D T'(!)!&')*!+! · 2015. 5. 15. · Vinylchlorid -Monomer erf l - len m ssen. FSC-Zeichen Das G...

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D ER KLEINE T APETENRATGEBER

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  • DER KLEINE TAPETENRATGEBER

    „Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“ „Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“„Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een ver andering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“„Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“„Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor»

  • | Se i te 3

    1 Tapeten

    1.1 Tapetenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 71.2 Qualitätssymbole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 8

    2 Rollenbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 12

    3 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 15

    3.1 Tapezierwerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 163.2 Untergrundvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 18

    4 Verarbeitung

    4.1 Der richtige Kleister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 224.2 Ausmessen und Zuschneiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 244.3 Einkleistern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 254.4 Tapezieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 264.5 Tipps und Tricks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 284.6 Wandverklebung bei Vliestapeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 304.7 Überstreichbare Vliestapeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 3 1

    5 Problembehandlung

    5.1 Erste Hilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 325.2 Schäden und Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 36

    6 Gestalten mit Tapeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | Se i te 38

    Inhalt

    „Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“ „Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“„Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een ver andering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“„Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“„Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor» „Ik heb een verandering van omgeving nodig“ „Muszę zmianę otoczenia“ „Potřebuju změnit prostředí“ „Мне нужно сменить обстановку“Ich brauche einen Tapetenwechsel” “I need a change of scenery“ «J‘ai besoin de changer de décor»

    | TAPETENRATGEBER | Inhal t sv e r z e i chni s |

  • | Se i te 5

    | TAPETENRATGEBER | Ein l e i tung |

    Einfach wissen, wie es geht

    Nichts ist schöner, als sich in Räumen wohl zu fühlen. Und mit einer Tapete ist es ganz leicht, dem persönlichen Geschmack im Handumdrehen Ausdruck zu verleihen. Man braucht dazu nur eine große Auswahl an Tapetendessins, das richtige Handwerks-zeug und praktische Profitipps, damit am Ende alles richtig sitzt. Denn oft sind es Kleinigkeiten wie beispielsweise der falsche Kleister, eine zu geringe Weichzeit oder alte Rückstände auf der Wand, die das Tapezierergebnis beeinträchtigen. Mit ein paar einfachen Grundregeln kann dies im Vorfeld umgangen werden, sodass individuelle Wohnträume ohne Mühe einziehen können.

    Fünf goldene Tapezierregeln

    1. Alte Tapeten vorher entfernen

    2. Auf gleiche Artikel- und Anfertigungsnummer achten

    3. Fenster und Türen geschlossen halten, Heizung ausschalten

    4. Tapeten ausreichend weichen lassen

    5. Tapeten auf Stoß kleben

  • | Se i te 7

    | TAPETENRATGEBER | 1 . 1 Tap e te nar te n |

    Für jede Wand das passende Kleid

    Im Reich der Farben, Muster und Formen ist es schön, die Qual der Wahl zu haben. Doch welche Tapete eignet sich in puncto Oberfläche, Material und Drucktechnik am besten für die unterschiedlichen Räume und Wände?

    Papiertapeten bestehen aus zwei aufeinander kaschierten Papierschichten – was häufig auch als dupliert bezeichnet wird. Nur das obere Papier ist dabei bedruckt oder geprägt, sodass eine Prägung auch nach dem Tapezieren erhal-ten bleibt.

    Relieftapeten haben eine Papierschicht, die mit einem expandierten, meist mehrfar-bigen dreidimensionalen Farb-pastenaufdruck versehen wird. Sie sind besonders einfach zu verarbeiten und eignen sich auch für stärker beanspruch-te Wände.

    Vinyltapeten bestehen aus einem beschichteten Papier, das nach dem Bedrucken heiß geprägt wird. Dadurch ent-steht eine besonders attrakti-ve Oberflächenoptik. Außer-dem sind sie ebenfalls für stark beanspruchte Wände oder Feuchträume geeignet.

    Vliestapeten haben als Träger material ein hochwer-tiges Spezialvlies. Sie sind be-sonders leicht zu verarbeiten, denn Vlies ist dimensions-stabil: Es dehnt sich weder aus, noch zieht es sich zusammen. Dadurch entfällt die Einweich-zeit nach dem Einkleistern und die Tapetenbahnen können direkt auf die eingekleisterte Wand oder Decke geklebt werden. Kleine Risse und Unebenheiten lassen sich außerdem ganz einfach über-brücken. Und im Fall eines Tapetenwechsels? Dann sind die Vliese mühelos trocken ab-ziehbar – und zwar restlos.

    Vliestapeten zum Überstrei-chen (z. B. Wallton, Feel Good oder PURE) sind weiße Relief- oder Prägetapeten auf Vlies, die nach der Verklebung mit einem individuellen Farban-strich versehen werden. Auch kreative Maltechniken, z. B. Wisch- oder Tupftechniken, oder eine Lasur können hier zum Einsatz kommen.

  • | Se i te 9

    | TAPETENRATGEBER | 1 . 2 Q u al i tät s sy mb ol e |

    Die richtigen Zeichen setzen

    Zertifizierte Qualität steht jeder Wand ganz ausgezeichnet. Aus diesem Grund tragen alle rasch Tapeten das RAL-Gütezei-chen, das CE-Zeichen und das FSC-Zeichen. Zudem unterliegen sämtliche Materialien, Farben und Produktionsschritte einem durchgängigen Qualitätsmanagement.

    RAL-GütezeichenMit diesem Gütezeichen hat der Verbraucher die Sicher-heit, qualitativ hochwerti-ge und geprüfte Produkte zu erwerben. Gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Güte sicherung und Kenn-zeichnung e. V. (RAL), dem Umwelt bundesamt, dem Bun-desgesundheitsamt und den Tapetenherstellern wurden umfassende Gütebestimmun-gen festgelegt, deren Einhal-tung ständig von neutraler Seite überwacht wird. So ver-zichten Hersteller wie rasch vollständig auf den Einsatz von Zusatzstoffen wie z. B. toxische, schwermetallhaltige Pigmente in Druckfarben, auf chlor- oder aromatenhaltige Lösemittel, FCKW und Vinyl-chloridmonomere.

    CE-ZeichenDas CE-Zeichen beruht auf den Richtlinien des EU-Rechts und kennzeichnet sicherheits-geprüfte Produkte. Für Tape-ten ist es seit dem 1. 1. 2011 Pflicht, sodass auch alle rasch Produkte den geltenden europäischen Richtlinien nach der EN 15102 Norm entspre-chen. Darin sind sämtliche Anforderungen und Eigen-schaften festgelegt, die Wand-bekleidungen in Bezug auf ihr Brandverhalten, die Abgabe von Formaldehyd, gefährliche Stoffe, Schwermetalle und Vinylchlorid-Monomer erfül-len müssen.

    FSC-ZeichenDas Gütesiegel des Forest Stewardship Council (FSC) fin-det man auf allen Tapeten auf Papier- oder Vliesträgern, bei denen der Holzanteil aus einer umweltgerechten und sozialverträglichen Forstwirt-schaft stammt. Das Zertifizie-rungssystem der Organisation ist standardisiert und inter-national anerkannt, sodass die ausgezeichneten Produkte tat-sächlich aus verantwortungs-voll bewirtschafteten Wäldern stammen.

  • | Se i te 1 1

    | TAPETENRATGEBER | 1 . 2 Q u al i tät s sy mb ol e |

    Die Zeichenerklärung auf einen Blick

    Tapetensymbole sind mehr als reine Formsache. Hier zählt die Norm. So sind alle rasch Tapeten auf dem Etikett mit Symbolen gekennzeichnet, die nach der offiziellen DIN EN 235 festgeschrie-ben sind. Die Tapetensymbole informieren zum Beispiel über die Eigenschaften, die Qualität und die richtige Verarbeitung.

    ansatzfrei

    gerader Ansatz

    versetzter Ansatz

    wasserbeständig

    waschbeständig

    hochwaschbeständig

    scheuerbeständig

    restlos trocken abziehbar

    spaltbar trocken abziehbar

    Wand einkleistern

    gestürzt kleben

    vorgekleistert

    ausreichende Lichtbeständigkeit

    gute Lichtbeständigkeit

  • | Se i te 13

    | TAPETENRATGEBER | 2 R o l l e nb ed ar f |

    Damit beim Tapetenkauf alles rund läuft

    Eine normale Tapetenrolle, eine so genannte Eurorolle, ist 53 cm breit und 10,05 m lang. Sie reicht für rund 5 qm Wand- oder Deckenfläche.

    Wandlänge Wandhöhe Wandhöhe 2 – 2,4 m 2,4 – 3,3 m

    10 m 5 Rollen 7 Rollen 12 m 6 Rollen 8 Rollen

    14 m 7 Rollen 10 Rollen

    16 m 8 Rollen 11 Rollen

    18 m 9 Rollen 12 Rollen 20 m 10 Rollen 14 Rollen 22 m 11 Rollen 15 Rollen 24 m 12 Rollen 16 Rollen 26 m 13 Rollen 18 Rollen

  • | Se i te 15

    | TAPETENRATGEBER | 3 Vorb e re i tung |

    Drum prüfe, wer sich bindet

    Kontrolle der LieferungStimmt die Lieferung mit der bestellten Ware überein und wurde die bestellte Menge geliefert?

    Beim Kauf und vor dem Entfernen der Klarsichtver- packung ist es wichtig, die Anfertigungsnummer auf dem Etikett unten im weißen Balken zu überprüfen. Alle Rollen, die für einen Raum bzw. eine Wand vorgesehen sind, sollten aus der gleichen Anfertigung stammen.

    Sind alle Seiten gleich? Mit der so genannten Fächer-probe kann man die Seiten-gleichheit einer Tapete über-prüfen: Dazu wird ca. 1 m von der Tapetenrolle abgeschnit-ten. Dann die Seiten der Bahn mit dem außen liegenden Muster nach innen falten, so-dass die beiden Außenkanten direkt nebeneinander liegen. Seitenungleichheiten werden dann in den meisten Fällen di-rekt sichtbar.

    Während des Zuschneidens der Bahnen und während des Tapezierens noch einmal ge-nau die Tapete und das Druck-bild auf Fehler überprüfen!

    Es empfiehlt sich, Reststücke und Einlegezettel aufzuheben.

    Tapeten von rasch werden während der Produktion geprüft. Aber sie sollten vor dem Tapezieren vom Verarbeiter selbst noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden. Nach welchen Kriterien, beschreibt das Merkblatt Nr. 7 des BFS (Bundesaus-schuss Farbe und Sachwertschutz, http://www.farbe-bfs.de/):

  • | Se i te 1 7

    | TAPETENRATGEBER | 3 . 1 Tap ez i e r w e rk z e ug e |

    Von der Grundausstattung bis zum Vollprofi

    Grundsätzlich reichen schon ein Zollstock, eine Schere und eine Moosgummirolle zum Andrücken und Fixieren der neuen Ta-pete. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl an zusätzlichen und nützlichen Werkzeugen.

    Tapeziertisch

    Wasserwaage

    Tapezierbürste

    Eimer, Rührholz

    Cuttermesser

    Nahtroller

    Zollstock Schneideschiene

    Kleisterbürste

    Moosgummirolle

    Stehleiter

    Schere

    Bleistift

    Kleistermaschine

    Dreieck-Schneidekante

  • | Se i te 19

    | TAPETENRATGEBER | 3 . 2 Unte rg r undv orb e re i tung |

    Die optimale Basis für schönes Tapetendesign

    Alte TapeteBevor neu tapeziert wird, soll-te die alte Tapete komplett entfernt werden. Waren zuvor trocken abziehbare Tapeten an den Wänden, ist das ganz schnell erledigt. Ansonsten einfach die alte Tapete mit Wasser und Tapetenablöser einstreichen und einweichen lassen – so lässt sich die Tape-te leichter entfernen. Noch einfacher geht es mit einem Heißdampf-Ablösegerät, das im Tapetenfachhandel gemie-tet werden kann.

    Beim Entfernen von Tapeten sollte man keine Spülmittel ver-wenden. Sie sind fettlösend und können z. B. eingezogene Küchenfette oder andere ag-gressive Rückstände aus dem Untergrund mit anlösen. Wird dann der wasserhaltige Kleis-ter auf die Wand gebracht, werden die Rückstände an die Oberfläche geschwemmt. Diese können durch die neue Tapete dringen und sie

    verfärben. Ist der Untergrund durchschlagend, ist ein Isolier-anstrich erforderlich. Weitere Hinweise dazu liefert auch das BFS-Merkblatt Nr. 16 „Techni-sche Richtlinien für Tapezier- und Klebearbeiten”, Punkt 4.1.

    AltanstricheKreidende Altanstriche wer-den zuerst mit Wasser und Ta-petenlöser eingeweicht und dann abgewaschen. Nach dem Trocknen sollte der Untergrund mit Tapeziertiefgrund gefestigt werden. Handelt es sich um Dispersions-, Öl- und Lackfar-ben, prüft man zu Beginn, ob diese mit dem Untergrund fest verbunden sind. Das geht am besten mit einem Klebeband, das auf die alte Farbe geklebt und wieder abgezogen wird. Zeigen sich Rückstände auf der Rückseite des Klebebands, muss der Altanstrich entfernt werden. Zum Reinigen und Entfetten von Altanstrichen setzt man einen geeigneten Anlauger ein.

    Anschließend mit klarem Was-ser nachwaschen. Ansonsten den Altanstrich mit einem Haftgrund bzw. einem pig-mentierten Tapetengrund grundieren. Bei nicht saugfä-higen Altuntergründen even-tuell ein Malervlies zur Über-arbeitung einsetzen. Auch alte und nicht mehr feste Un-tergründe wie beispielswei-se hohlliegender Altbauputz müssen entfernt werden. Fes-te Altputze können angeschlif-fen werden und mit Tapezier-tiefgrund bzw. pigmentiertem Tapetengrund vorbehandelt werden. Löcher und Uneben-heiten sind vor dem Tapezie-ren mit Gipsspachtel zu ver-schließen.

    NeuputzFür ein schönes Ergebnis soll-te der Untergrund hell und trocken sein. In der Regel ist das nach ca. sechs bis neun Wochen der Fall. Wenn Zwei-fel bestehen, einfach eine Fläche von ca. 50 x 50 cm mit einer Abdeckfolie und Klebe-band für ungefähr 24 Stunden abkleben. Hat sich danach Feuchtigkeit (Kondenswasser) hinter der Folie gebildet, muss der Raum weiter gut

    belüftet und beheizt werden, bevor es ans Tapezieren geht. Da ein Neuputz ein stark sau-gender Untergrund ist, soll-te dieser vorher mit Marken-kleister vorgekleistert werden. Decken, Wände oder andere glatte Betonflächen vor dem Tapezieren grundieren und dann einen Tapeziertiefgrund oder pigmentierten Tapeten-grund auftragen.

    SpachtelmasseBei Wänden und Decken, die mit einer Spachtelmasse ganz-flächig gespachtelt wurden, sollte die Fläche zuerst ge-schliffen und dann vorgekleis-tert werden. Dies reicht meis-tens, um eine gleichmäßige Saugfähigkeit des Untergrun-des zu erzielen und für die neue Tapete eine gute Basis zu schaffen. Außerdem wird bei dieser Grundierungsart die Kleisterschicht bei der nachfol-genden Tapezierung leicht an-gelöst. So wird auch die Kleb-kraft des Kleisters zusätzlich verstärkt.

    Damit Wände in neuem Tapetenglanz erstrahlen können, sollte die Basis stimmen. Das bedeutet, der Untergrund muss trocken, glatt, fest, sauber und außerdem trag- und saugfähig sein. Dadurch erhält man nicht nur ein optimales Ergebnis, son-dern das Tapezieren selbst geht auch leichter von der Hand.

  • | Se i te 2 1

    | TAPETENRATGEBER | 3 . 2 Unte rg r undv orb e re i tung |

    Die verschiedenen Untergründeauf einen Blick

    Neuputz-Kalkzementputz▶ Benetzungsprobe mit Was-

    ser durchführen (Saugfähig-keitstest)

    ▶ Gegebenenfalls anrauen und abschleifen, um Sinterschich-ten zu entfernen, die durch übermäßige Bindemittelan-reicherung entstehen können

    ▶ Grundierung mit einem pig-mentierten Tapetengrund

    Gipsputz▶ Benetzungsprobe mit Was-

    ser durchführen (Saugfähig-keitstest)

    ▶ Gegebenenfalls anrauen und abschleifen, um Sinterschich-ten zu entfernen, die durch übermäßige Bindemittelan-reicherung entstehen können

    ▶ Grundierung: Vorkleistern

    Gipskarton▶ Bei Vliestapeten eine Grun-

    dierung mit pigmentiertem Tapetengrund verwenden, da sich ansonsten die wei-ßen Spachtelnähte durch die getrocknete Vliestapete ab-zeichnen können,

    ▶ oder Grundierung mit Ta-peziertiefgrund (wasserver-dünnbar) bei Vinyl-, Reliefta-peten mit Papierrücken

    Betonflächen▶ Benetzungsprobe mit Was-

    ser durchführen (Saugfähig-keitstest)

    ▶ Gegebenenfalls anrauen und abschleifen, um Sinterschich-ten zu entfernen, die durch übermäßige Bindemittelan-reicherung entstehen können

    ▶ Grundierung mit einem pig-mentierten Tapetengrund

    ▶ Bei zu geringer Saugfähigkeit eventuell Makulaturpapier oder Saniervlies einsetzen

    Holzuntergründe▶ Bei Holzwerkstoffen wie Span-

    oder MDF-Platten kann es zu einem „Durchbluten“ von Holzinhaltsstoffen kommen

    ▶ Eventuell ist hier ein Isolieran-strich erforderlich

    Styroporuntertapeten▶ Schwach saugender Unter-

    grund in vorgrundierter oder roher Ausführung

    ▶ Für eine fachgerechte Ta-petenverklebung ist eine Grundierung mit einem ver-dünnten Styroporkleber als Haftbrücke empfehlenswert

    ▶ Eventuell Verklebung einer Rollenmakulatur oder eines Saniervlieses erforderlich

  • | Se i te 23

    | TAPETENRATGEBER | 4 . 1 D e r r i cht ig e K l e i s t e r |

    Helfer mit persönlicher Haftung

    Für jede Tapete gibt es den passenden Kleister. Das ist auch notwendig, denn Materialien verhalten sich sehr verschieden. Welcher Kleister richtig ist, kann dem Einleger entnommen wer-den, der jeder Tapetenrolle beiliegt. Hier ein erster Überblick.

    Für Vliestapeten:Ein Vliestapetenkleister kann direkt auf die Wand aufgetra-gen werden. Der Kleister kann lange offen auf der Wand ste-hen, ohne einzutrocknen. Das ist besonders für die Wandkle-betechnik entscheidend. Au-ßerdem ist dieser Kleister sehr spritzarm. Und nicht nur das: bei einer entsprechenden Untergrundvorbehandlung kann die Tapete später einfach trocken wieder abgezogen werden.

    Für Vinyl- und Relieftapeten: Ein Spezialkleister plus 20 – 30 % Dispersionskleber-Zusatz.Der Dispersionsanteil im Spe-zialkleister bewirkt, dass bei spaltbaren Tapeten wie Vi-nyl- oder Relieftapeten das Unterpapier fest mit dem Un-tergrund verklebt wird. Auch die Anfangshaftung wird ver-bessert. Bei festem Halt kann eventuell bei späteren Tape-zierungen das Unterpapier als Makulaturpapier dienen.

    Für Papier:Ein Normal- bzw. Spezial-kleister hat den Vorteil, dass er nicht so stark fleckt, da er keine Dispersionsanteile ent-hält. Allerdings ist der Spezial-kleister bezüglich seiner guten Verarbeitungseigenschaften auch für Papiertapeten eher zu empfehlen.

    Für Renovierungsvlies:Neuputzkleister ist ein hoch-wertiger Kleister, der mit klebe verstärkenden Zusätzen versehen ist. Er ist einfach auf-zutragen, lässt sich optimal verteilen und eignet sich durch seine hohe Feuchtefestigkeit ideal für den Neuputz. Es kann auch ein reiner Dispersions-klebstoff verwendet werden, falls das Renoviervlies bei spä-teren Renovierungsarbeiten fest auf der Wand bleiben und auch für nachfolgende Tapezierungen als Untergrund dienen soll.

    Eine weitere Variante für fri-sche Putz- oder Betonunter-gründe ist der Einsatz einer fertigen Dispersionsspach-telmasse, z. B. bei einer Überarbeitung von mehrfach überstrichenem Glasgewebe. Hierbei wird der Klebstoff mit einem Zahnspachtel auf das Glasgewebe aufgebracht. Nun einfach das Renovierungs-vlies trocken einlegen und mit einer Kelle oder einem Tapezierspachtel glätten. Ein wichtiger Tipp: Das Renovie-rungsvlies sollte für die nach-folgende Tapezierung einmal dünn vorgekleistert werden. Denn bei der „Vlies auf Vlies“-Variante wandert ein Teil des Kleisters in das Renovierungs-vlies und ein Teil des Kleisters in den Rücken der Vliestape-te, wodurch es manchmal zu Haftungsproblemen kommen kann.

  • | Se i te 25

    | TAPETENRATGEBER | 4 . 3 Eink l e i s t e r n || TAPETENRATGEBER | 4 . 2 Au smess e n und Zu s chne i d e n |

    Wandbekleidung nach Maß

    Generell sollten vor dem Auspacken und Zuschneiden die Tapetenrollen auf identische Artikel- und Anfertigungsnum-mern sowie Muster und Farbtongleichheit geprüft werden.

    Beim Tapezieren kommen oft ungeahnte Raumeigenschaf-ten ans Licht. Wo sonst alles schön gleich und gerade er-schien, fehlen plötzlich hier und da ein paar Zentimeter. Aus diesem Grund die Höhe des Raumes sorgfältig aus-messen. Gerade bei Altbauten können die Wände manchmal unterschiedliche Maße haben. Dann noch einmal 5 – 10 cm für den Verschnitt dazuneh-men und die richtige Bahn-länge ist erreicht.

    Sind die Muster ansatzfrei, können alle Bahnen fortlau-fend von der Rolle zugeschnit-ten werden. Bei geradem An-satz sind alle Bahnen identisch, sodass zum Zuschneiden die Muster direkt übereinander- gelegt werden. Handelt es sich um Versatzmuster, ver-schiebt sich das Muster bei je-der zweiten Bahn um die Hälf-te des Musterrapports, somit ist jede zweite Bahn identisch. Wichtig ist hierbei auch, dass die Tapeten nur in eine Rich-tung abgerollt werden.

    Die goldene Regel: ⅔ zu ⅓

    Vlies, Papier oder Vinyl? In al-len rasch Tapetenrollen be-findet sich ein Einleger, der genau weiß, welche Kleister-sorte für die jeweilige Tapeten-art am besten geeignet ist. Grundsätzlich gilt: Der Kleis-ter muss gut in kaltes Wasser eingerührt werden und an-schließend ausreichend lange quellen.

    Bei Vlies- und Strukturvlies-tapeten kann der Kleister einfach gleichmäßig auf die Wand aufgetragen und die Tapete dann direkt ins Kleister-bett eingelegt werden.

    Bei allen anderen Tapeten-arten wird die Tapetenbahn auf dem Tapeziertisch zuerst gleichmäßig von der Mitte her eingekleistert. Damit die Tapete gut durchweicht und anschließend auch leicht zu transportieren ist, legt man die Bahn von oben zu ⅔ und von unten zu ⅓ zusammen. Jetzt nur noch einrollen und je nach Vorgabe ca. 5 bis 10 Minuten den Kleister weichen lassen. Die Einweichzeit ist für den einwandfreien und bla-senfreien Sitz der Tapete an der Wand wichtig. Deshalb darauf achten, dass alle Bah-nen gleich lang eingeweicht werden.

  • | Se i te 27

    | TAPETENRATGEBER | 4 . 4 Tap ez i e re n |

    Wie man Rollen in richtige Bahnen lenkt

    Damit beim Tapezieren alles gerade und glatt läuft, wird die jeweils erste Bahn mit ei-ner Wasserwaage oder einem Lot senkrecht ausgelotet, da-mit die folgenden Tapeten-bahnen ganz gerade verlau-fen. Man beginnt am Fenster und tapeziert „mit dem Licht“.

    Die Tapetenbahn sollte mit et-was Überstand an der Decke abgesetzt werden. So lassen sich gerade in Altbauten even-tuelle Höhenunterschiede ausgleichen. Die durchweichte Tapetenbahn am besten über den abgewinkelten linken Arm legen und den oberen ⅔-Umschlag langsam aufzie-hen. Dann arbeitet man sich zu dem unteren Drittel vor. Die Bahnen werden mit einer weichen Tapezierbürste oder Moosgummirolle von der Mit-te aus zu den Seiten blasenfrei angedrückt. Gegebenenfalls kann man den Nahtbereich vorkleistern.

    Tapeten werden auf „Stoß“ tapeziert, sodass die Kanten der beiden Bahnen genau an-einander stoßen. Die Nahtstel-le, die sich dort ergibt, drückt man mit einem konischen oder gummierten Nahtrol-ler an. Bei geprägten Papier-tapeten darf kein Nahtroller eingesetzt werden, da hier die Prägung eingedrückt wür-de. Lieber mit einem weichen Tuch vorsichtig den Nahtbe-reich fixieren.

    Sind anschließend Kleister-austritte oder -flecken sicht-bar, dann diese am besten sofort mit einem feuchten Schwamm oder Tuch abtup-fen – aber niemals reiben oder wischen. Wird der Kleister erst nach geraumer Zeit entfernt, kann es zu Verfärbungen oder Glanzflecken an der Tapeten-oberfläche kommen. In der Zeit, in der die Tapete an der Wand trocknet, sollte man we-der zu stark heizen noch zu stark lüften, da ansonsten die Nähte aufplatzen können. 15 bis 20 Grad Raumtempera-tur sind hier optimal.

  • | Se i te 29

    | TAPETENRATGEBER | 4 . 5 Tipps und Tr i ck s |

    Ecken, Türen, Heizkörper & Co.Tipps und Tricks rund ums Tapezieren

    EckenUm Ecken denken ist gut – um Ecken tapezieren aber auch nicht schwer. Dabei werden die Bahnen nicht über Eck ge-klebt, sondern die beiden Sei-ten nacheinander. Hierzu die Tapete so ansetzen, dass an der zu tapezierenden Ecke ca. 0,5 cm überstehen. Sitzt die Bahn korrekt, den Überstand um die Ecke herum kleben. Jetzt wird die restliche Bahn an der neuen Wand ausgelo-tet und neu angesetzt. Damit der Eckbereich besser hält, die Überlappung mit einem Dis-persionskleber befestigen.

    TürenBei Türen wird grundsätzlich an einer Seite begonnen und dann zur anderen Seite hin tapeziert – aber nie von zwei Seiten zur Mitte tapezieren. Die Tapetenbahn teilt man in Höhe der waagerechten Oberkante des Türrahmens, wenn dies das Muster zulässt. Entlang der senkrechten Au-ßenkante des Rahmens wird die Tapete angedrückt und der Überstand abgeschnitten. Wenn nötig, einen Streifen in den Musterverlauf einarbeiten. Dann den Überstand ober-

    und unterhalb des Türrah-mens anpassen und mit Hilfe einer Dreieck-Schneidkante abschneiden.

    FensternischenAuch bei kleinen Nischen muss man nicht auf ein naht-los schönes Gesamtbild ver-zichten. Hier wird eine aus-gelotete Tapetenbahn so an einer Seite des Fensters an-gesetzt, dass der Überstand „um die Ecke“ bis an den Fensterrahmen (plus Zuga-be) reicht. Bei Mustertapeten den Musterverlauf im Auge behalten. Dann die Tapete in Höhe der Fensterbank und der Fensteroberkante einschnei-den, so dass der Überstand in die Nische geklappt und am Fensterrahmen und auf der Fensterbank passgenau abge-schnitten werden kann. Da-nach ober- und unterhalb des Fensters tapezieren, bevor auf der anderen Seite des Fensters genauso verfahren wird.

    HeizkörperBevor es losgeht, sollte der Heizkörper ausgeschaltet und vollständig abgekühlt sein.

    Es ist meist völlig ausreichend, 10 bis 20 cm hinter den Heiz-körper zu tapezieren. Ist der Heizkörper in die Wand einge-lassen, wird genauso tapeziert wie bei Fensternischen.

    Lichtschalter und SteckdosenBevor man Steckdosen oder Lichtschaltern zu nahe rückt, sollte der Strom am Siche-rungskasten abgestellt sein. Bitte z. B. mit einem isolierten Schraubenzieher überprüfen! Zuerst werden die Blenden von Schaltern und Steckdo-sen abgenommen, dann ein-fach über die Steckdosen oder Lichtschalter tapezieren. Bei Steckdosen kann man anschlie-ßend die Erdungskontakte mit der Hand direkt durch die Ta-pete drücken. Bei Lichtschal-tern wird die Tapete zuerst kreuzweise eingeschnitten. Ist der Kleister getrocknet, schnei-det man mit dem Universal-messer den Schalter oder das Steckdosenelement entlang des Metallrahmens frei. Am Schluss werden die Blenden einfach wieder angebracht.

    DeckeEine tapezierte Decke ist ein Hingucker. Am besten gelingt

    die Arbeit über Kopf im Team. Zuerst wird die erste Tapeten-bahn ausgelotet und markiert, z. B. mit einem Schnurschlag. Dann die Tapete mit dem Licht vom Fenster weg an der Decke fixieren. Während eine Person die Tapetenbahn ansetzt und andrückt, hält die andere die restliche, noch zusammenge-legte Tapete mit einem saube-ren Besen hoch.

    BortenBorten verleihen Räumen Struktur und setzen schöne Akzente. Für das Tapezieren ist wichtig, dass man zwischen zwei Arten der Verarbeitung unterscheidet: Bei glatten Ta-peten wird die Position der Borte vorher markiert und diese einfach über die Tapete geklebt. Dazu speziellen Bor-dürenklebstoff auftragen und die Borte an der gewünsch-ten Stelle andrücken. Bei stark strukturierten Tapeten am besten die Borte zuerst direkt auf die Wand tapezieren und danach die Tapetenbahnen von oben nach unten antape-zieren. Für saubere Anschlüsse schneidet man die Überstände anschließend einfach mit einer Dreieck-Schneidekante ab.

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    | TAPETENRATGEBER | 4 . 7 Ü b e r s t re i chb are Vl i e s tap e te n || TAPETENRATGEBER | 4 . 6 Wandv e rk l ebung b e i Vl i e s tap e te n |

    Tapezieren light Der Ton macht die Tapete

    Rasch Vliestapeten machen das Leben leichter. Denn sie sind besonders schnell und einfach zu verarbeiten, da z. B. die Weichzeiten entfal-len. Vliestapeten dehnen sich weder aus, noch schrump-fen sie. Der Vlieskleister kann einfach mit einer speziellen Kleisterauftragerolle direkt auf die Wand oder die Decke gleichmäßig aufgetragen wer-den. Dann muss die trockene und zugeschnittene Bahn nur noch in das Kleisterbett einge-legt werden. Mit Abschlüssen, Ecken, Fensternischen etc. ver-fährt man dann wie zuvor be-schrieben.

    Kleistergerät bei Vliestapeten Vliestapeten können auch mit dem Kleistergerät verarbeitet werden. Hier sollte immer nur eine Tapetenbahn „durchgezo-gen“ werden.

    Mit den überstreichbaren Vliestapeten, z. B. aus der rasch Kollektion „Wallton“ kann man ganz leicht Farbe bekennen. Hierbei handelt es sich um eine Halbfertig-ware, die durch Anstrich-, Lasur- oder Kreativ-Techniken ganz individuell veredelt wer-den kann. Der Anstrich der getrockneten Tapete muss mit weichmacherbeständigen Dispersions-, Latex- oder Acryl-farben erfolgen.

    Bei der Beschichtung mit Dis-persionsfarben sind folgende Punkte zu beachten: Über-schüssiger Kleister sollte während des Tapezierens möglichst vermieden oder sofort sehr sorgfältig entfernt werden. Dies kann sonst dazu führen, dass sich das Vlies unregelmäßig an der Wand ansaugt und außerdem nach dem Anstrich unschöne Flecken sichtbar werden. Denn der eingetrocknete Kleber lässt an diesen Stellen keine Farbe mehr bis zur Tapete durchdringen.

    Es ist sicherer, die Farbe oder Anstreichtechnik vorher an einem Probestück Tapete aus-zuprobieren. Entspricht alles den Vorstellungen, trägt man die Farbe mit einer kurzflori-gen Mikrofaserrolle gleichmä-ßig nass in nass auf. Wenn die Farbkonsistenz richtig einge-stellt ist, genügt meist schon ein Anstrich, ansonsten die Farbe erst trocknen lassen und ein zweites Mal streichen.

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    | TAPETENRATGEBER | 5 . 1 Er s te Hi l f e |

    Wie man Tapezierprobleme schnell meistert

    Blasen, Falten oder Flecken Es gibt einige Gründe, weshalb zwischen der Wandbekleidung und dem Untergrund manch-mal die Chemie nicht so recht stimmt. Aber es gibt glück-licherweise auch einige Tipps und Tricks, damit das Tapezie-ren rundum gelingt.

    UntergrundVorbereitung ist das A und ODie häufigste Ursache bei Ta-pezierproblemen ist eine fal-sche Untergrundvorbereitung. Bei Blasen- oder Faltenbildung, schrumpfenden Nähten oder wenn die Tapete nicht an der Wand haften bleibt, kommen verschiedene Dinge in Frage.

    SinterschichtenDer Untergrund ist in diesem Fall nicht ausreichend saugfä-hig und mit einer Sinterschicht überzogen. Sinterschichten sind Bindemittelanreicherun-gen an der Oberfläche, die beim Verdichten und Glät-ten von Kalkzementputz aber auch auf Gipsputz entstehen können. Diese Sinterschich-ten legen sich wie ein Film auf die Oberfläche und sperren den Untergrund ab. Zu er-kennen sind Sinterschichten

    im Streiflicht, denn dann sieht man die glänzenden Bereiche an der Oberfläche. Ist dies der Fall, sollte der Sinterfilm me-chanisch abgeschliffen werden, damit die Wand wieder tape-zierbar ist.

    Untergrundüberkleisterung bei mehrfach tapezierten FlächenWurden die Wandflächen schon mehrfach tapeziert, können sich mehrere alte Kleis-terrückstände auf der Fläche befinden. Da die alten Kleister den Untergrund abdichten, ist die Saugfähigkeit der Wand nicht mehr ausreichend für den Kleister und er kann keine genügende Anfangshaftung erzielen. Hier sollte der Unter-grund mit einem Schleifpapier angeraut und gegebenenfalls eine regulierende Grundierung auf den Untergrund gestrichen werden – wie zum Beispiel ein pigmentierter Tapetengrund.

    Alte Makulaturgrundierungen Manchmal befinden sich diese Grundierungen auf dem Untergrund und lösen sich bei einer Neutapezierung von der Wand. Dadurch wird die Wirkung des Kleisters

    beeinträchtigt und die Tapete bleibt nicht haften. Grundsätz-lich ist Streichmakulatur nicht mehr zeitgemäß und für Tape-zierarbeiten ungeeignet.

    Tiefgrund LF und Tapezier-tiefgrundBei dem Tiefgrund LF handelt es sich um eine Kunststoff-dispersion, die oft für Grun-dierungsarbeiten eingesetzt wird. Wenn der Tiefgrund LF unverdünnt aufgebracht wird, dichtet er den Untergrund für Tapezierarbeiten zu stark ab. Häufig führt der Auftrag mit der Deckenbürste bzw. -rolle zu Überlagerungen der Grun-dierung. Dadurch kann der Kleister nicht optimal in den Untergrund einziehen. Es ist keine ausreichende Anfangs-haftung gewährleistet und es kann zur Nahtöffnung und so-gar Blasenbildung kommen.

    Für Tapezierarbeiten sollte im-mer ein Tapeziertiefgrund ver-wendet werden, da dieser im Gegensatz zum Tiefgrund LF kleinere Bestandteile enthält, die tiefer in den Untergrund dringen. Man nennt dies auch Kapillarwirkung. Der Tapezier-tiefgrund liegt nicht auf dem

    Untergrund auf und dichtet diesen ab, sondern erhält die Saugfähigkeit des Untergrun-des – die Voraussetzung, da-mit das Tapezieren der Wände gelingt.

    DispersionsfarbeDispersionsfarbe ist hoch-waschbeständig und sperrt den Untergrund zu stark ab. Ist die Wand damit vorgestri-chen, kann der aufgebrachte Kleister nicht optimal in den Untergrund eindringen und keine ausreichende Anfangs-haftung entwickeln. Selbst bei Premium vliesen kann es dann zu einer extremen Blasen-bildung kommen. Und auch noch nach Wochen, gerade wenn die Räume starken Tem-peraturschwankungen unter-liegen, können Nahtöffnungen auftreten. Anstatt Dispersions-farbe ist der pigmentierte Ta-petengrund zu empfehlen, der den Untergrund optimal auf die Tapezierarbeiten einstellt, ohne dessen Saugfähigkeit zu beeinträchtigen.

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    | TAPETENRATGEBER | 5 . 1 Er s te Hi l f e |

    Kleister und WeichzeitenRichtig mischen, exakt ein-halten, länger freuenBeim Tapezieren kommt man am Kleister nicht vorbei. Aber mit ein paar einfachen Grund-regeln ist der Umgang ganz einfach.

    Regel Nummer 1: Beim Verdün-nen des Kleisters mit Wasser die auf der Kleisterverpackung angegebenen Vorgaben ein-halten, sonst kann er bis zu 50 % seiner Klebkraft einbü-ßen. Die Tapete würde sich dann im Nahtbereich lösen und es würden sich Blasen bilden. Gerade in Jahreszei-ten, wenn die Heizungen auf Hochtouren laufen, kann dies sogar noch nach Wochen ge-schehen. Hier setzt eine Ober-flächenspannung zwischen Wand und Tapete ein, da die Außentemperatur sehr kalt ist, aber der Innenraum mit wohligen 23 Grad und mehr beheizt ist. Daher immer die Packungsbeilage des Kleis-ters beachten und den Kleister nach Anleitung verdünnen.

    Regel Nummer 2: Die ange-gebene Weichzeit der Tapete unbedingt einhalten und da-rauf achten, dass alle Bahnen gleich lang, ca. 10 Minuten, eingeweicht werden. Ein klei-ner Tipp: Wer im Sommer bei extrem hohen Raumtempe-raturen tapezieren möchte, legt die eingekleisterten Tape-tenbahnen zum Einweichen in eine Plastiktüte, damit sie nicht vorzeitig austrocknen.

    PapiertapeteBei Papiertapeten ist die Ein-haltung der Weichzeit von großer Bedeutung. Wird die Weichzeit unterschritten, kommt es schnell zu Schrump-fungen oder zur Blasen- und Faltenbildung. Bei geprägter Papierware ist es sehr wich-tig, dass der Kleister auch in die tiefer liegende Prägung gelangt. Ansonsten können unterschiedliche Trocknungs-spannungen und Spalten zwi-schen den Nähten auftreten.

    Relief- und VinyltapetenBei beiden Tapetenarten ist die Einhaltung der Weichzeit ebenfalls dringend notwendig. Und: Relief- oder Vinyltapeten sollte man nach dem Einkleis-tern immer einrollen, damit die Kantenbereiche nicht austrocknen können und die Nähte nach dem Tapezieren nicht hochstehen. Insbeson-dere ist auch hier auf einen ausreichend saugenden Untergrund zu achten, da die Tapete fast ausschließlich zum Untergrund hin abtrocknet.

    VliestapetenDamit die Vliestapeten richtig haften können, sollte der Un-tergrund gut saugfähig sein. Außerdem ist es wichtig, dass er farblich einheitlich ist, im besten Fall hell und neutral. Bei einer scheckigen Wand kann sich das Untergrundbild durch die Tapete hindurch abzeichnen, deshalb wird im Zweifelsfall das Auftragen eines pigmentierten Tapeten-grundes empfohlen.

    Besteht der Untergrund aus einem Renoviervlies, wird Vlies auf Vlies tapeziert. Dabei wandert ein Teil des Klebe-mittels in den Vliesrücken der Tapete ab und ein Teil in das Renoviervlies. Hier kann es passieren, dass die Verklebung zwischen Tapete und Unter-grundtapete nicht ausreicht. Daher lieber das Renoviervlies einmal vorkleistern.

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    | TAPETENRATGEBER | 5 . 2 S chäd e n und Ur s ache n |

    Kleine Problemzonen – gemeinsam den Ursachen auf den Grund gehen

    Wieso, weshalb, warum fragt sich der ein oder andere nach dem Tapezieren. Höchste Zeit, den Ursachen von Farbunter-schieden, Flecken und Schat-tierungen auf den Grund zu gehen, damit Wände zukünf-tig im Handumdrehen einen schönen neuen Look erhalten.

    Wie entstehen Farbunter-schiede?Tapetenrollen sind immer mit einer Anfertigungsnummer versehen, da die Druckbah-nen stets in neuen Auflagen produziert werden. Um Farb-unterschieden vorzubeugen, sollten die erworbenen Rollen deshalb immer die gleiche An-fertigungsnummer besitzen. Daher beim Kauf und vor der Verarbeitung genau prüfen, ob die Nummern identisch sind. Mehr Informationen un-ter 3. in dieser Broschüre und im Merkblatt Nr. 7 des BFS (Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz).

    Warum gibt es Schattierun-gen?Wenn durch den Lichteinfall Schatten an den Schnittkanten entstehen, kann es eventuell zu Schattierungen kommen. Deshalb immer vom Fenster weg tapezieren. Eine zwei-te Ursache: Die Tapete wurde versehentlich gestürzt geklebt (d. h. die Tapetenbahn ab-wechselnd um 90° gedreht), obwohl sich auf dem Etikett kein entsprechendes Tapeten-symbol befand. Befindet sich ein solches Symbol auf dem Etikett, muss „gestürztes“ Ta-pezieren erfolgen. Dabei wird jede zweite Bahn in umge-kehrter Richtung, also auf dem Kopf geklebt.

    Woher kommen die Flecken?Graue Flecken treten meist bei Untergründen mit einem ho-hen Alkaligehalt auf.

    Braune Flecken können durch Rostflecken von Metallteilen im Untergrund entstehen, zum Beispiel durch Nägel, Träger, Streckmetall, Eisenoxid im Putzsand usw.

    Gelbe Flecken treten bei Putz und Holzuntergründen auf. Aus dem Untergrund gelangen Rückstände durch die Tapete, die durch den wasserhaltigen Kleister gelöst wurden, z. B. Nikotin, Fette, Öle, Holzinhalts-stoffe und andere Substanzen.

    Rote bzw. violettrosa Flecken sind ein Indiz für feuchte Wände oder Schimmel.

    Was tun bei Nahtproblemen?Nähte gehen auf oder stellen sich hoch, wenn der Unter-grund nicht ausreichend saug-fähig ist oder wenn nicht das richtige Klebemittel ausge-wählt wurde. Auch Zug- oder Heizungsluft kann zu diesem Problem führen.

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    | TAPETENRATGEBER | 6 G es ta l t e n mit Tap e te n |

    Wenn Farben und Muster Wirkung zeigen

    Tapeten bieten mit einer fast unendlichen Vielfalt an Farben, Strukturen und Mustern unter-schiedlichste Gestaltungsmög-lichkeiten für jeden Wohn-geschmack. Dabei kann die Tapete die Raumwirkung durch Farben und Muster beeinflus-sen und ein ganz neues Raum-empfinden erzielen. Kleine Räume gewinnen durch die richtige Tapete plötzlich an Größe, während sehr hohe Räume zum Beispiel mit einer farbigen Deckentapete mehr Gemütlichkeit ausstrahlen. Mit Tapete ist es herrlich einfach, Raumproportionen optisch zu verändern und Räume ganz neu in Szene zu setzen.

    Ein sehr niedriger Raum wirkt höher, wenn▶ eine senkrecht gestreifte Tapete geklebt wird,

    ▶ die Decke hell oder weiß tapeziert wird,

    ▶ eine Unitapete verwendet wird.

    Ein sehr hoher Raum wirkt niedriger, wenn▶ eine Kombination aus zwei Tapeten waagerecht von einer Borte unterbrochen wird,

    ▶ die Tapete zur Decke mit

    einer Borte abschließt (Bortenabschluss) oder die Deckentapezierung in die Wand überläuft und mit einer Borte abschließt,

    ▶ die Decke dunkler tapeziert wird.

    Ein kleiner Raum wirkt weiter, wenn▶ hellere Farbtöne gewählt wer-

    den,▶ kleinere Muster oder Unis

    tapeziert werden,▶ eine Wand (ohne Fenster

    oder Türen) mit einem gro-ßen Muster oder einem dunk-leren Farbton versehen wird.

    Ein großer Raum wirkt gemütlicher, wenn▶ dunklere, warme Farbtöne

    gewählt werden,▶ große Muster tapeziert

    werden.

    Auch das Tapezieren mit ei-nem sehr auffälligen Muster auf einer Wand in Kombination mit einer passenden Unitape-te auf den anderen Flächen ist ein schöner Blickfang. Ebenso können Mustertapeten als De-kobahn oder Panel zwischen passende Unis geklebt werden.

    Herausgeber

    Tapetenfabrik Gebr. Rasch GmbH & Co. KG

    Raschplatz 1 | 49565 Bramsche | Germany

    Telefon +49 5461 81-10

    [email protected] | www.rasch.de

    Stand April 2012 | Irrtümer vorbehalten

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    Raschplatz 1 | 49565 Bramsche | Germany

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