Cor Das Lederbuch
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Es ist ein Anachronismus, dessen Geschichte weit über 100.000 Jahre zurückreicht. Es ist schwierig zu
verarbeiten, anspruchsvoll im Gebrauch und in den wirklich guten Qualitäten ebenso rar wie kostspielig.
Für uns aber ist Leder der außergewöhnlichste Bezugsstoff überhaupt.
Kein anderer ergibt im Zusammenspiel mit zeitgenössischem Design eine derartige Spannung, kein
anderer ist so archaisch und modern zugleich. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen deshalb
mehr von diesem einzigartigen Stoff, von der Kunst der Lederherstellung und der Leidenschaft erzählen,
mit der unsere Polsterer und Näherinnen ihn verarbeiten. Sie werden etwas über seine Herkunft, seineganz unterschiedlichen Qualitäten und all jene Details erfahren, die das Leben mit Leder bestimmen.
Am Ende wird es Ihnen viel leichter fallen, sich für Ihr ganz eigenes Möbel aus echtem Leder zu entschei-
den. Vermutlich werden Sie es schon bald nicht mehr hergeben wollen. Und ganz sicher werden Sie
verstehen, warum unser Herz an diesem anspruchsvollen, komplizierten und schlichtweg großartigen
Naturmaterial hängt.
It is an anachronism, the story o which dates back ar over 100,000 years. It is difcult to work with,
demanding in use and, in the really good grades, as costly as it is rare. But or us leather is the most
exceptional upholstery material there is.
Nothing else provides such excitement in the interplay with contemporary design, nothing else is both
so archaic and yet so modern at the same time. That's why on the ollowing pages we would like to tell you
more about this unique material, about the crat o making leather and about the passion our upholsterersand seamstresses invest working it. You will learn something about its origins, the very dierent grades and
all the details that characterise living with leather.
At the end it will be much easier or you to choose your very own urniture made o genuine leather.
We suspect it won't be long beore you'll be unable to part with it. And you’ll certainly understand why this
demanding, complicated and simply antastic natural material is so dear to our hearts.
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014 – 021„GUTES LEDER IST HEUTE EINE ECHTE RARITÄT.““GOOD LEATHER IS A REAL RARITY NOWADAYS.”
Ein Interview mit dem Lederexperten Volker Nagel über Leder, Lackund die Kunst des Gerbens.
An interview with the leather expert Volker Nagel on the subject of leather,pigments and the tanners’ craft.
Wie fndet man das richtige Leder? Eine Übersicht. How t o fnd the right leather – an outline.
022 – 035
MATERIALKUNDE CHARACTERISTICS Of THE mATERIAL
INHALT
CONTENTS
006 – 011HAUSBESUCHVISITING A COW
Besuch bei einer ¥-Lederlieferantin. Visit to a ¥ leather supplier.
012 – 013WACHSTUMS-REGIONENREGIONS WHERE CuLTIVATED
Woher das Möbelleder stammt – und welcheRassen es liefern.Where upholstery leather comes from – and what breeds provide it.
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036– 037
EIN FLECKCHEN NATUR
A NATuRAL bEAuTY SpOT
Woran erkennt man ein echtes Natur-
leder? An seinen Echheitsmerkmalen. How to reco gnise g enuine nat ur al leather – by its aut hent ici ty featur es.
038 –047
VOM LEDER ZUR LIEGE
fROm LEATHER TO LOuNGER
Ein Rundgang in der ¥-Ledermöbelproduktion.
A tour of leather upholstery pr oduction at ¥.
050 –055
BESITZERSTOLZ pRIDE Of OWNERSHIp
Mit Ledermöbeln ist es wie mit Antiquitäten und
guten Weinen: Je älter sie werden, umso interes-
santer sind sie. It’s the same w ith leather upholstery as it is with
antiques and fne wines: the older they ar e, the
more inter esting they become.
056 – 061LEDER VON A BIS Z A–Z Of LEATHER
Wichtige Begriffe rund ums Leder. Important terms referring to leather.
048 – 049
MEISTERSTÜCKE mASTERpIECES
Der Bauplan der Conseta. Blueprint for a Conseta.
062IMPRESSUM ImpRINT
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Für Suleika, 5, ist es ein perfekter Tag. Die Streu-
obstwiese vor dem Bühler’schen Bauernhof liegt
voller köstlicher Falläpfel, eine warme Herbst-
sonne scheint auf ihren Rücken, und wenn dieSimmentaler Milchkuh abends zurück in ihren
Stall kommt, wartet schon eine Ladung gehäck-
selter Mais auf sie. Gut vier bis fünf Jahre älter
könne seine Suleika durchaus noch werden,
schätzt Friedhard Bühler, 47, Landwirt in dritter
Generation und Besitzer des Demeter-Hofes im
schwäbischen Murr: „Sie hat die Anlagen dazu.“
Wenn Suleika aber eines Tages alt und schwach ist,
wird Bühler sie wie die meisten seiner 55 Kühe in
die Metzgerei des Nachbardorfes bringen. Die wie-
derum reicht die Häute an die Gerberei Gmelich in
Großbottwar weiter, von der unter anderen auchwir bei COR unser Leder beziehen. Und so könnte
es durchaus sein, dass Suleikas Haut eines fernen
Tages noch eine sinnvolle Verwendung als Bezugs-
stoff für ein COR-Ledermöbel findet.
Kuhhäute sind, wenn man so will, ein Abfallpro-
dukt. Für das Fleisch seiner Rinder zahlt die Metz-
gerei Bauer Bühler rund 1000 Euro, für eine Haut
jedoch nur ganze 50 bis 60 Euro. Will heißen: Kein
Rind wird wegen seiner Haut geschlachtet. Aber
für einen Ledermöbelhersteller wie uns ist ein lei-
denschaftlicher Landwirt wie Bühler dennoch ein
echter Glücksfall. Denn seiner Sorgfalt verdanken
wir ein Leder, das unseren außergewöhnlichen An-
sprüchen genügt.
Eine ganz banale Mindestanforderung ist zumBeispiel ein gewisses Maß, das man braucht, um
beispielsweise ein großes Sitzkissen oder die
lange, nahtlose Blende eines Sofas aus einem ein-
zigen Stück Leder beziehen zu können. Kräftiges
Simmentaler Vieh wie Suleika (übrigens dieselbe
Rasse, die uns von jeder „Milka“-Packung anlächelt)
ist deshalb für uns eine ideale Bezugsquelle; neben
Simmentaler Vieh aus dem Alpenraum sind vor
allem die Schwarz- und Rotbunten aus Skandi-
navien, Norddeutschland und Italien, deren Haut
mindestens fünf Quadratmeter misst, die Liefe-
ranten für unsere Möbelleder.
Leder werden in ganz unterschiedlichen Arten und Qualitäten überall auf der Welt hergestellt.
Als Bezugsquelle für ¥-Ledermöbel eignen sich allerdings nur ganz spezielle Häute aus
ausgewählten Regionen – zum Beispiel jene aus 71711 Murr.
Leathers are produced in totally different grades all over the world. However only a very few special
hides from selected regions are suitable as a source for ¥ leather furniture – for instance those
from 71711 Murr.
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Dass Bauern wie Bühler gut mit ihren Tieren um-
gehen, ist eine weitere wichtige Voraussetzung für
gutes Leder, denn die Spuren von Gabelstichen,
engen oder schlecht ausgemisteten Ställen sieht
man selbst dem fertig verarbeiteten Material noch
an. Genauso ist es mit Zeckenbissen, Dornenris-
sen oder Hornstößen, weswegen die Häute von
Freilandrindern aus Argentinien, Chile oder den
USA nie den Weg auf ein COR-Sofa finden werden.
Aber auch bei artgerecht aufgezogenen mitteleuro-
päischen Kühen verwenden wir nur das zentrale
Stück der Haut, den so genannten „Croupon“; alles,
was aus dem Lenden- oder Bauchbereich stammt,
ist häufig faserig, grobnarbig und für ein erstklas-
siges Möbelstück kaum geeignet.
Mit anderen Worten: Möbelleder ist das Ergebnis
eines langen, mühsamen Ausleseprozesses.
Je naturbelassener ein Leder, desto höher sind die
Ansprüche an die Rohhaut und desto größer ist
gleichzeitig der Anteil des Verschnitts, den wir
aussortieren müssen. Wirklich gutes Leder ist des-
halb ebenso selten wie begehrt.
All das erklärt, warum manch komplette Ledergar-
nitur im Handel weniger kostet als das, was wir al-
lein für den Bezug eines COR-Ledersofas ausgeben.Warum viele Sofas das Label „Echt Leder“ tragen,
obwohl sie aus billigem, mit vielen Lackschichten
überzogenem Spaltleder gefertigt sind, das mit
dem Ursprungsmaterial etwa so viel zu tun hat
wie ein Monet-Posterdruck mit dem Original im
Louvre. Es erklärt auch, warum wirklich gutes Le-
der grundsätzlich teurer ist als der teuerste textile
Bezugsstoff. Aber es erklärt auch, warum es unter
den COR-Kunden viele gibt, die uns ihr Ledermö-
bel Jahrzehnte nach dem Kauf zur Neupolsterung
zurückgeben mit dem Vermerk, alles bitte ganz
genau so zu machen wie beim ersten Mal.
Für den Fall, dass doch einmal Probleme auftreten,
ist es wichtig, sie mit dem Lieferanten besprechen
und lösen zu können. Deswegen setzen wir beim
Ledereinkauf nicht auf kurzfristige Kostenvor-
teile, sondern auf langjährige, vertrauensvolle
Beziehungen zu den besten Gerbereien, die wie-
derum auf das Qualitätsbewusstsein und die
Leidenschaft ihrer Lieferanten vertrauen können.
Deshalb sind wir auch besonders froh, dass es im-
mer noch Bauern wie Friedhard Bühler und seine
Suleika gibt.
For Suleika, 5, it’s a perfect day. The orchard in
front of the Bühler farm is just full of delicious
windfall apples, the warm autumn sun is shining
down on her back, and when the Simmentaler
dairy cow comes back into her cowshed in the
evening, a load of chopped corn will be waiting
for her. His Suleika could grow to be a good four
to five years older, estimates Friedhard Bühler, 47
and a third-generation farmer and owner of the
organic farm in Murr in Swabia: “She has the
makings.” But when one day Suleika becomes old
and weak, Bühler will take her to the butchers’ inthe neighbouring village, like most of his 55 cows.
And in turn the butcher will pass on the hides to
the Gmelich tannery in Grossbottwar, where we at
COR obtain our leather, from among other places.
So it may well be that Suleika’s hide will find a
useful purpose one day in the future as upholstery
material for COR leather furniture.
Cow hides are, as it were, a by-product. Bauer the
butcher namely pays Bühler roughly 1,000 euros
for the meat from his cattle, but a mere 50 to 60
euros in total for a hide. Which means: no cattleare slaughtered just for their hides. But for a man-
ufacturer of leather furniture like us a passionate
farmer like Bühler is still a real godsend. As it
is thanks to his care that we have a leather that
satisfies our exceptional standards.
A really straightforward minimum requirement
is for example a certain size that is needed to be
able to cover a large cushion for instance or the
long seamless front of a sofa from one single piece
of leather. Healthy Simmental cattle like Suleika
(by the way, the same breed that smiles at us from
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each bar of “Milka” chocolate) are therefore an
ideal source for us; apart from Simmental cattle
from the Alpine region we obtain our upholstery
leather for the most part from Frisians and red
Holsteins from Scandinavia, Northern Germany
and Italy, the hide of which measures at least five
square metres.
That farmers like Bühler treat their cattle well is
another important requirement for good leather,
as the marks from fork prongs, too small or badly
mucked out cattle sheds can still even be seen on
the finished material. The same applies to bites
from ticks, tears from thorns or scars from horns,
which is why the hides from free-range cattle
from Argentina, Chile or the USA will never find
their way onto a COR sofa. But even with central
European cows that have been raised in their
natural environment we only use the central part
of the hide, the so-called “croupon”; anything
which comes from the loin or belly is often fibrous,coarsely grained and hardly suitable for a top-
class piece of furniture.
In other words: upholstery leather is the result of
a slow, painstaking selection process. The more
leather is left in its natural state, the higher the
requirements are on the raw hide and at the same
time the greater the proportion of waste that we
have to reject. Really good leather is therefore just
as scarce as it is sought after.
All this explains why sometimes an entire leather
suite costs less ready made than what we spend on
the upholstery material alone for a COR leather
sofa. Why so many sofas bear the label “Genuine
leather”, although they have been manufactured
using cheap split leather coated with many lay- ers of paint, and which has just about as much to
do with the original material as a Monet poster
has to do with the original in the Louvre. It also
explains why really good leather is basically more
expensive than the most expensive upholstery fab-
ric. But it explains too why there are many people
among COR customers who send their leather fur-
niture back to us for re-upholstering decades after
purchasing it with instructions to please make eve-
rything exactly the same as it was the first time.
In case there are any problems it is important tobe able to discuss and solve them with the supplier.
That is why we do not rely on short-term price ad-
vantages when buying leather, but on long-term
relationships based on trust with the best tanner-
ies, which in turn can rely on an appreciation of
quality and the passion of their suppliers. That is
why we are particularly glad that there are still
farmers like Friedhard Bühler and his Suleika.
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Leder für die Möbelherstellung kommt nicht nur aus Europa, sondern aus zahlreichen Regionen dieser Welt.
So unterschiedlich wie die verschiedenen Rinderrassen, ihre Weidegründe und Wachstumsbedingungen sind
aber auch ihre Lederqualitäten – und damit die Möbel, für die sie eingesetzt werden können.
ROTBUNTE FRISIAN
SCHWARZBUNTE HOLSTEIN
LIMOUSIN LIMOUSIN
ZEBU ZEBU
ANGUS ANGUS
GRAUVIEH GREY ALPINE
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012013
BRAUNVIEH BROWN ALPINE
SIMMENTALER FLECKVIEH SIMMENTALER FLECKVIEH
WASSERBÜFFEL WATER BUFFALO
HEREFORD HEREFORD
Leather for furniture manufacture does not only come from Europe but from numerous regions
of the world. The grades of leather however vary as much as the different breeds of cattle, their
pastures and conditions of growth – and so does the furniture for which they can be used.
WACHSTUMSREGIONEN
REGIONS WHERE CULTIVATED
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Die erste Überraschung, wenn man sich in
Ihrer Gerberei umsieht: Leder ist ja gar nicht
naturbraun!
Nein, im Naturzustand ist Leder von jener milchig
transparenten Farbigkeit, wie Sie sie beispielswei-
se von Trommelfellen her kennen. Seine Farbe
bekommt es erst durch die Gerbung.
Was genau geschieht dabei?
Bei der Gerbung werden lösliche Eiweiße der Tier-
haut herausgelöst und Gerbstoffe eingelagert, das
heißt: Eine verderbliche Tierhaut wird zu dau-erhaftem Leder konserviert. Die Technik selbst
ist über 100.000 Jahre alt und gilt als das älteste
Handwerk des Menschen überhaupt. Früher wur-
den beispielsweise Tannenzapfen, Eichen- oder
Fichtenrinden als Gerbstoffe genutzt; manche Na-
turvölker kauten Tierhäute auch, um sie anschlie-
ßend mit Fett zu gerben.
… eine Methode, die mittlerweile vermutlich et-
was aus der Mode gekommen ist.
Wir setzen bei der Gerbung hochwertige Mine-
ralgerbstoffe ein, die dem Leder zunächst einmaleine bläuliche Farbe geben. Nach dem Sortieren
wird es dann in einen dem Kundenwunsch ent-
sprechenden Farbton gefärbt. Leder, das lediglich
durchgefärbt wird, bezeichnet man als Anilinleder
oder naturbelassenes Leder. Für diese Qualität
eignet sich nur der kleinste, hochwertigste Teil der
Häute, weil beim Anilinleder jedes Naturmerkmal
wie Hornstoß, Insektenbiss oder eine Scheuerstel-
le zu sehen ist. Beim so genannten Semianilinleder
tragen wir auf die Lederoberfläche hauchdünn
Farbe und Lack auf, um die Strapazierfähigkeit des
Leders zu erhöhen. Diesen Teil der Lederherstel-lung nennt man „Zurichtung“. Bei korrigierten Le-
dern wird die Oberfläche vor der Zurichtung leicht
angeschliffen.
Wenn man Gerberei hört, denkt man an Ge-
stank, Abwasser und verdreckte Flüsse. Davon
ist bei Ihnen aber wenig zu sehen.
Was Sie in unserer Wasserwerkstatt riechen, ist
der ganz normale Stallgeruch, vermischt mit je-
nem des abgebauten Eiweßes. Und für den Gerb-
vorgang benötigt man in der Tat große Mengen
Wasser, weshalb sich Gerbereien traditionell an
Was macht eine Kuhhaut zum hochwertigen Möbelbezugsstoff? Warum liefern glückliche Kühe
gutes Leder? Und woran erkennt man zweifelsfrei ein echtes Anilinleder? Antworten von Volker
Nagel, Geschäftsführer bei Gmelich & Söhne im baden-württembergischen Grossbottwar – einer
jener Gerbereien, die ¥ mit Leder beliefern. What makes a cowhide into a high-grade upholstery material? Why do happy cows make good lea-
ther? And how do you recognise genuine aniline leather for certain? Answers from Volker Nagel,
Managing Director at Gmelich & Söhne in the Baden-Württemberg town of Grossbottwar – one of
the tanneries that supply ¥ with leather.
014015
ZwischenkontrollplatZ in der Gerberei Gmelich IntermedIate checks at the GmelIch tannery
„GUtes leder ist heUte eine“GOOd leatherechte raritÄt.“
Is a real rarIty nOWadays.”
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Bächen und Flüssen angesiedelt haben. Heute
nutzen wir Regenwasser und Wasser aus eigenem
Brunnen, und wenn es am Ende des Produktions-
prozesses unsere Kläranlage in Richtung kommu-
naler Kläranlage wieder verlässt, ist es sauberer
als ein häusliches Abwasser. Bei der Zurichtung
wiederum setzen wir ausschließlich wasserlösliche
Farben ein, einen Teil unserer benötigten Energie
erzeugen wir im eigenen Blockheizkraftwerk. Die
Europäische Union weist uns als Referenzbetrieb
in Sachen ökologischer Standards aus.
All das könnten Sie im Ausland sicher wesent-
lich billiger und einfacher haben.
Das stimmt, und die hohen deutschen Umweltauf-
lagen haben auch dazu geführt, dass es hierzulan-de nur noch fünf größere Gerbereien gibt, die wie
wir sämtliche Verarbeitungsschritte von der Haut
bis zum fertigen Leder durchführen. Andererseits
können wir nur hier jene über Jahre hinweg kons-
tante Qualität garantieren, die Kunden wie COR
von uns verlangen.
Was ist am Standort Grossbottwar so wertvoll?
Zum einen kontrollieren wir hier selbst, welche
Chemikalien bei Gerbung, Färbung und Zurich-
tung zum Einsatz kommen und welche nicht. Das
könnten wir nicht, wenn wir – wie es heute nichtselten der Fall ist – irgendwo in der Welt gegerbte
Häute einkaufen und lediglich weiterverarbeiten
würden. Zum Anderen kaufen wir hier die Häute
in einem Umkreis von wenigen hundert Kilome-
tern und vor allem vom Simmentaler Vieh ein,
das weltweit mit die besten Häute liefert. Simmen-
taler Vieh ist sehr groß, die Bullen werden hier in
Süddeutschland bis zu 1.300 Kilogramm schwer
und bieten damit jene großflächigen Häute, die
man für hochwertige Polstermöbel mit großen
Lederflächen benötigt. Außerdem arbeiten wir
hier mit Händlern, Schlachthöfen und Bauern zu-sammen, die wir bereits seit Jahren kennen.
Warum ist das so wichtig? Kuhhäute werden
heute ja rund um die Welt in gekühlten Contai-
nern gehandelt und transportiert.
Leder ist letztendlich ein Nebenprodukt der
Fleischherstellung. Das bedeutet: Wir sitzen am
Ende einer langen Produktionskette, auf deren
vorangegangene Stationen wir nur sehr geringen
Einfluss haben. Zudem sieht man es der Kuhhaut
nicht an, welche Zeckenbisse oder Sonnenbrände,
Adern oder Narben von einem Mistforkenstoß sich
unter ihrem Fell verbergen. Für uns gleicht der
Häuteeinkauf daher einer Art Glücksspiel. Ob eine
Haut überhaupt für die Polstermöbelproduktion
in Frage kommt, wissen wir erst nach dem Äscher-prozess, in dem die Haare entfernt werden. Wir
müssen deshalb darauf vertrauen, dass unsere Lie-
feranten die Tiere ordentlich ernähren, artgerecht
halten und gut behandeln. Und die Wahrschein-
lichkeit ist zumindest höher bei Partnern, deren
Qualität wir seit Jahren kennen und schätzen.
Ergeben glückliche Kühe also das bessere Leder?
Jein, denn argentinische Zebus oder kalifornische
Angus-Rinder, die frei in der Prärie aufwachsen,
leben sicherlich auch ein glückliches Leben. Bei
Wildtieren weist die Haut aber meist derart vieleHeckenrisse oder Kampfspuren auf, so dass wir
sie einfach nicht für unsere hochwertigen Pro-
dukte verwenden können. Auf der anderen Seite
stellen wir aber auch fest, dass Tiere aus euro-
päischer Massentierhaltung oft eine geringere
Qualität aufweisen als jene, die vom Bauern noch
mit Namen benannt und mit der Hand gestriegelt
wurden. Insofern ist das Bauernsterben nicht nur
für die Tiere, sondern auch für uns ein großes
Problem. Nur noch zehn Prozent der Häute sind so
gut, dass wir sie zu naturbelassenem Leder verar-
beiten können.
Würden Sie sagen: Ein perfektes Leder gibt es
gar nicht?
Unter 1000 Häuten findet man vielleicht zwei oder
drei, die absolut makellos sind. Natürlich lassen
sich Naturmerkmale mehr oder weniger mit Far-
be kaschieren, was wir beim gedeckten Leder ja
auch tun. Je mäßiger allerdings die Qualität des
Ursprungsmaterials, desto mehr Material und
Arbeitsschritte müssen in der Weiterverarbeitung
aufgewandt werden, um es in ein ansehnliches Le-
der zu verwandeln.
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die „wasserwerkstatt“, in der die kUhhaUt GereiniGt Und GeGerbt wird (links oben), stÄrkemessUnG mit dem dickometer (oben rechts) Und die drUckmaschine, die einem leder Farbe verleiht (Unten)
the beamhOuse, Where the cOWhIde Is cleaned and tanned (tOp left), measurInG thIckness WIth the thIckness GauGe (tOp rIGht) and the press WhIch GIves leather Its cOlOur (belOW).
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„wetblUe“ heisst das leder, wenn es die chromGerbUnG verlÄsst. es wird Gestapelt (oben links), GeFalZt (oben rechts) Und nach der dUrchFÄrbUnG noch einmal GenaU kontrolliert (Unten).
„Wetblue“ means leather as It leaves the chrOme tannery. It Is stacked (tOp left), fOlded (tOp rIGht) and checked very carefully Once mOre after It has been dyed (belOW).
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Warum ist ein naturbelassenes Leder dann
teurer?
Weil es seltener ist. Nach dem Äscherprozess,
dem Spalten und Gerben sortieren wir unsere
Leder nach strengen Kriterien aus. Die schlech-
testen Häute verarbeiten wir gar nicht weiter,
sondern verkaufen sie gleich an andere. Nur die
besten Qualitäten taugen zum Möbelleder, und
nur die oberste Kategorie zur Weiterverarbeitung
zu naturbelassenem Leder.
Paradoxerweise ist dieses edelste Leder gleich-
zeitig das empfindlichste.
Sicher, und letztendlich muss sich der Kunde
entscheiden, welches Leder seinen Wünschen
am besten entspricht. Sie können das mit einem
edlen Dielenboden vergleichen: Wenn Sie ihn
lediglich ölen oder wachsen, bekommen Sie einsehr schönes, natürliches Material, das aber auch
empfindlich auf Umwelteinflüsse reagiert. Je mehr
Sie die Holzoberfläche lasieren, lackieren oder
anderweitig zudecken, umso strapazierfähiger
wird sie – aber umso mehr verliert sie auch ihren
ursprünglichen Charakter. Genauso ist es beim Le-
der, wo es ganz unterschiedliche Charakteristika
und Qualitäten gibt. Das Problem: Mit dem Siegel
„Echt Leder“ dürfen sich heute alle möglichen Qua-
litäten schmücken. Das macht für den Kunden die
Unterscheidung so schwer.
Woran erkennt man, ob es sich um ein natur-
belassenes oder ein gedecktes Leder handelt?
Beim naturbelassenen Leder können Sie noch jede
einzelne Pore mit bloßem Auge erkennen. Wenn
Sie mit dem Fingernagel darüberfahren, hinter-
lassen Sie eine Spur, die sich aber beim Gebrauch
selbst wieder zurechtpoliert. Gedecktes Leder
hingegen ist gegen mechanische Einflüsse besser
geschützt, Beschädigungen in der Oberfläche sind
jedoch irreparabel.
Wo findet man Leder aus Ihrer Gerberei, wennnicht auf der Sitzfläche eines COR-Möbels?
Unter anderem in den Privatjets einiger Staatsprä-
sidenten, auf Luxusschiffen, in den Erste-Klasse-
Abteilen von Zügen, den Lounges einiger Flughä-
fen, Regierungsgebäuden, Theatern, in diversen
deutschen Fußballstadien, auf den Möbeln von
Premium-Polstermöbelherstellern – einfach über-
all dort, wo ein besonderes Augenmerk auf beson-
ders gute Qualität gelegt wird.
The first surprise on looking around in your tan-
nery: leather isn’t even naturally brown at all!
No, in its natural state leather has the same milky
transparent colouring that you are familiar with
from drum skins for instance. It gets its colour
from the tanning.
What exactly happens in this process?
In the tanning process soluble proteins from the
animal hide are dissolved and tanning agents are
deposited, which means: a perishable animal hide
is preserved and converted into durable leather.
The method itself is over 100,000 years old and is
considered one of the oldest of all human crafts.
For instance in the old days pine cones, acorns or
fir bark were used as tanning agents; some primi-
tive peoples also chewed animal skins in order to
tan them with fat later.
… a method we suppose has now gone out of
fashion somewhat.
We rely on top quality mineral tanning agentsin the tanning process, which will first give the
leather a bluish colour. After a rejection process
it is then dyed in the shade required by the custo-
mer. Leather that is just dyed all the way through
is termed aniline or untreated leather. Only the
smallest, highest quality part of hides is suitable
for this grade, because with aniline leather every
natural feature such as horn marks, insect bites
or chafing is visible. With so-called semi-aniline
leather we apply a very fine layer of pigment and
paint to the upper surface of the leather in order
to make the leather more hard-wearing. This stageof leather production is termed “dressing”. With
corrected leathers the surface is buffed lightly be-
fore dressing.
When you hear the word tannery, it makes
you think of stench, waste water and polluted
rivers. But there’s not much of this to be seen
round here.
What you smell in our beamhouse is the perfectly
normal smell of stables, mixed with that of protein
that has been broken down. And it is a fact that
you need large quantities of water for the tanning
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process, which is why tanneries were traditionally
situated on streams and rivers. Nowadays we use
rainwater and water from our own well, and when
at the end of the production process it leaves our
sewage treatment plant for the communal sewa-
ge plant it is cleaner than domestic waste water.
Then again in dressing we only use water-soluble
dyes, and part of our energy requirements is ge-
nerated in our own block heating and generating
plant. The European Union designates us as a re-
ference facility as far as ecological standards areconcerned.
No doubt you could get all that much cheaper
and more simply abroad.
That’s true, and the stringent German environ-
mental standards have led to only five major tan-
neries remaining in this country, which can carry
out all the processes starting from the hide to the
finished leather, as we do. On the other hand, only
here can we guarantee for years on end that con-
sistent quality that customers like COR demand
from us.
What’s so precious about Grossbottwar as a
production site?
On the one hand we ourselves control which che-
micals are used in tanning, dyeing and dressing
and which aren’t. We would be unable to do this if
we – as is not infrequently the case today – purcha-
sed tanned hides from anywhere in the world
and just finished the processing. Another factor
is that we buy the hides in a radius of a couple of
hundred kilometres from here and mainly from
Simmentaler cattle, which provide among the besthides in the world. Simmentaler cattle are very
large, the bulls here in Southern Germany grow to
1,300 kg in weight and so supply those large hides
that are necessary for high-quality upholstered
furniture with large leather surfaces. What is
more we work together with dealers, slaughter-
houses and farmers here who we have known for
years.
in den so Genannten millFÄssern (oben rechts) wird das GeFÄrbte leder trocken Gewalkt Und erhÄlt weichheit Und Fülle. aUF böcken GelaGert (links) GelanGt es ZUm versand.
the dyed leather Is dry-mIlled In sO-called dry drums (tOp rIGht) and acquIres sOftness and a relaxed surface. It Is sent fOr shIpment stOred On pallets (left).
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Why is that so important? Cowhides are traded
and transported today all over the world in re-
frigerated containers.
Leather is after all a by-product from meat
production. This means: we are at the end of a
long production chain, and only have very little
influence over the preceding stages. Furthermore
you cannot tell from a cow hide whether there are
any tick bites or sunburn, veins or scars from a
pitchfork are hidden under its coat. As far as we
are concerned hide purchasing is something of
a gamble. We will only know whether a hide can
even be considered for use in the manufacture of
upholstered furniture after the flaying process, in
which hair is removed. So we need be sure that our
suppliers feed their animals properly, raise them
in their natural environment and treat them well.
And the probability of this is at least higher with
partners whose quality we have known and appre-
ciated for years.
Do happy cows really result in better leather?
Yes and no, since Argentine zebu or Californian
Angus cattle that are raised free on the prairie do
certainly live a happy life too. However, as wild
animals, their hides usually have so very many
tears from hedges or scars from fights that we sim-
ply cannot use them for our high-quality products.On the other hand we have noticed that animals
from intensive livestock farming in Europe are
frequently of a lower quality than those who were
still known to the farmer by name and were groo-
med by hand. Insofar, the disappearance of far-
mers is not only a major problem for the animals
but also for us. Now only ten per cent of hides are
still good enough for us to be able to process them
to make untreated leather.
Would you say: there is no such thing as
perfect leather? From among 1,000 hides you can find perhaps two
or three which are absolutely flawless. Of course
natural features can be more or less disguised
with paint, which is just what we do with pigmen-
ted leather. However the more average the quality
of the original material, the more material and
work stages are required for further processing, in
order to transform it into presentable leather.
Why is untreated leather more expensive then?
Because it is rarer. After the flaying process, split-
ting and tanning we sort out our leathers accor-
ding to stringent criteria. We do not even process
the worst hides any further, but sell them straight
on to others. Only the best grades are suitable
for upholstery leather, and only the top class for
further processing as untreated leather.
Paradoxically it is this finest leather that is si-
multaneously the most delicate.
Of course, and in the end it is the customers who
must decide which leather is best for them. You
can compare it with a fine hardwood floor: if you
just oil or wax it, you will end up with a very beau-
tiful, natural material, which will however also
react sensitively to outside influences. The more
you glaze, varnish or otherwise finish the surface
of the wood, the more robust it will become – but
the more it will also lose its original character. It
is exactly like this with leather, where there are
quite different characteristics and grades. Thedifficulty: all possible grades are today allowed to
adorn themselves with the “Genuine leather” seal.
This is what makes it so hard for the customer to
recognise the difference.
How do you recognise whether the leather is
untreated or pigmented?
With untreated leather you can recognise each
single pore with the naked eye. If you go over it
with your finger nail, you will leave a mark, which
will polish itself away again during wear. In con-
trast pigmented leather is better protected againstmechanical influences, but damage to the upper
surface is irreparable.
Where can leather from your tannery be found,
if not on the seat of COR furniture?
Among other places, in the private jets of a few pre-
sidents, on luxury liners, in the 1st class compart-
ments of trains, in some airport lounges, govern-
ment buildings, theatres, in various football stadi-
ums, in furniture from manufacturers of premium
upholstered furniture – just anywhere that special
attention is paid to particularly high quality.
020021
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Über ün Dutzend unterschiedliche Leder nden sich in der ¥-Lederkollektion –
von groben, standigen Naturledern bis zu einen, ast ligranen gedeckten Qualitäten.
Zwischendrin wiederum nden sich so viele unterschiedliche Stärken, Oberfächen und
Farben, dass die Orientierung manchmal ast ein bisschen schwerällt. Viel einacher
wird es allerdings, wenn man um das Ordnungssystem des Leders weiß.
Sämtliche Leder lassen sich nämlich in drei große Ledergruppen einteilen: Neben natur-
belassenen, anspruchsvollen PURO-Ledern sind das die gedeckten und pfegeleichten
DURA-Qualitäten sowie die SEMI-Leder, die so etwas wie die goldene Mitte zwischen
beiden darstellen. Weitere wichtige Unterscheidungsmerkmale sind Stärke, Oberfä-
chenstruktur und die Beschaenheit des Leders. Das klingt kompliziert, bedeutet aber
nichts anderes, als dass sich durch Kombination dieser Kriterien ür jeden Geschmack
und jede Funktion das richtige Leder nden lässt. Eine Materialkunde.
There are over fve dozen dierent leathers in the ¥ leather collection – rom coarse,
frm natural leathers down to fne, almost gossamer, pigmented grades. In between the
two are so many dierent thicknesses, suraces and dyes that it ’s sometimes rather
hard to fnd your bearings. However it ’s all much easier i you’re amiliar with the grad-
ing system or leather.
All leathers can be classifed in three main groups o leather: apart rom untreated, up-
market PURO leathers these are the pigmented and easy-care DURA grades as well as
the SEMI leathers, which represent something akin to the happy medium between the
two. Further important distinguishing eatures are thickness, surace structure and the
nature o the leather. That all sounds complicated but means nothing other than that
by combing these criteria it is possible to fnd the right leather or every taste and every
purpose. That’s what you need to know about leather.
022023
MATERIALKUNDE
CHARACTERISTICS OF MATERIAL
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Zugegeben, wir sind Fans. Für uns geht nichts
über die warme, echte Anmutung eines PURO-
Leders, der hochwertigsten aller Lederqualitäten.
PURO-Leder wird nach dem Gerben lediglich
durchgeärbt und ansonsten so belassen, wie
Natur und Wetter es geschaen haben – inklusive
Narbenbild, eventueller Kratzer und sonstiger
Naturmerkmale. Keine Farbschicht verdeckt seine
Oberfäche, kein Lacknishing verschließt seine
Oberfäche, weswegen es über eine derart weiche
Haptik verügt, dass sich ein PURO-Leder mit
geschlossenen Augen erspüren lässt. Als reinesNaturmaterial gleicht es sich auch schnell der
Körperwärme an. Daher wirkt es im Winter nicht
kühl und auch am heißesten Sommertag nicht
rutschig-schwitzig. PURO-Leder ist, mit anderen
Worten, das authentischste Leder überhaupt.
Als lebendigem Material geht es ihm aber auch
wie allem Lebendigen: Es verändert sich im Laue
der Zeit. Einem mit PURO-Leder bezogenen Sessel
oder Soa wird man es nach einigen Jahren an-
sehen, wo Handfächen und Köpe geruht haben.
Es wird überall dort heller sein, wo es dem
Sonnenlicht ausgesetzt war, und dunkler an jenen
Stellen, an denen Kissen oder Decken lagen. Es
wird eine gewisse Patina auweisen und mit unver-
meidlichen Flecken (die von seiner oenen
Oberfäche leicht augenommen werden) vom
Leben erzählen, das mit und au ihm gelebt wurde.
All das muss man wissen. Zu bedenken ist auch,
dass ür naturbelassene Leder nur die besten,
sorgältig ausgewählten Rinderhäute verwendet
werden können. Das Prädikat PURO steht deshalb
ür die kostspieligste, gleichzeitig aber empnd-
lichste Lederqualität. Naturgemäß weist eineLederhaut ganz unterschiedliche Strukturen au:
Im Nackenbereich ist sie altiger, am Rücken
ebenmäßiger, und diese Unterschiede sieht man
dem ertigen Möbel an.
Manche Kunden sagen: Gerade diese Lebens-
spuren machen ein Anilinleder (wie PURO-Qualität
traditionell genannt wird) ja so unvergleichlich.
Andere wünschen sich eher einen Lederbezug,
der pfegeleicht und möglichst veränderungsresis-
tent ist. Ihnen empehlen wir ein SEMI- oder DURA-
Leder.
Admittedly we’re ans. As ar as we’re concerned
there’s nothing to beat the warm, genuine appea-
rance o PURO leather, the top o the line o all
leather grades. Ater tanning PURO leather is just
dyed throughout and is in other respects let as
nature and the elements have made it – including
grain, any scratches and other natural eatures.
There is no layer o pigment applied to cover the
surace, no lacquer fnishing to seal the surace,
which is why it has such a sot eel that you can
tell PURO leather with your eyes closed. As a pure
natural material it adjusts to body temperaturequickly. So in winter it doesn’t seem cool and even
on the hottest summer day it won’t be slippery and
sweaty. PURO leather is in other words the most
authentic leather o all.
As a living material it is like all living creatures:
it changes over time. With an armchair or soa
upholstered in PURO leather you will be able to tell
ater a ew years where the palms o hands and
heads have laid. It will be paler wherever it was
exposed to sunlight and darker in those places
where there were cushions or blankets.
It will show a certain patina and with the inevitab-
le stains (which are absorbed easily by its open
surace) will tell o the lie that has been lived with
and on it.
You need to be aware o all o this. You should
also consider that only the best, careully selected
cowhides can be used or ull-grain leather. The
PURO label stands thereore or the most costly
and, at the same time, most delicate grade o
leather. By nature a leather hide has dierent
structures. It has more creases in the neck area,
is more even on the back and these dierences
can be seen on the fnished urniture.
Some customers say: it is just these marks rom
lie that make aniline leather (as the PURO grade
is traditionally called) so unrivalled. Others would
rather have leather upholstery that is easy-care
and as resistant to change as possible. We recom-
mend a SEMI or DURA leather to them.
NATÜRLICH, WERTIG, ECHT NATuRAL, HIgH-quALITy, gENuINE
PURO
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Grob gesagt, teilt sich die Welt des Leders in zwei
Hälten: Naturbelassene PURO-Leder stehen au
der einen, zugerichtete DURA-Leder au der ande-
ren Seite. SEMI-Leder wiederum nden sich exakt
in der Mitte. Sie werden genau wie ein PURO-
Leder durchgeärbt, danach aber wie DURA-Leder
mit einer hauchdünnen Farbschicht abgedeckt.
Diese ist allerdings deutlich einer als bei stark
pigmentierten Ledern.
SEMI-Leder verügt daher immer noch über einen
angenehmen Gri, eine atmungsaktive Oberfäche,mitunter hat es auch das natürliche Narbenbild
wie ein PURO-Leder. Andererseits gewährt seine
eine Lackschicht einen gewissen Schutz vor
Flecken und Flüssigkeiten. Zudem ist es arblich
einheitlicher und weniger lichtempndlich als ein
PURO-Leder. Man könnte auch sagen: SEMI-Leder
vereint das Beste aus beiden Welten.
To put it roughly, the world o leather is divi-
ded into two halves: untreated, ull-grain PURO
leathers on the one hand, fnished DURA leathers
on the other. However SEMI leathers are right in
the middle. They are dyed throughout like PURO
leather, but aterwards they are covered with an
extremely thin layer o pigment like DURA leather.
This is however signifcantly fner than with heavily
pigmented leathers.
SEMI leathers thereore still have a pleasant
handle, a breathable surace, occasionally eventhe natural grain like PURO leather. On the other
hand its fne topcoat grants a certain protection
against stains and liquids. In addition it is more
evenly coloured and less sensitive to light than
PURO leather. You could also say: SEMI leather
combines the best o both worlds.
GRIFFIG, GEFÄLLIG, GESCHÜTZT LuxuRIOuS FEEL, pLEASINg, pROTECTEd
026027
SEMI
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DURA-Leder sind die Pragmatiker unter den ¥-
Ledern: dauerhat, pfegeleicht, unktional und
so unkompliziert, wie ein echtes Leder überhaupt
nur zu sein vermag. Zu verdanken ist dies einer
deckenden Farbpigmentschicht, mit der das
DURA-Leder nach dem Gerbprozess überzogen
wird. Unter dieser Schicht verschwinden Poren,
Narbenbild, aber auch Hornstöße und andere Na-
turmerkmale der Rinderhaut vollständig. Manchen
DURA-Ledern wird daher im Anschluss wieder ein
künstliches Narbenbild augeprägt.
Nebenbei hat diese Deckschicht, der DURA-Leder
seinen Beinamen als „gedecktes Leder“ verdankt,
auch einen schützenden Eekt. Sie hält Flüssig-
keiten und einallendes Licht weitgehend, weshalb
DURA-Leder generell strapazierähiger, licht-
echter und veränderungsresistenter ist als seine
naturbelassenen PURO-Verwandten. Wird diese
Deckschicht jedoch zerstört, ist es Feuchtigkeit
und Licht schutzlos ausgesetzt.
Genauso wenig wie Wein- oder Kaeefecken
ins Leder eindringen können, vermögen es aber
auch Körperwärme und -euchtigkeit. DURA-Leder
mutet deshalb artizieller an als SEMI- und PURO-
Leder, an wirklich heißen Tagen transpiriert man
eher au ihm, an kalten kann es leicht kühl wirken.
Seine Haptik ist durch die Deckschicht zudem
etwas härter und spröder als jene von SEMI- oder
PURO-Ledern.
DURA-Leder eignet sich ideal ür alle Einsatzorte,
an denen Dauerhatigkeit und Perektion geragt
sind – Repräsentanzen, Büros und Showrooms
beispielsweise, aber auch überall dort, wo Möbel
stark strapaziert oder häug dem Licht ausgesetztwerden. Außerdem legen wir es all jenen ans
Herz, die sich ür ein helles, möglicherweise sogar
weißes Ledermöbel entschieden haben – schließ-
lich sind Verschmutzungen au Dauer nahezu
unvermeidlich, au einem DURA-Leder aber noch
am ehesten wieder zu enternen.
Übrigens: Anders als mancher Billigproduzent är-
ben wir unsere DURA-Leder vor dem Autrag der
Deckschicht komplett durch, so dass sie auch an
ihren Nähten und unter der Deckschicht dieselbe
Farbigkeit auweisen. Das bedeutet: Bei normalemGebrauch ist eine DURA-Lederoberfäche verände-
rungsresistenter als jede andere.
DURA leathers are the pragmatists among ¥
leathers: durable, easy-care, unctional and so un-
complicated, as only genuine leather can be. This
is thanks to a covering layer o pigment, which is
used to coat the DURA leather ater tanning. Pores
and grain vanish completely under this coating
but so do marks rom horns and other natural
eatures o cowhide. This is the reason why an
artifcial grain is applied again aterwards to some
DURA leathers.
This topcoat, which gives DURA leather its other name o pigmented leather, provides protection
as well. It keeps out liquids and incidental light
to a large extent, which is why DURA leather is in
general harder wearing, more lightast and more
resistant to change than its untreated, ull-grain
PURO relations. But i this topcoat is destroyed,
it will be exposed to moisture and light without
any protection.
However body heat and moisture can penetrate
the leather as little as wine or coee stains can.
So DURA leather appears more artifcial than SEMI
and PURO leather; on really hot days you’re more
likely to perspire on it, on cold days it may seem
cool. Its handle is also a little harder and more
brittle than that o SEMI or PURO leathers.
DURA leather is ideal or use in those places
where durability and perection are required–
representative ofces, branches and showrooms
or instance, but it is also at home anywhere that
urniture is subject to heavy wear or is requently
exposed to light. What’s more we would empha-
sise to all those who may have even decided to
choose pale-coloured or white leather urniture–
soiling is virtually unavoidable in the long term
ater all, but still easiest to remove rom DURA
leather.
By the way: other than with cheap products, we
dye our DURA leather all the way through beore
applying the topcoat, so that it has the same
colour at the seams and under the topcoat as well.
This means: in normal use a DURA surace will
be more resistant to change than any other.
DAUERHAFT, PFLEGELEICHT, ROBUST duRAbLE, EASy-CARE, RObuST
028029
DURA
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Die Leder unseres Sortiments verügen über Stärken zwischen 1,0 und 2,5 Millimetern. Das klingt nach
lediglich einem einen Unterschied, doch in der Wirkung macht diese hauchdünne Dierenz tatsächlicheinen enormen Unterschied. Dickeres Leder verleiht Möbeln eine solidere, stärkere, mächtigere Anmu-
tung. Wir empehlen es daher vor allem ür Modelle mit großen Lederlächen wie beispielsweise „Conseta“
oder „Arthe“. Ganz anders ist es bei Möbeln mit eineren Konturen. Au einem Stuhl beispielsweise würde
ein starkes Leder wirken wie ein schwerer Ledermantel am Körper einer zarten Frau. Filigranen Möbeln
tut man daher mit eineren Qualitäten einen größeren Geallen. Zu empehlen ist dünneres Leder auch bei
Möbeln mit ausgeprägten Nähten, wo ein dickes Leder auch buchstäblich dick autragen würde. Dickeres
Leder dehnt sich bei weitem nicht so stark wie zartes. Fachleute bezeichnen es daher auch als „standiges
Leder“. Wichtig zu wissen: Je dünner ein Leder und je größer die Sitzläche, desto ausgeprägter ist der so
genannte „Sitzspiegel“, den man beim Sitzen hinterlässt. Im Extremall kann dies zu Falten im Leder üh-
ren, die nach vielen Jahren auch brechen können.
STARK ODER ZART
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The leather in our range is available in thicknesses between 1.5 and 2.5 millimetres. That sounds like mere-
ly a ine dierence, but this waer-thin dierence actually has an enormous dierence in its eect. Thicker
leather gives urniture a more solid, tougher and heavier impression. We thereore recommend it above all
or models with large leather suraces like “Conseta” or “Arthe” or instance. It is quite a dierent matter with
urniture with iner contours. For instance thick leather would look like a heavy leather coat on the igure
o a petite woman. Fine urniture would be better o using more delicate grades. Thinner leather is also to
be recommended or urniture with distinct seams, where use o thick leather would literally be laying it on
too thick. Thicker leather does not stretch anywhere as much as thin leather. This is why proessionals call
it “irm leather”. An important point to note: the thinner the leather and the larger the surace o the seat, the
more pronounced the so-called dip in the seat that is let ater someone has sat on it. In the extreme, this
can lead to creases in the leather, which may even crack ater many years.
030031
TOugH OR dELICATE
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Ob Sie sich ür ein Leder mit glatter oder strukturierter Oberläche entscheiden, hat nichts mit Qualität,
Dauerhatigkeit oder Wertigkeit des Materials, sondern ausschließlich mit einem überaus individuellenKriterium zu tun: Ihrem ganz persönlichen Geschmack.Leder mit einem lacheren, glatteren Narbenbild
wirkt generell einer, eleganter und emininer. Es ist daher ür zarte, eingliedrige Modelle eher geeignet –
es sei denn, Sie möchten bei einem elegant konturierten Möbel ausdrücklich einen Kontrapunkt setzen,
indem Sie ihm eine grob strukturierte Lederoberläche geben.
Gröberes Leder hingegen mutet männlicher und rustikaler an. Seine Struktur erhält es durch die unter-
schiedlich ausgeprägten Hautpartien des Rindes. Am ebenmäßigsten ist sie zu beiden Seiten der Wirbel-
säule (des „Kammes“, wie die Ledermacher sagen), an der Halspartie ist es am gröbsten, an den Lenden
und Läuen häuig aserig. Bei PURO-Ledern sind diese unterschiedlichen Strukturen naturgemäß am
besten sichtbar.
Ein Sonderall ist geprägtes Leder, bei dem der Haut eine artiizielle, gleichmäßige Struktur augeprägt
wird. Genauso wie bei Leder mit einer natürlichen Struktur hat eine geprägte Oberläche den pragma-
tischen Vorzug, dass sie Gebrauchsspuren besser kaschiert als ein glattes Leder, au dem Kratzer ehersichtbar sind.
GLATT ODER STRUKTURIERT
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Whether you choose leather with a smooth or a textured surace has nothing to do with the grade, durability
or high-quality o the material, but solely with an altogether individual criterion: your very personal taste.
Leather with latter, smoother grain in general looks iner, more elegant and more eminine. It is thereore
better suited or delicate, inely detailed models – unless you deliberately want to add a counterpoint to a
piece o urniture with elegant contours, by giving it a coarsely structured leather surace.
On the other hand coarse leather appears masculine and more rustic. Its texture comes rom the dierent
textures on the main parts o the cow. It is most even on either side o the spine (the crest as the leather
makers say), coarsest in the neck area, and oten ibrous at the loins and legs. These dierent structures
are naturally most obvious in PURO leathers.
Embossed leather is a special case, where the hide is embossed with an artiicial, even structure. Just as
with leather which has a natural texture an embossed surace has the pragmatic advantage that it disguises
traces rom use better than smooth leather does, where scratches are more obvious.
032033
SMOOTH OR TExTuREd
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Von Natur aus ist die Oberläche eines Leders matt wie die Patina eines Naturpapiers. Die meisten ¥-
Kunden wünschen sich möglichst naturbelassene Leder und entscheiden sich daher auch ür matte Ober-lächen. Allerdings lässt sich mit einer glänzenden Appretur einem Möbel eine gewisse Eleganz verleihen.
Ein glänzendes, weißes Leder beispielsweise erinnert mitunter an den Schimmer von Perlmutt. Eine glän-
zend schwarze Couch wiederum wirkt ausgesprochen edel. Auch hier gilt also: ein jeder nach seinem
Geschmack. Einen gewissen Glanz erhält übrigens jedes Ledermöbel ganz von selbst durch seinen Ge-
brauch, und zwar an den Stellen, an denen es mit Textilien in Kontakt kommt. Es wird dort durchs Sitzen
und Be-Sitzen gewissermaßen poliert.
GLÄNZEND ODER MATT
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By its nature the surace o leather is matt like the patina o uncoated paper. Most ¥ customers want as
natural, untreated leather as possible and so choose matt suraces. However use o a glazed inish can lend
a certain elegance to urniture. White leather with a sheen or instance reminds you at times o the shimmer
o mother-o-pearl. Again a glossy black couch looks really exquisite. So here too it is a matter o: each to his
own taste. Incidentally any leather urniture acquires a certain sheen on its own rom wear in the places where
it comes into contact with textiles. In a certain sense it gets polished rom being sat on and its situation.
034035
MATT OR WITH A SHEEN
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ZECKENBISSE TICK BITES
HECKENRISSE SCARES FROM HEDGES
GABELSTICHE PITCHFORK MARKS
GESCHWÜR SORE
DUNGSTELLE (MISTPALETTE) MANURE PATCH
STALLVERLETZUNGEN COWSHED INJURY
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Man vergisst es leicht, aber am Anang eines echten Stück Leders steht immer die individuelle Biografe eines
Rindes. Je naturbelassener und wertiger das Leder ist, umso mehr können später noch Spuren dieser Biografe
in Form von Hornstößen, Mückenstichen oder Scheuerstellen sichtbar sein. Dabei handelt es sich aber genauso-
wenig um Fehler, wie die Patina einer wertvollen Antiquität ein Mangel ist – sondern um den Nachweis eines
unverälschten Originals.
It’s easy to orget but in the beginning a genuine piece o leather always originates rom the individual lie story o
one cow. The more natural and costly the leather is, the more visible the traces rom this lie story may be later in
the orm o horn marks, insect bites or chang. These are no more faws than the patina o an antique is a ault,– but rather evidence o a genuine original.
036
037
MASTFALTEN FAT FOLDS
HORNSTOSS SCAR MADE BY HORNS
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inhalt contents
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Problematisch wird es, wenn Susanne Schlenke
mal keinen Bock hat. Bei ¥ ist Frau Schlenke
zuständig ürs Kommissionieren des Leders, das
heißt: Sie sorgt daür, dass Leder immer in genau
jenen Farben und Qualitäten vorrätig ist, die sich
die Kunden ür ihr Möbel ausgesucht haben. Wird
so eine Charge dann aber in Rheda-Wiedenbrück
angelieert, müssen die im Schnitt 5,5 Quadrat-
meter großen Häute im Handumdrehen entpackt
und über große, hölzerne Böcke ausgehängt wer-
den. „Zusammengelegt bekommt risches Leder
unheimlich schnell Falten“, erklärt die Industrie-polstermeisterin, „die kriegt man nie wieder raus.
Deshalb nehmen wir in unseren Betriebserien
auch grundsätzlich kein Leder an. Schließlich wird
es gleich zu Anang auch noch einmal gründlich
kontrolliert.“
Kontrolle. Prüung. Und nochmals Prüung: Be-
gleitet man ein Stück Leder vom Ausgepacktwer-
den bis zu jenem Moment, in dem es das Polster
einer ertigen „Conseta“ oder die Lehne eines
auslieerungsreien „Circo“-Sessels schmückt,
stellt man est, dass die Möbellederproduktion im
Kern ein ortlauender Prozess des Aussuchens
und der Auslese ist. Sie ähnelt, wenn man so will,
einer Evolution im Schnelldurchlau, bei der nur
die Besten durchkommen. Die zweite Erkenntnis:
Ledersessel, -soas oder -kissen verlangen erheb-
lich mehr Mühsal und Material als ihre stoenen
Verwandten. Und dieser Auwand beginnt bereits
bei den Böcken, die zu Dutzenden um Frau
Schlenkes Arbeitstisch am Kopende der ¥-
Werkshalle parken.
Bevor eine Lederhaut nämlich au einen Bock
gelangt, wird sie ausgebreitet und von speziell
geschulten Mitarbeitern gründlich inspiziert.
„Sehen Sie mal hier!“, rut Frau Schlenke, die
gerade einen Packen milchweißen Bullenleders
au den Inspektionstisch wirt, „das hier sind
Spuren vom Fellchenkraulen, dem gegenseitigenJucken der Kälber mit den Zähnen. In Maßen ist
das in Ordnung, denn es gehört ja zum Naturma-
terial Leder. Weist eine Haut aber übermäßig viele
Risse, Narben oder Stiche au, lassen wir sie
zurückgehen.“ Geordert wird das Leder in
Chargen von 150 Häuten, was jener Menge ent-
spricht, die eine Gerberei in einem Fass ärben
kann – nur so lässt sich sicherstellen, dass sich
die Farbigkeiten der Häute auch tatsächlich
weitestmöglich entsprechen.
All dies wird in der Eingangskontrolle noch einmal
überprüt, und das ist eine wahre Herkulesarbeit.
Sämtliche 50.000 Häute, die ¥ im Jahr verar-
beitet, werden nämlich einzeln und ganz tradi-
tionell von Augen und Fingerspitzen erahrener
Mitarbeiter analysiert. Zwar gibt es mittlerweile
auch computergesteuerte Ledercutter, die mit
ihren Laseraugen eine Kuhhaut Quadratmillimeter
ür Quadratmillimeter abwandern und au Fehler
untersuchen. „Aber diese Hightech-Geräte“ weiß
Frau Schlenke, „sind nicht nur langsamer, son-
dern auch weitaus ungenauer als meine Kollegen
hier. Und Ungenauigkeit hat in der Lederprodukti-
on keinen Platz.“
038039
StanZEiSEn aUF DER „WaBE“ Die-cutting on the “honeycomb”
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Oberfächlich betrachtet, erinnert die darauol-
gende Stue der Lederproduktion an ein gutsor-
tiertes Archiv. Au Stangen und Metallgittern, den
so genannten „Waben“, warten hier hunderte von
Stanzeisen darau, hervorgeholt und aus Leder
gelegt zu werden. Für den Bezug jedes einzelnen
Sitzpolsters, jedes Kissens und jeder Armlehne
jedes einzelnen ¥-Möbels hat ein CAD-Compu-
ter die Schnittmaße hundertstelmillimetergenau
berechnet. Weil Leder sich ganz anders (nämlich
zumeist deutlich großzügiger) reckt als Sto, allen
auch die Ledermaße ganz anders (nämlich olge-
richtig knapper) aus. Jene ür weniger geragte
Möbelvarianten und Sonderanertigungen werden
in Pappschablonen übersetzt, um deren Konturen
herum das Leder per Hand mit einer so genannten
Rollenschneidemaschine ausgeschnitten wird. Für
alle gängigeren Modelle lässt ¥ bei einer orts-
ansässigen Werkstatt gusseiserne Stanzormen
mit rasiermesserscharen Unterkanten anertigen.
Sie werden aus dem Archiv hervorgeholt, sobald
das entsprechende Möbel verlangt wird.
Ist, sagen wir, ein zweisitziges „Nuba“-Soa ge-
ragt, greit Polsterer Norbert Kettelgerdes zur
Wabe, au deren Frontseite „Nuba, zweisitzig“
steht. Schaut sich die Lederhaut genau an.
Streicht sie glatt, prüt genau, ob und wo sie
unregelmäßige oder schadhate Stellen auweist.
Legt die „Nuba, zweisitzig“-Stanzormen dann so
aus Leder, dass eventuelle Problempunkte aus-
gespart werden und jene Abschnitte, die später
au dem Soa nebeneinanderliegen werden, eine
ähnliche Struktur auweisen.
Das Ganze erinnert ein bisschen ans weih-
nachtliche Keksebacken, wo es ja auch darum
geht, eine maximale Anzahl an Formen au einer
begrenzten Fläche unterzubringen – mit dem
Unterschied, dass sich beim Lederstanzen die
MaSSnEhMEn PER PaPPSChaBlOnE taking measurements using carDboarD pattern
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Reste nicht neu ausrollen und wiederverwenden
lassen. Alles, was außerhalb der Stanzormen
übrig bleibt, wird in Plastiksäcken gesammelt und
an Restehändler verkaut, die aus dem Verschnitt
Taschen, Schuhe oder Lederaccessoires ertigen.
Faustregel Nummer eins: Für einen Möbelbezug
aus Leder wird dadurch etwa doppelt so viel Roh-
material verbraucht wie ür einen textilen Bezug
desselben Modells. Faustregel Nummer zwei: Bei
PURO-Ledern, bei denen jedes Naturmerkmal zu
sehen ist, sind es noch einmal 20 Prozent mehr.
„Leder“, sagt Kettelgerdes, „ist nun mal kein
Rohsto von der Rolle. Das macht es ja gerade so
attraktiv – aber die Arbeit mit ihm auch besonders
auwändig.“
Ist alles getan, drückt Kettelgerdes au einen
roten Knop am Kopende der Maschine. Stan-
zen und Leder verschwinden ratternd unter der
Rollenstanze, es macht „pt“ und wie Kekse aus
dem Backoen kommen die sauber ausgestanzten
Schnittormen zurück aus dem Schlund der Ma-
schine gerattert. Würde man sie aneinanderhe-
ten und mit Watte auspolstern, könnte man jetzt
schon die unverkennbare Kontur eines „Nuba“-
Zweisitzers ausmachen.
Norbert Kettelgerdes aber sammelt die Schnittstü-
cke sorgältig au, legt sie in eine Wanne und trägt
sie in die nächste Halle – zur Näherei.
Bevor die Einzelteile dort zu Polstern, Kissen und
Lehnen zusammengenäht werden können, werden
sie … genau, noch ein weiteres Mal kontrolliert.
Mit einer speziellen Schleimaschine werden dann
ihre Säume ausgedünnt, denn das ein bis zwei
Millimeter dicke Leder könnten selbst die Spe-
zial-Ledernadeln nicht durchdringen, mit denen
hier gearbeitet wird. Außerdem wird au diese
Weise vermieden, dass Nähte, an denen mehrere
VORBEREitUnG FÜRS ROllEnStanZEn preparations for reel cutting
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Lederstücke aueinandertreen, zu dick autragen.
Die Bezüge von Modellen wie Conseta, Nuba und
Arthe versehen die Näherinnen zudem mit dem
¥-typischen Einschlagkeder, jener fexiblen
Kunststoschiene, dank derer Kunden ihren Soa-
bezug leicht wechseln, reinigen oder austauschen
können.
„Verheiraten“ nennt man in der Automobilindus-
trie jenen Produktionsschritt, bei dem Karosserie,
Motor und Innenteile erstmals zusammenkom-
men. Bei ¥ ist es die Polsterei, in der die selbst
geertigten Corpora, die Polster und der nunmehr
ertige Lederbezug zu einem vollständigen Möbel
zusammengeügt werden. Nachdem Gestellbau,
Lederzuschnitt und Näherei viele Stunden mit den
Vorarbeiten verbracht haben, nimmt das Möbel
in der Polsterei nun sichtbar Konturen an. Meist
wird es auch bereits sehnlichst von einem Kunden
erwartet. Bevor er es aber vom Vertrieb in Emp-
ang nehmen kann, muss es noch die penibelste
Prüung bestehen – die Endabnahme.
Au einer exakt nivellierten Bodenplatte (die
jedes noch so minimale Kippeln verraten würde)
und unter wattstarker Neonbeleuchtung (die
hellem Tageslicht nachempunden ist und jede
Unregelmäßigkeit der Oberfäche schonungslos
entlarvt) wird hier jedes Soa, jeder Sessel und
jede Garnitur komplett augebaut. Mit Bleistit und
Checkliste in der Hand schreitet Endkontrolleur
Christian Demuth um das Möbel herum, zupt an
den Kissen, prüt, ob Farbigkeit und Struktur des
Lederbezugs wirklich einheitlich wirken, ob Polster
und Nähte richtig sitzen und die Füße exakt den
Kundenwünschen entsprechen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hat jedes Leder ein
halbes Dutzend Kontrollen hinter sich gebracht.
FiniShinG DES ZUSChnittS finishing the cut-out
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Aus einem lebendigen und immer unterschied-
lichen Natursto ist ein wertiges, langlebiges
Bezugsmaterial geworden, das trotz aller Verarbei-
tung und Prüung immer noch einzigartig wirkt.
Es ist perekt und lebendig zugleich. „Das Bemer-
kenswerteste aber“ meint Demuth, während er
zurieden Häkchen um Häkchen au seine Liste
setzt: „Man sieht ihm den Auwand, der in ihm
steckt, eigentlich gar nicht mehr an.“
Ms Schlenke is in charge o commissioning or
leather at ¥, which means: she makes sure that
leather is always in stock in exactly those colours
and grades that customers have selected or their
urniture. When a batch is then delivered in Rhe-
da-Wiedenbrück, the hides, which are on average
5.5 square metres big, need to be unpacked in no
time at and hung out on large, wooden trestles.
“When it’s olded resh leather develops creases
very ast”, explains the master cratswoman or
upholstery, “and it’s impossible to get them out
again. This is why we never accept any leather du-
ring annual actory holidays. Ater all it is checked
again thoroughly at the start.”
Check. Inspection. And yet another inspection:
i you were to accompany a piece o leather rom
being unpacked to that moment when it decorates
the upholstery o a fnished “Conseta” or the arm
o a “Circo” armchair ready or delivery, you would
notice that urniture leather production is essenti-
ally a continual process o selection and rejection.
I you like, it is similar to ast-track evolution,
where only the fttest survive. The second realisati-
on: leather armchairs, soas or cushions require
sub-stantially more trouble and material than
their abric relations. And this eort starts right
at the trestles which are parked in their dozens
around Ms Schlenke’s desk at the top o the
COR workshop.
DiE nÄhEREi the sewing room
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a cowhide one square millimetre by one square
millimetre and check or aws. But these high-
tech machines, as Ms Schlenke is aware, “are not
only slower, but also ar less accurate than my
colleagues here. And there is no room or inaccu-
racy in leather production.“
Viewed superfcially the ollowing stage in lea-
ther production reminds one o a well arranged
archive. Hanging on rods and metal screens, the
so-called honeycombs, hundreds o die cutters
are waiting to be etched and to be laid on the
leather. A CAD computer has calculated the
dimensions down to the hundredth o a millimetre
or the cover o each single upholstered seat, each
In act beore a hide lands on a trestle, it is spread
out and inspected thoroughly by specially trained
sta. “Take a look at this”, calls Ms Schlenke, who
is just throwing a pack o milky white bull leather
onto the inspection table, “these here are marks
rom the calves scratching each others’ coats with
their teeth. To a certain extent this is alright, as it
belongs to natural leather ater all. But i a hide
has an exceptional amount o scratches, scars or
bites we will send it back”. The leather is ordered
in batches o 150 hides, which corresponds to the
amount that a tannery can dye in one drum – this
is the only way o making sure that the colours
o the hides do in act match as ar as possible.
All this is checked once again in the incoming
goods check, and that is really a Herculean task.
All 50,000 hides that ¥ processes annually
are appraised, one by one in the traditional way
by sight and with the fngertips o experienced
sta. There may well be computer-assisted leather
cutters nowadays, which with their laser eyes scan
FiniShinG DES ZUSChnittS finishing the cut-out
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cushion and each armrest or each single piece
o ¥ urniture. Because leather stretches quite
dierently (to be specifc, usually much more) to
abric, the leather sizes are also quite dierent (to
be specifc, smaller, as is obvious). Those or less
requently required urniture models and custom
designs are transerred to cardboard patterns in
order to cut the leather out around their outline by
hand with a so-called reel cutter. For all the more
common ones ¥ has cast iron die cutting orms
manuactured especially at a local workshop with
razor-sharp bottom blades. They are etched rom
the archive as soon as the corresponding item o
urniture is requested.
Let’s say a two-seater “Nuba” soa is requested,
then the upholsterer Norbert Kettelgerdes will take
hold o the honeycomb, on the ront o which is
a label “Nuba, two-seater”. Takes a close look at
the hide. Flattens it, checks exactly whether and
where it has any irregularities or damaged spots.
Places the “Nuba, two-seater” die-cutting orm on
the leather so that any problem spots will be let
out and any sections that will later be adjacent on
the soa have similar texture.
The whole thing reminds you a little o baking
Christmas cookies, when it’s important to get
as many shapes out o a limited area – with the
dierence that in die cutting leather, the remnants
can’t be rolled out and re-used. Everything that
is outside the die cutting shapes is collected and
sold to remnants dealers, who make bags, shoes
or leather accessories rom the remnants. Rule o
the thumb number one: about twice as much raw
material is used or a leather upholstery covering
than or a abric covering or the same model.
Rule o the thumb number two: with PURO leather,
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where every natural eature is visible, this is 20
per cent more again. “Leather” says Kettelgerdes,
“simply isn’t a raw material o the roll. That is
what makes it so attractive – but working with it is
especially complicated.”
Once it’s all ready, Kettelgerdes pushes a red but-
ton at the top end o the machine. Die-cutter and
leather disappear rattling under the roller cutter,
there’s a “pt” sound and the cleanly cut shapes
come shooting back rom the jaws o the machi-
ne just like cookies out o the oven. I you were
to attach them to each other and stu them with
wadding, you would already be able to recognise
the unmistakable outline o a “Nuba” two-seater.Norbert Kettelgerdes however picks up the cut
pieces careully, places them in a tub and carries
them into the next hall – to the sewing room.
Beore the individual pieces can be sewn into
bolsters, cushions and armrests there, they are
precisely, checked once again. Then their seams
are thinned out with a special grinding machine,
as not even the special leather needles used here
could penetrate the one to two millimetre thickleather. Besides, in this way they can prevent
seams where several pieces o leather are joined
together rom becoming too thick. The seams-
tresses also provide covers or models like
Conseta, Nuba and Arthe with the tuck welt, that
exible plastic rail typical o ¥, thanks to which
it is easy or customers to change, clean or re-
place their soa covering.
“Wedding” is what they call that stage in produc-
tion in the automotive industry when the car body,
motor and interior are frst assembled. At ¥
it is upholstering, when the fnished rames, the
bolster and the reshly fnished leather cover are
assembled to make a complete piece o urniture. Ater many hours have been spent building the
body, cutting the leather and sewing, the urniture
now takes on a visible outline. Usually it is awaited
with great anticipation by the customer. Howe-
ver beore it can be accepted by sales, it needs
to pass the strictest o inspections – the fnal
acceptance test.
Here each soa, armchair and each suite is set upin its entirety on a precisely levelled base plate
(which would betray the very slightest o wobbles)
and under high-wattage neon lighting (which
corresponds to bright daylight and reveals any
irregularity in the surace without exception). With
a pencil and checklist in his hand the fnal inspec-
tor, Christian Demuth, paces around the urniture,
tugs at cushions, checks to see whether the co-
lours and texture o the leather covering really look
even, whether bolsters and seams ft right and the
legs really are what the customer wanted.
Up until this point each leather has passed hal a
dozen inspections. A living and always dierent
natural material has become a costly, durable
upholstery material, which despite all the proces-
sing and inspections, still appears unique. It is
both perect and living. However the most ama-
zing thing, in the opinion o Demuth, while he puts
one tick ater another on his list with satisaction,
is: “You don’t see all the eort that has been put
into it any longer.”
OBEn: DiE POlStEREi UntEn: DiE EnDKOntROllE top: the upholstery shop bottom: final inspection
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MEISTERSTÜCKEmasterpieces
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Aus mehr als 40 einzelnen Lederstücken setzt sich der Bezugssto ür eine zweisitzige „Conseta“ zusammen.
Die Schnittmaße hat ein CAD-Computer nach den Maßgaben des Designers millimetergenau berechnet, wobei
die Abmessungen eines Leder- und eines Stobezugs durchaus unterschiedlich ausallen: Leder reckt sich stär-
ker und wird daher knapper bemessen. Andererseits ist die benötigte Rohstomenge weitaus größer: Bis zu 50
Prozent der Rohware werden als Verschnitt aussortiert und zu Taschen, Schuhen oder Lederaccessoires verar-
beitet. In Wirklichkeit wird ür eine „Conseta“ also mindestens das Anderthalbache dieser Lederfäche benötigt.
The cover material or a two-seater Conseta is composed o more than 40 single pieces o leather. The measure-
ments or cutting have been calculated exactly down to the millimetre by a CAD computer according to speci-
ications rom the designer, although measurements or a leather and a abric covering may be very dierent:
leather stretches more and therefore is measured smaller. On the other hand theamount of raw material needed is far more: up to 50 per cent of the raw material
is discarded and made into bags, shoes or leather accessories. So in actual fact
at least one and a hal times as much leather is needed or one “Conseta”.
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In den glücklichsten Beziehungen wächst die Liebe mit der Zeit, die man zusammen verbringt. Ein Möbelstück
aus Leder bringt ür so eine Entwicklung die besten Vorraussetzungen mit. Weil es in Würde altert und in seiner
Oberäche die gemeinsame Geschichte eingeschrieben ist. Fün Menschen über ihr bestes Stück.
In the happiest relationships, love grows the longer you are together. Leather urniture oers an ideal basis or
things to develop in this way. Because it ages with grace and the shared history is etched into its surace. Five
people and their avourite.
Besitzerstolz
PRIDE OF OWNERSHIP
1966, als ich zum ersten Mal geheiratet habe, habe ich das Soa gekaut. Danach war das Sparbuch erst mal leer, aber
ein anderes Modell kam ür mich gar nicht in Frage. Porsche und Conseta, das waren die Dinge, die mir damals im Wirt-schatswunderland erstrebenswert schienen. Warum schwarzes Leder? Ich bin einach ein Ledertyp, ich hatte schon
immer ein großes Haus, da passte das einach. Das Leder damals war etwas grober als die Sorten, die es heute gibt, da-
durch aber wahnsinnig unempindlich. Meine Kinder sind darübergeturnt, die haben darau gegessen, getrunken, und
unser Labrador hat, wenn niemand geguckt hat, sich auch draugesetzt. Heute steht es bei meiner Stietochter, die ist
sehr glücklich damit. Ob wir es sonst zum Sperrmüll gegeben hätten? Nein, niemals, darau gab es immer Anwärter.
Werner Winterhalder.
schwarzes conseta-soFa aUs DUra LeDer, gekaUFt vor 41 Jahren
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I bought the sofa in 1966, when I first got married. After that my savings book was empty for a while, but I wouldn’t con-
sider any other model. Porsche and Conseta, those were the things that seemed worth striving for at that time in the eco-nomic miracle nation. Why black leather? I’m just the type for leather, I had always owned a big house, it was just the right
thing. The leather then was slightly rougher than the kinds they have nowadays, but incredibly tough because of this. My
children used to jump all over it, they ate and drank sitting on it, and our Labrador also sat on it when no one was looking.
Today it’s at my stepdaughter’s who is very happy to have it. Would we have put it out for the dump? No, never, there was
always someone waiting in line to take it. Werner Winterhalder.
black conseta-loUnGe oUt oF DURa-leatHeR, boUGHt 41 yeaRs aGo
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Unser Sessel ist sicher schon zwanzig Jahre alt, aber wir besitzen ihn erst seit vier Jahren. Damals gab es ihn nicht mehr
im ¥-Programm, er wurde ja erst vor drei Jahren wieder neu augelegt. Aber weil ich unbedingt einen haben wollte,
habe ich immer wieder mal bei ¥ nachgeragt, ob nicht jemand seinen alten verkauen will. Eines Tages bekamen wir
die Nachricht, dass eine rühere Mitarbeiterin zwei ihrer Sessel mit Hocker verkauen würde, sie hatte ursprünglich vier,
weil sie in eine kleinere Wohnung ziehen würde. Das Grau hätten wir uns wohl nicht ausgesucht, deswegen wollten wir
ihn eigentlich soort neu beziehen lassen. Aber dann war der Sessel so tadellos erhalten, sah aus wie neu, dass wir das
nicht übers Herz gebracht haben. Welchen Bezug ich gewählt hätte? Schwarz wahrscheinlich, aber au jeden Fall auch
Leder. Man sitzt ja recht tie darin, und durch die glatte Oberäche rutscht man so schön hinten hinein. Brigitte Malalla
Brigitte Mallala: Our armchair must already be 20 years old, but it’s only been in our possession for four years. At that time
it was no longer available in the ¥ range but just three years ago it was reintroduced. However, as I absolutely had to
have one, I just kept asking at ¥ whether there was anyone who wanted to sell their old one. One day they let us know
that a former member of staff wanted to sell two of her armchairs with stool—originally she had four!—because she wasmoving into a smaller flat. No doubt we wouldn’t have picked the grey, that’s why really we wanted to have it reupholstered
at once. But then again, the armchair was in such impeccable condition and looked as good as new that we didn’t have
the heart to do it. What cover would I have chosen? Probably black, but definitely leather in any case. You sink down into it,
and with the smooth surface you slide back into it so nicely. Brigitte Malalla
graUer sinUs-sesseL aUs PUro LeDer, ca. 20 Jahre aLt, gebraUcht erworben vor vier Jahren
GRey sinUs aRmcHaiR oUt oF PURo-leatHeR, aboUt 20 yeaRs olD, boUGHt seconD-HanD FoUR yeaRs aGo
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Das Soa ist zehn Jahre älter als ich, ich kannte es schon als Kind, da stand es bei meinem Onkel. Als der sich ein neues
gekaut hat, habe ich es bekommen. Klar sieht man, dass es ein altes Stück ist, die Rückseite ist ziemlich ausgeblichen,
aber das gehört dazu, fnde ich. Wäre das Soa aus Sto, würde es wahrscheinlich heute schäbig aussehen – in Leder hat
es Patina. Mit einem neuen Soa würde ich mich gar nicht wohlühlen, ich mag Dinge, die eine Geschichte haben. Ich
sammele zum Beispiel gut erhaltene Vespa-Roller, bevorzugt aus den sechziger, siebziger Jahren. Aus derselben Zeit,
aus der das Soa stammt also. Johannes Nodhorn
Johannes Nordhorn: The sofa is ten years older than I am. I already knew it as a child, as it was at my uncle’s. When he
bought a new one, I was given it. Of course you can see that it ’s old. The back is pretty faded, but, as I see it, that’s just
part of it. If the sofa was made of fabric, it would probably look shabby today—in leather it has a patina. I wouldn’t even
feel comfortable with a new sofa, I like things that have a history. For instance I collect Vespa scooters that are still in good
condition, preferably from the sixties and seventies. So from the same period as the sofa. Johannes Nodhorn
cUbUs-soFa aUs braUnem PUro LeDer, ca. 35 Jahre aLt, geerbt
cUbUs soFa oUt oF bRoWn PURo-leatHeR, aboUt 35 yeaRs olD, inHeRiteD
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Von dem Tag an, als wir das Soa angeschat haben, erreute es jedes Mal mein Auge, wenn ich die Wohnstube betrat.
Wie komortabel es ist, habe ich erst später gemerkt. Wissen Sie, mein Mann und ich arbeiten beide viel, und ich bin
einach roh, wenn ich am Ende eines Tages meine müden Knochen darau betten kann. Es ist so weich und anschmieg-
sam und ühlt sich an wie eine zweite Haut. Klar hat es Spuren, es ist ein bisschen ausgeblichen, durch die Sonne, die
durch unser Südenster hereinscheint. Na und? Es lebt mit mir. Es ist älter geworden, aber das bin ich ja auch. Ich habe
auch Falten bekommen und möchte deswegen trotzdem nicht von meinem Mann ausgetauscht werden. Erika Biermann
From the very first day we bought the sofa it has been a delight for the eye every time I come in the living room. I only
came to notice how comfortable it was later on. You know, my husband and I work long hours, and I’m just glad to be able
to rest my aching bones on it at the end of the day. It’s so soft and cuddly and feels like a second skin to me. Of course it
has marks on it, it’s a bit faded from the sun, which shines on it through our south-facing window. So what? It is living with
me. It’s got older, but so have I. I’ve also got a few wrinkles but that doesn’t mean I want my husband to swap me.
Erika Biermann
braUnes conseta-soFa aUs PUro LeDer, 14 Jahre aLt
bRoWn conseta soFa oUt oF PURo-leatHeR, 14 yeaRs olD
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Den Sessel and ich gleich ganz toll, als er au den Markt kam. Die ganze Form, das matte Gestell und die Räder – das ist
einach ganz gelungenes, wirklich ausgereites Design. Und Sto würde gar nicht zu ihm passen, der Sessel rut örm-
lich nach Leder. Dabei bin ich gar nicht so ein großer Leder an, ich habe das immer als kühl empunden und dachte, im
Sommer mit dünnen Kleidern sei es unangenehm, darau zu sitzen. Aber dieses Nubuk ist wunderbar weich und kein
bisschen kalt. Der einzige Wermutstropen: Eigentlich bin ich ein bisschen zu klein ür den Sessel, deswegen ziehe ich
immer die Beine an. Ursula Stein
I found the armchair really amazing when it first came on the market. The overall shape, the matt frameand the wheels–
that is quite simply effective, really sophisticated design. And fabric wouldn’t be suitable for it at all; the chair is positively
calling out for leather. Even though I’m not really such a big fan of leather. I’ve always found it cool and thought that in
summer it would be unpleasant sitting on it with thin clothes. But this nubuck is wonderfully soft and not cold in the least.
The only negative: I’m really a bit too small for the armchair, that’s why I always tuck my legs in. Ursula Stein
zykLUs-sesseL aUs schwarzem nUbUk-LeDer, 13 Jahre aLt
ZyklUs aRmcHaiR oUt oF black nUbUk-leatHeR, 13 yeaRs olD
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ALLERGIE ALLERGY Ledermöbel lassen sich besser reinigen als mit Sto bezogene Polstermöbel
und ziehen im Gegensatz zu diesen keinen Hausstaub an. Viele Hausstauballergiker entscheiden
sich deshalb bewusst ür ein Ledermöbel. Leather can be cleaned better than upholste-
ry covered with abric and does not attract dust – as abric does. Many o those allergic to dust
mites thereore deliberately choose leather urniture.
ANILIN ANILIN Der aus Teer gewonnene Farbstoff Anilin ist schon seit Jahrzehnten aus der
Lederfertigung verschwunden, geblieben ist der Begriff. › Anilinfärbung The aniline dye
obtained rom coal-tar vanished rom leather production decades ago, only the term remains.
› Aniline dye
ANILINFÄRBUNG ANILINE dYEING heißen die naturbelassenen oder transparenten › Zurichtungen.Bei einer Anilinärbung wird das Leder durchgeärbt, statt mit Lack besprüht und versiegelt zuwerden (› gedeckt). Dadurch bleibt das Leder oenporig, die› Echtheitsmerkmale sind immer
noch sichtbar, und das Leder bleibt so urwüchsig, wie die Natur es geschaen hat. is
what ull-grain or transparent › dressings are called. In aniline dyeing the leather is dyed all
the way through, instead of being sprayed with paint and sealed ( › pigmented). This helps keep
the leather open-pored, the › genuine eatures stay visible and the leather is as unspoilt as
nature made it.
ANILINLEDER ANILINE LEATHER ist der Sammelbegri ür weiche Naturleder, deren natürliche
Oberäche und pure Beschaenheit erhalten geblieben sind. Bei ¥ tragen sie daher denGruppennamen PURO. is the collective term or sot, natural leather, the natural surace
and unspoilt appearance o which are retained. This is why at ¥ it is called PURO.
ANTIKLEDER ANTIQUEd LEATHER ist ein › zugerichtetes Glattleder, dem durch Färben, Besprühen
oder Bedrucken eine künstliche Patina gegeben wird. is › dressed smooth leather which
is lent an articial patina by dying, spraying or printing.
APPRETUR FINISHING werden jene Beschichtungen genannt, die die Lederoberäche abschließen
und schützen. Sie verleihen dem Leder einen besonderen „Gri“ und manchmal auch einen
gewissen Glanz. is the term or coatings which seal and protect the leather surace. It lends the leather a special „hand“ and sometimes a certain sheen.
BLANKLEDER LEATHER ist ein sehr krätiges Rindleder mit glatter Oberäche, das › panzlichgegerbt wird. Blankleder ist außergewöhnlich krätig und est. is very strong side leather
with a smooth surace, which has been › tanned vegetally. Strap leather is unusually strong
and robust.
BÜFFELLEDER BUFFALO LEATHER wird aus den Häuten asiatischer Wasserbüel hergestellt undür Möbel und Lederwaren verwendet. is made rom the hides o Asian water bualo and
is used or urniture and leather goods.
CHROMGERBUNG CHROME TANNING oder mineralische Gerbung ist die verbreitetste Form der
Ledergerbung. Etwa 80 Prozent aller weltweit gegerbten Leder werden mithile von Chrom
gegerbt, das aus Chromerzen gewonnen wird. Zur › Gerbung werden nur gesundheitlich un-
bedenkliche, dreiwertige Chromsalze verwendet, die die Umwelt ebenso wenig belasten wiedie › panzliche Gerbung. or mineral tanning is the most common method o tanning
leather. About 80 per cent o all the leather tanned worldwide is tanned using chrome, which
is obtained rom chromium ore. Only trivalent chromium salts are used or › tannage that are
o no risk to health and that pollute as little as the › vegetal tannage.
DICKE THICKNESS Optik und › Haptik eines Leders werden ganz wesentlich durch die Dicke des
Materials bestimmt. Faustregel: Bullen lieern dickere Leder mit einem gröberen Narbenbild,die Ledermöbeln einen rustikaleren (manche sagen auch: männlicheren) Touch verleihen.
Glatte und eine Leder hingegen, die fligrane Konturen, bei Stühlen, besser betonen, sind eher
dünner und stammen meist von Kühen. Die Materialdicke hat mit Preis oder Qualität nichtszu tun. The look and eel o leather are essentially determined by the thickness o the
material. A rule o the thumb: bulls give thicker leather with coarser grain, which lends leather
urniture a more rustic (some also say masculine) fair. Smooth and ne leather in contrast,
which accentuate ligree outlines o chairs or instance, are usually thinner and come mainly
rom cows. The thickness o the material has nothing to do with the price or the grade.
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ECHTHEITSMERKMALE GENUINE FEATURES sind die optischen Überbleibsel eines ganz normalenRinderlebens, die sich mitunter au Lederoberächen fnden lassen. Dazu zählen beispielswei-
se Hornstöße, Brandzeichen, Hecken- oder Stacheldrahtrisse. are the visible reminders
o the normal lie o cattle, which can occasionally be ound on the suraces o leather. These
include marks rom horns, branding marks, scratches rom thorns or barbed wire.
FEUCHTIGKEIT MOISTURE ist ür Leder schädlich, wenn sie dauerhat ist: Es kann dann schimmeln
oder sogar regelrecht zerallen. Kurzristig hilt Feuchtigkeit jedoch, ein Leder geschmeidig zuhalten. Ohne Feuchtigkeitszuuhr wird Leder brüchig und hart und verl iert seine einzigartigenGebrauchseigenschaten. Ein- bis zweimal pro Woche sollte jedes Ledermöbel daher mit einem
leicht angeeuchteten Tuch abgewischt werden und mindestens einmal im Jahr mit einem audas Möbelleder abgestimmten Reiniger und Pegebalsam behandelt werden. › Pege is
damaging to leather, i it is lasting: it can cause mildew or the leather can even disintegrate.
However in reasonable amounts moisture helps to keep leather supple. Without additional
moisture leather will crack and become hard and will lose its unique qualities. Once or twice a
week you should thereore wipe leather urniture with a slightly damp cloth and at least once a
year it should be treated with a special leather cleaner and protective balsam. › Care
GEBRAUCHSSPURENTRACES OF WARE Je naturbelassener ein Leder ist, umso anälliger ist es auchür Kratzer und Flecken. Zum Charakter eines PURO- oder Anilinleders gehören daher ast
zwangsläufg auch Gebrauchsspuren. Sie sind, wenn man so will, ein Beleg ür die Echtheitdieses lebendigen Materials. › Echtheitsmerkmale The less leather has been treated,
the more prone it will be to scratches and stains. Thereore it is inevitable that traces o wear
will orm part o the character o PURO or aniline leather. They are, i you like, evidence o the
authenticity o this living material. › Authentic eatures
GEDECKT PIGMENTEd nennt man Leder, deren Narbenoberäche mit einer deckenden und
schützenden Farbschicht überzogen (oder auch abgedeckt) wurde. Dabei verschwinden dienatürlichen Merkmale des Leders meistens vollständig. Gedecktes Leder hat den Vorteil größe-
rer Unempfndlichkeit und Lichtechtheit. In der ¥-Kollektion heißen gedeckte Leder DURA.is the term or leather, the grain o which has been coated with a sealing, protective layer
o pigment. Then the natural eatures o the leather will usually vanish completely. Pigmentedleather has the advantage that is more resistant and has greater astness to light. Pigmented
leather is called DURA in the ¥ collection.
GERBUNG TANNAGE bezeichnet jenes traditionelle, jahrhundertealte Handwerk, das verderbliche
Tierhäute zu einem wunderbar charakteristischen Werksto veredelt. Durch Gerbung erhält die
Rohhaut eine verbesserte Elastizität und Geschmeidigkeit. is the term or that traditional,
centuries old crat, which renes perishable animal skins into a wonderully characteristic
material. The rawhide is given improved elasticity and suppleness by the tanning process.
GLATTLEDER SMOOTHE LEATHER ist der Sammelbegri ür alle Lederarten, die aus der› Narbenseite
gemacht werden. Je nach Art der › Zurichtung kann Glattleder glatt, strukturiert, genarbt odergeprägt erscheinen. is the collective term or all those types o leather which are made
rom the › grain side. Depending on the type o › dressing smooth leather may look smooth,
textured, grained or embossed.
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HALTBARKEIT dEFENSIBILITY Bei guter Pege hält ein Ledermöbel nach unserer Erahrung min-destens 20 Jahre. Wie lange man ein Möbel indes individuell als ansehnlich empfndet, hängt
von seiner Beanspruchung und persönlichen Vorlieben ab. With reasonable care leather
urniture will in our experience last at least 20 years. How long you may consider urniture to
be still decent depends on how it is used and on personal preerences.
HAPTIK HAPTICS ist ür das Erleben eines Leders entscheidend. Wie ühlt es sich an? Weichoder est? Warm oder kalt? Bei der Entscheidung ür ein Leder ist das Anassen daher mindes-tens genauso wichtig wie das Anschauen. Die Haptik eines Leders hängt ganz wesentlich vonder verwendeten › Appretur ab. are decisive in how leather is experienced. How does it
eel? Is it sot or hard? Warm or cold? When you choose leather touching it is just as important
as looking at it. The haptics o leather depend to a large extent on the › nishing used.
HAUT HIdE Wie ihr Fleisch ist auch die Haut von Kühen ein verderbliches Gut. Erst durchden Prozess der › Gerbung verwandelt sie sich in haltbares, widerstandsähiges › Leder, daszu Kleidung, Schuhen oder Möbeln weiterverarbeitet werden kann. Für die Lederherstellungwerden Häute meistens gespalten (› Spaltleder). Just like their meat, the hides o cows
are perishable goods. It is only in › tannage that they are transormed into non-perishable, re-
sistant › leather, which can then be processed into clothing, shoes or urniture. Usually hides
are split or leather production ( › split leather).
KUNSTLEDER SYNTHETIC LEATHER ist ein optisch mehr oder weniger gutes Lederimitat aus be-schichtetem Kunststo. Mit echtem Leder hat es genausowenig gemein wie das »Bellagio« inLas Vegas mit dem Original am Comer See. is optically more or less a good imitation o
leather made rom coated synthetics. It has as little in common with leather as the “Bellagio”
in Las Vegas does with the original on Lake Como.
LEDER LEATHER ist der Sammelbegri ür alle Tierhäute, die durch › Gerbung haltbar gemachtwurden. is the term used or all animal skins that have been made non-perishable by › tanning.
LEDERHAUT CORIUM
› Tierhaut › animal skin
LEDERIMITAT IMITATION LEATHER › Kunstleder › Synthetic leather
LITERATUR LITERATURE Wer’s ganz genau wissen will: Sämtliche Feinheiten des Leders und derLederherstellung lassen sich im Fachbuch „Der Gerber – Handbuch ür die Lederherstellung“von Gerhard E. Moog nachlesen (Ulmer Verlag, 190 Seiten). Anyone wanting to read more
detailed inormation: all the ner points about leather and leather production can be ound
in the technical book “Der Gerber – Handbuch ür die Lederherstellung” by Gerhard E. Moog
(Ulmer Verlag, 190 pages).
LUFTLÖCHER AIR HOLES fnden sich au der Unterseite jedes ¥-Lederpolsters und werdenper Hand gestanzt. Ohne Löcher, durch die die Lut schnell entweichen kann, würde man bei
jedem Hinsetzen erst einmal au einem Lutpolster schweben. Sitzkissen werden au der Un-terseite mit einem lutdurchlässigen Textilsto (dem so genannten Drell) bespannt. can
be ound on the underside o each piece o ¥ leather upholstery and are punched by hand.Without holes, which allow air to escape quickly, you would rst foat on an air cushion each
time you sat down. Seat cushions are upholstered on the underside with textile abric that is
permeable to air (so-called drill).
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NACHFRAGEN QUERIES Für alle Fragen rund um Ihr Ledermöbel steht Ihnen die Hotline unseresPegemittel-Lieeranten LCK zur Verügung, Teleon 07251 9625-0. The hotline o LCK ,
supplier o our care products is there to answer any questions about your leather urniture.
Phone +49 (0)7251 96250
NÄHTE SEAMS bestimmen maßgeblich das Design eines Möbels. Je weniger Nähte eingear-beitet werden, umso größer und perekter müssen die verwendeten Häute sein. Wenn Sie bei¥ also auch au großer Fläche nur wenige Nähte fnden, ist das nicht nur ein ästhetisches,sondern auch ein qualitatives Merkmal. are crucial in the design o urniture. The less
seams need to be sewn, the bigger and near-perect the hides must be. I you nd only a ew
seams even on a large surace with ¥, then it is not only an aesthetic eature but also a
quality eature.
NAPPA NAPPA Aus dem kaliornischen Napa-Valley kommt nicht nur ein ausgezeichneter
Chardonnay, sondern auch ein Bearbeitungsverahren, an dessen Ende ein besonders weiches,
grifges Glattleder steht – eben das Nappaleder. Seine Oberäche kann glatt oder geprägt sein.
There is not only an excellent Chardonnay that comes rom the Napa Valley but also a
procedure, resulting in a smooth leather with a particularly sot and luxurious handle – nappa
leather to be precise. Its surace may be smooth or embossed.
NARBENSEITE GRAIN SIdE nennt man die äußere Seite der Tierhaut – also dort, wo ursprünglichdas Fell saß. ¥-Ledermöbel werden ausschließlich aus Narbenleder geertigt. is what
the outside o the animal hide is called, i.e. there were the hair was originally. ¥ leather
urniture is only made rom grain leather.
NARBENSPALT GRAIN SPLIT ist der obere Teil einer › gespaltenen Tierhaut und trägt daher dieMerkmale des natürlichen Materials. › Narbenseite is the top part o a › split animal skin
or hide and thereore has the eatures o the natural material. › Grain side
NEUBEZUG REPHOLSTERING Fast alle ¥-Ledermöbel können Sie bei uns auch nach Jahrennoch komplett neu beziehen lassen. Ihren Bezugssto wählen Sie aus der ¥-Lederkollekti-
on, die Sie bei Ihrem ¥-Fachhandelspartner fnden. Er berät Sie gerne. You can havealmost all ¥ leather urniture entirely reupholstered even years later. You can select your
cover material rom the ¥ leather collection, which you will nd at your ¥ dealer, who
will be glad to advise you.
NUBUK NUBUCK ist ein Narbenleder, dessen Oberäche abgeschlien wurde. Dadurch entsteht
ein einer, glatter Flor. Nubukleder neigt allerdings schon nach kurzer Zeit zum „Specken“.
is top grain leather, the upper surace o which has been bued. This results in a ne, smooth
nap. Nubuck leather tends however to become „greasy“ ater only a short time.
OBERHAUT EPIdERMIS › Tierhaut › animal skin or hide
PFLANZLICHE GERBUNG VEGETAL TANNING (oder auch „vegetabile Gerbung“) bezeichnet die Ger-bung mit panzlichen Gerbstoen. Da der Bedar an gerbstoieernden Panzen sehr hoch ist,
werden heute nur noch etwa el Prozent der Lederhäute mit diesem Verahren weiterverarbeitet.
Fälschlicherweise wird der panzlichen Gerbung häufg eine größere Umweltreundlichkeitunterstellt als der › Chromgerbung. reers to tannage using vegetal tanning agents. As
the need or plants that yield tanning agents is very great, today only about 11 per cent o co-
riums are processed using this procedure. It is wrong to suppose that vegetal tanning is more
environmentally riendly than › chrome tanning.
PFLEGE CARE Leder ist ein widersprüchliches Wesen: einerseits langlebig und dauerhat, an-dererseits aber durchaus sensibel und angewiesen au eine regelmäßige Pege. Wie intensivein Leder gepegt werden muss, hängt von der Art des Leders, dem persönlichen Geschmack,sowie Nutzung und Standort des Ledermöbels ab. Leather is ull o contradictions: on
the one hand it is durable and hard-wearing but on the other it is really quite sensitive and
depends on regular care. Just how intensively leather needs to be cared or depends on the
type o leather, personal taste and use and situation o the leather urniture.
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PFLEGEHINWEISE CAREINSTRUCTIONS Au Lederächen sollte einmal wöchentlich der Staub ab-gesaugt oder mit einem euchten Tuch enternt werden. Mindestens zweimal jährlich sollten
Lederächen mit einem Santreiniger gereinigt und anschließend mit einer Lederpegecremeimprägniert werden. Au diese Weise wird das Leder gegen Verschmutzungen geschützt,
erhält gleichzeitig Nährstoe und bleibt geschmeidig. Dies gilt ebenso ür häufg beanspruchte
Stellen wie Armlehnen und Koppolster. Flecken dringen rasch in die oenen Poren dieses
einen Leders ein und lassen sich später kaum mehr beseitigen. Versuchen Sie deshalb,
autretende Verschmutzungen soort mit einem Lederreiniger zu enternen. Ein Gutschein ürein au ¥-Leder abgestimmtes Pegeset mit Reiniger und Pegecreme liegt jedem Leder-möbel bei. On leather suraces any dust should be vacuumed once a week or wiped o
with a damp cloth. The leather surace should be cleaned at least twice a year with a gentle
cleaner and then the leather should be impregnated with a protective leather cream. This way
it will be protected rom dirt, and at the same time will be nourished and will stay supple. This
applies equally as protection for areas subject to heavy wear such as arm and headrests. Stains
penetrate the open pores o this delicate leather ast and are nearly impossible to remove later
on. So you should attempt to remove any soil ing immediately with a leather cleaner. A voucher
or a leather care kit with a special ¥ leather cleaner and protective cream are included with
each piece o leather urniture.
PFLEGEMITTEL FABRIC CONdITIONER Dem Leder ist es keineswegs egal, womit man ihm pegerisch
zu Leibe rückt; erprobte Hausmittel können im Zweielsall genau die alschen sein. Zu jedemCOR-Ledermöbel lieern wir daher einen Gutschein ür ein kostenloses Fläschchen Pegemittel,
das genau au Ihren Ledertyp abgestimmt ist. Weitere Inormationen zur richtigen Lederpegeerhalten Sie bei unserem Pegemittel-Lieeranten LCK in 76698 Ubstadt-Weiher, Teleon:
07251 9625-0. It is by no means all the same to the leather what product you use to rub
its back with; tried and tested house remedies may be just the wrong ones i in doubt. Which
is why we supply a voucher or a ree bottle o the right care product or your type o leather.
You can obtain more inormation on correct care o leather rom LCK, the supplier o our care
products in 76698 Ubstadt-Weiher. Phone: +49 (0)7251 96250
RAULEDER ABRAdEd LEATHER ist ein weiches, durchgeärbtes Möbelleder, dessen Oberäche
durch Schleien augeraut wurde. is sot urniture leather dyed all the way through andthe surace o which has been given a nap by bung.
SEMIANILINFÄRBUNG SEMI-ANILINE dYEING wird auch als leicht pigmentierte › Zurichtung bezeich-
net und ist sozusagen die goldene Mitte zwischen naturbelassenen Anilin- und gedeckten
Ledern. Semi-Anilinleder wird mit einer geringen Menge an Farbpigmenten geärbt, wobei
Hautunregelmäßigkeiten teilweise abgedeckt werden. Das natürliche Narbenbild hingegen
bleibt weitgehend erhalten, der Gri des Leders ist weich und warm. In der COR-Kollektion sind
diese Leder in der Kategorie SEMI zu fnden. is also termed slightly pigmented › dressing
and is so-to-speak the happy medium between full-grain aniline and pigmented leathers. Semi-
aniline leather is dyed with a slight amount o colour pigments, which help to cover up any
unevenness in the hide. The natural grain is still substantially retained, the handle of the leather
is sot and warm. This leather is to be ound in the SEMI category in the COR collection.
SITZSPIEGEL A dIP IN THE SEAT ist der Eindruck, den jeder Sitzende zwangsläufg au einem Le-
dermöbel hinterlässt. Durch das Gewicht dehnt sich das Leder automatisch, mitunter könnenFalten entstehen. Wie ausgeprägt ein Sitzspiegel wirkt, hängt von der Beschaenheit der Pols-terung sowie der Dicke, Weichheit und Herkunt des Leders ab. is the impression that is
inevitably let when someone sits on leather urniture. Leather stretches automatically due to
the weight and on occasion creases will orm. How pronounced a dip in the seat is depends on
the nature o the upholstery and on the thickness, sotness and origin o the leather.
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SPALTEN SPLITS Bevor die Haut einer Kuh weiterverarbeitet wird, wird sie mit einem so ge-
nannten Bandmesser in die obere, gut zwei Millimeter dicke › Narbenseite und die Innenhaut(auch „Fleischspalt“ oder „Spaltleder“ genannt) geteilt. Spaltleder wird unter anderem ür
Schuhsohlen, Gürtel oder die Rückenverkleidungen von Möbeln verwendet. Ungespaltenes
Leder wird in der Möbelherstellung kaum eingesetzt; es ist etwa ün Millimeter dick und nuräußerst schwierig zu verarbeiten. Before a cowhide can be processed, it is separated into
the top › grain side, a good two millimetres thick, and the fesh side (also called “fesh split” or
“split leather”) using a so-called band knie. Split leather is used among other things or soles
o shoes, belts or the rear coverings o urniture. Unsplit leather is hardly used in urniture
manuacture, it is about ve millimetres thick and extremely dicult to work with.
SPALTLEDER SPALT OF NARBEN › Spalten › Splits
TIERHAUT ANIMAL LEATHER setzt sich aus drei Schichten zusammen: Der Oberhaut (ca. 1 %), der
Lederhaut (ca. 85 %) und der Unterhaut (ca. 14 %). Die Oberhaut wird zusammen mit denHaaren vor dem eigentlichen Gerbprozess enternt. Sie besteht aus einer Schleimhaut, einerdarüberliegenden Hornhaut und spielt bei der Lederherstellung keine Rolle. Die Unterhaut
verbindet die Lederhaut mit dem Muskelgewebe des Fleisches. Sie setzt sich aus Adern undFettzellen zusammen und wird ebenso wie die Oberhaut zum Ledermachen nicht benötigt. Die
eigentliche Lederhaut setzt sich aus einem Flechtwerk kreuz und quer verlauender Faserbün-del zusammen und ist jener Bestandteil der Haut, die wir ür die Lederherstellung verwenden.
is composed o three layers: the epidermis (about 1%), the corium (about 85%) and the
subcutis (about 14%). The epidermis is removed in the actual tanning process together with
the hair. It consists o mucous membrane, a horny layer above and is unimportant in leather
manuacture.The subcutis connects the corium with the muscle tissue o the fesh. It is com-
posed o veins and at cells and is not needed or making leather any more than the epidermis
is.The actual corium is composed o a wickerwork o bre bundles running all over and is that
component o the hide that we use in leather manuacture.
UNTERHAUT SUBCUTIS › Tierhaut › Animal skin
VELOURS VELOUR LEATHERwird auch „Huntingleder“ genannt und entsteht, wenn ein Leder auseiner Innenseite angeschlien wird. Es ist dadurch besonders weich und geschmeidig. Genau
wie › Nubuk neigt aber auch Velours schnell zur Verspeckung, wodurch sich Haptik und Optikverändern. is also called „hunting cal“ and is produced by bung the leather on the
inside. It becomes particularly sot and supple. However just like › nubuck it tends to become
greasy very ast which changes its eel and look.
WILDLEDER BUCKSKIN stammt, wie der Name bereits verrät, von Wildtieren wie Reh, Gämse,Elch oder Hirsch. comes rom wild animals like roe deer, chamois, elks or red deer.
ZURICHTUNG dRESSING asst jene Arbeitsgänge und Verahren zusammen, mit denen nach derGerbung das Leder veredelt wird, wie zum Beispiel das Anschleien, Beschichten, Lackierenund Imprägnieren. covers those processes and procedures which are used to rene the
leather ater tannage, such as bung or example, coating, glazing and impregnating.
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HERAUSGEBER PUBLISHER
COR SitzmöbelHelmut Lübke GmbH & Co KGNonenstraße 12D- 33378 Rheda-WiedenbrückTeleon +49 (0) 5242 4102-0Teleax +49 (0) 5242 [email protected]
KONZEPT + GESTALTUNG CONCEPT + dESIGN
Factor Design, Hamburgwww.actordesign.com
KONZEPT + TExT CONCEPT + TEXT
Harald Willenbrock, Anne Zuber
FOTOGRAFIE PHOTOGRAPHY
Benne Ochs, Patrice Lange
ILLUSTRATIONEN ILLUSTRATIONS
Martin Tom Dieck
DANK AN THANKS TO
Volker Nagel, Leder GmelichFriedhard Bühler und SuleikaLederinstitut Gerberschule Reutlingen e.V.
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