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BACHELORSTUDIUM PSYCHOLOGIE Thomas Rammsayer · Hannelore Weber Differentielle Psychologie – Persönlichkeitstheorien

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BACHELORSTUDIUM PSYCHOLOGIE

Thomas Rammsayer · Hannelore Weber

Der Band bietet für Studierende des Bachelor-Studiengangs Psychologie

eine aktuelle und gut verständliche Einführung in die Theorien der

Persönlichkeit. Ausgehend von klassischen Ansätzen der Psychoanalyse und

des Behaviorismus bis hin zu modernen eigenschaftstheoretischen und

kognitiv-affektiven Persönlichkeitssystemen, führen die zwölf Kapitel des

Lehrbuches in zentrale theoretische Ansätze zur Beschreibung und Erklärung

der menschlichen Persönlichkeit und ihrer Einzigartigkeit ein.

Die dargestellten Persönlichkeitstheorien unterscheiden sich in ihren

grundlegenden Konzepten sowie in ihrer unterschiedlichen Gewichtung

der Bedeutung von allgemeingültigen Aspekten der menschlichen Natur im

Vergleich zur Einzigartigkeit des Individuums. Im Mittelpunkt des Bandes

stehen Theorien, die gegenwärtig in der Persönlichkeitspsychologie domi-

nieren. Ergänzt werden diese Theorien um klassische Ansätze, die einen

nachhaltigen Einfluss auf die aktuelle Persönlichkeitspsychologie ausüben

und zu einem besseren Verständnis der aktuellen Theorien beitragen. Zahl-

reiche Kästen mit Beispielen, Definitionen und Zusammenfassungen, Tabel-

len und Abbildungen sowie Verständnisfragen strukturieren den Text und

erleichtern die Prüfungsvorbereitung.

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Differentielle Psychologie – Persönlichkeitstheorien

ISBN 978-3-8017-2171-8

9 783801 721718

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Herausgeber der Reihe:

Prof. Dr. Eva Bamberg, Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff,Prof. Dr. Alexander Grob, Prof. Dr. Franz Petermann

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Thomas Rammsayer und Hannelore Weber

Differentielle Psychologie –

Persönlichkeitstheorien

GöTTinGEn · BERn · WiEn · PARis · OxFORD · PRAG · TOROnTOCAmBRiDGE, mA · AmsTERDAm · KOPEnHAGEn · sTOCKHOLm

Rammsayer+Weber_BSc_1_Titelei_2010-08-12.indd 3 12.08.2010 14:54:47

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Prof. Dr. Thomas Rammsayer, geb. 1953. 1977–1982 Studium der Psychologie in Tübingen. 1987 Promotion. 1992 Habilitation. 1997–2006 Leiter der Abteilung Differentielle und Dia-gnostische Psychologie an der Universität Göttingen. Seit 2007 Ordinarius und Leiter der Ab-teilung Persönlichkeitspsychologie, Differentielle Psychologie und Diagnostik am Institut für Psychologie der Universität Bern.

Prof. Dr. Hannelore Weber, geb. 1955. 1975–1981 Studium der Psychologie und Publizistik in Mainz. 1987 Promotion. 1992 Habilitation. Seit 1994 Inhaberin des Lehrstuhls für Differenti-elle Psychologie und Persönlichkeitspsychologie/Psychologische Diagnostik an der Universität Greifswald.

Umschlagabbildung: © VLIET – istockphoto.comSatz: ARThür Grafi k-Design & Kunst, WeimarDruck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, KemptenPrinted in GermanyAuf säurefreiem Papier gedruckt

ISBN 978-3-8017-2171-8

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Inhaltsverzeichnis

1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1.1 Persönlichkeit, Charakter, Temperament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121.2 Sieben Bereiche zur Beschreibung von Persönlichkeit . . . . . . . . 141.3 Persönlichkeit und Individualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151.4 Vorläufer der Persönlichkeitspsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171.4.1 Die Temperamentslehre von Hippokrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171.4.2 Die Temperamentslehre von Immanuel Kant . . . . . . . . . . . . . . . 181.4.3 Die Temperamentslehre von Wilhelm Wundt . . . . . . . . . . . . . . . 201.5 Psychognostische Verfahren als vorwissenschaftliche

Methoden der Persönlichkeits forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.5.1 Physiognomik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.5.2 Phrenologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.5.3 Grafologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241.5.4 Bewertung der Psychognostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2 Freuds psychoanalytische Theorie der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

2.1 Entstehungsgeschichte der Psychoanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.2 Aufbau und Struktur der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302.3 Entstehung von Angst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.4 Abwehrmechanismen und Sublimierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332.5 Persönlichkeitsentwicklung: Phasenlehre und

Ödipuskomplex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.5.1 Die Phasenlehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.5.2 Der Ödipuskomplex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382.5.2.1 Der Ödipuskomplex des Jungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382.5.2.2 Der Ödipuskomplex des Mädchens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.6 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

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6 Inhaltsverzeichnis

3 Psychoanalytische Ansätze in der Zeit nach Freud . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

3.1 Die Bedeutung der frühen Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463.1.1 Die Individualpsychologie von Alfred Adler (1870–1937) . . . . . 473.1.2 Die Selbstpsychologie von Heinz Kohut (1913–1981) . . . . . . . . 503.1.3 Die Bindungstheorie von John Bowlby (1907–1990) . . . . . . . . . 533.2 Defensive Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573.2.1 Defensive Prozesse im Dienste des Selbstwertschutzes . . . . . . . 573.2.2 Defensive Prozesse im Dienste der Emotions regulation . . . . . . . 593.3 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

4 Behavioristische Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

4.1 John B. Watson (1878–1958) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 664.1.1 Angeborene Verhaltensweisen und die Entwicklung eines

individuellen Gewohnheitssystems als Determinanten der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

4.1.2 Konditionierte emotionale Reaktionen und Persönlichkeit . . . . . 684.1.3 Persönlichkeitsänderung aus behavioristischer Sicht . . . . . . . . . 704.2 Clark L. Hull (1884–1952) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 714.2.1 Angeborene Reiz-Reaktions-Verbindungen und primäre

Bedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 714.2.2 Primäre und sekundäre Verstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 734.2.3 Reiz-Reaktions-Verknüpfungen und Gewohnheitsstärke . . . . . . 744.2.4 Das Reaktionspotenzial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 754.3 Burrhus F. Skinner (1904–1990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 774.3.1 Beeinflussung der Auftretenswahrscheinlichkeit operanter

Reaktionsmuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 784.3.2 Verstärkungspläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794.3.3 Reaktionsgeneralisierung, Reaktions diskrimination und

Reizkontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 814.3.4 Das Erlernen komplexer Verhaltensweisen:

Verhaltensformung und Verhaltensverkettung . . . . . . . . . . . . . . . 824.4 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

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Inhaltsverzeichnis 7

5 Soziale Lerntheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

5.1 Julian B. Rotter (geboren 1916) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 885.1.1 Verhaltenspotenzial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 885.1.2 Psychologische Situation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915.1.3 Internale vs. externale Kontrollüberzeugung . . . . . . . . . . . . . . . . 935.2 Albert Bandura (geboren 1925) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975.2.1 Lernen am Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975.2.2 Erwartungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 995.2.3 Die Erfassung von Selbstwirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1015.2.4 Quellen der Selbstwirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1025.2.5 Triadisch reziproke Verursachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1035.3 Walter Mischel (geboren 1930) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1045.4 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

6 Kognitive Persönlichkeitstheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

6.1 Die Theorie der persönlichen Konstrukte von George A. Kelly (1905–1966) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

6.2 Konstruktiver Alternativismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1146.3 Erfassung von persönlichen Konstrukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1156.3.1 Role Construct Repertory (REP)-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1166.3.2 Personzentrierte Erfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1186.4 Fixierte Rollentherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1196.5 Die Rezeption von Kelly in der aktuellen Persönlichkeits-

psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1216.5.1 Stellenwert der subjektiven Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1216.5.2 Stellenwert des konstruktiven Alternativismus . . . . . . . . . . . . . . 1226.5.3 Stellenwert der personzentrierten Erfassung . . . . . . . . . . . . . . . . 1236.6 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

7 Theorien zum Selbstkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

7.1 Selbstkonzept und Selbstschemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1297.2 Funktionen des Selbstkonzepts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1327.3 Stabilität des Selbstkonzepts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1327.3.1 Selbstverifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1337.3.2 Selbst-Enhancement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

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8 Inhaltsverzeichnis

7.4 Pluralität in der Selbstkonzeption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1357.5 Quellen des Selbstkonzepts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1377.6 Selbstwertgefühl und Selbstwertschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . 1397.7 Selbstwertgefühl und psychosoziales Wohlbefinden . . . . . . . . . . 1417.8 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

8 Humanistische Persönlichkeits theorien . . . . . . . . . . . . . . 145

8.1 Zur Geschichte der Humanistischen Psychologie . . . . . . . . . . . . 1468.2 Carl R. Rogers (1902–1987) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1478.2.1 Das Erfahrungsfeld als Gegenstand der Persönlichkeits-

psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1488.2.2 Aktualisierungstendenz und organismische Bewertung . . . . . . . 1498.2.3 Das Bedürfnis nach positiver Wertschätzung durch andere . . . . 1508.2.4 Das Bedürfnis nach Selbstachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1518.2.5 Die voll funktionierende und die gestörte Person . . . . . . . . . . . . 1528.2.6 Real-Selbst und Ideal-Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1548.3 Abraham H. Maslow (1908–1970) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1568.3.1 Maslows Motivationstheorie der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . 1568.3.2 Mangel- und Wachstumsbedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1588.4 Existenzialistische Persönlichkeitstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1598.5 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

9 Neohumanistische Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

9.1 Die Theorie der Selbstdetermination . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1669.1.1 Grundlegende Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1669.1.2 Die psychologischen Grundbedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679.1.3 Die Theorie der kognitiven Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1699.1.4 Die Theorie der organismischen Integration . . . . . . . . . . . . . . . . 1719.1.5 Die Theorie der kausalen Orientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1739.1.6 Die Theorie der Grundbedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1749.2 Positive Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1769.3 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

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Inhaltsverzeichnis 9

10 Konstitutionspsychologische Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . 181

10.1 Ernst Kretschmer (1888–1964) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18310.1.1 Kretschmers Konstitutionstypologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18310.1.2 Körperbau und psychische Störung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18510.1.3 Temperaments- und Charaktertypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18610.1.4 Kritik und Bewertung des Ansatzes von Kretschmer . . . . . . . . . 18810.2 William H. Sheldon (1898–1977) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18910.2.1 Die drei Primärkomponenten des Körperbaus . . . . . . . . . . . . . . . 18910.2.2 Sekundärkomponenten des Körperbaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19110.2.3 Primärkomponenten des Temperaments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19210.2.4 Zusammenhang zwischen den Primärkomponenten des

Körperbaus und des Temperaments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19310.2.5 Kritik und Bewertung des Ansatzes von Sheldon . . . . . . . . . . . . 19410.3 Vermittlungsfaktoren für den Zusammenhang zwischen

Körperbau und Temperament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19610.4 Bewertung des konstitutions psychologischen Ansatzes . . . . . . . 197

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198

11 Eigenschaftstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199

11.1 Das Konzept der Eigenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20011.2 Erfassung von Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20111.2.1 Selbsteinschätzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211.2.2 Fremdeinschätzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20611.2.3 Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung . . . 20711.2.4 Testdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20811.3 Stabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21011.4 Konsistenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21211.4.1 Interaktionistische Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21311.4.2 Konsistenzneigung als Eigenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21611.5 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

12 Ausgewählte eigenschafts theoretische Konzepte . . . . 221

12.1 Das Drei-Faktoren-Modell der Persönlichkeit von Eysenck . . . . 22212.2 Extraversion, Neurotizismus und Psycho tizismus als

grundlegende Persönlichkeits dimensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

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10 Inhaltsverzeichnis

12.3 Hierarchischer Aufbau der grundlegenden Persönlichkeits-dimensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

12.4 Zur biologischen Basis der grundlegenden Persönlichkeits-dimensionen von Eysenck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226

12.4.1 Die Hemmungstheorie der Extraversion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22812.4.2 Die Arousal-Theorie der Extraversion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22812.5 Bewertung von Eysencks Persönlichkeitstheorie . . . . . . . . . . . . 23012.6 Der psycholexikalische Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23112.7 Fünf-Faktoren-Modelle der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 23312.8 Facetten der Big Five-Faktoren nach Costa und McCrae . . . . . . 23412.9 Bewertung der Fünf-Faktoren-Modelle im Rahmen des

psycholexikalischen Ansatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269

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1.1 Persönlichkeit, Charakter, Temperament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121.2 Sieben Bereiche zur Beschreibung von Persönlichkeit . . . . . . . . . 141.3 Persönlichkeit und Individualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151.4 Vorläufer der Persönlichkeitspsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171.4.1 Die Temperamentslehre von Hippokrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171.4.2 Die Temperamentslehre von Immanuel Kant . . . . . . . . . . . . . . . . . 181.4.3 Die Temperamentslehre von Wilhelm Wundt . . . . . . . . . . . . . . . . . 201.5 Psychognostische Verfahren als vorwissenschaftliche Methoden

der Persönlichkeitsforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.5.1 Physiognomik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.5.2 Phrenologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.5.3 Grafologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241.5.4 Bewertung der Psychognostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Inhaltsübersicht

Kapitel 1

Einführung

Thomas Rammsayer

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Das grundsätzliche Ziel von Persönlichkeitstheorien besteht in einerumfassenden Beschreibung und Erklärung der menschlichen Naturauf der einen Seite sowie der Einzigartigkeit des Individuums auf deranderen Seite. Die in diesem Band dargestellten Persönlichkeitstheo-rien unterscheiden sich zum einen im Hinblick auf ihre grundlegendenKonzepte und ihrem Menschenbild. Ein weiteres Unterscheidungs-merkmal stellt darüber hinaus die unterschiedliche Gewichtung dar,die die verschiedenen Theorien der Bedeutung von allgemeingültigenAspekten der menschlichen Natur im Vergleich zur Einzigartigkeitdes Individuums für das Verständnis von Persönlichkeit beimessen.

In diesem Buch stellen wir zentrale theoretische Ansätze zur Beschrei-bung und Erklärung der menschlichen Persönlichkeit und ihrer Ein-zigartigkeit vor. Der Schwerpunkt liegt auf den Theorien, die gegen-wärtig in der Persönlichkeitspsychologie dominieren. Aber wir greifenauch auf ältere, historische Ansätze zurück, sofern sie zum Verständ-nis der aktuellen Theorien beitragen und einen nachhaltigen Einflussauf die aktuelle Persönlichkeitspsychologie ausüben. Wir beginnenzunächst mit einer Klärung der zentralen Begriffe und einem kurzenAbriss historischer Vorläufer der Persönlichkeitspsychologie.

1.1 Persönlichkeit, Charakter, Temperament

Wenn wir einen Menschen in seinem Verhalten und Erleben mehroder weniger umfassend beschreiben, so erschließt sich aus einer sol-chen Beschreibung – zumindest umgangssprachlich – seine Persön-lichkeit, sein Charakter oder sein Temperament. Diese drei Begriffewerden nicht nur im Alltag, sondern auch in der Persönlichkeitspsy-chologie teils sehr unterschiedlich verwendet und interpretiert. Des-halb soll zunächst kurz auf ihre Bedeutung eingegangen werden.

Der Begriff Persönlichkeit leitet sich vom lateinischen Wort personaab. Mit persona wurden ursprünglich die Masken bezeichnet, die imantiken griechischen Theater von den Schauspielern getragen wur-den, um ihre jeweilige Rolle zu typisieren. Darüber hinaus diente dieseMaske auch als Schallverstärker (lateinisch personare = hindurchtö-nen, widerhallen). Indem man Persönlichkeit als Maske bezeichnet,wird ausgedrückt, dass die Persönlichkeit das öffentliche, der Außen-welt dargebotene Bild eines Menschen darstellt. Damit repräsentiertdie Persönlichkeit bestimmte Eigenschaften eines Menschen, die vonanderen wahrgenommen werden können (oder sollen), und auf die

12 Kapitel 1

Persönlichkeit

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sie reagieren. Bei dieser Sichtweise wäre die Persönlichkeit einesMenschen jedoch auf solche Aspekte beschränkt, die wir an ihmwahrnehmen können bzw. von denen er will, dass andere sie wahr-nehmen. Dies würde bedeuten, dass zusätzlich weitere Eigenschaf-ten und Merkmale dieses Menschen existieren, die für uns nicht ohneweiteres erkennbar sind oder die vor uns verborgen gehalten werdensollen. Auch solche verborgenen Facetten gehören zu jedem Indivi-duum und sind damit Gegenstand der Persönlichkeitspsychologie.

Das Wort Charakter kommt ursprünglich aus dem Griechischen, woes einen Prägestempel für Münzen sowie die Prägung selbst bezeich-nete. Übertragen auf den Menschen, kann Charakter als ein individu-elles Erkennungsmerkmal einer Person betrachtet werden. Eine weiterewichtige Bedeutung des Begriffes Charakter betont den moralischenAspekt, z. B. in welchem Umfang jemand moralische Grundsätzehat („Jemand hat (keinen) Charakter“). In Erweiterung dieser Sicht-weise sieht Kant (1798) Charakter als etwas an, was ein Menschdann hat, wenn er sich nicht von Instinkten, sondern von seinem Wil-len leiten lässt.

Mit Temperament werden häufig Persönlichkeitsmerkmale bezeich-net, die bereits in der frühen Kindheit vorhanden sind, deren indivi-duelle Ausprägung während Kindheit und Jugend relativ konstantbleibt und eine genetische Verankerung aufweist (Strelau, 2008). Oftwird Temperament auch im Zusammenhang mit einer Disposition zubestimmten Emotionen oder Stimmungen verwendet.

Fähigkeiten bzw. leistungsbezogene Persönlichkeitsmerkmale (z. B.Intelligenz, Aufmerksamkeit, motorische Geschicklichkeit) sowie kör-perliche (physische) Merkmale werden häufig nicht dem Persönlich-keitsbereich zugerechnet. Dies hat zur Folge, dass in zahlreichen Theo-rien der Persönlichkeit leistungsbezogene Fähigkeiten und körperlicheMerkmale keine Berücksichtigung finden.

Zur Definition von Persönlichkeit

In einem der ersten umfassenden Lehrbücher der Persönlichkeits-psychologie, zeigt Allport (1937) die zahlreichen Bedeutungen auf,die Persönlichkeit in unterschiedlichsten Kontexten annehmenkann. Einige Autoren sprechen sich dafür aus, den Begriff Persön-lichkeit so zu verwenden, wie er in der Umgangssprache verstan-den wird (Meili, 1965) oder ihn so zu definieren, wie er im Bereich

Einführung 13

Charakter

Temperament

Fähigkeiten und physische Merkmale

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