DAS KÄLTEMAGAZIN DER ENGIE REFRIGERATION GMBH REFLECT · Energien optimal einsetzen....
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REFLECT
NEUER QUANTUM AIR:
EFFIZIENTER, LEISER, LEICHTER, ,
ENGIE Refrigeration entwickelt luftgekühlte
QUANTUM-Serie weiter
INNOVATIVE LÖSUNG ZUR
ABWÄRMENUTZUNG
thermeco2-Wärmepumpe kommt in
EU-gefördertem Pilotprojekt zum Einsatz
Optimale Kälte für die
Hamburger Elbphilharmonie
DAS KÄLTEMAGAZIN DERENGIE REFRIGERATION GMBH
#01
i l äl fü di
WELTKLASSEAKUSTIK
DANK QUANTUM
2019
engie-refrigeration.deEnergien optimal einsetzen.
Möglich, dass Ihnen die Luft wegbleibt.Die leistungsstärkste luftgekühlte Kältemaschine ihrer Bauart kommt von ENGIE Refrigeration.
Wir haben eine der weltweit besten Kältemaschinen noch besser gemacht. Der neue, luftgekühlte
QUANTUM wird Maßstäbe setzen. Denn er ist noch effi zienter, noch leiser, noch kompakter und
noch leistungsstärker als alle seine Vorgänger. Tief Luft holen und bereit machen für den Besten:
den neuen, luftgekühlten QUANTUM von ENGIE Refrigeration.
Kälte, neu gedacht: ENGIE Refrigeration.
NEU.LUFTGEKÜHLT. QUANTUM.Weltweit lieferbar ab 24.6.2019
JOCHEN HORNUNG, GESCHÄFTSFÜHRER
ENGIE REFRIGERATION GMBH
EFFIZIENT, NACHHALTIG UND KOMPAKT –DAS KENNZEICHNET DEN NEUEN,
LUFTGEKÜHLTEN QUANTUM!
EDITORIAL
Unseren Kunden bereits heute die Kältetechnik von morgen zu bieten – daran arbeiten wir bei ENGIE Refrigeration jeden Tag. Unser Anspruch ist es, die qualitativ beste und effi zien-teste Kälte maschine auf dem Markt bereitzustellen. Diesem Ziel kommen wir am 24. Juni 2019 noch ein Stück näher: Von diesem Tag an ist der neue, luftgekühlte QUANTUM weltweit erhältlich.
Die QUANTUM-Kältemaschinen von ENGIE Refrigeration sind eine Erfolgsgeschichte. Seit 2003 setzen sie Standards auf dem Kältemarkt. Heute sorgen über 3.400 QUANTUM-Kältemaschinen bei Kunden in verschiedensten Branchen auf allen Kontinenten für die optimale Kälteversorgung. Hinter der großen Nachfrage und der hohen Kundenzufriedenheit steht ein klares Erfolgsrezept: Über all die Jahre haben wir die QUANTUM-Baureihen stetig weiterentwickelt und an die Marktbedürfnisse angepasst.
Dabei erreichen wir mit dem neuen, luftgekühlten QUANTUM einen weiteren Meilenstein. Denn die neu konzipierte, luftge-kühlte Kältemaschine toppt mit einer Kälteleistung von bis zu zwei Megawatt nicht nur das Vorgängermodell, sondern alle derzeit am Markt verfügbaren luftgekühlten Kältemaschi-nen von anderen Herstellern. Mehr zum neuen, luftgekühlten QUANTUM Air lesen Sie ab Seite 10.
Zudem erfahren Sie in der neuen REFlect-Ausgabe ab Sei-te 14, welche wichtige Rolle eine thermeco2-Wärmepumpe derzeit für ein EU-Pilotprojekt in Braunschweig spielt. Und wir liefern Ihnen Antworten rund um die F-Gase-Verordnung; mehr dazu ab Seite 20.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
Ihr Jochen Hornung
REFlect | Ausgabe 01/2019 3
Schneller AntriebQuallen haben einen der effi zientesten Antriebe der
Tierwelt entwickelt. Sie nutzen nicht wie lange an-
genommen das reine Rückstoßprinzip, sondern sau-
gen sich auch vorwärts: Ihre Bewegungen erzeugen
an bestimmten Körperstellen Unterdruckzonen. In
diese wird Wasser gesaugt und so Vortrieb gene-
riert. Dadurch gelangen sie um 45 Prozent weiter
als per reinem Rückstoß. Sehr effi zient, denn bei
Quallen macht die Muskel masse nur rund ein Pro-
zent des Körpergewichts aus. Die eingesparte Ener-
gie stecken die Tiere in ihr Wachstum: Quallen kön-
nen einen Durchmesser von mehr als zwei Metern
erreichen.
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Grüne LungeStädte sind oft grau und betoniert und bieten eine
geringe Luftqualität. Architekten versuchen, mit
grünen Gebäuden die Lebensqualität in Städten
nachhaltig zu verbessern. So auch der Mailänder
Stefano Boeri, der gemeinsam mit Kollegen „Bosco
Verticale“, einen vertikalen Wald, konzipiert hat.
Auf zwei 119 und 87 Meter hohen Apartmenttür-
men wachsen 800 Bäume und 20.000 Sträucher
auf knapp 9.000 Quadratmetern Terrassenfl äche
mitten in Mailand. Das Projekt ist Vorbild für eine
„Waldstadt“ nur aus begrünten Gebäuden, die der-
zeit im Südwesten Chinas entsteht.
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Klein, aber ohoDie fünf Milligramm leichte Weberameise ist trotz
ihrer kleinen Maße extrem leistungsstark: Sie kann
etwa das 100-Fache ihres Körpergewichts tragen –
und das, obwohl ihre Muskeln pro Quadratzenti-
meter nicht stärker sind als die eines Menschen.
Der Ameise kommen ihre geringe Größe und das
leichte Gewicht zugute. Größere Tiere haben eine
größere Differenz zwischen Masse und Kraft: Hebt
ein großes Tier ein Objekt an, müssen die Muskeln
gleichzeitig ein größeres Volumen des eigenen
Körpers bewegen. Der Ameise fällt ihr geringes
Körpervolumen hingegen nicht zur Last.
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AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, QUANTUM!
NEUKONZEPTION DER LUFTGEKÜHLTEN QUANTUM-SERIE
Vorhang auf für die leistungsstärkste Kältemaschine auf dem internationalen Markt: Mit
einer Kälteleistung von bis zu zwei Megawatt übertrifft der neue, luftgekühlte QUANTUM
Air von ENGIE Refrigeration alle derzeit verfügbaren luftgekühlten Kältemaschinen mit
magnetgelagerter Verdichtertechnologie. Bereits ab Ende Juni ist das neu konzipierte
QUANTUM-Modell weltweit erhältlich.
das neue Modell die bereits sehr hohe Effi zienz der derzeitigen Baureihe noch. Zudem ist der QUANTUM Air äußerst leistungsstark: Da sich die Kältemaschine für Anwendungen von 250 Kilo watt bis zwei Megawatt eignet, toppt der QUANTUM Air nicht nur das Vorgängermodell, sondern alle aktuell am Markt erhältlichen Kältemaschinen sämtlicher Hersteller. Darüber hinaus sorgt ein Supersilent-Paket dafür, dass der QUANTUM Air fl üsterleise läuft. Besonders wichtig ist dies für schall-sensible Applikationen, etwa in Kran-kenhäusern oder in Bürogebäuden.
Volle Leistung für jede AnwendungBetrieben werden kann der QUANTUM Air mit den drei Kältemitteln R-134a, R-513A und R-1234ze, wobei die Kältemittel-Füllmenge an sich ver-mindert wurde. Darüber hinaus hat ENGIE Refrigeration Größe und Ge-wicht der Kältemaschine reduziert, was deren Transport sowie die Mon-tage vor Ort erheblich vereinfacht. Die neuartige Konstruktion verkürzt auch die Lieferzeiten und verbessert die Servicierbarkeit, da der zuständige ENGIE-Servicemonteur künftig bei der Wartung einfacher in den Innenraum der Maschine gelangen kann. Darüber hinaus weist der QUANTUM Air sämt-
Effi zienter, leiser, leichter – der neue, luftgekühlte QUANTUM Air wartet mit wichtigen Vorzügen für unsere Kunden auf. Rund ein Jahr lang hat ein inter-disziplinäres Projektteam bei ENGIE Refrigeration – bestehend aus Experten aus den Bereichen Produktmanage-ment, Technologie & Entwicklung, Ein-kauf und Service – intensiv daran gear-beitet, die QUANTUM-Kältemaschinen weiter zu optimieren. Damit reagiert der Kältespezialist aus Lindau am Boden-see auf veränderte Kundenbedürfnisse: „Die Anforderungen an die Kältebran-che haben sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Beispielsweise ge-winnen eine größere Leistung und eine noch höhere Effi zienz der Kältemaschi-nen immer stärker an Bedeutung“, sagt Jochen Hornung, Geschäftsführer von ENGIE Refrigeration. „Diesen veränder-ten Rahmenbedingungen tragen wir mit der Neukonzeption unserer luftgekühl-ten QUANTUM-Baureihe Rechnung.“
Neue Konzeption, bewährte QualitätGanz in diesem Sinne setzt das Team von ENGIE Refrigeration beim neu-en, luftgekühlten QUANTUM Air auf andere Bauteile sowie auf eine neue Kombination der einzelnen Maschinen-komponenten. In der Folge übertrifft
„Mit dem QUANTUM
Air werden wir bei
ENGIE Refrigeration
noch besser unserem
Anspruch gerecht,
die qualitativ beste,
effi zienteste und
halt barste Kältema-
schine zu bieten. Da-
mit nehmen wir eine
Vorreiterrolle in der
Kältebranche ein.“
Jochen Hornung, Geschäfts-
führer von ENGIE Refrigeration
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liche Vorteile auf, die auch der Vorgän-ger bietet: höchste Energieeffi zienz, ölfreier Verdichter, berührungslose Magnetlagerung, sanftes Startverhal-ten, Schall- und Vibrationsarmut, re-duzierter CO2-Ausstoß und hohe Be-triebssicherheit. Damit eignet sich die auch überarbeitete Kältemaschine ide-al für den Einsatz in einer Vielzahl von Branchen: von Automobilherstellern und -zulieferern über die Chemie- und Pharmaindustrie sowie die industrielle Fertigung bis hin zu Rechenzentren.
Kältetechnologie der ZukunftWeltweit verfügbar ist der neue QUANTUM Air ab dem 24. Juni 2019. Zum Launchtermin bietet ENGIE Re-frigeration insgesamt 28 Modelle des QUANTUM Air an. Davon nutzen 14
Effi zienter, leiser,
leichter: Mit dem neuen
QUANTUM Air bringt ENGIE
Refrigeration eine beson-
ders leistungsstarke und
dabei hocheffi ziente Kälte-
maschine auf den Markt.
WELCHE VORTEILE BIE-TET DER QUANTUM AIR?
• geringere Lieferzeit durch
modularen Baukasten
• höhere Effi zienz durch andere
Komponenten
• höhere Leistung durch einen
zusätzlichen Verdichter
• geringere Schallemissionen
durch Supersilent-Paket
• bessere Servicierbarkeit
durch Neuanordnung der
Komponenten
FÜR WELCHE BRAN-CHEN EIGNET SICH DER QUANTUM AIR?
• Automobilindustrie
• Automobilzulieferindustrie
• Chemie- und Pharma industrie
• Fertigungsindustrie
• Krankenhäuser
• Lebensmittel- und Getränke-
industrie
• Rechenzentren
Modelle das Kältemittel R-1234ze und 14 Modelle die Kältemittel R-134a und R-513A. Im nächsten Schritt wird ENGIE Refrigeration auch die wasser-gekühlten QUANTUM-Kältemaschinen überarbeiten; die entsprechenden Mo-delle sollen im Laufe des Jahres 2020 auf dem internationalen Markt verfüg-bar sein. Jochen Hornung ist über-zeugt, dass ENGIE Refrigeration die heutigen und künftigen Kundenbedürf-nisse mit dem neu konzipierten luftge-kühlten QUANTUM optimal erfüllt: „Mit unserem QUANTUM Air werden wir bei ENGIE Refrigeration noch besser unserem Anspruch gerecht, die quali-tativ beste, effi zienteste und haltbarste Kältemaschine zu bieten. Damit neh-men wir eine Vorreiterrolle in der Kälte-branche ein.“
REFlect | Ausgabe 01/2019 11
WELTKLASSE- AKUSTIKDANK QUANTUM
KÄLTE FÜR DIE ELBPHILHARMONIE
Die Elbphilharmonie liegt auf Rekordkurs: Seit ihrer Eröff-
nung im Januar 2017 hat sich das Hamburger Konzerthaus
zu einem echten Besuchermagneten entwickelt. Rund 8,7 Mil-
lionen Menschen besuchten bereits die Aussichtsplattform
Plaza; die Auslastung im Großen Saal liegt konstant über
98 Prozent. Dieser ist für seine außergewöhnliche Akustik
schon heute weltberühmt. Zu diesem Erfolg trägt auch ENGIE
Refrigeration bei: Zwei QUANTUM-Kältemaschinen sorgen für
eine fl üsterleise Gebäudekühlung.
Vom international renommierten Diri-genten Sir Simon Rattle über den Klaviervirtuosen Daniil Trifonov bis hin zum Weltstar Woody Allen und der US-amerikanischen Rockband The National: Seit gut zwei Jahren begeis-tert die Elbphilharmonie mit einer ab-wechslungsreichen Konzertmischung auf Weltniveau. Musiker und Publikum schwärmen dabei gleichermaßen von der besonderen Akustik, die der Gro-ße Saal bietet. Erheblichen Anteil da-ran hat die bemerkenswerte Leistung der Haustechnik, die jedoch unbe-merkt von täglich Tausenden Gästen
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im Verborgenen arbeitet. Denn um den Konzertgenuss in der Elbphilhar-monie nicht zu stören, muss beispiels-weise die Gebäudekühlung außer-gewöhnlich leise geschehen. Bereits seit dem Eröffnungstag garantieren dies zwei QUANTUM-Kältemaschinen von ENGIE Refrigeration. Sie verfü-gen über je rund 2.100 Kilowatt Käl-teleistung – das entspricht etwa der Leistung von 4.500 handelsüblichen Kühlschränken mit einem Fassungs-vermögen von je 100 Litern – und sor-gen für die optimale Temperierung in dem neuen Hamburger Wahrzeichen.
Viel Power, wenig SchallUntergebracht sind die beiden QUANTUM-Modelle im Untergeschossder Elbphilharmonie. „Mit einem Schalldruckpegel von 75 Dezibel (A), gemessen in einem Meter Entfer-nung, sind unsere Kältemaschinen so geräuscharm, dass eine Beeinträch-tigung der Konzerte ausgeschlossen ist. Denn trotz ihrer enormen Leistung entspricht die Geräuschentwicklung lediglich der eines einzigen handelsüb-lichen Pkw bei mittlerer Leistung“, be-tont Torsten Lankenau, Vertriebsinge-nieur bei ENGIE Refrigeration. Für die
Betreiber der Elbphilharmonie war die geräuscharme Kühlung das ausschlag-gebende Kriterium, dem Lindauer Käl-tespezialisten den Auftrag zu erteilen. Weiterer Pluspunkt: Die QUANTUM-Kälte maschinen verursachen so wenig Körperschall, dass eine Münze, die im laufenden Betrieb auf den Geräterah-men gestellt wird, nicht umkippt. So-mit stellt ENGIE Refrigeration sicher, dass die Elbphilharmonie-Besucher nicht von der Kälteanlage beeinträch-tigt werden – und das störungsfrei seit Herbst 2016.
Cleveres KühlsystemDarüber hinaus bietet die Kälteanlage in der Elbphilharmonie eine Beson-derheit, die die ENGIE-Spezialisten aufgrund der speziellen Gegeben-heiten vor Ort entwickelt haben: Als Kühlwasser nutzen die QUANTUM-Kälte maschinen Brackwasser aus dem Hafenbecken; dafür sind sie mit einem besonders korrosionsbestän-digen Kondensator mit Kupfer-Nickel-Rohren ausgestattet, die mit einem speziellen Bürstensystem regelmäßig automatisch gereinigt werden.
„Die Temperatur des in die Elbe rück-laufenden Kühlwassers darf 28 Grad Celsius nicht überschreiten. Deshalb verwendet die Kälteanlage einen Son-derkondensator mit nur einem Pass, der einen kleinen Temperaturunter-schied aus einer großen durchlaufen-den Wassermenge erzeugt“, erläutert Torsten Lankenau. Dadurch können die Kältemaschinen bis zu einer Elbwas-sertemperatur von 24 Grad Celsius bei maximaler Kälteleistung mit dem Fluss-wasser arbeiten. Erst bei höheren Tem-peraturen greift die Kühlung auf das teurere Grundwasser zurück, zu des-sen Gewinnung mehrere Erdbohrungen vorgenommen werden mussten. Im Ge-samten realisierte ENGIE Refrigeration in Hamburg also ein Kühlsystem, das ebenso zuverlässig wie rentabel ist: Die Nutzung des Elbwassers vermeidet er-hebliche Kosten beim Betrieb. Insofern ist die Elbphilharmonie nicht nur für die Betreiber und für die Stadt Hamburg, sondern auch für ENGIE Refrigeration eine Erfolgsgeschichte.
Die Elbphilharmonie in Ham-
burg ist eines der eindrucks-
vollsten Gebäude der Welt. Zwei
fl üsterleise QUANTUM-Kälte-
maschinen sorgen dafür, dass
die Zuhörer ungestört den
spektakulären Konzertklängen
lauschen können.
REFlect | Ausgabe 01/2019 13
ENGIE REFRIGERATION UNTERSTÜTZT EU-GEFÖRDERTES PILOTPROJEKT
THERMECO2-WÄRMEPUMPE ERMÖGLICHT HOCHEFFIZIENTE LÖSUNG FÜR BS ENERGY
Ein Leuchtturmprojekt für
ENGIE Refrigeration: Im Zuge
des Projekts „ReUseHeat“
der Europäischen Union
kommt bei BS Energy eine
thermeco2-Wärmepumpe
zum Einsatz. Dabei handelt
es sich um den ersten Groß-
auftrag über ein thermeco2-
Modell, der unter der Flagge
von ENGIE Refrigeration
realisiert wird.
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Die ENGIE Refrigeration GmbH hat den ersten Großauftrag über die Produktion, Lieferung und Inbe-
triebnahme einer thermeco2-Wärmepumpe erhalten. Dabei handelt es sich direkt um ein Leuchtturm-
projekt, denn die Wärmepumpe wird im Zuge des Pilotprogramms „ReUseHeat“ der Europäischen
Union beim Energieversorger BS Energy in Braunschweig installiert. Erst vor wenigen Monaten war der
CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpen-Bereich aus der Insolvenzmasse der Hafner-Muschler Kälte- und
Klimatechnik GmbH & Co. KG an den Lindauer Kälte- und Wärmespezialisten übergegangen.
Wie kann Abwärme in Städten zu Heiz-zwecken genutzt werden? Auf vorbild-liche Weise zeigt dies ein Projekt des in Braunschweig ansässigen Energie-, Wärme- und Wasserversorgers BS Energy und seines Mehrheitsgesell-schafters Veolia Deutschland. Neben drei weiteren Demonstrationsvorhaben in Madrid, Nizza und Berlin gehört es zum Forschungs- und Innovations-programm „ReUseHeat“, das von der Europäischen Union mit insgesamt 3,9 Millionen Euro gefördert wird. Re-alisiert wird das Braunschweiger Vor-haben im neuen Stadtquartier „Hein-rich der Löwe“, das derzeit auf einem ehemaligen Kasernengelände entsteht. Dort sollen künftig rund 600 Wohnein-heiten mit der Abwärme eines nahe gelegenen Rechenzentrums versorgt werden. Dies ermöglicht ein Niedrig-temperatur-Wärmenetz, das nun eben-falls errichtet wird.
Innovative Lösung zur AbwärmenutzungDabei setzt BS Energy auf die Experti-se von ENGIE Refrigeration, den Kälte- und Wärmespezialisten aus Lindau am Bodensee: Künftig kommt eine CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpe der Serie thermeco2 vom Typ HHR 360 in dem Braunschweiger Wohngebiet zum Einsatz. Als Wärmequelle für die Wärmepumpe dient die Abwärme aus einem Rechenzentrum. Hierbei wird 25-grädiges Kühlwasser aus dem Re-chenzentrum genutzt, um mithilfe der thermeco2-Wärmepumpe 70-grädiges Heizwasser zu erzeugen. Dabei wird eine Heizleistung von 370 Kilowatt er-reicht, die in das Nahwärmenetz des neuen Stadtquartiers eingespeist wird. Damit kann der Lindauer Kältespezi-
alist exakt die Temperaturen gewähr-leisten, die im Nahwärmenetz benötigt werden.
Generell eignen sich die thermeco2-Wärmepumpen für den Einsatz in Nahwärmenetzen mit besonders gro-ßen Temperaturspreizungen von Vor- und Rücklauftemperaturen. Dies, ge-paart mit einer Wärmequelle, welche einfach zu erschließen ist, garantiert eine ökonomische und effi ziente Lö-sung für den Kunden. So kann bei-spielsweise mithilfe von elektrischer Antriebsenergie für die thermeco2-Wärme pumpe das Niedertemperatur-niveau (Wärmequelle) auf bis zu 90 Grad Celsius angehoben werden; gerade in dieser Temperaturspanne punktet die thermeco2-Wärme pumpe mit ihrer intelligenten, autarken Rege-lung. Dabei legt ENGIE Refrigeration die Wärmepumpe so aus, dass sie kontinuierlich in Betrieb ist und der Grundlast an Wärme zu jeder Jahres-zeit entspricht. Um dem wachsenden Wärmebedarf im Winter gerecht zu werden, wird das Nahwärmenetz au-ßerdem an das bereits existierende Fernwärmenetz von BS Energy ange-schlossen. Das Rechenzentrum erhält in den Sommermonaten zusätzlich eine Kühlung – eine ebenso innovative wie effi ziente Lösung zur Abwärme-nutzung.
Fokus auf UmweltfreundlichkeitDoch das von ENGIE Refrigeration unterstützte Projekt zeichnet sich nicht nur durch die hohe Energieeffi -zienz aus. Gleichzeitig ist die Lösung umweltfreundlich, da die thermeco2-Wärme pumpe das nachhaltige Kälte-mittel CO2 verwendet. Darüber hinaus
ist CO2 besonders zukunftssicher, da es sehr gut verfügbar und dadurch günstig zu beschaffen ist. Für BS Energy war dies ein wichtiges Kriterium dafür, eine CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpe einzusetzen und das EU-Pilotprojekt entsprechend gemeinsam mit ENGIE Refrigeration zu realisieren.
Vorbildprojekt für die EUNach einer etwa einjährigen Planungs-phase ist die praktische Umsetzung des Projekts nun in vollem Gange: Im ersten Schritt errichtete BS Energy eine Kälte- und Wärmezentrale, woran sich der Rohrleitungsbau im Quartier „Hein-rich der Löwe“ anschloss. Ende März 2019 lieferte ENGIE Refrigeration dann die thermeco2-Wärmepumpe. Auch die Wartung werden die Kälte experten in den Folgejahren übernehmen. In den ersten Monaten wird die Wohnsied-lung zunächst über den Fernwärmean-schluss versorgt. Jedoch ist die Integ-ration des Rechenzentrums im Laufe des Jahres geplant, sodass die Abwär-me bereits ab dem nächsten Winter zu Heizzwecken genutzt werden kann. Damit liegt das Projekt im Zeitplan des „ReUseHeat“-Programms, das ins-gesamt noch bis Ende 2021 läuft. An-schließend werden alle vier Demons-trationsprojekte aus Braunschweig, Madrid, Nizza und Berlin analysiert und ausgewertet und die Ergebnisse in einem Abschlussbericht der EU veröf-fentlicht.
Weitere Informationen sind
erhältlich unter:
www.reuseheat.eu
REFlect | Ausgabe 01/2019 15
Das ehemalige Industrieareal in ein attraktives, urbanes Viertel umwandeln – seit der Jahrtau-sendwende verfolgt die Stadtverwaltung Barce-lonas dieses Ziel im Stadtteil Poblenou. Unter dem Namen „22@Barcelona“ entsteht dort ein zukunftsweisendes Geschäftsviertel mit Modell-charakter für ganz Europa. Einerseits werden hier bewusst vormalige Industriegebäude erhalten, andererseits innovative Neubauten wie der Torre Agbar errichtet, ein 32-stöckiger Bürokomplex mit Glas-Aluminium-Fassade. Heute beherbergt das Quartier @22 neben diversen Unternehmen sowie Forschungs- und Technologiezentren vor allem Tausende Wohneinheiten sowie verschie-dene Freizeiteinrichtungen und verfügt über weitläufi ge Grünfl ächen. Für die zuverlässige Kälteversorgung sämtlicher Gebäude sorgt künf-tig eine QUANTUM-Kältemaschine von ENGIE Refrigeration.
Hohe Effi zienz, hohe SicherheitFür das im @22 vorhandene Fernkältenetz mit dem Namen Tanger zeichnet DISTRICLIMA ver-antwortlich, ein spanisches Tochterunternehmen
der ENGIE-Gruppe. Derzeit sind dort bereits zwei Kältemaschinen im Einsatz; da das Stadtviertel jedoch schnell wächst, muss die Kältekapazität erweitert werden. Dazu wird bis April 2019 eine wassergekühlte QUANTUM-Kältemaschine von ENGIE Refrigeration installiert, die das Kältemit-tel R-134a verwendet und eine Kälteleistung von sechs Megawatt erbringt.
Bislang arbeiteten die beiden bestehenden Kälte-maschinen nur in Volllast effi zient. Dass die neue QUANTUM-Maschine besser regulierbar und auch in Teillast hocheffi zient ist, war für DISTRICLIMA der entscheidende Grund dafür, auf ein Modell von ENGIE Refrigeration zu setzen. Daher wer-den die Bestandskältemaschinen künftig Eis für den lokalen Eisspeicher produzieren, während der QUANTUM die Kälte direkt in das Fernkälte-netz einspeist. Dies erfolgt mit absoluter Zuver-lässigkeit und höchster Betriebssicherheit, da die insgesamt zwölf Kompressoren redundant ausge-legt sind. Zudem zeichnet sich die Kältemaschine trotz ihrer enormen Leistung durch einen geringen CO2-Ausstoß aus – ein weiterer wichtiger Vorteil für DISTRICLIMA und das @22.
Kältelösungen für GebäudekomplexeENGIE Refrigeration verfügt über langjährige Ex-pertise bei District-Cooling-Projekten und verant-wortet bereits drei große Fernkältenetze in Frank-reich. Zu diesen zählt das Meereswärmekraftwerk Thassalia in Marseille, über das bereits seit Ok-tober 2016 zwei QUANTUM-Kältemaschinen das neue Geschäftsviertel Euroméditerranée kühlen.
KÄLTE FÜR EINE HEISSE STADT
ENGIE-FERNKÄLTENETZ IN BARCELONA
Von der Flaniermeile La Rambla über die Kirche Sagrada Família
bis hin zum Park Güell – Barcelona gehört mit seinen unzähligen
Sehenswürdigkeiten zu den beliebtesten Touristen zielen Europas.
Gleichermaßen gewinnt die Metropole als internationaler Wirt-
schaftsstandort an Bedeutung, weshalb Barcelona weiter wächst.
Zu den neuen, modernen Stadtteilen zählt das Finanzquartier
@22. Hier kommt ab diesem Frühjahr eine QUANTUM-Kälte-
maschine von ENGIE Refrigeration zum Einsatz.
District Cooling auf höchstem Niveau: Die QUANTUM-Kältemaschine in
Barcelona verfügt über eine Kälteleistung von sechs Megawatt.
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Manchmal gibt es keine Kompro-misse. So ist etwa bei der Her-stellung von Arzneimitteln die exakte Temperatur entscheidend. An die Produktionskühlung stel-len Unternehmen der Chemie- und Pharma branche deshalb hohe Anfor-derungen. So auch ein renommierter Großkonzern aus Frankreich, der nun auf ENGIE Refrigeration setzt.
Langjährige Erfahrung nutzenSeit Februar 2019 kommen in der dortigen Produktionshalle drei wasser-gekühlte QUANTUM-Kältemaschinen mit einer Kälteleistung von je 2,4 Me-gawatt zum Einsatz. Es handelt sich dabei um die größten wassergekühl-ten QUANTUM-Modelle mit insgesamt acht ölfreien Turboverdichtern und dem umweltfreundlichen Kältemittel R-1234ze, die ENGIE Refrigeration bis-lang realisiert hat. Vor der Inbetriebnah-me lag eine mehrmonatige Planungs-phase, in die die Experten von ENGIE Refrigeration ihre Erfahrung in der Pro-zesskühlung in der Pharmaindustrie einbrachten. Zu den langjährigen Kun-den in diesem Bereich zählen etwa die Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG aus Uetersen und Boehringer Ingelheim Ellas S.A. aus Koropi bei Athen.
Kundenbedürfnisse im BlickDavon profi tiert jetzt der Neukunde aus Frankreich: „Unser Anspruch ist
HÖCHSTE SICHERHEIT FÜR SENSIBLE PROZESSE
PHARMAKONZERN SETZT AUF QUANTUM
Die Chemie- und Pharmaindustrie zählt mit ihren komplexen Produktionsprozessen
zu den sensibelsten Anwendungsbereichen für Kältesysteme überhaupt. Ein fran-
zösischer Großkonzern vertraut deshalb auf das umfassende Know-how von ENGIE
Refrigeration. Kürzlich wurde in der Unternehmens zentrale die bislang größte was-
sergekühlte QUANTUM-Kältemaschine mit acht Verdichtern und dem umwelt-
freundlichen Kältemittel R-1234ze installiert.
es, immer die bestmögliche Kältelö-sung für jeden Prozess umzusetzen und die speziellen Anforderungen des Kunden mit maßgeschneiderten Konzepten zu erfüllen“, erklärt Daniel Keller, Leiter Sales Support der ENGIE Refrigeration. Beispielsweise sind die QUANTUM-Kältemaschinen in Frank-reich mit Doppelkondensatoren zur Wärmerückgewinnung ausgestattet, dank denen die entstehende Abwärme im Produktionsprozess weiter genutzt werden kann. Diese Lösung zur Wär-merückgewinnung wird in Frankreich
mit Steuervorteilen bezuschusst. Zu-dem sorgt das gewählte Verdichter-design für eine ausgezeichnete Ener-gieeffi zienz, während die Verwendung des Kältemittels R-1234ze mit einem GWP-Wert unter 1 positiv auf die Um-weltfreundlichkeit der Maschine ein-zahlt. Die intelligente Betriebsweise, die Mehrverdichter-Bauweise und die doppelte Sensorik der QUANTUM-Kältemaschinen garantieren außerdem eine äußerst hohe Betriebssicherheit, die für den Chemie- und Pharmakon-zern essenziell ist.
Ein echtes Kraftpaket: Für einen französischen In-
dustriekunden hat ENGIE Refrigeration die bislang
größte wassergekühlte QUANTUM-Kältemaschine
produziert. Diese sorgt jetzt in der sensiblen Pro-
duktionsumgebung für die optimale Temperatur.
REFlect | Ausgabe 01/2019 17
TECHNOLOGIE MIT ZUKUNFT
CO2-HOCHTEMPERATUR-WÄRMEPUMPEN IM FOKUS
Wärmepumpen stellen eine Schlüsseltechnologie für die Wärme- und
Kälteversorgung dar. Dabei gelten Hochtemperatur-Wärmepumpen,
die mit dem natürlichen Kältemittel CO2 arbeiten – wie die thermeco2-
Modelle von ENGIE Refrigeration –, als besonders zukunftssicher. Was
zeichnet diese Maschinen aus und welche Vorteile bieten sie gegenüber
alternativen Systemen? Die REFlect stellt die wichtigsten Aspekte vor.
WAS GENAU IST EINE
WÄRMEPUMPE?Eine Wärmepumpe ist ein Wärmeerzeuger, der
elektrisch angetrieben wird und Wärme von ei-
nem niedrigen Temperaturniveau auf das vom
Betreiber gewünschte Temperaturniveau anhebt.
Der Wirkungsgrad – also das Verhältnis zwischen
Aufwand (Strombedarf) und Nutzen (Wärmeleis-
tung) – kann hier bei 300 bis 400 Prozent liegen.
Wärmepumpen sind eine sowohl energieeffi zien-
te als auch umweltfreundliche Technologie.
WIE
FUNKTIONIERT EINE WÄRME-
PUMPE?
Eine Wärmepumpe funktioniert nach dem
gleichen Prinzip wie eine Kältemaschine,
beispielsweise ein Haushaltskühlschrank.
In einem geschlossenen Kreislauf wird das
Kältemittel mithilfe eines Verdichters ge-
fördert. Dabei nimmt das Kältemittel im
Verdampfer Wärme auf und gibt diese am
Verfl üssiger mit einer höheren Tempera-
tur als Nutzwärme wieder ab. Dazu ver-
wenden Wärmepumpen Wärmequellen,
die normalerweise technisch nicht nutzbar
sind. Das kann beispielsweise Erdwärme,
Fluss- und Grundwasser oder die Außen-
luft sein. So können Wärmepumpen etwa
Erdwärme von einem Temperaturniveau
von zehn Grad Celsius auf ein Niveau von
40 Grad Celsius erhöhen. Hochtemperatur-
Wärmepumpen können Wärme auf einem
Nutztemperaturniveau von 90 bis 110
Grad Celsius zur Verfügung stellen.
WARUM PUNKTET CO2 ALS KÄLTEMITTEL?
Aktuell befi ndet sich der Kältemittelmarkt im Umbruch: Um-
weltschädliche HFC-Kältemittel werden zunehmend durch
HFO-Kältemittel und durch natürliche Kältemittel ersetzt.
Getrieben durch die F-Gase-Verordnung geht der langfristi-
ge Trend noch stärker hin zu natürlichen Kältemitteln. Ein
solches ist CO2, technische Bezeichnung: R-744. CO2 ist so-
wohl umwelt- als auch anwenderfreundlich. Als Kältemittel
ist CO2 unbedenklich im Gebrauch, sehr gut verfügbar und
günstig zu beschaffen. Daher gilt es als zukunftssicher. Zu-
dem hat CO2 als Kältemittel mit einem GWP-Wert von 1 und
einem ODP-Wert von 0 keine schädlichen Auswirkungen auf
die Erdatmosphäre.
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WELCHE EINSATZ-
BEREICHE DECKT EINE
WÄRMEPUMPE AB?
Wärmepumpen eignen sich für gewerbliche und in-
dustrielle Anlagen und Gebäude aller Art. Ihr volles
Potenzial entfalten sie bei Anwendungen, die gleich-
zeitig Wärme und Kälte erfordern; dann ersetzt eine
einzige Wärmepumpe ein jeweils separates Wärme-
und Kältesystem. In solchen Fällen kommen die beson-
deren Qualitäten der Technologie zum Tragen: Model-
le wie die thermeco2-Hochtemperatur-Wärmepumpe
können Kälteleistung bereitstellen und gleichzeitig
in ein Heizungsnetz mit zum Beispiel 90 Grad Celsius
Wärme einspeisen. Des Weiteren sind die thermeco2-
Hochtemperatur-Wärmepumpen in der Lage, Abwär-
me von Kälte- oder Klimaanlagen, die normalerweise
an die Umgebung abgegeben wird, zu nutzen und auf
die gewünschte Nutztemperatur zu bringen, etwa für
die Gebäudeheizung oder die Warmwasserbereitung.
Im industriellen Bereich können diese Maschinen bei-
spielsweise für Trocknungsprozesse oder zur Heiß-
dampferzeugung sehr effi zient eingesetzt werden.
WELCHE VORTEILEBIETEN WÄRME-
PUMPEN FÜR DIE
BETREIBER?
Energieeffi zient und umweltfreundlich: Das
zeichnet Wärmepumpen besonders aus. Zum
einen schonen Wärmepumpen die Umwelt,
weil sie keinerlei schädliche Abgasemissionen
verursachen – im Gegensatz zu Verbrennungs-
anlagen, die Stickoxid-, Feinstaub- und CO2-
Emissionen produzieren. Zudem spart sich der
Betreiber die Investitionen und die Betriebs-
kosten für eine Abgasanlage. Zum anderen
sind Wärmepumpen äußerst energieeffi zient,
da sie Umweltwärme nutzen und aufwerten.
Dass sie dabei kaum Wärmeverluste ver-
zeichnen, ist ein weiterer Vorteil der „grünen“
Technologie. Insgesamt profi tieren Betreiber
davon, dass sie mit Wärmepumpen signifi kant
Energie und somit bares Geld sparen können.
WODURCH ZEICHNEN
SICH DIE THERMECO2-
WÄRME PUMPEN AUS?
ENGIE Refrigeration entwickelt, konstruiert und produziert die
thermeco2-Hochtemperatur-Wärmepumpen in Deutschland.
Insgesamt umfasst das Sortiment elf Leistungsstufen zwischen
45 und 1.440 Kilowatt. Eines haben alle Modelle gemeinsam:
Die thermeco2-Wärmepumpen verfügen über ein robustes In-
dustriedesign und eine hochmoderne Bauweise. Aufgrund ih-
rer kompakten Bauweise sind sie auch bei engen Raumverhält-
nissen vielfältig einsetzbar. Und sie nutzen ausschließlich CO2
als Kältemittel. Dadurch können die thermeco2-Modelle sehr
hohe Nutztemperaturen von bis zu 110 Grad Celsius erreichen.
VIEL KNOW-HOW AUF EINEN KLICK!
Von der Funktionsweise von CO2-
Wärmepumpen über die Vorteile
von CO2 als Kältemittel bis hin zu
attraktiven Fördermaßnahmen rund
um die Wärmerückgewinnung mit
Wärmepumpen – mehr zum Thema
erfahren Sie in der neuen Infothek
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www.engie-refrigeration.de/de/
Waermepumpen-Infothek
REFlect | Ausgabe 01/2019 19
„ENGIE BIETETANTWORTEN AUF DIEF-GASE-VERORDNUNG“
IM GESPRÄCH MIT JÖRN STIEGELMEIER
Kaum ein anderes Thema treibt die Kälte- und Klimabranche so um wie die neue F-Gase-Verordnung (Ver-
ordnung (EU) Nr. 517/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über fl uorierte
Treibhausgase und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 842/2006). Welche Konsequenzen hat die Vor-
schrift für Betreiber, Planer und Hersteller? Und welche entsprechenden Lösungen bietet ENGIE Refrigera tion
ihren Kunden an? Dazu sprach die REFlect mit Jörn Stiegel meier, Leiter Technologie und Entwicklung.
Seit Monaten ist die F-Gase-Ver-ordnung ein Dauerbrennerthema unter Kälteexperten. Was soll die neue Verordnung bewirken?Viele der gängigen Kältemittel sind fl u-orierte Treibhausgase – auch F-Gase genannt – und tragen, sobald sie in die Erdatmosphäre gelangen, zum Treib-hauseffekt bei. In Kraft getreten ist die F-Gase-Verordnung mit dem Ziel, die Emissionen fl uorierter Treibhausgase in der Europäischen Union bis zum Jahre 2030 deutlich zu reduzieren. Da-mit soll wesentlich dazu beigetragen werden, die Klimaziele der Europäi-schen Union erfolgreich umzusetzen und letztendlich dem Treibhauseffekt und der globalen Erwärmung entge-genzuwirken.
Was sind die wichtigsten Inhalte der Verordnung?Kernelement der F-Gase-Verordnung ist die schrittweise Verknappung der am Markt verfügbaren Mengen an teilfl u-orierten Kohlenwasserstoffen (HFKW), die als Kältemittel und in speziellen An-wendungen als Treibmittel für Dämm-stoffe eingesetzt werden. Im Zuge die-ses sogenannten Phase-down werden im Jahre 2030 nur noch 21 Prozent der Jahresdurchschnittsmengen von 2009 bis 2012 am Markt verfügbar sein. Hinzu kommen verschiedene Verwen-dungs- und Inverkehrbringungsverbote sowie Regelungen zu Dichtheitsprü-fungen, Zertifi zierung, Entsorgung und Kennzeichnung. Beispielsweise dürfen vom 1. Januar 2020 an keine kommerzi-
alisierten stationären Kühlgeräte mit ei-nem Kältemittel mit dem GWP-Wert von über 2.500 mehr in Verkehr gebracht werden. Zudem ist es ab diesem Zeit-punkt verboten, Kältemittel mit einem GWP-Wert von über 2.500 nachzufüllen, wenn die Gesamtfüllmenge ein CO2-Äquivalent von 40 Tonnen übersteigt. Diese Regelungen stellen die Kälte- und Klimabranche vor neue Herausforde-rungen. Unmittelbar betreffen sie zwar die Hersteller von Kältemitteln und -an-lagen, aber letztendlich wirken sie sich schlichtweg auf jeden Betreiber und Endkunden von Kältemaschinen aus.
Wie sehen diese Auswirkungen aus? Beispielsweise führt der Phase-down dazu, dass die Menge der am Markt verfügbaren F-Gase gedrosselt und per Quotenregelung verteilt wird. Da-mit konkurrieren sämtliche HFKW-Nachfrager um eine zulässige Ge-samtmenge; separate Kontingente für einzelne EU-Mitgliedsstaaten oder einzelne Anwendungen gibt es nicht. Im Tagesgeschäft spüren wir deutlich, dass die Beschaffung verschiedener Kältemittel, zum Beispiel von R-134a, immer schwieriger wird; die Preise und die Lieferfähigkeit ändern sich täglich. Als Folge werden die Kältemittel zu im-mer höheren Preisen verkauft. So ver-
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2015
100 %
2020
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2025
31 %
2030
21 %
Phase-down nach EU F-Gase-Verordnung 517/2014
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Wie reagiert ENGIE Refrigeration auf die F-Gase-Verordnung?Die wichtige und gute Nachricht ist: ENGIE Refrigeration bietet Antworten auf die Verordnung. Wir unterstützen jeden Kunden dabei, eine alternati-ve Kältelösung zu realisieren, die der F-Gase-Verordnung entspricht. Logi-scherweise werden jetzt zunehmend Kälteanlagen mit Low-GWP-Kälte-mitteln nachgefragt. Dafür bieten wir verschiedene Lösungen an. Beispiels-weise können seit Anfang 2018 be-stehende QUANTUM-Kältemaschinen von R-134a auf R-513A umgerüstet werden. R-513A hat einen GWP-Wert von 631 (AR (4)) (573, AR (5)) und ist wie R-134a in Sicherheitsklasse A1 eingruppiert. Dabei werden diesel-be Kälteleistung und nahezu dieselbe Effi zienz erreicht; der EER-Wert ver-schlechtert sich um etwa zwei Prozent. Bei vielen Anwendungen kommt auch R-1234ze als Ersatz infrage. R-1234ze (Sicherheitsklasse A2L) weist einen GWP-Wert von 7 (AR (4)) (< 1, AR (5)) auf und unterliegt nicht den Aufl agen der F-Gase-Verordnung. Bei einer Umrüs-tung ist jedoch zu beachten, dass die Kälteleistung bei gleicher Effi zienz um etwa 25 Prozent zurückgeht. Für Neu-anschaffungen ist die neue, luftgekühl-te QUANTUM-Air-Serie, die im Juni 2019 auf den Markt kommt und sowohl
Modelle mit R-134a als auch mit R-513A und R-1234ze umfasst, prädes-tiniert. Die Modelle benötigen jedoch allesamt eine geringere Füllmenge an Kältemittel. Darüber hinaus führen wir thermeco2-Wärmepumpen im Portfo-lio, die das natürliche Kältemittel CO2 nutzen, das einen GWP-Wert von 1 hat.
Was raten Sie Ihren Kunden jetzt konkret?Zunächst sollten sich Betreiber und Endkunden die Frage stellen, ob ihre vorhandene oder geplante Kälteanlage von der Verordnung betroffen ist. Da-rüber hinaus gilt es zu bedenken, wel-che weiteren Regelungen während der Laufzeit der Anlage in Kraft treten wer-den; erwähnt seien beispielsweise die Nachfüllverbote ab 2020/2030. Geklärt werden sollte zudem, welche Alterna-tiven infrage kommen könnten – bei-spielsweise eine Umrüstung oder ein kompletter Ersatz der derzeitigen Ma-schine durch ein neues Modell. Bei der Planung von Maschinenräumen, vor al-lem im Neubaubereich, sollten (brenn-bare) Low-GWP-Lösungen in Betracht gezogen werden. Aus vielen Kunden-gesprächen wissen wir, dass diese Fragestellungen sehr umfangreich und komplex sein können. Bei diesen Fragen helfen Ihnen die Experten von ENGIE Refrigeration gerne weiter.
ZUR PERSON
Seit 2015 verantwortet Jörn
Stiegelmeier den Bereich Techno-
logie und Entwicklung bei ENGIE
Refrigeration. Regelmäßig tritt er
als Referent bei Branchenveran-
staltungen wie den Effi zienz-Foren
von ENGIE Refrigeration und
Condair auf; in diesem Jahr refe-
rierte er zur F-Gase-Verordnung
im Detail.
zeichnete das Kältemittel R-134a von Januar 2017 bis April 2018 eine Preis-steigerung um etwa 100 Prozent und von April 2018 bis Februar 2019 eine Preissteigerung um circa weitere 600 Prozent. Im Zuge dessen überrascht es wenig, dass derzeit der illegale Käl-temittelhandel fl oriert. Trotzdem ist der Beitrag zum Umweltschutz nicht zu unterschätzen: Man geht davon aus, dass im Jahr 2030 der durchschnittli-che GWP-Wert aller Kälteanwendun-gen in Europa nur noch bei 500 bis 600 liegen wird.
REFlect | Ausgabe 01/2019 21
HOHE NACHFRAGE IN ALLEN BRANCHEN
Seit rund einem Jahr ergänzt das Sicherheitskältemittel R513A das Portfolio von ENGIE Refrigeration. Dieses ist effizient, nicht brennbar und klimafreundlicher als andere Kältemittel. Mit seinem geringeren Treibhauspotenzial entspricht es schon heute den Anforderungen der FGaseVerordnung. In den vergangenen Monaten konnte ENGIE Refrigeration daher zahlreiche Neuaufträge für QUANTUMKältemaschinen mit R513A verbuchen – und das von Kunden aus verschiedensten Branchen, von Rechenzentren über Krankenhäuser bis hin zu Automobilherstellern. Grundsätzlich können Betreiber, die bereits eine Kältemaschine mit dem Kältemittel R134a nutzen, unkompliziert auf eine Kältemaschine mit R513A umsteigen, da beide Kältemittel in dieselbe Sicherheitsgruppe eingeordnet werden, nämlich in A1.
NEUE PROJEKTE MIT R-513A
FESTE GRÖSSE IM VERANSTALTUNGS KALENDER
Bereits das dritte Jahr in Folge fanden im März und April 2019 drei „Fachsymposien für energieeffiziente Gebäudetechnik und Prozesskühlung“ von ENGIE Refrigeration und Condair statt. Zahlreiche Gäste nutzten die Veranstaltungen in Frankfurt, Hamburg und Berlin zum Austausch mit Experten und Kollegen. In Fachvorträgen gaben Experten von ENGIE Refrigeration und Condair Einblicke in derzeitige Entwicklungen und neue Bestimmungen. So waren etwa die FGaseVerordnung und die Wärmepumpentechnologie zentrale Themen. Weitere Informationen sind erhältlich unter www.effizienzforum2019.de.
EFFIZIENZ-FOREN BEGEISTERN MIT AKTUELLEN THEMEN
Jörn Stiegelmeier, Leiter Technologie und Entwicklung bei ENGIE Refrigeration, referierte zum Thema „Die F-Gase-Verordnung im Detail und Lösungen für die Zukunft“.
Mit dem Kälte-mittel R-513A können sämtliche QUANTUM-Bau-reihen von ENGIE Refrigeration be-trieben werden – sowohl die luftge-kühlten als auch die wassergekühl-ten Modelle und die Split-Modelle.
SPANNENDE GESPRÄCHE IM MESSETRUBELAuf der Eworld energy & water in Essen statteten im Februar 2019 zahlreiche Kunden und Interessierte dem Stand von ENGIE Deutschland einen Besuch ab, um sich über die neuesten Lösungen zu informieren und sich vor Ort mit den ENGIEExperten auszutauschen. Nach der Übernahme des CO2HochtemperaturWärmepumpenBereichs von HafnerMuschler im Juni 2018 war in diesem Jahr das Interesse an Wärmepumpen als intelligenterer Heizung besonders groß.
ERFOLGREICHE E-WORLD ENERGY & WATER 2019
Viel los am Messe-stand: Die E-world
2019 war ein voller Erfolg für ENGIE
Refrigeration.
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TAUSCHE KOCHLÖFFEL GEGEN SCHRAUBENSCHLÜSSEL
ENGIE REFRIGERATION UNTERSTÜTZT KARRIERE-NEUSTART
Aus der Küche in die Produktion: Mit 38 Jahren wagt Carsten Petersen noch einmal einen berufl ichen
Neustart. Im November 2018 startete der gelernte Koch bei ENGIE Refrigeration eine Ausbildung und
kümmert sich seither lieber um große Kältemaschinen als um kleine Küchengeräte.
Man nehme eine gehörige Portion Mut, eine Prise Neugier, eine Handvoll Fleiß und einen großen Löffel voll handwerk-lichem Geschick. So liest sich die Zuta-tenliste von Carsten Petersen für seinen berufl ichen Neustart. Der 38-Jährige ist gelernter Koch und schwang viele Jahre lang den Koch löffel – zunächst in seiner Geburtsstadt Dresden, bevor es ihn vor rund zwölf Jahren nach Lindau an den Bodensee verschlug. Heute macht er noch einmal eine Ausbildung – zum Industrieelektriker für Betriebs-technik bei ENGIE Refrigeration.
Hilfe von allen SeitenUnterstützung erhielt er bei diesem Schritt von seinem Arbeitgeber; ge-meinsam mit ENGIE Refrigeration kämpfte Carsten Petersen monatelang dafür, die Umschulung zum Elektriker machen zu dürfen. Auch seine Frau und die beiden vier und acht Jahre
alten Kinder standen dabei ganz hin-ter ihrem Mann und Papa. Die Familie war auch der Grund, warum Carsten Petersen den Kochlöffel schon vor eini-ger Zeit an den Nagel hängte: „Mit den langen Arbeitszeiten und der geringen Entlohnung war der Kochberuf einfach nicht mehr gut mit einer Familie verein-bar“, erzählt der passionierte Skifahrer.
Mit Elan bei der SacheCarsten Petersen wechselte deshalb vor rund sechs Jahren zu einer kleinen Elektrikerfi rma in Lindau, arbeitete sich eigenständig in das neue Gebiet ein und eignete sich elektrotechnisches Know-how an. Über Empfehlungen kam er schließlich im Herbst 2016 als Produk-tionshelfer zu ENGIE Refrigeration. Mit handwerklichem Geschick und viel Ei-fer für die Sache überzeugte er die Kol-legen schnell. Dann kam das Angebot einer Festanstellung als Facharbeiter,
für die aber eine technische Ausbil-dung Grundvoraussetzung ist. „Weil ich mich bei ENGIE Refrigeration so wohlfühle und das Unternehmen ger-ne mitgestalten will, war schnell klar, dass ich mir das nötige Fachwissen in einer Ausbildung aneigne“, berich-tet Carsten Petersen. Diese startete er nun im Herbst 2018. Und auch für die Zeit danach hat er schon große Ziele: „In fünf Jahren möchte ich genauso tat-kräftig anpacken wie meine Kollegen, die schon lange im Unternehmen arbei-ten.“ Die nötigen Zutaten dafür bringt er gewiss mit.
Der 38-jährige
Carsten Petersen
freut sich über die
Chance, eine Aus-
bildung bei ENGIE
Refrigera tion ma-
chen zu können.
Mehr zur Karriere bei ENGIE
Refrigeration fi nden Sie unter:
www.engie-refrigeration.de/de/
karriere/karriere-im-ueberblick
REFlect | Ausgabe 01/2019 23
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
ENGIE Refrigeration GmbHJosephine-Hirner-Straße 1 & 3D-88131 LindauFon: + 49 8382 706-1Fax: + 49 8382 706-410
[email protected] engie-refrigeration.de
VERANTWORTLICH
Tatiana Köhler, Leiterin
Marketing & Kommunikation
REDAKTION UND LAYOUT
Publik. Agentur für Kommunikation GmbH
REALISIERUNG
Tatiana Köhler und Jessica Ritzenhofen
BILDNACHWEISE
ENGIE Refrigeration GmbH (S. 3, 10, 11, 21, 22), ENGIE Deutschland GmbH (S. 22),
Jan Potente (S. 14, 17, 22, 23), Johannes Plenio/Unsplash (S. 1); iStockphoto.com: Instants (S. 4/5),
GoodLifeStudio (S. 6/7), SimonDannhauer (S. 8/9), Philmoto (S. 12/13), narvikk (S. 16),
Dirtydog_Creative (S. 18/19), aerogondo (S. 21), gustavofrazao (S. 22)
April 2019
Energien optimal einsetzen.
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