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Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Martin Fischer Internet: http://www.itb.uni-bremen.de/downloads/Studium/Fischer/Didak Curriculumentwicklung in einer gestaltungsorientierten Berufsbildung Der Begriff des Curriculums Gliederung: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula Diskussion und Fragen zum Thema Geschichtlicher Abriss der Curriculumentwicklung in der deutschen Berufsbildung Strukturierung Konzeptionierung

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungPlanung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer Internet: http://www.itb.uni-bremen.de/downloads/Studium/Fischer/Didaktik5

Curriculumentwicklung in einer gestaltungsorientierten Berufsbildung

Der Begriff des CurriculumsGliederung:

Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula

Diskussion und Fragen zum Thema

Geschichtlicher Abriss der Curriculumentwicklung in der deutschen Berufsbildung

Strukturierung

Konzeptionierung

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungCurriculumsbegriff

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer Quelle: Kaiser, F.-J./Pätzold, G. (Hg.): Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Bad Heilbrunn. Klinkhardt 1999, S. 167/267.

Ab etwa 1800 wird der bis dahin gebräuchliche Begriff Curriculum im deutschsprachigen Raum durch den Begriff Lehrplan verdrängt. Erst 1967 wird er von Saul B. Robinsohn aus dem angloamerikanischen Raum, in dem er sich gehalten hatte, wieder eingeführt.

Der Begriff des Curriculums

Lehrplan/Curriculum kennzeichnet eine geordnete Menge von Bildungsinhalten, die in einem bestimmten Zeitrahmen in zielgerichteten systematisch-kommuni-kativen Lehr-Lernsituationen vermittelt werden sollen.

Curricula in der beruflichen Bildung charakterisieren einen weiten Bereich zwischen allgemeinen Bestimmungen der Berufsbilder und der Bildungsziele einerseits und Lehr-Lernsituationen andererseits.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungCurriculumsbegriff

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer Quellen: Robinsohn, S.B.: Erziehung als Wissenschaft. Stuttgart 1973. Robinsohn, S.B.: Bildungsreform als Revision des Curriculum. Neuwied/Berlin 1967.

Bedeutungswandel des Curriculumsbe-griffs im Anschluss an Robinsohn

„Wir gehen also von den Annahmen aus,

daß in der Erziehung Ausstattung zur Bewältigung von Lebenssituationen geleistet wird;

daß diese Ausstattung geschieht, indem gewissen Qualifikationen und eine gewisse „Disponibilität“ durch die Aneignung von Kenntnissen, Einsichten, Haltungen und Fertigkeiten erworben werden;

und daß eben die Curricula und - im engeren Sinne - ausgewählte Bildungsinhalte zur Vermittlung derartiger Situationen bestimmt sind.“ (Robinsohn 1973, S. 167)

Da das Wesen von Lebenssituationen „Veränderung“ sei, wurde die Dauerrevision von Curricula von Robinsohn (1967) als Forderung erhoben.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGeschichte der Curriculumentwicklung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Quelle: Bonz, B /Greinert, W.-D.: Organisatorische und technologische Entwicklungen in der Produktion und ihre Konsequenzen für die Neuorganisation des Studiums. In: J. Rützel (Hg.): Gesellschaftlicher Wandel und Gewerbelehrerausbildung. Alsbach/Bergstraße: Leuchtturm-Verlag, 1994

Orientierung an wissenschaftlichen Fächern, aber: Fachsystematik repräsentiert nicht unbedingt die Systematik eines und noch dazu wissenschaftlichen Faches, das als Orientierungsrahmen für das Berufsschulcurriculum fungiert. Im gewerblich-technischen Bereich hat man es vielmehr mit einem Konglomerat zu tun, in dem zwar Inhalte der Ingenieurwissenschaften enthalten sind, aber gleich in einer Form, der die Auswahl und Verkürzung nach pragmatischen Gesichtspunkten unmittelbar anzusehen ist (Bonz/Greinert 1994, S. 251).

Curriculumentwicklung zwischen Fachsystematik und Berufspragmatik

Orientierung an beruflicher Praxis

Fachsystematik

Berufspragmatik

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGeschichte der Curriculumentwicklung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Bis zum Anfang der 20er Jahre (Kerschensteiner,Scharf)Die Basis der Lehrplankonstruktion war der sog.Konzentrationsgedanke: Der Beruf des Schülers stehe im Mittelpunkt des

Berufsschulcurriculums. Seine gewerbliche Tätigkeit und sein Weg zur

Meisterschaft werde zum Ausgangs-, Mittel- undEndpunkt des Unterrichts.

Es ist für eine Förderung der handwerklichenFähigkeiten und gesellschaftlich-politischen Integrationzu sorgen.

Deutliche Orientierung an übergreifendenthematischen Feldern.

Starke Akzentuierung der Arbeits- undGeschäftsprozesse mittelständischerHandwerksbetriebe.

Weitgehender Verzicht auf die Aussagen undSystematiken der "Bezugswissenschaften" zugunstendeskriptiv- enzyklopädischer Quellentexte.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGeschichte der Curriculumentwicklung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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20er – 30er Jahre (Rathenau 1918, Taylor)Rationalisierung und Arbeitsteilung in derindustriellen Fertigung fordern einen neuenFacharbeitertypus: Tayloristisch rationale Elemente stehen nun

im Vordergrund. Der Deutsche Ausschuss für technisches

Schulwesen DATSCH entwickelt inPersonalunion und mit Hilfe von Ingenieurender Firmen AEG, LOEWE und SIEMENS eineLehrlingsausbildung nach demamerikanischen Rationalisierungsleitbild, u.a.wiedergegeben in der Gagelschen Fach- undArbeitskunde oder im GagelschenBerufsschulcurriculum.

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Anfang der 30er Jahre (Geißler/Pfeil 1942)Die Frankfurter Methode (Botsch 1931, Wissing1932) zur Schaffung eines flexiblen,umstellungsfähigen Qualitätsarbeiters entsteht: Vermittlung von Zusammenhangs- und

Orientierungswissen, Förderung von Anpassungs- und Transferfähigkeit

durch Abstraktion und Elementarisierung, Förderung von partieller Mitgestaltungsfähigkeit

(Leitbild des selbständig mitdenkenden und -planenden Facharbeiters),

geistige Durchdringung und Antizipation derArbeitsprozesse.

Realisiert durch einen fachsystematischen Unterbau(1.Schuljahr) mit stärker werdender Anknüpfung andie Erfahrungen in den Betrieben im Oberbau (2.-3.Schuljahr).

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Reichslehrpläne des Reichsinstituts für Handel undGewerbe: Verzicht auf pädagogisch begründete explizite

Bildungsziele(Heering 1938, Pipke 1939, Barth 1939).

Hochwertige Qualitätsarbeit und absoluteUnterordnungsbereitschaft für vorgegebeneFertigungsvorgänge wurde mit Unterstützung einerperfektionierten Lehrgangsmethode angestrebt.

Gleichlauf bzw. Gleichschaltung von Betrieb undBerufsschule, hergestellt durch vollständigeSynchronisierung der schulischen Lehrpläne mitden betrieblichen Lehrgängen.

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Bis zum Anfang der 70er JahreWeiterentwicklung des Konzentrationsgedankens (Anfang20er Jahre) und der Frankfurter Methode (Anfang 30erJahre) zur Experimentellen Werkkunde:(Stein 1965) Die Experimentelle Werkkunde wurde nicht nachhaltig

wirksam, da die „Bezugswissenschaften“ (u.a. imZusammenhang mit der Verwissenschaftlichung bzw.Akademisierung der Lehrerbildung und der Debatte umdie Integration allgemeiner und beruflicher Bildung)erneut an Einfluss gewannen.

Berufspädagogik, Fachdidaktik undCurriculumentwicklung/-implementation trennten sich inden 60er Jahren von der Berufs-/Qualifikationsforschungund der Lehr-/Lernforschung, zeitgleich mit derVerlagerung des Gewerbelehrerstudiums an dieUniversitäten. Eine Integration der sichausdifferenzierenden Bereiche ist nicht wieder gelungen.

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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70er – 90er JahreFunktionalistisch-technokratisch ausgerichteteBerufsschulcurricula entstehen: für die gewerblich-technischen Berufsfelder

ingenieurwissenschaftlich derterminiert, mit unverbindlich-allgemeinen Richtzielen, die sich

mit zunehmender Konkretisierung derLernzielebenen verflüchtigen,

Aneinanderreihung von Inhaltspartikeln, ausfachlichen oder fachwissenschaftlichenSystematiken entlehnt,

im Hinblick auf die Entwicklung von Kompetenzenziel- und richtungslos.Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-

feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Planung von Lehr-und Lernprozessen

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Seit Anfang der 90er JahreDie Leitidee ist ein starkerer und fächerintegrativer Bezugdes Lehrens und Lernens zur Arbeitswelt in fachlicher,sozialer und ökologischer Hinsicht. Lernfeldkonzept der KMK 1996Diese Initiative erfordert: neue Lehr-, Lern- und Organisationsformen (dto.

Prüfungsformen), eine Dialog-Vielfalt für Lehrer-Lehrer, Lehrer-Schüler und

Lehrer-Betrieb (bidirektional) und Teamfähigkeit, dass sich das bisherige Modell von Lehrerarbeit

"einsames Unterrichten in Fächern" verändert, dass sich das Verhältnis zwischen Betrieb und Schule

neu definiert,regionale Ausprägungen sind möglich.

Die ungeklärte Frage der Transformation von berufl.Handlungen in Unterrichtssituationen bei gleichzeitigerWahrung des eigenständigen Bildungsauftrages und Profilsberuflicher Schulen rückt in das Zentrumberufspädagogischer Bemühungen.

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGeschichte der Curriculumentwicklung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

berufspragmatisch

Bis Anfang der 20er Jahre:Die Konzentration auf denBeruf und den Arbeitsprozesssteht im Vordergrund.

20er – Anfang der 30er Jahre:Die Industrielle Fertigungfordert auch von derBerufsschule Taylorismus.

fachsystematisch

berufspragmatisch

Anfang der 30er Jahre:Die Frankfurter Methodefördert Zusammenhangs- undOrientierungs wissen, einesystematische Grundbildungund arbeitsorientierteFachbildung.

fachsystematisch

1933 – 1945:Die Reichslehrpläneverzichten nahezu völlig aufpädagogisch begründeteBildungsziele und ordnen dieBerufsbildung den Betriebenunter.

fachsystematisch,aber auf sehr niedrigem und

verkürztemNiveau

berufspragmatisch

Anfang der 70er Jahre:Kombination des Konzentra-tionsgedanken s mit derFrankfurter Schule zurexperimentellen Werkkunde.

fachsystematisch

70er – 90er Jahre:Es entstehenfunktionalistisch-technokratisch augerichteteBerufsschulcurricula.

fachsystematisch, didaktischreduziert

berufspragmatisch,handlungslogisch

Anfang der 90er Jahre:Das Lernfeldkonzept mitfachlichen, sozialen,personalen und ökologischenKompetenzvorgaben entsteht.

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

sinnstiftende Ideen, z.B.

Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula nach Lipsmeier

Wissenschaftsprinzip

Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71

Konzeptionierung:

Situationsprinzip

Persönlichkeitsprinzip

Strukturierung: formale Anordnung curricularer Teilmengen, z.B.

exemplarische Strukturierung

projektförmige Strukturierung

lernfeldorientierte Strukturierung

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Konzeptionierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

„Curriculare Manifestationen in Lehrplänen, Lehrbüchern, Medien und Prüfungsaufgaben sind sowohl in ihrer Lernzielstruktur, ihren thematischen Strukturen als auch in der Sequenzierung geprägt durch ihre Orientierung an den jeweiligen Bezugswissenschaften.

Wissenschafts-prinzip nach Reetz/Seyd (I)

Vergleiche von Lehrplänen mit einschlägigen wissenschaftlichen Lehrbüchern lassen erkennen, daß sich die Wissenschaftssystematik in Form hierarchischer Begriffsstrukturen geltend macht, wobei Abstraktionshierarchien, Komplexionshierarchien und gelegentlich unsystematische Exkurse ins Auge fallen.“

Quelle: Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 207.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Konzeptionierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

„Die wissenschaftsorientierte Strukturbildung wird er-gänzt durch die Anwendung der Lernzielprogrammatik.“

Wissenschafts-prinzip nach Reetz/Seyd (II)

Lernzielprogrammatik: behavioristisch fundiert (Lernen = Verhaltensänderung), große Resonanz in der Berufsbil-dung ab ca. 1970-1990. Formulierungen auf den unteren Lernzielebenen beschreiben fast ausschließlich repro-duktive Verhaltensweisen, die sich auf das Fachwissen beziehen (beschreiben, erkennen, aufzeigen erläutern).

Quelle: Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 208/209.

„Einseitige Wissenschaftsorientierung hat rigide didaktische Reduktion im Gefolge, die zusammen mit der Lernzielkleinarbeitung zur Inhaltszerstückelung, zu methodischen Einseitigkeiten (Frontalunterricht, Vier-Stufen-Methode und zu kommunikativen Beschränkun-gen mit reproduktivem Lernen führt.“

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Konzeptionierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

„Wissenschaftsorientierung, wie sie im Strukturplan [des Deutschen Bildungsrats] definiert wurde, zielt ausdrücklich nicht auf unmittelbare Vermittlung der Wissenschaften, sondern darauf, daß die Bildungsinhalte aus allen Bereichen ( Natur, Technik, Sprache, Politik, Religion, Kunst oder Wirtschaft) ‚in ihrer Bedingtheit und Bestimmtheit durch die Wissenschaften erkannt und entsprechend vermittelt werden.‘“ (Witt 1999, S. 396)

Wissenschafts-orientierung nach Deutscher Bildungsrat 1970

Im darauf aufbauenden Kollegstufenmodell Nordrhein-Westfalen wird neben dem Prinzip der Wissenschafts-orientierung ergänzend das Prinzip der Kritik hervorge-hoben - beides soll die schon bei Humboldt emanzipato-risch gedachte „Bildung“ repräsentieren. (Reetz/Seyd 1995, S. 209)Quellen: Witt, R.: Wissenschaftsorientierung/Wissenschaftspropädeutik. In: Kaiser, F.-J./Pätzold, G. (Hg.): Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Bad Heilbrunn. Klinkhardt 1999, S. 396-397. Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 203-219

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Konzeptionierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

geprägt von Robinsohn Anfang der 1970er Jahre: breite Resonanz in der Berufsbildung

Situationsprinzip nach Reetz/Seyd

Enge Verbindung von (Berufs-)Situation und (Ausbildungs-)Qualifikation soll hergestellt werden.

Quellen: Witt, R.: Wissenschaftsorientierung/Wissenschaftspropädeutik. In: Kaiser, F.-J./Pätzold, G. (Hg.): Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Bad Heilbrunn. Klinkhardt 1999, S. 396-397. Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 203-219

Da sich die Profile der Erwerbsberufe schneller ändern als die darauf gerichtete Ausbildung, bedarf es beständiger Curriculumrevision.

Kann unterschiedliche Lehr-Lern-Arrangements nach sich ziehen: behavioristisch, auf beobachtbares Verhalten reduziert, aber auch das Herausarbeiten der Bildungspotenziale beruflicher Arbeitssituationen.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Konzeptionierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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Berufsprinzip: Beruf als curricularer Mittelpunkt der Berufsbildung, auch in der Berufsschule

Ausformungen des Situationsprinzips nach Lipsmeier Lebensweltprinzip: schließt Betrieb und Gesellschaft ein, aufge-

kommen in der Reformpädagogik, vereinzelt realisiert Ende der 1930er und 1950er Jahre: vereint Schülerselbsttätigkeit, ganz-heitliche Bildungsarbeit, fächerübergreifenden Unterricht und Gruppenarbeit.

Quelle: Lipsmeier, A.: Syste-matisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71

Handlungsorientierung: nicht nur methodisches Prinzip, sondern auch Ziel: „Das Wertvollste, was wir einem Schüler geben können, ist eben nicht das Wissen, sondern eine gesunde Art des Wissenserwerbes und eine selbständige Art des Handelns“ (Kerschensteiner 1906)

Gestaltungsorientierung: Mit-Gestaltung von Arbeit und Technik als pädagogische Leitidee, anstelle der Anpassung der Auszubildenden an gegebene Arbeitssituationen.

Arbeitsprozessorientierung: Arbeitsprozesswissen als Dreh- und Angelpunkt für eine entwicklungslogisch angelegte Berufsbildung

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Konzeptionierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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„Dem Persönlichkeitsprinzip entsprechen solche Grund-sätze der Auswahl, Legitimation und Strukturierung von Curricula, die an den Bedürfnissen des Individuums, insbesondere an seiner Persönlichkeitsentwicklung orientiert sind.“ Einflüsse sind:

Persönlichkeits-prinzip nach Reetz/Seyd

Reformpädagogik und berufliche Sozialisationsfor-schung: Wie können Auszubildende berufliche Identität entwickeln und ihre Berufsbiografie gestalten?

Quelle: Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 211f.

Kollegstufenmodell NRW: Anstelle bloßer Disziplinorientierung wird versucht, die Entwicklung von Fähigkeiten zu strukturieren, also eine kompetenzorientierte Sequenzierung vorzunehmen.

Handlungsorientierung als Förderung von Motivation und selbständigem Lernen.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Strukturierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Fächerfolgen: z.B. erst Deutsch, dann FremdsprachenKontinuierliche (line-are) Strukturie-rungsformen nach Lipsmeier

Fächerparallelität: mehrere Fächer gleichzeitig

Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71

Konzentrisches Curriculum: Bei Fächerparallelität das Gleiche in den verschiedenen Schulstufen auf verschiedene Weise lernen (Comenius)

Spiralcurriculum: Konzentrisches Curriculum, aber kontinuierlich aufeinander aufbauend, z.B. im naturwissenschaftlichen Unterricht

Gestuftes Curriculum: Konzentrisches Curriculum, aber in Stufen aufeinander aufbauend, z.B. gestufte Bildungsabschlüsse im zweiten Bildungsweg

Übergangsformen Verzweigtes Curriculum, z.B. integriertes Curriculum Naturwissenschaft für Sekundarstufe I

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Strukturierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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Kategoriale Strukturierung: Verschränkung von objektbezogenen und subjektbezogenen Didaktiken, z.B. Vermittlung von Schlüsselqualifikationen.

Thematisch-konzen-trische (projekt- und prozessartige) und diskontinuierliche Strukturierungsfor-men nach Lipsmeier (I)

Exemplarische Strukturierung: Begründete Auswahl aus der Stofffülle, z.B. arbeitsorientierte Exemplarik

Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71

Epochale Strukturierung: Unterrichtsstunden einer Lehrfächergruppe (z.B: alle Sachfächer) werden längere Zeit zur ganzheitlichen Behandlung eines Themas zusammengefasst. Kommt aus der Waldorfpädagogik.

Projektförmige Strukturierung: Lerninhalte werden nicht elementarisiert, sondern in ihrer realen Komplexität belassen.

Fallorientierte Strukturierung: Curriculum in Form von Fallstudien aufgebaut.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungSystematisierungsprinzipien: Strukturierung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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Thematisch-konzen-trische (projekt- und prozessartige) und diskontinuierliche Strukturierungsfor-men nach Lipsmeier (II)

Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71

Strukturgittermäßige Strukturierung: Matrix, die Fach-didaktik, Bildungstheorie und Kompetenzentwicklung verbindet, z.B. Darstellung und Kritik wirtschaftswissen-schaftlicher Themen („Ware“) in Verbindung mit ange-strebten kognitiven Kompetenzen.

Lernfeldorientierte Strukturierung: Curriculum als Abfolge von Lernfeldern (thematische Einheiten, die an berufliche Handlungssituationen anknüpfen). Beschlossen von der KMK 1996, aber noch nicht durchgängig umgesetzt. Bezug zu Fachwissenschaften und Logik der Auswahl/Anordnung von Lernfeldern: umstritten.

Chaotische Strukturierung: wird intentional nicht realisiert, ist aber möglicherweise weit verbreitet.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungPlanung von Lehr-und Lernprozessen

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Der misslungene Zusammenhang von Wissenschafts-, Si-tuations- und Per-sönlichkeitsprinzip in der Berufspäda-gogik

Wissenschaftsprinzip als Fundament für die Curriculum-entwicklung ist gar nicht realisiert: Die sogenannten Be-zugswissenschaften (z.B. Ingenieurwissenschaften, Wirt-schaftswissenschaften) sind gar nicht die Wissenschaf-ten, die berufliche Arbeit und Ausbildung untersuchen.

Situationsprinzip ist entsprechend nicht als wissenschaftliche Untersuchung der Arbeits- und Lebenssituationen realisiert, die die Auszubildenden zu bewältigen haben, sondern als Tauglichkeitsanspruch an die Azubis in die Welt gesetzt.

Entsprechend ist es mit dem Persönlichkeitsprinzip auch nicht weit her: Bestimmung der Persönlichkeitsent-wicklung schwankt zwischen genauer Festlegung von außen (Fach-, Human-, Sozialkompetenz) und Laissez-Faire („Berücksichtigung individueller Bedürfnisse“).

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungWissenschaft als Fundament von Curricula

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Forschungsbereich I:

Berufsbildungsforschung untersucht zum zweiten die Praxis der berufli-chen Aus- und Weiterbildung. Das beinhaltet die Rahmenbedingungen des Berufsbildungssystems, Berufsbildungsplanung und Curriculum-entwicklung, Ausbildungs- und Unterrichtsprozesse, das Handeln von Lehrern und Ausbildern, Schülern und Auszubildenden und beantwortet so die Frage, welche Kompetenzen durch das Bildungssystem vermittelt werden sollen und werden.

Berufsbildungsforschung untersucht zum einen die Praxis der Erwerbs-arbeit. Das schließt ein den Wandel der Arbeitsprozesse und Arbeitsan-forderungen, umfasst die Frage, wie die Arbeitenden diese Anforderun-gen bewältigen und beantwortet so, welche Kompetenzen in der Arbeits-welt benötigt werden.

Forschungsbereich II:

Quelle: Fischer, M.: Organisationales Lernen: Ergebnisse eines europäischen Forschungsprojekts. In: U. Fasshauer, S. Ziehm (Hg.): Berufliche Bildung in der Wissensgesellschaft. Darmstadt 2003, S. 225-239

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungWissenschaft als Fundament von Curricula

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Bildungsprogrammatischer Reflexionsbereich:

Der doppelte Praxisbezug der Berufsbildungsforschung wird schließlich drittens reflektiert im Hinblick auf die Frage, welche bildungsprogramma-tischen Schlussfolgerungen daraus gezogen werden sollen – denn die Antwort auf die Frage nach den bildungsprogrammatischen Schluss-folgerungen ergibt sich unmittelbar weder aus der Praxis existenter Erwerbsarbeit noch aus der Praxis der bestehenden Berufsbildung.

Quelle: Fischer, M.: Organisationales Lernen: Ergebnisse eines europäischen Forschungsprojekts. In: U. Fasshauer, S. Ziehm (Hg.): Berufliche Bildung in der Wissensgesellschaft. Darmstadt 2003, S. 225-239

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGestaltungsorientierte Berufsbildung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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Bildung

Technik Arbeit

Wechselwirkung zwischen technischen Gegenständen, Mitteln und Verfahren einerseits und der Gestaltungs- und Handlungskompetenz andererseits.

Wechselwirkung zwischen Arbeitsinhalten und Arbeitsorganisation einerseits und des Arbeitsprozesswissens und der Arbeitsmitgestaltung andererseits.

Wechselwirkung zwischen Arbeitsinhalten und Arbeitsorganisation einerseits sowie der Technik als Werkzeug, Verfahren und Gegenstand andererseits.

Analyse- und Gestaltungsperspektiven im Bereich der Facharbeit und Berufsbildung

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGestaltungsorientierte Berufsbildung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Bildung

Technik Arbeit

Perspektive der Curriculumentwick-lung einer anpassungsorientierten Berufsbildung

Bildung

Technik Arbeit

Perspektive der Curriculumentwick-lung einer gestaltungsorientierten Berufsbildung

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGestaltungsorientierte Berufsbildung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Eine gestaltungsorientierte Berufsbildung legt eine Berufsbildungsplanung nahe, die prospektiv angelegt ist und damit über die betriebliche Alltagspraxis hinaus-weist. Die betriebliche Praxis wird nicht nur als gegeben, sondern auch als kritik- und gestaltungsbedürftig begriffen. Berufs- und Berufsbildungsplanung werden danach nicht darauf reduziert, die existierende Praxis durch Aufgabenanalyse und Tätigkeitsstudien zu erfassen und zu analysieren, um Berufsbilder und Ausbildungspläne daraus abzuleiten.

Perspektivenwechsel von einer anpassungsorientierten hin zu einer gestaltungsorientierten Berufsbildung

Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungGestaltungsorientierte Berufsbildung

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002

Merkmale AnpassungsorientierteBerufsbildung

GestaltungsorientierteBerufsbildung

Grundlagen

Pädagogische Leitidee

Die Persönlichkeit wirdals eine humane Res-source für spezifischeAufgaben qualifiziert, vonden organisatorischenund technologischenInnovationen werden dieQualifikationsanforderun-gen abgeleitet. Technikund Arbeit sind vorgege-ben, die Qualifikationsan-forderungen erscheinenals abhängige Variable.

Befähigung zur Mitgestal-tung der Arbeitswelt;Bildung als Vorausset-zung für eine autonome,selbstbewusste undeigenverantwortlichePersönlichkeit;Bildungsinhalte undBildungsziele gelten alszugleich abhängige undunabhängige Größe imVerhältnis zu Arbeit undTechnik.

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Curriculumentwicklung in der beruflichen BildungPlanung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Was ist ein Curriculum? (5)Fragen zum Thema

Sind die technisch-funktionalistischen Curriculumansätze der 1970er Jahre eher der Fachsystematik oder eher der Berufspragmatik zuzurechnen? Begründen Sie Ihre Auffassung. (5)

Welche Konzeptionierungsprinzipien beruflicher Curri-cula unterscheiden Reetz/Seyd und was bedeuten sie? (9)

Was sind lineare Strukturierungsprinzipien beruflicher Curricula (im Unterschied zu thematisch-konzentrischen) Strukturierungsprinzipien nach Lipsmeier? (5)

Was unterscheidet Curriculumentwicklung bei der gestal-tungsorientierten Berufsbildung von der Curriculument-wicklung bei einer anpassungsorientierten Berufs-bildung? (20)