CZ_2012_4_Kurzversion

17
Zeitschrift der überkonfessionellen Bewegung Campus für Christus Schweiz 4_12 Kinder Veronika Schmidt Ohne Kindheit keine Menschheit Hanspeter Nüesch Kindlichkeit heisst: «Papi kann alles!» Kathrin und Daniel Heusser Wenn Kinder uns spiegeln

description

 

Transcript of CZ_2012_4_Kurzversion

Page 1: CZ_2012_4_Kurzversion

Zeitschrift der überkonfessionellen Bewegung Campus für Christus Schweiz

4_12

Kinder

Veronika SchmidtOhne Kindheit keineMenschheit

Hanspeter NüeschKindlichkeit heisst:«Papi kann alles!»

Kathrin und Daniel HeusserWenn Kinder uns spiegeln

Page 2: CZ_2012_4_Kurzversion

Das Gespür der Kinder für das Leben

Editorial | Peter Höhn

In den Ferien ist mir das Buch «Dein kompetentes Kind» des dänischen Pädagogen Jesper Juul in die Finger gekommen. Sein Ansatz jenseits von autoritärer und antiautoritärer Erzie-hung hat mich sehr angesprochen. Weder sollten Erwachsene Kinder als ungebändigte Wildlinge betrachten, die man zu angepassten, leistungsfä-higen und gesellschaftsverträglichen Funktionären dressieren muss, noch sollten Kinder als die immer und überall Bestimmenden verwöhnt, vergöttert und vergötzt werden. Stattdessen, sagt Juul, gehe es darum, eine erneuerte Sicht der Gleichwer-tigkeit zu gewinnen. Kinder hätten den grundsätzlichen Willen zur Ko-operation. Aber: Kinder hätten auch ein Gespür für echtes Leben, und dies sollten Erwachsene ernst neh-men und gemeinsam mit den Kin-dern entschlüsseln lernen. Sie sollten die Signale der Kinder hören und

erkennen, wo es für einen oder für alle der Beteiligten mit dem Leben und Zusammenleben nicht stimmt.

«Dein kompetentes Kind» ist kein ex-plizit christliches Buch, aber es hat mir doch eine zutiefst geistliche Perspekti-ve eröffnet. Eine Perspektive, die nicht nur darauf abzielt, wie Erwachsene Kinder am besten auf das Leben vor-bereiten, sondern auch fragt: Welche Botschaft des Lebens will mein Kind mir vermitteln? Was sagt und lehrt Gott uns Erwachsene durch die Kin-der? Was will er uns durch sie schen-ken, das uns dem Leben näher bringt?

Diesen Fragen gehen wir in dieser Ausgabe nach und laden Sie ein,sich von Kindern, ihrem Gespür und ihrer Kompetenz für das Leben be-geistern und verändern zu lassen.Lesen Sie dazu Veronika Schmidts Plädoyer «Ohne Kindheit keineMenschheit» sowie die Zeugnissejunger Paare, die erzählen, weshalbsie sich trotz Zeitgeist für Kinder entschlossen haben. Erfahren Sievon Familie Matthias «Kuno» und Susann Kuhn und von PflegefamilieDaniel und Kathrin Heusser, was sie durch ihre Kinder alles für ihr ei-genes Leben gewinnen. Lassen Sie sich von Hanspeter Nüesch heraus-fordern, ein Leben lang ein kindli-

ches Wesen zu bewahren und damit im Geist jung zu bleiben. Hören Sie, was Adonia-Gründer Markus Hotti-ger als Kind bewegte und was daraus entstanden ist. Schauen Sie dem Mi-men Carlos Martinez zu und lernen Sie neu staunen wie ein Kind.

Jesus sagt es deutlich: «Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr nie in das Reich Gottes» (Matthäus 18,3). Um Gott und seine Liebe zu erfas-sen, braucht es das Herz eines Kin-des. Sich auf Kinder einzulassen, sie anzunehmen, mit ihnen Zeit zu ver-bringen und von ihnen zu lernen – all dies ist ein Weg, Gott selbst zuerfahren und vom Leben, das er schenken will, erfüllt zu werden.

Im Hinblick auf Weihnachten gilt das geistlich gesehen auch ganz be-sonders für den Mensch und Kind gewordenen Gott, der uns den Weg zum Leben und zur Freude weist. Andrea Xandrys biblische Betrach-tung über den «kleinen Gott» leitet uns auf den Weg zur Krippe, um das Geheimnis dieses Kindes nochmals tiefer zu ergründen und seine Bot-schaft anderen neu zu vermitteln:«Es ist uns ein Kind geboren ...»

Peter Höhn

Welche Botschaft des Lebens will mein Kind mirvermitteln?

3

CZ 4_12 | Kinder | Inhalt | Editorial

Page 3: CZ_2012_4_Kurzversion

Vom Lehrer zum Musicalschreiber

Schon während des Studiums schrieb Markus Hottiger Lieder.Der Gründer der Jugendorganisation Adonia erzählt von seiner Leidenschaft für Musicals, wie er lernte, sich abzugrenzen, und warum Kinder ein gemeinsames Ziel brauchen.

Christian Bachmann

Als ich im Adonia-Büro im aargau-ischen Brittnau eintreffe, muss ich nicht lange auf ihn warten. Markus Hottiger führt mich ins grosszügige Sitzungszimmer und bietet mir einen Kaffee an. Nun sitze ich ihm gegen-über, dem Mann, der eine der wohl grössten christlichen Jugendorgani-sationen der Schweiz ins Leben ge-rufen hat. 3000 Kinder und Teenies besuchen jährlich ein Musicalcamp, und mehr als 50 000 Väter, Mütter,Göttis, Tanten, Grosseltern, Kolle-gen und Freundinnen ein Adonia-Konzert. Und dabei sind die Musi-calcamps nur ein Zweig einer Arbeit, die viel mehr zu bieten hat als Ferien-lager für musikbegeisterte Kids.

Schulmusicals und der ersteAdonia-ChorAngefangen hat die heute weitver-zweigte Arbeit 1979 mit einem Teen-agerchor aus fünfzig Sängern. Seine ersten Lieder schrieb Markus Hotti-ger schon während des Lehrersemi-nars. In den Achtzigerjahren schrieb er zahlreiche biblische Musicals und ausserdem Schul- und Weihnachts-musicals, die jedes Jahr über zwei-hundertmal von Schulklassen auf-geführt wurden. 1992 leitete er den ersten Adonia-Juniorchor. Der be-gabte Musiker organisierte, arran-

gierte und dirigierte – und dies ne-ben seinem Hundertprozentjob als Lehrer. Tatkräftige Hilfe erhielt er von seiner Frau Vroni.

Schon sein Vater hatte Kirchenchöregeleitet. Aufgewachsen ist Markus Hottiger mit drei Schwestern in ei-ner gläubigen Familie in Oftringen; er besuchte die Sonntagschule und christliche Kinderlager. Mit 13 ent-schied er sich während einer Zelt-evangelisation mit dem Janz Team für Jesus Christus. Dass er später mit Kindern arbeiten wollte, war MarkusHottiger schon früh klar. Bereits in der zweiten Klasse wollte er Lehrer werden. «Das System der Schule ge-fiel mir: Kinder erziehen und ihnen etwas fürs Leben weitergeben, sie er-mutigen, ihre Kreativität fördern – das war das, was ich machen wollte», erklärt der Vater von vier erwachse-nen Kindern.

Einsatz bis an die Grenzen1988, im Alter von dreissig Jahren, erkrankte Markus Hottiger an Poly-arthritis, einer schweren Entzündung der Gelenke. Sein Lehrerberuf und das grosse Engagement in der Sing-bewegung hatten ihn an seine Gren-zen gebracht. Markus’ Erkrankung sollte jedoch zum Guten dienen: Weil er lernte, sich abzugrenzen und andere miteinzubeziehen, konnte die

Adonia-Arbeit erst entstehen. Der54-Jährige erklärt: «Als Pionier muss man weitergehen und Leute stehenlassen, die nicht mehr mitziehen wollen.» Markus lernte, Misserfolgewegzustecken und nach vorne zu schauen. Seit 1992 ist er vollzeitli-cher Mitarbeiter des neu gegründe-ten Vereins Adonia, nachdem erzuvor zwölf Jahre als Primarlehrergearbeitet hatte.

Aus der Leidenschaft geborenVor dreissig Jahren seien Mundart-lieder, die auch Kinder verstehen, noch kein Thema gewesen im Got-tesdienst. Markus Hottiger erklärt: «Ich wünschte mir etwas Modernes, etwas Zeitgemässes, das Kinder in ih-rer eigenen Sprache singen können.»Deshalb habe er begonnen, selber Lieder zu schreiben und bald darauf auch Musicals. Das Schreiben und Komponieren ist für ihn nicht inerster Linie Arbeit, sondern Leiden-schaft. Aus dieser Leidenschaft her-aus sei seine Berufung gewachsen, er-klärt Markus. Er befasst sich jeweils zwei bis drei Jahre mit einem Thema, liest Bücher und Kommentare. Und plötzlich hat er im ganz normalen Alltag eine Idee für die Umsetzung. Dann klinkt er sich zwei oder drei Wochen aus seinen Verpflichtungen aus, um das Musical auf Papier zu bringen. «Diese Gabe hat sich über

Markus Hottiger ist verheiratet und hat vier erwachse-ne Söhne. Der ge-lernte Grundschul-lehrer gründete die Kinder- und Jugendfreizeitor-ganisation Adonia und ist Geschäfts-führer des Adonia-Verlages.

8

Page 4: CZ_2012_4_Kurzversion

Am Ende ihres Camps gehen die Adonia-Teenschöre auf

35 Jahre entwickelt», sagt der erfolg-reiche Produzent und Komponist.

Ein grosses Ziel beflügeltAktivitäten wie Singen, Tanzen undTheaterspielen eignen sich gut, um diekreativen Gaben von Kindern ausser-halb der Schule zu fördern. Hottigermeint: «Der Schlüssel besteht darin,eine Tür zum Herzen der Kinder zufinden.» Kinder seien in vielerlei Hin-sicht ein Vorbild: unheimlich spon-tan, ehrlich und direkt, voller Energieund Lebensfreude. «Ihr unvoreinge-nommener Glaube wirkt für Erwach-sene manchmal naiv, doch für Kindersind die einfachen, alltäglichen Bittenselbstverständlich», ist Markus Hotti-ger überzeugt. Von ehrlichen Gebetenwie «Lieber Gott, mach, dass ich nichtmehr schwatzen muss!» könnten wirErwachsene viel lernen.

Es gebe ein relativ enges Zeitfenstervom Beginn des Schulalters bis indie Preteen-Jahre, in dem Kinder be-sonders offen und lernbegierig seien.Dieses Fenster zu nutzen, sei einegrosse Chance, um Kindern anhandvon Geschichten aus der Bibel bib-lische Gebote und Werte zu vermit-teln. Markus Hottiger macht deut-

lich, warum es so wichtig ist, Kinderfür ein grosses Ziel zu motivieren:«Das gemeinsame Ziel im Adonia-Lager mit sechzig oder mehr Kin-dern beflügelt, und der bevorstehen-de Auftritt vor Publikum setzt imChor unglaubliches Potenzial frei.»Die strahlenden Kindergesichter unddas positive Feedback der Eltern sei-en für ihn etwas vom Schönsten anseiner Arbeit.

Hundert Berufe und ein TraumDer Tagesablauf des Adonia-Grün-ders und heutigen musikalischen Lei-ters ist vielseitig und scheint keineWünsche offenzulassen. «Ich übeetwa hundert verschiedene Berufeaus», sagt Markus Hottiger schmun-zelnd. Er ist Produzent und Verlags-leiter, Autor und Komponist undmacht Öffentlichkeitsarbeit. Unddoch hat er noch einen Traum, dener gerne verwirklicht sehen möchte:«Ich wünsche mir, dass alle Kinder inder Schweiz unsere Kinder-Hörspiel-Bibel mit zwanzig CDs erhalten undso die biblischen Geschichten ken-nenlernen. Dafür braucht es so vieleSchenker wie möglic

www.adonia.ch

9

_CZ 4_12 | Kinder | Vom Lehrer zum Musicalschreiber

Page 5: CZ_2012_4_Kurzversion

Gerade mal zwei Wochen alt ist sie, die kleine Filippa, als ich sie in den Armen halte. Ihre Grossmutter, bei der ich zu Besuch bin, hat sie mir sorgfältig und auch stolz anvertraut. Die folgenden zehn Minuten sindbezeichnend für das, was ich oft er-lebe, wenn ich einen Säugling halten darf. Meine Ohren verschliessen sich für die Gespräche der Erwachsenen, die auch noch im Raum sind. Mein Blickfeld ist eingeschränkt auf das Kind. Meine Gedanken hören auf zu kreisen. Da ist nur noch Platz für an-dächtiges Staunen. Meine freie Hand muss immer wieder über die feinen Babybäckchen streicheln. Ich geniesse es, die Wärme des kleinen Körpers,der sich so entspannt in meinen Arm schmiegt, zu spüren. Und meine Emotionen sind überwältigt ob die-ser Zartheit, Reinheit, aber auch Ver-letzlichkeit. Die neugeborenen Men-schenkinder tragen ein Geheimnisin sich, das unaussprechlich ist. Le-ben pur.

Vor Jahren las ich eine überlieferteErklärung für die kleine Einbuchtung der menschlichen Oberlippe. Bevor ein Kind geboren würde, lege ihm ein Engel noch kurz den Zeigefinger auf die Lippe, mit der Aufforderung, über die Geheimnisse des Himmels, die es kennt, zu schweigen. Daran denke ich, wenn ich ein so kleines Geschöpf sehe, und muss innerlich zustimmen. Ja, es schweigt verbal, aber sein ganzes Sein transportiert die Schönheit, Lie-be und Vollkommenheit des Schöp-fers. Der Glanz des Himmels leuchtet noch ziemlich ungetrübt.

Das Leben des Neugeborenen ist in völliger Abhängigkeit von den Er-wachsenen. Das Wechselspiel ist ganz jung, nicht eingefahren. De-struktive Muster haben noch keineZerstörung hinterlassen. Es ist er-staunlich, wie beim Neugeborenenalle körperlichen Voraussetzungenfür das Wachstum bereits angelegt sind. Viele Weichenstellungen und Einflüsse der kommenden Jahrzehn-te werden darüber entscheiden, in

welcher Form dieser Mensch von seinen Möglichkeiten Gebrauchmachen wird.

Ich erahne, mit welcher Liebe der himmlische Vater uns anschaut, den Blickkontakt mit uns sucht, uns um-sorgen und bewahren will. Er sieht unsere Möglichkeiten noch viel deut-licher, hat unseren Lebensweg in seine Handfläche geschrieben. Die Voraus-setzungen für unser Wachstum hat er in uns hineingelegt; in der freiwilligen Abhängigkeit und im Austausch mit ihm möchte er helfen, dass unserPotenzial in Schönheit zum Tragen kommt. Dadurch, dass er uns den freien Willen zugesteht, empfindet und leidet er wie wir, wenn sich unser Weg nicht entlang seiner Lebens-linie bewegt.

Ich werde auch in Zukunft die Gele-genheiten ergreifen und Säuglingeim Arm wiegen, denn sie lassen die Musik des Himmels in mir anklin-gen. Und sie helfen mir, die Liebe des himmlischen Vaters zu erfassen.

Beziehungsweise | Sabine Fürbringer

Sabine Fürbringer ist Psychologin und Familienfrau und arbeitet bei Campus für Chris-tus als Referentin, Autorin und Beraterin.

Boten des Himmels

12

Page 6: CZ_2012_4_Kurzversion

Wenn ich hier etwas zum Thema «Kinder» loswerden soll, hängt das natürlich stark von der Tagesform ab. Ich schreibe diese Zeilen heute in entspannter Atmosphäre – hätte ich sie gestern geschrieben, wäre al-les ein bisschen anders dahergekom-men. Denn zwischen gestern und heute liegt eine Nacht. Eine Nacht in ihrer vollen Länge, in der die kleine Nele wieder einmal aus einem nicht eruierbaren Grund das Gefühl hatte, wir hätten uns in der Zeitrechnung geirrt. Jedenfalls war sie hellwach. Nicht das erste Mal. Sie tickt dann wie ein Ührchen, und irgendwann gegen 4.00 träumt sie sich weg.

Wäre Nele mein Computer, hätteich gewusst, dass irgendwas mit der Zeitzone verschoben sein muss, hätte das Problem gegoogelt und behoben. Oder hätte sie einfach per Knopf-druck in den Stand-by-Modus ver-schoben. Nur hat meine Tochterweder Zeitzonen noch Stand-by-Modus. Schade eigentlich. So ver-

suchte ich alles nur erdenklich Mög-liche, um die Zeit von 0.00 bis 4.00 Uhr zu überbrücken. Eigentlich ist es ja ein tolles Vorrecht, Kinder zu ha-ben, die einen wach halten. Seit ich Papa bin, habe ich ab und zu ein der-art aktives Nachtleben, dass es man-chen um Jahre jüngeren Single vor Neid erblassen liesse. Dank der Kid-dies hat man einfach viel mehr von der Nacht. Es gibt Leute, die nutzendie geschenkte Zeit positiv und le-sen etwas, zum Beispiel die Bibel. Mir kommt das manchmal auch in den Sinn. Aber meistens erst um 3.55 Uhr.

«Kinder sind wie Fürze», heisst es, «man erträgt nur die eigenen». Aber in solch durchwachten Nächten kann ich nicht mal mehr die eigenen «riechen». Doch Gott hat das natür-lich vorausgeahnt und bei uns einen Kippschalter eingebaut. Am nächsten Morgen, wenn mich Nele aus dem Bettchen anstrahlt, macht es in mei-nem Herzen «Wumm!» – und (fast)

alles ist wieder vergessen. Wenn das sogar bei mir funktioniert, wie viel mehr dann beim himmlischen Vater?

Wie oft geht es Gott mit uns so – wir tun Dinge, die ihm den Schlaf rauben. Vielleicht rauft er sich auch mal heftig die Haare, aber doch ist seine Liebe zu uns ungebrochen. Das war schon bei seinem Volk so, das ihn ständig enttäuschte und vor ihm davonrannte. Und trotzdem sagte er: «Ich habe dich je und je geliebt, dar-um habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte» (Jeremia 31,3). Wun-derbar, als sein Kind immer wieder so «aufwachen» zu dürfen.

Übrigens – und bevor ich einen Haufen ermahnende Post kriege: Ich liebe meine Kinder! Sie haben mein Leben auf gewaltige Weise entschleu-nigt. Sie haben meinen Fokus zu-rechtgerückt, mich meinem himm-lischen Vater nähergebracht und sie entwaffnen mich täglich. Ich liebe sie total. Meistens jedenfalls.

New Generation | Andreas Boppart

Andreas «Boppi» Boppart ist Event-prediger und Autor und leitet den Arbeitszweig Cam-pus Generation Mi-nistry von Campus für Christus.

Kinder sind wie Fürze

13

Page 7: CZ_2012_4_Kurzversion

Sabine Fürbringer

Um die Anfänge des menschlichen Lebens winden sich viele Geheimnis-se. Bis heute kann die Forschung le-diglich beschreiben, wie neues Leben entsteht. Gewisse Vorgänge sind nach-vollziehbar, es lassen sich biologische Abläufe erkennen, mittlerweile sogar steuern. Erklären, weshalb sich neues Leben entwickelt und woher die Ener-gie, die Schöpferkraft dafür kommt, gelingt aber nach wie vor nicht be-friedigend. In der Bibel erkennen wir Gott, der für sich in Anspruch nimmt, Ursprung und Vollender allen Lebens zu sein. Darum lohnt es sich, über wissenschaftliche Erkenntnisse hinaus Gottes Lebensprinzipien auf die Spur zu kommen.

Jedes Kind eine Idee GottesDem Propheten Jeremia hat Gott er-klärt, wo die Anfänge seines Lebens liegen: «Ehe ich dich im Mutter-schoss bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterleib her-vorkamst, habe ich dich geheiligt» (Jeremia 1,5). Am Anfang jedes neu-en Lebens steht eine Idee Gottes. Es ist seine Absicht, einen Menschen nach seinem Bild zu formen, einzig-artig, geplant, mit Sinn und Ziel in dieser Welt. Ohne diesen festen Ent-schluss Gottes entsteht kein Leben.

Was für ein Geschenk, wenn ein Kind diese Gewissheit von Anfang an vermittelt bekommt und auf-saugen kann! Auf dieser Grundlage wächst Mut und Kraft zum Leben. Sie ist Ausgangspunkt für ein freu-diges Vorwärtsstreben, Antrieb zum Entdecken und zur Entwicklung.

Verheissene KinderJohannes der Täufer war so ein Kind, das um seine Ursprünge wusste. Sein Vater Zacharias hatte eine Engels-begegnung, bei welcher der Him-melsbote detailliert die bevorste-hende Schwangerschaft seiner be-reits betagten Frau erläuterte. Die Nachricht muss für ihn dramatisch gewesen sein. Zacharias verlor die Sprache, und alles entwickelte sich so, wie der Engel vorausgesagt hat-te. Auch bei Jesus bezog Gott die El-tern im Voraus mit ein in seine Plä-ne. Dadurch erhielten sie ein deut-liches Bewusstsein um die Bestim-mung des heranwachsenden Kindes. Die Details waren nicht klar, und be-stimmt machten sie sich ihre eigenen Vorstellungen, um dieses Reden Got-tes in Gedanken auszumalen. Da war auch manche Täuschung drin. Aber die tiefe Gewissheit, dass Gottes Ab-sicht und Wille, sein Segen und seine Bestimmung auf dem ungeborenen Kind liegen, stand fest, und die Kin-

der konnten dieses Wissen schon im Mutterleib aufnehmen.

Wie kostbar, wenn wir als werdende Eltern unserem Kind diese Wahrheit betend und segnend zusprechen dür-fen. Dabei geht es nicht darum, dem Kind unsere Wünsche aufzuladen, es mit prophetischen Eindrücken zu überlasten und mit unseren Erwar-tungen festzulegen. Vielmehr darf es von Anfang an in ein Bewusst-sein um seine Bestimmung eingebet-tet sein, die im Laufe seines Lebens immer deutlichere Konturen anneh-men wird. Weil das Kind dem Her-zen Gottes entspringt, hat das auch für die Rolle der Eltern klare Kon-sequenzen: Sie bekommen es anver-traut, dürfen die noch unfertige Per-sönlichkeit fortan umsorgen undleisten einen wesentlichen Beitrag, sie zu formen. Das ist eine grosse Verantwortung, die eigentlich einen intensiven Dialog mit dem Schöpfer brauchen würde.

Und wenn diese Grundlage fehlt? Viele von uns sind jedoch ohnedieses Bewusstsein aufgewachsen, wurden nicht als die erkannt, die sie sind. Manche wurden aufs Sträflichs-te vernachlässigt. Ihre innere Kraft zum Leben konnte sich nicht voll entfalten, und sie spüren das als

Kinder entspringen dem Herzen Gottes

Hinter jedem neugeborenen Kind steht die Absicht und SchöpfungskraftGottes. Gott bezieht uns Menschen in den folgenden Entwicklungsprozessmit ein. Dabei bleibt auch unser eigenes Herz nicht unverändert.

Sabine Fürbringer ist verheiratet mit Andreas und Mutter von zwei Teenagern. Sie ist Mitarbeiterin von Campus für Christus und Psychologin sowie Referentin zu seelsorgerlichen Themen, schreibt für das ChristlicheZeugnis und be-gleitet als Coach Frauen in Lei-tungsaufgaben.

18

Page 8: CZ_2012_4_Kurzversion

Erwachsene in unterschiedlichen Le-bensbereichen. Die «Neugeburt», vonder Jesus spricht (Johannes 3,1-8),steht auch in diesem Zusammen-hang. Der himmlische Vater macht es durch Jesus möglich, dass unser Leben nochmals von Anfang an neuaufgesetzt wird. Er will uns hinein-führen in die Dimension seiner Va-terliebe, die schon vor unserer Er-schaffung aktiv war und uns über-haupt werden liess. «Wie soll dasgehen?», wollte auch der PharisäerNikodemus wissen, als er mit Jesusüber die Neugeburt sprach. Jesus ver-wies ihn auf den Heiligen Geist. Esist der Geist Gottes, der uns in dieWahrheit führt, auch in die Wahr-heit über unser Leben, seine wahren

Ursprünge und seine wahre Bestim-mung. Aus dieser Erkenntnis wächstin uns der Drang nach vorne, dasWachsenwollen, der Mut zur Ent-wicklung und zum Ergreifen desLebens in seiner ganzen Fülle.

Kinder entspringen dem Herzen der ElternNeben dem Willen Gottes, der sichungebremst in einem neuen Men-schen zeigt, überliefert uns die Bi-bel auch Geschichten von Eltern, die mit einem unerfüllten Kinder-wunsch umgehen mussten. Wir be-kommen Einblick in ihre Herzen,insbesondere in die Traurigkeitkinderloser Frauen. Sie vermissennicht nur die Freude der Mutter-

schaft, sondern erleiden gesellschaft-liche Ächtung und die Boshaftigkeitder Nebenfrauen; Neid, Minderwertund Bitterkeit setzen ihnen zu. Einevon ihnen ist Hanna. Einmal, zurZeit des alljähr-lichen Opferfes-tes, an dem ihrinnerer Schmerzbesonders grossist, hört sie auf zu essen undweint nur noch.Im Tempel schüttet sie ihr Herzvor Gott aus, bekommt priesterli-chen Zuspruch und geht getröstetnach Hause. Als sie später tatsäch-lich schwanger wird, weiht sie ihrenSohn Samuel Gott. Kaum entwöhnt,

«Ehe ich dich im Mutter-schoss bildete, habe ich dicherkannt, und ehe du aus demMutterleib hervorkamst,habe ich dich geheiligt»

CZ 4_12 | Kinder | Kinder entspringen dem Herzen Gottes

19

Page 9: CZ_2012_4_Kurzversion

gibt sie ihn her, in den Tempel. Siegibt ihn für seine Bestimmung frei.Aus diesen wenigen Indizien lässtsich schliessen, dass in Hannas Rin-gen mit Gott viel mehr geschehenist als die Erhörung ihres Gebetes.Wäre sie auf das Kind fixiert gewe-sen, hätte sie es kaum so zuversicht-lich wieder ziehen lassen. Im über-lieferten Lobgesang von Hanna in1. Samuel 2 wird klar, dass sie demallmächtigen Gott begegnet ist undihr Leben vollständig in seine Handgegeben hat. Das zuversichtliche Un-terwerfen ihres Herzens, das vorbe-haltlose Ausliefern in Gottes Handhat neues Leben ermöglicht.

Unerfüllter KinderwunschIn diesem Zusammenhang denke ichan einige seelsorgerliche Begegnungenmit kinderlosen Frauen, die sich nichtssehnlicher wünschten, als schwangerzu werden. Sie verzweifelten beinahean Gott, der ihnen dieses Geschenk vorzuenthalten schien. Die eine hatteden Eindruck, dass sie sich durch mehrfromme Leistung das Recht auf denSegen eines Kindes erarbeiten könne.Im offenen und ehrlichen Austauschmit dem himmlischen Vater fand sieselber in eine Kindschaft hinein, fernvom Leistungsdenken und schlussend-lich auch frei von Ansprüchen, wieGott seine Liebe zeigen müsse. Die

andere sah im Mutterwerden den ein-zigen Weg, ein erfülltes Leben zu füh-ren. Auch hier war es dran, falsche Le-bensziele zum Kreuz zu bringen unddie Fülle des Lebens in Jesus zu suchenund nicht in einem erfüllten Kinder-wunsch.Wie auch immer die Ausgangslage seinmag: Die zentralen Prozesse, die zuneuem Leben führen, geschehen imHerzen. Ob dann aus diesen Herzens-wegen tatsächlich Leben in Form einesleiblichen Kindes geboren wird, stehtnicht in unserer Macht. Ich habe auchFrauen erlebt, die trotz allem kinderlosgeblieben sind. Doch sie haben nichtnachgelassen, ihr Herz Gott hinzustre-

20

Page 10: CZ_2012_4_Kurzversion

cken und ihr Glück in ihm zu suchen– und zu finden! Neues Leben ist da-bei dennoch entstanden, in Form vonKreativität, neuen beruflichen Heraus-forderungen, einem geistlichen Dienst,der viele Menschen berührt, in derLiebe zu Heranwachsenden oder durcheine tiefe Freude und Sättigung bei Je-sus, der sie täglich entlang ihrer ganzpersönlichen Bestimmung führt.

Gott beansprucht unser HerzUnser eigenes Herz zu erforschen undzu durchschauen, ist ein lebenslangerProzess. In Jeremia 17,9 heisst es zudiesem Thema: «Trügerisch [schwie-rig] ist das Herz, mehr als alles, und

unheilbar ist es. Wer kennt sich mitihm aus? Ich, der Herr, bin es, der dasHerz erforscht und die Nieren prüft.»So, wie Gott allein fähig ist, unserHerz zu verstehen und Zugriff auf un-ser Innerstes hat, so gibt es auch beimKind einen Bereich, der für uns als Er-wachsene unantastbar bleibt. Es stehtuns nicht zu, dort einzudringen. Mag sein, dass es uns vor Schmerz fast zer-reisst und wir nur noch Ohnmachtempfinden, wenn wir spüren, dass dieGrenze unseres Einflusses erreicht ist.Wir möchten bestimmen und lenken,aber genau das ist uns in den Tiefen-schichten versagt. Hier will Gott sel-ber Gemeinschaft mit dem Kind ha-

ben, sich mit ihm verbinden. Wir dür-fen teilhaben im Gebet, aber wir bleibenaussen vor. Wir sollen mit Gott im Aus-tausch über den Lebensweg des Kindesstehen und dabei unsere Verantwortung wahrnehmen. Aber das Kind gehörtnicht uns, und es steht uns nicht zu,ihm manipulierend oder gewaltsam un-seren (auch gut gemeinten) Willen auf-ffzunötigen. Wir sind zum Loslassen auf-ffgefordert, ohne Garantie, dass sich dasKind Gott anvertraut und gute Schrittetut oder Irrwege und Zusatzschlaufenauf seinem Lebensweg einbaut. Gott,der die Herzen kennt und sich darumkümmert, wird das Kind nicht loslassen,so wie auch mich als Erwachsenen nicht.

CZ 4_12 | Kinder | Kinder entspringen dem Herzen Gottes | Kolumne Filmtipp

Page 11: CZ_2012_4_Kurzversion

In vielen Ländern des Südens istder grösste Teil der Bevölkerungunter 15 Jahre alt. Dies fällt sofort auf, wenn man dort unterwegs ist. Überall Kinder! In den LändernAfrikas, Asiens und Südamerikas sind sie noch immer der sichersteGarant für die Altersvorsorge der Eltern. So betrachten sich diejeni-gen als gesegnet, die viele Kinder haben. Als Gast in diesen Ländern sehe ich einerseits, wie diese Kinder unter einfachsten Umständen leben. Ihre Armut tut ihrer Kreativitätjedoch keinen Abbruch. Ich staune,wie und mit was alles sie spielenkönnen. Andererseits bedrückt es mich, wenn ich sehe, wie ihnen kaum Beachtung geschenkt wird, wie sie unter schwierigsten Umstän-den (über-)leben und oft hart arbei-ten müssen, um zum Lebensunter-halt der Familie beizutragen.

Während unserer diesjährigen Pro-jektreise in Afrika habe ich wiederrealisiert, wie wichtig Bildung ist. Die schlechten Lebensumstände haben nicht nur wirtschaftliche Ursachen. Oft hängen sie auch mit Korruption, der Politik und der Tradition zusam-men, welche die Entwicklung eines Landes hemmen. Mit einer guten Bil-dung jedoch haben diese Kinder eine Chance, später ihr Umfeld verändern zu können. So wurden in den vergan-genen Jahren in Burundi Hunderte von neuen Schulen gebaut – achtzig Prozent der Staatsausgaben gehen in die Bildung. Auch wenn diese Schu-len weit entfernt sind von dem, was wir unter Schule verstehen, erhalten die Kinder dort doch Zugang zu ei-ner elementaren Bildung.

Eine ähnliche und doch ganz an-dere Entwicklung beobachten wir in China. Auch in diesem Riesen-

reich darf ein Kind nicht wirklich Kind sein. Da Eltern nur ein Kind haben (dürfen), setzen sie alle Hoff-nung auf diesen einen kleinen Men-schen. Der Druck auf die chinesi-schen Kinder ist extrem gross. Sie müssen zu den Besten gehören. Sie dürfen nicht scheitern. Dafür inves-tieren die Eltern Zeit, Geld und ihre ganze Hoffnung.

Bei unseren Entwicklungsprojektenstellen wir immer wieder fest: Die «Investition» in Frauen hilft den Kindern am meisten. Frauen sorgenfür die ganze Familie und somit auch für die Entwicklung ihrer Kin-der. Oder wie es Klaus Dewald, der Leiter von GAiN, dem deutschen Pendant zu Agape international, im Rahmen der Hilfsprogramme von «Heartbeat Tallinn» ausdrückte: «Gib einer Mutter Hoffnung, dann haben ihre Kinder eine Zukunft.»

Blickpunkt Welt | Kurt Burgherr

Kurt Burgherr leitet Agape international, die Auslandtätigkeit von Campus für Christus Schweiz, mit Schwerpunkt in Gemeinde- und Leiterentwicklung sowie Entwick-lungszusammen-arbeit.

Kindern eine Zukunft schaffen

35

Page 12: CZ_2012_4_Kurzversion

Über die Jahrhunderte haben ganz unterschiedliche Pädagoginnenund Pädagogen mit einer (neuen) Sicht auf das Kind entscheidendegesellschaftliche Impulse ausgelöst. Zum Beispiel:

Was Kinder betrifft, betrifft die Mens

Brigitte Eggmann

Maria MontessoriFreude am Lernen fördernMaria Montessori (1870–1952) war eine italienische Ärztin, Reformpäda-gogin, Philosophin, Philanthropinund überzeugte Christin. Ihr Anlie-gen war es, geistig zurückgebliebeneKinder zu fördern und deren Ver-trauen ins Leben zu stärken. Sie hatte festgestellt, dass diese Kinder kaumirgendwelche Gegenstände besassen,an denen sie die Wirklichkeit erfah-ren konnten. Als Pädagogin ging esihr darum, die natürliche Freude derKinder am Lernen zu fördern und dem Kind die Möglichkeiten zu bie-ten, sich in einer vorbereiteten Um-gebung, die seinen psychischen Be-dürfnissen angepasst war, mit allenSinnen zu entfalten. Ihre Pädagogikstützt sich auf den Grundgedanken«Hilf mir, es selbst zu tun!». In ihrenAugen bringt jedes Kind Offenba-rungs- und Regenerationskräfte für die ganze Menschheit mit: «Ohnedas Kind, das ihm hilft, sich ständig zu erneuern, würde der Mensch de-generieren.» – «Die Aufgabe der Um-gebung ist nicht, das Kind zu for-men, sondern ihm zu erlauben, sichzu offenbaren.» Denn: «Was Kinderbetrifft, betrifft die Menschheit!»

Johann Heinrich PestalozziDas Recht auf Erziehung Mehr als ein Jahrhundert früherhatte Johann Heinrich Pestalozzi(1746–1827) erkannt, dass im Ver-hältnis der Mutter zu ihrem Kind dieGrundlage aller Erziehung liegt. Dar-aus leitete er eine Verantwortung zurErziehung gerade auch vernachlässig-ter und verwahrloster Kinder ab. Be-reits als Zwanzigjähriger schrieb er anseine Verlobte Anna: «Wenn ich einstauf dem Land bin und einen Sohneines Mitbürgers sehe, der eine grosseSeele verspricht und der kein Brot hat,so führ ich ihn an meiner Hand und bild’ ihn zum Bürger ... Und wennein Jüngling eine edle Tat tut und denHass seiner Familie auf sich lädt, soller bei mir Brot finden, solange ichhabe!» Diesem Anspruch versuchteer gerecht zu werden, sei es als Leitereines Waisenhauses in Stans oder alsLehrer und Institutsleiter in Yverdon.Kinder bewegten Pestalozzis Herz:«Was ist süsser als Kinderfreude,und was ist reiner als Kindergüte?»,schreibt er in seinem Roman «Lien-hard und Gertrud». Kinder waren fürihn von Gott als Individuen geschaf-fffene Persönlichkeiten und keine ano-nyme Massenware. «Gott ist es selber,der die Ungleichheit der Menschendurch die Ungleichheit der Gabengegründet, die er einem jeden vonuns verliehen; aber er hat sie mit vä-terlicher Liebe und Weisheit unter

seine Kinder verteilt, und wir sollen darin mit menschlicher Liebe undWeisheit benützen und leisten, waser mit göttlicher Liebe und Weisheitalso gegründet.» Einer seiner Erzie-hungsgrundsätze lautet: «Ihr müsstdie Menschen [Kinder] lieben, wennihr sie ändern wollt. Euer Einflussreicht nur so weit wie eure Liebe.»

Charlotte MasonDen Verstand des KindeswertschätzenCharlotte Mason (1842–1923) lebtein England und entwickelte einePädagogik, die vor allem auf der Ar-beit mit authentischem Material be-ruht. Wichtiger Bestandteil warendabei sogenannte «lebendige Bücher» (living books). Damit sind Original-texte gemeint und nicht simplifizier-te Texte oder speziell für Schüler er-stelltes Unterrichtsmaterial. Denn:«Auch der Nüchternste unter uns fin-det einen Beweis, dass Kinder einenVerstand haben, der erstaunlich wachist.»Die Kinder lesen darum echteBücher und erzählen die Handlung nach. Mason betont die Elternverant-wortung, die Priorität der Charakter-entwicklung und das Bewusstsein,dass es beim Lernen um Beziehung und nicht in erster Linie um Wissengeht. Weitere Säulen ihrer «geistigenErnährung» sind das Studium derNatur und die Entwicklung einesSinnes für Musik- und Kunstwerke.

36

Page 13: CZ_2012_4_Kurzversion

Jean PiagetDie Welt neu erfindenJean Piaget (1896–1980) war einSchweizer Entwicklungspsychologe. Sein Grundlagenwerk «Das Wachsendes logischen Denkens von der Kind-heit bis zur Pubertät» betont, dass fürdie Entwicklung des Denkens nichtallein genetisch determinierte Vorga-ben oder Umweltfaktoren entschei-dend seien, sondern das wechselsei-tige, gestaltende Einflussnehmen desMenschen. Menschen, damit auchKinder, verändern sich, indem sie auf Einflüsse der Umwelt reagieren, sichihnen anpassen, sie aber auch selbstbeeinflussen. Piaget betrachtete Men-schen als «offenes System», und dashat für ihn Konsequenzen für dieBildung: «Das Ziel von Bildung istnicht, Wissen zu vermehren, sondernfür das Kind Möglichkeiten zu schaf-fffen, zu erfinden und zu entdecken, [und so] Menschen hervorzubringen,die fähig sind, neue Dinge zu tun.»Piaget wehrte sich vehement gegenden klassischen Behaviorismus (dasKonditionieren rechten Verhaltens)und verfocht: «Jedes Mal, wenn wireinem Kind etwas frühzeitig beibrin-gen, das es später für sich selbst hätteentdecken können, wird diesem Kinddie Chance genommen, es selbst zuerfinden und es infolgedessen voll-kommen zu verstehen.»

Jean-Jacques RousseauKindheit für alleJean-Jacques Rousseau (1712–1778)war ein Philosoph, Querdenker,Schriftsteller, Naturforscher undKomponist der Aufklärung, der dieGesellschaftsordnung seiner Zeit inFrage stellte. Er gilt als «‹Erfinder›der Zivilreligion, die den Einsichtender Vernunft, nicht den Weisungen religiöser Autoritäten und Dogmen,folgen soll ...», wie es Stefan Schnei-ter im Juli 2012 in «reformiert» for-mulierte. Rousseau war auch Vatermehrerer Kinder, die seine Lebens-gefährtin aus verschiedenen Grün-den in eine Einrichtung für Findel-kinder geben musste. So mögen sei-ne Aussagen zu Kindern erstaunen: «Das süsseste Glück, das es gibt, istdas des häuslichen Lebens, das unsenger zusammenhält als ein andres.Nichts identifiziert sich stärker, be-ständiger mit uns als unsere Familie,unsere Kinder.» Und doch sind siefür unsere Zeit bemerkenswert: «DieNatur will, dass die Kinder Kinderseien, ehe sie Männer werden. Wol-len wir diese Ordnung umkehren, sowerden wir frühreife Früchte hervor-bringen, die weder Saft noch Krafthaben: junge Gelehrte und alte Kin-der.» Und weiter: «Lasst die Kindheitin den Kindern reifen.» Und: «Kin-dererziehung ist ein Beruf, wo manZeit zu verlieren verstehen muss, umZeit zu gewinnen.»

meniusdaktischeenius (15

meine Schulpflicht uch für Mädchen.

nicht einfachnanderreihen,en alle Sinne

einsetzen und sich auf diese WeiseWissen aneignen. Was Comeniusdarüber hinaus über die Fähigkeitendes Menschen äussert, steht immerunter dem Vorzeichen, dass «derMensch von Gott in Christus wieder-hergestellt wird» und nichts weiterbenötigt als einen leichten Anstossund einige kluge Anleitungen. In sei-ner letzten Schrift, «Unum necessa-rium» (Das eine Notwendige), die ermit über sechzig Jahren schrieb, plä-diert er für eine Bildung mit Lebens-und Alltagsbezug und fordert, manmüsse «die Jugend in den Schulenaus dem beschwerlichen Labyrinthherausführen, worin sie verwickeltworden war».

Und nicht zu vergessen: JesusChristus – der Freund der Kinder Kinder verändern uns und erschlies-sen uns neue Horizonte. Jesus sagtes deutlich: «Wenn ihr euch nichtändert und so werdet wie die Kinder,kommt ihr nie in das Reich Gottes»(Matthäus 18,3). Um Gott und sei-ne Liebe zu erfassen, braucht es dasHerz eines Kindes. Kinder sind bereit,unbeschwert Liebe und Zuwendung zu empfangen, ohne zu fragen, wassie dafür geben müssen. An ihnensollen sich Erwachsene in ihrem Ver-hältnis zu Gott ein Beispiel nehmen,und sie werden dabei erfahren: «Undwer ein solches Kind aufnimmt inmeinem Namen, der nimmt michauf» (Matthäus 18,5).

VerwendeteLiteraturSchaeffer Macaulay,

Susan: Um der Kin-

der willen. Zeitlose

Bildungs- und Erzie-

hungsgrundlagen.

Lizenznehmer:

Verein für Charlotte-

Mason-Schulen

Schweiz, ISBN 978-

3-033-00969-1.

Pestalozzianum

Zürich: Auf den

Spuren Pestalozzis.

Stationen seines

Lebens. Pestalozzi-

anum Verlag 1996,

ISBN 3-907526-

37-6.

Kummer, Daniel;

Schmid, Andreas:

Grundzüge einer

christlichen Päda-

gogik. 22.09.1997,

www.evbg.ch.

Ringwald, Alfred:

Menschen vor Gott.

Persönlichkeiten

aller Zeiten weisen

zum Ewigen. Band

II. Stuttgart: Verlag

Junge Gemeinde.

37

Page 14: CZ_2012_4_Kurzversion

Wenn ich gefragt werde, was unser Missionswerk auszeichnen soll, dann kommt mir spontan «Kindlichkeit» in den Sinn. Nichts wünsche ich mir mehr, als dass wir bei all unseren Erfahrungen und Erkenntnissen kindlich einfach bleiben.

Kindlichkeit heisst: «Papi kann alles!»

Das Wort des Missionsleiters | Hanspeter Nüesch

Hanspeter Nüesch, Missionsleitervon Campus für Christus Schweiz.

Warum weise ich der Kindlichkeiteinen so hohen Wert zu? Vielleicht hilft es zum besseren Verständnis,das Gegenteil von Kindlichkeit zu beschreiben: Abgehobenheit, Abge-klärtheit, Erfahrungsorientiertheit, Leidenschaftslosigkeit, Professiona-lismus, Routine, Abgebrühtheit, Distanziertheit, Verschlossenheit, Misstrauen. Einem Kind ist das alles fremd. Ein Kind lebt leidenschaftlich, es kann ungestüme Freude ausdrücken, kann etwas bestaunen, vertraut den Eltern blindlings.

Gottes Weisheit ist nicht abgeklärtMit dem Älterwerden verlernen viele Menschen das Staunen und werden zunehmend abgeklärt. Im Wörter-buch der Synonyme steht für «abge-klärt»: «weise» und «leidenschaftslos». Sicher ist Weisheit eine anzustreben-de Eigenschaft. Die Weisheit, die von Gott kommt, ist jedoch eine leiden-schaftliche Weisheit, kein abgehobe-nes, cooles Über-der-Sache-Stehen. Viele Christen verlernen mit der Zeit das Staunen über Gottes Liebe und Wunder. Sie glauben eher ihren Er-fahrungen als den biblischen Verheis-sungen. Sie meinen, genau zu wis-sen, was Gott zu tun vermag und was nicht. Sie haben die kindliche Überzeugung, dass ihr Vater alles kann, aufgegeben. Das Feuer in ihrer

Gottesbeziehung ist als Folge davon erloschen.

Leidenschaftlich und lernbereitlebenSo wie wir das Feuer in unserer Bezie-hung zu unserem Ehepartner aktiv amLeben erhalten müssen, indem wir ihm gegenüber unsere Liebe und un-ser Vertrauen immer neu ausdrücken, so müssen wir auch täglich unser Glaubensfeuer am Brennen erhalten, indem wir unsere Liebe Gott gegen-über ausdrücken und im Vertrauen auf ihn Glaubensschritte machen.Das oberste biblische Gebot ist, Gott von ganzem Herzen, von ganzer See-le und mit unserm ganzen Gemüt zu lieben, also kurz gesagt: leidenschaft-lich. Meine kürzlich verstorbeneMutter hat immer wieder betont: «Gottes Leidenschaft für uns muss von uns beantwortet werden mit Lei-denschaft für ihn und die Welt.» Ob-wohl sie Grund gehabt hätte, etwas «abgehoben» zu sein – sie initiiertedie St. Galler Kulturstiftung und war die erste Frau, die den Grossen Rat des Kantons St. Gallen präsidierte –, blieb sie in ihrem tiefsten Wesen sehr kindlich. Ihre Lebensdevise war, ge-rade auch angesichts mancher alters-bedingter Beschwerden: «Freude den-noch, Freude leben, Freude weiterge-ben.» Sie betonte, es sei täglich span-nend zu entdecken, welche Aufgabe

Gott bereithalte, um irgendwo ein kleines Licht anzuzünden. Und sie hatte eine Eigenschaft, die Kinder im Speziellen auszeichnet: ihre Lernbe-reitschaft. Das drückte sie so aus: «Ich möchte nie zu Bett gehen, ohnemich zu fragen: ‹Jöli (Koseform von Johanna), was hast du heute wieder gelernt?›»

Nicht bei unseren Erfahrungenstehen bleibenFür die Zukunft unseres Missions-werks, aber auch für den Leib Christiin unserem Land generell, wünsche ich mir mehr als alles andere, dass wir bei allen Erfahrungen, aus denenwir lernen sollen, nie das kindliche

Noch mit 80 Jahren nahm die Mutter des Autors, Johanna Nüesch (1917–2012), Klavierstunden.

38

Page 15: CZ_2012_4_Kurzversion

Staunen über Gottes Liebe und Macht verlernen. Ich wünsche mir, dass unsere Augen leuchten, wenn wir von Jesus Christus und seinen Wundern sprechen, und dass wir nie zu professionell-abgebrühten, leiden-schaftslosen Christen werden, die den Namen «Braut Christi» kaum verdienen. Ich wünsche mir, dass wir ein weiches Herz bewahren, sodass wir ein Leben lang formbar bleiben und sensibel für die Leitung des Hei-ligen Geistes, und dass wir stets offen sind für die grösseren Segnungen, die Gott uns noch schenken möchte.

Kindlichkeit konkretKindlich zu bleiben, heisst, einfach zu bleiben im vollen Vertrauen auf die Kraft des einfachen Evangeliums.Kindlich zu bleiben, heisst, abhängig zu bleiben, im Bewusstsein, dass wir es allein nicht schaffen. Kindlich zu bleiben, heisst, ehrlich zu unseren Schwächen zu stehen und Hilfe zu beanspruchen. Kindlich zu bleiben, heisst, unser ganzes Vertrauen in den Vater zu setzen, nicht in die eigenen Erfah-rungen und Gaben. Kindlich zu bleiben, heisst, leiden-schaftlich zu leben und immer neu zu staunen ob der Liebe und Grösse unseres Vaters.Kindlich zu bleiben, heisst, nicht auf die Meinung unserer Umwelt zu

Lernen wir wieder, wie Kinder unsere Freude und Begeisterung zu zeigen! Im Bild Stephan Nüesch, Sohn des Autors (Aufnahme von 1981).

Alina macht die ersten Schritte im Vertrau-en darauf, dass ihre Eltern Stephan und Hanna Nüesch sie halten, wenn sie fällt.

schauen, sondern einzig danach zu streben, dem Vater zu gefallen.Kindlich zu bleiben, heisst, offen für Neues zu sein; für total neue Wege, die der Vater uns zeigt.Kindlich zu bleiben, heisst, vorwärts-zuschauen und Grosses von unserem Vater zu erwarten, Dinge, die unsere Vorstellungen übersteigen.Kindlich zu bleiben, heisst, Dinge zu wagen im Vertrauen darauf, dass «Papi alles kann».

Immer wieder alles von GotterwartenLetztes Jahr sind meine Frau und ich zum ersten Mal Grosseltern von zwei Mädchen geworden. Sie sind mir ein Anschauungsobjekt, was Kindlich-keit heisst. Mit einem Jauchzer las-sen sie sich in die starken Arme der Eltern fallen. Sie zeigen ihre unge-stüme Freude und schreien ihre An-liegen heraus, ob wir das lieben oder nicht. Ich bin sicher, dass unser Va-ter im Himmel es liebt, wenn wir immer wieder zum Ausdruck brin-gen, dass er der Grösste ist, und wir täglich Wunder von ihm erwarten, eben genauso wie es Kinder tun. Denn als Christen können wir mit Überzeugung bekennen: «Papi ist der Grösste. Er kann alles.»

CZ 4_12 | Kinder | Kindlichkeit heisst: «Papi kann alles!»

39

Page 16: CZ_2012_4_Kurzversion

CZ 4_12 | Inserate

Herausgeber | Campus für ChristusJosefstrasse 206, 8005 Zürich, Tel. 044 274 84 84, www.cfc.chCampus für Christus ist eine überkonfessionelle Organisation mit rund zwanzig inder Erwachsenenbildung, Diakonie und Mission tätigen Dienstzweigen. Darun-ter fallen u. a. Beratung und Schulung in lokalen Landes- und Freikirchen, Studen-tenarbeit/Dozentenforum, Agape-Mission/ Entwicklungshilfe, Athletes in Action,Crescendo-Berufsmusiker, Christen im Dienst an Kranken, FamilyLife, campus ge-neration ministry und EXPLO-Schulungskonferenzen.Verlag | Christliches ZeugnisJosefstrasse 206, 8005 Zürich, Tel. 044 274 84 34, Fax. 044 274 84 83E-Mail: [email protected], www.christlicheszeugnis.chISBN 978-3-905789-38-6ISSN 1662-243XAuflage | 4927 Gemeinnützige Organisation, WEMF-bestätigtRedaktion | Verantwortlicher Redaktor: Peter Höhn (ph)Brigitte Eggmann (be); Sabine Fürbringer (sb). Mitarbeiter an dieser Nummer:Roger Götz, Tamara Krone, Samuel MüllerCopyright | Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit schriftlicherGenehmigung der Redaktion.Grafik und Satz | 720.ch, SchaffhausenDruck und Versand | Jordi AG, Belp, klimaneutral gedrucktErscheinungsweise | VierteljährlichAbonnement | Schweiz: SFr. 28.–, Ausland: SFr. 36.–/€ 22.–, inkl. Versandkosten(Preisänderungen vorbehalten)Inserate | Das Christliche Zeugnis publiziert grundsätzlich nur Inserate von Cam-pus für Christus bzw. von CfC-Partnerschaftsprojekten sowie von Veranstaltungen,die das landesweite Miteinander des Leibes Christi im Fokus haben.Kündigungsbedingungen | Auf Ende Jahr telefonisch/schriftlichBildnachweis | Titelseite: Privat; S. 3, 13, 24, 25, 35 rechts, 38 links Campus für Chris-tus; S. 4, 7, 10, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 21, 29 links, 29 rechts, 31 oben, 32, 34, 38 rechts,39, 43 Privat; S. 8 Christian Bachmann; S. 9 Adonia/Markus Hottiger; S. 11, 12, 36, 37oben links istockphoto.com; S. 22 Bernd Eidenmüller, Stuttgart; S. 26, 27 Serafin Fürbrin-ger; S. 40 aus «Die Weihnachtsgeschichte, wie sie in der Bibel steht»; S. 42, 44, 45, 46, 47Agape Russland; S. 48 Campus Generation Ministry; S. 49 oben FamilyLife; S. 49 untenChristen im Dienst an Kranken.Kinderzeichnungen: S. 3, 9, 10 Meret; S. 4, 5 rechts, 7, 18 Tabea; S. 5 Mitte, 6, 19, 20, 30,31 Anja; S. 14-17 Angela, Marco und Nicola, Meret; S. 29 links Privat; S. 33, 35 Marco;S. 56 Anja, Angela, Meret.

Impressum

Page 17: CZ_2012_4_Kurzversion

«Kinder haben den Älteren noch nie besonders gut zugehört, aber sie versäumen es nie, sie nachzu-ahmen.»James Baldwin, amerikanischer Schriftsteller

«Kinder brauchen Vorbilder, keine Kritiker.» Joseph Joubert, französischer Mystiker

«Kinder sind eine Brücke zum Himmel.» Persisches Sprichwort

«Jedes Kind, das zur Welt kommt, predigt sogleich das Evangelium der Liebe.» Karl Ferdinand Gutzkow, deutscher Schrift-

steller und Journalist

«Das Kind ist wie ein Pergament, dicht beschrieben mit winzigenHieroglyphen, von denen du nur einen Teil zu entziffern vermagst.» Janusz Korczak

«Christus, da er Menschen ziehenwollte, musste er Mensch werden. Sollen wir Kinder ziehen, so müs-sen wir auch Kinder mit ihnen werden.»Martin Luther

«Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden. Sie müssen auch gehen.»Jean Paul

«Kinder sind in erster Linie Kin-der, auch wenn heute von allen möglichen Seiten versucht wird, ihnen die Kindheit zu nehmen,indem man sie allzu früh mit den unbewältigten Problemen der Er-wachsenen konfrontiert, anstatt ih-nen Zeit zu lassen, Kinder zu sein.» Otfried Preussler

«In den ersten Lebensjahren eines Kindes bringen ihm die ElternGehen und Sprechen bei, in den späteren verlangen sie dann, dass es still sitzt und den Mund hält.»Johann Nepomuk Nestroy

«Drei Dinge sind uns aus dem Pa-radies verblieben: Sterne, Blumen und die Kinder.» Dante Alighieri

«Ein Kind lieb haben heisst: es in seiner Art und Unart, in seinen Freuden und Schmerzen ganz ernst zu nehmen.» Friedrich von Bodelschwingh

«Ein Kind bewegt das Oberste zu-unterst – und rückt gleichzeitig al-le Dinge an ihren richtigen Platz.» Alain Delon, Filmschauspieler

«Es gibt Menschen, die das wahr-haft kindliche Wesen durch das ganze Leben hindurch behalten. Sie gehören immer zu den Besten, manchmal auch zu den Intelligentesten.» Carl Hilty

«Mütter verstehen, was Kinder nicht sagen.» Jüdische Weisheit