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AGA-Report Nr. 4 / 2008 Das Band der Generationen: Zukunft für die Jungen – Sicherheit für die Alten Vorstand Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit

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AGA-Report Nr. 4 / 2008

Das Band der Generationen: Zukunft für die Jungen – Sicherheit für die Alten

Vorstand

AußerbetrieblicheGewerkschaftsarbeit

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Inhalt

Interview mit Hans-Jürgen Urban 1

Die Auseinandersetzungen gehen weiterÜber die künftigen Aufgaben der Gewerkschaften in der Sozialpolitik 3

Schrei nach sozialer GerechtigkeitDüsseldorf/Neuss: Bereits zum vierten Mal organisieren Rentner ihren Protest 5

Für Alt für Jung für AlleAugsburg: Enge Bande zwischen den Generationen 6

Was bekommen Rentner wirklich?Metallerinnen und Metaller legen ihre Lage offen 7

Erwerbslos heißt noch lange nicht wehrlos!Bremen: Was einer von uns alles mitmachte und wie er sich für andere einsetzt 8

Unsere Themen auf dem GewerkschaftstagEin Überblick über die zentralen Fragen und den Umgang mit AGA-Anträgen 10

Der AGA-Report 2008 – ein neues KonzeptEin gemeinschaftliches Produkt von ehrenamtlichen Redakteuren aus den Bezirken 12

Zu lebenshungrig, um nichts zu tunBraunschweig: Zehn Jahre Kreativ-Club der IG Metall-Senioren 13

Wichtig ist auch, selbst noch zu lernenHannover: Ein breit gefächertes Programm macht vielseitige Beteiligung möglich 14

Wir lassen die Menschen nicht alleinHeidelberg: Die Beratungsstelle Arbeitslosigkeit vermittelt auch neue Jobs 15

Die meisten Probleme gibt es beim ALG IIFreiburg: Ein ehrenamtlicher Sozialberater gibt Auskunft über seine Arbeit 16

Wir müssen auf die Jungen zugehen!Zwischenruf eines engagierten Rentners aus Mannheim 17

„Hier meldet sich deine Gewerkschaft – die IG Metall“Zwickau: Ein erfolgreiches Beispiel für Mitgliederbindung durch AGA-Mitgliederarbeit 18Berlin: Aktiv gegen Zwangsverrentung 19

In Wohnbereichen fest verankertBautzen: IGM-Vertrauensleute sind auch Versichertenälteste der RentenanstaltCottbus: Aufklärung über soziale Ungerechtigkeit mit ungewöhnlichen Aktionen 20

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Interview mit Hans-Jürgen Urban

Aus dem Vorstand

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Hans-Jürgen Urban, geboren am 3. Juli 1961 in Neuwied, istgeschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall seitNovember 2007. Er ist zuständig für die FunktionsbereicheSozialpolitik, Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltungund die Stabsstelle „Soziale Bewegungen“.

AGA-Report:Hans-Jürgen, wie war dein gewerkschaftlicher Werdegang?

Hans-Jürgen Urban:Ich habe vor und während meinesStudiums in NeuwiederMetallbetrieben gearbei-tet um mein Studium zufinanzieren. In dieserZeit trat ich der IGMetall bei und warseitdem auf ver-schiedenen Ebe-nen ehren- undhauptamtlichaktiv.

AGA-Report:Nach deiner Tätigkeit in der Verwaltungsstelle Gießen undin der Bezirksleitung Frankfurt kam der Wechsel in dieAbteilung Sozialpolitik beim Vorstand der IG Metall. WelcheHerausforderungen warteten dort auf dich?

Hans-Jürgen Urban:Ich musste mich möglichst flott in die Geheimnisse desArbeits- und Sozialrechts, der Rentenpolitik, der Gesund-heitspolitik, der Arbeitsmarktpolitik und des Arbeits- undGesundheitsschutzes einarbeiten.

AGA-Report:Welche Anforderungen müssen wir Metallerinnen undMetaller bewältigen?

Hans-Jürgen Urban:Als Interessenvertretung von Beschäftigten und Arbeits-

losen müssen wir immer wieder den Mut haben, unsgegen den neoliberalen Mainstream zu stellen. Schon des-halb werden wir nicht von allen Seiten Zustimmung erfah-ren. Wir müssen uns um allgemeine fachliche Anerkennungbemühen. Und, wer für die IG Metall unterwegs ist, mussKonzepte haben, die fachlich belastbar sind. Sie müssensolidarische Problemlösungen aufzeigen und den Kollegin-nen und Kollegen vermittelbar sein.

AGA-Report:Nach dem Gewerkschaftstag 2003 hat dich Jürgen Peters

zum Leiter der Grundsatzabteilung berufen. Was wardeine Aufgabe?

Hans-Jürgen Urban:Meine Aufgabe war es, dem Vorsitzenden und dem Vor-stand in Fragen der Gesellschaftspolitik und der strate-gischen Planung zuzuarbeiten. Es war die Mitarbeit aneiner Reihe von Projekten, denen ich hoffentlich Impulsegeben konnte. Zum Beispiel bei der Kampagne „FürArbeit und soziale Gerechtigkeit“, beim Arbeitnehmer-begehren der IG Metall und bei der Kampagne gegendie Rente mit 67.

Hans-Jürgen Urban

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Aus dem Vorstand

AGA-Report:Wir wissen, dass dir die Sozialpolitik am Herzen liegt. Worauf ist das zurück zu führen?

Hans-Jürgen Urban:Das beruht auf meiner Grundüberzeugung. Die lautet: DerKampf um die Zukunft des Sozialstaates ist der Kampf umdie Zukunft unseres Gemeinwesens! Er ist und bleibt unver-zichtbare Institution zur Humanisierung und Demokratisie-rung unserer Gesellschaft. Einer kapitalistischen Gesell-schaft, die aus sich heraus nicht human und nicht demo-kratisch ist. Deshalb ist es wichtig, für den Erhalt und dieWeiterentwicklung des Sozialstaates zu kämpfen.

AGA-Report:Die politischen Entscheidungen der Regierungen in denletzten zwanzig Jahren in der Sozialpolitik waren geprägtvon Leistungskürzungen, Entlastung für die Arbeitgeber,mehr Zuzahlung für uns und weitgehender Privilegien-schutz für die Privatversicherten sowie Einschnitte bei denRenten. Welche Forderungen hat die IG Metall?

Hans-Jürgen Urban:Wir befinden uns in einer Phase der Transformation dessozialstaatlich regulierten Kapitalismus hin zu einem durchdie Finanzmärkte getriebenen Kapitalismus. Die Politikflankiert diesen Prozess. Ausdruck dieser Politik sind dieAgenda 2010 und die Rente mit 67. Diese Politik durchziehtalle Felder der Sozialpolitik. Und wir müssen in allen Fel-

dern Alternativen aufzeigen. Zum Beispiel bei der Alterssi-cherung: Die IG Metall hat hier die Initiative „Für einen neu-en Generationenvertrag“ gestartet und ein Fünf-Punkte-Pro-gramm vorgelegt:Wir wollen eine solidarische Erwerbstätigenversicherung,d.h. die schrittweise Einbeziehung von Selbstständigen,Freiberuflern, Parlamentariern und Beamten. Wir wollenLebensstandardsicherung und Armutsvermeidung, die ver-bindliche Einführung von Betriebsrenten und flexible Aus-stiegsmöglichkeiten statt Rente mit 67. Und wir streiten füreine aktive Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, denndas ist auch eine Grundlage dafür, dass es im Alter wiedereine anständige Versorgung gibt. Alternativen benötigen wir auch in den anderen Feldern derSozialpolitik. Ich nenne nur stichwortartig unsere Forde-rung, eine Bürgerversicherung einzuführen und unsere For-derung nach Mindestlöhnen.

AGA-Report:Das sind sozialpolitische Ziele der IG Metall. Welche Zielehast du für den Bereich der Außerbetrieblichen Gewerk-schaftsarbeit?

Hans-Jürgen Urban:Für die AGA-Arbeit der nächsten beiden Jahre sehe ich folgende Schwerpunkte:Wir haben sehr hohe Mitgliederverluste bei unserenerwerbslosen Mitgliedern. Sicher, darunter sind auch vieleWechsler: einige werden in der Zeit der ErwerbslosigkeitRentner und einige finden wieder Arbeit. Dennoch sind dieAustrittszahlen bei den Erwerbslosen proportional höherals bei allen anderen Mitgliedern. Das kann so nicht bleiben.Deshalb müssen wir die Aktivitäten zur Mitgliederbindungbei Erwerbslosen verstärken.Aus dem Bereich der Außerbetrieblichen Gewerkschaftsar-beit kann zudem einiges für die Unterstützung der Initiative„Für einen neuen Generationenvertrag“ getan werden. DieKolleginnen und Kollegen verfügen oftmals über die notwen-dige Zeit, sie haben viel Erfahrung in der Gewerkschaftsarbeitund vor allem haben sie Freude an der Arbeit. Das solltenwir gemeinsam nutzen.

Hans-Jürgen Urban – aktiv gegen die Rente mit 67

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Aus dem Vorstand

Die Auseinandersetzungen gehen weiter!Über die künftigen Aufgaben der Gewerkschaften in der Sozialpolitik

Große Teile der Bevölkerung sind unzufrieden: Die Scherezwischen „Arm“ und „Reich“ öffnet sich immer weiter, vieleArbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen Reallohnver-luste hinnehmen und die sozialen Sicherungssysteme leis -ten nicht mehr das, was sie müssten: Die Sicherung desLebensstandards und Vermeidung von Armut im Alter sindfür viele nicht mehr gewährleistet. Die Beschäftigten müssendie gesundheitliche Versorgung immer mehr selbst finan-zieren. Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik zeitigt Hartz IVseine negativen Wirkungen. Über 20 % der Menschen inDeutschland arbeiten zu Niedriglöhnen.

Dies alles ist auch auf die Politik zurückzuführen: Eine Poli-tik, die den Wechsel von einem sozialstaatlich reguliertenKapitalismus hin zu einem finanzmarktgetriebenen Kapita-lismus flankiert. Rente mit 67, Hartz IV und Zwei-Klassen-Medizin sind ihr Ausdruck.

Gewerkschaften stehen vor der Anforderung, dem etwasentgegen zu setzen. Für eine sozialstaatliche Politik, diedie Ergebnisse marktwirtschaftlichen Handelns eindämmtund mehr Solidarität bewirkt.

Deshalb hat die IG Metall eine Initiative „Neuer Generationen-vertrag“ aufgelegt. Hier geht es im ersten Schritt darum,innerhalb der IG Metall und in der Öffentlichkeit die Problemeder Alterssicherung zu diskutieren und Alternativen zu Privati-sierung und Leistungsabbau aufzuzeigen. In der öffentlichenDebatte wird versucht, die Generationen gegeneinander aus-zuspielen und die öffentliche Alterssicherung den Kapital-märkten zu überantworten. Hier wird die IG Metall gegenhal-ten: Mit einem Konzept, das die drei Säulen angemessen ver-bindet und die umlagefinanzierte Rentenversicherung stärkt.

Dabei geht es nicht einfach darum, die bisherigen Alterssi-cherungssysteme zu erhalten, sondern um ihre grundlegen-de Erneuerung. Die Sicherungssysteme müssen so ausge-staltet werden, dass der Lebensstandard auch weiterhinerhalten und Armut vermieden werden kann.

Klar ist, dass eine solche Politik der IG Metall sich gegendie Privatisierung der Alterssicherung richten muss. DieserMaßstab gilt übrigens für alle Bereiche der Sozialpolitik.

Auch in der Arbeitsmarktpolitik muss ein Kurswechsel ein-geleitet werden. Hartz IV zielt auf einen flexibilisiertenKapitalismus, in dem die Ware Arbeitskraft beliebig verfüg-bar wird und „billig wie Dreck“ ist. Die Verkürzung derBezugsdauer des Arbeitslosengeldes für Ältere (z. T. zwi-schenzeitlich zurückgenommen), die Verschärfung derZumutbarkeitsregelungen und die Abschaffung der Arbeits-losenhilfe dienten diesem Ziel. Die Ergebnisse dieser Poli-tik sind entsprechend.

Metallerinnen und Metaller in Düsseldorf mobilisieren fürden Generationenvertrag

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Auch hierzu hat die IG Metall Alternativen. Die Zumutbar-keitsregelungen müssen vor Lohndumping schützen stattes zu befördern. Zudem müssen die Regelsätze drastischerhöht werden. Nach schon über zwei Jahre alten Berech-nungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes müsste derRegelsatz mindestens bei 420 Euro liegen.

In der Gesundheitspolitik betreibt die Bundesregierungebenfalls die falsche Politik: Zwei-Klassen-Medizin undWettbewerbsorientierung sind die Stichworte. Im Ergebniswerden immer höhere Zuzahlungen verlangt und der Leis -tungskatalog wird eingeschränkt.

Auch die neueste Gesundheitsreform ist für die Betroffenenhoch problematisch. Kommt der systematisch unterfinan-zierte Gesundheitsfonds, muss ein großer Teil der Versi-cherten Zusatzbeiträge zur Finanzierung der Krankenversi-cherung erbringen. Damit wird die Umverteilung von Untennach Oben weiter vorangetrieben. Gleichzeitig werden dieStrukturen der privaten Krankenversicherung immer stärkerin das gesetzliche Gesundheitssystem eingebettet. Auchhier wird die IG Metall konkrete Alternativen für eine solida-rische Gesundheitspolitik benennen. Es geht um Gesund-heitsversorgung auf hohem Niveau für die gesamte Bevöl-

kerung, finanziert zu angemessenen Preisen und aufge-bracht durch paritätisch erhobene Beiträge.

Die Vorstellungen der IG Metall sind klar: Wir wollen eineErneuerung des gesamten Sozialsystems. Eine Bürgerversi-cherung bei Gesundheit und Pflege, eine Erwerbstätigen-versicherung für die Alterssicherung und aktive statt akti-vierende Arbeitsmarktpolitik.

Offensichtlich ist allerdings, dass es nicht reicht, die besse-ren Konzepte zu haben. Man muss diese auch durchsetzen.Die Bundestagswahlen müssen hierfür genutzt werden. ImUmfeld von Wahlen herrscht eine politisierte Stimmung.Diese Stimmung werden wir aufgreifen, um unsere Konzep-te zur Debatte zu stellen und damit den Wahlkampf zubeeinflussen. Uns kommt es dabei auch darauf an, wie derzukünftige Bundestag zusammengesetzt ist und es gehtdarum, dass unsere Konzepte stärker in der Bevölkerungverankert werden. Es geht also um einen Meinungsum-schwung, den wir bewerkstelligen müssen. Unzufriedenheitmit der aktuellen Regierungspolitik ist da, doch die gesell-schaftliche Verankerung unserer Alternativen muss nochbesser werden. Wir haben also noch einiges zu tun!Axel Gerntke, Leiter des Ressorts Allgemeine Sozialpolitik

Aus dem Vorstand

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Trotz ausgesetztem Rentendämpfungsfaktor nur 1,1 % Rentenerhöhung

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Bezirk Nordrhein-Westfalen

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„Wir sind hier, wir sind laut, weil IHR uns die Rente klaut!“.Dieser Ruf soll den Politikern als unüberhörbares Signalgegen jedwede Abzockerei in den Ohren schallen.

Unter dem Motto „Schrei nach sozialer Gerechtigkeit!“demonstrierten am 20. Mai 2008 rund 700 Senioren inDüsseldorf gegen Altersarmut, Sozialabbau & Rentenklau.An dem Protest beteiligten sich auch starke Abordnungenaus umliegenden IGM-Seniorenkreisen. Dies war seit 2006die vierte Rentner-Protestaktion der IGM-Senioren Düssel-dorf/Neuss.

Beispielhaft war von Anfang an das Zusammenwirken mitden Ver.di-Senioren, die Mitarbeit der Sozialverbände VdKund SoVD, des Düsseldorfer Sozialforums und von Vertre-

tern der evangelischen Kirche. Die früheren Kundgebungenrichteten sich vornehmlich an die Adresse der Regierungs-parteien in Berlin, denen mit Fackeln und Kerzen „heimge-leuchtet“ wurde. Auf Stangen getragene Hemden machtendeutlich, dass die Politiker „ ... dabei den Menschen oft dasletzte Hemd rauben“. Diesmal galt es, aus aktuellem Anlassauch der Habgier von „Ackermännern & Postwinkels“ Gren-zen zu setzen.

Die engagierte Rede von IGM-Vorstandsmitglied Hans-Jür-gen Urban in diesem Jahr machte aber auch deutlich, dasswir das Bundestagswahljahr für verstärkten Protest gegenSozialabbau und Rente mit 67 und für verstärkten gesell-schaftlichen Druck auf alle Parteien nutzen müssen. Ludwig Pohlig

Schrei nach sozialer GerechtigkeitDüsseldorf/Neuss: Bereits zum vierten Mal organisieren Rentner ihren Protest

Öffentlicher Protest gegen drohende Altersarmut

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Bezirk Bayern

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Für Alt für Jung für AlleAugsburg: Enge Bande zwischen den Generationen

Die Senioren sind in Augsburg die größte Personengruppe.Die Besonderheit der AGA-Arbeit ist hier der Brückenschlagzwischen Alt und Jung. Mittlerweile gibt es keine Aktion derIG Metall-Jugend mehr, an der sich nicht auch Kolleginnenund Kollegen aus dem Seniorenausschuss beteiligen.

„Was die Jungen von den Alten und die Alten von den Jun-gen lernen können“: Unter diesem Motto kamen rund 90Jugendliche und Senioren zusammen. Themen waren Aus-bildungsplatzsuche, Ausbildungsqualität und die Sozialsys -teme früher und heute. Bemerkenswert ist, dass die The-men in Gruppen mit je zwei Jungen und zwei Alten vorberei-tet wurden.

Vielen Älteren war bis dahin nicht bekannt, wie schwer esJugendliche haben, einen Ausbildungsplatz zu erhalten.Neben den nackten Zahlen berichteten Jugendliche dar-über, wie sie 30 bis 40 Bewerbungen schrieben und was sieempfinden, wenn sie Absagen erhalten. Ältere zeigten auf,dass man früher zwar leichter eine Ausbildungsstellebekam, aber die Qualität nicht im Vordergrund stand. Manging einfach zu einem Meister vor Ort und fragte, ob er

einen „Lehrling“ einstellen würde und man lernte, indemman ihn oder die Gesellen bei der Arbeit unterstützte. Beiden Sozialsystemen wurde deutlich, dass der Generatio-nenvertrag nach wie vor aktuell und eines unserer höchstenGüter für die Solidarität zwischen Jung und Alt ist.

Aber auch das Wissen und die Erfahrung der älteren Kolle-gen gehen nicht verloren. Vor dem Ortsjugendausschussberichtete der Seniorenvorsitzende Hans-Detlef Lentzschüber den Bayernstreik 1954. Die Jungen konnten sich dieEindrücke und Erlebnisse von damals nur schwer vorstel-len. Um so reger wurde diskutiert, inwieweit heutige Tarif-runden mit damaligen vergleichbar sind.

Der Brückenschlag wurde auch deutlich bei einer Tarifkon-ferenz am 7. Juni 2008 mit Berthold Huber. Hier wurde imwahrsten Sinne des Wortes ein Band der Generationengeknüpft, das unsere „Alten“ an „die Jugend“ übergaben.Darauf stand: „Altersteilzeit für Alt für Jung für Alle“. BeideGruppen trugen T-Shirts mit diesem Logo. Zum Schlussspannte man mehrere Bänder, so dass ein Netz zwischenallen Beteiligten aus allen Generationen entstand. Matthias Jena

IG Metall organisiert das Band zwischen den Generationen

Die Aktiven der Augsburger IG Metall Jugend

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Bezirk Frankfurt

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Was bekommen Rentner wirklich?Metallerinnen und Metaller legen ihre Lage offen

Auf spektakuläre Weise haben Rentnerinnen und Rentnerauf einer öffentlichen Veranstaltung der VerwaltungsstelleFrankfurt a. M. offengelegt, wie „unwürdig“ die Rentener-höhung zum 1. Juli ist. Wir stellen sie vor und haben nocheinige Beispiele ergänzt. Für zukünftige Rentnerinnen undRentner wird die Lage auch nicht besser aussehen.

Waltraud Gensert, 61, verheiratet, beziehteine gesetzliche Rente von 581,81 Euro.Hinzu kommen 165,26 Euro Betriebsrente.Nach den Abzügen bleiben ihr 643,91 Euro,und das nach fast 31 Jahren Berufstätigkeitüberwiegend im Schichtbetrieb. Dreizusätzliche Jahre werden ihr für die Erzie-

hung ihrer beiden Kinder angerechnet. Waltraud Gensertlebt eingeschränkt. Seit acht Jahren schon leistet sie sichkeinen Urlaub mehr, Zeitungen hat sie abbestellt. „Ich fühlemich nicht arm, aber ich habe Sorgen. Kaufe ich mir malneue Kleidung, fällt der Friseurbesuch aus.“ Die Rentener-höhung um 6,40 Euro empfindet sie als „Ohrfeige“. Wal-traud Gensert ist auf die Rente ihres Mannes angewiesen.

Klaus Jung, 67, verheiratet, ist Rentner seit2003. Er hat 47 Arbeitsjahre hinter sich,davon 25 Jahre bei Hartmann & Braun inFrankfurt. Mit seinen 1197 Euro Nettorente(gesetzliche plus Betriebsrente) gilt erzwar nicht als arm, dennoch endet jederMonat für ihn mit einem Minus von 100

Euro. Ohne die Einkünfte seiner noch berufstätigen Fraukönnte der Sohn nicht studieren. Die Erhöhung von 1,1 %bringt für ihn 13,47 Euro mehr (brutto).

Dietmar Lehmann, 62, arbeitet bei BIT inSchwalbach. In drei Jahren kann er nach 52Arbeitsjahren abschlagsfrei in Rente gehen.Würde er dagegen dies bereits mit 63 Jah-ren machen, müsste er mit einem Abschlagvon 7,2 % rechnen und bekäme nur 1250Euro brutto Rente. Dagegen spricht seine

familiäre Situation: „Meine Frau ist ziemlich lange zu Hause

geblieben und hat sich der Erziehung unserer beiden Kindergewidmet, so dass wir auf meine Rente angewiesen sind.Das heißt: ich kann es mir nicht leis ten, nach fast 50 Arbeits-jahren mit 63 in Rente zu gehen.“

Iclal Sevimli, 63, Rentnerin seit 2005,muss 18 % Abschläge in Kauf nehmen,da sie mit 60 in Rente gegangen ist. Siehat für 33 Arbeits- bzw. Versicherungsjahreeine gesetzliche Rente von 646,59 Eurobrutto, netto gerade mal 579 Euro. Seit 1. Juli bekommt die Mutter zweier Kinder

7,10 Euro brutto mehr.

Manfred Laus, 72, hat 47 Versicherungs-jahre voll. Bis 1997 arbeitete er bei derAEG in Frankfurt als Maschinenbaukon-strukteur. Seine gesetzliche Rente ist seitRenteneintritt um 5,3 % gestiegen, wäh-rend sein altes Bruttogehalt laut den Tarif-tabellen der IGM in den letzten 10 Jahren

um 29,8 % gestiegen ist.

Manfred Steimle aus Ludwigsburg hat systematisch verfolgt,wie sich seine Sozialversicherungsrente seit 2003 veränderthat. Obwohl die Brutto-Rente von 1490 Euro (2003) auf 1515Euro (2008) stieg, sank der vergleichbare Nettobetrag um4,76 Euro, z. B. wegen höherer Beiträge zur Kranken- undPflegeversicherung. Im selben Zeitraum stieg der Index derVerbraucherpreisindex (Basis 2005=100%) um fast 11 Pro-zentpunkte.

Kolleginnen und Kollegen, die unverschuldet arbeitsloswurden und in deren Rentenbiografie mehrere Jahre ALG IIenthalten sein werden, müssen drastisch geringere Rentenerwarten, als in den hier aufgeführten Beispielen. Nebenvielem anderen spielt auch eine Rolle, dass 2006 dermonatliche Zahlbetrag der Bundesagentur für Arbeit fürALG II-Empfänger an die Rentenversicherung von 78 Euroum fast die Hälfte (!) auf 40 Euro gekürzt wurde.Thomas Krischer

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Bezirk Küste

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Erwerbslos heißt noch lange nicht wehrlos!Bremen: Was einer von uns alles mitmachte und wie er sich für andere einsetzt

Wenn Heinz Hüske Dienstagvormittags das IG Metall-Bürofür Erwerbslosenberatung öffnet, erwarten ihn bereits Kollegen im Flur. Regale voller Aktenordner füllen seinenRaum, und über das Internet hat er Zugang zu aktuellenrechtlichen Informationen für fachlich korrekte Beratung.An den Wänden hängen Kunstwerke, die er aus Metallteilenund Gebrauchsgegenständen selbst gefertigt hat.

Arbeitslosigkeit ist für Heinz Hüske kein Sachgebiet, das ersich theoretisch erarbeitet hat. Er kennt diese Lage auseigenem Erleben. Sein Leben ist gekennzeichnet vom „Aufund Ab“ der Entwicklung nach Ende der 1960er-Jahre. Nachfünf Jahren im Beruf und nach der Bundeswehrzeit absol-vierte der gelernte Technische Zeichner erfolgreich dieTechnikerschule. Anfang der 70er-Jahre konnte er durchWeiterbildung und Firmenwechsel sein Gehalt aufbessern.Dann mit einem Schlag die Entlassung, zwei Jahre Erwerbs-losigkeit, Umschulung, dann Leiharbeitsverhältnis undschließlich Tätigkeit im Flugzeugbau (Airbus). Die Airbus-Krise zu Beginn der 80er-Jahre machte ihn wieder erwerbs-los. Dann ABM-Tätigkeit in einer Behörde, ungerechteArbeitsverhältnisse, die zum Protest anregten, denn unbe-fristete Planstellen des Amtes waren in befristete ABM-Stel-len umgewidmet worden. So wird Heinz Hüske einer derAktiven, die beim DGB eine Arbeitsloseninitiative gründenund auch die „Bremer Arbeitslosen Zeitung“ (BAZ) entwickelnund herstellen.

Die IG Metall-Beratungsstelle für Erwerbslose gibt es seitdem 3. März 1993. In der IG Metall sitzt Heinz Hüske demArbeitskreis Arbeitslose vor und er ist gewählter Beisitzerim IG Metall-Ortsvorstand. Sein bewegtes beruflichesLeben kommentiert er so: „Es war teilweise hart! Doch dieheutige Generation hat einen viel größeren Anteil von Kolle-gen mit ähnlichen Biografien, etwa fünf Mal so viel.“

Von 1997 bis 2000 war er auch Erwerbslosenvertreter in derTarifkommission. Unter seinem damaligen Leiter Frank Teich-müller hatte der Bezirk Küste damit begonnen, für jede Tarif-kommission jeweils ein „Gastmandat“ für Erwerbslose zubesetzen. Seine Rolle dort sah er so: Als es noch kein ALG IIgab, kamen die Ergebnisse der Tariferhöhungen mittelbarim Folgejahr auch bei den Erwerbslosen an. Die Diskussionum die Tarifforderung traf deshalb auch bei den Erwerbslo-senvertretern auf starkes Interesse. Sie nahmen ihr Rede-recht wahr und wiesen auf diese Zusammenhänge hin. DenSpaltungsversuchen der Arbeitgeber mit den Argumenten„Die Gewerkschaften vertreten nur die Interessen derBeschäftigten“ und „Hohe Tarifforderungen erhöhen dieArbeitslosigkeit“ konnte somit erfolgreich entgegen gewirktwerden. Für Heinz Hüske war seine Mitarbeit in der Tarif-kommission eine positive Zeit mit viel „offener Diskussionzwischen Beschäftigten und Erwerbslosen“. Thomas Krischer

Hamburg: Ehrenamtliche steuern Bezirksarbeit Schritt für Schritt haben sich in den letzten Jahren auch imaußerbetrieblichen Bereich des Bezirks Küste neue Betreu-ungsstrukturen entwickelt und stabilisiert. Wohngebiets -arbeit, AGA- und Seniorenausschüsse sowie Erwerbslosen-arbeitskreise sind fester Bestandteil vieler Verwaltungs -stellen.

Das 2005 gebildete Leitungsteam für die AGA-Arbeit imBezirk führt jährlich ein Wochenseminar zum Erfahrungs-austausch durch, um sicherzustellen, dass in möglichstallen Verwaltungsstellen Betreuungsstrukturen wirkungs-voll arbeiten.

Bremer Metallerinnen und Metaller bei Aktion zum Weltspartag

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Bezirk Küste

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Zusätzlich hat unsere Bezirksleiterin Jutta Blankau 2007 zurVerstärkung der hauptamtlichen Kapazität für den AGA-Bereich eine ehrenamtliche Steuerungsgruppe eingesetzt.Die Kollegen Bodo Apenburg, Johannes Müllner und PeterSchwertfeger haben die Aufgabe, in Abstimmung mit demKollegen Heino Bade und der Kollegin Susanne Hitzler dieAGA-Aktivitäten im Bezirk zu planen und zu koordinieren.

Dabei erweist sich der direkte Kontakt zu den Bevoll-mächtigten als äußerst hilfreich. Das hat auch eine Fra-gebogen-Aktion im Jahr 2007 gezeigt, bei der alle Orts-vorstände Auskunft über die AGA-Aktivitäten gaben. Das Ergebnis ist eine wertvolle Grundlage für die weitereArbeit. Johannes Müllner

Bodo Apenburg und Peter Schwertfeger von der AGA-Steuerungsgruppe mit Jutta Blankau, der einzigen Bezirksleiterin der IG Metall

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Sozialpolitik war auf dem 21. Gewerkschaftstag in Leipzigein Problemfeld, das mehrfach und lang und heiß diskutiertwurde. Dazu lagen mehr als 70 Anträge aus den Verwal-tungsstellen vor. Die Themen reichten von „Sozialstaat undSozialpolitik“, „Gegen Rente mit 67“, „Alterssicherung“,„Nachhaltigkeitsfaktor“ bis „Altersteilzeit“. Den Bereichder Außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit betreffend gabes viele Anträge und Wortbeiträge auch im Zusammenhangmit der sozialpolitischen Entschließung (E4).

Zur Sozialpolitik im weitesten Sinne meldeten sich etlicheDiskussionsredner zu Wort und beteiligten sich engagiertan der Debatte. Die Frage der Rentenproblematik wurdeschon ziemlich am Anfang angesprochen, als es noch umGesellschaftspolitik im Allgemeinen und um allgemeineGewerkschaftspolitik ging. Einige Anträge mahnten an,dass weitere Proteste gegen den Sozialabbau notwendigseien. Die „Rente mit 67“ wurde kritisiert und die IG Metallzu weiteren Aktionen in der Öffentlichkeit aufgefordert.

In der Entschließung E 4 zielt eine grundlegende Forderungnach deutlichem Abbau von Arbeitslosigkeit und für einennachhaltigen Aufbau von sozialversicherungspflichtigenArbeitsplätzen. In E 4 wie insgesamt bezieht die IG Metalleindeutig Position für eine Weiterentwicklung des Sozial-staates und gegen die Versuche, diesen zu einem „Wettbe-werbstaat“ umzubauen.

Eine entscheidende Frage dabei ist die finanzielle Stabili-sierung der sozialen Sicherungssysteme, die folgendesbeinhalten muss: paritätische Finanzierung, Einbeziehungaller Personengruppen und Einkommensarten zuzüglichsolidarischer Finanzierung des Staates von gesellschaftlichnotwendigen Leistungen.

Weitere heftig diskutierte Themen waren die Positionenund Forderungen der IG Metall zur Arbeitsmarktpolitik undzur Alterssicherung. Dazu wurde als notwendig benannt:Verlängerung der Bezugsdauer des ALG I für ältere Arbeits-lose; „armutsfestes“ ALG II, damit Teilhabe am gesell-schaftlichen Leben ermöglicht wird. Und letztlich eine deut-liche Erhöhung des Regelsatzes.

Bei der Debatte um Alterssicherung war die Ablehnungder „Rente mit 67“ erneut ein zentraler Punkt. Fortent-wicklung der Rentenversicherung zur Erwerbstätigenver -sicherung und Lebensstandardsicherung wurden als wich-tige Ziele genannt. Gegen „Zwangsrente“ mit Abschlägenfür langjährige Erwerbslose und für Mindestdynamisie-rung der gesetzlichen Altersrente und für Beibehaltungflexibler Rentenzugänge (Altersteilzeit) auch in Zukunftsprach sich eine deutliche Mehrheit der Delegierten desGewerkschaftstages aus; ebenso für die Überwindung der unterschiedlichen Rentenansprüche in den alten undneuen Bundesländern.

In der Entschließung zur Organisations- und Mitgliederent-wicklung und Organisationspolitik (E6) wurde selbstver-ständlich auch das Arbeitsfeld der außerbetrieblichenGewerkschaftsarbeit angesprochen und diskutiert. Hierzulagen Anträge aus Verwaltungsstellen vor. Die Themenwaren, um nur einige zentrale zu nennen, Seniorenpolitik,„metallzeitung“ und AGA, bis hin zur Forderung nach eigen-ständigen Konferenzen für Senioren und Erwerbslose, dieallerdings vom Gewerkschaftstag klar abgelehnt wurden.

Der Antrag der VS Bochum, vor jedem Gewerkschaftstageine bundesweite Tagung zur außerbetrieblichen Gewerk-schaftsarbeit durchzuführen wurde als Material an den Vor-stand überwiesen. Die geforderte Durchführung eines ein-

Unsere Themen auf dem GewerkschaftstagEin Überblick über die zentralen Fragen und den Umgang mit AGA-Anträgen

AGA auf dem Gewerkschaftstag

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Am AGA-Stand (v.l.n.r.): Angelika und Dietrich Berner, Thomas Krischer, Uwe Tarnow, Kirsten Rölke

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maligen bundesweiten Aktiventreffens der IG Metall-Erwerbslosengruppen fand keine Mehrheit bei den Dele-gierten.

Insgesamt zeigten jedoch sowohl die AGA betreffendenAnträge als auch die Diskussion, dass die Bedeutung deraußerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit in der IG Metall vorOrt durchaus bewusst ist.

Satzung und Richtlinie für Personengruppenarbeit im Einklang?Zur Satzung gab es eine Reihe von Anträgen aus demBereich der Außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit, dieteilweise eine verbindliche Festschreibung von Beteili-gungs- und Vertretungsrechten für Personengruppen inGremien forderten. Diese Anträge wurden überwiegendabgelehnt oder dem Vorstand als Material (zum BeispielAntragsrecht Ausschüsse) zugewiesen. Keine Zustimmungfanden auch Anträge zur Änderung des Mitgliedsbeitragesfür Erwerbslose.

In den vergangenen Jahren wurde von Akteuren der Außer-betrieblichen Gewerkschaftsarbeit bei verschiedenenAnlässen immer wieder die Frage nach dem Recht des AGA-Ausschusses auf Vorstandebene gestellt, Anträge an den

Gewerkschaftstag zu richten. Hierzu wurde der Vorrang derSatzung gegenüber einer später gefassten Richtlinie fürPersonengruppenarbeit festgestellt: Entscheidend bleibtsomit die Beschlusslage des OE-Gewerkschaftstages 1998,die besagt, dass nur der Frauen- und der Jugendausschussbeim Vorstand ein direktes Antragsrecht an den Gewerk-schaftstag haben.

Öffentlichkeitsarbeit für AGA in Leipzig ein Erfolg! Der Infostand des Ressorts für „Außerbetriebliche Gewerk-schaftsarbeit“ war Anlaufpunkt für zahlreiche (Tageskarten-)Gäste aus den Verwaltungsstellen. Unter dem Standmotto„Ehrenamtliche Mitgliederarbeit“ wurden positive örtlicheBeispiele dargestellt und für Nachahmung geworben.

Ein Spiel, bei welchem die menschlichen Sinne (wie derTastsinn) eingesetzt und gleichzeitig deren Anzahl erratenwerden sollte, war ein großer Erfolg und machte den Standattraktiv. Aus über 300 Teilnehmerkarten wurde schließlichder Gewinner ermittelt. Björn Neerfeld aus Wuppertal freutesich über den gewonnenen iPod. In einer E-Mail bedankteer sich mit diesen Worten:

Liebes AGA-Team der IG Metall,

zum ersten mal im meinem Leben habe ich etwas gewonnen! Welche Überraschung!

Meine Töchter sind von eurem iPod begeistert und habendirekt Ansprüche angemeldet, aber ich werde ihn selbstbeim Joggen gebrauchen können. Ich danke euch allen vielmals und wünsche euch für2008 Gesundheit und eine erfolgreiche außerbetrieb -liche Gewerkschaftsarbeit.

Liebe Grüße aus Wuppertal,Björn Neerfeld

AGA auf dem Gewerkschaftstag

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Engagement macht stark – Motto des AGA-Standes und derPräsentation

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Das ehrenamtliche Engagement macht auch nicht vor demAGA-Report halt! Am 27. Februar 2008 traf sich in der Vor-standsverwaltung zum ersten Mal eine Runde von Frauenund Männern, die von den Bezirken als Redaktionsmitglie-der für den AGA-Report benannt worden sind. Unter der Leitung des AGA-Referenten Thomas Krischer erarbeitetensie das Konzept für den Report, der künftig ein Mal im Jahrerscheinen soll.

Zum Einstieg erläuterte die Redaktionsleiterin der „metallzei-tung“, Susanne Rohmund, was bei der Erarbeitung einesMagazins zu beachten ist: Wichtig ist, dass eine Zeitschrift

eine „Marke“ ist. Das heißt, sie muss optisch so gestaltetsein, dass sie schon auf den ersten Blick wiedererkannt wer-den kann. In diesem Sinne schließt dieser AGA-Report 2008an die bisherigen AGA-Publikationen wie auch die Dokumen-tation zur ersten AGA-Bundeskonferenz an. Weiter erläuterteSusanne Rohmund, wie man Themen sucht und findet, wie

man diese in Schwerpunkte bündelt und was beim „Layout“(das ist die grafische Gestaltung) und bei der Illustration mitFotos oder Schaubildern bedacht werden sollte.

Die weiteren Stunden füllten eine engagierte Diskussion zurThemenfindung und zur Organisation der Arbeit. Und esgeschah, was verabredet worden war: Die ehrenamtlichenRedakteure sorgten dafür, dass bis zu einer bestimmten FristTexte aus ihren Bereichen geliefert wurden, wobei auch dieUnterstützung der AGA-Vorstandsreferenten Thomas Krischerund Rolf Nutzenberger gerne in Anspruch genommen wurde.Diese Texte sind dann von dem Journalisten Wolf Gunter

Brügmann noch mal professio-nell überarbeitet („redigiert“)und für den Druck eingerichtetworden.

Auf einer zweiten Redaktionssit-zung Anfang September habendie ehrenamtlichen Redakteureden Entwurf des AGA-Reportsbegutachtet, noch einmal durch-diskutiert und schließlich fürden Druck freigegeben.

Die Redaktionsmitglieder sind • Werner Altmann

(VS Freiburg, Bezirk Baden-Württemberg)

• Ludwig Pohlig (VS Bochum, Bezirk Nord-rhein-Westfalen)

• Siegfried Paetzold, (VS Mannheim, Bezirk Baden-Württemberg)

• Heinz Jewski (VS Hannover, Bezirk Niedersachsen)• Peter Schwertfeger (VS Neumünster, Bezirk Küste)• Angelika Berner

(VS Zwickau, Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen)• Leo Chochola (VS Landshut, Bezirk Bayern) konnte nicht

anwesend sein.

Der AGA-Report 2008 – ein neues KonzeptEin gemeinschaftliches Produkt von ehrenamtlichen Redakteuren aus den Bezirken

Aus der AGA-Redaktion

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Von links: Peter Schwertfeger, Heinz Jewski, Angelika Berner, Ludwig Pohlig, SiegfriedPaetzold, Gisela Pieper, Wolf Gunter Brügmann, Susanne Rohmund, Thomas Krischer, Werner Altmann

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Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

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Zu lebenshungrig, um nichts zu tunBraunschweig: Zehn Jahre Kreativ-Club der IG Metall-Senioren

„Zu jung, um alt zu sein. Zu lebenshungrig, um nichts zutun. – Lasst uns gemeinsam weiter arbeiten an den Zielender IG Metall.“ So lautet der Leitspruch des „Kreativclubs“von IG Metall-Senioren in Braunschweig, der im Juni sein10-jähriges Bestehen feiern konnte.

Die „Kreativen“ gestalten Unterricht in Schulen und Berufs-schulen, um Jugendliche für die Gewerkschaft zu gewinnen.Sie unternehmen gemeinsame Urlaubsreisen, besichtigenBetriebe, bieten Vorträge und Diskussionen, oder sind beiWarnstreiks, Demonstrationen und Kundgebungen dabei.

Entstanden ist der Kreativclub so: In einem Projekt zur„neuen Ehrenamtlichkeit“ wurden gut 500 Metallerinnenund Metaller befragt, ob sie Interesse an gewerkschaftli-cher Arbeit nach der Erwerbsphase hätten. Aus dem Rück-lauf von fast 75 % der Fragebogen ließ sich herauslesen,dass vielen die durchaus gut laufende traditionelle Senio-renarbeit nicht ausreichte. Sie wollten nicht „betreut“ wer-den, sondern sich vielmehr selbst engagieren, ihr Wissenund ihre Erfahrung einbringen. Die IG Metall lud also zuzwei Seminaren über die Möglichkeiten zur Beteiligung ein.Schon während des ersten Seminars wurde die Idee desKreativclubs geboren. Gründungsdatum war der 19. Juni1998. In fünf Projektgruppen mit je zwei Sprechern bearbei-

tete der Club Themen, dieer in ein Jahresprogrammbündelte: Vorbereitung aufden Ruhestand, Freizeitakti-vitäten, Öffentlichkeitsar-beit, politische Vorträgeund Soziales. Das schonlänger bestehende Bera-tungs- und Betreuungsteamwurde in den Club inte-griert. Nach wie vor gibt esauch noch einen Senioren-arbeitskreis. Die „Kreati-ven“ nennen dessen Mit-glieder „die Alt-Senioren“.

Bei der Feier zum 10-jährigen Bestehen würdigte der ErsteBevollmächtigte Detlef Kunkel: „Vieles von dem, was dieKreativen angepackt und erfolgreich durchgeführt haben,wäre ohne die ehrenamtliche Beteiligung nicht möglichgewesen. Mit ihrer Arbeit tragen sie zum Halten von älterenMitgliedern in der IG Metall in nicht unerheblichem Maßbei.“ Kunkel äußerte den Wunsch, dass der Kreativclub sei-ne Arbeit noch weiter ausbaut und sagte Unterstützung zu.(www.kreativclub.igm-bs.de)Rolf Nutzenberger

1. BV der IG Metall Braun-schweig: Detlef Kunkel

Dokumentation der zahlreichen Aktivitäten des „Kreativ-clubs“ stößt auf großes Interesse

Ein „Gläschen“ zur Feier des 10-jährigen Jubiläums gehörtauch dazu

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Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

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Wichtig ist auch, selbst noch zu lernenHannover: Ein breit gefächertes Programm macht vielseitige Beteiligung möglich

„Immer am Ball in der IG Metall“. Mit diesem Slogan wer-ben Seniorinnen und Senioren in Hannover für eine Beteili-gung aller Kolleginnen und Kollegen im Rentenalter an derIG Metall-Arbeit.

Bereits im Herbst 2005 hat sich der Seniorenkreis in einemSeminar in Beverungen mit der Organisation, Gestaltungund Weiterentwicklung der Arbeit befasst. Das daraus ent-wickelte Programm wurde mit dem Ortsvorstand abge-stimmt. Es umfasst Wohnbereichsarbeit mittels Infos, Veran-staltungen, Diskussionsrunden, Busfahrten, Wanderungenund Kultur, Bildungsarbeit, Mitgliederwerbung, insbesonde-re „Nachwuchsgewinnung“ im Seniorenbereich, Rückhol -management sowie eine Gesprächsbrücke zwischen Jugendund Seniorinnen und Senioren. Und und und ...

Wichtig ist die eigene Qualifizierung für dieses anspruchs -volle Programm. So wurde erst im Mai 2008 eine einwöchigeArbeitstagung mit 25 Seniorinnen und Senioren zum Thema„Rückholmanagement“ in der Heimvolkshochschule Hustedt

durchgeführt, in deralle Teilnehmerinnenund Teilnehmer eine„Argumentenwaage“erstellten. DieseArgumentenwaagedient als hilfreicheGrundlage für Dis-kussionen undStreit gespräche.Für die „Nach-wuchsgewinnung“wird eine Informa-tionsmappeerstellt, dieBetriebsräte undVertrauensleuteden in Rentegehenden Kolle-ginnen und Kollegen über- rei chen.

Die Balance zwischen gewerkschaftlicher Arbeit und Frei-zeitgestaltung macht die Arbeit des Seniorinnen- undSeniorenkreises Hannover besonders attraktiv.

Stundenlang am Telefon„Metaller helfen Metallern“. Unter dieser Parole rufen dieRentner Günther Kleine und Gregor Meier ehrenamtlich seitMai 2007 jeden Mittwoch von 9 bis 16 Uhr aus der Verwal-tungsstelle Hannover erwerbslose Mitglieder an. Ihr Ange-bot reicht von Internetrecherche freier Stellen und Bewer-bungstraining über Weiterleitung von Bewerbungen anBetriebsräte und Personalabteilungen bis zur persönlichenUnterstützung bei Bewerbungsgesprächen.

Sie konnten schon etlichen Kolleginnen und Kollegen hel-fen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Bereits in denersten zehn Wochen ihrer Tätigkeit hatten sie bereits 300Telefonnummern erwerbsloser Kolleginnen und Kollegenangewählt, 200 Datensätze aktualisiert und „bereinigt“, 20erwerbslose Kolleginnen und Kollegen persönlich beratenund auf vielen Veranstaltungen bei Betriebsräten um Mitar-beit beim Aufbau eines Kommunikationsnetzes geworben. Heinz Jewski, Pia Pachauer

Wenn sie gefordert sind, sind die SeniorInnen dabei, wiehier am 1. Mai

Ein attraktives Programm hilft bei

„Nachwuchsgewinnung“

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Bezirk Baden-Württemberg

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Wir lassen die Menschen nicht alleinHeidelberg: Die Beratungsstelle Arbeitslosigkeit vermittelt auch neue Jobs

Seit April 2007 betreibt die IG Metall in Heidelberg inKooperation mit der Transfergesellschaft „Mypegasus“ einProjekt zur Beratung und Vermittlung arbeitsloser Kollegin-nen und Kollegen.

Entstanden ist die Idee aus unseren Rückholgesprächen undder Standortschließung der Ernst Schmitthelm GmbH 2007,einst der Rolls Royce unter den Federnherstellern. Seit 1994kämpften die Schmitthelmer um ihre 470 Arbeitsplätze.Nach zweimaligem Verkauf erstreikten sie sich 2005 einenSozialplan und der Betriebsrat konnte sie auf neue Arbeits-plätze vermitteln. Auf Grund der Erkenntnis, dass wir dieMenschen in ihrer schwierigs ten Lebenssituation, Kündi-gung, Arbeitslosigkeit, Krankheit nicht allein lassen können,entstand die „Beratungsstelle Arbeitslosigkeit“ in Koopera-tion mit „Mypegasus“. Wir betreuen Kolleginnen und Kolle-gen in ALG I und Hartz IV. Laut Armutsbericht gelten 11.600Menschen in Heidelberg als arm. Darunter sind auch Kolle-ginnen und Kollegen von uns.

Das Projekt umfasst den Neckar-Odenwald-Kreis und dieMetropolregion Rhein-Neckar. Es baut vorrangig auf direkteKontakte zu Unternehmen, zu Personalabteilungen ebensowie zu Betriebs- und Personalräten. So haben wir einenguten Überblick über den jeweiligenPersonalbedarf.

Seit April 2007 waren bei uns 206Männer und Frauen in der Vermitt-lung. Von diesen haben wir 121erfolgreich vermittelt, 24 als neueMitglieder in die IGM aufgenommenund gut ein Drittel gehalten. Hilfebieten wir auch bei besonderen Pro-blemen und vermitteln an andereStellen wie Drogenberatung, Schuld-nerberatung, usw. Unser IG Metall-Büro ist von 9 bis 22 Uhrgeöffnet und gut mit öffentlichenVerkehrsmitteln erreichbar. Zudembieten wir Kinderbetreuung an.

Deutlich wurde uns aber auch, dass diese kapitalistischeGesellschaft die Menschen aussondert, die entweder alt,behindert oder zu gering qualifiziert sind. Wir haben nurneun Kolleginnen und Kollegen aus Hartz IV heraus vermit-telt, nur drei aus Leiharbeitsfirmen in „normale“ Arbeitsver-hältnisse. Von den Fachkräften über 50 konnten wir nur 16vermitteln, 25 sind noch unvermittelt (die Mehrzahl Mitte50). Von den acht, die keine Qualifizierung haben, sindnoch alle arbeitslos. Von fünf, die sich selbstständig mach-ten, weil sie keine Chance mehr sahen, sind vier über 50,einer 49. 15 sehen auf Grund von Behinderung/Krankheitoder Alter (über 57) nur die Möglichkeit, über ALG II in die„Armuts“-Rente zu kommen.

Deshalb arbeiten wir, die „Gewerkschaftliche Kooperative“,seit Juni 2008 mit der christlichen Emmaus-Gemeinschaft ineinem eigenständigen Verein zusammen, der einen altenBahnhof als Treff hat. Hier bieten wir einfache Arbeitsmöglich-keiten (im Rahmen von 100 Euro) und Politik und Kultur an. So ist es auch möglich geworden, dass an einem Seminarüber die Geschichte der Arbeiterbewegung sowohl die Kolle-gin, der Kollege mit Hartz IV als auch die Kollegin/der Kollegevon SAP teilnehmen. Thomas Wenzel

Belegschaft der Ernst Schmitthelm GmbH Heidelberg beim Kampf um Standorterhalt

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Bezirk Baden-Württemberg

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Die meisten Probleme gibt es beim ALG IIFreiburg: Ein ehrenamtlicher Sozialberater gibt Auskunft über seine Arbeit

Die Betreuung und Beratung ihrer Mitglieder in arbeits- undsozialrechtlichen Fragen gehört zu den Kernaufgaben der IG Metall. In einigen Verwaltungsstellen haben ehrenamtli-che Mitarbeiter die Beratung in sozialrechtlichen Fragenübernommen. AGA-Report sprach mit dem in Freiburg täti-gen Kollegen Werner Altmann.

Werner, wie bist Du zu dieser Aufgabe gekommen?Als Langzeitarbeitsloser nahm ich 1996/97 an einer Maß-nahme des Arbeitsamtes teil, die in der Hauptsache auseinem sechsmonatigen Praktikum bei einem möglichenArbeitgeber bestehen sollte. Da ich einen solchen Platznicht fand, bewarb ich mich bei der IG Metall. Mit der Vor-gabe, dass ich die Sekretäre durch Beratung arbeitsloserMitglieder entlaste, wurde ich genommen. Durch Weiter-bildung für Hauptamtliche und Erfahrungsaustauschkonnte ich bald den Ansprüchen genügen. Da ich nachdem Praktikum keinen Jobfand, mache ich dasheute immer nochund, wie es aus-sieht, noch min-destens bis zurRente.

Um welche Themen geht es hauptsächlich?Die meisten Fragen und Probleme kommen aus dem BereichSGB II, also ALG II. Hier geht es vor allem um Bescheide mitfehlerhafter Berechnung, unsinnige Vereinbarungen zur Ein-gliederung, zweifelhafte Arbeitsgelegenheiten, Aufforderungenzur Senkung der Wohnkosten, Verdacht eheähnlicher Gemein-schaften usw. ALG I ist nach Einführung von ALG II in den Hin-tergrund gerückt, auch wenn es immer wieder Ungereimthei-ten gibt, hauptsächlich bei Sperrzeiten. Eines der größtenProbleme überhaupt ist die mangelnde Qualifikation der Sach-bearbeiter in den Behörden, vor allem im Bereich des SGB II.

Wie läuft eine Beratung in etwa ab?Im Normalfall ruft eine Kollegin/ein Kollege an. Wenn eskeine Fristensache ist, wird ein Termin auf den monatli-chen Beratungstag gelegt, sonst ein Termin in Absprachemit mir so kurzfristig wie möglich. Anhand der Unterla-

gen, des mündlichen Berichts unddurch Nachfragen bemühe ich

mich, mir ein Gesamtbild zumachen. Je umfassender ich

mit allen Zusammenhän-gen vertraut bin,

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Bezirk Baden-Württemberg

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um so besser kann ich Rat geben. Auch wenn es zu unse-ren Aufgaben gehört, vieles für und im Namen der Ratsu-chenden zu erledigen, bemühe ich mich immer, den Kolle-gen/die Kollegin zu motivieren, die ersten Schritte – wieetwa einen Widerspruch zu schreiben – selbst zu machen.Häufig genügen ein paar Tipps, häufig ist jedoch formellerWiderspruch gegen eine Behörde oder Klage vor demSozialgericht notwendig. Bei Klagen kommt immer dieDGB-Rechtschutz GmbH mit ins Spiel. Aber auch hierfürist eine gründliche Vorbereitung in Zusammenarbeit mitdem Kollegen/der Kollegin wichtig. Hin und wieder geheich als Beistand mit zur Behörde, vor allem bei sprachli-chen Problemen.

Bekommst du Rückmeldungen über den Erfolg Deiner Beratung?Nur vereinzelt. Meistens war das, was ich geraten habe,erfolgreich. Waren Ratschläge nicht erfolgreich, erfahre ichdas weniger. Das bedauere ich, da gerade solche Rückmel-dungen zur Verbesserung meiner Arbeit beitragen können.

Was wünschst Du Dir für deine weitere Tätigkeit?Zuerst, dass mehr Kolleginnen und Kollegen mein Angebotannehmen. Wir haben in Freiburg etwa 1.000 erwerbsloseMitglieder, von denen höchstens 15 % in der Beratungwaren. Ich muss befürchten, dass viele – wohl meist unwis-sentlich – auf Rechtsansprüche verzichten. Und dann wün-sche ich mir von den Mitgliedern, die nicht von Arbeitslo-sigkeit betroffen sind, mehr Unterstützung für die Belangeder Bezieher von ALG I und ALG II.

Zur Person:Werner Altmann, 59, ist seit April 1966 Mitglied der IG Metallund ehrenamtlich auch in der Sozialberatung bei der FRIGA,einer freien Beratungsstelle in Freiburg, tätig. Daneben ister bei Radio Dreyeckland-Arbeitswelt radio aktiv. In der IG Metall ist er Delegierter in der VWSt Freiburg.Außerdem vertritt er die IG Metall im Vorstand der DGB-Region Südbaden-Hochrhein und als Delegierter beimInterregionalen Gewerkschaftsrat für das Dreiländereck.

Wir müssen auf die Jungen zugehen!Zwischenruf eines engagierten Rentners aus Mannheim

In den letzten 15 Jahren haben das Kapital und seine Lobby-Organisationen die Oberhandgewonnen. Wir haben heute einen Industrie-Feudalismus. Diese Entwicklung ist von denRegierungen bewusst oder unbewusst gefördert worden. Die Wirtschaftslobby hat es ver-standen, übergroßen Einfluss auf Gesellschafts-, und Sozialpolitik zu nehmen. Wir Gewerk-schafter haben bislang nicht genügend Druck entwickelt, um den Umbau der Gesellschaft inunserem Sinne zu gestalten. Zur negativen Entwicklung gehört auch, dass versucht wird, „Alt gegen Jung“ bzw „Junggegen Alt“ auszuspielen. Dagegen müssen wir Seniorinnen und Senioren uns gemeinsam mit den Beschäftigten und denjungen Menschen zur Wehr setzen. Wir Seniorinnen und Senioren müssen uns dazu durchringen, auf junge Kolleginnenund Kollegen zuzugehen. Es muss unser Anliegen sein, Gemeinsamkeiten mit allen Altersgruppen herzustellen. Diesbeginnt in der Schule. Wir können aus unseren Erfahrungen in der Arbeit und in der Gewerkschaft berichten und soGewerkschaften für Kinder und Jugendliche interessant machen. So können sie begreifen, dass unser aller heutiges undihr zukünftiges Leben auf lange kämpferische Aktivitäten der Älteren in den Gewerkschaften zurückzuführen sind. Gute Ansätze dafür gibt es mit dem DGB-Projekt „Ready-Steady-Go“ (Auf die Plätze, fertig, los!) oder mit dem IGM-Projekt „Schule und Arbeitswelt“.

Siegfried Paetzold

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Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen

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„Hier meldet sich deine Gewerkschaft – die IG Metall“Zwickau: Ein erfolgreiches Beispiel für Mitgliederbindung durch AGA-Mitgliederarbeit

„Wie können wir ehrenamtlichen Aktiven der AGA unsere IG Metall in Zwickau bei der Betreuung der Mitgliederunterstützen?“ Das war die Frage, die unser B-Team (Bera-tungs- und Betreuungsteam) im Oktober 2007 diskutierte.Wir erarbeiteten das Projekt „Hier meldet sich deineGewerkschaft – die IG Metall“.

Die Projektidee bezog sich auf langjährige Mitglieder im Altervon 65 Jahren, die weiter arbeitslos gemeldet waren, obwohlsie das Rentenalter erreicht hatten. Es handelte sich dabeium die so genannten Mitglieder mit „unlogischen Beiträgen“.Bisher wurden diese angeschrieben, über ihre Leistungeninformiert und darauf hingewiesen, dass sie nun als Rentnergelten. Ihr Einkommen wurde geschätzt (IGM-Satzung § 5)und ihr Beitrag auf 0,5 Prozent ihrer Bruttorente angepasst.Viele Mitglieder reagierten verärgert. „Nun erhöht auch nochdie IG Metall die Mitgliedsbeiträge“, war oft zu hören. Aus-tritte waren vorprogrammiert.

Projektinhalt und Ziel war die Mitgliederarbeit durch ein Tele-fongespräch vor dem Mitgliederbrief. Dabei standen die Auf-klärung über die verschiedenen Leistungen der IG Metall und

die Statusabfrage im Mittelpunkt der Telefonate. Auf die sat-zungsgemäße Beitragszahlung sollte hingewiesen werden.Aber auch Informationen über die gewerkschaftliche Senio-renbetreuung und Seniorenpolitik sowie Standpunkte zurRentenpolitik gehörten dazu. Die Unterstützung erwerbsloserMitglieder und die Möglichkeiten der Mitgliederbeteiligung

in der außerbetrieblichen Gewerkschafts-arbeit wurden angesprochen. Auf Proble-me der Mitglieder sollte sofort reagiertund Unterstützung zugesichert werden.Wir wollten erreichen, dass diese Mitglie-der mehr von ihrer Gewerkschaft hörenund uns erhalten bleiben.

Arbeitsschritte und Methoden, die sichbewährt haben, waren die gemeinsameErarbeitung der Gesprächsinhalte für dieTelefonate. Auch die Mitgliederbriefe (ins-gesamt fünf Muster für verschiedene Fäl-le), die verschickt wurden, entstanden so.Ein Zeitplan für fünf Monate wurdeerstellt. Wie erfolgreich telefoniert wird,erprobten wir am 10. Dezember 2007 imBeisein der Projektgruppe. Unser Rent-nerkollege S. aus Schneeberg meldetesich kurz danach und passte seinen Mit-gliedsbeitrag an. Das hat uns stimuliert.

12 Mitglieder des B-Teams riefen 103 Seniorinnen und Senio-ren an. Eine Mitarbeiterin der VS Zwickau übernahm dieDatenpflege und unterstützte uns. Wichtig war die Verabre-dung, dass nach den ersten Ergebnissen über das weitereVorgehen beraten und entschieden wird. Geklärt wurdeauch die Abrechnung der Telefongebühren mit Einzelnach-weis.

Welche Ergebnisse haben wir erreicht: „Hier meldet sich deine Gewerkschaft – die IG Metall“. DieseBegrüßung am Telefon kam gut an. Freundlich, überraschtund gesprächsbereit, reagierten die meisten. Sie bedanktensich für geleisteten Rechtsschutz und die Jubilarehrung. Auchdie neue „metall-Zeitung“ war ein Thema. Großer Informa -tionsbedarf bestand bei den Leistungen der IG Metall. Aber

Gelernt, den richtigen Ton zu treffen (beim Telefonieren mit Mitgliedern)

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Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen

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auch über ihre Sorgen berichteten die Mitglieder. So klagtenviele über ihre materiellen Probleme und die geringe Rente.Mancher stellte dabei seine weitere Mitgliedschaft in Frage.Unterstützung wurde gewährt bei Fragen zur Mitgliedsdauer,Überprüfungsanträge zur Rente, Ablehnung von Kuren,Ablehnung eines Schwerbehinderten -Ausweises „G“.

Die Mitglieder der Projektgruppe trafen sich vier Mal zurAuswertung und Fortschreibung des Projektes. Von den 103 erreichten Mitgliedern blieben 74 (71,84 %) weiter inder IG Metall und zahlen künftig ihren Rentnerbeitrag, 29 Mitglieder (28,16 %) erklärten ihren Austritt. Etwa einDrittel meldete sich nach dem ersten Telefongespräch undder Übersendung der Mitgliederpost (persönliches Anschrei-ben, Leistungsblatt, IGM-Kalender, AGA-Flyer, Änderungs-mittlung). Für die anderen waren weitere Kontakte, telefo-nisch und schriftlich, notwendig. Wir brauchten etwasGeduld. Manches Mitglied war schlecht zu erreichen undmanches überlegte länger.

Zusammenfassung:Mit dem Projekt sollte ausprobiert werden, ob persönlicheMitgliederkontakte für die Mitgliederhaltearbeit sinnvollsind, welche Methoden sich für die Ansprache eignen undwelche Intensität notwendig ist. Wir können einschätzen,dass das Projekt „Hier meldet sich deine Gewerkschaft –die IG Metall“ eine Form der Mitgliederbetreuung darstellt.Es ist in gestraffter Form (denkbar sind ein Anruf und einMitgliederbrief) geeignet für den persönlichen Kontakt imRahmen der Mitgliederbetreuung. Die Meinungen der Mit-glieder können erfragt und das Gespräch geführt werden.Die Unterstützung der Mitglieder und die Aktualisierungder Mitgliederdaten sind schneller möglich. Es konnte ein-deutig geklärt werden, dass die IG Metall keine Beiträge fürRentner erhöht. Sie muss aber auf Beitragsehrlichkeitbestehen und darauf aufmerksam machen, dass Leistungennur bei satzungsgemäßer Zahlung gewährt werden können.Die Austrittshäufigkeit wurde verringert.

Bei Interesse an den Projektunterlagen wie z. B. Mitglieder-briefe und Telefoninhalte wende dich bitte an:[email protected]

Berlin: Aktiv gegen ZwangsverrentungAuf Initiative des Arbeitskreises Arbeitslosigkeit der IGM-Verwaltungsstelle Berlin haben Gewerkschafterinnen undGewerkschafter im Dezember 2007 bezirksweit mit einerUnterschriftenaktion dagegen protestiert, dass Hartz-IV-Empfänger frühest möglich in Rente gehen müssten, auchwenn das mit lebenslangen Abschlägen verbunden ist.

Mit der Abschaffung des erleichterten Zugangs zumArbeitslosengeld (58er Regelung) zum 31. Dezember 2007drohte eine Zwangsverrentung, denn Sozialhilfe oder ALG IIwerden nur gezahlt, wenn es keine andere Möglichkeit gibt,den Lebensunterhalt zu sichern. Das war bei Einführungvon ALG II und der letztmaligen Verlängerung der 58erRegelung kaum beachtet worden. Die Regierung bekannte erst Farbe, als sie im Sommer 2007auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion (16/5461) antwor-ten musste. Wir waren nicht nur selbst regelmäßig vor denJob-Centern, um die Menschen dort aufzuklären, sondernhaben auch die AGA-Gruppen des Bezirkes und die KOS(Koordinierungsstelle für gewerkschaftliche ErwerbslosenArbeit) mit einbezogen und nutzten auch die Internet-Seiteder VWSt Berlin und die IG Metall-Presse. Die Unterschriftenhaben wir am 13. Dezember 2007 öffentlich an Bundestags-abgeordnete von den Linken, SPD und Grünen übergeben.

Zugute kam uns, dass auch viele Medien zum Thema Zwangs-verrentung informierten. Im Offenen Kanal in Berlin hatten wirGelegenheit, uns in einer längeren Sendung zu äußern. Wirdenken, unsere Aktion wie auch all die entsprechenden Akti-vitäten – auch in anderen Bundesländern – haben dazu bei-getragen, dass der Bundestag entschieden hat, die Zwangs-verrentung erst mit 63 statt mit 60 vorzunehmen. Siegfried Schicke und Hans Holm

Übergabe der Unterschriften an Vertreter der Oppositions-parteien in Berlin

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Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen

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In Wohnbereichen fest verankert

Bautzen: IGM-Vertrauensleute sind auch Rentenberater der Rentenversicherung

In Bautzen gehört die Arbeit in Wohnbereichen bereits seit1991 zum festen Bestandteil der gewerkschaftlichen Arbeit.Heute haben wir über 100 Wohnbereichsvertrauensleute inmehreren Stadtvierteln als Ansprechpartner und Helfer undHelferinnen für unsere Mitglieder.

Die Arbeit ist sehr vielseitig. In unseren Regionalbüros hal-ten wir regelmäßig Sprechstunden ab. Um auf Fragen zuverschiedensten Rechts- und Lebenslagen angemessen ant-worten zu können, unterziehen sich unsere Vertrauensleuteentsprechenden Schulungen. Nach Bedarf bieten wirzusätzliche Renten-Sprechstunden an. Zwei Vertrauensleutesind zu Rentenberatern bei der Deutschen Rentenversiche-rung Mitteldeutschland gewählt worden. Von Solidaritätreden wir nicht nur, wir handeln auch solidarisch. Wir ver-teilen Flugblätter, malen Transparente, mischen uns ein imKampf um den Mindestlohn. Wir sammeln Unterschriftengegen die Gesundheitsreform oder die Rente mit 67. Auchbei mehreren Aktionen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zur Entlohnung im Bäcker- und Fleischer-handwerk sowie im Gaststättengewerbe waren unsereWohnbereichsvertrauensleute engagiert dabei. Wohngebietsvertrauensleute

Cottbus: Aufklärung über soziale Ungerechtigkeitmit ungewöhnlichen Aktionen

Osterhasen wünschen frohe Weihnachten! Verkehrte Welt?So oder ähnlich mögen die Besucher des Cottbuser Weih-nachtsmarktes gedacht haben, als an drei Wochenenden imDezember 2007 als Osterhasen verkleidete Kolleginnenund Kollegen des Senioren-AK „ü18“ bunte Ostereier undPostkarten verteilten.

Schon gehört, ... ... dass 10 % der Bevölkerung über

66 % des Vermögens verfügen?... dass 1,2 Millionen Menschen neben

ihrem Arbeitseinkommen zusätzliche Sozial-leistungen beziehen müssen? Also: Arm trotz Arbeit?

... dass nur in sechs von 27 EU-Staaten keine gesetzlichenMindestlöhne vereinbart sind und Deutschland zu denersten sechs gehört. So weiter? Nein STOP!

Das war die Botschaft der „Osterhasen“ und sie wurde ver-standen. Der Großteil der Cottbuser begrüßte die Aktionwie schon eine Aktion 2006 unter dem Motto „Lass Dichnicht veräppeln“. Unter der Rubrik „klein und frech“ planenwir für dieses Jahr ähnliche Aktionen, um auf soziale Prob -leme aufmerksam zu machen. Logistisch und finanziellunterstützen uns dabei die DGB-Gewerkschaften der RegionSüdbrandenburg-Lausitz. Jürgen Arnold

Heraus aus der Anonymität: Persönliche Ansprache imWohngebiet durch Vertrauensleute

Osterhasen zur Weihnachtszeit schaffen erhöhte Aufmerk-samkeit

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AGA-Broschüre

Herausgeber:IG Metall-Vorstand

Verantwortlich:Hans-Jürgen Urban

Redaktion:W. Altmann, A. Berner, L. Chochola, H. Jewski, S. Paetzold, L. Pohlig, P. Schwertfeger

Rolf Nutzenberger, Thomas KrischerRessort Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit, Funktionsbereich Sozialpolitik

Textliche Überarbeitung:Wolf Gunter Brügmann

Fotos:Wolfgang Roloff (Mannheim), Michael Schinke (Frankfurt)

Eigene FotosBezirksleitungen: Berlin-Brandenburg-Sachsen, Stuttgart, KüsteVerwaltungsstellen: Augsburg, Bautzen, Berlin, Braunschweig, Bremen, Cottbus, Düsseldorf-Neuss, Hannover, Heidelberg, Zwickau

Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (KOS)

Gestaltung: Werbeagentur Zimmermann GmbH, Frankfurt/M.

Druck:apm AG, Darmstadt

Stand:September 2008

Ehrenamtliche Mitgliederarbeit in der RegionWerner-Bock-Schule, Beverungen

4. – 6. März 200922. – 24. April 200921. – 23. Oktober 200918. – 20. November 2009

Multiplikatoren für die Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit (AGA) in der RegionWerner-Bock-Schule, Beverungen13. – 17. Juli 2009

Erwerbslose in der IG MetallWerner-Bock-Schule, Beverungen19. – 22. April 2009

Erfolgreiche Arbeit in Beratungs- und Betreuungsteams (B-Teams)Werner-Bock-Schule, Beverungen27. – 29. Mai 2009

Seminare für die SozialberatungMitgliederberatung in sozialen Rechtsfragen – SGB IIBildungsstätte Bad Orb16. – 18.Februar 2009

Mitgliederberatung in sozialen Rechtsfragen – Seminar für EinsteigerBildungsstätte Berlin23. – 26. März 2009

Mitgliederberatung in sozialen Rechtsfragen – SGB IIIBildungsstätte Lohr14. – 16.09.2009,

Mitgliederberatung in sozialen Rechtsfragen – VertiefungsseminarWerner-Bock-Schule, Beverungen19. – 21. Oktober 2009

Gesprächsführung in der Praxis der Sozialberatung –Schwierige Gesprächssituationen für Sozialberater/innenBildungsstätte Bad Orb20. – 22. Juli 2009

Durchführung der Seminare vorbehaltlich der Budgetgenehmigung für das Jahr 2009. Die Sozialberaterseminare werden in Kooperation mit dem Ressort für Hauptamtlichen Aus- und Weiterbildung durchgeführt. Die Seminare findet ihr in den Bildungsprogrammen der IG Metall. Im zentralen Bildungsprogramm, dem Bildungsprogramm der Werner-Bock-Schule und im Programm Hauptamtlichen Weiterbildung. DieSeminare sind geplant zur Unterstützung von Projekten in den Verwaltungsstellen, deshalb entscheidet das Ressort mit den jeweiligen Ver-waltungsstellen über die Teilnahme.

Geplante Seminare des Ressorts Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit für 2009

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