenmit chronischen Lungenerkrankungen zu verbessern. DennChorgesang fördert sowohl die Atemtechnik als auch diesozialen Kontakte. Darauf machte bereits 2013 der Bun-desverband der Pneumologen (BdP) aufmerksam.

Hintergrund dieser Aussage war eine in England durch-geführte Studie mit COPD-Patienten, die gezeigt hatte,dass zweimal wöchentliche Gesangsstunden in derGruppe das Allgemeinbefinden deutlich mehr steigernals ebenso häufige Filmabende mit anschließender Dis-kussion.

Ohne körperliche oder psychische Belastung atmen ge-sunde Menschen meist unbewusst und oberflächlich.Beim Singen lernt man, tiefere Atemzüge zu nehmenund trainiert dadurch die Atemmuskulatur, insbesonderedas Zwerchfell.

Singen fördert LebensfreudeAuch das Pius Hospital der Universität Oldenburg befasstsich aktuell mit dem Thema Singen. Auf Initiative vonMusikprofessor Gunter Kreutz und mit Unterstützungder Pneumologin Regina Prenzel haben COPD-Patienteneinen Chor gegründet. Professor Kreutz hatte zuvor ineiner kleinen Studie festgestellt, dass das gemeinschaft-liche Singen zu einer Ausschüttung des Vertrauenshor-mons Oxytocin führt, was das subjektive Wohlgefühlstärkt. „Psyche und Körper hängen zusammen“, soKreutz. Und das Singen wirke auf dieses Zusammenspielein. Ob es neben der seelischen auch eine anhaltendephysische Wirkung entfaltet, müssen Untersuchungenerst noch zeigen. Chefärztin Prenzel sieht die Chorarbeitausschließlich positiv, da sie Lebensfreude biete, zugleichrichtig zu atmen lehre und auf diese Art immerhin dieBeschwerden lindern könne.

Das Zeit-Online-Magazin Gesundheit berichtet ausführ-lich über das Oldenburger Chorprojekt www.zeit.de/2016/38/copd-chronische-lungenerkran-kung-gesang-therapie-oldenburg

Adressen von offenen Singkreisen für Interessierte fin-den Sie auf www.singende-krankenhaeuser.de

Kurz und wichtig

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Kurz und wichtig

Auf dem 9. Symposium Lunge in Hattingen haben sich im September mehr als 2.800 Besucher über die Lungen-krankheit COPD informiert. Die DVD zur Veranstaltung mit allen Expertenvorträgen kann jetzt bestellt werden.

Einmal im Jahr können sich COPD-Patienten auf dem Symposium Lunge in Hattingen mit den aktuellsten Informatio-nen aus Industrie, Wissenschaft und Forschung versorgen. In zahlreichen Vorträgen referieren einige der namhaftestenExperten auf dem Gebiet der Lungenheilkunde zu den wichtigsten Themen rund um die Behandlung der COPD.Interessierte können sich jetzt gegen eine kleine Gebühr die DVD zur Veranstaltung bestellen. Auf der von einem pro-fessionellen Filmteam erstellten DVD sind alle Expertenvorträge, viele Interviews und Kurzstatements sowie die kom-plette Fragestunde enthalten.Vor allem die folgenden 10 Expertenvorträge finden sich dort in voller Länge:

• Mögliche Ursachen für COPD und Lungenemphysem. Erste Anzeichen, wie soll der Betroffene reagieren?• Untersuchungsmethoden zur Diagnostik einer COPD mit oder ohne Lungenemphysem• COPD und möglicherweise auftretende Begleiterkrankungen• Therapietreue des Patienten - Ein Schlüssel zum Erfolg• Atemtherapie mit praktischer Anleitung• Nicht-invasive Beatmungstherapie (NIV) steigert die Lebensqualität und Lebenserwartung• Operative und bronchologische Verfahren zur Behandlung des Lungenemphysems• COPD: Auswirkungen auf Alltag, Psyche und Lebensqualität ... nicht nur im fortgeschrittenen Stadium• Wege zur medizinischen Rehabilitation. Was kann eine Reha leisten?• Medizinische Voraussetzungen zur Verordnung der Langzeit-Sauerstofftherapie und korrekte Umsetzung der

Therapie durch den PatientenDie DVD kann beim COPD - Deutschland e.V. unter www.copd-deutschland.de bestellt werden.

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56 COPD in Deutschland 4 I 2016

Kurz und wichtig

Auf ein Wort …Sauerstofftankstelle und Selbsthilfegruppe, InselLindau im Bodensee

Wie bereits in den vergangenen Ausgaben der Patien-tenzeitschrift COPD in Deutschland angekündigt, enga-giert sich der Verlag der Patientenzeitschrift COPD inDeutschland mit Sitz in Lindau für eine größere Mobili-tät von COPD und Sauerstoff-Patienten. Unser Standortauf der Insel liegt ideal nur 500 m Luftlinie vom LindauerHafen und dem Hauptbahnhof entfernt.

Ende August konnte anlässlich der gut besuchten Grün-dungsveranstaltung der Lindauer Selbsthilfegruppe derSauerstoffliga auch die neue Sauerstofftankstelle in Be-trieb genommen werden. Mediale Begleitung erhält dieGruppe dankenswerter Weise kontinuierlich durch dieLindauer Zeitung.

Inzwischen konnte die Gruppe von Ursula Krütt-Bocke-mühl bereits ihr drittes Treffen durchführen. Interessiertesind immer herzlich willkommen.Kontaktdaten: [email protected], Telefon 0821 - 783291

Die Sauerstofftankstelle steht von Mai bis Oktober täg-lich von 09.00 – 18.00 Uhr zur Verfügung. Detailinfor-mationen zur Tankstelle finden Sie im Verzeichnis derO2-Tankstellen unter www.lungenemphysem-copd.de.

Ihre Meinung ist uns wichtig!Wir möchten Sie aktiv einbeziehen in die Gestaltung der„COPD in Deutschland“, der Patientenzeitschrift fürAtemwegs- und Lungenerkrankungen – denn Ihre Mei-nung ist uns wichtig! Sie haben ein Thema, über dasnoch nie oder zu wenig veröffentlicht wurde?

Sie haben eine Idee für eine neue Rubrik, die auch vieleandere Leser interessieren würde? Sie möchten selbereinen Beitrag formulieren und haben ein Anliegen, dassunbedingt in die Öffentlichkeit gehört?

Schreiben Sie uns!Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme oder IhrenLeserbrief.Bitte senden Sie Ihre Anregungen, Ihre Wünsche, IhreFragen an:

Crossmed … der Patientenverlag GmbHRedaktionsleitung Sabine HabichtUnterer Schrannenplatz 5, 88131 Lindau oder per E-Mail [email protected]

Patienten-BeiratDie beratenden Mitglieder des Wissenschaftlichen Beiratesder Patientenzeitschrift COPD in Deutschland konnten wirIhnen bereits in den vergangenen Ausgaben vorstellen.

Heute freuen wir uns, Ihnen die Mitglieder des kontinu-ierlichen Patienten-Beirates vorstellen zu können. Obwohlwirklich vorstellen brauchen wir sie eigentlich nicht mehr,denn Sie kennen alle Beiräte bereits durch eine Vielzahlvon Veröffentlichungen, sowohl in der Vergangenheit alsauch wieder in dieser, Ihnen vorliegenden, Ausgabe.

Mit den Beirats-Mitgliedern tauscht sich die Redaktion ste-tig aus, um sich möglichst nah an den Interessen der Pa-tienten, also an Ihnen als Leser, zu orientieren. So werdenIdeen geboren, neue Themen und Rubriken entwickelt.

Übrigens, Sie finden im Impressum jeder Ausgabe derZeitschrift immer alle Mitglieder des Patienten- und desWissenschaftlichen Beirates alphabetisch aufgeführt.

Ursula Krütt-BockemühlLangzeit-Sauerstoff-Patientin

Ehrenvorsitzende der DeutschenSauerstoff- und BeatmungsLigaLOT e.V.

Jens LingemannCOPD-/Lungenemphysem- undNIV-Patient

Patientenorganisation Lungenem-physem-COPD DeutschlandVorsitzender des COPD – Deutschland e.V.

Marion WilkensAlpha1-Patientin

Vorsitzende Alpha1 Deutschland e.V.

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Unsere Unterstützung für Sie: Kundenservice-Center 0800 77 90 90 0

Der Respimat®

www.copd-aktuell.de www.respimat.de

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58 COPD in Deutschland 4 I 2016

Bestell- und Lieferservice der Patienten-Bibliothek für die Patientenzeitschrift

COPD in Deutschland Natürlich, Sie können die Zeitschrift weiterhin kostenfrei über Ihren Arzt, in der Klinik, über die Apotheke oder dieSelbsthilfegruppen (siehe Hinweis im Impressum) beziehen. Die kostenfreien Sammelbestellungen erfolgen überdie www.Patienten-Bibliothek.de.

Sie möchten jedoch die nächste Ausgabe der Zeitschrift ganz bequem nach Hause geliefert bekommen? Dann nut-zen Sie ab sofort unseren Versandservice ohne Abonnementverpflichtung.

Bestellen Sie eine oder gleich mehrere Ausgaben. Wichtig: Der Bestellauftrag erhält Gültigkeit, sobald die entspre-chende Einzahlung auf das u.g. Konto erfolgt ist.

Bestellungen können formlos per E-Mail (Angabe der Bestellung und Lieferadresse nicht vergessen!) und gleich-zeitiger Zahlung an [email protected] oder per Einsendung des nachfolgenden Bestellcoupons erfol-gen (kein Abonnement). Bitte senden Sie den Bestellcoupon an:

Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbH, Unterer Schrannenplatz 5 – 7, 88131 Lindau--------------------------------------------------------------------------------------------------------------Hiermit bestelle ich folgende Ausgabe(n) der Patientenzeitschrift COPD in Deutschland

Ausgabe/n 2017 Frühjahr ❑ Sommer ❑ Herbst ❑ Winter ❑Bestellung muss vorliegen bis zum 15.02.2017 15.05.2017 15.08.2017 15.11.2017

Ausgabe/n 2018 Frühjahr ❑ Sommer ❑ Herbst ❑ Winter ❑Bestellung muss vorliegen bis zum 15.02.2018 15.05.2018 15.08.2018 15.11.2018

Der Bezugspreis für eine Ausgabe beträgt E 2,50 (inkl. Porto und Versandkosten – gültig in Deutschland und imeuropäischen Ausland).

Die Erscheinungstermine sind jeweils: 01.03./ 01.06./ 01.09. und 01.12. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------Vorname Name

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------Strasse, Hausnummer

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------PLZ, Ort

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------E-Mail für den Rechnungsversand angeben

Die Bestellung erhält Gültigkeit, wenn der Bestellpreis (pro gewünschter Ausgabe E 2,50) auf das folgende Konto über-wiesen wurde. Bitte beachten Sie, dass der Betrag spätestens zu den o.g. Bestellendterminen vorliegen sollte.

Empfänger: Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbHGeldinstitut: Sparkasse LindauKontonummer: 1001 227 584Bankleitzahl: 731 500 000IBAN: DE16 7315 0000 1001 2275 84BIC: BYLADEM1MLM Verwendungszweck: Angabe der Ausgabe(n) und komplette Lieferanschrift

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4 I 2016 COPD in Deutschland 59

Veranstaltungstermine16. Patientenforum Lunge Chronisch lungenkrank – Was kann ich selbst tun?

Veranstalter LungeninformationsdienstHelmholtz Zentrum München

Veranstaltungsort Klinikum der Universität München / Campus InnenstadtKleiner Anatomie Hörsaal, Pettenkoferstr. 11, 2. OG

Veranstaltungsdatum Mittwoch, 07. Dezember 2016

Anmeldung info@lungeninformationsdienstTelefon 08 – 3187-3991Anmeldungen sind bis zum 6. Dezember erbeten

Informationen www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/patientenforum-lunge

Alpha1 Infotag 2017Veranstalter Alpha1 Deutschland e.V.

Veranstaltungsort Hotel Freizeit In, Göttingen

Veranstaltungsdatum Freitag, 21. – Samstag, 22. April 2017

Anmeldung [email protected] oderTelefon 040 - 85106168

Informationen www.alpha1-deutschland.org

10. Symposium Lunge Leben mit AtemwegserkrankungenSymptome, Ursachen, Diagnostik und Therapieoptionen

Veranstalter COPD – Deutschland e.V.

Veranstaltungsort LWL-Industriemuseum Westfälisches Landesmuseum- Henrichshütte in Hattingen – Werksstrasse 31 – 33, 45527 Hattingen

Veranstaltungsdatum Samstag, 02. September 2017, 09.00 – 17.00 Uhr

Anmeldung nicht erforderlich

Informationen www.copd-deutschland.de

Ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Neues Jahr 2017

wünscht Ihnen das gesamte Team derPatientenzeitschrift COPD in Deutschland

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60 COPD in Deutschland 4 I 2016

Alpha1 DeutschlandGesellschaft für Alpha-1-Antitrypsinmangel Erkrankte e.V.Pellwormweg 26a, 22149 HamburgTelefon 040 – 85106168, Telefax 040 – 85106169www.alpha1-deutschland.org, [email protected]

Bundesverband Selbsthilfe Lungenkrebs e.V.Rotenkruger Weg 78, 12305 BerlinTelefon 016090 - 671779www.bundesverband-selbsthilfe-lungenkrebs.de, [email protected]

COPD – Deutschland e.V.Fabrikstraße 33, 47119 DuisburgTelefon 0203 – 7188742www.copd-deutschland.de, [email protected]

Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga LOT e.V.Selbsthilfegruppen für Sauerstoff-Langzeit-TherapieFrühlingsstraße 1, 83435 Bad ReichenhallTelefon 08651 – 762148, Telefax 08651 – 762149www.sauerstoffliga.de, [email protected]

Lungenfibrose e.V.Postfach 15 02 08, 45242 EssenTelefon 0201 – 488990, Telefax 94624810www.lungenfibrose.de, [email protected]

Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD DeutschlandLindstockstraße 30, 45527 HattingenTelefon 02324 – 999000, Telefax 02324 – 687682www.lungenemphysem-copd.de, [email protected]

pulmonale hypertonie (ph) e.v.Rheinaustraße 94, 76287 RheinstettenTelefon 07242 – 9534141, Telefax 07242 – 9534142www.phev.de, [email protected]

Deutsche Atemwegsliga e.V.In der Deutschen Gesellschaft für PneumologieRaiffeisenstraße 38, 33175 Bad LippspringeTelefon 05252 – 933615, Telefax 05252 – 933616www.atemwegsliga.de, [email protected]

Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V.Raiffeisenstraße 38, 33175 Bad LippspringeTelefon 0525 – 93706-03, Telefax 05252 – 93706-04www.lungensport.org, [email protected]

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.Geschäftsstelle c/o Intercongress GmbHKarlsruher Straße 3, 7908 FreiburgTelefon 0761 – 69699-28, Telefax 0761 – 69699-11www.digab.de, [email protected]

Kontaktadressen

Patienten orientierte Organisationen

Selbsthilfeorganisationen

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Regional aktive Selbsthilfegruppen der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD DeutschlandTelefon 0 23 24 - 99 90 00, Telefax 0 23 24 - 68 76 82, Ansprechpartner: Jens Lingemannwww.lungenemphysem-copd.de, [email protected]

Baden-Württemberg

Neckar-Franken/HeilbronnNordbaden/BruchsalNordbaden/KarlsruheNordschwarzwald/Bad TeinachNordschwarzwald/HorbNordschwarzwald/PforzheimSüdwestbaden/Freiburg

Berlin

Berlin-BuchBerlin-CharlottenburgBerlin-FriedrichshainBerlin-NeuköllnBerlin-ReinickendorfBerlin-Treptow-KöpenickBerlin-Zehlendorf

Brandenburg

Brandenburg/Cottbus

Land Bremen

Bremen

Hamburg

Nord/Hamburg-BarmbekNord/Hamburg-Bergedorf

Hessen

Nordhessen/Bad Sooden AllendorfNordhessen/KasselOsthessen/SchlüchternRhein-Main/DarmstadtRhein-Main/FrankfurtRhein-Main/Langen

Niedersachsen

Emsland/HaselünneEmsland/LingenMittelweser/NienburgNordheide/BuchholzOsnabrücker Land/OsnabrückOstniedersachsen/WittingenSüdniedersachsen/Göttingen

Nordrhein-Westfalen

Bergisches Land/EngelskirchenNiederrhein/MönchengladbachOstwestfalen-Lippe/HerfordRuhrgebiet/DuisburgRuhrgebiet/HattingenRuhrgebiet/RecklinghausenSauerland/BalveSauerland/LennestadtWestfälisches Münsterland/Coesfeld

Rheinland-Pfalz

Mittelrhein-Wied/NeuwiedSüdwestpfalz/PirmasensWesterwald/AltenkirchenWestpfalz/Kaiserslautern

Saarland

Saarland/Riegelsberg

Sachsen

Sachsen/Hohenstein-Ernstthal

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt/Halle

Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein/FehmarnSchleswig-Holstein/Rendsburg

Thüringen

Thüringen/Nordhausen

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Selbsthilfe

32_Layout 1 12.11.2016 11:35 Seite 61

HerausgeberOffene Akademie und Patienten-Bibliothek® gemeinnützige GmbHUnterer Schrannenplatz 588131 LindauTelefon 08382-409234Telefax 08382-409236www.patienten-bibliothek.deinfo@patienten-bibliothek.de

Patienten-BeiratUrsula Krütt-Bockemühl, DeutscheSauerstoff- und BeatmungsLigaLOT e.V.Jens Lingemann, COPD Deutsch-land e.V. und Patientenorganisa-tion Lungenemphysem-COPDDeutschlandMarion Wilkens, Alpha1Deutschland e.V.

Wissenschaftlicher BeiratMichaela Frisch, Bad DürrheimProf. Dr. Rainer W. Hauck, AltöttingProf. Dr. Felix Herth, HeidelbergProf. Dr. Winfried J. Randerath, SolingenMonika Tempel, Regensburg Prof. Dr. Claus F. Vogelmeier, Marburg

Verlag, Anzeigenvertrieb, GestaltungCrossmed® GmbH Unterer Schrannenplatz 5 – 788131 [email protected]

GeschäftsführungAnzeigenverwaltungIngo K.-H. [email protected]

RedaktionsleitungSabine Habicht (SH)[email protected]

Redakteur Elke Klug, Berlin (frei)

LektoratCornelia Caroline Funke M.A.typoscriptum medicinae, Mainz

VersandleitungSigrid Witzemann, Lindau

Druck:Holzer Druck+Medien GmbH &Co. KGFriedolin-Holzer-Str. 2288171 Weiler im Allgäuwww.druckerei-holzer.deAusgabeWinter 2016/3. JahrgangAuflage 30.000

Erscheinungsweise4 x jährlichNächste Ausgabe Frühjahr 30. Februar 2017

Schutzgebühr pro HeftDeutschland 6,50 Euro, Ausland 9,50 Euro

Medienpartner

Patientenorganisation Lungenemphysem-COPDDeutschlandJens LingemannLindstockstraße 30, 45527 HattingenTelefon 02324 – 999000Telefax 02324 - [email protected]

COPD – Deutschland e.V.Fabrikstraße 3347119 DuisburgTelefon 0203 – [email protected]

Alpha1 DeutschlandGesellschaft für Alpha-1-Antitryp-sinmangel Erkrankte e.V.Pellwormweg 26a22149 HamburgTelefon 040 – 85106168Telefax 040 – [email protected]

Bundesverband SelbsthilfeLungenkrebs e. V.Rotenkruger Weg 7812305 Berlinwww.bundesverband-selbst-hilfe-lungenkrebs.deinfo@bundesverband-selbst-hilfe-lungenkrebs.deTelefon 0160 90 67 17 79

Deutsche Interdisziplinäre Ge-sellschaft für Außerklinische Be-atmung (DIGAB) e.V.Geschäftsstelle c/o IntercongressGmbH, Karlsruher Straße 379108 FreiburgTelefon 0761 – 69699-28Telefax 0761 – 69699-11www.digab.de

Verteilte Auflage 30.000 StückAn ca. 7.000 SammelbestellerÄrzte, Kliniken, Apotheken, Patien-tenkontaktstellen, Gesundheits-ämter, Geschäftsstellen vonKrankenkassen, Bibliotheken derwww.Patienten-Bibliothek.de, ca.750 Sammelbestel- ler der Pa-tientenorganisation Lungenem-physem-COPD Deutschland,Alpha1 Deutschland, Bundesver-band Selbsthilfe Lungenkrebs undca. 700 Lungensportgruppen inDeutschland. Täglich über 500Aufrufe/Lesungen in unsererGoogle/AdWords Statistik.

Bildnachweise:Deckblatt Schön Klinik Berchtes-gadener Land, Schönau, S. 6Lumppini, adimas – Fotolia.com,S. 8 Boehringer Ingelheim, S. 9Alexander Raths Fotolia, S. 11Wavebreakmedia, Prof. Dr. RalfEberhardt, Thoraxklinik Heidel-berg, S. 12 Gisela Schneider,Chemnitz, S. 14 terex Fotolia, S.18-19 COPD Deutschland e.V., S.21 Ingrid Bräutigam, Kaufbeuren,S. 22 Linde Healthcare, RC-Medi-zintechnik, oxymask outhmedic,S. 23 Britesta, RC-Medizintech-nik, S. 24 + 26 Schön KlinikBerchtesgadener Land, S. 29 Ro-bert Kneschke, Wavebreakmedia– Fotolia.com, S. 30 Peter Atkins,S. 31 3desc, S. 32 Dan Race – Fo-tolia, S. 35 nerthuz, S. 36 AK-Di-giArt – Fotolia, S. 37-39Espan-Klinik, Bad Dürrheim, S. 39Matthias Seifert, Crossmed, S. 40-41 Berlin-Chemie, S. 42 RonaldLüdemann, Hambühren, S. 43COPD – Deutschland e.V. S. 44Volker Witt, S. 46-47 schinsilord– Fotolia, S. 49 African Studio, S.5 sarsmis – Fotolia, S. 52 air-be-cMedizintechnik, Gera, S. 53 Dt.Atemwegsliga, S. 54 highway-starz, S. 59 Gunnar Assmy - Foto-lia

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Alle Rechte der vom Verlag Cross-med konzipierten Anzeigen undBeiträge liegen beim Verlag.

Die Informationen/Beiträge derPatientenzeitschrift COPD inDeutschland können das Ge-spräch mit dem Arzt sowie ent-sprechende Untersuchungennicht ersetzen. Die Patientenzeit-schrift COPD in Deutschland -dient der ergänzenden Informa-tion

Impressum

Vorschau Frühjahr 2017

Erst Asthma, dann COPD

Husten und Auswurf

Reiseangebote

Partner und Angehörige

Herz, Stoffwechsel, Gewicht

Beatmungsentwöhnung

62 COPD in Deutschland 4 I 2016

32_Layout 1 12.11.2016 11:35 Seite 62

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Wir entwickeln neue Wirkstoffe und Medikamente, um das Leben für Atemwegspatienten

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Rückenbeschwerden in den Industrieländern

schmerzhaften Knochenhautentzündungen

KnochenMuskelnSehnenDer natürliche Alterungsprozess

Patientenzeitschrift zum Thema Stütz- und Bewegungsapparatin Kooperation mit Patienten- und Ärzteorganisationen

_ 08.11.2014 18:24 Seite 1

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LUCKY...mit einer gesunden Schilddrüse

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Informationen für Kinder und Jugendliche

Herausgegeben von der Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.

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Rauchen: Hauptursache für COPD und Lungenemphysem- erfolgreiche Wege rauchfrei zu werden -

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Informationen für Patienten und Interessierte

Osteopathische Therapie / Osteopathische Verfahren- integrativer Bestandteil der Manuellen Medizin -

Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM)und dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V.

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Die drei DGMM Seminare

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Informationen für Betroffene und Interessierte

.... Heimdialyse kann eine Alternative sein!

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VV II TT AA LL PP II LL ZZ EE... Kraft aus der Natur

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Informationen für Interessierte

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Informationen für Betroffene und Interessierte

mellitus – Typ II

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Informationen für Patienten und Interessierte

Die Mistel.... in der integrativen Tumortherapie

M _ 30.07.2012 09:58 Seite 1

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Informationen für Betroffene und Interessierte

mellitus – Typ I

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_ 16.11.2012 14:55 Seite 1

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Wenn Magen und Darmverstimmt sind... Meteorismus und Flatulenz

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Informationen für Betroffene und Interessierte

EHLERS-DANLOS-Syndrom...Akrobaten wider Willen

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Nicht-invasive Beatmung

BiPAP bei COPD und LungenemphysemWas ist notwendig, was ist medizinisch sinnvoll?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Blasenkrebs…frühzeitig erkennen und behandeln

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Herausgegeben von der Patienten-Bibliothekgemeinnützige GmbH

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Alpha-1-Antitrypsin-Mangel... eine Wikinger-Krankheit ?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Freude erleben - trotz

Alzheimer

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Seite64 U4.pdf - 12:59:45 - November 17, 2016 - Korrektur-Seite