Das Japanische Jiu-Jitsu in deutscher Übung / Hans Knorn / 1925

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HANS KNORN:  DAS

JAPANISCHE JIU-JITSU IN

DEUTSCHER ÜBUNG.

Ein Lehrbuch der Kunst der Selbst-Verteidigung.

Rudolph'sche Verlagsbuchhandlung

1. Auflage, Dresden 1925

Mit 64 Abbildungen

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Vorwort

Die bei den Japanern heimische Kampf- bzw. Sportmethode Jiu-jitsu ist in neuerer Zeit in allen Kulturländernder alten und neuen Welt in Aufnahme gekommen. Die Vereinigten Staaten von Amerika, England undFrankreich sind vorangegangen, in Deutschland folgte man diesem Beispiele und heute ist bei uns das Interessean dieser Methode einer wirkungsvolleren Selbstverteidigung ständig im Wachsne.

In erster Linie bedient sich ide Polizeibehörde der im Jiu-jitsu gegebenen Abwehr- und Überwältigungswaffe beiden Zusammenstößen mit dem gewalttätigen Verbrechertum. Sorgfältige Schulung der Polizeimannschaftenerzieht diese zu Meistern in dieser Technik, lehrt sie die vollkommene Beherrschung der einzelnen Griffe unddamit die zuverlässige Überwindung eines etwaigen Widerstandes. Auch beim Milität hat das Jiu-jitsu – schonals allgemeines Ertüchtigungsmittel – Eingang gefunden, wie es denn auch den Unterrichtsgegenstand beiTurnanstalten, Turnvereinen, Lehranstalten für Leibesübungen und natürlich erst recht den der besonderen Jiu- jitsu-Vereine bildet.

Im Nachfolgenden werden in großen Zügen die Anwendungsmöglichkeiten des Jiu-jitsu sowie die technischeAusführung der einzelnen Griffe behandelt.

Gleichzeitig sind Ratschläge über Trainingsbedingungen eingereiht, die zur erfolgreichen Erlernung undAusübung des Jiu-jitsu unbedingt einzuhalten sind. Schließlich wird auf die zahlreichen Abbildungen verwiesen,die wohl am deutlichsten die Mannigfaltigkeit und Brauchbarkeit der Abwehrmethoden des Jiu-jitsu darlegenund mit entsprechendem Text versehen sind.

Die Bilder wurden durch auf dem Gebiete des Jiu-jitsu besonders ausgebildete Sportsleute gestellt und könnendemnach Anspruch auf richtige technische Anwendung erheben.

Möchte dieses kleine Werk allen Anhängern Jiu-jitsu und solchen, die es noch werden, ein guter Lehrmeistersein und zur Kräftigung und Sicherheit des Einzelnen beitragen. Ein Einhalten der notwendigen Leibesübungenund Trainingsbedingungen im Besonderen, in Verbindung mit dem Beherrschen der Jiu-jitsu-Griffe, gibt ideGewähr, einem wirklichen Gegner im Ernstfalle mit dem Bewußtsein der Sicherheit entgegentreten zu können.Schließlich gilt immer wieder: „Übung macht den Meister.“

Hans Knorn

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Einleitung

Der Verlauf des russisch-japanischen Krieges 1904/05, in dem schließlich die an Zahl geringeren und an Gestaltkleineren Japaner Sieger blieben, überraschte seinerzeit die ganze Welt, diejenigen natürlich ausgenommen, diesich an Ort und Stellle schon vor dem Kriege eine tiefere Kenntnis des japanischen Volksgeistes erworbenhatten. Selbst hohe deutsche Militärs und Diplomaten hatten geglaubt, der Koloß Rußland würde mit dem ZwergJapan rasch fertig werden; um so größer war dann das Erstaunen, als sich der riesengroße asiatisch-europäischeZarenstaat als ein Kolß auf tönernen Füßen erwies, Japan aber als eine Militärmacht ersten Grades, die sichallenthalben den größten Respekt erwarb und sehr bald von der öffentlichen Meinung Deutschlands zumBeispiel den Ehrennamen „das Preußen des Ostens“ beigelegt bekam.

 Natürlich suchte man anch den Ursachen dieses Sieges einer vorher besonders in körperlicher Hinsicht gernunterschätzten Rasse. Drängte sich auch dem Urteil als eine dieser Ursachen die ungeheure Korruption in derrussischen Oberleitung, als eine andere die bessere Vertrautheit des Japaners mit dem Klima und denBodenverhältnissen des Kriegsschauplatzes auf, als eine dritte – und zwar hinsichtlich der japanische Siege zurSee – die insulare Lage Japans, bei der von vornherein der Bevölkerung größere seemännische Talente eigen zusein pflegten – so waren doch vor allem außerdem in der ganzen japanischen Kriegführung wie auch beimeinzelnen Soldaten so hohe sittliche und moralische Vorzüge erkennbar, daß man sich der genaueren Prüfunghingab, auf welche Quellen diese Vorzüge wohl zurückzuführen seien.

Es kann hier nur kurz angedeutet werden, daß die religiöse Erziehung des Japaners, seine Begriffe vom jenseits,seine Ahnenverehrung ihm jenen ungeheuren moralischen Mut verliehen, der ihm soclhe übermenschlicheAnstrengungen ermöglichte, wie sie aus der Einzelgeschichte jenes Krieges bekannt geworden sind.

Die Quellen des physischen Mutes, der natürlich ebenso wie der moralische Mut zu solchen Leistungen gehört,lagen und liegen beim japanischen Volke eben dort, wo sie von jeher bei einem Volke gefunden zu werden pflegen: in der Bedürfnislosigkeit und Einfachheit des Lebens, in einer gewissen natürlichen Hygiene und in derEgwöhnung an körperliche Übungen. Das alles trifft auf den Japaner zu und so vermochte der japanische Staat,der im übrigen europäische, insebsondere deutsche Soldatenausbildungsmethoden übte, aus seinem Heere einganz vortreffliches Kriegsinstrument zu gestaleten.

Das europäische (und amerikanische) Interesse an allem Japanischen führte dazu, sich mit allerhand japanischenGepflogenheiten und Eigentümlichkeiten vertraut zu machen, und so kam man auch auf die des gymnastischenSystems der Japaner 1, das sich Jiu-jitsu nennt und das verhältnismäßig rasch nach Europa verpflanzt wurde, umdort eine dem jeweiligen Bedürfnis angepaßte Umwandlung zu erfahren.

Es wird erzählt, daß schon vor dem russisch-japanische Kriege, und zwar im Jahre 1902, das Jiu-jitsu außerhalbseiner Heimat und zwar in Amerika bekannt und rasch volkstümlich wurde. Der frühere Lehrer des Jiu-jitsu amDoshisha College in Kioto, Professor Katsukuma Higashi, weilte 1902 in New York, um sich dort weiter in denRechtswissenschaften auszubilden. Da geriet er eines abends auf dem Heimwege von einerlandmannschaftlichen Zusammenkunft mitten in eine Schar wegelagernder Strolche. Rasch die Gefahrerkennend, spielte er gegen die ihn sichtlich Bedrohenden seinerseits den Angreifer, packt den nächsterreichbaren2 der Strolche und schleudert ihn in weitem Bogen über sich hinweg auf das Straßenpflaster. Dasgleiche geschieht mit dem nächsten, dem dritten, vierten usw., bis er sich aller zwanzig Burschen auf diese

Weise entledigt hat. Alles dies mit den Hilfsmitteln des Jiu-jitsu, von dem die sicherlich größeren und stärkerenamerikanischen Burschen offenbar keine Ahnung hatten. Einer von den Angreifern mußte den versuchtennächtlichen Überfall sogar mit dem Tode büßen. – Es war unausbleiblich, das der Vorfall ein polizeiliches Nachspiel hatte. Jedoch schlug dies keinesfalls ungünstig für Higashi aus, der leicht nachweisen konnte, das erim Stande der Notwehr gehandelt hatte, sondern im Gegnteil hatte die unglaubliche Tatsache des Sieges eineseinzigen über zwanzig die Aufmerksamkeit der Polizeibehörder erweckt. Der so überaus gewandte Japanerwurde eingeladen, seine Verteidigungstricks vor dem Polizeichef und vor von diesem geladenen Gästen in einemKampf mit einem der damals berühmtesten Ringkämpfer zu zeigen. Higashi brachte es fertig, daß derriesenstarke Ringkämpfer mehrere Male „den Boden berühren“ und schließlich ohnmächtig vom Schauplatzgetragen werden mußte.

Die Presse bemächtigte sich natürlich dieses außerordentlichen Falles3  und bald war nicht nur des Professors Name, sondern auch seine Verteidigungskunst in aller Munde. Man studierte diese gymnastische Kunst, es

1 Jiu-jitsu wurde als ganzheitliche Körpererziehung verstanden, inklusive Hygiene, Gymnastik, Körperstählung, Ernährung.2 Taktik bei Mehrfachangriffen!3 Hier muß Hancock auf ihn aufmerksam geworden sein, der Journalist war.

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erschienen – zunächst im Ausland – Schriften über sie, die Polizeibehörden besonders wurden auf Jiu—jitsu, alseiner vortrefflichen Waffe im Kampfe mit dem Rowdytum, aufmerksam und neuerdings, im vielfach sehrunsicher gewordenen Deutschland, begreift auch der Einzelne, wie wertvoll ihm ein so vortrefflichesVerteidigungsmittel bei Zusammenstößen mit gewalttätigen Elementen werden könnte.

Es ist interessant, aus dem Mund eines so bedeutenden kenners japanischen Lebens, wie des Dr. Erwin Baelz,

der über ein Vierteljahrhundert lang Professor an der Kaiserlich Japanischen Universität zu Tokio war, zuvernehmen, daß das Jiu-jitsu nicht einmal rein japanischen Ursprungs und auch nicht etwa eine uralteGeschicklichkeit sei4. Dr. Baelz, der selbst zu der Wiederpopularisierung des Jiu-jitsu in Japan viel beigetragenhat und mit ihm völlig vertraut ist, schreibt in der Einführung zu dem leider völlig vergriffenen Werke von H. I.Hancock und Katsukuma Higashi5: „Das Kano Jiu-jitsu“: „Es ist ein Märchen, wenn gesagt wird, diese Kunstwerde seit 2500 Jahren in Japan praktiziert. In Wahrheit ist dasselbe (nämlich das Jiu-jitsu) wie fast alles inJapan, chinesischen Ursprungs und außerdem relativ neuen Datums. Um das Jahr 1650 lebte im StadtteilAsakusa in Tokio (damals Yedo genannt), ein Chinese namens Tshin Gembin. Dieser erzählte drei japanischenherrenlosen Samurai von einer Kunst in China, durch welche man ohne Waffen andere überwältigen undVerbrecher verhaften könne. Er beschrieb ihnen diese Kunst, und auf diese Beschreibung gründeten diese dreiMänner: Fukueo, Jsome und Minra das System, welches sie Jiu-jitsu nannten (Nach anderen Quellen soll dasJiu-jitsu chinesischer Herkunft aus der bei den Chinesen hochentwickelten Massagekunst herausgebildet habenund diese wieder verdankt China den Indern. Bei diesen waren inder tat schon im Altertum die hundertsieben 6 

„Marmen (oder Warmen)“ bekannt, die gefährlichen, lebenswichtigen Stellen, auf die der Jiu-jitsu-Ringerschlägt oder stößt, um seinen Gegner zu besiegen, ja ihn im Notfall zu töten)... Die neue Kunst verbreitete sich inden letzten Jahrhunderten rasch unter den Samurai; sie hat aber im nationalen Leben nie eine solche Rollegespielt, wie die Wettkämpfe der eigentlichen Ringer (deren System von Jiu-jitsu völlig verschieden ist) undderen Preisringen im Januar und Juni im Ekoin-Tempel in Tokio heute wie in alter Zeit ein großes Ereignis fürdie Hauptstadt bilden.“Dr. Bael erzählt dann, wie in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, im Anfang des modernen Zeitaltersfür japan, alle Japaner sich mit Leidenschaft auf die westeuropäische Kultur stürzten, alles, alles in Wissenschaftund Technik der Europäer lernen wollten und dabei fast ein eine Art Verachtung und Vernachlässigung dereigenen Kultur gerieten. Eine Überausbildung der Gehirne setzte ein, neben einer unausgesprochenenVernachlässigung aller körperlichen Übungen. Damals war auch das Jiu-jitsu ganu außer Gebrauch gekommen,nur in der Provinzhauptsadt Tschiba unterrichtete ein alter Lehrer, Totsuka, die Polizisten der Stadt und wohlauch andere Schüler in dieser Kunst. Dr. Baelz war Gast bei den Wettkämpfen dieser Schüler und er beschloß,

seinen bedeutenden Einfluß in die Wagschale zu werfen, das Jiu-jitsu wieder zu Ehren zu bringen. Neben Dr.Baelz wurden natürlich auch Japaner zu Aposteln des Systems, so vor allem der junge Gelehrte Djigoro Kano,und so ist Jiu-jitsu im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts wieder – zunächst in Japan – zu hohem Ansehengelangt.

Jiu-jitsu bedeutet die sanfte oder milde Kunst, im gegensatz zu Kendjitsu, das die Fechtkunst mit dem Schwert bedeutet. Man zielte mit ihr in einer Zeit, wo es in Japan eine halbe Million schwerttragender Männer gab (alsoweit vor dem Beginn der modernen Ära in Japan) daraf ab, sich der begreiflicher Weise oft vorkommendenÜbergriffe dieser Schwerbewaffneten, auf eine immerhin „sanfte“ Manier zu erwehren....

Jene Schwertmänner, die wie schon erwähnt Samurai genannt wurden, nahmen in Japan, solange es voneuropäischen Sitten noch nicht beeinflußt wurde, eine durchweg überragende Stellung ein; sie stellten gleichsamdenniederen Adel dar, nicht unähnlich den Rittern des Abendlandes im 12. und 13. jahrhundert. Jedes Mitglied

dieser Kaste hatte das eifervoll behütete Recht, zwei Schwerter zu tragen; die Samurai besaßen auch eine ArtEbenbürtigkeitsrecht, insofern ihnen das Hineinheiraten in sozialö tiefer stehende Schichten verwehrt war. Siewidmeten sich ausschließlich dem Waffenhandwerke, andere körperliche Arbeit galt als nicht standesgemäß. So blieb ihnen in unkriegerischen zeiten Muße genug zu allerhnad athletischen Übungen.

Auch wenn jene Erzählung von den drei Samurais, die das Gehimnis des Jiu-jitsu aus chinesischer Quelleerfuhren, nur eine Mythe wäre, bliebe es durchaus begreiflich, wenn sich von selbst unter den Samurai die Kunstdes Jiu-jitsu entwickelt hätte. Denn bei jenen athletischen Übungen konnte man ja leicht gelegentlich dieWahrnehmung machen, daß gewisse Drucke der Finger auf gewisse Nerven und Muskeln blitzartige Lähmungenhervorrufen. Auch einHaupttrick des Jiu-jitsu, der handkantenschlag, konnte leicht aus spielerischerBeschäftigung geboren werden. Nun, wie dem auch sei, jedenfalls scheint Jiu-jitsu jahrhundertelang, zum

4 Bälz’ Vorwort zu dem Kano Jiu-jitsu ist ähnlich knapp, und doch ähnlich aussagekräftig wie Miyagis „An Oultine ofKaratedo“.5 1925 völlig vergriffen. Erscheinungsdatum also vor 1925.6 Na, waren wohl doch hundertacht, oder?

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mindesten bei den Samurai, im Gebrauch gewesen, dann in Vergessenheit geraten zu sein, um schließlich, wieoben geschildert, in der jüngsten Zeit wieder in Aufnahme zu kommen.

Wesen des Jiu-jitsu

Was hat es nun eigentlich mit dieser lauernden, geschmeidigen und mit Recht gefürchteten Kunst des Jiu-jitsuauf sich?Dieselbe gipfelt in dem Grundsatz: „Höchste Wirkung bei geringster Kraftentfaltung7.“ Das bedeutet eineVerteidigung oder einen Angriff lediglich unter Anwendung von Körperkräften in moderner Form. DieseMethode steht in der Mitte zwischen der Anwendung der rohen, ungebändigten Körperkraft und dem Gebrauchder Waffe.Das Bezeichnendste am Jiu-jitsu ist: Der Gegner wird an besonders empfindlichen Stellen so gefaßt, daß erheftige Schmerzen empfindet und diese sich noch steigern, wenn er sich zu befreien sucht oder Widerstandentgegensetzt. Weiter sind für diese Methode Schläge mit der gehärteten Handkante gegen ebenfallsempfindliche Stellen charakteristisch. Diese Schläge haben meist eine vorübergehende örtliche Lähmung unddamit die Kampfunfähigkeit des Gegners zur Folge. Mit demselben Erfolg werden Savatt.Schläge ausgeführt.„Savatt“ heißt im Französischen soviel wie Fußboxen. Letzteres wird hauptsächlich in der Verteidigung eines amBoden Liegenden zur Anwendung kommen.Die meisten Griffe bestehen in der Verdrehung der Gelenke, in der verkehrten Gelenkbeuge und in derAnwendung des „Hebels“ oder „Schlüssels“ als Prinzip der äußersten Kraftersparnis. Welcher Griff zweckmäßigist, wird von der Gewalt, welche zu brechen ist, abhängig sein. Man wähle also den Griff, der die gewünschteWirkung, nämlich die Überwindung der entgegengesetzten Gewalt erreicht. Danach wird man den gegner denUmständen nach dennoch schonend behandeln.Zusammenfassend ließen sich folgende drei Haupotpunkte im Jiu-jitsu aufstellen:

a.)  Verdrehung der Arm-, Bein- und Fußgelenke; b.)  Verkehrte Gelenkbeuge unter gleichzeitiger Ausnutzung des Armes oder des Beines als Hebel;c.)  Schläge mit der Handkante oder mit dem Fuß (Savatt) gegen besonders empfindliche Stellen des

Körpers, wozu auch der Druck gegen die Nervenstränge gehört.

Aber wer sich nur auf rohe körperliche Kraft, gestählte Muskeln, auf die sichere Beherrschung aller Kunstgriffeverlassen wollte, wäre beim Jiu-jitsu damit noch durchaus nicht des Erfolges sicher. Dieser hängt vielmehr

außerdem noch von der Geistesgegenwart, Gewandtheit, Gelenkigkeit und der Fähigkeit ab, alle Schwächen desGegners auszunützen.

Es gibt unter den Handkantenschlägen, wie wir später noch sehen werden, eine Reihe tödlich wirkende; manwird diese natürlich nur dann anwenden, wenn man keinen anderen Ausweg mehr findet, eine drohendeLebensgefahr abzuwenden, also im Stande unzweifelhafter Notwehr, in der man selbst für eine Abwehr mitTodesfolge beim gegner die gesetzliche Billigung für sich hat.Es ist klar, daß der Jünger des Jiu-jitsu gute Kenntnisse von der Natur des menschlichen Körpers, besonders derMuskeln, Gelenke, Knochen, wie überhaupt des äußeren Aufbaues haben muß. Erstens um dem Übungspartnernicht aus Unkenntnis zu schaden, andererseits um im Ernstfalle die gewünschte und empfindliche Stelle mitabsoluter Sicherheit zu treffen. Diese Kenntnis muß amn sich aus dem lebendigen Umgang mit geeignetenMenschen verschaffen, in Verbindung mit dem Studium von Büchern, die den Bau des menschlichen Körpers behandeln (Siehe Bücherliste im Anhang).

Zu der technischen Beherrschung des Jiu-jitsu gehört natürlich als physiologische (körperliche) Grundlage einevernunftgemäße Lebensweise neben dem steten Ausbau der körperlichen Kräfte. Darüber soll weiter unteneiniges gesagt werden. Doch darf nicht vergessen werden, daß auch eine bestimmte seelische Haltungeingenommen werden muß, um ein wahrer Jünger dieser Kunst zu werden.Man kann diese seelische Haltung kurz mit Gleichmut, also mit der Ausgeglichenheit der Seele, mit einerunerschütterlichen Ruhe bezeichnen. Dieser Gleichmut ist sowohl von zwei Übenden zu verlangen, die eben nurin der gemeinsamen Übung die Kunst des Jiu-jitsu zu erlernen vermögen, wie auch in dem Ernstfalle, inwelchem Jiu-jitsu zur tatsächlichen Überwältigung eines Gegners, zur durchaus notwendigen Abwehr einesAngriffes praktisch gebraucht wird. Dieser praktische Fall kann ebenso gut zufällig für jedermann eintreten, derin irgendeinen in Tätlichkeiten ausartenden Streit verwickelt wird, wie er – noch weit häufiger – für denBerufspolizisten zur Wahrheit werden kann. Immer aber ist daran festzuhalten: Gleichmut ist unter allenUmständen zu bewahren.Bei den Japanern ist die Kunstausübung des Jiu-jitsu überhaupt nicht allein eine athletische Übung, sondern

zugleich eine Angelegenheit der Moral, des Charakters, des Gemüts. Jiu-jitsu soll in seiner Anwendung geradezuein Beweis für die Selbstbeherrschung, die Ruhe des Gemüts auch in gefährlichen Lagen sein. Nun ist von dem

7 Also schon 1925 bekannt gewesen.

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Europäer nicht die Grundeinstellung im Seelischen zu verlangen, die dem Japaner eigen ist. Wir wissen vonseiner undurchdringlichen Maske des Lächelns, hinter der er alle Leidenschaften, die er als Mensch von Fleischund Blut natürlich auch hat, zurückdrängt. Aber gleichwohl sollen wir von dem Mann des fernen Ostens dengrößstmöglichen Grad von Selbstbeherrschung lernen, besonders eben dann, wenn wir uns den unter Umständengefährlichen Übungen des Jiu-jitsu widmen.In Bezug auf diese Übungen sei nun in diesem Zusammenhange noch gesagt, daß man in der Wahl seines

Partners ja recht vorsichtig sein muß. Er muß die gleichen Eigenschaften haben, die man – selbstverständlich –selbst mitbringen muß, eben Gleichmut, Besonnenheit, Freiheit von Jähzorn und Empfindlichkeit. Bei denÜbungen kommen ja genug Schläge, Griffe, Druckanwendungen vor, die, mit aller Macht ausgeführt, schwereVerletzungen, sogar lebensgefährlicher Art, hervorrufen können. Da darf nie die Gefahr auftauchen, daß etwaaus dem Spiel, aus der Übung unversehens Ernst werde, weil der eine der beiden Partner – oder gar beide – es ander nötigen Selbstbeherrschung fehlen lassen. So ist es angebracht, von vornherein bei den Übungenauszumachen, wer bei den Übungen den siegenden Teil darstellen soll. Dem Verteidiger obliegt es dann, sichsoweit zurückzuhalten, daß er dem anderen den Sieg überläßt, ihm diesen aber auch nicht allzu leicht macht,denn sonst würde der Lernzweck vereitelt. Natürlich muß andererseits die theoretische Beherrschung auch dergefährlichsten Griffe usw. so weit gehen, daß im Ernstfalle von ihnen Gebrauch gemacht werden kann. Wo alsoin dieser Schrift gewarnt worden ist, bezieht sich dies immer auf die Übungen. In Gefahren, in der Notwehr bewährt sich erst eigentlich das Jiu-jitsu, aber selbst da sollte Besonnenheit noch oberstes Gesetz bleiben, dennwenn man einen Gegner mit einem milderen Trick schachmatt setzen kann, darf, kann und soll man die äußerste

Gewaltanwendung vermeiden.

Lebensweise – Körperpflege

Mit Vorbedacht wurde auf den Titel meiner Schrift „Jiu-jitsu in deutscher Übung“ gesetzt, denn nicht nur diese japanische Methode an sich hat eine naturgemäße Anpassung an deutsche Verhältnisse erfahren müssen, sondernauch die Vorbedingungen zur Durchführung des Jiu-jitsu sind im Sinne deutscher Verhältnisse zu verstehen undzu erfüllen.

Die gymnastischen Leibesübungen als Vorübungen zum Jiu-jitsu

Die speziellen Übungen als Einführung in den Jiu-jitsu-Kampfa.  Handkantenschläge

Eine besonders wichtige Rolle im Jiu-jitsu spielen die handkantenschläge. Diese werden deshalbangewandt, weildie Wirkung eines Schlages der durch Übung gehärteten Handkante eine bedeutend stärkere ist, als der Schlagmit der Faust. Der Jiu-jitsu-Kämpfer fechtet mit der Handkante ähnlich wie der Soldat mit dem Säbel. DerAbhärtung der Handkante ist daher größte Sorgfalt zu widmen. Die Schläge mit derselben werden kurz, federndund aus dem Ellenbogengelenk heraus geführt. Die fünf Finger sind dabei ausgestreckt und aneinandergepreßt.Die Wirkung ist eine überaus strake. Was den anatomischen Bau der Hand anbetrifft, so besteht diese außer demhandrücken und der Hohlhand aus denbeiden seitlich abgerundeten Rändern, einem vorderen, dem Daumenentsprechenden, dem Speichenrand, und einem hinteren, dem kleinen Finger entsprechenden, demEllenbogenrand. Dieser Ellenbogenrand ist es, den sich der Jiu-jitsu-Kämpfer als Hiebwaffe zunutze macht.Seiner Kräftigung und Ausbildung ist alle Achtsamkeit zu schenken.

Das Schlagen zur Abhärtung der Handkante soll der Gefährlichkeit wegen nicht am Körper des Übungspartnersvorgenommen werden, der schließlich dazu weder da ist, noch sich dies auf die Dauer gefallen ließe. Manerprobe vielmehr die Schläge zunächst am eigenen Körper. Hierzu eignet sich der Oberschenkel an der Stelle,worauf der Schuhmacher die Stiefel zwecks Nagelung auflegt. Diese Übungen müssen ständig durchgeführtwerden, selbst wenn dies auf die Dauer einige Überwindung kostet. Nach einigen Wochen gehe man dazu über,Schläge gegen harte gegenstände, wie z.B. auf die Tischplatte, auszuführen.Die Schläge, welche das Jiu-jitsu lehrt, sind ausnahmslos schmerzhaft und gefährlich. Einige davon wirken sogartödlich. Bei den Übungen ist daher äußerste Vorsicht geboten. Ich rate nochmals drigend, beim Üben mit einemPartner den handkantenschlag nicht auszuführen, sondern diesen lediglich durch leichten Druck an der in Fragekommenden empfindlichen Körperstelle anzudeuten. Die eigentliche praktische Anwendung darf nur inwirklicher Gefahr erfolgen.Endlich sei noch auf die vielfältige Anwendbarkeit der Handkantenschläge himngewiesen, von denen als dieempfindlichsten (unter Umständen tödlich verlaufenden) hier angeführt seien:

1.  Gegen den Oberarm in Richtung der zweiköpfigen Armmuskel; führt eine Betäubung und Lähmung desArmes herbei;

2.  Gegen das Handgelenk wird der handkantenschlag am wirkungsamsten gegen die Daumenseite einehandbreit über demselben geführt;

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3.  Der Schlüsselbeinschlag führt in den meisten Fällen einen Bruch des Schlüsselbeins herbei. Also beiden Übungen nur andeuten;

4.  Der Kehlkopfhieb, welcher unbedingt tödlich wirkt, ist nur in höchster Notwehr anzuwenden;5.   Nackenschlag ist nicht unbedingt tödlich, Anwendung aber trotzdem nur in äußerster Abwehr;6.  Unterkörperschlag. Derselbe wird seitlich in die Weichteile unterhalb der letzten Rippe geführt;7.  Halsschlag mit dem Ziel, die rechte oder linke Halsseite zwischen Unterkiefer und Schlüsselbein

wirksam zu treffen;8.  Unterschenkelschlag. Dieser wird gegen das empfindliche Schienbein ausgeführt;9.   Nierenschlag. Der Zweck dieses so gefürchteten Schlages ist, die Nierengegend zu treffen, welche sich

rechts und links oberhalb des Gesäßes befindet.

Die aufgeführten neun Handkantenschläge, von denen besonders der Hals-, Nacken-, Kehlpopf- und Nierenschlag tödlich verlaufen können, zeigen die Bedeutung, aber auch zugleich die Gefährlichkeit derhandkantenschläge. Es muß also immer wieder darauf hingewiesen werden, daß diese gefährlichen Schlägesozusagen bei den Übungen nur markiert werden.

Schlußbemerkung zu den Vorübungen

 Nachtrag. Die Selbstverteidigung mittels Jiu-jitsu als Notwehrhandlung. Von

I.  Befreiungsgriffe

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 Abbildung 1.

1. Befreiungsgriff beim Festhalten eines Armes. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 1, 2, 3, 4,.)Text siehe unter Abbildung 2.Diese Abbildung 1 zeigt zunächst, wie sich die Gegner gegenüber stehen.

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Abbildung 2.1. Befreiungsgriff beim Festhalten eines Armes. II.

Hat der Gegner den Arm von oben wie in Bild 2 erfaßt, dann ist die Befreiung ohne viel Mühedurch Ausnutzung seiner „Schwächen“ durchführbar. Man faßt dabei seine eigene Faust undreißt diese kurz nach oben in Richtung der Daumen des Angreifers. Dadurch ist ein Festhaltennicht mehr möglich.

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Abbildung 3.1. Befreiungsgriff beim Festhalten eines Armes. III.

Text siehe unter Abbildung 2.

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Abbildung 4.1. Befreiungsgriff beim Festhalten eines Armes. IV.

Text siehe unter Abbildung 2.

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Abbildung 5.2. Befreiungsgriff beim Festhalten beider Arme (Außengriff). I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 5 und 6.)Text siehe unter Abbildung 6.

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Abbildung 6.2. Befreiungsgriff beim Festhalten beider Arme (Außengriff). II.

Man täuscht klugerweise den Gegner und drückt zunächst nach unten (also in seine hand) ummit schnellem Ruck gegen seine Daumen und nach oben zu reißen, worauf der Gegnerschnellstens die Arme freigeben muß.

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Abbildung 7.3. Befreiungsgriff beim Festhalten beider Arme von oben (Innengriff). I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 7 und 8.)Text siehe unter Abbildung 8.

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Abbildung 8.3. Befreiungsgriff beim Festhalten beider Arme von oben (Innengriff). II.

Ebenso wie bei Griff 1 und 2 werden die Arme in Richtung der Daumen (hier nach außen)gerissen. Die Übungen dieser Befreiungsgriffe werden sich als sehr zweckmäßig erweisen.

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Abbildung 9.4. Befreiungsgriff aus der Umklammerung von hinten. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 9 und 10.)

Text siehe unter Abbildung 10.

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Abbildung 10.4. Befreiungsgriff aus der Umklammerung von hinten. II.

Erfolgt die Umklammerung von hinten, dann ergreift man die Finger, auch einzelne, desGegners und biegt dieselben in Richtung des Handrückens zurück, bis sich der Erfolgeinstellt. Der Angreifer wird bald in die Knie sinken. (Fingerbruch!)Ist man jedoch so eingeklemmt, daß man selbst die Amre nicht rühren kann, dann schlägt manmit dem Kpf nach dem Gesicht des Gegners. Auch befreit man sich durch einenwohlgezielten Schlag gegen das Schienbein des Angreifers aus dieser schwierigen Situation.Vergleiche Griff 15 – Abbildung 20 – (Schienbeinschlag)

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Abbildung 11.5. Befreiungsgriff aus völliger Umklammerung von vorn. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 11, 12, 13.)Text siehe unter Abbildung 12.

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Abbildung 12.5. Befreiungsgriff aus völliger Umklammerung von vorn. II.

Durch diesen Angriff völlig eingeklemmt, trachtet man, zunächst einen Arm frei zu bekommen. Zu diesem Zwecke umklammert man den Gegner, wie Abbildung 12 zeigt, mitden Beinen, mit dem Erfolg, daß dieser sich infolge des so angesetzten Druckes nach hinten

 beugt. Dadurch bekommt man bequem einen Arm frei, welcher ausreicht, den Gegner durchden Nasengriff (siehe diesen, Griff 11, Abbildung 21) zu werfen und zu überwältigen.

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Abbildung 13.5. Befreiungsgriff aus völliger Umklammerung von vorn. III.

Text siehe unter Abbildung 12.

II. Angriff und Verteidigung

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 Abbildung 14.

6. Der Kinnwurf.

Es ist dieses ein geeigneter Griff, einen gefährlichen Gegner rasch zu Boden zu werfen.Abbildung 14 zeigt die Ausführung dieses Griffes. Der Schlag, bzw. Stoß wird aus demSchultergelenk heraus mit dem Nachdruck des ganzen Oberkörpers geführt.Gelingt es hierbei, zugleich auf den Fuß des Gegners zu treten, dann wirkt der Stoß intensiver,ist aber geeignet, einen Genickbruch rascher herbeizuführen.

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Abbildung 15.7. Der Kehlhieb.

Man erfaßt das linke handgelenk des gegners und dreht es kräftig nach innen. (Daumenseite.)Der rechte Fuß steht hinter dem des Gegners. Der Schlag wird mit der Handkante aus demunterarm heraus gegen die Kehle des Gegners geführt. Man deute bei Übungen den Schlaglediglich durch Druck mit der Handkante an. Da dieser Schlag äußerst gefährlich wirkt, dürfteseine Anwendung nur in der Notwehr in Frage kommen.

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Abbildung 16.8. Der Nierenschlag mit der Handkante.

Äußerst gefährlich für den gegner ist ein Schlag oder Stoß gegen die Nierengegend. Der Jiu- jitsu-Kämpfer bedient sich dieses Abwehrmittels natürlich ebenfalls, wenn auch nur in Notwehr. Der Schlag wird hier, wie Abbildung 16 zeigt, mit der Handkante ausgeführt. DieAnwendung desselben ist noch in vielen anderen Positionen möglich. Beim Üben ist größteVorsicht geboten, da selbst schwache Schläge tödlich wirken können.

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Abbildung 17.9. Der Nervdruck.

Diesen äußerst schmerzhaften Griff setzt man gegen die Halsnerven des Geners an, indemman die steifen Daumen gegen diese in Höhe der Halsnerven preßt. Der Widerstand wirddadurch schnell gebrochen werden.

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Abbildung 18.10. Abwehr des einarmigen Würgegriffs von vorn durch Handdrehgriff. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 18, 19, 20.)Text siehe unter Abbildung 19.

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Abbildung 19.10. Abwehr des einarmigen Würgegriffs von vorn durch Handdrehgriff. II.

Als Grundsatz gilt für alle Würgeangriffe: „Kinn anziehen, Halsmuskeln anspannen.“Hat der gegner mit einer hand am Halse angefaßt (Abbildung 18), dann ergreift man dessenhandfläche mit beiden Händen, rechte von oben, linke von unten und macht dabei eine halbeDrehung nach rechts. Alsdann legt man sich, wie Abbildung 20 zeigt, mit dem Oberarm aufden verdrehten Arm des Gegners und verschärft den Griff weiter, indem man dessenHandfläche einwärts beugt. – Wird man auf dieselbe Art an der Brust gefaßt, dann ist dieAbwehr dieselbe.

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Abbildung 20.10. Abwehr des einarmigen Würgegriffs von vorn durch Handdrehgriff. III.

Text siehe unter Abbildung 19.

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Abbildung 21.11. Abwehr des Würgegriffs von vorn durch Nasengriff.

Die Abwehr des Würgegriffs durch Nasengriff ist in Abbildung 21 dargestellt. Ein direkterStoß gegen die Nase wird hier nicht leicht möglich sein. Der Griff wird daher so angesetzt,daß die hand zwischen Daumen und Zeigefinger unter die Nase des Gegners zu liegen kommt.Diese wird nun kräftig nach hinten gestoßen. Der Griff wirkt an dieser feinfühligen Stelleäußerst schmerzhaft und wird den Angreifer zum Ablassen zwingen.

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Abbildung 22.12. Abwehr des Würgegriffs von vorn durch Kreuzgriff. I.

(Zu diesem Griff gehören die Abbildungen 22 und 23.)Text siehe unter Abbildung 23.

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Abbildung 23.12. Abwehr des Würgegriffs von vorn durch Kreuzgriff. II.

Die nächste Abwehr desselben Angriffs geschieht, indem man einen Arm von oben, denandern von unten zwischen die des Angreifers führt. Nachdem sich die eignen Arme gefaßthaben, führt man einen schnellen Ruck abwärts nach der Seite aus.Der Erfolg dieses praktischen Griffes beruht auf der schnellen und wuchtigenSchulterdrehung.

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Abbildung 24.13. Abwehr des Würgegriffs von vorn durch Armhebel. I.

(Zu diesem Griff gehören die Abbildungen 24 und 25.)Text siehe unter Abbildung 25.

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Abbildung 25.13. Abwehr des Würgegriffs von vorn durch Armhebel. II.

Eine ebenso sichere Abwehr bietet sich in der Anwendung des Armhebels, wozu derAngreifer selbst seine Arme hergeben muß, wie folgt:Die Rechte erfaßt das Handgelenk des Gegners von oben, die Linke das handgelenk desGegners von unten mit kräftigem Griff. Hierbei wird eine halbe Wendung nach rechtsausgeführt, wobei (wie Abbildung 25 zeigt) mit den Armen des Gegners der Armhebelangesetzt wird. Zu beachten ist beim Ansetzen des hebels, daß das Ellenbogengelenk desGegners möglichst weit über dessen Unterarm gezogen wird. Dadurch erst erlangt der Griffseine Bedeutung.

14. Abwehr des Würgegriffs von vorn durch Hochschlagen der Arme.(Ohne Abbildung.)

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Als letzte Art der Abwehr des Würgegriffes von vorne ist noch folgendes zu erläuteren: Manschlägt von unten mit den Fäusten kräftig gegen die Unterarme des Angreifers, wodurch dieseleicht hochzuschlagen sind. Auf diesen Schlag ist der Angreifer nicht vorbereitet. Er kanneinem solchen auch nicht widerstehen.

Abbildung 26.15. Abwehr des Würgegriffs von hinten durch Schienbeinschlag.

Um keinen Fehlschlag bei der in Abbildung 26 ersichtlichen Abwehr zu tun, versucht manden Stand des Gegners durch Fühlen mit dem Bein zu ermitteln. Ist der Schlag gelungen unddas Schienbein getroffen, dann ist der gegner kampfunfähig, da die ihm dabei zugefügtenVerletzungen zumeist recht erheblich sind.

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Abbildung 27.16. Abwehr des Würgegriffs von hinten durch Fingerbeuge. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 27, 28, 29.)Text siehe unter Abbildung 28.

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Abbildung 28.16. Abwehr des Würgegriffs von hinten durch Fingerbeuge. II.

Man faßt mit beiden Händen die kleinen Finger des Angreifers, (Abbildung 27) beugt diesenach außen und macht in der in Abbildung 28 wiedergegebenen Stellung eine Kehrtwendung,ohne die erfaßten kleinen Finger loszulassen. Nachdem man so die Front zum Angreifergenommen hat, zwingt man ihn durch weiteres Rückwärtsbeugen der Finger auf die Knie. Beieinem Widerstand bricht sich der Angreifer die Finger.

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Abbildung 29.16. Abwehr des Würgegriffs von hinten durch Fingerbeuge. III.

Text siehe unter Abbildung 28.

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Abbildung 30.17. Abwehr des Würgegriffs von hinten durch Nierenschlag. I.

Der gefährliche Nierenschlag eignet sich auch hier besonders zur Abwehr. Hier wird derselbenicht mit der Handkante, sondern mit dem Ellenbogen geführt.Beim Üben ist größte Vorsicht geboten, da der Schlag tödlich wirken kann.

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Abbildung 31.18. Abwehr des Würgegriffs von hinten durch Beinzug. I.

(Zu diesem Griff gehören die Abbildungen 31 und 32.)Text siehe unter Abbildung 32.

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Abbildung 32.18. Abwehr des Würgegriffs von hinten durch Beinzug. II.

Als letzte Abwehr des Würgegriffes von hinten zeige ich den Beintrick. Es gehört wenigEntschlossenheit dazu, den sicher wirkenden und dennoch so einfachen Griff mit Erfolganzuwenden.Man beugt sich blizschnell vornüber, wobei man den Angreifer mit dem Gesäß nach hintenschlägt, und erfaßt dessen Bein am Fußgelenk. Dieses wird nun zwischen den Beinenhindurch nach vorn gerissen. Während der Angreifer auf den Rücken fällt, läßt man dasFußgelenk noch nicht los. Eine Drehung des Fußes nach außen macht den gegner erst

kampfunfähig. (Siehe den Fußdrehgriff Nr. 35, Abbildung 62.)

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Abbildung 33.19. Abwehr eines Messerstiches von unten. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 33, 34, 35.)Text siehe unter Abbildung 33, 34 und 35.Es wird einiger Übung bedürfen, diesen Angriff erfolgreich abzuwehren und den gegner zuüberwältigen. Tatsache ist jedoch, daß sich dieser wie alle andern Griffe in der Praxis bewährthat.Abbildung 33 zeigt die Parade mit dem unterarm gegen den des zustoßenden gegners untergleichzeitigem zurückspringen. (Ausfall nach hinten.) Der Stoß kann wirksamer mit derHandkante pariert werden, doch ist es nach den gemachten Erfahrungen nicht ratsam, da indiesem Falle die Treffsicherheit in Frage gestellt wird.

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Abbildung 34.19. Abwehr eines Messerstiches von unten. II.

Als zweites Tempo greift die rechte hand in den Oberarm des Angreifers rechts außen(Abbildung 34) und drückt diesen nach unten, während die Linke den Arm des Angreifersunter gleichzeitigem Gegendrücken mit der Brust nach hinten in die Höhe schiebt.

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Abbildung 35.19. Abwehr eines Messerstiches von unten. III.

Die so gewonnene Wehrlosigkeit des Gegners wird anschließend als Transportgriffausgenützt (Abbildung 35). Zu diesem Zwecke faßt die Linke in den Rockkragen, währenddie Rechte den gegner an der Stirn faßt und den Kopf nach rückwärts zieht.

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Abbildung 36.20. Abwehr eines Messerstiches von oben. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 36 und 37.)Text siehe unter Abbildung 37.

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Abbildung 37.20. Abwehr eines Messerstiches von oben. II.

Die Parade eines so geführten Stoßes geschieht ebenfalls mit dem linken Unterarm untereinem Ausfall nach hinten. Im nächsten Moment macht man einen schnellen Sprung vorwärts,so, daß das rechte Bein hinter das des Angreifers zu stehen kommt und knickt dessen Armvon hinten her ein. (Abbildung 37.) Während sich nun die eigenen Hände umfassen, sitzt derArm des Angreifers wie in einem Schraubstock. Bei einem Widerstand kugelt er sich denArm im Ellenbogengelenk selbst aus.

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Abbildung 38.21. Der Kehlgriff in Verbindung mit dem „Haarzieher“.

Man faßt (wie in Abbildung 38) den gegner mit einer hand an der Kehle, mit der andern anden haaren und reißt diesem den Kopf kurz rückwärts. Letztere Bewegung ist es, die dengegner mühelos zu Boden zwingt. Daher habe ich diesen mit dem einfachen Kehlrgriffverbunden. Bei der Ausfürhung ist man in einem weiteren Vorteil, wenn man den Gegner aufden Fuß tritt, wodurch der Sturz nach hinten beschleunigt wird. Da man bei der Anwendungdes Haarziehens mit der Möglichkeit rechnen muß, daß der Gegner keine Haare hat, kannman mit demselben Erfolg den zu Abbildung 21 beschriebenen Nasengriff anwenden.

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Abbildung 39.22.Angriff des zum „Schwitzkasten“ angesetzten Halsgriffes. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 39 und 40.)Text siehe unter Abbildung 40.

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Abbildung 40.22.Angriff des zum „Schwitzkasten“ angesetzten Halsgriffes. II.

Wie Abbildung 39 zeigt, müßte die Lage des so Angegriffenen als aussichtslos gelten. Da esauch hier ums Ganze geht, findet sich für den Jiu-jitsu-Kämpfer auch eine Abwehr. Er gehtmit der freien Linken zum Nasengriff über. Während der Angreifer bezwungen nach hintenfällt, löst sich die „Zange“ um den hals. Um den Fall zu beschleunigen, reißt man das Beindes Angreifers, welches man am Oberschenkel (Abbildung 40) erfaßt hat, nach oben.

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Abbildung 41.23. Schulterwurf unter Anwendung des Armhebels. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 41 und 42.)Text siehe unter Abbildung 42.

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Abbildung 42.23. Schulterwurf unter Anwendung des Armhebels. II.

Zu diesem Wurf erfaßt man den gegner am rechten Handgelenk und läuft unter dem sogefaßten Arm blitzschnell hindurch. Der dadurch nach hinten gedrehte Arm des gegners wird(Abbildung 41) als Hebel benutzt. Drückt man diesen herunter, dann wird der Gegner in dieHöhe folgen, damit ihm der Arm nicht gebrochen wird. Der Wurf selbst erfolgt durchVorwärtsbeugen des Oberkörpers über die Schulter. (Abbildung 42)Er ist mit Anwendung des Armhebels leicht auszuführen. Der gegner springt, veranlaßt durhcden Schmerz, von selbst. Läßt man während des Wurfes den nach außen gedrehten Arm desGegners nicht los, dann ist ein Bruch unvermeidlich.

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Abbildung 43.24. Der Kopfwurf. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen43, 44, 45, 46.)Text siehe unter Abbildung 44.Am leichtesten dürften sich sportlich geübte Personen mit dem Kopfwurf vertraut machen.Hierfür ist häufiges Üben eine Notwendigkeit. Praktisch eignet sich die Anwendung diesesWurfes gegen gleich große oder größere Personen. Dagegen ist die Ausführung gegenüberkleineren Gegnern etwas schwieriger. Die Ausführung ist wie unter Bild 44 stehend.

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Abbildung 44.24. Der Kopfwurf. II.

Man faßt den gegner entweder am Genick mit Kehlgriff oder an den Schultern (Je nachGröße), setzt ihm den Fuß in den Unterleib und wirft sich, den gegner mitziehend, auf denRücken. (Abbildung 44) Letzterer fällt dann je nach Schwunge mehr oder weniger weit nachhinten. Gewähnlich ist er schon durch den Sturz erledigt. Vorsichtshalber rollt man sichebenso schnell rückwärts (Abbildung 45) und kommt so auf die Brust des gegners zu setzen.Hier kann man, falls notwendig, noch den Kehl- und Nasengriff anwenden. (Abbildung 48.)

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Abbildung 45.24. Der Kopfwurf. III.

Text siehe unter Abbildung 44.

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Abbildung 46.24. Der Kopfwurf. IV.

Text siehe unter Abbildung 44.

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Abbildung 47.25. Der Wurf von hinten durch Nasengriff oder durch „Haarzieher“. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 47 und 48.)Text siehe unter Abbildung 48.

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Abbildung 48.25. Der Wurf von hinten durch Nasengriff oder durch „Haarzieher“. II.

Zum Werfen eines Gegners von hinten wendet man den Nasengriff von hinten an, (Abbildung47) reißt dessen Kopf kurz nach hinten und läßt sich auf den Rücken fallen, den Gegner

mitziehend und dessen Kinn an den Leib pressend.Am Boden liegend, schlägt man die Beine krampfhaft um den leib des gegners und ist nun inder Lage, ihn nach Belieben u „strecken“. (Abbildung 48.)

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III. Bodenverteidigung

Abbildung 49.26. Der Schienbeinschlag.

Bei der Bodenverteidigung werden Stöße bzw. Schläge mit dem Kopfe, den Ellenbogen und

mit den Füßen gegen besonders empfindliche Teile ausgeführt.Einer der wirksamsten ist der in Abbildung 49 dargestellte Schienbeinschlag, der, wenn gutgeführt, seine Wirkung nicht verfehlt.

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Abbildung 50.27. Der Unterschenkelwurf.

Man erfaßt, auf dem Rücken liegend, den Angreifenden mit den Füßen wie folgt:Rechter Fuß steht von hinten am Fußgelenk, während der linke Fuß kräftig gegen das

Schienbein schlägt.

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Abbildung 51.28. Der Beinhebel.

Diesen Griff kann man nach der in Abbildung 51 gezeigten Weise äußerst schmerzhaftgestalten und bis zu doppelten Brüchen ausdehnen, wenn man in die Kniebeuge des Gegnerssein eigenes Bein legt.Man beachte dabei die Anwendung der richtigen Fußbeuge.

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IV. Festnahmegriffe

Abbildung 52.29. Der Festnahmegriff „Komm mit“. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 52, 53, 54.)Text siehe unter Abbildung 53 und 54.

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Abbildung 53.29. Der Festnahmegriff „Komm mit“. II.

Dieser Festnahme- und Transportgriff beruht in der wirkungsvollen Anwendung desArmhebels.Man erfaßt das rechte Handgelenk des Gegners und reißt diesen (Abbildung 52) an sich.Gleichzeitig führt man dabei eine halbe Wendung nach rechts aus, während der linke Armdem gegner in die Kehle gedrückt wird. Hiermit ist der Armhebel bereits zum ersten Mal inAnwendung gebracht, indem man den erfaßten Arm widernatürlich über die Brust nach hinten

 beugt. (Abbildung 53.)

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Abbildung 54.29. Der Festnahmegriff „Komm mit“. III.

Als nächstes Tempo legt man den linken Arm von unten um den Oberarm des Gegners undfaßt sich zur Erleichterung in die Rockleiste (Abbildung 54.)Der Hebel muß oberhalb des Ellenbogengelenks ruhen. Zu beachten wäre noch die

 jedesmalige Beinstellung.

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Abbildung 55.30. Der Hosengriff.

Er ist als Transportgriff sehr beliebt. Die Ausfürhung ist denkbar einfach. Der Gegner wirdvon unten gehoben, während die Rechte am Rockkragen nach vorn drückt. Er wird dadurchgezwungen auf den Fußspitzen zu gehen, um nicht vornüber zu fallen.

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Abbildung 56.31. Der Stranguliergriff.

Vorausgesetzt, daß der Gegner einen Rock, ein Halstuch oder dergleichen trägt, wird mittelsdiesen, wie in Abbildung 56 ersichtlich, stranguliert. Hat man die zum Würgen bestimmtenTeile erfaßt, dann kann man ihn auch noch zu Fall bringen, indem man ihn mit dem Beinseitlich von außen gegen die Knie schlägt. Der Sturz erfolgt mit dem Treffer.

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Abbildung 57.32. Rockgriff mit Fingerbeuge. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 57 und 58.)Text siehe unter Abbildung 58.

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Abbildung 58.32. Rockgriff mit Fingerbeuge. II.

Die Ausführung dieses Griffes ist davon abhängig, daß der gegner einen offenen Rock odereinen Mantel trägt. Sind diese Kleidungsstücke zugeknöpft, dann wird man versuchen, ihmdiese mit dem ersten Griff aufzureißen und den Rock oder Mantel nach hinten zu reißen.Damit ist der Gegner zunächst wehrlos. (Abbildung 57.)Will man ihn unschädlich machen, dann erfaßt man dessen Finger und beugt ihm dieserückwärts nach dem handrücken. (Verkehrte Fingerbeuge.) Will er nun Fingerbrüchevermeiden, muß er dem Druck folgen und sich auf den Boden setzen.

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Abbildung 59.33. Aufheben eines Widerspenstigen vom Boden. I.

(Zu diesem Griff gehören Abbildungen 59 und 60.)Text siehe unter Abbildung 60.

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Abbildung 60.33. Aufheben eines Widerspenstigen vom Boden. II.

Liegt der Betreffende auf dem Bauch, dann wende man zunächst den unter Nr. 35, Abbildung62 erläuterten Fußdrehgriff an.Liegt er auf dem Rücken (Abbildung 59), dann wird der Armhebel übers Knie angewandt,worauf er sich schnellstens erheben wird.Der erfaßte Arm wird nun von innen gedreht und wie in Abbildung 60 dem Gegner auf denRücken in Höhe des Schulterblattes gelegt. Mit der Brust drückt man nur gegen dessenEllenbogen, während die Rechte den Kopf nach hintzen zieht.Beim Üben ist keinerlei Widerstand zu leisten.

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Abbildung 61.34. Das Aufhalten Fliehender.

Versucht der Nebenhergehende zu flüchten, dann ist dessen Bein wie in Abbildung 61abzufangen.Das Gelingen setzt Aufmerksamkeit und Fixheit voraus.

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Abbildung 62.35. Der Fußdrehgriff.

In Abbildung 62 wird der Fußdrehgriff bei einem Fluchtversuch durch das Fenster dargestellt.Hierbei wird der Fuß an der Ferse und um die Zehen erfaßt und dann nach außen gedreht.(Bruch des Fußgelenks!)

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Abbildung 63.36. Der Beinhebel mit Fußdrehgriff.

Hält sich der Widerstandleistende irgendwo fest, dann wendet man den Beinhebel mitFußbeuge oder Fußdrehgriff an. Alle drei sind gleich schmerzhaft, alle führen sie zum Bruch.

Zu diesem Zwecke stemmt man sich mit dem Gesäß gegen das des Gegners und beugt denerfaßten Fuß gegen den Leib. Damit sind zwei Hebel in Anwendung gebracht. Der sichFesthaltende wird sein Vorhaben schleunigst aufgeben müssen, um Brüche zu vermeiden.