Das erste interdisziplinäre Schulbuch für Musik und Kunst · Klasse für den Kunst- und...

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Kultur verstehen im Wechselspiel der Künste Das erste interdisziplinäre Schulbuch für Musik und Kunst

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viel Material für Projekt und Performance

MOTIVIERENDES Unterrichten mit Lehrerband, Audio Cds und Film DVD

188 hochaufgelöste Abbildungen von Gemälden, Skulpturen und Filmplakaten

Kultur verstehen im Wechselspiel der Künste

Das erste interdisziplinäre Schulbuch für Musik und Kunst

Kann man Klänge sehen und Farben hören? Das Wechselspiel und der Dialog von Musik, Bildender Kunst und bewegtem Bild haben Künstler schon immer inspiriert – Komponisten, Maler, Bildhauer, Videokünstler oder Performer. Das Buch greift Gemeinsamkeiten und Differenzen zwi-schen den Künsten auf und nutzt die entstehenden Spannungsfelder für kreatives Arbeiten. Musik, Bildende Kunst und Film werden aus der Erkenntnis heraus betrachtet, dass letztlich jede Kunst-form auf die gleichen universellen Themen zurückgreift: auf menschliche Grunderfahrungen.

Der erste Teil des Buches ist eine Einführung in interdisziplinäre Kunstbetrachtung, in dem Unter-schiede und Gemeinsamkeiten der Disziplinen dargestellt werden. Im zweiten Teil werden zu musi-kalischen Grundbegriffen wie Klang, Rhythmus oder Form Entsprechungen in der Bildenden Kunst gesucht. Der dritte Teil bietet Material für z. T. mehrstündige Unterrichtsprojekte, in denen sich die Schüler damit auseinandersetzen, wie elementare Begriffe der menschlichen Existenz wie Zeit, Bewegung, Fliegen, Kämpfen oder Fließen in den Künsten reflektiert werden. Ein weiterer Themen-bereich lädt ein zu einer interdisziplinären Reise durch die Kunst- und Musik geschichte.

Musi Kunst ist für Schüler von der 7. bis zur 12. Klasse für den Kunst- und Musikunterricht konzipiert, bietet aber gleichermaßen neue Impulse für die Fächer Deutsch, Französisch und Geschichte.

Unterrichtsideen, bei denen einem (das gewohnte) Hören und Sehen vergeht!

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v Teil I v Teil II v Teil III

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Laut!Musik findet in den Extremen von laut und leise statt. Durch eine große Masse an Klangkörpern, durch elektronische Verstärkung oder einfach durch Energie und Kraftaufwand kann die Lautstärke (Dynamik) gesteigert werden. In der Malerei werden laute Töne durch grelle Farben oder starke Kontraste erzeugt. Oft stehen starke Ge-fühle der Wut, Angst, Leidenschaft oder Themen wie Chaos, Krieg oder Stress dahinter. Wie weit gehen die Grenzen der Kunst? Wann wird Musik zu Lärm? Wo hört Kunst auf, Kunst zu sein?Laute Stimmen: Schreie im BildEine der berühmtesten Darstellungen der lauten Stimme ist das Ge-

mälde Der Schrei des norwegischen Malers Edvard Munch (1863–1944). Der Maler schreibt:

Ich ging mit zwei Freunden die Straße hinab (…) über dem blauschwarzen Fjord und der Stadt lagen Blut und Feuerzungen. Meine Freunde gingen weiter – ich blieb zurück – zitternd vor Angst – ich fühlte den großen Schrei in der Natur (…) Ich malte dieses Bild – malte die Wolken wie wirkliches Blut – die Farben schrien.

12. Lärm und laute Bilder: Wann sprengt Kunst die Grenzen?

v Arnold Schönberg: Peripetie, aus: 5 Orchesterstücke v George Antheil: Ballet Mécanique v Skrillex: Bangarang (feat. Sirah)

~ hören und ansehen: den Lärm in Bildern und Musikstücken charakteri­sieren

~ Musi Kunst: zu den Bildern anhand einer grafischen Partitur eine Klang­collage (Schreie, Alltagsgeräte, aufgenommene Geräusche) erstellen

Unterrichtsimpulse

Edvard Munch: Der Schrei (1893)

Umberto Boccioni: Der Lärm der Straße dringt ins Haus (1911)

Heavy Metal: Lärm in Klang und BildVor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten die Künstler auf der Suche nach neuen Ausdrucksfor-men auch den Lärm. In der Malerei werden bewusst starke, grelle Farbtöne verwendet. „Die Farben wur-den zu Dynamitpatronen, sie mussten sich in Licht entladen,“ schreibt der Maler André Derain im Jahr 1905. Extrem laute, schrille und dissonante Musik erklingt als direkter Ausdruck menschlicher Gefühle, ist allerdings bei expressionistischen Musikern wie Arnold Schönberg anspruchsvoll komponiert und da-gegen im italienischen Futurismus „echte“ Geräusch-kunst. Von der zeitgenössischen Musik bis hin zur aktuellen Film- oder Dub-Step-Musik werden metal-lische oder elektronische Lärmelemente eingesetzt und die Grenzen der Musik ausgelotet.

Teil IIIThemengebiete für Unterricht und Projekt 1

MENSCHEN I N BEWEGuNG

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Rote FugePaul Klee verarbeitete musikalische Prinzipien, Bausteine und Gattungen. Er ver-ehrte besonders den Komponisten J. S. Bach und dessen Fugen. Eines seiner Bilder trägt den Titel Im Bachschen Stil. In seinem Bild Fuge in Rot hat er die Poly-fonie (Mehrstimmigkeit) der Musik verarbeitet.

Noch nie habe ich Bach mit solcher Intensität erlebt, noch nie so sehr eins mit ihm gefühlt.Paul Klee, Tagebuch, Juni 1918

Die polyfone Malerei ist der Musik dadurch überlegen, als das Zeit­liche mehr ein Räumliches ist.Paul Klee, Tagebuch, Juli 1917

~ vertonen: in Gruppen das Bild oben nach der Anleitung in der Einführung (S. 15) „vertonen“ ~ formulieren: anhand des Bildes Sätze über das Wesen von Musik formulieren wie: „Musik

ist …“, „Musik enthält …“ ~ recherchieren: sich über den Begriff der „Fuge“ informieren ~ hören und analysieren: die Motive der Fuge und ihre Kontrapunkte beschreiben und diese

im weiteren Verlauf durch Handzeichen verdeutlichen ~ Musi Kunst: das Hörbeispiel nochmals anhören und ein Gemälde à la Klee dazu erstellen

Unterrichtsimpulse

Paul Klee: Fuge in Rot (1921)

! Johann Sebastian Bach: Fuge Nr. 21 in B­Dur, aus Das Wohltemperierte Klavier, Bd. 1

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Thema (Tonika)

Thema (Dominante)

Thema (Tonika)

Kontrapunkt 1

Kontrapunkt 1

Kontrapunkt 2

v J. S. Bach: Fuge Nr. 21 in B-Dur, aus: Das Wohltemperierte Klavier, Bd. 1

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Themengebiete für Unter r icht und Projek t 1: Menschen in Bewegung

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Musik und Kunst zum AbhebenIn der Stilrichtung Trance oder Electro werden bewusst Loops (s. u.) eingesetzt,

deren monotone Wiederholung in Trance versetzt. Ähnliches geschieht im Gesang

der Schamanen, der Litanei von Mönchen oder in Werken wie dem Boléro von

Ravel. Ein Meister der ekstatischen Aufschwünge war der Komponist Sergei Rach-

maninow (1873–1943), der v. a. in seinen Klavierkonzerten beeindruckende Mo-

mente des „Abhebens“ komponierte. Auch in der Malerei und der Bildhauerei spielt das Thema „Abheben“ eine Rolle.

Es gilt hier, Leichtigkeit, Bewegung und Auftrieb zu suggerieren. Dies gelang dem

französischen Maler Henri Matisse besonders gut in seinen Tanzbildern. In La

danse von 1909/1910 sehen wir fünf Frauen, die nackt auf einem Hügel tanzen.

Sie bilden einen ovalen Kreis. Der klare und reduzierte Aufbau steht im Gegensatz

zu dem unruhigen Hügel, dem Horizontverlauf und der reigenartigen Bewegung der

Menschen. Deren „aggressive“ rote Körper geben sich dem kreisenden Taumel

hin und verlieren bereits den Bodenkontakt.

LOOP UND OSTINATO: MUSIK ZUM ABHEBENMelodiebausteine oder Rhythmen, die sich wiederholen, sog. Ostinati, üben eine hypno­

tische Wirkung aus. Schon in den Grounds oder Chaconnes des Barock treten sie auf; aber

vor allem in der aktuellen Rockmusik, insbesondere Electro oder Trance, sind Loops, d. h.

sich wiederholende Schleifen, das wichtigste Element. Heute kreiert man sie auch mit sog.

Loop stations.

Henri Matisse: La danse (1909 / 10)

~ die Hörbeispiele anhören: und überlegen, bei wel­chem Beispiel ein Gefühl des Abhebens besonders deutlich ist ~ ein Hörbeispiel aussu-chen:und ein Bild dazu malen, in dem Abheben bzw. Ekstase spürbar wird

Unterrichtsimpulse

v Trance-Techno (Man-dala) v Magischer Gesang aus Afrika (Famadi Sako)

v Sergei Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3, 1. Satz

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Beispiele für Unterrichtsideen aus dem Buch Sprechen und Schreiben über Musik anhand von visuellen Inputs Bilder betrachten und dazu improvisieren vergleichende Analyse von Bild und Musik erstellen Performance als ganzheitliches Ausdrucksmedium erproben Klang- und Stimmcollagen mit lautmalerischen Elementen erfinden Soundpainting im Duo und mit Dirigenten ausprobieren Bewegung, Tanz und Pantomime im Spiegel von Klang und Bild einsetzen Schattentheater und mobile Skulpturen gestalten neue Formen der kreativen Umwandlung durch musikalische Schaukästen, Musikanalyse im Videoclip und Trickfilmcollagen kennenlernen

alle Bilder mit Entstehungsdatum

speziell aufbereitete Notenbeispiele

Unterrichtsimpulse zu jedem Kapitel

Originalzitate von Künstlern

Verweis auf sorgsam ausgewählte Hörbeispiele

Verweis auf die Filme der Begleit-DVD

Historische Filmplakate

Infokästen mit Künstlerbiografien und musikalischen Grundbegriffen

großformatige, qualitativ hochwertige Abbildungen

Gedichte und Prosatexte als literarische Quellen

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v Teil I v Teil II v Teil III

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So wie in Literatur und Film spielt auch in der expressionistischen Lyrik die Stadt

eine herausragende Rolle. In Georg Heyms (1887–1912) Gedicht Die Stadt er-

scheint diese wie ein lebendiger, furchteinflößender Organismus voller Klänge und

bizarrer Gesichter.

! Georg Heym: Die Stadt (1911)

Sehr weit ist diese Nacht. Und Wolkenschein

Zerreißet vor des Mondes Untergang.

Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang

Und blinzeln mit den Lidern, rot und klein.

Wie Aderwerk gehn Straßen durch die Stadt,

Unzählig Menschen schwemmen aus und ein.

Und ewig stumpfer Ton von stumpfem Sein

Eintönig kommt heraus in Stille matt.

Gebären, Tod, gewirktes Einerlei,

Lallen der Wehen, langer Sterbeschrei,

Im blinden Wechsel geht es dumpf vorbei.

Und Schein und Feuer, Fackeln rot und Brand,

Die drohn im Weiten mit gezückter Hand

Und scheinen hoch von dunkler Wolkenwand.

~ Filmanalyse: die Filmausschnitte aus

Moderne Zeiten, Nosferatu und Metropolis

ansehen und analysieren

~ lesen und dichten: das Gedicht von Georg

Heym lesen und ein eigenes Gedicht über

die Ängste der Menschen angesichts mo-

derner Zeiten verfassen

~ in Gruppen arbeiten: ein Team von Büh-

nenbildnern für einen Film „gründen“

~ modellieren: aus weißer Pappe eine

Kulisse bauen und diese durch Lichtquellen

(Taschenlampe, Spots, Kerzen) so beleuch-

ten, dass eine unheimliche Atmosphäre

entsteht

~ eine Handlungssequenz entwerfen: die

aus auftretenden Schatten besteht und die-

se auf den Saiten eines Klavieres begleiten

(Pedal drücken). Hohe Spannung schaffen!

~ filmen: die Sequenz zur Musik filmen

Unterrichtsimpulse

Filmausschnitt:

v Fritz Lang: Metropolis

(1927)

Filmplakat von Metropolis (1927)

2087

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20870316

www.helbling.com

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Bibliografie

MUSI KUNST – Das Schülerbuch156 Seiten, kart. EinbandISBN 978-3-86227-244-0HI-S7821 € 29,50 ab 10 Ex. à € 19,50(Klassensatzrabatt)

Die 172 Hörbeispiele der CD- und DVD-Box sind präzise auf die Abbildungen im Buch abgestimmt und ermöglichen so das interdiziplinäre Verstehen von Musik und Bildender Kunst auf ideale Art und Weise. Neun Ausschnitte aus legendären Filmen, auf die im Buch Bezug genommen wird, bieten einen faszinierenden Einblick in 100 Jahre Film- und Tonkunst (z. B. Modern Times, Nosferatu, Metropolis).

MUSI KUNST – Die Medienbox3 Audio-CDs und 1 Film-DVDISBN 978-3-86227-246-4HI-S7823CD € 79,90

nur

im Klassen- satz

19,50 €

MUSI KUNST – Der Lehrerbandca. 168 Seiten, flex. EinbandISBN 978-3-86227-245-7HI-S7822 € 35,00(erscheint im Herbst 2016)

Der Lehrerband enthält ausführliche Erläuterungen zu den Unterrichts-impulsen im Buch, didaktische Hinweise sowie Arbeitsblätter und weitere Arbeitsaufgaben für den Unterricht. Hintergrundinfor mationen zu Gemälden und Künstlern ergänzen den didaktischen Teil.

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Kultur verstehen im Wechselspiel der Künste