Das Mittelalter - ReadingSample · UTB 2105 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Beltz Verlag...

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Das Mittelalter Geschichte im Überblick Bearbeitet von Prof. Dr. Ulrich Knefelkamp 2. unv. ND der 2., durchges. Auflage 2012. Buch. 411 S. Kartoniert ISBN 978 3 8252 2105 8 Format (B x L): 15 x 21,5 cm Weitere Fachgebiete > Geschichte > Alte Geschichte & Archäologie > Mittelalterliche, neuzeitliche Archäologie (Europa) Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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Das Mittelalter

Geschichte im Überblick

Bearbeitet vonProf. Dr. Ulrich Knefelkamp

2. unv. ND der 2., durchges. Auflage 2012. Buch. 411 S. KartoniertISBN 978 3 8252 2105 8

Format (B x L): 15 x 21,5 cm

Weitere Fachgebiete > Geschichte > Alte Geschichte & Archäologie > Mittelalterliche,neuzeitliche Archäologie (Europa)

Zu Inhaltsverzeichnis

schnell und portofrei erhältlich bei

Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

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UTB 2105

Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

Beltz Verlag Weinheim und BaselBöhlau Verlag Köln · Weimar · WienWilhelm Fink Verlag MünchenA. Francke Verlag Tübingen und BaselPaul Haupt Verlag Bern · Stuttgart · WienVerlag Leske + Budrich OpladenLucius & Lucius Verlagsgesellschaft StuttgartMohr Siebeck TübingenC. F. Müller Verlag HeidelbergErnst Reinhardt Verlag München und BaselFerdinand Schöningh Verlag Paderborn · München · Wien · ZürichEugen Ulmer Verlag StuttgartUVK Verlagsgesellschaft KonstanzVandenhoeck & Ruprecht GöttingenWUV Facultas · Wien

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Ulrich Knefelkamp

Das Mittelalter

Geschichte im Überblick

2., durchgesehene Auflage

Ferdinand Schöningh

Paderborn · München · Wien · Zürich

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Ulrich Knefelkamp, Dr. phil. Dr. rer. nat., geb. 1951, Professor für mittelalterliche Geschich-te Mitteleuropas und regionale Kulturgeschichte an der Europa-Universität Viadrina inFrankfurt/Oder

Umschlagabbildung: Übergabe Brescias an Heinrich VII. (Bilderchronik Heinrichs VII. undKurfürst Balduins von Luxemburg)

Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtemund alterungsbeständigem Papier ∞� ISO 9706

2., durchgesehene Auflage 2003

© 2002 Ferdinand Schöningh, Paderborn(Verlag Ferdinand Schöningh GmbH, Jühenplatz 1, D-33098 Paderborn)ISBN 3-506-97004-6

Internet: www.schoeningh.de

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertungaußerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlagesunzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungenund die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Printed in Germany. Herstellung: Ferdinand Schöningh, PaderbornEinbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

UTB-Bestellnummer: ISBN 3-8252-2105-9

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

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INHALTSVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

VERZEICHNIS DER KARTEN UND STAMMTAFELN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

I. EINLEITENDE BEMERKUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Das Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Aufbau und didaktischer Ansatz des Buches. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

II. DIE ENTSTEHUNG DES CHRISTLICHEN EUROPA . . . . . . . . . . . . . . 24

Einleitende Bemerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Die Westgoten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Die Ostgoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Die Vandalen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Die Burgunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Die Alamannen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Die Langobarden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Die Angelsachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Die Franken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

III. DIE HERRSCHAFT DER DYNASTIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Die Merowinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Die Karolinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Herkunft und Aufstieg der Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Pippin der Jüngere (741-768) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Höhepunkt der Macht unter Karl dem Großen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66Ludwig der Fromme (814-840) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Lothar I., Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle . . . . . . . . . . . . . . 83

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

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Die Ottonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Herkunft und Aufstieg der Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Heinrich I. (919-936) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98Otto I., der Große (936-973) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101Otto II. (973-983). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111Otto III. (983-1002) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114Heinrich II. (1002-1024) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128

Die Salier. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Der Aufstieg der Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Konrad II. (1024-1039) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132Heinrich III. (1039-1056). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140Heinrich IV. (1056-1104) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152– Exkurs: Kreuzzugsgedanke und Kreuzzüge im

Hochmittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170Heinrich V. (1106-1125) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176Lothar III. von Supplinburg (1125-1137) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

Die Staufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191Ursprung und Aufstieg der Familie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191Konrad III. (1138-1152) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192Friedrich I. Barbarossa (1152-1190). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197– Exkurs: Städte und Städtegründungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208Heinrich VI. (1190-1197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219Der Thronstreit von 1198 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229Friedrich II. (1212-1250) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232– Exkurs: Die Entstehung des Deutschen Ordens und die

„Ostkolonisation“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

Schwächung des Königtums im Interregnum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250Die letzten Staufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250Wilhelm von Holland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252Die Doppelwahl von 1257 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

Literaturhinweise zu den Kapiteln „Die Staufer“ und „Interregnum“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254

IV. KÖNIGTUM UND FÜRSTEN IM KAMPF UM DIE MACHT IMSPÄTMITTELALTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259

Rudolf I. von Habsburg (1273-1291) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259Adolf I. von Nassau (1292-1298). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265Albrecht I. von Habsburg (1298-1308) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268Heinrich VII. von Luxemburg (1308-1313) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276Ludwig IV. der Bayer (von Wittelsbach) (1314-1347). . . . . . . . . . . . . . 283Karl IV. von Luxemburg (1346-1378) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295Wenzel I. von Luxemburg (1378-1400) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314

Inhaltsverzeichnis6

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Ruprecht I. von Wittelsbach (1400-1410) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321Sigismund I. von Luxemburg (1410-1437) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324

Die Habsburger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343Albrecht II. von Habsburg (1438-1439) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343Friedrich III. (1440-1493) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345Maximilian I. (1486/1493-1519) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370

V. ZUSAMMENFASSENDE BEMERKUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 385

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393

Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 411

Inhaltsverzeichnis 7

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ABKÜRZUNGEN

AfD Archiv für DiplomatikAKG Archiv für KulturgeschichteBDLG Blätter für deutsche LandesgeschichteDA Deutsches Archiv zur Erforschung des MittelaltersDHI Deutsches Historisches InstitutEDG Enzyklopädie Deutscher GeschichteFMST Frühmittelalterliche StudienGMR Gestalten des Mittelalters und der Renaissancegot gotischgr griechischGWU Geschichte in Wissenschaft und UnterrichtHjb Historisches JahrbuchHRG Handwörterbuch zur Deutschen RechtsgeschichteHZ Historische Zeitschriftlat. lateinischLMA Lexikon des MittellaltersMIÖG Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschungmlat mittellateinischMPI Max Planck Institut für GeschichteNDB Neue Deutsche BiographieOGG Oldenbourg Grundriß der GeschichteQFIAB Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und BibliothekenRGA Reallexikon der Germanischen AltertumskundeRGG Religion in Geschichte und GegenwartRhVjbll Rheinisches VierteljahresblätterSchwZG Schweizerische Zeitschrift für GeschichteTRE Theologische RealenzyklopädieVSWG Vierteljahresschrift für Sozial- und WirtschaftsgeschichteVuF Vorträge und ForschungenWdF Wege der ForschungZhF Zeitschrift für historische ForschungZRG GA Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte Germanistische

Abteilung

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VERZEICHNIS DER KARTEN

Römische Provinzialeinteilung am Ende des 4. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . 25Die Völkerwanderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Gentile Reiche und das Bündnissystem Theoderichs d. Gr. . . . . . . . . . . . . . . . . 29Die Anfänge der angelsächsischen Kleinkönigreiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37Die Expansion des fränkischen Herrschaftsbereichs bis zur RegierungszeitChlodwigs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Die Ausdehnung des Merowingerreichs bis 561 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Das Reich unter Karl dem Großen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Die Reichsteilung nach dem Vertrag von Verdun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84Die Reichsteilung nach den Verträgen von Meersen (870) und Ribémont (880) 88Das Reich unter den Ottonen und Saliern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106Das Reich und die europäische Staatenwelt um das Jahr 1000 . . . . . . . . . . . . . . 118Die östlichen Grenzmarken des ottonischen Reichs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119Das Reich unter den Saliern und Staufern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Italien im Hochmittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145Der erste Kreuzzug und die europäischen Herrschaftsgebiete in Palästina . . . . 171Die Herrschaftsgebiete Herzog Heinrichs d. Löwen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204Der Deutschordensstaat im Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238Die mittelalterliche Ostsiedlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240Das Verkehrsnetz der Hanse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243Territorienbildung der Häuser Habsburg, Luxemburg und Wittelsbach . . . . . . 279Einflußbereiche der Städtebünde im Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292Ausbreitung der Pest 1348/49 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300Universitätsgründungen unter Karl IV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313Burgund im 14. und 15. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 350Die Schweizer Eidgenossenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 356

VERZEICHNIS DER STAMMTAFELN

Stammtafel der Amaler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Stammtafel der Merowinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Vereinfachte Stammtafel der Karolinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65Stammtafel der Liudolfinger/Ottonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100Vereinfachte Stammtafel der Salier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Stammtafel der Staufer, Welfen und Babenberger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198Stammtafel der Habsburger von Rudolf v. Habsburg bis Maximilian I. . . . . . . 270Verwandtschaftsbeziehungen der Habsburger, Wittelsbacher, Przemysliden und Luxemburger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282Stammtafel des Hauses Burgund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 354

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VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN

Otto III. Thronbild aus dem Liuthar-Evangeliar, Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Merowingische Preßblechzierscheibe (Brakteat), Pliezhausen (Thüringen) 7. Jh. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Karolingische Reiterstatuette, Ende 9. Jh. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Schematische Darstellung des Feudalsystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Nachzeichnung eines Freskos aus dem Lateranpalast (Gelasianische Zweischwerterlehre) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Ludwig der Fromme, Darstellung aus Hrabanus Maurus „De laudibus sanctae crucis“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Heilige Lanze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Elfenbeinrelief mit der Darstellung Ottos II. und Theophanu (Ende 10. Jh.) . . 113Schematische Darstellung des sog. Ottonisch-Salischen Reichskirchen-systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Pontifikale Heinrichs II., Bamberg, Kloster Seeon 1012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128Stammbaum der salischen Familie, Ekkehard von Aura: Chronik . . . . . . . . . . . 131Bulle Konrads II. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136Heinrich IV. und Gregor VII. Darstellung aus der Weltchronik Ottos von Freising . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167Konrad III. Miniatur aus der Kölner Chronik, nach 1238 . . . . . . . . . . . . . . . . 191Friedrich Barbarossa als Kreuzfahrer, Chronik des Robert von Saint-Remi (Historia Hierosolymitana) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197Schematische Darstellung der Stadtgründungswellen im Mittelalter . . . . . . . . . 209Heinrich VI. Darstellung aus Petrus de Ebolo „Liber ad honorem augusti“ . . 219Friedrich II. Darstellung des Kaisers aus „De arte venandi cum avibus“ (Manfred-Ausgabe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Königswahl, Erstkurrecht und Lehensvergabe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259Verbrennung des Jan Hus (Richenthal-Chronik) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334Sigismund auf dem Konstanzer Konzil (Richenthal-Chronik) . . . . . . . . . . . . . 340Friedrich III. mit Eneas Silvio Piccolomini (Pius II.), Schedelsche Weltchronik 1493 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345Maximilian I. zu Pferd, Hans Burgkmair 1508 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359

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I. EINLEITENDE BEMERKUNGEN

VORBEMERKUNG

Ist es zeitgemäß, zu Beginn des 3. Jahr-tausends ein Buch über die Ereignisge-schichte bzw. politische Geschichte desMittelalters zu schreiben? Verlag undAutor waren der Meinung, daß es geradein dieser Zeit nötig sei! Denn es ist eineunbestrittene Tatsache, daß auf der einenSeite im Schulunterricht nur sehr wenigüber das Mittelalter vermittelt wird, aufder anderen Seite im Geschichtsstudiumnur einzelne Zeitabschnitte und Themenbehandelt werden. Daher sind die Ziel-gruppen dieses Lehrbuches vor allemStudienanfänger und Examenskandida-ten. Außerdem sollen Lernende undLehrende in Schule, Universität und Er-wachsenenbildung sowie historisch In-teressierte angesprochen werden.

Angesichts der großen Wissenslückenüber die Gesamtzusammenhänge wird indem Buch der Versuch unternommen,einen Überblick über die Geschichte desMittelalters zu geben. Soweit es einemeinzelnen Autor heute überhaupt nochmöglich ist, die Forschungsliteratur überdie einzelnen Spezialgebiete zu erfassen,wird die Übersicht auf der Basis der der-zeitigen Forschungsergebnisse aufge-baut. Durch die Überblicksdarstellungmuß zwangsläufig generalisiert werden,wodurch Sachverhalte nur verkürzt wie-dergegeben werden können, die mandann in thematisch spezielleren Werkenvertiefen kann.

Das Buch erhebt also nicht den Anspruch, für die Forschung neue Erkennt-nisse zu gewinnen. Denn dies ist heute nur noch im Zusammenspiel der ver-schiedenen methodischen Bereiche einer Disziplin wie Geschichte und im Zusammenspiel mehrerer Disziplinen möglich, also z.B.: Politische oder Ereig-nis-Geschichte, Verfassungsgeschichte, Rechtsgeschichte, Kirchengeschichte,

Otto III. (II. ?), von der Hand Gottesgekrönt. Der thronende, von einemAtlas gestützte Herrscher wird durchein von den vier Evangelistensymbo-len gehaltenes Band (Tabernakel?) ge-wissermaßen zum Teil der irdischenSphäre entrückt - ein deutlicher Hin-weis auf den sakralen Charakter desKönigtums. Daneben illustrieren dieBischöfe (rechts) und die Krieger(links) die Grundlagen der weltlichenHerrschaft des Königs (Kirche undGefolge).Liuthar-Evangeliar, Aachen

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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Technikgeschichte, Stadtgeschichte, Alltags-geschichte, Umwelt-und Klimageschichte, Geschlechtergeschichte, Mentalitäts-geschichte, Kulturgeschichte einerseits und Kunstgeschichte, Mittelalter-Ar-chäologie, Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Theologie, Philosophie,Historische Anthropologie und Soziologie andererseits.

Das Buch ist auch nicht als Einführung ins Mittelalter und seine Erforschunggedacht, dafür sind vor allem die Werke von BOOCKMANN, FUHRMANN, GOETZ

und HEIMANN (s.Allg. Lit.) zu empfehlen. Doch zu Beginn der Ausführungenmuß eine Klärung des Begriffs „Mittelalter“ und des zeitlichen und räumlichenRahmens gegeben werden.

Zur Fertigstellung des Buches waren das Studium einer großen Zahl vonBüchern und Aufsätzen vieler Autorinnen und Autoren sowie Gespräche mitKolleginnen und Kollegen nötig. Hier ist vor allem Bernd Schneidmüller her-vorzuheben, dem ich für Ratschläge und Korrekturen zu danken habe. MeinDank gilt Ina Heller und Rebecca Moser sowie meinen Hilfskräften in Frank-furt (Oder) für bibliographische und technische Aktivitäten, ganz besondersaber Jörg Bremer für seine vielfältigen Tätigkeiten und die Erstellung des Layouts. Schließlich danke ich meinen Kindern und meiner Lebenspartnerin fürihre Geduld mit mir.

DAS MITTELALTER

Wer als Europäer den Begriff „Mittelalter“ benutzt, sollte auf keinen Fall ver-gessen, daß es in anderen Regionen der Welt ganz andere Entwicklungen unddemnach auch andere Bezeichnungen für den gemeinten Zeitraum gibt. Wennman Geschichte als ein von Menschen bewirktes Geschehen im Raum verstehenwill, dann meint „mittelalterliche Geschichte“ das Geschehen im europäischenRaum zwischen ca. 500 und 1500 nach Christi Geburt. Das ist eine Überein-kunft unter Historikerinnen und Historikern, denn eine akzeptierbare Begrün-dung dafür aus der Geschichte heraus gibt es nicht. Man hat erst im 17. Jahr-hundert eine Einteilung der Geschichte geschaffen, die von den Menschen imMittelalter selbst anders gesehen wurde.

Im Christentum wurde die Geschichte grundsätzlich als Heilsgeschichte an-gesehen, die allein von Gott gestaltet wurde. Der Ablauf der Geschichte warnach diesen Vorstellungen zielgerichtet (teleologisch) und endete mit dem Jüng-sten Gericht. Aurelius Augustinus (354-430), Bischof von Hippo Regius inNordafrika und bis heute nachwirkender Kirchenvater, entwickelte die Lehrevon den sechs Zeitaltern (aetates), orientiert zum einen an der biblischen Ge-schichte und zum anderen an den Menschenaltern: I. von Adam bis zur Flut =infantia, II. von der Flut bis Abraham = pueritia, III. von Abraham bis David =adolescentia, IV. von David bis zur babylonischen Gefangenschaft = iuventus, V.vom babylonischen Exil bis zu Christi Geburt = gravitas, VI. von Christus biszum Jüngsten Gericht = senectus.

Einleitende Bemerkungen12

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Hieronymus (340-420), ebenfalls ein Kirchenvater, griff die Idee der vier Welt-reiche auf, wie sie in der Prophezeiung des Daniel (Dan.2, 32ff. u. 7, 1ff.) als Al-legorien von Metallen und Tieren auftauchen, und nannte folgende Reihenfolge:1. Reich der Babylonier, 2. Reich der Meder und Perser, 3. Reich der Griechen-Makedonen, 4. Reich der Römer. Diese These dominierte die Vorstellungen vomAblauf der Geschichte. Mit dem Reich der Römer endete also die Geschichte,das Jüngste Gericht sollte dann eine neue gerechte Welt im Himmel bewirken,das Himmlische Jerusalem. Wie man in der Bibel nachlesen konnte, in der Apo-kalypse (Offenbarung), kündigte sich das Jüngste Gericht durch bestimmte Vor-zeichen an. Die Menschen des Mittelalters lebten also in Erwartung des JüngstenGerichts und dessen Vorzeichen.

Als das reale Römische Reich im Westen unterging, mußte eine Hilfskon-struktion eingesetzt werden, die eine weitere Entwicklung der Geschichte er-klärte. Im Osten gab es dieses Problem nicht, denn dort bestand das Imperiumim Reich von Byzanz mit der Hauptstadt Byzanz (Konstantinopel) weiter. ImWesten konstruierte man in der römischen Kurie nach der Mitte des 8. Jahrhun-derts die Konstantinische Schenkung, die u.a. besagte, daß Konstantin bei sei-nem Wechsel von Rom nach Konstantinopel dem Bischof von Rom (Papst) dasKaiserreich, die Kaiserwürde und die kaiserlichen Insignien zur Verwahrungübergeben hatte. Der Papst übertrug dies alles an die Franken, die auf diese Wei-se als Nachfolger der Römer galten. Bei Widukind von Corvey (Mitte 10. Jahr-hundert) ist nachzulesen, daß dieses Reich von den Franken an die Sachsen über-tragen wurde. Dies ist eine zentrale politische Idee des Mittelalters, die man als„Translatio Imperii“ bezeichnet. So konnte der Glauben an ein Weiterbestehendes Römischen Reiches, des vierten Weltreiches, und somit der Weltgeschichteerhalten werden. Ein Bruch in der Geschichte wurde nicht angenommen.

Erst die Humanisten erfanden eine Bezeichnung für das minderwertigere La-tein („media et infima latinitas“) zwischen ihrer Zeit und der Antike, aus dersich dann eine Bezeichnung für die Zeit zwischen ihnen und der Antike ent-wickelte: „medium aevum, media aetas“ = das Mittlere Zeitalter (ca. 1518). EineEinteilung in drei Zeitalter wurde jedoch erst im 17. Jahrhundert vorgenommen.Georg Hornius (1620-70) wies erste Schritte, indem er in Leiden (1666) eineWeltgeschichte „Arca Noae“ verfaßte, die noch an den vier Weltreichen hing,aber unterteilt war in: „historia vetus“ (alte), und „historia nova“ (neue), dazwi-schen lag das „medium aevum“. Nach mehreren anderen europäischen Autorenbrachte Christoph Cellarius (1638-1707) den Durchbruch, denn er schrieb inHalle von humanistischem und protestantischem Denken beeinflußt eine Uni-versalgeschichte in drei Teilen: 1685 Historia antiqua, 1688 Historia medii aevi,1696 Historia nova. Er hielt die neue Systematik für nötig, weil sie eine prakti-sche und übersichtliche Gliederung ermöglichte, das gilt bis heute.

Dabei entsteht die Frage, wie und mit welcher Begründung wurde das Mittel-alter zur Antike und zur Neuzeit hin abgegrenzt? Am weitesten reicht die Re-gierungszeit Konstantins in die Antike, insbesondere ist das Toleranzedikt vonMailand, wodurch 313 das Christentum erstmals als Religion toleriert wurde,ein wichtiges Datum. So sah es auch Cellarius. Weitere genannte Daten sind: 375Einfall der Hunnen, 391 Christentum wird Staatsreligion unter Theodosius, 410

Das Mittelalter 13

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Eroberung Roms durch die Westgoten, 476 Absetzung des letzten weströmi-schen Kaisers durch Odoaker (Interpretation Hornius), 496 Taufe Chlodwigs,568 Langobarden in Italien, 622 Hedschra, der Auszug Mohammeds aus Mekkanach Medina (Beginn der Ausbreitung des Islams), 711 Landung der Araber inSpanien, 800 Kaiserkrönung Karls des Großen.

Das Ende des Mittelalters fand auch mehrere Vorschläge: 1450 Einführung desBuchdrucks, 1453 Eroberung von Byzanz durch die Türken (Ende d. Imperi-ums/ Hornius u. Cellarius), 1492 Entdeckung Amerikas durch Kolumbus, 1495Reichsreform in Worms, 1517 Beginn der Reformation, sogar 1648 WestfälischerFrieden und 1798 Französische Revolution wurden genannt.

Bei diesen Vorschlägen wird deutlich, daß sie austauschbar sind und immernur ein Datum für einen speziellen Bereich der Geschichte, wie z.B. Kirchenge-schichte, politische Geschichte, Sozialgeschichte, darstellen. Geschichte beginntniemals in allen ihren Bereichen und in allen Gebieten Europas neu, man kannsie nicht anhalten und neu beginnen. So hat sich die künstliche Einteilung derGeschichte in drei Teile durchgesetzt und wird heute noch als zweckmäßig bei-behalten, obwohl es weitere Versuche der Periodisierung von verschiedenenideologischen Ausgangspunkten aus gegeben hat. Das gilt z. B. für OswaldSpengler, Arnold Toynbee, Karl Jaspers, Oskar Halecki, Max Weber wie für KarlMarx und die marxistische Geschichtswissenschaft.

Festzuhalten ist also: das Mittelalter ist ein Zeitraum, der nach Übereinkunftin der historischen Wissenschaft von ca. 500 – ca. 1500 reicht und auf den eu-ropäischen Raum begrenzt ist. Feste Eckdaten lassen sich nicht festlegen, manmuß von fließenden Übergängen auf mehreren Ebenen der Geschichte ausge-hen. Um diesen großen Zeitraum besser in der Wissenschaft handhaben zu kön-nen, wurden mehrere Phasen eingeführt: die Spätantike (ca. 250 – ca. 500), dasFrühmittelalter (ca. 500-ca. 1000), das Hochmittelalter (ca. 1000 – ca. 1250) unddas Spätmittelalter (ca. 1250-ca. 1500).

Der Epochenbegriff „Mittelalter“ hatte schon bei den Humanisten einen ab-wertenden Beigeschmack erhalten, weil sie aus ihrer Sicht die Zeit zwischenihrem geistigen Neuaufbruch (Renaissance) und der Antike als minderwertig an-sahen. So wurde das „finstere Mittelalter“ ein Begriff, der bis heute in den Köp-fen vorhanden ist. Die Beschäftigung mit und das Studium der mittelalterlichenGeschichte sollen dazu dienen, dieses Bild zu verändern. Denn die Ursprüngeunserer heutigen europäischen Welt und mancher vertrauten Einrichtung liegenim Mittelalter: die europäische Staatenwelt und die Nationenbildung, die christ-lich begründete Monarchie und der Föderalismus, die kirchlichen Institutionen,die Universitäten und vor allem die Stadt. In der Stadt bildete sich die moderneStadtkultur aus, dazu gehören z.B. die Stadtgemeinde, das Rathaus, der Stadtratals administrative Elemente, vor allem aber gehört dazu die städtische sozial gegliederte Gesellschaft. Noch deutlicher sichtbar sind die Überreste wie Kir-chen und Klöster, Burgen, Stadtmauern, Stadtgrundrisse, Ortsnamen, Land-schaftsprägung, Alltagsgegenstände und Feste und Feiern.

Das Mittelalter steht uns also mit Bekanntem und Fremdem gegenüber. Ge-rade das Fremdartige scheint für den „Boom“ der letzten Jahre verantwortlichzu sein. Aber nicht die Flucht in die romantisierte oder sinnliche Exotik, son-

Einleitende Bemerkungen14

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dern die Auseinandersetzung mit dem Mittelalter ist erforderlich. Dazu soll dieHilfe der Experten dienen, die sich mit den alten Quellen beschäftigen und sieerschließen. Dies soll vor allen Dingen eine Entmythologisierung bewirken. Oftgenug ist das Mittelalter von der Politik benutzt worden, um alte Traditionenneu zu schaffen, man denke an die Nationalsozialisten und die „Germanisie-rung“ oder die DDR-Machthaber und die positive Darstellung der Slawen. Kri-tisch ist zu vermerken, daß sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vonden Systemen zur Mythologisierung benutzen ließen.

Gerade deshalb erscheint es im Medienzeitalter, wo das Mittelalter teilweiseals „Disneyland“ dargestellt wird, notwendig zu sein, als Historiker/in einzu-greifen. Hier ist die Beteiligung unabhängiger Experten erforderlich und die(Aus)Bildung des Publikums nötig. Denn durch die Distanz zu dem Geschehenund durch den Einsatz wissenschaftlicher Methoden kann es gelingen, in dieTiefe des Geschehens im Mittelalter vorzudringen. Ein wirkliches Verstehen derMenschen ist aber nicht möglich, nur eine Annäherung an die Empfindungenund Motive der Menschen bei ihren Handlungen.

Wichtig ist der fundierte Vergleich mit den Ereignissen des Mittelalters, ihrenBedingungen, Strukturen und Hintergründen, die gerade in dieser Zeit teilweiseneue Bewertungen erfahren. Hier lassen sich Antworten und Vorbilder findenfür Fragen und Probleme, die jetzt zu lösen sind. Doch vor voreiligen Schlüssensei gewarnt, mittelalterliche Geschichte zu interpretieren, bedeutet zwar auchdas Erklären menschlichen Handelns im europäischen Raum, aber es herrschtenzu dieser Zeit andere Rahmenbedingungen!

AUFBAU UND DIDAKTISCHER ANSATZ DES BUCHES

Das Buch ist in drei thematische Abschnitte geteilt, die nicht den oben vorgestell-ten gängigen Einteilungen entsprechen: I. Die Entstehung des christlichen Europa,II. Die Herrschaft der Dynastien und III. Königtum und Fürsten im Kampf umdie Macht im Spätmittelalter. Im ersten Abschnitt stehen die Wanderungsbewe-gungen und die Staatenbildungen der Germanen in Europa, einschließlich Nord-afrika, im Mittelpunkt. Sie waren das dynamische Element, das die alten Struktu-ren auflöste und den Zerfall des Imperium Romanum im Westen beschleunigte.Ihr wichtigster Gegenspieler war das Kaisertum in Ostrom (Byzanz), das zwarversuchte, über den Balkan hinaus auch Teile des ehemaligen Westreiches zu kon-trollieren, was ihm aber nur zeitweise in Italien und Nordafrika gelang.

Als die Franken, besonders unter der Führung Chlodwigs, ihr Reich auf Ko-sten der Römer in der Provinz Gallia aufbauten, wurde die Grundlage zur Ent-stehung der mittelalterlichen europäischen Kultur aus römischen, germanischenund christlichen Elementen gelegt. So stellt es sich aus heutiger Sicht dar, da dieFolgen bekannt sind.

Der zweite Abschnitt schlägt einen großen Bogen vom 6.-13. Jahrhundert,beinhaltet also Früh- und Hochmittelalter. Als wichtigstes Faktum dieses Zeit-

Aufbau und didaktischer Ansatz des Buches 15

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raumes wird die Dominanz der Monarchie angesehen, die durch Vererbung ge-gen das Wahlrecht eine Herrschaft der Dynastien ausbilden konnte. Währenddie Merowinger und die Karolinger wenigstens zu Anfang noch in Gallien resi-dierten, begann im 9. Jahrhundert die Entwicklung zu zwei Staaten, dem West-und Ostfrankenreich, die im 10. Jahrhundert endgültig in eine unterschiedlicheeigenständige Richtung geführt wurden. Als wesentliches Staatsgebilde wird da-her im vorliegenden Buch „das Reich“, gemeint ist das Nachfolgereich des Im-perium Romanum, in Mitteleuropa nach und nach in den Mittelpunkt gerückt.In diesem Reich mußte sich die jeweils herrschende Familie gegen das Wahl-recht und die Interessen der Fürsten durchsetzen, was in der Regel gelang, nurbiologisch durchbrochen wurde. Die zweite Auseinandersetzung wurde zwi-schen dem Königtum/Kaisertum und dem Papsttum geführt, die beide späte-stens im Investiturstreit jeweils für sich die Führung des Christentums bean-spruchten.

Unter den späten Staufern kommt es im 13. Jahrhundert zum Bruch in derDominanz der Monarchie im Reich, das sogenannte Interregnum bildet dieÜbergangsphase. Auch im dritten Abschnitt wird die Übersicht über die beidenAuseinandersetzungen weitergeführt. Allerdings ging die bedeutende Rolle desPapsttums in der europäischen Politik im 14. Jahrhundert allmählich zurück undwurde im 15. Jahrhundert durch die Konzilien noch einmal reduziert. Wichtigerwar für den Zeitraum der Kampf verschiedener mächtiger Familien um die Kö-nigswürde und das gleichzeitige Erstarken der Fürsten, die ihr Wahlrecht nunmeistens durchsetzten. Als Königsmacher und eigentliche Drahtzieher in derPolitik des Reiches entwickelten sich die sieben Kurfürsten, deren Rechte undsomit auch die Königswahl in der berühmten Goldenen Bulle von 1356 festge-legt wurden.

Angesichts des immensen Materials und der Fülle an Literatur zum Mittelal-ter entschied sich der Autor aus didaktischen Gründen dafür, eine möglichst kla-re Gliederung durchzuhalten. Als einzige Möglichkeit bot sich dafür schließlichdie Orientierung an den Regierungszeiten der einzelnen Herrscher an. Dies istauch aus der Geschichte heraus gedacht. Denn das Volk (die Untertanen) orien-tierte sich an den Regierungsjahren des jeweiligen Herrschers und die Herrscherselbst datierten die Zeugnisse ihrer Regierungstätigkeit, also die Urkunden, nachihren Regierungsjahren. Außerdem hatte eine fehlende Orientierungsmöglich-keit an der Autorität verheerende Folgen im Alltag wie der Investiturstreit deut-lich zeigt, als die Untertanen nicht wußten, ob die Aktivitäten und Erlasse desKönigs und somit auch ihres Bischofs oder Priesters Gültigkeit besaßen, obwohldiese Personen alle vom Papst gebannt waren.

Dies soll demnach kein Rückfall in dunkle Zeiten der Geschichtsschreibungsein, denn die Herrscher werden nicht verherrlicht oder als einziges dynami-sches Element der Geschichte angesehen – die Entwicklung in der modernen in-ternationalen Geschichtswissenschaft ist dem Autor durchaus bewußt –, son-dern es wird ein praktikables didaktisches Vorgehen bevorzugt, das wie ein roterFaden durch das Lehrbuch leitet.

Ebenfalls der besseren Vermittlung dienen die Unterbrechungen des laufen-den Textes durch Stammtafeln, Abbildungen und vor allem Karten. Es muß im-

Einleitende Bemerkungen16

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mer wieder betont werden, daß sich Geschichte in Zeit und Raum abspielt, d.h.die Visualisierung des Raumes ist von entscheidender Bedeutung für die Er-kenntnisse über den Ablauf und die Ergebnisse von historischem Handeln. Be-griffe, die im Text nicht genau erklärt werden, sind im Glossar aufgeführt. EinRegister soll das Auffinden von Personen, Orten und Themen erleichtern. DieJahreszahlen in der Marginalspalte sollen dem Leser helfen, sich schnell im Textzu orientieren, wenn nur Informationen zu einem bestimmten Zeitabschnitt ge-sucht werden. Denjenigen, die in diesem Lehrbuch auf Bereiche gestoßen sind,die sie gern vertiefen möchten, seien die Literaturhinweise empfohlen, die je-weils den einzelnen Themenabschnitten angefügt sind.

Allgemeine Literaturhinweise

1. Hilfsmittel

Andresen, Carl / Denzler, Georg: dtv-Wörterbuch der Kirchengeschichte, München1982.

Baumgart, Winfried: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel-Handbücher-Quellen, 13. überarb. u. erw. Aufl. München 1999.

Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, begr. v. Wolfgang Stammler,2., völlig neu bearb. Aufl. hrsg. von Kurt Ruh, Bd. 1 ff., Berlin 1978 ff. [Abgek.Verfasserlexikon]

Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, hrsg. von A. Erler / E. Kaufmann,Berlin 1971 ff. [Abgek. HRG]

Heinzle, Joachim: Das Mittelalter in Daten, Stuttgart 2002Heit, Alfed / Voltmer, Ernst: Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters, München

1997.Lexikon des Mittelalters, München / Zürich 1980-1999. [Abgek. LMA].Lexikon für Theologie und Kirche, begr. v. M. Buchberger, hrsg. von i. Höfer u. K.

Rahner, 3., neu bearb. Aufl., Freiburg im Br. 1993ff.Matz, Klaus-Jürgen: Wer regierte wann? Regententabellen zur Weltgeschichte. Von

den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2001.Mönchtum, Orden, Kloster. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ein Lexikon,

hrsg. von Georg Schwaiger, München 1998.Neue Deutsche Biographie, hrsg. von der bayerischen Akademie der Wissenschaften,

Berlin 1953ff. (z. Zeit Buchstabe M) [Abgek. NDB]Reallexikon der germanischen Altertumskunde, 2. Aufl., Berlin / New York 1971-

1999. [Abgk. RGA]Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG), 8 Bde. u. 1 Reg.-Bd., hrsg. von Hans D.

Betz, Don S. Browning, Bernd Janowski u.a., 4., neubearb. Aufl., Tübingen 1998 ff.Schuler, Peter Johannes: Grundbibliographie mittelalterlicher Geschichte, Stuttgart

1990.Theologische Realenzyklopädie, hrsg. von G. Krause u. G. Müller, Berlin 1976 ff.

[Abgek. TRE]Theuerkauf, Gerhard: Einführung in die Interpretation historischer Quellen.

Schwerpunkt: Mittelalter, 2. Aufl. Paderborn 1997.

Literaturhinweise 17

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2. Quellenkunden – Quellensammlungen

2.1 QuellenkundenBak, János M.: Mittelalterliche Geschichtsquellen in chronologischer Übersicht nebst

einer Auswahl von Briefsammlungen in Zusammenarbeit mit H. Quirin und P.Hollingsworth, Stuttgart 1987.

Caenegem, R.C. von: Guide to the Sources of medieval History, Amsterdam/NewYork/Oxford 1978.

Dahlmann-Waitz, Quellenkunde der deutschen Geschichte. Bibliographie der Quel-len und der Literatur zur deutschen Geschichte, hrsg. von Hermann Heimpel undHerbert Geuss, 10. Aufl., Stuttgart 1965 ff.

Genicot, Leopold (Hrsg.): Typologie des Sources du Moyen Age occidental, 1972 ff.

2.2 QuellensammlungenDie maßgebliche Quellensammlung zur mittelalterlichen Geschichte sind die Veröf-fentlichungen der Monumenta Germaniae Historica [abgk. MGH]. Die Monumentaerscheinen in mehreren Reihen. An dieser Stelle ist eine Übersicht über diese Reihenangeführt. Einzelne Autoren oder Sammelbände werden in den Abschnittsbibliogra-phien nach den hier angegebenen Siglen zitiert. Hier wird das Ersterscheinungsdatumder jeweiligen Bände angegeben. Über aktuelle Nachdrucke, Neuauflagen und Neu-erscheinungen der MGH kann man sich im Jahresbericht der MGH (erscheint imDA) oder auf der Homepage des Instituts (http://www.mgh.de) informieren. Dort er-hält man auch Auskunft über den Stand der elektronischen Publikationen (CD-ROM) der MGH.

MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA (MGH)

a) SCIPTORES (MGH SS)1) Scriptores rerum Germanicarum (30 Bde. in folio, z. T. durch 2) und 3) überholt,

zit. MGH SS).2) Scriptores rerum Germanicarum. Nova Series (12 Bde., 1922 ff., zit. MGH SS rer.

Germ. N.S.). 3) Scriptores Germanicarum in usum scholarum (Sog. “Schulausgabe”, 1840 ff., zit.

MGH SS rer. Germ. ( in us. schol.) immer mit Herausgeber und Erscheinungs-jahr).

4) Auctores antiquissimi (15 Bde., 1877 ff., zit. MGH AA).5) Scriptores rerum Merovingicarum (7 Bde., 1884 ff., zit. MGH SS rer. Merov.).6) Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec. VI-IX (1 Bd. in 4, 1878, zit.

MGH SS rer. Langob.).7) Deutsche Chroniken (6 Bde., 1876 ff., ohne besondere Zitierweise).8) Libelli de lite imperatorum et pontificium saec. XI et XII conscripti (3 Bde., 1891

ff., Neudruck 1957, zit. LIBELLI (de lite) od. Ldl.).9) Gesta pontificum Romanorum (1 Bd. in 4 = Liber Pontificalis, 1878), veraltet.10) Staatsschriften des späteren Mittelalters

b) LEGES (MGH LL)

I) Leges der Folioserie in 5 Bden. (1835-89, Neudr. 1925), überholt.II) Quartserie:

Einleitende Bemerkungen18

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1) Legum sectio I: Leges nationum Germanicarum (5 Bde., 1888 ff., teils überholt, zit.MGH LL.

2) – sectio II: Capitularia regnum Francorum (2 Bde., 1883-97, zit. MGH Capit.).3) – sectio III: Concilia (bis 843, 2 Bde., 1893 ff., zit. MGH Conc.).4) – sectio IV: Constitutiones et acta publica imperatorum et regum (7 Bde., 1893 ff.,

zit. MGH Const.).5) – sectio V: Formulae Merovingici et Karolini aevi (1 Bd., 1886, zit. MGH

Form(ulae)).6) Fontes iuris Germanici antiqui. Nova Series (3 Bde. in 8, 1933 ff., zit. MGH Font.

iur. Germ., N.S.).7) Fontes iuris Germanici antiqui in usum scholarum separatim editi (9 Bde., 1869 ff.

in 8, zit. MGH Font. iur. Germ.).

c) DIPLOMATA (MGH DD)I) 1872 eine unzureichende Edition der Merovingerurkunden in Folio.II) Quartserie: (Neudrucke 1956 ff.)1) Diplomata Karolinorum (1 Bd., 1906, Pippin, Karlmann, Karl der Große, zit.

MGH DD Karol.).2) Diplomata regum Germaniae ex stirpe Karolinorum (1/1-3, 1932-34, Ludwig der

Deutsche, Karlmann, Ludwig der Jüngere; 2/1-2, 1936-37, Karl III. 876-887; 3,1940, Arnulf 4, 1960, Zwentibold und Ludwig das Kind (zit. MGH DD Germ.Karol. oder nach dem DD Namen des Herrschers und Nummer der Urkunde).

3) Diplomata regum er imperatorum Germaniae (1, 1879-84,Konrad I., Heinrich I., Ot-to I.: 2/1, 1888, Otto II. 2/2, 1893, Otto III.; 3/1-2, 1900-13, Heinrich II., Nachträgezu Heinrich II.; 5, 1931, Heinrich III.; 6/1-3, 1941-78, Heinrich IV.; 8. 1927, LotharIII. und Richenza, 9, 1969, Konrad III.; Friedrich I. 10/1. 1975; 10/2, 1979.

d) EPISTOLAE (EE oder Epp.)1) Epistolae in 4 (Register Gregors I., Briefe der Merovinger- u. Karolingerzeit, 8

Bde., 1883 ff.). 2) Die Briefe der deutschen Kaiserzeit (3 Bde., 1949 ff.).3) Epistolae saec. XIII e regestis pontificum Romanorum selectae (3 Bde., 1883 ff.).4) Epistolae selectae (5 Bde., 1916 ff., zit. EE sel. oder Epp. sel.).

e) ANTIQUITATES1) Poetae latini medii aevi (6 Bde., 1880 ff.).2) Necrologia Germaniae (5 Bde., 1886 ff.).3) Libri confraternitatum Sancti Galli (1884).

f) Weitere Reihen und Publikationen der MGH:1) Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters (2 Bde., 1955 ff.).2) Deutsches Mittelalter. Kritische Studientexte (mit Übersetzung, 4 Bde., 1937 ff.).3) Schriften des Reichsinstituts für ältere deutsche Geschichte (1820 ff.); = seit 1876

Neues Archiv für Geschichte des MA [zit. NA, später Deutsches Archiv, zit. DA].4) Schriftenreihe (Forschungsstudien)5) Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters6) Indices 7) Studien und Texte

Literaturhinweise 19

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g) Zeitschriften 1) Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 2) Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 3) Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters [Abgek. DA]

Die maßgebliche (zweisprachige) Quellenedition ist die sog. Freiherr vom Stein-Ge-dächtnisausgabe „Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte, Reihe A: Mittel-alter” [Abgek. FSGA]. Die entsprechenden Textausgaben sind in den Literaturhin-weisen zum jeweiligen Kapitel aufgeführt.Für Texte, die nicht in die FSGA aufgenommen sind bzw. noch nicht erschienen sind,kann man auf die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit zurückgreifen: Die Ge-schichtsschreiber der deutschen Vorzeit. Nach den Texten der Monumenta Germa-niae Historica in deutscher Bearbeitung, 3. Gesamtausgabe, Köln / Graz 1954-1959.[GDV]In den Literaturhinweisen zu den Kapiteln sind entsprechend nur diejenigen Autorenerwähnt, die nicht in der FSGA oder als neuere Studienausgaben vorliegen. Eine Auswahl aus den GDV liegt neu auf CD-ROM vor: Quellensammlung zur mit-telalterlichen Geschichte – Fontes medii aevi, CD ROM, Berlin 1998 [wichtige Quel-len zur mittelalterlichen Geschichte nach den GDV]

2.3 Quellen in Auswahl

Geschichte in Quellen, hrsg. von Wolfgang Lautemann / Manfred Schlenke, Bd. 2:Mittelalter – Reich und Kirche, bearb. von Wolfgang Lautemann, München o.J.

Das Mittelalter. Ein Lesebuch aus Texten und Zeugnissen vom 6. bis 16. Jahrhundert,hrsg. von Hartmut Boockmann, 3. Aufl. München 1997.

3. Literatur

Althoff, Gerd (Hrsg.): Die Deutschen und ihr Mittelalter. Themen und Funktionenmoderner Geschichtsbilder vom Mittelalter, Darmstadt 1992.

Althoff, Gerd / Goetz, Hans-Werner / Schubert, Ernst (Hrsg.): Menschen im Schat-ten der Kathedrale. Neuigkeiten aus dem Mittelalter, Darmstadt 1998.

Althoff, Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden undFehde, Darmstadt 1997.

Althoff, Gerd (Hrsg.): Formen und Funktionen öffentlicher Kommunikation imMittelalter, Stuttgart 2001 (VuF 51).

Angenendt, Arnold: Geschichte der Religiosität im Mittelalter, 2. überarb. AuflageDarmstadt 2000.

Battenberg, Friedrich: Herrschaft und Verfahren. Politische Prozesse im mittelalter-lichen Römisch-Deutschen Reich, Darmstadt 1995.

Beumann, Helmut (Hrsg.): Kaisergestalten des Mittelalters, 2. Aufl. München 1985. Binding, Günther: Deutsche Königspfalzen. Von Karl dem Großen bis Friedrich II.

(765-1240), Darmstadt 1996.Bloch, Marc: Die Feudalgesellschaft, Frankfurt am Main 1982.Boockmann, Hartmut: Einführung in die Geschichte des Mittelalters, 5. Aufl. Mün-

chen 1992.Borgolte, Michael: Die mittelalterliche Kirche, München 1992.Bosl, Karl: Staat, Gesellschaft, Wirtschaft im deutschen Mittelalter, 6. Aufl. München 1982.

Einleitende Bemerkungen20

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Büssem, Eberhard / Neher, Michael (Hrsg.): Arbeitsbuch Geschichte – Mittelalter, 11. Aufl., München 1998.

Canning, Joseph / Oexle, Otto Gerhard (Ed.): Political Thought and the Realities ofPower in the Middle Ages – Politisches Denken und die Wirklichkeit der Machtim Mittelalter, Göttingen 1998 (Veröff. d. MPI f. Geschichte 147).

Cipolla, Carlo M. (Hrsg.): Europäische Wirtschaftsgeschichte, Bd.1: Mittelalter,Stuttgart / New York 1978.

Siedler Deutsche Geschichte, Bd. 1: Herwig Wolfram: Das Reich und die Germanen.Zwischen Antike und Mittelalter, Berlin 1990; Bd. 2: Hans Kurt Schulze: Vom Reichder Franken zum Land der Deutschen. Merowinger und Karolinger, Berlin 1987; Bd.3: Hans Kurt Schulze: Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier; Bd. 4: HartmutBoockmann: Stauferzeit und spätes Mittelalter. Deutschland 1125-1517, Berlin 1987.

Deutsche Geschichte, hrsg. von Joachim Leuschner (Kleine Vandenhoeck-Reihe):Bd. 1: Josef Fleckenstein: Grundlagen und Beginn der deutschen Geschichte, 3.,durchges. u. erw. Aufl. Göttingen 1988; Bd. 2: Horst Fuhrmann: Deutsche Ge-schichte im hohen Mittelalter, 4. Aufl. Göttingen 1987; Bd. 3: Joachim Leuschner:Deutschland im späten Mittelalter, 2., durchges. u. erw. Aufl. Göttingen 2000.

Duby, Georges: Die drei Ordnungen. Das Weltbild des Feudalismus, 2. Aufl. Frank-furt am Main 1993.

Duby, Georges: Wirklichkeit und höfischer Traum. Zur Kultur des Mittelalters, Ber-lin 1986.

Ehlers, Joachim (Hrsg.): Deutschland und der Westen Europas im Mittelalter, Stutt-gart 2002.

Ehlers, Joachim / Müller, Heribert / Schneidmüller, Bernd (Hrsg.): Die französischenKönige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII., 888-1498, München 1996.

Eibach, Joachim / Lottes, Günther (Hrsg.): Kompass der Geschichtswissenschaft.Ein Handbuch, Stuttgart 2002.

Eickels, Klaus van: Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt, Stutt-gart 2002.

Engel, Evamaria / Holtz, Eberhard (Hrsg.): Deutsche Könige und Kaiser des Mittel-alters, 2., korr. Aufl. Leipzig 1990.

Esymbyol, Andrea: Geliebte oder Ehefrau? Konkubinen im frühen Mittelalter, Wien2002.

Fried, Johannes (Hrsg.): Träger und Instrumentarien des Friedens im hohen und spä-ten Mittelalter, Sigmaringen 1996 (VuF 43).

Fuhrmann, Horst: Einladung ins Mittelalter, 2. Aufl. München 2002.Fuhrmann, Horst: Überall ist Mittelalter. Von der Gegenwart einer vergangenen Zeit,

3. Aufl. München 1998 [Taschenbuchausgabe 2002].Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte. Mittelalter, 2. Aufl., Stuttgart 2000.Goetz, Hans-Werner: Das Problem der Epochengrenzen und die Epoche des Mittel-

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Goetz, Hans-Werner: Moderne Mediävistik. Stand und Perspektiven der Mittelalter-forschung, Darmstadt 1999.

Goetz, Hans-Werner: Mediävistik als Kulturwissenschaft, Berlin 2000.Goez, Werner: Translatio Imperii. Ein Beitrag zur Geschichte des Geschichtsdenkens und

der politischen Theorien im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Tübingen 1958.

Literaturhinweise 21

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Haas, Wolfdieter: Welt im Wandel. Das Hochmittelalter, Stuttgart 2002.Handbuch der deutschen Geschichte, hrsg. von Bruno Gebhardt, 10. völlig neu be-

arbeitete Auflage, Stuttgart 2001 ff.. Bde. 1-7.Heimann, Heinz-Dieter: Einführung in die Geschichte des Mittelalters, Stuttgart 1997.Heinzle, Joachim (Hrsg.): Modernes Mittelalter. Neue Bilder einer populären Epo-

che, Frankfurt am Main 1984.Holmes, George (Hrsg.): Europa im Mittelalter, Stuttgart/Weimar 1993.Kantorowicz, Ernst H.: The King’s Two Bodies. A Study in Mediaeval Political

Theology, Princeton / New York 1957 (deutsch: Die zwei Körper des Königs,München 1990).

Kerner, Max (Hrsg.): Ideologie und Herrschaft im Mittelalter, Darmstadt 1982 (WdF530).

Knefelkamp, Ulrich (Hrsg.): Weltbild und Realität. Einführung in die mittelalterlicheGeschichtsschreibung, Pfaffenweiler 1992.

Kolb, Werner: Herrscherbegegnungen im Mittelalter, Bern / Frankfurt am Main /New York / Paris 1988.

Le Goff, Jacques (Hrsg.): Der Mensch des Mittelalters, Frankfurt am Main / NewYork 1989.

Le Goff, Jacques: Kultur des europäischen Mittelalters, München / Zürich 1970.Lindscheid-Burdich, Susanne / Binding, Günther: Planen und Bauen im frühen und

hohen Mittelalter nach den Schriftquellen bis 1250, Darmstadt 2002.Lohrmann, Klaus: Die Juden in der Gesellschaft des Mittelalters, Stuttgart 2003Lüdtke, Alf (Hrsg.): Herrschaft als soziale Praxis, Göttingen 1991 (Veröff. MPI für

Geschichte 91).Melville, Gert (Hrsg.): Institutionen und Geschichte. Theoretische Aspekte und mit-

telalterliche Befunde, Köln / Weimar / Wien 1992.Müller, Jan Dirk (Hrsg.): Mittelalter. Neue Wege durch einen alten Kontinent, Stutt-

gart u.a. 1999.Neue Deutsche Geschichte, hrsg. von Peter Moraw / Volker Press / Wolfgang Schie-

der: Bd. 1: Friedrich Prinz: Grundlagen und Anfänge. Deutschland bis 1056, Mün-chen 1993; Bd. 2: Alfred Haverkamp: Aufbruch und Gestaltung. Deutschland1056-1273, München 1993; Bd. 3: Peter Moraw / Paul-Joachim Heinig: Wahlreichund Territorien. Deutschland 1273-1500, München, in Vorbereitung.

Nonn, Ulrich (Hrsg.): Quellen zum Alltag im Früh- und Hochmittelalter, Darmstadt2002.

Ohler, Norbert: Krieg und Frieden im Mittelalter, München 1997.Propyläen – Geschichte Deutschlands, hrsg. v. Dieter Groh: Bd. 1: Johannes Fried:

Vom Beginn der deutschen Geschichte, Göttingen 1994; Bd. 2: Hagen Keller: Zwi-schen regionaler Begrenzung und universalem Horizont, Göttingen 1986; Bd. 3:Peter Moraw: Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung, Göttingen 1985;Bd. 4: Heinrich Lutz: Das Ringen um deutsche Einheit und kirchliche Erneue-rung, Göttingen 1991.

Quirin, Heinz: Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte, 5. Aufl.Stuttgart 1991.

Reclam – Kleine Geschichte: Maurer, Michael: Kleine Geschichte Englands, Stuttgart1997; Haupt, Heinz-Gerhard: Kleine Geschichte Frankreichs, Stuttgart 1997; Maurer,Michael: Kleine Geschichte Irlands, Stuttgart 1998; Nolte, Hans-Heinrich: Kleine Ge-schichte Rußlands, Stuttgart 1998; Dirlmeier, Ulf: Kleine deutsche Geschichte, 1998.

Einleitende Bemerkungen22

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Rohlfes, Joachim: Ein Herz für die Personengeschichte, in: GWU 50 (1999), S. 305-320.Schneider, Reinhard / Zimmermann, Harald (Hrsg.): Wahlen und Wählen im Mittel-

alter, Sigmaringen 1990 (VuF 37).Schnith, Karl Rudolf (Hrsg.): Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern, Graz

1990.Schramm, Percy Ernst: Die deutschen Kaiser und Könige in Bildern ihrer Zeit 751-

1190, 2. Aufl. hrsg. von Florentine Mütherich, München 1981.Schreier, Klaus von / Müntz, Marc (Hrsg.): Frömmigkeit im Mittelalter, Stuttgart

2002.Schulze, Hans K.: Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter, 3 Bde.: T1: Stam-

mesverband, Gefolgschaft, Lehnswesen, Grundherrschaft. 3. Aufl. Stuttgart u.a.1995; T2: Familie, Sippe und Geschlecht, Haus und Hof, Dorf und Mark, Burg,Pfalz und Königshof, Stadt. 2. Aufl. Stuttgart u.a. 1992; T3: Kaiser und Reich.Stuttgart u.a. 1998.

See, Klaus von: Königtum und Staat im skandinavischen Mittelalter, Heidelberg 2002.Segl, Peter (Hrsg.): Mittelalter und Moderne. Entdeckung und Rekonstruktion der

mittelalterlichen Welt. Kongreßakten des 6. Symposiums des Mediävistenverban-des in Bayreuth 1995, Sigmaringen 1997.

Sprandel, Rolf: Verfassung und Gesellschaft im Mittelalter, Paderborn 1975.Thomas, Heinz: Das Identitätsproblem der Deutschen im Mittelalter, in: GWU 43

(1992), S. 135-156.Vogtherr, Thomas: Kirche im Mittelalter, Stuttgart 2002.Voss, Ingrid: Herrschertreffen im frühen und hohen Mittelalter, Köln / Wien 1987

(Beiheft zum AKG 26).Zimmermann, Harald: Das Mittelalter, 2 Bde., Braunschweig 1975/79.Zotz, Thomas: Adel, Rittertum und Ministerialität im Mittelalter, München 2002.

Literaturhinweise 23

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II. DIE ENTSTEHUNG DES CHRISTLICHEN EUROPA

EINLEITENDE BEMERKUNGEN

Mit der Anerkennung der christlichen Religion als Staatsreligion (391) und demanschließenden Zerfall des Römischen Imperiums im 5. Jahrhundert begann diePhase der Entstehung eines christlichen Europa aus verschiedenen Wurzeln. DasChristentum basierte auf dem Alten und Neuen Testament und beinhaltete so-mit wesentliche Elemente des orientalischen Judentums, so daß beide als Pfeilerder neuen abendländischen Kultur angesehen werden müssen. Zu ihnen kamendie Kulturen des Nordens und des Ostens, d.h. das Germanentum mit allen sei-nen Ausprägungen und das Slawentum, als weitere Pfeiler hinzu. Die verschie-denen Elemente der spätantiken römischen Kultur, hervorgegangen aus der grie-chischen, verschmolzen in einer Jahrhunderte andauernden Phase mit dieseneben aufgezählten Elementen zur europäischen Kultur des Mittelalters.

In der heutigen Forschung herrscht Einigkeit darüber, daß neue Erkenntnisseüber die Germanen im wesentlichen nur in der Zusammenarbeit mit der Ar-chäologie erbracht werden können, die gerade in den letzten Jahren die Wissen-schaft weitergebracht hat. Die wichtigsten Informationen in schriftlichen Quel-len sind in den Werken von Caesar über den Gallischen Krieg und von Tacitusüber die Germania enthalten. Darüber hinaus gibt die Stammestradition, dieOrigo gentis, Auskunft über die Welt der Götter und Menschen, vor allem überdie Herkunft der Stämme.

Die Gallier und mit ihnen die Römer bezogen den Namen eines Stammes(Tungrer) am Niederrhein, der siegreich über den Rhein vorgestoßen war, aufdie gesamte Bevölkerung jenseits des Rheins und nannten die Bewohner diesesGebietes „Germanen“. Die Germanen selbst hatten keine Sammelbezeichnungfür ihre Stämme, dementsprechend schwach war das Bewußtsein der Einheitentwickelt. Einheitlich waren bei ihnen z.B. in allen Sprachen die Bezeichnun-gen für die südlichen Nachbarn als Welschen/Walchen und die östlichen Nach-barn als Wenden/Winden.

Die Germanen lassen sich als historischer Faktor verschiedenen geographi-schen Regionen zuordnen: Skandinavien, dem Baltikum und den Ebenen Nord-deutschlands. Sie werden in der Forschung auch als Nordseegermanen, Elbger-manen, Oder-Warthe-Germanen, Ostseegermanen und Rhein-Weser-Germanenbezeichnet. Vom Elberaum ausgehend dominierten die Germanen im 1. Jahr-hundert den vorher von den Kelten geprägten Raum, erst ab dem 3. Jahrhundertbildeten sich die historisch bekannten Stämme aus. Die Stämme setzten sich ausverschiedenen Gruppen zusammen, die wiederum kleinere Stämme darstellten.Reinhard Wenskus hat in den 1960er Jahren das Standardwerk über diese Eth-nogenese verfaßt. Die Größe dieser neuen Stämme wird auf maximal 100.000Menschen mit ca. 15.000-20.000 Kriegern geschätzt (WOLFRAM), kleinere Stäm-me hatten nur ca. 3000 Krieger zur Verfügung.

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Als neue Führer der Stämme tauchten in dieser Zeit der ersten Wanderungendie Heerkönige auf. Sie lösten die sogenannten Volkskönige ab, die Nachkom-men von göttlich-königlichen Vorfahren (rex ex nobilitate), die die einheitlichenStämme mit sakraler Verantwortung regiert hatten. Die neuen Heerführer stie-gen aus Tüchtigkeit auf (dux ex virtute) und beherrschten ein Volk, das aus vielen Stämmen gemischt und zu einer neuen politisch-verfaßten Gemeinschaftzusammengewachsen war. Die neuen Könige übernahmen die Rechte undPflichten des alten Königtums und bemühten sich, an die alte Königstraditionanzuschließen. Dazu gehörte auch die Vererbbarkeit des Königstitels wie es z.B.die Amaler bei den Ostgoten einführten. Sie hatten die Herrschaft, die Gefolgs-leute leisteten ihnen durch Eid gebunden die Gefolgschaft.

Den ersten Kontakt mit dem Christentum als ganzer Stamm hatten wohl dieGoten an der Donau und auf der Krim. Für den Beginn einer weitreichendenChristianisierung steht der Gotenbischof Wulfila, der ca. 310 als Gote geborenwurde. Mit seinen Vertrauten erstellte Wulfila ca. 350 eine gotische Bibelüber-setzung aus dem Griechischen, wodurch das Gotische als erste germanischeSprache die Schriftlichkeit erreichte. Gegen ihn und seine Anhänger kam es um350 zur einzigen Christenverfolgung und Vertreibung unter den Germanen, dievon König und Stammesrat beschlossen wurden. Daraufhin regierte Wulfila alsBischof und Stammesführer im heutigen Nordbulgarien bis zu seinem Tod imJahr 383. In seiner Lehre schloß sich Wulfila dem Presbyter Arius (260-336) ausAlexandria an, der lehrte, daß Jesus Christus nur gottähnlich sei. Der Arianis-mus fand in den Regierungskreisen des oströmischen Kaiserreichs viele Anhän-ger und wurde die beherrschende Lehre der christianisierten Germanen.

Üblicherweise wird das Jahr 375 als ein wichtiges Datum für die Endphase dersogenannten Völkerwanderung angesehen. In diesem Jahr wurde durch das Vor-dringen der Hunnen in die Ukraine und angrenzende Gebiete eine Kettenreak-tion ausgelöst, die zu weitreichenden Transformationsprozessen und einem Ver-schieben germanischer Völkerschaften vom Norden in den Süden und vomOsten in den Westen führte.

DIE WESTGOTEN

Durch die Eroberungszüge der Hunnen blieben den Goten zwei Möglichkeiten,entweder sich in das Imperium Romanum zu begeben oder als Unterworfeneder Hunnen zu leben. Die Westgoten zogen daraufhin in die römischen Balkan-provinzen und zu den Donaugoten. Im Jahr 378 schlugen sie die kaiserlicheHofarmee, so daß 382 ein einzigartiger Vertrag mit ihnen geschlossen wurde. Siewurden in den Kernländern des Reiches als Föderaten anerkannt und erhieltenquasi einen Staat im Staat mit eigener Verfassung.

Die bisher königlosen Donaugoten erhoben ca. 391 den Balthen Alarich zuihrem König. Er war der erste Germanenkönig, der Heermeister, also Befehls-haber einer regulären römischen Armee, wurde. Unter seiner Führung brachen

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die Westgoten nach Italien auf und belagerten 401 die kaiserliche Residenz Mai-land. Erschütternd und spektakulär für die Zeitgenossen war im Jahr 410 die er-ste Eroberung der Stadt Rom, die den Westgoten allerdings wenig nutzte, dennihr Weg nach Afrika endete im Süden Italiens. Dort starb Alarich, der nach derLegende im Flußbett des Busento begraben worden sein soll.

Die Westgoten zogen nordwärts und ließen sich in den römischen Provinzenim südlichen Gallien nieder. Dort bauten sie das wichtigste NachfolgereichWestroms mit der Hauptstadt Toulouse auf. Eurich schuf ein vorbildhaftes Kö-nigreich, in dem mit dem Codex Euricianus ein epochales Gesetzeswerk erlas-sen wurde. Bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern kämpften 451 dieWestgoten unter dem römischen Feldherrn Aetius gegen Attilas Hunnenheerzur Verteidigung Roms. Alarich II. wurde zuerst Bundesgenosse, dann Schwie-gersohn des Ostgotenkönigs Theoderich. Aber auch dieser konnte ihn nicht vorder expansiven Macht der Franken schützen. Im Jahr 507 verlor Alarich II.Schlacht und Leben gegen den Frankenkönig Chlodwig, das Tolosanische Reichder Westgoten war beendet, auch wenn die Nachfolger das Reich zu retten ver-suchten.

Unter Leovigild und Reccared I. wurde das nächste große Reich der Westgo-ten im 6. Jahrhundert um die Hauptstadt Toledo in Spanien errichtet. Dies wur-de ein herausragendes Reich, in dem Gesetz und Schriftlichkeit gepflegt wurden,römische und gotische Elemente miteinander verschmolzen. Allerdings war dasReich politisch ziemlich isoliert, was aber durchaus Platz für eigenständige Ent-wicklung schuf. Im Jahr 589 fand auf dem dritten Konzil von Toledo die Con-versio der Westgoten zum katholischen Glauben statt, die Kirchenherrschaft lagbeim König. Einer der herausragenden Bischöfe der spanischen Kirche wurdeIsidorus von Sevilla (ca. 570-636), der neben zahlreichen Schriften die „Etymo-logiae“ verfaßte, eine der einflußreichsten Enzyklopädien des Mittelalters.

Die drohende Gefahr durch die Araber ignorierten die Westgoten weitgehend,stattdessen entbrannte sogar heftiger Streit der führenden Familien um die Kö-nigskrone. Im Juli 711 wurde das westgotische Heer durch das arabische Invasi-onsheer unter Tarik geschlagen. In den nächsten 14 Jahren wurde Spanien Zugum Zug erobert. Das zweite Reich der Westgoten auf ehemals römischem Bo-den war zerstört.

DIE OSTGOTEN

Die Mehrheit der Ostgoten unterwarf sich 375 den Hunnen, daher nahmen sieauf Seiten von Attila an der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern teil. Nachdem Zusammenbruch des Hunnenreiches (456/57) wurden auch die Ostgotenals Föderaten im Imperium angesiedelt. Um 460 kam Theoderich als Geisel anden Hof des Kaisers in Byzanz, wo er eine gute Ausbildung erhielt. Dadurchhatte er ein enormes Prestige, als er 469 ins Gotenreich in Pannonien zurück-kehrte. Etwa um 470/74 ist er zum König erhoben worden, mußte sich aber in

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Die Ostgoten 29

Gentile Reiche und das Bündnissystem Theoderichs d. Gr.

der Folgezeit mit anderen Gotengruppen auseinandersetzen. Für seine Hilfedankte ihm Kaiser Zenon 476 mit dem Titel des Patrizius und der Beauftragungals oberster Heermeister und später sogar mit dem Konsulat. Spätestens seit 483besaß Theoderich das römische Bürgerrecht.

Im Jahr 488 brach Theoderich mit seinen Ostgoten nach Italien auf, umOdoaker zu bekämpfen. Der Skire Odoaker war zum Offizier im weströmi-schen Heer am Hof von Ravenna und schließlich zum Heermeister aufgestiegen.Er wurde bei einer Rebellion 476 zum König erhoben und setzte den letztenKaiser Romulus Augustulus in Ravenna ab. Er wurde aber in Konstantinopelniemals voll anerkannt. Als er das Rugierreich angriff, flohen der rugische Kö-nigssohn und sein Gefolge und suchten Schutz bei Theoderich. Dieser schloßmit Kaiser Zenon den Vertrag, daß er nach der Niederwerfung Odoakers an derStelle des Kaisers in Italien regieren solle.

Theoderich benötigte fast vier Jahre, um Odoaker soweit zu besiegen, daß derBischof von Ravenna im Februar 493 einen Vertrag aushandeln konnte, nachdem beide über Italien herrschen sollten. Zehn Tage nach seinem Einzug in Ra-

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Page 31: Das Mittelalter - ReadingSample · UTB 2105 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Beltz Verlag Weinheim und Basel B hlau Verlag K ln á Weimar á Wien Wilhelm Fink Verlag M nchen

Die Entstehung des christlichen Europa30

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