Das Münzwesen der Mark Brandenburg. [Bd. II]: Unter den Hohenzollern bis zum grossen Kurfürsten,...

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  • 8/11/2019 Das Mnzwesen der Mark Brandenburg. [Bd. II]: Unter den Hohenzollern bis zum grossen Kurfrsten, von 1415 bis 1640 / von Emil Bahrfeldt

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    Li'm17W5759.V12:Vorwort.Das Erscheinen dieses Buches rechtfertigt sich aus demselben Umstande, den ich fr dieHerausgabe meines Werkes Das Mnzwesen der Mark Brandenburg von den ltestenZeiten bis zum Anfange der Regierung der Hohenzollern geltend gemacht habe: dem

    Mangel an irgend einer hnlichen, die Vaterlndische Mnzkunde behandelnden Schrift. Nach dieser Richtung hin besitzt die numismatische Literatur nur Kataloge grsserer Sammlungen, Thaler-Verzeichnisse, Auktionslisten und einzelne kleinere Abhandlungen meist in numismatischen Zeitschriften.Fr die brandenburgische Mnzkunde des 15. bis 17. Jahrhunderts ist bisher weniger gesorgtworden, als fr die lteste Zeit.Das Buch beschftigt sich mit dem Mnzwesen unter den Kurfrsten aus dem HauseHohenzollern, dessen erhabener Sprosse heute ruhmreich und vielgeliebt die preussische Knigs-und deutsche Kaiserkrone trgt.Die Darstellung setzt da ein, wo ich in meinem vorgenannten Buche geendet und reichtbis zum Beginne der Regierung Friedrich Wilhelms des Grossen Kurfrsten; sie umfasst sonach dieZeit von 1415 bis 1640. Der Einfachheit wegen nenne ich das ltere Buch den ersten und das vor-liegende den zweiten Band, ohne dass der Titel dies besonders angiebt.Wenn Jemand eine Schrift vorlegt, die ein abgeschlossenes Gebiet behandeln soll, so mussman verlangen knnen, dass er, soweit es im Bereiche der Mglichkeit gewesen, alle Quellenaufgesucht hat, allen alten Irrthmern und Ungenauigkeiten auf den Grund gegangen ist, und dasser nicht von neuem solche zweifelhaften Dinge wiederholt, die durch entsprechende Untersuchungmit einigem guten Willen htten beseitigt werden knnen. Auf mich selbst dies angewendet, soglaube ich, dass ich in der Nutzbarmachung archivalischer Quellen, der in- und auslndischenLiteratur und in dem Zusammentragen von Mnzmaterial nicht lssig gewesen bin und weder Zeit,noch Mhe und Kosten gescheut habe, um thunlichst Vollstndigkeit zu erreichen. Fr die ltereZeit haben hauptschlich die schon gedruckten Urkunden herangezogen werden knnen, fr dieneuere Periode, zumal fr die Zeit vom 16. Jahrhunderte ab, haben die Archive eine gute AusbeuteA

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    IV Vorwort.an Mnzurkunden und Akten geliefert, und besonders das knigl. geheime Staats-Archiv in Berlinist es, in welchem ich ein geradezu berwltigendes, meist noch unberhrtes Material gefunden habe.Auch das knigl. Staats-Archiv zu Stettin und das knigl. Haupt-Staats-Archiv zu Dresden, sowiedas grossherzogl. und herzogl. Sachsen-Ernestinische Gesammtarchiv zu Weimar enthielten viel fr meine Zwecke Brauchbares, whrend die Archive in Magdeburg, Leipzig, Hannover, Mnchen,Nrnberg, Bamberg u. s. w. wenige oder keine verwendbaren Nachrichten lieferten. Im weiterenfrchte ich auch nicht, dass irgend ein besonderer Mnztypus mir entgangen sein wird, denn ichhabe auch fr diesen Band wieder eine Reihe ffentlicher, deutscher und fremdlndischer, Mnz-kabinette, sowie grssere und kleinere Privatsammlungen benutzen knnen. Man wird deren Namenim Verlaufe der Darstellung und je bei den bemerkenswertheren Mfmzen genannt nden; bei dengewhnlichen, berall vorhandenen Stcken die einzelnen Sammlungen anzugeben, wrde zu weitgefhrt haben und einen Nutzen nicht gewhren. Dagegen erschien solche Angabe bei den besserenMnzen erwnscht, bei den hervorragenden Seltenheiten sogar geboten; in letzterem Falle dient dieFeststellung der Anzahl der vorhandenen Exemplare als Maassstab fr deren Seltenheit. Ich bin aber weit entfernt davon zu glauben, dass ich alle einschlgigen Urkunden, die vielfach an Stellen liegen,wo man sie nicht vermuthet, oder alle Stempelverschiedenheiten der Mnzen aufgefhrt htte. Geradebezglich der letzteren muss ich hier ein besonderes Gewicht darauf legen zu erklren, dass, der Natur der Sache nach, ein solches Verzeichniss von Stempelabweichungen garnicht vollstndig seinkann. Den Grundsatz, nach welchem ich in dieser Beziehung zu Werke gegangen bin, muss ichnher errtern. Die Hauptsache ist mir natrlich der Typus einer Mnze gewesen. Bei den Stempel-abweichungen habe ich dann in erster Linie auf die Unterschiede in der Anzahl der Buchstaben(z. B. SIlOIl. SIlOIlG. SIlOIlHT. SIIOIIHTTY) und in zweiter Linie erst auf ihre Form (z. B. 7T R,(l D, G B, SH M) Rcksicht genommen. Die Trennungszeichen, Abkrzungsmerkmale und dergl. sinderst in letzter Reihe zur Geltung gelangt. Gerade in Bezug hierauf ist frher vielfach gesndigtworden: bei einer vernutzten Mnze fehlen diese Zeichen zum Theil oder sehen anders aus als beieinem stempelfrischen Exemplare, bersieht man dies und die hug vorkommenden Verprgungendurch Doppelschlag u. s. w., so ist es nicht schwer, angeblich in meinen Registern fehlendeStempel beizubringen. Dem gegenber muss ich versichern, dass meine Angaben der Umschriften,die ich seit etwa fnfundzwanzig Jahren gesammelt, meist nur nach Originalen gegeben sind, die mir selbst vorgelegen haben, dass ich sie sorgfltig geprft habe, und dass auch die Form der Buch-staben, soweit als irgend, selbst unter Anwendung dazu neu geschnittener Lettern, mglich war, dem

    Originale entspricht. Stimmen in vereinzelten Fllen die Umschriften der Abbildungen mit denendes Textes in der Form der Buchstaben, der Interpunktion und dergl. anscheinend nicht berein,so beruht dies meist auf matter Erhaltung der zur Abbildung benutzten Stcke. Man nehme in solchenFllen den Text als das Maasgebende an. Stcke, deren Umschriften nach irgend einer Richtung hinzweifelhaft aussahen, habe ich fortgelassen, oder wenn es sich um hervorragende Exemplare handelte,meine Bedencken dabei ausgedrckt, so dass das von mir Vorgelegte als zuverlssig sicher an-gesprochen werden darf, obschon ich mir nicht anmaasse, von Irrthmern und Versehen, die beieinem so umfangreichen Werke leicht unterlaufen, frei zu sein.Die Folge des obigen Verfahrens ist natrlich, dass ich, soweit es nicht besonders bemerkens-

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    Vorwort. Vwerthe Mnzen betrifft, oder soweit ich schon publizirte gewhnlichere Stcke nicht etwa sicher nachweisen konnte, die bisherigen Verzeichnisse in der Hauptsache unbercksichtigt lassen musste,da ich fr die Richtigkeit der Angaben darin ja nicht einstehen kann. Man wird deshalb auch,falls es sich nicht lediglich um die Angabe des Typus oder Jahrganges dabei handelt, hauptschlichbei den langen Groschenreihen, Citate hug vermissen. Man lasse alle jene anderweiten Angaben,besonders die lteren, fr die Niemand Brge sein kann, ausser Bercksichtigung und baue auf demweiter, was ich als sicheren Grundstein hier vorlege.Fr die Behandlung des Stoffes erschien es mir angezeigt, das Mnz- und Geldgeschichtlichevon den Mnzen nicht zu trennen. Die Bearbeitung in enger Verbindung unter einander hat fr diese Zeit, in der die urkundlichen Quellen reicher iessen, den Vorzug besseren Verstndnissesund leichterer bersichtlichkeit.Die Anordnung ist chronologisch, doch hat dies nicht berall streng zur Durchfhrung gelangenknnen. Es war vielmehr im Interesse der einheitlichen Darstellung geboten, fter die Mnzen inGruppen neben einander zu behandeln, z. B. hinsichtlich der Prgesttten, gewisser Zeitabschnitteund der einzelnen Sorten; aber es ist durch das chronologische Verzeichniss V am Schlsse des Buchesdafr gesorgt, dass jede gesuchte Mnze sofort mit Leichtigkeit aufgefunden werden kann.Eine Liste der Funde brandenburgischer Mnzen dieser Zeit zu geben, etwa hnlichwie dies im ersten Bande geschehen, habe ich unterlassen; ihnen ist fr die neuere Zeit bei weitemnicht die Bedeutung beizumessen, wie den mittelalterlichen Funden, die oftmals das einzige Hilfs-mittel zur nheren Bestimmung der Mnzen abgeben. Die wenigen Ausnahmeflle haben bei denbetreffenden Geprgen, fr die sie von Wichtigkeit sind, Errterung gefunden.Wie im ersten Bande, so habe ich auch hier an folgendem festgehalten: Die Darstellungeines stehenden Frsten - oft kommt sie freilich in dieser Zeit nicht mehr vor - ist stets dannanzunehmen, wenn Gegentheiliges nicht angegeben ist. Von zwei Gegenstnden in den Hnden oder zu beiden Seiten des Frsten ist stets derjenige in oder neben seiner Rechten zuerst genannt, dannerst der auf der anderen Seite, ohne dass dabei rechts und links immer besonders vermerkt wre.Die Beschreibung ist vom Standpunkte des Beschauers aus geschehen. Es bedeuten, wie meistberall jetzt blich, Hf. Hauptseite, Rf. Rckseite, Mm. Millimeter, Gm. Gramm, Gr. Grn, Lth. Loth,Grsch. oder Grosch. Groschen, Fl. Gulden, M. S. meine Sammlung,-den Beginn einer neuen Zeile,= eine Unterbrechung in der Um- oder Aufschrift. Das Metall ist Silber oder Gold und ergiebtsich aus der Bezeichnung der Mnzen von selbst; etwaige Abweichungen sind bemerkt. Diejenigen

    Mnzen, deren Nummern im Texte mit einem Sternchen versehen sind, benden sich in meiner Sammlung.In bereinstimmung mit den urkundlichen Angaben habe ich die Ausdrcke lthig und kartigbei Bezeichnung des Feingehaltes der Mnzen im Texte beibehalten; um aber auch dem neuerenGebrauche Rechnung zu tragen, habe ich im Anhange unter III eine vergleichende Tabelle zwischenLoth und Karat einerseits, sowie Tausendteilen an Feine andererseits gegeben.Zur Benutzung fr preisgeschichtliche Untersuchungen ist die bersicht ll im Anhange be-stimmt, die eine Vergleichung der frheren Geldsorten mit dem Gelde heutiger Whrung bringt.Jeder Typus ist abgebildet; mit weiteren Abbildungen ist nicht gespart worden. Es ist

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    VI Vorwort.Lichtdruck nach Zeichnungen und Gipsabgssen gewhlt worden. Ich lege einen besonderen Werthauf die Abbildungen, deren Vollstndigkeit und Treue ich vornehmlich dem Umstande zu dankenhabe, dass i'eh mir die galvanoplastischen Kopien fast smmtlieher hervorragenden Stcke der 'ent-liehen Kabinette und grsseren, zum Theil lngst zersplitterten Privatsammlungen verschaffen konnte.Da die bildliche Darstellung in natrlicher Grsse erfolgt ist, so habe ich bei der Mnzbesehreibungauf die Grssenangaben verzichten knnen.Sehliesslich danke ich allen denjenigen Herren: den Vorstehern der Archive und 'entlichenMnzsammlungen, sowie den Besitzern der benutzten Privatsammlungen, die mir bei dem vorliegendenBuche behlflich gewesen sind, auch hier noch wiederholt. Im besonderen jedoch ist es mir eine angenehme Picht, meinen Dank dem knigl. Staatsminister und Minister der geistlichen,Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten Herrn Dr. Bosse, Excellenz, auch an dieser Stelle zumAusdruck bringen zu drfen, der durch Bewilligung einer namhaften pekuniren Beihilfe zu denHerstellungskosten des Werkes, dessen Erscheinen ermglicht hat.Mge mein Buch, die Frucht fnfundzwanzigjhriger Arbeit, eine freundliche und wohlwollendeAufnahme nden.Berlin, im November 1895.Dr. Emil Bahrfeldt.

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    Inhaltsverzeichniss.Vorwort...........................III-VIMnzwesen und Mnzen.Die Zeit vor Friedrich I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lFriedrich I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Friedrich II. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Albrecht Achilles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56Johann Cicero . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Joachim I. und Albrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69Joachim II. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172Johann von Cstrin . . . . . . . . . I. . . . . . . . . . . . . 233Johann Georg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239Joachim Friedrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263Johann Sigismund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281Georg Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298Urkunden.I. Die Mark Brandenburg allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395II. Die Mittelmark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445III. Die Neumark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469

    IV. Die Ukermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503V. Die Priegnitz . . . . . . . . . . . . _. . . . . . . . . . . . . 506VI. Die Altmark. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508Anhang.I. Die Ausmnzungen des oberschsischen Kreises. . . . . . . . . . . . . . 522II. bersicht der Geldsorten aus der Zeit v. 1415-1640 im Verhltniss zum heutigen Gelde 528III. Tabelle zu bertragung von Loth, Karat und Grn in Tausendtheile . . . . . 534IV. Mrkische Mnzbeamte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536V. Chronologisches Verzeichniss der Mnzen v. 14151640 . . . . . . . . . 538VLRegister Druckfehler und Berichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 571

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    Zur vollkommenen Wrdigung der Mnzverhltnisse der frhesten Zeit, welche diesesBuch behandelt, der Anfangsperiode der hohenzollernschen Kurfrsten, erscheint es nothwendig,zurck zu greifen in die kurz vorangegangene Zeit der Markgrafen aus dem Hause Luxemburg. Siehat im ersten Bande auf Seite 255 bis 260 bereits insoweit eine Bearbeitung erfahren, als im Zu-sammenhange mit der Bracteaten- und Denarperiode nothwendig erschien. Dagegen sind dort nur kurz diejenigen Verhltnisse angedeutet worden, welche auf die Groschenrechnung sich beziehen,weil es zweckentsprechender sein drfte, diese in Verbindung mit der gleichen Rechnung unter denHohenzollern zur Darstellung zu bringen, um so mehr als gerade zur Zeit dieser Frsten die eigent-liche Groschenperiode fr die Mark beginnt und somit ein natrlicher Abschnitt mit Schluss der luxemburgischen Regenten gegeben war.' Als der erste Hohenzoller den mrkischen Thron bestieg, liefen noch zahlreiche Denareaus der bayerischen und luxemburgischen Zeit im Lande um, denen sich zu Ende des 14. Jahr-hunderts einige neu aufgekommene auslndische Mnzsorten zugesellt hatten. Es sind dies vor allen Dingen bhmische Groschen gewesen, dann ungarische, bhmische, sowie etwas spter rhein-lndische Goldgulden und endlich, wenngleich nur vereinzelt, auch Dukaten.Zunchst sind die bhmischen Groschen in Verbindung mit den mrkischen Pfenningenzu beleuchten.Nachdem Jahrhunderte hindurch in der Mark andere Mnzen als Pfenniiige (Denare) undderen Halbstcke (Obole) weder geschlagen worden noch im Umlaufe gewesen waren, trat in der ersten Hlfte des 14. Jahrhunderts eine neue Mnzsorte auf: die Groschen. Solche wurdenzuerst von Knig Wenzel II. von Bhmen seit dem Jahre 1296 geprgt) Italienische Knstler 1) Nicht erst seit dem Jahre 1300 wurden die bhmischen Groschen geprgt, wie irrthmlich noch neuerdings beiDannenberg, Grundzge der Mnzkunde S. 157 angegeben. Nach Script. rerum German, Tom. I, pag. 1051(Ausgabe von 1726) geschah die Prgung schon 1296. Der Autor der betreffenden Nachricht daselbst ist Sifriduspresbyter Misnensis, der 1307 schrieb, also bald nach Einfhrung der bhmischen Groschen. Diese Beglaubigungwird nicht hinfllig durch eine etwa 35 Jahre sptere Mittheilung des Chronisten Franciscus (Script_ rerumBohemican, Tom. lI, pag. 55, Ausgabe von 1784), der von einer Prgung im Juli 1300 spricht. berdiesrechnete man in Bhmens Nachbarlande Schlesien schon am 22. April 1300 nach Groschen, vgl. Codex diplo-maticus Silesiae VII, 3, S. 286 (Regest. 2596).1

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    2 Zeit vor Friedrich I. Bhmische Groschen, mrkische Pfenninge.hatten die Stempel zu diesen Mnzen geschnitten, die man, im Gegensatze zu den frher gebruchlichgewesenen dnnen Bracteaten, nummi grossi, oder kurzweg grossi, und nach ihrer PrgestttePrag grossi Pragenses nannte, woraus sich spter das czechische groczi und deutsche Groschenentwickelt hat.Die Rechnung der bhmischen Groschen in ihrem Vaterlande selbst geschah anfnglichnach Marken zu 60, spter zu 64 Stck; auch kommen bisweilen fr besondere Gelegenheiten, auf die hier nicht nher einzugehen ist, Marken zu 48, 56, 66 und 72 Groschen vor. Am gebruch-lichsten war jedoch die Rechnung nach Schocken zu 60 Groschen, von der auch die Bezeichnung desGeldstckes als Schockgroschen stammt. Eine Mark und ein Schock Groschen, je zu 60 Stck undin 4 Vierdunge getheilt, hatten ursprnglich einen und denselben Werth. Bald indessen ndertesich dies Verhltniss: auf die Mark wurden mehr Stcke gerechnet, whrend das Schock auf seiner Stckzahl stehen blieb. Die ersten bhmischen Groschen waren von fast reinem Silber, aber schonunter Johann von Bhmen, 13101346, trat ein Rckgang im Gehalte ein, dem ein Sinken desGewichtes und damit ein Steigen der Stckzahl aus der Mark sich anschloss.Die bhmischen Groschen wurden bald eine gangbare Verkehrsmnzsorte, die ein weitesUmlaufsgebiet sich eroberte und hervorragend im Brandenburgischen, besonders in der Mittelmark gebruchlich war, wo sie, soviel ich nde, zuerst 1343 unter Ludwig I. auftrat), besonders aber von der Zeit der Markgrafen aus dem luxemburgischen Hause ab sich verbreitete. Sie war auchnoch unter Friedrich I. und II. in der Mark gang und gbe, hauptschlich so lange als es keineeigene Groschenprgung daselbst gab. _ Eine werthvolle Quelle fr die Kenntniss der Mnzverhltnisse zur Zeit des ersten Um-laufes der bhmischen Groschen in der Mark besitzen wir in dem, freilich wegen der vielen Irr-thJner nur mit Vorsicht zu benutzenden, Landbuche Kaiser Karls IV?) Nach den Aufzeichnungendarin galt zur Zeit Karls IV., 1346-1378, die Mark brandenburgisches Silber 68 bhmischeGroschen). Diese wurden damals bestimmungsmssig l4lthig ausgeprgt, 70 Stck aus einer Mark). Auf einen bhmischen Groschen rechnete man zu damaliger Zeit 6 brandenburgischeoder 7 stendalische oder 8 berlinische Pfenninge. Wie frher errtert"), hatte Markgraf Otto VIII.in den Mnzbezirken Stendal und Berlin eit 1369 das Mnzrecht verussert, und seitdemprgten diese Stdte selbststndig. Brandenburg dagegen hatte das Mnzrecht nicht erworben).Die markgrichen Pfenninge in Brandenburg waren also besser, wie obiger Vergleich zeigt, als diestdtischen in Stendal und Berlin. Im stendalischen Bezirke rechnete man seit 1369 noch 40 Schil-

    linge oder 2 Pfund Pfenninge auf 1 Mark Pfenninge, whrend im berliuischen Mnzyser 1 Schock (60 Stck) bhmische Groschen (60}(8 = 480 berl. Pfenninge = 40 Schillinge) 2 Pfund Pfenninge galt.Zwei Pfund Pfenninge standen sonach im Kurse sowohl gleich mit 1 Schock Groschen, als auch mit) Riedel, Codex diplomat. Brandbg. A. X, 245. -3) Kaiser Karls IV. Landbuch der Mark Brandenburg. Ausgabe von Fidicin, Berlin 1856.) Hiervon abweichende Angaben im Landbuchc erklren sich durch Schrcib- oder Druckfehler. Vgl. Zeitschriftfr Numismstik XI, S. 63 fg.) Khne, Das Mnzwesen der Stadt Berlin, S. 29. ) Bahrfeldt, Das Mnzwesen der Mark Brandenburg, Bd. I, S. 26 und 237.") Ebenda S. 2930 '

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    Zeit vor Friedrich I. Vinkenaugen. Goldgulden. Dukaten. 3l Mark Pfenninge. Dennoch waren die beiden letzteren Betrge in Folge der Verschiedenheit der stendalischen und berlinischen Pfenninge nicht ein und dasselbe. Sieht man dann weiter, dass in denlandesherrlichen Mnzsttten, wie z. B. Brandenburg, nach wie vor in Pfunden zu 20 Schillingenund endlich im salzwedolschen und perlebergischen Bezirke, entsprechend dem Vorbilde der Hausa-stdte, besonders Lbecks, nach lbischen Marken zu 16 Schillingen gerechnet wurde, so ist da-mit leicht die Erklrung gefunden fr die oft in Verschreibuugen, Vertrgen und dergleichen vor-kommenden Vereinbarungen auf Marken Feinsilbers, um dadurch den unausbleiblichen Verlustenund der grossen Unsicherheit im Geldverkehre zu entgehen). Auch unter den ersten Hohen-zollornfrsten nden sich diese Rechnungsarten meistens noch vor.Eine besondere Sorte Pfenninge sind die sogenannten Vinkenaugen, die das Geld der Ukermark, besonders aber der terra transoderana waren und ber welche schon im ersten Bandegesprochen worden ist). Sie wurden bekanntlich nach Pfunden und Schillingen, meist jedochnach Marken zu 16 Schillingen, der Schilling zu 12 Vinkenaugen, gerechnet. Das Landbuch stellt1 Pfund Vinkenaugen gleich 12 bhmischen Groschen, 67 Mark Vinkenaugen gleich 1 Mark Silber, 18 Vinkenaugen (vereinzelt auch 20) gleich lbhmischen Groschen, 23 Vinkenaugengleich 1 mrkischen Pfenning. Der VVerth der Vinkenaugen verringerte sich allmlig. Diejenigenzur Zeit der Hohenzollern waren am schlechtesten, wie weiterhin nachzuweisen sein wird.Seit der Zeit Karls IV. liefen auch Goldmnzen in der Mark um, zuerst ungarischeund bhmische (kaiserliche) Goldgulden, nach dem Muster der seit 1252 in Florenz geschlagenenGoldorene. Sie waren im VVerthe auf 12 und 13 Groschen gesetzt, doch hatten sie in der Mark einen anderen Kurs. Nach dem Landbuche galten nmlich 4 Goldgulden eine Mark brandenburgischesSilber und l Goldgulden 15, 16 und 17 bhmische Groschen). Im Jahre 1402 stand der ungarischeGoldgulden schon auf 20 bhmischen Groschen), ein Rckgang, der nicht allein durch die Ver-schlcchterung der Goldstcke selbst, sondern hauptschlich in Folge der Verringerung der bhmischenGroschen entstanden ist.Durch die goldene Bulle verlieh Kaiser Karl IV. im Jahre 1356 den Kurfrsten das Rechtder Goldmnzenprgung. Zuerst machten davon die Kurfrsten am Rheine Gebrauch und schlugenGoldgulden, welche im Gehalte geringer waren als die ungarischen, und die rheinische oder rhein-lndische Gulden genannt wurden. Anfangs war der Gehalt dieser Goldgulden auf 23 Karat unddie Stckzahl auf 66 aus 1 Mark festgesetzt. Im Jahre 1399 schon wurde der Gehalt auf 227,")und 1409 auf 22 Karat) bestimmt. Sie kursirten besonders unter Friedrich I. und II. sehr stark

    im Brandenburgischen.Zu Ende des 14. Jahrhunderts tauchten in der Mark die Dukaten auf), die bis gegenden Anfang des 15. Jahrhunderts mit dem Goldgulden gleichwerthig waren, so dass beideBezeichnungen fter fr eine und dieselbe Mnzsorte angewendet wurden. Der Dukat entsprach ima) Ausfhrliches hierber Bahrfcldt, Das Mnzw. der Mark Brandbg, Bd. I, S. 5. ) Ebenda S. 7, 8 u. a.1") Landbuch der Mark Brandenburg, S. 6, Tab. X.u) Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgensis B. III, S. 155.1") Hirsch, Des teutschen Reichs Mnz-Archiv I, S. D7. 8) Ebenda I, S. 66.u) Vermuthlich so benannt nach der Aufschrift Sit tibi Christe datus, quem tu regis iste ducatus auf den altenvenetianischen Zecchinen. I1

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    4 - Friedrich I. Kurfrstliche Mnze in Ih'ankfurt.Gehalte fortdauernd den gesetzlichen Bestimmungen, whrend der Goldgulden, wie vorher bemerkt,und weiterhin noch wiederholt berhrt werden wird, im Gehalte herabging.Dies sind die fremden Muzsorten, die zur'Zeit der bayerischen und luxemburgischenHerrscher in. der Mark Brandenburg dem Geldverkehre dienten. Bei dieser Mannigfaltigkeit der Sorten, diesem fortwhrenden Vechsel im Kurse, bei der Menge der verschiedenen Rechnungsweisenist es zu verwundern, dass man damals berhaupt noch sich zurecht gefunden hat. Die Aufgabedaher, Wandel in diese verworrene_Verhltnisse zu bringen, welcher Frie drich 1., 14151440sich gegenber sah, als er, etwa. 45 Jahre alt, nach der 1415 voraufgegangenen Belohnung, 1417die Regierung in der Mark antrat, war nicht leicht, hatte er doch auch nach mancher anderenRichtung hin noch genug fr die Wohlfahrt seines in niedergehenden Bahnen bendlichen Landeszu thun. Leider war es ihm nicht mglich, sofort durchgreifende nderungen im Mnzwesen herbei-zufhren. Verhltnisse wie die damals obwaltenden ndern sich nicht auf einmal pltzlich, sondernnur in allmligem bergange. Dazu kam, dass Friedrich gezwungen war, den grssten Theil seiner Regierungszeit ausserhalb der Mark zuzubringeu und mit deren Verwaltung seinen ltesten Sohn,den Markgrafen Johann von 1426 bis 1437 zu betrauen. So geschah es denn, dass eine Verbesserungim Mnzwesen wohl angebahnt und zum Theil auch durchgefhrt wurde, in der Hauptsache aber seinem Nachfolger Friedrich II. berlassen blieb.Die lteste vorhandene Mnzurkunde Friedrichs I. betrifft diePrgestatte Frankfurt.Am 6. August 1423 entscheidet der Kurfrst ber innere Angelegenheiten der Stadt undbesttigt dabei dem Rathe das Aufsichtsrecht ber die landesherrliche Mnze daselbst):Item von der mntze wege sprechen wir, das der rate dieselben mntze vcrsten-und verantworten sol, als in die vor von unsern vorfordern, marggraven zuBrandenburg, befolhenz'st worden. _ Die Mnze kann hier nur die kurfrstliche in Frankfurt sein; bei der stdtischen wrdedie bertragung der Aufsicht an den Rath keinen Sinn haben. Die Nennung der ersteren gestattetden Schluss, dass neben der stdtischen Prgesttte, die seit 1369 bestand unddie nebst Berlin fr den Mnzbezirk Berlin den Schlag zu besorgen hatte, hier spter die Markgrafen oder vielleicht der Kurfrst Friedrich selbst eine landesherrliche Mnzschmiede eingerichtet haben, wenn auch urkundlichdarber nichts feststeht. Vielleicht haben in Frankfurt sogar landesherrliche und stdtische Mnze

    gleichzeitig neben einander bestanden,.wie spter zeitweise in Stendal. Doch scheint der Schlag umdiese Zeit geruht zu haben. Sicher ist dies fr 1425, da das alte frankfurtische Stadtbuch' in diesemJahre Einknfte aus der stdtischen Mnze nicht erwhnt), whrend das sptere Stadtbuch von1516 die Einnahmen daraus ausdrcklich auffhrt").l") Riedel, Codex diplomat. Brandenburg. A. XXIII, 164 ' l") Ebenda S. 168.."') Ebenda S. 403. Vgl. weiterhin bei den frankfurtischen Stadtpfenningen unter Joachim I.

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    Friedrich I. Gardelegensche Stadtpfenninge. Prgesttte Stcndal. Aus Friedrichs I. Zeit datiren noch einige Nachrichten ber frankfurtisches Geld. Eskommen vor 1431- fnfzehn sclzog groschen an kleinen, guten 'ankfurtischen pfennigenls).Meines Dafrhaltens sind dies landesherrliche Pfenninge, was ich aus der unter Brandenburgund Berlin weiterhin aufgefhrten Urkunde von demselben Jahre schliesse"), in welcher der Mnz-meister Oaspar Fuchs-angewiesen wird, die Mnze zu schlagen wie in Berlin und Frankfurt.hnlich werden in der brandenburgischen Urkunde von 1436") die frankfurtischen Pfenningeerwhnt und in demselben Jahre nden sich noch frankfurtische (brandenburgische, berlinische)Pfenninge 8 fr einen Groschen genannt"), bei denen ich mich jetzt ebenfalls. fr den Ursprung inkurfrstlicher Schmiede entscheiden mchte und damit zu der durch nichts widersprochenen Annahmegelange, dass die Stadt unter Friedrich I. berhaupt nicht geprgt hat.Als neu tritt unter Friedrich I. auf die stdtischePragestatte Gardelegen.Es ist von mir.nachgewiesen werden"), dass Gardelegen das Mnzrecht frher nichtbesessen hat. Erst 1427 ertheilt der Kurfrst der Stadt die Erlaubniss, eine Mnze anzulegen undPfenninge zu schlagen") i v _ ' ' Qan dem silber, an dem korn und an weisse und gewicht als die salzwedelschenPfennige halten, und nicht geringer oder minder, sondern sie mgen sie bessern,0b sie wollen.Salzwedel nebst der Grafschaft Lchow besassen das Mnzrecht mit der Prgesttte inSalzwedel seit 1315"), aber deren Pfenninge erfreuten sich keines guten Rufes, vwie die Urkundenvon 1369 und1370 darthun"). Nichtsdestoweniger mssen im Laufe der Zeit die gardelegenschenPfenninge doch noch schlechter als die salzwedelschen gewesen sein, wie aus einem, leider undatirten,Fragment einer salzwedelschen Polizeiverordnung des 15. Jahrhunderts sich ergiebt"). In dieser werden nmlich gardelegensche Pfenninge den salzwedelschen und stendalischen gegenber gestellt. Es galten 4 gardelegensche Pfenninge gleich 3 salzwedelschen, und l stendalischer Pfenninggleich drei Scherfen oder 11/, Pfenningen salzwedelsch. Hieraus folgen fr damals 1 gardelegenscher Pfenning = 3/, salzwedelschen Pfenningen = 1/, stendalischen Pfenning. . Weiter nde ich gardelegensches Geld berhaupt nicht erwhnt, wie ich auch nicht imStande bin, bestimmte Pfenninge fr diese Stadt auszusondern. Das Siegelbild der Stadt: Halber Adler und aus dem Boden wachsende Blumen"), fhrt die Entscheidung ebenfalls nicht herbei.' la) Jobst, Kurze Beschreibung von Frankfurt, 3. Ausgabe von Beckmann, S. 82, V.19) Gercken, Codex diplomat. Brandenburg. VII, 229. - Unsere Urkd. N0. 37.N) Ebenda 257. - Urkd. N0. 38. 1) Ebenda 262.'1) Bahrfeldt, Das Mnzwesen d. Mark Brandenburg, Bd. I, S. 31..2) Riedel, Codex diplomaticus Brandenbg. A. VI, 116. Urkd. N0. 105.") Bahrfeldt, Das Mnzwesen d. Mark Brandenburg, Bd. I, S. 171. 2") Ebenda S. 39.) Gercken, Vermischte Abhandlungen .aus dem Lehn- und Teutschen Rechte, der Historie etc. I, S. 98. Riedel,Codex diplomat. Brandbg. A. XIV, 309.7) Das Wappen von Gardelcgcn ist ein redendes; die Blumen stellen einen Garten dar (nicderdcutsch: garden);erst das neuere Wappen zeigt missverstndlich die Hopfenstangen. Das lteste bekannte Stadtsiegel mit denfnf Blumen hngt an einer Urkunde vom Jahre 1309 im knigl. geh. Staats-Archiv zu Berlin.

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    6 Friedrich I. Markgraf Johann. Prgestttc Brandenburg.Die nchste Mnznrkunde Friedrichs bezieht sich auf diePragestatte Stendal.1429 verschreibt der Kurfrst nmlich seiner Tochter Magdalene, Herzog Friedrichs vonBraunschweig-Lneburg Gemahlin, 1000 rheinische Gulden als Brautschatz") mit dem Zusatzejo ene stendalsche mark dree guldene.Da seit 1369 1 Mark Silber gleich 2 Pfund oder. 40 Schilling stendalischer Pfenningerechnete, so galt hier der rheinische Gulden 13 Schilling 4 Pfenning. Wie in dieser Urkunde, sosieht man die stendalische Mark noch mehrfach in spteren Jahren gebraucht. Auffllig ist esdemgegenber, dass stendalische Pfenninge sich nicht angefhrt zeigen. Man wird, mangels jeder nheren Nachricht, diese Urkunden auf die kurfrstliche Mnze in Stendal beziehen drfen. DieStadt scheint unter dem ersten Hohenzoller nicht gemnzt zu haben.Hiermit sind die Mnzurknnden Friedrichs I. selbst erschpft. Mehr besitzen wir von seinemStellvertreter in der Mark, dem Markgrafen Johann. Besonders ist es diePragestatte Brandenburg,von welcher derartige Nachrichten berliefert worden sind. _ 1427 verleiht der Markgraf Johann dem Claus Mnzer die Mnze in Brandenburg. Er setzt dabei fest, dass das Silber Slthig sein solle und bestimmt 43 Pfenninge aus einem Lothe").Claus Mnzer ist nicht bis zum Jahre 1436 in Brandenburg thtig gewesen, wie in den Berliner Mnzblttern Sp. 185 angenommen wird, sondern hchstens bis 1431. In diesem Jahre wird nmlichder Mnzmeister Caspar Fuchs fr die Mnze in Brandenburg vom Markgrafen bestellt und ihmvorgeschrieben, zu schlagen wie in Berlin und Frankfurt).Am 26. Dezember 1436 folgt Heinrich Salig als Mnznieister. In seiner Bestallung erhlter den Befehl zu mnzenup unsen slag brandenborglsche penm'ge und scher f, je dze marck slvers upsulk wz'tt und korn unde 12a alder wyse, als die von Berlin und Frankenfordemunten und slahen laten.Als Remedium ist ein Quentchen Silber auf die feine Mark zugelassen. Auch wirdden Brgermeistern und Rathmannen beider Stdte Brandenburg die Aufsicht ber die Mnzebertragen 8x). .Scherfe, wie in dieser Urkunde, sind in mrkischen Nachrichten wenig sichtbar. Unter Friedrich I. werden sie zuerst erwhnt im Jahre 1415, gelegentlich der Besttigung des Niederlage-

    rechtes fr die Stadt Oderberg in der Ukermark. Es heisst da ldry gute brandenburgz'sch pfenm'ng, . . . . . einen guten pfemy der egenantenmuntze, . . . ein scher derselben muntze.

    2") Riedel, Codex diplom. Brandbg. B. III, 495.9) Riedel, Codex diplomat. Brandbg. A. IX, 130. Urkd. N0. 36.so) Gercken, Codex dipl. Brdbg. VII, 229. - Urkd. No. 37. SH) Riedel, C. d. A. IX, 144. Urkd. N0. 38.

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    Friedrich I. Markgraf Johann. Berlinische Pfenninge. 7Das brandenburgis'ch wird nicht auf die Stadt Brandenburg zu beziehen, sondern mit mrkischgleichbedeutend sein.Es darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass vorstehend mehrfach die berlinischenund frankfurtischen Pfenninge fr die brandenburgischen als Vorbild aufgestellt worden sind, ein Beweis, dass es dem Regenten darum zu thuu war, eine Gleichmssigkeit in der Mnzeanzustreben.Ein paar andere Urkunden sind fr die Mnze in Brandenburg noch von einiger Bedeutung.Den 15._August 1427 verleiht Markgraf Johann das Schulzengericht zu Nauen dem OttoBardeleben und dem Marcus Geremann. Mit dem Schulzengerichte war die Gerechtsame verbunden,bei jeder Mnzerneuerung in Brandenburg, d. h. bei jeder neuen Prgung, einen Schilling aus der Mnze daselbst zu erheben"):als ote und dicke unser muntzezu Brandenburg verneyert wirr, von unsermmuntzmez'ster doselbst zu Brandenburg einen schz'llz'ng.Amv 18. Oktober 1429 haben die Vettern-Peter Kyn (Khn) und Peter Tappert das nauenscheSchulzengericht gekauft, und der Markgraf besttigt ihnen die bezgliche Gerechtsame an der Mnzein Brandenburg). .Im Jahre 14318), am 27. Februar 1433) und am 11. Juni 1434") u. a. nden sich nochurkundliche Stellen, nach welchen 2 Pfund Pfeuninge gleich 1 Schock Groschen wie in Branden-burg gang und gebe gerechnet werden. Alle diese Hinweise, ich wiederhole dies hier, gehenauf die landesherrliche Mnze in Brandenburg, eine stdtische daselbst hat es in dieser Zeitnicht gegeben. 'Sehr sprlich erwhnt ist die kurfrstlichePragestatte Berlin.Es darf dies als Zeichen dafr gelten, dass in ihr damals nur wenig gearbeitet worden ist.Mir begegnete die Mnze nur 1431) und mehrmals 1436) in den schon bei Frankfurt undBrandenburg genannten Urkunden, sowie 1427") und 1432"), wo 8 berlinische Pfenninge gleich-werthig mit 1 Groschen bezeichnet werden. .Die Grnde, welche bei Frankfurt fr die kurfrstliche Mnze in den Jahren 1431 und1436 sprachen, drften auch hier fr Berlin stichhaltig sein, werden doch auch Frankfurt und Berlin,zu einem Mnzbezirke gehrig, mehrfach zusammen genannt.Die Stadt Berlin, zwar stets ngstlich bemht, ihr Muzrecht von 1369 sich zu wahren, hat

    es dennoch bis zu Joachims I. Zeit nicht ausgebt; denn es finden sich nicht die geringsten Hinweisedarauf. Um des Privilegs aber nicht verlustig zu gehen, liess die Stadt es sich von jedem neuen

    9) Raumer, Codex diplomaticus Brandenburgensis continuatus I, 111. .Sm) Riedel, Codex diplom. Brandbg. A. VII, 361. 3) Gercken, C, d. VII, 230. Vgl. auch unter Berlin.3*) Biedel, C. d. A. IX, 136. 3a) Ebenda 140. .37) Gercken, C. d. VII, 229. a5) Ebenda 262, 257. ."9) Raumer, C. d. I, 109 und Riedel A. XII, 211. 0) Gercken, C; d. V., 117; VII, 231.

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    8 Friedrich I. Prenzlau. Salzwedelsche Stadtmnze.Regenten besttigen und so auch von Friedrich I. Es geschah dies im Jahre 1415), bald nach der Belohnung mit der Mark, noch vor'der eigentlichen Besitznahme seitens des Kurfrsten.Einen Hinweis darauf, dass auch diePragestatte Prenzlauum diese Zeit im Gange war, vielleicht vorbergehend, glaube ich aus zwei Urkunden herleiten zusollen. In der einen vom 16. Juni 1430") heisst es bei der Abrechnung zwischen Markgraf Johannund dem Vogte zu Oderberg, Heine Pfuel: _ thu Pre'mpszlaw van dem mntmez'ster z'ngenommen X VII sch. XXIII gr. I'III pf.Das ist jedenfalls doch Schlageschatz aus der Mnze in Prenzlau gewesen. Und die zwe'iteUrkunde vom 13. Mai 1436), durch die Mandolus von Franchis aus Padua in des Markgrafen Hof-dienst aufgenommen wird, fhrt die Stelle - - . marchas ducentas monete prenzszlavz's.Man wird annehmen drfen, dass in Prenzlau, an der Grenze Pommerns, Vinkenaugengeschlagen worden sind, von denen ich weiterhin ein Stck N0. 1 vorfhren werde.Reichlicher iessen die Quellen dieser Zeit bezglich der stdtischenPragestatte Salzwedel.Ueber die schlechten salzwedelschen Pfenninge und Scherfe ist schon unter GardelegembeiBetrachtung der Urkunde von 1427 u. a., gesprochen worden. Vom 23. November 1434 ist einVertrag der Altstadt Salzwedel mit den Herren von der Schulenburg, von Alvensleben und vondem Knesebeck erhalten, den bekannten Theilhabern an den Einknften aus der salzwedelschenStadtmnze). Man vereinbart, dass geschlagen werden soll de wegene maz/c uppe sevendehal" lot,bereyt von der munte 6), was lediglich geschah, um die Pfenninge in bereinstimmung zu bringen mitden lubz'schen cleynen holen penm'ngen, die nach dem Mnzrezesse der Stdte Lbeck, Hamburg,Wismar und Lneburg vom 5. August 1422 geprgt worden sind). Das Anstreben dieser ber-einstimmung erklrt sich leicht aus den anderen Orts schon wiederholt berhrten engen Handels-beziehungen zwischen Salzwedel und den Hansastdten).Die eigenthmlichen Besitzverhltnisse an der Mnze in Salzwedel seitens der Stadt undder vorgenannten sehlossgesessenen Herren fhrte wohl oftmals zu Hader und Streit zwischen denParteien, bis man am 22. Oktober 1435 dahin sich verstndigte, die Mnzthtigkeit einzustellen,sobald derartige Misshelligkeiten sich wieder ereignen sollten und alljhrlich fr den Pngstdonnerstageine Zusammenkunft verabredete, in der ber die Ausprgung der Mnzen zu berathen sein wrde).Nach Urkunden vom 20. August 1433, 27. September 1434, 22. Juni 1435 u. a.) haben der Brgermeister von Salzwedel, Heinrich'Brunow, und der Rathmann Claus Goldener die im Jahre 1430 .) Kster, Altes und neues Berlin IV, 168. ) Riedel, C. d. A. XII, 363.8) Biedel C. I, 221. 4) Bahrfeldt, Das Mnzwesen d. Mark Brandenburg, Bd. 1, 274.) Riedcl, C. d. A. V, 397, u. XVII, 118. - Urkd. No. 106.) Urkundenbuch der Stadt Lbeck, S. 451. "7) Bahrfeldt a. a. O. I, 6 u. 124.) Gercken, Diplomataria veteris Marchiae Brandenburgensis _I 368. Riedel, C. d. A. V, 399. Urkd. No. 107.

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    Friedrich I. Salzwedelsche Stadtmnze. 9zu Mnzherren) bestellt waren, eigenmchtig die Pfenninge l/, Loth geringer im Gehalte aus-bringen lassen als vorgeschrieben gewesen war und, wie es heisst, durch die von ihnen ausgegebenenblauen Pfenninge die salzwedelsche Mnze in Verruf gebracht. Goldener habe ber ein halbes Jahr lang die geschlagenen Pfenninge von einem Mnzwardein nicht prfen lassen, und als sie sich dannbei einer Probe als zu geringhaltig erwiesen, habe er den Mnzmeister gebeten, darber zu schweigen.Am meisten belastet erscheint Claus Goldener. Indessen ist die Anklage gegen beide ergebnisslos verlaufen, denn nach einer Urkunde vom l. Mrz 1437 sind sie mit Zustimmung des markgrflichenStatthalters wieder in den Rath der Stadt aufgenommen worden')Die lbischen Pfenninge wie in der Urkunde. von 1434 sind es auch gewesen, welcheden salzwedelschen Hohlpfenningen als Vorbild dienen sollten, die am 1. Februar 1436 dem Mnz-meister Goswin Kumhar (Kumhaer, Kumhare, Kunhar) vom Rathe aufgegeben wurden zu schlagen.Der Rath und Kumhar betrieben das Mnzgeschft gemeinschaftlich, jede Seite schoss 1000 Mark salzwedelsche werunge ein, der Gewinn wurde gleichmssig getheilt; die Kunpanie war auf dreiJahre geschlossen"). iLange Dauer scheint jedoch dem Vertrage mit Kumhar nicht beschieden gewesen zu sein;denn schon am 16. Juli 1437 verhandelt der Rath, obgleich erfolglos, mit dem, vom Meister Alerdgeschickten Mnzmeister Gobel Boland wegen bernahme der Mnzwerksttte). Wer dieser Meister Alerd gewesen, hat man bisher nicht nher untersucht und sich mit der Angabe begngt,man wisse nicht, wer er sei. Aber es liegt doch sehr nahe zu glauben, dass in ihm der Magister Alardus van Bomel, anders gebeten de Goye, zu sehen ist, der von 1434-1447 Mnzmeister der Stadt Hamburg war, ein wohl aus Flandern vom Rathe der'Stadt berufener Knstler. Er hatgemeinschaftliche Silbermnzen fr die vier Stdte Lbeck, Hamburg, Lneburg und Wismar, sowiehamburgische Goldgulden geprgt. Sein Nachfolger ist wahrscheinlich Hans Schrder gewesen).Bei den Beziehungen Salzwedels zu Hamburg ist es nicht auffllig, dass der Rath der ersteren Stadtsich wegen eines Mnzers nach Hamburg gewendet hat.Ku'mhar scheint von Salzwedel nach Bremen sich begeben zu haben; denn dort wirder 1438) und 1445) als gemeinschaftlicher Mnzmeister des Erzbischofs Balduin und der Stadtgenannt. Vorbergehend muss er aber auch fr den deutschen Orden geprgt haben, da er 1444mit dem Hochmeister Conrad von Erlichshausen wegen der Mnze in einen Streit gerth, zu dessenAustrag der Markgraf Friedrich von Brandenburg und der Rath von Danzig als Schiedsrichter erwhlt werden). _ Anzuziehen ist hier auch noch ein Rathsbeschluss vom 10.April 1439 ber die in Hildesheimgltigen Mnzsorten, worin es heisst, dass fr gut angenommen werden sollen 713/6 sotlwedelsche. penm'nge, dar de 'halve arne unde slotele inne stan.

    W) Mnzherren waren in den prgeberechtigten Stdten diejenigen Rathsherren (meist zwei bis vier), denen die Ver-waltung der Mnze nach den Beschlssen des gesammtcn Rathscolleg oblag, die Dezernenten in Mnzsachen.5m) Hanserezcsse, 2. Abth., Bd. 7, Urkd. N0. 450. "1) Riedel, C. d. A. XXV, 310. Urkd. N0. 108.5) Gercken, Diplomat. vet. March. Braudbg. I, 370. Riedel, C. d. A. XIV, S. 373.b) Lappenberg, Zcitschr. des Vereins fr Hamburgische Geschichte IV, S. 873.b) Jungk, Die Bremischen Mnzen, S. 122. 56) M. Bahrfeldt, Num.-sphrag. Anzeiger 1880, S. 36.M) Vossberg, Geschichte der Preussischcn Mnzen und Siegel, S. 167.M") Aus hildesheimischen Akten, nach Mittheilungen von M. Bahrfeldt.

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    10 . Friedrich I. Vinkenaugen der Stadt Strasburg, der Ukermark, der Neumark, des deutschen Ordens.Ein neuer Mnzenschlag wurde dieser Zeit in der stdtischenPragestatte Strasburg'-in der Ukermark eingerichtet. Markgraf Johann erlaubte nmlich am 21.-August 1433 der Stadtzu schlagennclcen-owghe'n, als in unsern landen, ziemlichen dem Ukerlande, genge und gebe sein).Es ist dies das einzige mal, dass in einer ukermrkischen Mnzschmiede der Schlagvon Vinkenaugen urkundlich nachweisbar wird. Ohne Zweifel ist er mit Rcksicht auf die Verkehrs-beziehungen geschehen, die zwischen Ukermark, Pommern, Mekl'euburg und der Neumark, derenMuzsttten seit dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts Vinkenaugen lieferten"), bestanden.Um die Zeit der obigen Urkunde war die Neumark im Besitze des deutschen Ordens,der seinerseits ebenfalls Vinkenaugen anfertigen liess. Dies beweist eine Urkunde vom 7. Juli 1439,laut welcher der Landvogt Hans von Stockheim beehlt, dass in Arnswalde und Schivelbein ausder lthigen (feinen) Mark Silber 20V, Mark Vinkenaugen geschlagen werden sollen. Ein bhmischer Groschen soll 18 Vinkenaugen, 1 rheinischer Gulden 2], Mark Vinkenaugen gelten; stettinische,pyritzische, garzische und stargardische Mnze soll in der Neumark nicht mehr genommen werden").hnlich lsst sich die Landesordnung des Vogts Walter Kerskor', Stockheims Nachfolger,vom 27. Juli 1440 aus). Sie wird am 21. September desselben Jahres der Stadt Knigsbergbekannt gemacht). Ihr zufolge werden wiederum 201/, Mark Vinkenaugen aus der Mark Silber bestimmt, wobei es auf 1/, Mark mehr oder weniger nicht ankommen soll. Zwlf Stck dieser Vinkenau'gen sollen einen neuen preussischen Schilling gelten, und zu den 1439 verbotenen Mnzentreten noch diejenigen von Greifenhagen) und Gollnow. Die neuen Ordensschillinge knnen wohlkeine anderen sein, als die im Jahre 1439 vom Hochmeister Paul von Russdorf verordneten, die8 Lth. 12 Gr. halten und von denen 2211/, auf die feine clnische Mark gehen sollten).Eine Gehaltsangabe mangelt fr die strasburgischen wie fr die Ordens-Vinkenaugen, aber man wird muthmaassen drfen, dass eine aus Handelsinteressen hervorgegangene bereinstimmung.zwischen beiden bestanden habe, und dass beim Zutreen solcher die Vinkenaugen dieser Zeiterheblich besser gewesen sein mssen, als die spteren in Knigsberg im Jahre 1468 angeordnetenzu 4/ Mark aus der 11/2 lthigen Mark. Denn bei 1/ Loth fein htte sie nur zu knapp 2 Mark Vinkenaugen ausgestckelt werden drfen, wenn sie jenen 20V, Mark Vinkenaugen aus der feinen -Mark gleich sein sollte. Nheres ber die Vinkenaugen verfolge man weiterhin im Zusammenhangeauf Seite 14. -Der Vollstndigkeit halber bergebe ich nicht, dass man von anderer Seite auch eine57) Gercken, Cod. dipl. Brdbg. VII, 255. Riedel, C. d. vA XIII, 355. Urkd. No. 87.ms) Bahrfeldt, Das Mnzwesen der Mark Brandenburg, Bd. I, S. 50.l") Riedcl, Codex diplomat. Brandbg. A. XXIV, 150.") Ebenda A. XXIV, 152. l) Ebenda A. XIX, 341.8) Greifenhageusche Mnzen sind bisher noch nicht nachgewiesen worden. Danncnberg in seiner MnzgeschichtePommerns bis zum Jahre 1524, erwhnt die greifenhagenschen Pfenninge berhaupt nicht. Die Urkunde scheintihm unbekannt zu sein3) Vossberg, Geschichte der Preussischen Mnzen und Siegel, S. 165 und 209.

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    Friedrich I. Adlerhohlpfenninge. llPrgesttte in Perleberg unter Friedrich I. in den Kreis der Betrachtung gezogen sehen mchte. Das sttzt sich auf einen Kaufvertrag zwischen Otto Gans zu Putlitz und den von Platen im Jahre1488, worin 100 lb. mark vz'r mnten pennz'ghe perleberg/ze werz'nge vorkommt"). Nachmeiner frheren Darlegung") bezeichnet Whrung aber nur das Geld in seiner Eigenschaft alsgesetzliches Zahlungsmittel. Eine Whrung bestand daher berall, wo Handel und Wandel vorhandenwaren. Es kann sonach allein aus dem Gebrauche dieses Ausdruckes ein Beweis fr das Vorhanden-sein einer Mnzschmiede an dem betreffenden Orte nicht hergeleitet werden. Der perlebergischeBezirk rechnete brigens, wie hier eingeschaltet sein mge, mit Salzwedel neben der Pfundrechnungbesonders nach der lbisehen Mark). iAuch eine Prgesttte in Seehausen in der Ukermark hat es nicht gegeben. DasVorkommen von seehauser .Whrung im Jahre 1429) kann keine andere Erklrung zulassen,als soeben fr perlebergische Whrung gegeben worden ist.Die vorangehend erbrachten Belege fr Friedrichs I. Mnzthtigkeit sprechen immer nur von mrkischen Pfenningen, nie von mrkischen Groschen. Finden sich Groschen erwhnt,so sind dies bhmische; die mrkischen, von denen weiterhin ausfhrlich zu handeln sein wird,treten erst unter Friedrich II. auf. IAlle diese Pfenninge, mit alleiniger Ausnahme der Viukenaugen, sind hohl. Sie haben,soweit sie landesherrlichen Schlages, den brandenburgischen Adler im Bilde, theils mit, theils ohneBeizeichen. Nachv den noch vorhandenen vielen Stempelverschiedenheiten mssen sie in grossenMassen undwhrend eines langen Zeitraumes geschlagen sein. Da laut urkundlicher Nachweisedie Prgung dieser Hohlpfenninge unter Friedrich II. fortgesetzt worden ist, so lsst sich bei ihremdurchweg gleichen Grundtypus keine -Mglichkeit absehen, diejenigen Friedrichs I. von denen seiner Nachfolger zu unterscheiden, und ich bin gezwungen, aus'diesem Grunde die grosse Menge dieser Pfenninge ungetrennt zu verzeichnen. Am zweckentsprechendsten geschieht dies unter dem zweitenFriedrich, der nach Lage der Verhltnisse auf die meisten Stcke Anspruch zu erheben hatDie Adlerhohlpfenninge zur Zeit Friedrichs I. entstammen nach den Urkunden den kur-frstlichen Prgesttten Frankfurt, Brandenburg, Stendal und Berlin. 'Ausserdem mssenstdtische Pfenninge von Salzwedel und Gardelegen, sowie stdtische Vinkenaugen vonStrasburg und kurfrstliche wohl auch von Prcnzlau vorhanden gewesen sein. In wie weiteine Trennung der einzelnen Prgesttten mglich ist, wird bei Friedrich II. zu untersuchen sein.Fr Friedrich I. steht fest, dass die Hohlpfenninge aus seinen vorgenannten Mnzsttten gleichwerthiggewesen sind. Es folgt dies einfach daraus, dass zunchst die Pfenninge von Berlin und Frankfurt,welche demselben Mnzbezirke angehrten, stets mit 8 Pfenning auf 1 bhmischen Groschen einander gleich gesetzt werden; dass ferner in den Urkunden wiederholt darauf hingewirkt wird, die branden-burgischen Pfenninge mit denen der beiden ersten Sttten in bereinstimmung auf 8 Loth feinund 43 Stck aus 1 Loth zu bringen, sowie endlich auch, dass das stendalische Geld gleichwerthig

    ) Riedel, Codex diplomat. Brandbg. A. I, 310. ") Bahrfeldt, Bd. I, S. 31/32.) i. J. 1387: Riedel, Codex dipl. Brdbg. A. II, 471; 1419: ebenda I. 176. Bahrfeldt, Das Mnzwes. d. M. Brandenburg,Bd. l, S. 6, 31 u. a.7) Gercken, Codex diplomat. Brandbg. I, 643.2

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    12 Friedrich I. Irrthmlich als brandenburgisch angesehene Mnzen.mit dem brandenburgischen vorgeschrieben wird, letzteres allerdings erst im 'Iodesjahre Friedrichs I.,1440, seitens seines Nachfolgers).Als Ergebniss der Bestrebungen des ersten Hohenzollernfrsten in der Reorganisation desMnzwesens ist also sptestens gegen Ende seiner Regierung die bereinstimmung der kurfrstlichenPfenninge in Frankfurt, Berlin, Brandenburg und Stendal mit 8 Stck auf 1 bhmischenGroschen zu verzeichnen. Die Stdte Salzwedel und Gardelegen behaupteten dagegen ihrenbesonderen, nach Lbeck sich richtenden, Mnzfuss, whrend die Vinkenaugen von Strasburg undPrenzlau wohl mit den pommerschen und neumrkischen bereinstimmung gehabt haben. Dassdiev sonst noch in Frage kommenden Stdte Frankfurt, Berlin und Stendal unter Friedrich I. nichtgemnzt haben werden, ist schon im Einzelnen bemerkt worden.Vor Eintritt in die Besprechung der Mnzen selbst will ich noch auf einige Stckehinweisen, die von anderer Seite unberechtigter Weise an Friedrich I. gegeben worden sind. Dasist zuerst der von Khne im Katalog Reichel, Th. IV, No. 545, beschriebene Denar in der kaiserlichen Sammlung in der Eremitage zu Petersburg.

    Auf Grund nherer Untersuchung der Mnze habe ich jedoch schon mitgetheilt"), dass sievllig verkannt worden ist: nicht ein brandenburgisches Geprge liegt vor, sondern es handelt sichum den schsischen Denar Bhme, Groschen Kabinet V. Fach, Taf. H, 20. Denare sind unter denHohenzollern nicht mehr geschlagen worden.Sodann kann ich den kleinen kupferigen") Hohlpfenning mit angeblichem Scepter,

    der mehrfach schon Gegenstand der Besprechung gewesen ist"), nicht als brandenburgisch ansehen.Ich darf es mir versagen, auf die Beweismittel hierfr an dieser Stelle nher einzugehen, da ichin meiner Abhandlung Vinkenaugen 7) diesen Pfenning und die dazu gehrigen Stcke desFundes von Lieberose in ausfhrlicher Darlegung als niederlausitzische Vinkenaugen nach-gewiesen zu haben glaube i) Raumer, Cod. dipl. Brdbg. cont. I, 128. Urkd. N0. 39.9) Bahrfeldt, Das Miinzwesen der Mark Brandenburg I, S. 282.7) Nach den Ermittelungen des Herrn Mnzwardein-Assistenten Brinkmann in Berlin hlt er nur 55 Tausend-theilc = 15'8 Grn fein, ist also noch nicht einlthig. - Der Gte des Genannten verdanke ich zahlreicheMnzprobirungcn, die in diesem Buche verwerthet sind. Man wolle beachten, dass es sich stets um dieseSchmelzprobcn handelt, wenn nicht ausdrcklich Proben nach dem Striche angegeben sind.71) Zeitschr. f. Num. VIII, S. 179. Wiener num. Zeitschr. XVI, S. 517. Zeitschr. f. Num. XI, S. 120. Archivfr Bractkde. III, S. 15.7) Festschrift zur Feier des fnfzigjhrigen Bestehens der numismatischen Gesellschaft zu Berlin, S. 113.

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    Friedrich I. Goldgulden. 13Weiter sind auch nicht brandenburgisch die Adlerpfenningc,

    die ich unter N0. 32 bis 42 aus dem Funde von Cltze") eingehend besprochen habe und die manvielfach in den Sammlungen unter Brandenburg eingereiht sieht.Schliesslich ist ein Goldgnlden") zu erwhnen, der zwar von Friedrich I. ausgegangen, aber

    nicht in der Mark, sondern zu Nrnberg, und, wegen des Verkaufes der Mnze daselbst an die Stadtim Jahre 1424, wahrscheinlich vor dieser Zeit geschlagen worden ist. Laut Urkunde von 1414")bestimmt Friedrich die Goldgulden 19kartig und nach nrnbergischem Gewichte 67 Stck aus der Mark. Sie waren sonach schlechter als die rheinischen Goldgulden, die um diese Zeit nachdem Mnzvertrage von 1417") 20kartig sein und zu 66 aus der Mark gestckelt werden sollten.Sie stimmen dagegen berein mit den Gulden der Mnzvertrge zu Eger vom Jahre 1437 ") undNrnberg 1438"). lKursirt mgen solche Goldgulden in der Mark wohl haben, hauptschlich liefen indessendaselbst, um dies hier gleich mitzunehmen, ungarische und rheinische Gulden um. Die ersterengalten 1415: 24"), 1428: 28 bhmische Groschen); die rheinischen 1424: 24, etwa 1426 bis 1431:20 bis 22 a1) und elen fortgesetzt, so dass sie 1437 bis 1440 einen Kurs von 26 bis 27 bhmischenGroschen erreicht hatten ").78) Archiv fr Bracteatenknnde III, S. 26-28. _ 7) a [1 FRIDGRICI * P1711181" * GI! Rf. S k 1011711! * IlGS * B711b l FRIDGRIG i M71RGF * G11 Rf. S * 10117111 * RGS B711Kgl. Mnzkabinet Berlin 3'41 Gm. Sammlg. Killisch v. Horn in Berlin, Freiherr v. Sanrma-Jeltsch. Zeitschr. f. Mnz- Siegel- und Wappenkunde I, S. 193 u. 218. Sanrma, Mnzsammlung Taf. XXXII, 1475.71") Hirsch, Des teutschen Reichs Mnz-Archiv I, 71. 7) Ebenda VII, 25."7) Hirsch, B. M. A. 1,80. 7) Ebenda I, 81."') Voigt, Beschreibung der bisher bekannten bhmischen Mnzen III, 55.B") Riedel, Codex diplomat. Brandbg. A. XX, 27. '1) Ebenda XII, 211; XIX, 149; XX, 27; B. III, 481 u. s. w. Gercken, Codex diplomat. Brandbg. VII, 155.3) Riedel, Codex diplomat. Brandbg. A. VII, 94; IX, 488.

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    14 Friedrich I. Dukaten. Prenzlauische Vinkenaugen.Dukaten kommen in brandenburgischen Urkunden Friedrichs I. wenig vor; Kursangabensolcher in dieser Zeit, fand ich berhaupt nicht. Noch seltener sind Flle vorhanden, in denen, wiefrher, nach Marken feinen Silbers gerechnet wird. _ Nach Ausmerzung der obigen Mnzen bleibt freilich nur ein einziges Geprge brig, fr dasich mit Sicherheit Friedrich I. als Mnzherrn nennen kann.l. Tafel Ia. Pfenning (Vinkenauge).Adler mit ausgebreiteten Flgeln. Rf. Helm.O24, 0'25, 0'26, 0'28, 031 Gm. 195 Tausendtheile = 3 Lth. 0'4 Gr. fein.Zeitschr. f. Numismatik V, Taf. IV, 55 (Dannenberg).Der Pfenning weicht von den sonstigen brandenburgischen Pfenniugen in Arbeit, Grsse undGehalt erheblich ab. Aber seine Mnzbilder deuten so stark auf Brandenburg, dass man sich einer nheren Untersuchung des Stckes nicht wird entziehen knnen. Es ist aus den Funden von Aruswaldeim Jahre 1875 88) und 1886 ), dann aus dem Funde von Zezenow 1885 )-und dem von Nasebaud 1889 )zu uns gekommen. Die Funde bestanden hauptschlich aus Denaren pommerscher Stdte; die erstendrei sind wahrscheinlich gegen 1430, der letzte etwa 1450 vergraben worden. Zu diesen kleinenDenaren passt unser Pfenning in Fabrik, Schrot und Korn sehr gut, und man wrde ihn mit diesennach Pommern gelegt haben, wenn nicht das Bild der Hauptseite, der Adler, der dort nicht unter-zubringen ist, dies verhindert htte. Auch auf Polen, an das wegen des Adlers zwar gedacht werdenknnte, lsst sich wiederum des dort ungebruchlichen Heimes wegen nicht muthmaassen. Aber fr Brandenburg passt Adler und Helm durchaus, wenngleich die Form des letzteren, ohne Helmzier,dort sonst fremd ist. Der Helm kommt auf brandenburgischen Denaren und Obolen frherer Zeitvielfach vor, und spter tre'en wir ihn auf prenzlauischen Vierchen und frankfurtischen Pfenniugen.Es drfte danach nichts entgegenstehen, die Mnze als brandenburgisch zu bezeichnen, die bei ihrer engen Verwandtschaft mit den pommerschen Denaren nicht zu weit entfernt von den pommerschenLanden ihre Ausgangssttte gehabt haben wird Da ist denn die Deutung auf die MnzschmiedePrenzlau ungezwungen und wird untersttzt durch die urkundlichen Belege fr eine Mnzthatigkeitin dieser Stadt aus den Jahren 1360i), 1430"), 1436 " 1447 9").Ich bezeichne dies Mnzchen als Vinkenauge und komme damit auch im allgemeinen auf diese Mnzsorte zu sprechen, die den Numismatikern soviel zu rathen aufgegeben und die bisher noch Niemanden gefunden hat, der sich ihrer angenommen htte, um ihr zu ihrem Rechte zu verhelfen.Man hatte geho't, dass Dannenberg in der neuen Bearbeitung seiner pommerschen Mnzen:Mnzgeschichte Pommerns im Mittelalter, ber die Vinkenaugen, die ja gerade in Pommern ihrebesondere enge Heimath hatten, neue, auf urkundliche Forschungen gesttzte Aufschlsse bringenwrde. Nachdem sich diese Voraussetzung indessen nicht erfllt hat, Dannenberg vielmehr nur kurz erwhnt, dass Vinkenauge eine andere Bezeichnung fr die pommerschen Pfenninge sei,

    a) Dannenberg, Mnzgeschichte Pommerns im Mittelalter, S. 21, XXX.) Menadier, Ztschr. f. Num. XV, S. 194. Dannenberg, a. a 0., S. 22, XXXI.3) Dannenberg a. a. 0., S. 22, XXXIII. ) Ebenda S. 23, XXXV.B7) Bahrfeldt, Das Miinzw. d. Mk. Brandbg. I, S. 44, Urkd. 79. l") Riedel, Codex diplom. Brandbg. A. XII, 363.") Ebenda C. I, 221. Zu den beiden letzten Citaten vgl. hier S. 8. I9") Vgl. unter Friedrich II die Prgesttte Prenzlau.

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    Friedrich I. Vinkenaugen in Pommern, Meklenburg, Brandenburg, in der Niederlausitz, des deutschen Ordens. 15ungewiss berdies, ob fr die ein- oder zweiseitigen, da wird es Picht, hier der Sache nher zutreten. Was ich auf S. 3 und 10 wegen dieser Pfenninge kurz angefhrt, ist hier, um Alles imZusammenhange zu haben, mit zu wiederholen.Vinkenaugen m) kommen, so weit meine, ihretwegen besonders unternommenen Nach-forschungen in den Archiven ergeben haben, und soweit meine Kenntniss berhaupt reicht, in aller erster Linie in pommerschen, dann in meklenburgischen und mrkischen, seltener inlausitzischen Schriftstcken des Mittelalters vor. Auch den Urkunden der Nachbargebiete, diemit Pommern, Meklenburg, der Mark, der Lausitz im Verkehre standen, sind sie nicht ganz fremd,treten aber nur vereinzelt dort auf, wie beispielsweise in Preussen, im Lbeckschen u. sv w., undbeziehen sich nicht auf dort einheimisches Geld, sondern auf das der genannten Nachbarstaaten.In pommerschen ' Urkunden habe ich die Vinkenaugen schon 1279 gefunden, in denmeklenburgischen frhestens im letzten Fnftel des 13. Jahrhunderts; brandenburgische Schriftstckeenthalten sie zuerst 1304 und in der Lausitz treten sie vom letzten Viertel des 14. Jahrhundertsab urkundlich auf. Dabei ist zu beachten, dass berall in der ersten Zeit das Vorkommen nur vereinzelt sich zeigt. Erst von etwa Mitte des 14. Jahrhunderts ab mehrt sich in Pommern ihr Gebrauch, ist am Ende desselben Jahrhunderts am strksten und danach sind sie zeitweise die einzigekleine Mnze des Landes. In Meklenburg beginnt die strkste Periode der Vinkenaugen etwasspter als in Pommern, ihren Gipfelpunkt hat sie im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts. Fr die Mark sind die Urkunden sparsamer, deshalb lsst sich ein Steigen und Sinken des Gebrauchesjenes Ausdruckes nicht sicher feststellen, aber es darf ohne Zweifel als richtig angenommen werden,dass Brandenburg damit nach den Nachbarn Meklenburg und besonders Pommern sich gerichtethaben muss,v unter dem Zwange der bestehenden Handels- und Verkehrsverhltnisse.. Der Name Vinkenauge ') bleibt auch heute noch unerklrt. Man will ihn von dem usseren'ineklcnburgischer Hohlpfenninge mit dem Ochsenkopfe ableiten, von dessen grossen Augen mandie Pfenninge Ogen und von ihrer ursprnglichen Feine man sie dann vienke (feine) Ogen,Vinkenogen, genannt haben soll. Die Erklrung ist alt und nicht widerlegt,v aber deshalb nichtetwa richtig, - schliesslich kommt darauf ja auch nicht viel an. Weitere Bezeichnungen fr Vinkenaugen sind wendische Pfenninge, parvi denarii slavicales, vincones. i. ber ihren Kurs in den vorgenannten Lndern mge nachfolgende, aus. aktenmssigemMaterial geschpfte, Zusammenstellung einige Auskunftgeben.In Pommern galt l Groschen (meist bhmisch) 1320: 18, 1324: 18, 1342: 18, 1385: 19, 1409: 19, I1450z21, 1492:28,_1500:32, 1505234 Vinkenaugen.In Meklenburg rechneten auf 1 Schilling 1304:24 1320z24, 1331: 18, 1335: I9, 1336: 18,1345: 18, 1389:24, 1398:24, 1423:24, 1495224, 1505z24, 1527:24 Vinkenaugen..Die Mark Brandenburg setzte auf 1 Groschen (bhmischen bezw. mrkischen) 1312: 16,1335: 16, 1352:24, 1375: 16, 18, 20, 24, 1465z32, 1468:32, 34, 40 Vinkenaugen.. m) Der folgende Abschnitt ist bereits von inir unter dem Titel Vinkenaugen. Eine nnmismatische Studie, in der 4Festschrift zur Feier des fufzigjhrigen Bestehens der nummatischon Gesellschaft zu Berlin, S. 113 fgd.verffentlicht worden.m) Vcrgl. Bahrfcldt, Das Mnzwcsen der Mark Brandenburg I, S. 7; auch Friedcnsburg, Schlesiens Mnzgeschichteim Mittelalter Il, S. 61, Anm 3. '

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    16 Friedrich I. Vinkenaugen.Der Deutsche Orden in der Neumark rechnete 1439 und 1440:18 Vinkenaugen auf 1 Groschen. 'In der Niederlausitz war der Kurs eines (bhmischen bezw. mrkischen) Groschens 1382218,1420: 18, 1474: 18, 1558: 18, 19, 20, bald nach 1560: 14 Vinkenaugen.Vielfach werden auch noch andere Kurse vorgekommen sein, aber sie lassen sich nichtimmer aus den urkundlichen Stellen klar erkennen, besonders dann nicht, wenn es sich um Kurs-angaben nach Marken Silbers handelt, bei denen der Feingehalt nicht angegeben ist. Und dannauch: wer kann alle Akten fr den vorliegenden Zweck durchsehen? Fr ihn gengen die obigenAngaben vollauf. Sie zeigen berall einen langsamen Rckgang im Werthe der Vinkenaugen, der so stark bei keiner anderen Mnzsorte zu verfolgen ist. Sie thun dar, dass die Vinkenaugen vielfacheine ganz erbrmliche Mnzsorte gewesen sein mssen, dass es geringere Stcke als sie nichtgegeben haben kann. So gering war ihr Werth, dass der Landvogt von Kerskorff in der Neumark bei Erlass der Verordnung ber ihre Ausmnzuug im Jahre 1440 sogar sagt, es kme dabei auf eine halbe Mark mehr oder weniger garnicht an 3).Alles dies fhrt meines Dafrhaltens zu der nun als sicher zu nehmenden Regel, dass berallda, wo man im Verkehre Pfenninge mit dem Namen Vinkenaugen belegte, sie das kleinste undgeringwerthigste Geld gewesen sein mssen, das man gehabt hat. Das ist zunchst ein fester Sttzpunkt.Geht man von hier aus weiter, so muss man fragen, welches sind denn nun diese Vinkenaugenin Pommern, Meklenburg, der Mark und der Niederlausitz? Und da hat mich denn die Prfungder Quellen und der Vergleich mit dem vorhandenen Mnzmaterial zu der berzeugung gebracht,dass zunchst in den ersten drei nrdlichen Lndern einzig und allein die kleinen zweiseitigenPfenninge mit dem Namen Vinkenaugen belegt worden sind. Ich bin mit Anderen frher zwar selbst der Meinung gewesen, dass Vinkenaugen Hohlpfenninge seien, aber gegenber meinen neuerenErmittelungen lasse ich diese Annahme fr die eigentliche Heimath der Vinkenaugen jetzt fallen.Fr Pommern liegt das erste vereinzelte Auftreten 1279 fg. noch in der Zeit der Fundemit berwiegend Bracteaten-Inhalt, so der von Filehne, Sarbske, Succow u.a. Aber schon der Fund von Hohenwalde") bringt mehr Denare als Bracteaten, und gelangen wir erst in die Zeit der Stdtedenare, zu den Funden des 14. und weiterhin des 15. Jahrhunderts, so haben die Bracteatenfast ganz aufgehrt und es giebt als kleinstes Geld nur Denare. Und gerade im 14. und 15. Jahr-hunderte kommt in Pommern die Rechnung nach Vinkenaugen am hugsten, z. Th. ausschliesslichvor, kein Zweifel also, dass sie einzig und allein dieser kleinsten Mnzsorte des Landes gegoltenhaben kann. Als pommersehe Vinkenaugen wird man mithin durchweg alle zweiseitigen Denareseit etwa der Zeit der Shne Barnims I. bis zum Schlusse ihrer Prgung berhaupt im 15. Jahr-hunderte zu bezeiehnen gezwungen sein.Mit Meklenburg steht es hnlich wie mit Pommern. In Meklenburg reichen die Bracteatenzeitlich etwas weiter herab, und damit in bereinstimmung setzt auch das Auftreten der Rechnungnach Vinkenaugen dort spter, erst Ende des 13. Jahrhunderts ein, kommt berhaupt sparsamer vor . m) Riedel, Codex diplomat. Brandbg. A. XXIV, 152.) N hereres ber diese Funde steht in Dannenherg, Mnzgeschichte Pommerns im Mittelalter S. 13 fg.

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    Friedrich I. Vinkenangen. 17als in Pommern, ist aber besonders stark in der zweiten Hlfte des 14. und anfangs des 15. Jahr-hunderts, auch hier wieder zusammenfallend mit dem strkeren Auftreten der kleinen meklenburgischenzweiseitigen Denare, der geringsten Sorte des Landes. Sonach fangen hier die Vinkenaugen wohlnach dem Verschwinden der grsseren meklenburgischen Denare an, wie der rostocker, der in der Zcitschr. f. Num. V, Taf. VII, 11, 12 abgebildeten und anderer, und als Vinkenaugen mssen geltendie zeitlich ihnen folgenden Denare Zeitschr. f. Num. V, Taf. VII, N0. 13, 15, 16, 19, TeschenbuschN0. 47, Kltzin N0. 26, 27, Zezenow N0. 12, 13, Arnswalde I, N0. 42, 50, 51, 52, Arnswalde II),No. 42 u. s. w., mit denen uns die Mnzschmieden in Gnoyen, Schwan, Friedland, Alt-Stargard,Nenbrandenburg u. a. versorgt haben.Das dritte in Betracht zu ziehende norddeutsche Land ist die Mark Brandenburg. Seit1304 kommen hier Vinkenaugen urkundlich vor), 1351 wurden sie von den Mrners in Knigsbergin der Neumark geschlagen"), 1352 ist ihre Prgung in Mohrin in Aussicht genommen 9), 1353 bis1356 werden sie vermuthlich in Brwalde geprgt sein ") und wahrscheinlich hat sie vor 1335v auchSoldin geliefertw"). Es hat den Anschein, als ob in damaliger Zeit fr den Mnzbezirk jenseitsder Oder, seit 1385 Neumark benannt, immer nur in einer Schmiede der Bedarf des Landes anGelde hergestellt worden sei und das wird der Reihe nach in obigen Orten erfolgt seinm). Dasses sich dabei hauptschlich um Vinkenaugen gehandelt hat, ergiebt sich aus deren ausdrcklichenErwhnung und mit Rcksicht auf die Verkehrsbeziehungen der Nenmark zu Pommern. Weiterhinauch, im Jahre 1433, schlgt die Stadt Strasburg i U. Vinkenaugen) und 1468 Kurfrst Friedrich I1.in Knigsbergm).Mag man nun als wahrscheinlich auch glauben, dass die ltesten in der Mark im Umlaufegewesenen Vinkenaugen z Th. solche fremder, wohl pommerscher Herkunft gewesen seien, so darf man das doch nicht auf alle spteren ausdehnen, namentlich nicht, nachdem im 14. und 15. Jahr-hunderte deren Prgesttten in der Mark sicher nachweisbar sind und auch der deutsche Orden1439 bis 1440 sie in Schivelbein und Arnswalde in der Neumark ausgehen lsst).Untersucht man nun die Reihen der mrkischen einseitigen und zweiseitigen Pfenninge, umdie Vinkenaugen herauszunden, so muss man bekennen, dass all die Hohlpfenninge der verschiedenenArt in der kurfrstlichen Zeit nicht annhernd auf die Vinkenaugen passen und dass es ein Irrthumist, wenn sie noch in neuerer Zeit mit diesem Namen belegt werden. Bisher ist fr diese Periodenur ein einziger Mnztypus ermittelt, den man als mrkisches, wohl prenzlauisches, Vinkenaugeansieht, das ist unser Denar N0. 1, der in den Funden von Zezenow, Naseband und den beidenArnswaldern vorkam 10"). Sollte dies nun aber der einzige Typus sein? Das ist durchaus unglaubhaft.

    95) Die Funde vcrgl. wiederum bei Dannenberg a. a. 0., S. 18 fg.a) Dreger-lrich, Urkunden-Verzeichniss S. 36.9") Riedel, Codex dipl. Brandbg. A. XXIV, 55. Bahrfeldt, Das Mnzwesen der Mark Brandbg. I, S. 51, N0. 139.9a) Riedel, C. d. A. XiX, 76. Bahrfeldt a. av 0., S. 52, No. 145.9) Bahrfeldt, Das Mnzwesen der Mark Brandenburg I, S. 52, N0. 148; S. 53, N0. 149.1") Ebenda S. 53. 1"1) Bahrfeldt S. 53.02) Gercken, Codex diplomat Brandbg. VII, 255. Riedel, C. d. Brandbg. A. XIII, 355.1") Raumer, Codex diplomat. Brandbnrg. contin. I, 242. 10) Riedel, Codex diplom. Brandbg. A. XXIV, 150, 152.w") Zeitschr. f. Nurn. V. Taf. IV, 55. Dannenherg, Mnzgeschichtc Pommerns im Mittelalter Taf. F 15, N 55,O 45 u. s. w.3

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    18 Friedrich I. Vinkenaugen.Ich bin der festen berzeugung, dass unbedingt noch mehr mrkische Vinkenaugen auf unsgekommen sein mssen. Erwgt man, dass von den brandenburgischen Distrikten nur Ukermark und Neumark die Rechnung nach Vinkenaugen gebraucht, dass nur die Mnzwerksttten Soldin,Knigsberg, Mohrin, Brwalde, Strasburg und Prenzlau solche geliefert haben, dies Geld also ohnejeden Zweifel ausschliesslich fr den Verkehr nach ausserhalb, nach Pommern und- Meklenburgbestimmt gewesen ist, so ist es auch nicht zu verwundern, dass man ganze Funde von Vinkenaugennur in den genannten Gebieten antri't und dass in den von den Grenzen dieser weiter entferntgelegenen Theilen der Mark nur ganz vereinzelt solche Stcke als Beimischung anderer Fundeauftreten. Und hieraus ist dann ohne Schwierigkeit weiter zu folgern, dass auch die mrkischenVinkenaugen nur in jenen Funden, die uns vor allem aus pommerscher, weniger aus meklenburgischer und mrkischer Erde zugekommen sind, enthalten sein mssen.Bei der Beantwortung der Frage, welches nun die mrkischen Stcke sind, ist davon aus-zugehen, dass unter den jetzt bei den Pommern eingeordneten sich eine Anzahl bendet, die nur mitZweifeln und vorbehaltlich einer anderweiten sicheren Zutheilung dort ihren Platz gefunden hat.Alle diese Stcke deshalb, deren Mnzbilder nicht zuverlssig auf Pommern und Meklenburg deuten,hat man mit besserem Rechte wohl an Brandenburg zu geben, als an jene Lnder und Stdte. Javielleicht gehren z. Th. selbst solche Stcke noch in die uker- und neumrkischen Mnzschmieden,die pommersche Typen tragen. Denn nicht mit Unrecht giebt Kotelmann') den ersten Anstoss zudem von mir weiter ausgefhrten Gedankenm), dass sogar zur Herstellung eines besseren Umlaufesund einer anstandsloseren Geltung die mrkischen Mnzer sich nach dem Feingehalte der pommerschenVinkenaugen gerichtet und pommerscher Mnzbilder, in beschrnktem Maasse wenigstens, sich bedienthaben knnten. So nehme ich denn auch schon fr die Zeit der Markgrafen aus dem bayerischenund luxemburgischen Hause, unter denen die mehrfach genannten Werksttten in Knigsberg undMohrin Vinkenaugen schlugen, die in meinem Mnzwesen der Mark Brandenburg I, Taf. XX,No. 701 bis 709 und Taf. XXI, 715 als Obole verzeichneten Stcke, meist aus dem teschenbuscher Funde, jetzt als mrkische Vinkenaugen in Anspruch. Ich kann dabei nicht verschweigen, dass ichsie im Vergleiche mit den brandenburgischen Obolen von jeher mit etwas misstrauischen Augenangesehen habe, da ihr usseres den aufmerksamen Beobachter, der sich nicht nur vorbergehendmit ihnen beschftigt, doch mancherlei Unterschiede und Abweichungen von jenen erkennen lsst.Bei den bisher als pommersch angesehenen Pfenningen ist die Aussonderung der Viuken-augen fr die Mark ungleich schwieriger. Aber wenn ich die Reihen derselben bei Dannenberg,

    Mnzgeschichte Pommerns im Mittelalter, durchgehe, so wird es doch klar, dass all die kleinenstummen Denare nur ihrer Fabrik, ihrem Typus und den Schlssena us den Funden, die sie enthalten,ihre Einverleibung in Pommerns Reihen zu verdanken haben. Fabrik und Fundschlsse mssenaber in gleicher Weise auch fr die brandenburgischen Vinkenaugen treffen, und es bleibt deshalblediglich der Typus als Unterschied bestehen. Hieraus darf man dann wohl ohne grosses Wagnissden Versuch herleiten, einen Theil derjenigen Denare in den pommerschen Folgen fr uker- undneumrkisch zu halten, die in ihrem Typus ein speciell pommersches Landes- oder Stadtwappenw) Zeitschrift fr Numismatik XI, S. 13 und 31.107) Bahrfeldt, Das Mnzwesen der Mark Brandenburg I, S. 7.

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    Friedrich II. Adlerhohlpfenninge. 19nicht sehen lassen. Und zu diesen mchte ich dann gerechnet wissen fr die brandenburgisch-markgrfliche Zeit ausser den vorher genannten Bahrfeldt N0. 701 bis 709 und 715 noch diePfenninge Dannenberg N0. 90 wenn das Stck nicht etwa bereinstimmend mit N0. 205/206 ist die beiden angeblichen Massower') N0. 215, 216, ferner N0. 238, 344, 472, 473, sowie Bahrfeldt,zur mittelalterl. Mnzkunde Pommerns Taf. II, N0. 22, die nun einmal von Dannenberg No. 344nicht zu trennen ist, und endlich Teschenbuseh N0. 43, 59, Kltzin N0. 25, 29, 30").In die brandenburgisch-kurfrstliche Zeit mchte neben Zezenow N0. 15, unsere N0. 1, auch Zezenow N0. 17 (e Dbg. No. 477) und Ostrin N0. 27 zu setzen sein, sowie etwa Arnswalde H,N0. 46, falls sie nicht mit Zezenow N0. 15 bereinstimmen sollte lm). Auf nhere Bezeichnung der Arnswalder und Schivelbeiner von 1439 und 1440 des deutschen Ordens als Besitzers der Neumark muss ich vorlug verzichten.Ich betone wiederholt, dass ich diese Gruppirung nur als einen Versuch ansehe, diemrkischen Vinkenaugen, die nothwendig in den pommerschen Funden enthalten sein mssen,herauszunden. Ich hoffe, dass sptere Zeiten im allgemeinen die Besttigung meiner Darlegungenbringen werden. Bis dies erreicht sein wird, mgen die genannten Pfenninge der kurfrstliehenZeit von den sicheren Brandenburgern auf den Tafeln noch ausgeschlossen bleiben, aber wenigstenshier im Texte zur Abbildung gelangen.esZezenow 17. Csh'in 27.Von dem kurfrstlichen Statthalter, dem Markgrafen Johann, von dem wir vorhin Mnz-verordnungen kennen gelernt haben, sind Geprge nicht nachweisbar. Besser bestellt ist es indieser Hinsieht mit Friedrichs I. zweitem Sohne und Regierungsnachfolger in der Mark Friedrich 'II. 1440-1470,geboren am 9. November 1413 und schon 1437 Statthalter in den mrkischen Lndern.Die Reformen im Mnzwesen, die sein Vater begonnen hatte, erfuhren unter seinem Scepter eine weitere erfolgreiche Ausbreitung und ihm ist es zu verdanken, dass in geldpolitischer Beziehungmit den alten blen Verhltnissen gnzlich gebrochen und eine einheitliche Regelung im Mnz- undGeldwesen durchgefhrt wurde. S0 befestigte sich denn unter Friedrich II. die allgemeine Landes-108) Herr Geh. Archivrath von Mlverstedt weist mich darauf hin, dass die Pfenninge keinesfalls auf Massow bezogenwerden knnen, da die Herren von Massow als ein Geschlecht von niederem Adel nicht miinzberechtigt gewesensind und niemals die Stadt Massow in Besitze gehabt haben.Wie ich (zur mittelalterlichen Mnzkunde Pommerns S. 17) den Denar Dannenberg N0. 333 als von schsischemUrsprunge nachgewiesen habe, eine Ansicht, die Herr von Mlverstedt unter dem Hinzufgen theilt, dass manwegen der Balkenschilder an die Herren von Querfurt oder die Burggrafen von Magdeburg denken drfe, sonimmt er auch bei dem angeblichen Massower N0. 215, mit Rcksicht auf das gleiche Schild, schsischeHerkunft an. Wenn ich dem nicht ohne Weiteres beipichte, so liegen meine Bedenken dagegen in der Fabrik,die meines Erachtens eher nach Vinkenaugenart als nach Art schsicher Pfenninge aussieht.1) Dannenberg, Mnzgeschichte Pommerns im Mittelalter Taf. E.11) Ebenda, Taf. F, O.3G

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    20 Friedrich II. Adlerhohlpfenninge aus unbekannter Prgestattc.Whrung, nach der 8 mrkische Pfenninge berall im Kurfrstenthume auf einen bhmischen undspterhin auf einen mrkischen Groschen gerechnet wurden, wovon nur die Bezirke Salzwedel undGardelegen ausgenommen waren. Welch einen Fortschritt dies bedeutet, davon kann man sichheutigen Tags bei geregelten Geldverhltnissen kaum noch eine richtige Vorstellung machen.Friedrichs II. Pfenninge, abgesehen von den Vinkenaugen, sind hohl, aus welcher Mnzstttesie auch hervorgegangen sein mgen. Leider lassen sie sich, ausser den fr Knigsberg und Frankfurtabzuzweigenden, nach den Sttten nicht scheiden. Die Beizeichen, die auf einer Anzahl vorhandensind, erscheinen nicht immer ausschlaggebend, so dass darauf eine Zutheilung nicht aufzubauen ist.

    So mssen denn die Pfenninge hier hauptschlich nach ihren Mnzbildern geordnet und ohneAbscheidung fr Friedrich I. oder Friedrich H. aufgefhrt werden.Hohbpfenninge.2.* Tafel I, 2ag.Brandenburgischer Adler mit ausgebreiteten Flgeln; Rand glatt.A. Adler ohne Fnge.a Adlerkopf nachs links gewendet.b" rVie vorher, aber auf jeder Seite des Halses noch eine Kugel.c Nach links gewendeter Adlerkopf, mit drei Federn oder drei Strahlen oben auf dem Rande.' B. Adler mit Fangen.d" Kleiner Adler, Kopf nach links.e Der Adler von schlanker Form; oben auf dem Rande ein Ringel.f " Kleiner, etwas roh gezeichneter Adler, Kopf nach links; zwei Kugeln oben auf dem Rande.g" Adler mit nach rechts gewendetem Kopfe. .Von diesen Haupttypen der Adler-Hohlpfenninge giebt es eine grosse Zahl Stempelverschieden-heiten, die in vielen Bchern mehr oder minder richtig abgebildet und beschrieben sind. Dahingehren aber, wie ich wiederhole, die Adlerpfenninge nicht, die der Fund von Cltze in der Altmark gebracht hat und ebenso wenig rechnen dahin die bei Weidhas Taf. XII, No. 4 und 5 abgebildetenPfenninge, die in Schlesien ihre Heimath haben.Das Gewicht dieser Pfenninge ist bei den einzelnen Stcken ziemlich bereinstimmend,200 Stck wiegen 58'964 Gm., das Stck'stellt sich sonach auf 0'295 Gm. im Durchschnitte. Sehr vernderlich ist der Gehalt. Er schwankt zwischen 3 und 8 Loth fein, meist steht er indessenzwischen 6 Lth. 14'3 Gr. und 7 Lth. 10'8 Gr.3.* Tafel I, 3 a, c.Adler, Kopf nach links, oben anf dem Rande ein kleiner Helm.a Mit grossem Adler, der eine dreitheilige Schwanzfeder trgt.b Wie bei a, aber mit fnftheiliger Schwanzfeder.c Wie a mit kleinem Adler.25 Stck = 7'89 Gm., 1 St. i. I). =0'316 Gm. 6- und 8 lthig. b) unedirt.Es ist zu untersuchen, ob der kleine Helm auf dem Rande die Prgesttte der Pfenningeanzeigt, oder ob er als Merkmal des Mnzmeisters oder des Jahrganges anzusehen ist. Ich glaube

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    Friedrich II. Adlerhohlpfenninge aus unbekannter Prgesttte. 21gegen das Erstere mich entscheiden zu sollen. Wollte man in dem Helme das Merkzeichen der Prgesttte sehen, so wrde zunchst an P renzlau gedacht werden mssen"). Dem ist indessenentgegen zu halten, dass eine Prgung von Hohlpfenningen in dieser Stadt nicht erfolgt seinwird, weil die Verordnung ber die Auslniinzungen daselbst nur von grossen und kleinen Weiss-pfenningen spricht"), auch der prenzlauische Vinkenaugenpfenning N0. 1 zweiseitig ist Sodann knnteFrankfurt in Frage stehen, wenn man auf den Helm_der Pfenninge No. 12 bis 18 und 78 bis 80Rcksicht nimmt. Doch auch diese Mnzsttte ist unwahrscheinlich. Frankfurt htte sich wrdiger als durch den winzigen Helm kennzeichen lassen. Ebenso muss ich auch die Deutung auf Spandau,das einen Helm im Wappen trgt, zurckweisen. Es hat die geringsten Anrcchte, da seit 136.9,dem Aufhren des Mnzenschlages allda, eine Prgesttte des Landesherrn nicht wieder eingerichtetworden ist und die Stadt selbst nie im Besitze des Mnzprivilegs sich befunden hatu).So wird denn meine Annahme, dass mit Anbringung des kleinen Merkmals auf dem Randenur der Zweck der besseren Unterscheidung der Jahrgnge verbunden gewesen ist oder dass es dasZeichen eines Mnzbeamten darstellt, glaubwrdig gemacht.Vielfach ndet man bis in die neuere Zeit hinein Adlerpfenninge mit Adlerkopf und auchsolche mit Brackenkopf auf dem Rande verzeichnet). Diese Angaben beruhen auf Irrthum;solche Pfenninge giebt es nicht. Es handelt sich bei den Stcken nur um den soeben beschriebenenkleinen Helm, der auf vielen Exemplaren nicht deutlich ausgeprgt und daher verkannt worden ist.Alle mir vorgelegten derartigen Stcke musste ich nach nherer Untersuchung als Exemplare desPfenninge unter N0. 3 ansprechen.4.* Tafel I, 4b, c, e.Adler, oben auf dem glatten Rande ta Kopf nach rechts, ohne Bezeichen.b Kopf nach rechts, neben dem Halse rechts eine'Kugel.c* Kopf nach links, neben dem Halse links eine Kugel.d Kopf nach links, auf dem Rande rechts drei Kugeln oder ein Dreiblatt.e* Wie vorher und neben dem Halse links eine Kugel.so Stck = 11'28 Gm., l Stck i n. = 0'313 Gm. 7-8lthig.Weidhas Taf. xn, 3. Ztschr. r. Numism. x11, s. 355, 15 (Bardt).Das Zeichen auf dem Rande ist weder f, wie Khne im Katalog Reichel N0. 645 undWeidhas im Texte auf S. 12 anfhrt, whrend seine Zeichnung das richtige Bild wiedergiebt, nochist es ein Kreuz, wie anderweitig geglaubt wird.5.* Tafel I, 5a, b.Adler, oben auf dem glatten Rande 1a* Adlerkopf nach links, neben dem Halse links eine Kugel.b Wie vorher und auf dem Rande rechts ein Dreiblatt.1) Vgl. die Ausfhrungen zu No. 1 auf S. 14.mi) Raumer, Codex diplom. Brandbg. contin. I, 217. Urkund. No. 88. m) Bahrfeldt, Band I, S. 31.1") Weidhas, Die brandenburg. Denarc, Groschen und kleinen Mnzen, Taf. XIII, 9. Zeitschrift fr Numismatik XII,s. 355, 1c u. a.

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    22 Friedrich II. Adlerhohlpfenninge aus unbekannter Prgesttte.___ .__--__ M vc Ohne Kugel und Dreiblatt.20 Stck = 5'70 Gm., 1 St. i. D. = 0'285 Gm. 6-8lthig.Allgemeiner Annahme zufolge wrde das Zeichen 1? als ff zu erklren und zu Stendal zuergnzen sein. Es kommt mir dies aber nicht wahrscheinlich vor; zwingende Grnde bestehen fr eine solche Deutung nicht. Das Zeichen ist zu ungestaltet und die Form des Buchstabens ft ist auf Mnzen dieser Zeit nicht gebruchlich. Eine sichere Erklrung lsst sich hier wie fr das Beizeichenauf N0. 4 noch nicht geben.6. Tafel I, 6a, c, d, g-n. _ Adler mit Kopf nach links, oben auf dem Rande kleines Zollernschild.a Adler klein und gedrungen; Rand glatt.b" Wie vorher, aber die drei Federn des linken Flgels sind in der Mitte verbunden.c Wie b, mit Strahl auf dem Rande oben rechts.d" Adler von schlanker Gestalt; Rand glatte* Wie d, aber neben dem Halse rechts eine Kugel.f hnlich wie d, die Federn am Leibe des Adlers stark inarkirt.g Wie f, aber die usseren Flgelfedern oben gespalten.h" Brust und Flgel des Adlers mit Kugeln besetzt; Rand glatt.i Via h mit schlankerem Adler, der nur vier Kugeln auf der Brust hat.kl hnlich wie g, jedoch mit Perlenkreis auf dem Rande.l" Adler im Strahlenrande.m* Die Beine des Adlers bis auf den Rand reichend und anscheinend ohne Krallen;Strahlenrand.n Adler in halber Wendung nach links dargestellt; Strahlenrand.140 Stck -_- 4204 Gm., 1 Stck i. D. = 0'30 Gm., meist 78 lthig (7 Lth. 14 Gr.) in der Probe.Ztschr. f. Mzkde. I, Taf. VIII, 1 (Khne). Weidhas, 'laf. XII, 1. Saurma, Kat Brandbg. N0. 55, 1. Abb. Ztschr.1'. Num. XII, S. 355, 18 (Bardt). Reichel N0. 546-552. Archiv f. Bractkd. III, S. 31-32 (Bahrfeldt).Die meisten der obigen Stempel treten hier und an der zuletzt citirten Stelle neu auf. Der Pfenning mit dein Perlenkreise, N0. 6k, macht Anspruch auf Seltenheit. Unter hunderten glatt-randiger Pfenninge sind allein aus den Funde von Briest zwei Stcke mir bekannt geworden. Ichweiss nur die Exemplare in den Mnzkabinetten zu Berlin und Petersburg, der knigl. Mnze in

    Berlin, dem Universitts-Kabinet Leipzig, in Herrn Dr. B. Schultzes Sammlung in Merseburg undin der meinigen.Auf mrkischen Mnzen wird das Zollernschild hier zum ersten male gebruchlich.Die Pfenninge No. 6 lbis n leiten zu den Geprgen mit Strahlenrand ber. Ich habediese von den anderen mit glattem Rande getrennt angeordnet, nicht weil ich etwa allgemein au-nehme, letztere seien smmtlich lteren Ursprunges, sondern hier nur der besseren bersicht wegen,die dadurch erzielt wird. Glattrandige und strahlenrandige Hohlpfenninge ganz im allgemeinen sindzweifellos neben einander, gleichzeitig, geschlagen worden, so auch in der Mark. Dort aber imbesonderen haben die Funde dargethan, und neuerdings ist das durch den Fund von Wollenrode)u") Bahrleldt, Die bei Wollenrode gefundenen Hohlpfenninge. Archiv f. Bractkde. III, S. 30. Vgl. auch hier bei N0. 13.

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    Friedrich II. Adlerhohlpfcnningo aus unbekannter Prgesttte. 23deutlich besttigt worden, dass zu allererst ohne Frage mit dem Prgen der glattrandigen begonnenworden ist.7. Tafel I, a-c, fl.Adler im Strahlenrande.A. Adler mit Fangen.a Kopf nach rechts, ohne Beizeichen.b Wie vorher, Adler von neuerer Form.c Wie c, aber rechts neben dem Halse eine Kugel.

    d Kopf nach links, ohne Beizeichen, die Schwanzfedern kleeblattfrmig endigend.e* Ahnlich wie d, der Adler kleiner.f Wie e, und links neben dem Halse eine Kugel.g* Adler von neuerer Form, Kopf nach links.B. Adler ohne Fange.h* Kopf nach links, die Flgeln mit je vier Federn sind fast bis zum Kopfe heraufgezogen.i Grsser und moderner gestalteter Adler, Kopf nach links, je 4 Federn in den Flgeln.k Wie i, die eine Feder des rechten Flgels endet in eine Kugel; der Rand ist weitluggestrahlt.Hier muss ich einen Pfenning anreihen, dessen Adler hnliche Zeichnung wie auf den letztenbeiden Stcken sehen lsst und dessen vorhandene 3 Exemplare oben auf dem Rande undeutlich sind,so dass ich nicht sicher bin, ob dort ein Beizeichen angebracht war oder nicht. Von einem deutlichenExemplare muss die Aufklrung kommen. Es ist1* Adler nach links, die Flgeln mit je vier Federn, Rand oben undeutlich.60 Stck 17'40 Gm., l St. i. 1).:0'290 Gm. 4 Lth. 13'4 Gr bis 6 Lth. 8'4 Gr. fein.8. Tafel I, 8 ac, f, g.Adler mit Fngen, Kopf nach links, auf dem Strahlenrande oben kleiner Helm nach links.a" Schlanker Adler, mit je vier Flgelfedern, statt gewhnlich dreier; Helm geschlossen.b" Zierlicher Adler mit je 4 Flgelfedern, der Rand mit engen Strahlen; Helm geschlossen.0* Adler von krftiger Gestalt, Flgel mit je drei Federn; Helm o'en. -d Ahnlicher Adler wie bei b, aber statt vier Federn im linken Flgel deren drei, vondenen die unterste gespalten ist; Helm geschlossen.e Wie c mit geschlossenem Helme, an dem hinten eine Feder herabhngt.f" Wie e, und auf dem Rande rechts ein (Adler-P) Schildchen.g* Der Schwanz endet kleeblattfrmig, der geschlossene Helm anscheinend nach rechtsgerichtet.20 Stck=6'316 Gm., 1 Stck i. D. =U'316 Gm. 7 Lth. 6 Gr. fein.Saurma, Katalog Brandbg N0. 55, 3. Abb. Weidhas Taf. XIII, 5.ber den kleinen Helm auf dem Rande habe ich schon bei den hnlichen Pfenningen mitglattem Rande gesprochen. Das Schildchen bei f, hier allein vorkommend, ist leider nicht so deutlich,dass man das Bild darin erkennen knnte.

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    24 Friedrich II. Adlerhohlpfenninge. Prgesttte Knigsberg.9. Tafel I, 9.Adler ohne Fnge, Kopf nach links, die Flgeln je mit vier Federn, auf dem Strahlenrandeoben ein kleines Vierblatt.10 Stck: 3'100 Gm, 1 Stck i. D. =0310 Gm. lthig nach dem Striche.Archiv fr Bracteatenkunde III, S. 33, 29.103 Tafel I, 10.Adler ohne Fnge, Kopf nach links; je vier Federn in den Flgeln. Unten auf demStrahlenrande l

    10 Stck : 2'911 Gm., 1 Stck i. D. =0'291 Gm. lthig nach dem Striche.Archiv fr Bracteatenkundc III, S. 33, 30.Von strahlenrandigen Adlerpfenningen aller Sorten enthielt der Fund von Wollenrode3698 Stck, davon gingen 1000 Stck auf 307 Gm., l Stck war also im Durchschnitte 0'307 Gm.schwer undeine abgewogene Mark hielt 762 Stck.Wie wir gesehen haben, kommen in der Reihe der vorstehenden Adlerpfenninge verschiedentlichsolche mit Beizeichen auf dem Rande vor. Meist sind sie oben angebracht, seltener an der Seite,in einem Falle nur unten. Es sind 0 0 o0 0 { r .2 U l- l Als be-deutungslos drfen diese Zeichen keineswegs gelten, aber bei dem bis jetzt zur Beurtheilungvorliegenden Material bietet sich noch keine Mglichkeit, sie nher zu erklren. Sie mgen, wiebei N0. 4 schon berhrt, theils zur Kennzeich