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Dalai Lama: Die Kunst des Lebens Frankfurt am Main, 30.7.– 2.8.2009 Endlich! Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama, den wir zwei Jahre lang mit Spannung und Freude erwartet haben, ist endlich da! Seine Eminenz Loden Sherab Dagyab Rinpoche, der spirituelle Leiter des Tibethauses Deutschland, hatte ihn - auch auf Bitten der DBU und der Pagode – persönlich eingeladen. Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama in Begleitung von Seine Eminenz Loden Sherab Dagyab Rinpoche 30. Juli 2009 Am 30. und 31. Juli 2009 gab S.H. der XIV. Dalai Lama Unterweisungen zum Thema „Die Kunst des Lebens” und „Klarheit und Kraft für den Alltag“ in der Commerzbank Arena in Frankfurt. Es kamen insgesamt fünfzigtausend Besucher, die die Gelegenheit nutzen wollten, um den Dalai Lama einmal selbst zu treffen und ihm nahe zu sein. Sie wollten seinen buddhistischen Unterweisungen lauschen, um Antworten auf persönliche Lebensfragen zu bekommen, z.B.: Wie kann ich bewusst leben und ein inneres Gleichgewicht erlangen?

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Dalai Lama: Die Kunst des LebensFrankfurt am Main, 30.7.– 2.8.2009

Endlich!

Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama, den wir zwei Jahre lang mit Spannung und Freude erwartet haben, ist endlich da!

Seine Eminenz Loden Sherab Dagyab Rinpoche, der spirituelle Leiter des Tibethauses Deutschland, hatte ihn - auch auf Bitten der DBU und der Pagode – persönlich eingeladen.

Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama in Begleitung von Seine Eminenz Loden Sherab Dagyab Rinpoche

30. Juli 2009

Am 30. und 31. Juli 2009 gab S.H. der XIV. Dalai Lama Unterweisungen zum Thema „Die Kunst des Lebens” und „Klarheit und Kraft für den Alltag“ in der Commerzbank Arena in Frankfurt. Es kamen insgesamt fünfzigtausend Besucher, die die Gelegenheit nutzen wollten, um den Dalai Lama einmal selbst zu treffen und ihm nahe zu sein. Sie wollten seinen buddhistischen Unterweisungen lauschen, um Antworten auf persönliche Lebensfragen zu bekommen, z.B.: Wie kann ich bewusst leben und ein inneres Gleichgewicht erlangen?

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In den ersten beiden Tagen der Unterweisungen drehte sich alles nur um Lösungen auf dem Weg zum Glück und zur inneren Harmonie, die im täglichen Leben umsetzbar sind. Dabei stützte sich Seine Heiligkeit auf einen berühmten buddhistischen Text aus dem 9. Jh., der vom Gelehrten Kamalashila verfasst worden ist.

Den Donnerstagabend unter dem Titel „Das Herz der Freiheit – Die Essenz der buddhistischen Lehren“ gestaltete Sylvia Wetzel*) gemeinsam mit Alfred Weil**).

*) Sylvia Wetzel hat sich in buddhistischen Kreisen in Deutschland einen Namen gemacht, indem sie die Themen Buddhismus, Meditation und Spiritualität als Frau für Frauen vermittelt.

**) Alfred Weil war von 1993 bis 2001 Vorsitzender der Deutschen Buddhistischen Union (DBU). Seine Vortrags- und Seminartätigkeit begann vor mehr als zwanzig Jahren. Seitdem veröffentlichte er zahlreiche Artikel in den verschiedensten Zeitschriften, ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher.

31. Juli 2009

Am Vormittag erteilte der Dalai Lama die „Amitabha Segensermächtigung” (tib. jenang), eine sogenannte Erlaubnis/Ermächtigung in den Buddha des unendlichen Lichtes, die das spirituelle Herzstück der Veranstaltung und selbst für Nichtbuddhisten einen kraftvollenSegen darstellte.

Aus den buddhistischen Unterweisungen konnte das Publikum die großen Worte S.H. des XIV. Dalai Lama mitnehmen, die die Kraft haben, zum Nach- und oder Umdenken anzuregen.

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In all seiner Natürlichkeit, inneren Schönheit und liebevollen Art zog der Dalai Lama die Menschen in der Commerzbank Arena in seinen Bann und verzauberte sie. Es war spürbar und am Lächeln auf den Gesichtern der Besucher, der Mönche und Nonnen, die ebenfalls zahlreich anwesend waren, abzulesen.

S.H. der XIV. Dalai Lama - ein einzigartiger buddhistischer Lehrer.

Das Abendprogramm wurde von einem der international bekanntesten Lehrer der heutigen Zeit, Sogyal Rinpoche (tibetischer Meditationsmeister und Lehrer der Nyingma-Tradition des tibeti-schen Buddhismus) gestaltet. In seinem Vortrag über „Frieden und Stabilität finden in einer unsicheren Welt“ erläuterte er mit Humor und Tiefsinn gleichermaßen, wie man inneren Frieden und Zufriedenheit entdeckt. Wenn man ihn einmal erlebt hat, möchte man keinen weiteren Vor-trag von ihm mehr missen. Sein bekanntestes Werk „Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben“ ist ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod und machte ihn berühmt Auf YouTube kann man Videos mit Unterweisungen von ihm ansehen, sodass seine Vorträge nun auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind.

1. August 2009

Am Samstag, dem 1. August, ging es vormittags in einer Podiumsdiskussion um folgende Themen: „Wirtschaft + Ethik, Umweltbewusstsein und persönliche Verantwortung”. Damit waren Fragen verbunden wie z.B.: Wie kann ich persönlich mit der globalen Wirtschaftskrise und Armut und mit dem globalen Klimawandel umgehen, und was bedeutet dies für jeden Einzelnen von uns? Welche Auswirkungen werde ich zu spüren bekommen, und wo kann ich als Individuum positiv einwirken? In diesem Zusammenhang ging es insbesondere darum, wie die innere Kraft und Ruhe zu gewin-nen ist, die man braucht, um mit diesen Problemen der Zeit umzugehen.

S.H. der Dalai Lama war hier im Gespräch mit folgenden Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft:

Prof. Götz Werner, der seit Februar 2006 Präsident des EHI Retail Institute e.V. ist und für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundes-verdienstkreuz erhielt. Prof. Dr. Mojib Latif, einem der renommiertesten und populärsten deutschen Klimaforscher und Meteorologen.

Prof. Dr. Karl-Heinz Brodbeck, Professor für Volkswirtschaftslehre, Volkswirtschaftspolitik, Betriebsstatistik und Kreativitätstechniken an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und Professor für Wirtschaftspolitik an der Hochschule für Politik München.

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Am Samstagnachmittag hatte das Podiumsgespräch das spannende Thema Hirnforschung unter dem Motto: Ein Geist.

Der Dalai Lama sprach über den Einfluss der Meditation auf unser Denken und Handeln. Im Anschluss diskutierte er mit den führenden Hirnforschern Prof. Tania Singer, Prof. Gerald Hüther sowie Mathieu Ricard über die Wirkung der Meditation auf unser Bewusstsein. Regelmäßige Meditation kann jeden Bereich unseres Lebens beeinflussen, mental, spirituell, physisch und unsere Einstellung zur Umgebung. Letztendlich lässt uns Meditation die wichtigste Frage beantworten, die wir im Leben haben: Wer bin ich?

Die Podiumsdiskussion mit dieser hochkarätigen Besetzung, einfühlsam moderiert von Gert Scobel, ging von viel Applaus begleitet zu Ende.

Die Abendveranstaltung dieses Tages trug das Motto “Two Songs for Dalai Lama“ und wurde federführend von der Agentur Hab & Gut unter Leitung von Mike Kuhlmann gestaltet.

Eröffnet und moderiert wurde der Konzertabend von Schauspieler Ralf Bauer und der Modera-torin Minh-Khai Phan-Thi. Die Stimmung war voll Kraft und Elan. Alle Künstler, darunter Roger Cicero,Ani Choying, Ngawang Khechog, Cassandra Steen, Uwe Ochsenknecht, Jana Pallaske, Stanfour, Yazzmeen, Chima, Loten Namling, Laszlo Maleczky, Duncan Townsend, Roachford , Matthias Frey, Regula Curti + Dechen Shak-Daksey mit ihrem Projekt “Beyond”, Yungchen Lhamo + Büdi Siebert, traten ohne Honorar auf und gaben ihr Bestes. Es gab Musik vom Feinsten – von Klassik über Jazz bis hin zu tibetischen Chants. Musik, die alle zum Singen, Swingen und Tanzen einlud. Dazu wurden auf zwei Großleinwänden die beeindruckenden Fotos des schweizer„Haus- und Hoffotografen“ S.H., Fotografen Manuel Bauer, gezeigt, der S.H. auch wieder in Europa begleitet.

Das große Finale mit allen Künstlern auf der Bühne war der Höhepunkt des Abends.

2. August 2009 Und schon war es Sonntag. Ein Public Talk und der Abschlussvortrag des Dalai Lama standen auf dem Programm. Am Vormittag diskutierte der Dalai Lama mit dem Benediktiner- pater Anselm Grün und dem bekannten Zen-Meister Tetsugen Bernard Glassman Roshi, ebenfalls von Gert Scobel moderiert - unter sehr viel Beifall zu dem Thema, wie wir das Glück im Alltag finden können, und was man tun kann, damit das Leben „gelingt“. Am Nachmittag hielt der Dalai Lama seinen Abschlussvortrag zum Thema „Die Kunst des Lebens”: Was macht unsere persönliche Welt größer, und wie können wir für alle Menschen eine lebenswerte Welt schaffen?

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Und dann ging es plötzlich ganz schnell, Verabschiedung und auf einmal war er fort… und hinterließ viele zufriedene und glückliche Gesichter, während die Besucher aus der Commerzbank Arena strömten.

Rück- und Vorausschau

Alle vier Tage der Veranstaltung waren begleitet von Audienzen für Veranstalter, Sponsoren und VIPs sowie Referenten. Das Programm war für den Dalai Lama ein ewiger Wettlauf mit der Zeit, ein Hetzen von Termin zu Termin. Dennoch gelang es ihm wie immer, seinen Zeitplan mit Freude, Elan und unendlicher Geduld und Hingabe zu absolvieren. Unermüdlich in seinem Tun und mit so viel Kraft, dass man eigentlich nicht glauben kann, dass er bereits ein Alter von 74 Jahren er-reicht hat – gerade vor einem Monat, am 6. Juli 2009, hatte er Geburtstag.

Der Dalai Lama ist das Oberhaupt des tibetischen Buddhismus und gilt als die Emanation des Bodhisattvas Avalokiteshvara. Er gibt uns Mut und Kraft, um unseren Alltag in Frieden und Freude zu meistern, und zeigt uns Wege zum inneren Frieden und Glück auf. Die Philosophie der Gewalt-losigkeit umfasst für den Dalai Lama nicht nur den politischen Kampf, auf den sich der Begriff Gewaltlosigkeit bezieht.

Für den Friedensnobelpreisträger basiert die gesamte buddhistische Praxis in ihrem Kern selbst auf der Übung der Gewaltlosigkeit. Was für ein Geschenk, ihn als Lehrer und Berater in all seinem Wirken erleben zu dürfen. Er gab uns in diesen Tagen so viel, auch wenn die Welt-gemeinschaft ihn und sein Volk so oft allein lässt. Er erhält auf der ganzen Welt Orden und Auszeichnungen aller Art, doch es fehlt an der konsequenten Unterstützung der Tibetpolitik. Der Druck der Welt-macht Chinas in Politik und Wirtschaft verhindert, dass die Weltpolitik Partei für Tibet ergreift und das tibetische Volk unterstützt, das unter den schlimmsten Bedingungen einer Fremdherr-schaft versuchen muss, in seinem eigenen Land zu überleben. Für die Tibeter steht die Uhr auf fünf vor zwölf: Ihre buddhistische Kultur droht unterzugehen, da die chinesischen Siedler ihrem Land immer stärker ihren eigenen Stempel aufdrücken. Der Mönch Tenzin Gyatso hat uns in diesen vergangenen vier Tagen alle an die Hand genommen. Die Botschaft, die er unermüdlich predigt, lautet: Die Grundlage des Friedens ist Mitgefühl.

Wäre es nicht an der Zeit, ihn, der mit Mahatma Gandhi in einem Atemzug zu nennen ist, mehr und aktiver zu unterstützen, ihm und seinem Volk zu helfen und mit vereinten Kräften an einer friedlichen Lösung des Tibetproblems zu arbeiten? Wäre es für uns alle nicht längst an der Zeit, ihm auch einmal auf diesem Wege etwas zurückzugeben?

Das waren meine Gedanken, als Seine Eminenz Loden Sherab Dagyab Rinpoche und sein Team S.H. den Dalai Lama zum Auto brachten und ihn verabschiedeten. Er eilte bereits zum nächsten Termin in Marburg, um die Ehrendoktorwürde der dortigen Universität in Empfang zu nehmen. Und als nächste Station stand Lausanne/Schweiz auf dem Programm.

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Das einzige Wort, das mir einfällt, ist: Danke!

Danke, dass es S.H. den XIV. Dalai Lama gibt; Danke, dass er unermüdlich für Frieden und Freiheit kämpft; Danke, dass ich solch einem Menschen begegnen und ihm so nahe sein durfte! Danke an all diejenigen, die das ermöglicht haben. Mein ganz persönlicher Dank gilt vor allem dem Tibethaus Deutschland in Frankfurt. Es hat all die schönen Momente, die wir mit S.H. dem Dalai Lama teilen durften, aufgrund seiner Einladung überhaupt erst ermöglicht. In diesem Zusammenhang ein herzliches Dankeschön und Hochachtung auch an Seine Eminenz Loden Sherab Dagyab Kyabgön Rinpoche und sein wunderbares Team vom Tibethaus Deutschland, das mir in den letzten zwei Jahren sehr ans Herz gewachsen ist.

Zu guter Letzt ein Zitat von S.H. dem XIV. Dalai Lama:

„Solange das Weltall besteht, solange Lebendiges lebt, so lange möchte auch ich bestehen, um das Elend der Welt zu vertreiben.“

Und was stand auf dem offiziellen T-Shirt des Tibethauses zur Veranstaltung: ”Compassion possible” – Mitgefühl ist möglich. Schreiben auch wir uns dies auf die Fahnen.

Lassen Sie uns Gewalt und Korruption nicht länger dulden, egal wo auf dieser Welt sie herrschen! Lassen Sie uns endlich hinschauen statt wegschauen.

© Bericht und Fotos Tamara von Rechenberg