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FRANKFURTAM MAIN Die Zeitreisende Plus-Energie-Haus Wohnen mit virtuellem Kraftwerk Quartiersentwicklung Zukunft mit hoher Lebensqualität Einzelhandel Stete Suche nach 1A Immobilien wirtschaft Das Fachmagazin für Management, Recht und Praxis www.immobilienwirtschaft.de 10 l 2012 Region Report

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FRANKFURTAm mAiN

Die Zeitreisende

Plus-Energie-Haus

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Quartiersentwicklung

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www.immobilienwirtschaft.de 10 l 2012

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Erstmals präsentiert sich die Stadt Frankfurt am Main mit dem Leitthema „Redevelopment“ bei der diesjährigen Expo Real. In Gesprächspodien, Diskussionsrunden und Vorträgenwerden unterschiedliche Aspekte der Umnutzung und Revi-talisierung von Bestandsimmobilien und -flächen beleuchtet.

Weitere Informationen zum Auftritt der Stadt Frankfurt amMain und das ausführliche Veranstaltungsprogamm findenSie in unserer Messebroschüre oder auf der Webseite:

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Geldzauber

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Ein solch Papier, an Gold und Perlen Statt, Ist so bequem, man weiß doch was man hat. Man braucht nicht erst zu markten und zu tauschen“, erläutert Mephisto dem Kaiser in Goethes Faust. Auf des Kaisers Aufforderung „Es fehlt an Geld, nun gut so schaff ‘ es denn“ erfindet Mephisto das Papiergeld, Ursymbol des Kreditwesens, dessen Wert auf Glauben und Vertrauen be-ruht. Wie aktuell klingen doch des Dichterfürstens Worte ange-sichts der weltweiten Finanzkrise.

Frankfurts berühmter Sohn hat sich ein Leben lang mit dem Thema Geld beschäftigt. Als Sohn reicher Eltern in Frank-furt geboren, als Dichter schon zu Lebzeiten anerkannt und verehrt, musste er sich eigentlich über Geld keine Gedanken machen. Dennoch agierte Goethe als kompetenter Geschäfts-mann, der als harter Honorarverhandler der Schrecken seiner Verleger war, über zehn Jahre lang am Weimarer Hof als Wirt-schafts- und Finanzminister die Geschicke lenkte und seine Frankfurter Bürgerrechte zurückgab, um Steuern zu sparen.

Goethe war sehr bewandert in den nationalökonomischen Theorien und erkannte früh das Potenzial des Papiergelds zur Überwindung der Knappheit von Gütern und Ressourcen und zur Erweiterung der monetären Basis. Er sah allerdings auch die Gefahren, wenn dieses Geld nicht inves tiert, nicht in Wertschöpfung umgesetzt wird, das Vertrauen in das System schwindet, es seine Magie verliert. In ihm besaß der Finanzplatz Frankfurt schon damals einen Vordenker, der die Ambivalenz der „Zauber-Blätter“ und die von ihnen ausgehenden Gefahren für die gesellschaftlichen Ordnungen in beeindruckender Weise aufzeigte.

Ihre

Gabriele Bobka, Wirtschaftsjournalistin

3Region RepoRt FRankFuRteditorial

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Schwerpunkt

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Chef-Stadtplaner Olaf Cunitz stellt sich den Fragen zur künftigen Stadtentwicklung der Finanz- und Handelsmetropole Frankfurt.

15

Das ehemalige Bürohaus „Posei-don“ wird umfassend saniert und erweitert. Die nur zweijährige Bauzeit ist eine Herausforderung.

15

Seite 6 InfografIk 1a-Lagen

Seite 7 StadtentwIckLung City der kurzen Wege

Seite 10 dreI fragen an Die Oberbürgermeister von Frankfurt, Offenbach und Hanau.

Seite 12 refurbIShment Investoren setzen auf Revitalisierungen.

Seite 14 nachhaLtIgkeIt Virtuelle Kraftwerke

Seite 18 fInanzmarkt, Interview mit Dr. Matthias Danne, DekaBank

Seite 19 eInzeLhandeL 1A-Lagen sind Mangelware.

Seite 21 wohnen Die Stadt setzt bis 2020 auf Innenentwicklung.

Seite 24 QuartIere Angesagte urbane Viertel.

Seite 26 umnutzung Dr. Joachim Wieland, Aurelis, zur Konversion im Gallusviertel.

frankfurt, deIne QuartIere In der Metropolregion bietet die Umnut-zung von Infrastruktur- und Gewerbe-flächen günstige Voraussetzungen für die Schaffung städtebaulich integrierter Standorte. Dabei spielt die nachhaltige Entwicklung eine große Rolle. Das Europaviertel West erhielt dafür Gold.

Abonnenten-Service und Vertrieb Service-Center Freiburg:

Tel. 0800-7234-253

Fax 0800-5050-446

E-Mail: [email protected]

Redaktion Dirk Labusch (verantw. Chefredakteur),

Laura Henkel, Jörg Seifert,

Michaela Burgdorf

Autorin Gabriele Bobka

Anzeigen Anzeigenpreisliste (1.1.2012)

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG

Niederlassung Würzburg

Unternehmensbereich Media Sales

Im Kreuz 9, 97076 Würzburg

Anzeigenleitung Klaus Sturm, Tel. 0931 2791-733

[email protected]

Verlagsvertretung Jörg Walter

Tel. 0931 359515-66

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Anzeigendisposition Monika Thüncher,

Tel. 0931 2791-464,

Fax 0931 2791-477

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Grafik/Layout Stefanie Kraus,

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Titelbild Gabriele Bobka

Druck FIRMENGRUPPE APPL, 97084 Würzburg

Impressum

Verlag Haufe-Lexware GmbH & Co. KG

Ein Unternehmen der Haufe Gruppe

Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg

Geschäftsführung: Isabel Blank, Markus

Dränert, Jörg Frey, Birte Hackenjos,

Jens Köhler, Matthias Mühe, Markus

Reithwiesner, Joachim Rotzinger,

Dr. Carsten Thies

Bildnachweis Soweit nicht anders vermerkt, wurden die verwendeten Bilder von den je wei ligen Unternehmen und der Autorin zur Verfügung gestellt.

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inHALTRegion RepoRt fRankfuRt

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Der Hotel- und Veranstaltungsmarkt boomt. Mit dem Kongresszentrum „Kap Europa“ im Europaviertel erhält die Messe mehr Platz.

Der Frankfurter Büromarkt zeichnet sich durch eine hohe Dynamik, aber wenige Abschlüsse aus. Es fehlt vor allem an Core-Objekten.

2715

Seite 29 ProjektentwIckLung Robert Bambach, Hochtief Solutions AG über Standorte und Nutzungsarten. Ein Interview.

Seite 30 exPo reaL Der Gemeinschaftsstand der Stadt Frankfurt am Main. Alle Aussteller in diesem Jahr.

Seite 31 LogIStIk Dem Markt fehlen große Flächen.

Seite 34 StadtgefLüSter über den Osthafen

Zum Beispiel:Renditestarke Wohnanlagen

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FrankFurts EinzElhandEl

1a-Lagen im bLick

Quelle: Jones Lang LaSalleeinzelhandelsmarktübersicht Q2 2012 OpenStreetmap contributors cc-bY-5a

Angaben in Prozent

InfoGrafIkRegion RePoRt FRAnkFuRt

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In der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main leben 5,5 Mil-lionen Menschen. Die rund 365.000 Unternehmen erwirt-schaften ein jährliches Bruttoinlandsprodukt von knapp 200 Milliarden Euro und beschäftigen 2,8 Millionen Menschen. Frankfurt ist Kernstadt der Region und gilt mit 300.000 Pend-lern täglich als Transitstadt par Excellence. Jeder Vierte ver-fügt über keinen deutschen Pass. Seit dem Mittelalter Kno-tenpunkt der europäischen Handelsstraßen, hat sich die Stadt zu einem bedeutenden europäischen Finanz- und Handels-standort mit über 270 Banken entwickelt. Die Frankfurter Messe zählt zu den größten Messeplätzen der Welt, und der Frankfurter Flughafen verbindet die Stadt mit 300 Zielorten in 110 Ländern. Trotz des internationalen Flairs, das Ver-gleiche mit London und Paris durchaus zulässt, ist Frankfurt eine Stadt der kurzen Wege. Der „European Cities Monitor“

von Cushman & Wakefield hebt Frankfurt erneut auf Platz drei hinter London und Paris. Vor allem durch den hervor-ragenden Zugang zu den Märkten, dem guten Angebot an qualifiziertem Personal und Telekommunikationsstrukturen punktet Frankfurt im nationalen wie auch internationalen Vergleich. Investoren steht mit dem Start des „Kommunalen Immobilienportals (KIP)“ www.kip-frankfurtrheinmain.de ein problemloser Zugang zu den Immobilienangeboten der Region zur Verfügung. Das in Zusammenarbeit mit dem Verein Wirtschaftsförderung Region Frankfurt-Rhein-Main von der zur Hanauer Terragroup gehörenden Gesellschaft Wunschgrundstück entwickelte Portal bietet potenziellen Kunden neben den kommunalen Angeboten auch Objekte von Privatpersonen und gewerblichen Anbietern im Groß-raum Frankfurt-Rhein-Main. Gabriele Bobka

StadtentwIcklunG

City dEr kurzEn WEgE

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Bei großen Vorhaben sind Überraschungen und Verzöge-rungen nie auszuschließen. Beim Umbau der dort liegen-den Tiefgarage sind unvorhersehbare technische Probleme aufgetreten, die jedoch behoben werden können. Die Eröff-nung der Tiefgarage wird sich dadurch voraussichtlich auf das kommende Frühjahr verschieben. Die Bebauung des Areals kann nach der Beschlussfassung für die Vergabe der Erbbaurechte erfolgen, die im Laufe des Jahres geplant ist. Das Stadthaus dient auch dem Erhalt des archäologischen Gartens. Es beeinträchtigt zwar teilweise den freien Blick auf den Dom, allerdings hat es diesen zu früheren Zeiten so auch nie gegeben. Mit der Neugestaltung des Dom-Römer-Areals macht Frankfurt einen Teil seiner Geschichte wie-der sichtbar. Die Strukturen früherer Bebauung werden in ihrer Dichte und Ausrichtung erkennbar, wobei die neuen Gebäude heutigen Anforderungen und Ansprüchen an die Nutzungsqualität gerecht werden.

Bei zahlreichen Banken droht der Abbau von Stellen. Wel-che Auswirkungen hat die Finanz- und Eurokrise auf den Banken standort Frankfurt? Nicht jeder geplante Stellenabbau im Finanzsektor wird in

Frankfurt umgesetzt. Als Finanzplatz wird die Stadt wei-terhin in der oberen Liga mitspielen. Dennoch beobachten wir die Entwicklungen sehr genau. Der Immobilienstandort Bankenviertel gehört zu den Toplagen der Stadt und ist bei Mietern und Investoren stark nachgefragt. Ich mache mir keine Sorgen, dass zum Beispiel das heutige Areal der Euro-

Herr Cunitz, Frankfurt musste bei der Bewerbung zur Umwelthauptstadt 2014 hinter Kopenhagen zurückstehen. Welche Ziele sollen dennoch umgesetzt werden? Cunitz: Unabhängig vom Titel verfolgen wir weiterhin

die Strategie zur Green City. So sollen im neuen Quartier Kulturcampus die Prinzipien der Nachhaltigkeit in vie-lerlei Hinsicht, wie zum Beispiel beim Städtebau, bei der Verkehrsplanung und bei den energetischen Standards, umgesetzt werden. Ein weiteres großes Thema ist die Lärm-reduktion, sowohl beim Flug- als auch beim Straßenver-kehrslärm.

Das Land Hessen will die Grunderwerbssteuer auf fünf Pro-zent erhöhen. Was bedeutet dies für die Preis- und Mietent-wicklung der Stadt Frankfurt? Frankfurt zählt im Hinblick auf Grundstückspreise und

Mieten zu den teuren Pflastern der Republik. Eine weitere Belastung durch die höhere Steuer wird vor allem die Mit-telstandshaushalte treffen, die bei ihrer Finanzierung häufig schon heute an ihre Grenzen stoßen. Ich bin alles andere als glücklich über diesen Schritt. Das Ziel Frankfurts, die Eigentumsbildung für breite Bevölkerungsschichten zu er-möglichen, wird damit erschwert.

Bei der Neugestaltung des Dom-Römer-Areals sorgen der Bau des Stadthauses und die Probleme beim Technischen Rathaus für Diskussionen. Wie sehen Situation und Zeit-plan aktuell aus?

Strategie green City

NaChhaltig, vielfältig, attraktivFrankfurt übt als Finanz- und Handels metropole eine starke Anziehungskraft aus. Die Stadt hat sich den Klimaschutz und die Schaffung von Wohnungen auf die Fahnen geschrieben. Die städtebauliche Qualität genießt einen hohen Stellenwert. Olaf Cunitz zu den Zielen und Projekten der Stadtentwicklung.

StadtentwiCklung

Der Himmel über den Banken hellt sich auf. Der Standort ist bei Immobilien- investoren hochbegehrt. Häufig gehen Alt und Neu dabei Hand in Hand.

REGION REPORT FRANKFURT

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Eine große Herausforderung wird der altersgerechte Um-bau von Bestandswohnungen. Nicht in jedes Gebäude lässt sich ein Aufzug einbauen oder bauliche Schwellen beseiti-gen. Für diese Fälle gilt es stadtteilnahe Alternativen zu ent-wickeln, um den Menschen möglichst lange ein eigenstän-diges Leben in ihrem gewohnten Quartier zu ermöglichen.

Die Baulandpreise stiegen 2011 um 15 Prozent. Gute de-zentrale Wohnlagen nahmen an dieser Entwicklung nur ein-geschränkt teil. Droht hier eine Spaltung der Stadtteillagen? In Frankfurt gibt es, wie in anderen Großstädten auch, sehr

nachgefragte und weniger begehrte Stadtteile. Für Politik und Verwaltung gilt es hier den schwierigen Spagat zu be-wältigen, weniger nachgefragte Stadtteile durch Aufwer-tungen im Bereich Infrastruktur, öffentlicher Raum oder Lärmschutzmaßnahmen attraktiver zu gestalten, ohne da-bei einen Verdrängungsprozess in Gang zu setzen und Mie-ten und Preise nach oben zu treiben. Jede Stadt benötigt unterschiedliche Lagen, um auch preiswerten Wohnraum anbieten zu können.

Beim Projekt Kulturcampus spielen Bürgerbeteiligung und städtebauliche Qualität eine große Rolle. Führt dies nicht zu höheren Preisen? Wenn es um qualitätsvolle Architektur geht, ja, da zum

Grundstückspreis auch noch höhere Baukosten kommen. Selbst die städtische Baugesellschaft ABG kann hier nicht mit einer Kaltmiete unterhalb von zehn Euro pro Qua-dratmeter an den Markt gehen, was aber vor allem an den Grundstückspreisen liegt. Dennoch halte ich es bei einem so exponierten Projekt für nicht vertretbar, den Anspruch an die städtebauliche Qualität auf einem niedrigen Niveau anzusetzen. Die wirtschaftliche Rentabilität lässt sich hier mit einer höheren Dichte und einem Anteil an Büro- und Gewerbenutzung erhöhen. Die Realisierung des Kulturan-teils liegt im Wesentlichen beim Land Hessen. Hier wären ein zügigeres Vorgehen und ein klarer Zeitplan hilfreich. Die Stadt selbst wird zunächst die Entwicklung des Gebiets südlich der Bockenheimer Landstraße vorantreiben. Hier gilt es vor allem Nutzer für die Gewerbeflächen zu finden, ohne die sich das Projekt nicht finanzieren lässt.

Frankfurts Verkaufsfläche könnte bis 2020 noch um 68.000 Quadratmeter zulegen. Als Interessenten stehen sich Be-treiber von Einkaufszentren und Einzelhandel in City und Stadtteillagen gegenüber. Welche Position vertreten Sie? Mit dem Skyline Plaza ist die Entwicklung neuer groß-

flächiger Einzelhandelsstandorte vorläufig ausgeschöpft. Frankfurt verfügt über eine sehr hohe Kaufkraft. Allerdings müssen wir darauf achten, dass sich das Angebot nicht nur auf die Topeinkaufslagen der City konzentriert, sondern auch in den Stadtteillagen ein attraktiver Einzelhandel vor-liegt. Allerdings sind die Einflussmöglichkeiten der Stadt hier gering. gabriele Bobka

päischen Zentralbank nach ihrem Wechsel ins Ostend gut zu vermarkten ist.

In die Bürostadt Niederrad soll Wohnbebauung einziehen. An welche Zielgruppe ist angesichts der bisherigen Mono-struktur gedacht? Die einseitige Nutzung als Bürostandort soll nicht durch

eine soziale Monostruktur ersetzt werden, sondern vielfäl-tige Bevölkerungsschichten zusammenführen. Insgesamt sollen dort rund 1.500 Wohnungen entstehen. Als Plus-punkte für den Standort sind die Nähe zum Stadtwald und zum Main zu nennen, wobei es im Gegenzug zusätzliche Belastungen durch den Fluglärm gibt. Die Vor- und Nach-teile des Stadtorts sind allerdings bekannt, sodass sich neu Zuziehende darauf einstellen können. Zum Ausgleich wer-den die Wohngebäude im Passivhausstandard ausgestaltet, sodass die niedrigen Betriebskosten die Gesamtmiete posi-tiv beeinflussen und eine neue grüne Mitte am Schnittpunkt

der zentralen Fußwegeverbindung zum Bahnhof Niederrad mit der geplanten Main-Stadtwald-Grünachse errichtet.

Junge Familien zieht es angesichts hoher Preise und Mieten verstärkt in den Speckgürtel Frankfurts, während junge und ältere Menschen auf die Angebote der Stadt bauen. Ist der Wohnungsmarkt darauf ausgerichtet und welche Strategie verfolgen Sie? In einer wachsenden Stadt wie Frankfurt kann man das

Thema Wohnen nicht ausschließlich dem Markt überlas-sen. Die Stadt muss wie im Stadtteil Riedberg und im Euro-paviertel West intensiv mit Förderprogrammen eingreifen, um Wohnraum für Familien und Haushalte mit niedrigen Einkommen zu schaffen. Neben Nachverdichtung in ver-träglichem Maße setzen wir dabei auch auf die Neuauswei-sung von Baugebieten wie beispielsweise in Bonames Ost.

Olaf Cunitz führt das de-zernat für Planen, Bauen, WOhnen und GrundBesitz. am herzen lieGen ihm KlimasChutz, die städte-BauliChe Qualität und die sOziale ausGeWOGenheit.

„In eIner wachsenden stadt wIe FrankFurt kann man das thema wohnen nIcht aus-

schlIesslIch dem staat überlassen.“

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Drei Fragen an ...

Der demografische Wandel fordert die Ausrichtung des Wohnungsmarkts auf altersgerechte Angebote. Welche Strategie verspricht Erfolg?Feldmann: Für Frankfurt gehören dazu die Förderung von Barrierefrei-heit, altersgerechten Assistenzsystemen, Senioren-Treffpunkten und vieles mehr. Ganz wichtig ist auch unsere funktionie-rende Nahversorgung mit Lebensmittel-märkten, Apotheken und Ärzten.Kaminsky: Hanaus Ziel ist es, ein aus-reichendes und vielfältiges Angebot an Wohnformen für alte und mobilitätsein-geschränkte Menschen zu schaffen. Wichtig ist uns dabei die Kombination aus Barrierefreiheit und bedarfsorien-tierten sozialen Dienstleistungen.Schneider: Offenbach ist durch sein Grün und seine Freizeitangebote ein idealer Ort für Menschen, die auch im Alter aktiv sind. Wir haben Mehrgene-rationenhäuser initiiert. Ein dichtes Netz von ambulanten Diensten unterstützt ältere Menschen, die in den eigenen vier Wänden bleiben wollen.

Der Ausbau des Frankfurter Flugha-fens stößt nicht überall auf Gegenliebe. Wie sieht Ihre Position aus?Feldmann: Der Flughafen ist als Ver-kehrsdrehkreuz ein wichtiger Standort-faktor. Er bietet Arbeitsplätze und Wohl-stand. Ich halte es daher für ganz wichtig, dass der Flughafen in Frieden mit seiner Nachbarschaft lebt. Deshalb setze ich mich für ein erweitertes Nachflugverbot und für eine weitere Reduktion des Flug-lärms ein. Kaminsky: Der Flughafen ist auch für uns wichtig, daher hat die Stadt Hanau den Ausbau befürwortet. Für dieses Ziel braucht der Flughafen die Akzeptanz im Umland. Die ist nur möglich, wenn Flugzeuge, Anflugverfahren und -routen lärmarm sind und von 22 bis 6 Uhr Ruhe am Himmel herrscht.Schneider: Lust und Last müssen ge-recht verteilt werden. Über Offenbach führen drei Start- beziehungsweise Lan-debahnen. Unser Ziel ist ein Ausgleich der Flugbewegungen in der Region. Und wir haben ein Nachtflugverbot erreicht.

Peter Feldmann ist neuer Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt.

Claus Kaminski steht als Oberbürgermeister der Stadt Hanau vor.

Horst Schneider gestaltet als Oberbürgermeister die Geschicke der Stadt Offenbach.

Gemessen an Wertschöpfung, Wirtschaftskraft und Einkommen nimmt die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main im internationalen Vergleich eine herausragende Stellung ein. Ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie ihre Funktion als Handels- und Verkehrsdrehkreuz verleihen der Region eine hohe Dynamik und machen sie zu einem der wichtigsten Wirtschaftszentren Europas. Doch vor welchen Herausforderungen stehen die Kommunen?

Wachstum versus Flächensparen. Welches Konzept verfolgen Sie?Feldmann: Frankfurt wächst weiter.Dies verschärft das ohnehin vorhandene Wohnungsproblem. Wir prüfen daher: Wo können wir nachverdichten, wo kön-nen wir Büro- in Wohnraum umwandeln und wo können wir Neubauflächen noch ausweisen. Zudem denken wir über eine engere Kooperation in der Region nach.Kaminsky: Hanau ist hier in einer glücklichen Lage: Durch die Konversion der ehemaligen US-Militärliegenschaf-ten und den Stadtumbau im Zentrum können wir wachsen, ohne Flächen neu zu versiegeln.Schneider: Wir haben ein Konzept für die Nachverdichtung und die Aktivie-rung von Baulücken. Ziel ist, für Wirt-schaft und Wohnungsbau brachliegende Flächen schnell an den Markt zu bringen und in Bebauungsplänen abzusichern. Auf Dauer darf aber auch die moderate und umweltschonende Neuausweisung von Zuwachsflächen kein Tabu sein. Gabriele Bobka

IntervIewREGION REPORT FRaNKFuRT

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Deka Immobilien revitalisiert und er-weitert für 100 Millionen Euro das 1987 fertiggestellte ehemalige Bürohaus Posei-don zu einem Green Building. Die nur zweijährige Bauzeit stellt alle Beteiligten vor hohe Herausforderungen.

Noch beherrschen Kräne und Bau-container das Bild, eilen Bauarbeiter umher, befördern Lastenaufzüge quiet-schend Material und hallen Anwei-sungen durch die Luft. Bis Mitte 2013 wandelt sich in der Theodor-Heuss-Allee 2 das ehemals dreiteilige Gebäudeen-semble „Poseidon“ zu einem zusammen-hängenden Bürokomplex namens „Leo“. Seit November 2011 wurde dafür die in der Mitte des Ensembles liegende sechs-stöckige Rotunde abgerissen und durch einen 17-geschossigen Neubau ersetzt. Dieser verbindet die bestehenden Ge-

Mit der Sanierung und Erweiterung entstehen 40.000 Quadratmeter Mietfläche.

Vision für den BestandNach der Revitalisierung: Von Poseidon zu Leo

werden“, umreißt Ulrich Bäcker, Geschäftsführer der Deka Im-mobilien GmbH, die besondere Herausforderung. So wird in allen Bauteilen gleichzeitig gearbeitet. Während auf der einen Seite der Baustelle der Neubau alle fünf Tage um ein Geschoss wächst, wird auf der anderen Seite an den Bestandsgebäuden bereits die neue Fassade montiert. Ein Komplettabriss und Neubau der Bestandsgebäude hätte in etwa das Gleiche gekos-tet. Dennoch biete die Entscheidung für den Um- und Ausbau viele Vorteile. Zum einen falle die Bauzeit deutlich kürzer aus. Durch die Erhaltung großer Teile der Gebäude ergebe sich zudem ein ressourcenschonender Umgang mit dem Bestand. „Eine zusammenhängende Nutzfläche von rund 3.000 Qua-dratmetern pro Geschoss wäre in einem klassischen Hochhaus nicht erreichbar gewesen“, so Bäcker.

Auch energetisch rüstet das Ensemble deutlich auf. „Die in Deutschland bisher einmalige Closed-Cavity-Fassade (CCF) lässt natürliche Belüftung zu und wird mit weiteren innovativen Elementen wie profiliertem Textilbeton kombiniert“, erläutert Till Schneider, einer der zwei Inhaber des Frankfurter Architek-turbüros schneider + schumacher, das als Generalplaner für das Projekt verantwortlich zeichnet. Das überzeugte auch die ING-DiBa, die sich schon 2010 die Gesamtmietfläche sicherte.

Schnell, grün, innovativ„Die fristgerechte Umsetzung eines solchen Mammutprojekts funktioniert nur, wenn Abläufe, die üblicherweise aufeinan-derfolgen, bis zum Rand des Machbaren ineinandergeschoben

bäudeteile miteinander, die gleichzeitig umfassend revitalisiert werden. In der 13. Etage entsteht mit der zu drei Seiten offenen Dachterrasse, die einen einma-ligen Blick auf die Frankfurter Skyline und den Taunus gewährt, ein echtes Highlight. Die Baukosten belaufen sich

für den Eigentümer, den Offenen Immo-bilien-Publikumsfonds Deka Immobi-lien Europa, auf rund 100 Millionen Euro. Für das Gebäude wird eine Zertifi-zierung nach LEED als „Green Building“ in der Stufe „Gold“ angestrebt. Gabriele Bobka

Die Mitarbeiter des neuen Mieters ING-DiBa gaben der künftigen Deutschlandzentrale den Namen Leo.

11Projekt: BÜroIMMoBILIe

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Frankfurt wächst. Sowohl Bewohner als auch Unternehmen benötigen Flächen, doch die sind mittlerweile knapp und teuer. Umnutzungen und Revitalisierungen steigen daher in der Gunst der Investoren.

RefuRbishment

Glamour ist GefraGt

Das Tor zum mainAuf dem ehemaligen Degussa-Gelände nimmt das neue „MainTor-Quartier“ mit dem Bau des 19 Stockwerke hohen Gebäudekomplexes „MainTor Porta“ Ge-stalt an. Von den 20.500 Quadratmetern Gewerbemietflächen, die allein in die-sem Teilprojekt entstehen, belegt Union Investment von 2014 an rund 14.000 Quadratmeter Bürofläche. Projektent-wickler Deutsche Immobilien Chancen (DIC) strebt für das Objekt eine DGNB-Zertifizierung in Gold an. Das MainTor-Projekt umfasst eine Fläche von rund 21.000 Quadratmetern, auf denen in mehreren Bauabschnitten vier gewerb-lich genutzte Gebäude mit einer Brutto-grundfläche von 87.000 Quadratmetern und fünf Wohngebäude mit 21.000 Qua-

dratmetern Bruttogrundfläche realisiert werden. Zwei Abschnitte des Projekts sind bereits vor Fertigstellung verkauft: Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL) übernahm für 150 Millionen Euro im Rahmen eines Forward-Deals zum einen den 13.500 Quadratmeter großen Büroteil „MainTor Panorama“ sowie den rund 6.000 Quadratmeter Mietfläche großen Abschnitt „MainTor Patio“ mit 90 Wohnungen und Ladenflä-chen. Das „MainTor Panorama“ erwarb die Ärzteversorgung über einen von der IVG Institutional Funds gemanagten Spezialfonds, das „MainTor Patio“ über einen Spezialfonds der Patrizia WohnIn-vest. Die Wohnungen werden voraus-sichtlich bis Ende 2014 fertiggestellt, die Büroflächen bis Mitte 2015.

neues ouTfiT für alTen TurmBis April 2013 will die Freo-Gruppe den 75 Meter hohen Büroturm in der Taunu-sanlage 11 („T11“) nach einem Entwurf von KSP Jürgen Engel Architekten kern-sanieren und mit einer neuen Fassade

2005 übernahm DIC das alte Degussa-Gelände, auf dem nun ein urbanes, städtebaulich wertvolles Quartier entsteht.

Der als „Rockefellers Brikett“ bekannte Turm an der Taunusanlage 11 wird umfassend saniert und als Green Building energetisch aufgerüstet.

RevitalisieRungregion reporT frankfurT

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versehen. Erlaubt wäre gemäß Frankfur-ter Hochhausrahmenplan auch der Bau eines über 200 Meter hohen Büroturms gewesen. Der 16 Stockwerke hohe T11 wurde von der Chase Manhattan Bank von 1969 bis 1972 nach Plänen der Ar-chitekten Max Meid und Helmut Rom-eick erbaut. Nach seiner Eröffnung ent-wickelt sich der „Rockefellers Brikett“ rasch zu einem der zentralen Orte des Finanzstandorts Frankfurt. 1993 wurde es unter der Feder von Krämer, Sieverts und Partner modernisiert. Dennoch stand das Hochhaus jahrelang leer. Freo hatte das Gebäude 2011 von Eurocastle Investment Ltd. übernommen. Die neue Fassade wird als zweischaliges Fassa-densystem in Form eines Kastenfensters angebracht, um die neuen Büroräume belüftbar und heller zu gestalten. Für das Gebäude wird die Green-Building-Zertifizierung DGNB Gold angestrebt. Hauptmieter ist die Anwaltskanzlei Gleis Lutz, die sich mehr als 80 Prozent der insgesamt 9.700 Quadratmeter Mietflä-che langfristig gesichert hat.

europa rückT näherWer im südlichen Ostend am Main entlangspaziert, kann hautnah das täg-liche Wachstum der neuen Zentrale der Europäischen Zentralbank erleben.

Die Europäische Zentralbank verlegt ihre Zentrale von der Innenstadt in das Ostend.

Nicht weit entfernt vom Osthafen, der in diesem Jahr seinen 100. Geburts-tag feiert entsteht auf dem Gelände der denkmalgeschützten Großmarkthal-le ein 185 Meter und 165 Meter hoher Doppel-Büroturm-Neubau. 2014 wollen die Banker dann in ihr neues Refugium umziehen. Die Halle, die von 1928 bis zu ihrer Schließung am 4. Juni 2004 ein gewerblicher Großmarkt war, in dem vorwiegend Obst und Gemüse gehandelt

wurde, wird umfassend saniert. In ihr sollen Konferenzräume, Ausstellungs-flächen und ein Restaurant Platz finden. Die Entwürfe stammen von dem Wiener Architekturbüro Coop-Himmelb(l)au. Am Bau kam es aufgrund technischer Schwierigkeiten bei der Sanierung der Halle und Differenzen der Bauherren mit einem Rohbauunternehmen einige Male zu Verzögerungen. Die zunächst auf 500 Millionen Euro bezifferten Baukosten werden mittlerweile auf 850 Millionen Euro geschätzt. Für den Stadt-teil, der sich durch die Hafennähe zum Industrie- und Arbeiterquartier entwi-ckelt hatte, bedeutet die EZB-Ansiedlung eine deutliche Aufwertung.

sanieren in baD homburgDie MAB Development Deutschland revitalisiert bis Juli 2013 für 16 Milli-onen Euro ein Geschäfts- und Wohn-haus in Bad Homburg. Das 1956 erbaute Objekt direkt an der Haupteinkaufs-meile Louisenstraße besteht aus einem siebengeschossigen Vorder- und einem dreigeschossigen Hinterhaus. Nach der Sanierung stehen 670 Quadratmeter für Einzelhandel und 2.275 Quadratmeter für Büros und Arztpraxen sowie 350 Quadratmeter für Wohnungen zur Ver-fügung. gabriele bobka

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Elektroautos und E-Bikes in der Tiefgarage des Gebäudes auf-geladen werden. „Wir bauen nach unseren Recherchen weltweit das erste Mehrparteienhaus im Effizienzhaus-Plus-Standard, das auch noch einen Energieüberschuss für andere Anwen-dungen wie Elektromobilität erzeugt. Damit ist dieses ‚Aktiv-haus‘ ein echtes Pionierprojekt“, betont NH-Geschäftsführer Professor Thomas Dilger. Das Gebäude ist als „Nur-Stromhaus“ konzipiert. „Wir verbrennen keine Energieträger, um zum Bei-spiel Wärme zu produzieren, und der Strom wird ausschließ-lich über die hauseigenen Photovoltaikmodule erzeugt“, erläu-tert Professor Manfred Hegger vom Kasseler Büro HHS Planer + Architekten AG.

Wohnen mit virtuellem KraftWerKZehn Liegenschaften der ABG Frankfurt Holding dienen als Vorreiter in Sachen Energiewende. In Zusammenarbeit mit der Mainova AG erfolgt die Energieversorgung über ein virtuelles Kraftwerk. Virtuelle Kraftwerke verbinden Windkraft- und So-larstromanlagen mit Blockheizkraftwerken (BHKW) und Wär-mespeichern, um so die schwankende Erzeugungsleistung von erneuerbaren Energien auszugleichen. Die Mainova hat hierzu zehn Blockheizkraftwerke in den AGB-Immobilien mit mo-dernster Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt. Die BHKW springen immer dann an, wenn zu wenig Strom produziert wird oder sich Verbrauchsspitzen ergeben. Grund-lage der Steuerung ist der Strompreis an der Leipziger Strom-börse EEX. Besteht ein Überangebot an Strom, sinken gleich-zeitig die Strompreise am Markt. Dann schaltet das virtuelle Kraftwerk die BHKW ab. Wenn aufgrund von Wolken oder Windflaute Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen als Strom-produzenten ausfallen, sind besonders hohe Strompreise zu er-zielen. In diesem Fall werden die BHKW angeschaltet. Gabriele Bobka

Neue Wege des nachhaltigen Bauens beschreitet die Nas-sauische Heimstätte (NH) im Stadtteil Riedberg: Erstmals wird hier ein Plus-Energie-Haus im Geschosswohnungs-bau umgesetzt. Baubeginn für das „Aktivhaus“ mit 20 Zwei- bis Fünf-Zimmerwohnungen auf 1.600 Quadratmetern Gesamtwohnfläche soll noch in diesem Herbst sein. Die Bau-kosten belaufen sich auf rund 3,4 Millionen Euro, 25 Prozent mehr als bei einem konventionellen Haus. Eine dreijährige wis-senschaftliche Evaluation des Projekts soll klären, ob die Bau-weise geeignet ist, sie in großem Stil auf den Wohnungsneubau anzuwenden. Im Frühjahr 2014 können die ersten Bewohner einziehen – sie werden 12 bis 14 Euro pro Quadratmeter Miete, aber keine Heizkosten zahlen. Das Konzept des Plus-Energie-Hauses sieht vor, im Haus mehr Energie zu erzeugen, als die Bewohner benötigen. Mit der überschüssigen Energie sollen

Dezentrale Blockheizkraftwerke, Elektrofahrzeuge, Verbraucher und erneuerbare Energien arbeiten zusammen.

Plus-EnErGiE-Haus

Aktiv und virtuell

Angesichts steigender Preise im Energiesektor und öffentlich-recht licher Regulierungen wächst die Erkenntnis in der Immobilienbranche, dass der Verzicht auf Nachhaltigkeit künftig zu Wert-, Performance- und Imageverlust führen wird.

Virtuelles Kraftwerk der Mainova

Quelle: ABGnoca

In Riedberg entsteht das weltweit erste Plus-Energie-Haus im Geschosswohnungsbau. Das Projekt könnte Schrittmacher für nachhaltigen Wohnungsbau sein.

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die große Unsicherheit über die künftige Entwicklung ist auf dem Markt ange­kommen“, so Mallucci. Getragen wurde der Markt nach Malluccis Einschätzung vor allem durch Anmietungen von Flä­chen unter 3.000 Quadratmetern, deren Anteil am Gesamtumsatz mehr als 50 Prozent betrug. Die Spitzenmiete sank um 5,3 Prozent auf 36 Euro pro Quadrat­meter, die Durchschnittsmiete um fünf Prozent auf 19 Euro pro Quadratmeter. Positiv entwickelte sich der Leerstand, der um 14,7 Prozent auf 1,75 Millionen Quadratmeter sank. Bei 40 Prozent die­

Abkühlung

Weniger Umsatz, hohe dynamikFlächenumsatz und Transaktionsvolumen sanken im Frankfurter Büromarkt vor allem im zweiten Quartal spürbar. Positiv entwickelte sich der Leerstand, der durch geringe Fertigstellungen um mehr als 14 Prozent zurückging.

ser Flächen geht Mallucci von einem strukturellen Leerstand aus. „Vor dem Hintergrund des niedrigen Flächenfer­tigstellungsvolumens, das sich in diesem Jahr auf wenig mehr als 80.000 Quadrat­meter belaufen wird, erwarten wir für das zweite Halbjahr eine stabile Entwick­lung von Mieten und Leerständen und weiterhin einen Flächenumsatz von etwa 450.000 Quadratmetern für 2012“, so Mallucci. „Erfreulich ist der hohe Um­satzanteil der Banken und Finanzdienst­leister, der bei rund 27 Prozent liegt“, er­läutert Oliver Barth, Geschäftsführer und Frankfurter Niederlassungsleiter von BNP Paribas Real Estate (BNPPR). Die Frankfurter Leitbranche verbuche mit einem Plus von elf Prozent den stärks­ten Zuwachs gegenüber dem Vorjahres­zeitraum, obwohl sie sich nach wie vor in einer schwierigen Situation befinde.

Core-objekte dringend gesuChtRückläufig entwickelte sich auch der Investmentmarkt. „Betrug das Transak­tionsvolumen im ersten Quartal noch 780 Millionen Euro, brach es im zwei­ten Quartal auf rund 80 Millionen ein“, berichtet Mischa Koch, Director Invest­ment bei Savills. Der Grund liege jedoch weniger an einem nachlassenden Inte­resse als vielmehr in der mangelnden Verfügbarkeit von Core­Ob­

„Im ersten Halbjahr zeichnete sich der Frankfurter Bürovermietungsmarkt durch eine hohe Dynamik, aber wenige Abschlüsse aus“ stellt Marco Mallucci, Regional Director und bei Savills ver­antwortlich für das Bürovermietungsge­schäft in Frankfurt, fest. Der Flächenum­satz von rund 219.000 Quadratmetern entspricht gegenüber dem Vorjahreszeit­raum einem Rückgang von acht Prozent. Der Abwärtstrend verstärkte sich im zweiten Quartal, in dem nur noch 80.000 Quadratmeter umgesetzt wurden. „Die konjunkturelle Abkühlung und vor allem |g

Das Loftwerk ist das fünfte Gebäude der Gesamtentwicklung Helfmann-Park mit sechs Büroimmobilien und einem Hotel.

15büroimmobilien

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jekten. Mit einem Anteil von 40 Prozent lagen Büroimmobilien in der Investoren­gunst ganz vorne, gefolgt von Einzelhan­delsimmobilien mit einem Anteil von 25 Prozent. Die Spitzenrenditen lagen bei rund 4,8 Prozent.

dem himmel so nahMitten im Zentrum des Bankenvier­tels errichten die Joint­Venture­Partner Tishman Speyer und Commerz Real bis Ende 2013 für 200 Millionen Euro das Taunus­Turm­Ensemble, das aus einem 170 Meter hohen Büroturm und einem 62 Meter hohen Wohnturm besteht. Verbunden werden die beiden Gebäude durch eine sechsgeschossige Blockrand­bebauung. Der Gebäudekomplex auf dem rund 5.500 Quadratmeter großen Areal wird vier Untergeschosse erhalten und über eine Bruttogeschossfläche von 103.000 Quadratmetern verfügen. Der vom Frankfurter Architekturbüro Gru­ber + Kleine­Kraneburg Architekten ent­worfene Turm soll nach LEED Platinum zertifiziert werden.

ZuwaChs im europaquartierIn unmittelbarer Nachbarschaft der Frankfurter Messe wächst das von Stra­bag Real Estate GmbH (SRE) für rund 85 Millionen Euro entwickelte Büroge­bäude Meandris. Die Fertigstellung des rund 22.000 Quadratmeter BGF großen Gebäudes ist für Ende 2013 vorgesehen. Die Hälfte der Fläche ist bereits an die Konzerngesellschaften Ed. Züblin, Stra­bag Property and Facility Services und SRE selbst vermietet. Der vom Wiener Architekturbüro MHM Architekten entwickelte Komplex soll eine DGNB­Silber­Zertifizierung erhalten.

arbeitsplätZe für loft-fansIn Eschborn realisiert Hochtief Projekt­entwicklung (HTP) für 44 Millionen Euro Büroträume für Loft­Liebhaber. Der aus einem U­ und einem I­förmigen Gebäude bestehende Bürokomplex wird insgesamt 12.700 Quadratmeter Miet­fläche bieten, knapp drei Viertel davon sind derzeit vergeben. DIC Asset zeigte sich von dem Projekt so überzeugt, dass

sie das zweiteilige Ensemble schon vor Fertigstellung erwarb. Als erster Bauteil soll „Loftwerk U“ im September 2012 bezugsfertig sein. Die Fertigstellung von „Loftwerk I“ ist für Ende 2012 vorgese­hen. Das Büroensemble mit einer Ge­samtmietfläche von 14.700 Quadratme­tern wird nach den Kriterien der DGNB zertifiziert.

gateways gardens‘ höhenflugNahe am Frankfurter Flughafen bau­en Groß & Partner und OFB bis Ende 2012 das höchste Gebäude von Gate­way Gardens, das 16­geschossige Büro­Hochhaus Alpha Rotex. Das Objekt verfügt insgesamt über eine Mietfläche von rund 23.000 Quadratmetern, wovon DB Schenker als Hauptmieter mit fast 500 Mitarbeitern rund 12.000 Quadrat­meter beziehen wird. Die Grundform des Gebäudes bildet ein Dreieck mit ab­gerundeten Ecken. Die Gebäudeflügel rotieren um den Gebäudekern und las­sen so fünf 30 Meter hohe Wintergärten entstehen. |g

Schenker zieht in das Büro- und Dienstleistungsviertel Gateway Gardens.

region report frankfurt büroimmobilien

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in wachsenden großstädten wie frankfurt fehlen woh-nungen, während ältere bürogebäude leer stehen. was liegt näher als ein wechsel der nutzung. fabian sperber analysiert die Chancen und risiken.

Herr Sperber, welche Gebäude und Lagen sind gefragt? sperber In Frankfurt werden besonders häufig Bürogebäu­

de in Wohnimmobilien umgewandelt. Während die Leer­standsquote am Büromarkt mit 14,7 Prozent im Städtever­gleich sehr hoch ist, ist sie mit 2,2 Prozent im Wohnsegment sehr niedrig. Seit 2008 erhielten neun Büroobjekte so eine neue Nutzung, bis 2015 befinden sich weitere zwölf Umwid­mungsprojekte in Bau und Planung. Die Umwidmungen finden vor allem in den Randlagen der Büroteilmärkte Ban­kenviertel und Westend statt. Auch im Bahnhofsviertel gab es einige Umwidmungen von Büro­ in Wohnobjekte. Aber

auch in Niederrad gibt es mit der Umwidmung der Skyline­ Apartments ein erfolgreiches Beispiel in einer peripheren Bürolage.

Worauf gründet die Attraktivität von Umnutzungen? Zum einen ist die Nachfrage nach Wohnraum in Frankfurt

hoch und der verfügbare Wohnraum begrenzt, wohingegen auf dem Büromarkt viele leer stehende Flächen um Mieter konkurrieren. Zum anderen bietet die Wohnnutzung lang­fristig planbare, konjunkturunabhängige Cashflows. Hinzu kommt, dass die Wohnungsmieten die Büromieten in eini­gen Lagen Frankfurts bereits übersteigen. Da die Höhe der erzielbaren Miete letztendlich das wichtigste Kriterium für Projektentwickler und Investoren ist, generieren Umnut­zungen in solchen Lagen einen echten Mehrwert.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Damit eine Umnutzung auch unter wirtschaftlichen As­

pekten lohnt, muss sich der Standort als Wohnanlage eig­nen und eine ausreichende Wohnqualität bieten. Zudem darf die Emissionsbelastung, insbesondere durch den Stra­ßenlärm nicht zu hoch sein. Drittens muss sich das Objekt in architektonischer und bautechnischer Hinsicht für eine Umnutzung eignen. Die Integration neuer Treppenhäuser und Versorgungsschächte sowie der Einbau zusätzlicher Bäder und Küchen lässt sich in Gebäuden der 1960er­ und 1970er­Jahre und Gründerzeitbauten meist am einfachsten realisieren. gabriele bobka

Wohnen statt arbeiten – Ein Gespräch mit Fabian Sperber

Fabian Sperber iSt ConSultant reSearCh und Corporate FinanCe-Valuation beim beratungS- und maklerunternehmen SaVillS deutSChland.

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Money, Money, Money …

Die Finanz- und Eurokrise führt zu Nervosität auf den Immobilienmärkten. Immer mehr Banken ziehen sich aus der Finanzierung von gewerblichen Immobilien zurück. Dr. Matthias Danne zu den Ursachen und Entwicklungen.

Herr Danne, die gewerbliche Immobilienfinanzierung scheint für viele Banken nicht mehr rentabel. Steht dem Investmentmarkt eine Kreditklemme bevor? Danne: Ja, zahlreiche Institute definieren die Finanzie­

rung von Gewerbeimmobilien mit Blick auf das Refinan­zierungsrisiko und den Kapitalbedarf nicht mehr als Kern­geschäft. Deutschland ist dabei aufgrund seines dezentralen Banksys tems im europäischen Vergleich noch am besten versorgt. Bedenklicher sieht die Situation im übrigen Euro­pa, insbesondere im südlichen Teil aus. Aber auch in Groß­britannien wird es zunehmend enger.

Sind die Ausfallrisiken bei Immobilien nicht deutlich nied-riger als bei anderen Asset-Klassen? Grundsätzlich schon, zumal kaum ein Institut heute noch

mehr als 65 Prozent des Immobilienwerts als Kredit zur Verfügung stellt. Darlehen von mehr als 50 Millionen Euro werden zudem meist als Konsortialfinanzierung mehre­rer Banken vergeben. Dennoch: Die benötigten Summen sind hoch und die regulatorischen Vorgaben wie Basel III erhöhen den Eigenkapitalbedarf und damit die Kapitalkos­ten um rund 80 Prozent. Bei einer EBA­vorgeschriebenen harten Kernkapitalquote von mindestens neun Prozent für Risikoaktiva aus gewerblichen Immobilienkrediten stellt schon die Erwirtschaftung der Kapitalkosten eine hohe He­rausforderung dar.

Das Bundesfinanzministerium will künftig keine neuen Offenen Immobilienfonds mehr zulassen. Welche Auswir-kungen hätte dies für den Gewerbeimmobilienmarkt und das Fondsgeschäft der Deka-Bank? Noch handelt es sich um einen Diskussionsentwurf, der er­

fahrungsgemäß und hoffentlich noch einige Änderungen erfahren wird. Insgesamt bleibt der Einfluss auf die Immo­

Zur PersonDr. Matthias Danne ist als Finanz- und Immobilienvorstand der DekaBank verantwortlich für Finanzen und Treasury, das Kreditgeschäft sowie das Geschäftsfeld Asset-Management Immobilien. Das Institut ist der zentrale Asset-Manager der Sparkassen-Finanzgruppe. Durch die Förderung der Bank richtet die Goethe-Universität Frankfurt eine neue House of Finance-Stiftungsprofessur für Sustainable Banking and Finance ein.

bilienmärkte aber auch bei einem unveränderten Entwurf irrelevant. Die noch Offenen Fonds werden wie bisher weiter investieren und deinvestieren, und die nun in Liqui­dation befindlichen haben dies ohnehin seit Jahren nicht mehr getan. Auch für die Strategie unserer Fonds ändert sich in diesem Fall wenig, da auch der aktuelle Entwurf am Status quo existierender Fonds kaum etwas verändert. Unverständlich bleiben allerdings die Beweggründe des Ge­setzgebers, künftige Konkurrenz und Innovation in diesem Geschäft gesetzlich zu untersagen. Auch das Verbot von Spezialfonds für professionelle Anleger, bei denen es noch nie zu Problemen gekommen ist und die intensiv nachge­fragt werden, erschließt sich intellektuell niemandem.

Wie schätzen Sie als Finanzierer die Situation des Frankfur-ter Gewerbeimmobilienmarkts ein? Büros und Hotels sind tatsächlich relativ volatil. Einzelhan­

delsimmobilien im Segment High Street und Shopping­ Center sind dagegen ebenso wie Logistikimmobilien eher wertstabil. Frankfurt stellt sich im Vergleich mit anderen europäischen Standorten als stabiler Markt dar. Im Ver­gleich mit anderen deutschen Märkten ist Frankfurt aber eher etwas volatiler. Die Cap Rates für beste Büroimmobi­lien liegen im langjährigen Vergleich zwischen 4,8 bis 5,7 Prozent. Allerdings reagieren die Mieten sehr volatil. Seit Anfang des Jahres stellen wir wieder eine stärkere Nervosi­tät seitens der Mieter fest, die sich in zähen Verhandlungen und einer zurückhaltenden Entscheidungsfreudigkeit äu­ßert. Für die kommenden zwölf bis 18 Monate gehen wir jedoch nicht von einer spürbar negativen Entwicklung aus. Sollte allerdings der Finanzsektor in stärkerem Ausmaße Stellen freisetzen als wir dies heute erwarten, träfe dies den Frankfurter Büromarkt stärker als andere Standorte.

Gabriele Bobka

FinanzmarktREgIoN REpoRt FRaNkFURt

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Die Region Frankfurt/Rhein-Main be-sitzt für den Einzelhandel eine über-durchschnittliche Attraktivität wie die Zentralitätskennziffern Frankfurt (113,9), Mainz (113,8) oder Offenbach (108,3) zeigen. Der Einzelhandelsum-satz lag im vergangenen Jahr bei 4,24 Milliarden Euro. Ganz oben im Ranking der Top-1A-Lagen steht die Frankfurter Zeil. Keine andere Lage in Deutschland erzielte bei der Passanten-Frequenzzäh-lung in diesem Jahr ähnlich hohe Zahlen. „In Spitzenzeiten zieht die Lage stünd-lich über 13.000 Besucher an“, berichtet Christopher Wunderlich, Leiter Retail Leasing Frankfurt bei Jones Lang LaSalle. In Frankfurt bestehe eine hohe Nachfra-ge nach Einzelhandelsflä chen in solchen 1A-Lagen. „Angesichts der Euro krise schätzen ausländische Filialisten die Sta-bilität des deutschen Markts“, so Wun-derlich. Für sie sei Frankfurt weiterhin

ei nes der wichtigsten Expansionsziele in Deutschland. Vor allem aus den Bran-chen Mode/Textilien und Schmuck drängten immer mehr Labels auf den Markt und versuchten, ihre Präsenz in Frankfurt auszubauen oder Fuß zu fassen. Im ersten Halbjahr lag der Flä-chenumsatz nach Zahlen von BNP Pa-ribas Real Estate (BNPPRE) mit knapp 13.000 Quadratmetern um ein Mehr-faches über dem Durchschnittswert der vergangenen Jahre. Treiber war hier vor allem der Abschluss von Primark mit 8.000 Quadratmetern auf der Zeil. Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig ge-

ringem Angebot führt dazu, dass die Spitzen miete weiter angestiegen ist. Mit aktuell 320 Euro pro Quadratmeter liegt sie knapp sieben Prozent höher als Ende 2011. Die Spitzenrendite für hochwertige Geschäftshäuser in bester Lage liegt da-gegen unverändert bei 4,45 Prozent.

Zurückhaltung bei den transaktionenRückläufig entwickelte sich dagegen der Investmentmarkt. Das Transakti-onsvolumen sank, laut BNPPRE, auf die Hälfte des Vorjahresumsatzes und erreichte einen Anteil von rund 14 Pro-zent am gesamten Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien in Höhe von 1,39 Milliarden Euro. „Angesichts der anhaltenden Fokussierung

Die Einzelhandelslage Liebfrauenstraße/Neue Kräme ist durch ein hohes Touristenaufkommen ge-kennzeichnet und besitzt das kleinste Flächenangebot.

Retail

Auf der SuCHe nACH 1A

Die Zeil gehört zu den umsatzstärksten 1A-Lagen. Mehr als 13.000 Besucher zieht die Lage in Spitzenzeiten an.

Die Top-Lagen sind heiß begehrt, aber nicht ausreichend verfügbar. Die Folge sind hohe Mieten und deutlich weniger Transaktionen.

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19einzelhandelsimmobilien

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der Investoren auf Core-Immobilien ist das im Vergleich zum Vorjahr rückläu-fige Transak tionsvolumen zunächst ver-wunderlich. Der Grund liegt im knappen Angebot. Dieses hält die Kaufpreise stabil auf hohem Niveau, ohne dass diese aber noch weiter ansteigen“, berichtet Stephan Jung, Head of Retail Consultancy des Be-ratungshauses Savills. Mieter, insbesonde-re aus dem Ausland, seien durchaus bereit Key-Money zu bezahlen, um in einer der begehrten Toplagen einen Shop eröffnen zu können. Frankfurt spiele bei allen in-ternationalen Handelsunternehmen im Konzert der TOP-5-Städte eine bedeu-tende Rolle.

goethe geht shoppenNamhafte Luxus-Labels versammeln sich im Gebäudeensemble „One Goe-theplaza“, das die Freo Financial & Real Estate für einen dreistelligen Millio-nenbetrag am Goetheplatz errichtet. Finanziert wird das Projekt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Hela-ba) und die Landesbank Berlin. In dem nach Plänen des Architekten Professor Christoph Mäckler gestalteten Gebäude entstehen bis Herbst kommenden Jahres

4.900 Quadratmeter Einzelhandels- und 6.700 Quadratmeter Bürofläche. Zuvor wurde die Häuserzeile Goetheplatz 5-11 abgerissen, die Freo im April 2011 zu-sammen mit dem Projekt von der Inves-

„In der CIty Ist der trend der Markenhersteller zu eIgenen shops und der Wan­del von eIner glaMourösen ausstattung der sChaufen­ster und ladenfläChen hIn zu eIneM purIstIsChen Indus­trIal­desIgn zu beobaChten. das Innere Muss eIneM büh­nenbIld gleIChen. IM MIttelpunkt steht nICht Mehr dIe präsen ta tIon der Ware, sondern der kunde und seIne bIndung an eIne bestIMMte Marke oder an eInen bestIMMten shop. zIel­

Trends am Retail-Markt

Das One Goetheplaza bildet ab Herbst 2013 ein attraktives Entrée zur Shopping-Meile Goethestraße.

gruppenorIentIertes bezIe­hungsManageMent trägt In zeIten steIgenden onlIne­handels und eIner sInkenden staMMkundsChaft entsCheI­dend zuM unternehMens­erfolg beI. naChholbedarf herrsCht beIM theMa gastronoMIe. In den usa zIeht IMMer Mehr top­gastronoMIe In 1a­lagen. shoppIng­Center blIeben dIe MIt abstand WIChtIgste anlagekategorIe.“ StepHAn Jung, HeAd of retAil ConSul ­

tAnCy deS BerAtungSHAuSeS SAvillS

torengesellschaft Watermark erworben hatte. Als Ankermieter zieht auf 1.500 Quadratmeter Einzelhandelsfläche Lou-is Vuitton ein. Weitere Mieter sind Ne-spresso mit einem 1.200 Quadratmeter großen Flagshipstore sowie das Mode-label Escada mit 300 Quadratmetern und die Schmuck‐ und Uhrenmarke OME-GA mit 100 Quadratmetern Verkaufs-fläche. Von den in den Obergeschossen entstehenden Büroflächen sicherte sich die Anwaltskanzlei Heuking Kühn Luer Wojtek 3.000 Quadratmeter.

Zuwachs am rossmarktDas Konzept Abriss und Neubau ver-folgt auch die Hanseatische Investment Gesellschaft mit dem Büro- und Ge-schäftshaus „Am Roßmarkt 10“. Für rund 45 Millio nen Euro entsteht dort bis Ende 2013 ein sechsstöckiges Gebäude mit 2.500 Quadratmetern Einzelhandelsflä-che und 3.400 Quadratmetern Büroflä-che. Die Pläne stammen vom Frankfurter Büro msm meyer schmitz-morkramer. Für die Neuvermietung der Einzelhan-delsflächen ist Savills Frankfurt zustän-dig, um die Büroflächen kümmert sich Colliers. Gabriele bobka

einzelhandelsimmobilienregion report FrankFurt

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Die Grundstückspreise in Frankfurt sind laut Gutachteraus-schuss im ersten Halbjahr erneut gestiegen. Die Nachfrage nach guten Anlageobjekten sei wesentlich höher als das Angebot. Bei Mehrfamilienhausgrundstücken lagen die Preise zwischen 320 und 1.040 Euro pro Quadratmeter. Neue Eigentumswoh-nungen werden durchschnittlich für 3.500 Euro pro Quadrat-meter Wohnfläche verkauft. Da Altbauten mit einem Baujahr vor 1950 nur begrenzt verfügbar sind, führt das aufgrund der starken Nachfrage zu einem beachtlichen Preisanstieg von rund 14 Prozent. Die teuerste Eigentumswohnung wurde in diesem Jahr für 3,7 Millionen Euro verkauft, was einem Qua-dratmeterpreis von über 10.000 Euro entspricht. „Noch immer ist der größte Nachfragedruck in innenstadtnahen Lagen zu verzeichnen“, berichtet Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz. „Da diesem aber nur ein begrenztes Angebot ge-genübersteht, sinken hier die Umwandlungszahlen gegenüber den Vorjahren: Einige Eigentümer wandelten ihre Mietshäuser in den vergangenen Jahren auch vorsorglich in Eigentumswoh-nungen um, da sie rechtliche Erschwernisse der Umwandlungs-möglichkeiten erwarteten“, so Cunitz. Die Stadtlagen mit den meisten Umwandlungen waren das Nordend, das Ostend und Sachsenhausen. „Ich bin erfreut, dass der Standort Frankfurt eine hohe Nachfrage und Wertschätzung erfährt – trotz der

damit verbundenen Preissteigerungen. Angesichts der reellen positiven Entwicklung kann von einem Aufkommen einer Im-mobilienblase in Frankfurt keine Rede sein“, beurteilt der Bür-germeister die derzeitige Lage auf dem Immobilienmarkt. Der Nachfragedruck führe zu einer Wiederentdeckung minderge-nutzter Gewerbegrundstücke für den Wohnungsbau.

Wohnen auf alten GleisenAuf dem 28.500 Quadratmeter großen Areal des früheren Gü-terbahnhofs Süd in Sachsenhausen entwickeln Hochtief So-lutions formart und Wilma Wohnen Süd bis August 2013 das Wohnquartier Holbeinviertel. Insgesamt sollen in fünf Bau-abschnitten 196 Wohneinheiten in 38 Ein- und zwölf Mehr-familienhäusern sowie eine Tiefgarage und ein Kindergarten entstehen. Das Holbeinviertel mit einer Grundstücksgröße von knapp 27.700 Quadratmetern zwischen Stresemannallee und Holbeinstraße ist als reines Wohnquartier ohne Durchgangs-verkehr konzipiert. Die Anwohner werden über Privatstraßen zu ihren Häusern gelangen. Am Quartiereingang befindet sich zudem die Einfahrt zur gemeinsamen Tiefgarage. Zwischen den Mehrfamilienhäusern sind ausgedehnte Grünanlagen vorgese-hen. Im Süden wird eine durchgehende Reihe der Stadthäuser das Gelände zur Bahnanlage hin abschließen. Alle

Bis 2020 wird Frankfurt weiterwachsen. Doch Wohnraum ist knapp und teuer, größere Neubauflächen sind ausgereizt. Brachflächen und Nachverdichtung gewinnen daher an Attraktivität.

Trendmacher

Wandel als Konzept

Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs Süd entsteht das Holbein-Viertel mit Ein- und Mehrfamilienhäusern und viel Grün.

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21Wohnimmobilien

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Gebäude werden nach dem KfW-55-Standard gebaut und er-halten ein Gründach. Die Wohnungen sollen über ein Block-heizkraftwerk mit Wärme und Warmwasser versorgt werden.

Die RückkehR Des WohnhochhausesEine attraktive Alternative für das Wachstum in der Fläche stellt für das flächenknappe Frankfurt das Wachstum in die Höhe dar. Mit stereotypen Großwohnsiedlungen haben Wohn-hochhäuser wie sie die Nassauische Heimstätte mit ihrer Marke NH ProjektStadt im Europaviertel verwirklicht, nichts gemein. „Wohnhochhäuser hatten ihre Blütezeit in den 1960er- und 1970er-Jahren. Danach kam dieser Typ des Wohngebäudes in Verruf – aus heutiger Sicht leicht nachvollziehbar, wenn man sich die damals gängige Architektur und bauliche Umsetzung anschaut. Mit der Renaissance des urbanen Wohnens erlebt das Wohnhochhaus derzeit ein neues Interesse, sowohl auf-seite der Kommunen als auch bei den potenziellen Bewohnern. Für uns als Projektentwickler ist es an sich schon eine reiz-volle Aufgabe, für diesen Gebäudetyp ein modernes und nut-zerfreundliches Konzept zu entwickeln. Das gilt umso mehr, als wir mit dem Bauvorhaben „WestPark1“ das Gesicht eines neuen Stadtviertels maßgeblich prägen werden“, erläutert Peter Klarmann, Leiter der Projektentwicklung der NH ProjektStadt.

nomie vorgesehen. Die Wohnfläche von rund 25.000 Quadrat-metern verteilt sich auf 225 Wohnungen mit Größen zwischen 70 und 130 Quadratmetern. Die Gestaltung der Balkonzone bietet darüber hinaus die Möglichkeit, an allen Wohnungen Energiegärten zur solaren Energiegewinnung vorzusehen. In einer zweigeschossigen Tiefgarage werden rund 300 Stellplätze untergebracht.

Wohnen statt PRoDuktionBis 1995 produzierte hier die Naxos-Union Schleifmaschinen, danach lag das Fabrikgelände brach. Nun erwacht das Gelände zu neuem Leben: Die ABG Frankfurt Holding baut darauf nach Plänen des Architektenbüros Stefan Forster 67 Eigentumswoh-nungen und 49 Mietwohnungen in Passivhausbauweise. „Mit der Bebauung des NAXOS-Areals wird eine seit Jahren brach-liegende Industriefläche für Wohnen erschlossen. Wir haben gerade den 700.000sten Frankfurter begrüßt, da ist jede zu-sätzliche Wohnung in Frankfurt hochwillkommen“, freut sich Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. Wesentliche Kennzeichen der Neubebauung sind die Gartenhöfe und die differenziert gegliederten Appartementhäuser, die das umlie-gende Grün mit einbeziehen. Eine Gedenktafel soll daran er-innern, dass die Fabrik nicht immer ein Ort des Wohnens war,

Nach den Plänen des Frankfurter Architekturbüros Dietz Jop-pien entsteht am Boulevard Mitte ein Hochhaus-Ensemble, das nach Süden 19 gestaffelte Stockwerke und nach Osten im zweiten Baukörper sieben Geschosse aufweist. Die Nassauische Heimstätte hatte das 5.000 Quadratmeter große Grundstück im September für 17,6 Millionen Euro von Aurelis gekauft. Im ersten Halbjahr 2013 will das Unternehmen mit dem Bau be-ginnen. Der Entwurf von Dietz Joppien unter dem Arbeitstitel „WestPark1“ weist eine Bruttogeschossfläche von rund 37.500 Quadratmetern auf. Im Erdgeschoss sind Läden und Gastro-

sondern zwischen 1942 und 1944 über 700 Zwangsarbeiter be-schäftigte.

DeR Zoll hat ausGeDientAuf einem insgesamt 16.000 Quadratmeter großen Areal in der Offenbacher Innenstadt soll ein Wohnquartier mit 220 Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Das Projekt mit dem Namen „Luisenhof “ hat ein Volumen von rund 50 Millionen Euro. Standort ist ein derzeit teilweise als Parkplatz genutztes Gelände zwischen Bahnhofstraße, Frankfurter Straße und Lui-

Einst produzierte die Naxos-Union hier Schleifmaschinen. Nun entstehen hier dringend benötigte Wohnungen im Passivhausstandard.

WohnimmobilienReGion RePoRt fRankfuRt

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senstraße. Die Entwicklung soll Anfang 2013 mit einem ersten Bauabschnitt im Bereich Bahnhofsstraße beginnen. Hier ist eine Mischung aus Mietwohnungen und Eigentumswohnungen geplant, in der 40 Prozent der Wohneinheiten realisiert werden sollen. Dieser Bauabschnitt setzt sich im Bereich der Luisen-straße fort. Da Teile des Grundstücks noch von Einrichtungen des Zolls und der Polizei genützt werden, wurden die Abschnit-

te so gestaltet, dass diese auch dann lebensfähig bleiben, wenn einzelne Grundstücksteile gar nicht oder erst zu einem erheb-lich späteren Zeitpunkt bebaut werden können. Die Fertigstel-lung des gesamten Projekts ist für 2019 geplant. Für das Pro-jekt hat sich die PG Luisenhof Gesellschaft gegründet, an der zu jeweils 50 Prozent die WEP-Gruppe aus Frankfurt sowie die Darmstädter EFO Immobilien beteiligt sind.

Die WieDeRholunGstäteRIm Europaviertel drehen sich weiter die Baukräne. Die RVI Gesellschaft entwickelt im Abschnitt „Boulevard Mitte“ das auf insgesamt 75 Millionen Euro veranschlagte Wohnpro-jekt „Le Quartier Parigot“. Es ist bereits das zweite Projekt des Saarbrücker Unternehmens im Europaviertel. Bis 2014 entstehen hier 289 Wohneinheiten und zehn Ladeneinheiten von bis zu 540 Quadratmeter Fläche sowie eine Tiefgarage für 291 Autos. Insgesamt entstehen so 16.790 Quadratmeter Wohnfläche und 1.080 Quadratmeter Gewerbefläche. Für das Vorhaben hatte RVI bereits im Jahr 2010 ein rund 7.280 Qua-dratmeter großes Baufeld vom Quartiersentwickler Aurelis er-worben. Die Wohnungen sollen an private Kapitalanleger ver-kauft werden. Gabriele bobka

Mit der Renaissance des urbanen Wohnens gewinnen moderne Wohnhochhäuser wie der Westpark 1 an Attraktivität.

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In der Region Frankfurt entstehen attraktive Quartiere, die moderne Identität, Urbanität und verzahnte Nutzungskonzepte mit geschichtsträchtigem Flair verbinden.

Urbane Viertel mit HoHer

LEbENsQUaLItät

Die Umnutzung nicht mehr benötigter Infrastruktur- oder Ge-werbeflächen bietet günstige Voraussetzungen für die Schaf-fung städtebaulich integrierter Standorte. Dabei können die Kommunen ihre ökologischen, sozialen und wohnungsbaupo-litischen Ziele in innovative Gewerbe,- Siedlungs- und Wohn-modelle umsetzen. Auch Investoren finden die Flächen attrak-tiv, sind doch unbebaute Grundstücke mit guter Infrastruktur insbesondere in Ballungsgebieten wie in der Metropol region Frankfurt-Rhein-Main knapp, die Preise stark gestiegen. Die Gebrauchsspuren im Bestand werden versüßt durch Gebäude-hüllen, die mit der vorhandenen BGF als Neubau keine Geneh-migung mehr fänden, eine hohe Anzahl an Parkplätzen oder flexible Nutzungsmöglichkeiten. Konversionsflächen weisen allerdings auch Risiken auf. Häufig müssen zuerst Abbruchar-

beiten durchgeführt und Altlasten beseitigt werden. Neu- oder Umnutzungen von Brachen stoßen bei Anwohnern zudem nicht immer auf Gegenliebe. Orientiert sich die Vermarktung der Flächen in Umfang und Zeitschiene nicht sehr sensibel am vorhandenen Bedarf, droht zudem ein Kollaps der bisher weit-gehend funktionierenden Immobilienmärkte.

Gold für die NachhaltiGkeitDas Europaviertel West ist Gold wert, findet die Deutsche Ge-sellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und zertifizierte es mit dem Gold-Standard für nachhaltige Stadtquartiere. Es ist eines von derzeit 13 europäischen Stadtvierteln, die an der DGNB-Zertifizierung für nachhaltige Quartiere teilnehmen. Auf einer Fläche von rund 670.000 Quadratmetern entsteht Fo

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QuartiersentwicklungreGioN rePort fraNkfurt

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hier ein neuer, lebendiger Frankfurter Stadtteil. Nach der kompletten Fertigstellung werden hier rund 13.000 Menschen wohnen, einkaufen, lernen, arbeiten und sich erholen. Schon früh wurde der Mehrwert einer ökologischen und ressourcen-schonenden Planung erkannt: „Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, betont Thaddäus Zajac, Geschäftsführer Region Mitte des Pro-jektentwicklers Aurelis Real Estate, „daher haben wir bewusst bereits auf Quartiersebene die entsprechenden Weichen gestellt und so für Investoren und die nachfolgende Zertifizierung auf Gebäudeebene beste Voraussetzungen geschaffen.“ Und die lie-ßen sich überzeugen: Nach den Quartieren Helenenhöfe und Parkend ist nun auch das Quartier Boulevard West voll ver-kauft. Damit sind 80 Prozent des Europaviertels West vergeben. Auf einem der letzten Baufelder eröffnet Aurelis Mitte August mit dem „handicap 43“ Frankfurts einzige Minigolfanlage.

hafeNiNsel sucht iNvestoreNDirekt am Wasser, im Herzen der Metropolregion Rhein-Main, wächst im Offenburger Hafen ein neuer Stadtteil. Bis 2020 wan-delt sich der neue Stadtteil vom Industriehafen zum urbanen Stadtquartier. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bau-

en hat den Hafen Offenbach mit Gold in der Kategorie Stadt-quartier Neubau prämiert. Für das Areal der Hafeninsel begann Mitte August die Vermarktung der knapp 24.000 Quadrat-meter großen Inselmitte. Der Quartiersentwickler, die OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft startete hierzu ein zweistufiges Investorenauswahlverfahren. Gefragt sind vor allem Großinvestoren, die dort gemeinsam Wohn- und Ge-werbebebauung entwickeln. Auf dem Areal lassen sich gemäß Bebauungsplan rund 21.510 Quadratmeter Wohnen, die als Mischgebiet ausgewiesen sind, und 32.416 Quadratmeter Ge-werbe realisieren. Die Fläche soll in nur zwei bis vier Losen ver-äußert werden. Der erste Bauabschnitt des Stadtquartiers rund um den Hafenplatz ist bereits größtenteils vermarktet. Die DIH Deutsche Wohnwerte will ab dem ersten Halbjahr 2013 auf der Hafeninsel 140 Eigentumswohnungen bauen. Vorgesehen sind mehrere Mehrfamilienhäuser mit zusammen 13.000 Quadrat-metern Wohnfläche. Auch für das geplante Quartierszentrum wurde mit der Frankfurter Lyson-Gruppe ein Investor gefun-den. Geplant ist ein fünfstöckiges Wohn- und Geschäftshaus mit Rewe und dm als Ankermieter sowie rund 100 Wohnungen in den Geschossen darüber. gabriele Bobka

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Leitidee: die kLassische europäische stadt

die konversion des früheren hauptgüter- und rangierbahnhofs im Gallus zum europaviertel bietet frankfurt große entwicklungschancen. Bis aus einer nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnfläche ein lebendiges stadtquartier wird, bedarf es vieler schritte. Joachim Wieland zu den erfolgsfaktoren solcher umnutzungen.

Herr Wieland, der ehemalige Rangierbahnhof war im loka-len Bewusstsein kaum verankert. Wie erhält dieser „weiße Fleck“ eine eigene Identität? Wieland: Wichtig für die Attraktivität und damit die

Akzeptanz ist die Herausbildung von identitätsstiftenden Elementen, die das Profil des Quartiers schärfen. Diese Elemente können durch eine besondere Qualität des öf-fentlichen Raums gebildet werden, also durch einen Platz, einen Straßenzug oder öffentliches Grün. Möglich ist dies auch durch besondere Nutzungen, also eine Einkaufsstraße, einen kulturellen Bezugspunkt, ein gastronomisch interes-santes Gebiet oder Ähnliches. Das Europaviertel haben wir in vier kleinere Quartiere mit einem sehr individuellen Pro-fil und einer klaren Zielgruppenorientierung strukturiert: Das edle Wohnquartier Parkend, das geförderte Wohnquar-tier Helenenhöfe, das gemischte Quartier Boulevard West und das urbane Quartier im Herzen des Europaviertels, Boulevard Mitte. Die identitätsstiftende Mitte im Euro-paviertel ist durch den besonders hochwertigen zentralen Boulevard und den Europagarten gebildet worden.

Um sich im härter werdenden Wettbewerb behaupten zu können, benötigen Kommunen und Projektentwickler für Revitalisierungen ausgefeilte Nutzungskonzepte. Wie sehen deren Erfolgsfaktoren aus? Einer der wichtigsten ist ein robustes städtebauliches Kon-

zept, das über den gesamten Entwicklungszeitraum die Chance zulässt, auf veränderte Situationen und Markterfor-dernisse flexibel reagieren zu können. Denn nur ein Quar-tier, das vom Markt angenommen wird und sich mit Leben füllt, entwickelt die Sogkraft und Dynamik, die dem Stand-ort nützt. Gleichzeitig muss ein neues Viertel die städte-baulichen Strukturen der Umgebung aufnehmen und dabei eigene Akzente setzen. Eine lebendige Nutzungsmischung

Zur PersonDr. Joachim Wieland ist seit Dezember 2007 sprecher der Geschäftsführung bei der aurelis Real Estate GmbH & Co. KG. Das Unternehmen verfügt bundesweit über ein umfassendes Portfolio citynaher Flächen. Darüber hinaus vermietet aurelis für gewerbliche Nutzungen.

von Wohnen und Arbeiten ist ein weiterer maßgeblicher Aspekt im gelungenen Städtebau. In den Wohnvierteln be-darf es zudem eines vielfältigen Angebots an Bebauungs-strukturen und Haustypen, um die differenzierten Raum- und Wohnbedürfnisse von heute befriedigen zu können.

Revitalisierte Quartiere wie das Europaviertel erhöhen häufig die Qualität ganzer Stadtteile. Welche Leitidee kenn-zeichnet diese Projektentwicklung? Das städtebauliche Konzept für das Europaviertel folgt

der Leitidee der klassischen europäischen Stadt mit einer Durchmischung von Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit und sozialer Infrastruktur. Kurze Wege reduzieren die Ver-kehrbelastung. Wir wollten hier ein Quartier schaffen, das den Anforderungen an Nachhaltigkeit ebenso entspricht wie den Erwartungen an ein lebendiges, urbanes und weit-läufiges Quartier zum Wohlfühlen.

Stichwort Nachhaltigkeit: Wie lassen sich Ökonomie und Ökologie bei Umnutzungen vereinen? Diese beiden Aspekte sind kein Gegensatz, das sieht man ge-

rade im Europaviertel. Die Entwicklung und Vermarktung ist deutlich schneller als erwartet vorangeschritten – wir sind dem Zeitplan hier um einige Jahre voraus. Die Nach-frage nach Baugrundstücken ist bisher mehr als zufrieden-stellend. Gleichzeitig ist das Europaviertel von der Deut-schen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.) mit dem Zertifikat in Gold für nachhaltige Stadtquartiere ausgezeichnet worden. Eine nachhaltige Quartiersent-wicklung muss ökologische, ökonomische, städtebauliche, stadtsoziologische und architektonische Faktoren berück-sichtigen. Nur so wird sie auf lange Sicht erfolgreich sein und damit einen Wertzuwachs für alle Beteiligten schaffen.

gabriele Bobka

reGioN rePort fraNkfurt interview

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Hotels Deutschland. Als Fünf-Tage-De-stination sei die Preissensibilität höher als in Hamburg. „Im Moment besteht ein gewisser Run auf Budgetformate, da die-se inzwischen Volumen von 20 Millio-nen Euro erreicht haben und damit auch für institutionelle Investoren interessant sind“, so Kriegl. Die Finanzierung sei sei-tens der Banken zumindest im Bestand wieder einfacher geworden, allerdings müssten Konzept und Eigenkapitalaus-stattung stimmen. Unter Einbeziehung der Budgethotellerie fallen die Zahlen etwas niedriger aus. „Im ersten Quar-tal sank die Zimmerrate von123,25 auf 122,43 Euro, während der RevPar von 77,39 auf 78,84 Euro stieg“, erläutert Rei-ner Nittka, Vorstand des Immobilienent-wicklers GBI.

LifestyLe im fokusAn den unterschiedlichen Lebensbe-dürfnissen orientiert sich das Mixed- Use-Projekt, das der Berliner Immo-bilienentwickler GBI AG für gut 70 Millionen Euro im Europaviertel rea-lisiert. Auf dem 8.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen das Cita-dines Apart`hotel Messe-Frankfurt mit 165 Studios und Apartments, das Motel One Frankfurt-Messe mit

durchstarten

Markt Mit hoher DynaMik

Der Hotelmarkt zeigt viel Bewegung. Es wird abgerissen und neu gebaut, revitalisiert und modernisiert. Der Trend zu Städte- und Kulturreisen beschert den Hotels allmählich auch am Wochenende bessere Auslastungen.

Frankfurts Tourismus boomt: Im ersten Halbjahr stieg das Übernachtungsvo-lumen um 14,2 Prozent auf 3,48 Mil-lionen und die Anzahl der Gäste um 12,8 Prozent auf gut zwei Millionen. „Auffallend ist, dass der Auslandsmarkt erstmals seit Jahren wieder stärker an-gestiegen ist als der inländische Markt“, stellt Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF), fest. Mit rund 1,6 Mil-lionen Auslandsübernachtungen wuchs dieser Markt um 16,3 Prozent. Weil die Zahl der ausländischen Gäste steigt, zeigen auch vermehrt internationale Hotelketten Interesse am Standort. Im Zeitraum von 2001 bis 2011 stieg das Beherbergungsangebot der Stadt nach Erhebungen des Beratungshauses Collier von 176 auf 259 Betriebe. Nach Anzahl der Betriebe wird der Markt immer noch von Betrieben im Drei- und Vier-Sterne-

Segment dominiert, obwohl die Luxus- und First-Class-Hotels 60 Prozent der gesamten Bettenkapazitäten anbieten.

Die City Der GesChäftsreisenDen„In Frankfurt fällt ein besonders gro-ßer Teil der Nachfrage auf das gehobene Segment, was auf die vielen Geschäfts-reisenden zurückzuführen ist. Deren hoher Anteil an den Übernachtungen führt allerdings an den Wochenenden und in Ferienzeiten zu Dellen in der Auslastung“, berichtet Ursula Kriegl, Lei-terin Jones Lang LaSalle Hotels Deutsch-land. Die Zimmerauslastung liege daher nur bei 65 Prozent. „Die durchschnitt-liche Netto-Zimmerrate lag im ersten Halbjahr bei den von uns be obachteten Vier- und Fünf-Sterne-Hotels bei 139,65 Euro, der Revenue per available room (RevPAR) bei 90,83 Euro“, berichtet Ur-sula Kriegl, Leiterin Jones Lang LaSalle

27hotelimmobilien

Im Europaviertel entsteht auf einem 8.000 Quadratmetern großen Grundstück ein Mix-Use-Projekt. Mit dem Citadines Apart`hotel Messe Frankfurt, dem Motel One Frankfurt Messe, Studentenappartements der Marke GBI-SMARTments und einer Kita orientiert es sich an den Lebensbedürfnissen seiner Nutzer.

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liche Kundensegmente im wachsenden Bereich der Kongress- und Tagungswirt-schaft“, sagt Wolfgang Marzin, Vorsit-zender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt. „Das Kongresszentrum bildet eine ideale Ergänzung zum Skyline Pla-za. Für die Anbieter im Shopping-Center bedeutet das viele zusätzliche Besucher, und für die Kongressteilnehmer ein hochattraktives Umfeld für ihre Tagung“, stellt ECE-Projektleiter Jens Hintze fest.

neuer naChbar für Die operDirekt gegenüber der Alten Oper reali-siert Cells Bauwelt bis September 2014 nach Plänen des Frankfurter Büros Braun & Schlockermann ein neues Fünf-Sterne-Hotel. Betrieben wird es von der Accor-Hotelgruppe. Das unter der Mar-ke Sofitel firmierende Sofitel Frankfurt Opera wird 150 Zimmer, inklusive 30 Suiten, ein Gourmetrestaurant, drei Ta-gungsräume und einen Ballsaal für bis zu 600 Personen, ein 3.000 Quadratme-ter großes Spa- und Fitness-Center und eine Tiefgarage für 310 Autos erhalten. Architektonisch orientiert sich der Bau am hellen Sandton der Alten Oper und dem Gründerzeitstil der umliegenden Gebäude. Ergänzt wird das Ensemble durch Wohnungen und ein Büro- und Geschäftshaus. Den Spa- und Fitnessbe-reich übernimmt Fitness First Germa-ny. Die Abrissarbeiten auf dem knapp 40.000 Quadratmeter großen Areal, auf dem einmal ein Umspannwerk des Ener-gieversorgers Mainova stand, sind mitt-lerweile abgeschlossen. Gabriele bobka

401 Zimmern, 131 Studentenapartments der GBI-Marke SMARTments sowie eine KITA. „Innerstädtische Quartiere und Neuentwicklungen wie das Frankfurter Europaviertel brauchen einen intelli-genten und nachhaltigen Nutzungsmix. Diese Anforderung müssen Entwickler erfüllen, um die lokale Politik, wie auch Banken und Investoren, zu überzeugen“, berichtet Reiner Nittka, Vorstand der GBI. Das Motel One wurde an eine deut-sche Kapitalanlagegesellschaft, Citadines-Hotel an die Ascott Limited, die geplanten Studentenapartments und die Kita an FHH Fondshaus Hamburg verkauft.

mehr pLatz für konGresseTagen und Shoppen Tür an Tür können Kongressbesucher ab 2014. Neben dem Einkaufszentrum „Skyline Plaza“ im Eu-ropaviertel baut das Joint-Venture von ECE und CA Immo das Tagungshaus „Kap Europa“ mit 14 Sälen für bis zu 2.400 Besucher. Für den Komplex wird eine Zertifizierung nach den Normen der Deutschen Gesellschaft für Nach-

haltiges Bauen (DGNB) angestrebt. Das Kongresszentrum war Bestandteil des städtebaulichen Vertrags für das Syline Plaza. Käufer und Betreiber ist die Messe Frankfurt. „Mit dem neuen Kongress-zentrum erweitert die Messe Frankfurt ihre Bandbreite in diesem Veranstal-tungssegment. Die bestehenden Räum-lichkeiten sind ausgebucht, nun erschlie-ßen wir für eines unserer Kerngeschäfte als wichtige Kongressdestination zusätz-

Mit dem Sofititel Frankfurt Opera erhält Frankfurt ein neues Fünf-Sterne-Hotel mit einem Ballsaal für 600 Personen.

Das Messe- und Tagungsgeschäft in Frankfurt boomt. Mit dem neuen Tagungshaus „Kap Europa“ im Europaviertel erweitert die Messe ihre Räum-lichkeiten für Veranstaltungen.

reGion report frankfurt hotelimmobilien

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Von der Vision zur realität

Der Markt für Projektentwicklungen kommt langsam wieder aus der Krise. Die Zahl der Deals mit Entwicklungsgrundstücken hat sich im ersten Quartal von 65 auf 109 fast verdoppelt. Robert Bambach zu den Herausforderungen für Developer.

Herr Bambach, der Wohnungsmarkt gewinnt seit der Fi-nanzkrise für sicherheitsorientierte Investoren an Attrakti-vität. Welche Standorte und Nutzungsarten stehen hierzu-lande im Fokus der Projektentwickler? Bambach: Bei den meisten Projektentwicklern stehen die

großen Metropolen, zu denen auch der Großraum Frank-furt gehört, ganz oben auf der Liste. Diese Märkte weisen eine steigende Nachfrage auf und bieten ausreichend Kauf-kraft für ein überdurchschnittliches Transaktionsvolumen. Für uns sind aber auch Standorte mit perspektivischem Bevölkerungswachstum, guten Bildungsangeboten sowie einem gesunden Arbeitsmarkt interessant. Sowohl selbst genutzte Eigentumswohnungen als auch Zinshäuser sind derzeit hoch im Kurs. An manchen Standorten befinden wir uns in einem regelrechten Wettbewerb zwischen Ei-gennutzer und Investor. Zudem rückt mit dem wachsenden Interesse von Investoren das studentische Wohnen immer mehr ins Blickfeld der Projektentwickler. Inzwischen hat sich daraus eine eigene Asset-Klasse entwickelt.

Das Angebot an Grundstücken in Core-Märkten ist be-grenzt und limitiert damit Anzahl und Volumen der Projektentwicklungen. Welche Strategien bieten sich an? Begrenzt sind in den Core-Märkten vor allem die freien

Grundstücke in den sehr guten Lagen. Für Projektentwick-ler gilt es daher, Ideen und Konzepte für den Bestand zu entwickeln. Dafür kann eine enge Kooperation mit dem Ei-gentümer eine gute Lösung sein. Nicht immer ist Abriss die Alternative. Zunehmend sehen wir einen hohen Bedarf auf den Core-Märkten im Bereich der Entwicklung von Altbe-ständen. Ist die Bausubstanz solide, eine weitere Nutzung denkbar sowie eine städtebauliche Qualität gegeben, kann die Revitalisierung heute ein dem Neubau gleichwertiger Ansatz sein, wenn es auch mal tiefer Einschnitte bedarf.

Zur PersonRobert Bambach ist Mitglied der Segmentleitung Real Estate Solutions der Hochtief Solutions AG. Im vergangenen Jahr erwies sich HTP mit 689.000 Quadratmetern als aktivster Projektentwickler. Das Unternehmen entwickelt in Frankfurt zahlreiche Projekte. Im Europaviertel West entstehen die Wohn- und Geschäftshäuser EuropaQuartett und Belvivo und in Eschborn der Helfmann-Park. Die Wohnprojekte werden über die Solutions-Tochter Formart realisiert.

Die Finanzierungskonditionen haben sich verschärft, zahl-reiche Banken haben sich aus der Immobilienfinanzierung zurückgezogen. Was bedeutet dies für Projektentwickler? Zum Glück handeln ja nicht alle Banken gleich. Was die eine

nicht finanziert, mag für die andere dennoch ein lohnendes Investment sein. Für alle aber gilt: Finanziert wird unter der Voraussetzung, dass der Projektentwickler genügend Eigen-kapital mitbringt, die geforderte Vorvermietung liefert und eine entsprechende Erfahrung in der Asset-Klasse aufwei-sen kann. Die Eigenkapitalquote liegt bei neueren Projekten in der Regel bei mehr als 30 Prozent. Bei der Vorvermie-tungsquote verlangen Banken je nach Projekt zwischen 40 und 60 Prozent. Mehr eigenes Geld und eine höhere Vor-vermietung sind also die Türöffner zur Finanzierung.

Und die Finanzierungsalternativen? Mit alternativen Kapitalpartnerschaften können Projekt-

entwickler ihre Finanzierung unabhängiger von den Ban-ken gestalten. Dabei können ganz unterschiedliche Model-le zum Zuge kommen. So kann der Kapitalgeber im Zuge eines Forward Deals das Grundstück und/oder die Projekt-gesellschaft erwerben und mit dem Projektentwickler einen Total-Übernehmer-Vertrag abschließen. Über den Modus einer baubegleitenden Zahlung ist dann für den Projekt-entwickler kein Zwischen-Finanzierungsbedarf mehr erfor-derlich. Der Käufer trägt die Investitionskosten komplett, erhält dafür aber auch einen frühen Zugriff auf interessante Immobilien. Andere Wege ergeben sich über Projektent-wicklungsfonds, Mezzanine-Kapital und Kreditfonds. Joint-Ventures bieten sich vor allem bei Großprojekten mit einem langen Entwicklungszeitraum an. Und nicht zuletzt steigen mehr Versicherungen in die Immo bilienfinanzierung ein. Allerdings werden sie die Banken als Immo bilienfinanzierer wohl nicht ablösen. Gabriele Bobka

29INTERVIEW

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Aussteller

Metropolregion FrankFurtDer 480 Quadratmeter große gemeinschaftsstand der Stadt Frankfurt am Main und ihrer Standpartner auf der expo real befindet sich in diesem Jahr in Halle C1, Stand 230.

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Expo REalRegion RepoRt FRankFuRt

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In der Region Frankfurt wurde nach Zahlen von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) mit einem Flächenumsatz von 129.000 Quadratmetern Logistik- und Lagerfläche fast 50 Prozent weniger

umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Dieser Einbruch geht vor allem auf das zweite Quartal zurück, in dem der Markt fast zum Stillstand kam. „Hieraus kann allerdings kein langfristiger Trend ab-

Mobilität

Ungewisse PersPektiven

Den Markt für Logistik- und Lagerflächen prägt ein Mangel an modernen größeren Flächen. Die Mietsituation zeigt sich dennoch stabil.

Im Industriepark Höchst können sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Betreiber Infraserv hilft bei der Infrastruktur der Kommunikation und dem Lagerbau.

geleitet werden“, betont Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services von BNPPRE. Im weiteren Jahresverlauf sei von wie-der deutlich zunehmende |g

Wir schaffen nachhaltige Werte für Sie – mit neu gestalteten Lebens- und Arbeitsräumen. Mit unseren ganzheitlichen Immobilienentwicklungenunterstützen wir die Aktivitäten der Stadt Frankfurt, langfristig neue Zeichen für den Umweltschutz zu setzen. Energieeffiziente Gebäude schonendie Umwelt, sparen Energie und Kosten. Profitieren auch Sie von unseren Erfahrungen und Weitblick, so setzen wir gemeinsam Visionen in dieRealität um. Wie zum Beispiel das geplante Büro- und Geschäftshaus „Börsentor“ in der Frankfurter Innenstadt: Objekte die bewegen, Werte diebleiben. Interessiert? Dann rufen Sie uns an: HOCHTIEF Solutions AG · HTP Rhein-Main · Tel. 069 257535-0 · www.htp.hochtief.de

Creating Value

Planen,wo wir Nachbarn sind.

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Flächenumsätzen auszugehen. Bei den Nachfragern führten Handelsunterneh-men mit einem Anteil von 55 Prozent am Gesamtumsatz, gefolgt von den Lo-gistikdienstleister mit knapp 35 Prozent. Etwa drei Viertel des Gesamtergebnisses entfallen auf Verträge von über 12.000 Quadratmetern. „Der hohen Nachfrage steht ein Mangel an modernen, kurzfri-stig verfügbaren Logistik- und Lagerflä-chen gegenüber“, so Hoffmann. Die Spit-zenmiete liege stabil bei 6,20 Euro pro Quadratmeter, werde allerdings nur in einem eng begrenzten Standortbereich im Umfeld des Frankfurter Flughafens erzielt. „Die weiteren Perspektiven sind vergleichsweise schwierig einzuschätzen und werden vor allem auch von der wei-teren gesamtwirtschaftlichen Entwick-lung beeinflusst“, so Hoffmann. „Sicher scheint, dass sich der Flächenumsatz gegenüber dem zweiten Quartal wieder steigern wird. Gleichzeitig spricht aber auch alles dafür, dass das Rekordergebnis des Vorjahres nicht zu wiederholen ist.“ Forschen in Gateway GardensDas Quartier Verde im Büropark Gate-way Gardens erhält wissenschaftlichen Zuwachs: Die Lehr- und Forschungsein-richtung House of Logistics & Mobility (HOLM). Der Projektentwickler Lang & Cie realisiert hier für rund 50 Millionen Euro bis Oktober 2013 rund 20.000 Qua-dratmeter Geschossfläche. Nach dem Entwurf des Architekturbüros Albert

Speer und Partner entsteht ein offenes und transparentes Haus im Passivhaus-Standard. Die HOLM Gesellschaft mietet das Gebäude für 30 Jahre. „Das House of Logistics & Mobility ergänzt als wissen-schaftliche Einrichtung den vielfältigen Nutzungsmix von Gateway Gardens her-vorragend und bietet durch die Vernet-zung von Wissenschaft und Wirtschaft allen Akteuren von Mobilität und Logis-tik am Standort eine interessante Platt-form“, stellt Gitta Mir-Ali, Geschäfts-führerin der Grundstücksgesellschaft Gateway Gardens, fest.

a-Plus Für den FluGhaFenIm Juli nahm der Frankfurter Flugha-fen die neuen Sicherheitskontrollen des

Flugsteigs A-Plus in Betrieb. Fluggä-ste mit Flugzielen im Schengen-Raum können nun zwölf Kontrollspuren nut-zen. Über einen neu gestalteten Markt-platz mit großer Glaskuppel können die Passa giere ab 10. Oktober auch die Gate-Räume des neuen Flugsteigs A-Plus er-reichen. Die Westerweiterung des Termi-nals 1 schafft die Terminalinfrastruktur sowie Einzelhandels- und Gastronomie-angebote für bis zu sechs Millionen Pas-sagiere pro Jahr. Der Flughafen ist eines der größten Luftverkehrsdrehkreuze in Europa. Im ersten Halbjahr stieg das Passagieraufkommen um 3,4 Prozent auf 27,4 Millionen Fluggäste. Das Cargo-Aufkommen sank dagegen um 9,8 Pro-zent auf rund eine Million Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen bewegte sich mit 238.362 Starts und Landungen annä-hernd auf Vorjahresniveau.

südkorea meets höchstIm Industriepark Höchst hat sich mit Samsung das erste koreanische Unter-nehmen angesiedelt. Das Tochterun-ternehmen Cheil Industries errichtete dort für gut eine Million Euro sein eu-ropäisches Forschungszentrum mit 350 Quadratmetern Laborfläche. Bei der Einrichtung der Labore halfen die La-borbauexperten von Infraserv Höchst, der Betreibergesellschaft des Industrie-parks. „Nach nur einem Jahr Planungs-zeit hat der Laborbetrieb begonnen“, berichtet Dong Soo Lee, der Geschäfts-

Der neue Flugsteig A-Plus erweitert das Terminal 1 um 185.400 Quadratmeter. Es bietet zusätzliche Kapazität für sechs Millionen Passagiere sowie sieben neue Abstellpositionen - auch für Großraumflugzeuge.

In Gateway Gardens bietet das House of Logistics & Mobility (HOLM) ab Oktober 2013 Hörsäle, Forschungsbereiche, Interaktionsflächen, Büroräume und eine Vision Mall, die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.

logistikiMMobilienreGion rePort FrankFurt

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führer des neuen Frankfurt Research & Development Centers, erfreut über die zügige Inbetriebnahme. „Der Industrie-park Höchst ist einer der besten Stand-orte für Forschung auf der Welt. Die In-frastrukturen für den Laborbetrieb sind hervorragend, und es gibt hier viele gut ausgebildete Fachkräfte. Wir können uns gut vorstellen, hier noch zu wachsen“, sagt Dr. Tuwon Chang, für die weltwei-ten Forschungsaktivitäten von Cheil In-dustries zuständig. gabriele bobka

Das bundesverwaltungsgericht in leipzig hat das im Planfeststellungsbeschluss vorgeschriebene

Flugverbot für den Frankfurter Flughafen zwischen 23 und 5 Uhr bestätigt (bVerwg 4 C 8.09). in

den nachtrandstunden (22 bis 23 Uhr und 5 bis 6 Uhr) dürfen allerdings – auf das kalenderjahr

bezogen – durchschnittlich 133 planmäßige Flüge stattfinden. Für die gewerbebetriebe muss

ein neues lärmschutzkonzept entwickelt werden. „ohne eine ausreichende kapazität in diesen

nachtrandstunden und eine vernünftige betriebsregelung hätte der Frankfurter Flughafen die

für Deutschland notwendigen interkontinentalen Verbindungen in die Welt nicht aufrechterhal­

ten können. Mit der vorliegenden schriftlichen Urteilsbegründung herrscht nun für alle beteilig­

ten abschließende Rechtssicherheit“, erklärt stefan schulte, Fraport­Vorstandsvorsitzender.

Leipzig bestätigt Nachtflugverbot in Frankfurt am Main

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zuließ, beschlossen die Stadtväter 1907 den Bau des Osthafens, der 1912 nach Abschluss des ersten Bauabschnitts in Betrieb genommen wurde. Es sollte je-doch aufgrund der Wirren der beiden Weltkriege noch bis 1958 dauern, bis der Hafen in seiner heutigen Form als Unter- und Oberhafen mit vier Becken fertig-gestellt war. Mit dem Ausbau der Infra-struktur und dem Bau des Ostbahnhofs und des Hafenbahnhofs siedelten sich bald auch die ersten Fabriken und Un-ternehmen an.

Im Fokus der BegehrlIchkeIten„Unser Osthafen tut Frankfurt als Han-dels- und Industriestandort seit 100 Jahren gut“, weiß Hafendezernent Mar-kus Frank. Der Hafen bietet ein breites Spektrum von der Massengut- und La-gerlogistik bis hin zu Entsorgungs- und Distributionslogistik. Gut zwei Millio-nen Tonnen Fracht und 1.745 Schiffe wurden im vergangenen Jahr abgefertigt. Von dem 1984 in Betrieb genommenen Containerterminal aus treten zudem täglich Hunderte Container ihre Reise in die Welt an. Der Hafen vernetzt die Ver-kehrsträger Schiff, Schiene und Straße und ist über den internationalen Flugha-fen Frankfurt auch per Luft angebunden.

Im Hafen stehen über 700.000 Quadrat-meter vermietbare Gewerbefläche zur Verfügung. In den vergangenen Jahren hat sich der Frankfurter Osten vom Ha-fen- und Arbeiterviertel zu einem neuen, gemischten Stadtquartier entwickelt, das Kreative und Szenegänger ebenso anzieht wie Liebhaber von Loft-Wohnungen und schicken Büros mit Wasserblick oder in-dustriellem Charme. Mit dem weithin sichtbaren Bau der Europäischen Zen-tralbank geht eine erneute Aufwertung einher. Die neue, 175 Meter lange Ostha-fenbrücke, deren 2.200 Tonnen schwere Stahlkonstruktion auf dem Hochkai vor-montiert und im August in einer spekta-kulären Aktion in einem Stück, auf dem Fluss schwimmend, an ihren Standort unmittelbar neben der EZB transpor-tiert wurde, verbindet den Standort mit den südlich des Mains gelegenen Stadt-vierteln Sachsenhausen und Oberrad. In einer wachsenden Stadt wie Frankfurt wecken nicht wohnungswirtschaftlich genutzte Flächen Begehrlichkeiten. So wurde der innenstadtnahe Westhafen ab 1993 aufgegeben und in ein Wohnquar-tier umgewandelt. Wie sich der Osthafen in den kommenden 100 Jahren entwi-ckeln wird, bleibt daher spannend. Gabriele Bobka

In diesem Jahr feiert er seinen 100. Ge-burtstag und wirkt doch gar nicht wie ein betagter Herr. Der Frankfurter Ha-fen zählt mit seinen 162 Hektar Fläche Hafen- und Industriegelände zu den größten Binnenhäfen Deutschlands. Als Handelsstadt profitierte Frankfurt schon im Mittelalter von seiner Wasserlage. Vor allem durch die Mainkanalisierung und den Bau des Westhafens (1883-86) entwickelte sich der Schiffsverkehr zum boomenden Geschäft. Ein weiterer Hafen tat not. Da der Westhafen auf-grund seiner Lage keine Erweiterung

NachGeseheN

100 Jahre und kein bisschen ruhiger

Der Frankfurter Osthafen wurde am 23. Mai 1912 offiziell eingeweiht. Heute verbindet er als trimodale Logistikdrehscheibe mit einer eigenen Hafenbahn Standorte in ganz Europa.

Die Osthafenbrücke ist 175 Meter lang.

Der Osthafen Frankfurt bietet alle Leistungen eines modernen Logistikzentrums. Die verschiedensten Güter von A wie Auto bis Z wie Zusatzstoffe können direkt über den Kai abgewickelt werden.

regIon report FrankFurt stadtGeflüster

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