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Demographics

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Demographics

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Multipolare Welt

Demografie

Nachhaltigkeit

Die demografische Herausforderung: Das rasante Bevölkerungswachs tum in den Schwellenländern und die zu­nehmende Alterung der Bevölkerung, insbesondere in den Industrie­ländern, sind der Ausgangspunkt im Zyklus der Megatrends.

Wandel zu einer multipolaren Welt: Da sich der globale Reichtum rasch von den Industrie­ auf die Schwellen­länder ausbreitet und sich die Globalisierung beschleunigt, leisten Schwellenländer einen immer wichtigeren Beitrag zur Weltwirtschaft.

Die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit: Die steigende Nachfrage und die schwindenden Ressourcen führen zu Ungleichgewichten. Eine Lösung, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wiederherzustellen, ist die nachhaltige Erzeugung von Ressourcen und die effizientere Nutzung bestehender Ressourcen.

Die allgemeinen Trends, die für den aktuellen Kurs der globalen

Entwicklung verantwortlich sind, lassen sich auf drei

unterschiedliche, jedoch eng und untrennbar miteinander

verbundene Mega trends zurückführen: Die demogra-

fische Entwicklung, den Wandel zu einer multipolareren Welt

und die Nachhaltigkeit.

Das Dreieck der Megatrends

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Inhalt Vorwort | 07

Megatrends | 09

Die drei massgeblichen Megatrends | 11

Demografie – Der Hintergrund | 14

Bevölkerungswachstum und Bevölkerungszahl | 16

Demografische Alterung | 20

Die Herausforderungen | 24

Urbanisierung | 30

Der Lebensstil des 21. Jahrhunderts | 34

Bildung | 38

Agrarland | 42

Schlussbemerkung | 46

Disclaimer | 48

Impressum | 49

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« Älter werden ist nicht schwer; erwachsen sein dagegen sehr.» Charles Theodore «Chili» Davis, Baseball-Spieler

Vorwort Auch nach einem Jahr wie dem letzten, in dem einige Aktienmärkte ein Plus von 100% verzeichneten, fällt die Entschei-dung für oder gegen eine Aktienanlage nicht unbedingt leicht. Instinktiv reagiert man mit dem Gedanken, man habe den Zug womöglich verpasst und eine Korrektur stehe gewiss kurz bevor. Hier gibt es zwei Denkschulen und Raum für fundierte Debatten und logische Argumente in beide Richtungen. Doch nicht überall, wo es einen steilen Anstieg gab, besteht Korrekturbedarf, und im Fall der demografischen Entwicklung erlaubt die logische Argumentation nicht einmal den Luxus von zwei Denkschulen – zumindest nicht in unmittelbarer Zukunft. Die Weltbevölkerung wächst exponentiell – zur Zeit der Französischen Revolution lebten auf dem gesamten Planeten weniger Menschen als heute allein in Indien. Die Medizin entwickelt sich nicht zurück, sondern schreitet voran, und wenn diese Fortschritte immer schneller in immer grösseren Teilen der Welt ankommen, wird auch die Langlebigkeit entsprechend zunehmen. Nicht einmal radikale Massnahmen zur Begrenzung der Familiengrösse haben im bevölkerungs-reichsten Land der Erde grosse Wirkung gezeigt.

Eine starke Zunahme der Weltbevölkerung hat natürlich weitreichende, ja sogar lebensverändernde Konsequenzen. Diese grosse Tragweite veranlasst uns, die Demografie als zweiten unserer Mega-trends zu nennen und zum Thema dieser Untersuchung zu machen.

07

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Unsere Welt wird seit Jahrtausenden von Megatrends geprägt. Sie werden vor allem von Umwälzungen oder technologischen Durchbrüchen ausgelöst und haben die Welt, in der wir leben, verändert und eine höhere Lebensqualität ermöglicht.

09

Megatrends sind die langfristigen grundlegenden Umwälzungen im technologischen, sozialen oder politischen Bereich, welche die globale Gesellschaft während ihrer gesamten Geschichte geprägt haben. Sie sind aber keine rein historischen Trends, sondern haben bis heute weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung der Menschheit. Dies wird auch in Zukunft so sein. Viele Megatrends der Vergangenheit gehen auf technologische Durchbrüche und Innovationen zurück, die den Alltag grundlegend verändert haben, z. B. die Erfindung der Druckerpresse, die Entdeckung des Penicillins oder in neuerer Zeit die Entwicklung des Internets. Megatrends haben die Welt für Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, verändert und letztlich zu mehr Wohlstand und Lebensqualität geführt.

Natürliche Herausforderungen wie Klima, Krankheit und Nahrungsknappheit führten zur ersten Runde von Innovationen und Megatrends: Ackerbau, Viehzucht, Bewässerungsanlagen usw. waren Megatrends, die es der Menschheit ermöglichten, von den Launen der Natur unabhängiger zu werden. Anschliessend bauten neue Innovationen auf früheren auf, und noch grössere technologische Durchbrüche wurden möglich, z. B. das Rad, die Metallverarbeitung, die Dampfmaschine, die Eisenbahn oder das Auto.

Ein erstaunlicher Aspekt der menschlichen Entwick­lung ist, wie sich das Innovationstempo im Lauf der Geschichte ständig erhöht hat. Während im Mittelalter Umgebung und Lebensweise des Durchschnitts­menschen von der Geburt bis zum Tod – und selbst über mehrere Generationen hinweg – fast unverändert blieben, haben sich die Innovationen und Verände­rungen im letzten Jahrhundert massiv beschleunigt. Bis die Dampfenergie im 19. Jahrhundert Industrie und Verkehr in Europa umgewälzt hatte, dauerte es über 50 Jahre, während das Internet in den 1990ern keine zehn Jahre brauchte, um die Lebensweise der Menschen zu verändern. Und das Innovationstempo nimmt immer noch zu, wie ein Blick auf Bereiche wie etwa die Konsumelektronik zeigt.

Durch diese Beschleunigung ist der Wandel im heu­tigen Leben zu einem natürlichen Faktor geworden. Anders als für Bauern im 14. Jahrhundert, deren einzige echte Veränderungserfahrung der Wandel der Jahreszeiten war, sind Veränderung und Innovation für uns heute selbstverständlich. Doch woher werden die grossen Innovationen in den nächsten Jahrzehnten kommen? Als massgebliche Triebkräfte künftiger Innovationen sehen wir die demografische Entwicklung, den Wandel zu einer multipolaren Welt (d. h. die Aus­breitung des Wohlstands in die Schwellenländer) und das zunehmende Problem der begrenzten Ressourcen.

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Wir haben die drei grossen Megatrends ermittelt, welche die globale Gesellschaft aktuell prägen. Jeder dieser Megatrends ist mit verschiedenen Themen verbunden, aus denen sich für Anleger jeweils bestimmte Konsequenzen ergeben. Diese Megatrends sind Demografie, multipolare Welt und Nachhaltigkeit.

11

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11Multipolare Welt

Der Trend zu einer multipolaren Welt ist in den letzten zehn Jahren auf verschiedenen Ebenen deutlich geworden. Die Finanz­ krise hat diesem Megatrend zusätzlichen Schwung gegeben, da es den Schwellenländern gelungen ist, ihre politische und wirtschaftliche Macht auszubauen. Zum einen werden die Schwellen­länder zunehmend in weltpolitische Entscheidungsprozesse einge­bunden (von den G­7, denen nur Industrieländer angehörten – USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien und Kanada – zu den G­20, die auch elf Schwellenländer umfassen), und zum anderen nimmt ihre wirtschaftliche Bedeutung ständig zu (so wird China voraussichtlich im Jahr 2010 Japan in Bezug auf die absolute Grösse seiner Wirt­schaft überholen). Diese Entwicklungen führen zu einer Umverteilung des globalen Wohlstands von den Industrie­ zu den Schwellenländern: In China und Indien entsteht inzwischen eine Mittelklasse, die den Vormarsch einer Konsumentenkultur voran­treibt. Allein in China dürfte diese Mittelklasse in den nächsten fünf Jahren um mehr als 300 Millionen Menschen wachsen. Dies ist mehr als die gesamte Bevölkerung der USA, und für Indien wird mit einer ähnlichen Zahl gerechnet. Der Aufstieg einheimischer Konsu­menten dürfte auch die weitere Entwicklung einheimischer Produzenten fördern, die ihren Fokus schon jetzt von den westlichen auf die einheimischen Konsumenten verlagern.

Demografie

Der demografische Megatrend ergibt sich aus dem exponentiellen Wachstum der Weltbevölkerung: Seit der ersten Mondlandung im Jahr 1969 hat sich die Welt­bevölkerung auf 6,8 Milliarden Menschen verdoppelt. Nach UN­Prognosen wird diese Zahl bis 2050 auf 9,2 Milliarden steigen – eine weitere Zunahme um 35% gegenüber dem heutigen Stand. Die Ernährung dieser wachsenden Bevölkerung wird für die weltweite Agrarindustrie eine grosse Herausforderung werden. Die verfügbare Ackerfläche geht durch die Zersiedelung immer mehr zurück, sodass – ebenfalls laut UN – die Zahl der Stadtbewohner von aktuell 50% der Bevölkerung bis 2020 auf 55% und bis 2050 auf 70% steigen wird. Diese Verstädterung wiederum dürfte zu einer starken Nachfrage nach Infrastruktur wie Abwasser­ oder Verkehrssystemen führen, und es müssen soziale Einrichtungen wie Spitäler und Schulen gebaut werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die durch unsere steigende Lebenserwartung bedingte Überalterung der Bevölkerung die Industrieländer inzwischen vor erhebliche Probleme stellt, weil die Zahl der Erwerbstätigen sinkt und die Zahl der Rentner steigt. Ausserdem dürfte eine alternde Bevölkerung zunehmend Wert auf eine gesündere Lebens ­ weise legen, was entsprechende Auswirkungen etwa auf die Pharmaindustrie, die Nahrungs­mittelbranche und das Gesund­heitswesen hat. Ein viertes Thema in diesem Bereich ist die Bildung.

Nachhaltigkeit

Das Wachstum der Weltbevölke­rung (Demografie) führt in Verbindung mit dem höheren Kon­sum pro Kopf (multipolare Welt) zu einem zunehmenden Druck auf bestehende Ressourcen. Nach­haltigkeit wird daher immer mehr zu einem Thema. Damit sich die Welt wirtschaft weiterent­wickeln kann, müssen knappe Ressourcen bewirtschaftet und alternative Ressourcen er­schlossen werden. Dies führt uns zurück zum wichtigsten Aspekt, der alle Mega trends verbindet: die Innovation. Historisch betrachtet wurden die grössten technolo­gischen Fortschritte in Phasen erzielt, in denen die Menschheit vor ihren grössten Herausfor­derungen stand. Der Klimawandel wird zunehmend als wichtiger Faktor erkannt, und es zeichnet sich ein weltweiter Konsens ab, dass etwas getan werden muss. Der aufstrebende Bereich der Umwelttechnologie dürfte von diesem Trend profitieren.Urbanisierung Infrastruktur | Mobilität | Sicherheit | Migration

Lebensstil des 21. Jahrhundert Ernährungstrends | Gesundheit | Freizeit

Bildung

Landwirtschaft

Emerging Markets

Frontier Markets

EM Produzenten Traditionelle Energie |

Verborgene Ressourcen |

EM Marken | Bergbau

EM Konsumenten Aufstrebende Banken |

Entwickelte Marken

Logistik

Innovation Gentechnik/Biotechnologie |

Robotertechnik | Nanotechnologie |

Digitale Welt

Umwelt Alternative Energie | Wasser | Luft |

Ressourceneffizienz | Holz

Gemeinschaft Mikrofinanz | Soziale Verantwortung

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Die Demografie betrifft Eigenschaften von Menschen und Populationen. Unsere spezielle Sicht der Demografie betrachtet Menschen entweder als Konsumenten oder als Arbeitskräfte. Die Auswirkungen demografischer Veränderungen sind oft fundamental und lassen sich sowohl in der Finanz­ als auch in der Realwirtschaft beobachten. Demo­grafische Veränderungen in Verbindung mit Veränderungen in sozialen und politischen Grundsätzen, Wirtschaftsstruktur, Institutionen und Geopolitik haben manifeste Auswir­kungen auf viele allgemeine Bereiche wie Renten, Gesundheit, Wirtschaftswachstum, Finanzmärkte, Nachhaltigkeit, Landwirtschaft oder technologische Veränderungen.

Wir befinden uns mitten in weltweiten demogra­fischen Veränderungen, die hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit, ihrer Grösse und ihrer möglichen Auswirkungen auf alle Facetten der Gesellschaft beispiellos sind. Der globale demografische Wandel der letzten 50 Jahre war weitaus dramatischer als alle Veränderungen der vorangegangenen 2000 Jahre. Im zweiten Jahrtausend unserer Zeitrechnung (1001 bis 2000) hat die Weltbevölkerung um das 22­fache zugenommen. Dies entspricht einem jährlichen An­stieg um etwa 2,1%. Im ersten Jahrtausend dagegen (1 bis 1000) wuchs die Weltbevölkerung nur um ein Sechstel, also weniger als 0,02% jährlich. In den letzten 50 Jahren wiederum (1960 – 2010) lag das

jährliche Wachstum der Weltbevölkerung im Durch­schnitt bei 1,66%.

Geschwindigkeit und Richtung dieser demografischen Veränderungen beeinflussen Konsum, Wirtschafts­wachstum, Güterpreise und andere wirtschaftliche Variablen. Zwei wichtige demografische Indikatoren, nämlich Bevölkerungswachstum (auch Bevölkerungs­zahl) und Alterungstrends, helfen uns, diese Verände­rungen zu verstehen und das mögliche Ausmass der Folgen einzuschätzen.

Beitrag des Credit Suisse Demografie Research Teams Dr. Amlan Roy und Sonali Punhani

Demografie – Der Hintergrund

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17Bevölkerungswachstum und Bevölkerungszahl

1.8

1990 – 1995

1.6

1995 – 20001.5

1.5

1.4

1.4

1.3

1.3

1.21.11.0

1.2

2000 – 20052005 – 2010

2010 – 20152015 – 2020

Welt

Schwächer entwickelte Regionen

Die dargestellte Grösse der Menschen ist proportional zu den Wachstumsraten.

Stärker entwickelte Regionen

1990 – 1995

1995 – 20002000 – 2005

2005 – 20102010 – 2015

2015 – 2020

0.50.40.30.2

1990 – 19952000 – 2005

1995 – 2000 / 2005 – 2010 / 2010 – 20152015 – 2020

Die Weltbevölkerung ist im letzten Jahrhun-dert ausserordentlich stark gewachsen. Es dauerte nach 1950 nur 40 Jahre, bis sich die Bevölkerungszahl verdoppelt hatte – weniger als die Hälfte eines durchschnittlichen Menschenlebens. Die Marke von 6 Milliarden wurde noch vor dem Anbruch des 21. Jahr-hunderts erreicht. Die Wachstumsraten sind zwar drastisch zurückgegangen, beziehen sich aber nun auf eine weitaus grössere Bevölkerungszahl.

Seit etwa 20 Jahren verzeichnen die meisten Länder der Erde einen Rückgang des Bevölkerungswachs­tums, in einigen extremen Fällen sogar Null­ oder Minuswachstum (Bevölkerungsrückgang). In den reicheren Ländern teilen sich meist weniger Men­schen den bestehenden Wohlstand, während in den ärmeren Ländern die knappen Ressourcen für viele reichen müssen. Leider ist das Bevölkerungswachs­tum oft gerade in den Regionen am höchsten, die den Anforderungen einer zunehmenden Bevölkerung am wenigsten gerecht werden können.

Das Bevölkerungswachstum ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Fruchtbarkeitsrate (Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter), Lebenserwartung und Nettomigrationsrate. Veränderungen dieser Faktoren, sowohl zeitlich als auch zwischen verschiedenen Ländern, führen zu enormen Unterschieden im Bevölkerungswachstum. Dabei weisen schwächer und stärker entwickelte Weltregionen verschiedene Wachstumsmuster auf. Doch die Kluft zwischen dem Bevölkerungswachstum von schwächer und stärker entwickelten Regionen nimmt ab, sodass eine spätere Angleichung möglich erscheint.

Die jüngsten UN­Bevölkerungsprognosen deuten darauf hin, dass der Abstand zwischen dem Bevölkerungswachstum von schwächer und stärker entwickelten Regionen im Zeitraum 2045 – 2050 bei 0,48% liegen wird. In den Jahren 1990 –1995 betrug der Abstand dagegen noch 1,35%. Für die stärker entwickelten Regionen insgesamt ergibt sich aus den Hochrechnungen ab 2035 ein Minus­wachstum. Mit dem Sinken der Bevölkerungszahl dürfte auch die Erwerbsbevölkerung zurückgehen, was wiederum zu geringerem Wirtschaftswachstum führen kann.

1 Definition der Regionen – Stärker entwickelte Regionen: alle Regionen Europas sowie Nordamerika, Australien/Neuseeland und Japan. Schwächer entwickelte Regionen: alle Regionen Afrikas, Asiens (ohne Japan), Lateinamerikas und der Karibik sowie Melanesien, Mikronesien und Polynesien.

Jährliche Wachstumsraten (in %)Quelle: Credit Suisse, UN

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19Gesamtfertilitätsraten (Kinder pro Frau)Quelle: Credit Suisse, UN

Die dargestellte Grösse der Babies ist proportional zu den Geburtenraten.

WeltStärker entwickelte

RegionenSchwächer entwickelte

Regionen

1980 – 1985

1985 – 1990

1990 – 1995

1995 – 2000

2000 – 2005

2005 – 2010

2010 – 2015

2015 – 2020

3.61

3.43

2.82

2.67

2.49

3.08

2.56

2.40

1.86

1.82

1.56

1.58

1.65

1.67

1.64

1.66

4.19

3.89

3.10

2.89

2.62

3.43

2.73

2.50

Die Bevölkerungszahl wird durch Fertilitätsraten, Sterblichkeitsraten, Ausgangsbevölkerungszahl und Zeit beeinflusst. Eine Stabilisierung der Welt­bevölkerung setzt unter anderem einen Rückgang der weltweiten Fertilitätsraten voraus.

In den Industrieländern sind die Fertilitätsraten stark gesunken und liegen inzwischen in der Nähe des Ersatzniveaus (2,1 Kinder je Frau). Die Fertilitätsraten in den Entwicklungsländern, obwohl rückläufig, liegen dagegen weit höher. Ein Zusammenhang zwischen dem Stand der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Bevöl kerungswachstum ist also offensichtlich. Entwicklungsländer sind gemessen am Anteil der in der Landwirtschaft beschäftigten Erwerbs­personen noch immer vor allem Agrarstaaten. Sie haben einen Rückstand im produktiven Einsatz von Technologie und benötigen daher wesentlich mehr Menschen.

Insgesamt jedoch gehen die Fertilitätsraten welt­weit zurück. Dieser allgemeine Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass es immer teurer wird, in einer zunehmend urbanisierten und globalisierten Welt Kinder aufzuziehen, und widerspiegelt die sich wandelnden Präferenzen von Frauen und Familien. Vor dem Hintergrund, dass sich die Technologie verbessert und auch in schwächer entwickelte Regionen vorzudringen beginnt, er­kennen die Menschen, dass Kinderreichtum den Lebensstandard beeinträchtigt. Ein Beispiel hierfür ist die Erfahrung von Ländern in Süd­ und Ostasien in den 1980er und 1990er Jahren. Hier trug die Demografie aufgrund der geringeren Familiengrössen von gut ausgebildeten Kindern ein Drittel oder mehr zum wirtschaftlichen Wachs­tum bei. Als die Menschen zu verstehen und würdigen begannen, wie eng der Zusammenhang

zwischen Sekundarschulbildung (die sehr teuer ist) und künftigem Einkommen ist, sanken die Fertilitätsraten in nur einem Jahrzehnt von fast sechs auf zwei. Die Fruchtbarkeitspräferenzen der Frauen werden zudem beeinflusst durch die weltweit bessere und breitere Ausbildung der Frauen, ihren verbesserten Zugang zu beruflichen Möglichkeiten sowie Doppelverdienerfamilien.

Das Bevölkerungswachstum geht zwar zurück, doch Fortschritte in Medizin, Gesundheitswesen und Hygiene sorgen besonders in den ärmeren Ländern dafür, dass die Weltbevölkerung weiter zunimmt. In letzter Zeit gewährleistet die tech­nologische Entwicklung zudem Ressourcen, die ein höheres Bevölkerungswachstum als in den reichen Ländern ermöglichen. Bis vor kurzem jedoch haben sich die Früchte des technischen Fortschritts auf die reichsten Länder konzentriert. Inzwischen führen die Globalisierung und das Wachstum der Emerging Markets jedoch zumin­dest dazu, dass sich die Früchte des technischen Fortschritts stärker verteilen. Von einer Welt­bevölkerung von 6,8 Milliarden Menschen in 2010 entfällt der grösste regionale Anteil auf Asien (4,16 Milliarden), gefolgt von Afrika (1,03 Milliarden). Der Bevölkerungsanteil der USA und Westeuropas sinkt seit 1990.

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Die Bevölkerungen wachsen nicht nur viel langsamer, sondern sie altern auch viel schneller als je zuvor. Ursache ist die welt-weit gestiegene Lebenserwartung, in stärker ebenso wie in schwächer ent-wickelten Regionen.

Die Graphik rechts zeigt die Altersverteilung in stärker und schwächer entwickelten Regionen für 1980 und 2010. Ebenfalls zu beobachten ist eine Annäherung des Bevölkerungsanteils im erwerbs­fähigen Alter (15 – 64 Jahre) zwischen stärker und schwächer entwickelten Regionen. Der Anteil der Altersgruppe 0 –14 hat in beiden Regionen abgenom­men. Der Anteil der Gruppe im erwerbsfähigen Alter ist 2010 in beiden Regionen recht ähnlich. Auffällig ist jedoch, dass die stärker entwickelten Regionen einen höheren Anteil alter Nichterwerbstätiger haben, die schwächer entwickelten Regionen dagegen einen höheren Anteil junger Nichterwerbstätiger. Im Jahr 2010* werden in den stärker entwickelten Regionen 15,95% der Gesamtbevölkerung 65 Jahre oder älter sein, in den schwächer entwickelten Regionen dagegen nur 5,75%.

Demografische Alterung

Stärker entwickelte Regionen

Stärker entwickelte Regionen

Schwächer entwickelte Regionen

Schwächer entwickelte Regionen

Altersverteilung der Bevölkerung – 1980

Altersverteilung der Bevölkerung – 2010Lebenserwartung Quelle: Credit Suisse Demographics, UN

WeltStärker entwickelte

RegionenSchwächer entwickelte

Regionen

0 –14 Jahre 15 – 64 Jahre über 65 Jahre

65.9%

67.5% 65%

56.5%11.7%

15.9% 5.8%

4%

22.4%

16.5% 29.2%

39.5%

21

Quelle: Credit Suisse, UN

1980 – 1985

1985 – 1990

1990 – 1995

1995 – 2000

2000 – 2005

2005 – 2010

2010 – 2015

2015 – 2020

61.7

63.2

64.0

65.2

66.4

67.6

68.9

70.1

72.9

74.0

74.1

75.0

75.8

77.1

78.0

78.9

59.0

60.6

61.7

63.1

64.4

65.6

67.0

68.3

* Neueste Schätzungen und Hochrechnungen der UN Population Division.

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23Altersabhängigkeitsquotient (Personen im Alter von 65+/100 Personen im Alter von 15 – 64)Quelle: Credit Suisse, UN

Die dargestellte Grösse der Menschen ist proportional zum Altersabhängigkeitsquotienten.

WeltStärker entwickelte

RegionenSchwächer entwickelte

Regionen

1980

1985

1990

1995

2000

2005

2010

2015

2020

10

10 17 7

10 19 7

10 20 8

11 21 8

11 23 8

12 24 9

13 26 10

14 29 11

18 7

In den Industrieländern setzt der Alterungsprozess die Staatshaushalte und die Erwerbsbevölkerung unter Druck. Frühere Regierungen haben bei ihren Versprechungen nicht berücksichtigt, dass die Menschen länger leben und welche Kosten damit einhergehen. Die fortschreitende demogra­fische Alterung in den Industrieländern führt zur Ent stehung einer grossen Gruppe von Alten, für deren Unterhalt eine entsprechend schrumpfende junge Bevölkerung aufkommen muss. Der Altersabhängigkeitsquotient – eine Kennziffer, die angibt, wie viele Personen ab 65 Jahre auf jeweils 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (15 – 64 Jahre) entfallen – steigt für die Welt als Ganze an. In den stärker entwickelten Regionen ist dieser Quotient jedoch höher als in schwächer entwickelten Regionen, weil die Bevölkerung der Industrieländer schneller altert.

Die Weltbevölkerung wird älter, lebt länger und wächst langsamer. Frauen haben weniger Kinder, und der Anteil der Alten steigt schneller als der Anteil der Jungen. Dadurch kommt es für Konsumenten wie auch für Arbeitskräfte zu einem tiefgreifenden Wandel. Die Altersabhängigkeits­quotienten belasten die Jungen, die Staaten, in denen sie leben, und ihre Familien.

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1. Ruhestand in einer Welt mit rückläufigem BevölkerungswachstumIn den reicheren Ländern der Welt wird die Bevölke­rung immer älter. Nachdem sich das Pensionierungs­alter nicht so schnell ändert wie die Langlebigkeit (Lebenserwartung), nimmt die durchschnittliche Ruhestandsdauer immer mehr zu. Die reicheren Länder werden wohl eine Phase mit geringerem Wirt­schaftswachstum verzeichnen, und weltweit wird das Wachstum der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter abnehmen. Da ältere Nichterwerbstätige dem Staat in der Regel weit höhere Kosten verursa­chen als jüngere Nichterwerbstätige, wird der ver­längerte Ruhestand in Verbindung mit der steigenden Zahl von Rentnern die Haushaltsbelastung in den reicheren Ländern verschärfen.

Im Zeitraum 1970 – 2004 stieg z. B. in den USA die voraussichtliche Ruhestandsdauer bei Männern von 11 auf 17,1 Jahre und bei Frauen von 14,7 auf 21 Jahre.

Aus der Sicht des Einzelnen besteht die Herausfor­derung darin, diese längere Ruhestandsdauer mit einem festen Sparbetrag zu bestreiten. Da nicht mehr mit ähnlich hohen Anlagerenditen zu rechnen ist wie in den 1980er und 1990er Jahren, ist es nicht leicht, für die finanziellen wie auch die nicht finanziellen Unwägbarkeiten des Ruhestands vorzusorgen. Dabei stellen die steigenden Gesundheitskosten aufgrund geriatrischer Erkrankungen von Körper und Geist eine bedeutende und von Natur aus ungewisse Variable dar. Erschwerend hinzu kommt der schwierige Aus­blick für die Rentenversicherungsmärkte, die diesen Druck traditionell etwas lindern können, aber in den reichen Ländern ebenfalls gerade eine so schwierige Phase durchlaufen, dass sie als Krisenfall gelten.

Angesichts der zunehmenden Umstellung der Vor­sorgepläne von Leistungs­ auf Beitragsprimat muss der Einzelne für Wohlstand und Gesundheit nach der Pensionierung mehr Vorsorgekapital ansparen

Aus den Alterungsprozessen und dem Rückgang des Bevölkerungswachstums ergeben sich unter anderem folgende Herausforderungen:

1. Ruhestand in einer Welt mit rückläufigem Bevölkerungswachstum

2. Migration – Bedarf und Bewältigung

3. Tragfähigkeit staatlicher Haushalte

4. Veränderungen für die Erwerbsbevölke - rung – mehr Chancengleichheit für Frauen und die Rolle der Bildung

5. Wachstum und Wohlstandsverteilung in den Schwellenländern

und es gezielter einsetzen und sorgfältiger über­wachen. Regierungen und Arbeitgeber stehen unter dem Druck, die Zusagen einzuschränken, die sie bestehenden und künftigen Rentnern geben.

2. Migration – Bedarf und BewältigungDas rückläufige Wachstum der Gesamt- und Er­werbsbevölkerung deutet darauf hin, dass auch das Wirtschaftswachstum sinkt, wenn es nicht als Ausgleich zu einem kräftigen Anstieg der Arbeits­produktivität und der Arbeitskräfteauslastung kommt. Manche europäische Länder sind mit einer Gegen reaktion von Immigranten konfrontiert, die sich unfair behandelt fühlen, wenn sie keine Arbeit finden können, sei es aufgrund fehlender Qualifi kation oder Ausbildung oder weil es unter verschlechterten wirtschaftlichen Bedingungen an Beschäftigungsmöglichkeiten mangelt. Die resultierende Desillusionierung kann den Regie­rungen die harmonische Integration von Immigranten in das bestehende so ziale Gefüge stark erschweren.

Die in Kanada und Australien eingeführten und praktizierten qualifikationsorientierten Immigrations-modelle sind Vorbilder, die viele andere Länder als Blaupause für eine pragmatische Immigrationspolitik in Erwägung ziehen könnten. Alternde Länder wie Japan und Korea werden ihre immigrationsfeindliche Einstellung angesichts der drohenden Heraus­forderung am Arbeitsmarkt überdenken müssen.

Das Hauptmotiv für Migration ist das Streben nach besseren Zukunftschancen, wirtschaftlichem Wohlstand und sozialer Entwicklung. Daher ist der Bevölkerungsanteil internationaler Migranten in stärker entwickelten Regionen höher als in schwächer entwickelten (9,6% gegenüber 1,5% im Jahr 2005). Zudem ist die Nettomigrationsrate in stärker entwickelten Regionen positiv, in schwächer entwickelten Regionen dagegen negativ.

Der Human Development Report 2009 untersucht die Mobilität der Menschen und berechnet anhand von Volkszählungen die Zahl der Migranten für 24 Länder, wobei 57% der Bevölkerung im Zeitraum 2000 – 2002 erfasst wurden. Danach macht die Migration von Entwicklungs­ in Industrieländer nur einen Teil der Gesamtmigration aus (37%). Die Migration aus einem Entwicklungsland in ein anderes kommt häufiger vor als von einem Entwicklungs- in ein Industrieland, und die überwältigende Mehrheit der Menschen, die umziehen, bleibt im eigenen Land. Von allen internationalen Migranten ziehen 60% entweder zwischen Entwicklungs­ oder zwischen Industrieländern um. Drei Viertel der internationalen Migranten ziehen in ein Land, das einen höheren Human Development Index (HDI)* aufweist als ihr Herkunftsland.

Der Bericht stellt auch fest, dass sich die Migration auf die Migranten selbst nicht nur unter Einkommens­aspekten positiv auswirkt, sondern auch im Hinblick auf ihre menschliche Entwicklung (Gesundheit und Bildung). Migranten aus Ländern mit tiefem HDI haben im Allgemeinen am meisten zu gewinnen und erzielten zwischen 2000 und 2002 im Durchschnitt eine 15­fache Einkommenssteigerung, eine Ver­dopplung der Einschulungsraten und einen Rückgang der Kindersterblichkeit um den Faktor 16.

Die Herausforderungen

* Der Human Development Index ist ein umfassender Lebensqualitätsindex, der von der Weltbank errechnet und veröffentlicht wird. Länder­Rankings und Gesamtindexzahlen werden jährlich publiziert.

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273. Tragfähigkeit staatlicher HaushalteDurch die demografische Alterung und die Verände­rung der Altersabhängigkeitsquotienten entstehen den Staaten als Nebeneffekt höhere Ausgaben etwa für Pensionen, Gesundheitsversorgung und Pflege, die den Haushalt belasten.

Die Grössenordnung altersbedingter Ausgaben in Europa ist in der Tabelle links dargestellt. Danach beliefen sich die gesamten altersbedingten Ausgaben im Jahr 2007 auf über 18% des BIP. Bis 2060 wird dieser Anteil voraussichtlich auf über 23% steigen.

Eine mögliche Lösung zur Sicherstellung tragfähiger Haushalte liegt in der Erhöhung der Beschäftigungs­ und Erwerbsbeteiligungsquoten. Um die Herausfor­derung zu verdeutlichen, stellen wir den sogenannten «Belastungsquotienten der Erwerbsbevölkerung» vor, der das Verhältnis zwischen Nichterwerbspersonen und Erwerbspersonen angibt. Wenn diese Kenn­ziffer grösser als eins ist, zeigt dies an, dass es mehr Nichterwerbspersonen als Erwerbspersonen gibt. Dies ist nicht ideal, weil ältere Nichterwerbspersonen, deren Anteil in wohlhabenderen Ländern höher ist, im Verhältnis mehr kosten als jüngere Nichter­werbspersonen und manchmal sogar mehr als Erwerbspersonen. Für Frankreich und Italien ist (angesichts der für 2020 prognostizierten Belastungsquotienten von 1,27 bzw. 1,47) die Herausforderung am grössten, einen höheren Anteil der nicht erwerbstätigen Bevölkerung in eine Erwerbstätigkeit zu bringen. Wenn dies gelänge, würde es den Staat oder die Gesellschaft von Arbeitslosengeld und anderen Leistungen entlasten und die steuerliche Einnahmen­basis vergrössern. Ein Extrembeispiel für ein Ungleichgewicht zwischen Leistungskosten und Einnahmenbasis ist zurzeit Griechenland, wo das System staatlicher Leistungen gemessen an der Ein­nahmenbasis bei Weitem zu grosszügig ist. Andere Möglichkeiten zur Dämpfung der Auswirkungen steigender Ausgaben sind für die reicheren Länder z. B. eine flexible Altersteilzeit oder eine höhere Er­werbsbeteiligungsquote der Frauen.

* EU27 = Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Holland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich, Zypern

Altersbezogene Ausgaben (in% des BIP)Quelle: Credit Suisse, UN

EU27*

Renten

Gesundheits Vorsorge

Langzeit Vorsorge

Frankreich DeutschlandVereinigtes Königreich

2007

2035

2060

2007

2035

2060

2007

2035

2060

10.2

6.7

1.2

13.0

8.1

1.4

10.4

7.4

0.9

6.6

7.5

0.8

11.9

7.7

1.8

14.4

9.1

1.9

11.8

8.8

1.6

7.9

8.7

1.1

12.6

8.2

2.3

14.0

9.3

2.2

12.7

9.2

2.3

9.3

9.4

1.3

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294. Veränderungen für die Erwerbsbevölke rung – mehr Chancengleichheit für Frauen und die Rolle der BildungBesonders im Kontext der bereits erörterten Fragen liegt ein weiteres eklatantes Problem in der unter­schiedlichen Erwerbsbeteiligungsquote von Männern und Frauen in den Industrieländern. In Bezug auf die Hochschulausbildung von Frauen stellen viele Statistiken fest, dass Frauen besser abschneiden als Männer, doch wenn es um Erwerbsbeteiligungs­quoten geht, sei es allgemein oder auch bezogen auf einzelne Altersgruppen, klafft zwischen Männern und Frauen eine grosse Lücke. Besonders markant ist dies in Italien, Deutschland und Japan, wo auch der Gender­Index oder die Gender­Rankings ent­sprechend ausfallen. Diese Länder haben aufgrund der Alterung, schon jetzt und auch künftig, den grössten demografischen und fiskalischen Druck. Eine der einfacheren Lösungen bestände darin, die Chancengleichheit und Beteiligung der Frauen im Erwerbs leben quer durch alle Branchen und Berufe zu fördern. Dies würde auch in Bezug auf die bereits angesprochenen Probleme reicher Länder mit dem in unmittelbarer und naher Zukunft drohenden rück­läufigen Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter und der rückläufigen Zahl von Erwerbstätigen helfen.

Die schwächer entwickelten Länder haben zwar eine jüngere und wachsende Bevölkerung, doch ihnen bleibt die Herausforderung, das Potenzial dieser jüngeren Erwerbstätigen zu erschliessen und ihren Zugang zu besseren Bildungs­ und Beschäftigungs­möglichkeiten sicherzustellen. Ob sich das produktive Potenzial der schnell wachsenden Bevölkerung in Schwellenländern entfalten kann, hängt vor allem auch von der Bildung und dem Humankapital ab. Gegenwärtig bestehen bei den Einschulungsraten erhebliche Unterschiede zwischen Ländern mit hohem, mittlerem oder tiefem Einkommen* sowie zwischen Männern und Frauen.

In den Entwicklungsländern lassen die Belastungs­quotienten der Erwerbsbevölkerung hinsichtlich der Gesamtbeschäftigungs­ und der Erwerbsbe­teiligungsquote stark zu wünschen übrig; auf jede Erwerbsperson entfallen zu viele Nichterwerbsper­sonen, wie selbst jüngere Länder wie die Türkei, Indien und Mexiko zeigen. Die Nichterwerbspersonen sind meist die jüngeren und weniger teuren Nicht­erwerbspersonen, und doch gibt es noch immer eine grosse arbeitslose oder verdeckt arbeitslose Erwachsenenbevölkerung. Für sie heisst der einzige Ausweg Bildung und Qualifizierung. Bildungsstand, Ausbildung und nichtkonventionelle Bildung für Erwachsene müssen für Männer wie auch für Frauen generell verbessert werden. Die Beteiligungskluft zwi­schen Männern und Frauen ist wesentlich grösser als in wohlhabenderen Ländern, ausser im Fall Chinas. Daher sind höhere Bildungsquoten und mehr Chancengleichheit für Frauen nötig; sie werden auch dazu beitragen, das Wachstum anzukurbeln und «demografische Dividenden» für diese Entwicklungs­länder entstehen zu lassen.

5. Wachstum und Wohlstandsverteilung in den SchwellenländernWährend alle Welt gebannt auf das enorme Wirt­schaftswachstum der Schwellenländer starrt, interessieren sich nur wenige für die Einkommens­ und Wohlstandsverteilung in diesen Wachstums­ländern. Unabhängig vom jeweiligen politischen Regime kommt es in den meisten wirklich wachs­tumsstarken Ländern, deren Wirtschaftswachstum fast den zweistelligen Bereich erreicht, zu einer zunehmenden Ungleichheit bei der Einkommens­ und/oder Wohlstandsverteilung.

Die Entstehung grosser Ungleichheiten zwischen den reicheren, wohlhabenden und den unter­privilegierten, benachteiligten Klassen verheisst nichts Gutes für das künftige Wirtschaftswachstum und die Lebensqualität. Politiker und Bürger müssen sich darauf konzentrieren, diesen wachsenden Einkommensunterschieden entgegenzuwirken. Eine der einfachsten Möglichkeiten hierzu ist, wie bereits ausgeführt, die Verbesserung des Zugangs zu Bildungs­ und Beschäftigungsmöglichkeiten.

* Länder mit hohem Einkommen: Bruttonationaleinkommen (BNE) 2008 mindestens USD 11’906. Länder mit tiefem Einkommen: BNE 2008 höchstens USD 975. Länder mit mittlerem Einkommen: BNE 2008 zwischen USD 976 und USD 11’905.

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Urbanisierung oder Verstädterung wird von den Vereinten Nationen definiert als Umzug von Menschen aus ländlichen in städtische Gebiete, wobei das Be - völ ke rungs wachstum der Stadtmigration entspricht.

In den durch Industrialisierung und Fertigungswachstum geprägten Nach-kriegsphasen des 20. Jahrhunderts kam es in den wohlhabenderen Ländern zu einer schnellen Entwicklung grösserer Städte. Dieses Wachstum städtischer Zentren fiel zusammen mit der Verlagerung von der Landwirtschaft zur Industrie und erforderte den Umzug von Menschen aus Dörfern und ländlichen Gegenden in moderne städtische Fertigungszentren. Die Verstädterung erfolgte Hand in Hand mit der Industrialisierung und dem Übergang von einer agrarischen zu einer zunächst fertigungs- und dann dienst-leistungsorientierten Wirtschaft. Das Wachstum der Städte brachte bis zu einer bestimmten Grösse viele Skaleneffekte, von denen Unternehmen (Arbeitgeber wie Arbeitnehmer) und Bürger profitierten. Die Überschreitung einer bestimmten Grösse hinsichtlich Fläche und Bevölke-rungsdichte hat jedoch in Megastädten (Städten mit mehr als zehn Millionen Ein-wohnern) wie Mumbai, Lagos, Shenzhen, Delhi oder Rio de Janeiro zu Problemen geführt: So fehlt es an Platz, Wasser, Energie, Nahrungsmitteln, Verkehrsmög-lichkeiten, sauberer Luft und lärmfreien Zonen, um nur einige Probleme zu nennen.

31Urbanisierung

Dr. Amlan Roy, Director, Global Demographics Research, Credit Suisse Securities (Europe)

Sonali Punhani, Global Demographics Research,

Credit Suisse Securities (Europe)

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33Der Anteil der Menschen, die jetzt offiziell zur Stadt­bevölkerung zählen, steigt in stärker wie auch in schwächer entwickelten Regionen an, wobei in den stärker entwickelten Regionen dank ihres Vorsprungs bereits ein grösserer Teil der Einwohner in städti­schen Gebieten lebt. Die Stadtbevölkerung wird bis 2020 im Vergleich zu 1980 in den schwächer entwickelten Regionen voraussichtlich von 0,995 Milliarden auf 3,24 Milliarden anwachsen, in den stärker entwickelten Regionen dagegen nur von 0,74 Milliarden auf 0,97 Milliarden. Die Stadtbevölkerung in schwächer entwickelten Regionen, zurzeit 2,6 Milliarden Menschen, ist bereits fast dreimal so gross wie in stärker entwickelten Regionen und wächst kräftig weiter. Damit ergeben sich für die schwächer entwickelten Regionen gewichtige Fragen nach der Nachhaltigkeit der Wachstumsrate, wenn man an die Umwelt und die Angemessenheit der Infrastruktur denkt.

Im Jahr 2008 war eine historische Zäsur erreicht: Zum ersten Mal wohnte die Hälfte der Weltbevölke­rung in Städten, und jetzt, fast zwei Jahre später, ist weniger als die Hälfte aller Menschen als Land­bewohner klassifiziert. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich 70% der Bevölkerung in Städten leben, wobei die Städte in schwächer entwickelten Ländern am stärksten wachsen werden.

Den Prognosen zufolge wird fast das gesamte künftige Bevölkerungswachstum auf die städti schen Gebiete der schwächer entwickelten Länder entfallen. Am schnellsten wachsen wird dabei die Stadtbevölkerung in Asien und Afrika (weit gehend auf landwirtschaftlicher Beschäftigung basierenden Wirtschaftsregionen).

Mit städtischen Gebieten verbindet man seit jeher Fortschritte in Technologie und Produktivität, Innovationen und bessere Arbeitsmöglichkeiten, wirt­schaftlichen Wohlstand und einen höheren Lebensstandard. Die Kehrseite ist jedoch die damit einhergehende Zunahme von Arbeitslosigkeit, Krimi­nalität, Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Krankheiten, da immer mehr Menschen in den Städten um begrenzte Ressourcen konkurrieren.

Durch das schnelle Wachstum der Megastädte stehen die Verfügbarkeit der Ressourcen und die Preise unter Druck. Der Anteil der weltweiten Stadtbevölkerung, der in Megastädten lebt, wird bis 2020 im Vergleich zu 1990 von 6% voraussichtlich auf 9% steigen. Unter den Städten unterschiedlicher Grössenordnungen wird die Bevölkerung der Mega­städte den Prognosen zufolge im selben Zeitraum am stärksten wachsen. Dies wird sich eindeutig auf die Konzentration und Verfügbarkeit grundlegender Ressourcen wie Trinkwasser, Abwasserbeseitigung und Nahrung auswirken.

Wie die Tabelle zeigt, lagen 13 der 18 Megastädte, die es 2005 gab, in schwächer entwickelten Re gionen. Diese Regionen können eine grosse und weiter steigende Bevölkerungskonzentration meist weniger gut bewältigen. Megastädte mit hoher Bevölkerungsdichte sind ein grosses Zukunfts­problem, nicht allein wegen ihrer Grösse, sondern vielmehr aufgrund der Besiedlungsdichte, die etwa für die Luftqualität, die Wasserversorgung, das Bildungswesen, die Arbeitsplätze und die Sicherheit problematisch werden kann.

Die Verstädterung ist ein Beispiel dafür, wie ein demografischer Aspekt einen anderen unmittelbar beeinflusst: Häufig ist zu beobachten, dass die Haushalte in der Stadt weniger Kinder haben als die auf dem Land, weil die Nettokosten, die das Aufziehen von Kindern in städtischen Gebieten ver u r ­ sacht, aufgrund höherer Kosten für Bildung, Verkehr und allgemeine Lebenshaltung höher sind, die ausgleichenden wirtschaftlichen Beiträge aber geringer. Zudem tragen der höhere Bildungs­stand und das höhere durchschnittliche Heirats­alter zu geringeren Fertilitätsraten bei. Geringere Fertilitäts raten wiederum führen zu einem geringeren Wachstum der Gesamt­ und Erwerbsbevölkerung und letztlich zu einem geringeren Wirtschaftswachstum.

Welt Stärker entwickelte Regionen

Schwächer entwickelte Regionen

1980

1985

1990

1995

2000

2005

2010

2015

2020

Quelle: Credit Suisse, UN

Anzahl Megastädte (Städte mit einer Einwohnerzahl von 10 Millionen oder mehr)

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35

Pensionierte Baby-Boomer und gestie-genes Gesundheitsbewusstsein

Der dominierende Lebensstil des 21. Jahrhunderts wird stark durch demo-grafische Veränderungen beeinflusst, z. B. durch die Überalterung der Be-völkerung und die Langlebigkeit. Sowohl für die verschiedensten Industriezweige als auch für Investoren wird dies er-hebliche Folgen haben: Erstens werden ältere Menschen zu einer neuen, attrak-tiven Konsumentengruppe werden, die besondere Bedürfnisse hat und finanziell besser dasteht als jemals zuvor. Zwei-tens werden altersbedingte medizinische Probleme zu einem Anstieg des Angebots und der Nachfrage für Behand-lungen und Dienstleistungen führen, die noch bis ins hohe Alter einen aktiven Lebensstil erlauben. Drittens wird eine gesunde Lebensweise an Bedeutung gewinnen, nicht nur weil sie einen gesun-den Ruhestand ermöglicht, sondern auch weil Regierungen und Versicherer immer mehr Anreize bieten werden, um die steigenden Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen.

Der Lebensstil des 21. Jahrhunderts

Lars Kalbreier, CFA, Managing Director Leiter Global Equity and Alternatives

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37Pensionierte Baby-Boomer als neue KonsumentengruppeDer Anteil älterer Menschen wird zunehmen, weil sich jetzt die geburtenstarken Jahrgänge – die sogenannten Baby­Boomer – zur Ruhe setzen. In den USA dürfte sich die Zahl der Menschen ab 65 Jahre zwischen 2000 und 2030 verdoppeln, und dank des medizinischen Fortschritts sind die Rentner in den Industrieländern heute gesünder und in besserer körperlicher Verfassung. Daher hört man in letzter Zeit immer wieder, 60 sei wie früher 50. Die heutigen Rentensysteme sind in vielen Indu­strieländern im Allgemeinen noch immer sehr grosszügig, und die sechs Jahrzehnte Wohlstand seit dem Zweiten Weltkrieg haben es den Baby­Boomern ermöglicht, erheblichen Wohlstand anzuhäufen. In den USA z. B. ist das mittlere Nettovermögen der Bevölkerungsgruppe über 75 Jahre erheblich grösser als das der Gruppen unter 35 und von 35 bis 44.Die gesunden, wohlhabenden Rentner werden daher ihren Ruhestand aktiver geniessen wollen, als dies zu anderen Zeiten der Geschichte der Fall war. Die Nachfrage etwa nach Seniorenclubs, Kreuzfahrten, Aktivurlaub und Hobbys dürfte durch diese Ent­wicklung zunehmen. Die über 60­jährigen werden wohl zu einer neuen und für Unternehmen in diesen Sektoren immer wichtiger werdenden Konsu­mentengruppe aufsteigen.Hinzu kommt der Trend, in Seniorensiedlungen zu leben, wenn die aktive Phase des Ruhestands vorbei ist. Diese Siedlungen erinnern mehr an Country Clubs als an traditionelle Altenheime und bieten nicht nur diverse soziale Aktivitäten an, sondern verfügen im Bedarfsfall auch über eine diskrete, erstklassige medizinische Infrastruktur. Auf dieses Segment zielen immer mehr private Betreiber.

Ein weiteres Wachstumsgebiet im Zusammenhang mit dem Altern und dem Streben nach Jugend ist schliesslich die kosmetische Chirurgie, deren soziale Akzeptanz immer mehr zunimmt: «So jung aussehen, wie man sich fühlt» heisst hier das neue Mantra.

Gesundheitslösungen für eine alternde BevölkerungAndererseits verlangt das Festhalten an einer aktiven Lebensweise bis ins hohe Alter dem Körper über viele weitere Jahre erheblich mehr ab als je zuvor. Daher ist durchaus mit einer Zunahme von alters­bedingten medizinischen Problemen wie Gelenkver­schleiss oder Ermüdungs­ bzw. Stressfrakturen zu rechnen. Dies würde in Bereichen wie der Me­dizintechnik zu einer erhöhten Nachfrage nach Lösungen wie künstlichen Gliedmassen, Zahnim­plantaten oder Hörgeräten führen. Ältere Menschen werden in diesem Bereich die Produkte suchen, die ihnen trotz zunehmender körperlicher Gebrechen weiterhin einen möglichst aktiven Lebensstil erlauben.

Zunehmende Betonung einer gesunden Lebensweise in Unternehmen und PolitikDa die Mängel im Gesundheitswesen zunehmen und die Versicherer immer kritischer werden, wird verstärkt darauf geachtet, wie sich bestimmte Gewohnheiten wie ungesundes Essen und Rau­chen langfristig auf das Wohlbefinden auswirken. Dies gilt umso mehr, als die Kosten von Lastern wie Rauchen, Fettsucht oder ähnlichem immer häufiger dem Einzelnen aufgebürdet werden (z. B. durch höhere Versicherungsprämien für Raucher). Dies wird alle Altersklassen betreffen. Darüber hinaus beschäftigen sich Unternehmen heute auch vermehrt mit den Beziehungen zwischen der Einstellung der Angestellten zur Gesundheit und ihrer Produktivität. Die US Centers for Disease Control and Preven­tion (CDC) schätzen, dass die Ausschaltung der drei wichtigsten Risikofaktoren für chronische Krankheiten, nämlich falsche Ernährung, Bewe­gungsmangel und Rauchen, beachtliche 80% der Herzerkrankungen und Schlaganfälle, 80% der Fälle von Diabetes Typ 2 und 40% der Krebserkrankungen verhindern könnten.

Daher führen Regierungen, Versicherer und Unternehmen eine Vielzahl von Anreizen ein, welche die Menschen dazu anregen sollen, die persönliche Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und ihre Gewohnheiten zu ändern, um vermeidbare Kosten verhindern zu helfen und ihre Produktivität zu steigern. Unternehmen und Krankenversicherer können sich beispiels­weise am Mitgliedsbeitrag fürs Fitnessstudio beteiligen, und einige Regierungen haben natio­nale Initiativen ins Leben gerufen, um die Bevölkerung über Fettsucht aufzuklären und für eine gesündere Ernährung zu werben.

Ebenso können Anreize geboten werden, um mehr Bioprodukte und gesunde Nahrungsmittel zu kaufen (so hat die Stadt New York etwa den Verkauf von Speisen, die Transfette enthalten, in Restaurants verboten) und zur Vermeidung von Krankheitskosten auf Nutriceuticals (Nahrungs­ergänzungsmittel und Functional Foods) zu setzen. Ausserdem können sich Eltern angesichts der zunehmenden Fettleibigkeit von Kindern für gesündere Ernährungsgewohnheiten ihres Nachwuchses einsetzen. Selbst die Spielebranche entwickelt Spiele, mit denen die Kunden aktiver werden sollen, und bietet Fitnessspiele für daheim an. Prominentestes Beispiel hierfür ist die Konsole Nintendo Wii. Weitere Profiteure des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins dürften sich in anderen Branchen finden, etwa bei Sportartikelherstellern und Fitnessstudios. Pharmaunternehmen dürften eine erhöhte Nachfrage nach Medikamenten ver­zeichnen, welche die Auswirkungen chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte eindämmen, die durch ungesunde Ernährung entstehen.

FazitDer Lebensstil des 21. Jahrhunderts wird stark durch demografische Entwicklungen und eine veränderte Einstellung zum persönlichen Wohl befinden geprägt sein. Eine wachsende Gruppe von Rentnern wird ihren Ruhestand aktiver geniessen als je zuvor. Daher werden die Rentner für viele Industriezweige zu einer neuen Konsumentengruppe werden, wovon die verschie­densten Branchen profitieren werden, von der Freizeitindustrie über die kosmetische Chirurgie bis hin zu privaten Senioren siedlungen. Ausserdem wird man Menschen aller Altersgruppe Anreize für eine gesündere Lebensweise bieten, weil die Regierungen die Gesundheitskosten senken wollen und die Versicherer immer kritischer werden. Diese Trends dürften langfristige Anlagemöglichkeiten für entsprechend aufgestellte Unternehmen eröffnen.

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Bildung hängt eng mit dem Wirtschafts-wachstum zusammen. Die Lebensstan-dards beispielsweise sind durch Bildung spürbar gestiegen. Von vielen wissen-schaftlichen Fortschritten können die Menschen nur mit entsprechender Bildung profitieren. Auch das Einkommen, das der Einzelne verlangen kann, hängt stark vom Bildungsstand ab. Es liegt also auf der Hand, dass Bildung ein wesentliches Element des Wohlstands ist.

Länder mit einem hohen Bevölkerungs-anteil junger Menschen werden vermutlich einen grossen Teil der Ressourcen für deren Belange aufwenden. Hat ein Land dagegen einen hohen Anteil an Menschen im erwerbsfähigen Alter, die gesund, ge-bildet und gut qualifiziert sind, kann die Altersstruktur zur Steigerung der Produk tivität beitragen.

Bildung

Philipp Baretta, Managing Director Leiter Global Investment Delivery

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Leben mit Verständnis lesen und schreiben können, in der Altersgruppe ab 15 Jahren. Die Jugend­alphabetisierungsrate ist der Anteil der Personen, die eine kurze, einfache Aussage zu ihrem alltäg­lichen Leben mit Verständnis lesen und schreiben können, in der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren. Im Jahr 2007 betrug der Unterschied zwischen Männern und Frauen bei den Jugendalphabetisie­rungsraten 4,5% und bei den Erwachsenenalpha­betisierungsraten 9%. Dieser Unterschied zwischen den Alphabetisierungsraten von Männern und Frauen ist in Ländern mit tiefem Einkommen grösser. Diese Kluft muss überbrückt werden, damit Frauen in Ausbildung und Beruf gleiche Chancen haben.

FazitDie Studien von Robert Barro zum Wirtschaftswachs­tum ergaben anhand von Langzeitdaten aus 100 Ländern tatsächlich, dass Bildung insgesamt eine hohe Erklärungskraft in Bezug auf das Wirtschafts­wachstum hatte. Barro ist der Auffassung, dass jegliches Kapital, Human­ ebenso wie physisches Kapital, mit dem Wirtschaftswachstum gemeinsam determiniert wird. Als Fazit nennt er folgende Punkte:

– Die durchschnittliche Dauer des Schulbesuchs auf mindestens sekundärem Niveau hat bedeu­tende positive Auswirkungen auf das spätere Wirtschaftswachstum. Eine besser ausgebildete Erwerbsbevölkerung erleichtert die Übernahme, Verbreitung und Erneuerung von Technologien aus dem höher entwickelten Ausland

– Der Schulbesuch von Mädchen auf mindestens sekundärem Niveau hat keine hohe Erklärungskraft in Bezug auf das Wachstum. Eine denkbare Er klärung hierfür ist, dass diskriminierende Prak­tiken am Arbeitsplatz die effiziente Verwendung und Eingliederung gut ausgebildeter Frauen in die Arbeitswelt verhindern

– Der Primarschulbesuch von Jungen ist für das Wachstum unbedeutend

– Testergebnisse in den Bereichen Mathematik, Lesen und vor allem Naturwissenschaft haben be­deutenden Einfluss auf das Wirtschaftswachstum

Da sich unsere Lebensdauer und unser Ruhestand verlängern, geht es bei der Humankapital­ und Berufsplanung sehr stark darum, lebenslang zu lernen und erworbene Kompetenzen im Laufe des Lebens immer wieder aufzufrischen. Der lebenslange Arbeitsplatz ist ein Auslaufmodell, und gleichzei­tig steigt die Mobilität zwischen den Arbeitsplätzen innerhalb einer Branche oder eines Fachgebiets, aber auch zwischen verschiedenen Sektoren und Bran­chen. Um von der Mobilität innerhalb einer Branche oder zwischen mehreren Branchen zu profitieren, müssen Arbeitskräfte und Unternehmen dieses neue Phänomen in einem dynamischen Arbeitsmarkt an­nehmen. Arbeitskräfte können ihre Attraktivität für die Arbeitgeber durch betriebliche und überbetriebliche Fortbildungen, Prüfungen oder Bescheinigungen steigern. Die Zunahme der von Fachschulen für Wirt­schaft oder Technik angebotenen Schnellkurse und Führungskräftekurse sowie von Kursen, die gemeinsam mit dem Kunden massgeschneidert werden, hat das Produkt­ und Kursportfolio der Wirt­schaftsfachschulen verändert. Erwachsenenbildung, Führungskräfteausbildung, Partnerkurse mit Kunden, Fernunterrichtsmodule sowie computergestützte Evaluierungen und Schulungen haben die Landschaft der Hochschulausbildungen stark verändert.

Eine weitere Facette von Bildung, die unmittelbarer mit der Demografie zusammenhängt, ist die wachsende Nachfrage von mitten im Berufsleben stehenden Fachleuten, die zwischen Mitte 40 und Mitte 50 den Beruf wechseln wollen, weil in Schwäche phasen der Konjunktur Arbeitsplätze abgebaut werden oder bedroht sind oder weil sie so weitblickend sind, für einen beruflichen Wechsel vorauszuplanen.

41Der positive Einfluss der Bildung auf das Wirtschafts­wachstum wird von Wirtschaftshistorikern, Makroöko­nomen, Politikern und anderen Sozialwissenschaftlern seit 100 Jahren und mehr behauptet. Bildung wird als Teil der allgemeineren Variable «Human kapital» betrachtet, die auch die Gesundheit und Aspekte des Sozialkapitals einschliesst. Doch Bildung ist ein weites Feld, und es muss möglich sein, be­stimmte Bildungsmerkmale zu messen oder Bildung sogar auf bestimmte Bereiche einzuengen, um die Stärke einer möglichen Beziehung und Kausalität klar feststellen zu können.

Trends bei den Einschulungsraten im primären, sekundären und tertiären BildungsbereichPrimäre Bildung vermittelt den Kindern Grundkennt­nisse in Lesen, Schreiben und Mathematik sowie ein Grundverständnis anderer Fächer wie Geschichte, Geografie, Naturwissenschaften, Sozialwissen­schaften, Kunst und Musik. Sekundäre Bildung vervollständigt die in der Primarschule begonnene Grundbildung und versucht, die Grundlagen für lebenslanges Lernen und menschliche Entwicklung zu schaffen, indem sie einen stärker fach­ oder kompetenzorientierten Unterricht anbietet, wobei mehr Fachlehrer zum Einsatz kommen. Tertiäre Bildung erfordert unabhängig davon, ob sie zu einer höheren Forschungsqualifikation führt, als Mindest-zulassungsbedingung normalerweise einen erfolgreichen Bildungsabschluss auf Sekundarniveau.

Nach unseren Erkenntnissen liegen die Haupttrends in den grossen Unterschieden zwischen Ländern mit hohem und tiefem Einkommen bei den Brutto­einschulungsraten des sekundären und tertiären Bereichs sowie zwischen Männern und Frauen bei den Erwachsenenalphabetisierungsraten in Ländern mit tiefem Einkommen. Global betrachtet sind die Bruttoeinschulungsraten im primären Bereich von 99,1% (1991) auf 106,2% (2007), im sekundären Bereich von 49,9% (1991) auf 66,3% (2007) und im tertiären Bereich von 17,8% (1999) auf 25,5% (2007) gestiegen.

Die Bruttoeinschulungsrate ist das Verhältnis zwischen der altersunabhängigen Zahl aller Einschulungen und der Bevölkerungszahl der Altersgruppe, die offiziell zu dem betreffenden Bildungsbereich gehört. Die Nettoeinschulungsrate ist das Verhältnis zwi­schen der Zahl der eingeschulten Kinder im offiziellen Schulalter gemäss «International Standard Classifi-cation of Education» von 1997 und der Bevölke­rungszahl im entsprechenden offiziellen Schulalter.

Die Unterschiede zwischen den Einschulungsraten in Ländern mit hohem, tiefem und mittlerem Einkommen sind im primären Bildungsbereich nicht so markant wie im sekundären und tertiären Bil­dungsbereich. Dies verdeutlicht etwa ein Vergleich der Bruttoeinschulungsraten im tertiären Bildungsbe­reich im Jahr 2007 zwischen Ländern mit hohem Einkommen (67,2%) und Ländern mit tiefem Einkommen (6,9%). Für die Länder mit tiefem und mittlerem Einkommen gibt es also im sekundären und tertiären Bildungsbereich noch viel Raum für Verbesserungen.

Trends bei den Alphabetisierungsraten von Männern und FrauenDarüber hinaus bestehen bei der Jugend­ und Er wachsenenalphabetisierungsrate Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Erwachsenen­alphabetisierungsrate ist der Anteil der Personen, die eine kurze, einfache Aussage zu ihrem alltäglichen

* Die Einschulungsrate im primären Bildungsbereich kann 100% übersteigen, weil hier auch Menschen eingeschult werden, die nicht zur festgelegten offiziellen Altersgruppe für diesen Schultyp gehören, z. B. im Rahmen der Bildung für erwachsene Frauen in ländlichen Gebieten.

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Dr. Anja Hochberg, Managing Director Leiterin Investment Strategy Asset Management

Daniel Kurz, CFA, Director Investment Strategy Asset Management

Dr. Dominik Bollier, Director und Martin Ragettli Private Equity, Real Estate & New Alternatives Group

Agrarland – Investieren in die Zukunft der Menschheit

Studien, z. B. vom Internationalen Wäh rungs fonds IWF zeigen, dass demo-grafische Herausforderungen die ohnehin grossen Belastungen der Volks-wirtschaften um ein Vielfaches erhöhen. Eine der grössten Belastungsproben dürfte dabei die globale Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten sein. Da die landwirtschaftliche Nutzfläche begrenzt ist, kann dies mittel- und längerfristig nur gewährleistet werden, wenn dem anhaltenden Bevölkerungs-wachstum adäquate Produktivitäts-steigerungen in der Landwirtschaft zur Seite gestellt werden.

Agrarland

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45Agrarland ist eine Anlageklasse mit einer günstigen strategischen Angebots­ und Nachfrage­Dynamik. Auf der Angebotsseite hat das massive Bevölke­rungswachstum während der letzten zwei Jahrhun­derte die landwirtschaftliche Nutzfläche pro Kopf drastisch schrumpfen lassen. Diese Verknappung, gepaart mit sogenannten Ernteschocks ausgelöst durch ungünstige klimatische Bedingungen, zuneh­mender Wasserknappheit sowie teureren Düngemit­teln und Treibstoffen aufgrund von höheren Ölprei­sen, wird insgesamt zu potentiell höheren Kosten von Landwirtschaftsgütern führen. Dem gegenüber stehen auf der Nachfrageseite der steigende Nah­rungsmittelbedarf einer wachsenden Bevölkerung, sich verändernde Essgewohnheiten und die Verwen­dung von Energiepflanzen zur Herstellung von Biot­reibstoffen. Das Zusammenprallen dieser Faktoren der Angebots­ und Nachfrageseite birgt langfristig das Potenzial für steigende Nahrungsmittel­ und Agrarlandpreise. Aus Investorenperspektive gibt es verschiedene Möglichkeiten, von diesem Trend zu profitieren. Insbesondere Investitionen in landwirtschaftliche Produktionsflächen versprechen einen guten Inflationsschutz und interessante Möglichkeiten zur Portfolio Diversifikation. Die verbleibende, aber rückläufige Aversion gegenüber illiquiden Anlagen infolge der Kreditkrise deutet auf eine günstige Gelegenheit für den Kauf von Agraranlagen hin.

Die Produktion von Nahrungsmitteln wird zunehmend durch Ressourcenknappheit bestimmt 1950, als sich die Weltbevölkerung noch auf 2,6 Mrd. belief (gegenüber 6,8 Mrd. heute), standen rund 0,50 Hektaren (ha) Ackerland pro Kopf zur Verfügung. In der Zwischenzeit hat sich die globale

Landwirtschaftsfläche pro Kopf drastisch verkleinert und betrug im Jahr 2000 bei 6,1 Mrd. Menschen 0,25 ha pro Kopf (In Europa hat Agrarland historisch um 1% pro Jahr abgenommen, in Nord Amerika um sogar 2%). Bis 2050 soll diese Fläche bei 9,1 Mrd. Menschen auf 0,14 ha schrumpfen (Quellen: FAO, OECD 2009). Zwar konnten die Erträge in einigen Anbaugebieten während der letzten Jahrzehnte um bis zu 120 kg/ha jährlich auf total bis zu 10t/ha pro Jahr (Mais in Iowa) gesteigert werden, aber Boden­degradierung und sinkende Wasserverfügbarkeit, sowie die technischen bzw. biolologischen Grenzen der Landwirtschaft, lassen die Ertragsverbesserungen in einigen Gebieten zurückgehen. Die vergleichs­weise niedrigen oder sogar rückläufigen Ernteerträge in Entwicklungsländern durch fehlendes Kapital für moderne Techno logien und die steigende Wasser­knappheit werden die zu beobachtende weltweite Verknappung an nutzbarem Ackerland verschärfen (Quellen: IFA, FAO).Das beste Agrarland wird heute bereits intensiv ge­ nutzt und die Expansion der landwirtschaftlichen Nutzflächen wird nur zu höheren zusätzlichen Kosten möglich sein als bisher. Steigende Energiepreise und damit höhere Dünger­ und Bewirtschaftungskosten werden langfristig das Angebot weiter beschränken. Dazu kommt, dass die momentan relativ tiefen Getreidelagerbestände (sowie Mais­, Reis­, Weizen­ usw.) eine plötzlich ansteigende Nachfrage nicht mehr abfangen können.

Die Fundamentaldaten sprechen für eine langfristig steigende Nachfrage Langfristige Änderungen der Nahrungsmittelnach­frage sind vorwiegend auf Bevölkerungswachstum und steigenden Wohlstand zurückzuführen. Wachsende Mittelschichten, vor allem in Indien und China, konsumieren immer mehr Fleisch­ und

Milchprodukte, für deren Produktion mehr Agrarflä­chen und Wassermengen notwendig sind als für die Produktion von getreidebasierten Nahrungsmitteln. So werden beispielsweise 15,4 kg Mais gebraucht, um 1 kg Rindfleisch herzustellen. Die Verwendung von Energiepflanzen zur Herstellung von Biotreib­stoffen wird als weiterer Grund für steigende Nahrungsmittel­ und Agrarlandpreise angesehen. Als Rohmaterial für die Herstellung von Biotreibstoffen werden vorwiegend Mais und Raps verwendet deren Preise somit am stärksten an den Energiesektor gekoppelt sind. In den USA wurde bis zu 30% des im Land verbrauchten Mais für die Herstellung von Etha­nol verwendet, in der EU gingen bis zu 60% der Raps­produktion in die Herstellung von Biodiesel (Quelle: FAO 2009, Angaben für 2007). Da der Energiemarkt im Vergleich zum Agrarmarkt viel grösser ist, wäre es theoretisch denkbar, dass der Biotreibstoffmarkt einen Grossteil der zusätzlichen Nahrungsmittel die zur Ener­gieproduktion geeignet sind absorbiert. Der Landwirt­schaftssektor könnte dadurch in Zukunft immer mehr an den Energiesektor gekoppelt werden. Wildcard: diese politisch motivierten, erhöhten «gesamt Ressour­cen Erschöpfungs» Strategien könnten sich auch schnell ändern, womit substantielles Agrarland wieder für Ernährungszwecke eingesetzt werden könnte.

Agrarland bietet Investoren interessante Renditen und grosses Diversifikationspotential Die attraktive Angebots­Nachfrage­Dynamik dieser Anlageklasse ist im Grunde so offensichtlich wie das Thema Hunger und die Notwendigkeit, ihn zu stillen. Künftig dürfte bei realen Assets wie Ackerland, deren Angebot pro Kopf sehr begrenzt ist, der Wert in Form von Geld, das derzeit massenhaft gedruckt wird, steigen, d. h., wohlüberlegte Investitionen in landwirtschaftliche Nutzflächen sollten weiterhin guten Inflationsschutz bieten.

Historische Statistiken bezüglich Korrelation, Rendite und Volatilität zeigen eindeutig, dass eine gut gestreute Allokation in Agraranlagen die Portfolio­Performance erhöht und zu einer gestei­gerten Portfoliodiversifikation führt (Quellen: NCREIF, Bloomberg, Datastream, Credit Suisse).Abhängig von den Risiko/Rendite Anforderungen und der Präferenz für Kapital­Gewinne oder wieder­kehrende Erträge kann ein Agrarland­Portfolio auf individuelle Bedürfnisse massgeschneidert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich des langen Anlagehorizontes bewusst ist. Die Gewinne setzen sich typischerweise aus der Wertzunahme des Landes und dem Verkauf der angebauten Nahrungs­mittel zusammen. Strategisch orientierte Investoren können über verschiedene Anlageklassen in das Thema Landwirtschaft investieren: Über börsenno­tierte Aktien und Anleihen, Private­Equity­Konstrukte oder massgeschneiderte Instrumente mit auf lokaler Erfahrung basierender Auswahl der Anlagen und Kultivierungsarten.

Agraranlagen sind von fundamentalen Risiken begleitet Was das «fundamentale» Risiko von Agraranlagen betrifft, bestehen in der Tat für potenzielle Investoren in dieser Anlageklasse sehr bedeutende Risiken. Dazu gehören: Operative Herausforderungen in der Bewirtschaftung von Agrarland wie Missernten durch klimatische Faktoren oder Schädlinge, Repatrierungs­risiken und das Reputationsrisiko im Zusammenhang mit der Armut und der lokalen Wertschöpfung. Aus diesen Gründen ist es unabdingbar einen nachhal­tigen Investitions­Ansatz zu verfolgen, der sowohl der lokalen Wertschöpfung als auch der Armut in den Anbaugebieten Rechnung trägt.

1 kg Rind – 15.4 kg MaisQuelle: US­Landwirtschaftsministerium 1 kg Schwein – 14.3 kg Mais 1 kg Huhn – 5.7 kg Mais

Die Fleischproduktion ist rohstoffintensiv

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« Das Hauptproblem der Menschheit im nächsten Jahrhundert besteht darin, die Lebensqualität – für acht Milliarden Menschen oder mehr – zu verbessern, ohne dabei die Umwelt vollständig zu ruinieren.» Edward O. Wilson, Wissenschaftler, pulitzerpreisgekrönter Autor und Vater der Biodiversität

Schlussbemerkung Man braucht keinen Intellekt von Einstein-schem Format, um zu erkennen, dass ein massiver Anstieg der Zahl der Konsu-menten, die alle eine zunehmende Menge schnell schwindender Ressourcen konsumieren, erhebliche Kopfschmerzen bereiten wird – und auch jetzt schon bereitet. Wenn die Erkennung dieser Kopf-schmerzen der erste Schritt ist, so liegt der zweite in der Entwicklung von Heilmitteln. Der letzte und wohl auch schwierigste Schritt ist dann, die Patien ten auch wirklich zum Schlucken der Medizin zu bewegen. Vonnöten ist nicht weniger als eine perfekte Einheit von wissenschaftlicher Fähigkeit, wirtschaft-licher Planung, globaler sozialer Übereinstimmung und politischem Willen. Das sollte doch nicht allzu schwer sein. Oder stehen wir hier vielleicht doch vor der einen oder anderen Herausforderung?

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AutorenDr. Amlan Roy, DirectorGlobal Demographics Research, Credit Suisse Securities (Europe)Tel. +44 20 7888 1501E­Mail: amlan.roy@credit­suisse.com

Sonali PunhaniGlobal Demographics Research, Credit Suisse Securities (Europe)Tel. +44 20 7883 4297E­Mail: sonali.punhani@credit­suisse.com

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Philipp Baretta, Managing DirectorHead Global Investment DeliveryTel. +41 44 333 71 02E­Mail: philipp.baretta@credit­suisse.com

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Angelika Jahn, Vice PresidentHead Investment Campaigns & CommunicationTel. +41 44 334 52 37E­Mail: angelika.jahn@credit­suisse.com

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Meike Bradbury, Assistant Vice PresidentInvestment Campaigns & CommunicationTel. +41 44 335 10 93E­Mail: meike.bradbury@credit­suisse.com

Nicholas Sloane, DirectorCoverage & Investment Initiatives EMEATel. +41 44 333 22 70E­Mail: nicholas.i.sloane@credit­suisse.com

ÜbersetzungCredit Suisse Language Services

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Lancierungsdatum 02.03.2010

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Soweit in der vorliegenden Zeitschrift nichts anderes angegeben ist, erfolgt deren Vertrieb durch die Credit Suisse, eine von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht zugelassene und beaufsichtigte Schweizer Bank. Australien: Der Vertrieb der vorlie­genden Zeitschrift in Australien erfolgt durch die Credit Suisse, Sydney Branch (CSSB) (ABN 17 061 700 712 AFSL 226896). Bahamas: Die vorliegende Zeitschrift wurde von der Schweizer Bank Credit Suisse verfasst und wird im Auftrag der Credit Suisse, Nassau Branch vertrieben, eine bei der Securities Commission of the Bahamas als Börsenmakler eingetragene Niederlas­sung der Schweizer Bank. Deutschland: Die Credit Suisse (Deutschland) AG ist durch die Bundesanstalt für Finanzdienst­leistungsaufsicht (BaFin) zugelassen und reguliert und gibt die vorliegende, von einem ihrer verbundenen Unternehmen verfasste Zeitschrift an ihre Kunden ab. Für die Credit Suisse (Deutschland) AG stellt diese Zeit­schrift eine Werbemitteilung dar. Dubai: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt durch die Credit Suisse, Dubai Branch, die von der Dubai Financial Services Authority (DFSA) ordnungsgemäss zugelassen ist und beaufsichtigt wird. Die in der Zeitschrift aufgeführten Finanzprodukte oder ­dienst­leistungen stehen ausschliesslich professio­nellen Kunden gemäss Definition der DFSA zur Verfügung. Frankreich: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt durch die Credit Suisse (France), die vom Comité des Etablissements de Crédit et des Entreprises d‘Investissements (CECEI) als Anbieter von Investitionsdienstleistungen zugelassen ist. Die Credit Suisse (France) untersteht der Aufsicht und Regulierung durch die Commis­sion Bancaire und die Autorité des Marchés Financiers. Gibraltar: Die vorliegende Zeitschrift wird von der Credit Suisse (Gi­braltar) Limited vertrieben. Die Credit Suisse (Gibraltar) Limited ist eine unabhängige, zu 100% im Besitz der Credit Suisse stehende Rechtseinheit, die von der Gibraltar Financial Services Commission beaufsichtigt wird und für das Anlagegeschäft zugelassen ist. Die Registriernummer in Gibraltar lautet 14788. Guernsey: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt durch die Credit Suisse (Guernsey) Limited, eine unabhängige, zu 100% im Besitz der Credit Suisse stehende Rechtseinheit, die in Guernsey unter der Nummer 15197 und unter der Anschrift Helvetia Court, Les Echelons, South Espla­nade, St Peter Port, Guernsey eingetragen ist. Die Credit Suisse (Guernsey) Limited un­tersteht der Regulierung durch die Guernsey

Financial Services Commission. Hongkong: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift in Hongkong erfolgt durch die Credit Suisse, Hong Kong Branch, eine der Regulierung durch die Hong Kong Monetary Authority unterstellte «Authorized Institution» und von der Securities and Futures Ordinance (Chapter 571 der gesetzlichen Bestim­mungen von Hongkong) beaufsichtigte «Registered Institution». Italien: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt in Italien durch die Credit Suisse (Italy) S.p.A., eine gemäss italienischem Recht gegründete und eingetragene Bank, die der Aufsicht und Kontrolle durch die Banca d‘Italia und durch die italienische Börsenaufsichtsbehörde CONSOB untersteht. Katar: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt durch die Credit Suisse (Qatar) L.L.C., die von der Qatar Financial Centre Regulatory Authority (QFCRA) zugelassen ist und beaufsichtigt wird (QFC Nr. 00005). Alle in der Zeitschrift aufgeführten Finanzprodukte oder ­dienst­leistungen stehen ausschliesslich «Business Customers» oder «Market Counterparties» (gemäss Definition der QFC Regulatory Authority) zur Verfügung, wozu auch Privat­personen mit einem liquiden Vermögen von über USD 1 Million gehören, die sich für eine Klassifizierung als «Business Customer» entschieden haben und über ausreichende Kenntnisse, Erfahrungen und Kompetenzen verfügen, um sich an diesen Produkten und/oder Dienstleistungen zu beteiligen. Luxemburg: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt durch die Credit Suisse (Luxembourg) S.A., eine luxemburgische, von der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) zugelassene und regulierte Bank. Diese Zeitschrift wurde mit der grössten Sorgfalt und mit bestem Wissen und Gewissen erstellt. Singapur: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt durch die Credit Suisse, Singapore Branch, die durch die Monetary Authority of Singapore beaufsichtigt wird. Spanien: Der Vertrieb der vorliegenden Zeitschrift erfolgt durch Credit Suisse Sucursal en España, eine Geschäftsstelle der Credit Suisse, beaufsichtigt und zugelassen durch die Bank von Spanien, mit der Registrierungsnummer 1460. Vereinigtes Königreich: Die Credit Suisse (UK) Limited und die Credit Suisse Securities (Europe) Limited sind innerhalb der Credit Suisse Group verbundene, aber rechtlich unabhängige und regulierte Ge­sellschaften. Sie werden durch die Financial Services Authority beaufsichtigt und sind von dieser Behörde für das Anlagegeschäft in Grossbritannien zugelassen.

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