COPD – macht Training kranke Muskulatur gesund? · PDF fileCOPD – macht Training...

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COPD – macht Training kranke Muskulatur gesund? In einer umfangreichen Studie in der Schön-Klinik Berchtesgadener Land geht es um die weitere Optimierung der Rehabilitations- und Trainingstherapie für COPD-Patienten. Wir haben gelernt, dass die COPD weit mehr als nur die Lunge krank macht. Insbesondere die Muskulatur wird nachhaltig beeinträchtigt, was zur schnellen Ermüdung und zunehmenden Leistungsminderung beiträgt. Wir wissen, dass körperliches Training für Patienten mit COPD ab dem Stadium II nach GOLD sehr wichtig ist. Wie und in welchem Ausmaß Training die Muskulatur verändert ist allerdings noch nicht geklärt. Zudem finden sich immer mehr Hinweise, dass die COPD offenbar kein einheitliches Krankheitsbild ist, sondern dass es verschiedene Ausprägungen der Erkrankung gibt. Es stellt sich also die Frage, ob es für COPD-Patienten unterschiedliche, individuelle Trainingstherapien braucht. In unserer zur Zeit laufenden Studie sollen die Veränderungen der Muskulatur sowie der Ausdauer der COPD-Patienten anhand von kleinen Muskelproben am Anfang und am Ende der dreiwöchigen Rehabilitation genau untersucht werden. Durch den Vorher-Nachher- Vergleich des Muskelgewebes kann eine Aussage über den Effekt des Trainings gemacht werden. Bei der Probengewinnung wird unter örtlicher Betäubung ein sehr kleines Stück Muskelgewebe (0,15g) am Oberschenkel (M. vastus lateralis) entnommen. Für eine optimale Regeneration findet nach dem Eingriff für 24h kein Ausdauer- und Krafttraining statt. Am Folgetag kann die Rehabilitation in normalem Umfang fortgesetzt werden. Um eine möglichst große Verbesserung der Leistungsfähigkeit zu erzielen, wird anhand von Ausdauer- und Kraftdiagnostiken ein individueller Trainingsplan für den Teilnehmer erstellt. Mit dieser Studie wird ein weiterer Schritt in der Grundlagenforschung für die Trainingsbehandlung von COPD gemacht, der Erkenntnisse über eine noch effektivere und ausgefeiltere Therapie liefern soll. Für die Teilnahme an der Studie suchen wir COPD-Patienten zwischen 40 und 65 Jahren mit einer FEV 1 (Einsekundenkapazität) von 20-50% des Normwertes (bitte fragen Sie hier Ihren Arzt). Zudem sollte keine zwingende Notwendigkeit zu einer blutverdünnenden Therapie mit z. B. Marcumar, Aspirin, ASS, Heparin oder Plavix bestehen. Bei Fragen steht Ihnen gerne Frau Inga Heinzelmann unter 08652-93-1630 oder [email protected] zur Verfügung. Wir würden uns freuen, Sie als freiwilligen Teilnehmer bei uns im Rahmen einer stationären Rehabilitation begrüßen zu dürfen, um dieser spannenden Frage nachzugehen.

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Page 1: COPD – macht Training kranke Muskulatur gesund? · PDF fileCOPD – macht Training kranke Muskulatur gesund? In einer umfangreichen Studie in der Schön-Klinik Berchtesgadener Land

COPD – macht Training kranke Muskulatur gesund?

In einer umfangreichen Studie in der Schön-Klinik Berchtesgadener Land geht es um die

weitere Optimierung der Rehabilitations- und Trainingstherapie für COPD-Patienten.

Wir haben gelernt, dass die COPD weit mehr als nur die Lunge krank macht. Insbesondere

die Muskulatur wird nachhaltig beeinträchtigt, was zur schnellen Ermüdung und

zunehmenden Leistungsminderung beiträgt. Wir wissen, dass körperliches Training für

Patienten mit COPD ab dem Stadium II nach GOLD sehr wichtig ist. Wie und in welchem

Ausmaß Training die Muskulatur verändert ist allerdings noch nicht geklärt. Zudem finden

sich immer mehr Hinweise, dass die COPD offenbar kein einheitliches Krankheitsbild ist,

sondern dass es verschiedene Ausprägungen der Erkrankung gibt. Es stellt sich also die

Frage, ob es für COPD-Patienten unterschiedliche, individuelle Trainingstherapien braucht.

In unserer zur Zeit laufenden Studie sollen die Veränderungen der Muskulatur sowie der

Ausdauer der COPD-Patienten anhand von kleinen Muskelproben am Anfang und am Ende

der dreiwöchigen Rehabilitation genau untersucht werden. Durch den Vorher-Nachher-

Vergleich des Muskelgewebes kann eine Aussage über den Effekt des Trainings gemacht

werden.

Bei der Probengewinnung wird unter örtlicher Betäubung ein sehr kleines Stück

Muskelgewebe (0,15g) am Oberschenkel (M. vastus lateralis) entnommen. Für eine optimale

Regeneration findet nach dem Eingriff für 24h kein Ausdauer- und Krafttraining statt. Am

Folgetag kann die Rehabilitation in normalem Umfang fortgesetzt werden.

Um eine möglichst große Verbesserung der Leistungsfähigkeit zu erzielen, wird anhand von

Ausdauer- und Kraftdiagnostiken ein individueller Trainingsplan für den Teilnehmer erstellt.

Mit dieser Studie wird ein weiterer Schritt in der Grundlagenforschung für die

Trainingsbehandlung von COPD gemacht, der Erkenntnisse über eine noch effektivere und

ausgefeiltere Therapie liefern soll.

Für die Teilnahme an der Studie suchen wir COPD-Patienten zwischen 40 und 65 Jahren mit

einer FEV1 (Einsekundenkapazität) von 20-50% des Normwertes (bitte fragen Sie hier Ihren

Arzt). Zudem sollte keine zwingende Notwendigkeit zu einer blutverdünnenden Therapie mit

z. B. Marcumar, Aspirin, ASS, Heparin oder Plavix bestehen. Bei Fragen steht Ihnen gerne

Frau Inga Heinzelmann unter 08652-93-1630 oder [email protected] zur

Verfügung.

Wir würden uns freuen, Sie als freiwilligen Teilnehmer bei uns im Rahmen einer stationären

Rehabilitation begrüßen zu dürfen, um dieser spannenden Frage nachzugehen.