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Das Ibero-Amerikanische Institut

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Grußwort: Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien 6

Grußwort: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz 7

Vorwort: Dr. Barbara Göbel, Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts 8

Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) 10

Die Bibliothek 16

Die Erwerbungen 18

Fachinformationen und Serviceangebote der Bibliothek 20

Die Digitalen Sammlungen 22

Beschaffungen auf Benutzerwunsch 23

Buchpatenschaften 24

Sammlungen zur Populärkultur Lateinamerikas 26

Theater- und Romanzeitschriften 27

Kulturzeitschriften 28

Die Forschung 30

Verbundprojekte 32

Inhaltsverzeichnis

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Gastwissenschaftler_innen 36

Wissenschaftliche Tagungen 37

Die Publikationen 39

Die Zeitschrift Iberoamericana. América Latina – España – Portugal 40

Die Zeitschrift Indiana 41

Die Sondersammlungen 42

Die Fotothek 45

Die Glasplattensammlung 47

Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile. Der Nachlass Hans Steffen 48

Ausstellungen aus den Sammlungen des IAI 51

Die Veranstaltungen 52

Themenschwerpunkte 54

In Kontakt treten mit dem IAI 59

Das IAI in Zahlen 60

Die Freunde – erfolgreiches Engagement für das IAI 61

Impressum 62

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„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, schrieb Ludwig Witt-genstein vor gut 100 Jahren. Die Grenzen zwischen dem deutschen und dem lateinameri-kanischen Sprachraum durchlässiger gemacht zu haben, gehört zu den großen Verdiensten des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI), das mit seinen Kompetenzen die Vielfalt der Stif-tung Preußischer Kulturbesitz bereichert. Hier bündelt sich in einer in Europa einzigartigen Weise die wissenschaftliche und kulturelle Vielfalt des ibero-amerikanischen Sprachraums. Die Spezialbibliothek, die reichen Archivbestände und das umfangreiche Veranstaltungs- und Forschungsprogramm prägen das hohe Ansehen, das sich das IAI national wie auch international erworben hat. Hinzu kommt sein maßgeblicher Beitrag zum grenzüberschrei-tenden Austausch: Im IAI werden die Kontakte Deutschlands zu Lateinamerika und zur Iberischen Halbinsel in den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Kunst in vielen Netzwerken gepflegt. So ist das 85 Jahre alte, dabei aber in seiner Weltoffenheit jung gebliebene Institut nicht nur grenzüberschreitend, sondern auch horizonterweiternd tätig. Ich wünsche dem IAI auch für die nächsten Jahrzehnte viel Erfolg und gratuliere herzlich zum 85-jährigen Bestehen.

Grußwort

Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien

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Grußwort

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Das Ibero-Amerikanische Institut ist zusammen mit den Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatsbibliothek zu Berlin, dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und dem Staatlichen Institut für Musikforschung Teil einer der weltweit größten und vielfältigsten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen: der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Ein Kernmerkmal der SPK ist die Verknüpfung von Wissenschaft und Wissensarchiven sowie von Wissenschaft und Kultur. Das Ibero-Amerikanische Institut verkörpert diese Brücken-funktion in ganz besonderer Weise: Es ist eine international sichtbare und von vielen ge-schätzte Mittlereinrichtung, die eine zentrale Rolle für den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch Deutschlands mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal spielt. Des-halb bin ich überzeugt davon, dass das Institut auch in Zukunft wichtige Impulse setzen wird.

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Vorwort

Barbara Göbel, Direktorin des

Ibero-AmerikanischenInstituts

Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) verbindet in einzigartiger Weise Forschungs- zentrum, Informationszentrum und Kulturzentrum unter einem Dach. Es beherbergt die größte europäische Spezialbibliothek für den ibero-amerikanischen Kulturraum. Es führt sozial- und geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte durch, engagiert sich aktiv in Forschungskooperationen und spielt mit seinem mehrsprachigen Publikationsprogramm eine wichtige Vermittlungsrolle. Auch die vielfältigen Veranstaltungen leisten einen wichtigen Beitrag für den interkulturellen und transkulturellen Austausch. All dies macht das IAI zu einem besonderen Ort; nicht nur für uns alle, die wir hier arbeiten, sondern für viele Men-schen, die aus Lateinamerika, der Karibik, Spanien oder Portugal stammen, und all dieje-nigen, die sich für diese Regionen interessieren. Wir erfahren die Verbundenheit und die Wertschätzung, die dem IAI entgegengebracht werden, in unserer alltäglichen Arbeit. Das erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit, zeigt uns aber auch die Verantwortung, uns gemein-sam für die Weiterentwicklung dieser einmaligen Brückeninstitution einzusetzen.

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Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI)

Die wissenschaftliche Beschäftigung und die kultu-relle Auseinandersetzung mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal sind zentrale Auf-gaben des IAI. Das Institut vereint in einzigartiger Weise drei Bereiche unter einem Dach, die oftmals nebeneinander stehen: Informationszentrum, For-schungszentrum und Kulturzentrum. Hierdurch ist es ein Ort der Vermittlung und Knotenpunkt der Länder und Disziplinen übergreifenden Vernetzung. Das IAI beherbergt die größte europäische Spezialbiblio-thek für den ibero-amerikanischen Raum und wird so zum Anziehungspunkt für Wissenschaftler_innen aus aller Welt, Studierende, aber auch Literatur-, Musik- und Filmliebhaber_innen. Das Angebot um-fasst wissenschaftliche Fachliteratur, Populärliteratur und Belletristik, Presse und Fachzeitschriften, aber auch Sondersammlungen wie Karten, Plakate, Foto-

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grafien, Tonträger und Filme. Auch die zahlreichen Nachlässe von Wissenschaftler_innen, Reisenden und Künstler_innen bieten außergewöhnliche For-schungsmöglichkeiten. Die Kombination von Text-, Bild- und Tonquellen macht das IAI zu einem be-sonderen Wissensarchiv. Die eigene Forschungs-tätigkeit, Kooperationsprojekte mit Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland, ein Stipendienprogramm, eigene Publikationsreihen und Fachzeitschriften sowie eine Vielzahl von wissen-schaftlichen Veranstaltungen kennzeichnen das Institut als Ort der Wissensproduktion und des Wissensaus-tauschs. Ergänzt wird das Profil des IAI durch ein großes Angebot an kulturellen Veranstaltungen. Gemeinsam mit Kooperationspartner_innen organi-siert es Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Aus-stellungen, Filmvorführungen und Konzerte.

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Die besondere Verbindung von Information, For-schung und Kultur hatte bereits der argentinische Gelehrte Ernesto Quesada dem IAI zugedacht. Mit der Schenkung seiner Privatbibliothek von 82.000 Bänden an den Preußischen Staat legte er den Grundstein für die Gründung des Instituts im Jahr 1930. Zwei weitere Schenkungen kamen hinzu: die mit Unterstützung des mexikanischen Präsidenten

Plutarco Elías Calles zusammengestellte Mexiko-Bücherei Hermann Hagens sowie die Sammlung des Geografen Otto Quelle an der Universität Bonn. Am 12. Oktober 1930 wurde das IAI unter Grün-dungsdirektor Otto Boelitz im Marstall des Berliner Stadtschlosses eröffnet. Sein Nachfolger, General-major a. D. Wilhelm Faupel, betrieb ab 1934 aktiv eine nationalsozialistische Propagandapolitik. Dies

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führte dazu, dass die Alliierten die Aufgaben des mittlerweile in Berlin-Lankwitz angesiedelten In-stituts 1945 auf die einer „Lateinamerikanischen Bibliothek“ reduzierten. Erst 1954 wurde der regio-nale Schwerpunkt wieder um Spanien und Portugal erweitert und das Institut in „Ibero-Amerikanische Bibliothek“ umbenannt. 1962 wurde es schließlich als „Ibero-Amerikanisches Institut“ in die von Bund und Ländern getragene Stiftung Preußischer Kultur- besitz (SPK), eine der weltweit größten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, integriert. Seit 1977 befindet sich das IAI am Berliner Kulturforum. Im Zuge einer Ende der 1990er Jahre begonnenen Um-strukturierung hat es die Vernetzung von Information, Forschung und Kultur entscheidend weiterentwickelt.

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Eine der Neuerungen war die Einführung eines in-ternational besetzten Wissenschaftlichen Beirats, der das IAI in strategischen Fragen berät. Außer-dem begleitet die Bibliothekskommission der SPK die Arbeit des Instituts. Wichtig ist auch die Unter-stützung durch den Verein der Freunde des Ibero-Amerikanischen Instituts.

Die Kombination von Informations-, Forschungs- und Kulturzentrum unter einem Dach versetzt das IAI in die Lage, Impulse für die wissenschaftliche und kulturelle Auseinandersetzung mit Fragen einer immer stärker vernetzten Welt zu geben.

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Die Bibliothek

Die Bibliothek des IAI ist die größte europäische Spezialbibliothek zu Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal. Weltweit zählt sie zu den drei umfangreichsten Sammlungen ihrer Art. Ihre Bestände werden in zahlreichen internationalen und nationalen Datenbanken nachgewiesen und sind zu einem großen Teil Unikatbestände, d.h. in Deutsch-land ausschließlich im IAI vorhanden.

In der Bibliothek befinden sich ca. 1,4 Millionen gedruckte Bücher, Zeitschriften und Zeitungen. Außerdem haben die Leser_innen Zugriff auf mehr als 80.000 elektronische Bücher, Zeitschriften und Dokumente sowie umfangreiche internationale Daten-banken.

Die Bibliothek sammelt Materialien in allen Sprachen und aus allen Ländern über Lateinamerika, die Karibik, Spanien und Portugal sowie den Bereich der Latino Studies. Schwerpunkte bei den Erwerbungen sind die Geistes- und Sozialwissenschaften, Belletristik, Kultur und Kunst sowie Migration, Umwelt und ver-wandte Themen.

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Eine der Prioritäten des Informationszentrums des IAI besteht darin, in enger Abstimmung mit den wissen-schaftlichen communities die Aktualität der Bestände zu gewährleisten. So werden jährlich rund 30.000 neue Bücher erworben und über 4.300 laufende Zeitschriften im Abonnement geführt. Hinzu kommen die Erwerbungen der Sondersammlungen und die kontinuierlich steigende Zahl an digitalen Medien.

Das IAI kombiniert verschiedene Erwerbungsstrate-gien. Zum einen schließt es Lieferverträge mit Export-buchhandlungen in Lateinamerika und der Karibik, zum anderen wird ältere Literatur gezielt im Buch-handel bestellt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Zeitschriften, die über antiquarische Käufe vervollständigt werden.

Die Erwerbungen

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Ein Drittel der jährlichen Neuerwerbungen kommt als Geschenke oder als Tauschobjekte in die Bibliothek. Mit mehr als 500 Institutionen in Lateinamerika, den USA und Europa tauscht das IAI Doppelexemplare und eigene Publikationen. Hervorzuheben sind Tausch-projekte mit den Nationalbibliotheken Argentiniens, Chiles, Kolumbiens und Kubas, für die das Institut Unterstützung seitens der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) erhält. Auch mit der Nettie Lee Benson Collection der University of Texas (Austin, USA) und der Latin American Library der Tulane University (New Orleans, USA) existieren Tauschpro-gramme. Im Rahmen von Erwerbungsreisen werden auf Buchmessen, in Antiquariaten und Buchhand-lungen sowie bei Regierungs- und Nichtregierungs-organisationen gezielt Materialien erworben, die sonst nur schwer zugänglich sind.

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Der Lesesaal des IAI bietet über 70 Arbeitsplätze und verfügt über WLAN. An den Computern haben die Nutzer_innen Zugang zum Online-Katalog sowie zu elektronischen Dokumenten und Datenbanken. Außerdem stehen moderne Scanner und Lesegeräte für Mikrofilme und Mikrofiches zur Verfügung. Das mehrsprachige Team der Informationstheke steht für die Beratung bei der Suche in Bibliothekskatalogen, Büchern und Datenbanken bereit. Gruppen können Termine für Schulungen in allgemeiner Literaturre-cherche sowie in der Nutzung verschiedener Daten-banken buchen.

Für Studierende, aber auch für Wissenschaft-ler_innen und Bibliothekar_innen aus dem In- und Ausland werden Instituts- und Bibliotheks-

Fachinformationen und Serviceangebote der Bibliothek

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führungen in verschiedenen Sprachen und mit thema-tischen Schwerpunkten angeboten. Dabei erfahren die Teilnehmer_innen mehr über Geschichte, Aufbau und Arbeit des Instituts und erhalten Einblicke in die unterschiedlichen Sammlungen.

Das IAI stellt seine Bestände über die Fernleihe und Lieferdienste auch weltweit zur Verfügung: Im Rahmen der Fernleihe werden Bücher und Auf-sätze national wie international an Bibliotheken versandt; über den kostenpflichtigen Dokumenten-lieferdienst „subito“ liefert das IAI Aufsätze an registrierte Nutzer_innen und Bibliotheken. Zudem können sich Nutzer_innen über den kostenpflichtigen Service Digitalisierung on demand urheberrechte-freie Werke auf Wunsch digital bereitstellen lassen.

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Die Digitalisierung ermöglicht es Bibliotheken, be-sonders relevante und einmalige Sammlungen unab-hängig von Zeit und Ort über das Internet bereitzu-stellen und komfortabel nutzbar zu machen. Diese moderne Dienstleistung bietet das IAI seinen Nutzer_innen mit den Digitalen Sammlungen.

Unter www.iaidigital.de werden sowohl wichtige Bibliotheksbestände als auch herausragende Sonder-sammlungen digital präsentiert. Die Nutzer_innen der Digitalen Sammlungen können ihre Suchergeb-nisse in eigenen Bücherregalen organisieren, mit anderen Nutzer_innen teilen und durch Kommentare und Informationen selbst an der inhaltlichen Erschlie-ßung der Materialien mitwirken. Standardschnitt-stellen erlauben eine Nachnutzung der Digitalen Objekte etwa in virtuellen Forschungsumgebungen der Digital Humanities.

Die Digitalen Sammlungen

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Die Bibliothek des IAI orientiert sich neben ihrer Archivfunktion auch an neuen Entwicklungen in Wis-senschaft und Forschung. Wenn Nutzer_innen für ihre Studien fachbezogene Literatur benötigen, die sie nicht in der Bibliothek finden, können sie die Titel zur Beschaffung vorschlagen. Dies geht schnell und ortsunabhängig über ein elektronisches Formular, das im Online-Katalog (OPAC) verlinkt ist. Jeder Er-werbungsvorschlag wird geprüft und wenn möglich umgesetzt.

Beschaffungen auf Benutzerwunsch

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Die Sammlungen des IAI beinhalten zahlreiche wert-volle Bücher aus vergangenen Jahrhunderten. Viele davon sind inzwischen zu Unikaten mit einer jeweils eigenen Geschichte geworden und verraten uns durch handschriftliche Anmerkungen Details zu ihren Besitzer_innen und zur Rezeption des Textes. Leider haben die Zeit und eine intensive Lektüre in zahlrei-chen Werken ihre Spuren hinterlassen, die es in eini-gen Fällen bereits verbieten, die Bücher zu benutzen. Um zumindest einen Teil der Bestände restaurieren zu können und damit sowohl die wichtigen Infor-mationen in den Texten als auch die überlieferungs- geschichtlichen Zusammenhänge für die Zukunft zu sichern, wurde ein Buchpatenschaftsprojekt ins Leben gerufen. Durch Spenden ist es möglich, besonders ge-schädigte Titel zu restaurieren und gegebenenfalls zusätzlich ein Digitalisat anzubieten.

www.iai.spk-berlin.de/buchpatenschaften

Buchpatenschaften

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Zu den von Wissenschaftler_innen aus dem In- und Ausland besonders nachgefragten Sammlungen ge-hören diejenigen zur lateinamerikanischen Populär-kultur ab Ende des 19. Jahrhunderts. Von besonderer Bedeutung ist die „Biblioteca criolla“, die ursprünglich von dem Anthropologen Robert Lehmann-Nitsche zu-sammengetragen wurde. Sie enthält vor allem Werke aus Argentinien, aber auch aus Chile und Uruguay. Die mexikanische Populärkultur ist durch die Samm-lung „José Guadalupe Posada“ vertreten. Einen weiteren wichtigen Bestand bildet die Sammlung „Literatura de cordel“ aus Brasilien, die ca. 8.000 Hefte umfasst und regelmäßig ergänzt wird.

Sammlungen zur Populärkultur Lateinamerikas

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Die Sammlung argentinischer Theater- und Roman-zeitschriften ist aufgrund ihrer Größe und Vollstän-digkeit weltweit einzigartig. Sie umfasst etwa 210 Zeitschriftentitel mit rund 6.500 Einzelheften aus der Blütezeit des argentinischen Theaters von 1910 bis 1940. Durch die Digitalisierung und die formale sowie inhaltliche Erschließung der Zeitschriften wurde die vom Papierzerfall bedrohte Sammlung im Rahmen eines von der Beauftragten der Bun-desregierung für Kultur und Medien (BKM) finan-zierten Projekts im Jahr 2013 gesichert und der Forschung zugänglich gemacht. Die Zeitschriften stehen in den Digitalen Sammlungen des IAI unter www.iaidigital.de zur Verfügung. Das Projekt wurde durch eine Ausstellung im Jahr 2014 und einen umfangreichen Begleitkatalog abgerundet.

Theater- und Romanzeitschriften

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Kulturzeitschriften aus dem Zeitraum 1880 – 1930 sind heute aufgrund ihrer thematischen Breite, der Mitarbeit prominenter Autor_innen und ihrer Stellung als Bindeglied zwischen Hoch- und Populärkultur eine wichtige Quelle für die Forschung verschiedener geistes-wissenschaftlicher Disziplinen. Im Projekt „Kulturzeitschriften“ werden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zwischen 2013 – 2016 zunächst 80 Titel aus Argentinien, Chile, Kuba, Ecuador, Peru und Puerto Rico komplettiert und wenn mög-lich anschließend digitalisiert. Für die Auswahl dieser Titel waren der Erhaltungszustand und die Nachfrage für konkrete Forschungsprojekte von ausschlaggebender Bedeutung. Künftig sollen ergänzend Kulturzeitschriften aus Brasilien, Kolumbien und Zentralamerika einbezogen werden.

Kulturzeitschriften

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Die Forschung

Die Verbindung von eigener Forschung, Forschungs-unterstützung, wissenschaftlichen Tagungen und Publikationstätigkeit bestimmt das wissenschaftliche Profil des IAI. Eigene Forschung findet zu archäolo-gischen, ethnologischen, historischen, literatur- und kulturwissenschaftlichen, politikwissenschaftlichen sowie linguistischen Themen statt. Aufgrund dieser Forschungsaktivitäten ist das Institut nicht nur ein Ort der Wissensproduktion, sondern auch des kulturellen und wissenschaftlichen Austauschs. Geistes- und Sozialwissenschaftler_innen aus Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal treffen im IAI auf ein Team von Wissenschaftler_innen, das sich seinerseits aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven mit diesen Regionen beschäftigt. Dadurch entstehen inter-kulturelle und interdisziplinäre Dialoge zwischen den Welten.

Die für die Jahre 2015 bis 2020 definierte Forschungs-linie „Wissensproduktion und Kulturtransfer: Lateinamerika im transregionalen Kontext“ bündelt verschiedene Projekte des IAI. Im Hinblick auf die Wissensproduktion in Lateinamerika und der Karibik geht es vor allem um die Entwicklung von Disziplinen und universitären Ausbildungsgängen in der Region sowie um die Produktion von theo-retischem und empirischem Wissen in den latein-amerikanischen Geistes- und Sozialwissenschaften. Konzepte wie Autonomie und Abhängigkeit, Ab-grenzung, Aneignung, Übersetzung, Zentrum und Peripherie oder Kolonialität des Wissens spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Auch die kritische Auseinandersetzung mit der Wissens- produktion über Lateinamerika ist Teil der For-schungslinie. Dazu gehört beispielsweise die Frage,

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Vortragsreihe Wissensproduktion und Kulturtransfer im transregionalen Kontext

Begleitend zur Forschungslinie findet seit Juni 2015 im monatlichen Rhythmus eine interdisziplinäre Vortragsreihe mit Wissen-schaftler_innen und Gastwissenschaftler_ innen sowie weiteren Forscher_innen statt, die sich mit Fragestellungen im Rahmen der Thematik Wissensproduktion und Kulturtrans-fer beschäftigen, und zwar sowohl mit Bezug auf Lateinamerika als auch darüber hinaus. Jeweils am zweiten Freitag des Monats um 16.00 Uhr sind alle an diesen Themen Inter-essierten dazu eingeladen, neue Aspekte der Forschungslinie kennenzulernen und mit den Wissenschaftler_innen des IAI zu diskutieren.

inwiefern theoretische Erklärungsmodelle, die vor einem europäischen oder US-amerika-nischen Erfahrungshintergrund entstanden sind, für ein Verständnis lateinamerikanischer Realitäten geeignet sind. Es geht aber auch um die Rolle Lateinamerikas in Prozessen der internationalen Wissenszirkulation.

Kulturelle Transferprozesse werden im Rahmen der Forschungslinie sowohl im Hinblick auf direkte Kontakte zwischen Personen und Institutionen als auch im Hinblick auf deren Ver-mittlung durch Objekte (wie Artefakte, Kunstwerke, Bücher, sonstige Schriftquellen, Perio-dika, Bild- und Tonträger) analysiert. Je größer der räumliche oder zeitliche Abstand zur Schriftkultur ist, desto mehr erhöht sich die Bedeutung der Objekte für das Verständnis von Transferprozessen.

Mit der Forschungslinie verbindet sich das Ziel, verschiedene disziplinäre Perspektiven mit-einander in Dialog zu bringen. Zudem geht es im Sinne der Selbstreflexion auch um eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Forschung über Lateinamerika.

Daneben werden am Institut aber auch noch andere Themen wissenschaftlich bearbeitet.

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Das Kompetenznetz „Interdependente Ungleichheitsforschung in Lateinamerika, desiguAL-dades.net“ ist ein internationales, interdisziplinäres und multiinstitutionelles Forschungs-netz. Es wird von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seiner Förderlinie „Stärkung und Weiterentwicklung der Regionalstudien (Area Studies)“ seit 2009 finanziell unterstützt. In der 2. Förderphase (1. 5. 2014 – 30. 4. 2016) wird das Netzwerk unter dem Forschungsprogramm „Ungleichheitsforschung in Lateinamerika: Strukturen und Aushandlungen“ weiterentwickelt. Das IAI koordiniert hierbei zwei komple-mentäre Arbeitspakete. Zum einen wird die globale Inwertsetzung von Natur untersucht, wobei die Spezifika sozioökologischer Ungleichheiten erfasst werden. Zum anderen wird eine Vertiefungsstudie zu globalen extraktiven Wertschöpfungsketten und sozialen Un-gleichheiten anhand des Beispiels Lithium-Bergbau in Chile und Argentinien durchgeführt.

desiguALdades.netVerbundprojekt

Projektleitung des Teilprojekts:

Dr. Barbara Göbel

Mitantragsteller:

Lateinamerika-Institut (LAI), Freie Universität Berlin

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

German Institute of Global and Area Studies (GIGA)

Laufzeit: 2009 – 2016

Förderung:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

www.desigualdades.net

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desiguALdades.net

Das Basisprojekt wird in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrstuhl Wissenschaftsgeschichte und Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik) sowie dem Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung Berlin durchgeführt. Es setzt sich mit natur- und kulturgeschichtlichen Objekten auseinander und fragt nach ihren Entstehungskontexten, Bewegungen und Transformationen. Anhand unterschiedlicher Sammlungseinrichtungen wird der Objektbegriff aus vergleichender Per-spektive analysiert. Ziel ist es, gewohnte Kategorisierungen in Frage zu stellen und die Zusammenhänge von Institutionen, Akteuren, Objekten und Praxis genauer zu klären. Im Basisprojekt führt das IAI das Teilprojekt „Digitale Objektmobilität. Rezente Technologien und transatlantischer Wissensaustausch“ durch. Es untersucht die Auswirkungen der digi-talen Transformation auf Objekt-Praktiken, den Status von Objekten sowie die Rolle der „Objektmanager“ sowohl im internen institutionellen Gefüge als auch bezogen auf die transinstitutionellen Bewegungen von Objekten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Zirkulation von Objekten zwischen Deutschland und Lateinamerika.

Verbundprojekt

Projektleitung des Teilprojekts:

Dr. Barbara Göbel

Hauptantragsteller:

Humboldt-Universität zu Berlin

Laufzeit: 2014 – 2017

Förderung:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Mobile Objekte

www.interdisciplinary-laboratory.hu-berlin.de

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Im Rahmen des archäologischen Projekts wird seit 2012 die Siedlungsorganisation und -entwicklung eines Maya-Fundorts auf der Halbinsel Yucatán am Übergang von der End- zur Postklassik untersucht. Dabei interessieren insbesondere die sozioökonomischen und politischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten seit der Klassik, die Ursachen und Folgen des Umbruchs von der End- zur Postklassik für die Wohnbevölkerung dieser Siedlung sowie ihre Strategien zur Krisenbewältigung. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) in Mexiko durchgeführt.

Projektleitung: Dr. Iken Paap

Antragsteller: Ibero-Amerikanisches Institut

Laufzeit: 2011 – 2016

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Archäologisches Projekt DzehkabtunEnd- und Postklassik im nördlichen Campeche: Kontinuitäten und Brüche

http://dzk.iberoamerika-online.de

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Archäologisches Projekt DzehkabtunEnd- und Postklassik im nördlichen Campeche: Kontinuitäten und Brüche

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Jahr für Jahr forschen zahlreiche in- und ausländische Gastwissenschaftler_innen am IAI. Viele von ihnen erhalten Stipendien von Förderinstitutionen wie dem Deutschen Akademi-schen Austauschdienst (DAAD), der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), aber auch vom IAI selbst oder von Universitäten und Fördereinrichtungen ihrer Herkunftsländer, u.a. CONICET, CAPES, Fondecyt und Conacyt. Die Gastwissenschaftler_innen werden durch die Wissenschaftler_innen des IAI betreut und in Forschungsdiskussionen eingebunden. Auch für das Institut sind sie ein Gewinn: Sie bringen ihr Fachwissen ein, geben Impulse zur Entfaltung neuer Fragestellungen, beteiligen sich an Projekten, Veranstaltungen und Publikationen und tragen so zur weltweiten Vernetzung des IAI bei.

Um die Vernetzung des IAI mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtun-gen zu fördern und den wissenschaftlichen Austausch über disziplinäre Grenzen hinweg zu stärken, führt die Forschungsabteilung des Instituts in regelmäßigen Abständen ein Forschungskolloquium durch. Es dient der Präsentation von Projekten der Gast- wissenschaftler_innen und der Institutsmitarbeiter_innen sowie dem Ideenaustausch und der Diskussion über epistemologische und methodische Fragen. Das Kolloquium findet ca. alle vierzehn Tage, in der Regel donnerstags ab 10.15 Uhr, im Konferenzraum des IAI statt, zumeist auf Spanisch, gelegentlich auch auf Englisch oder Portugiesisch. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Gastwissenschaftler_innenStipendien- und Fellow-Programm

Das IAI vergibt pro Jahr zehn bis zwölf Stipendien für ein- bis dreimonatige Forschungs-aufenthalte auf der Grundlage themenspezi-fischer Ausschreibungen. Diese Stipendien sollen Wissenschaftler_innen dabei unter-stützen, die Bestände des Instituts für ihre Forschungsarbeiten auszuwerten und wissen-schaftliche Kontakte zu knüpfen. Außerdem lädt das IAI einzelne Wissenschaftler_innen als Fellows ein, die ihre Expertise bei der Ent-wicklung von Forschungsprojekten des Instituts einbringen.

www.iai.spk-berlin.de/stipendien

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Das IAI organisiert regelmäßig internationale wissenschaftliche Tagungen im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Viele davon stehen im Zusammenhang mit der instituts-eigenen Forschungstätigkeit oder greifen aktuelle Debatten und wissenschaftliche Frage-stellungen auf. Der größte Teil der Tagungen wird in Zusammenarbeit mit in- und ausländi-schen Partnerinstitutionen veranstaltet und durch Drittmittel finanziert.

Wissenschaftliche Tagungen Tagungen 2012 – 2015

VII Simposio Internacional de Minificción, 2012

Zwischenräume: Interdisziplinäre Dialoge zu Lateinamerika, 2012

Mundos alternativos: literatura de ciencia ficción y fantasía en América Latina y la Península Ibérica, 2013

Lateinamerikas internationale Beziehungen – Perspektiven und Herausforderungen, 2013

Digitalização de material bibliográfico, 2013

3rd International Conference of desiguALdades.net, 2014

La producción, traducción y apropiación transregional de saberes: actores, instituciones y discursos, 2014

50 Jahre ADLAF, 2015

Movilidad digital de objetos. Tecnologías recientes e intercambio transatlántico de conocimientos, 2015

Cosmologías, canastos, poéticas, 2015

Gastwissenschaftler_innen

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Das IAI verfügt über ein breites Publikations- programm in deutscher, spanischer, portugie- sischer und englischer Sprache. Es umfasst die drei Buchreihen Bibliotheca Ibero-Americana, Estudios Indiana und Biblioteca Luso-Brasileira, die Fach-zeitschriften Iberoamericana. América Latina – España – Portugal, Indiana sowie Revista Inter-nacional de Lingüística Iberoamericana, die On-line-Reihen Ibero-Analysen, Ibero-Bibliographien, Ibero-Online und die desiguALdades.net Working Paper Series sowie weitere Veröffentlichungen „Außer der Reihe“ und Ausstellungskataloge. Das Programm speist sich vor allem aus der eigenen Forschungstätigkeit, am IAI durchgeführten Tagun-gen sowie aus Kooperationsprojekten mit anderen Forschungseinrichtungen. Die Veröffentlichungen tragen wesentlich zur Außendarstellung der Ak-tivitäten des Instituts bei. Das Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen des IAI wird regelmäßig

aktualisiert und als Broschüre aufgelegt sowie zum Download auf der Homepage bereitgestellt: www.iai.spk-berlin.de/publikationen.html.

In den Schriftenreihen Bibliotheca Ibero-Americana und Biblioteca Luso-Brasileira werden Mono- grafien und Sammelbände zu Geschichte, Kultur, Literatur, Sprache, Gesellschaft und Politik Latein-amerikas, Spaniens und Portugals publiziert. Die Reihe Estudios Indiana präsentiert in Monografien und Sammelbänden die Ergebnisse von Forschun-gen zu den indigenen und multiethnischen Gesell-schaften und Kulturen Lateinamerikas und der Karibik in Vergangenheit und Gegenwart. Alle Pu-blikationsvorschläge für die Reihen werden einer eingehenden Begutachtung unterzogen.

Die Publikationen

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Diese interdisziplinäre Zeitschrift veröffentlicht das IAI seit dem Jahr 2001 in Kooperation mit dem GIGA Institut für Lateinamerika-Studien (Hamburg) und dem Verlag Iberoame-ricana/Vervuert (Madrid/Frankfurt a. M.). Sie widmet sich der Analyse von Geschichte, Literatur und Kultur sowie von soziopolitischen Prozessen in Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Debatten. Ein internationales Herausgebergremium und doppelt anonyme peer review bürgen für die hohe inhaltliche Qualität der Zeitschrift.

Iberoamericana setzt sich aus vier Rubriken zusammen: „Artículos y ensayos“ mit Aufsätzen von anerkannten Spezialist_innen; einem Dossier zu wichtigen Themen, die aus der Per-spektive unterschiedlicher Disziplinen beleuchtet werden; dem „Foro de debate“ mit aktu-ellen Analysen und Interviews sowie „Notas. Reseñas iberoamericanas“ mit Rezensionen zu Neuerscheinungen. Die Zeitschrift enthält Beiträge in spanischer, portugiesischer und englischer Sprache.

Alle in Iberoamericana veröffentlichten Beiträge stehen im open access zur Verfügung: http://journals.iai.spk-berlin.de.

Die Zeitschrift Iberoamericana. América Latina – España – Portugal

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Die Zeitschrift Indiana ist ein Forum für alle, die sich der Erforschung der indigenen und multiethnischen Gesellschaften und Kulturen Lateinamerikas und der Karibik in Vergangen-heit und Gegenwart widmen. Sie vereint Beiträge aus allen Bereichen der amerikanisti-schen Studien einschließlich der Archäologie, der Ethnohistorie, der Kultur- und Sozialan-thropologie sowie der Ethnolinguistik. Auch Beiträge zur methodologischen und theoreti-schen Reflexion sind willkommen.

Indiana wurde 1973 in der altamerikanistischen Tradition von Eduard Seler, Max Uhle und anderen gegründet. Jede Ausgabe enthält Aufsätze zu unterschiedlichen Themen und Regionen sowie ein Dossier mit Beiträgen zu einem spezifischen Themengebiet.

Indiana veröffentlicht Originalbeiträge in spanischer, portugiesischer, englischer und deut-scher Sprache. Alle Manuskripte durchlaufen vor ihrer Veröffentlichung eine doppelt anonyme peer review.

Alle in Indiana veröffentlichten Beiträge stehen im open access zur Verfügung: http://journals.iai.spk-berlin.de.

Die Zeitschrift Indiana

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Sondersammlungen

Archive von Institutionen

Filmsammlung

Fotothek

Grafiksammlung

Kartensammlung

Nachlässe

Phonothek

Plakatsammlung

Zeitungsausschnittsammlung

Die Sondersammlungen des IAI sind Schnittstellen zwischen Bibliothek, Forschung und Kul-turvermittlung. In Kombination mit den Bibliotheksbeständen ergeben sich so einmalige Verknüpfungen von Text-, Ton- und Bildquellen. Die vielfältigen Materialien sind Ausgangs-punkt für zahlreiche Forschungs-, Publikations- und Ausstellungsprojekte. Sie ermöglichen nicht nur neue Erkenntnisse und Kulturerfahrungen, sondern leisten auch einen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes Lateinamerikas, der Karibik und der Iberischen Halbinsel.

Die Phonothek beherbergt ein breites Spektrum an Tonträgern aus Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal. Darunter befinden sich Musikaufnahmen verschiedener Genres, Interviews mit Schriftsteller_innen und Politiker_innen, ethnografische Aufnahmen und Sprachkurse. Literaturverfilmungen, Spiel- und Dokumentarfilme bilden die Schwer-punkte der Filmsammlung. Die Kartensammlung umfasst topografische und thematische Karten, Atlanten, Stadtpläne, Straßenkarten sowie historische Karten. In der Plakatsamm-lung sind die Plakate von Gesundheitskampagnen aus Brasilien und Filmplakate aus Mexiko hervorzuheben, während in der Grafiksammlung die Arbeiten „Estampas de la Indepen-dencia y la Revolución“, die Druckgrafiken des „Taller de Gráfica Popular“ und die Samm-lung „José Guadalupe Posada“ im Zentrum stehen.

Die Sondersammlungen

http://sondersammlungen.iai.spk-berlin.de

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Weitere bedeutende Nachlässe

Paul Ehrenreich, Ethnologe (1855–1914)

Karl Fiebrig, Botaniker (1869–1951)

Guilherme Gaelzer-Neto, Diplomat (1874–1955)

Walter Lehmann, Altamerikanist (1878–1938)

Teobert Maler, Archäologe (1842–1917)

Rudolf Amandus Philippi, Naturforscher (1808–1904)

Ernesto Quesada, Soziologe/Diplomat (1858–1934)

Vicente Quesada, Diplomat (1830–1913)

Eduard Seler, Altamerikanist (1849–1922)

Die ca. 300 Nachlässe des IAI sind von großer Bedeutung für die internationale Forschung. Etwa 100 Wissenschaftler_innen kommen jährlich in das Institut, um mit den Beständen zu arbeiten. Zwischen 2000 und 2015 entstanden weltweit über 300 Veröffentlichungen zu den Nachlässen. Darüber hinaus finden Nachlassmaterialien immer wieder Eingang in Ausstellungsvorhaben. Ein Großteil stammt von deutschsprachigen Forschungsreisenden und Gelehrten, die zu Lateinamerika und der Karibik gearbeitet haben. Die einzelnen Nachlässe beinhalten so unterschiedliche Materialien wie Manuskripte, Briefe, Postkarten, Reisetage- und Notizbücher, Fotos und archäologische Pläne.

Um diese Materialien für die internationale Forschung besser zugänglich zu machen, ist es erforderlich, Drittmittel zu beantragen. So sind mit Unterstützung der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) die Nachlässe des Archäologen Max Uhle, des Anthropologen Robert Lehmann-Nitsche, des Politologen Wolfgang Hirsch-Weber sowie mit Unterstüt-zung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) der Nachlass des Geografen Hans Steffen erschlossen worden. Der überwiegende Teil der Nachlässe kommt als Schenkung ins IAI. Doch konnten mit Mitteln der DFG auch Teile der Nachlässe des Schriftstellers Roberto Arlt und des Botanikers August Weberbauer erworben werden.

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Die Fotothek

In der Fotothek befinden sich mehr als 100.000 Bilddokumente, darunter 60.000 Foto- grafien, 36.000 Dias, 8.300 fotografische Glasplatten, 1.100 Filmnegative und 2.300 Postkarten. Regionale Schwerpunkte sind Argentinien, Brasilien, Mexiko und Peru. Insgesamt deckt die Sammlung den Zeitraum von 1860 bis 2000 ab. Der Groß-teil der Aufnahmen steht in engem Zusammenhang mit den Nachlässen. Die Ein-bettung der Sammlung in den Kontext der Nachlässe und der Bibliothek stellt einen Standortvorteil für die Forschung dar: Reisetagebücher, Manuskripte, Foto- listen und Korrespondenzen ermöglichen eine Einordung und Interpretation der Fotos, den Abgleich mit Veröffentlichungen und die Hinzuziehung umfangreicher Sekundär- literatur. In der Sammlung finden sich Aufnahmen berühmter Fotografen wie Emilio Biel (Portugal), Hugo Brehme (Mexiko), Martín Chambi (Peru), Marc Ferrez (Brasilien), Guillermo Kahlo (Mexiko), Jean Laurent (Spanien), Teobert Maler (Mexiko), Perry Kretz (Nicaragua), C.B. Waite (Mexiko) und Max T. Vargas (Peru).

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Im Rahmen des durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) 2013 geförderten Projekts „Kulturelles Bildgedächtnis Lateinamerikas. Formale und wissen-schaftliche Erschließung sowie Digitalisierung der Glasplattensammlung des IAI“ wurden fragile Bildträger aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert wissenschaftlich er-schlossen und 6.500 Originalaufnahmen digitalisiert. Die auf den historischen Bildträger-materialien Glas und Kunststoff aufgebrachten visuellen Dokumente waren zuvor aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustands für die Forschung unzugänglich. Nach Abschluss des Projekts können die Bilddokumente, die Einblicke in archäologische, historische, völker- und länderkundliche Themen Lateinamerikas sowie in die Tätigkeit von Pionier_innen der Latein-amerikaforschung gewähren, jetzt über die Digitalen Sammlungen des IAI online einge-sehen werden.

Die Glasplattensammlung

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Mit Unterstützung der Beauftragten der Bundes-regierung für Kultur und Medien (BKM) wurde der Nachlass des Geografen Hans Steffen (1865-1936) im Jahr 2013 wissenschaftlich und formal erschlos-sen, in weiten Teilen digitalisiert und steht nun in den Digitalen Sammlungen des Instituts für die Wissen-schaft online zur Verfügung. Die Sammlung enthält wertvolle Dokumente zur Erforschung der patago-nischen Andenkette, der Grenzziehung zwischen Argentinien und Chile, zur Institutionalisierung der Geografie in Chile und zum wissenschaftlichen Aus-tausch zwischen Deutschland und Chile.

Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile.Der Nachlass Hans Steffen

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Ausstellungen aus den Sammlungen des IAI

Das IAI organisiert regelmäßig Ausstellungen mit vielfältigen Materialien aus den Samm-lungen des Instituts. So bestand die Schau „Gläsernes Bildgedächtnis Lateinamerikas“ (Berlin 2014 - 2015), in der historische Originalglasplatten und digitale Vergrößerungen aus dem Bestand der Fotothek ausgestellt wurden, aus einer virtuellen Expedition in die wissenschaftliche und kommerzielle Fotografie Lateinamerikas im späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei wurde auch die verschiedenartige Nutzung der Bilder im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit in wissenschaftlichen, politischen und privaten Kontexten aufgezeigt. Ebenfalls 2015 fand in Hamburg die Ausstellung „Hans Steffen. Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile“ statt. Beide wurden mit finanzieller Unterstützung des BKM realisiert. Im Kontext der 85-Jahr-Feiern zeigte das IAI im Herbst 2015 die Ausstellung „Ganoven, Gauchos und Gesänge. Die Biblioteca criolla: eine Geschichte des Sammelns und Forschens“.

Ausstellungen 2014 - 2015

Hugo Brehme und die mexikanische Revolution, 2014

Von Liebe, Mord und Alltag. Die Sammlung argentinischer Theater- und Romanzeitschriften des Ibero-Amerikanischen Instituts, 2014

Gläsernes Bildgedächtnis Lateinamerikas. Eine Expedition in die Digitalen Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts, 2014

Hans Steffen: Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile, 2015

Ganoven, Gauchos und Gesänge. Die Biblioteca criolla: eine Geschichte des Sammelns und Forschens, 2015

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Das IAI führt jährlich etwa achtzig wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen durch. Dabei werden unterschiedliche Themen und Formate miteinander kombiniert, deren Spektrum von Lesungen, Gesprächsrunden, Vorträgen und Tagungen bis hin zu Filmvorführungen, Konzerten und Ausstellungen reicht. Dem Profil des Instituts entsprechend stellt das Ver-anstaltungsprogramm Verbindungen zwischen Forschung, Kultur und Wissensarchiv her. Anliegen des IAI ist es, die Auseinandersetzung mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal zu fördern, differenzierte Perspektiven zu vermitteln und den wachsenden Verflechtungen zwischen den Weltregionen gerecht zu werden. Mit Themenschwerpunkten sollen besondere Akzente gesetzt werden.

Der größte Teil der Veranstaltungen findet in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen aus Deutschland, Europa und Lateinamerika statt. So kooperierte das IAI im Jahr 2014 mit über sechzig nationalen und internationalen Partnern aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kultur und Politik. Die Veranstaltungen spielen daher eine wichtige Rolle für den Ausbau und die Weiterentwicklung von Netzwerken des Instituts.

Die VeranstaltungenThemenschwerpunkte 2010 - 2017

2010

Berlin – Hauptstadt für die Wissenschaft

2013 - 2014

Ansichten aus Brasilien

2014

20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Buenos Aires

1914. Aufbruch. Weltbruch

2016 - 2017

Spanien

Mexiko – Deutschland

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1914. Aufbruch. Weltbruch

Anlässlich des Beginns des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren beschäftigte sich das IAI 2014 im Rahmen des Themenjahrs „1914. Aufbruch. Welt-bruch“ der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit der Wahrnehmung dieses globalen Ereignisses in Lateinamerika. In enger Zusammenarbeit mit dem Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin wurde mit einer Gruppe Studierender unter Leitung des Historikers Prof. Dr. Stefan Rinke eine Ausstellung entwickelt. Ziel des von der Einstein Stiftung Berlin geförderten Projekts war es, am Beispiel Lateiname-rikas den bislang vorwiegend eurozentrisch gepräg-ten Blick auf den Ersten Weltkrieg zu dezentrieren und ihn gleichsam „von den Rändern“ aus zu be-trachten. Das Projektteam untersuchte eine Vielzahl von lateinamerikanischen Text-, Bild- und Tonquellen aus den Beständen des IAI und setzte die histori-schen Materialien in Beziehung. Dabei entstand eine Ausstellung, die eindrucksvoll veranschaulicht, wie

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der „Große Krieg“ das Verhältnis zwischen Latein-amerika und Europa in vielerlei Hinsicht erschütterte. Karikaturen verschiedener Wochenzeitungen zeugen von einer desillusionierten Abkehr vom einstigen Vor-bild Europa. Die Zeitdokumente offenbaren auch, dass Lateinamerika einer neuen Weltöffentlichkeit angehörte, welche die Geschehnisse aufgrund der Inszenierung des Kriegs als globales Medienereignis intensiv verfolgte und diskutierte.

Einzelne Aspekte der Ausstellung wurden in einer begleitenden Vortragsreihe vertieft, an der Wissen-schaftler_innen des IAI mitwirkten.

Die Ausstellung war Teil des Rahmenprogramms des XVII. Internationalen Kongresses des europä-ischen Verbands der Lateinamerikahistoriker AHILA (Asociación de Historiadores Latinoamericanistas Europeos) im September 2014 und wurde danach an verschiedenen Universitäten in Deutschland und Lateinamerika gezeigt.

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Ansichten aus Brasilien

2013 war Brasilien Gastland auf der Frankfurter Buchmesse. Aus diesem Anlass und als Beitrag zur Initiative „Deutschland + Brasilien 2013 - 2014. Wo Ideen sich verbinden“ der Bundesregierung gestaltete das IAI ein facettenreiches Veranstaltungsprogramm sowohl in Deutschland als auch in Brasilien. In Lesungen und Gesprächen stellte das Institut die große Bandbreite und Vielfalt der brasilianischen Literaturszene vor. Dabei standen nicht nur eta-blierte Schriftsteller_innen im Fokus des Interesses, sondern auch informellere literarische Erscheinungsformen wie die sogenannte literatura periférica aus benachteiligten Stadt-vierteln von São Paulo. Darüber hinaus wurde das transkulturelle Schreiben thematisiert, also die literarische Produktion von Autor_innen, die in mehreren Sprachen zu Hause sind und nicht mehr ausschließlich auf ihr Herkunftsland Bezug nehmen. Neben der Literatur waren die Aufarbeitung der Diktatur und die Rolle indigener Kulturen in der brasilianischen Gesellschaft Schwerpunkte im Veranstaltungsprogramm. Gemeinsam mit dem Goethe-Institut Porto Alegre lud das IAI zu einem Symposium ein, das den Auswirkungen der digitalen Transformation auf den Umgang mit Kulturgut gewidmet war. An der Veranstaltung, die im Rahmen der Buchmesse von Porto Alegre stattfand, nahmen Expert_innen aus deutschen und brasilianischen Bibliotheken, Archiven und Museen teil.

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Ansichten aus Brasilien 20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Buenos Aires

Die zwanzigjährige Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Buenos Aires gab 2014 den Impuls, die Wechselbeziehungen zwischen beiden Metropolen zurückzuverfolgen. So organisierte das IAI gemeinsam mit dem Berliner Kollektiv „migrantas“ eine Podiumsdiskussion zum Thema Migration und interkultureller Dialog. Die von argentinischen Künstlerinnen gegründete Gruppe trägt die Lebenswelten von Einwander_innen mittels Piktogram-men in das Stadtbild von Berlin und Buenos Aires. An einen lange zurück-reichenden musikalischen Austausch beider Städte erinnerte ein Konzert in Hommage an das Bandoneon. Der Berliner Instrumentenbauer Klaus Gutjahr würdigte das Instrument, das über Auswander_innen von Deutsch-land nach Argentinien gelangt war. Einer der Höhepunkte des Jubiläums war die Feier des fünfzigsten Geburtstags der Comicfigur Mafalda. Das

gewitzte argentinische Mädchen ist mit seinem unverstellten Blick auf die Welt der Erwachsenen weit über die Grenzen des Landes hinaus beliebt.

2016 und 2017 veranstaltet Mexiko ein Deutschlandjahr und Deutschland ein Mexiko-jahr. Das IAI wird sich mit einem vielseitigen Programm aus Ausstellungen, Film- und Vor-tragsreihen, Symposien und Workshops sowie Lesungen und Konzerten beteiligen. Hierbei greift es auf seine wissenschaftlichen, kulturellen und bibliothekarischen Netzwerke mit Mexiko zurück.

Mexiko – Deutschland 2016 – 2017

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In Kontakt treten mit dem IAI

Öffnungszeiten der Sondersammlungen:

Filmsammlung | Grafiksammlung | Kartensammlung | Plakatsammlung | Phonothek | Zeitungsausschnittsammlung

Montag: 13.00 – 17.00 UhrDienstag – Freitag: 10.00 – 12.00 Uhr

Archive von Institutionen | Fotothek | Nachlässe

Montag, Donnerstag, Freitag: 14.00 – 18.00 UhrDienstag, Mittwoch: 11.00 – 12.00 und 13.00 –16.00 Uhr

Terminvereinbarungen außerhalb der Servicezeiten sind möglich. Weitere Informationen finden Sie unter: http://sondersammlungen.iai.spk-berlin.de

Öffnungszeiten der Bibliothek:

Montag bis Freitag: 9.00 – 19.00 UhrSamstag: 9.00 – 13.00 Uhr

Telefon: +49 (0)30 266 45 – 2210Online-Katalog: www.iaicat.de

Ibero-Amerikanisches InstitutPotsdamer Str. 37, 10785 BerlinTelefon: +49 (0)30 266 45 - 1500 Fax: +49 (0)30 266 35 - 1550E-Mail: [email protected]

www.iai.spk-berlin.de www.facebook.com/iai.berlin

Sie erreichen das IAI mit folgenden öffentlichen Verkehrsmitteln:Bus: M 48 oder M 85: Haltestelle „Kulturforum“M 29: Haltestelle „Potsdamer Brücke“U-Bahn/S-Bahn: Haltestelle „Potsdamer Platz“ (U2, S1, S2) oder „Mendelssohn-Bartholdy-Park“ (U2)

Digitale Sammlungen: digital.iai.spk-berlin.de

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© IAI, Januar 2015

Das IAI in Zahlen

ZeitungsausschnitteBildträgerKartenPoster und PlakateDVDs und Videos TonträgerArchive von Institutionen Nachlässe Gastwissenschaftler_innen(IAI-Stipendien, AvH, DAAD usw.)

Publikationen (IAI-Reihen) Publikationen (andere)IAI-Zeitschriftenhefte

VeranstaltungenVeranstaltungsbesucher_innen

350.000100.000

73.8004.1005.000

38.90015

300

50

547

845.200

6472

1.100.0004.200.000

920.00035.000

940.0004.500

34.00085.00010.000

PlanstellenProjektstellenReferendar_innen

Sachmittel (in Euro)Personalmittel (in Euro)Drittmittel (in Euro)Spenden (in Euro)

Bücher im BestandLaufende ZeitschriftenabosNeuzugänge BücherAusleihen Fernleihen

© IAI, Januar 2015

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Seit ihrer Gründung im April 2000 unterstützen die Freunde des Ibero-Amerikanischen Insti-tuts e.V. die Arbeit des IAI. Die Freunde bereichern das kulturelle Angebot mit vielfältigen Veranstaltungen. Außerdem beteiligen sie sich am Ankauf seltener Werke sowie am Schutz herausragender Bestände und fördern hauseigene Publikationen. Besonders sichtbar wird ihr Engagement in den umfangreichen Erwerbungen für die Filmsammlung des Instituts.

Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?Tel. + 49 (0)30 266 45 – 15 00E-Mail: [email protected]

Der Jahresbeitrag beträgt 35 Euro, für Studierende 15 Euro.

www.iai.spk-berlin.de/freunde

Die Freunde – erfolgreiches Engagement für das IAI Vorstand

Prof. Dr. Thomas Bremer (1. Vorsitzender, Halle)

Peter B. Schumann (Geschäftsführender Vorsitzender, Berlin)

Thomas Hegenauer (Schatzmeister, Berlin)

Dr. Peter W. Schulze (Schriftführer, Berlin)

Dr. Jeanette Erazo-Heufelder (Potsdam)

Dr. Barbara Göbel (ex officio, Berlin)

Prof. Dr. Gabriele Knauer (Berlin)

Prof. Dr. Susanne Klengel (Berlin)

Prof. Dr. Karl Kohut (Berlin)

Christoph G. Schmitt (Hamburg)

Sergio Ramírez, Präsident des Ehrenkomitees

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Das Ibero-Amerikanische Institut

Herausgeber: Ibero-Amerikanisches Institut (IAI), Berlin 2015

Grafik: Originalvorlage von Frank Lange (2010), überarbeitet von Diana v. Römer (2015)

Druck: Motivoffset

© Texte: Ibero-Amerikanisches Institut

Abbildungen:

© IAI: S. 1 links, 12, 19, 27, 28, 31, 40, 41, 44, 45, 46, 47, 48, 51, 54, 55, 56 unten, 57 links

© IAI, Fotograf Stefan Maria Rother: S. 8, 10, 11 unten, 13, 18, 23, 24, 26, 29, 42, 43, 49, 64

© IAI, Fotograf Peter Groth: S. 9, 11 oben, 14, 15, 16, 17, 20, 21, 22, 25, 30, 37, 38, 50, 53, 58

© IAI, Fotograf Dirk Böing: S. 1 rechts

© Christof Rieken: S. 6

© Stiftung Preußischer Kulturbesitz/Bildschön 2008: S. 7

© desiguALdades.net / Dr. Frank Müller: S. 32

© Daniel Lamas Cornejo 2013: S. 33

© Archäologisches Projekt Dzehkabtun: S. 34, 35

© Sérgio Vaz: S. 56 oben

© México, D.F. - Torre Latino-America, Thomas Ledl / Wikimedia Commons: S. 57 rechts

© Büro Ramírez: S. 61

ISBN: 978-3-935656-58-0

Impressum

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Wir danken unseren Förderern und Projektpartnern:

Lateinamerika Freie Universität Berlin

Institut-L I

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