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OptecNet Deutschland Gemeinschaftsstand auf der „LASER World of Photonics“ in München S. 34 Forschungstag S. 38 Multiskalige molekulare Bildgebung S. 25 n Focus Ausgabe 2015/2016 Das Journal von Photonics BW Umzug der Geschäftsstelle von Photonics BW S. 11 Innovationsnetz Optische Technologien Photonics BW

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OptecNet Deutschland Gemeinschaftsstand auf der „LASER World of Photonics“ in München S. 34

Forschungstag S. 38Multiskalige molekulare Bildgebung S. 25

nFocusAusgabe 2015/2016

Das Journal von Photonics BW

Umzug der Geschäftsstelle von Photonics BW S. 11

Innovationsnetz Optische TechnologienPhotonics BW

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Partner von Photonics BW,

das vergangene Jahr war für uns ein ganz besonderes: Die UN-Generalversammlung hatte 2015 zum „Internationalen Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“ ausgerufen. Zusam-men mit 10 Partnern aus 9 europäischen Ländern haben wir im Rahmen des EU-Förderpro-jekts „Photonics4All“ zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen zur Nachwuchsförderung und Öffentlichkeitsarbeit sowie zur Innovationsförderung durchgeführt, u.a. den bundesweit ersten „Photonik Science Slam“. Und auch in 2016 wird das Projekt wird mit vielen neuen Aktivitäten und Veranstaltungen fortgeführt.

Des Weiteren konnten wir im Rahmen unserer Projektträgerschaft für die Baden-Württemberg Stiftung eine neue Ausschreibung „Photonik, Mikroelektronik, IT“ bekanntmachen und wiederum 10 spannende Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 4 Mio. Euro auf den Weg bringen. Die ersten Projekte sind nun gestartet und wir freuen uns sehr auf interessante Forschungsergebnisse zum Thema „Intelligente optische Sensorik“ u.a. für Anwendungen im Bereich „Industrie 4.0“.

Die Geschäftsstelle von Photonics BW ist in das neue Innovations- und Gründerzentrum (Inno-Z) in Aalen umgezogen. Wir versprechen uns durch ein enges Zusammenwirken mit dem Inno-Z zahlreiche Synergien und neue Möglichkeiten zur Innovationsförderung, dem Technologietransfer, der Start-up-Förderung sowie der Nachwuchsförderung und Öffentlich-keitsarbeit. Sie sind herzlich zu einem Besuch unserer neuen Räumlichkeiten und des Inno-Z eingeladen!

Als erstes Netzwerk konnte Photonics BW erneut das Exzellenz-Cluster Label Baden-Württemberg sowie das Europäische Cluster Gold Label erringen und damit wiederum den Nachweis für bedarfsgerechte und herausragende Dienstleistungen und Angebote für die Mitglieder, effiziente Geschäftsprozesse sowie eine nachhaltige Strategie erbringen. Darauf sind wir sehr stolz; gleichzeitig ist es uns Ansporn zur stetigen Weiterentwicklung. Bitte teilen Sie uns hierzu wie immer Ihre Wün-sche und Bedarfe mit.

Ganz besonders freuen wir uns über unser neues Förderprojekt „Photonics Innovation Booster“ mit Mitteln aus dem EFRE-Fonds und Förderung durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft. Ziel ist der Auf- und Ausbau innovations-fördernder Strukturen und Dienstleistungen für unsere Mitglieder und die Photonik in Baden-Württemberg. Das Projekt ist im Januar 2016 gestartet.

Wir wünschen unseren Mitgliedern und Partnern einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2016 und freuen uns auf die weitere enge und erfolgreiche Zusammenarbeit!

Informatives Lesevergnügen wünscht IhnenIhr

Dr.-Ing. Andreas Ehrhardt MBA Geschäftsführer Photonics BW, Innovationsnetz für die Optischen Technologien in Baden-Württemberg

Editorial

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Inhalt

Neue Mitglieder bei Photonics BW: 5 Blue Ocean Nova AG, C. & E. FEIN GmbH und INSION GmbH

Photonics BW Arbeitsgemeinschaftstreffen 6

Ankündigung der nächsten AG-Treffen 10

Umzug der Geschäftsstelle von Photonics BW 11

Förderprojekt „Photonics Innovation Booster“ 11

Aktualisierter „Studien- und Ausbildungsführer in der Photonik“ 13

Photonics BW erneut mit Cluster Exzellenz Label ausgezeichnet 14

Neue Photonics BW Webseite 15

Photonics BW intern Neues aus unserem Netz

Focus Business Mitgliederportrait

Focus Research Forschung Optische Technologien

Focus Education Weiterbildung

Photonics BW connected Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Weiterbildungsseminar 31 „Optische Systeme: Design und Simulation“

Photonics BW Weiterbildungsseminare 32

EU-Förderprojekt „Photonics4All“ 33

Messe „LASER World of PHOTONICS 2015“ – 34 OptecNet Deutschland e.V. Gemeinschaftsstand

Forum Photonik 2015 37

Forschungstag 2015 der Baden-Württemberg Stiftung 38

Photonics BW und bw-i zu Besuch in Kitakyushu 40

Australische Delegation bei Photonics BW 41

Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ 42

Überregionale Veranstaltungen unserer Partnernetze sowie Messetermine 43

Mitgliederportrait Z-LASER Optoelektronik GmbH – 16 30 Jahre intelligente Lösungen mit Laserlicht

Forschungsprogramm „Photonik, Mikroelektronik, Informationstechnik: 18 Intelligente optische Sensorik“

Form- und Dehnungsänderung unter thermischer Last 19 hochdynamisch messen

Multiskalige molekulare Bildgebung 25

Multifokales Messsystem für die kombinierte Erfassung 28 von Topographie und lokaler Mikro- und Nanostruktur

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Photonics BW intern

Neues aus unserem Netz

Die Blue Ocean Nova AG ist ein Start-up-Unternehmen mit Sitz im neu eröff-neten Innovationszentrum Aalen. Den Schwerpunkt bilden die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Sen-soren für die Prozessanalytik. Das Pro-duktportfolio umfasst neuent wickelte, hochintegrierte optische Prozesssen-soren sowie automatisierte Prozess-schnittstellen für die Messung rele-vanter Qualitätsparameter in Echtzeit.

Kunden aus verschiedenen Branchen, wie der Pharma-, Nahrungsmittel-, Öl- und Gasindustrie ermöglicht die intelligente Sensorik eine erhebliche Steigerung der Effizienz von Produk-

Neue Mitglieder bei Photonics BW: Blue Ocean Nova AG, C. & E. FEIN GmbH und INSION GmbH

tionsabläufen, und die Eliminierung von Produktrisiken.

In den kommenden Jahren werden weitere innovative Produktentwick-lungen in der faseroptischen Sensorik im Bereich UV-VIS-NIR-MIR zur Ana-lyse von Flüssigkeiten, Gasen und Feststoffen in Prozessen zur Markreife gebracht.www.blueoceannova.com

Das erste Elektrowerkzeug der Welt ist eine Erfindung der Firma C. & E. Fein GmbH. Wilhelm Emil Fein grün-dete 1867 das Unternehmen. 1895 wurde von FEIN mit der elektrischen Handbohrmaschine das erste Elek-trowerkzeug erfunden. Heute ist das Traditionsunternehmen mit Sitz in Schwäbisch Gmünd-Bargau eine Elektrowerkzeugmanufaktur mit Welt- ruf. Der schwäbische Premiumher-steller entwickelt und produziert An-

wendungslösungen für die Marktseg-mente Metall, Ausbau und Auto mobil und ist der Spezialist für professionelle und extrem zuverlässige Elektrowerk-

zeuge für Industrie und Handwerk. FEIN verfügt über mehr als 800 ak-tive Schutzrechte, darunter rund 500 Patente beziehungsweise Patentan-meldungen. Über 15 internationale Tochtergesellschaften und mehr als 50 Vertretungen vertreiben FEIN Pro-dukte weltweit. Die Marke FEIN steht seit über 145 Jahren für Anwendungs-lösungen und Premium-Qualität.

www.fein.de

Die Firma INSION GmbH aus Heil-bronn wurde 2011 gegründet und entstand aus einem Management Buyout von der Firma Boehringer Ingelheim microParts GmbH in Dort-mund. INSION entwickelt, produziert und vertreibt monolithische Spektral-sensoren und Mikrospektrometer für den OEM-Bereich.

Die Kerntechnologie ist ein monolithi-scher optischer Wellenleiter, welcher im Mikrospritzgussverfahren hergestellt wird. Das Single-Chip-Design bewirkt eine hervorragende mechanische, op-tische und thermische Stabilität. Die kostengünstigen und robusten Spek-

tralsensoren von INSION eröffnen neue Möglichkeiten in der Entwicklung von mobilen Analyse- und Detektions-geräten sowie in der Prozesstechnik. Die spektralen Sensoren und Mikro-spektrometer sind in einer Vielzahl von Anwendungen in den Bereichen

Diagnostik, Prozessüberwachung, Le-bensmittelkontrolle, Sicherheitstech-nik, Farbsensorik und Lichtmessung einsetzbar.

INSION bietet neben den spektralen Sensoren auch stabilisierte Laser-, LED- und Lichtquellen sowie Proben-halter und kundenspezifische optische Faserlösungen. Engineering-Leistun-gen im Bereich applikationsbezogene Soft- und Hardware-Entwicklung, Geräte-Design sowie Chemometrie ergänzen das Dienstleistungsportfolio von INSION.

www.insion.de

Wir heißen Blue Ocean Nova, INSION und FEIN ganz herzlich bei Photonics BW willkommen und freuen uns auf die Zu-sammenarbeit!

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In den Arbeitsgemeinschaften von Photonics BW treffen sich regelmäßig Experten aus Industrie, Wissenschaft und Bildung bei wechselnden Gastgebern zur Diskussion aktueller Fachthemen, zum Wissens- und Erfahrungsaustausch, zum persön-lichen Netzwerken sowie zur Anbahnung von Projekten und Kooperationen. Das „Lösungs-Forum“ bietet die Möglichkeit, themenoffen eigene Herausforderungen oder Lösungen vorzustellen und im vertrauensvollen Umfeld zu diskutieren. Die Besichtigung der gastgebenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen bietet dabei stets interessante Einblicke und neue Impulse.

Treffen der Arbeitsgemeinschaften

Vorstellung des Instituts für Halbleiteroptik und Funktionelle Grenzflächen sowie aktueller Forschungsarbeiten (IHFG) der Universität Stuttgart durch den Direktor des Instituts Prof. Dr. Peter Michler

AG Optische Kommunikation Am 31. Juli traf sich die Arbeitsgemeinschaft „Optische Kommunikation“ von Photonics BW am Institut für Halbleiteroptik und Funktionelle Grenzflächen (IHFG) der Universität Stuttgart zum Themenschwerpunkt „Halbleiter-Quantenpunkte für Optische Technologien“. Den Fachvorträgen folgte eine Besichtigung der Labore „Quanten-optik“ und „Laser“.

Fachvorträge: • „Vorstellung des Instituts für Halbleiteroptik

und Funktionelle Grenzflächen sowie aktueller Forschungsarbeiten“, Prof. Dr. Peter Michler, Instituts für Halbleiteroptik und Funktionelle Grenzflächen (IHFG) der Universität Stuttgart

• „Halbleiterlaser im roten Spektralbereich“, Dr. Michael Jetter, Instituts für Halbleiteroptik

und Funktionelle Grenzflächen (IHFG) der Uni-versität Stuttgart

Ein weiteres Treffen der Arbeitsgemeinschaft „Optische Kommunikation“ von Photonics BW fand am 30. Oktober in Stuttgart zum Schwer-punktthema „Optical Transmission: 100G and more“ statt. Im Anschluss an die Fachvorträge berichtete Herr Dr. Fred Buchali über Themen und Trends von der 41. European Conference on Optical Communication (ECOC).

Fachvorträge:• „Wireless 100G Transmission on THz carriers“,

Prof. Dr. Wolfgang Freude, KIT – Karlsruher Institut für Technologie, Institute of Photonics & Quantum Electronics (IPQ)

• „Next-generation optical transport: 1T, flexi-bility and programmability“, Dr. Fred Buchali, Alcatel-Lucent Deutschland AG

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Neues aus unserem Netz

Fachvortrag von Dr. Fred Buchali, Alcatel-Lucent Deutschland AG

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Photonics BW intern

Neues aus unserem Netz

AG Optik-Design und Simulation Das gemeinsame Treffen der Arbeitsgemeinschaft „Optik-Design und Simulation“ von Photonics BW und der Fachgruppe „Optik-Design“ von bayern photonics mit dem Themenschwerpunkt „Optikfer-tigung“ fand am 17. September bei Swarotec (Swa-rovski Optik KG) in Absam in Österreich statt. Es bestand die Möglichkeit zur Besichtigung einiger Fertigungsbereiche von Swarotec.

Fachvorträge:• Präzisionsblankpressen und die Qualitätsprü-

fung mittels eines Shack Hartmann Sensors“, Alois Kasberger und Dr. Stefan Menzel, THD – Hochschule Deggendorf; TAZ Spiegelau

• „Anforderungen an fertigungsgerechtes Optik-Design und Realisierung mit SPEOS VM“, Erik Vasilisin, OPTIS Germany GmbH

• „Möglichkeiten und Grenzen von Kunststoff-optiken“, Dr. Matthias Künstner, Optoflux GmbH

Begrüßung und Vorstellung von Swarovski Optik durch Franz Erler, Swarovski Optik AG

AG Lasermaterialverarbeitung Die Arbeitsgemeinschaft „Lasermaterialbearbeitung“ und Interessenten der Arbeitsgemeinschaft „Optische Messtechnik“ von Photonics BW trafen sich am 17. September an der Hochschule Pforzheim. Der Themenschwerpunkt der Fachvorträge um-fasste die „Additive Fertigung“. Zudem fanden Laborbesichtigungen statt.

Vorstellung der Hochschule Pforzheim sowie deren Aktivitäten im Bereich Laser-materialbearbeitung durch Prof. Roland Wahl (Fertigungstechnik und Betriebsmittel, Studiengang Maschinenbau)

Fachvorträge:• „Aktuelle Arbeiten auf dem Gebiet Laserauf-

tragsschweißen“, Dr. Andreas Baum, Hoch-schule Pforzheim

• „Aktuelle Arbeiten auf dem Gebiet Laserhär-ten“, Tom Cruz, Hochschule Pforzheim

• „Generative Fertigung mit SLM/SLS“, Ralph Mayer, Renishaw GmbH• „Optische Qualitätskontrolle bei generativen

Fertigungsverfahren. Schwerpunkt: Selektives Laserschmelzen“, Dr. Thomas Grünberger, Plasmo Industrietechnik GmbH

• „Additive Manufacturing bei TRUMPF“, Dr. Cornelius Schinzel, TRUMPF Laser- und

Systemtechnik GmbH

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Photonics BW intern

Neues aus unserem Netz

AG Optische Messtechnik mit AG Optik in der Medizin und Biotechnologie Am 15. Oktober trafen sich die Arbeitsgemeinschaften „Optische Messtechnik“ und „Optik in der Medizin und Biotechno-logie“ von Photonics BW bei der Firma JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH in Villingen-Schwenningen zum Themenschwerpunkt „Oberflächenmesstechnik / Mikro- und Nanotopografie“. Nach der Vorstellung des Gastgeberunter-nehmens fand eine Firmenbesichtigung statt.

Fachvorträge:• „Optische Oberflächeninspektion von Zylin-

derbohrungen mit funktionskritischen Ober-flächen“, Dr. Raimund Volk, Jenoptik Industrial Metrology Germany GmbH

• „Großflächige Nanotopografiemessung spie-gelnder Oberflächen“, Alexander Tobisch, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS)

• „Mehrwellenlängenholografie zur Mikrotopo-grafiemessung“, Dr. Andreas Blug, Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM)

• „Chromatisch-konfokaler Flächensensor für die Zahnheilkunde“, Michael Zint, Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meß-technik (ILM) an der Universität Ulm

Vorstellung der JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH durch Dr. Raimund Volk, Leiter Grundlagenentwicklung

AG Optik in der Medizin und Biotechnologie Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft „Optik in der Medizin und Biotechnologie“ kamen am 29. September am Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm mit der Fach-gruppe „BioPhotonik“ von bayern photonics zusammen. Bei diesem Treffen das Schwerpunktthema „Innovationstrends der süddeutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich Biophotonik“ fortgeführt und es gab die Möglichkeit einer Führung durch das ILM.

Fachvorträge:• „Strukturierte Beleuchtung zur tiefenaufgelös-

ten Bildgebung (Prinzip und Anwendungs-möglichkeiten)“, Prof. Dr. Alwin Kienle / Steffen Hothelfer, Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Univer-sität Ulm

• „Laser für Mikroskopie: Neues Konzept und aktuelle Trends“, Dr. Tim Paasch-Colberg, TOPTICA Photonics AG

• „Biophotonik im mittleren Infrarot am Beispiel der Mikroskopie“ Prof. Dr. Wolfgang Petrich, Roche Diabetes Care GmbH

Vorstellung des Instituts für Lasertechnologie in der Medizin und Meßtechnik durch Prof. Dr. Raimund Hibst, Direktor des Instituts für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm

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Photonics BW hat bisher über 150 zum Teil interdisziplinärer und überregionaler Treffen der Arbeitsgemeinschaften mit teil-weise über 60 Teilnehmern aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen organisiert und veranstaltet. Somit stellen diese Experten-Plattformen das effektivste Instrument der Vernetzung zwischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen dar. Interessenten sind willkommen und werden gebeten, sich bei Photonics BW zu melden.www.photonicsbw.de

AG Beleuchtung und DisplaytechnikIn Kooperation mit dem Arbeitskreis „LED-Technik“ von unserem Partnernetz in Hessen/Rheinland-Pfalz Optence traf sich die Arbeitsgemeinschaft „Beleuchtung und Displaytechnik“ bei der Firma Visteon Electronics GmbH in Karlsruhe, die Jürgen Dörr vorstellte.

Fachvorträge:• „Infrarot-LEDs für mobile Iris-Erkennung“, Dr. Markus Bröll, Osram Opto Semiconduc-

tors GmbH• „Kunststoffe für LED-lichttechnische Anwen-

dungen: Eigenschaftsvergleich und Modifika-tionsmöglichkeiten“, Joachim Bernhard, Albis Plastic GmbH

• „Strahlcharakterisierung von LEDs“, Jürgen Weißhaar, opsira GmbH

• „Methoden zur Beschreibung der räumlichen Farbhomogenität von LED-Systemen“, Ingo Rotscholl, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Lichttechnisches Institut – Angewandte Lichttechnik Fachvortrag: „Strahlcharakterisierung von LEDs“ von Jürgen Weißhaar, Geschäfts-

führer der opsira GmbH

AG Kooperative InnovationDas Treffen der Arbeitsgemeinschaft / Fachgruppe „Kooperative Innovation“ von Photonics BW und microTEC Südwest in Zusammenarbeit mit dem Cross-Cluster Industrie 4.0 fand am 10. Dezember im Inno-Z – Innovationszentrum an der Hochschule Aalen statt. Nach der Begrüßung des Gastgebers und eines Einführungsvortrags „Durchgängiges Engineering anhand eines Beispiels aus der Hableiterindustrie“ von Dr. Klaus Funk, microTEC Südwest folgte ein ganztägiger mode-rierter Workshop zum Schwerpunktthema „Durchgängiges Engineering / horizontale Vernetzung“. Darin erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit Frau Mose und Herr Wojczik der Anovio AG die Themen:

• Story Mapping auf Basis eines Fallbeispiels als Methode der Anforderungserhebung

• Anbahnung und Entwicklung von Koopera-tionsprojekten im durchgängigen Engineering

Zudem bekam Photonics BW die Cluster-Exzel-lenz Urkunde durch Ministerialdirigent Günther Leßnerkraus, Ministerium für Finanzen und Wirt-schaft Baden-Württemberg, überreicht. Lesen Sie hierzu mehr unter „Photonics BW intern“. Im Anschluss konnte das Inno-Z besichtigt werden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops präsentieren die in Gruppen erarbeiteten Ergebnisse zum Thema „Value Proposition Canvas“

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Photonics BW Arbeitsgemeinschaften – Ankündigung der nächsten Treffen

Photonics BW intern

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Experten aus Industrie, KMU sowie Wissenschaft und Bildung treffen sich innerhalb der Arbeitsgemeinschaften von Photonics BW bei wechselnden Gastgebern zur Diskussion aktueller Fachthemen, zum Erfahrungsaustausch und per-sönlichen Kennenlernen sowie zur Anbahnung von Projekten und Kooperationen. Die Teilnahme ist unseren Mitgliedern und ausgewählten Partnern vorbehalten. Die nächsten Termine sind:

26. Februar: AG Optische Kommunikation am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut for Photonics and Quantum Electronics (IPQ) mit dem Schwerpunktthema „Integrierte Optik für die Kommuni- kation und die Sensorik“

10. März: AG Lasermaterialbearbeitung bei Fa. Renishaw in Pliezhausen mit dem Schwerpunktthema „Lasermaterialbearbeitung von Sonderwerkstoffen und Mischverbindungen“

14. April: AG Optik-Design und Simulation gemeinsam mit der Fachgruppe Optik-Design von bayern photonics bei der Firma Nanoscribe GmbH im Institut für Nanotechnologie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit dem Schwerpunktthema „Mikrooptiken“

tbd: AG Optische Messtechnik gemeinsam mit der AG Optik in der Medizin und Biotechnologie im Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg mit dem Schwerpunktthema „Verarbeitung großer Datenmengen in der optischen Messtechnik“

28. Juni: AG Optik in der Medizin und Biotechnologie gemeinsam mit der Fachgruppe Biophotonik von bayern phototnics im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg mit dem Schwerpunktthema „Superresolution Microscopy – Technik und Anwendung“

tbd: AG Beleuchtungsoptik und Displaytechnik in Kooperation mit dem Arbeitskreis LED-Technik von Optence an der Hochschule Mittelhessen

Die Teilnahme ist unseren Mitgliedern und ausgewählten Partnern vorbehalten.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Photonics BW Geschäftsstelle unter [email protected]

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Im Juli fand der Umzug der Geschäfts-stelle von Photonics BW in das neue Innovations- und Gründerzentrum (Inno-Z) in Aalen statt. Das Innova-tionszentrum an der Hochschule Aalen „Inno-Z“ ist ein von der EU gefördertes Leuchtturmprojekt, das partnerschaft-lich von der Hochschule Aalen und der Stadt Aalen betrieben wird. Ziel ist die Förderung von Unternehmensgründen aus der Hochschule und der Region sowie die Unterstützung des Techno-logietransfers und die Stärkung der Innovationskraft von Unternehmen, insbesondere KMU. Neben Veranstal-tungsräumen für die interne und exter-ne Nutzung bietet das Inno-Z Büros, Laborräume und eine Großmaschi-nenhalle für Spin-offs, Start-ups und Industrieunternehmen.

www.innovationszentrum-aalen.de

Wir versprechen uns durch ein enges Zusammenwirken zwischen Photo-nics BW und dem Inno-Z zahlreiche

Umzug der Geschäftsstelle von Photonics BW

Synergien und neue Möglichkeiten zur Innovationsförderung, dem Techno-logietransfer, der Start-up-Förderung sowie der Nachwuchsförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Sie sind herz-lich zu einem Besuch unserer neuen Räumlichkeiten und des Inno-Z einge-laden!

Die neue Anschrift sowie Telefon- und Faxnummer lauten:

Am 28. September überreichte Staats-sekretär Peter Hofelich Photonics BW den Förderbescheid für das Projekt „Photonics Innovation Booster“. Die-ses mit Mitteln aus dem EFRE-Fonds und vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg geförderte Projekt hat vor allem den Auf- und Ausbau innovationsfördernder Strukturen im Netzwerk Photonics BW als Ziel und wird zum 1. Januar 2016 starten.

Förderprojekt „Photonics Innovation Booster“

Photonics BW e.V.Innovationsnetz für die Optischen Technologien in Baden-WürttembergAnton-Huber-Straße 2073430 Aalen

Tel.: 07361 633 909-0Fax: 07361 633 909-4

Durchwahlnummern: Heike Mall -0, Dr. Andreas Ehrhardt -1,Eva Kerwien -2, Johannes Verst -3

Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen ist eine wichtige Grundlage, um in wissensintensiven Branchen wie der Photonik wettbe-werbsfähig zu bleiben. Entwicklung ist allerdings auch mit hohem Risiko und hohen Kosten verbunden, da eine Erfi ndung erst mit ihrer erfolgreichen wirtschaftlichen Umsetzung zur Inno-vation wird.

Insbesondere in KMU mangelt es häufi g an den Ressourcen, ein um-fassendes Innovationsmanagement einzuführen und konsequent umzu-setzen. Auch an Hochschulen und Einrichtungen angewandter Forschung besteht nach wie vor großes Stei-gerungspotenzial in der Umsetzung und Verwertung von Ideen und Erfi n-dungen.

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Photonics BW intern

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Innovationsnetze und Cluster mit ih-ren Dienstleistungen und Kontakten sind dafür prädestiniert, Unterneh-men, insbesondere KMU, wie auch Forschungseinrichtungen die Weiter-entwicklung ihrer Innovationskultur zu erleichtern und sie in der effizienten Ideengenerierung und -verwertung zu unterstützen.

Das im Jahr 2000 gegründete landes-weite Innovationsnetzwerk Photonics BW wird mit dem Projekt „Photonics Innovation Booster“ die innovations-fördernden Strukturen und Dienst-leistungen des Netzwerks auf- und ausbauen. Hierfür werden drei Schwerpunkte gesetzt:

1. Anpassung und Anwendung neu-ester Methoden und Werkzeuge des Innovationsmanagements für den Transfer in die Praxis von KMU und Forschungseinrichtungen und damit die Stärkung der Innovations-kraft.

2. Anwendungs- und marktorientierter Technologietransfer durch Cross-Clustering für die Initiierung und Beförderung gemeinsamer Innova-tionsprojekte.

Übergabe des För-derbescheids für das Projekt „Photonics Innovation Booster“ durch Staatssekretär Peter Hofelich (links im Bild) an das Photonics BW Team

3. Stärkung der Fachkräfte-Basis durch Nachwuchsförderung und gezielte Ansprache von Frauen in der Photonik.

Neben der Weiterentwicklung und Neuausrichtung bewährter Instrumen-te der Netzwerkarbeit sollen im Rah-men des Projekts auch ganz neue Wege beschritten werden. So wird z.B. Science Fiction-Literatur gezielt als Ideenquelle für Innovationen herange-zogen und gemeinsam mit den Mitglie-

dern nach neuen Anwendungsfeldern für die Photonik gesucht werden.

Die Aktivitäten zur Innovationsförde-rung werden im Rahmen des „Photo-nics Innovation Booster“ exemplarisch für die Hochtechnologie Photonik entwickelt und sollen ein zentraler Be-standteil der Netzwerkarbeit von Pho-tonics BW werden.

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Zum Beginn des Wintersemesters 2015/2016 erschien die aktualisier-te Ausgabe des „Studien- und Aus-bildungsführer in der Photonik“ von Photonics BW. Die CD beinhaltet eine Zusammenstellung der Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Photonik in Baden-Württemberg sowie die Sonderbeilagen „Interna-tionalen Jahr des Lichts 2015“ und „Frauen in der Photonik“. Der „Stu dien- und Ausbildungsführer in der Photonik“ wird kostenlos als CD auf Veranstal-tungen verteilt und kann in Form von PDF-Dateien auf der Webseite von Photonics BW heruntergeladen wer-den. Die Vorstellung von Universitäten und Hochschulen einschließlich einer fach-spezifisch detaillierten Beschreibung

Aktualisierter „Studien- und Ausbildungsführer in der Photonik“

der Studiengänge und Vorlesungen mit Bezug zur Photonik möchte Schü-lerinnen und Schülern die Orientierung bei der Wahl des Studiums sowie der Bildungseinrichtung erleichtern. Der Ausbildungsführer stellt verschie-dene Berufsbilder von Augenoptiker/in bis Veranstaltungstechniker/in mit ent-sprechenden Anforderungen, Anwen-dungsbereichen und Weiterbildungs-möglichkeiten im Bereich der Photonik vor. Abgerundet wird die Broschüre durch Informationen zu den Optischen Technologien und Tipps für die Bewer-bungsunterlagen. In der Sonderpublikation „Frauen in der Photonik“ stellen Frauen aus der Pho-tonik-Branche bzw. den MINT-Berufen in kurzen Interviews ihren Werdegang

sowie ihre aktuelle Tätigkeiten vor. Als Teil der Aktivitäten von Photonics BW im Rahmen der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ sollen ermu-tigende Vorbilder sowie Einblicke in die jeweiligen MINT-Berufe Mädchen und jungen Frauen nahegebracht werden.

Mit all diesen Informationen möchte Photonics BW junge Menschen bei ihrer Suche nach dem für sie richtigen technischen bzw. wissenschaftlichen Weg ins Berufsleben unterstützen und dem Fachkräftemangel entgegenwir-ken.

www.photonicsbw.de/jobs-und- bildung/ausbildung

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Am 10. Dezember 2015 wurde das Clustermanagement von Photonics BW, dem Innovationsnetz für die Op-tischen Technologien in Baden-Württ-emberg, erneut mit dem „Cluster-Exzellenz Baden-Württemberg Label“ ausgezeichnet. Die offizielle Überrei-chung der Urkunde durch Herrn Minis-terialdirigent Günther Leßnerkraus, im Ministerium für Finanzen und Wirt-schaft zuständig für Industrie, Innova-tion und wirtschaftsnahe Forschung, fand im Rahmen des interdisziplinären Expertentreffens „Kooperative Innova-tion trifft Cross-Cluster Industrie 4.0“ bei Photonics BW am Innovationszen-trum Aalen statt. Ministerialdirigent Günther Leßner-kraus (3.v.l.) überreicht dem Photo-nics BW Team das „Cluster-Exzellenz Baden-Württemberg“-Label als Aus-zeichnung für exzellentes Clusterma-nagement.

Photonics BW erfüllt damit laut unab-hängiger Begutachtung und Bewer-tung die hohen europäischen Stan-dards hinsichtlich bedarfsgerechter und herausragender Dienstleistungen und Angebote für die Mitglieder, effi-zienter Geschäftsprozesse und einer nachhaltigen Strategie sowie zusätz-liche Baden-Württemberg spezifische Qualitätsanforderungen. Da das Gü-tesiegel auf europäischer Ebene aner-kannt ist, wird Photonics BW ebenfalls die Auszeichnung „Cluster Manage-ment Excellence Label GOLD – Proven

Photonics BW erneut mit Cluster Exzellenz Label ausgezeichnet

for Cluster Excellence“ der European Cluster Excellence Initiative verliehen bekommen.

Photonics BW freut sich sehr über diese Auszeichnung, die gleichzeitig Ansporn für die stete Weiterentwick-lung sowohl der angebotenen Dienst-leistungen als auch der internen Ge-schäftsprozesse ist, und dankt allen Mitgliedern ganz herzlich für ihr Enga-gement und ihren Beitrag zu diesem Erfolg!

Von den rund 120 Clustern und Netz-werken in Baden-Württemberg sind 8 mit dem begehrten „Cluster-Exzellenz Baden-Württemberg Label“ ausge-zeichnet.

www.clusterportal-bw.de/cluster-exzellenz/

Ministerialdirigent Günther Leßnerkraus (3.v.l.) überreicht dem Photonics BW Team das „Cluster-Exzellenz Baden-Württemberg“-Label als Auszeichnung für exzellentes Clustermanagement

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Photonics BW intern

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Anfang 2016 bekommt die Webseite von Photonics BW ein neues Design sowie neue Funktionen mit intuitiver Bedienung. Auf der Startseite wird sich eine Übersicht über die in OptecNet Deutschland zusammengeschlossenen Innovationsnetze für die Optischen Technologien befinden. OptecNet so-wie die regionalen Photonik-Netzwerke verwenden dieselbe Webseiten-Struk-tur mit individueller Gestaltung für ei-nen hohen Wiedererkennungswert.

„News“ wird über Aktuelles und Neuig-keiten von unseren Mitgliedern, aus der Photonik-Branche und den Photonik-Netzen informieren.

Neue Photonics BW Webseite

Die Rubrik „Veranstaltungen“ wird über regionale und deutschlandweite Veranstaltungen der Photonik-Netze sowie ggf. externer Veranstalter wie zum Beispiel Workshops und Semi-nare, Treffen von Arbeitsgemeinschaf-ten sowie Gemeinschaftsstände auf Messen informieren. Darüber hinaus wird die Möglichkeit bestehen, die An-meldung für Veranstaltungen direkt auf der Webseite durchzuführen.

Zudem wird es einen „Stellenmarkt“ geben, in dem Mitglieder kostenfrei und Nicht-Mitglieder gegen eine Ge-bühr Stellenanzeigen platzieren kön-nen.

Selbstverständlich werden sich auch alle weiteren relevanten und inte-ressanten Informationen rund die Optischen Technologien in Baden-Württemberg und Photonics BW auf der neuen Webseite befinden. Wir werden unsere Mitglieder noch einmal informieren, sobald die neue Webseite online verfügbar ist. Gerne präsentie-ren wir auch Ihre Neuigkeiten und Stel-lenanzeigen und freuen uns auf Ihren Besuch unserer neuen informativen Webpräsenz.

Sie werden die neue Webseite wie ge-wohnt finden unter:www.photonicsbw.de

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Focus Business

Mitgliederportrait

Seit der Gründung von Z-LASER in Freiburg im Jahr 1985 ist das Unter-nehmen ein Lieferant für intelligente Lasertechnologien. Z-LASER bietet Laserprodukte für die Messtechnik, die industrielle Bildverarbeitung, die Medizintechnik sowie für Positionie-rungsaufgaben. Die in Süddeutschland entwickelten und hergestellten Dioden-laser dienen einerseits als Beleuchtung und Strukturierung für anspruchsvolle 2D- und 3D-Bildverarbeitungs-Aufga-ben, andererseits als Positionierhilfe in den unterschiedlichsten Branchen. Sie sind angepasst an die Anforderun-gen und die Einsatzbedingungen ihrer industriellen Arbeitsumgebung (IP67). Computergestützte Laserprojektoren mit optionaler Kamera-Messtechnik runden das Portfolio von Z-LASER ab. Dazu kommt Zubehör wie Netzteile, Kabel und passende Halterungen zum Befestigen der Laser, von der einfachen Kugelgelenkhalterung bis zur hochwertigen Präzisionshalterung. Z-LASER schöpft aus einem breiten Erfahrungsspektrum, um maßge-schneiderte Lasersysteme auch für sehr spezielle Kundenanforderungen zu entwickeln. Den OEM-Kunden bie-tet Z-LASER nicht nur passgenaue Lasersysteme, sondern auch umfang-

Mitgliederportrait Z-LASER Optoelektronik GmbH – 30 Jahre intelligente Lösungen mit Laserlicht

reiches Anwendungswissen für ge-meinsame Entwicklungsvorhaben.

Zum Unternehmen

Im Jahr 1985 als kleine Laser-Werk-statt in der Freiburger Innenstadt durch den heutigen Inhaber Kurt-Michael Zimmermann gegründet, be-steht das Unternehmen seit nun mehr als 30 Jahren und beschäftigt rund 85 Mitarbeiter. Inzwischen befinden sich Verwaltung, Forschung und Pro-duktionsräume zentral im Freiburger Süden, dazu kommen eigene Nieder-lassungen in Italien und Kanada. Z-LA-SER ist zudem mit über 60 Partnern auf der ganzen Welt präsent. Dazu zählen diverse Maschinenhersteller und lokale Händler. Auf branchenrele-vanten Bildverarbeitungsmessen wie der „CONTROL“, „Photonics West“ und „VISION“ ist Z-LASER regelmäßig mit eigenem Stand vertreten. Im Jahr 2015 wurden auf insgesamt 18 Mes-sen und Veranstaltungen Produkte und Anwendungen präsentiert.

Kundenspezifische Laser & OEM-Produkte

Die Positionierlaser mit Projektionen unter anderem in Linien-, Punkt- und Kreuzform werden erfolgreich in allen

Industriezweigen verwendet. Material wird dabei so ausgerichtet, dass es exakt bearbeitet und optimal genutzt werden kann, was zu besserer Pro-duktqualität und geringeren Kosten führt. In der Bildverarbeitung werden Laserlinien (oder spezielle mittels „dif-fraktiver optischer Elemente“ erzeugte Muster) zusammen mit Kameras z.B. zum Erfassen von Oberflächen genutzt, wobei die auf dem Objekt gemessene Linienkrümmung aus-gewertet wird. Über mathematische Verfahren (sog. Triangulation) wird daraus ein Höhenprofil erzeugt, das Aufschluss geben kann über mögliche Formabweichungen oder andere Ob-jektmerkmale. Hierzu bietet Z-LASER hochentwickelte Projektionslaser, z.B. fasergekoppelte Laser für höchste Präzisionsanforderungen, kompakte Module und kundenspezifische Laser-lösungen bzw. Komponenten. Je nach Kundenanforderung können Laser mit Wellenlängen von 405nm bis 980nm (Projektion in Rot, Grün, Blau, IR) so-wie Ausgangsleistungen bis zu 6W an-geboten werden. Neben einer umfas-senden Palette von Standard-Modellen

Intelligent Solutions in Light

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Focus Business

Mitgliederportrait

werden für OEM-Kunden auch Laser mit individuellen Anpassungen, z.B. speziellen optischen Anforderungen, individuellen Anschlüssen (Stecker, Litzen, 5V, 24V, batteriebetrieben usw.) oder speziellen Bauformen, angebo-ten. Z-LASER bietet sich auch als er-fahrener Entwicklungspartner für ganz individuelle Laser-Lösungen an. Vom Anforderungsprofil über die Konzep tion in der Entwicklungsabteilung bis zur effektiven Umsetzung ist alles auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt. So sind aus Ideen schon viele einzigartige Laser-Lösungen mit überzeugenden Vorteilen für den Kunden entstanden.

Unabhängig von Temperaturen

Z-LASER setzt auf individuelle Laser für Industrie und Wissenschaft. Dazu werden bestehende Produkte – wie die Baureihe ZM18 – kontinuierlich verbessert. Anfang 2015 wurde das neue, temperaturstabilisierte Modell namens ZM18T3 vorgestellt. Die Jury des „Vision Systems Design 2015 In-novators Awards“ hat den ZM18T3 im März 2015 auf der Messe AUTOMATE

mit einem „SILVER Award“ ausge-zeichnet. Das Lasermodul ist von den Dimensionen baugleich mit den bishe-rigen Modellen des ZM18, kann aber in weitaus größeren sowie auch stark schwankenden Temperaturbereichen (-40°C bis +55°C) betrieben werden. Der ausschlaggebende Vorteil des Lasers ist die gleichbleibende Wellen-länge und somit konstante Projektion aufgrund der elektronischen Stabili-sierung. Der üblicherweise auftretende Wellenlängen-Drift von 0,25nm/°C ent-fällt hier.

Z-LASER setzt Industriestandards

Der Geschäftsführer Rüdiger Ruh über Z-LASER: „Durch stetig hohe Investitionen in die Unternehmensin-frastruktur sichert sich Z-LASER seit 30 Jahren eine führende Marktposi-tion in zahlreichen Branchen. Um die hohe Qualität der modernen Tech-nologieprodukte „Made in Germany“ zu gewährleisten, wird jeder Laser strengen Prüfungen unterzogen. Wir produzieren stabile und langlebige Industrieprodukte höchster Qualität. Unsere Kunden schätzen die Vorteile der individuellen Fertigung und ziehen für ihre Anwendung den bestmög-lichen Nutzen aus unserem Produkt. Wie in vielen Produktklassen üblich, werden auch Laser immer leistungs-fähiger und zugleich kleiner. Mit der Einführung der neuen ZX-Baureihe,

die im Jahr 2016 auf den Markt kom-men wird, werden in einigen Bereichen neue Qualitäts- und Leistungsniveaus erreicht. Vor allem werden die Präzi-sion der Laserprojektionen und die Qualität der optischen Eigenschaften noch einmal deutlich verbessert so-wie reproduzierbarer. Dadurch wird weniger Aufwand nötig beim Einbau und der Justage eines Lasermoduls in einer anspruchsvollen Anwendung. Die elektronische Ansteuerung wird in-telligenter und mehr Flexibilität für den Kunden bieten, z.B. kann sie räumlich vom eigentlichen Lasermodul getrennt werden und so mehr Möglichkeiten in begrenzten Einbausituationen eröffnen. Bestandteil der neuen Produktfamilie wird auch ein äußerst kompaktes, da-bei jedoch hochpräzises und ebenso leistungsfähiges Lasermodul sein wie alle anderen Familienmitglieder. Die Va-riabilität der optischen Spezifikationen wird gegenüber den bestehenden Pro-dukten noch einmal erweitert.“

Kontakt:

Z-LASER Optoelektronik GmbHMerzhauser Str. 13479100 Freiburg

Tel. 0761 29644-44Fax 0761 [email protected]

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Focus Research

Forschung Optische Technologien

Mit dem Forschungsprogramm „Pho-tonik, Mikroelektronik, Informations-technik: Intelligente optische Senso-rik“ fi nanziert die Baden-Württemberg Stiftung gGmbH Projekte zur interdis-ziplinären Entwicklung intelligente op-tischer Sensoren. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg sollen durch die Projektergebnisse Unterstützung bei der Realisierung von „Industrie 4.0“ bekommen.

Ziel und Gegenstand der Forschungsprojekte

Optische Sensoren als Bestandteil sogenannter „Cyber-physischer Sys-teme“ (CPS), also intelligenten, ver-netzten Systemen aus informations-technischen Komponenten können die Produktion effi zienter, kostengünstiger, fl exibler und sicherer machen.

Aus dieser Motivation heraus wurden der Baden-Württemberg Stiftung am 15. September in einer Gutachtersit-zung durch ausgewiesene Experten 10 der 35 durch Universitäten, Hoch-schulen und außeruniversitären For-schungseinrichtungen eingereichten Projektanträge zur Finanzierung vorge-schlagen. Die interdisziplinäre Entwick-lung sogenannter „Smart Sensors“, neuartiger optischer Sensoren mit eigener Intelligenz mittels integrierter Hardware sowie Auswerte-, Entschei-dungs- und Optimierungsalgorithmen zur Echtzeitregelung von Fertigungs-prozessen ist Gegenstand der For-schungsprojekte.

Forschungsprogramm „Photonik, Mikroelektronik, Informationstechnik: Intelligente optische Sensorik“

Bereits zum 1. Dezember 2015 star-teten folgende drei Forschungspro-jekte:

• „Intelligente faser-optische Gas-sensorik für die chemische Verfah-renstechnik“ 4. Physikalisches In-stitut und Institut für Systemtechnik (ISYS) der Universität Stuttgart

• „Intelligenter Optischer Sensor zur 2D/3D Objekt-Erfassung und di-mensionellen Messtechnik“ Institut für Technische Optik (ITO) und Insti-tut für Parallele und Verteile Syste-me (IPVS) der Universität Stuttgart

• „Selbstoptimierendes optisch mes-sendes Sensorsystem basierend auf additiv gefertigten optischen Komponenten“ Zentrum für Op-tische Technologien und Zentrum für virtuelle Produktentwicklung der Hochschule Aalen

Am 1. Januar 2016 werden außerdem folgende zwei Forschungsprojekte an-laufen:

• „Intelligente optoelektronische Bio-sensoren“ Institut für Optoelektronik und Institut für Quantenmaterie der Universität Ulm

• „Variable intelligente Sensoren, in-tegriert und robust für VIS und IR Licht“ IMTEK – Institut für Mikrosys-temtechnik der Universität Freiburg und Hahn-Schickard-Gesellschaft für Angewandte Forschung e.V.

Weitere Projekte befi nden sich noch in der Vertragsabschlussphase.

Photonics BW, das Innovationsnetz für Optische Technologien in Baden-Württemberg, wurde wiederum mit der Projektträgerschaft betraut. Wir freuen uns auf eine gute und erfolgreiche Zu-sammenarbeit mit erneut zahlreichen spannenden und interessanten For-schungsergebnissen!

www.bw-stiftung.de

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Focus Research

Forschung Optische Technologien

Die Industrie hat großen Bedarf an hochdynamischen Messsystemen, die die schnelle mikroskopische Verfor-mung von Elektronikbauteilen unter hoher thermischer Last messen kön-nen. Denn hohe Temperaturen bzw. starke Temperaturschwankungen verursachen mehr als die Hälfte al-ler Baugruppenausfälle. Im Rahmen des Forschungsprojekts „HoloSkop HT“ wurde jetzt ein optisches Mess-system realisiert, das fl ächenhafte Verformungen bei extrem hohen Temperaturdifferenzen messen kann. Das Messsystem kombiniert dazu die Mehrwellenlängen-Holographie mit der Videoendoskopie. Das Ergebnis ist sehr vielversprechend: Sowohl die Orts- als auch die Zeitaufl ösung des Messsystems sind sehr hoch.

Temperaturdifferenzen von deutlich mehr als 500 K sind eine Herausforde-rung an eine zuverlässige Aufbau- und Verbindungtechnik (AVT) in der Mikro-systemtechnik. Eine Schlüsselkompe-tenz zur Entwicklung und Optimierung neuartiger Sensorik in der AVT ist die fl ächenhafte Messung der tatsäch-lichen Form- und Dehnungsänderung mit hoher Orts- und Zeitaufl ösung un-ter thermischer Last. Nur so lassen sich das Anwendungsspektrum und die Zuverlässigkeit von Sensoren und Aktoren deutlich steigern. Denn die Lebensdauer elektronischer Baugrup-pen wird vor allem durch die Höhe der

Form- und Dehnungsänderung unter thermischer Last hochdynamisch messen

Temperaturdifferenz und die Anzahl der thermischen Lastwechsel bestimmt.

Mikrosysteme sowie Elektronikbauteile bestehen meist aus einer Kombination verschiedener Werkstoffe, z. B. Sili-ziumkarbid (SiC) und Aluminiumoxid (Al2O3). Deren unterschiedliche ther-mische Ausdehnungskoeffi zienten erzeugen mechanische Spannungen im Bauteil (Abb. 1). Die daraus resul-tierenden Verformungen führen nach einer endlichen Zeit zum strukturellen Versagen. Als erste Folge sind meist offene Kontakte (Risse) zu beobachten.

Messtechnik effi zienter als Simulation

Bei der Simulation von Bauteilen stellt nicht nur die Abbildung der Funktiona-lität eine große Herausforderung dar, sondern auch die Bauteilzuverlässig-keit muss gemäß den Erwartungen berücksichtigt werden. Dafür gibt heutzutage zwar Simulationswerk-zeuge, doch diese benötigen präzise Materialkennwerte. Das Problem dabei ist jedoch, dass der für die Verformung wichtige Wärmeausdehnungskoeffi zi-ent eine temperaturabhängige Größe ist. Je höher die Temperatur angesetzt wird, desto weniger Koeffi zienten sind bekannt. Auch bei bekannten Werten kann bei inhomogenen Bauteilen nicht auf das reale Verhalten geschlossen werden. Somit sind Vorhersagen aus

Abb. 1: Hohe Temperaturdifferenzen und thermische Lastwechsel führen bei einem Transistor zu fl ächenhaften Verformungen und beeinfl ussen somit maßgeblich dessen Lebensdauer.

den Simulationen grundsätzlich durch Experimente zu bestätigen. Dabei ge-nügt es nicht, mittels thermischer Last-wechsel die charakteristische Lebens-dauer zu bestimmen. Aussagen über die wahren Ursachen für das Versagen eines Bauteils können nur fl ächenhafte Form- und Dehnungsmessungen lie-fern, die mit hinreichender Orts- und Zeitaufl ösung zusätzlich neue Material-kennwerte generieren.

Interferometrische Verformungs messung

Bestehende Verfahren zur präzisen Verformungsmessung lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: in Interfero-metrie-Verfahren für höchste Genauig-keit und in Triangulations-Verfahren für einfachere Messaufgaben.

Aus der Gruppe der triangulatorischen Verfahren wird neben den Streifenpro-jektions- und Lichtschnittverfahren häufi g auch die digitale Grauwertkor-relation zur Messung der Form bzw. der Verformung genutzt. Die Funk-tionsweise eines solchen Systems entspricht der einer Stereokamera mit automatisierter Auswertung: Zwei Kameras nehmen synchron Bilder des gleichen Objekts aus leicht unter-schiedlichen Richtungen auf. Anhand der Unterschiede zwischen den bei-den Bildern lässt sich dann die 3D-Form bestimmen. Die Verformung des

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Focus Research

Forschung Optische Technologien

Prüfl ings erhält man, indem man meh-rere Messungen miteinander vergleicht. Die Messraten solcher Systeme sind technisch durch die maximale Bildrate der verwendeten Kameras begrenzt, sodass beispielsweise 40 Messungen pro Sekunde realisiert werden. Die erreichbaren Messgenauigkeiten be-grenzen allerdings den Einsatz in der Vermessung mikroskopischer Verfor-mungen. Moderne Systeme ermög-lichen Verformungsmessungen mit Genauigkeiten im unteren Mikrometer-bereich. Mit solchen Aufl ösungen las-sen sich bereits Versagensursachen lokalisieren. Zur sorgfältigen Erschlie-ßung des Themas „Hochtemperatur-technik“ sind die Anforderungen an die Messgenauigkeit aber mindestens um eine Größenordnung höher.

Für Messaufgaben, die höhere Prä-zision verlangen, kommen in der Regel interferometrische Verfahren zum Einsatz. Das sicherlich meist-genutzte Verfahren aus dieser Grup-pe ist die klassische elektronische

Abb. 2: Optischer Aufbau zur Single-shot-Messung kleinster Verformungen mithilfe der digitalen Mehrwellenlängen-Holographie. Links der Laboraufbau, rechts die Prinzip-Skizze.

Specklemuster-Interferometrie (ESPI). Damit werden typische Verformungs-messgenauigkeiten von unter 100 nm erreicht. Klassische ESPI-Verfahren nutzen häufi g zeitliche Phasenschie-be-Verfahren. Für die Erfassung aller benötigten Informationen des aktu-ellen Verformungszustands ist daher stets die Aufnahme einer Folge von Kamerabildern nötig. Während der Aufnahmezeit dieser Bilder muss das zu ver messende Objekt bezüglich Position und Form absolut stabil sein, da ansonsten die Messung verfälscht wird. Das heißt, dass die Messungen nur im thermisch stabil eingeschwun-genen Zustand erfolgen können. Die Gesamtzeit, die für eine Versuchsreihe zur Untersuchung der mechanischen Verformung aufgrund thermischer Last benötigt wird, wird dadurch nach dem Stand der Technik extrem lang. Die Untersuchung der Folgen dynamischer thermischer Prozesse, wie Lastwech-selzyklen, ist mit zeitlich phasenschie-benden ESPI-Verfahren praktisch un-möglich.

Mehrwellenlängen-Holographie mit ESPI

Die digitale Mehrwellenlängen-Holo-graphie hat sich in den letzten Jahren als äußerst schnelles und präzises Ver-fahren zur 3D-Vermessung technischer Oberfl ächen etabliert. Genau wie die zuvor genannten ESPI-Verfahren be-ruht die digitale Mehrwellenlängen-Holographie auf Methoden der Inter-ferometrie. Dazu wird Laserlicht in eine Objekt- und eine Referenzwelle aufgeteilt. Die Objektwelle beleuchtet die zu vermessende Oberfl äche. Das rückgestreute Licht wird anschließend mit der Referenzwelle überlagert. Das dabei entstehende Interferenzbild wird mit einer Digitalkamera aufgenommen. lm Gegensatz zu vielen etablierten in-terferometrischen Verfahren wird hier ein Single-shot-Ansatz verfolgt, d. h. nur ein Kamerabild ist erforderlich, um die volle Information über die Objekt-welle zu erhalten (Abb. 2). Möglich wird dies dadurch, dass die Referenzwelle nicht senkrecht auf den Kamerachip

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Forschung Optische Technologien

fällt, sondern unter einem kleinen Win-kel. Das entstehende Interferenzmuster wird dadurch mit einer räumlichen Trä-gerwelle beaufschlagt und als räumlich phasengeschobenes Interferogramm bezeichnet. Die räumliche Trägerfre-quenz ermöglicht die anschließende Rekonstruktion der komplexen Objekt-welle durch zweidimensionale Fourier-transformation, spektrale Filterung und anschließende Rücktransformation.

Die komplexe Objektwelle enthält so-wohl die Amplitudeninformation, also ein Helligkeitsbild des Objekts, als auch die Phase in jedem Bildpunkt. Die Phase trägt dabei die Information über die Form und Verformung des Objekts. Klassische ESPI-Ansätze sind in ihrem eindeutigen Messbereich in der Regel durch die Wellenlänge li-mitiert. Denn nur für Verformungen kleiner als die halbe Wellenlänge ist das Messergebnis eindeutig einem Verformungsweg zuzuordnen. Diese Einschränkung wird in der digitalen Mehrwellenlängen-Holographie durch

Abb. 3: Ein im Projekt HoloSkop HT entwickeltes Messsystem zur endoskopischen Verformungsmes-sung erfasst Verformungen mit hoher Orts- und Zeitaufl ösung und erlaubt somit eine Bauteiloptimie-rung (links der Laboraufbau, rechts die Prinzip-Skizze).

die Verwendung mehrerer unter-schiedlicher Wellenlängen überwun-den. Der eindeutige Messbereich der Verformungsmessung wird dabei auf die sogenannte synthetische Wellen-länge erweitert. Dabei kann die syn-thetische Wellenlänge um mehrere Zehnerpotenzen größer sein als die beiden Einzelwellenlängen, und da-mit auch der eindeutige Messbereich der Verformungsmessung. Die digitale Mehrwellenlängen-Holographie er-reicht so auch an rauen Oberfl ächen Messaufl ösungen bis in den Sub-µm-Bereich.

Kombiniert man die digitale Mehr-wellenlängenholographie mit dem Ansatz der elektronischen Speckle-Interferometrie, so ergeben sich darü-ber hinaus ganz neue Möglichkeiten. Das Ergebnis sind Genauigkeiten in der Verformungsmessung im Sub-100-nm-Bereich, während der ein-deutige Messbereich weiterhin in der Größenordnung von 10 µm und mehr liegen kann. Durch Verwendung sehr

schneller Kameras können mit dieser Methode auch dynamische Verfor-mungsprozesse untersucht werden.

System zur Verformungsmessung an Hochtemperaturbauteilen

Will man die eben beschriebene Messtechnik zur Messung ther-misch bedingter Oberfl ächenverfor-mungen einsetzen, hat man bei nor-maler Luftatmosphäre Probleme mit Schlierenbildung. Diese würden die empfi ndliche Verformungsmessung verfälschen. Daher muss man bei der Konstruktion des Messsystems be-achten, dass der optische Weg durch die Temperaturänderungen nicht be-einfl usst werden darf. Dazu wird das Messobjekt in einer Kammer platziert, die sich evakuieren lässt und endosko-pisch für das Messsystem zugänglich ist (Abb. 3).

Typisches Messbeispiel

In einem Experiment zur optischen Erfassung der wärmeinduzierten Ver-formung eines Bauelements wird z. B. eine Platine (PCB-Substrat, Al2O3) mit einem darauf verlöteten elektronischen Schaltkreis (Low-profi le Fine-pitch Ball Grid Array, kurz: LFBGA) thermisch belastet. Die Belastung erfolgt zyklisch zwischen Raumtemperatur und bis zu 500 °C. Die auf der Platine angeord-neten elektrischen Anschlüsse ermög-lichen die sofortige Erfassung von Un-terbrechungen (Rissen) der Lötstellen zwischen dem Schaltkreis und der Pla-tine. Die Temperatur der Probe wird in dieser Kammer durch Konduktion ver-ändert. Das Aufheizen gelingt derzeit innerhalb einer Minute, wogegen die passive Kühlung einen Abkühlprozess von ca. 20 Minuten bedingt. Das Heiz-element kann sich nach unten frei aus-dehnen, wodurch seine Oberseite bei Temperaturänderung positionsstabil bleibt. Eine Glaskeramik mit vernach-

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lässigbarer thermischer Ausdehnung dient als Werkstoff für den Grundkör-per und die Halterung.

In dieser Messkammer wurde der zeit-liche Verlauf der gemessenen Durch-biegung eines Transistors bei einer

Beschaltung mit einem Rechtecksignal mithilfe eines digitalholographischen Sensors gemessen (Abb. 4). Deutlich erkennbar ist in den Messdaten die Erhöhung der Krümmung während der jeweiligen 5 ms dauernden Bestro-mung des Transistors. In den anschlie-ßenden 5 ms, in denen der Transistor stromlos ist, stoppt die Verformung

und bildet sich sogar teilweise zurück, bevor der nächste Schaltzyklus be-ginnt. Durch die hohe Messrate von 523 Bildern pro Sekunde gelang es im Projekt HoloSkop HT erstmals, räumlich und gleichzeitig zeitlich hoch-aufgelöste Verformungsmessungen

Abb. 4: Zeitlicher Verformungsverlauf der gemessenen Durchbiegung eines Transistors bei einer Be-schaltung mit einem Rechtecksignal. Deutlich erkennbar ist die Erhöhung der Krümmung während der jeweiligen 5 ms dauernden Bestromung des Transistors. In den anschließenden 5 ms, in denen der Transistor stromlos ist, stoppt die Verformung und bildet sich sogar teilweise zurück, bevor der nächste Schaltzyklus beginnt.

unter realen Schaltbedingungen an Leistungselektronikkomponenten durchzuführen. Die Auswertung ge-schieht mit 22 Hz, die Messgenauigkeit liegt bei 10 nm.

Abbildung 5 zeigt zur gleichen Mes-sung Profi lschnitte der gemessenen Oberfl ächenverformung. Während der

Erwärmung biegt sich das Bauteil im Maximum um 550 nm nach unten durch. Die Messunsicherheit der ein-zelnen Messpunkte liegt dabei deutlich unter 100 nm.

Ausblick

Mithilfe des neuartigen Konzepts lässt sich das mechanische Verhalten von Hochtemperatur-Mikrosystemen unter thermischer Last mit sehr hoher Präzi-sion messen. Durch den großen abge-deckten Temperaturbereich bis 500 °C lassen sich z. B. Hochtemperatursen-soren unter realistischen Umgebungs-bedingungen prüfen. Die mechanische Verformung und die damit einherge-henden Belastungen der untersuchten Sensoren, insbesondere der mecha-nischen Verbindung von Sensorik und Peripherie, lassen sich mit deutlich gesteigerter räumlicher und zeitlicher Aufl ösung quantitativ erfassen. Das System eignet sich als wichtiges Werk-zeug für weitere Entwicklungen in der Aufbau- und Verbindungstechnik.

Danksagung

Besonderer Dank der Autoren gilt der Baden-Württemberg-Stiftung gGmbH, deren Finanzierung diese Arbeit im Rahmen des Forschungsprogramms „Optische Technologien“ ermöglicht.

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Abb. 5: Verformungsmessung eines Transistors. Schaltfrequenz 50 Hz, Messrate 523 Hz, 2,5 Mio. Messpunkten. Linke Spalte: Phasenbilder zu verschie-denen Zeitpunkten der Verformungsmessung (Wertebereich [-ϖ, ϖ]. Mittlere Spalte: Entfaltete Verformungsbilder (Höhendaten in µm). Rechte Spalte: Schnitte durch die Verformungsbilder mittig durch den Transistor (blau) und durch die Bonddrähtchen (rot) gemäß der eingezeichneten Linien in den Bildern der linken Spalte.

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Focus Research

Forschung Optische Technologien

Literatur:

[1] Steiert, M.; Zeiser, R.; Berndt, M.: Verformungsmessung an elektro-

nischen Bauteilen und Baugruppen mit Grauwertkorrelation und Holo-grafi e, Elektronische Baugruppen und Leiterplatten: DVS-Berichts-band 301, ISBN 978-3-87155-573-2, S. 159-165 (2014).

[2] Steiert, M.; Beckmann, T.; Fratz, M.; Berndt, M.; Wilde, J.:

Neue Messverfahren zur Form- und Verformungsmessung an elektro-nischen Bauteilen unter thermischer Belastung, PLUS Fachzeitschrift für Produktion von Leiterplatten und Systemen, ISSN 1436-7505, Heft 3, S. 573-581 (2014).

[3] Fratz, M., Dold, S., Beckmann, T., Steiert, M., Ocklenburg, J., Tondorf, M., Berndt, M., Carl, M.:

High-speed electronic speckle interferometry for the analysis of transient deformations in electro-nics assemblies, in Applied Optics (2015), in preparation.

[4] Fratz, M.; Carl, D.; Zeiser, R.; Berndt

M.: Optische Verformungsmessungen

an Mikrosystemen bei extremen Temperaturdifferenzen, Photonik 2013(6), S. 34-37 (2013).

[5] Steiert, M.; Zeiser, R.; Berndt, M.; Wilde, J.; Fratz, M.; Beckmann, T.:

„Verformungsmessung von Mikro-systemen bei hohen Temperaturen mit ESPI, DIC und Holographie“, Mikrosystemtechnik Kongress / Aachen, VDE Verlag GmbH (2013).

[6] Berndt, M.; Zeiser, R.; Steiert, M.; Carl, D.; Fratz, M.:

„Verformung von Mikrosystemen bei hohen Temperaturen“, Deut-sche Gesellschaft für angewandte Optik / Braunschweig / PTB (2013).

[7] Steiert, M.; Zeiser, R.; Berndt, M.: „Verformungsmessung von Elek-tronikbauteilen bei hohen Tempe-raturen mittels Mehrwellenlängen-Holographie“, Fortschritte in der Werkstoffprüfung für Forschung und Praxis / Ulm / DGM, ISBN 978-3-514-00806-9, S.307-312 (2013).

[8] Steiert, M.; Hanka, K.; Zeiser, R.; Berndt, M.:

Verformung von Mikrosystemen bei hohen Temperaturen, BW-For-schungstag, Stuttgart (2013).

[9] Beckmann, T.; Fratz, M.; Bertz, A.; Carl, D.:

„High-speed deformation measure-ment using spatially phase-shifted speckle interferometry”, SPIE Pho-tonics West 2014, Paper 9006-13 (2014).

Kontakt

Dr.-Ing. Markus FratzFraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPMHeidenhofstr. 8D-79110 FreiburgTel. 0761 [email protected]

Dr. Daniel CarlFraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPMHeidenhofstr. 8D-79110 FreiburgTel. 0761 [email protected]

Dr.-Ing. Michael BerndtAlbert-Ludwigs-Universität FreiburgIMTEK - AVTGeorges-Köhler-Allee 103D-79110 FreiburgTel. 0761 [email protected]

Prof. Dr.-Ing. Jürgen WildeAlbert-Ludwigs-Universität FreiburgIMTEK - AVTGeorges-Köhler-Allee 103D-79110 FreiburgTel. 0761 [email protected]

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Forschung Optische Technologien

Dieses Projekt wurde im Rahmen der Ausschreibung „Forschung Optische Technologien 2010: Multiskalige optische Messverfahren“ fi nanziert durch die Baden-Württemberg Stiftung gGmbH.

Die molekulare Bildgebung basiert derzeit vorwiegend auf der Behand-lung von Proben mit Farbstoffen oder fl uoreszenzbasierten Marker-Substan-zen. Die Zugabe derartiger Reagentien beeinträchtigt jedoch konzeptionell die zu untersuchende Probe und verändert diese zumeist irreversibel. Daher kann es wünschenswert sein, eine reagens-freie Methode zur molekülspezifi schen Bildgebung zur Verfügung zu stellen.

Unter den reagensfreien Ansätzen be-fi nden sich die Verfahren der Schwin-gungsspektroskopie. Werden die Spektren molekularer Schwingungen – insbesondere Mittelinfrarotspektren oder Ramanspektren – ortsabhängig aufgezeichnet, so kommt diese Mittel-infrarot- oder Ramanmikroskopie einer reagensfreien, molekularen, häufi g als

„hyperspektral“ bezeichneten Bildge-bung gleich. Hierbei liegt die Stärke der Infrarotmikroskopie aufgrund des großen Wirkungsquerschnitts im sehr guten Signal-zu-Rausch-Verhältnis und, für den Fall der Ramanmikroskopie, aufgrund der kürzeren Wellenlänge in der guten Ortsaufl ösung.

Im von der Baden-Württemberg Stif-tung fi nanzierten Projekt „Multiskalige molekulare Bildgebung (MMB)“ ist es erstmals gelungen, großfl ächige Infrarot-mikroskopische Bilder mit der gezielten Raman-mikroskopischen Un-tersuchung ausgewählter Bildbereiche zu verknüpfen.

In Abbildung 1 wird ein typisches Bei-spiel auf Basis herkömmlicher Metho-den der Schwingungsspektroskopie (d.h. Infrarot- und Ramanspektrosko-pie) gezeigt. Die langsamste Methode

Abb. 1: Vorgehensweise zur multiskaligen Bildgebung bestehend aus (1) rascher Infrarotmikro-skopie großer Flächen mit moderater Ortsaufl ösung, (2) etwas detaillierterer Infrarotmikroskopie vorausgewählter Flächen und letztlich (3) der hochaufgelösten Messung kleiner Flächen mittels Ramanmikroskopie (die eingetragenen Werte beziehen sich auf eine durchgehende Messreihe an Polystyrolkugln auf einem BaF2 Substrat). Zum Vergleich sind typische Zeiten (rot) der bildgebenden Fouriertransformations-Infrarot (FT-IR) Spektroskopie und (blau) der Ramanmikroskopie dargestellt.

ist in diesem Beispiel das schrittwei-se Abtasten einer Fläche (durch me-chanisches Verfahren des Objektträ-gertisches) auf Basis der spontanen Ramanspektroskopie („Raman map-ping“). Die Vermessung verhältnis-mäßig kleiner Flächen von beispiels-weise 1 mm² erfordert bereits in der Praxis eine Messdauer von Tagen. Der hohe Zeitbedarf entsteht hierbei aus der Notwendigkeit der mecha-nischen Bewegung sowie dem gerin-gen Wirkungsquerschnitt der Raman-spektroskopie. Aufgrund der höheren Sensitivität der Infrarotspektroskopie erscheint hier aus diesem Grund das Abrastern im mittleren infraroten Spek-tralbereich („FT-IR mapping“) etwas vorteilhafter, wobei das grundlegende Problem der mechanischen Bewegung bestehen bleibt. Ein deutlicher Schritt zu einer kürzeren Messdauer entsteht erst bei der Verwendung ortauslö-sender Detektoren („FT-IR imaging“). Zum Beispiel kommt bei der FT-IR Spektroskopie typischerweise ein ge-kühltes Array aus HgCdTe-Detektoren

zum Einsatz. Diese sind jedoch teuer, in der Pixelanzahl derzeit auf ca. 128 x 128 Pixel beschränkt und erfordern in der Regel eine Kühlung mit fl üssigem Stickstoff.

Im Rahmen des Projekts wurde ein Durchbruch in der für die Infrarot-Mikroskopie benötigten Messdauer erzielt – je nach Vergleich sogar eine Verkürzung von 18 Stunden auf 5 Mi-nuten. Dies ist durch die Verwendung der jetzt verfügbaren Quantenkas-kadenlaser (QCL) möglich geworden. Gleichzeitig können die Ansprüche an die Detektion durch die hohe spek-trale Energiedichte der QCLs gesenkt werden, sodass auf die Kühlung eines Detektorarrays mit fl üssigem Stickstoff komplett verzichtet werden kann. Ins-besondere kommen in Verbindung mit den leistungsstarken QCLs kostengün-stige Mikrobolometerarrays als Detek-toren in Betracht [1], die zudem noch mit einer deutlich höheren Zahl an Pi-xeln verfügbar sind.

Multiskalige molekulare Bildgebung

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Forschung Optische Technologien

Am Beispiel von Polystyrolkugeln konnte das Verfahren demonstriert werden, wobei die multiskalige mole-kül spezifische Bildgebung von 100 mm² Bildfeld bei 20 µm lateraler Auflösung bis hinab zu 0,01 mm² bei 2 µm Auflö-sung gezeigt werden konnte. Für groß- und mittelformatige Probenbereiche kam hierbei eine von uns entwickelte Variante der Infrarotmikroskopie auf Basis von durchstimmbaren QCLs so-wie mikrobolometrischen Detektorar-rays und für den kleinformatigen Be-reich das klassische Raman mapping zum Einsatz [2].

Erstmalig wurde die Methode an bio-logischen Proben eingesetzt und mit der klassischen FT-IR Mikroskopie verglichen [3,4]. Abbildung 2 zeigt das mittels Clusteranalyse bearbeitete hyperspektrale Bild eines in Paraffin eingebetteten Gewebeschnittes eines Mäusejejunums (Jejunum: Leerdarm, Teil des Dünndarms).

Abb. 2: Ergebnis der Clusteranalyse eines hyperspektralen Mittelinfrarotbildes eines Gewebs-schnittes durch den Dünndarm einer Maus. Der Bildaus-schnitt entspricht einer Fläche von 3,2 x 2,8 mm² und basiert auf der QCL-basierten Mikroskopie in einem Spektralbereich von 1030…1090 cm-1 (9,7…9,2 µm). Die gesamte Messzeit betrug 5 Minuten [7].

Das in einem engen Wellenzahlbe-reich von nur 60 cm-1 gemessene Bild wurde in nur 5 Minuten akquiriert und ist offensichtlich bereits geeignet, ver-schiedene Gewebesegmente klar zu kontrastieren. Um einen Vergleich mit herkömmlichen FT-IR Mikroskopen zu bewerkstelligen, wurde die identische Probe mit einem Hyperion 1000 im Sinne des IR-mapping abgerastert und mit einem Hyperion 3000 (FT-IR Ima-ging) vermessen. Um die Messzeit im Rahmen zu halten, wurde hier nur ein Ausschnitt von 171 x 171 µm² spektral untersucht. Die Messdauer für diesen kleinen Bildausschnitt betrug beim FT-IR-imaging 17 Minuten und beim FT-IR-mapping 18 Stunden. Mit dem QCL konnte im Gegensatz dazu bei gleicher lateraler Auflösung eine 300-fach grö-ßere Fläche in nur 5 Minuten gemes-sen werden. Umgekehrt musste sich die QCL-Mikroskopie hierbei auf einen kleineren Spektralbereich beschränken – allerdings wird hierdurch die Interpre-

tation der gewonnenen Daten im Sinne der Clusteranalyse nicht beeinträch-tigt, wie der Vergleich der Analyse-ergebnisse zeigt. Will man trotzdem den breiteren Spektralbereich der FT-IR Spektroskopie gerecht werden, so kann man die Messdauer auf die Bild-fläche und den Wellenzahlbereich nor-mieren. Auch in diesem Vergleich der Flächen- und Bandbreiten-korrigierten Messdauer schneidet die QCL-basierte Mikroskopie deutlich besser ab:

Um die praktische Relevanz zumindest ansatzweise zu illustrieren, wurde die Methode im Umfeld der zusätzlichen differentialdiagnostischen Applikation im Krankheitsbild der colitis ulcerosa, einer chronisch-entzündlichen Darmer-krankung, angewendet. Die Differen-tialdiagnostik basiert neben klinischen, labor-medizinischen, radiologischen und endoskopischen Untersuchungen ggf. auch auf der Entnahme einer Biop sie. Eines der Erkennungsmerk-male in histologischen Schnittbildern sind morphologische Veränderungen in Größe und/oder Anzahl von Becher-zellen im Epithel. Für die Untersuchung der Mucin-produzierenden Becher-zellen in Mäusedarm standen QCLs in den Wellenlängenbereichen von 9,74 … 9,20 µm und 8,57 … 7,58 µm zur Verfügung, welche den Spektral-bereich der Eigenschwingungen von Glykoproteinen beinhalten. Die QCL-basierte Messung dauerte insgesamt nur 7,5 Minuten, was bei einer mach-baren Eingrenzung auf die spezifischen Glykoproteinbanden noch auf deutlich unterhalb einer Minute reduziert wer-den kann.

QCL-basierte molekulare Bildgebung ist somit selbst unter Berücksichtigung des (biochemisch motivierbaren) eingeschränkten Wellenlängenbereichs um ein bis drei Größenordnungen besser als die herkömmliche FT-IR Mikroskopie.

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Focus Research

Forschung Optische Technologien

Insofern scheint es in diesem kon-kreten medizinischen Anwendungs-beispiel machbar, kontrastreiche und für die Differentialdiagnostik relevante histologische Bilder auch ohne Färbe-techniken zu erhalten. Es ist anzumer-ken, dass die infrarotspektroskopische Untersuchung zerstörungsfrei ist und daher derselbe Schnitt nach der QCL-basierten Spektroskopie für weitere Untersuchungen zur Verfügung steht, d.h. zusätzlich noch für speziellere Fragestellungen beispielsweise mittels Immunohistochemie angefärbt werden könnte.

Im Laufe des MMB-Projekts sind drei Publikationen veröffentlicht worden [1,2,5] sowie zwei Erfindungsmel-dungen entstanden, die zum Patent angemeldet wurden. Das Projekt re-sultierte zudem in drei Bachelorar-beiten [6-8], einer Masterarbeit [9], und einer Dissertation [3]. Die Ergebnisse gewannen den Analyst Best Poster Award der SPEC 2014 Konferenz.

[1] Rapid hyperspectral imaging in the mid-infrared – N. Kröger, A. Egl, M. Engel, N. Gretz, K. Haase, I. Her-pich, S. Neudecker, A. Pucci, A. Schönhals, W. Petrich, Proc. SPIE 8939 (2014) 89390Z

[2] Quantum cascade laser-based hy-perspectral imaging of biological tissue – N. Kröger, A. Egl, M. Engel, N. Gretz, K. Haase, I. Herpich, B. Kränzlin, S. Neudecker, A. Pucci, A. Schönhals, J. Vogt, W. Petrich, J. Biomed. Optics 19 (2014) 111607

[3] Multiskalige molekulare Bildgebung – Niels Kröger-Lui, Dissertation, Uni-versität Heidelberg (2015).

[4] Rapid hyperspectral imaging in the mid-infrared – Niels Kröger, Alexan-der Egl, Maria Engel, Norbert Gretz, Katharina Haase, Iris Herpich, Sa-

bine Neudecker, Annemarie Pucci, Arthur Schönhals, Wolfgang Pe-trich, Eingeladener Vortrag bei der SPIE Photonics West, San Francis-co (2014)

[5] Rapid identification of goblet cells in unstained colon thin sections by means of quantum cascade laser-based infrared microspectroscopy

– N. Kröger-Lui, N. Gretz, K. Haase, B. Kränzlin, S. Neudecker, A. Pucci, A. Regenscheit, A. Schönhals, W. Petrich, Analyst 140 (2015) 2086-2092, DOI: 10.1039/C4AN02001D

[6] Zentrale Aspekte der Detektion für die Quantenkaskadenlaser-basier-te Infrarotmikroskopie – Katharina Haase, Bachelorarbeit, Universität Heidelberg (2012)

[7] Charakterisierung eines durch-stimmbaren Quantenkaskadenla-sers für die Mittelinfrarot-Mikrosko-pie – Maria Engel, Bachelorarbeit, Universität Heidelberg (2012)

[8] Wellenzahl- und Leistungsrefe-renzierung eines Quantenkaska-denlasers zur Mittelinfra-rot-Mi-krospektroskopie – Alexander Egl, Bachelorarbeit, Universität Heidel-berg (2013)

[9] Mutual interactions in simultaneous Raman and mid-infrared micro-spectroscopy – Iris Herpich, Mas-terarbeit, Universität Heidelberg (2013) (nicht veröffentlicht).

Kontakt

Prof. Dr. Norbert GretzZentrum für Medizinische Forschung (ZMF)Universität HeidelbergMedizinische Fakultät MannheimTheodor-Kutzer-UferD-68167 Mannheim

Prof. Dr. Wolfgang Petrich (Koordinator)Kirchhoff-Institut für PhysikUniversität HeidelbergIm Neuenheimer Feld 22769120 Heidelberg

Prof. Dr. A. PucciKirchhoff-Institut für PhysikUniversität HeidelbergIm Neuenheimer Feld 22769120 Heidelberg

Abb. 3: Mucin-spezifische Falsch-farbendarstellung des Verhältnisses der Infrarotabsorbanz bei 2 Wellenlängen [2,4] zur Lokalisation der Becherzellen in Mäu-sedarm.

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Focus Research

Forschung Optische Technologien

Die für die Prozesskontrolle erforder-lichen Messaufgaben werden mit den steigenden Anforderungen an die Ei-genschaften von Oberflächen immer komplexer und umfangreicher. So sind zukünftig nicht nur makroskopische Größen zu erfassen, sondern auch Mikro- und Nanostrukturen der verar-beiteten Werkstoffe zu charakterisieren. Ein am ILM entwickelter multifokaler chromatisch codierter Scanner für ma-kroskopische Größen erlaubt die Er-fassung dreidimensionaler Strukturen mit einer Standardabweichung von ±30 µm. Mit der Entwicklung dieses Scanners entstand das Interesse, das Gerät zu erweitern um zusätzliche In-formationen zur Mikro- und Nanostruk-tur der Oberfläche zu erhalten. Damit sollte durch eine integrierte Mikro- und Nanostruktur analyse der Oberfläche, die in diesem Projekt realisiert wurde, eine erfasste dreidimensionale Struk-tur zugleich auf Rillen, Riefen, Kratzer sowie Mikrorisse untersucht werden. Des Weiteren wäre auch eine Mate-rialunterscheidung der gescannten dreidimensionalen Struktur von groß-er Bedeutung. Um die Möglichkeit der zusätzlichen Informationsbeschaffung auf Basis des konfokalen Aufbaus zu untersuchen, konnte auf die schon vorhandenen Simulationen zur Remis-sionsanalyse aufgebaut werden. Die gewonnenen Informationen zur Remis-sionsanalyse können auch über das Projekt hinaus in anderen Bereichen genutzt werden.

Zielsetzung des im Rahmen der Aus-schreibung „Forschung Optische Tech-nologien 2010: Multiskalige optische Messverfahren“ durch die Baden-Württemberg Stiftung gGmbH des finanzierten Projekts „3D-plus“ war die Entwicklung eines multiskaligen optischen Messsystems, mit dem gleichzeitig die Topographie der Ober-fläche gemessen und eine Mikro- und Nanostrukturanalyse der Oberfläche

Multifokales Messsystem für die kombinierte Erfassung von Topographie und lokaler Mikro- und Nanostruktur

Abb. 1: Die chromatisch-konfokale Monte-Carlo-Simulation am trüben Medium zeigt nur den domi-nanten direkten Reflex (n=1,33). Wird dieser unterdrückt (n=1,0), sind die simulierten Intensitäts-profile klar unterscheidbar, die Signale aber deutlich schwächer.

in Echtzeit durchgeführt werden kann. Das neuartige Messsystem wurde in einem Kooperationsprojekt von dem Institut für Parallele und Verteilte Sys-teme (IPVS) der Universität Stuttgart und dem Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik (ILM) an der Universität Ulm konzipiert und als Prototyp realisiert. Ausgehend von dem bereits existierenden multifokalen Messsystem zur Bestimmung der 3D-Kontur der Oberfläche auf der Basis der chromatisch kodierten, konfoka-len Abstandsmessung, wurde unter Verwendung einer multifokalen Re-missionsanalyse die Funktionalität des Systems um die Erkennung der Ände-rungen der Mikro- und Nanostruktur der Probe beispielsweise aufgrund von Defekten, Korrosion, Oxidation oder Größe- oder Dichte-Variation von Streukörpern erweitert. Im Laufe des Projekts eröffnete sich zudem mit der winkelaufgelösten Streulichtanalyse eine sehr viel versprechende alterna-tive Methode der Ermittlung der Ober-flächenbeschaffenheit, die ebenfalls in das Messsystem integriert wurde. Dies

führte im Bereich der Optik zu einer Er-weiterung und im Bereich der Signal-verarbeitung zu einer teilweisen Redefi-nition der Aufgaben. Insgesamt führten diese Maßnahmen zur Vergrößerung des Projektumfangs und zusätzlichen Projektergebnissen.

Aus der Aufgabenstellung ergab sich eine Reihe von wissenschaftlich inte-ressanten Fragestellungen. Zunächst wurde erforscht, welcher Informa-tionsgehalt aus der Oberfläche trotz der chromatischen konfokalen Filte-rung in den erfassten Spektren des 3D-Messsystems enthalten ist. Dies wurde sowohl durch Simulationen als auch durch grundlegende Messungen an geeigneten Modellen untersucht. Auf Basis der Ergebnisse wurde dann ein Lösungsansatz konzipiert und um-gesetzt, um letztendlich durch Anpas-sung bzw. Erweiterung der Optik und/oder durch entsprechende Auswer-tung quantifizierbare Größen über die Oberflächeneigenschaften zu erhalten. Hinsichtlich der Auswerte-Algorithmen wurde eine Hardware-Architektur

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inFocus 2015/2016 29

Focus Research

Forschung Optische Technologien

ent wickelt und optimiert, die für die Analyse der Bilddaten in Echtzeit und ohne Zwischenspeicherung konzipiert wurde. Begleitend wurden Aspekte der effizienten Übertragung großer Mengen von Bilddaten mittels Kom-pression und der Berücksichtigung der Bildsensor-Eigenschaften bei der Konzeptionierung von bildbasierten Messsystemen untersucht.

Ein unvorhergesehenes Ergebnis der ersten Simulationen und Messungen an Gewebemodellen war, dass durch die (erklärbare) starke konfokale chro-matische Filterung des remittierten Lichts die Spektraleigenschaften (z.B. Farbe) des Messobjekts nahezu voll-ständig verloren gehen (s. Abb. 1). Nur bei Elimination des direkten Reflexes durch gekreuzte Polarisatoren und dem daraus resultierenden, erheb-lichen Rückgang des Messsignals im Bereich des Peaks, lassen sich Aussa-gen über die Streueigenschaften des Objekts treffen. Deshalb zeigten auch die durchgeführten intraoralen Mes-sungen an Probanden, dass beispiels-weise eine Unterscheidung zwischen Zahnhartsubstanz und Weichgewebe während der 3D-Messung so nicht möglich ist.

Folglich wurde ein zweiter Detektions-kanal mit eigener spezieller Beleuch-tungsoptik konzipiert und entwickelt, der es letztendlich ermöglicht, die Win-kelverteilung des remittierten Lichts in jedem Messpunkt zu detektieren und dieses mit den am IPVS entwickelten Auswerte-Algorithmen und Hardware z.B. hinsichtlich Anisotropien zu ana-lysieren. Hintergrund dieses Lösungs-ansatzes ist die Beobachtung, dass anisotrope Strukturen, wie beispiels-weise Kratzer, Rillen oder Mikrorisse, ein anisotropes Streuverhalten aufwei-sen. Dies ist in Abb. 2 an den Streifen im Streubild zu erkennen, das mittels Monte-Carlo-Simulationen berechnet

wurde. Kratzer oder Riefen wurden dabei als Zylinderstreuer modelliert. Die Beleuchtung erfolgte, wie später im aufgebauten Prototypen umgesetzt, ringförmig über 36 kollimierte Weiß-lichtquellen (s. Abb. 3). Die ringförmige Beleuchtung gewährleistet, dass jede Ausrichtung der anisotropen Struktur im 360° Raum erfasst werden kann.

Bezüglich der bildbasierten, echt-zeitfähigen Auswertung konnten am IPVS geeignete Auswerte-Algorithmen auf Basis der Hough-Transformation in Verbindung mit einer hochperfor-manten und parallelen Hardware-Ar-chitektur für Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) vorgeschlagen und hin-sichtlich ihrer Eigenschaften bezüglich

Abb. 2: Links: Simulierte Winkelverteilung des an einem Halbzylinder (Kratzer) gestreuten Lichts, die bei der Einstrahlung auf einen Kratzer mit 24 in gleichmäßigem Winkelabstand φ verteilten und unter Θ = 22,5° verkippten Lichtquellen entstehen; nach außen ist der Azimutwinkel Θ und um das Zentrum rotierend ist der Polarwinkel φ aufgetragen; nur der Bereich (innerhalb der grünen Linie) im Zentrum kann vom Messsystem detektiert werden. Im Bild ist die Oberfläche um Θ = 11,25° verkippt, was an dem Abstand des Zentrums der diffusen Reflexionen zum Null-punkt erkennbar ist; Rechts: Simulation eines Streubildes bei einer verkippten und verdrehten Probe. Die Farben in der Darstellung sind Falschfarben und entsprechen der Intensität.

Abb. 3: Fertig entwickeltes und aufgebautes Messsystem zur Erfassung der Topographie sowie Mikro- und Nanostruktur.

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Focus Research

Forschung Optische Technologien

der Mikro- und Nanostrukturanalyse der Oberfläche untersucht werden. Mit der erarbeiteten Hardware-Architektur konnte ein hoher Datendurchsatz für Bildraten von mehreren 100 Aufnah-men pro Sekunde erreicht werden. Die Auslastung des verwendeten FPGAs mittlerer Größe von weniger als 25% ergibt ein hinreichendes Potenzial für die Realisierung zusätzlicher Auswer-te-Algorithmen. Die Effizienz der ge-fundenen Auswerte-Algorithmen und Architekturen erweitert im Vergleich zu Standardprozessoren die Durch-satzrate und somit die Einsatzmög-lichkeiten entsprechender Systeme erheblich. Weiterhin erlaubt der Archi-tektur-Ansatz die Entlastung PC-ba-sierter Systeme, da nur die Messwerte, aber nicht mehr die Bilddaten auf den PCs verarbeitet werden müssen. In dem vorliegenden Fall konnte gegen-über einer PC-basierten Software-Lösung eine Steigerung des Durch-satzes um ca. 3 Größenordnungen erzielt werden. Die dabei eingesetzte Hardware zeichnet sich gegenüber ei-ner CPU zusätzlich durch eine um den Faktor 10 – 20 geringere Leistungs-

aufnahme aus. Darüber hinaus konnte ein sehr robustes Verfahren zur Kali-brierung und Extraktion der Regions of Interest (ROIs) realisiert werden. Das dafür entwickelte, Datentyp-optimierte verlustlose Kompressionsverfahren er-reicht eine Reduktion der Datenmenge um etwa den Faktor 11. Weiterhin ist die Verarbeitung der ROI-Bilddaten auf Basis der Hough-Transformation gut geeignet, um Kratzer auf textu-rierten Oberflächen zu erkennen und ist robust gegenüber dem Rauschen des Bildsensors. Zudem vereinfacht die Echtzeit-Auswertung die Handha-bung der reduzierten Auswerte-Daten auf dem Host-PC deutlich. Insofern hat sich die automatisierte Detektion von Kratzern mittels multifokaler Mikro-skopie und hardware-basierter Aus-wertung als äußerst vielversprechend herausgestellt.

Ausgehend von den im Laufe des Projekts entwickelten optischen und elektronischen Komponenten wurde ein voll funktionsfähiger Prototyp des 3D-plus Messsystems aufgebaut und erfolgreich getestet. Dabei ist mit dem

Gerät sowohl eine 3D-Topographie Messung als auch die Bestimmung der Oberflächeneigenschaften mittels win-kelaufgelöster Streulichtanalyse mög-lich. Insbesondere die Messungen an Rauheitsnormalen demonstrieren die Funktionsweise des Systems (s. Abb. 4).

Insgesamt steht damit am Ende des Projekts ein voll funktionsfähiger De-monstrator zur Verfügung, der insbe-sondere softwareseitig für die jeweilige konkrete Fragestellung angepasst wer-den kann.

Kontakt

Prof. Dr. Raimund HibstInstitut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtech-nik an der Universität UlmHelmholtzstr. 1289081 UlmTel. 0731 1429 [email protected]

Prof. Dr. Sven SimonUniversität StuttgartInstitut für Parallele und Verteilte SystemeUniversitätsstraße 3870569 StuttgartTel. 0711 6858 [email protected]

Abb. 4: Übersicht zu den Messungen an Rauheitsnormalen mit den Proben und zugehörigen Streu-bildern.

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Focus Education

Weiterbildung

Bereits zum 24. Mal veranstaltete Pho-tonics BW vom 24. – 26. September das Seminar „Optische Systeme: De-sign und Simulation“ in Blaubeuren bei Ulm. Durch die stetig zunehmende Be-deutung und dem Einsatz der Photo-nik bedarf es immer häufiger spezieller Optik-Designs. Die in diesem Seminar vermittelten Grundlagen mit anwen-dungsbezogenen Praxisübungen be-fähigen die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Model-lierung und dem Design optischer Systeme sowie zur Verifizierung und Optimierung durch Simulation.

Das praxisbezogene, fundierte Wissen zu den Themen Korrektion, physika-lisch-optische Simulation, Systement-wicklung und Spezialkomponenten ver mittelten die Dozenten Prof. Dr. Herbert Gross, Prof. Dr. Thomas Hell-muth, Prof. Dr. Alois Herkommer und Dr. Christoph Menke.

Die gemeinsamen Abendessen und ein Spaziergang zu der nahegele-genen Sehenswürdigkeit „Blautopf“ boten den Teilnehmern die Gelegen-heit, sich fachlich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Die Dozenten bekommen durchweg positive Rück-

Weiterbildungsseminar „Optische Systeme: Design und Simulation“

Praktische Optik-Design-Übungen mit Zemax, Betreuung durch Prof. Hellmuth (links) und Prof. Herkommer (rechts)

meldungen und entwickeln das Weiter-bildungsseminar mit großem Engage-ment stetig weiter.

Photonics BW bedankt sich im Namen aller Teilnehmer bei Prof. Dr. Thomas Hellmut von der Hochschule Aalen für die langjährige gute Zusammenarbeit, sein unermüdliches Engagement so-wie die Weitergabe seines herausra-genden Fachwissens und wünscht ihm alles Gute!

Voraussichtlich im Herbst 2016 wird er-neut das Weiterbildungsseminar „Op-tische Systeme: Design und Simula tion“ in Blaubeuren bei Ulm stattfinden. Wir informieren Sie rechtzeitig über die Termine.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:

www.photonicsbw.de

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inFocus 2015/201632

Beleuchtungsoptik: Entwicklung und AnwendungWeiterbildungsseminar für Entwickler und Anwender

Termin: voraussichtlich November 2016

Ort: Tagungshaus Weingarten

Inhalt und Durchführung:

• Grundlagenvertiefung in Lichttechnik, Optik und Optikdesign• Vorträge zu aktuellen Themen• Praktische Labor- und PC-Übungen• Einführung in Simulationsrechnungen mit verschiedenen nicht-sequenziellen Raytracing-Programmen

Dozenten: Prof. Dr. Jörg Baumgart, Dipl.-Ing. (FH) Volker Schumacher, Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Weißhaar, Prof. Dr. Peter Ott

Focus Education

Weiterbildung

Photonics BW Weiterbildungsseminare

Anmeldung und weitere Informationen unter www.photonicsbw.de

Optische Systeme: Design und SimulationWeiterbildungsseminar für Entwickler und AnwenderTermin: voraussichtlich September 2016

Ort: Blaubeuren bei Ulm

Inhalt und Durchführung:

• Korrektion, Spezialkomponenten, Systementwicklung, Physikalisch-optische Simulation

• Wissensvermittlung an Fragestellungen und konkreten Fallbeispielen aus der Praxis• praktische Übungen mit dem professionellen Optikdesign-Programm ZEMAX

Dozenten: Prof. Dr. Herbert Gross, Prof. Dr. Alois Herkommer, Dr. Christoph Menke, NN

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inFocus 2015/2016 33

EU-Förderprojekt „Photonics4All“

Das von der Europäischen Union ge-förderte Projekt „Photonics4All“ star-tete am 1. Januar 2015 mit dem Ziel, zum „Internationalen Jahr des Lichts 2015“ die Bedeutung der Photonik und der lichtbasierten Technologien bei jungen Menschen, Unternehmern und in der Öffentlichkeit europaweit hervorzuheben.

Bereits in der letzten Ausgabe des Journals „InFocus“ wurde über Inhalte und geplante Aktivitäten des Projekts berichtet. Zur Stärkung der Innovati-onskraft der Photonik-Branche wurde am 24. März von Photonics BW der erste von sechs geplanten Innovation Workshops erfolgreich durchgeführt. Der bundesweit erste „Photonik Sci-ence Slam“ wurde am 23. April in Ko-operation mit der Baden-Württemberg Stiftung in Stuttgart veranstaltet und begeisterte die mehr als 100 über-wiegend junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ein weiterer „Photonik Sci-ence Slam“ ist für Mitte 2016 ebenfalls in Stuttgart geplant.

Seitdem wurden von OptecNet Deutschland zwei weitere Innova-tion Workshops erfolgreich durchge-führt. Der zweite der insgesamt sechs Workshops mit dem Thema „Plasma und Photonik“ wurde am 21. Juli von PhotonicNet am Anwenderzentrum für Plasma und Photonik (APP) vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Göttingen organisiert. Die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich in insge-samt sieben Fachvorträgen bspw. über Innovation durch Kooperation in der Photonik informieren. Der dritte Work-shop, organisiert von OpTecBB, fand am 21. Oktober am Fraunhofer-Institut

für Zuverlässigkeit und Mikrointegra-tion IZM in Berlin statt. Mit sieben Fachvorträgen, einer Diskussion mög-licher Open Innovation Projektideen und 53 Teilnehmerinnen und Teilneh-mern war auch dieser eine sehr er-folgreiche Veranstaltung. In beiden Innovation Workshops bot sich den Teilnehmenden aus Unternehmen (be-sonders KMUs), Forschungseinrich-tungen und Photonik Inkubatoren bei Firmen- und Laborbesichtigungen und anschließendem Get-together ausrei-chend Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und Ideen für mögliche Ko-operationen zu diskutieren.

Photonics BW unterstützte das Steinbeis-Europa-Zentrum bei der ersten der sechs Veranstaltungen in Deutschland der „Kinder-Uni“ am 4. August am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Im Foyer des Audi-max war „Photonics4All“ mit einem Stand vertreten, an dem Kinder die faszinierenden Aspekte der Photonik kennenlernen konnten. Die Physik ei-niger Phänomene sowie einige licht-

Photonics4All-Team beim Partner Meeting vom 15. – 16. Juni in Como, Italien: (oben v.l.) Fabio Chiarello, Frantisek Uherer, Andrea Chiappini, Aurèle Adam, Ulrich Trog, Dusan Charvat; (unten v.l.) Maria Bondani, Nadja Just, Fiona Gerente, Pearl John, Johannes Verst

Photonics BW connected

Meldungen aus der Netzwerkarbeit

basierte Technologien, die jeder aus dem Alltag kennt bzw. verwendet, wie bspw. die Glasfaser zur optischen Kommunikation, wurden von rund 250 Kindern mit einfachen Experimenten aus dem Photonics Explorer Kit selb-ständig erforscht. Frau Nadja Just vom Steinbeis-Europa-Zentrum und Herr Johannes Verst von Photonics BW lei-teten durch die Versuche und erklär-ten den Kindern sowie deren Eltern auf verständliche Weise die vielfältigen und beeindruckenden Phänomene rund um das Licht. Darüber hinaus konnte sich jedes Kind ein „Spektrometer to go“ basteln und damit zuhause die unterschiedlichen Spektren verschie-dener Lichtquellen beobachten. Zwi-schendurch hielt Prof. Dr. Schindewolf ausschließlich für Kinder und Jugend-liche eine KIT Kinder-Uni Vorlesung, die für Eltern und andere Interessenten live im Hörsaal des Audimax übertra-gen wurde. In Österreich fanden eben-falls zwei Veranstaltungen der „Kinder-Uni“ statt, bei denen Photonics4All Kinder zur Erkundung der Welt des Lichts einlud. Auch im Jahr 2016 wird

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inFocus 2015/201634

Photonics BW connected

Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Photonics4All Stand bei der Kinder-Uni am Karlsruher Institut für Technologie (KIT); Johannes Verst zeigt Kindern und Jugendlichen die Faszination von Licht und lichtbasierter Technologien

Photonics4ALL mit dem Photonics Explorer Kit in Österreich, Deutsch-land, Schweden und Groß Britannien bei verschiedenen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche vertreten sein.

Im Rahmen von „Photonics4All“ ver-anstaltete der österreichische Pro-jektpartner Photonics Austria vom 10. – 11. September das „Entrepre-neurial Boot Camp“ an der Vienna University of Economics and Business für Doktoranden und Gründer aus dem Bereich der Photonik. In diesem zweitägigen Workshop lernten die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer die Prin-zipien von Entrepreneurship & Innova-tion sowie Business Model Design. Für den Herbst 2016 wird erneut ein „Boot Camp“ geplant.

Vom französischen Projektpartner Op-ticsValley wird ein europäischer Stu-dienführer sowie eine Broschüre zur Unternehmensgründung bzw. -erwei-terung im Bereich der Photonik veröf-fentlicht.

Zusätzlich wird OptecNet im Januar einen „Leitfaden – Open Innovation in der Photonik“ herausgeben, der von Experten aus Forschungseinrich-tungen, Unternehmen und Business Inkubatoren in drei „Photonics Work-shops for Innovation“ erstellt sowie auf den europäischen Bedarf und die Branchen-spezifischen Bedürfnisse angepasst wurde.

Auf der internationalen Kongress-messe „micro photonics“ vom 11. – 13. Oktober in Berlin plant OptecNet Deutschland eine „Photonik Start-up Challenge“, um Start-ups aus dem Bereich der Optischen Technologien zu fördern. Gleichzeitig können junge, innovative und ambitionierte Unterneh-men den Wettbewerb als Sprungbrett

Messe „LASER World of PHOTONICS 2015“ – OptecNet Deutschland e.V. Gemeinschaftsstand

Die Messe „LASER World of PHO-TONICS 2015“ vom 22. – 25. Juni in München war mit 31.279 Fachbesu-chern und 1.227 Ausstellern aus 72 Ländern auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht. In fünf gut gefüllten Messehallen wurden Produktneuheiten

und Technologien beispielsweise aus den Bereichen Sensorik, Laser und Lasersysteme für die Fertigung, Bio-photonik und Medizintechnik sowie Optische Information und Kommuni-kation präsentiert. Zudem gab es eine Start-up World und Sonderschauen

mit den Themen „Photons in Produc-tion“, „Photonikanwendungen in der Automobilbranche“ und „3D Printing“ / „Additive Fertigung“.

Auch der Gemeinschaftsstand von Op-tecNet Deutschland e.V. – dem bun-

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation program under grant agreement No 644606

für ihre eigene Geschäftsentwicklung nutzen.

Um Kinder und Jugendliche für die Photonik zu begeistern, wurde im Pro-jekt auch ein lustiges „Photonics4All Video“ erstellt, welches auf der Pro-jektseite angesehen werden kann.

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

OptecNet Deutschland e.V. Gemeinschaftsstand mit 23 Ausstellern

desweiten Zusammenschluss der re-gionalen Innovationsnetze für Optische Technologien – war stark frequentiert. Zu den 23 ausstellenden Unterneh-men und Forschungseinrichtungen gehörten Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Astro-und Feinwerktechnik Ad-lershof GmbH, Bte Bedampfungstech-nik GmbH, Chips 4 Light GmbH, Class 5 Photonics, Collischon Optik-Design, Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, In-novavent GmbH, J. Hauser GmbH & Co. KG, Korth Kristalle GmbH, LDT La-ser Display Technology GmbH, Leica Microsystems CMS GmbH, m2k-Laser GmbH, Merck KGaA Photonics, Opto-Tech Optikmaschinen GmbH, ORAFOL Fresnel Optics GmbH, OSRAM Opto Semiconductors GmbH, Photonik Inkubator GmbH, SPINNER GMBH, S & R Optic GmbH, TGZ Halbleiter-technologie / TTI GmbH an der Univer-sität Stutt gart, UPT-Optik GmbH und VIAOPTIC GmbH.

Von Photonics BW waren die m2k-Laser GmbH und das Institut für Halb-leiter und Funktionelle Grenzflächen (IHFG) der Universität Stuttgart auf dem Gemeinschaftsstand sowie zahl-reiche weitere Mitglieder mit eigenen Messeständen vertreten.

Martin Hermatschweiler, Geschäftsführer der Nanoscribe GmbH, informiert die japanische Delega-tion aus der Wirtschaftsregion Kitakyushu am Messestand über die Produktpalette.

Job-Board auf dem Gemeinschaftsstand von OptecNet Deutschland mit über 40 Stellenangeboten

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Zudem war vom 22. – 24. Juni eine japanische Delegation aus der Wirt-schaftsregion Kitakyushu zu Besuch, um erste Kontakte zu knüpfen. Ge-meinsam mit Baden-Württemberg In-ternational (bw-i) und Photonics BW fanden ein Messerundgang zu Stän-den von ausgewählten Unternehmen sowie erste Kooperationsgespräche statt. Vom 15. – 20. November fand ein Gegenbesuch in Japan statt. Le-sen Sie hierzu mehr unter „Photonics BW connected“,

Am Job-Board des OptecNet Gemein-schaftsstands wurden viele Stellen-

Dr. Horst Sickinger präsentiert das Gewinnerfoto „Diffraktive Linse“ und überreicht dem Sieger Guido Flüchter vom Fraunhofer IPT den Preis, eine GoPro Hero3 Actionkamera.

Get-together mit bayrischem Buffet auf dem Gemeinschaftsstand von OptecNet Deutschland

ausschreibungen ausgehängt und vor allem Studenten Tipps und Informatio-nen zur beruflichen Laufbahn gegeben.

Anlässlich des Internationalen Jahr des Lichts hat OptecNet Deutschland in einer Sonderausstellung die besten Bilder des Fotowettbewerbs „Licht in Technik und Wissenschaft“ ausgestellt und die Sieger in der Preisverleihung am Dienstag den 23. Juni geehrt. Der erste Preis, eine GoPro Hero3 Action-kamera mit Remote Set, ging an Guido Flüchter vom Fraunhofer – Institut für Produktionstechnologie IPT für ein Bild „Diffraktive Linse“, Zweit- und Drittplat-

zierter waren Michael Brechtel vom POF – Application Center an der Tech-nischen Hochschule Nürnberg und Günther Frank aus Gilching. Für ihre Fotos zum Thema Lichtmalerei erhielt die Klasse 4a der Grundschule Kar-bach als Sonderpreis ein Mikroskop.

Auf dem begleitenden World of Photo-nics Kongress wurden zahlreiche For-schungsergebnisse zum Beispiel aus den Bereichen Laser, Elektro-Optik und Quantenoptik sowie Photonikan-wendungen in der Industrie, Medizin und Biotechnologie präsentiert und der wissenschaftliche Austausch gefördert.Für gute Stimmung sorgte am Mitt-woch, den 24. Juni das Get-together am OptecNet Deutschland Gemein-schaftsstand. Deutsche Mitaussteller und ihre internationalen Kunden und Partner hatten bei bayrischem Büffet die Gelegenheit zum Netzwerken und angeregten Fachdiskussionen.

Auch für die kommende LASER World of PHOTONICS vom 26. – 29. Juni 2017 in München ist wieder ein Gemeinschaftsstand von OptecNet Deutschland geplant.

www.optecnet.de

www.world-of-photonics.com

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Forum Photonik 2015

Die UN-Generalversammlung hat das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“ ausgerufen. In der Re-gion Ostwürttemberg sind zahlreiche Unternehmen, darunter auch viele innovative KMUs sowie Hochschulen angesiedelt, die Treiber der Optischen Technologien als Schlüsseltechnolo-gien für unsere Zukunft sind.

Um die Bedeutung der Optischen Technologien hervorzuheben, luden am 14. Juli 2015 die Monatszeitung „Wirtschaft Regional“ in Kooperation mit der Carl Zeiss AG, der Wirtschafts-förderungsgesellschaft mbH Regi-on Ostwürttemberg (WiRO) und der Hochschule Aalen zum „Forum Photo-nik 2015“ im ZEISS Forum in Oberko-chen ein.

Jörg Nitschke, Leiter Unternehmens-kommunikation ZEISS und Winfried Hofele, Chefredakteur Wirtschaft Re gional begrüßten herzlich die ca. 80 Teilnehmer aus Großunternehmen, KMUs, Lehr- und Forschungseinrich-tungen sowie Institutionen zur For-schungs- und Wirtschaftsförderung.

Nach einer Einführung durch Klaus Pavel, Landrat und Aufsichtsratsvor-sitzender der Wirtschaftsförderungs-gesellschaft mbH Region Ostwürtt-emberg (WiRO) führte Dr. Markus Weber, Mitglied der Geschäftsführung der Carl Zeiss Microscopy GmbH in seiner Key Note „Licht ist Zukunft“ durch die spannende Geschichte der Photonik und betonte durch beispiel-

Referenten und Gastgeber des Forum Photonik 2015 (v.l.): Winfried Hofele, Chefredakteur Wirt-schaft Regional; Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen; Klaus Pavel, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Re-gion Ostwürttemberg (WiRO); Bernd Richter, Geschäftsführender Gesellschafter der Richter lighting technologies GmbH; Dagmar Ringel, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Carl Zeiss AG; Prof. Dr. Markus Merkel, Leiter SLM-Center der Hochschule Aalen; Charlotte Helzle, Geschäfts-führerin der hema electronic GmbH; Dr. Andreas Ehrhardt, Geschäftsführer Photonics BW; Bern-hard Dimmler, Strategic Business Development der MANZ CIGS Technology GmbH; Dr. Thomas Harrer, Leiter Laser-Applikationszentrum der TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH; Dr. Ursula Bilger, Geschäftsführerin der Wirt-schaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO); Prof. Dr. Harald Riegel, Leiter LaserApplikationsZentrum der Hochschu-le Aalen (Foto: ©Wirtschaft Regional)

lose Trends die Bedeutung des Lichts und der photonischen Anwendungen für die Wissenschaft, Technik und Ge-sellschaft.

Im ersten Fachvortrag zeigte Dr. Tho-mas Harrer, Leiter Laser-Applikations-zentrum der TRUMPF Laser- und Sys-temtechnik GmbH in seinem Vortrag „Werkzeug Licht: Lasermaterialverar-beitung“ die Möglichkeiten und Vor-teile des Lasers als Werkzeug in der Industrie auf.

Anschließend stellte Bernd Richter, Ge-schäftsführender Gesellschafter der Richter lighting technologies GmbH, im Vortrag „Innovationsmotor LED“ gemäß dem Zitat von Albert Einstein

„If you do what you always did, you get what you always got“ sein Unterneh-men vor.

Prof. Dr. Markus Merkel, Leiter SLM-Center der Hochschule Aalen und Prof. Dr. Harald Riegel, Leiter LaserAppli-kationsZentrum der Hochschule Aa-len präsentierten darauffolgend die Hochschule Aalen mit ihrer ausgewie-

senen Expertise auf dem Gebiet der Optischen Technologien und gaben in ihrem Vortrag „Additive Fertigung von metallischen Bauteilen“ Anregungen für zukünftige Anwendungen.

In „Photovoltaik: Aktueller Stand und Trends“ erläuterte Bernhard Dimm-ler, Strategic Business Development der MANZ CIGS Technology GmbH, die Grundlagen der Photovoltaik und zeigte das Potential dieser Technologie auf.

Die hochkarätigen Fachvorträge wur-den von Charlotte Helzle, Geschäfts-führerin der hema electronic GmbH, mit der Präsentation eines innovativen Produkts im Vortrag „Optische Mess-

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Forschungstag 2015 der Baden-Württemberg Stiftung

Unter dem Motto „Forschung interdis-ziplinär“ veranstaltete die Baden-Würt-temberg Stiftung am 22. Juli im Kul-tur- und Kongresszentrum Liederhalle in Stuttgart den „Forschungstag 2015“. Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft waren eingeladen, sich über aktuelle Ergebnisse zahlreicher For-schungsprojekte zu informieren und die Gelegenheit zum gemeinsamen Dialog zu nutzen.

Die Vorträge und eine Poster-Ausstel-lung widmeten sich u.a. der Spitzen-forschung in den Bereichen Nano-technology, Mikrosystemtechnik und Optische Technologien, aber auch politischen Gedanken zur Zukunft von Wissenschaft und Forschung.

Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung eröff-nete den Forschungstag und begrüßte die mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Anschließend betonte Theresia Bauer MdL, Ministerin für Wissenschaft, For-schung und Kunst Baden-Württem-berg, unter dem Motto „Wissenschaft braucht Freiräume“ die große Bedeu-tung der wissenschaftlichen Neugier. Mit der „Perspektive 2020“ stellte sie den Beitrag der Politik zu größeren Freiräumen vor. Im Vordergrund sol-

len die politische und finanzielle Ver-lässlichkeit, die Perspektive für den Nachwuchs sowie der Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft und Ge-sellschaft stehen.

Prof. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz lobte in seiner Rede „Zusammenarbeit von Universitäten und Hochschulen mit der Wirtschaft“ die Fördermaßnah-men für Hochschulen, sodass diese den wachsenden Ansprüchen der Zu-kunft gerecht werden können. Weiter-hin betonte er die hohen Stellenwerte von Vorlaufforschung und Clustern zur Vernetzung von Hochschulen und leichteren Zugang zur Wirtschaft.

In „Wissenschaft im Anthropozän – Navigation durch Terra Incognito?“ erläuterte Prof. Klaus Töpfer, Exekutiv-direktor des Institute for Advanced Su-stainabiliity Studies, die Veränderung der Natur durch den Menschen und deren Entgegnung durch die Fähigkeit zur alternativen Diskussion und eine größere Verantwortungsübernahme durch Politik und Wirtschaft.

Anschließend konnten sich die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer in der Poster-Ausstellung über aktuell von der Baden-Württemberg Stiftung fi-nanzierte Forschungsprojekte informie-

ren und mit den Wissenschaftlern per-sönlich ins Gespräch kommen. Auch das gemeinsame Mittagessen bot den Teilnehmern die Gelegenheit neue Kon-takte zu knüpfen und bestehende zu pflegen. Photonics BW war erneut mit einem Stand vertreten und informierte über die Optischen Technologien in Baden-Württemberg und Aktivitäten zur Innovations- und Nachwuchsför-derung im Rahmen des Internationalen Jahr des Lichts 2015.

Begrüßung durch Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung

technik zur Qualitätssicherung – Quali-tätssicherung bei der Lasermaterialbe-arbeitung“ abgeschlossen.

Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen, gab schließlich einen Überblick über die gesamte Ex-pertise im Bereich der Optischen Tech-

nologien an der Hochschule Aalen in Hinblick auf Studiengänge sowie For-schungs- und Entwicklungsaktivitäten. Die Moderation des Forum Photonik übernahm Dr. Andreas Ehrhardt, Ge-schäftsführer von Photonics BW, dem Innovationsnetz für Optische Techno-logien.

Einige Infostände und der gemein-same Imbiss boten den Teilnehmer die Gelegenheit sich eingehender über die präsentierten Themen zu informieren, zu wissenschaftlichem Austausch und um Kontakte knüpfen.

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Gleichzeitig konnten sich die Teilneh-merinnen und Teilnehmer über aus-gestellte, wissenschaftliche Modelle der Teilnehmer des „3D-Druckwett-bewerbs“ sowie deren Verwendungs-möglichkeiten informieren und die Modelle benoten. Auch konnte ganz-tätig das Expeditionsmobil der Baden-Württemberg Stiftung zum Thema „Nachhaltigkeit“ besichtigt werden.

Im Anschluss berichtete Prof. Jacob Sagiv, Weizmann Institute aus Israel in seinem Fachvortrag „Self-Assembled Monolayers: Nanoscale Functional Ma-terials by Design“ vom neusten Stand der Forschung im Bereich der funktio-nellen Materialien. Daran schloss sich der Vortrag „Zwischen den Disziplinen.

Theresia Bauer MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, betont die Notwendigkeit von Freiräumen für die Wissenschaft. (©Baden-Württemberg Stiftung / Viola Schütz)

Dr. Andreas Ehrhardt bestaunte die auf Geräten der Firma Nanoscribe hergestellten „3D gedruckten Mikrooptiken“. (©Baden-Württemberg Stiftung / Viola Schütz)

Über einige Spannungskonstellationen moderner Wissenschaft“ von Prof. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Im Weiteren berichtete Prof. Tanja Weil, Universität Ulm, über „Biologisch-inspirierte Hybride-Hydrogele für die Regenerative Medizin“. Abschließend stellte Prof. Thomas Schimmel, Karls-ruher Institut für Technologie (KIT), das Forschungsprojekt „Der Salvinia-Effekt: Wie Oberflächen selbst unter Wasser trocken bleiben“ vor, dessen ursprüng-liche Idee im Gespräch mit einem Kol-legen einer anderen Disziplin bei einem vorherigen Forschungstag der Baden-Württemberg Stiftung entstand.

Als Abschluss des Plenums fand die Preisverleihung des 3D-Druckwettbe-werbs statt. Der erste Preis ging an Professor Harald Giessen und Timo Gissibl des 4. Physikalischen Instituts der Universität Stuttgart für „3D ge-druckte Mikrooptiken“, hergestellt auf Geräten von Nanoscribe.

Beim feierlichen Abendempfang und Get-together in der alten Stuttgarter Reithalle bot sich den Teilnehmenden die Möglichkeit zum persönlichen Netzwerken sowie neu gewonnene Eindrücke und Ideen auszutauschen.

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Photonics BW und bw-i zu Besuch in Kitakyushu

Im Rahmen eines Kooperationspro-gramms der japanischen Außen-handelsorganisation JETRO wurde Photonics BW als Partner für die In-dustrieregion Kitakyushu ausgewählt. Bereits im Juni 2015 fand ein Besuch einer japanischen Delegation auf der Messe „LASER World of Photonics“ in München mit einem von Photonics BW organisierten Rundgang statt. Vom 15. – 20. November 2015 fand nun zusammen mit Baden-Württemberg International ein Gegenbesuch in Ki-takyushu statt.

Kitakyushu, eine Millionenstadt im Süden Japans hat sich zu Beginn der Industrialisierung mit Hilfe deutscher Technologien zur Stahlhochburg Ja-pans entwickelt und maßgeblich zum Wirtschaftswachstum des Landes bei-getragen.

2012 wurde die Stadt von der OECD als Modellstadt für „Green Growth“ in Asien ausgezeichnet. Die alten Kohle-bergwerke und Stahlwerke sind nun komplett verschwunden. Mittlerweile exportiert die Region ihr Knowhow im Umweltschutz nach ganz Südost asien. Zwei große Unternehmen prägen die Region: der bekannte Hersteller für Sanitärkeramik Toto und der Roboter-hersteller Yaskawa Electric.

Die Entwicklung der japanischen Wirt-schaft und Gesellschaft ist von zwei Themen geprägt: demographischer Wandel und Stagnation des einheimi-schen Marktes. Die Region hat begon-nen an der Lösung beider Probleme zu arbeiten: um dem demographischen Wandel und dem damit verbundenen Fachkräftemangel entgegenzuwirken hat die Region einen hohen Automa-tisierungsgrad in der Industrie entwi-ckelt. Um der Stagnation des einhei-mischen Marktes entgegenzuwirken, hat die Region enge Verbindungen zu Südostasien aufgebaut.

Ziel der Reise war es, die Wirtschafts-region und ausgewählte Unternehmen der Region kennenzulernen, um Ko-operationsmöglichkeiten mit baden-württembergischen Unternehmen aus - zuloten.

Kontakte zu 15 Unternehmen, For-schungseinrichtungen und Verbänden konnten durch ein Seminar und Be-suche intensiviert werden.

Besonderes Interesse bestand an The-men „Automatisierungstechnik“ und

„optische Messtechnik“.

F&E Kooperationen und Vertriebsko-operationen stehen ganz oben auf der Wunschliste der japanischen Unter-nehmen.

Für baden-württembergische Unter-nehmen könnte die Kooperation mit Kitakyushu unter anderem den Vorteil bieten, das starke Netzwerk der japa-nischen Unternehmen nicht nur für Ja-pan, sondern auch für den gesamten südostasiatischen Markt zu nutzen.

Im Frühjahr 2016 wird eine Unterneh-mensreise auf Einladung der japa-nischen Außenhandelsorganisation JETRO nach Kitakyushu stattfinden.

Interessierte Unternehmen können sich zu dieser Reise über Photonics BW oder Baden-Württemberg Interna-tional anmelden. Das Datum wird noch bekannt gegeben.

Wir würden uns sehr freuen, wenn dies interessant für Sie wäre und laden Sie zu dieser Unternehmerreise ein!

Beate Ando von bw-i und Christoph Deininger als Vertreter von Photonics BW bei einem Treffen mit Industrievertretern aus Kitakyushu

Christoph Deininger besichtigt ein optisches Messgerät zur Vermessung der Oberfläche von Bohrungen der Firma Ryowa.

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

Australische Delegation bei Photonics BW

Zu Erarbeitung einer „Photonics Road Map“, die unter anderem die Grün-dung eines Photonics Clusters durch den australischen Bundesstaat South Australia beinhaltet, war am 26. No-vember eine Delegation aus Adelaide, Südaustralien unter Teilnahme des Mi-nisters for Manufacturing and Innova-tion zu Besuch bei Photonics BW.

Das große Interesse bestand vor allem in einem Informationsaustausch mit einem etablierten und mehrfach aus-gezeichneten Innovationsnetz hinsicht-lich Erfolgskriterien und Best Practice Beispielen

Der Vorstellung von Photonics BW und OptecNet Deutschland durch Dr. An-dreas Ehrhardt folgte eine angeregte Diskussionsrunde. Anschließend stellte Prof. Dr. Harry Bauer die Hochschule Aalen und deren Forschungsschwer-punkt „Photonik“ und „Medizintechnik“ vor. Weiterhin fand eine Besichtigung der verschiedenen Photonik-Labore von Prof. Dr. Herbert Schneckenburger, Prof. Dr. Andreas Heinrich und Prof. Dr. Rainer Börret statt.

Bei der Diskussion und der Besichti-gung wurden zahlreiche Ansatzpunkte für einen weiteren Austausch und künftigen Kooperationen erörtert.

Prof. Dr. Harry Bauer stellt die Hochschule Aalen vor.

Besichtigung der Photonik-Labore der Hochschule Aalen

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Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“

Das Ziel der Initiative ist es, mehr Mäd-chen und Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen, gezielt in ihrer Entscheidung für sog. MINT-Berufe zu bestärken und sie auf ihrem Weg in die MINT-Arbeits-welt zu begleiten. Die Landesinitiative setzt dafür an unterschiedlichen bio-graphischen Schnittstellen an und ver-folgt folgende Ziele:

• mehr Mädchen und Frauen für MINT-Berufe gewinnen.

• die Attraktivität der MINT-Berufe für Frauen steigern.

• die Wiedereinstiegs- und Karriere-chancen für Frauen erhöhen.

• die strukturellen Rahmenbedin-gungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern.

• die Ausstiegs- und Abbruchquoten verringern.

Die Landesinitiative und die Bündnis-partner sprechen junge Frauen mit einer Vielzahl an Aktionen rund um MINT-Berufe und Berufsmöglichkeiten an und sind zugleich eine Netzwerk-plattform, für all diejenigen, denen das Thema „Frauen und MINT-Berufen“ wichtig ist. Die Landesinitiative

• schafft Transparenz über MINT-An-gebote in Baden-Württemberg über

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

die Website www.mint-frauen-bw.de, den Bilanzbericht sowie Bro-schüren.

• bietet verschiedene Maßnahmen und Aktionen, z.B. auf der Messe

„Lust auf Technik“ oder bei den Ak-tionstagen „Gemeinsam stark!“ so-wie Wettbewerbe für Schülerinnen.

• trägt zur Qualitätssicherung bei, z.B. mit der Broschüre „Wie MINT-Pro-jekte gelingen!“ - Qualitätskriterien für gender-sensible MINT-Projekte für die Berufs- und Studienorientie-rung.

• bietet mit Facebook und YouTube interaktive und dialogbereite Platt-formen im Social Web.

• vernetzt ihre Bündnispartner auf regelmäßigen Veranstaltungen, wie beispielsweise dem Bilanzgespräch.

• informiert ihre Bündnispartner und Interessenten durch eine eigene Website (www.mint-frauen-bw.de) und über einen Newsletter (http://www.mint-frauen-bw.de/service/newsletter/newsletter-archiv/).

Die Landesinitiative wird vom Mini-sterium für Finanzen und Wirtschaft sowie vom Ministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg umgesetzt. Im Juli 2011 wurde das Bündnis „Frauen in

MINT-Berufen“ geschlossen, in dem inzwischen 48 Partnerorganisationen aus Arbeitgeberverbänden, Gewerk-schaften, Wirtschaftsorganisationen, Arbeitsagenturen, Kontaktstellen Frau und Beruf, Hochschulen und weiteren Kooperationspartnern mitarbeiten.

Photonics BW ist seit 2012 Mitglied der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“, unterstützt bspw. den „Girls-Day“ und veröffentlicht die Broschüre „Frauen in der Photonik“.

Weitere Informationen zur Landesinitia-tive „Frauen in MINT-Berufen“:

Website: www.mint-frauen-bw.de

Facebook:www.facebook.com/MINT.Frauen.BW

Kontaktbüro der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“:wbpr Kommunikation

Karin SchulzTelefon: 089 995906-18 E-Mail: [email protected]

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Überregionale Veranstaltungen unserer Partnernetze sowie Messetermine

20. – 21. Januar Veranstaltung Bayrische Laserschutztage am Flughafen Nürnberg, Veranstalter: bayern photonics weitere Informationen unter http://bayern-photonics.de/veranstaltungen/

27. Januar Workshop Optische Materialien und deren Eigenschaften bei Schott in Mainz, Veranstalter: Optence in Kooperation mit Schott weitere Informationen unter http://www.cetip-optence.de/veranstaltungen/

28. Januar Workshop Retroreflektoren in der Fahrzeugbeleuchtung am Flughafen Nürnberg, Veranstalter: bayern photonics weitere Informationen unter http://bayern-photonics.de/veranstaltungen/

16. – 18. Februar Messe Photonics West in San Francisco, USA

23. – 24. Februar Workshop Einführung in das Optik-Design mit ZEMAX im Schenck Technologiepark in Darmstadt, Veranstalter: Optence – weitere Informationen unter www.cetip-optence.de/veranstaltungen/

2. März Workshop Messung von Spannungsdoppelbrechung in optischen Komponenten – Theorie und Praxis in der Rittal Arena in Wetzlar, Veranstalter: Optence weitere Informationen unter http://www.cetip-optence.de/veranstaltungen/

14. – 17. März Messe PHOTONICS World of Lasers and Optics in Moskau, Russland

15. – 17. März Messe LASER World of PHOTONICS CHINA in Shanghai, China

16. März 2. OptoNet Laserstammtisch Ultrakurzpulslaser im Braugasthof Papiermühle in Jena, Veranstalter: Optonet – weitere Informationen unter http://www.optonet-jena.de/veranstaltungen/

16. – 18. März Seminar Advanced Lens Design im Hotelpark Stadtbrauerei in Arnstadt, Veranstalter: Optonet – weitere Informationen unter http://www.optonet-jena.de/veranstaltungen/

31. Mai – 2. Juni Messe LASYS – Internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung in Stuttgart

7. – 9. Juni Messe Optatec – Internationale Fachmesse für optische Technologien, Komponenten und Systeme in Frankfurt a. M.

21. – 22. September Workshop Ultra Precision Manufacturing im Abbe Zentrum Beutenberg in Jena, Veranstalter: Optonet – weitere Informationen unter http://www.optonet-jena.de/veranstaltungen/

21. – 23. September Messe LASER World of PHOTONICS INDIA in Bangalore, Indien

11. – 13. Oktober Messe micro photonics in Berlin

Bei Veranstaltungen unserer Partnernetze sind Mitglieder von Photonics BW herzlich zur Teilnahme eingeladen und be-kommen selbstverständlich die vergünstigten Mitgliederkonditionen.

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Meldungen aus der Netzwerkarbeit

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ImpressumHerausgeberPhotonics BW e.V. Innovationsnetz Optische Technologien Anton-Huber-Straße 20, 73430 Aalen

Tel. +49 7361 633908-0 Fax +49 7361 633908-4

[email protected]

V.i.S.d.P. Dr. Andreas Ehrhardt Geschäftsführer Photonics BW

RedaktionDr. Andreas Ehrhardt, Johannes Verst, Eva Kerwien, Christoph Deininger

Gestaltung und Realisierungseitedrei – Werbung und Kommunikation, Aalen

Fotos / AbbildungenAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg/IMTEK, Baden-Württemberg Inter-national (bw-i), Baden-Württemberg Stiftung gGmbH/Viola Schütz, Blue Ocean Nova AG, C. & E. Fein GmbH, Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM), Innovationszentrum Aalen (Inno-Z), INSION GmbH, Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm, Photonics BW, EU-Förder-projekt „Photonics4All“, Universität Heidelberg/KIP, Universität Heidel-berg/ZMF, Universität Stuttgart/IPVS, Zeitung „Wirtschaft Regional“, Z-LASER Optoelektronik GmbH.

DruckFrick Kreativbüro & Onlinedruckerei e.K., Krumbach

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Die Mitglieder von Photonics BW

Unternehmen

Forschung und Ausbildung

Institutionen

Innovationsnetz Optische TechnologienPhotonics BW

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Innovationsnetze Optische Technologien