DAS MAGAZIN ZUM PASTORALEN RAUM KIEL (PaRK) Auch wir ... · ner Verabschiedung werden wir am...

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AUSGABE 4 | HERBST 2014 [email protected] Ökumene im PaRK Zwei Gemeinden – eine Kirche Eine warme Mahlzeit Wo Gott am Zug ist DAS MAGAZIN ZUM PASTORALEN RAUM KIEL (PaRK) PaRKLICHTER In Eintracht seien sie vereint, denn das ist gut und schön. Die Jünger soll’n zusammensteh’n, Herr Jesus Christus meint. Auch wir gehören Christus an; tun was er sagt, fällt schwer. Doch er ist unser Herr, der uns vereinen will und kann! Gemeinsam glauben, beten, handeln, den Menschen Frieden bringen; nicht kämpfen oder ringen: Und so die Welt verwandeln! (Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe. 1 Kor 13,13) (Karola Kröll) ÖKUMENE

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A U S G A B E 4 | H E R B S T 2 0 1 4 park- l [email protected]

Ökumene im PaRK

Zwei Gemeinden – eine Kirche

Eine warme Mahlzeit

Wo Gott am Zug ist

D A S M A G A Z I N Z U M P A S T O R A L E N R A U M K I E L ( P a R K )

PaRKLICHTERIn Eintracht seien sie vereint,

denn das ist gut und schön.

Die Jünger soll’n zusammensteh’n,

Herr Jesus Christus meint.

Auch wir gehören Christus an;

tun was er sagt, fällt schwer.

Doch er ist unser Herr,

der uns vereinen will und kann!

Gemeinsam glauben, beten, handeln,

den Menschen Frieden bringen;

nicht kämpfen oder ringen:

Und so die Welt verwandeln!

(Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen

ist die Liebe. 1 Kor 13,13)

(Karola Kröll)

ÖKUMENE

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2 PaRKLICHTER

Inhalt

2 Vorwort

4 Zwei Gemeinden – eine Kirche

Eine Kirche, ein Gemeindezentrum, ein Glaube: Die kath. St. BirgittaGemeinde und die ev. Thomas Gemeinde teilen sich seit über 30 Jahren Kirche und Gemeindehaus.

6 Eine warme Mahlzeit

„Manna“ bedeutet „Himmelsbrot“. Den Mittagstisch „Manna“ gibt esseit 1997, doch vom Himmel fällt das Essen nicht.

7 Der Speisesaal an St. Heinrich

Im Speisesaal werden Mahlzeiten an Bedürftige ausgegeben. Im Angebot sind täglich Frühstück, Mittagessen und Abendbrot.

11 Ökumene auf dem Ostufer schreitet voran!

Eine Einschätzung von Gerald Hohmann.

8 Menschen im ökumenischen PaRK

Unter den rund 240.000 Einwohnern Kiels sind die Katholiken eher eineMinderheit. Wie sehen andere Konfessionen und Religionen den PaRK?

10 Wo Gott am Zug ist

Kirche an ungewohntem Ort: In der Bahnhofsmission sind Katholikenund Protestanten gemeinsam (nicht nur) für Reisende da.

11 Nachrichten aus dem Gemeinsamen Ausschuss

Wo werden in Zukunft Gottesdienste gefeiert? Wann und in welcher Form?Nur eines von vielen Themen, das die Arbeitsgruppen des GAs beschäftigt.

12 Nachruf auf Jutta Werkle

LIEBE KATHOLIKEN

IM PASTORALEN RAUM KIEL,

LIEBE FREUNDE,

LIEBE GÄSTE

„Die Einheit aller Christen wieder herstel-len zu helfen, ist eine der Hauptaufgabendes Zweiten Vatikanischen Konzils. DennChristus, der Herr, hat nur eine einzige Kir-che gegründet.“ So beginnt das Dekret überden Ökumenismus. Zum 50. Jahrestag sei-ner Verabschiedung werden wir am Freitag,21. November, um 18 Uhr in St. Nikolauseinen Gottesdienst halten, genau eine Wochebevor der Pastorale Raum Kiel offiziell er-richtet wird.

Ökumene ist für die meisten katholi-schen Christen eine Selbstverständlichkeitgeworden. Viele wünschen sich, dass nochviel mehr ökumenisch geschieht. Zwischenvielen Gemeinden in Kiel werden gute öku-menische Beziehungen gepflegt. Christen-menschen müssen doch zusammenhalten!

Ermüdungserscheinungen gibt es dage-gen anscheinend in Gesprächskreisen beider theologischen Auseinandersetzung mitökumenischen Fragen. Da ist es gut, dass imZusammenhang mit dem Reformations-gedenken 2017, der Bericht „Vom Konfliktzur Gemeinschaft“ der lutherisch/römisch-katholischen Kommission für die Einheit er-schienen ist. Dieser Bericht zeigt, wie diestrittigen Fragen gemeinsam angegangenwerden können.

Eine Besonderheit im Erzbistum und inder Nordkirche ist unser ÖkumenischesZentrum, das Birgitta-Thomas-Haus in Kiel-Mettenhof. 1980 wurde es eingeweiht. Seit-dem wissen sich die katholische Kirchen-gemeinde St. Birgitta und die Ev.-Luth. Thomasgemeinde dazu verpflichtet, in öku-menischer Gemeinsamkeit den christlichenGlauben zu leben und zu bezeugen.

Im Januar haben wir unsere Bischöfe undPröpste, katholische wie evangelische, zueiner Bischöflichen Visitation eingeladen.Wir wollten unser gemeinsames Leben undTun ansehen lassen und uns für die Zukunftder Unterstützung unserer Kirchenleitun-gen vergewissern. Für mich war besondersbeeindruckend, dass alle – Mitarbeiter, Pas-torinnen und Pastoren, Hauptamtliche undEhrenamtliche, katholisch und evangelisch,schon lange dabei oder neu – die Zusam-menarbeit im Ökumenischen Zentrum alsbereichernd und von gegenseitiger Wert-schätzung getragen beurteilen. Tatsächlicherleben wir oft die Freude im gemeinsamenGlauben an Christus.

Ihr

Pfarrer, St. Birgitta

PaRKLICHTER 3

P A S T O R A L E R R A U M K I E L

IMPRESSUM

Herausgeber: PaRK-LichterKath. Pfarramt St. BirgittaSkandinaviendamm 34224109 [email protected]

Redaktion:Marco Chwalek, Vera Draack,Bernd Gaertner, Gerald Hoh-mann, Karola Kröll, Alexander

Müller, Jürgen Schindler, Cornelia Will, Barbara ZurborgGastautoren: Finn Guski, Christiane Noack

Redaktionsbüro:Christian Stö[email protected], www.plusc.eu

Förderung & Beratung:Fachreferat Fundraising des Erzbistums HamburgStephan Dreyer

Kommunikation & Konzept:Ansgar Medien GmbH,www.ansgar-medien.de

Gestaltung: Thomas [email protected],www.thomas-schorr.de

Druck: Simons drucken

Bildnachweis ©:Titel: fotolia - mimadeoKarola Kröll: 3, 6, 7, 11, 12

Marco Chwalek: 3, 4Jürgen Schindler: 3, 10Nordkirche: 3, 5Bernd Gaertner: 3Privat: 3, 8, 9

Wenn Sie Fragen, Anregungenoder Kommentare haben, freut sich das Redaktionsteamüber Ihre Rückmeldung an [email protected]. Übrigens: Wir können auchnoch Verstärkung gebrauchen!

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PaRKLICHTER 54 PaRKLICHTER

Zwei Gemeinden – eine KircheEine Kirche, ein Gemeindezentrum, ein Glaube: Die katholische St. Birgitta Gemeinde und die

evangelische Thomas Gemeinde teilen sich seit über 30 Jahren eine Kirche und ein Gemeindehaus.

Das füllen sie auch gemeinsam mit Leben: mit ökumenischen Gottesdiensten und Gruppen für jedes Alter.

Doch bis dahin war es ein weiter Weg.

Der Stadtteil Mettenhof und das Ökumenische Zentrumsind fast zeitgleich entstanden. Bis 1970 gab es keine rich-tige Kirche. Zuerst fuhren die Katholiken mit einem gemie-teten Bus nach Kronshagen. Dann, mit dem ersten Pfarrer,feierten sie Gottesdienste in der Max-Tau Schule – genausowie die Protestanten. Statt zwei Kirchen, entschied mansich, nur eine zu bauen, gemeinsame Gemeinderäume ein-geschlossen. Zehn Jahre später im Jahr 1980 wurde dasÖkumenische Zentrum Wirklichkeit.

Christa Dencker, damals im Pfarrgemeinderat, erinnertsich: „Es gab viele Ängste und Vorbehalte. Die Protestantenmeinten: ‚Mit Katholiken kann man nicht zusammenarbei-ten.‘ Die Katholiken dachten genauso: ‚Die glauben nichtmal an den Papst.‘ Es war schwierig.“

Doch die Mettenhofer ließen sich davon nicht beirren.Auch wenn die Kommunikation anfangs nicht immer ein-fach war und man sich hin und wieder gestritten hat. „Inder Jugend- und Altenarbeit haben wir dann einen gutenökumenischer Ansatz gefunden“, hat Winfried Fröhlich er-lebt. Er hofft, dass die Ökumene auch im Pastoralen Raumweiter erblüht.

Lutheraner Dirk Pieper, mit einer Katholikin verheiratet,gehörte zu den ersten, die in der neuen Kirche konfirmiertwurden. „Ich fand das damals schon gut und ich hoffe,

dass das ökumenische Zentrum ein Vorbild für andere Gemeinden sein wird, heute mehr denn je. Und dass die Gemeindemitglieder wahrnehmen, welche Chancen im Ökumenischen Zentrum liegen.“ Pieper wünscht sichmehr ökumenische Gottesdienste. In seinen Augen ist dieEntwicklung des Ökumenischen Zentrums noch nicht amEnde angelangt.

Doch schon heute unternehmen die beiden Gemeindenvieles miteinander. Sie feiern ökumenische Gottesdiensteund singen zusammen im Chor. In der Kinderkirche, imFamilienkreis, in Kinder- und Jugendgruppen, in der Senio-renarbeit spielt die Konfession nur noch eine untergeord-nete Rolle.

Das Ökumenische Zentrum strahlt auch in die Schulenin Mettenhof aus. Die Schüler können problemlos zwischenkatholischen und evangelischen Religionskursen wechseln.Gemeinsam bereiten sie ökumenische Gottesdienste zuWeihnachten vor.

Groß feiern beide Gemeinden alljährlich das Pfingstfest.Denn es ist nicht nur der Geburtstag der christlichen Kir-che. Zu Pfingsten 1980 wurde das Ökumenische Zentrumeingeweiht und deshalb steigt nach dem Gottesdienst anPfingstmontag das schon legendäre Grillfest.

Von F. Guski

Eine warme MahlzeitPopcornduft weht Hans-Werner Letsch bei seinem ersten dienstlichen Gang des Tages entgegen. Kurz nach

acht betritt der Sozialpädagoge ein Kieler Kino. Vier belegte Brötchen, etwas Friesentorte, Aufschnitt und

ein halber Korb Brezeln sind von gestern Abend übrig geblieben, eine willkommene Frühstückergänzung

für die Gäste des „Manna“, dem Frühstücks- und Mittagstisch für wohnungslose und arme Kieler. Seit Jahren

spendet das Kino die Reste seines Vortagsangebots der ökumenischen Einrichtung.

„Manna“ bedeutet „Himmelsbrot“. 40 Jahrelang ließ Gott es als Nahrung für die Israeli-ten vom Himmel regnen. Den Mittagstisch„Manna“ gibt es seit 1997, doch vom Himmelfällt das Essen nicht. „Zu Beginn des Jahresweiß ich nicht, wo ich am Ende die Lebens-mittel herbekomme“, sagt Hans-Werner Letsch,„aber die Gäste erwarten, dass jeden Tagetwas auf dem Tisch steht.“ Und das hat mitHilfe treuer Spender bisher jeden Tag ge-klappt. Große Kantinen, wie die der Stadt-werke Kiel oder die Uniklinik, liefern ihreReste an die Küche von „Hempels e.V.“, diefür das „Manna“ kocht. Dann beginnt derkreative Teil: Was zaubert man aus einem TeilGulaschsuppe und einem Teil Gemüseein-topf, damit am nächsten Tag 40 Besucherdavon satt werden?

Doch schon zum Frühstück um 8.30 Uhrströmen gut 20 Männer und Frauen insManna. Sie holen sich entweder für einenEuro Brötchen mit Wurst und Käse ab odernutzen das kostenlose Angebot: Die Spendenaus dem Kino oder Brot mit Marmelade undMargarine. Auch Tee gibt es umsonst, Kaffeekostet 30 Cent. Vier große Pumpkannen sindgekocht. Kurz nach dem ersten Ansturm gibtes einen empfindlichen Mangel: Der Zuckerist alle. „Eine Katastrophe!“, sagt Letsch – nurhalb im Scherz. Für viele Besucher ist derstark gesüßte Kaffee ein wichtiger Kalorien-lieferant.

Letsch ist von Anfang an dabei im „Manna“,das 1997 vom damaligen Kirchenkreis Kielund dem Ortscaritasverband Kiel auf demHöhepunkt der Wohnungsnot in der Landes-hauptstadt gegründet wurde. Heute lebenschätzungsweise 250 Männer und 40 Frauenohne eigene Wohnung in der Stadt, gut 20von ihnen „machen Platte“, das heißt sieschlafen auf der Straße. „Hier kann erstmaljeder hinkommen“, sagt Letsch und fügthinzu: „Für viele sind wir Wohnzimmer undFamilienersatz.“

Im „Manna“ herrscht inzwischen Hochbe-trieb, es geht auf die Mittagszeit zu. Endlichbringen die Küchenhelfer die großen Töpfean die Theke. 40 Mahlzeiten gibt esjeden Tag. „Bei Suppe können wirnoch mal strecken“, meint Letsch,„Sonst gibt es nur noch Brot mitMargarine für die letzten.“ 9.072 warmeMahlzeiten hat das „Manna“ im Jahr 2013ausgegeben, noch mal gut 400 mehr als imVorjahr. Dabei ist eine Steigerung kaum nochmöglich, denn die Plätze sind begrenzt.

Reis mit Wurstsalatsoße und Paprika landetheute auf den Tellern. Die wenigsten zahlenin Münzen, stattdessen reichen sie Essens-marken über die Theke, die sie bei den KielerKirchengemeinden bekommen. „Eine warmeMahlzeit“ steht auf den kleinen Zetteln. KeinHimmelsbrot, aber die Gäste können sichdarauf verlassen, dass sie auch morgen im„Manna“ wieder satt werden.

Von Ch. Noack

„Für viele sind wir Wohnzimmerund Familienersatz.“

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Ökumene auf dem Ostuferschreitet voran!Kontakte der katholischen Kirche zu anderen christlichen Konfessionen und eine

Zusammenarbeit mit den ev.-luth. Kirchengemeinden, vor allem bei karitativen

Bemühungen, gibt es auf den Kieler Ostufer schon sehr lange. Neu sind verstärkte

Entwicklungen zu einem gemeinsamen geistlichen Leben, von Formen der Ökumene.

Eine Einschätzung von Gerald Hohmann, Mitglied des Kirchenvorstandes St. Joseph.

Vor allem in den letzten zwei Jahren haben sich die öku-menischen Aktivitäten in der Pfarrei St. Joseph deutlich be-lebt. Sie finden sowohl im kleineren Kreis der Elmschen-hagener Heilig Kreuz Gemeinde mit der dortigen Trinitatis-gemeinde und der Gemeinde St. Joseph mit den evange-lischen Kirchen Bugenhagen in Ellerbek und Andreas inWellingdorf, oder auch den drei Gaardener evangelischenGemeinden, wie auch im größeren Kreis aller dieser Ge-meinden statt.

Zu einem Höhepunkt hat sich dabei in den letzten beidenJahren der ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontagmit anschließendem Grillfest entwickelt, der im letzten Jahrin der Sozialkirche Kiel Gaarden und in diesem Jahr in derMaria-Magdalenen-Kirche in Elmschenhagen stattfand. Beiden gut besuchten Veranstaltungen sah man den Gläubigendie Freude an, die ihnen diese unverkrampfte Form machte,den Heiligen Geist wirken zu lassen.

Am Buß- und Bettag, oder wie dieses Jahr am Reforma-tionstag, finden ökumenische Gottesdienste in der Bugen-hagenkirche in Ellerbek statt. Ebenso gibt es regelmäßigökumenische Gottesdienste oder Veranstaltungen, wie Bibel-lesungen mit musikalischen Darbietungen in Elmschenha-gen und parallel dazu Initiativen der Heiligkreuz- und derev.-luth. Trinitatisgemeinde, wie zum Beispiel im letztenJahr eine Podiumsdiskussion zum Thema Kirche und Zeit-geist, an dem auch Weihbischof Jaschke teilnahm.

In der Fastenzeit gibt es in Heikendorf ökumenische Pas-sionsandachten und am Karfreitag zum Abschluss einen ge-meinsamen Gottesdienst mit lutherischen Pastoren. DieserGottesdienst fand diesmal in unserer Kirche Stella Marisstatt - eine von den Geistlichen beider Konfessionen gemein-sam geleitete, sehr harmonische Zeremonie, die viele Besu-cher glücklich machte. An weiteren ökumenischen Akti-vitäten sind zu nennen: die Schulanfangsgottesdienste inder Bugenhagenkirche, Themenabende in Heikendorf, öku-menische Martinsumzüge in Schönberg und Elmschen-hagen, Freilichtgottesdienste in Schönberg und insbesondereregelmäßige Treffen der Priester der Pfarrei mit den Pastorenaus Elmschenhagen, bei denen es nicht nur um organisato-

rische Fragen geht, sondern auch theologische Gesprächegeführt werden. Dabei kommt es teilweise auch zur Einbe-ziehung von Geistlichen anderer Konfessionen, wie der Bap-tisten.

Gerade an der Basis kann Ökumene gelebt und das Ge-meinsame gepflegt werden, soweit es möglich ist. Gesprächezur theologischen Verständigung müssen allerdings auf hö-herer Ebene geführt werden. Es gibt einmal im Jahr in Kieleinen ökumenischen Konvent, ein Treffen aller evangeli-schen Pastoren und katholischen Priester. Man trifft sich,auch mit Vertretern der Stadt, zu thematischen Inhalten wieMigration und Umgang mit Fremden oder im Novemberzum Thema Naturwissenschaft und Glaube.

Ökumene ist zwar heute bereits zur Selbstverständlich-keit, zur Regel, geworden. Es bleiben aber noch viele Wün-sche offen. Pfarrer Ulrich Weikert würde sich insbesonderewünschen, dass die Zusammenarbeit von St. Joseph mit denevangelischen Gemeinden in Kiel-Gaarden sich noch inten-sivieren könnte. Zum Beispiel wünschte er sich, dass unsereGemeinde diesmal auch so wie die evangelischen am imHerbst stattfindenden Brunnenfest des Stadtteils teilneh-men sollte.

Auf Kieler Ebene hielte es Weikert für wünschenswert,dass ein zentraler ökumenischer Gottesdienst, wie der imRahmen der Gebetswoche zur Einheit der Christen in derNikolaikirche wieder auf der Ebene der gesamten Stadt alswichtigster ökumenischer Gottesdienst bekannt gemachtund gepflegt werden sollte. Überhaupt ist es ein großerWunsch von ihm, den ökumenischen Prozess voranzubrin-gen. Das gute Verhältnis zu den anderen Konfessionen aufdem Ostufer gibt zwar Anlass zur Freude. Es bliebe aber dasBedauern darüber, dass die Einheit der Christenheit nochnicht vollendet ist und der Wunsch und die Sehnsucht da-nach, dass sie wächst und auch auf höherer Ebene voran-kommt. Besonderes Anliegen ist Pfarrer Weikert, dass inzweiter und dritter Stufe auch der interreligiöse Dialog sowiedas Gespräch mit bekennenden Nichtreligiösen voran-kommt.

Der Speisesaal an St. Heinrich„Was Ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan.“ Dieses Bibelzitat ist Leitspruch

für das soziale Engagement der Gemeinde St. Heinrich. Mit ihrem „Speisesaal“ sorgt sie seit 1998

für Obdachlose und Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Im Speisesaal werden Mahlzeiten an Be-dürftige ausgegeben. Im Angebot sind täglichFrühstück, Mittagessen und Abendbrot –außer in der Urlaubspause des Kochs! Früh-stück und Abendessen sind umsonst, dasMittagessen kostet einen symbolischen Euro.

Torsten Hensler leitet die Einrichtung derSt. Heinrich Gemeinde. Ihm stehen ein Koch,eine Beiköchin und Ehrenamtliche zur Seite:vom Studenten bis zur Seniorin. Hin und wie-der leistet zudem jemand gerichtlich aufer-legte Sozialstunden ab. Dieses Team kann biszu 40 Personen mit einer Mahlzeit versorgen.

„Neben den Mahlzeiten machen wir wei-tere Angebote. Immer donnerstags hat dieKleiderkammer geöffnet, wo gespendete Klei-dung kostenlos bereitgehalten wird. Danebenkann man bei uns duschen und waschen.Für Notfälle haben wir zwei Schlafplätze. Wirbieten Gespräche bei Sorgen und Nöten anund weisen auf Hilfs- und Unterstützungs-angebote hin“, erläutert Hensler. „Selbstver-ständlich stehen alle Einrichtungen jedem inNot befindlichen Menschen offen – egal obkatholisch oder nicht.“

Auch das Feiern kommt nicht zu kurz: beimSommerfest mit gemeinsamem Grillen und

bei der Weihnachtsfeiert, die von der Ev.-Luth.Kirchengemeinde Holtenau unterstützt wird.

In 2013 wurden 1.994 Frühstücks-, 8.196Mittags- und 3.822 Abendmahlzeiten ausge-geben; in der Kleiderkammer waren 378 Nut-zer zu verzeichnen und die Notunterkunftwurde 380 Mal in Anspruch genommen.

Zum Speisesaal kommen Obdachlose, Be-dürftige, die ihre Renten aufstocken oder So-zialgeld beziehen, genauso wie Menschenmit psychischen Problemen. Sie stammenüberwiegend aus der Umgebung. Die Men-schen sind zwischen Mitte 20 und 80 Jahrealt; rund ein Drittel sind Frauen.

Die Finanzierung erfolgt größtenteils durchdie Gemeinde beziehungsweise den Förder-verein. Auch die benachbarte Forstbaumschulestellt sonntags die Mittagsmahlzeit zur Ver-fügung, wenn das Kochpersonal des Speise-saals seinen freien Tag hat.

Doch das alleine genügt nicht, erklärtHensler: „Wir freuen uns über Geldspendenund Lebensmittel wie Fleisch, Zucker, Salz.Brauchen können wir auch Herren- oder Frei-zeitkleidung. Ehrenamtliche für den Dienstin der Küche, für das Auf- und Abdecken sinduns immer willkommen.“

Von A. Müller

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In 2013 wurden 1.994 Frühstücks-,8.196 Mittags- und 3.822 Abend-

mahlzeiten ausgegeben. Die Menschen sind zwischen

Mitte 20 und 80 Jahre alt; rund ein Drittel sind Frauen.

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8 PaRKLICHTER

Menschen im ökumenischen PaRKZum Schwerpunkt „Ökumene“ haben wir diesmal Vertreter anderer Konfessionen und Religionen gebeten,

uns ihre Sicht auf den PaRK und auf die Beziehungen zu unserer katholischen Kirche in Kiel zu schildern.

DR. HUSSEIN ANAISSIAl Hadi Moschee (Schiiten), Mitglied im Inter-religiösen Arbeitskreis Kiel, Vorsitzender desMigrantenforums

„Im Interreligiösen Arbeitskreis Kiel, ha-be ich Vieles gelernt, am meisten aber Tole-ranz. Dort habe ich auch Stefan Rix (Diakon in St. Nikolaus und katholisches Mitglied im Interreligiösen Arbeitskreis, Anm. derRedaktion) kennengelernt. Er ist ein lieberMensch und steht für die katholischenGrundsätze. Und ich habe meine Meinungüber die Katholiken geändert. Ich dachte frü-her, diese Kirche ist reaktionär: Rom, derPapst und so weiter, die stehen nicht zu denunterdrückten Völkern. Aber durch dieseKontakte habe ich gesehen: Nein, es ist etwasanderes. Es gibt Menschen, die Katholikensind, die mich mögen, mich akzeptieren, respektieren und mich als Muslim Brudernennen. Und so habe ich begonnen, die ka-tholische Kirche kennenzulernen, auch aufvielen Veranstaltungen. Es sind die Perso-nen, die mir ein klares Zeichen gegebenhaben, als Christ.“

DR. ANDREAS TIETZEPräses der Nordkirchensynode

„Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrungder Schöpfung sind die großen Themen derNordkirchensynode. Sie bilden zugleich einetheologische Klammer zur Bewältigung dergroßen Herausforderungen und Krisen un-

serer Zeit. Wir sind als Christen dazu aufge-rufen, Stellung zu beziehen, uns einzusetzenfür Frieden, Aussöhnung und Menschen-rechte, überall auf der Welt, aber auch hierbei uns im Raum Kiel. Die vielfältigen öku-menischen Kontakte zwischen Nordkircheund dem Erzbistum Hamburg bieten hierfüreinen fruchtbaren Boden. Die gemeinsamenFriedensgebete, die Themen Kirchenasyl fürFlüchtlinge und die Bewältigung der Folgendes Klimawandels, da können wir gemein-sam an einen Strang ziehen. Ich hoffe sehr,dass die bevorstehenden strukturellen Ver-änderungen im Pastoralen Raum helfenwerden, dass wir die Menschen in Kiel undUmgebung begeistern können und sie an-stiften zum Engagement und Mitmachen.Da geht noch was!“

LANDESRABBINER DR. WALTER ROTHSCHILDLandesverband der jüdischen Gemeinden inSchleswig-Holstein

Der Pastorale Raum erinnert mich an un-seren Landesverband. Mehrere kleine jüdi-sche Gemeinden versuchen ihre Kräfte zubündeln und sich gegenseitig zu helfen. InSchleswig-Holstein haben wir zwei Landes-verbände – einer eher orthodox, einer eherliberal. Weil wir am Schabbat nicht in jederGemeinde Gottesdienst feiern können, sinddie Mitglieder der einen immer auch in deranderen Gemeinde willkommen. Wir machenlandesweit Erwachsenunterricht, Kinder- oderFamilienprogramme. Als einziger (Teilzeit-!)Rabbiner, nutze ich häufig Telefon und E-Mail, um Leute zu beraten.

Es ist weder einfach noch perfekt, aber esfunktioniert. Die Menschen verbringen heutenicht mehr ihr Leben an einem Ort, sondernsind mobil. Daran müssen sich auch dieDiener Gottes orientieren. Zusätzlich brauchtes Ehrenamtliche, die Pflichten übernehmen,damit die Hauptamtlichen sich auf ihreHauptaufgaben konzentrieren können.

Dann wird man sehen, was wirklich wich-tig ist und bleibt. Nicht unbedingt in jedemDorf ein altes teures Gebäude, sondern eineGemeinschaft von Menschen, die Gott anbe-ten und sich umeinander kümmern. Einewahrhaftige Kirche. Ich wünsche viel Erfolg!

Von J. Schindler

THOMAS LIENAU-BECKERPropst des Ev.-Luth. Kirchenkreises Altholstein

„Ich nehme schon seit mehreren Jahrenwahr, was für eine große Veränderung es be-deutet, dass sich die Pfarreien zum Pastora-len Raum zusammenschließen. Ich beneideunsere katholischen Geschwister offen ge-sagt nicht um die viele Arbeit, die es macht,solche Strukturveränderungen umzusetzen.Denn von der Fusion unserer Gemeindenund unseres Kirchenkreises weiß ich, dasses viel Mühe kostet, gute neue gemeinsameWege zu finden.

Ich weiß auch, dass Zusammenschlüssewie der PaRK dem Umstand geschuldet sind,dass die Gemeindegliederzahlen zurückge-hen. Allein deshalb macht man das nicht gern.

Aber umso mehr wünsche ich den katho-lischen Schwestern und Brüdern, dass sie zueinem guten Ergebnis, zu einem guten Ab-schluss kommen. Dann werden sie eines

Tages auch merken: Es zahlt sich aus, solcheneue Strukturen geschaffen zu haben. Dennsie helfen unter veränderten Bedingungenunserem Auftrag gerecht zu werden. Das istdas Wichtigste und darum freue ich mich,wenn die katholischen Mitchristen ihr Lebenin den neuen Strukturen weiter entfaltenkönnen.“

HELGE FREYPastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kiel (Baptisten)

„Unsere ökumenische Zusammenarbeitberuht hier in Kiel stark auf persönlichenVerbindungen. Diese guten Kontakte werdenbleiben, auch im Pastoralen Raum. „GroßeDinge“ werden aus meiner freikirchlichenSicht weiterhin auf höherer Ebene bespro-chen, wie zwischen Bischofskanzleien.

Ein Problem sehe ich allerdings beimKonzept des Pastoralen Raumes. Es setzt ver-stärkt auf ehrenamtliche Mitarbeiter. Das istgrundsätzlich zu befürworten, so lebt ja auchunsere Kirche. Dennoch. Ein Bischof hat ein-mal gesagt: „Wer Laien säht, wird keine Prie-ster ernten.“ Ich glaube, da ist etwas dran.Die Entscheidung Priester zu werden, treffenhäufig diejenigen, die einen guten Priesterzum Vorbild gehabt haben. Fehlen solcheVorbilder, wird sich die Bewegung hin zueiner Laienkirche selbst verstärken.“

ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN

In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kiel (kurz ACK)arbeiten verschiedene Konfessionen zusammen. Ziel ist, den christ-lichen Glauben gemeinsam zu bezeugen. Die Mitglieder der ACKwollen die Eigenarten und Traditionen der anderen Kirchen besserkennen lernen und das Vertrauen untereinander stärken. Dazu feiernsie gemeinsam Gottesdienste oder organisieren Veranstaltungen.

Die ACK führt auch das Gespräch mit Juden, Moslems und ande-ren Religionen im Interreligiösen Arbeitskreis.

Zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kiel gehören:Heilsarmee, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), Evan-gelisch-methodistische Kirche, Ev.-Luth. Kirche, römisch-katholischeKirche.

Hinzu kommen Christliche Friedensgruppen und ÖkumenischeGruppen. Gäste sind Adventisten und die Freie Christliche GemeindeKiel.

Wir sind als Christen dazuaufgerufen, Stellung zu beziehen, uns einzusetzenfür Frieden, Aussöhnungund Menschenrechte, über-all auf der Welt aber auchhier bei uns im Raum Kiel.

(…) eine Gemeinschaft von Menschen, die Gott anbeten und sich umein-ander kümmern. Eine wahrhaftige Kirche.

Es zahlt sich aus, solche neue Strukturen

geschaffen zu haben.

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Wo Gott am Zug ist16:37 Uhr. Der Regionalexpress aus Hamburg fährt auf Gleis 5 in den Kieler Hauptbahnhof ein.

Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bahnhofsmission hilft einer Frau mit Rollator aus dem Zug.

Schnelles und unkonventionelles Han-deln bei Problemen, in kleinen und großenNotfällen, das macht die Arbeit der Bahn-hofsmission aus. Sie hilft allen Gästen und

Reisenden. Die Unterstützung endetnicht am Bahnsteig. Die Mitarbei-ter geben Auskunft bei unvorher-gesehenen Schwierigkeiten, sindfür Gespräche und Seelsorge da.

Sie vermitteln außerdem an Beratungsstel-len, Unterkünfte oder Tageseinrichtungen.Das alles kostenlos.

Denn das gehört zum Selbstverständnisder Bahnhofsmission: „Als gelebte Kirche amBahnhof ist die Bahnhofsmission Kiel einOrt diakonischen Handelns, in ihrem Han-deln wird die Menschenfreundlichkeit Got-tes für Einzelne persönlich erfahrbar und inder Gesellschaft wirksam.“

Diesen Leitsatz haben die beiden großenKirchen gemeinsam formuliert. Auf katho-lischer Seite unterstützt der CaritasverbandSchleswig-Holstein die Bahnhofsmission.Die Diakonie Altholstein ist in Kiel für dieevangelische Kirche mit im Boot. Diese öku-menische Zusammenarbeit spiegelt sich auchim Emblem der Bahnhofsmission wider: dasgelbe Band für die katholische Kirche, dasviolette Kreuz für die Protestanten.

Die Konfession ist im Team am Bahnsteigeher nebensächlich, erklärt Marina Koch vonder Caritas: „Wir haben eine Vielzahl von Eh-renamtlichen aller Altersgruppen und Beru-fen. Dazu gehören auch junge Menschen,die zum Beispiel trotz Studium immer wie-der Zeit finden, eine Schicht am Bahnhof zuleisten.“

Für die Mitarbeiter macht es ebenso wenigeinen Unterschied, wer vor ihnen steht undihre Hilfe benötigt. Unabhängig von Her-kunft, Nationalität und Religion nehmen siesich den Menschen an. „Einige unserer Be-sucher stehen am Rande der Gesellschaft.Sie erfahren von den Mitarbeitern der Bahn-hofsmission Respekt und einen würdevollenUmgang, den sie oftmals im Alltag vermis-sen“, betont Koch.

In Kiel arbeiten bei der Bahnhofsmissionmehr als 20 Leute, die Mehrzahl ehrenamt-lich. In zwei Schichten sorgen sie dafür, dassniemand mit seinem Anliegen auf derStrecke bleibt. Im vergangenen Jahr haben8.900 Menschen die Unterstützung derBahnhofsmission in Anspruch genommen.

Von C. Will

NachrufWir trauern um Jutta Werkle. Völlig unerwartet

ist sie am 17. Juli an den Folgen eines Schlag-

anfalls verstorben. Sie wurde nur 46 Jahre alt.

Begonnen hat Jutta Werkle ihre Arbeit in Kiel als Gemeindereferentin in Elmschenhagen (1996-2003).Nach einer Zwischenstation in Rendsburg wirkte sievon 2004 an in der Pfarrei St. Birgitta im Stadtteil Mettenhof. Mit ihrem großen Engagement und ihrerliebenswürdig offenen Art hat die Gemeindereferentindie Menschen begeistert. Viel Energie steckte sie in denAufbau einer lebendigen Jugendarbeit und in denneuen dekanatsweiten Firmkurs.

Den Pastoralen Raum hat Jutta Werkle von den er-sten Überlegungen an intensiv begleitet. Sie wirkte imEntscheiderkreis an der Erstellung des Pastoralkonzeptsmit und hat anschließend in der Lenkungsgruppe desGemeinsamen Ausschusses ihre Ideen und Visionenfür die Zukunft der Kirche in Kiel eingebracht.

Wir sind ihr sehr dankbar für ihr Engagement für das Dekanat und den Pastoralen Raum. Sie hinterlässteine große Lücke.

Nachrichten aus dem Gemeinsamen AusschussIn den letzten Monaten haben sich die Arbeits-

gruppen (AG) mit den Schwerpunkten des Pastoral-

konzeptes befasst. Diese sind Diakonie-Caritas,

Ehrenamt, Kinder- und Jugendarbeit, Liturgie,

Missionarisch-Kirche-sein, Öffentlichkeitsarbeit,

Ökumene, Verwaltung und Finanzen.

In den beiden Sitzungen des Gemeinsamen Ausschusses(GA) am 13. Mai und 17. Juni wurden die (Zwischen-) Ergeb-nisse der AGs vorgestellt und beraten. In der Liturgie-AGwurden zum Beispiel Vorschläge für einen Gottesdienstplanan den Sonntagen erarbeitet. Hier muss davon ausgegangenwerden, dass nicht mehr alle bisherigen Eucharistiefeiernwegen der geringeren Anzahl von Priestern möglich seinwerden. Die Vorschläge der AG lauteten:

a. Reduzierung der Zahl der Eucharistiefeiern insgesamt,aber weiterhin in allen Kirchen mindestens eine Eucharistie-feier

b. Eucharistiefeiern in den vier jetzigen Pfarrkirchen, in den anderen Kirchen im 14-tägigem Wechsel zwischenEucharistiefeiern und Wortgottesfeiern

c. in allen Kirchen alle vier Wochen eine WortgottesfeierDie meisten Vorschläge bedürfen der weiteren Beratungund Konkretisierung. Entschieden werden soll darüber beider nächsten Sitzung des GA am 10. September.

Außerdem wurden erste Ideen und Pläne für die Feierlich-keiten am 1. Advent, dem Gründungstag des PaRK, vorgestellt.

Von B. Gaertner

PaRKLICHTER 11

Jutta Werkle *28.8 1967 in Kassel, +17. 7. 2014 in Kiel

„Als gelebte Kirche am Bahnhofist die Bahnhofsmission Kiel einOrt diakonischen Handelns (…).“

P A S T O R A L E R R A U M K I E L