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Das gehört aufs Etikett Die neuen Lebensmittelinformationen Meine AK. Ganz groß für mich da. AK-Hotline T 05 7799-0

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Das gehoumlrt aufs Etikett

Die neuen Lebensmittelinformationen

Meine AK Ganz groszlig fuumlr mich da AK-Hotline T 05 7799-0

Neuerungen in der Lebensmittelproduktion erfordern eine moumlglichst genaue Deklaration der Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln Auch der Anstieg von Allergien und Lebensmittel-Unvertraumlglichkeiten macht eine zusaumltzliche Information fuumlr Betroffene notwendig

Ihr

Josef Pesserl AK-Praumlsident

DAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT

HINWEIS Die Inhalte der Broschuumlre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschuumlre Eine Haftung der Autorinnen und des Herausgebers fuumlr Personen- Sach- oder Vermoumlgensschaumlden ist ausgeschlossen

Konzept und Text ernaumlhrung esup3 Ingenieurbuumlro fuumlr Ernaumlhrungswissenschaften Dipl oec troph Britta Macho Mag Sonja Reiselhuber-Schmoumllzer httpwwwe-dreiat

Idee DI Helmut Bohacek Abteilung Wirtschaftspolitik Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Niederoumlsterreich

Stand 2017

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INHALTSVERZEICHNIS

Neue Regelung zur Lebensmittelkennzeichnung 7

Das Etikett 7 Mindestschriftgroumlszlige 8 Wer liest das Etikett 10

Was gehoumlrt aufs Etikett Die verpfichtenden Angaben in 9 Stufen 12 Sachbezeichnung oder Phantasie 12 Zutatenliste 13 Allergenkennzeichnung 15 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers 16 Nennfuumlllmenge 16 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum 16 Lagerhinweise 18 Gebrauchsanleitung 19 Naumlhrwertdeklaration 19

Naumlhrwerttabelle kuumlnftig verpfichtend 20 Naumlhrwertkennzeichnung ndash aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo 20 An die GDA gewoumlhnt ndash Jetzt hat das Kind einen neuen Namen 23 Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben 24 Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert 24 Welche Ausnahmen von der Naumlhrwertkennzeichnung gibt es 25

Allergenkennzeichnung ndash Was gibt`s Neues 27 14 Hauptallergene 27 Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich 28 Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei unverpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die VerbraucherInnen 29 Laktosefrei glutenfrei ndash Was bedeutet das 31

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Weitere verpfichtende Kennzeichnungselemente 34

Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln 35 Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch 35 Sonderregelungen und Ausnahmen 36 Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch 36 Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Lebensmitteln 37

Werbung mit Regionalitaumlt als freiwillige Herkunftskennzeichnung ndash Was ist erlaubt 40 Werbung in bdquorot ndash weiszlig ndash rotldquo 41 Kommt das Bauernbrot vom Bauern 42

Lebensmittelimitate Wie erkenne ich Klebefeisch Analogkaumlse amp Co 45 Analog-Kaumlse 45 Schummelschinken 45 Kennzeichnung Austauschzutat 46

Lebensmittel aus dem Internet ndash Neue Regelungen fuumlr Webshops 47 Besonderheiten des Fernabsatzes 47 hellip und wie ist zu kennzeichnen 47

Und zum Schluss 50

Serviceteil 52

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NEUE REGELUNGEN ZUR LEBENSMITTELKENN-ZEICHNUNG

Die EU hat das Thema Lebensmittelkennzeichnung europaweit neu ge-regelt Im Jahr 2011 wurde dafuumlr eine neue EU-Verordnung veroumlffentlicht ndash die Lebensmittelinformationsverordnung wie sie abgekuumlrzt heiszligt (VO (EU) Nr11692011 betreffend die Information der Verbraucher uumlber Le-bensmittel)

Diese Verordnung regelt nun im Detail was bei Lebensmittelverpackungen am Etikett stehen muss Da es sich um eine EU-Verordnung handelt gel-ten ihre Vorgaben in ganz Europa einheitlich

Die Regelungen der Lebensmittelinformationsverordnung gelten konkret seit dem 13122014 ndash mit diesem Datum ist die Uumlbergangsfrist abgelau-fen Nunmehr muumlssen alle Lebensmittel gemaumlszlig den Regeln der Lebens-mittelinformationsverordnung gekennzeichnet werden

Wesentliche Neuerungen gibt es unter anderem bei der Naumlhrwertdekla-ration bei der Allergenkennzeichnung bei Herkunftsangaben zu Lebens-mitteln sowie bei der Schriftgroumlszlige auf den Produktetiketten Lesen Sie mehr zu den konkreten Kennzeichnungsvorgaben der Lebens-mittelinformationverordnung in den folgenden Kapiteln der Broschuumlre

DAS ETIKETT

Zu klein geschrieben Haltbarkeitsdatum nicht auffndbar unklare Abkuumlr-zungen von Zusatzstoffen ndash daruumlber aumlrgern sich viele VerbraucherInnen

Die SGS-Verbraucherstudie 2014 hat gemeinsam mit dem Institut fuumlr De-moskopie Allensbach hierzu eine bevoumllkerungsrepraumlsentative Befragung in Deutschland durchgefuumlhrt die auch gut auf Oumlsterreich anwendbar ist

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

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60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

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13

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Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

49

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

50

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 2: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

Neuerungen in der Lebensmittelproduktion erfordern eine moumlglichst genaue Deklaration der Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln Auch der Anstieg von Allergien und Lebensmittel-Unvertraumlglichkeiten macht eine zusaumltzliche Information fuumlr Betroffene notwendig

Ihr

Josef Pesserl AK-Praumlsident

DAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT

HINWEIS Die Inhalte der Broschuumlre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschuumlre Eine Haftung der Autorinnen und des Herausgebers fuumlr Personen- Sach- oder Vermoumlgensschaumlden ist ausgeschlossen

Konzept und Text ernaumlhrung esup3 Ingenieurbuumlro fuumlr Ernaumlhrungswissenschaften Dipl oec troph Britta Macho Mag Sonja Reiselhuber-Schmoumllzer httpwwwe-dreiat

Idee DI Helmut Bohacek Abteilung Wirtschaftspolitik Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Niederoumlsterreich

Stand 2017

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INHALTSVERZEICHNIS

Neue Regelung zur Lebensmittelkennzeichnung 7

Das Etikett 7 Mindestschriftgroumlszlige 8 Wer liest das Etikett 10

Was gehoumlrt aufs Etikett Die verpfichtenden Angaben in 9 Stufen 12 Sachbezeichnung oder Phantasie 12 Zutatenliste 13 Allergenkennzeichnung 15 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers 16 Nennfuumlllmenge 16 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum 16 Lagerhinweise 18 Gebrauchsanleitung 19 Naumlhrwertdeklaration 19

Naumlhrwerttabelle kuumlnftig verpfichtend 20 Naumlhrwertkennzeichnung ndash aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo 20 An die GDA gewoumlhnt ndash Jetzt hat das Kind einen neuen Namen 23 Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben 24 Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert 24 Welche Ausnahmen von der Naumlhrwertkennzeichnung gibt es 25

Allergenkennzeichnung ndash Was gibt`s Neues 27 14 Hauptallergene 27 Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich 28 Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei unverpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die VerbraucherInnen 29 Laktosefrei glutenfrei ndash Was bedeutet das 31

2

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Weitere verpfichtende Kennzeichnungselemente 34

Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln 35 Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch 35 Sonderregelungen und Ausnahmen 36 Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch 36 Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Lebensmitteln 37

Werbung mit Regionalitaumlt als freiwillige Herkunftskennzeichnung ndash Was ist erlaubt 40 Werbung in bdquorot ndash weiszlig ndash rotldquo 41 Kommt das Bauernbrot vom Bauern 42

Lebensmittelimitate Wie erkenne ich Klebefeisch Analogkaumlse amp Co 45 Analog-Kaumlse 45 Schummelschinken 45 Kennzeichnung Austauschzutat 46

Lebensmittel aus dem Internet ndash Neue Regelungen fuumlr Webshops 47 Besonderheiten des Fernabsatzes 47 hellip und wie ist zu kennzeichnen 47

Und zum Schluss 50

Serviceteil 52

3

AK Infoservice4

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NEUE REGELUNGEN ZUR LEBENSMITTELKENN-ZEICHNUNG

Die EU hat das Thema Lebensmittelkennzeichnung europaweit neu ge-regelt Im Jahr 2011 wurde dafuumlr eine neue EU-Verordnung veroumlffentlicht ndash die Lebensmittelinformationsverordnung wie sie abgekuumlrzt heiszligt (VO (EU) Nr11692011 betreffend die Information der Verbraucher uumlber Le-bensmittel)

Diese Verordnung regelt nun im Detail was bei Lebensmittelverpackungen am Etikett stehen muss Da es sich um eine EU-Verordnung handelt gel-ten ihre Vorgaben in ganz Europa einheitlich

Die Regelungen der Lebensmittelinformationsverordnung gelten konkret seit dem 13122014 ndash mit diesem Datum ist die Uumlbergangsfrist abgelau-fen Nunmehr muumlssen alle Lebensmittel gemaumlszlig den Regeln der Lebens-mittelinformationsverordnung gekennzeichnet werden

Wesentliche Neuerungen gibt es unter anderem bei der Naumlhrwertdekla-ration bei der Allergenkennzeichnung bei Herkunftsangaben zu Lebens-mitteln sowie bei der Schriftgroumlszlige auf den Produktetiketten Lesen Sie mehr zu den konkreten Kennzeichnungsvorgaben der Lebens-mittelinformationverordnung in den folgenden Kapiteln der Broschuumlre

DAS ETIKETT

Zu klein geschrieben Haltbarkeitsdatum nicht auffndbar unklare Abkuumlr-zungen von Zusatzstoffen ndash daruumlber aumlrgern sich viele VerbraucherInnen

Die SGS-Verbraucherstudie 2014 hat gemeinsam mit dem Institut fuumlr De-moskopie Allensbach hierzu eine bevoumllkerungsrepraumlsentative Befragung in Deutschland durchgefuumlhrt die auch gut auf Oumlsterreich anwendbar ist

5

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

66

60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

6

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

7

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

8

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

12

13

15

18

Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 3: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

DAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT

HINWEIS Die Inhalte der Broschuumlre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschuumlre Eine Haftung der Autorinnen und des Herausgebers fuumlr Personen- Sach- oder Vermoumlgensschaumlden ist ausgeschlossen

Konzept und Text ernaumlhrung esup3 Ingenieurbuumlro fuumlr Ernaumlhrungswissenschaften Dipl oec troph Britta Macho Mag Sonja Reiselhuber-Schmoumllzer httpwwwe-dreiat

Idee DI Helmut Bohacek Abteilung Wirtschaftspolitik Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Niederoumlsterreich

Stand 2017

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INHALTSVERZEICHNIS

Neue Regelung zur Lebensmittelkennzeichnung 7

Das Etikett 7 Mindestschriftgroumlszlige 8 Wer liest das Etikett 10

Was gehoumlrt aufs Etikett Die verpfichtenden Angaben in 9 Stufen 12 Sachbezeichnung oder Phantasie 12 Zutatenliste 13 Allergenkennzeichnung 15 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers 16 Nennfuumlllmenge 16 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum 16 Lagerhinweise 18 Gebrauchsanleitung 19 Naumlhrwertdeklaration 19

Naumlhrwerttabelle kuumlnftig verpfichtend 20 Naumlhrwertkennzeichnung ndash aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo 20 An die GDA gewoumlhnt ndash Jetzt hat das Kind einen neuen Namen 23 Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben 24 Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert 24 Welche Ausnahmen von der Naumlhrwertkennzeichnung gibt es 25

Allergenkennzeichnung ndash Was gibt`s Neues 27 14 Hauptallergene 27 Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich 28 Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei unverpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die VerbraucherInnen 29 Laktosefrei glutenfrei ndash Was bedeutet das 31

2

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Weitere verpfichtende Kennzeichnungselemente 34

Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln 35 Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch 35 Sonderregelungen und Ausnahmen 36 Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch 36 Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Lebensmitteln 37

Werbung mit Regionalitaumlt als freiwillige Herkunftskennzeichnung ndash Was ist erlaubt 40 Werbung in bdquorot ndash weiszlig ndash rotldquo 41 Kommt das Bauernbrot vom Bauern 42

Lebensmittelimitate Wie erkenne ich Klebefeisch Analogkaumlse amp Co 45 Analog-Kaumlse 45 Schummelschinken 45 Kennzeichnung Austauschzutat 46

Lebensmittel aus dem Internet ndash Neue Regelungen fuumlr Webshops 47 Besonderheiten des Fernabsatzes 47 hellip und wie ist zu kennzeichnen 47

Und zum Schluss 50

Serviceteil 52

3

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NEUE REGELUNGEN ZUR LEBENSMITTELKENN-ZEICHNUNG

Die EU hat das Thema Lebensmittelkennzeichnung europaweit neu ge-regelt Im Jahr 2011 wurde dafuumlr eine neue EU-Verordnung veroumlffentlicht ndash die Lebensmittelinformationsverordnung wie sie abgekuumlrzt heiszligt (VO (EU) Nr11692011 betreffend die Information der Verbraucher uumlber Le-bensmittel)

Diese Verordnung regelt nun im Detail was bei Lebensmittelverpackungen am Etikett stehen muss Da es sich um eine EU-Verordnung handelt gel-ten ihre Vorgaben in ganz Europa einheitlich

Die Regelungen der Lebensmittelinformationsverordnung gelten konkret seit dem 13122014 ndash mit diesem Datum ist die Uumlbergangsfrist abgelau-fen Nunmehr muumlssen alle Lebensmittel gemaumlszlig den Regeln der Lebens-mittelinformationsverordnung gekennzeichnet werden

Wesentliche Neuerungen gibt es unter anderem bei der Naumlhrwertdekla-ration bei der Allergenkennzeichnung bei Herkunftsangaben zu Lebens-mitteln sowie bei der Schriftgroumlszlige auf den Produktetiketten Lesen Sie mehr zu den konkreten Kennzeichnungsvorgaben der Lebens-mittelinformationverordnung in den folgenden Kapiteln der Broschuumlre

DAS ETIKETT

Zu klein geschrieben Haltbarkeitsdatum nicht auffndbar unklare Abkuumlr-zungen von Zusatzstoffen ndash daruumlber aumlrgern sich viele VerbraucherInnen

Die SGS-Verbraucherstudie 2014 hat gemeinsam mit dem Institut fuumlr De-moskopie Allensbach hierzu eine bevoumllkerungsrepraumlsentative Befragung in Deutschland durchgefuumlhrt die auch gut auf Oumlsterreich anwendbar ist

5

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

66

60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

8

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

12

13

15

18

Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 4: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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INHALTSVERZEICHNIS

Neue Regelung zur Lebensmittelkennzeichnung 7

Das Etikett 7 Mindestschriftgroumlszlige 8 Wer liest das Etikett 10

Was gehoumlrt aufs Etikett Die verpfichtenden Angaben in 9 Stufen 12 Sachbezeichnung oder Phantasie 12 Zutatenliste 13 Allergenkennzeichnung 15 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers 16 Nennfuumlllmenge 16 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum 16 Lagerhinweise 18 Gebrauchsanleitung 19 Naumlhrwertdeklaration 19

Naumlhrwerttabelle kuumlnftig verpfichtend 20 Naumlhrwertkennzeichnung ndash aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo 20 An die GDA gewoumlhnt ndash Jetzt hat das Kind einen neuen Namen 23 Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben 24 Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert 24 Welche Ausnahmen von der Naumlhrwertkennzeichnung gibt es 25

Allergenkennzeichnung ndash Was gibt`s Neues 27 14 Hauptallergene 27 Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich 28 Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei unverpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die VerbraucherInnen 29 Laktosefrei glutenfrei ndash Was bedeutet das 31

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Weitere verpfichtende Kennzeichnungselemente 34

Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln 35 Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch 35 Sonderregelungen und Ausnahmen 36 Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch 36 Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Lebensmitteln 37

Werbung mit Regionalitaumlt als freiwillige Herkunftskennzeichnung ndash Was ist erlaubt 40 Werbung in bdquorot ndash weiszlig ndash rotldquo 41 Kommt das Bauernbrot vom Bauern 42

Lebensmittelimitate Wie erkenne ich Klebefeisch Analogkaumlse amp Co 45 Analog-Kaumlse 45 Schummelschinken 45 Kennzeichnung Austauschzutat 46

Lebensmittel aus dem Internet ndash Neue Regelungen fuumlr Webshops 47 Besonderheiten des Fernabsatzes 47 hellip und wie ist zu kennzeichnen 47

Und zum Schluss 50

Serviceteil 52

3

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NEUE REGELUNGEN ZUR LEBENSMITTELKENN-ZEICHNUNG

Die EU hat das Thema Lebensmittelkennzeichnung europaweit neu ge-regelt Im Jahr 2011 wurde dafuumlr eine neue EU-Verordnung veroumlffentlicht ndash die Lebensmittelinformationsverordnung wie sie abgekuumlrzt heiszligt (VO (EU) Nr11692011 betreffend die Information der Verbraucher uumlber Le-bensmittel)

Diese Verordnung regelt nun im Detail was bei Lebensmittelverpackungen am Etikett stehen muss Da es sich um eine EU-Verordnung handelt gel-ten ihre Vorgaben in ganz Europa einheitlich

Die Regelungen der Lebensmittelinformationsverordnung gelten konkret seit dem 13122014 ndash mit diesem Datum ist die Uumlbergangsfrist abgelau-fen Nunmehr muumlssen alle Lebensmittel gemaumlszlig den Regeln der Lebens-mittelinformationsverordnung gekennzeichnet werden

Wesentliche Neuerungen gibt es unter anderem bei der Naumlhrwertdekla-ration bei der Allergenkennzeichnung bei Herkunftsangaben zu Lebens-mitteln sowie bei der Schriftgroumlszlige auf den Produktetiketten Lesen Sie mehr zu den konkreten Kennzeichnungsvorgaben der Lebens-mittelinformationverordnung in den folgenden Kapiteln der Broschuumlre

DAS ETIKETT

Zu klein geschrieben Haltbarkeitsdatum nicht auffndbar unklare Abkuumlr-zungen von Zusatzstoffen ndash daruumlber aumlrgern sich viele VerbraucherInnen

Die SGS-Verbraucherstudie 2014 hat gemeinsam mit dem Institut fuumlr De-moskopie Allensbach hierzu eine bevoumllkerungsrepraumlsentative Befragung in Deutschland durchgefuumlhrt die auch gut auf Oumlsterreich anwendbar ist

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

66

60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

12

13

15

18

Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 5: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Weitere verpfichtende Kennzeichnungselemente 34

Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln 35 Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch 35 Sonderregelungen und Ausnahmen 36 Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch 36 Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Lebensmitteln 37

Werbung mit Regionalitaumlt als freiwillige Herkunftskennzeichnung ndash Was ist erlaubt 40 Werbung in bdquorot ndash weiszlig ndash rotldquo 41 Kommt das Bauernbrot vom Bauern 42

Lebensmittelimitate Wie erkenne ich Klebefeisch Analogkaumlse amp Co 45 Analog-Kaumlse 45 Schummelschinken 45 Kennzeichnung Austauschzutat 46

Lebensmittel aus dem Internet ndash Neue Regelungen fuumlr Webshops 47 Besonderheiten des Fernabsatzes 47 hellip und wie ist zu kennzeichnen 47

Und zum Schluss 50

Serviceteil 52

3

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NEUE REGELUNGEN ZUR LEBENSMITTELKENN-ZEICHNUNG

Die EU hat das Thema Lebensmittelkennzeichnung europaweit neu ge-regelt Im Jahr 2011 wurde dafuumlr eine neue EU-Verordnung veroumlffentlicht ndash die Lebensmittelinformationsverordnung wie sie abgekuumlrzt heiszligt (VO (EU) Nr11692011 betreffend die Information der Verbraucher uumlber Le-bensmittel)

Diese Verordnung regelt nun im Detail was bei Lebensmittelverpackungen am Etikett stehen muss Da es sich um eine EU-Verordnung handelt gel-ten ihre Vorgaben in ganz Europa einheitlich

Die Regelungen der Lebensmittelinformationsverordnung gelten konkret seit dem 13122014 ndash mit diesem Datum ist die Uumlbergangsfrist abgelau-fen Nunmehr muumlssen alle Lebensmittel gemaumlszlig den Regeln der Lebens-mittelinformationsverordnung gekennzeichnet werden

Wesentliche Neuerungen gibt es unter anderem bei der Naumlhrwertdekla-ration bei der Allergenkennzeichnung bei Herkunftsangaben zu Lebens-mitteln sowie bei der Schriftgroumlszlige auf den Produktetiketten Lesen Sie mehr zu den konkreten Kennzeichnungsvorgaben der Lebens-mittelinformationverordnung in den folgenden Kapiteln der Broschuumlre

DAS ETIKETT

Zu klein geschrieben Haltbarkeitsdatum nicht auffndbar unklare Abkuumlr-zungen von Zusatzstoffen ndash daruumlber aumlrgern sich viele VerbraucherInnen

Die SGS-Verbraucherstudie 2014 hat gemeinsam mit dem Institut fuumlr De-moskopie Allensbach hierzu eine bevoumllkerungsrepraumlsentative Befragung in Deutschland durchgefuumlhrt die auch gut auf Oumlsterreich anwendbar ist

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

66

60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

12

13

15

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Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Page 6: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

AK Infoservice4

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NEUE REGELUNGEN ZUR LEBENSMITTELKENN-ZEICHNUNG

Die EU hat das Thema Lebensmittelkennzeichnung europaweit neu ge-regelt Im Jahr 2011 wurde dafuumlr eine neue EU-Verordnung veroumlffentlicht ndash die Lebensmittelinformationsverordnung wie sie abgekuumlrzt heiszligt (VO (EU) Nr11692011 betreffend die Information der Verbraucher uumlber Le-bensmittel)

Diese Verordnung regelt nun im Detail was bei Lebensmittelverpackungen am Etikett stehen muss Da es sich um eine EU-Verordnung handelt gel-ten ihre Vorgaben in ganz Europa einheitlich

Die Regelungen der Lebensmittelinformationsverordnung gelten konkret seit dem 13122014 ndash mit diesem Datum ist die Uumlbergangsfrist abgelau-fen Nunmehr muumlssen alle Lebensmittel gemaumlszlig den Regeln der Lebens-mittelinformationsverordnung gekennzeichnet werden

Wesentliche Neuerungen gibt es unter anderem bei der Naumlhrwertdekla-ration bei der Allergenkennzeichnung bei Herkunftsangaben zu Lebens-mitteln sowie bei der Schriftgroumlszlige auf den Produktetiketten Lesen Sie mehr zu den konkreten Kennzeichnungsvorgaben der Lebens-mittelinformationverordnung in den folgenden Kapiteln der Broschuumlre

DAS ETIKETT

Zu klein geschrieben Haltbarkeitsdatum nicht auffndbar unklare Abkuumlr-zungen von Zusatzstoffen ndash daruumlber aumlrgern sich viele VerbraucherInnen

Die SGS-Verbraucherstudie 2014 hat gemeinsam mit dem Institut fuumlr De-moskopie Allensbach hierzu eine bevoumllkerungsrepraumlsentative Befragung in Deutschland durchgefuumlhrt die auch gut auf Oumlsterreich anwendbar ist

5

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

66

60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

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Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Page 7: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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NEUE REGELUNGEN ZUR LEBENSMITTELKENN-ZEICHNUNG

Die EU hat das Thema Lebensmittelkennzeichnung europaweit neu ge-regelt Im Jahr 2011 wurde dafuumlr eine neue EU-Verordnung veroumlffentlicht ndash die Lebensmittelinformationsverordnung wie sie abgekuumlrzt heiszligt (VO (EU) Nr11692011 betreffend die Information der Verbraucher uumlber Le-bensmittel)

Diese Verordnung regelt nun im Detail was bei Lebensmittelverpackungen am Etikett stehen muss Da es sich um eine EU-Verordnung handelt gel-ten ihre Vorgaben in ganz Europa einheitlich

Die Regelungen der Lebensmittelinformationsverordnung gelten konkret seit dem 13122014 ndash mit diesem Datum ist die Uumlbergangsfrist abgelau-fen Nunmehr muumlssen alle Lebensmittel gemaumlszlig den Regeln der Lebens-mittelinformationsverordnung gekennzeichnet werden

Wesentliche Neuerungen gibt es unter anderem bei der Naumlhrwertdekla-ration bei der Allergenkennzeichnung bei Herkunftsangaben zu Lebens-mitteln sowie bei der Schriftgroumlszlige auf den Produktetiketten Lesen Sie mehr zu den konkreten Kennzeichnungsvorgaben der Lebens-mittelinformationverordnung in den folgenden Kapiteln der Broschuumlre

DAS ETIKETT

Zu klein geschrieben Haltbarkeitsdatum nicht auffndbar unklare Abkuumlr-zungen von Zusatzstoffen ndash daruumlber aumlrgern sich viele VerbraucherInnen

Die SGS-Verbraucherstudie 2014 hat gemeinsam mit dem Institut fuumlr De-moskopie Allensbach hierzu eine bevoumllkerungsrepraumlsentative Befragung in Deutschland durchgefuumlhrt die auch gut auf Oumlsterreich anwendbar ist

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

66

60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

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Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

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Page 8: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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VERPACKUNGSANGABEN GEBEN HAumlUFIG ANLASS SICH ZU AumlRGERN

Daruumlber aumlrgern sich Konsumenten bei Angaben auf Lebensmittelverpackungen vor allem (in )

unklare Abkuumlrzungen bei Zusatzstoffen z B E 330

zu kleine Schrift auf Verpackungen

Haltbarkeitsdatum ist schwer zu fnden

Bilder auf Verpackungen die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben koumlnnen z B gluumlckliche Tiere

66

60

58

53 oder gruumlne Bergwiesen

dass man nicht erkennt wo das Produkt hergestellt wurde 53

Pruumlf- und Guumltesiegel deren Bedeutung sie nicht kennen 43

werbliche Produktaufschriften wie z B bdquoextrafschldquo oder bdquorevitalisierendldquo

37

schwer verstaumlndliche Angaben der Naumlhrwerte wie Kalorien Vitamine Fette usw

36

fehlende Angaben z B fuumlr Allergiker Vegetarier 27

Abb 1 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Besonders unklare Abkuumlrzungen die Schriftgroumlszlige und das erschwerte Auffnden des Mindesthaltbarkeitsdatums rufen bei VerbraucherInnen Aumlr-ger hervor In der Lebensmittelinformationsverordnung sind aber davon einige Punkte geklaumlrt worden (siehe Kapitel auch S 12 bdquoverpfichtende Angaben in 9 Stufenldquo)

Mindestschriftgroumlszlige

Spaumltestens dann wenn man zur Lesebrille greifen muss gestaltet sich Eti-ketten lesen schwierig Weiszlige Schrift auf silbrigem Untergrund schwarze Schrift auf rotem Grund das kommt nicht selten vor - und die Schrift so klein dass eine Lupe benoumltigt wird um alle Informationen zu lesen Kein Wunder dass Etiketten eher selten gelesen werden

6

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

7

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

8

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

12

13

15

18

Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

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Page 9: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Hier wird nun Abhilfe geschaffen Es wurde eine Mindestschriftgroumlszlige vor-gegeben Die Schriftgroumlszlige der Pfichtangaben auf den Etiketten muss so gewaumlhlt werden dass der Kleinbuchstabe x mindestens 12 mm groszlig sein muss Andere Buchstaben wie beispielsweise Groszligbuchstaben oder Buchstaben mit Oberlinie (wie ein d) oder Unterlinie (wie ein p) muumlssen entsprechend groumlszliger sein

Bei Verpackungen deren groumlszligte Oberfaumlche weniger als 80 cmsup2 betraumlgt ist die verpfichtende Groumlszlige des kleinen x mit mindestens 09 mm festgelegt

Haben Sie eine Vorstellung von 80 cmsup2 Oft sind Etiketten noch kleiner Die folgende Abbildung hat 80 cmsup2 um eine Schriftgroumlszlige von 09 mm anzuwenden muss die groumlszligte Etikettenfaumlche kleiner sein als diese Ab-bildung

Beispiel Schriftgroumlszlige von 09 mm kleines x xxxxxxxxxxx

Beispiel Schriftgroumlszlige von 12 mm kleines x xxxxxxxx

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

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Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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Auch bisher gibt es bereits in einem speziellen Bereich Mindestschriftgrouml-szligen Sie sind somit nicht ganz neu Schon die Fertigpackungsverordnung schreibt verpfichtende Groumlszligen fuumlr die Nettofuumlllmenge vor

Hat eine Packung zB 200 g so muumlssen die Ziffern 200 mindestens 3 mm groszlig sein hat sie 500 g muumlssen die Ziffern mindestens 4 mm groszlig sein

Packungsgroumlszlige in Mindestschriftgroumlszlige

in MillimeterGramm Zentiliter

bis 50 bis 5 2

gt 50 bis 200 gt 5 bis 20 3

gt 200 bis 1000 gt 20 bis 100 4

gt 1000 gt 100 6

Abb 2 Quelle Fertigpackungsverordnung

Und wenn wir schon dabei sind Was bedeutet das Zeichen vor der Nennfuumlllmenge

Das bdquoeldquo steht fuumlr das franzoumlsische Wort estimegravee bzw das englische Wort estimated das bedeutet bdquogeschaumltztldquo Das heiszligt aber nicht dass die Fuumlll-menge geschaumltzt ist Mit dieser Angabe bestaumltigt der Abfuumlller dass die Fertigpackung den gemeinsamen Vorschriften der Europaumlischen Gemein-schaft entspricht Demzufolge muumlssen sich Abweichungen bei den Ge-wichten oder Mengen innerhalb festgesetzter Toleranzen bewegen Dieses Zeichen muss mindestens 3 mm groszlig sein

Wer liest das Etikett

Diese Studie fand auch heraus dass gerade bei gaumlngigen Lebensmitteln wie Nudeln Reis Softdrinks und Bier das Etikett uumlberhaupt nur selten ge-lesen wird Bei Fleisch und Wurstwaren Eiern und Nahrungsergaumlnzungs-mitteln ist das Etikett offensichtlich interessanter

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

12

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Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

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Page 11: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Bei diesen Produkten lesen die Verbraucher (in) die Verpackungsangaben

nein ja

abgepackte Fleisch- und Wurstwaren 35 64

Eier 35 64

Nahrungsergaumlnzungsmittel zB Vitamine 34 60

gefrorener Fisch Fischprodukte 40 58

Fertiggerichte 40 57

Babynahrung 31 56

abgepackter Kaumlse 48 51

Wein 50 49

Frucht- oder Gemuumlsesaumlfte 55 44

Milchprodukte wie Joghurt und Quark 55 44

Muumlsli Cornfakes 55 43

abgepackte Backwaren 63 35

Fertigmischungen wie Maggi Fix Backmischungen 61 35

Milch 66 32

tiefgekuumlhltes Obst und Gemuumlse 68 31

Obst- und Gemuumlsekonserven 70 28

Gewuumlrze 75 24

Suumlszligigkeiten Knabbergebaumlck 80

Mineralwasser 84

Nudeln bzw Reis 86

Limonaden oder Colagetraumlnke 87

Bier 90 8

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13

15

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Abb 3 Quelle SGS Verbraucherstudie 2014

Auch wenn das Etikett seltener gelesen wird als angenommen die Le-bensmittelinformationsverordnung schreibt genau vor was drauf gehoumlrt

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Page 12: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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WAS GEHOumlRT AUFS ETIKETT DIE VERPFLICHTENDEN ANGABEN IN 9 STUFEN

Von Sachbezeichnung Hersteller und Lagerhinweisen

1 Sachbezeichnung oder Phantasie

Jedes Produkt braucht einen Namen aber kann man einfach ein Produkt mit kreativen Namen belegen Jein man muss zwischen einem Phantasienamen und der Sachbezeich-nung unterscheiden Aufgrund der Sachbezeichnung sollen die VerbraucherInnen erkennen um welches Produkt es sich handelt zB Apfelsaft ndash Orangennektar ndash Orangensafterfrischungsgetraumlnk ndash Extrawurst ndash Schinken ndash Krakauer

In Oumlsterreich ist ein Groszligteil dieser Sachbezeichnung im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch dem Codex alimentarius austriacus geregelt Hier fn-det man was unter Extrawurst zu verstehen ist was ein Orangensaft von einem Orangennektar unterscheidet oder auch wie bestimmte Kaumlsesor-ten zusammengesetzt sind und welcher Kaumlse die Sachbezeichnung Em-mentaler tragen kann

Falls zu einem Produkt meist neuere Kreationen keine Sachbezeichnung zu fnden ist muss man eine beschreibende Sachbezeichnung waumlhlen und verstaumlndlich umschreiben um welches Produkt es sich handelt

Sachbezeichnung und Zutatenliste geben Aufschluss daruumlber um wel-ches Produkt es sich handelt

Der Phantasiename gibt dem Produkt Profl Er druumlckt oft aus was das Produkt kann wo es herkommt in welche Richtung man es einordnen kann

Gute Laune Kekse Happy Mix Monster Eistraum Honig-poppies ndash all das sind Phantasienamen Meist sind sie auch groumlszliger und auffaumllliger gestaltet als die tatsaumlchliche Sachbezeichnung Sie duumlrfen zusaumltzlich verwendet werden koumlnnen eine korrekte Sachbezeichnung jedoch nicht ersetzen

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Alles im Blick

Die Sachbezeichnung muss laut Verordnung im Sichtfeld stehen

Der Wortlaut des Mindesthaltbarkeitsdatums (mindestens haltbar bis) musste laut alter Kennzeichnungsvorschriften ebenfalls im Sichtfeld sein ndash dies ist laut LMIV nun nicht mehr erforderlich

Was versteht man nun unter dem Sichtfeld Damit ist gemeint dass sich die genannten Kennzeichnungselemente auf der gleichen Packungsseite befnden muumlssen ndash sie muumlssen mit einem Blick erkennbar sein ohne die Packung zu drehen Welche Seite dies ist kann sich der Hersteller des Lebensmittels aussuchen

Die neue Kennzeichnungsverordnung defniert zusaumltzlich noch den Be-griff der Hauptschauseite Darunter versteht man umgangssprachlich die Vorderseite einer Produktverpackung ndash also meist so wie das Produkt im Supermarkt im Regal steht ndash die Seite die man hier zuerst erblickt ist die Hauptschauseite Dies ist fuumlr die Naumlhrwertdeklaration relevant ndash aber dazu spaumlter im Kapitel S 20

2 Zutatenliste

Neben der Sachbezeichnung gibt die Zutatenliste Auskunft uumlber das Produkt Was ist enthalten was kann man erwarten wie unterscheidet sich das Produkt gegenuumlber anderen Produkten mit der gleichen Sach-bezeichnung Die Zutaten muumlssen in absteigender Reihenfolge ihrer Ge-wichtsanteile in der Zutatenliste aufgelistet werden

Das bedeutet Die mengenmaumlszligig am meisten enthaltene Zutat muss an erster Stelle stehen jene Zutat die am wenigsten vorkommt an letzter Stelle der Zutatenliste

Was bedeuten die Zutaten in Klammern Hier muss angegeben werden aus welchen Bestandteilen eine zusam-mengesetzte Zutat besteht Ist in einem Wurstsalat beispielsweise Extra-wurst enthalten so muss die Extrawurst in der Zutatenliste des Wurstsa-lats angefuumlhrt und auch aufgeschluumlsselt werden

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Page 14: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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z B Extrawurst aus Schweinefeisch und Rindfeisch (65) Speck Trink-wasser Speisesalz Gewuumlrze Gewuumlrzextrakte Glucose Geschmacks-verstaumlrker Mononatriumglutamat Stabilisator Polyphosphate Antioxi-dationsmittel Natriumascorbat Konservierungsmittel Natriumnitrit

Manchmal steht in der Zutatenliste hinter einer Zutat auch in veraumlnderlichen Gewichtsanteilen Das kann bei Obst- und Gemuumlsemischungen angebracht sein wenn zwar immer dieselben Sorten verwendet werden aber je nach z B Jahreszeit eventuell eine andere gewichtsmaumlszligige Zusammensetzung vorkommt

Auch Zusatzstoffe muumlssen gekennzeichnet werden Es muss immer der Klassenname angefuumlhrt werden z B Antioxidations-mittel Dann gibt es zwei Moumlglichkeiten zur Kennzeichnung des spezifschen Na-mens des Zusatzstoffes ndash entweder per Name oder per E-Nummer n Antioxidationsmittel Citronensaumlure n Antioxidationsmittel E 330

Mengenkennzeichnung Quid Quid Quantitative Ingredient Declaration Manchmal steht hinter einer Zutat ein - Wert Dieser gibt an welche Menge einer Zutat in dem Produkt enthalten ist Diese Kennzeichnung ist in folgenden Faumlllen notwendig Wenn die Zutat n in der Sachbezeichnung vorkommt (z B Nussstrudel) n auf dem Etikett in Worten Bildern oder Grafken vorkommt (z B Apfel-

stuumlcke sind auf einer Muumlslipackung abgebildet) n von den VerbraucherInnen normalerweise damit in Verbindung gebracht

wird n von ausschlagebender BedeutungCharakterisierung fuumlr das Produkt ist

(z B Gehalt an Mandeln im Marzipan Fleischgehalt in einem Gulasch)

Welches Oumll wurde verwendet Mit Guumlltigkeit der Lebensmittelinformationsverordnung muumlssen Oumlle und Fette naumlher defniert werden

Der Name des verwendeten Oumlles muss in der Zutatenliste aufschei-nen Die alleinige Angabe bdquopfanzliches Oumllldquo ist nicht mehr ausreichend sondern es muss z B Sonnenblumenoumll oder Rapsoumll oder Palmoumll an-gegeben werden

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Page 15: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Werden mehrere Oumlle verwendet darf stehen pfanzliche Oumlle und in der Klammer dahinter muumlssen diese dann namentlich aufgezaumlhlt werden z B pfanzliche Oumlle (Palm Raps)

Nicht alle Produkte benoumltigen eine Zutatenliste Keine Regel ohne Ausnahme ndash diese Produkte benoumltigen keine Zutaten-liste n Produkte mit nur einer Zutat wie z B Mehl Eier Zucker Salz Apfel-

saft 100 Honig n Frischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln das die nicht geschaumllt ge-

schnitten oder in aumlhnlicher Weise behandelt worden sind n Tafelwasser das mit Kohlensaumlure versetzt ist und das in der Beschrei-

bung aufgefuumlhrt ist n Gaumlrungsessig aus nur einem Grundstoff und dem nichts hinzugefuumlgt

wurde n Kaumlse Butter fermentierte Milch (z B Joghurt) und Sahne denen kei-

ne Zutat hinzugefuumlgt wurde auszliger der zur Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe Enzyme oder Mikroorganismen-Kulturen oder Salz

n Alkoholische Getraumlnke uumlber 12 Vol n Produkte deren Verpackung lt 10 cmsup2 sind n Getraumlnke in Glasfaschen mit unverwischbarer Aufschrift die zur Wie-

derverwertung bestimmt sind

3 Allergenkennzeichnung

In der Zutatenliste muumlssen auch die Allergene gekennzeichnet werden Bisher mussten die Allergene nur in der Zutatenliste angefuumlhrt werden ndash seit der neuen LMIV muumlssen sie zusaumltzlich optisch hervorgehoben wer-den Dies kann durch Fettdruck oder durch Unterstreichen oder durch GROSSBUCHSTABEN geschehen Z B Bio-Toastschinken Zutaten Bio-Schweinefeisch Wasser Bio-Magermilch (laktosefrei) Spei-sesalz Bio-Gewuumlrze Antioxidationsmittel Natriumascorbat Konservie-rungsstoff Natriumnitrit

Genauere Informationen zu allen kennzeichnungspfichtigen Allergenen fnden Sie im Kapitel Allergenkennzeichnung S 27

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

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bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Page 16: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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4 Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Die VerbraucherInnen muumlssen immer erkennen koumlnnen wer fuumlr das Pro-dukt verantwortlich ist Daher gehoumlren auf ein Etikett nicht nur der Fir-menname sondern auch die vollstaumlndige Postanschrift Es koumlnnte ja sein dass man sich beschweren moumlchte oder auch zu dem Produkt lobende Worte fndet ndash die muumlssen adressiert werden koumlnnen

Eine Internetadresse als Adressangabe ist nicht ausreichend

5 Nennfuumlllmenge

Die Nennfuumlllmenge oder auch Nettofuumlllmenge gibt das Gewicht des Le-bensmittels an n in Gramm oder Kilogramm bei festen Produkten n in ml oder cl oder l bei fuumlssigen Produkten Die Nettofuumlllmenge muss im Sichtfeld der Verpackung bzw des Etiketts angegeben sein (siehe auch Alles im Blick S 13)

6 MindesthaltbarkeitsdatumVerbrauchsdatum

Die meisten verpackten Lebensmittel benoumltigen die Angabe eines Min-desthaltbarkeitsdatums oder eines Verbrauchsdatums

Aufgrund der Muumlllvermeidung sollten abgelaufene Produkte somit nicht einfach entsorgt werden sondern durch riechen schauen und vorsichtig schmecken herausgefunden werden ob es noch essbar ist Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel uumlber das Mindesthaltbarkeitsda-tum hinaus genieszligbar Es darf auch noch unter ausdruumlcklichem Hinweis dass es sich um abgelaufene Ware handelt verkauft werden

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine charakteristischen Eigen-schaften mindestens behaumllt

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 17: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann in 3 Varianten auf dem Etikett ste-hen Entweder mit den Worten bdquomindestens haltbar bisldquo oder bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo mit Monat und Jahr oder bdquomindestens haltbar bis Endeldquo mit Angabe des Jahres Wann welche Angabe erforderlich ist erklaumlrt die Tabelle

Haltbarkeit Angabe Beispiele

bis zu 3 Monate mindestens haltbar bis mit Tag und Monat (Jahr) Milchprodukte Backwaren Wurst

3 bis 18 Monate Mindestens haltbar bis Ende mit MonatJahr Getreide Nudeln Saumlfte Tiefkuumlhlkost

mehr als 18 Monate mindestens haltbar bis Ende mit Jahr Konserven Mineralwasser Konftuumlren

Tab 1

Ist eine Haltbarkeit nur bei bestimmten Lagerbedingungen oder Tempe-raturen moumlglich muss vor dem Haltbarkeitsdatum zusaumltzlich z B ange-geben werden

n ungeoumlffnet mindestens haltbar bis oder n bei 4 ndash 6 degC mindestens haltbar bis

Verbrauchsdatum

Das Verbrauchsdatum gibt den Zeitpunkt an bis wann ein leichtver-derbliches Produkt auf jeden Fall verbraucht werden muss

Ein klassisches Beispiel fuumlr ein mikrobiologisch sensibles Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum ist Faschiertes und Fisch Diese duumlrfen auch nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden

Nach Ablauf dieses Datums duumlrfen diese Lebensmittel keinesfalls mehr gegessen werden sondern muumlssen entsorgt werden

Verbrauchsdatum Zu verbrauchen bis hellip mit Angabe von Tag und Monat (Jahr) Auch hier sind die Lagerbedingungen mit anzufuumlhren

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 18: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Ausnahmen Einige Lebensmittel duumlrfen ohne Mindesthaltbarkeitsdatum oder Ver-brauchsdatum an die VerbraucherInnen abgegeben werden nFrischobst Frischgemuumlse und Kartoffeln (sofern es nicht geschaumllt ge-

schnitten oder anders behandelt ist) Bei Sprossen und Keimen muss dagegen immer das Mindesthaltbar-keitsdatum angegeben werden

nWein Schaumwein und Alkoholika mit einem Alkoholgehalt uumlber 10 Vol nZucker in fester Form und Salz nBackwaren wie Semmeln die normalerweise innerhalb von 24 Stunden

gegessen werden nEssig nZuckerwaren die fast nur aus Zuckerarten mit Aromastoffen undoder

Farbstoffen bestehen nKaugummi und aumlhnliche Erzeugnisse zum Kauen

Diese Lebensmittel muumlssen allerdings mit einer Loskennzeichnung verse-hen sein damit eine Ruumlckverfolgbarkeit uumlber die bdquoLosnummerldquo erfolgen kann Der Nummer steht ein bdquoLldquo voran Diese bdquoLosnummerldquo ist auch bei Lebensmitteln mit der Angabe bdquomindes-tens haltbar bis Endeldquo notwendig

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum sind ja nichts Neues ndash die gab es auch bisher schon auf Lebensmittelpackungen Mit der LMIV muss nun aber auch das Datum des Einfrierens gekennzeichnet werden so es sich um eingefrorenes Fleisch Fleischzubereitungen oder unverar-beitete Fischereierzeugnisse handelt

Datum des Einfrierens Eingefroren amhellip mit Tag Monat und Jahr oder Hinweis wo sich das Datum befndet

7 Lagerhinweise

Natuumlrlich braucht man fuumlr eine richtige Lagerung auch entsprechende Hinweise n Tiefgekuumlhlt lagern bei ndash 18degC n Gekuumlhlt lagern Lagerung im Kuumlhlschrank zwischen 0 ndash 9degC

oder es erfolgt eine konkrete Angabe z B gekuumlhlt lagern bei + 4 degC

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Page 19: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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n Lagerung bei Raumtemperatur lagern unter uumlblichen Bedingungen die den in unseren Breiten vorherrschenden klimatischen Bedingun-gen entsprechen Am Etikett fndet man dann den Hinweis bdquoVor Waumlrme geschuumltzt lagernldquo

Der fruumlher gebraumluchliche Ausdruck bdquokuumlhl lagernldquo wird nicht mehr verwendet

Weiters muumlssen bei Tiefkuumlhlprodukten umfangreiche Lagerhinweise am Etikett angegeben werden ndash im Zusammenhang mit mehreren Temperatur-bereichen Meist fndet man diese Angaben in Form einer kleinen Tabelle auf Tiefkuumlhlprodukten

Hier ein Beispiel Lagerung zu Hause -Fach (-18degC) siehe mindestens haltbar bis -Fach (-12degC) 14 Tage -Fach (-6degC) 4 Tage Kuumlhlschrank (2-4degC) 1 Tag

8 Gebrauchsanleitung

Falls eine spezielle Gebrauchsanweisung fuumlr die richtige Verwendung bzw Zubereitung des Lebensmittels notwendig ist muss diese angege-ben werden

Beispiel n Beschreibung der Zubereitung einer Packerlsuppe n Erwaumlrmen eine Speise in der Mikrowelle

9 Naumlhrwertdeklaration

Auch in diesem Bereich tut sich einiges ndash die neue Lebensmittel-informa-tionsverordnung schreibt eine verpfichtende Naumlhrwertdeklaration fuumlr fast alle verpackten Lebensmittel ab Ende 2016 vor Naumlheres dazu lesen Sie im folgenden Kapitel

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 20: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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NAumlHRWERTTABELLE KUumlNFTIG VERPFLICHTEND

Naumlhrwertkennzeichnung Aus bdquoSmall 4ldquo und bdquoBig 8ldquo werden die bdquoBig 7ldquo

Eine Naumlhrwerttabelle ist ab 13 Dezember 2016 Pficht auf verpackten Lebensmitteln

Was bisher galt hellip Eine der wesentlichsten Neuerungen die die aktuelle Lebensmittel-infor-mationsverordnung mit sich bringt ist eine verpfichtende Naumlhrwertkenn-zeichnung fuumlr (fast) alle verpackten Lebensmittel Bislang war die genaue Angabe von Brennwert amp Co groszligteils freiwillig Verpfichtend war sie bisher nur wenn n eine naumlhrwertbezogene Angabe z B bdquozuckerarmldquo bdquoballaststoffreichldquo

angegeben wurde oder n eine gesundheitsbezogene Angabe z B bdquoEisen traumlgt zu einer norma-

len kognitiven Funktion beildquo bdquoCalcium wird fuumlr die Erhaltung normaler Zaumlhne benoumltigtldquo gemacht wurde

oder n das Lebensmittel mit einem bestimmten Naumlhrstoff z B Vitamin C an-

gereichert war oder n es in die spezielle Kategorie der sogenannten bdquoDiaumltetischen Lebens-

mittelldquo fel

Egal ob die Naumlhrwertdeklaration freiwillig oder verpfichtend war wenn eine solche gemacht wurde musste entweder die Form der bdquoSmall 4ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate Fett) oder die der bdquoBig 8ldquo (Brennwert Eiweiszlig Kohlenhydrate davon Zucker Fett davon gesaumlttigte Fettsaumluren Ballaststoffe Natrium) eingehalten werden

Es gab noch einige weitere Stoffe die angefuumlhrt werden durften (einfach- und mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren mehrwertige Alkohole Choleste-rin Vitamine Mineralstoffe hellip)

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 21: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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hellip und jetzthellip Ab nun muumlssen fast alle verpackten Lebensmittel mit einer Aufschluumlsse-lung der enthaltenen Naumlhrwerte versehen werden wobei eine neue Aus-wahl an Stoffen getroffen wurde die neuen bdquoBig 7ldquo Diese muumlssen in Form einer Tabelle angegeben werden auszliger der Platz ist zu knapp Die folgende Reihenfolge ist dabei zwingend einzuhalten

Die neuen bdquoBIG 7ldquo

Durchschnittliche Naumlhrwerte pro 100 g oder pro 100 ml Energie kJ kcal Fett g davon - gesaumlttigte Fettsaumluren g Kohlenhydrate g davon - Zucker g Eiweiszlig g Salz g

Neben den sieben Pfichtwerten duumlrfen folgende Stoffe zusaumltzlich freiwil-lig deklariert werden

Freiwillige zusaumltzliche Deklaration n Einfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrfach ungesaumlttigte Fettsaumluren n Mehrwertige Alkohole n Staumlrke n Ballaststoffe n Vitamine n Mineralstoffe

Angabe der Einheiten und der Bezugswerte Die Brennwertangabeder Energiegehalt erfolgt in Kilojoule (kJ) und Kilo-kalorien (kcal) je 100 g bei festen Lebensmitteln oder 100 ml bei fuumlssigen Lebensmitteln Die restlichen Angaben erfolgen in Gramm (g) je 100 g oder 100 ml Bei Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt die Angabe in mg oder μg Auch dies ist in der Lebensmittelinformationsverordnung in einem Anhang genau geregelt Zusaumltzlich ist bei Vitaminen und Mineralstoffen der Hinweis erforderlich wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfs ( NRV

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 22: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Naumlhrstoffbezugswerte) durch 100 g oder 100 ml des jeweiligen Lebensmit-tels gedeckt werden Eine zusaumltzliche Angabe der Naumlhrwerte pro Portion kann wie auch bisher in Form der Tabelle freiwillig erfolgen

Angabe prohellip n hellip 100 g oder 100 ml - PFLICHT n hellip Portion bzw Verzehrseinheit ndash FREIWILLIG

Dazu muss dann zusaumltzlich angegeben werden wie groszlig eine Porti-on ist und wieviele Portionen die Lebensmittelpackung enthaumllt Das ist dann wiederum eine Pfichtangabe

Ergaumlnzend zur Tabelle duumlrfen entweder nur der BrennwertEnergie oder die bdquoBig 5ldquo (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz) im Hauptsichtfeld der Verpackung nochmals wiederholt werden (siehe hier auch das anschlieszligende Kapitel an die GDA gewoumlhnt ndash jetzt hat das Kind einen neuen Namen)

Ergaumlnzende Angaben im Hauptsichtfeld n BrennwertEnergie ODER n BIG 5 (Brennwert Fett gesaumlttigte Fettsaumluren Zucker Salz)

Beispiele

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 23: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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An die GDA gewoumlhnt - Jetzt hat das Kind einen neuen Namen hellip

Die sogenannte Bezeichnung bdquoGuidelines Daily Amountldquo kurz GDA die mittlerweile bei den VerbraucherInnen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat darf nun nicht mehr verwendet werden

Bei Einfuumlhrung dieser Kennzeichnung war die Uumlberlegung der Konsu-mentindem Konsumenten ein besseres Ruumlstzeug mitzugeben damit sie er das Lebensmittel besser einschaumltzen kann Wieviel Prozent des Tages-bedarfs an einem bestimmten Naumlhrstoff werden durch 100 g oder 100 ml bzw eine Portion gedeckt Als Referenzmenge fuumlr den Energie-Tagesbe-darf wurde der durchschnittliche Wert von 2000 kcal gewaumlhlt

Und was ist neu Nicht viel Die Prozent-Angaben hinsichtlich der Deckung des Tagesbe-darfs mit einer Menge von 100 g oder 100 ml bzw einer Portion duumlrfen weiterhin gemacht werden entweder in der Naumlhrwerttabelle selbst oder dann im Rahmen der Wiederholung der Angaben im Hauptsichtfeld Le-diglich die Bezeichnung als bdquoGDAldquo ist nicht mehr zulaumlssig

Die Referenzmenge RM Das nicht ganz so neue Zauberwort heiszligt bdquoReferenzmengeldquo Dieses darf im Gegensatz zu bdquoGDAldquo nach wie vor verwendet werden Wenn dies-bezuumlglich Angaben gemacht werden muss jedoch die Referenzmenge erklaumlrt werden Diese muss immer dieselbe sein hinsichtlich Defnition und Menge naumlmlich 8400kJ2000 kcal als Tagesbedarf fuumlr einen durch-schnittlichen Erwachsenen

Die Angabe des Prozentsatzes mit dem ein Lebensmittel pro 100 gml oder pro Portion zum taumlglichen Bedarf an einem Naumlhrstoff (z B Eiweiszlig) beitraumlgt ist weiterhin zulaumlssig Sie kann in der Naumlhrwerttabelle oder im Hauptsichtfeld erfolgen Die Bezeichnung heiszligt jetzt RM=Referenzmenge GDA ist nicht mehr zulaumlssig

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Page 24: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Die hier angefuumlhrte Naumlhrwertdeklaration zeigt dass 45 g des entsprechen-den Lebensmittels beispielsweise den taumlglichen Energiebedarf zu 11 decken

Wo sind die Angaben zu Natrium und Cholesterin geblieben

Das Natrium ist nicht komplett verschwunden wird jedoch nun bdquover-stecktldquo angegeben Der Natriumgehalt eines Lebensmittels beruht weit-gehend auf dem Salzgehalt da Kochsalz chemisch gesehen nichts ande-res ist als die Verbindung bdquoNatriumchloridldquo Die neue Angabe bdquoSalzldquo dient dem obersten Ziel der Lebensmittelinformationsverordnung naumlmlich der Verbraucherfreundlichkeit

Salz errechnet sich aus dem enthaltenen Natrium x 25

Es gibt aber auch Lebensmittel die von Natur aus Natrium enthalten auch dieses muss aufgrund der neuen Regelung in Salz umgerechnet werden

Die Angabe von Cholesterin ist hingegen nicht mehr zulaumlssig

Da das Nahrungscholesterin nicht unbedingt einen Einfuss auf das im Blut befndliche Cholesterin hat wurde die Angabe des Cholesteringehal-tes gestrichen und darf nicht mehr verwendet werden

Was ist mit der Ampelkennzeichnung passiert

Laut Lebensmittelinformationsverordnung sind neben der verpfichtenden Naumlhrwertkennzeichnung und deren genau festgelegten Darstellung auch weitere Darstellungsformen zulaumlssig

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Diese Formen koumlnnen auf nationaler Ebene sprich jedes Land kann sich selbst dazu entscheiden erlassen werden Diese Darstellungsformen muumls-sen aber wissenschaftlich fundiert und verstaumlndlich sein und duumlrfen den Warenverkehr in der EU nicht behindern Als einziges Land hat sich bis jetzt Groszligbritannien fuumlr die Darstellung mit den Ampelfarben entschieden

Die Arbeiterkammer fordert seit Jahren die Ampelkennzeichnung Die farbliche Darstellung der Inhaltsstoffe mit den Ampelfarben stellt fuumlr den Konsumenten eine einfachere Information dar als es eine Naumlhrwertkenn-deklaration in einer Tabelle kann Fitndash oder Dickmacher ein Blick auf gruumln gelb rot wuumlrde reichen um dies zu erkennen

Gesuumlndere Wahl

Akzeptable Wahl

Weniger gesunde Wahl

Abb 4 Quelle EUFIC

Die Lebensmittelindustrie lehnt diese Vorgehensweise allerdings als dis-kriminierend fuumlr Lebensmittel ab und bevorzugt die bdquogelernte sachlicheldquo Information der Naumlhrwerte in Tabellenform ergaumlnzt um die Prozentanga-ben der Referenzmengen

Fuumlr alle die ihre Ernaumlhrung doch besser planen moumlchten gibt es den Am-pelrechner Dieser bdquouumlbersetztldquo die Naumlhrwerte in die Ampelfarben und zeigt somit an ob in einem Produkt z B viel maumlszligig oder wenig Zucker oder Fett enthalten ist httpampelrechnerarbeiterkammerat

Welche Ausnahmen zur Naumlhrwertkennzeichnung gibt es

Grundsaumltzlich gilt die Verpfichtung zur Naumlhrwertkennzeichnung fuumlr alle verpackten Lebensmittel jedoch gibt es auch hier einige Ausnahmen

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 26: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Bei diesen Lebensmitteln ist KEINE Naumlhrwertkennzeichnung erforderlich

n Alkoholische Getraumlnke mit mehr als 12 Vol- Alkohol z B Bier n Nahrungsergaumlnzungsmittel n Natuumlrliches Mineralwasser n Unverarbeitete Erzeugnisse aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse

z B Aumlpfel Fleischstuumlcke Getreide hellip n Verarbeitete Erzeugnisse die nur einer Reifungsbehandlung unterzo-

gen wurden und aus nur einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen ( z B getrocknete fermentierte Fleischstuumlcke (beef jerky))

n Lebensmittel mit sehr kleiner Verpackungsoberfaumlche (lt 25 cm2) n Lebensmittel die direkt und in kleinen Mengen vom Hersteller an den Ver-

braucher oder an lokale Laumlden abgegeben werden z B Direktvermarkter n Wasser auch solches dem nur Kohlendioxid undoder Aromen beige-

setzt wurden n Verschiedene Erzeugnisse aus Kaffee- und Zichorien-Extrakten n Verschiedene Tee-Erzeugnisse n Gaumlrungsessig und Essigersatz (auch wenn Aromen zugesetzt wurden) n Kaugummi n Hefe n Kraumluter Gewuumlrze oder Mischungen daraus Salz und Salzsubstitute n Tafelsuumlszlige n Gelatine Gelierhilfe fuumlr Konftuumlre n Aromen Lebensmittelzusatzstoffe Verarbeitungshilfsstoffe Lebens-

mittelenzyme

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

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bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Page 27: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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ALLERGENKENNZEICHNUNG ndash WAS GIBT`S NEUES

Sehr lange war keine spezifsche Kennzeichnung fuumlr Allergene in Lebens-mitteln notwendig Eine Aumlnderung der EU-Etikettierungsrichtlinie vom November 2003 die in Oumlsterreich 2005 in nationales Recht umgesetzt wurde sah erstmals verpfichtend anzubringende Hinweise bei verpack-ten Lebensmitteln vor

Seit Dezember 2014 gibt es nun neue Regelungen zur Allergenkennzeich-nung aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung Kuumlnftig muumlssen die VerbraucherInnen uumlber allergene Zutaten auch bei offenen Lebensmit-teln informiert werden Bei verpackten Produkten muumlssen die allergenen Zutaten in der Zutatenliste optisch hervorgehoben werden

Es gibt 14 Lebensmittel(gruppen) die zu den Hauptallergenen zaumlhlen und entsprechend den EU-Vorschriften zu kennzeichnen sind

14 Hauptallergene

n Glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse n Krebstiere und Krebstiererzeugnisse n Eier und Eierzeugnisse n Fisch und Fischerzeugnisse n Erdnuumlsse und Erdnusserzeugnisse n Soja und Sojaerzeugnisse n Milch und Milcherzeugnisse (einschlieszliglich Lactose) n Schalenfruumlchte (wie z B Mandel Haselnuss Walnuss Pistazie bzw

daraus hergestellte Erzeugnisse) n Sellerie und Sellerieerzeugnisse n Senf und Senferzeugnisse n Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse n Schwefeldioxid und Sulfte in einer Konzentration von mehr als

10 mgkg oder 10 mgl als SO2 angegeben n Lupinen und Lupinenerzeugnisse n Weichtiere und Weichtiererzeugnisse

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

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Page 28: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Allergenkennzeichnung bei verpackter Ware ndash Was aumlndert sich

Die grundsaumltzliche Notwendigkeit der Allergenkennzeichnung ist nicht neu So galt schon bisher dass die kennzeichnungspfichtigen 14 All-ergene oder daraus gewonnene Zutaten die bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet werden und im Endprodukt vorhanden sind in der Zutatenliste im Zusammenhang mit der betreffenden Zutat angefuumlhrt werden muumlssen

Neu ist allerdings dass die Nennung in der Zutatenliste alleine nicht aus-reicht Zusaumltzlich erforderlich ist dass sich das jeweilige Allergen vom Rest des Textes abhebt Kommt das Allergen mehrmals vor etwa als Bestandteil zweier unterschiedlicher Zutaten so muss es auch mehrmals genannt und hervorgehoben werden

Allergenkennzeichnung - NEU Allergene muumlssen sich innerhalb der Zutatenliste vom Rest des Textes abheben zum Beispiel durch Fettdruck GROSSBUCHSTABEN un-terstrichen farblich oder durch die Hintergrundfarbe

Diese Kennzeichnungsvorschrift gilt auch fuumlr n Lebensmittel bei denen die detaillierte Angabe der Zutat nicht er-

forderlich waumlre (z B alkoholische Getraumlnke) In diesem Fall erfolgt die Kennzeichnung indem dem jeweiligen Allergen die Formulierung bdquoenthaumlltldquo vorangestellt wird Beispiel Kaffeelikoumlr (enthaumllt Milch)

n Zusatzstoffe die allergene Bestandteile enthalten (z B SOJALECITHIN) n technologische Hilfsstoffe Traumlgerstoffe Loumlsungsmittel oder Aro-

men (z B bdquoHaselnussaromaldquo statt bdquoAromaldquo) die aus diesen Roh-stoffen hergestellt wurden

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 29: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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n die Verwendung von Klassennamen ( z B bdquoErdnussoumllldquo statt bdquoOumllldquo oder statt bdquopfanzlichem Oumllldquo)

Die Spurenkennzeichnung ist freiwillig z B bdquoes koumlnnen Spuren von Schalenfruumlchten enthalten seinldquo Spuren muumlssen nicht gekennzeichnet werden

Verpfichtende Allergenkennzeichnung auch bei un-verpackter Ware ndash was heiszligt das fuumlr die Verbrauche-rInnen

Grundsaumltzlich sieht die Lebensmittelinformationsverordnung die meisten verpfichtenden Regelungen nur fuumlr verpackte Produkte vor bei der Aller-genkennzeichnung macht sie jedoch eine Ausnahme Seit dem 13122014 muss auch bei offener Ware informiert werden wenn eines oder mehrere von den 14 kennzeichnungspfichtigen Allergenen enthalten sind

Somit ist auch auf die deklarationspfichtigen Allergene in Lebensmittel die etwa an der Feinkosttheke im Supermarkt erhaumlltlich sind oder im Re-staurant serviert werden hinzuweisen

Die Lebensmittelinformationsverordnung selbst laumlsst dabei offen wie dies genau vonstattengehen soll Diese Regelung ist Laumlndersache Somit kann es in Frankreich anders aussehen als in Griechenland oder Oumlsterreich In Oumlsterreich gilt dass diese Information sowohl schriftlich als auch muumlndlich erfolgen kann wobei im Fall der muumlndlichen Information ein diesbezuumlglicher Hinweis zu erfolgen hat (z B bdquoUnsere Verkaufsmitarbei-terInnen informieren Sie uumlber die deklarationspfichtigen allergenen Zuta-ten in unseren Produktenldquo)

Fuumlr offene Waren an der Supermarkttheke oder fuumlr Speisen im Re-staurant gilt dass die Allergeninformation schriftlich oder muumlndlich erfolgen kann

Bei einer schriftlichen Kennzeichnung hat das Bundesministerium fuumlr Gesundheit eine bdquoEmpfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Waren)ldquo herausgegeben Falls

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 30: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Buchstabencodes statt der Bezeichnung des Allergens verwendet wer-den so muss man folgende Codes dazu gebrauchen um Missverstaumlnd-nissen vorzubeugen

Abb 5 Quelle Empfehlung zur schriftlichen Allergeninformation bei nicht vorverpackten Lebensmitteln (offene Ware)

Enthaumllt ein Gericht im Restaurant beispielsweise Weizengrieszlig Milch und Ei so waumlren bei Anwendung der Buchstabencode-Kennzeichnung die Buchstaben A C und G beim Gericht anzufuumlhren

z B Grieszligfammerie mit Beerenmix [A C G]

Die Legende dieser Codes ist ebenfalls anzubringen ndash man muss sie als VerbraucherInnen nicht auswendig lernen

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 31: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Laktosefrei glutenfrei amp Co ndash Was bedeutet das

Die wachsende Nachfrage nach diversen bdquofrei vonhellipldquo-Produkten laumlsst auch den Markt dafuumlr wachsen Aber was bedeutet bdquofrei vonldquo genau Sind diese Lebensmittel tatsaumlchlich frei von Gluten Laktose amp Co

Warum bdquoglutenfreildquo Gluten ist ein Klebereiweiszlig das bei Zoumlliakiepatienten die Schleimhaut des Duumlnndarms schaumldigt Eine lebenslange Ernaumlhrungsumstellung auf glutenfreie Produkte ist fuumlr die Gesundheit und Lebensqualitaumlt der Betrof-fenen unerlaumlsslich stellt diese aber haumlufg vor groszlige Probleme da Gluten in unserer Ernaumlhrung allgegenwaumlrtig ist

Die wichtigsten heimischen Getreidearten wie Weizen Roggen Dinkel Gruumlnkern Hafer und Gerste enthalten Gluten aber auch Khorosan-Wei-zen (Kamutreg) Emmer und Einkorn zaumlhlen dazu

Besonders reichlich kommt es im Weizenmehl vor und ist verantwortlich fuumlr dessen gute Backeigenschaften Zusaumltzlich enthalten viele Bindemit-tel Stabilisatoren oder Emulgatoren Gluten was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist Bei Zutaten wie Staumlrke und modifzierte Staumlrke ist ein zwingender Hinweis auf die spezifsche pfanzliche Herkunft der Staumlrke vorgeschrieben wenn diese Gluten enthalten kann Daruumlber hinaus sind glutenhaumlltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse ebenfalls als Zutat klar zu kennzeichnen

bdquoGlutenfreildquo oder bdquosehr geringer Glutengehaltldquo Weitgehend sicher koumlnnen Zoumllia-kiepatienten sein wenn die Pro-dukte als bdquoglutenfreildquo gekennzeich-net sind Dieser Hinweis schlieszligt zwar das Vorhandensein von Glu-ten nicht zur Gaumlnze aus begrenzt die zulaumlssige Menge jedoch auf ein sehr geringes Maszlig von 20 mgkg

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 32: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Diese Spezialprodukte sind in Apotheken Reformhaumlusern aber auch in Supermaumlrkten erhaumlltlich Fuumlr die spezielle Kategorie der bdquodiaumltetischen Le-bensmittelldquo ist eine weitere Kennzeichnung zulaumlssig naumlmlich der Hinweis bdquosehr geringer Glutengehaltldquo der eine Menge von max 100 mgkg Gluten zulaumlsst

Kennzeichnung zu Gluten n bdquoglutenfreildquo max 20 mgkg n bdquosehr geringer Glutengehaltldquo max 100 mgkg

bdquoLaktosenfreildquo Die Laktosefreiheit spielt fuumlr immer mehr Personen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl ihrer Einkaumlufe Ge-sundheitlich relevant ist es fuumlr jene Personen die an einer Laktoseintoleranz leiden Sie koumlnnen aufgrund einer verrin-gerten Produktion des Enzyms bdquoLaktaseldquo welches fuumlr die Verdauung vom Milchzucker der Laktose sehr wichtig ist viele Milchprodukte nur schlecht verwerten Laktosefreie Produkte sind nicht zur Gaumlnze bdquofreildquo von Laktose Sie enthal-ten jedoch nur eine sehr geringe Menge derselben naumlmlich weniger als 01 Daher sind sie fuumlr die betroffenen Perso-nen besser vertraumlglich

Kennzeichnung zu Laktose n bdquoLaktosefreildquo lt 01 g Laktose auf 100g

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Zusammenfassend

Abb 6 Copyright BLL eV

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Page 34: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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WEITERE VERPFLICHTENDE KENNZEICHNUNGS-ELEMENTE

n Alkoholgehalt ist in xy Vol (Volumenprozent) anzugeben

n Einfrierdatum ist bei gefrorenem Fleisch Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fischprodukten anzugeben Weiters muss angegeben werden wenn Lebensmittel eingefroren wa-ren und aufgetaut wurden Der Hinweis bdquoaufgetautldquo muss dann ange-fuumlhrt werden

n Warnhinweise auf koffeinhaltigen Lebensmitteln fuumlr Kinder Schwan-gere und Stillende

n Nanokennzeichnung alle Zutaten die in Form von technisch herge-stellten Nanomaterialien vorhanden sind muumlssen in der Zutatenliste eindeutig angefuumlhrt werden Nach der Zutat muss bdquoNanoldquo in Klam-mern stehen

n Angabe von bdquoenthaumllt Aspartam (eine Phenylalaninquelle)ldquo wenn nur die E-Nummer angegeben wird der Hinweis bdquoenthaumllt eine Phenylala-ninquelleldquo wenn in der Zutatenliste AspartamAspartam-Acesulfam-salz genannt wird

n bdquounter Schutzatmosphaumlre verpacktldquo wenn ein Packgas zur Haltbar-keitsverlaumlngerung verwendet wurde

n Wenn Suumlszligungsmittel verwendet werden Hinweis bdquomit Suumlszligungsmittelnldquo

n Wenn mehrwertige Alkohole (Zuckeralkohole wie z B Sorbit Mannit Xylit) enthalten sind Hinweis bdquokann bei uumlbermaumlszligigem Verzehr abfuumlh-rend wirkenldquo

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 35: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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HERKUNFTSKENNZEICHNUNG VON LEBENSMITTELN

Verpfichtende Herkunftsangaben bei Fleisch

Aufgrund der Lebensmittel-Skandale der letzten Jahre ist das Beduumlrfnis nach Information uumlber die Herkunft dessen was am Teller liegt gestie-gen Insbesondere wenn es dabei um Fleisch geht ist das Interesse der VerbraucherInnen besonders groszlig Dieser Wunsch der VerbraucherInnen nach Transparenz wurde auch vom Gesetzgeber beruumlcksichtigt ndash die rechtlichen Regelungen zu Herkunftsangaben wurden deutlich ausgewei-tet

Die Herkunftskennzeichnung von frischen gekuumlhltem und tiefgekuumlhltem Rind- und Kalbfeisch ist schon seit dem Jahr 2000 bedingt durch die bdquoBSE-Kriseldquo Pficht Hier weiszlig der Verbraucher somit schon seit uumlber 10 Jahren Bescheid wo das Tier geboren aufgezogen geschlachtet wurde

Ab April 2015 ist es nun endlich so weit und auch andere Fleischsorten muumlssen mit umfassenden Herkunftsinformationen ausgestattet werden verpacktes frisches gekuumlhltes oder gefrorenes Schweine- Gefuumlgel- Schaf- und Ziegenfeisch muss dann ebenfalls mit drei Pfichtangaben gekennzeichnet werden

NEU Pfichtkennzeichnung bei Schwein Gefuumlgel Schaf und Ziege Pfichtkennzeichnungselemente 1) bdquoAufgezogen in (Land)ldquo 2) bdquoGeschlachtet in (Land)ldquo 3) Partienummer (Eine Partie ist Fleisch derselben Tierart das unter

den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde) Diese Kennzeichnungspficht gilt NUR bei verpacktem Fleisch als solches ndash NICHT bei Fleisch als Zutat in Verarbeitungsprodukten

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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Sonderregelungen und Ausnahmen

Wenn mehrere Laumlnder involviert sind koumlnnen verschiedene Sonderreg-lungen zum Tragen kommen Dabei sind folgende Angaben moumlglich n bdquoAufgezogen in mehreren Mitgliedsstaaten der EUldquo n bdquoAufgezogen in mehreren Nicht-EU-Laumlndernldquo n bdquoAufgezogen in mehreren EU- und Nicht-EU-Laumlndernldquo n AlternativbdquoAufgezogen in (Nennung der Laumlnder)ldquo

Wenn das Tier in einem einzigen Land geboren aufgezogen und ge-schlachtet wurde ist folgende Variante zulaumlssig

n bdquoUrsprung (Name des Landes)ldquo

Guumltesiegel im Zusammenhang mit der Herkunft von Fleisch

Zusaumltzliche Informationen zur Herkunft des Fleisches wie etwa die An-gabe der Region sind zulaumlssig sofern sie nicht den Pfichtangaben wi-dersprechen

Weiters koumlnnen sich die FleischproduzentInnen auch einem freiwilligen Etikettierungssystem unterwerfen zum Beispiel jenem der AMA Dann haben sie zusaumltzliche Vorschriften einzuhalten duumlrfen aber im Gegenzug dafuumlr entsprechende Guumltesiegel tragen

Das AMA Guumltesiegel gewaumlhrleistet un-abhaumlngige Kontrollen und steht fuumlr kon-ventionell erzeugte Lebensmittel die def-nierte Qualitaumltskriterien erfuumlllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist

bos Rindfeischkennzeichnungssystem der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren An-gaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

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sus ndash Schweinefeischkennzeichnungs-system der AMA Nachweisbarkeit von naumlheren Angaben zur Herkunft Produktionsweise und Qualitaumlt

Verpfichtende Herkunftsangaben bei anderen Le-bensmitteln

Aber nicht nur bei Fleisch muss ersichtlich sein woher es kommt Auch einige andere Lebensmittel muumlssen verpfichtend mit Angaben zu ihrer Herkunft gekennzeichnet werden Dazu gehoumlren Fisch frisches Obst und Gemuumlse Honig Olivenoumll und Eier

Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

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Verpfichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln n Rind- und Kalbfeisch n Schweinefeisch NEU n Gefuumlgelfeisch NEU n Schaffeisch NEU n Ziegenfeisch NEU n Fisch n Frisches Obst und Gemuumlse n Eier n Honig n Olivenoumll

Unter bestimmten Umstaumlnden

Die Angabe des Herkunftsortes oder Ursprungslandes kann auch bei an-deren Lebensmitteln in folgenden Faumlllen zur Pficht werden Die neue Le-bensmittelinformationsverordnung fuumlhrt hier mehrere Varianten an n wenn die Gefahr besteht dass der Verbraucher aufgrund der Produk-

taufmachung einem Irrtum uumlber die wahre Herkunft unterliegt

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 38: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Beispiele Bei einem Lebensmittel mit einer freiwilligen Herkunftsangabe (z B aufgedruckte oumlsterreichische Fahne) sollten auch die wesentlichen Zutaten aus Oumlsterreich stammen ndash wenn dies nicht der Fall ist muss darauf hingewiesen werden um Irrefuumlhrung zu vermeiden

n wenn der angegebene Ursprungsort nicht mit dem der Hauptzutat (primaumlre Zutat) uumlbereinstimmt Beispiel Wenn bei einem bdquoitalienischen Mozzarellaldquo die Milch aus Frankreich stammt so muss dies auf dem Etikett ersichtlich sein

Verpfichtende Kennzeichnung unter bestimmten Umstaumlnden Moumlgliche Irrefuumlhrung des Konsumenten durch Produktaufmachung Hauptzutat stammt nicht aus dem am Produkt genannten OrtLand NEU

Die EU wird hierzu jedoch noch konkrete Regelwerke ausarbeiten

Bei Bio-Produkten

Das Ziel der europaumlischen bdquoBio-Verordnungldquo ist es einheitliche Standards fuumlr biologische Lebensmittel zu schaffen Wichtig dafuumlr ist vor allem das EU-Biosiegel Es ermoumlglicht den VerbraucherInnen zertifzierte Bio-Pro-dukte auf einen Blick zu erkennen

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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AK Infoservice

Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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AK Infoservice

und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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AK Infoservice

UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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AK Infoservice

n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

50

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NOTIZEN

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AK Infoservice52

Foto

Fot

olia

Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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ober

t K

nesc

hke

- Fo

tolia

com

Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 39: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Fuumlr die umfassende Information der VerbraucherInnen ist es auch erforder-lich dass Informationen zum Ursprung der landwirtschaftlichen Erzeug-nisse gemacht werden Jedes vorverpackte Bio-Lebensmittel hat einen Hinweis auf den Ort der Erzeugung der verarbeiteten landwirtnotschaftlichen Rohstoffe Diese Angabe hat im selben Sichtfeld mit dem EU-Bio-Logo zu erfolgen

Je nach Ursprungsland der Zutaten koumlnnen verschiedene Varianten zum Einsatz kommen

Ursprungsangaben bei Bio-Produkten

aus bdquoEU-Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus der EU

AT-BIO-301 EU-Landwirtschaft

aus bdquooumlsterreichischer Landwirtschaftldquo Die Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen aus Oumlsterreich

AT-BIO-301 Oumlsterreichische Landwirtschaft

aus bdquoNichtndashEU-Landwirtschaftldquo Erzeugnisse oder Rohstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs werden aus Drittlaumlndern importiert

AT-BIO-301 Nicht-EU-Landwirtschaft

aus bdquoEU-Nicht-EU-Landwirtschaftldquo Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammen sowohl aus der EU als auch aus Drittlaumlndern AT-BIO-301

EU-Nicht-EU-Landwirtschaft

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

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WERBUNG MIT REGIONALITAumlT ALS FREIWILLIGE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG -WAS IST ERLAUBT

Die Herkunft einer Ware insbesondere die Herkunft aus Oumlsterreich oder aus einer bestimmten Region spielt fuumlr viele VerbraucherInnen eine we-sentliche Rolle bei der Kaufentscheidung Kein Wunder also dass vie-le LebensmittelproduzentInnen ihre Produkte gerne mit entsprechenden Auslobungen bewerben

Doch ist das erlaubt Welche Vorgaben muumlssen dabei eingehalten werden

Grundsaumltzlich muss in diesem Zusammenhang immer hinterfragt werden ob die Gefahr einer Irrefuumlhrung des Konsumenten besteht Fuumlhrt die Auf-machung eines Produkts dazu dass die Konsumentinder Konsument eine falsche Vorstellung von der Herkunft eines Produkts bekommt so ist diese nicht zulaumlssig Ist eine Taumluschung jedoch nicht anzunehmen weil ausreichende zusaumltzliche Informationen gemacht werden so darf die Ware in Verkehr gebracht werden

Hier stellt sich natuumlrlich die Frage Wann fuumlhrt die Aufmachung eines Produkts zur Taumluschung der Verbraucherindes Verbrauchers und wann nicht

Dies laumlsst sich nicht so einfach beantworten dazu muss man immer die gesamte Aufmachung des Produkts bewerten Diese umfasst saumlmtliche Angaben und Auslobungen Bilder und Grafken die zum Produkt ge-macht werden Auch die farbliche Gestaltung kann wesentlich zur Wahr-nehmung und Beurteilung durch die VerbraucherInnen beitragen

Die VerbraucherInnen duumlrfen durch freiwillige Herkunftskennzeichnun-gen egal ob sich diese auf Oumlsterreich eine bestimmte Region oder eine andere Art des Ursprungs beziehen nicht getaumluscht werden Dabei ist die gesamte Produktaufmachung zu beruumlcksichtigen Angaben Auslobungen Bilder Farben grafsche Gestaltung hellip

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Werbung in bdquorot-weiszlig-rotldquo

Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Das Regionalitaumltsbewusstsein vieler VerbraucherInnen veranlasst Le-bensmittelherstellerInnen dazu ihren Produkten gerne den Stempel bdquoOumls-terreichldquo aufzudrucken Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Wei-se geschehen direkt oder indirekt auffaumlllig oder etwas versteckter

All diese Hinweise sollen das Produkt in irgendeiner Form mit Oumlsterreich verbinden sei es hinsichtlich der Herkunft seiner Rohstoffe der Wert-schoumlpfung seiner Rezeptur aber auch hinsichtlich seiner Qualitaumlt und Tradition

Je nach Aufmachung wird bei den VerbraucherInnen eine bestimmte Vor-stellung uumlber die Eigenschaften des Produkts geweckt Diese Erwartung muss der Realitaumlt entsprechen andernfalls darf das Produkt so nicht in den Verkehr gebracht werden weil es zur Irrefuumlhrung geeignet ist

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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Foto

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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com

Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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So entsteht ein Oumlsterreich-Bezug n Abbildung einer oumlsterreichischen Fahne n Banderolen in rot-weiszlig-rot gehalten n Gestaltung der Ware in den Farben rot-weiszlig-rot n Verwendung des Wortes bdquoOumlsterreichldquo in der Bezeichnung des Lebens-

mittels n Angaben der Art bdquoaushergestelltverarbeitetabgefuumllltabgepackt in

Oumlsterreichldquo wobei die Bezeichnung bdquoOumlsterreichldquo auch durch ein simp-les bdquoAldquo ersetzt sein kann

n Bilder von Bergen Almen Kuumlhen Trachten und dergleichen n Bezugnahme auf das oumlsterreichische Lebensmittelbuch n Verschiedene Angaben wie bdquotypisch oumlsterreichischldquo bdquoQualitaumlt aus

Oumlsterreichldquo bdquoSpezialitaumlt aus Oumlsterreichldquohellip

Dies gilt jedoch nicht nur fuumlr die Bezugnahme auf bdquoOumlsterreichldquo Auch jeder andere regionale Hinweis muss genauso den tatsaumlchlichen Verhaumlltnis-sen entsprechen um als taumluschungsfrei zu gelten

Das Waldviertler Freilandschwein muss selbstverstaumlndlich aus dem Wald-viertel kommen und darf nicht bloszlig im Waldviertel zerlegt und weiterver-arbeitet worden sein

Kommt das Bauernbrot vom Bauern

Genauso wie Regionalitaumltsangaben werden Auslobungen im Zusammen-hang mit dem Begriff bdquoBauerldquo auch gerne eingesetzt um auf die Beson-derheit eines Produkts hinzuweisen Dabei soll einer oder mehrere der folgenden Zusammenhaumlnge hergestellt werden

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

wwwmuehlviertlerat

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

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Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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n Baumluerlicher Herstellungsbetrieb ndash der Bauer als Hersteller n Rohstoffe aus baumluerlichem Herstellungsbetrieb n Baumluerliche Machart od Rezeptur (die Herstellung kann jedoch ge-

werblich oder industriell erfolgen)

Ob die Ware schlieszliglich taumluschungsfrei verkauft werden kann haumlngt davon ab ob das was die VerbraucherInnen aufgrund der Aufmachung erwarten darf und das was tatsaumlchlich damit verbunden ist uumlbereinstimmen

Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Stammen die Rohstof-fe von einem Bauernhof Handelt es sich bei der Rezeptur bzw Herstel-lungsart um eine typisch baumluerliche Tradition

Im oumlsterreichischen Lebensmittelbuch werden bestimmte Bezeichnun-gen fuumlr Lebensmittel defniert so zum Beispiel auch das bdquoBauernbrotldquo oder die bdquoBauernsalamildquo Es wird darin festgelegt welche Eigenschaf-ten bzw Rezeptur ein Brot bzw eben eine Salami erfuumlllen muss um als bdquoBauernbrotldquo bdquoBauernsalamildquo bezeichnet werden zu duumlrfen Gleiches gilt fuumlr andere Produkte in deren Bezeichnung das Wort bdquoBauerldquo vor-kommt und die durch das Lebensmittelbuch charakterisiert sind Diese Begriffe sind rechtlich zulaumlssig und bedeuten nicht dass die Produkte von Bauern hergestellt wurden

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

Beim bdquoAnalog-Kaumlseldquo handelte es sich um eine Pfanzenfettzubereitung die als Pizza-Kaumlseersatz zum Einsatz kommen sollte

Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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AK Infoservice

Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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AK Infoservice

LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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AK Infoservice

und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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AK Infoservice

UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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AK Infoservice

n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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NOTIZEN

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AK Infoservice52

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Fot

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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ober

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hke

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tolia

com

Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Page 44: Das gehört aufs Etikett - stmk.arbeiterkammer.at · DAS GEHÖRT AUFS ETIKETT . HINWEIS: Die Inhalte der Broschre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei Fertig-stellung der Broschre.

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Wenn die Gefahr besteht dass die VerbraucherInnen durch eine Angabe getaumluscht bzw irregefuumlhrt werden dann muss ein klarstellender Hinweis angebracht werden Dieser Hinweis muss deutlich zum Ausdruck brin-gen was mit der Auslobung bdquoBauerldquo tatsaumlchlich gemeint ist Wurde eine baumluerliche Rezeptur verwendet Wurde das Produkt von einem Bauern hergestellt Handelt es sich beim Produktionsverfahren und eine typisch baumluerliche Machart

Da die Beurteilung wann nun eine Klarstellung erforderlich ist und wann nicht keine leichte Aufgabe darstellt hat das Bundesministerium fuumlr Ge-sundheit im Rahmen einer Leitlinie folgende Regeln aufgestellt

Was bedeutet der Begriff bdquoBauerldquo bei verschiedenen Lebensmitteln

Herstellung des Produkts mit der Bezeichnung bdquoBauerldquohellip

durch einen Bauern bzw in einem baumluer-lichen Betrieb

aus Rohstoffen von einem baumluer-lichen Betrieb

nach einer baumlu-erlichen Mach-artRezeptur

Verkauf bei einem baumlu-erl Direktvermarkter uuml uuml

Kodifziertes Produkt gemaumlszlig einem Codexkapitel (z B Bauernbrot Bauern-salami hellip)

uuml

Nicht-kodifziertes Produkt (auszliger beim baumluerl Direkt-vermarkter)

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

Bezeichnung bdquoBauerldquo in der Sachbezeichnung zusaumltzli-che Aussage Praumlsentation die auf eine baumluerl Herkunft oder MachartRezeptur schlieszligen laumlsst

Klarstellende Angaben was das Wort bdquoBauerldquo tat-saumlchlich bedeutet sind erforderlich

(Tabelle modifziert nach den bdquoLeitlinie uumlber die taumluschungsfreie Aufmachung bei freiwilligen Angabenldquo des BMG)

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LEBENSMITTEL-IMITATE WIE ERKENNE ICH KLEBEFLEISCH ANALOGKAumlSE amp CO

In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

Von groszligem medialem Interesse waren zum einen der bdquoAnalog-Kaumlseldquo und zum anderen der bdquoSchummel-Schinkenldquo

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Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

Beim bdquoSchummel-Schinkenldquo war nicht der urspruumlngliche Rohstoff das Problem sondern die Tatsache dass ein bdquoSchinkenldquo per Defnition ein gewachsenes Stuumlck Fleisch (aus dem Schweineschloumlgel) ist und nicht ein aus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtes Erzeugnis Stein des Ansto-szliges war ein Produkt das auf den ersten Blick den Eindruck eines her-koumlmmlichen Kochschinkens also eines gewachsenen Stuumlck Fleisches erweckte tatsaumlchlich jedoch aus einzelnen zusammengeklebten Stuumlcken bestand

Um diese unbefriedigende Situation zu bereinigen wurde ein eigens fuumlr diese Faumllle konzipierter Passus in die Lebensmittelinformationsverord-nung aufgenommen der saumlmtliche Lebensmittel-Imitate enttarnen soll

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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In den letzten Jahren wurden immer wieder Proteste gegen sogenannte bdquoLebensmittel-Imitateldquo laut die die Diskussion uumlber Lebensmittel-kenn-zeichnung und Konsumentenschutz von Neuem entfachten und auch an der Lebensmittelinformationsverordnung nicht spurlos voruumlbergingen

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Die Bezeichnung bdquoKaumlseldquo ist jedoch aus Milch hergestellten Produkten vorbehalten Aus diesem Grund darf der Begriff Kaumlse fuumlr dieses Lebens-mittel per se nicht verwendet werden auch nicht mit erlaumluternden Zusaumlt-zen (wie eben bspw Analogkaumlse) Es war somit nur eine Frage der Zeit bis KonsumentenschuumltzerInnen und Behoumlrden den vermeintlichen bdquoKaumlseldquo an den Pranger stellten

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Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

AK Gerechtigkeit muss sein

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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Wie ist nun bei Lebensmitteln mit einer Austauschzu-tat zu kennzeichnen

Kennzeichnung einer Austauschzutat Wird eine normalerweise eingesetzte Zutat durch eine andere ersetzt so muss neben der Kennzeichnung im Zutatenverzeichnis ein ent-sprechender deutlicher Hinweis direkt beim Produktnamen ange-fuumlhrt werden

Wird somit bei einer Pizza ein Kaumlseimitat verwendet muss auf diesen Sachverhalt bei der Produktbezeichnung hingewiesen werden Deutlich heiszligt in diesem Fall dass die Schriftgroumlszlige des Hinweises min-destens 75 der Schriftgroumlszlige des Produktnamens zu betragen hat

War es fruumlher ausreichend auf so einen Umstand im Zutatenverzeichnis aufmerksam zu machen muss dies jetzt zusaumltzlich auf den ersten Blick also direkt bei der Bezeichnung erkennbar sein

Fuumlr Fleisch und Fisch ist sogar der Wortlaut festgelegt der fuumlr einen ent-sprechenden Hinweis verwendet werden muss

Kennzeichnung von bdquoKlebefeischldquo oder bdquoKlebefschldquo Erweckt ein Fleisch- oder Fischerzeugnis den Eindruck es handle sich um ein gewachsenes Stuumlck Fleisch oder Fisch wurde aber tatsaumlchlich aus einzelnen Teilen zusammengefuumlgt so ist mit folgenden Hinweisen darauf aufmerksam zu machen

bdquoaus Fleischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo bdquoaus Fischstuumlcken zusammengefuumlgtldquo

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Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

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Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

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Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

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Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

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Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

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AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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LEBENSMITTEL AUS DEM INTERNET ndash NEUE REGELUNGEN FUumlR WEBSHOPS

Die Tatsache dass immer mehr Produkte im Internet gekauft werden gilt mittlerweile nicht mehr nur fuumlr elektronische Geraumlte und Kleidung son-dern hat saumlmtliche Waren erfasst so auch Lebensmittel Dass auch auf diese Weise erworbene Produkte den allgemeinen Anforderungen ent-sprechen muumlssen versteht sich von selbst Die neue Lebensmittelinfor-mationsverordnung regelt nun im Detail welche Informationen vor dem Kaufabschluss fuumlr die VerbraucherInnen bereitgestellt werden muumlssen

Namentlich beinhaltet diese Bestimmung den gesamten bdquoFernabsatzldquo so-mit nicht ausschlieszliglich Webshops sondern auch alle anderen Varianten des Verkaufs bei denen sich VerkaumluferInnen und KundInnen nicht direkt gegenuumlber stehen (telefonische Bestellung Bestellung mittels Katalog hellip)

Zum Fernabsatz zaumlhlen ua n Bestellungen in Webshops n Bestellungen per E-mail n Onlineauktionen n Teleshopping n Bestellungen per Telefon und SMS n Bestellungen per Fax

Besonderheiten des Fernabsatzes

Da die Verbraucherinnender Verbraucher die Ware anders als im Ge-schaumlft nicht direkt in Augenschein nehmen kann ist sieer bei ihrerseiner Wahl ausschlieszliglich auf die ihm durch die VerkaumluferInnen bereitgestellte Information angewiesen Auszligerdem liegt zwischen dem Kauf an sich und dem Erhalt der Ware ein gewisser Zeitraum

Und wie ist zu kennzeichnen

Kennzeichnung von vorverpackten Produkten aus dem Internet n Grundsaumltzlich muumlssen alle verpfichtenden Angaben auszliger dem

Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum zum Zeitpunkt der Bestellung zur Verfuumlgung stehen

n NICHT erforderlich Freiwillige Angaben

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Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

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werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

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Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

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Auskuumlnfte arbeitsrechtliche Fragen DW 2475 arbeitsrechtakstmkat Auskuumlnfte sozialrechtliche Fragen DW 2442 sozialversicherungsrechtakstmkat Auskuumlnfte Wirtschaftspolitik und Statistik DW 2501 wirtschaftakstmkat Auskuumlnfte in Steuerfragen DW 2507 steuerakstmkat Auskuumlnfte in Pflegefragen DW 2591 gesundheitpflegeakstmkat Auskuumlnfte zu Konsumentenschutzfragen DW 2396 konsumentenschutzakstmkat Auskuumlnfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen DW 2448 arbeitnehmerschutzakstmkat Auskuumlnfte Bildung Jugend und Betriebssport DW 2427 bjbakstmkat AK-Saalverwaltung DW 2267 saalverwaltungakstmkat AK-Broschuumlrenzentrum DW 2296 broschuerenzentrumakstmkat Praumlsidialbuumlro DW 2205 praesidiumakstmkat Marketing und Kommunikation DW 2234 marketingakstmkat Bibliothek und Infothek DW 2378 bibliothekakstmkat

AUSSENSTELLEN 8600 BruckMur Schillerstraszlige 22 DW 3100 bruck-murakstmkat 8530 DeutschlandsbergRathausgasse 3 DW 3200 deutschlandsbergakstmkat 8330 Feldbach (Suumldoststeiermark)Ringstraszlige 5

bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6 8020 Graz DW 5000 vhsakstmkat

OTTO-MOumlBES-AKADEMIE Stiftingtalstraszlige 240 8010 Graz DW 6000 omakakstmkat

SIE KOumlNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN

Stand Juni 2018 Medieninhaber und Herausgeber Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark 8020 Graz Hans-Resel-Gasse 8ndash14 Layout und Produktion R Feimuth

Kammer fuumlr Arbeiter und Angestellte fuumlr Steiermark Hans-Resel-Gasse 8ndash14 8020 Graz

T 05 7799-0 | Fax 05 7799-2387

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wwwbillaat

Grund fuumlr die Ausnahme von Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsda-tum ist dass zum Zeitpunkt der Bestellung oft gar nicht klar ist welches Produkt genau beim Kunden ankommt da dieser nur anhand von Bildern oder Beschreibungen bestellt Spaumltestens zum Zeitpunkt der Lieferung also wenn feststeht welche Ware die KundInnen erhalten muumlssen saumlmt-liche Informationen so auch das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchs-datum und ggf die Chargennummer vorliegen

Dies gilt allerdings nur fuumlr bdquovorverpackteldquo Produkte fuumlr Bestellungen von frisch zubereiteten Mahlzeiten schaut es etwas anders aus

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und was ist mit der Pizza vom Lieferservice Zum Zeitpunkt der Bestellung muss nur die Information zu den Allergenen zur Verfuuml-gung stehen Bei der Pizza handelt es sich ja nicht um ein vorverpacktes Lebensmittel wwwpuffescpwikiacom

Wie die Kennzeichnung im Einzelfall zur Verfuumlgung gestellt wird bleibt der Verkaumluferindem Verkaumlufer uumlberlassen jedoch duumlrfen den Verbrauche-rInnen keine Kosten entstehen um an die Information zu kommen Uumlblicherweise wird diese wohl ohnehin auf der Internetseite bei der Ware angegeben sein im Falle einer telefonischen Bestellung ist es aber auch moumlglich auf eine Internetseite oder einen Katalog zu verweisen oder die Information muumlndlich zu erteilen

Zwar schon viel aumllter aber im Grunde sehr aumlhnlich zu Web-Shops ist der uumlbliche Automaten-Kauf Auch dieser zaumlhlt zum sogenannten bdquoFernab-satzldquo Trotzdem gelten hier etwas andere Regeln da die Verkaufsarten zwar aumlhnlich aber eben nicht gleich sind Die Kundinder Kunde bekommt saumlmtliche Informationen erst wenn er seine Wahl bereits getroffen also die entsprechenden Knoumlpfe gedruumlckt hat

Bei Automaten muumlssen zum Zeitpunkt der Ausgabe also wenn die Ware entnommen wird alle Informationen bereitgestellt sein

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UND ZUM SCHLUSS

Prinzipiell ist gegen eine einheitliche EU-Verordnung zur Lebensmittel-kennzeichnung nichts einzuwenden ndash sie stellt sicher dass die Lebens-mittelkennzeichnung europaweit einheitlich umgesetzt wird

Folgende neue Themen wurden mit der Lebensmittelinformation ein-gefuumlhrt n Die Allergene muumlssen nun auch bei offenen Lebensmitteln angegeben

werden n Bei verpackten Lebensmitteln sind sie durch die Hervorhebung in der

Zutatenliste schneller ersichtlich n Naumlhrwerte sind ab 13122016 bei nahezu allen verpackten Lebens-

mitteln verfuumlgbar und somit auch vergleichbar n Herkunftsangaben sind geregelt jeder regionale Hinweis muss den

tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechen n Eine verpfichtende Herkunftskennzeichnung fuumlr Schweine- Schaf-

Ziegen- und Gefuumlgelfeisch wird umgesetzt n Genaue Beschreibung des verwendeten Oumlles in der Zutatenliste (z B

Rapsoumll statt pfanzliches Oumll) erleichtert die Auswahl fuumlr Konsumenten n Genaue Lagerhinweise (auch nach dem Oumlffnen des Produkts) geben

den Konsumenten Sicherheit n Wurden Lebensmittel tiefgefroren und wieder aufgetaut muss auf die-

sen Sachverhalt hingewiesen werden Bei Fleisch und unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Datum des Einfrierens angegeben werden so sie tiefgekuumlhlt angeboten werden

Allerdings sind von Seiten der Arbeiterkammer noch einige Punkte offen bzw nicht ganz zufriedenstellend geloumlst n Mindestschriftgroumlszlige auch 12 mm sind fuumlr viele VerbraucherInnen

nicht lesbar n Herkunftskennzeichnung das Land der Geburt des Tieres muss nicht

angegeben werden die Herkunftsregelung bezieht sich auch aus-schlieszliglich auf das Fleisch ndash die Herkunft von Fleisch in Fleischwaren (z B Wuumlrsten) ist damit trotzdem noch unklar siehe dazu auch folgen-de Information httpwwwwhereismymeatfromeude

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n Fuumlllmengen Mindestfuumlllmengen sind nicht vorgeschrieben fuumlr die VerbraucherInnen gibt es ob der vielen verschiedenen Packungsgrouml-szligen auch wenig Uumlberblick und Vergleichsmoumlglichkeiten Die eine Pa-ckung hat mehr die andere weniger Freiraum im Inneren somit laumlsst sich kein Groumlszligenvergleich uumlber die Packungsgroumlszlige machen Es muss immer die Fuumlllmenge verglichen werden

n Gentechnik keine Kennzeichnungspficht wenn gentechnisch veraumln-derte Futterpfanzen gefuumlttert werden

Hier besteht in den naumlchsten Jahren sicherlich noch Handlungsbedarf

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SERVICETEIL

Links

Bundesministerium fuumlr Gesundheit httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelinformationsverordnung httpeur-lexeuropaeu

Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen Deutschland httpwwwlebensmittelklarheitdeinformationen

SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung httpbmggvathomeSchwerpunkteVerbraucherInnengesundheitLe-bensmittelEU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung

Allergeninformationsverordnung httpswwwrisbkagvatDokumenteBgblAuthBGBLA_2014_II_175 BGBLA_2014_II_175pdf

Ampelrechner Arbeiterkammer httpampelrechnerarbeiterkammerat

Woher kommt mein Fleisch ndash Infokampagne der Europaumlischen Ver-braucherzentrale BEUC httpwwwwhereismymeatfromeude

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Foto

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Ihr Recht als Konsument

Ihr Schutz vor faulen Tricks im Geschaumlftsleben Fallen im Internet und Reiseaumlrger Wenn Sie sich uumlber den Tisch gezogen fuumlhlen oder Fragen zu Konsumentenrechten Betriebskostenabrechnungen Ge-waumlhrleistungen und Kontogebuumlhren haben ndash wir beraten Sie gerne

AK-Hotline T 05 7799-0

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bis August 2018 Grazer Straszlige 35 DW 3300 suedoststeiermarkakstmkat 8280 FuumlrstenfeldHauptplatz 12 DW 3400 fuerstenfeldakstmkat 8230 HartbergRessavarstraszlige 16 DW 3500 hartbergakstmkat 8430 Leibnitz Karl-Morreacute-Gasse 6 DW 3800 leibnitzakstmkat 8701 Leoben Buchmuumlllerplatz 2 DW 3900 leobenakstmkat 8940 LiezenAusseer Straszlige 42 DW 4000 liezenakstmkat 8850 MurauBundesstraszlige 7 DW 4100 murauakstmkat 8680 MuumlrzzuschlagBleckmanngasse 8 DW 4200 muerzzuschlagakstmkat 8570 Voitsberg Schillerstraszlige 4 DW 4300 voitsbergakstmkat 8160 WeizBirkfelder Straszlige 22 DW 4400 weizakstmkat 8740 Zeltweg (Murtal)Hauptstraszlige 82 DW 4500 murtalakstmkat

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SGS Verbraucherstudie httpwwwqualitaetssiegelnetdeveroeffentlichungenverbraucherstudie

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