Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine … · Gemeindebrief der Evangelischen...

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www.ekg-hechtsheim.de Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. (Ps 104,1) N Nr. 189 – September/Oktober/November 2015 Thema: Reformation und die Eine Welt Im Interview: Dr. Henning P. Jürgens Historiker Musikalische Auslese im Christophorus-Hof Kerbe-Auftakt mit und zugunsten der Ev. KiTa 25 Jahre CVJM Hechtsheim: „mutig voran!“ Martin Luther und die Juden Eine dunkle Seite der Reformation. Gottesdienst zum Buß- und Bettag 2015

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Gemeindebrief derEvangelischen Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich,und seine Güte währet ewiglich. (Ps 104,1)

N Nr. 189 – September/Oktober/November 2015

Thema:Reformation und die Eine Welt

Im Interview:Dr. Henning P. Jürgens Historiker

Musikalische Auslese im Christophorus-Hof Kerbe-Auftakt mit und zugunsten der Ev. KiTa

25 Jahre CVJM Hechtsheim: „mutig voran!“

Martin Luther und die Juden Eine dunkle Seite der Reformation.Gottesdienst zum Buß- und Bettag 2015

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Leben – einzeln und frei wie ein Baum, und brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht“ –

So schreibt der türkische Dichter Na-zim Hikmet in seinem Gedicht „Davet“ („Die Einladung“).Diese Zeile geht mir in diesen Tagen durch den Sinn, da ich vor der Som-merpause einen Blick auf das werfe, das uns als Gemeinde in diesem Herbst erwartet.

Eingeläutet wird die Herbstzeit mit dem Gottesdienst zur Verabschiedung und Einführung des Kirchenvorstandes am 13. September, an dem wir auch feiern, dass das Gemeindehaus Frankenhöhe 18 Jahre alt wird. „Volljährig“ sozusa-

wollen: Wir wollen als Einzelne wichtig sein und Gemeinschaft haben wollen wir auch. Beides wird eine „Sehnsucht“ genannt. Kirchen und Gemeinden können auch Orte sein, an denen Menschen über ihre Sehnsüchte ins Gespräch kommen und miteinander nach den Möglichkeiten der Erfüllung von Sehnsüchten suchen.

Wie kommen „Ich“ und „Wir“ zusam-men?

Das ist eine zentrale Frage, denn wir wachsen ja nicht nur wie die Bäume, sondern sind auch unterwegs, können und müssen uns bewegen.Wir sind Einzelwesen, manchmal Einzel-kämpfer, wollen auch gut mit uns sel-ber auskommen können – und wir sind Gemeinschaftswesen, in der Familie, in Freundeskreisen, in Vereinen, in der Ge-meinde.

Das Christentum hat immer beides be-tont, das Individuelle und das Gemein-schaftliche. Und beides feiern wir, wenn wir unsere Herbst-Jubiläen feiern:Die Erfahrung und die Hoffnung, dass in unseren Häusern, in unseren Gruppen, in unseren Veranstaltungen immer Platz ist für beides:

Dass man für sich sein darf – so wie man ist. Ohne Druck.Dass man mit anderen ist – so wie sie sind. Ohne Gruppenzwang.

Der Einzelne und sein Gewissen sind wichtig – eine Grunderkenntnis der Re-formation.

gen. Dieser Gottesdienst wird gleich-zeitig die Ausstellung „Der Baum“ er-öffnen – daher auch die Assoziation zu Hikmets Gedicht.Ebenfalls im Herbst, an Erntedank, dem 4. Oktober, feiern wir 40 Jahre Einweihung des Gemeindezentrums in der Lion-Feuchtwanger-Straße und der CVJM feiert am 27. September sein 25-jähriges Bestehen, am selben Tag wird der Literaturgottesdienst 10 Jahre alt.Fast kommt das ja wie die Geburtstage einer Familie daher: 40, 25, 18 und 10.

„Leben – einzeln und frei wie ein Baum, und brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht“ –

Die Gedichtzeile beschreibt ja, dass wir Menschen beides sind und leben

Grußwort

Und für die Gemeinschaft heißt es, Ver-antwortung zu übernehmen.Dies geschieht unter anderem im Kir-chenvorstand, der gleich nach den Fe-rien im Mittelpunkt des Geschehens stehen wird.

„Leben – einzeln und frei wie ein Baum, und brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht“ –

Lassen Sie uns das gemeinsam weiter-denken und es feiern in diesem beson-deren Herbst unserer Gemeinde. Ich freue mich, wenn wir uns bei einer der Jubiläumsveranstaltungen begeg-nen.

Ihre Pfarrerin

Sabine Feucht-Münch

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Karin Weber · „Olivenhain“ · Wachskreide auf Papier

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Thema Thema

Für die vorliegende Ausgabe des Gemein-deblattes übernahm Dr. Johny Thonipara, Referent für Entwicklung und Partner-schaft Asien am Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW in Frankfurt/M. freund-licherweise das Thema.

Zu Beginn der Reformationsdekade lag der Fokus auf Deutschland. Es ist zu begrüßen, dass die Verantwortlichen Wege gefunden haben, das Jubiläum nicht nur als ein deutsches oder euro-päisches Ereignis zu feiern. Mit dem Themenjahr Reformation und die Eine Welt im Rahmen der Reformationsde-kade weitet sich der Blick auf die Refor-mation über Deutschland hinaus auf die ganze Welt. Es ist ein Anlass, uns über die Auswirkungen der Reforma-tion in der ganzen Welt Gedanken zu machen. Zunächst blieb die Wirkung der Reformation auf Europa konzen-triert, aber mit der Entdeckung der neuen Welt und durch Migrationsbe-wegungen und die Missionsarbeit der protestantischen Kirchen wurden re-formatorische Ideen in die weite Welt verbreitet. Was mit Luther, Calvin und Zwingli begann, breitete sich aus in der ganzen Welt. Wie EKD-Vorsitzender Dr. Heinrich Bedford-Strohm schreibt, ver-binden mehr als 400 Millionen Protes-tantinnen und Protestanten weltweit ihre geistig-religiöse Existenz mit dem reformatorischen Geschehen. Und so nennt die EKD die Reformation eine „Weltbürgerin“.

Reformation und die Eine Welt„Hier stehe ich und kann nicht anders“ – Förderung einer selbstkritischen Kultur aus dem Geist der Reformation – lokal – global

Die Botschaft der Reformation hat die Welt bewegt und Reformation wird als „ein Ereignis von Weltrang“ auch von nichtkirchlichen Instanzen betrachtet. Vielleicht haben sich die Reformatoren eine solch weltweite Wirkung ihrer Ideen nicht vorgestellt, aber ihre Ein-stellungen waren Anregungen für die nachfolgenden Generationen. Für viele Christinnen und Christen in der welt-weiten Ökumene waren und sind die Ideen der Reformation Quellen der Be-freiung von Bevormundung und Unter-drückung. Protestantische Missionare haben die Bildungsarbeit in unseren Partnerkirchen gefördert. Mission und Bildungsarbeit gingen Hand in Hand. Es ist kein Wunder, dass „Schule“ in den südindischen Sprachen Malayalam und Tamil „Pallikoodam“ heißt, was „Gebäude der Kirche“ bedeutet. Diese Bildungsarbeit hat zu Bewusstseinsbil-dung, Emanzipation und Fortschritt ge-führt. Manche Missionare waren an der Förderung und Entwicklung einheimi-scher Sprachen und Literatur maßgeb-lich beteiligt. In manchen Gegenden war die Bibel das erste gedruckte Buch überhaupt. Die Kirchen haben so zur Erneuerung von Gesellschaften welt-weit beigetragen.Anlässlich des Jubiläums können wir dankbar auf die Errungenschaften der Reformation weltweit zurückblicken. Dabei geht der Blick über die Ereig-nisse um 1517 in Deutschland und über Europa hinaus. Das Jubiläum ist

ein Anlass, uns über das Anliegen der Reformation, den Anspruch des Evan-geliums weltweit Gedanken zu machen, uns auf das gemeinsame christliche Erbe zu besinnen und selbstkritisch über unseren Glauben und über unse-re kirchliche Praxis zu reflektieren. Wir kennen alle die Formel „ecclesia sem-per reformanda“ („Kirche muss stän-dig reformiert werden“). Es geht um Erneuerung unseres Glaubens, unserer Gemeinden, unserer Kirchen, unserer Gesellschaft und unserer Welt. Als welt-weite Gemeinschaft fragen wir uns, wo und wie begegnen wir heute der Kern-botschaft der Reformation? Was hin-dert uns daran, weiter zu reformieren? Wie können wir das Evangelium als eine befreiende Botschaft weiterhin verkün-digen? Das Jubiläum ist eine Einladung zum Handeln, denn Reformation ist eine bleibende Aufgabe. „Hier stehe ich und kann nicht anders“. Diese Worte haben viele Menschen überall in der Welt be-wegt, um eine selbstkritische Kultur zu fördern. Diese Worte sind auch heute aktuell. Ein besonderes Kennzeichen unserer Zeit sind die ständig stattfi-denden Transformationen in vielen Be-reichen. Die Reformatoren hatten Mut zu Wandel und Veränderungen gezeigt. Ich sehe es als eine wichtige Aufgabe der Kirchen an, diese Transformation menschlich und human zu gestalten. Fragen des Friedens, der Toleranz und Freiheit, des Klimawandels, der fairen Handelsbedingungen, der Menschen-rechte und Gerechtigkeit, der Flucht und Migration und des Kampfs gegen Unterdrückung und Diskriminierung al-ler Art beschäftigen uns. Hierzu sollen

wir unsere Standpunkte aus der Sicht des Evangeliums deutlich artikulieren. Hier haben wir die Möglichkeit, uns mit den betroffenen Menschen zu solidari-sieren und ihr Anliegen zu unterstützen mit Kampagnen, Lobbyarbeit und Ge-beten. Denn wir kommen meist zu der Erkenntnis, dass diese Fragestellungen irgendwie auch „unsere Fragen“ sind.Unser Blick über den eigenen Tellerrand hinaus hilft uns auch, Einblicke zu ge-winnen, wie Christen anderswo Kräfte aus der christlichen Botschaft schöpfen und gegen Missstände protestieren, wie z. B. die Proteste der Christinnen und Christen in Korea gegen Militär-herrschaft und autoritäre Tendenzen, Proteste gegen Rassentrennung und Diskriminierung in Südafrika oder die Proteste innerhalb der Church of South India gegen Machtmissbrauch, Korrup-tion und Diskriminierung. Der Austausch mit unseren Partnern hilft uns, einen weiten Blick auf die Reformation und neue Einsichten zu erlangen, Verlorengegangenes wie-der zu entdecken und zu schauen, wie das Evangelium in anderen Kontexten wirkt. Wir können sehen, wie die be-freiende Botschaft des Evangeliums das Leben der Menschen anderswo in der Welt verändert hat und immer noch verändert. Beeindruckend ist die Treue der Christinnen und Christen aus un-seren Partnerkirchen zum Evangelium, das eine wichtige Quelle ihres Lebens ist. Während des Global Youth Villages haben junge afrikanische Christen uns die Frage gestellt, ob wir täglich Bibel lesen und studieren. Diese Frage hatte viele Teilnehmende sehr nachdenklich gemacht. Es wird von einem Kollegen

Thema Vorschau

Vorschau

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Alles hat seine Zeit – auch der Abschied und der Dank

Liebe Gemeinde, eine Frage, die uns Vikare die ganze Aus-bildungszeit begleitet, ist die, WAS Kirche denn eigentlich ist. Dazu gibt es viele Theorien, und bestückt mit reichlich Er-fahrungen macht sich jeder so sein eige-nes Bild.Mein Vikariat war vor allem geprägt durch Begegnungen: Gottesdienstbesu-cher, die Kinder, LehrerInnen und Eltern in der Schule, KirchenvorsteherInnen, zahlreiche Gemeindemitglieder, denen ich bei unterschiedlichen Gelegenheiten begegnet bin. Nicht zuletzt die Mitglie-der der verschiedenen Ausschüsse und natürlich auch die Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Immer wieder neue Menschen, neue Ge-sichter, neue Namen. Über all die Begeg-nungen bin ich sehr froh, ob sie nun ge-plant oder überraschend kamen, ob von Ihnen und euch oder von mir ausgehend. Denn durch die Begegnungen habe ich in den 22 Monaten meines Vikariats ein Bild von Kirche bekommen können, wie es vielfältiger nicht sein kann: von der Fastnachtssitzung über den Pilgertag bis zum Himmelfahrtsausflug, von der Krip-peneröffnung über die JuJuKi bis zum

Foto © A. Koridass

Am Samstag, 5. September um 10 Uhr treffen wir uns zu unserem 6. Schöpfungstag wieder am Aussichtspunkt im öffentlichen Gelände des Steinbruchs Mainz-Weisenau und beginnen mit einer Andacht.Anschließend streifen wir durch das Renaturie-rungsgebiet, entdecken Pflanzen und Tiere, pick-nicken unter freiem Himmel und sind gespannt auf ein kleines Programm!

Alle sind herzlich eingeladen!Eine Veranstaltung für Erwachsene und Kin-der, die bei starkem Regen leider ausfällt.

Für Rückfragen und Anmeldung: [email protected]: 06131 58 16 99Treffpunktbeschreibung unterwww.andreas-koridass.de

Schöpfungstag 2015

berichtet, der nach seinem Aufenthalt in einer unserer Partnerkirchen Bibelar-beiten als wichtigen Bestandteil seiner Gemeindearbeit wieder entdeckt hat und nun versucht, vor jeder Kirchen-vorstandssitzung eine Bibelarbeit zu halten. Das Jubiläum ist eine Einladung an uns, sich auf unser christliches Erbe zu be-

sinnen, in die Zukunft zu schauen, eine selbstkritische Kultur zu fördern, die prophetische Stimme zu erheben und mit Menschen anderer Konfessionen, Religionen und Kulturen und Ideolo-gien, das Leben in Vielfalt zu gestalten und die Transformation im Geiste des Evangeliums zu gestalten und so die Eine Welt aufzubauen.

Gesprächskreis in der Seniorenresidenz.Bei all den Begegnungen habe ich mich sofort wohl und angenommen gefühlt, sehr schnell wurde die Hechtsheimer Kirchengemeinde zu „meiner“ Gemein-de. Hier konnte ich mich selbst auspro-bieren und auch mein eigenes Profil vom „Pfarrer sein“ entwickeln. Ohne Sie als Gegenüber wäre das nicht möglich gewesen! Besonderer Dank gilt dabei Pfarrerin Sabine Feucht-Münch, die mir den Alltag des Pfarramts in verdaulichen Größen näherbrachte. Nach meiner Ver-abschiedung am 5. Juli ging es für mich direkt zum Spezialvikariat in das Zentrum Verkündigung der EKHN in Frankfurt. In der Abteilung Kirchenmusik sitze ich dort u. a. an der Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.Wo es danach für mich als „Pfarrer im Probedienst“ weitergeht, wird sich noch herausstellen.Kirche – das nehme ich mit aus all den Begegnungen – sind vor allem die Men-schen, die sich in ihre Kirchengemeinde einbringen. Ob als Pate für die KiTa, ob als Teil der Gemeinschaft im Gottesdienst oder als Leserin und Leser des anruf: Kir-che, das sind vor allem SIE!So bleibt mir, Ihnen von dieser Stelle noch einmal DANKE zu sagen für eine sehr er-füllte Zeit, Ihnen und der Evangelischen Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim al-les Gute zu wünschen und weiterhin eine gesegnete Zeit!

Ihr

Thomas Lotz

Kerbe-Auftakt mit und zugunsten der Evangelischen KiTa. Die „kleinste Bühne“ in Hexem steht zum Kerbe-Auftakt im Christophorus-Hof. Bespielt wird diese am Freitag, 4. September, von Mitgliedern und Freunden der Evangelischen Kirchen-gemeinde.Dr. Klaus Koser organiesiert gemein-sam mit der Arbeitsgemeinschaft „Fundraising Krippe“ den kulturellen Abend im Hechtsheimer Weingut mit und zugunsten der Ev. KiTa. Bei freiem Eintritt wechseln sich ab

Musikalische Auslese im Christophorus-Hof19.30 Uhr musikalische Kurzbeiträge mit Pausen zum gemütlichen Aus-tausch ab. Jürgen Witzig wird die über den Abend verteilte kleine „kulturelle Auslese“ moderieren.Schon ab 17 Uhr heißt es gemütlich Platz nehmen, Wein trinken und die Atmosphäre im Hof und in der Scheu-er genießen. Ab dieser Zeit werden Pfarrerin Sabine Feucht-Münch, Pfar-rerin Elke Stein sowie Mitglieder der Ev. Kirchengemeinde alle Hexemer, „Zu-geraaste“ und Besucher mit frischem Elan und guter Laune bedienen. kbw

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Das aktuelle Kurzinterview

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Dr. Henning P. Jürgens, Jahr-gang 1965, ist Hi-storiker und wis-senschaf t l icher Mitarbeiter am Leibniz- Inst itut für Europäische Geschichte in

Mainz. Zu seinen Forschungsschwer-punkten gehören die Reformation und die Wirksamkeit Martin Lu-thers. Der gebürtige Dithmarscher lebt mit seiner Frau und seinem Sohn seit vier Jahren in Hechtsheim.

Wie stellte sich Ihnen das Thema Re-formation in den Weg?Ich bin als Sohn eines Pastors in Nord-deutschland aufgewachsen und da-durch auf ganz natürliche Weise mit Themen in Berührung gekommen, die Kirche in Gegenwart und Vergan-genheit betreffen. So entwickelte ich beispielsweise als Heranwachsender eine zunehmende Neugier auf die Person Martin Luther und las mit In-teresse, vielleicht 15-jährig, eine Lu-therbiographie, die mir meine Mutter nach meiner Konfirmation schenkte. Zudem fuhr ich mit ungefähr 12 Jah-ren erstmals mit zur Partnergemeinde Auerbach im Vogtland in der dama-ligen DDR und war gemeinsam mit meinen Eltern und der Weimarer Ver-wandtschaft auf der Wartburg, auf der Luther ja bekanntlich das Neue Testa-ment ins Deutsche übersetzte und so ein wichtiges Stück Kirchengeschichte schrieb. Als ich mit dem Geschichtsstudium be-gann, tat ich dies zunächst ergebnis-

offen, doch relativ schnell kristallisierte sich die Epoche der Frühen Neuzeit, insbesondere das 16. Jahrhundert, als Interessensschwerpunkt heraus. Das lag zum einen an charismatischen Lehrerpersönlichkeiten, zum anderen war es anfangs schlicht dem Zufall der Stundenplanökonomie geschuldet: Das entsprechende Proseminar über die Reichsstädte in der Frühen Neuzeit montags 16 bis 18 Uhr passte gut in den Wochenablauf ...Ich habe dann natürlich auch Vorle-sungen zum Dritten Reich gehört oder Seminare zum Mittelalter belegt, doch nichts interessierte mich so sehr wie die Frühe Neuzeit. Dies ist bis heute so geblieben.

Ist es möglich, unter den vielen Dingen, die Luther in seiner Zeit anstieß, gleichsam einen allerwich-tigsten Punkt herauszustellen?Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520) ist in mei-nen Augen ein Schlüsseldokument, das bis heute für die Kirchen der Re-formation wie auch für mich persön-lich in besonderer Weise identitätsstif-tend ist. Der Text zählt zu den großen reformatorischen Programmschriften und war besonders dazu angetan, so-wohl in Konflikt mit den herrschenden Lehren zu geraten als auch begeister-te Aufnahme unter den Gläubigen zu erlangen. Dabei war Luthers Grund-frage nicht: Wie wird man ein freier Mensch? Sondern: Wie kann ich vor Gott bestehen? Wie finde ich einen gnädigen Gott? Die aus Luthers in-tensiver Beschäftigung mit dem Evan-gelium erwachsene Erkenntnis, dass

Vorschau

Jubiläum

40 Jahre Evangelisches Gemeindezentrum Mainz-Hechtsheimund Erntedankfest

4. Oktober 2015„Dankgottesdienst“Familien-Gottesdienst um 10 Uhranschließend Umtrunk

„Wir feiern 40 Jahre Gemeindezentrum, Gottesdienste, Veranstaltungen, Kinderbetreuung, Jugendarbeit, Seniorentreffen, Kunstausstellungen, Feste, Pfarrwechsel, Neubauten, Ökumenische Arbeit, etc.

Lion-Feuchtwanger-Straße 14–16 · 55129 Mainz-Hechtsheim

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Das aktuelle Kurzinterview

wir nicht aufgrund einer bestimmten Handlungsweise, sondern allein durch unseren Glauben gerechtfertigt wer-den, ist die Grundlage für alles Wei-tere. Luther spricht dabei zu einem Zeitpunkt von Freiheit, als dieses Wort noch keineswegs zum Allgemeingut der deutschen Sprache zählte. Wichtig ist auch, dass Luther einen doppelten Freiheitsbegriff verfolgt: Gerade weil der Mensch so frei ist, dass er „nie-mandem untertan“, sondern nur Gott verantwortlich ist, ist er auch frei, sich seinen Mitmenschen zuzuwenden und sich ihnen als „dienstbarer Knecht“ zu erweisen. Eine befreiende, revolutio-näre These – nicht von ungefähr be-zeichnet der Lutherbiograph Heinz Schilling Luther als einen Rebellen.

In welcher Beziehung stehen Ihre wissenschaftlichen Entdeckungen zu dem, was Sie selbst glauben, beziehen sich Wissen und Glauben aufeinander? Glaubten Sie anders, wenn Sie sich nicht beruflich mit dem Thema beschäftigten?Geprägt durch meinen kindlichen Blick auf das Phänomen Kirche mit ihren hellen und manchmal auch an-strengenden Alltagsseiten und die schon früh gewonnene Erfahrung, dass die Gemeinschaft der Gläubigen deren Kern ist, war es schon eine tolle Erfahrung, in der wissenschaftlichen Beschäftigung beispielsweise mit dem Augsburger Bekenntnis aus der Feder Philipp Melanchthons im Artikel 7 ge-nau dies wiederzufinden: Kirche ist nicht da, wo der Papst ist, sondern wo die Gläubigen zusammenkom-men, das Evangelium gepredigt und

das Abendmahl gefeiert wird. Das, was auch als Erwachsener im Hier und Jetzt für mich Kirche ausmacht, steht in einem fast 500 Jahre alten Text, der mit seinen 23 Artikeln im Jahr 1530 Kaiser Karl V. als grundlegendes Be-kenntnis evangelischer Reichsstände zu deren Glauben vorgelegt wurde und auch heute noch zu den verbind-lichen Bekenntnisschriften der luthe-rischen Kirchen gehört!Insgesamt hat meine Forschungsarbeit meinen persönlichen Glauben eher gefestigt. Mein Glaube ist reflektierter geworden durch die Kenntnis dessen, was Christen früherer Zeiten mit uns heute verbindet – oder auch trennt. Dabei darf man sich bei der wissen-schaftlichen Beschäftigung mit religi-ösen Themen nicht den Blick durch die eigenen Glaubensüberzeugungen ver-stellen lassen. Aber das gilt für jede Art von Glauben oder Weltanschauung.

Glaubt man einem offenbar aus kun-diger Quelle stammenden Beitrag in Ihrer Hochzeitszeitung, war das Thema der frühen Neuzeit durchaus tauglich, Ihre spätere Frau, ebenfalls Kirchenhistorikerin, zu gewinnen; dort stand, Sie hätten Ihr Kennen-lernen mit der Frage „Findest Du nicht auch, dass 1475 ein epochales Jahr in der Menschheitsgeschichte ist“ eröffnet?!Schallendes Gelächter. Tja, da liegt die „kundige Quelle“ leider ziemlich dane-ben bzw. übertreibt schamlos! Wahr ist, dass meine Frau und ich uns auf einer historischen Fachtagung kennen gelernt haben und uns das gemein-same Interesse für Kirchengeschich-

Das aktuelle Kurzinterview

te tatsächlich von den Anfängen bis heute miteinander verbindet. Aber das Jahr 1475? Die Jahre 1520–1523 sind doch viel interessanter! Übrigens ha-ben wir unsere kirchliche Trauung, zu der die erwähnte Hochzeitszeitung er-schien, ganz bewusst hier im Hechts-heimer Gemeindezentrum gefeiert. Wir haben nicht nach irgendeiner ro-mantischen Hochzeitskirche gesucht, sondern wollten uns den Segen für unsere Ehe in „unserer“ Kirche geben lassen, der wir uns verbunden fühlen und wo unser Sohn in den Kindergar-ten geht. Auch diese Entscheidung fußt im Grunde auf dem schon er-wähnten Artikel 7 des Augsburger Be-kenntnisses: Kirche ist da, wo sich die Gläubigen versammeln, nicht da, wo ein besonders attraktives Kirchenge-bäude steht. Was nicht heißt, dass wir nicht ausgesprochen gern alte Kirchen besichtigen. Kirchengebäude erzäh-len ja auf ihre ganz eigene Weise vom Glauben ihrer Erbauer und sind des-halb ein ganz wesentlicher Bestandteil der Kirchengeschichte.

Welchen Bezug haben aktuelle For-schungsergebnisse zum Handeln heutiger Gemeinden? Was können wir aus diesen Erkenntnissen ler-nen?Jede Generation hat die Möglichkeit und Notwendigkeit, sich die Dinge aus der Vergangenheit mittels neuerer For-schungen neu anzueignen. Dabei ist auch das Lutherverständnis im Wan-del begriffen. Jedes Jahrhundert hat ihr Lutherbild geprägt; vor 150 Jah-ren galt er als ein teutonischer Held, heute problematisieren wir so lange

seine zweifellos vorhandenen dunklen Seiten, bis kaum noch zu verstehen ist, worin seine Bedeutung für uns lie-gen kann. Hauptakzent des aktuellen Lutherverständnisses ist sicherlich der Freiheitsgedanke, wobei der Gedanke des „dienstbaren Knechts“ eher weni-ger im allgemeinen Bewusstsein steht. Unsere Zeit ist vom Blick in die Vergan-genheit mitbestimmt; dies ist über die historische Wissenschaft hinaus eine Erkenntnis, die natürlich auch relevant für das Leben einer evangelischen Ge-meinde ist. Die Lutherdekade ist dabei der Versuch, Luthers Wirken auf unse-re heutige Lebenssituation hin auszu-deuten, sowohl als wissenschaftliche Aufgabe als auch als notwendige In-terpretation der eigenen Zeit.

Dann nutze ich für das Schlusswort einen Satz, der sich im Buch Meilen-steine der Reformation, das Sie mit herausgaben, findet: „Das Erinnern vergegenwärtigt das Vergangene und schärft das Bewusstsein für die geschichtliche Bedingtheit der Gegenwart.“ Ich danke für das Ge-spräch!

Das Interview führte Cornelia Funke

Irene Dingel und Henning P. Jürgens (Hg.): „Meilensteine der Reformati-on. Schlüsseldokumente der frühen Wirksamkeit Martin Luthers“ Gütersloher Verlagshaus 2014.ISBN: 9783579081700€ 19,99 €

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Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind die Kirchlichen Amtshandlungenin der Online-Version des Gemeindebriefes nicht enthalten.

Schnulze als zu einem Glaubensbekennt-nis.Kurz vor Bonhoeffers Hinrichtung am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flos-senbürg, übergab er einem Mitgefan-genen unter anderem folgende Worte: „Für mich ist dies das Ende, aber auch der Anfang!“ Um diese Sicherheit benei-de ich ihn.

Ulrich Prätorius

Von guten Mächten treu ...

Welcher Glaube spricht aus diesen Worten!Alleine saß Dietrich Bonhoeffer 1944 in seiner Zelle im Keller-gefängnis des Reichs-

sicherheitshauptamtes in Berlin und wusste nicht, was das neue Jahr für ihn bringen sollte. Würde er seine Verlobte und seine Eltern wieder sehen? Würde er das kommende Jahr überleben?Trotzdem verfasste er das Gedicht, das dem Lied zu Grunde liegt, und beschrieb darin einen Glaubensweg, der sich von bösen Tagen und schwerer Last hin zur Geborgenheit entwickelt, und in der Si-cherheit mündet, dass Gott immer bei uns ist.Aus einem Gedicht wird aber erst ein Lied mit einer Melodie. Zu dem Text von Dietrich Bonhoeffer gibt es mehr als 70 verschiedene Melodien. Die erste Verto-nung entstand 1959 in der DDR durch Otto Abel. Es sollte die damals von der jungen Gemeinde als Abendgebet ge-sprochene siebte Strophe zu einem Lied machen. Die strenge Melodie unterstützt den Text und betont die Ernsthaftigkeit der Gedanken, ohne sich in den Vor-dergrund zu spielen. Die andere bei uns bekannte (und leider oft gesungene) Me-lodie stammt von Siegfried Fietz (1970). Zum einen macht diese Vertonung die siebte Strophe zum Refrain und hebt damit das Durchschreiten des Glaubens-weges auf. Zum anderen wird das Lied durch den gewählten 6/8 Takt und die unbesorgte Behaglichkeit eher zu einer

Gemeindemitglieder stellen ihre Lieder vor

Mein Lied

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Aus dem Kirchenvorstand

Abschlussfahrt des Kirchenvorstandes 2009–2015Neuer Kirchenvorstand wird eingeführt

Am 26. April 2015 hat die Gemeinde ihren neuen Kirchenvorstand gewählt. Mit einer Wahlbeteiligung von 12% liegen wir über dem Mainzer Durchschnitt und unter dem Durch-schnitt der gesamten Landeskirche. Die Gewählten wurden in der letzten Ausgabe des Gemeindebriefs schon genannt.

Nun beginnt die sechsjährige Amtszeit des Kirchenvorstandes mit einer Ver-abschiedung der nicht mehr im neuen Kirchenvorstand dabei seienden Mitglieder und der Einführung des neuen Kirchenvorstandes.

Diese wird sein im Gottesdienst am13. September 2015 um 11 Uhr im Gemeindehaus Frankenhöhe.

Dieses Ereignis verbinden wir mit dem „Jubiläums“-Gottesdienst, mit dem wir „18 Jahre Gemeindehaus“ feiern und werden gleichzeitig die Herbst-Ausstellung eröffnen „Der Baum“, der Chor „sound connection“ wird singen, für die Kinder findet parallel Kinderkirche statt.

Nach Gottesdienst und kurzer Vernis-sage besteht die Gelegenheit zum Gespräch.

Der wichtigste Akzent des Gottes-dienstes ist der DANK.

Der Dank an alle, die als Kandidatinnen und Kandidaten die Wahl ermöglicht haben.

Der Dank an all jene, die zum Teil viele Jahre Verantwortung im KV getragen haben und die sich unermüdlich eingesetzt haben für das Wohl unserer Gemeinde:

Dr. Herbert Hartmann, Claudie Huber-Barat, Bernd Klotz, Andreas Koridass, Dr. Annette Koser, Heiko Schmidt.

Kommen Sie am 13. September ins Gemeindehaus und danken Sie mit uns diesen verdienten Gemeindemitgliedern und bitten gemeinsam um eine gesegnete Amtszeit des neuen Kirchenvorstandes.

Gruppenfoto des KV 2009–2015 auf der Abschlussfahrt nach Speyer (© KOR)

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Aus der GemeindeAus dem CVJM

251990–2015Was ist nicht alles geschehen?

Mehr als 25 Jahre gestalten wir Jugendarbeit in Hechtsheim. Alles begann mit der „Jungschar“. Weitere, vielfältige Aktivitäten haben sich über die Jahre entwickelt.Diesen besonderen Geburtstag wollen wir gemeinsam mit Ihnen feiern.

10.00 Uhr Festgottesdienst mit besonderem musikalischen Rahmenprogramm Predigt: Johann Jotzo, Vereinsgründer und Ehrenvorsitzender

„25 Jahre CVJM Hechtsheim: mutig voran!“Unter diesem Motto laden wir zu einem Jubiläumsfest:

am Sonntag, 27. September 2015ins Evangelische Gemeindezentrum, Lion-Feuchtwanger-Straße 14–16,

55129 Mainz ein

Seniorenclub Ev. Gemeinde Hechtsheim Der Seniorenclub der Evangelischen Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim

trifft sich schon über 45 Jahre einmal im Monat.

11.00 Uhr Empfang mit Kurzfilm zur Vereinsgeschichte und Grußworte

12.00 Uhr Imbiss am Grill

13.00 Uhr Familienprogramm: Raketenstart-WettbewerbKaffee & Gebäck

16.00 Uhr Gemeinsamer Abschlussund Siegerehrung

Mit Jesus Christus: mutig voran!

Seit 2014, nachdem Frau Kurz ihr Ehrenamt nach 45 Jahren aus Altersgründen aufgab, sind ein kleines Team und die „Küchenfeen“ bei den monatlichen Samstagtreffen (zweiter Samstag im Monat) für Programm und Gestaltung zuständig.Das Foto (KOR) entstand am Samstag, 13. Juni, als die Autorin Dr. Nicole Weisheit-Zenz zu einer Lesung aus ihrem neuen Buch „Besondere Mainzer“ Texte über Hechtsheimer Mitbürger vortrug.

Brigitte Zander

Kontakte: Gemeindebüro Frau Fischer 06131 59 65 0Halbjahresprogramm im „Anruf“ und im Gemeindebüro.

1. AdventSonntag, 30. November, 14 UhrAdventsbasarKaffee und Kuchen16.30 Uhr zum Abschluss Adventslieder-SingenEvangelisches GemeindezentrumLion-Feuchtwanger-Straße 14–16

Um 18 UhrLiteraturgottesdienst · Evangelisches Gemeindehaus,Frankenhöhe, Bodenheimer Straße

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Vorschau Vorschau

Ökumene-Ausflug ...

... im Herbst 2015Samstag, den 17. Oktober„Nikolaus von Kues, Kultur und Moselromantik“

Ziel des Ökumene-Ausflugs soll Bernkastel-Kues werden. Dorthin lockt ein Hospital, das Nikolaus von Kues als Altenheim für arme Männer im Jahre 1458 stiftete. Er ließ eine klosterähnliche Anlage mit Kirche, Kreuzgang und den notwenigen Gebäuden errichten, die noch heu-te bestehen; vor allem die Bibliothek ist berühmt und wird, wie auch die Kirche, zu besichtigen sein. Über ihn selbst ist manches zu erfahren.Bernkastel auf der anderen Moselseite tut sich mit seinem ungewöhnlichen Reichtum an schmucken und oft sehr stattlichen Fachwerkhäusern des 16.–17. Jahrhunderts hervor. Die katho-lischen Pfarrkirchen St. Michael und St. Sebastian benützten einen Turm der ehemaligen Stadtbefestigung seit dem 14. Jhd. als ihren Kirchturm.In Traben-Trarbach ist die spätgo-tische Peterskirche zu besichtigen, heute evangelische Pfarrkirche.Zum abendlichen Abschluss wird in Beilstein, einem idyllischen Ort an der Mosel und zu Füßen der Burg Metter-nich gelegen, der Tisch gedeckt sein.

Ihr Vorbereitungsteam Ehepaar Manguay-Becht und Gudula Zeller

Aktion zum Reformationstag

Die diesjährige Aktion des Evange-lischen Dekanats Mainz zum Reforma-tiontag wird bunt! Unter dem Motto Luthers Bibel „picture the word!“ zeigt das Stadtjugendpfarramt von 10–14 Uhr eine Ausstellung auf dem Gutenbergplatz vor dem Staatsthea-ter. Mainzer Jugendliche haben Foto-Postkarten mit ihren Assoziationen zu Bibelsprüchen gestaltet, die auf Groß-bild-Leinwänden ausgestellt werden. An einem Aktionsstand kann jeder selbst aktiv werden und seinen per-sönlichen Lieblingsbibelspruch vor Ort mit einem Motiv versehen, drucken lassen und als Postkarte mit nach Hau-se nehmen. Daneben wird es noch ein Quiz sowie viele Informationen rund um den Re-formationstag und das evangelische Mainz geben. Die Band des Stadtju-gendpfarramts „Halb so wild“ sorgt für musikalische Unterhaltung. Am Abend findet um 19 Uhr der zen-trale Dekanats-Gottesdienst zum Re-formationstag in der Evangelischen Altmünsterkirche (Münsterplatz 25) statt. Dekan Andreas Klodt gestal-

tet den Gottesdienst zusammen mit Jugendlichen. Im Anschluss wird die Capito-Medaille für ehrenamtliches Engagement verliehen.

Juliane DielReferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

Dekanat Mainz

Luthers Bibel „picture the word!“

Kinderkram ...... kinderleicht verkauft und gekauft!

Selbstverkäuferbasar in Mainz-Hechtsheim, Ev. Gemeinde-zentrum, Lion-Feuchtw.-Str. 14–16Samstag, 19. September 2015, 14–16 h(Schwangereneinlass: 13.30 Uhr) Mit Kaffee, Kuchen und frischen WaffelnKasperletheater für die Kleinen um 15 h

Infos + Tischvergabe:[email protected] Kosten pro Tisch:5 Euro + Kuchenspende oder 15 EuroErlös zugunsten der KiTaFörderverein: [email protected]–16 · 55129 Mainz

Menschen aus Hechtsheim lesen aus Texten ihrer Wahl

Freitag, 16. Oktober 2015, um 19.30 Uhrim Evangelischen Gemeindezentrum

L.-Feuchtw.-Str. 14–16, 55129 Hechtsheim

Es lesen:Cornelia Gesivius und Dr. Alois Ewen

Moderation: Brigitte Zander

Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Begegnungund zu Gesprächen bei Wein und Gebäck

Die Buchhandlung Ruthmann hat für allewieder einen Büchertisch bereitgestellt..

Verantwortlich: Brigitte Zander · Tel: 06131 58 26 01Veranstalter: Ev Kirchengemeinde · 55129 Hechtsheim

Tel. 06131 59 65 0

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Aus dem Dekanat Aus dem Dekanat

Propstei für Rheinhessen

Martin Luther und die JudenEine dunkle Seite der Reformation

Gottesdienst zum Buß- und Bettag 2015

2017 feiern die Evangelischen Kirchen in Deutschland 500 Jahre Reformation. Martin Luther und seine Theologie haben den Protestantismus maßgeblich geprägt.

Trotz allen positiven Impulsen hat die Evangelische Kirche in Deutschland im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 auch über Luthers Haltung zum Judentum zu reden, wie sie sich zum Beispiel in seinen sogenannten „Judenschriften“ zeigt.

Im diesjährigen Buß- und Bettags-gottesdienst wird der Blick deshalb auf dieses dunkle Kapitel der Reformation

gelenkt. Martin Luther bürdete mit seinem Antijudaismus dem Protestantismus ein belastendes Erbe auf.

In der Präambel ihrer Kirchenordnung (1991) bekennt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau daher zu Recht: „Aus Blindheit und Schuld zur Umkehr gerufen, bezeugt sie neu die bleibende Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen.“

Der Buß- und Bettagsgottesdienst wird in der Mainzer Christuskirche gefeiert. Gerahmt wird er durch einen historischen Input des Mainzer Professors für Kirchengeschichte, Prof. Dr. Wolfgang Breul, sowie einem durch den Mainzer Dekan Andreas Klodt moderierten Talk im Anschluss. Die Liturgie gestaltet Propst Dr. Schütz, die Predigt hält Dr. Oelschläger, der Präses der Synode der EKHN. Besonders freuen wir uns, dass an diesem Abend Aharon Ran Vernikovsky, der neue Mainzer Rabbiner, zu Gast ist.

... zu einer Führung in das Mittel-rheinische Landesmuseum in die Ausstellung Ritter, Tod und Teufel, Franz von Sickingen und die Refor-mation: Samstag, den 26. September 2015 10.30 Uhr.

Treffunkt: 10.20 Uhr Landesmuseum Mainz Eingangshalle an der Großen BleicheEintritt mit Führung € 8,-

Landesmuseum Mainzwww.landesmuseum-mainz.de

Der ökumenische Arbeitskreis lädt ein ...

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27. September Günter Grass „Beim Häuten der Zwiebel“ „Das musste raus …“ (Grass in einem Interview) – Autobiografie und Biografie des im April 2015 verstorbenen, streitbaren und umstrittenen Nobelpreisträgers aus dem Jahr 1999.

1. November Yasmina Reza: „Kunst“ Das dritte Theaterstück der Französin, 1994 in Paris uraufgeführt – eine Komödie.Die Autorin sagt dazu: „Das Drama von ‚Kunst‘ ist ja nicht, dass Serge das weiße Bild kauft, sondern dass man mit ihm nicht mehr lachen kann.“

Literatur und Glaube – Gottesdienst und Gespräch ...… seit nunmehr 10 Jahren in unserer Gemeinde! 29. November Pablo Neruda: „Lyrik“

Chilenischer Dichter (1904 bis 1972) – Dichter der Liebe, Dichter des Volkes, 1971 Nobelpreisträger „Für eine Poesie, die mit der Wirkung einer Naturkraft Schicksal und Träume eines Kontinents lebendig macht“.

31. Januar Wilhelm Busch: „Geschichten“ Im Januar wie immer etwas Humoristisches: Karikaturen und Groteskes „gegen Spießbürgertum und Frömmelei“ zwischen Max und Moritz, der frommen Helene und dem Lehrer Lempel – Bildergeschichten im Vorgriff auf den modernen Comic.

28. Februar Eva Menasse: „Lässliche Todsünden“ Kleine Gemeinheiten und Engherzigkeiten, kleine und große Sünden in der Passionszeit – ein Erzählband in der Tradition der Wiener Moderne von der 1970 geborenen Journalistin und Schriftstellerin, der die Vorstellung der Tradition von den Sieben Todsünden aufnimmt.

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Machen Sie sich mit uns auf die Suche nach den versteckten oder offensichtlichen religiösen und theologischen Themen in unseren Literatur-Abend-Gottesdiensten, die jeweils um 18 Uhr, am letzten Sonntag im Monat, im Evangelischen Gemeindehaus Frankenhöhe stattfinden und vom Literaturkreis der Gemeinde zusammen mit Pfarrerin Sabine Feucht-Münch vorbereitet werden.

Autor und Werk werden so ausführlich vorgestellt, dass man das Buch vorher nicht gelesen haben muss.Die Gottesdienste werden in offener liturgischer Form gefeiert, der Schwerpunkt ist die Beschäftigung mit dem Autor, seinem Werk und dessen Hintergründen.

Im Anschluss an den Gottesdienst besteht Gelegenheit zum Gespräch bei einem Glas Wein und dem Büchertisch der Buchhandlung Ruthmann.

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Die Evangelische Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim sucht ab sofort

eine/n Hauswirtschafter/in oder Koch/Köchin in Teilzeit

Die unbefristete Stelle hat einen Umfang von 18 Stunden pro Woche.

Unsere Erwartungen:· Abgeschlossene Ausbildung zur Hauswirtschafter/in, Koch/Köchin· Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit· Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit zur Selbstorganisation· Wöchentliche Erstellung des Speiseplans auf der Grundlage des Konzeptes der DGE Fit-Kid· Kernarbeitszeit zwischen 10 und 14 Uhr (sodann je nach Dienstplan)· Eigenständiges Erledigen von Koch- und Reinigungsarbeiten · Teilnahme an Dienstgesprächen· Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften und Kindern

Wir bieten:· Eine verantwortungsvolle Aufgabe in einem sympathischen offenen Team· Regelmäßige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten· Einen sicheren, zukunftsorientierten Arbeitsplatz unterstützt von der Kirchengemeinde· Die Bezahlung erfolgt in Anlehnung an die KDAVO

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen per Post oder per E-Mail an:

Evangelische Kindertagesstätte Hechtsheim, z. Hd. Frau Vanessa HaasLion-Feuchtwanger-Straße 18 · 55129 Mainz · E-Mail: [email protected]

Übrigens, wussten Sie, ... dass sich seit Jahren eine kleine Gruppe von Seniorinnen jeden letzten Mittwoch im Monat um 15 Uhr, oder nach Absprache, im Gemeindezentrum trifft?Dort wird in vertrauensvoller Atmosphäre – ohne Leitung – über persönliche Anliegen und Probleme gesprochen.

Neue Teilnehmerinnen sind in diesem „Offenen Gesprächskreis für Seniorinnen“ jederzeit herzlich willkommen.

Näheres: Tel. 59 44 6

Aus der GemeindeKontakt

Pfarrerin Elke SteinPfarrbezirk ILion-Feuchtwanger-Straße 14–16 55129 MainzTelefon: 06131 60 32 27E-Mail: [email protected]:nach Vereinbarung

Pfarrerin Sabine Feucht-MünchPfarrbezirk II Bodenheimer Straße 56 55129 Mainz (Frankenhöhe)Telefon u. Fax: 06131 50 46 59 E-Mail: [email protected]:Montags, 15.30 Uhr im Gottes-dienstraum der Seniorenresidenzund nach Vereinbarung

Pfarrbüro Ingrid FischerLion-Feuchtwanger-Straße 14–16 55129 MainzTelefon u. Fax: 06131 59 65 0 E-Mail: [email protected]Öffnungszeiten:Montag und Mittwoch 9.00–12.00 UhrDienstag und Donnerstag 15.00–18.00 Uhr

Küster Werner MausPfarrbezirk ILion-Feuchtwanger-Straße 1655129 Mainz

So erreichen Sie uns …

Telefon 06131 62 24 42 9

Evangelische Kindertagesstätte Lion-Feuchtwanger-Straße 1855129 MainzTelefon 06131 59 33 00 E-Mail: [email protected]

Die kirchliche Telefonseelsorgebundesweit erreichbar über die gebührenfreien Telefonnummern:0800 11 10 11 1 und 0800 11 10 22 2

anruf-Redaktion (Andreas Koridass)[email protected]

Besuchen Sie doch auch die Homepage der Gemeinde.Hier finden Sie immer alle Infor-mationen und Termine:

www.ekg-hechtsheim.de

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Gottesdienste in der Gemeinde

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Sonntagsgottesdienste

Gemeindezentrum Lion-Feuchtwanger-Straße 14–16jeden Sonntag, 10.00 Uhram 2. Sonntag i. M. in der Regel mit Abendmahl am letzten Sonntag i. M. in der Regel mit Kindergottesdienst und Kirchenkaffee

Gemeindehaus Bodenheimer Straße 58Sonntag, 11.00 Uhram 1. Sonntag i.M. mit Tee nach dem Gottesdienstam 2. Sonntag „nur“ Kinderkirche am 3. Sonntag i. M. mit Abendmahl am letzten Sonntag i. M. nur 18.00 Uhr

Werktagsgottesdienst mit Abendmahl

Kapelle der Seniorenresidenz Frankenhöhe, Kelterweg 1donnerstags alle 14 Tage, 16.00 Uhr

Kinderkirche (nicht in den Ferien)

Gemeindezentrum am letzten Sonntag i. M., 10.00 Uhr parallel zum Hauptgottesdienst

Gemeindehaus am 2. Sonntag i. M., 11.00 Uhr in zwei Altersgruppen

anruf Nr. 189 Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim

Redaktion: Pfrin. Sabine Feucht-Münch (SFM), Ingrid Fischer, Cornelia Funke (CCF), Andreas Koridass (KOR), Heiko Schmidt (HeS), Pfrin. Elke Stein (ElS), Jürgen Witzig (JüW), Brigitte Zander (BrZ)E-Mail: [email protected]

Titelfoto und Foto Rückseite: KOR · Umschlaggestaltung Wolfgang Friedrich

IMPRESSUM

Redaktionsschluss der Ausgabe 190 ist am 20. Oktober 2015

GZ = Gemeindezentrum, Lion Feuchtwanger-Straße 14–16GH = Gemeindehaus auf der Frankenhöhe, Bodenheimer Straße 58X = abwechselnd im GZ und in der Seniorenresidenz Frankenhöhe, Kelterweg 1

Regelmäßige Veranstaltungen

• Kinderpark (ab 2 Jahre) GZ Mo + Di 9.00 –11.30 Uhr

• Gospelchor-Probe GH Mo 20.00 Uhr

• CVJM-Tipp-Kick Gruppe (ab 16 Jahre) GZ Mo 20.00 Uhr

• Jugendtheatergruppe MZ 42 GZ Mi nach Rücksprache

• Meditatives Tanzen GH 2. Mi 19.30 Uhr

• Kindergruppe (7–9 Jahre) GH Do 16.30–17.30 Uhr

• Schachgruppe X Do 19.30–21.30 Uhr

• Bauch-, Po- und Rückengymnastik GH Fr 9.00 Uhr

• Kinderchor (8–14 Jahre) GZ Fr 15.00 –15.45 Uhr

• CVJM-Jungschar (9–13 Jahre) GZ Fr 17.00 –18.30 Uhr

• CVJM-Jungschar + (ab 14 Jahre) GZ Fr 17.00 –19.00 Uhr

• CVJM-Patenschaftsdienst am Zagrebplatz 2. Sa 10.00 Uhr

• Seniorenclub GZ 2. Sa 15.00 Uhr

• Konfirmandenunterricht GH + GZ Di Nachmittag

• Literaturkreis Ort und Daten erfragen

• Eltern/Kind-Gruppen bitte im Gemeindebüro erfragen

• Offener Gesprächskreis für Senioren GZ letzter Mi im Mon. 15 Uhr (o. n. Abspr)

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