DAS JURAL DER KATHLISCHE PARRGEMEIDE ST. MAIMILIA KLBE · Einige Notizen zu meinem Lebenslauf und...

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Frühling 2018 Heft 1 // kostenlos DAS JOURNAL DER KATHOLISCHEN PFARRGEMEINDE ST. MAXIMILIAN KOLBE www.kirchencentrum.de „Christus ist immer schon da“ Abschied von Pfarrer Teichert Seite 6 Mystikerin der Straße Wer war Madeleine Delbrêl? Seite 14 Zwischen Bauschutt fing alles an 25 Jahre Bergmesse an Christi Himmelfahrt Seite 15

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Frühling 2018Heft 1 // kostenlos

DAS JOURNAL DER KATHOLISCHEN PFARRGEMEINDE ST. MAXIMIL IAN KOLBE

www.kirchencentrum.de

„Christus ist immer schon da“ Abschied von Pfarrer TeichertSeite 6

Mystikerin der StraßeWer war Madeleine Delbrêl?Seite 14

Zwischen Bauschutt fing alles an25 Jahre Bergmesse an Christi HimmelfahrtSeite 15

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Die nächste Ausgabe erscheint zum 12.08.2018, Redaktionsschluss: 08.06.2018. Beiträge bitte an: [email protected]

Redaktion Ruth Brosius, Christina Drewes, Sandra Jutsch, Dirk Kroll, Barbara Schneider, Karl-Heinz Weltring · Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der RedaktionLayout und Satz Beate Bolte, minkadu · Kommunikationsdesign

ImpressumV.i.S.d.P.Katholische Pfarrgemeinde St. Maximilian KolbeDiakon Dirk KrollAuflage 5.000

Spenden Die Brücke wird gebührenfrei abgegeben Für Spenden zur Deckung der Kosten ist die Pfarrge-meinde dankbar. Bankverbindung Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe IBAN: DE98 2519 3331 0401 9792 00Volksbank eG Hildesheim-Lehrte-PattensenVerwendungszweck: Die Brücke

Katholische Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe

Pfarrer i. R. Joachim Wingert (Pfarrverwalter)Telefon 0511 760 722 11E-Mail [email protected]

Kaplan René HöferTelefon 0511 760 722 12E-Mail [email protected]

Diakon Dirk KrollTelefon 0511 760 722 13E-Mail [email protected]

Gemeindereferentin Doris PeppermüllerTelefon 0511 760 722 14E-Mail [email protected]

Pfarrsekretärin Monika WietheTelefon 0511 760 722 0E-Mail [email protected]

Küster Stefan KotyrbaTelefon 0511 760 722 0

Gemeinde Heilige Familie

Gottesdienste in der JohanneskircheHallerstraße 3 | 30952 Ronnenberg

Gemeinde St. Thomas Morus

Deisterstraße 12 | 30952 Ronnenberg

Gemeinde St. Maximilian Kolbe

Mühlenberger Markt 5 | 30457 HannoverTelefon 0511 760 722 0 | Fax 0511 760722 10 E-Mail [email protected]

Das Pfarrteam

www.kirchencentrum.de Katholische Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe

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Pfarrsekretärin Monika WietheMo | Di | Do | Fr · 9 bis 12 UhrMi · 9:45 bis 10 Uhr | 15 bis 18 Uhr

Kontakt über das Pfarrbüroam Mühlenberger Markt

Kontakt über das Pfarrbüroam Mühlenberger Markt

2 PFARRGEMEINDE // TEAM & KONTAKT

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4 Kurz notiert

6 Abschied von Pfarrer Teichert

8 „Kirche ist kein Selbstzweck“

10 Menschen ins Gespräch bringen

11 Mit Jesus Christus unterwegs

12 Alt werden, aber nicht alt sein

13 Singen Sie gern?

14 Mystikerin der Straße

16 Osterbräuche weltweit

17 Besichtigung eines Kirchen(t)raums

18 Exerzitien? Nie gehört…

20 Zwischen Bauschutt fing alles an

21 Willkommen in der Gemeinde

22 Firmung und Erstkommunion

24 Den Himmel kann man nicht kaufen

25 Gottesdienste

26 Termine

28 Nachgedacht

Liebe Schwestern und Brüder!Sehr herzlich möchte ich Sie alle grüßen, wenn ich jetzt in diesen Wochen als Priester zu Ihnen in Ihre Gemeinde komme – in der Übergangszeit nach der Verabschiedung Ihres Pfarrers Klemens Teichert. Als es sich abzeichnete, dass Pfarrer Teichert aus gesundheitlichen Gründen den Dienst in St. Maximilian Kolbe nicht weiterführen kann, haben die Verantwortlichen in der Leitung unseres Bistums mich angesprochen, ob ich für eine Zeit des Übergangs auf den Mühlenberg kommen könnte. So kann dann die Einsetzung eines neuen Pfarrers in Ihrer Gemeinde mit Bedacht und ohne übereilte Entscheidungen vorbereitet werden – möglichst dann im Frühherbst bzw. nach den Sommerferien.

So komme ich gerne in Ihre Gemeinde und freue mich vor allem auf die Zusammenarbeit mit dem Pfarrteam – in den letzten Wochen konnten wir uns schon ein wenig kennenlernen – und mit den Damen und Herren in den Leitungsgremien Ihrer Gemeinde.

Einige Notizen zu meinem Lebenslauf und zu meinem beruflichen Werdegang finden Sie auf Seite 5 dieser Brücke. Nach meiner Verabschiedung in Hameln Ende August 2017 habe ich dort die Vertretung wahrgenommen bis zur Einführung des neuen Pfarrers und bin inzwischen nach Wunstorf umgezogen.

Mit vielen guten Wünschen und im Gebet und im Gottesdienst mit Ihnen verbunden!

Ihr

Joachim Wingert

3EDITORIAL // INHALT

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27 Kinder, ihre Betreuer und Fahrer haben den Segen der Sternsinger in rund 120 Haushalte und Einrichtungen gebracht. 5.405 Euro sind dabei zusammengekommen, die für Projekte des Kindermissionswerks in Indien und weltweit gespendet wurden. Die Pfarrgemeinde sagt danke!

Pfarrsekretärin/PfarrsekretärZum 01.11.2018 ist in der katholischen Pfarrgemein-de St. Maximilian Kolbe in Hannover die Stelle einer Pfarrsekretärin/eines Pfarrsekretärs im Pfarrbüro zu besetzen.

Die Wochenarbeitszeit beträgt 35 Stunden.

Wir erwarten• eine Ausbildung zur Bürokauffrau/zum Bürokaufmann

oder eine vergleichbare Qualifikation,• den sicheren Umgang mit dem PC und

MS Office-Programmen,• die Bereitschaft zur Einarbeitung in die spezifischen

PC-Anwendungen und Bürotechnik der Pfarrgemeinde,• einen freundlichen Umgang in telefonischen und

persönlichen Kontakten sowie Teamfähigkeit,• eine strukturierte, zuverlässige und eigenverantwort-

liche Arbeitsweise,• idealerweise sichere deutsche und polnische Sprach-

kenntnisse,• möglichst die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen

Kirche.

Zu Ihren Aufgaben gehören• der Umgang mit Publikumsverkehr und die

Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen,• der Umgang mit Verwaltungsmitteln (elektronisch

und in Papierform),• die Erstellung des Pfarrbriefs,• selbstständige und eigenverantwortliche

Bearbeitung wiederkehrender Erfordernisse innerhalb des Kirchenjahres,

• die gelegentliche Veröffentlichung von Beiträgen auf den Internetseiten der Pfarrgemeinde.

Wir bieten• einen attraktiven Arbeitsplatz in einer aktiven

Pfarrgemeinde im Süd-Westen Hannovers,• die Mitarbeit in einem engagierten Team,• die gründliche Einarbeitung in das Arbeitsfeld,• Vergütung entsprechend AVO/TV-L.

Für Fragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Diakon Dirk Kroll, Telefon: 0511. 760 722 - 13, E-Mail: [email protected]

Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis zum 30.04.2018 an:Herrn Pfarrer Joachim Wingert (Pfarrverwalter)Kath. Pfarrgemeinde St. Maximilian KolbeMühlenberger Markt 530457 Hannover

Stellenausschreibung

Die Schönstattbewegung im Bistum Hildesheim pilgert in die-sem Jahr unter dem Motto: „Ihr werdet die Kraft des hl. Geistes empfangen.“ Die 13 km lange Wanderung führt uns am Samstag, 21. April 2018, von der Schönstattkapelle in Bad Salzdetfurth zum Hildesheimer Dom. An vier Stationen wird es kurze Impulse zum Hl. Geist geben, der ein Geist der Freude und des Mitein-anders ist. Herzliche Einladung an alle Gemeindemitglieder, die gerne wandern und miteinander ins Gespräch kommen möchten.

Treffpunkt ist um 9.00 Uhr am Parkplatz St. Maximilian Kolbe / Mühlenberg. Um 10.00 Uhr beginnt der Pilgerweg an der Schön-stattkapelle in Bad Salzdetfurth. Den Abschluss bildet der Vor-abendgottesdienst im Mariendom um 17.00 Uhr. Die Rückkehr ist für 19.00 Uhr vorgesehen. Empfohlen werden festes Schuhwerk, sowie wetterfeste Kleidung. Im Hofcafé der Domäne Marienburg besteht die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken. Ansonsten sollte für Selbstverpflegung gesorgt werden.

Anmeldung bis zum 18. April bei: Maria Lohaus, Tel: 05109 512460 oder unter [email protected].

Sternsinger-Aktion 2018

Einladung zum Pilgern

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4 KURZ NOTIERT

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Es ist gerade einmal ein Vierteljahr her, da wurde Pfarrer Joachim Wingert in den Ruhestand verabschiedet. Doch pünktlich zu seinem 40-jährigen Priesterjubiläum im Januar hat er zugesagt, für die Zeit der Vakanz die Pfarrverwaltung der Maximilian-Kolbe-Pfarrgemeinde auf dem Mühlenberg in Hannover zu übernehmen.

Joachim Wingert wurde 1949 in Brühl geboren und am 15. Janu-ar 1978 in Göttingen zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplans-zeit in Wolfenbüttel wurde er Schulseelsorger am Bischöflichen Gymnasium Josephinum in Hildesheim. Von 1984 bis 1991war er Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). „Ich habe von den jungen Menschen viel gelernt, vor allem, dass man immer offen sein sollte für Neues und auch unkonventio-nelle Wege einschlagen muss“, sagt Wingert.

Weitere Stationen waren Burgdorf mit Uetze und schließlich für zwanzig Jahre St. Augustinus in Hameln mit Emmerthal. Außer-dem war Wingert von 1998 bis zum Ruhestand zuerst Dechant für das Dekanat Hameln-Holzminden und nach der Dekanatsre-form für das Dekanat Weserbergland.

EDMUND DEPPE

Jahr für Jahr strömen Tausende junger Leute aus allen Teilen der Welt nach Taizé, um dort mehr über ihren Glauben zu erfahren, dem Leben tiefer auf die Spur zu kommen und Sinn zu finden. In den Herbstferien möchte Kaplan René Höfer gemeinsam mit Jugendlichen ab 16 Jahren in den französischen Ort fahren, um eine Woche bei den Brüdern zu verbringen, die dort seit vielen Jahren in ökumenischer Gemeinschaft leben.

Information und Anmeldung bei: René Höfer, Telefon: 0511 760 722 12, [email protected]

Neue MessdienerZwei Mädchen und drei Jungs unterstützen seit Kurzem die Geistlichen beim Gottesdienst. Benedikt Behr, Marcel Groth, Vitus Kroll, Antonia Maas und Emilia Piech sind als neue Ministranten feierlich eingeführt worden. Sie werden in Empelde, Ronnenberg und am Mühlenberg im Einsatz sein.

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Zurück aus dem Ruhestand

Jugendfahrt nach Taizévom 29.09.-07.10.2018

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Tag der Frau: einzigartig – sei, was DU bistSamstag, 23. Juni 2018, von 13.00 Uhr – 17.30 Uhr im Schön-stattzentrum Bad Salzdetfurth. Treffpunkt: Parkplatz St. Maximi-lian Kolbe, Mühlenberg, 12.00 Uhr

Wo Frauen ihre Einzigartigkeit entdecken, wo sie ins Spiel brin-gen, was sie unvergleichlich macht, da verändert sich etwas – in ihnen und um sie. Wo sie sich nicht von außen bestimmen las-sen, sondern Zugang zu ihrer Intuition finden und leben, was sie von innen her ausmacht, entstehen neue Wachstumsräume. Der Tag der Frau 2018 regt an, tiefer zu erkennen, was Gott in mich – und so nur in mich – hineingelegt hat. Er zeigt auf, wie es gelin-gen kann, klarer zu fassen und bewusster zu schätzen, was meine ureigenste Berufung ausmacht und wie ich – in meiner Art und mit meinen Begabungen – den entscheidenden Unterschied machen kann; in meinen Beziehungen, in meinem Wirkungsfeld, da, wo ich stehe. Der Tag bietet Impulse zum Thema, Erfahrung teilen, Austausch im Gespräch, betend vor Gott kommen, Alterna-tives / Kreatives. Der Tag der Frau ist ein Angebot für Frauen, die aus der Kraft des christlichen Glaubens intensiver ihr Frausein leben und Gesellschaft gestalten wollen.

Referentin: Schwester M. Alena Engelhardt, Kosten: 12,00 Euro, Anmeldung: Annemarie Lanzke, Tel.: 05371 7952, [email protected]

5KURZ NOTIERT

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In der Heiligen Messe am Sonntagnachmittag entpflichtete Regionaldechant Propst Martin Tenge den Geistlichen von seinen Aufgaben. Dabei betonte er, dass dies kein leichter Schritt sei: Der Pfarrer ginge nicht ganz freiwillig, sondern der Gesundheit wegen. Vor mehr als einem Jahrzehnt war Teichert eine neue Leber transplantiert worden. In der jün-geren Vergangenheit gab es einige Krankenhausaufenthal-te. „Dies ist mit der Position als leitender Pfarrer einer Ge-meinde nicht vereinbar“, sagte Teichert selbst.

„Seelsorger kommen und gehen“

In der Predigt wandte sich der scheidende Pfarrer noch einmal an die Gläubigen: „Seelsorger kommen und gehen. Christus ist immer schon da.“ Deshalb sei es ihm wichtig gewesen, vor allem Christus zu bezeugen und seine frohe Botschaft von der unbedingten Liebe Gottes zu den Men-schen. Sekundär dabei seien die Diskussionen um kirchliche Strukturen, die sich gerade erheblich verändern. Für vier Jahre engagierter Arbeit in der Pfarrgemeinde drückte Dietmar Adam als stellvertretender Vorsitzender des Pastoralrates seinen Dank aus. Er überreichte Teichert

einige Geschenke, die ihn an die Zeit in Hannovers Süd-Wes-ten erinnern sollen. Bereits zuvor hatte die Superintenden-tin des evangelischen Kirchenkreises Ronnenberg, Antje Marklein, die gute ökumenische Zusammenarbeit betont. Teichert bedauerte sehr, nicht mehr den Bau der neuen Kin-dertagesstätte in Ronnenberg begleiten zu können. Er hatte dieses Projekt in den vergangenen Jahren maßgeblich auf den Weg gebracht.

Teichert bleibt in Hannover

Trotz des eher traurigen Anlasses konnte Teichert seiner Verabschiedung auch positive Seiten abgewinnen: „Die Feier setzt einen guten Schlusspunkt und gibt mir die Gele-genheit, mich von der Gemeinde und denen, mit denen ich zusammenarbeiten konnte, persönlich zu verabschieden.“ Teichert wird auch zukünftig in Hannover tätig sein: Ab Mai wird er in der Pfarrei St. Martin in Hannover-Roderbruch als Priester mitarbeiten, aber nicht die Leitung der Pfarrei innehaben. Außerdem wird er für die geistliche Begleitung und den Bereich Spiritualität in der Ausbildung der Kapläne sowie der Gemeinde- und Pastoralreferenten im Bistum Hil-desheim zuständig sein.

„Christus ist immer schon da …“Die Kirche war voll wie an manch hohen christlichen Feiertagen - so zahlreich waren die Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe und viele Gäste am 4. Februar ins Kirchencentrum gekommen, um Pfarrer Klemens Teichert zu verabschieden.

Rund 400 Gemeindemitglieder kamen zum Abschied.

6 LEBENSWENDEN

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grundlegende Sakrament der Taufe. Das Blut Christi ist ein Zeichen zum Gedächtnis des Leidens, Todes und der Auferstehung Jesu. Eine dritte Schale ist mit Weihrauch gefüllt. Sie soll zeigen, dass die persönlichen Gebete und Anliegen wie Weihrauch zum Himmel emporsteigen sollen.

Drei Schalen – sie symbolisieren auch die drei Kirchorte Empelde, Mühlenberg und Ronnenberg und die vielen Menschen, denen Teichert begegnet ist. Sie sehen aus wie Klangschalen und stellen einen Einklang zwischen Gebet, Meditation und Stille dar.

ANETTE HECKMANN

Wer Teicherts Nachfolge am 1. September antreten wird, ist noch nicht bekannt. Pfarrverwalter in der Übergangszeit wird Pfarrer i. R. (im Ruhestand) Joachim Wingert, der in dem Abschiedsgottesdienst der Gemeinde vorgestellt wur-de.

Nach dem Gottesdienst waren alle Anwesenden zur Begeg-nung eingeladen. Zahlreiche Gemeindemitglieder küm-merten sich um das leibliche Wohl der Gäste. Diese nutzten reichlich die Gelegenheit, sich noch einmal persönlich von ihrem Seelsorger zu verabschieden.

SANDRA JUTSCH/DIRK KROLL

Weitere Fotos unter www.kirchencentrum.de.Dietmar Adam, stv. Vorsitzender des Pastoralrats, überreicht Klemens Teichert das Abschiedsgeschenk.

Eine Holzscheibe mit blauem Filz bezogen, darauf ein großer Stein mit einer Inschrift, die zunächst nicht jedem Betrachter lesbar erscheint, davor drei getriebene und polierte Schalen aus Messing – für Wasser, Wein und Weihrauch – gefertigt von dem Goldschmied Detlev Weg-ner aus Ronnenberg.

Was verbindet dieses Geschenk mit Pfarrer Teichert?

Die Holzscheibe ist nicht einfach so gewählt, sondern aus einem Holzstück einer Bank aus der Kirche Heilige Familie in Empelde gefertigt. Die Kirchenschließung und alle damit verbundenen Notwendigkeiten sind sicherlich ein Ereignis, das nicht nur viele Menschen, sondern auch Teichert persönlich berührt hat.

Der Stein ist aus der Wüste Israels und trägt in hebräi-schen Buchstaben den Psalm 121. „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“. Dies soll zunächst seine Verbundenheit und Leidenschaft für Israel und Palästina ausdrücken. In der Pfarrgemein-de stellte Teichert immer wieder das Wort Gottes in den Mittelpunkt. Dies haben die Menschen auf verschiedenste Art erfahren - im gemeinsamen Gebet, im Bibelteilen, im Bibliodrama, im Schweigen, in der Meditation, im Gebet der Stille oder in den Wüstentagen.

Zwei Schalen für Wein und Wasser erinnern an das erste Wunder Jesu bei der Hochzeit zu Kana. Jesus verwandelte Wasser in Wein. Wasser versinnbildlicht aber auch das

Gedanken zum Abschiedsgeschenk

Das Abschiedsgeschenk des Pastoralrats für Klemens Teichert.

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7LEBENSWENDEN

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Herr Teichert, Sie haben die Gemeinde vor einigen Wochen verlassen. Bereuen Sie die Entscheidung schon?Nein, keineswegs. Natürlich ist das eine große Umstellung, aber es ist gesundheitlich wirklich notwendig. Und über meine zukünftige Tätigkeit bin ich eigentlich erfreut, weil es das ist, was ich immer schon gern gemacht habe. Ich habe auch viele Rückmeldungen bekommen, so in dem Sinne: „Das ist doch genau dein Ding.“ Also, das passt schon.

Ihre Zeit als Pfarrer am Mühlenberg war ja recht kurz…Stimmt, das hatte ich mir anders vorgestellt. Ich wollte gern nach 17 Jahren Schulseelsorge in Hildesheim nochmal et-was anderes machen. Und der Gedanke, eine Pfarrei zu über-nehmen, hat mich gereizt.

War die Entscheidung für die Pfarrei trotzdem richtig?Ja, auf jeden Fall. Es war der Zeitpunkt gekommen, wo ich dachte: Entweder du gehst jetzt, oder du gehst überhaupt nicht mehr. Ich hatte in vielen Dingen eine gewisse Routine entwickelt, die mir selber unheimlich wurde. Ich wollte da-her eine neue Herausforderung.

Haben Sie denn trotz der kurzen Zeit in der Gemeinde das Gefühl, eigene Akzente gesetzt zu haben?Das glaube ich schon. Die Begleitung der Kirchenschlie-ßung, wie das gelaufen und letztlich doch zu einem einiger-maßen versöhnlichen Ergebnis gekommen ist, da habe ich schon einen Anteil dran. Oder dass sich donnerstags jetzt regelmäßig zehn bis zwölf Leute zur „Stillen Stunde“ tref-

„Kirche ist kein Selbstzweck“Sein Abschied von der Pfarrgemeinde nach nur vier Jahren war nicht freiwillig. Was bleibt ihm von dieser Zeit und was erwartet er für die Zukunft? Ein Gespräch mit Klemens Teichert über Herausforderungen, Strukturdebatten und die Notwendigkeit von Seelsorge.

fen, das ist etwas, das auf meine Initiative zurückgeht. Denn so eine Art des kontemplativen Gebets gab es vorher nicht. Aber bis manche Denkweisen und Gewohnheiten oder auch Strukturen sich wirklich verändern, braucht es mehr als vier Jahre.

Was ist für Sie das Charakteristische an dieser Gemeinde?Am Mühlenberg ist das natürlich der hohe Anteil an Ge-meindemitgliedern mit polnischem Hintergrund. Und ganz allgemein ist es die große Verschiedenheit der einzelnen Gemeindeteile.

Das heißt, die Gemeindeteile verstehen sich eher als eigen-ständige Gebilde und nicht als Teil des großen Ganzen?Ja, das ist immer noch so. Es hat sich etwas verbessert, als endlich klar war, welche Kirche geschlossen werden muss, aber es gibt zum Beispiel deutliche Unterschiede an den ein-zelnen Standorten, inwieweit Gemeindemitglieder Verant-wortung für die ganze Gemeinde oder nur für den eigenen Standort übernehmen.

Spielt der Mühlenberg eine besondere Rolle? Immerhin liegen die Büros der Hauptamtlichen im Ökumenischen Kirchencen-trum. Wenn zwei Kirchen unter einem Dach sind wie am Mühlen-berg, dann prägt das, vor allem auch die Arbeit des Teams. Hier ist die Zentrale der Pfarrgemeinde. Und natürlich spielt der Mühlenberg als sozialer Brennpunkt eine besondere Rolle.

Ab Mai in St. Martin in Hannover-Ost im Einsatz: Klemens Teichert.

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8 ZEITGESCHEHEN

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War denn die Kirchenschließung in Empelde das einschnei-dendste Erlebnis in Ihrer Zeit?Ja, schon, weil dieser Prozess sehr viele Energien gebunden hat und eine Entscheidung getroffen werden musste, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Dadurch ist aber auch eine Zusammenarbeit mit der evangelischen Johannesge-meinde entstanden, die es so vorher nicht gab und über die ich mich sehr freue.

Wie steht es denn mit der Ökumene in der Pfarrgemeinde?Ich glaube, dass Ökumene das Gebot der Stunde ist. Christen müssen mit einer Stimme sprechen. Wir haben keine andere Chance, als gemeinsam aufzutreten. Ich bin daher froh, dass das in Empelde und Ronnenberg so gut läuft.

Und am Mühlenberg?Im Ökumenischen Kirchencentrum ist das schwieriger, weil die beiden Gemeinden sich in den letzten 40 Jahren sehr verschieden entwickelt haben.

Inwiefern?Erstmal rein räumlich: Wir sind ins Land hinausgewachsen, während sich die Bonhoeffer-Gemeinde in Richtung Bor-num und Ricklingen entwickelt hat. Wir sind als katholische Gemeinde personell weitaus besser besetzt als die evangeli-sche. Und dann muss die evangelische Gemeinde die Russ-landdeutschen integrieren und wir die Polen, das sind zwei unterschiedliche Kulturen und damit unterschiedliche Pro-blemstellungen. Das sind nur einige der Schwierigkeiten.

Welche Herausforderungen warten denn neben der Ökumene auf Ihren Nachfolger?Die größte Herausforderung wird der überpfarrliche Perso-naleinsatz sein. Drei Pfarreien - Gehrden, Springe und St. Maximilian Kolbe - werden sich ein Pastoralteam aus Pfar-rer, Kaplan, Diakon und Gemeindereferentin teilen müssen. Eine andere Herausforderung wird die Überalterung der Ge-meinden sein. Das sind aber keine Fragen, die nur die Ge-meinde St. Maximilian Kolbe betreffen.

Was ist denn konkret von dem überpfarrlichen Personalein-satz zu erwarten?Wenn man überpfarrlichen Personaleinsatz machen will, dann braucht man vor Ort starke Teams von Laien, die Ver-antwortung übernehmen - das ist die Herausforderung.

Wird das funktionieren?Das wird sich entwickeln, aber es erfordert ein Umdenken, und zwar sowohl bei den Gemeindemitgliedern als auch bei den Hauptamtlichen im Bistum.

Welche Rolle wird der Pfarrer dabei spielen?Der Pfarrer wird Begleiter dieser Teams gemeinsamer Ver-antwortung, wie sie heißen, sein und sie moderieren und inspirieren. Aber ich habe viele Fragezeichen, ob das funk-tionieren wird, weil das unsere bisherige klerikale Tradition auf den Kopf stellt. Die Bischöfe sagen, es soll alles anders werden, auf der Ebene der Bischöfe aber ändert sich nichts - da frage ich mich, wie geht das?

Wie kann es denn gehen?Letztlich wird Kirche sich insgesamt völlig verändern müs-sen, auch in ihren Leitungsgremien. Die Zusammenlegung der Pfarreien ist für mich eine Notmaßnahme. Nun muss das nicht deswegen schlecht sein, aber die Frage ist: Wird es ge-nug Pfarrer geben, die dieser Aufgabe gewachsen sein wer-den? Ich bin da skeptisch. Eine weitere Frage ist: Inwiefern verändert sich die Leitung des Bistums dadurch?

Hat das auch Auswirkungen auf die Gemeinden vor Ort?Da stellt sich die Frage: Wie wird das zukünftig mit der Seel-sorge? Die Pflege der Beziehungen ist die Basis der Seelsorge und sie erfordert eine gewisse Nähe. Wenn das Pfarrgebiet drei Mal so groß sein wird, wird diese Nähe noch weniger werden. Das wird ein Manko sein. Und ich sehe noch nicht die zahlreichen Teams vor Ort, die diese Aufgabe überneh-men werden.

Aber Veränderung scheint ja notwendig zu sein…Kirche erneuert sich nicht über eine Strukturdebatte, son-dern durch ein Geschehen des Geistes, dadurch, dass die Menschen entdecken, was im Evangelium, in der Frohen Botschaft eigentlich steckt - und da steckt eine Menge Zünd-stoff drin. Strukturen sind immer nachgeordnet. Wenn man merkt, da passiert etwas mit dem Menschen, da entwickelt sich etwas - das erlebe ich häufig bei meinen kontemplati-ven Gebetsangeboten – das ist das Entscheidende und dem gilt unsere erste Aufgabe. Ausgangspunkt muss also immer ein geistlicher Prozess sein, und den gehe ich auch gerne mit. Dieser Prozess läuft aber genau andersherum.

Sie sehen diesen Prozess, wie er derzeit läuft, also kritisch?Kirche ist kein Selbstzweck, sie ist nur Mittel und Werk-zeug, daran muss man immer mal wieder erinnern. Die vier klassischen Merkmale von Kirche sind: Gemeinschaft, Got-tesdienst, Weitersagen des Glaubens und Einsetzen für die Armen. Wie ich das organisiere, ist eigentlich egal. Es müs-sen nur alle vier Dinge da sein. Gemeinde kann also viele Formen haben. Und wenn das Werkzeug stumpf geworden ist, muss man gucken, was man tun kann.

Was muss man denn tun? Wir als Priester müssen uns selbst viel öfter fragen: Wel-che Sprache sprechen wir? Mit welchen Leuten haben wir Kontakt? Was machen wir eigentlich? Wofür setzen wir un-ser Geld ein? Rausgehen, an die Ränder gehen - da lerne ich viel vom Papst. Das ist zwar anstrengend, aber da passiert etwas. Der große Umwandlungsprozess von Kirche kommt erst noch, davon bin ich überzeugt.

Jenseits der Strukturdebatten: Was haben Sie ganz persönlich aus der Zeit in der Gemeinde mitgenommen?Ich nehme Kontakte und Menschen mit, mit denen ich in dieser Zeit zusammengearbeitet habe. Ich nehme ermuti-gende Erfahrungen in der Ökumene mit. Und die Erstkom-munionsonntage, die Begegnungen in dieser großen Grup-pe und die Gespräche mit den Eltern. Außerdem nehme ich die Erfahrung mit, eine Pfarrei zu leiten und dass das ein anspruchsvoller Job ist, der aber auch Spaß macht. Und ich

9ZEITGESCHEHEN

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nehme mit, dass es Grenzen gibt, das hat mir meine Gesund-heit deutlich gezeigt.

Vermissen Sie etwas?Das Team und die gute Mischung, die wir hatten, zwischen Miteinander-Arbeiten und Miteinander-Leben - in der nö-tigen Distanz aber mit der größtmöglichen Nähe. Das war schon ein Geschenk und das ist auch ein großes Potenzial für meinen Nachfolger.

Sie sind ja jetzt vor allem auch wieder als Seelsorger tätig. Was hat denn in diesem Bereich den größten Eindruck auf Sie in der Zeit am Mühlenberg hinterlassen?Das hat jetzt nicht direkt etwas mit der Gemeinde zu tun, aber wir Pfarrer können uns für Notfalleinsätze in der MHH eintragen lassen, das heißt, wenn da ein Sterbefall oder ein anderer Notfall ist, dann werden wir gerufen und fahren

dorthin. Mir ist ein Fall besonders in Erinnerung geblie-ben: eine Jugendliche, die für hirntot erklärt worden war. Da stand dann die Frage an, Geräte abschalten, ja oder nein. Diesen Fall hatte ich bislang nur in der Theorie, nicht aber in der Realität. Wie das alles abgelaufen ist mit den Eltern und den Ärzten, gerade auch die vorbildliche Art und Wei-se, wie die Ärzte und Pfleger damit umgegangen sind, das hat mich sehr bewegt. Dabei ist mir auch die Notwendigkeit von Seelsorge noch einmal richtig klar geworden – und dass man nicht der einzige Seelsorger unter der Sonne ist, das kann auch mal ein Chefarzt sein. Und natürlich relativieren solche Erlebnisse einfach auch vieles andere, mit dem man sich sonst so beschäftigt – nicht zuletzt auch vor dem Hin-tergrund meiner eigenen gesundheitlichen Situation.

INTERVIEW: SANDRA JUTSCH

Die Kolpingfamilie St. Maximilian Kolbe war zu Besuch im Haus der Religionen in Hannover, um sich bei einem Rund-gang und in einem Gespräch mit der Koordinatorin des Hau-ses, Ulrike Duffing, Sinn und Zweck der Einrichtung erklären zu lassen.

Treffpunkt von 40 Religionsgemeinschaften

Sechs Religionsgemeinschaften haben das Haus 2005 ge-gründet: Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus und Bahai. Sie sind als Verein im Forum der Religionen zu-sammengeschlossen; ein Treffpunkt von nunmehr etwa 40 Religionsgemeinschaften in Hannover. Hintergrund waren die aufgekommenen und mit Gewalt verbundenen auslän-derfeindlichen Protestaktionen in verschiedenen Regionen Deutschlands.

Anliegen des Hauses ist es, Menschen verschiedener Reli-gionen und Weltanschauungen untereinander ins Gespräch zu bringen und ihnen Einblicke in die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften zu geben. Beispielhaft wird an Wandtafeln in Wort und Bild dargestellt, wie Kinder der im Haus vertretenen Religionen ihren Glauben aus ihrer Sicht erklären. Religionslehren finden nicht statt. In überzeugen-der Weise wird vermittelt, dass Menschen verschiedener Glaubensrichtungen in einem demokratischen Staatsgebil-

Menschen ins Gespräch bringenEin Besuch im Haus der Religionen

de friedlich miteinander leben und umgehen können, ohne ihre religiöse Identität verleugnen oder gar aufgeben zu müssen.

Das Haus unterstützt diese Bestrebungen mit speziellen Veranstaltungsangeboten und Fortbildungsmaßnahmen. Über die Leitung können zudem auch entsprechende Ver-anstaltungen organisiert und Referenten vermittelt werden.

RAINER BULITTA

Wie Kinder ihren Glauben erklären: Bildtafeln im Haus der Religionen.

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10 GEMEINDELEBEN

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Auch am 31. Mai dieses Jahres werden sich wieder zahlrei-che Katholiken in der Region Hannover in Bewegung set-zen. Nicht nur, um an der zentralen Fronleichnamsfeier des Regionaldekanats in der hannoverschen City teilzunehmen, sondern auch an vielen Gottesdiensten in katholischen Kirchen der Region. Im überwiegend protestantisch und konfessionslos geprägten Hannover könnte man diesen ka-tholischen Feiertag – der sogar ein Hochfest im Verlauf des Kirchenjahres ist – leicht übersehen. Anders als in Bundes-ländern mit einer katholischen Bevölkerungsmehrheit ist dieser Tag hier kein gesetzlicher Feiertag und nicht arbeitsfrei.

Fronleichnam bedeutet Leib des Herrn

Fronleichnam. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeut-schen: „Vron“ bedeutet „Herr“, „lichnam“ steht für „Leib“. Die Katholiken stellen bei ihrer Feier also den „Leib des Herrn“ in den Mittelpunkt. Dies bezieht sich auf das Abend-mahlsgeschehen, das besonders an Gründonnerstag, aber auch in jeder Heiligen Messe gefeiert wird: Jesus reichte sei-nen Jüngern Brot und Wein mit den Worten: „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“.Der Gründonnerstag in der Karwoche vor Ostern steht aber bereits unter dem Schatten des Karfreitags, an dem des To-des Jesu gedacht wird. Um den neuen Bund Gottes mit den Menschen, der im Abendmahl zum Ausdruck kommt, in einem freudigen Rahmen feiern zu können, gibt es offizi-ell seit dem Jahr 1264 das Fronleichnamsfest. Die Hostie, die die Gegenwart Jesu Christi verkörpert, wird nach der Heiligen Messe in einer Monstranz (lateinisch „monstra-re“ = „zeigen“) durch die Straßen getragen. Die feierliche Prozession wird von Blumenschmuck und Musik begleitet.

Mit Jesus Christus unterwegsWas bringt rund 2.000 Menschen dazu, sich an einem Donnerstagnachmittag vor der Marktkirche in Hannovers Innenstadt zu versammeln? Es ist das Fronleichnamsfest, das am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert wird.

Der Priester, der die Monstranz trägt, geht dabei unter ei-nem Baldachin, einem „Tragehimmel“. Abgeschlossen wird die Prozession in der Kirche mit den Liedern „Tantum ergo sacramentum“ (deutsche Version: „Sakrament der Liebe Gottes“) und „Te deum“ („Großer Gott, wir loben dich“) und einem feierlichen Segen.

Im Zeichen ökumenischer Gastfreundschaft

Der Gastfreundschaft der protestantischen Christen in Hannover ist es zu verdanken, dass ein großer Fronleich-nam-Gottesdienst zunächst einige Jahre an der Hof- und Stadtkirche in der Calenberger Neustadt stattfand und seit 2015 an der Marktkirche. Die zur Verfügung gestellten Plät-ze an wichtigen protestantischen Kirchen der Stadt sind ein schönes ökumenisches Zeichen, genau wie die Teilnahme evangelischer Christen am Fest. Beides ist im Kontext von Fronleichnam besonders bedeut-sam: Zum einen, weil gerade Fronleichnam grundsätzlich ein zutiefst katholisches Fest ist. Nur das katholische Abend-mahlsverständnis, nach dem Christus in der Brot-Hostie nach der Wandlung in der Heiligen Messe dauerhaft präsent bleibt, ermöglicht die Art und Weise der Verehrung. Zum anderen, weil zum Kern des Fronleichnamsfestes eine Prozession gehört. Der Platz an der Marktkirche ist ein ide-aler Ausgangspunkt, um nach der Heiligen Messe zur katho-lischen Basilika St. Clemens zu ziehen. Menschen sind dann mitten in Hannover sicht-, hör- und damit erlebbar mit Jesus Christus unterwegs – eine Botschaft, bei der Christen aller Konfessionen mitgehen können.

CHRISTINA DREWES/DIRK KROLL

Seltenes Bild in Hannover: eine feierliche Prozession mit Baldachin und Musik.

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11ERKLÄRT

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Die meisten Menschen im jungen oder mittleren Alter möchten gerne alt werden. Gleichzeitig nimmt die Zahl der jungen Menschen aufgrund rückläufiger Geburtenzahlen ab und die Verhältnisse in der Gesellschaft verschieben sich. So bildeten zum Beispiel bei den letzten Wahlen die über 60-Jährigen die größte Gruppe. Hier scheint sich jedoch eine Trendwende anzudeuten. So reichen beispielsweise in Empelde die Grundschulplätze nicht mehr aus und es gibt konkrete Pläne, eine zweite Grundschule einzurichten und auch die Grundschule in Ronnenberg stößt an ihre Grenzen.

Die Verlängerung der Phase des Alters führt dazu, dass zwi-schen den „jungen Alten“, die gerade in den Ruhestand ge-hen, und den Hochbetagten ab etwa 80 Jahren unterschie-den wird. Vielen älteren oder alten Menschen geht es gut, die Zeit des Ruhestandes verlängert sich für viele und bietet neue Möglichkeiten. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch auch das Risiko, chronisch krank oder pflegebedürftig zu werden. Auch steigen die Verlusterfahrungen durch Krank-heit, Pflegebedürftigkeit oder den Tod naher Angehöriger. Insbesondere die Zunahme demenzieller Erkrankungen ist für viele Familien eine große Herausforderung. In unserer immer mehr auf Leistung getrimmten Gesellschaft leiden viele ältere Menschen unter Einsamkeit oder dem Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden oder nur noch eine Last für andere zu sein.

Wichtige Funktion der Älteren

Dies alles geht auch an der Kirche nicht spurlos vorüber. „Unsere Gemeinden werden zusehends älter und gerade unter den Priestern registrieren wir – verstärkt durch den ausbleibenden Priesternachwuchs – ein immer höheres Durchschnittsalter… Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten, dass in der Kirche und den kirchlichen Verbänden die ältere Generation von jeher eine wichtige Funktion hat: Sei es bei der Weitergabe des Glaubens, in den Gruppen, Kreisen und

Alt werden, aber nicht alt seinDie Menschen in Deutschland werden immer älter. Das ist erfreulich, bedeutet aber für die christlichen Gemeinden zunehmend eine Herausforderung.

Gremien der örtlichen Pfarrgemeinde oder einfach in ihrer Vorbildfunktion für Jüngere.“1 Das trifft auch auf die Pfarr-gemeinde St. Maximilian Kolbe zu. Viele ältere Gemeinde-mitglieder sind ehrenamtlich engagiert. Sie bringen sich in Gottesdiensten ein, engagieren sich im Pastoralrat, den Vor-Ort-Teams und verschiedenen Ausschüssen. Sie über-nehmen Verantwortung in Verbänden und Vereinigungen wie Kolping oder Schönstatt, helfen bei der Tafel oder im Diakonie-Lädchen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Angebote für ältere Menschen

Auch gibt es für ältere Menschen gezielte Angebote: in Em-pelde die Montagsgruppe, den offenen Mittagstisch oder das Johannescafe für ältere Menschen, speziell auch für pflegebedürftige Demenzerkrankte und ihre Angehörigen. Hier engagieren sich vielfach Ältere für Ältere und es ist oft ein Geben und Nehmen und eine Bereicherung für beide Seiten. Auch an professionellen Angeboten, teilweise auch in kirchlicher Trägerschaft, mangelt es im Gemeindegebiet nicht. So gibt es verschiedene ambulante Pflegedienste, Ta-gespflegen, Pflegeheime und Möglichkeiten des betreuten Wohnens und in Empelde auch ein spezielles Beratungsan-gebot, einen Pflegestützpunkt der Region Hannover.

Die Sorge um die vielen pflegebedürftigen älteren Menschen soll aber nicht allein den professionellen Diensten und den pflegenden Angehörigen, die ebenfalls oft Hilfe brauchen, überlassen werden. Viele Gemeindemitglieder besuchen da-her diese Menschen in ihren Wohnungen und in den Heimen. Einige von ihnen feiern Gottesdienste in den Pflegeheimen. Oder sie bringen den kranken und pflegebedürftigen Men-schen regelmäßig die Krankenkommunion, wie etwa Chris-tine Mische, die seit einigen Jahren einmal im Monat im

Treffpunkt für ältere Menschen: das Johannescafé in Empelde.Fo

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1 https://de.zenit.org/articles/die-alternde-gesellschaft-als- herausforderung-fur-die-kirche/ , aufgerufen am 13.10.2017

12 KIRCHE VOR ORT

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Johanneshaus in Empelde unserer Gemeinde unterwegs ist und dabei sehr unterschiedliche Erfahrungen macht:

„Bei meinen Besuchen mit der Kommunion im Senioren-heim habe ich vielerlei Erfahrungen gemacht. Einige Be-wohner sind zu Tränen gerührt und müssen weinen. Es gibt aber auch Menschen, die meinen Besuch ablehnen. Wenn ich mich bei ihnen vorstelle und meinen Besuch anbiete, er-zählen sie mir, warum sie mit der Kirche gebrochen haben. Das sind längst vergangene Begebenheiten aus der Kind-heit, die diese Ablehnung fest zementiert hat. Mein gutes Zureden, zum Beispiel, dass die Kirche von damals nicht die Kirche von heute ist, oder dass man seinen Glauben nicht durch die negativen Erfahrungen mit einer Person ablegen sollte, fruchten leider nicht. Das finde ich sehr traurig, aber es ist ein freiwilliges Angebot von mir. Bei manchen Senio-ren kann ich keine ganze Zeremonie abhalten, die Konzent-ration ist ein Problem.

„Ich gehe zu jedem ans Bett“

Ich gehe aber zu jedem ans Bett und halte zumindest ein Gebet. Das Schlucken der Hostie kann auch Schwierigkeiten bereiten, da muss ich vorsichtig sein. Ist im Zimmer ein wei-terer Bewohner, erkläre ich vorher, warum ich komme und bitte um kurze Unterbrechung des Fernsehprogramms. Ich habe schon erlebt, dass Mitanwesende mir nachher gesagt haben, wie wohltuend es für sie war. Bewohner, auch wenn sie dement sind, erkennen die Gebete und gemeinsame Sprechformulierungen. Viele sind regelmäßige Kirchgänger gewesen und eine Dame kannte sich auch mit den Jahresta-gen der Heiligen aus. Ein Bewohner hob immer seine gefal-teten Hände an und sagte mir voller Freude, dass er durch mein Kommen fühle, dass er als Mensch noch etwas wert sei. Eine Angehörige bat mich einmal darum, ihrem Bruder die Beichte abzunehmen, was ich abgelehnt habe und an den Pfarrer verweisen musste. Viele Situationen zeigen mir immer wieder, wie wichtig es ist, in seinem Leben aufzuräu-men. Sehr viele haben es immer verdrängt, dann ist es zu spät. Einfach vorher im Leben mal sagen: ‚Ich habe dich lieb.‘ – Wie einfach ist das.“ Auf Wunsch wird von den Priestern auch das Sakrament der Krankensalbung gespendet. Durch dieses vielfache Engagement wird das christliche Verständ-nis vom Menschen in die Praxis umgesetzt: „Der Mensch ist das Geschöpf Gottes, und zwar zu jedem Zeitpunkt seiner Existenz. Das Leben ist und bleibt zuallererst ein Geschenk, eine Gabe aus der Hand Gottes. Dieses Geschenk gilt es zu schützen und zu achten. Es ist uns von Anfang an anver-traut. Diese Grundaussage über die Würde jedes Menschen muss die unumstößliche Grundlage des Umgangs mit der alternden Gesellschaft sein. Das christliche Menschenbild bezieht die Endlichkeit und die Begrenztheit menschlichen Lebens mit ein. Das zu akzeptieren, ist nicht einfach in einer Zeit, in der zwar die meisten das Ziel haben, alt zu werden, aber kaum jemand eingesteht, alt zu sein.“2

CHRISTINE MISCHE UND STEFAN ROTHLAND

Singen Sie gern?Wir jedenfalls tun es!

28 Jahre haben wir im Chor der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Empelde mitgesungen. Nachdem dieser mangels Männerstimmen aufgelöst wurde, sind wir zusammen mit zwei evangelischen Sangesschwestern zum Kirchenchor der Maximili-an-Kolbe-Kirche auf dem Mühlenberg übergewech-selt. Seit Beginn vor vier Jahren fühlen wir uns in dieser Singgemeinschaft, die aus 21 Mitgliedern im Alter zwischen 47 und 80 Jahren besteht, überaus wohl.

Für uns ist es jeden Donnerstagabend schön, hier mitzusingen, fanden wir doch in dem Leiter des Chores, Alexander Pick, einen sehr humorvollen und kompetenten Chorleiter vor, der die unterschied-lichsten Lieder und Werke mit uns nicht nur ober-flächlich sondern sehr intensiv einstudiert. Dabei macht es auch nichts aus, dass die meisten von uns nicht direkt vom Blatt singen können, sondern durch etliche Wiederholungen einzelner Passagen auf die Stücke vorbereitet werden.

Bei unserem Chor kommt auch das gelegentliche gesellige fröhliche Miteinander nicht zu kurz. So manches Mal nach einer Probe wird noch zusam-men gestanden, gelacht und sich über Dies und Das unterhalten.

Wir würden uns wünschen, dass vielleicht noch manch anderer Lust bekommt, an den Proben am Donnerstag ab 20 Uhr im Kirchenzentrum Mühlen-berg teilzunehmen. denn es macht ausgesprochen Freude und neue Mitsängerinnen und - sänger wären hier herzlich willkommen.

ANNELIE WEILANDT UND RENATE KLAUS

2 ebd.

13KIRCHE VOR ORT

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Ihr Leben

Madeleine Delbrêl wird 1904 im französischen Mussidan in der Dordogne geboren. Ihr Vater stammt aus einfachen Verhältnissen, während ihre Mutter aus dem Bürgertum kommt. Madeleine ist das einzige Kind ihrer Eltern und wird von beiden sehr geliebt. Die Familie fördert Madeleines künstlerische Begabung, dagegen erhält sie wenig christli-che Prägung. Als die Familie 1916 nach Paris zieht, kommt Madeleine über ihren Vater in einen literarischen Zirkel, dessen Leiter sie sehr bewundert. Durch ihn wird sie zur überzeugten Atheistin.

Später verliebt sie sich in Jean Maydieu, einen überzeugten Christen. An ihrem 19. Geburtstag feiern die beiden Ver-lobung. Kurz darauf verlässt Jean Maydieu Madeleine, um seiner Berufung zu folgen: Er wird Dominikaner. Madeleine stürzt in eine tiefe Lebenskrise. Durch die Begegnung mit Jean und dessen christlichen Freunden lässt sie die Frage zu, ob Gott existiert. Auf der Suche nach Gott beginnt sie, angeregt durch Teresa von Avila, zu beten, „das heißt, sich diesem unbekannten Gott zuzuwenden, fast sozusagen auf Verdacht. Und als Folge dieser Entscheidung hat sie erfah-ren: Da ist Jemand. Dieser Jemand kommt auf mich zu, die-ser Jemand liebt mich. Das ist ein überwältigendes Glück, das für sie dann nicht mehr zur Debatte stand.“ (Annette Schleinzer). Noch kurz vor ihrem Tod spricht sie von dieser Gotteserfahrung: „Ich war von Gott überwältigt worden und bin es noch.“

Nach ihrer Bekehrung überlegt Madeleine, in den Karmel einzutreten, nimmt aber zunächst Abstand davon, um ihren Vater zu unterstützen, der erblindete. In ihrer Pfarrei trifft sie auf Abbé Lorenzo, der seine Begeisterung für das Evan-gelium auf sie überträgt. Dadurch erkennt sie, dass ihr Weg ein anderer ist: Sie will nach dem Vorbild Jesu mitten in der Welt das Evangelium in einem ganz gewöhnlichen Leben verwirklichen. Für sie sind Gottes- und Nächstenliebe un-trennbar verbunden.

Sie gründet eine christliche Gemeinschaft, deren geistlicher Begleiter Abbé Lorenzo wird. Die Gruppe will in Ehelosigkeit

aber ohne Gelübde „einzig und endgültig Christus gehören, und mit Hilfe seiner Gnade ein Leben der Liebe nach dem Evangelium führen.“ Dafür gibt Madeleine ihr Studium an der Sorbonne auf und beginnt eine Ausbildung als Sozialar-beiterin. Schließlich geht diese Gruppe von drei Frauen ganz bewusst nach Ivry, einer kommunistischen Arbeitervorstadt von Paris. Dort trifft sie der Schock der extremen Armut der Arbeiter in den 30er Jahren und der Schock darüber, wie sich die alteingesessenen Christen vor Ort von den Kommunis-ten abgrenzten.

Ihr Wirken

Als Sozialarbeiterin findet Madeleine schnell Kontakt zu den Arbeitern und die kleine Gemeinschaft wird Anlaufstel-le für alle, die Hilfe brauchen. Madeleine erkennt, wie sehr sich die Kommunisten für die Arbeiter einsetzen, engagiert sich mit ihnen, zieht aber eine klare Trennlinie, wenn sich christlicher Glaube und Nächstenliebe nicht mit dem Kom-munismus vereinbaren lassen. Das Desinteresse der Arbei-ter an Glaubensfragen schockiert sie, und so wächst in ihr die Überzeugung: „Nicht wir haben Menschen zu bekehren. Das ist Gottes Sache, aber wir können uns schenken mit Gott in uns.“

Mit ihren Erfahrungen unterstützt sie die 1941 gegründete Mission de France, eine Reformbewegung der katholischen Kirche, die auf Arbeiterpriester setzt, um im atheistischen Arbeitermilieu präsent zu sein. Sie steht in Kontakt mit den ersten Pionieren dieser Bewegung, gibt Rat und seelischen Beistand. Die Nähe dieser Arbeiterpriester zum Kommunis-mus führt im Laufe der Jahre zu Problemen mit Rom, bei de-nen Madeleine zu vermitteln sucht. Unter diesem Eindruck schreibt sie ihr Buch „Christ in einer marxistischen Stadt“.

In den folgenden Jahren wird Madeleine Delbrêl häufig zu Vorträgen eingeladen, kümmert sich um den Status ihrer Gruppe, die inzwischen aus mehreren Gruppen – auch in Af-rika – besteht. Im Vordergrund bleibt aber immer ihr Leben in Ivry. „Ivry war meine Schule des angewandten Glaubens.“

Mystikerin der Straße, Poetin und Sozialarbeiterin Wer war Madeleine Delbrêl, die als eine der bedeutendsten Frauen des letzten Jahrhunderts bezeichnet wird?Engagierte sich in einer Arbeitervorstadt von Paris: Madeleine Delbrêl.

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14 VORGESTELLT

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Gegen Ende ihres Lebens wurde sie sogar in die Vorberei-tungen für das Zweite Vatikanische Konzil eingebunden. Sie starb am 13. Oktober 1964 ganz plötzlich und hinterließ zahlreiche Notizen und Meditationen, von denen viele ver-öffentlicht wurden. Das Seligsprechungsverfahren für Ma-deleine Delbrêl wurde 1993 eingeleitet.

Wofür sie steht

Madeleine Delbrêls Leben ist nicht gekennzeichnet durch große, herausragende Taten, sondern durch die im Alltag gelebte Liebe zu Gott und den Menschen. Sie selbst drückt das so aus: „Jedem Menschen, dem man begegnet, die ganze Fülle der Liebe schenken; das ist das Tor zur Weite Gottes, das Tor, das sich geradewegs auf die universale Liebe hin öffnet.“ Dass sie ihr Leben danach ausgerichtet hat, zeigen Aussagen von Freunden nach ihrem Tod: „Sie sah mich so an, wie Gott mich ansieht.“, „Man fand in ihr etwas, was so selten zu finden ist: jedem die Liebe zu geben gemäß dem, was er ist, gemäß seinem ‚Hunger‘.“, oder wie ein marxis-tischer Freund sagt: „Wenn man Madeleine kennenlernte, lernte man etwas vom Antlitz Gottes kennen.“

BARBARA SCHNEIDER

Wenn wir wirklich Freude an dir hätten, o Herr,könnten wir dem Bedürfnis zu tanzen nicht widerstehen.Um gut tanzen zu könnenbraucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt.Man muss ihm nur folgen,darauf gestimmt sein, schwerelos sein.Und vor allem: man darf sich nicht versteifen,sondern ganz mit dir eins sein – und lebendig pulsierendeinschwingen in den Takt des Orchesters,den du auf uns überträgst.Wir haben so oft die Musik deines Geistes vergessen,wir vergessen, dass es monoton und langweilignur für grämliche Seelen zugeht,die als Mauerblümchen sitzen am Randdes fröhlichen Balls deiner Liebe.Lehre uns, jeden Tag die Umstände unseresMenschseins anzuziehen wie ein Ballkleid.Gib, dass wir unser Dasein lebennicht wie ein Schachspiel, bei dem alles berechnet ist,nicht wie einen Lehrsatz, bei dem wir uns den Kopf zerbrechen,sondern wie ein Fest ohne Ende,bei dem man dir immer wieder begegnet,wie einen Ball, wie einen Tanz,in den Armen deiner Gnade,zu der Musik allumfassender Liebe.Madeleine Delbrêl

Ball des Gehorsams

Quellen: Annette Schleinzer, Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe, Das Lebenszeug-nis von Madeleine Delbrêl, Schwabenverlag. Madeleine Delbrêl, Deine Augen in unseren Augen, Die Mystik der Leute von der Straße, Ein Lesebuch, Hg. Von Annette Schleinzer, Verlag Neue Stadt.

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Wielkanoc, აღდგომის (Aghdgomis) oder 부활절 (buhwaljeol) – OsternOstern wird weltweit gefeiert, aber wie? Gemeindemitglieder und -mitarbeiter berichten.

Georgien

„Wenn ich an Ostern in Ge-orgien denke, dann denke

ich vor allem an drei Dinge: rote Eier, und zwar viele da-

von, den typischen Osterkuchen Paska – auch sehr viel davon – und

an die kleine Dorfkirche, die zwar immer gut besucht ist, aber zur Osternacht quasi aus allen Nähten platzt. Wie bei uns in Deutschland gibt es auch in Georgien Os-tereier, als Zeichen des Lebens. Allerdings werden sie dort traditionell immer rot gefärbt, z.B. mit gekochten Zwiebelschalen. Das Verstecken der Eier kennt man dort nicht. Dafür haben Kinder (und nicht nur die) viel Freu-de daran, sich im Eierditschen zu messen; Gewinner ist, wessen Ei nach dem Anditschen mit allen anderen Eiern noch unversehrt ist. Neben den roten Eiern wird in Ge-orgien an Ostern ein besonderer Kuchen gegessen, der sogenannte Paska, ein hoher runder Hefekuchen mit Ro-sinen, manchmal noch mit Schokoladenglasur überzo-gen. Der Kuchen ist auch in Russland und vielen Ländern Osteuropas fester Bestandteil der Ostertafel; er ist süß und sehr lecker!

In der Nacht zu Ostersonntag geht man in die Kirche. Die Messe dauert mehrere Stunden. Leider habe ich es nie bis zum Ende in der Kirche ausgehalten – aus Plat-zangst und aus Angst, von einer Kerze angezündet zu werden. In georgischen Kirchen gibt es – wie üblich in der orthodoxen Kirche – keine Bänke; alle stehen dicht an dicht, mit einer Kerze in der Hand. Die Luft ist voll mit dem polyphonen georgischen Gesang und Weih-rauch. Aber weil viel mehr Menschen in die Kirche wol-len, als Platz ist, gibt es viel Getrubel, es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Deshalb gehen wir tagsüber noch einmal, mit ein bisschen mehr Ruhe, die traditionellen Ostergesänge erklingen auch dann. Eigentlich gibt es nur ein Osterlied, allerdings existieren viele verschiede-ne Melodien dazu. Das Lied heißt ქრისტე აღსდგა (= Qriste aghsdga, zu deutsch: Christ ist auferstanden!). Es ist auch der typische Ostergruß, die Antwort darauf lau-tet: ჭეშმარიტად (= Tscheschmaritad, zu deutsch: Er ist wahrlich auferstanden!).

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Polen

„Meine Familie und ich fei-ern Ostern traditionell ge-

mischt mit Bräuchen aus Polen und Deutschland. Die Feierlichkeiten

beginnen für uns schon am Karsamstag mit der Speise-segnung. Von da aus geht es zum Osterfeuer in unserem Ort und in der Nacht noch zur Ostermesse. Am Oster-sonntag wird gemeinsam mit der Familie gefrühstückt oder gebruncht, selbstverständlich mit den gesegneten Lebensmitteln. Traditionell isst jeder ein kleines Stück von allen Lebensmitteln, welche im Körbchen waren. Nach dem Essen begeben wir uns auf Ostereiersuche.“

LECH SCHRÖDER,

MITGLIED DES PASTORALRATS

Polen

„In der Karwoche haben wir Karfreitag direkt am Grab

Wache gehalten. Wir haben dort immer zu zweit gekniet

und uns stundenweise abge-wechselt. Das wird heute nicht mehr

gemacht. Ostern haben wir morgens um 5 Uhr die Auf-erstehung gefeiert. Wir sind nüchtern zum Gottesdienst gegangen und danach gab es ein besonderes Frühstück mit Eiern, heißen polnischen Würstchen, Roter Bete mit Meerrettich und vielen anderen Sachen. Der Tisch war toll gedeckt und meine Mutter hat die Speisen gesegnet und dann wurde gegessen. Das mache ich heute zu Hause genauso. Ostermontag gibt es in Polen einen besonderen Brauch, der Śmigus-dyngus heißt. Da bespritzen insbe-sondere die jungen Männer die Frauen mit Wasser.“

MONIKA WIETHE,

PFARRSEKRETÄRIN

16 ERKLÄRT

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Wie an keinem anderen wichtigen Feiertag in Georgi-en, darf auch an Ostern der Besuch des Friedhofes nicht fehlen. Meist am Ostermontag macht sich die Familie auf zu den Gräbern der verstorbenen Verwandtschaft. Mit dabei: Speisen und Wein. Am Grab angekommen isst und trinkt jeder ein wenig, in Gedenken sind die Ver-wandten quasi mit dabei. Ein Trinkspruch auf die ver-storbene Person darf nicht fehlen, danach wird der Rest des Bechers Wein auf das Grab gekippt und ein wenig Essen und Trinken wird auch immer dort gelassen. Auch wenn diese Tradition für manch einen Betrachter erst einmal sonderbar erscheinen mag, so empfand ich es ir-gendwie tröstlich und schön, wie man hier der Verstor-benen gedenkt und sie – ganz anschaulich – versucht, teilhaben zu lassen an diesem Festtag.

PAULINA KELLERSMANN (HAT EIN FSJ IN GEORGIEN

GEMACHT UND FÄHRT SEITDEM REGELMÄSSIG DORTHIN)Fo

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Südkorea

„Ostern gehe ich mit meiner Familie in die Kirche und wir

besuchen gemeinsam die Messe. Natürlich kochen wir Eier und es

wird festlich gegessen. Außerdem gibt es bei uns einen Wettbewerb, bei dem die schönsten Ostereier prämiert werden.“

ILSOON BAEK,

ORGANISTIN DER PFARRGEMEINDE ST. MAXIMILIAN KOLBE

Im Rahmen einer Führung haben sich rund 25 Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe davon beeindru-cken und inspirieren lassen, was dort entwickelt wurde: eine moderne Kirche in schlichtem, zeitlosem Stil bei vielfältiger Nutzbarkeit.

Eine einladende Atmosphäre geht von dem Kirchengebäude aus, die Hemmschwelle zum Betreten ist gering: Ein von Eh-renamtlichen betriebenes Café am Kirchengebäude lädt die Menschen, die im Zentrum Altwarmbüchens ihren Alltags-geschäften nachgehen, zum Verweilen und zum Gespräch ein. Ein verglastes Foyer vermittelt den Eindruck von Offen-heit und Transparenz.

Schlichte Architektur

Auch im Innern setzt sich der ansprechende Eindruck fort: Der Gottesdienstraum selbst besticht durch Schlichtheit und architektonisch interessant gestaltete Akzente, durch Lich-teffekte und praktische Details. Es gibt keine Kirchenbänke, sondern Stühle, die variabel angeordnet werden können, je nach Anlass: Messe, Taufe, Trauerfeier und vieles mehr. Die Bereitschaft zum Neu-Denken, zum Entwerfen einer Vision, die in Altwarmbüchen Wirklichkeit werden konnte, hat die Teilnehmer dieses Gemeindeausflugs zu einem neuen Blick auf Kirche angeregt.

Besichtigung eines Kirchen(t)raumsKirche ganz neu denken - und dann bauen: Diese Chance hat die Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Altwarmbüchen vor einem Jahr genutzt: die einzige Kirchweihe im Bistum Hildesheim seit über 20 Jahren.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit der Teilnahme an einer Messe mit den Rittern vom Heiligen Grab zu Jerusa-lem, die in ihrem Ornat in dieser modernen Kirche einen interessanten Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft darstellten.

CHRISTINA DREWES

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Geprägt durch Lichteffekte: der Innenraum der Kirche.

17GEMEINDELEBEN

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Als bekannt wurde, dass Klemens Teichert Anfang 2014 in die Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe kommen würde, hieß es: „Der Neue ist Exorzist!“. Einige hatten sich über ihn schlau gemacht und erfahren, dass er in seiner vorherigen Tätigkeit auch Exerzitien begleitete. „Exerzitien“ klingt so ähnlich wie Exorzist. Das Missverständnis war geboren. Mit „Exorzist“ verbindet sich die eine oder andere (meist frag-würdige) Vorstellung – was aber sind Exerzitien? Exerzitien sind schlicht: Übungen. Exercises kennt der eine oder andere noch vom Englischunterricht. Etüden, vom französischen „études“ kennen diejenigen, die Klavier oder Geige spielen lernen. Ähnliches kennen Sportler. Manchmal gibt der Physiotherapeut bestimmte Übungen mit auf den Weg, um wieder fit zu werden. Und schließlich: Exerzieren kennen Soldaten, wenn sie für den Ernstfall üben.

Ignatius von Loyola – der Erfinder

Exerzitien sind geistliche Übungen, um den Glauben zu fin-den oder ihn zu vertiefen. Ihr Erfinder, Ignatius von Loyola (1491-1556), war Soldat und das Exerzieren war ihm ver-traut. Im Kampf um Pamplona während der italienischen Kriege verletzt ihn eine Kanonenkugel so schwer, dass er seinen Beruf aufgeben musste. Die anschließende Zeit seiner Gesundung verändert sein Leben radikal. Er erfährt Gott. Das krempelt sein ganzes Leben und Denken um. Er beginnt Theologie zu studieren, wird Priester und gründet mit anderen Gefährten später den Jesuitenorden.

Seine Zeit ist Umbruchszeit. Das Mittelalter mit seinen Vor-stellungen ist endgültig vorbei. Kolumbus entdeckt Ameri-ka, Deutschland und ganz Mitteleuropa haben in der Refor-mation ihr Gesicht grundlegend verändert. Die alten, auch religiösen Sicherheiten tragen nicht mehr. Wie kann man da zeitgemäß glauben? Auf dem Krankenlager entdeckt Ig-natius, dass jeder einzelne sein Leben mit Gott gestalten kann. Später entwickelt er seinen Weg besonderer geistli-cher Übungen. Fragen wie: „Was will ich mit meinem Leben eigentlich? Wo liegt meine persönliche Berufung? Hat Gott einen Plan für mich? Wie werde ich glücklich?“ gehören

Exerzitien? Nie gehört… Mit Pfarrer Klemens Teichert kam auch eine neue Form der Glaubensvertiefung in die Gemeinde. Nicht jeder aber wusste genau, was sich dahinter verbirgt.

in Exerzitien hinein. Es wird versucht, Texte der Heiligen Schrift auf das eigene Leben hin zu verstehen. Und das mit wachem Verstand und allen Sinnen, die zu einem gehören. Der Glaube an Gott bleibt so nicht länger Gewohnheit oder bloße Tradition, soll sich nicht bloß an äußeren kirchlichen Vorgaben orientieren, sondern von innen her erfahren wer-den. Ignatius war ein erwachsener, mündiger Glaube wich-tig, der Kopf und Herz durchdringt.

Zeit für mich selbst und Zeit für Gott

Die Exerzitien waren geboren. Ursprünglich dauern sie vier Wochen. Für jeden Tag gibt es bestimmte Meditations- und Gebetsvorschläge. Eine innere Logik führt vom Sortieren des eigenen Lebens hin zur Betrachtung des auferstande-nen, gegenwärtigen Jesus. Im besten Fall führen Exerzitien einen Schritt weiter auf dem Weg zur Klärung dessen, was der Einzelne im Tiefsten wirklich will. Oft bieten Klöster solche Zeiten der Exerzitien an. Sie können einzeln oder in einer Gruppe verbracht werden. Ein erfahrener Begleiter steht dabei zur Seite. Ausreichender Schlaf, gesunde Ernäh-rung, Zeit für die Meditation und das Gebet sowie Bewegung gehören dazu.

Nur die wenigsten können sich allerdings vier Wochen dafür frei nehmen. Die meisten Exerzitien, die Klöster und ähnliche Einrichtungen anbieten, dauern daher nur fünf bis zehn Tage.

Für viele sind schon fünf Tage Auszeit kaum möglich. Für sie gibt es seit einigen Jahren das Angebot der Exerzitien im Alltag. Für eine Zeit von vier bis acht Wochen trifft sich die Exerzitiengruppe einmal die Woche. Bei jedem Treffen gibt es einen geistlichen Impuls, einen Austausch in der Gruppe über die Erfahrungen der vergangenen Wochen und einen Übungsvorschlag für die nächste Woche. Jeder Teilnehmen-de nimmt sich an jedem Tag der Woche dafür wenigstens eine halbe Stunde Zeit an einem ruhigen Ort zuhause. Be-gleitet wird die Gruppe von einem möglichst erfahrenen Exerzitienbegleiter, mit dem jeder auch persönliche Gesprä-che vereinbart.

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nExerzitien im Alltag: Aufmerksame Wahrnehmung der Natur gehört dazu.

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Zur eigenen Lebendigkeit gelangen

Nicht nur die Dauer, auch die Form von Exerzitien hat sich gewandelt. Neben klassischen ignatianischen Exer-zitien gibt es Wanderexerzitien, Exerzitien auf der Straße mit den Armen einer Stadt und Filmexerzitien. Klemens Teichert begleitet vor allem Kontemplative Exerzitien und Exerzitien mit Bibliodrama. Kontemplative Exerziti-en verzichten auf die Meditation bestimmter Bibeltexte. Sie führen in die alte christliche Meditationspraxis des Herzensgebets ein, das auch Ruhegebet genannt wird. Das achtsame Lauschen in die Stille und das meditative Wiederholen des Namens Jesu stehen im Mittelpunkt. Bei Bibliodrama-Exerzitien hingegen stehen Texte aus der Bibel im Zentrum, die auf spielerische Weise mit Leib und Seele erfahren werden. So kann der ganze Mensch sehr unmittelbar und sehr nachhaltig angesprochen werden.

Egal welche Form der Exerzitien für jemanden passt, fast immer ist es die gleiche Erfahrung: Es ist eine kostbare Zeit der intensiven Beschäftigung mit sich selbst und des Gebets. Und nicht selten entdeckt jemand dabei ganz neu die Quellen, die ihn lebendig machen.

KLEMENS TEICHERT

Beispiel für einen Exerzitientag bei kontemplativen Exerzitien 06:30 Uhr Aufstehen 07:00 Uhr Qi-Gong/Yogaübungen unter Anleitung 08:00 Uhr Frühstück 09:00 Uhr Anleitungen zur Meditation09:30 bis 12:00 Uhr Meditation, jeweils 25 Minuten mit fünf Minuten Pause 12:00 Uhr Mittagessen 15:00 bis 17:30 Uhr Meditation, jeweils 25 Minuten mit fünf Minuten Pause 17:30 Uhr Erfahrungsaustausch in der Gruppe18:00 Uhr Abendessen 20:00 Uhr Eucharistiefeier

Dazu: eine Stunde Mitarbeit im Haus oder Garten; ein Ein-zelgespräch mit dem Exerzitienbegleiter/-begleiterin

Kloster Marienrode bei Hildesheimwww.kloster-marienrode.de

Kloster St. Romuald bei Hildesheimwww.sankt-romuald.de

Kloster Wülfinghausen (evangelisch) bei Springewww.kloster-wuelfinghausen.de

Ein informativer Film findet sich auf youtube unter katholisch.de, Stichwort: Exerzitien.

Die nächsten Exerzitienhäuser sind:

Unsere Aufmerksamkeit braucht Tore in die GegenwartBeispiel für eine Übung aus den Exerzitien im Alltag, auch sonst anwendbar…

Thomas von Aquin ist der Frage nachgegangen, ob es ein Gebet ohne Aufmerksamkeit geben kann. Er kommt zu dem Ergebnis, dass es ohne Aufmerksamkeit kein Gebet gibt. Wer wahrnimmt, richtet seine Aufmerksamkeit auf etwas oder jemanden. Wer im Wahrnehmen bleibt, verweilt mit der Aufmerksamkeit. Wenn wir zerstreut sind, wandert un-sere Aufmerksamkeit umher und ist gleichzeitig mit vielen Dingen beschäftigt. Wenn wir uns sammeln, bleibt die Auf-merksamkeit ganz bei der Sache, die jetzt dran ist. Dadurch gewinnt unsere Aufmerksamkeit an Kraft wie Sonnenstrah-len, die in einem Brennglas auf einen Ausrichtungspunkt hin gebündelt werden.

Übung zur Wahrnehmung in der Natur

Machen Sie diese Übung so lange und oft ihnen das im Alltag möglich ist. Es genügt schon, wenn sie in einer Pause einen Spaziergang von 20 Minuten machen können. Gehen Sie in die Natur oder in einen Park oder üben Sie sich auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen und gehen Sie so, wie Sie es gewohnt sind. Dann gehen Sie immer langsamer und blei-ben gelegentlich stehen. Unseren einfachsten Zugang zur Wahrnehmung haben wir über unsere fünf Sinne: Schauen, Hören, Riechen, Tasten, Schmecken.

Bleiben Sie, während Sie gehen oder stehen, einige Zeit beim Wahrnehmen mit einem der fünf Sinne. Seien Sie eini-ge Zeit ganz Auge, ganz Ohr, ganz Haut…. Schauen Sie sich zum Beispiel einen Baum an oder einen Bach. Lassen Sie den Baum auf sich wirken. Hören Sie das Zwitschern der Vögel, das Rauschen des Windes in den Bäumen. Spüren Sie den Wind in Ihrem Gesicht, den Kontakt der Haut zu Ihrer Klei-dung, ertasten Sie eine Baumrinde oder ein Blatt. Riechen Sie an einer Blume. Schmecken Sie bei den Mahlzeiten ganz bewusst das Essen.

Bleiben Sie bei alldem einfach im Wahrnehmen mit Interes-se und Aufmerksamkeit ohne über diese Dinge nachzuden-ken oder ins Beurteilen zu kommen. Wenn Sie mit Gedanken beschäftigt sind, kommen Sie einfach wieder zur Wahrneh-mung der Natur zurück.

Quelle: Kontemplation in Aktion, erstellt von Joachim Hartmann SJ, Martina Klenk u.a., www.kontemplation-in-aktion.de.

19ERKLÄRT

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Im Jahr 1994 hat die Kolpingfamilie der Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe zusammen mit ihrem damaligen Präses, Pfarrer Klaus Funke, beim Betreiber der Kali-Halde nachge-fragt, ob sie zu Christi Himmelfahrt auf dem Kaliberg einen Gottesdienst feiern dürfe. Der Berg war seinerzeit zu weiten Teilen unbefestigt, mit Bauschutt bedeckt und hatte nur ei-nen kleinen staubigen Platz, der sich bei trockenem Wetter für das Vorhaben eignen würde. Zu erreichen über einen von Pkws kaum zu befahrenden Baustellenweg. Entsprechend bestand auch die Ausstattung der „Freilichtkirche“ nur aus wenigen Tischen und Bänken. Kein Wasser, kein Strom, kei-ne Toiletten, was heute alles selbstverständlich ist. Dass daraus ein ständiger Termin für den Himmelfahrtstag ent-stehen würde, war seinerzeit nicht absehbar, obwohl die Be-geisterung für eine Fortsetzung sofort aufflammte. Zu groß waren die Bedenken wegen möglicher Unfallgefahren, Haf-tungsrisiken sowie der schwierigen Zufahrts- und Zugangs-möglichkeiten. Mit Gottvertrauen wurde es schließlich doch gewagt!

Der Versuch wurde zur Großveranstaltung

Inzwischen steht die Rekultivierung des Berges mit seiner Höhe von 130 m ü. N. N. vor der Vollendung und ist zu ei-nem Naherholungsgebiet gereift, mit herrlicher Sicht über die Stadt Hannover und das Calenberger Land. Der Him-melfahrtsgottesdienst und die anschließende Begegnung haben sich zu einer von der Kolpingfamilie organisierten Gemeindeveranstaltung entwickelt, die weit über die Ge-meindegrenzen hinaus bekannt ist und weiterhin von Frank Nickel, dem Betreiber des Geländes, großzügig unterstützt wird. Für ihn ist es die „Kick-Off-Veranstaltung“ für sein jeweiliges Jahresprogramm auf dem Berg. Bei gutem Wet-ter werden etwa 800 bis 900 Teilnehmer mit Glockengeläut

Zwischen Bauschutt fing alles anWas zunächst als eimaliges Ereignis gedacht war, feiert in diesem Jahr 25. Jubiläum: die Bergmesse zu Christi Himmelfahrt auf der Kalihalde in Empelde.

angelockt. Glocken, die von der früheren Kirche St. Jacobus in Weetzen stammen und von Nickel erworben wurden. Für ältere und gehbehinderte Personen stehen Shuttlebusse für den Transport zum Gipfel und zurück zur Verfügung. Kol-pingfamilien des Bezirks Hannover nehmen in jedem Jahr mit ihren Bannern teil. Der Gottesdienst wurde auch bereits von Weihbischof Hans-Georg Koitz gehalten, und selbst der bolivianische Botschafter war anwesend, als das Partner-land Bolivien im Vordergrund stand. Die Jubiläumsveran-staltung am 10. Mai wird wieder auf dem nun fast fertigen Gipfelplateau stattfinden können, nachdem vorübergehend nur die Freilichtbühne unterhalb des Gipfels zur Verfügung stand. Da hoffen die Veranstalter natürlich auf besonders gutes Wetter.

Wie geht es weiter?

Schon länger denkt die Kolpingfamilie über die Zukunft der Bergmesse nach. Sie ist mit einem recht großen Aufwand verbunden, weil alles – außer Toiletten – auf das Gelände geschafft und nach Schluss wieder abgebaut und abgefah-ren werden muss. Dafür und auch für die Begegnung nach dem Gottesdienst werden für die Bewirtung der Gäste viele Helfer benötigt. Bisher wurden diese Arbeiten weitgehend von den Mitgliedern der Kolpingfamilie und wenigen Hel-fern aus der Gemeinde, allen voran Küster Stefan Kotyrba, erledigt. Aus Altersgründen wird das die Kolpingfamilie in diesem Ausmaß künftig nicht mehr leisten können. Deshalb muss darüber nachgedacht werden, wie und in welchem Rahmen eine Fortsetzung dieser Himmelfahrtsveranstal-tung möglich ist. Helfer, die bereits in diesem Jahr am 10. Mai mitwirken wollen, sind herzlich willkommen.

RAINER BULITTA

Premiere 1994: Der Altar der ersten Bergmesse.

Im Jahr 2012 dabei: Weihbischof Hans-Georg Koitz.

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20 GEMEINDELEBEN

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Schon lange suchte der Kinder-Jugend-Familien-Ausschuss des Pastoralrats einen Weg, mit den getauften Kindern und ihren Familien als Gemeinde in Kontakt zu bleiben. Seit Be-ginn des Kirchenjahres steht nun ein großes rundes Bild mit einem Hirten in der Nähe zum Taufbecken im Kirchenraum von St. Maximilian Kolbe. Mit jeder Taufe kommt ein Schäf-chen jeweils mit dem Namen des Täuflings hinzu. So wächst im Laufe jeden Kirchenjahres eine schöne Herde, die sich um den Hirten Jesus sammelt.

Bilderbuch und Kuschelschaf

Vertreter aus unserer Gemeinde gratulieren am Ende der Taufe mit einer Glückwunschkarte, einem Büchlein über den guten Hirten und – einem kuscheligen Schäfchen als kleines Geschenk. Auf diese Weise werden die getauften Kinder in der Gemeinde begrüßt und versucht, den Kontakt zur Täuflingsfamilie bis zur Erstkommunionvorbereitung zu pflegen. Da gab es schon die Frage: Ist das Schaf denn dazu geeignet? Wenn wir den Täufling als Christ in unserer Mitte begrüßen, gäbe es nicht andere christlichere Zeichen? – Wie schön ist es doch, das Christsein auch in unspektakulären Dingen zu erkennen: Sind wir nicht alle Schaf unter Schafen in der Herde Jesu – Christ unter Christen in Seiner Kirche?

Brücke zum Glauben

Das Kuschelschaf kann als ständiger Begleiter des Kleinkin-des dienen: Es liegt im Kinderbettchen, kann trösten wenn’s mal weh tut, geht mit zu Oma und Opa, zur Tagesmutter, ist beim Vorlesen dabei… Da die meisten Kinder Kuschel-tiere lieben, kann vielleicht gerade dieses Schaf eine Brücke

Willkommen in der GemeindeMit verschiedenen Maßnahmen möchte der Pastoralrat zukünftig die Täuflinge und ihre Familien intensiver begleiten.

hin zum Glauben werden. Viele religiöse Kinderbücher ha-ben ein Schaf als Hauptfigur, das mit Jesus seine Abenteuer erlebt. Mit dem Schaf gibt die Gemeinde den Erziehenden etwas an die Hand, das zum Aufhänger für ein altersgerech-tes religiöses Gespräch dienen kann – in jeder Lebenslage des Kindes. Bei den ersten Täuflingsfamilien ist das Will-kommensgeschenk sehr gut angekommen. Auch das kleine Schaf, von der Schwester an die Stellwand angeklebt, fand positive Resonanz.

Der Hirte mit seiner Herde bietet einen guten Hintergrund für ausreichende Gestaltungsmöglichkeiten in der Zukunft, z. B. für jährliche Briefe an die getauften Kinder oder für Tauferinnerungsgottesdienste, zu dem die Familien persön-lich eingeladen werden.

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Erhielten das erste Schäfchen: Emilia Mainka und ihre Familie.

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21GEMEINDELEBEN

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22 VORGESTELLT

Firmung 2017In einem feierlichen Gottesdienst wurde im Dezember 33 Jugendlichen von Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger das Sakrament der Firmung gespendet. Die musikalische Gestaltung der Feier übernahmen die MaxiKo-Band und der Gospelchor ThoMoRo-Voices. In einer „Lebenswoche“, mit einem „Sozialtag“ und einem „Abend der Versöhnung“ hatten sich die Jugendlichen auf das Sakrament vorbereitet.

DIRK KROLL

Cornelia AcoveteySophie AmftLukas BadzioraJennifer Rodrigues BairradaJoshua BasalduaLea Sara ButiganChristina DedererFranziska Sophia EmkeKatharina EngelhardtFabian GrzebieniarzMaurizio HaberlaValentina HankeJamira HesseSara HewigTorben JeischikLena Elisabeth KlausMike KuligSara Jennifer Marto Rodrigues

Moritz NastKacper-Dominik PanasiukLeonardo ParlovAntonio PetrusicJasmin PohlEmilia PoltorakSebastian PulakLara SimunovicLea Simunovic Diana SuchanDavid SchmalePaulina SchröderEileen TorkaFinn-Fabian WatadVanessa WolffNicole WoschJanina Ziora

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23VORGESTELLT

Samstag, 26. Mai, 10:30 Uhr Sofia AngelidisIsabell Appelganz Matteo ArgendorfThea BaumeisterPaulina BaumgartFranciszek GarbasFabian GottwaldJonna GietemannNoah HadlerLena HermannAdriane HetmanskiCeline KauzWeronika KiszyckaAlicja KowalczykOtis LenschVitoria MarjakajGuillermo Romero RanaEmilia RosaniCaroline UlbrichZoè Wasilewski

Sonntag, 27. Mai, 10:30 UhrMichal ChojnowskiMaria Granat Nikodem GryszkiewiczOrlando JaniakPhilip KleinLucas KosVivien KutzJakub LasotaDaniel Lerch Jonas MatuschekCeline MischaRobin NeuhausSusanna PanasiukJakub PawlakMaximilian PiankaNadia PiotrowiczKarol PiwowarczykKarolina Piwowarczyk Maja Stepien

Erstkommunion 2018Eltern und Kinder gemeinsam auf dem Weg zur Erstkommunion zu begleiten, das ist das Ziel der Kommunionvorbereitung in der Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe. An sechs Sonntagen treffen sich die Kinder mit ihren Familien zur Familienmesse. Auf unterschiedlichste Art und Weise werden anschließend Themen wie zum Beispiel die Bibel, die Taufe, der Dienst am Nächsten (Caritas), das Fest der Versöhnung (Erstbeichte) und die Eucharistie mit den Eltern und Kindern erarbeitet. Die Feier der Erstkommunion findet in diesem Jahr am 26. und 27. Mai jeweils im Kirchencentrum statt.

DORIS PEPPERMÜLLER

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Viele Gläubige möchten im Rahmen eines Gottesdienstes ihre tiefe Verbundenheit mit anderen Menschen zum Aus-druck bringen, für ganz persönliche Dinge das Gebet der Kirche wünschen oder Dank sagen. Dann kann eine Heilige Messe im Gedenken und Fürbittgebet für Lebende oder Ver-storbene oder in einem bestimmten Anliegen gefeiert wer-den – etwa als Danksagung nach schwerer Krankheit oder um Stärkung in einer schwierigen Lebensphase. Und oft wird diese sogenannte Messintention mit einer Geldspende verbunden.

Eine Messe kostet kein Geld

Dieses Messstipendium ist eine Geldspende, die dem Pries-ter von den Gläubigen gegeben wird mit der Verpflichtung, in der Meinung, also der Intention, der betreffenden Gläu-bigen die Heilige Messe zu feiern. Wo ein Messstipendium jedoch als ein „Mehr“ an Gnade oder Wirkung gesehen wird und durch die Spende „erkauft“ werden soll, ist die Tür zum Aberglauben bereits geöffnet. Deshalb sind Formulierungen wie „eine Messe bestellen“ oder „lesen lassen“ missverständ-lich und irreführend. „Den Himmel kann man nicht kaufen“ - das sagen 1991 die deutschen Bischöfe in einer Stellungnah-me. Eine Eucharistiefeier, die Heilige Messe, ist umfassende Danksagung an Gott. Sie braucht keine weiteren Anliegen,

Den Himmel kann man nicht kaufenFür Verstorbene oder Schwerkranke eine Messe lesen zu lassen, ist vielen Angehörigen ein Bedürfnis. Dafür zahlen sie häufig Geld, das sogenannte Messstipendium. Aber das ist eigentlich nicht nötig.

Intentionen mehr. Geld ist daher niemals zwingende Vor-aussetzung für eine Messfeier in einem bestimmten Anlie-gen. Eine Messe kostet kein Geld. Das Messstipendium ist eine freiwillige Gabe im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten. Die Kirche hat Beträge festgelegt, an denen man sich orientieren kann. So werden in der Regel für ein Messstipendium fünf Euro gegeben. Natürlich sind aber auch ohne diesen Obolus Messintentionen möglich.

Geregelter Umgang mit Messstipendien

Das Pfarrbüro muss über die Messstipendien genau Buch führen, indem die Zahl der zu feiernden Messen, die Mei-nung, das gegebene Stipendium und die vollzogene Feier aufgezeichnet werden. Darüber hinaus regelt das Kirchen-recht sehr ausführlich, wie mit den Messstipendien umzuge-hen ist - auch um Missbräuchen vorzubeugen, die es immer wieder gegeben hat. Mit den eingenommenen Intentions-geldern können kleinere Ausgaben abgefedert werden, wie zum Beispiel für Organisten, Blumenschmuck, Reparaturen, Kerzen oder Heizkosten. Es geht dabei aber nie um direkte Kostendeckung. Deshalb wird das Geld oft vielmehr für kari-tative Zwecke oder Eine-Welt-Projekte eingesetzt.

RENÉ HÖFER

Wirken auch ohne Spende: Messfeiern in bestimmten Anliegen.

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24 ERKLÄRT

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GottesdiensteSa 17:30 Uhr Hl. Messe (Ronnenberg)

So09:00 Uhr Hl. Messe (Empelde)10:30 Uhr Hl. Messe (Mühlenberg)19:00 Uhr Hl. Messe (Mühlenberg)

Di09:00 Uhr Hl. Messe (Ronnenberg)

Mi09:00 Uhr Eucharistische Anbetung, keine Hl. Messe (Mühlenberg)19:00 Uhr am letzten Mittwoch im Monat: Hl. Messe (Mühlenberg)

Do18:30 Uhr Gebet der Stille (Mühlenberg)

Fr09:00 Uhr Hl. Messe (Mühlenberg)

Gottesdienste in der Osterzeit Sa 24.03 17:30 Uhr Hl. Messe mit Palmzweigsegnung (Ronnenberg)

Palmsonntag 25.03. 09:00 Uhr Hl. Messe mit Palmzweigsegnung (Empelde)10:30 Uhr Familienmesse mit Palmzweigsegnung (Mühlenberg)17:00 Uhr Buß- und Beichtgottesdienst (Mühlenberg)

Mo 26.03. 18:00 Uhr Beichte in deutscher und polnischer Sprache (Mühlenberg)

Gründonnerstag 29.03. 19:00 Uhr Messe vom letzten Abendmahl mit Fußwaschung, anschl. Agape und Anbetung (Mühlenberg)

Karfreitag 30.03. 11:00 Uhr Kinderkreuzweg (Mühlenberg)15:00 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi (Mühlenberg)15:00 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi (Empelde)

Karsamstag 31.03. 15:30 Uhr Speisensegnung (Mühlenberg)16:00 Uhr Speisensegnung (Empelde)21:00 Uhr Feier der Osternacht, anschl. Agape (Ronnenberg)

Ostersonntag 01.04. 06:00 Uhr Feier der Osternacht, anschl. Frühstück (Mühlenberg)09:00 Uhr Hochamt zu Ostern (Empelde)10:30 Uhr Familienmesse zu Ostern (Mühlenberg)16:00 Uhr Ostermesse in polnischer Sprache (Mühlenberg)

Ostermontag 02.04. 09:00 Uhr Hl. Messe (Empelde)10:00 Uhr Wortgottesfeier (katholisch) im Johanneshaus (Empelde)10:30 Uhr Wortgottesfeier (katholisch) im Seniorenheim Integra (Empelde)10:30 Uhr Gottesdienst in eucharistischer Gastfreundschaft mit der Bonhoeffergemeinde (Mühlenberg)10:30 Uhr Gottesdienst in eucharistischer Gastfreundschaft mit der Michaeliskirche (Ronnenberg)

Christi Himmelfahrt 10.05. 11:00 Uhr Hl. Messe auf dem Kaliberg (Empelde)

Pfingstsamstag 19.05.17:30 Uhr Hl. Messe (Ronnenberg)

Pfingstsonntag 20.05.09:00 Uhr Hl. Messe (Empelde)10:30 Uhr Hl. Messe (Mühlenberg)19:00 Uhr Hl. Messe (Mühlenberg)

Pfingstmontag 21.05.09:00 Uhr Hl. Messe (Empelde)10:30 Uhr Hl. Messe (Mühlenberg)

Die Termine für die Pfingstnovenen und die Maiandachten entnehmen Sie bitte dem Pfarrbrief.

Termine Akzentmesse (Mühlenberg)Sonntag, 22. April 19:00 UhrSonntag, 13. Mai 19:00 UhrSonntag, 17. Juni 19:00 UhrSonntag, 15. Juli 19:00 UhrSonntag, 12. August 19:00 Uhr

25GOTTESDIENSTE

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APRIL 2018Sonntag 8. April 10:30 – 14:30 Uhr

Erstkommunionvorbereitung (Mühlenberg)

Freitag 13. April bis Sonntag 15. April

Familien-Wochenende in Bösingfeld

Samstag 21. April 09:00 Uhr Abfahrt

Schönstattgruppe: Pilgern vom Schönstattzentrum Bad Salzdetfurth zum Hildesheimer Dom (Mühlenberg)

Samstag 21. April 10:00 Uhr

Erstkommunionvorbereitung Vater-Sohn-Tag (Mühlenberg)

Mittwoch, 25. bis Freitag, 27. April

Gebrauchtkleidersammlung Kolping (Mühlenberg, Ronnenberg)

MAI 2018Sonntag 6. Mai 10:30 bis 14:30 Uhr

Erstkommunionvorbereitung (Mühlenberg)

Donnerstag 10. Mai | Christi Himmelfahrt 11:00 Uhr

Hl. Messe auf dem Kaliberg (Empelde)

Dienstag 15. Mai 18:30 Uhr

Bezirksmaiandacht Kolping (Hl. Dreifaltigkeit, Seelze)

Donnerstag 24. Mai 18:00 Uhr

Schönstattgruppe: “Weil du mit mir gehst.“ – Mit dir, Königin an meiner Seite – Marianische Gebetszeit (Mühlenberg)

Samstag 26. Mai und Sonntag 27. Mai 10:30 Uhr

Feier der Erstkommunion(Mühlenberg)

Montag, 28. Mai 10:30 Uhr

Dankgottesdienst der Erstkommunionfamilien, anschließend Fest der Erstkommunionkinder(Mühlenberg)

JUNI 2018Sonntag, 17. Juni

Fahrzeugsegnung nach allen Gottesdiensten

Sonntag, 17. Juni 11:00 Uhr

Ökumenischer Gottesdienst zum Stadtfest (Ronnenberg)

Freitag, 22. Juni bis Sonntag, 24. Juni

Kolping: Duderstadt-Wochenende auf dem Pferdeberg

Samstag, 23. Juni 12:00 Uhr Abfahrt

Schönstattgruppe: Tag der Frau Schönstattzentrum Bad Salzdetfurth (Mühlenberg)

Sonntag, 24. Juni 10:30 Uhr

Hl. Messe, anschließend ökumenischer Reisesegen (Mühlenberg)

JULI 2018Freitag, 20. Juli 17:00 Uhr

Grillnachmittag Kolping

Donnerstag, 26. Juli 18:00 Uhr

Schönstattgruppe: Der Dienst am Einzelnen – Neues wagen im Blick auf den Nächsten(Mühlenberg)

2017 2016 Gemeindemitglieder 6482 6653 Taufen 37 32 Erstkommunion 40 39 Firmungen 35 35 Trauungen 2 7 Bestattungen 49 46 Austritte 40 37 Wiederaufnahme 1 3 Gottesdienstbesucher Frühjahr 657 703 Gottesdienstbesucher Herbst 703 801

Statistik

26 TERMINE

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In den Teilnahmekosten von 199 Euro pro Person sind An- und Abreise, Übernachtung, Verpflegung und Ausflüge inbegriffen. Alle weiteren Informationen zu Reise, Gepäckliste, genauem Programm usw. werden bei einem Info-Treffen erläutert. Der genaue Termin hierfür wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Für Rückfragen steht Kaplan René Höfer, Telefon: 0511 760 722 12, zur Verfügung.

Infos

ANMELDUNG ZUR FERIENFREIZEIT IN HANSTORF vom 02. bis zum 09. Juli 2018

Anmeldung an: [email protected] oder per Post an: Kath. Pfarrei St. Maximilian Kolbe, Markt 5, 30457 Hannover

oder im Pfarrbüro abgeben.

Familienname

Vorname

geboren am

Straße/Hausnummer

Postleitzahl/Ort

Telefon/Mobil

E-Mail

Kirchengemeinde

Vom 02. bis 09. Juli können Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren gemeinsam mit Kaplan René Höfer und weiteren Betreuern dorthin fahren.

Übernachtet wird in einem alten, aber sehr gemütlichen Fachwerkhaus mit Mehrbettzimmern. Eine große Gartenan-lage mit Tischtennisplatte bietet viel Platz zum Toben und Spielen. Viele tolle Freizeitangebote warten auf die Teilneh-mer wie zum Beispiel ein Fahrt in der „Molly“, ein Besuch im Klettergarten, eine Sommerrodelbahn, Radtouren, Minigolf und natürlich Baden am Strand.

Ferienfreizeit an der OstseeNicht weit von den schönen Ostseestränden in Heiligendamm entfernt liegt der evangelische Pfarrhof Hanstorf. Er ist das Ziel der Ferienfreizeit, die die Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe in den Sommerferien anbietet.

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Urlaub am Strand: Eine Woche gemeinsam in Hanstorf.

Für alle Teilnehmer/innen wird es ein Vorbereitungstreffen geben, zu dem schriftlich eingeladen wird.

UNTERSCHRIFT (Elternteil oder Sorgeberechtigter)

27TERMINE

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NACHGEDACHT

Ich will das, was Du willst, ohne mich zu fragen, ob ich es kann, ohne mich zu fragen, ob ich darauf Lust habe, ohne mich zu fragen, ob ich es will.

Madeleine Delbrêl

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28 NACHGEDACHT