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Corporate Social Responsibility Verantwortung bei STIHL

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Corporate Social Responsibility Verantwortung bei STIHL

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Verantwortungsvoll handelnDie drei Buchstaben CSR stehen für Corporate Social Responsibility.

Was das für STIHL bedeutet und wie wir unsere gesellschaftliche Verantwortung leben.

Eine Frage der VerantwortungCorporate Social Responsibility steht für die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens. Wer dabei aber nur an Spenden oder Wohltaten denkt, irrt sich. CSR umfasst vielmehr die Grundsätze des Denkens, Handelns und Wirtschaftens. Bei STIHL ist das ein altbekanntes Konzept.

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Corporate Social Responsibility

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Die Geschichte der Verantwortung bei STIHL beginnt mit einem kleinen, aber entscheidenden Wörtchen: „mit“. „Den Menschen die Arbeit mit und in der Natur erleichtern.“ Das war die Motivation von Andreas Stihl für die Entwicklung seiner ersten Motorsäge.

Sie beinhaltet Grundideen, die bei STIHL seitdem fest verankert sind: das Streben nach Erfolg auf der einen Seite – Langfristig-keit, Umsichtigkeit und Nachhaltigkeit auf der anderen Seite. Was im ersten Moment nach unvereinbaren Gegensätzen klingt, passt bei genauerem Hinsehen gut zusammen: Es ist eine vertrau-ensvolle, partnerschaftliche Art des Wirtschaftens, die die Aus-wirkungen nach innen und außen fest im Blick hat. Als Unterneh-men mit Wurzeln im Forstbereich kommt STIHL aus einer Dis-ziplin, in der das Prinzip der Nachhaltigkeit begründet wurde. Ein Wald muss nachhaltig bewirtschaftet werden: Es darf also nicht mehr eingeschlagen werden als nachwachsen kann. Er muss so behandelt werden, dass die Menschen von ihm leben können, ohne dass er Verjüngungskraft, Vitalität und Bodenqualität einbüßt. Denn der Wald hat wichtige Funktionen und die Menschen sollen auch noch morgen von und mit ihm leben können. Was für die Forstwirtschaft gilt, gilt auch für STIHL als Unternehmen: Wir haben kein Interesse daran, uns den sprichwörtlichen Ast abzusägen, auf dem wir sitzen.

Die Anfänge

Unternehmerische Verantwortung schließt viel mehr ein als nur einen achtsamen Umgang mit der Natur. Auch mehr als Spenden, die erst am Ende einer Wertschöpfungskette stehen. Es ist eine Art, zu denken und zu handeln, die die gesamte unternehmerische Tätigkeit umfasst. Mit dieser Haltung gründete Andreas Stihl seine Firma. Wer das Wagnis einer Gründung eingeht, möchte aus eigener Kraft etwas aufbauen. Er übernimmt Verantwortung für sich und, wenn das Unternehmen wächst, so wie das bei STIHL schnell der Fall war, auch für andere. Geschaffene Werte zu bewahren und zu vermehren ist das ureigene Interesse eines Firmeninhabers. Er handelt aber nicht

nur in seinem Interesse, sondern auch im Interesse des gesamten Unternehmensumfelds und der Mitarbeiter. Als Andreas Stihl 1939 eine Unterstützerkasse einrichtete, dachte er vermutlich nicht an eine Pressemitteilung. „Tue Gutes und schweige darüber“, lautete vielmehr die Devise.

Seine Kinder führten diese Unternehmenskultur in seinem Sinne fort. Wachstum und Internationalisierung erforderten es, dieses Selbstverständnis auch offiziell in Leitlinien für alle Beschäftigten der STIHL Gruppe festzuschreiben. Dabei ging es, wie Hans Peter Stihl und Eva Mayr-Stihl im Vorwort schreiben, weniger um eine Neuausrichtung als vielmehr um eine Verschriftlichung der bestehen-den Kultur: „Jeder Mitarbeiter soll mit den hier festgeschriebenen Maximen eine Orientierungshilfe für eigenes Handeln nach außen und innen erhalten.“ 1988 wurden diese Leitlinien erstmals heraus-gegeben, 1999 gab es eine Neuauf age, am 9. Dezember 2005, dem Tag der Menschenrechte, veröffentlichte STIHL die „Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung“. Sie basieren auf dem Global Compact der Vereinten Nationen sowie der International Labour Organization (ILO) und gelten weltweit für die gesamte STIHL Gruppe. Der Inhalt umfasst die Respektierung der Menschenrechte, die Achtung von Grundrechten am Arbeitsplatz, die Ablehnung von Zwangs- und Kinderarbeit sowie von Korruption und den ressourcenschonenden Umgang mit der Natur.

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Corporate Social Responsibility

CSR (Corporate Social Responsibility) ist ein relativ neues Wort für eine Gesinnung, nach der bei vielen Familien- unternehmen seit Generationen gelebt und gehandelt wird. CSR bezeichnet nach dem Verständnis der Europäischen Union die gesamtgesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens. Die wörtliche Über-setzung „soziale unternehmerische Verantwortung“ greift zu kurz. Denn obwohl dies auch Teil von CSR ist, geht es nicht nur um Spenden oder Wohl taten. Vielmehr geht es um eine grundsätzliche Art des Denkens, Handelns und Wirtschaftens. Eine Geisteshaltung, die sich bereits im Europa des frühen Mittelalters ent-wickelte und aus der heraus das Ideal des „ehrbaren Kaufmanns“ entstand. Der „ehrbare Kaufmann“ verhält sich tugendhaft und strebt langfristigen wirtschaftlichen Erfolg an, ohne dabei den Interessen der Gesellschaft entgegenzustehen. Was im Mittelalter für die einzelnen Händler als Leitbild galt, ist heute für ein Unternehmen nicht weniger wichtig.

Die GegenwartMit der Zeit tauchten moderne Begriffichkeiten auf: „Corporate Culture“, „Employer Branding“ oder eben „Corporate Social Responsibility“ – kurz CSR. Auch wenn es sich für STIHL um ein altbekanntes Konzept handelte, kristallisierte sich immer mehr die Notwendigkeit heraus, das historisch gewachsene Thema CSR strategischer anzugehen. 2012 initiierte der Vorstand die Bildung eines CSR-Leitkreises mit Vertretern aus allen wichtigen Unternehmensbereichen. Zu Beginn verschaffte sich der Leit-kreis einen Überblick über alle Maßnahmen, die bei STIHL unter den Gesichtspunkt CSR fallen. Diese Maßnahmen galt es zu bündeln, strategischer auszurichten und zu optimieren. Im nächsten Schritt ging es darum, ein Nachhaltigkeitsprogramm zu erarbeiten, in dem Aufgaben für die einzelnen Fachbereiche definiert sind. Ein Projekt, das daraus entstand, trägt den Titel „CSR in der Lieferkette“. Es wurde ein Verhaltenskodex für Lieferanten erarbeitet, den jeder Zulieferer schriftlich anerkennen muss. Die Einhaltung dieses Kodexes wird bei regelmäßigen Audits überprüft. Auch in die Musterverträge für Importeure nahm STIHL einen Paragrafen zu CSR auf.

Die NachhaltigkeitspolitikAus dem Nachhaltigkeitsprogramm wurde schließlich eine für die gesamte STIHL Gruppe gültige Nachhaltigkeitspolitik abgleitet und in die Unternehmensstrategie eingebunden. Heute bilden die unternehmenspolitischen Maximen zusammen mit den Grundsätzen gesellschaftlicher Verantwortung die Grundlage dieser Nachhaltigkeitspolitik. Insgesamt sind fünf Handlungsfelder definiert, in denen STIHL eine besondere Verantwortung sieht und wahrnimmt. Nachhaltiges Wirtschaften: Als Familienunternehmen ist STIHL nicht an der Börse notiert und kann daher Entscheidungen unabhängig von Kapitalmärkten und konjunkturellen Schwan-kungen treffen. Wir steigern Wertschöpfung langfristig.

Mitarbeiter: Soziale Sicherung, ein faires, partnerschaftliches Miteinander und eine offene Kommunikation sehen wir als wichtige Basis unseres gemeinsamen Erfolgs. Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten ist für STIHL eine zentrale Aufgabe.

Umwelt: Als ein weltweit führender Hersteller von Motorsägen und Motorgeräten für die Forst- und Landwirtschaft, die Garten- und Landschaftspfege sowie die Bauwirtschaft trägt STIHL eine besondere ökologische Verantwortung. Dies betrifft alle Bereiche: von unseren Produkten über unsere Prozesse bis hin zur Unterstützung von Umweltinitiativen und -projekten.

Bildung: Bildung und fachliche Qualifikation sind für die Weiter-entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Wir arbeiten in Bildungsprojekten langfristig mit Schulen und Hochschulen zusammen und bilden über Bedarf aus. Unser duales Ausbildungsmodell bieten wir auch an STIHL Produktionsstandorten an, deren staatliche Schulsysteme nichts Vergleichbares vorsehen.

Gesellschaft: Bei STIHL sind wir der festen Überzeugung, dass Unternehmen eine besondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben. Diese Verantwortung nehmen wir gerne wahr – beispielsweise indem wir national und international soziale und kulturelle Projekte initiieren und unterstützen.

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Die ZukunftNachhaltigkeit und Transparenz sind Ansprüche an Unternehmen, die heute immer häufiger von Kunden, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern formuliert werden. Die alte Maxime „Tue Gutes und rede nicht darüber“ ist kaum mehr aufrecht-zuerhalten. Nicht zuletzt, weil in Europa und auch weltweit Gesetze erlassen werden, die das „Darüberreden“ einfordern. Seit Kurzem gilt eine EU-Richtlinie, nach der börsennotierte Unternehmen ab einer bestimmten Größe einen Nachhaltigkeits-bericht verfassen und dort Kennzahlen, Aktivitäten und Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit offenlegen müssen. Bisher ist STIHL von einzelnen CSR-Richtlinien betroffen, aber noch nicht berichtspfichtig. Wohin diese Entwicklung geht, ist dennoch abzusehen: Wir werden das „Darüberreden“ weiterentwickeln müssen. Dies bezieht sich auf CSR im Allgemeinen, aber auch auf einzelne Bereiche – beispielsweise auf den Regenwald.

Sind wir ehrlich: Irgendwann wird fast jeder STIHL Mitarbeiter auf dieses Thema angesprochen. Häufig wird dann der Vorwurf geäußert, STIHL würde von der Abholzung des Regenwalds profitieren und treibe sie voran. Das stimmt nicht. Regenwälder sind kostbare und artenreiche Ökosysteme und müssen aus Sicht von STIHL bewahrt werden. Werden sie genutzt, muss dies schonend und minimal geschehen. Wir verurteilen illegalen Holzeinschlag von geschützten Regenwäldern ebenso wie großfächige Brandrodungen oder Rodungen durch schweres Baugerät und treten für legalen und kontrollierten Holzeinschlag ein. Häufig finden illegale Aktivitäten in den Regenwäldern auch mit illegalen Geräten – also gefälschten STIHL Sägen – statt. Das wissen wir aus diversen Untersuchungen konfiszierter Geräte. Was aber leider stimmt, ist, dass wir illegalen Holzein-schlag mit unseren Geräten nicht ausschließen können.

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Wie auch? Ein Fachhändler hat keine Möglichkeit zu überprü-fen, zu welchem Zweck ein Kunde eine Säge kauft. Was wir als Unternehmen tun können, ist, unsere Verantwortung im Ver-trieb bis zu dem Punkt wahrzunehmen, an dem sie in unserer Hand liegt. Und das versuchen wir. Wo aber endet die Verant-wortung eines Unternehmens und wo beginnt die Verantwor-tung des Einzelnen? Über diese Frage haben wir uns im vergan-genen Jahr viele Gedanken gemacht. Nicht nur das, wir haben uns auch mit Experten und NGOs ausgetauscht und getroffen, um darüber zu sprechen. Ein Paradigmenwechsel. Aber die Zeit erfordert es, sich in einen offenen, konstruktiven Austausch zu begeben. Obwohl STIHL unternehmerische Verantwortung vor allem als Grundlage jeglichen Wirtschaftens versteht, rückte zu-nehmend auch eine Frage in den Vordergrund: Was können wir der nega tiven Entwicklung der tropischen Regenwälder aktiv entge-gensetzen? Im Austausch mit Experten für die Zusammenhän-ge zwischen Regenwald, Bewirtschaftung und Entwicklungs-hilfe haben wir gelernt, dass nur Projekte, die die Menschen vor Ort stark einbinden, Aussicht auf langfristigen Erfolg haben. Seit September 2017 unterstützt STIHL nun ein solches Projekt.

Mehr dazu lesen Sie auf Seite 12.

Weitere Informationen zu CSR bei STIHL:www.stihl.de/verantwortung.aspx

Ansprechpartner finden Sie unter:www.stihl.de/presse.aspx

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Nachhaltiges Wirtschaften

Erfolgskurs auf lange Sicht: Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag Mit dem Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag (BuS) bekennt sich STIHL zum Standort Deutschland und spricht der Belegschaft eine Beschäftigungsgarantie aus. Der BuS-Vertrag wurde erstmals 1997 zwischen dem STIHL Stammhaus und dem Gesamtbetriebsrat geschlossen, seitdem weiterentwickelt und mehrfach erneuert. Sogar auf dem Höhepunkt der Welt-wirtschaftskrise 2009 wurde der Stammbelegschaft eine sechsjährige Beschäftigungsgarantie ausgesprochen. Der Vertrag sieht zudem hohe Investitionen vor. Um Grundlagen für zukünf-tiges Wachstum zu schaffen, wurde im BuS-Vertrag zugesagt, von 2015 bis 2018 rund 300 Millionen Euro in Deutschland zu investieren – das höchste Investitionsvolumen an einem Stand-ort in der STIHL Gruppe.

Gesellschaft

Mehr als eine Scheckübergabe: SOS-Kinderdorf e.V.STIHL ist bestrebt, das gesellschaftliche Engagement von Mitarbeitern und ihre Eigeninitiativen miteinzubeziehen – natür-lich auf freiwilliger Basis. Aus diesem Gedanken heraus ist die Kooperation zwischen dem STIHL Stammhaus und dem SOS-Kinderdorf e. V. entstanden. STIHL unterstützt die Organisation mit freiwilligen Arbeitseinsätzen. Zweimal im Jahr rücken STIHL Mitarbeiter aus, um in den SOS-Kinderdörfern die Grün-f ächen mit STIHL Geräten zu pf egen. Anlassbezogen starten STIHL Mitarbeiter auch Spendenaktionen zugunsten der SOS-Kinderdörfer weltweit. Bei Sofortmaßnahmen im Katastrophen-fall verdoppelt das Unternehmen die Spendensumme der Mitarbeiter.

Bildung

Lernen für morgen: duale Ausbildung weltweit Das duale Ausbildungssystem ist ein Garant für das Qualitäts-siegel „Made in Germany“. Deutschland wird im Ausland um dieses Ausbildungssystem beneidet. Für STIHL ein Grund, nicht nur Maschinen „made by STIHL“ zu exportieren, sondern auch ein entsprechendes Ausbildungsprogramm. So baute das STIHL Werk in Brasilien 2013 ein eigenes Ausbildungszentrum, zwei Jahre zuvor wurde im chinesischen Qingdao eine duale Lehrlingsausbildung gestartet. Seit Anfang 2017 wird das duale deutsche Ausbildungsmodell an allen Standorten des STIHL Fertigungsverbundes in Kooperation mit Schulen, Hochschulen und Auslandshandelskammern angeboten.

Mitarbeiter

Partner statt Personal: MitarbeiterkapitalbeteiligungSTIHL hat seinen Beschäftigten im Stammhaus schon früh die Möglichkeit eingeräumt, sich am Produktivvermögen des Un-ternehmens zu beteiligen. 1985 wurde die Mitarbeiterkapital-beteiligung eingeführt. Mittlerweile verfügen 74 Prozent der Beschäftigten über sogenannte Genussrechte. Jedes Jahr kön-nen Anteile bis zu einem Nennwert in Höhe von 1.350 Euro von den Beschäftigten gezeichnet werden. STIHL beteiligt sich dar-an mit einem Zuschuss von bis zu 900 Euro, also zu zwei Drit-teln. Je nach Unternehmensgewinn wird der gesamte Betrag mit bis zu zehn Prozent pro Jahr verzinst.

Weitere Projekte fi nden Sie unter: www.stihl.de/verantwortung.aspx

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Eine Million Bäume für BorneoEine Alternative zu Regenwaldrodung und Palmölplantagen,

die zugleich ein gutes Einkommen verspricht – das suchte und fand die Organisation Fairventures Worldwide auf Borneo.

STIHL hilft dabei.

Rechts: Die Bäumchen nach nur einem Jahr. Noch weitere sechs Jahre und sie sind schlagreif. Die Forstwirtschaft verspricht den Menschen auf Borneo so ein nachhaltiges Einkommen.

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Corporate Social Responsibility

Wenn der Setzling in die Erde gepf anzt wird, ist er 30 Zentimeter groß. Nur zwölf Monate später ist er mehrere Meter in die Höhe geschossen. Nach sieben Jahren hat der Stamm schon einen Durchmesser von 30 Zentimetern erreicht. Jetzt kann das Holz geerntet und an ein Sägewerk verkauft werden. Wird ein Hektar Fläche auf diese Weise bewirtschaftet, kann der Verdienst schon nach wenigen Jahren einem durchschnittlichen Monatslohn entsprechen. So märchenhaft diese Geschichte klingt, sie ereignet sich tatsächlich, und zwar auf dem indonesi-schen Teil der Insel Borneo. Bei dem Setzling, der in kurzer Zeit zum Baum wird, handelt es sich um Sengon, eine heimische, besonders schnell wachsende Leichtholzart.

Perspektive für Regenwald und Menschen

Borneo ist einer der Orte auf dieser Welt, an dem die Zerstörung des Regenwalds in den vergangenen Jahrzehnten rasant vorangeschritten ist. Viele der Waldf ächen wurden gerodet und niedergebrannt. Heute stehen dort oftmals Palmölplantagen oder die Flächen liegen brach. Die Böden sind degradiert, weil die dünne fruchtbare Erdschicht aufgrund von Erosion und fehlender natürlicher Düngung abgetragen wurde.

Bevölkerungswachstum, Holzeinschlag und die Ausbreitung der Ölplantagen üben Druck auf den verbliebenen Regenwald aus. Die gemeinnützige Organisation Fairventures Worldwide aus Stuttgart suchte nach Möglichkeiten, den Menschen vor Ort eine Alternative zur Abholzung anzubieten. Weitere Ziele waren, noch bestehenden Primärwald zu schützen, degradierte Flächen wieder nutzbar zu machen und gleichzeitig positiv zur Biodiversität der Region beizutragen. Die Idee zu „Eine Million Bäume für Borneo“ entstand. Laut Gesetz darf ein Indonesier bis zu vier Hektar Land von der Regierung einfordern. Oft wird von diesem Recht kein Gebrauch gemacht oder die Landrechte werden für wenig Geld an die Betreiber von Palmölplantagen verkauft. Fairventures entwickelte ein Konzept, wie die Flächen von Kleinbauern ökologisch, nachhaltig und gewinnbringend selbst genutzt werden können.

2014 wurde im Projektgebiet der erste Sengon-Setzling gepf anzt. Sengon ist eine Pionierpf anze, die die Bodenqualität verbessert und schnell Schatten spendet. Nach kurzer Zeit sind die Bedingungen gut genug für weitere Pf anzenarten, unter anderem sogenannte „Zwischenfrüchte“. Diese können schnell geerntet werden, tragen zur Ernährungssicherheit bei und ermöglichen oft ein kleines zusätzliches Einkommen.

Unterstützung mit Wissen, Technik, Geld

STIHL unterstützt „1 Million Bäume für Borneo“ gleich dreifach: fi nanziell, mit Geräten und mit Know-how. Mit unserer Unter-stützung von 100.000 Euro wird unter anderem die Aufzucht von 100.000 Setzlingen fi nanziert. Außerdem werden die nachhaltige Pf anzung der Setzlinge, die Pf ege der Flächen und die Holzernte mit zehn Motorsägen STIHL MS 250, zehn Freischneidern STIHL FS 250, zehn HochentasternSTIHL HT 75 und zehn Bohrgeräten STIHL BT 131 unterstützt.

Kombiniert haben wir die Übergabe der Geräte mit einer zweitägigen Schulung vor Ort in Kooperation mit unserem Service-Center in Kuala Lumpur. Noch in der Saison 2018/2019 wird wohl der millionste Sengon gepf anzt. Schluss ist danach aber nicht, denn Fairventures plant schon ein Folge-projekt: „100 Millionen Bäume für Borneo“.

STIHL, Gernot Walter, Fairventures Worldwide

Sengon-Setzlinge im Alter von einer Woche bis sechzehn Wochen.

STIHL unterstützt das Projekt fi nanziell, mit Geräten und Know-how.

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ANDREAS STIHL AG & Co. KG

Badstraße 115

71336 Waiblingen

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