Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

download Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

of 107

Transcript of Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    1/107

    44J

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    2/107

    Adrian Schenker

    Das eue m neuen Bundund d s lte m alten

    er 31 in der heb rischen und griechi schen Bibelvon der Textgeschichte zu Theo log ie Sy nagoge

    und Kirche

    Vandenhoeck Ruprecht

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    3/107

    000443862006.7922

    Bibliografisc he Jnformation de r Dt'u tsc hen Bibl io thekDie Deutsche BibliOlhek ,'erl.C'ic hn et dien J}ublikatio n in der

    DeutSChen NationalbibliognfiC': detaillierte bibliografischC D;aten si ndim ImC rnC t ber < htlp: Idnb.ddb.de> ;abrufba r.

    ISBN 3525-53076-5

    Q 2006, Vandenhoeck Ruprec ht GmbH Co. KG. Gtt ingen www. v- r.d(All e Rechte vorbeh:l lten. D>ls WC'rk und seine Te ile sind urheberrec htl ic h gesc htzt.Jede Verwertu ng in l ndC'ren ;als den gese tzl ich u g e l l S ~ e n Ei llen bedarf dervo rherige n schriftl ichen Ein willigu ng des Verl;agC's . Hinweis 7.U S 52a UrhG:Weder das Werk noch sC i nC ~ i l e drfen ohne orheT igC schriftliche EinwilligungdC's Vt'rl;agt's ffC n tlich l.uglnglich gemllcht wC rd en. Oi C 5 gilt :luch ~ C i neremsprt'c hend en Nutzung f r u - und Umerrichu1.wC'ckC'.

    PrimC'd in GC'rmany.Gennuh C Tw:llung: u ~ r l : Co., Gttinsen

    Gedruckt :luf .1 heru ngslx-S tlndigem Pap ie r.

    B Ylrteohe_ thekMilnO.. 'f1

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    4/107

    44Jll6

    Vorwort

    Wen ige Stellen der Bibel sind so oft untersucht worden wie die Verhe iungdes neu en Bundes bei Jeremia . Ihre Bedeutung is t in der Tat gro, auch frdas Neue Tes tament , fr die Theologie insgesamt und besond ers f r di eVe rhltn isbes timmung von Tora und Evan gelium, Jud ent um und Chri stentum. Wenn hier eine we itere Studie da z.u erscheint , so deshalb , wei l sie einenneuen, bisher unber ck sichtigten Gesicht spunkt in die Di sk uss ion einfh rt ,der da s Verstndnis dieses proph etischen Wortes im Alten und im NeuenTes tament ve rndert. Di ese Unte rsuchung ve rsucht nm lich, die doppelteTex tberlieferun g des prop hetischen Wortes Jeremias text geschichtlich, -nongesc hichtlich un d theologisch aU S1 uwe rt en

    Es ist mir eine willkommene Pflicht , Herrn Pro f. Manin Karrer. Wuppertal , fr seine Beratung in neu tes tamen tl ichen Fragen LU danken die Ve rantwortung fr da s wa s da steht , liegt nat rl ich wie imm er in so lchen F llenbeim Verfasser), eben so den Herausgebern , Prof. Dietrich-Alex Koch,Mnster und Prof. Matthias K ckert , Berl in, fr die ehrenvolle Aufnahmeder Untersuchung in die Reihe Forschunge n 1 U Religion und Li te ratur desAlt en und Neuen Tes tam ent s. Es wren noch viele Namen von Perso nen 1 Unennen, die mir in vielfltiger Weise ge holfen haben. Mein e Dankba rk eit istihnen sicherFreiburg, Schwe iz. den 24 April 2005 Adrian Schcnk er

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    5/107

    0004431 6

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    6/107

    Inhalt

    Einfhrung....... . .. .. . . .. . . .. . .. .. . . .. . . . . . . . ./. ltes Tst m nt

    1. Das Problem: Goues Verheiung eines neuen Bundes existiert inz.wei verschiedenen Textges talten .. IS

    2. Die Ve rheiung des neuen Bundes im hebrischen masore tischcnText von Jer 31,31 - 34 im Vergleich mit derselben Verheiung in derSeptuaginta und ihrer hebrischen Vo rla g e 172.1 Der Wortlaut der Ve rheiung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172.2 Jercmia 31,3 1- 32 . 192.3 Errterung von Je 3 1,32 im hebrisc hen maso retischen Text

    und in der Septuaginta, JeT 38,32 . . . . . . . . . . 202.4 Jcrcm ia3 l ,33-34 252.5 Errte run g vo n j er 31 33 im heb rischen maso ret isc hen Te x t 262.6 j eremia 31.33 in der Septuaginta Oer 38,33) 32

    3. Auffassun g vom neuen Bund im masoretischen Text MT : ein ein ziger, nie gekund igter Bund jHWH s mit seinem Volk in einer ge-genwrti gen und in ein er knftigen Form 353. 1 Neuer Bund im MT 353.2 Von GOtt nie gekn di gter Bund im MT . . . 35

    4. Auffassun g vom neuen Bund in der LXX: ein drittes Bndnis GO t-tes mit seinem Volk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374.1 Ein erS ter neuer Bund: der Bund mit den Zei tgenossenj eremias. je r 11,1 - 14 374.2 Der zweite neue Bund: der Bund in der Zukunft, j er 31,3 1- 34

    LXX Ja 38,3 1 34) 39

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    7/107

    8 lohall4.3 Geschichte Israel s: drei Bndnisse 3m Anfang in der Mitte

    und am Ende und zwei Zwischenze it en o hn e Bund 404.4 Ein echtes WOrt des Prophe ten Jcremia? . . . 434.5 Wann wu rde die Fass un g des MT geschaffen? 454.6 Kei ne lokal-geographi sche Differenz . . . . . . . . . . 48

    5. Dre i Bes tt igu ngen grerer U rsprnglichk ei t der LXX - Fass un gvon Jer 3 13 1- 34 . ............................... 495. 1 Jer 11 2-5 . . . . 495.2 Jcr34 8- 22 (LXX 41,8-22 ) 535.3 Je< 3 1,35- 37 (LXX 38,35- 37) .............................. 55

    6. Zusammenfassung und Folgerung fr das Ve rstnd nis H eil igerSchrift im Alten Testament .................................... 596. 1 Das Verhltnis d er beiden Fass un gen de s MT und der LXX 596.2 Th eo log ische Bedeu tun g der beid en Fassu nge n 616.3 Einziger Bund - zwei Bndn isse : beid es gilt 63Exkurs: Das WOrt qrb In neres, Mitte. . . . . . . . . . . . . 68

    /1 Neues TestamentI H ebrerbricf: neue r Bund, neue Gesetze neuer H ohepr ieste r 712. Der Bund im Kelchwort de s Abendmahls . . 733. Neue r und alter Bund in 2 Ko r 3 ............................... 784. Zusamm cnfassu ng und ein Ausbl ick auf J cr 31,3 1- 34 in d er alt cn

    Ki ehc . . . . . . . . 80

    Bund lind Weisung Goltes;lI nwartschaft Synagoge lind KircheI. Nic gekndig te r Bund und di cselbe To ra .. 852. G ekndig te r Bund und neue Weisungen 86

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    8/107

    Inhalt 93 Zwei israelit isch jdische Perspektiven 874. Die he iden Auffassungen vom neuen Bund im Neuen Tes tament 88

    S Weder Substitut ion der Sy nagoge durch d ie Kirche noc h ungekndigter Bund 916 Gesamterge bnis in zehn Hauptpunkten . . . 93

    Verzeichnis der benutzten Literatur . 97

    Autore nregister . 103

    Bibelstellenregister . . . 105

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    9/107

    0004431 6

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    10/107

    Ei nf hrungDieses kleine Buch will eine Lcke fllen. D ie Verheiung eines neuen Bund es beim Pro phe ten Je remia in der Fassung der griechischen Bibel der Septuaginta wurde noc h nie systemat isc h mit ihre r hebrisc he n Fa ssu ng verglichen, wenn man von einer ausgezeichneten, aber knappen Studie vo nPi erre-Mauricc Bogaert I Lo uvain-Ia-Neuve. und einer in die entgegengesetz te Richtung zielen den Untersuchung vo n Bcrna rd Rcnaud2 absieht.Die heiden Fassun ge n untersche iden s ich ganz erheb lich. Es ist leicht zu erklren, warum sie nie miteinander verglichen wurden, o bwo h l sie heide inder Bibel nebeneina nder ste hen, di e hebrisc he Fassu ng im Buch Jercm ia3 1,31 - 34), die griechi sche im Hebrerbrief (8,8-12). Ist die Septuaginta

    nich t die sp te bersetzung eines viel lteren O riginals? Welchen Gewinnbringt die Untersuchung eines seku ndren, berse tz ten Textes im Vergleichmit der Erforschung de s Originals?

    Das Verhltn is zw ischen spte r be rsetzu ng und u rsprn glichem Textst rz t jedoch um, wenn sich die Septuaginta als ge treue Wi ede rgabe eineshebrischen Originals herau ss te llt , das ursprnglicher als die in unsere rheb risc hen Bibel enth altene Fass un g ist. Aber ist das nicht eine abe nteuerliche These?

    Zwei Umstnde raten daw , sie d ennoch genauer zu prfen. Der erste is tdie neue Einsicht der Fo rschun g, da ss die Sep tuag inta an mehreren Stellentat schli ch einen ursprnglicheren Text der Bibel widerspiegelt als un serhebrischer (ma so ret ischer) Text. der zwei te ist di e Schwi erigkeit, die Untersch iede zwischen den beiden Fassungen de s je remiani schen Verheiungswo rtes als Schreibfehler zu erklren.J Die beiden Fassu ngen ent werfen zwei

    1 ocAERT: Loi(s) et all iance. 8 1- 92 . Es sei ges talleI. hinzuweise n auf Sc II EN KEJt: Bund.85- 11 2 = den Stud ien. 27- 52 (diese Arbei t bl eibt hint er der hie r vo rgel egten Un tersu chungl.uriick).

    Rf NAUD : Lo r.tc1e . 85- 98. Renaud r t c h u den hebr;iischen Texl al s urspriinglich, d ieLXX als seku ndr. Bf CKING: Jeremiah s Ikm k, 145- 169. trigt fur Jer 3 1,31 - 34 n icht s N eues bei,sic he 5. 163 , aber l. ieht als Ergebnis. 5. 16 7, die wi chtige meth odische Folgerung , man msse diebeid en l c xt geslahen al s Edi t ion en oder Redaktio nen des Buches Jeremia un ersuchen, ansults ie blo textkritisc h verst hen zu wo llen.

    ) 50 LUNDIIOM: Jeremiah. bt-s . Bd . I , 57--62.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    11/107

    12 Einfhrungverschied ene Auffassungen vom neuen Bund. Sind sie das zuf ll ige Ergebnisvon ge dankenl osen Schreibfeh lern oder vo n planmssige r Uma rbeitung?In di esem Buch wi rd die These aufgestel lt , da ss die heiden Konz.ep tionendes ve rheienen neuen Bundes heide sinnvo ll sind, abe r sich tiefgre ifen dvo neinander unterschei den . Die Annahme von Schreibfehlern vermag einenso gearte ten Un terschi ed viel weniger einlcudH cnd zu erkl ren als die Annahme einer gewo llten th eo logischen Bea rbeitung einer lteren Fassung.Daraus folgt di e we itere Fra ge: welches ist in di esem Fall die bearbe iteteFa ss un g und welches ist die Bearbeitung? Di e zwei te These di eses Buchesist: die Fa ssun g der Septuagi nt a ist ursprnglich; die abgele itete. seku nd reFassun g ist der heb risc he ma soret ische Text.Da die gesamte Lit eratur be r die Verheiung des neuen Bundes in Jer3 1,3 1- 34 diese doppe lte Annahme ni rge nds ins Au ge fasst. werden hierza hlreiche Arbei ten b er di ese Stelle ni cht angefhrt, wei l sie sich ni cht zuder hier gewhlten Fragestell ung u e r n . ~ Da ss sie hier nicht figu rieren,sc hli et kein negatives Urteil ber ih re Deutung der he br isc hen Textformvon Jer 3 1,3 1- 34 ein, sond ern erklrt sich led iglich au s ihrem Verzicht. dieFassun g der Septuaginta mit einzubez iehen.Di e Komment are und Studien, die dem berhmten Ab schn itt Jer3 1,3 1- 34 in der Fa ss un g der Se ptuaginta Aufmerksamk ei t schenken, erk lren di e Unterschiede du rchweg als sekund re Vernderunge n auf Se iten derSeptuaginta. brigens zumeist als Werk des berset zers, nicht als Modifikationen von dessen hebrischer Vo rlage. Man chmal halten sie auch ein e einze ln e Lesart der Sep tu ag in ta fr mglic herweise ursprnglich. 5 Keine Studie

    H URM ANN: JerlmiJ., 1 6- 162 . SI eilt die ra ge der heiden Fassu ngcn des ~ u c h { s Jerem ilnic ht an den Anb ng. sondcrn b

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    12/107

    Einfhrung 13hat jedoch den Versuch unternommen, die Sep tu aginta-Fassung als Ganzeszu vers tehen und die Frage aufzuwerfen, ob die einzelnen Unterschiede einen Zusam menh ang bilden und ei nen ei nleuchtenden Sinn ergebe n.6 Stattdesse n hat man di e Untersc hi ede voneinander iso liert und sie punktuell mitein zelnen Elementen der ma so reti sc hen Fa ssung ve rglichen .Di eses Buch will di e beiden Textgestalten in sich selbst interpretierenund dann mit einander als zwei Fass un ge n de sselben berliefe rt en prophetisc hen Wort es ve rgleichen. Dies ist der Gegenstand von Teil I dieses Buches.

    Ein e analoge Feststellung betrifft das Jerem iazitat im Hebre rbrief. Soweit ich se he, gibt es kein en Erklrer de s Briefes, der fr se ine Au slegung diebesondere Fass un g der SeplUaginta in ihrer eigenen Gestalt und Bedeutungbercksichtigt und wrdigt. berall ist stillschweigend die hebrische Fa s-sun g vorausgesetzt, als ob die Unt erschiede zw isc hen den beiden Fa ssunge nzugunsten der hebrisc hen ma so retisc hen ve rn ach lssigt werden drften.

    So bleibt auc h eine Lcke im Neuen Tes tament zu schlieen. Die ses Bu chwill prfen , ob der Hebrerbrief und die beiden anderen Stellen, die imNeuen Tes tament die Verheiung Jeremias vom neuen Bund anfhren, da sKelc hwort Jes u und der 2. Korintherbrief, die Fassung der Septuaginta inihrer Eige nbedeutung oder jene der hebrisc hen Bibel verwenden. Das istTeil die ses Buches.

    Di e Septuaginta-Fassung ist wie die masore ti sche Form des Buche s Jeremia ein judisc hes und jdisc he s Werk. Beide sind Zeugnisse jdisc her Religion und Theo log ie. Wenn di e Verh eiun g des neuen Bundes in zwei eige nstndi gen Fa ss un ge n mit spezifisc her Bedeutun g berliefert ist, gibt es zweijdisc he Konze ptionen de s neuen Bundes, von denen die ein e inde ssen bi sdahin unbeachtet ge blieb en ist, jene der Septuagi nta. Die ak tuelle Disku ss ion be r da s Verhltnis Synagoge-Kirche im Licht des neuen Bundes 7 wirddementsprechend bisher ohne Bezug auf diese zweite Fas sung de s prophetisc hen Wortes gefh rt , obwohl diese ex isti ert und bezeugt ist. In diesem Gespr ch haben abe r beide (jdischen) Fassungen ihre Ro lle zu spiel en, und esist ein Verlu st, wenn nur die eine pr se nt ist. Di ese m Anliege n dient Teil llJdes Buches .

    GOLJ)MAN : Prophclit und STIPP: Sondergul kommen bei ihren Untersuchungen nicht spezi ell au f Jer 31.3 1- 34 zu sprec hen. 3bcr sie 3nerkennen die lite rlT isehe Besonderheit der beidenF;lss ungen des Jeremiabuchcs, vo n denen sie die griechische 31s die ltere betrachten (nachStipp wenigstens Il rund s tzl ic h. weil 3uch diest Te)ltgesult nachtr:lgliehen red.1ktionellen Ve rnderungen unterworfen wurde wie die hebriiseh lluoretisc ht').

    LoIIFINK: Exelleti sc he Ged3nken: den .: Ein Bund. 273-297: V N'IOYf.: Rb.ction 298-303.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    13/107

    4 eG

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    14/107

    I Altes Te stamentI. Das Prob/ern: Gottes Verheiung eines neuen Bundes

    existiert in zw i rschiedenen TextgestaltenIn di esem kle in en Bu ch wird eine Frage gestel lt und ei ne Antwort ve rsucht.Die Frage ist diese: wie hat das prophetische WOrt be r den neuen Bund imBuche Jercmia, Jer 3 1,31-34, ursprnglich gelautet? Diese Frage erhebtsich, weil die Forsc hungsgeschi chte immer deutli cher dahin tend ie rt , in derSe ptuagi nta-Fassung des Jcrcmiahuches d ie ltere und dah er ursprnglichere Tex tges tah di eses prophetischen Buches z u erkennen. I Genaucr gesagt :die heb rische Vo rlage der ant iken griechi schen bersetzung des Jcremiabuches. d ie man die plll i l 2 nennt und die im 2 Jh ve geschaffenwurde,J stellt mg liche rw eise ei ne ltere und ursprnglichere Textgestaltd ieses pro phet isc hen Buches dar, als es sein be rl ieferter hebrischer Textist, der masoretischer Text ge nannt wird (MT). Die beid en Tex tformen unle rsche id en sich in mancherlei Hinsichc : u g e s l ~ 1 t e n 3 11- 119; .UNOBOM: Jer t i ~ h 57-62. u.a. m.

    I Im fo lgenden unter de r traditionell. n Abkrzung LXX angefhrt.J Jcs us Si "ach, Pro log des berse tzers, 1- 12, in: Z l ~ f R . Sapicn1 J, 127 : I)oRIVAl: Lachl veI11CIII, 83 - 128, bes. 11 I : SWFTl:-:: [lllroducl iol1, 24 . GOFTTSI RGfll: Einlei tung, 100-102: RUOOLPII: Jerem ia: Ikx:A I.IIT: SepIJllle, 536-691. hier638-640: Tov: Literary H iswry 363- 184.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    15/107

    6 Altes Tc:st.lmentDi e Frage na ch dem Ve rhltni s l.wischen den heiden Fo rmen des J eremiabuches im hebrischen maso retischcn und im griechi schen Septuaginta-Textbraucht in dieser Untersuchung, di e dem ein zige n klein en Ab schnitt Jer3 1,3 1- 34 gilt , ni cht allgemein fr das ganz.e Jcrcm ia -uch beantwortet zu

    werden.s Es gengt, das Verhlt nis der be id en Textgesta lt en der Ve rheiun geines neuen Bundes Go tt es mit sein em Vo lk Israel und Juda fr sich selbstzu bes timmen.6 Ein e solche Vcr hh nisbest immung wird von selbs t Li chtauf di e chrono logisc he Abfo lge de r beiden Fo rmen des Ve rheiungsworteswerfen.

    Um ihr gegenseitiges Verhltnis zu prfen bedarf es zuerst der sorgfltigen Deutun g der beiden Form u lierun gen im m:uoreti schen Text und in derhebrischen Vo rlage de r Septuaginta. Diese Aufgabe ergibt sich brige nsauc h aus zwe i ande ren Tatsachen. F r chri stl iche Leser und Le serinnen istsie unentbehrlich, weil der e rer ri f Jeremias Verheiun g des neu enBundes zweimal in betonter Posi tio n in der Fo rm der Se ptuagi nta anfhrt ,H ebr 8 8- 12; 10, 16-- 17. Da die gleichen Leser d iese Stell e aus dem hebrischen Jerem iab uch kenne n, wird ihnen bei so rgfltiger Lektre die Differenz auffallen, und die Frage wird in ihn en aufsteigen, woher der U nt erschied ko mm t und wie er sich erklrt, und warum er ni cht ausgeglic henworden ist.Die jdische Lesersc ha ft wi rd ihrerse its auf diese gleiche Frage stoensobald sie sich da ran erinnert, dass d ie Septuaginta ja eine jdische be rse tzu ng ist. J uden haben im 2.J h. v.e hr. das jdische Bu ch Jeremia ins G ri echische bertragen, und so fragt man sich unweige rli ch, warum d iese bersetzer damals der Ve rheiun g ein e Fo rmul ierun g gegeben haben, die sichvon jener unt erscheid et, d ie die jd ische Bibel der Maso reten heut e enth lt .Wenn die U nt erschiede nur sti lis tischer oder rein fo rm aler Art wren,wrde sich eine ausfhrl iche Vergleichun g der beiden Textges tahen erb ri gen. In Tat und Wa hrheit si nd es jedoch inhaltliche Unterschiede die de rVe rheiun g ein e ande re Bedeutun g verleihen. Im heb rischen masoret ischenText verspricht Go tt seinem Vo lk ni cht dasselbe, was er ihm nach de r Fassung der Septuaginta ve rheit. Wie kam es im Lauf der be rl ieferung desbiblischen Textes zu einer solchen Gabel ung des Inhalt s und der Fo rm eines

    M'.nche AUI oren hallen die heb rische Fassu ng des MT nach wie vor fr die ursprn gliche. so ~ t U I : T rostb eh lein : den . J eremia: U DIIOM m i ~ h u.a.

    Das hat BoGAf.ItT: Loi (s) CI l l i ~ n c c 8 1- 92 gelOIn: a n ~ o g fr J eT 30-31 insgesamt vgl. cbenf ~ J l s ScHFN t;n : Bund. 8>- 11 : :ScIlF.Nt;U: SlUdicn. 27- >2 .

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    16/107

    D ie Verheiung des neuen Bundes 17prophetischen Wortes? Welche de r beiden Formen ist die gltige? O dersind beide gltig?

    Nach dem hebrischen Wortlaut schreibt GOtt se ine Weisun g (die Tora,in der Einzahl ) auf d ie Herzen, whrend er in der Fassun g der Septuagintaseine Weisun gen (in der MehrLa hl ) auf die H erze n schreiben wird. Dasschei nt ein wi cht iger Bedeutun gsunterschied zu se in , der zwei ve rschi edenen Auffassun gen entspricht . Aber das ist ni cht der ei nzige Unterschied.Mindestens drei we itere kommen hinzu .

    2. Die Verheiung des neuen Bundes im heb rischen masoretischen Textvon Jer 3 / ,3 /- 34 im Vergleich mit derselben Verheiung in der

    Septuaginta lind ihrer hebriiischen Vorlage2. 1 Der Wo rt laut der Ve rheiun g

    Zuers t ist ein e ku rze Erklrun g des Wortes vom neuen Bund be im Proph eten Jeremia im masoretischen Tex t (MT) am Platz. Die Text ges tah der Ve rheiung vom neuen Bund in der hebrischen Bibel ist wohlbekannt . Alleeu ropischen berse tzunge n se it der Vu lgata (entstande n um d ie Wendevom 4. zum 5. Jh . n.C hr.) spiege ln diesen Tex t wi der.I m folgenden steht die Verheiun g ve rswe ise jeweils in der bert ragun gder Z rcherbibel von 1531 / der Rosenzwe ig-Buber bersetzung und derEi nheitsbersetzun g. Die Zrcherbibel wird hi er deshalb gewhlt , weil sievor Luthers bertragun g der Propheten ent standen isl. In der Tat bersetzte die Prophezey das gelehrt e und sprachenkundige Semin ar unter der le itu ng Zwinglis im Chor des Gromnsters in Z rich die prophetisc hen Bcher der Bibel vo m 2. September 1527 bi s zum 16. Januar 1529.8 Leo Jud( 1482 - 1542) war das Mitglied der Prophezey dem die Sc hlussbersetzun gin s Deutsche ob lag, na chdem der lat ei ni sc he Text von Caspar Megandcroder e in em Stud enten, dann de r hebrische von Konrad Pellika n

    , U TER: Froschauer Bibel; Zwingli-Bibd BARTll fu.MY: Cri tiquc. 19"-2J undoft : siehe Index. 960. unte r dem Stichwort prid/Cams dr ZUr/ch. Barthf lemy zeigt . dass derbtrsl.'tzer des hebrischen Textes haupI s5c h lich Leo Jud war (s iehe bes. 5. 72 1), und d s s dieZrcher be rsetzung der Propheten du rch jene der d r t ~ u f r Ludwig Hae tze r und HansDenek becinnusst war. d ie schon 1527 in Worms erschien.BAltnt t lf.MY : Cri tique. 22 .

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    17/107

    18 Alles T ~ s l : l m e m(1478- 1556) und der griechische (di e Septuaginta) von Zwing li vorgelese nund d is kutie rt worden waren.9 Jercmia und die Klagelieder wurden vom 27.Februar bi s zum 11. Juni 1528 bes proc hen und bersetzt. 'o Die Prophezeyhatte die Pro pheten frher in Arbeit genom men, als ursprnglich vo rgesehen war, weil die wiedertuferi sche berse tzu ng von Ludwig H aetz.cr ausBischofsze ll und H ans Dcnck ein buchhndlerisc her Erfolg geworden war.1527 in Worms ged ruckt, erlebte sie in der kurzen Zei tspanne von 1527 bi s1530 nicht wenige r als dreizehn Au sgabcn lI Da s war verstndlich, we il esbe rh aupt die e rSte reform ato ri sche berse tzun g der Propheten ins Deut sche war. Di e zweite war die Zrcher berse tzung, die 1529 bei Chri stophFroschau er erschien. '2 Luther hat die Zrcher bersetzung ebenso wie dieder Tufe r f r se ine bertragung der Propheten b cher benutzt. Seinebertragung der Proph eten ersc hien 1532 im Druck, nachd em er Jeremiazwi schen Mai und Jun i 1530 b erse tzt hatte.u

    Die bersetzun g vo n Martin Buber und Franz Rosenzweig steht hier alsdie bekannteste der modern en jdi schen bertragungen in s Deu tsche.'4Der Name Bubers steht zuerst, we il Rosenzweig sc hon gesto rbe n war, alsBub er Jeremi a be rse tzte. ' 5 Di e bertragu ng ist von ihm allein ve rfa ss t,aber d ie Prinzip ien de r berse tzung waren da s geme in sam e WerkRose nzwe igs und Bubers. '6 Die berse tzung von Jer 31,3 1- 34 en tspri ch thier der Erstau sgabe: Da s uch Jinnejahu verdeu tsc ht von Manin Buber.Die Schrift zu ve rdeutschen unternommen von Martin Bube r gemein sammit Franz Rosenzweig. Knder. Bcher der Kn dung. Das lich Jinnejahu Berlin , Ve rlag L'lmbert Schn cider. '7

    I..AVATU.: Froschaue r Bibel. 1383- 1385; IIARTlIFlEMY : C ri tique. 72 1.10 I..AVATu.: FRCX( II AUFR BIII FI . 1385.t B .Tll t LHn' : Cri tiqu . 21 .11 l...AVATF.R. Fro5chluer Bibel. 1375; BAKTI ILOU_-IY : C ritiqu ...U HA TII (t ..-'""': C ri tique. 1 9 - 22 ] 3 ." Es wre au ch mglich gewl'scn, die clwa gleichz itig geschaffene j d i ~ c h e b(nragu ngder ibd unter d r Hrrausg berschaft vo n Ha rry To rczyner = H. Tur-Sina i) zu wlhlcn. die

    freil ich weniger beriihnJl gewo rd en i51. obwohl unter ihren bersen.ern hentorng ndl Gdehrte figu rie ren. jnemiJ erschien im driuen Ibnd Nebl1m UJ a rQ l I I l II . Die GQlbegfUffle1lIS AS"A" I: Ub.,rselzung. 138. Ro senz ..elg surb 'IIITI 10. De7emb.,r 1929. l l l e i n J m hallenRosenzweig und Hube r die Tor. (Pentateuch). d ie geschichtlichen Bcher o s l l ~ - . Knigeund j esaja 1- '*4 lx-rsetzt und be sprochen.

    I ASKANI : ber5etzung. 13 7- 1'*4 ; u ~ l K Sd, rift bcnr.ll;ung. 316-329 .I ' Huch enthlt kein ~ t u m Die i \ u s g ~ b e Bche tier KntlulIg hier S. 344 . weid \'onder E m ~ u s g ~ b c in geringfgigen st ilis tischen Einzelheiten lind ~ n ein pJaf Stellen in dl' r Interpunktion ~ b

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    18/107

    44J

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    19/107

    20 Altes Te stamentJ r31,32EillheirsberscIZJlTlg ( 1979)Nicht wie der Bund war, den ic h mit ih ren Vtern geschl ossen habe, al s ichsie bei der H and nahm , um sie aus gypt en herauszu fhren. Diesen meinenBund haben sie ge brochen, obwohl ich ihr Gebieter war - Spruch desHerrn.a s Buch Jinnejahu ( 19]0)N ic ht wie der Bund, den ich mit ihren Vtern geschlossen habe, 3m Tag als

    an der Hand ich sie fass te, sie au s dem Land gypten zu fh ren: da ss sie seI ber diese n meinen Bund trennen konnten, - und war ichs doc h der sich ih rer bemeistert hatte - SEIN Erlauten -Z herbibel ( I j I)Nil nach dem Pundt den ic h mit jren Vucrcn gemachet hab / zu der ZeYldo ich sy bey der Hand nam I und aus Egyptcn Land furt / welchen mei nenPundt sy bertrtt cn habend / darum ich sy dann ge meys teret hab / sprichtder HERR.

    2.3 Er rt erung von Jcr 31,32 im hebr ische n masoreri schen Textund in der Septuaginta, Jer 38,32Jer 31,32 entspricht in der Se ptuaginta Jer 38,32 und lautet in deutscherWi edergabe so:

    Nicht dem Bund enl sprechend. den ich mit ihren Vtern geschlossen habe. als ichsie bei der Hand ge nom men hat te. um sie aus dem Land gypten herauszu fhren.denn sie lul lten nich t in me inem Bund WT klm und Ich venlllchliimgtt sit , sp richtder Herr. 1

    Di e Untersc hiede mit der masorerischen Tex tform sind hervorgehoben.Ocr Hauptuntersc hi ed zwi schen MT und LXX in V.32 betrifft den Relativsat z Olm Ende des Verses. In der hebrisc hen Fa ss ung lautet er: s ie brachen meinen Bund, aber ich war (oder blieb) ihr Meis ter, Spruch J W s,whrend die griec hi sc he Tex tges tah wie folgt fo rmul ie rt ist: .,d enn ihrerse itsve rharrten sie nic ht (aulol OUX c v t ~ u v a v in mei nem Bund, und ich wurde

    Jl Dir l u a g i n l ~ d ts Buches Jen'mil wird in drr Au sgabt- brnul7.l : Z,loClFR: Jeremia. hierJ 6 3 6

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    20/107

    Die Verheiung des neue n Bundes 21ihrer berdr ss ig (oder "ich ve rnachlss igte sie") , Spruch des Herrn" XUI.f yw t ~ i . aonov).Kann die hebrische Vo rlage ermitte lt werden, d ie der griechi sche berse tze r fr d ies e se ine Wiedergabe vor Au ge n haue? Es erscheint in der Tatwahrscheinl ic h, dass se in e be rtragun g auf einem vom MT leicht verschi edenen hebrischen WOrtlaut ba siert . Das Orakel Jer 3 1,3 1- 34 selbst wie dasganze Bu ch Jeremia be rh aupt ze igen nm lich klar, dass die griechi schenbersetzer de r LXX ihre hebrische Vo rlage mit groe r Genauigkeit bertrugen.22 Sie erlaubten sich keine Abwe ichunge n. Ihre griechisc he Wiedergabe spiege lt dahe r den hebr ischen Wort l:lUt ziemlich deutl ic h wider. Daher be recht igen Unterschi ede zwischen dem MT und der LXX zu der An nahme, d ie griechi schen berse tzer htten eine andere hebrische Fassungals den MT vor Auge n ge habt, und ni cht s in den griechischen Fo rmul ie runge n bere it et dieser Annahme Hinderni ss e.Das gri echi sc he Verb ~ ~ E \ , : V mit Negation finde t sich in einem hnlichen Zusa mmenhang der Untreue Israels gegenber den Worten Go tte s inder or in Dtn 27,26. Ihm entspricht hier c'p mit Negat ion. Ein e so lchequivale nz zwische n c'p und i ~ ~ E V E l V findet sic h ebenfalls in N um 23,19 .De r Unterschied zu Dtn 27.26 besteht hier dar in, dass an der Stelle in N umeri das Verb oh ne prposi tionale Bestimmung mit f.V und ohne Dativ- undAkk usativobjekte ge braucht ist. In Jer 44 ,25 (in der LXX: Jer 51,25) hat derberse tze r ebenfa lls zweimal c'p mit ~ ~ E V f W wiedergegeben. Der Ko ntex t handelt von G el bden, d. h. ebenfalls von Ve rpfl ic htu nge n der Go rth eitgegenber (hie r si nd es heidni sc he Gtter und G tti nnen). E ~ ~ i v t l v di entfe rn er als be rsetzung von C,P in Dtn 19 , 15 ; Jes 8,1 0; 28, 18; J er 44 ,28 (inder LXX: Jer 51,28). Der Verfasser von IM akk 10.26.27 geb raucht das griechische Verb im Si nne von .,ve rharren, bleiben" in einem po li tischen Ko ntex t der Bewahru ng von B ndnissen und Bundeslreue. Es ist nach alledemwah rschei nlich, dass der berSClze r der LX X in se iner hebrischen Vo rlage'1 ':1:1 '7:l 'p:1 N anStalt ,, );, 'n ,:J,-nN las. Der Bedeutungsunterschie dzwischen den beiden Fo rmen unterstreicht im MT den gewollt vollzogenenIl ruch des Bundes, welchen d ie israel itisc hen Vo rv ter sei t dem Au szug ausgypten akti v bet rie ben haben;u whrend er in der hebrischen Vo rl age der

    11 Zu r UbcrSel7.Ung des Bu ches Jerrm id au f G ri echisch vgl. Tov: Septuagint Translat io n.II ,, ) hlft als Ikzeichnung des Bundesbruchs von Sei ten der Menschen: I..ev 26,15: Je s24,5; ,8; Ez 16,59; 17, 15. 16 .18; J.ls Kndigu ng des Bundes von Seilen Gones: Lev 26,44: Ri

    2, I;Jer 14 ,21 usw.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    21/107

    22LXX den Abfall vom Bund beschreibt, der mehr in der passiven Nicht erfllung der Verpflichtun gen durch mangelnde Ausdauer bestand.In der zwei ten H lfte des Relativsatzes gebraucht der MT das Verb :1 .Es kann ..bes it zen" bedeuten, so wohl in J cs 26. 13 , aber meistens mei nt es.,(e in e Frau) hei raten" (Gen 20,3; Dtn 2 1,13; 22.22; 24, 1; l e hr 4,22; Jes54,1.5; 62,4-5; MaI2 , 1; Sir 9,9). In JeT3, 14 erscheint fa st d ie gleiche Wendun g wie in JeT31,3 t C Jl 'n): l )1( "''J . Da die angesprochenen Perso nen..Shne" sind , handelt es sich nicht um die Bedeutung .,heiraten", Die LXXbertrgt die Wendung hier: yoo xalo.xOQ(Ooo> UlOOV wa s etwa mit "ichwerde mich als euer Herr erweise n" zu bertragen wre, in dem Si nn e, dassich euch al s Gebiete r au s den ve rschiedenen Orten der Verbannung nach Zion zurckfhren kann. Sonst bertrgt xa taXU U;UElV in der LXX hebri sche Ve rben mit der Bedeutung "he rrschen, beherrsc hen" (in etwas mehr alsei nem Dutzend Belege). Di e ganz andere Wiedergabe in j er 3 \: 32 zei gt mitho her Wahrscheinlichkeit , dass der be rse tzer hi er nicht das Ve rb 'Y:J. vorsich hane .Im masoretischen Text von j er 3, \4 ist das WOrt im Perfekt verwendet:..denn ich war Meister ber euch", whrend die LXX im Futurum be rt rgt:"ich werde mich als euer Meister erweisen". Der masoretische Tex t sieht indem begrndenden Satz die G rundlage fr Go ttes Eingreifen: ..denn ichwar euer Meister", Deshalb werde ich als so lcher nun zu eu ren Gunstenhandeln. Fr die LXX liegt das Meister-Werden Gottes in der Zukunft. Esist selbst ein Tei l der Ve rheiun g. GO tt wird sich erst als rettender Meistererweisen. jetzt is t er es noch nicht. Der maso re ti sche Text grndet di e Zukunft der Rettun g auf die Vergangenheit der einstigen Be sitze rgreifun g:j HWH ist se it dem Anfang der Meister Israels und daher berechti gt, zu sei nen Gunsten ei nzugreifen. In der LXX ist jH WH jetzt ni cht Meister Isra el s. Er wird es erst in der Zukunft werden. j ctzt gibt cs k in er uiltnis zwischen ihm und se inem Volk. Er wird dieses erSt in der Z ukunft schaffen.Dieser gleiche konzeptionelle Unterschi ed zwischen ma soretischem Textund LXX wird sich in j er 31,32 wiederfi nd en,

    Was aber wa r di e hebri sc he Basis, der das Verb a llCM tV in der LXX in j er3 1,32 ent sprach? Dieses griechi sche Zeitwo rt kommt in alttestamentli chenBchern vor, die au f Griechisc h ve rfasst wo rden sind (Wei sh 3. 10; 2Mak k4, 14 ). Sonst fin det es sich nur in der LXX J erem ias, einmal in 38 ,32 ( MT31,32) und e in mal in Jer 4,17. An diese r Stelle gib t a ~ A . t : t V das Verb ; ~wieder: sich auflehnen, sich empren. Das Subjekt der Auflehnung ist dondie Toc ht er oder Frau j erusalem Uer 4,14 ) , d ie sich gege n jHWH emprthat, sodass nun feind liche Eroberer ber sie herfallen, wi e Feldhter eine

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    22/107

    Die Verheiung des neuen Bundes 23Frau ohne Mann als schut zloses Freiwild berfallen (V. 17). c i ~ A t i v kannhier W iedergabe von ; 1 ~ sein, weil die beiden Verben die geme insame Be deu tun gskomponente der Ablehnun g haben: Emprer lehnen ihre bergeo rdnete Autoritt ab, und be rdrssige kmme rn sich nicht mehr um das,was ihn en ve rl eidet ist. Eine Frau kann sich normalerweise ni cht offen gege n ihren Mann empren , weil sie von ihm abhngig ist, aber sie kann ihnihren berdru ss f hlen lassen. Vielleicht hat diese kono misch-rec htlicheAbhngigkeit der verheirateten Frauen den berset1.er der LXX bewogen,an Ste lle der Emprun g (die ni ch t mg lich war) die Vernachlssigun g oderden berdruss 1.U whl en, den das Verb cq.tLAtiv ausdruckt.In Jer 38,32 (MT 3 1,32) kann ~ { : i v ni cht ; 1 ~ entsprec hen, weil sichGo tt nich t gegen die Israel iten empren kann. Er ist ihnen ja bergeordnet.Wohl abe r kann er ihrer berdrssig werden. Hinter ~ u i v stand dement sprec hend wo hl ei n Verb der Verwerfung wie 1.. B. O K ~ oder des Verdrussesund der Sc heidung wie 1.. B. 'IP. Wa s immer dieses hebrische Verb war, dassich nicht mehr id entifi zie ren lsst,24 es bedeutete di e Auflsun g des Verhltnisses, d ie Kndi gun g des Bundes mit den Israeliten. Der Bund warni cht sobald geschlossen, als ihn die Israel it en brachen und JHWH derBundesb rchigen berdrss ig wu rd e, sodass von beiden Seiten her derBund dahin fiel Das Gegentei l gilt im MT: hie r haben Israeliten und Juderden Bund zwar gebrochen, aber J HWH lei t ihr Herr und Gebieter oderauch ihr Gemah l. Der Bundesbru ch seilens der Mensche n ve rmag Gottesein mal geschaffenes Verhltni s Z se in em Volk ni cht aufzuh eben Es ist beiJHWH in Sicherheit.

    l ' Manche KommentatOren , z.8. COkNllI.: Jeremia, 354; GIF.5ElI.t:Clrr: m i ~ , 172; CON .IMMIN: ~ m e , 229- 230 (der den Ursprung dieser Vermutung nenn l: es waren Louis Ca ppcl,17.Jh . und C harl( s F r a n ~ o i s H ou bigant, I 8. Jh., die sie erstmals empfahlen ) sc hlagen eine Text verderb nis \ on 11:0' :1 zu ? ~ l in der hebrnischen Vo rlage der LXX vo r. Das ist weniger w ~ h rsehcinlieh, weil solche sinnverndernden Unterschiede zwi sc hen den bciden Textgestahenrll( isu::n5 nicht ~ u f Textverderbnissen, so ndern auf literari sc hen d ~ k t i o n J J e n Modifizierun gen beruh en, die einer anderen Konzeption des glnzen r e m i ~ b u h e en tsprechen, wi e. d ~oben in Jcr 3, 14 zu o b ~ c h t wu, und wie Jer 3\,J2-H in sgenmt zeigt. Es in be i Textdifferenzen zwi sc hen MT und LXX d ~ h s te lS auf d ~ inhaltliche oder literarische Ergebnis zu h -tcn. Wenn d ie Vuianle inhaltlich ni cht s verlnden, ist eine Texn'erderbnis w ~ h r s c h e i n l i Wennhingegen die V n i ~ n l e zu einer anderen literarischen oder theologischen Form und Aussagefuhrt, ist e in literarischer, red.:akti ondler Ein griff wahrschei nlich( r. Textkritik und Literarkritikgreifen h ie r i n c i ~ n d e r BART ll f l.l:..\IY : L'( llch("vctremenl, 16 1- 163; ders., C ritique tcx tuelle,141 - 14 5.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    23/107

    00044 368

    24 Aht'S Te stamentZusammen gefasst ergibt der Unt erschied im Rel ativsatz am Ende von j er

    3 1,32 zwischen dem MT und der LXX eine andere Auffassung von demgeis tigen Drama, das sich beim Auszug au s gypten zwischen jHWH undden Israeliten abspielt e. Nac h dem MT brachen diese den Bund, aberjHWH blieb der Gebieter (oder Gemahl ) Israels. Der Bund wurde nur voneiner Seite, nmli ch von Israe l und Juda aufgel s t, whrend er fr GOtt bestehen b lieb. Die unbeirrbare Treue JHWH s zu se inem Bund mit den Israeliten erk lrt seine kn ftige Initiative, di e er in dem Orakel j er 3 1,31 - 34 ankndigt , diesen Bund zu restaurieren und auf ei ne neue anth ropo logischeGrundlage zu stellen, die die israelitische Untreue ve runmgl ichen wird.Der LXX zufolge jedoch liessen die Israel it en der Auszugsgeneration denBund hinfllig werden, worauf sich j HWH seinerseit s von ihnen in berdru ss abwandte, sodass der Bund zu bestehen aufh rte. Es ist das Fiaskodes ers ten Bundes, das di e Init iative jHWH s erklrt , einen neuen Bund mitIsrael (und Juda) zu schli cssen, um dem bundes/asen Zus tand ei n Ende zusetzen Denn di e Fass ung von V. 32 End e in der LXX imp liziert, dass in de rZe it zw ischen dem Au szug aus gypten und der Ze it Jeremias kein BundJHWH s mit Israel bestand Dies ist auch die Auffassun g vonJer 3,14 in derLXX, wie oben deutlich wurde, whrend der MT wie hi er in 31,32 am Bestehen des Bundes auf Seiten j HWH s betont fe st hlt .Diese Sicht der inneren, religisen Geschichte Israels in der LXX widerspricht fast allen ande ren Auffassunge n vom Bund JHWH s mit se inem Volkim Alten Testam en t. Weder das Deuteronomium1s noch di e Priesterschriftnoc h der Heiligke it skodex (Lev 26 ) noch di e Erzh lu ng von Ex 32 - 34 noc hdas deuteronom ist ische Gesc hichtswerk tei len diese Beurtei lung der Geschichte Israels und Judas. Sie stellen im Gegenteil diese Geschichte unterden Bund jHWH s, den Israel und Juda zwa r vielfach verletzten, den abe rjHWH trotzdem durch die Cener:n io nen hindurch von seiner Seite her aufrec ht erhi elt . Au s diese m Grund stellt die Fassung der LXX wohl die ur sprn glic here Form von V.32 dar , weil niemand auf die Idee geko mmen w re, die breit bezeugte Auffassun g, jHWH s beim Au sz ug aus gyp ten geschlossener und trotz des Abfalls der Israe liten ni e gek ndigter, sond ern

    1 Zom Fort bestehen des Bundes von Scitrn JHWH s unerachtel des A b f a l l ~ hr.ttls und Jo odas siehe Dtn 30, 1- 10, vg l. Sc .NK :R: Umkehr, 83 - 96. Nach dem d e o l e r o n o m i l i s c h e n Ge oschichtswerk h ~ GOIt erst onter Manuse sf'inen Bund mil seinem Volk zurckgenommen.2K n 21. 11- 15. Daher iSi es wohl ao sgeschlossf'n, Jet 3 1,3 1- 3" in seinu uNpriillgl CM lI Fassung ~ s d e u e r o n o m i n ~ c ei nl.oSlufrn wie du immer wi eder vorgeschbgen wird. z. B. Tln f\.:

    c d ~ k l i o n 179- 185; LOl tl IN K: Exegelisehe Gedanken. 61 , und V l

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    24/107

    Di e V rheiu ng neuen Bund s 25stet s erneuerter Bund habe immer fortbestanden, durch die iso lierte, ex treme und theo logisch schwie ri ge Auffassu ng z u ersetzen, wonach jHW H so-gle ich nach dem Abfa ll Israels unmittelbar na ch dem Auszug au s gyptense inerseits den Bund fallen lie. Es mu ss deshalb angenommen we rden, dassder MT diese uerst harte, ja skandalse Fass ung von V. 32, di e sich in derXX findet, nach der Mehrh eitsa uffassun g und im Si nne der unbei rrbarenTreue jHWHs ersetzt und korrigiert hat.Die Folge, d ie sich daraus ergibt, ist weitrei chend . Der MT entsprich t einer ko rrigiert en, zweit en Fass ung von j er 3 1,32, whrend d ie LXX die griechi sc he Wiedergabe einer lt eren hebrischen Textgestalt ist. Zwei Aufga ben ergeben sich aus d iesem Befund: Erstens gibt es zwei Fa ssu nge n derVe rheiungen des ne uen Bundes, die sich th eo logisch kaum schrfer voneinander unterscheiden knnt en. Die e ine befindet sich in der hebrischenmasore tischen Bib el, d ie andere in der griechische n Bibel der LXX und imNeuen Testament im Hebrerbri ef Beide Fa ssun ge n mssen fr sich verstanden und erkl rt we rd en. Zwei tens mssten die beiden gesamten Textgesta lt en des j eremiabuches , jene des MT und jene der LXX, in ihrem Verhltnis zueinander bestimm t werden: welche is t lt er, welche jnger? Washat die Neubea rbeitung der lteren Fassung veranlasSt? Aber diese zwei teFrage ist ni cht mehr Gegenstand dieses Buches.

    j e ] ) )Ei beitsiibersetzung /979)

    2.4 j ercm ia 31,33- 34

    Denn das wird de r Bund sein , den ich nach di esen Tagen mit dem HausIsrael schliee - Spruch des Herrn , Ich lege mein Gese tz in sie hinein undsch reibe es auf ihr Herz. Ich werde ih r GO tt se in und sie werden me in Vo lk

    se lll .Da s lIcb Jinnejahlf ( /930)Denn dies ist de r Bund , den ich mit dem Haus jiss racl sc hl iee nac h diesenTagen - SE IN Erlau ten : ich gebe meine Weisung in ihr Inn eres, auf ihrH erz will ich sie schreiben, so werde ich ihnen zum GOtt , und sie werde nmir zum Vo lk.Ziircherbibel / 53 I)Sunder das wirdt der Pundt se in den ich mit dem Haus j sracl s machen w ilnach den sclben Tage n spricht der HERR. Ich wil mein Gsatz in jre inn er-

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    25/107

    00044366

    26 Altes Te$l;lmentliehe Glider eynpflantzen / und wils jnen in jr H ert z schreyben. Und wil jrGO tt sein und sy werdend mein Volck sei n.Jer 31,34Einheitsbersetzung ( /919)Keiner wird mehr den andern belehren, man wird ni cht zu einander sage n:Erkennt den H errn , sondern sie alle, Kl ein und Gro, werden mi ch erkennen - Spruch des Herrn . Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sndedenke ich ni cht mehr.D Buch Jimzejahu 1930Und ni cht brauchen sie mehr zu belehren jedermann seinen Genossen, jedermann seinen Bruder, sprechend: Erkennet IHN Denn sie alle werdenmich kennen, von ihren Kl einen bi s zu ihren G roen - SEIN Erlauten -.Denn ihren Fehl wi ll ich ihnen verzeihn, ihrer Snde nicht mehr gedenken.Zrcherbibel ( 1 1)Es wirdt auch fr hin nieman seinen N c hsten oder se in en Bruder lee ren /und sprec hen : Erkenn den HERREN / sunder sy we rdend mi ch all e erkennen vom N idersten bis auf den Hc hsten / spricht der HERR. Dann ichwird jnen jre Missethat ve rzy hen und jrer Snden wil ich jnen nimmermehr gedencken.

    2.5 Errterung vo nJ er 31 33 im hebrischen maso retischen TextIn diesem Vers wirft der erste Tei l vo n JHWH s Wort eine o ft berseheneFrage auf. Losge ls t aus seinem ga nzen Z usammenhang wrde der ersteSatz: O::l'i'::l n n-nK nm von jedermann gan z selbstve rstndli ch als Ve rg:lI1ge nhei t ve rstanden we rden: "ich ga b meine Weisung in ihrc Mittc". N iemand kme auf die Idee, diesen Sat z in zuknft igem Sinn zu nehmen: . ichwe rd e meine Weisung in ihre Mitte geben". Es ist ja brige ns auch in se in emhiesigen Kontext berhaupt nicht unmglich, dcn Sa tz als Bericht Go tt esber Ve rgangenes zu ve rstehen. So gefasst ergib t er durchaus e in en aus-gezeichneten Sinn. Und doch wi rd er ga nz a geme in als Zukunft ve rstanden u nd bersetzt Wie kOllllll t das?In der Para llele mi t dem folge nden futurischen Sa tz: "und ich werde meine Weisung auf ihr Herz schreiben" glei cht man o ffenbar den ersten Satzwi e selbstve rstndlich dem zweiten an und betrachtet bcide als parallele Ver -

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    26/107

    D ie Verhei ung des neuen Bundes 27heiungen, statt zwi schen heiden Aussagen zu untersc heiden und di e eineal s auf die Vergangenheit und die andere als auf di e Zuku nft gerichtet zuve rstehen, Ist di e Angleichung der beiden Stze berechtigt oder vom Zu-sammenhang gefordert ?

    Um da s zu bea ntworten , bedarf es der Ls ung einer we iteren Frage: hatdi e Wendung ..in ihre Mitte denselben Sinn wi e der Au sdruck ..auf ihrHerz '? Parallel mit erz (ich werde meine Weisun g auf ihr Herz sc hreiben) sc heint es nahe zu lie gen, das analoge Wort Mille oder er s im pa rall elen Vers (ich habe meine Wei sung in ihr Innere s gegeben) ebenfalls aufdas Innere der menschlichen Perso n zu beziehen , Aber die Bedeutung deshebrisc hen Wortes l'i ist doppelt: entweder ..Innere s' oder ..Mitte ,Der Beg ri ff .. Inneres setzt dabei zwei dim ensional ein abgegrenztes Feldoder dreidimensional einen Krper voraus, die aus ei nem inneren Feldoder Raum, eben dem ..Inneren , und einem Au ssen bes tehen, whrendMitte entweder eine Ge rade, ein en Kreis oder eine Ku gel imp ziert.

    Kreis und Ku gel haben einen Mittelpunkt, ihre Mitte, von der der Abstandzu jedem Punkt auf der Peripheri e od er auf der Ku gelobe rfl c he gleichgross is t, wi e di e Gerade mit zwei Punkten ei nen dritt en, dazwisc hen liege nden Punkt hat, von dem di e Entfernung zu jedem der beiden Punktelinks und rec hts gleich gro ist. Daher hat das WOrt l i auch hier in j er31,33 grunds tzlich zwei Bedeutungen, Ent weder ist ..das Inn ere gemeint,Dann ist es das Innere der menschlichen Person, seine Inn erli chkeit, dieparallel zu ..H erz steht. Oder es is t di e andere Bedeutung, n ml ic h jeneder Mitte ge meint , Dann is t es di e Mitte eines Kreises von Mensc hen,nmli ch des Volk es Isra el, in die hinein jHWH seine Weisung erge henliess, In der ers ten Bedeutung ist es ein anthropologisc hes, in der zweitenei n soziologisches Bild ,26

    Lss t sich an d iese r Stelle vo n j er 31,33 eine Entscheidung zugunsten dere in en oder der anderen Bedeutung von l Inneres oder Mitte, f en? Bedeutung hngt vom Ko ntex t ab, Ein Tei l des Kontextes ist das paralleleG lied: ich werde meine Weisung auf ihr Herz sc hreiben , whrend der andere Teil di eses Ko ntex tes der Satz selbst ist , in den da s WOrt l i einge bettet ist: ich habe meine Weisung gegeben , Das Prdikat steht in der Ve rga ngenheit: nm , ich gab' oder ..ich habe gegeben , Zwar wird di eses Prdikat- wiederum wegen des Para el ismus - wie gesagt berall als uturum bertragen. Aber es wird sich sogleich zeigen, dass ei n gewhnliches hebrisc hes

    n Siehe den Exkurs am Ende dieses Teils.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    27/107

    28 Alles TestamentPerfekt o hn e be igegebenen semantischen adve rbialen ) ode r syn takti schenZukunft sindikator ke in Futurum bedeuten kann. Nich ts sprich t gegen ei-nen Parallelismu s, in des sen einem G lied eine Ycrbalform der Z ukunft steht ,whrend im and ern e in e Vergan genh eit vorkommt, wie es 1.. B. in Ps 63,8;11 0,4 usw. der Fall iSt.Wenn der Sa tz demgem wegen des Fehlens eines futurischen Noten-schl ssels" als Aussage ber die Vergangenheit vers tanden werd en mu ss:"ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben", kann die Wendung " in ihreMitte nur soz io logische Bedeu tu ng haben : millen unter sie, aber keine an-thropologische: in ihr Inneres. Denn e in e anthropologische Bedeutun g: "ichhabe meine Weisung (schon ) in ihr Inneres gegeben" wrde den folgendenparallelen Satz hinfllig machen : "und ich we rde meine Weisung auf ihrH n schreiben". Wenn sie schon fr her in ihr In neres gegeben worden wa r,befindet sich die Weisung Go tt es ja jetzt in ihrem Inneren und ist in ihremHerzen gegenwrtig, sodass sie gar nicht mehr da hineingeschri eben werdenkann oder muss, weil sie ja schon da hinein gegeben wurde Der hebrischeText impliziert demzufolge di e soziologische Bedeutung: "ich gab meineWei sung minen unter sie".

    Ist jedoch das Perfekt "nnl wirklich als Vergangenhe it zu ve rstehen?Praktisch alle be rsetzungen und Kommentare ebnen den Unte rschi edzwischen "nnl ich gab" und : I l l I ( "ich will sie schreiben", e in und ber-tragen beide Ve rbalformen gleich (ich will oder ich we rde geben, bzw.schreiben ),27 obgleich es auf hebrisch klar zwei ve rschiedene Formen sind ,ein Perfekt und ei n Imperfekt, welch letzreres im brigen entweder futuri-sche oder modale Bedeutung haben kann ( ich werde sc hreiben" ode r "ichwi ll schre iben"). Es ist jedoch ein e hermeneuti sche Regel, fr zwei ve rsch ie-dene sprachli che Formen oder Au sd rucksweisen auch zwei ve rschiedeneBedeutunge n anzunehm en. Denn wozu wrden sonst zwei ve rschi edeneFormen gewhlt wenn nicht dazu, zwei ve rschiedene Dinge auszudrcken?Erst wenn der Kon text dazu zwing , die be iden ve rschi edenen Ausdrucks-weisen ni ch t ve rschi eden, sondern gleich zu ve rstehen, is t es berechtigt, denUnterschi ed zwischen den heiden Formen zu ve rnachlssige n.

    In Jer 31,33 ist nach dem masoret ischen Text die Verhei ung des neuenBundes demgem klar aus zwei ve rschiedenen Verba lformen zusammenge-setzt: ..ich habe meine Weisung gegebe n" (Vergangenheit im hebrischen

    J 1 So ;luch d ie drei hier zitierten bcneI7.ungen; so n f l l l schon H icronymus in der Vul-g;l t;l,

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    28/107

    Die Ver heiu ng des neuen Bundes 29Perfekt ) und ich werde sie schreiben oder ich will sie schreiben (Zu-kunft oder Wi llensausdruck im Konjunktiv, beide ausgedrckt du rch dashebrische Imperfekt ). Der Zusammenhang rl ube es ohne jede Schwierigkeit , die Bedeutung der beiden verschiedenen Yerbalformen in ihrer Verschi edenheit zu bewahren: ich habe me in e Weisun g gegeben, und ich werdesie schreiben (oder ..ich will sie schreiben ), denn beide ergeben in ihrer jebeso nderen Form und nebeneinander gestellt eine verstndl ic he und sinnvo lle Bedeutung, an der nichts zu beanstanden is t.

    Dre i Umstnde scheinen demgegenber dennoch eine Angleichung derbeiden verschi edenen Verba lformen mit ihrer ve rschiedenen Bedeutung zuempfehl en: der Parallelismus zwi schen den beiden Verbalstzen, der gesamte Zusammenhang einer in d ie Zukunft blickenden Verheiun g in J er31 ,33 28 und das hebrische Perfekt, das manchmal etwas and eres al s die Yergan genheit bedeuten kann. Aber diese Umstnde ntigen nur schei nbar daw , hier den Unterschi ed zwi schen Perfekt (ich gab) und Imperfekt (ichwerde oder ich will schreiben) aufzuheben. Dass ei n parall eles G lied einebestimmte Verbal fo rm in ihrem eigenen Sinn be nutzt , schlie t fr das andere G lied eine andere Yerbalform mit deren besonderer Bedeutung in gar kei ner Weise aus; es sei nochmals an Ps 63,8; 89,36; 0,4 erinnert . Es knnenin zwei parallelen Stzen e in Perfekt und ein Imperfekt mit ihrem ve rschiedenen Sinn nebene in ander stehen. Eine Verhei un g blickt gewi ss in die Z ukunft , aber man kann sie mit e in em Bl ick zurck in die Verga nge nhei t ve rbinden: ich gab meine Weisung zwar in ihre Min e, aber ich werde sie nunmehr auf ihr H erz schreiben . Das is t der Fall in der Ve rhei ung Jer 31,29:in jenen Tagen wird man ni cht mehr sagen (wi e man in der Vcrgangenheit

    bis je tzt sagte) . Dies ist auch der Fall , wie oben bei Jer 31,32 fe stges tellt , inJcr 3, 14 nach dem MT: denn ich wa r euer Meister (oder auch: denn ichwu rd e euer Meister), und so we rde ich euch nehmen ... und zum Zion brin ge n . Vor der Verheiung steht ei n d ie Verheiun g begrndender R ckblickin di e Vergange nheit, Grundlage der Verheiun g fr die Zukun ft.

    Wenn der Yerbalform des hebrischen Perfekts in Jer 31 ,33 ei ne andereals ei ne der bli chen Bedeutungen zukomm en so ll , folgl das aus e in emKontext, in welchem die no rmalen, hufigsten Perfektbedeutunge n keinenSinn ergeben. Das Perfekt mit Ve rga nge nheitsbedeutung ergibt jedoch inJer 31,33 ei nen zwar zunchs t unerwarteten, aber sehr guten Sinn : nich han e

    Diesen Grund nennen ausdriick lich ScHMrD Buchgc51alten. 79 und GItQ55: Zukun fl .136-137.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    29/107

    30 Ahes Teslamcmmeine Tora in eure Mitte gegeben, aber ich werde oder will ) sie nunmehrauf euef H erz schreiben" , Nicht s zwingt im Ko nt ex t zur Annahm e eineranderen Bedeutung fr die Verhalform im Per fekt als jene gewhn liche derVergangenheit , die in einem sinnvo llen Kontrast zum Imperfekt mitkunfts- oder Konjunktivbedeutung steht. Damit fllt das Argument fr dieZuku nft sbedeutung aus dem Zusammenhang weg.29

    Manche Au sleger nehmen daher zur Textkritik Zuflucht, um eine Verbalform im Futurum zu retten, indem sie in der Textberliefe rung der hebrischen Bibel auf einige Handschriften verweisen, die ein konsekutives Perfekt aufweise n: '\nnn, welches futurische Bedeutung haben kann ,lOAbgesehen davon, da ss ein kon se kutives Perfekt auf ein anderes Verb folgenmsste, da s es dann fonfhn , aber das hier fehlt , sind die Handsc hriften,die dieses konsekutive Perfekt bezeugen, ohne jeden textkriti schen Wert.Alle guten und magebenden hebri sc hen Textzeuge n belegen einfachesPerfekt ohne prfigiertes w Die Septuaginta ihrerse its lies t zwar dasFuturum, aber sie hat eine ganz andere Fassung von Jer 31,3 1- 34 insgesa mt,wie unten deutli ch werden wird. Man kann sie daher ni cht nur in diesem einen Punkt dem maso retischen Text vorziehen, in alle n andern aber nicht.Entweder folgt man ihr ganz oder berhaupt ni cht. Ein anderes Verfahrenwre eklektisc h, weil es ohn e Begrndung bleiben wrde. warum die LXXnur hier den hebrischen Text erse tzen soll, obschon diese r in di esem Punktei nen einwandfreien Sinn aufweist.

    Vul ga ta, Pesc hitta und Targum bieten allerdings ebenfalls eine futurisc heWendung: ..ich werde meine Weisung in ihre Mitte gebe n". Da diese drei antiken bersetzungen in Jer 3 1,31 - 34 und berhaupt meistens mit dem ma -

    L UNO IlOM : Jerellliah, 464-472, hier 469, deulel d;u Perlek l lUluriseh. Er rufl WEINFElD :Jeremiah, 17- 56, hier 27, :lls AUlOritlit (r diese Interpreution :In. N:lch Weinfeld is t ein ( OW'-nallt v gram o rt im Perfekt fom lU lie rt. Abe r :lbgc:sehen d;l.\on, us es ni cht a ll allen zum -weis angefhrten St ellen um ei nen Bund geht, si nd die Belege Weinfelds: Gen 9,J.9: 17,2 : N um18, 18; 25 ,12 mit Impe rfekt oder PJ rli zip formuliert . Die verblei benden IIdege mit Perfekt :Gen 1,2 9; 15, 18: 23, 11 ; Num 18, 19.21erkl ren sich weil besser al s performatives Perfekt, . hi ermit gebe ich", JOOoN / MuRAOKA: Gnmmu , 112 f- g J o onlMunvh zitieren Gen 15,18;23 , 11 in dies er Bedeulung) ; Mnf.R: Gnmma tik, IOI.2.b, S.392. Denn enl sc he idend fr dasVersl.iindnis der Perfektform is t der Kontcxl. Dieser ist in Jer 3 1.33 durch das N ebeneinandervo n Perfekt und Imperfekt gekennzeichnet. Dies e Dllfn enz gilt es zu erklren. nich, einzuebnen.

    }O GR OSS : Zukunft, 1J6-1J7; ScmHO: lIuehgeslahen. 79 . Hei de AU loren wollen den MT ndern und ~ 1 I 1 1 1 1 lesen. wobei G ross sc:lbsl auf e ine duau s folgende syntaktisc he Schw ierigkei thinweis.

    )1 T lTA: Tora, 551 - 556.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    30/107

    Die Ve rh eiung des neue n Bundes 31soretischen Text be re in stimmen, ist ihr Futurum in V.33 ich werde geben wahrsc heinlich gleich zu erklren wie jenes der modernen berse tzun-ge n. Die Verbalform der Vergangenheit wurde im Zusammenhang einer indie Zuku nft schauenden Verheiung vom Futurum im parallelen zweitenSatz wie vo n einem Magnet angezogen und ihm angeglichen. Diese dreibe rsetzungen zeigen, wie schwer es damals wi e heute war, inne rhalb vonV. 33 nochmals einen Blick zu rck in die Vergangen heit zu werfen, weil di eDynamik der Hauptaussage in die Zu kunft drn gt.

    Wa s bedeutet nach alledem diese masoretische Textgesta lt des WortesjHWH s in V.33? ..Ich gab mei ne Weisung in ihre Mitte kann , wie schongezeigt wurde, nicht heien: ich gab meine Wei sung in ihr Inneres, weilGon ja dann seine Weisung nicht mehr auf ihr H erz zu schreiben brauchte,weil sie schon in ih rem Inneren is t. Herz und Inneres s ind dasselbe. Dahermuss der hebrische Au sdru ck im masoretischen Text in seiner anderen Bedeutung jener von Mitte ve rstanden werden. Gott gab seine Wei sung mit-t n unter sie nmlich mitten umer sein Volk Israel und juda. Es ist keineanthropo logische Au ssage ber di e Innerlichke it der Menschen, sonde rn ei ne soziologische ber die Gemeinschaft der Israeliten und jude r, die dieWei sung Gottes als Gemeinschaft oder Volk empfangen haben. Wo aber hatte Go tt mitten in eine Gemeinschaft hinein ffen tli ch sein Gesetz, se in eWeisung erlassen, und wo hat e in e Gemeinschaft diese Gesetzespromul gation ge h rt und angenommen? Das kann nur die Offenbarung der Tora amGon esberg in der Wste vor seinem Volk Israel und juda gewese n se in , woja auch der Bund aufgrund dieser To ra mit ihm geschlosse n worden war.In der Textges talt des MT erinnert GOtt demge m zuerst an die Gabeder Tora, sei ner Wei sun g am Anfang der isra eliti schen Geschi cht e und stelltsie der kommenden Gabe am Ende, in der Zukunft ent gegen. Die erste Ga-be wa r der ffentl iche und ue re Erlass der Weisung wie er besonders inEx 20; 24,3- 8 geschild ert ist , die knfti ge noc hmal ige Gabe derselben To rawird anders erfo lge n: jHWH wird sie ins Innere, nmlich auf das Herz derIsraeliten sc hreiben. Dieselbe Tora, die frher fr das Volk mitten in seinerVe rsammlung in der ffentlichkeit erlassen worden war, wird in sknfti gauf die Herzen in der Inne rl ichkeit der Menschen geschrieben werden.Diese Gegenberstellung zwi schen der frh er gegebenen und der kom-menden Weisun g jHWH s entspricht symmetri sch dem frher geschl ossenen und delll in Zukunft zu schl iessenden Bund zwi schen GOlt und denHusern Isra el und juda in V.32 (Vergangen hei t) und V. 33 (Z ukunft ), weildie Tora di eselbe ist. Die An und Weise der bergabe der Weisun g ist ve rsch ieden aber jHWH s Weisung selbst bleibt sich gleich.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    31/107

    32 Altes Testament2.6 Jerem ia 31,33 in der Septuagint a Ucr 38,33)

    Die Septuaginta liest demgegenber in heiden parallelen Stzen das Futurum. Hier ihre Au ssage in be rsetzun g Ucr 38 .33):Gehend werde ich mei ne Gesetze in ihr Inneres geben (800lx;; Wow V0I10o.:; lOUEU; rilv 8w.vQ lav QU1WV), und auf ihre H erzen werde ich sie schreiben (Pronomensie im Plura l: o.U10Uc; au f mei ne Gesetze bezogen).

    Im ersten Au genb lick knnte der Gedanke aufste igen, die LXX htte denUnterschied zwischen Per fek t im ersten Satz und Imperfekt-Futurum imzweiten unzulssigerwe ise dem Paralleli smus geopfert und den Unte rsc hi edzugunsten des Futurums ge til gt. Diese Annahme empfiehlt sich nich t.Nach der LXX si nd die Zei ten in Jer 3 1,3 1-34 (in der LXX: 38,3 1-34) sorg-f ltig dem Hebrischen nachge bi ldet. Nur an dieser ei nen Ste lle weist sie einen Untersc hied zur Verba lform des MT auf: V.31 MT konsekutives Perfekt = LXX Futurum. V. 32 MT zwei Im perfekte. zwei konsekut ive Perfekte = LXX vier Futura. V.34 MT vier Imperfekte, ein Imperativ = LXX vierFutura, ein Imperativ.

    Di ese Aufstellung kann auf das ga nze Kapitel ausgedehnt werden. DieVe rbalfo rmen zwi schen dem MT und der LXX entsprechen sich regcl mig. l Jer 3 1,33 ..ich habe mein Gesetz/ meine Tora gegeben (MT ) gege nber ich we rde me ine Gese tze/ meine Torol (Plural ) gebe n (LXX, Jer38,33) w rd e dah er ein e unwahrscheinliche Ausnahme darstellen .JJMehrere G rnde legen es nahe, in der Fass ung der LXX die ge treuebertragung einer hebrischen Vorlage zu erkennen. Ersten s: di e besondereFormulierun g ..ge bend we rde ich ge ben , h o o ~ Wou> ist die b liche Wiederga be der sog. figu ra etymologica, die aus der fin iten VerbalforTll mit beigefgtem abso lutem Infinitiv besteht: nN So hat die LXX d ie Wen-

    J1 Eine bersicht be r di e TemporiJ in Jer 31 (LXX Jer 38) in MT und in LXX zeigt, dassder LXX-berselur praktisch oh ne Ausnahme fr heb risch t' Impe rfekte und Konsekut ivperfekte ( Perfektformen mit affig iertetn w w und U h ima- lklOnung) Jas gri echische Futurum

    w ~ h l t (42 Hlle), fr das hebrische Perfekt ein Prteritum, meistens Ao rist (33 Flle) , fr dasKonsekutiv-Imperfekt n f l l s ein Prteritum (2 Eille). Diese Zah len si nd nicht absolut genau, weil es einige wenige mehrdeutige F311e gib t. Nicht ~ r i i k s i h t i g t sin d die Tempo ra d er8edingungsdtze in Jer 3 1.36-37 und die Imperative.

    n oc;.UItT: Loi (s) et alliance, 81 - 92, bespricht die se Differenz der Verbalform nich t , zei gtabe r eineue ilS die wrtliche Wiedergabe der hebrisc hen Vorlage in der LXX und ~ n d e r e r s e i tdie bedeutenden -nhaltfichm Unterschiede zwischen MT un d LXX, und v.:.Io. ordnet er dil' U nte rsuchung dieser Ein7.e15((:lIe in den umfassenden Vergleieh der hebrisehen und griechischenFassung d('s g,lIlze n Jer('miabuch('$ ein.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    32/107

    Dir Verhe iung des nrurn Bundes 33dung in Dtn 15,10 bertragen: M)oix; OO) Jf:u; au tip fr Tnn PMl ebensoRi 8,25, vg l. 2Sam 5,19: naQ

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    33/107

    00044368

    4 Altes Te stamentViertens: der Satz in Jer 31,33 .,ich habe meine To ra in ihre Mine gege

    ben , der sich auf die Ze it der V ter bezieht , hat im MT und in der LXX eine enge sachliche und sprac hliche Parallel e in 44 , 10: .,s ie wandelten nicht inmeiner Tora, n n:J und in mein en Satzunge n, d ie ich gegebe n habe vo reuch und vo r euren Vtern . Hier di e Sach- und Sp rach parallelen: ich habemeine To ra gegebe n (Perfek t, Verga nge nh ei t); ich habe sie... vor eurenVtern gegeben , man beachte diese Formuli erung: nicht euren Vte rn ,sondern vor denselben. Das deu tet ein e ffentliche, ue re Promu lgationder Tora in der Geschichte Israels an, zumal in der Ve rbindung mit de r Wendung: vo r euch . Die Gebote wurden den Adressaten Jeremias usse rlichund ffentlich, nicht in ihrem Inne ren mitge teilt. Daher ent spricht die Parallele sehr ge nau dem MT (gleiche Verbalform, gleiche Idee der uerenPromulga tion der Tara). nicht der LXX (andere Verbalform, and ere Ideeder imH?r n Vermittlung der Tora . Die Formulierung von Jer 44 ,10 MT fi ndet sich brigens in Dan 9, I0 in hnl ic her Weise. Der MT unterstreicht somit an zwei nahe verwandten Stell en den den Vtern in der Verga ngenhei tffen tl ich ergange nen Erlass der Tara. Die LXX kennt be ide Ste llen in dieser Form nicht.

    Ist es denkbar, dass ein Herausgeber hinging und ge rade diesen so wichtigen Artikel des israelitischen C redos, die Gabe der Tora am Si nai (maltatorah ) dort herausnahm, wo er dastand und ausgesprochen war? Ist die An nahme nic ht viel wa hrschei nl ic her, dass ein Herausgeber diese theo logischeberze ugung des Jud entums dort eint ru g, wo sie noch ni cht stand , abersich anbo t, umso mehr als ihm das so vortreffli ch gelang, dass er der Verheiung eines neuen Bundes in gar nichts Abbruch tat.

    Fnftens: es ist nicht wah rscheinlich, dass in ein er solchen gewichtigenprophet ischen Zukunhsverheiung der so weit verbreitete und in seinemSi nn fest um rissene Begriff der Tora im Singular durch dessen Plural ersetztworden wre, dessen Sinn ja alles andere al s klar bestimmt und durchsichti gist. Das Umgekeh rt e ist dagegen sehr leicht vors tellbar. Viel le icht weist dieQere- Lcsart in Jer 32,23 (LXX 39,23 ) auf ei nc parallelc Ersctzun g eines Plurals m n durch den vert raut en Singula r.

    Au s alledem folgt als Ergebnis, dass erstens die Textform der LXX indem zur Diskussion stehenden Satz von Jer 3 1,33 ich habe meine To ra inihre Mitte gegeben auf ei ner hebrisc hen Vor lage beruht. die sie sorgflti gbe rsetz t hat, und dass zwe it ens diese hebrische Vorlage eine ltere Textgestalt darstellt als jene des MT. und dritt ens, dass der Si nn der beiden Fas-sungen nicht identisch ist.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    34/107

    Auff.usung vom neuen Bu nd im masoretischrn Tex tJ Auffassung vom neuen und im masoretischen Text:

    ein einziger nie gekndigter undJHWHs mit seinem olkin einer gegenwiirtigen und in einer knftigen Fonn

    3. 1 Neuer Bund im MT

    35

    Die Auffassun g des neuen Bundes im MT kann jetzt na ch alledem in wenigen Strichen gezeichnet werden. Der Bund war schon ku rz na ch gyptenvon den israelitischen und judischen Vorfahren gebrochen worden V.32.Aber JHWH blieb ih r Meister oder Gemahl. Von se in er Seite her blieb dasVerhltni s zwischen ihm und se in em Vo lk unange tastet . Weil der Bund beiihm fortbes tand konnte er Israel nicht fahren lassen.Oi e Tora die er in di esen Ursprngen nach der Befreiung aus gyptenffentlich erlassen hatte wird er insknftig auf das Herz der Israelit enschreiben. So wird sie deren innerer Be si tz Substanz von ihrer Substanz.Die Israel iten empfangen die Tora als Kommunion. Sie geh t in sie ein V. 33.Es ist d ie gleiche damals promu lgierte Tora d ie die Israel it en von innenheraus zu anderen Menschen ve rwandeln wird . WOrt und Wille Gottes sind

    in ihn en nicht auen. Ein neuer Bund dieselbe Tora und ei ne neue Weisesie zu bes itzen: d:lS is t die Verheiung.H

    3.2 Von Gott ni e gekndigter Bund im MTWas der Bund in der ga nzen Ze it ers treckun g seit dem Au szug aus gyptenbis zum knftigen Eintreten des ve rheienen neuen Bundes war ist undnoch sein wird deutet der MT an mehreren Stellen an ohne die Frage ausdrcklich zu entfalt en. Die deutli chste Stelle ist Jer 11 1- 14 . Im Vergleichmit der Tex tfo rm der LXX we ist der MT hier einen bedeutenden Tex tberschuss auf der V. 7 8 umfassl. Darin dient das Schi cksal der V ter die denBund nach dem Au szug au s gypten gesc hl ossen und dann sogleich ge bro-chen haben als Bei spiel f r di e zeitgenss ische Ge nerat io n Jerc mias.Jcr 11 1- 14 berichtct in der Tat sowohl den AuftragJHWH s an J eremiase inen Bund mit dem H au s Is raels und Judas in den Stdten Judas und aufden Gassen Jerusalems auszurufen als auch die darauf fo lge nde Weigerung

    J. R UDO IPII Jeremia. 202; VON RAD. Theologie. 220-222; M AII TIN A c IIAII D: Quelques remarquc5. 55 - 78. hier 69 - 70; LoIIHNK : Exegctischr Gedanken. 6 1

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    35/107

    4 4 J ~ 6

    36 Altes Tesl:lmentder jud e r und j erusalemer, diesen Bund anzunehm en, we il s ie anderenGue rn anhngen wolh en. Die ser Bericht ist in der H auptsache im MT undin der LXX gleich. Aber ein Unte rschied betrifft den Bund. Er ussert sicheben in dem Tex tbe rschu ss von v ~ 8

    Im MT lauten diese Ve rse so:Denn ic h habe eu re Viter aufs eindringlichste be sc hw oren, vom Tage an , da ichsie vom Lande gypten heraufgefhrt habe bi s zu d iesem (heutigen) Tag, vonfrh an und in beschwrender Anrede: hrt auf me ine Stimme. Aber weder h r4ten sie zu, noch neigten sie ihre O hren. Sie stapften dahin, jeder in seinem bsen,ve rkehrt en Herzen. So brachte ich ber sie smtliche Folgen (wrtl ich: orte-dieses Bundes, den ich zu befolgen befohlen habe, aber sie taten es nicht.

    An Stelle dieses ganzen Abschnines stehen in der LXX nur folgende dreiWorte: xat oox EnOll10av, ..aber sie taten es ni cht . Subjekt di eses Satz.essind die Ze itgenossen j erem ias in juda und J erusalem, ni cht wi e im MT dieaus gypten auswandernde n Vorfah ren.Was ist di e Tragweite di eser Differenz? Die dem MT eigenen, in der LXXnicht vorko mm enden V. 7 8 blicken auf die Vergangen hei t zurck. Der ver4nossene Ze itabsc hnitt is t gen au abgestec kt . Er gi ng von der Ze it , als di e IS4raeli ten vo n gypte n heraufkamen, bis in die Gegenwart, bis zu diesem(heut ige n) Tag . Whrend dieser lan ge n Zeit standen Israel und jHWH ei4nander gegenbe r. jHW H beschwor unablssig alle Vorfah rengesch lecht erder jetzigen Generation , den Bund an z.u nehmen , whrend diese in fOrl4gese tzte r Ableh nung verharrten . jHW H brachte den Flu ch des Bu ndesbe r die so lchera rt Bundesbrch ige n, im Si nn e der Ankndigungen vo n Lev26; Dtn 28. Mit den Wo rten des Bundes si nd nm lich die F l che ge mein t,die dari n fr die bert retung der Bundesverpfl ichtu nge n vorgesehen sind.Das ge ht aus j er 11 ,3 hervor : verfluc ht der Mann, der die Worte diesesBundes ni cht hren wi ll Es en tspricht der Wendung in DIn 28,69. Aberdas ve rmoc hte die Vo rfa hren in der Ve rgangen heit ni cht z ll r Annahme desBundes zu bewegen.Die Gesch icht e Israels se it ihren Ursprnge n in der Wste zwisc hengypten und dem gelob ten L'lnd war demgem eine lange Geduld Go ttes,der seinen Bund unbeirrbar aufrechterh ie lt , unerac htet aller Ablehnung undVerstockung von Sei ten Isra els. Der Bund hatte Bestand von SeitenjH WH s. Au ch jetzt, in diese m Au ge nblick, in dem J er 11, 1- 14 spi elt , sus4pendie rt jHWH den Bund nich t ausdrckl ich. Er wird jedoch nicht mchrauf das Flehen der Israeliten und auf dic Frsp rache j ercmias hren,V.9- 14.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    36/107

    Auffassun g vom ncu('n Bund in der LXX 37Die gleiche Auffassung prgt die Stellen in j er 31,32- 33; 3, 14; 44 ,9- 10.Die Geschichtc spannt ihren Bo gen vom Au szug aus gypten bis jetzt, undsie steht Unl er dem ungekndigten Bund, der von Seiten Gottes unverndert gilt, obwoh l ihn d ie Israeliten brachen. jHW H hat den Bu nd nie auf

    gehoben So kann man hier berhaupt nich t von ei nem alten Bund reden.Es handelt sic h vielmeh r um einen immer gegenwrt igen Bund , den jHWHnie geknd igt hat.

    4 Au/fassungvom neuen und in der LXX:ein drittes Bndnis Gottes mit seinem olk

    4. 1 Ein erSte r neuer Bund:de r Bund mi t den Ze itgenossen j eremi as, j er 1 1, 1- 14Die Text form der LXX in j er 11 , 1- 14 beruht auf einer hebrischen Vorlage.Das zeigt der Vergleich mit dem MT. Die LXX spi egelt ihn auf das W rtlichste und bis in die Einzelheiten wider. Der Unterschi ed liegt in V.7-S, anderen Stelle in der LXX nu r d ie drei Worte stehen: XUl oux enOlll0U V undsie taten es nicht" , V.S. Was ve rndert sich du rch diese Differenz?Jeremia muss ..diesen Bund", i) 5lu{hlxll TU UTTJ mo; n ~ J ; ausrufen,V.2, 3, 7. Es ist der gleiche Blind wie de r "des Ta ges, an dem jHW H dieVo rfah ren aus gypten heraufgefhrt " hat, V. 4. Es ist demzufo lge das, wa sman den Sinaibund nennen knnt e. Diese r wird jetzt in der Zeit j eremiasnoc hmals neu prok lam ie rt . Den Bruch des Bundes seitens all er Vorfahrengenerationen erwhnt d ie LXX jedoch ni cht Sie zieht di e Zei tspanne zwischen der Vergangenheit se it gypten und j eremias Gegenwart nicht in Betracht. Ihr ge ht es nur um das j etz t, d. h. um die Gegenwart Jeremias. Jetztmuss Jeremia den Bund neu proklamieren. Aber um sonst Seine Zei tgenossen hren ni cht auf ihn: "aher sie taten es nicht", V.S. Sie gingen keinenBund mit J H WH ein.Man ma g bei di ese r Neuproklamation des einstmals bei der Herauff hrun g aus gypten geschlossenen Bundes Gottes mit seinem Volk in den Tage n j ere mias an den neu geschlossenen Bund J oschijas denken, 2K n23. 1- 3, der zu Lebzeiten Jerem ias beschwo ren wurde. j edenfalls lud J H W Hin j er 11 , 1- 7 nach der LXX j uda und Jerusalcm zu r Neuschlieullg seinesBu ndes ei n. Das war jHW H s Auftrag an den Propheten. Dieser Einladungwa r indessen kein Erfolg beschieden: ..abe r sie taten es ni chl ", V.S.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    37/107

    4 4 J ~ 6

    38 Altes Test amentDer erste neue BUlId war nach aJledem ein Aufruf JHWH s in den TagenJerem ias gewesen, den Bund des Ursprungs nach der Befreiung au s gyp tennochma ls zu schl iee n. Dies scheiterte an den Judern und Jerusal emcrn,die andere von ihnen angebetete Gottheiten nicht fahren lassen wol lt en, Jer

    11,10. Es erwies sich als unmgl ich, den ersten Bund ein z.we ites Mal in derZe it Jeremi as als neuen Bund aufzu ric ht en. Die LXX kennt dergestalt nachJer 11 zwei Blw esschlsse den ersten damals, als JHWH die Israeliten ausgypten herauff hrt e, den zweiten in Jeremias Zei L Den erSten brachen dieVter dama ls, Jer 11 0 den z.we iten wo llten d ie Juder der Ge nera tio n Jcremias ga r ni cht sc hl ieen. Auf di ese be iden Eckp fei ler, damal s nach gypte n) und je tzt (z.ur Ze it des Propheten Jeremia) konzentriert sich die Ste lleJer 11 , 1- 14 in der LXX und in deren heb rischer Vo rla ge. Daraus folgt, dassJuda und Jerusalem jetzt ohlle Blind sin d Oben war deutl ic h ge worden,dass demgegenber dem MT ufolge d ies n ie der Fall gewesen is t , we ilJ HW H auf seiner Se ite seinen Bund nie gek nd igt hatte, sodass er immerfortbestand.Aus d iesem Unterschied f llt Licht auf das zeitl iche Ve rhlt nis zwischenden beiden Fassungen von Jer 11, 1- 14. Es handel t sich um substantiell denselben Text. Eine der beiden Tex t gestalten muss eine be rarbeitu ng der an deren se in. Welche war die erste, und welche d ie zwei te, vernderte undb erarbeitete? Eine inhaltlich e Beobachtung erlaubt es, diese Frage mi t hoher Wahrsc heinlic hkeit zu beantworten. Ist es wahrscheinlich, dass ein Herausgeber des j eremiabuches die Auffass ung, wonach jHWH seinen Bundmit se inem Vo lk nie ge kn digt hat , durc h die entgegengese tzte Auffassun gersetzte, derzufolge dieser Bund zu r Zeil Jeremias aufgeh rt hatte zu bes tehen? Ist ni cht vielmehr das Umgekehrte d ie wa hrscheinlic he Richtung, inder ein H erausgeber das Je remiabuch ve rnderte?

    Be stt igend kommt di e einleucht ende Plau sibilitt hinzu, d ie der ve rheiene neue Bund in j cr 31,3 1- 34 auf diese Weise empf ngt. Weil der ersteBund gebrochen wurde vo n den aus gypten heraufziehenden Vtern)und der zwei te Bund berhau pt nicht geschl ossen werden konnte wei l ihnJ erem ias Zeitgenossen von vorn herein ab lehnten), muss te GO tt ei nen drit ten und ersi nnen, jenen, den cr in 31,3 1- 34 LXX 38,3 1- 34) ve rheit. Dasleucht et sofo rt ein, sobald man d ie drei Bndnisse Go u es mi t seinem Vol knach J er 11 und 31 erkan nt hat: bei der Herauffh run g aus gypten in derVergange nheit am Urs prung), zu r Zeit Jerem ias in der Gegenwart) undden komm enden in der verhcissenen Zukunft. Das Buch Jeremias enthlteine T heolog ie der drei undesschlsse.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    38/107

    Auffusu ng vom neu tn Bund in der LXX4.2 Der zweit e neue Bund: der Bund in der Zu kunft, j er 31,3 1- 34(LXX Jer 38,31 -3 4)

    39

    Gem der hebri sc hen Vorlage der LXX und ih rer griechi sc hen Wiedergabe wird jHWH seine Wei sunge n, m- n ~ ins Innere der Menschengebe n. In diese r Fassung en tspricht ::l,i', dem Inneren, das der griechischeberse tzer mit tllavOlu, Denken, Sinn, Gemt wiedergege ben hat. Hierpasst in der Tat die anthropologische Einpflanzu ng der Weisun gen Gottesin Seele und Gemt besse r als die soziologische, ffentliche Promulga tionseiner Weisun ge n inmitten ei ner Volksversammlung. Die beiden Stze sindja hie r ganz parallel: beid e Verben im Futurum : ..ich werde geben, ich werdeschreiben , das gleiche Objekt: meine Weisun gen, sie , di e gle iche Einsenkung in das geistige Fa ssun gsvermgen der Menschen: Inneres, Herz.Wa s aber si nd die Weisunge n JHWHs , m n , oder m- n VOJ in derMehrzahl ? An elf der zwlf St ellen, wo der Plural m,m n Wei sungen immasoretischen AT bezeugt ist, umge ben andere Plurale wi e Gebote, Vorschriften, Anordnungen , m J mi'n, O? , den Begriff n Weisun ge n . Essi nd stets Aufzhlunge n: ..Weisun ge n, Gebote, Vorschriften usw. , die ausmindestens zwei, meistens aber aus drei und mehr G liedern bestehen. Gerei hte oder gehufte Ausdrcke werden gewh lt, um d ie mannigfaltige Zusammensetzung der ge meint en Sache zu bezeichnen. Diese ist viel gliedri g,und die au s mehreren Ausdrcken gebildete Bezeichn ung so ll gerade dieseMannigfal tigke it hervorheben. Gottes Gebote, Vorschriften, Erlasse , Weisun ge n sind ja in der Tat manni gfalt ig.N ur in j er 38,33 LXX und Dan 9,10 steht der Plural We isun gen , n,n ,selbstndig da. In Dan 9, 10 schli e t sich ein Relativsa tz an d iese nAu sdruck im Plural: die er, nmlich j HWH , in unserer Gegenwart gegebe nhat durch Vermittlung seiner Kn echt e, der Propheten . Die Weisun gen bezeic hnen demgem nicht (oder ni cht nur) die durch Mose vermi tt elte Tora, sond ern alle ande ren we it eren richtun gweisenden BOtschaften. die GOttdurch Prophet en im Laufe der Geschi cht e erge hen lie. Diese prophetisc hen Bo tsc haften aus dem Mund vieler Propheten waren zahlreich undmannigfal tig, und so erklrt sich di e Mehr zahl des Au sdrucks Wei sungen .

    Au s alledem folgt fr die Mehrzah l m,n mei ne Weisungen in der hebr isc hen Vorlage der LXX von j er 31,33 (LXX 38,33) die Bedeutun g vonmehreren und mannigfaltige n Wei sunge n, d ie nicht mit der abgeschlossenenWeisung zusammenfallen, d ie in der ve rgangencn Ze it der Herallff hrun gIsraels aus gypten durch Mose ve rmittelt worden wa r, und di e man als eine Gesam theit mit dem ko llekt iven Singular Weisung , : I n, zu bezeich-

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    39/107

    40 Alles Testamcmncn pflegt. Das Futurum des Verbs: geben. ja geben werde ich meine Weisungen in ihr Inneres deut et se inerseits eine knfti ge Mitteilung mannig-falt iger Weisungen an, d ie alte Weisun gen mit einsc hlieen mgen. aberneue keineswegs au sschliee n l ~

    Der Plural meine Wei sun gen ist also zu sammengefa sst eine Wendung,die d ie Mann igfa lti gkeit und die groe Za hl vo n Weisun gen hervo rheb t,whrend die Einzahl meine Wei sung ' eher di e abgesc hlossene Gesam theitder Weisun ge n Gottes meint. Der Si ngular pass t des halb beso nders gu t zurabgesch lossenen und umfassenden Offenbarung Goues in der Vergangenhe it, di e durch Mosc an Israel whrend sei ner H erauffhrung ins gelob teLand erging, whrend der Plural kommend e und daher unabgesc hlossene.mannigfalti ge Weisungen nahelegt , die JHWH speziell fr den neuen knfti ge n Bund geben wird. Darin ist imp liz iert , dass es jetzt in der Gegenwartnoch kein e all umfassende, abgeschlo ssene Tora gibt. Denn es we rden noc hneue, b isher unbekannte Torot Wei sungen hin zukommen.

    4.3 Geschichte Israels: drei Bndnisse am Anfang , in der Mitteund am Ende und zwei Zwisc henz.e iten oh ne Bund

    Der LXX zu folge waren die Israeliten gem Jer 3 1,32 (LXX 38,32) nach al ledern nicht im Bunde verharrt , den JHWH mit ihnen geschlo ssen hatt e, al scr sie aus gypten herauffhrte. und info lgedessen war er selbst ihrer be rdr ss ig geworden und hau e sich nicht mehr um s ie kmme rn wollen. Dasbed eute t, dass de r Bund hinfll ig gewo rden war. Er bestand ni cht mehr. Israel lebte ohne Bund mit seinem Gou Das war ei ne Zwi schenz.e it o hn eBund , di e nach gypten anbrach und bis zu den Tagen Je remias whrte.

    Zur Ze it J erem ias muss te der Prophe t aber d en lange dahin gefall enen

    '$ o c . ~ R T d ..nkt di e zdlll Gebo te. weil GOIt nur diese fl Ge Se tZe V selbst mit riE:e nemFing. r g ..schrieben h:u, wie er rl.l ch dit'se r Vaheiung insknftig die lorOl die Ge setze des neut'n Bundes, Uf d.u H er/. sc hreiben wi rd. Die zehn Gt'botr heissen aber .......dt'r V O ~ O \ in derLXX noch m. n ode r m;:, 1 0,? im MT. Ferner beruht kein Bund GOIll'S mit Isn.e1 im ATnur ~ u f den lehn Gebo ten ....eder in E)( 24,J- 8; J4: Dill 26: Jos 14: 2Kn 2J.I - J. Imme r sind

    ~ n d C ' r e Ge setze und Gebote m i e n h ~ l t e n . KC nn u ichnenderweise in :111 der cin1.igen ~ n d e ( nStelle, ~ n der die Bibel sagt. w;u JHWH auf die Tafdn sc hreibt, Ex 24. 12, dieser Inha lt do ppeltbeschrieben : .u nd dic Weisung. / a. und das c o ~ . Es sund t'n ni chl (nur) d ic lehn Worteda. sondern d i Ton. und d ~ e o ~ , wa s imnll. r damil cme in t ist. Ik)('; rRT: Loi(s) Ct alli ance. 86. hai sdbst auf dicse Sl l lIe hingrwiesen und unt erstri chen. dau nur in Je r J I.JJ und Ex24,12 stcht , was JHWH .\Uf T:afe1n sc hr il. b (siehe o ben t\ nrn .6 ).

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    40/107

    J>lb

    Auffassung vom ncucn Bund in dcr LXX 4Bund auf JHWH s Ge hei neu ausrufen. Er so llte wieder erstehen. Doch J uda und Jerusalem wiesen ihn zur ck, Jer 11 , 1- 14 . So kam dieser zweiteBund ga r nicht zustande.Wieder lebte Israel oh ne Bund. Eine zweite Zwischen zeit brach an . Siewi rd von Jeremias Ta ge n bis zu je nen Ta ge n, die kommen dauern, wennJHWH einen neuen Bund erri chten wird, den er aber je tzt scho n ankndigt,Jer 31,31- 34 (LXX 38 ,3 1 34) . Das wi rd der dritte Bund und gleichzeit ig derzwei te neue Bund sein. Er wi rd die zwe ite Zwischenze it beenden, die vonJeremias Ta ge n bis zu jen en kommenden Tage n reichen wird , die JHWH anknd igt.Die Geschicht e Israels und J udas besteh t demge m aus zwei Zw ischenzei ten und ru ht auf drei Pfe ilern: ein em ersten Bund bei der H erauffhrungaus dem Lan d gypten, einem zwei ten , neu ausgerufenen Bu nd in Juda undJerusa lem in der Ze it Jeremias, Jer 11 ,1- 14 der abe r gleich von Anfang anscheit ern so llte und einem d ri tten , ebenfalls ne uen Bu nd in der Zuku nft ,Jer 31,31- 34. Es ist derges talt die Geschi chte de r drei Bnde Gott es mit seinem Vo lk am Anfa ng, in der Mitte und am Ende sein es Wegs.Die Idee, dass Israel den gr ten Teil seiner Geschicht e o hne Bund mitGO It gelebt hat , ist viel schwie ri ge r zu akzept ieren als die Idee dass Is raelin einem ununterbrochenen Bunde mi t GO tt stand , obwoh l es ihn von seiner Seile her immer neu brach, whrend aber GO ll se ine rseit s VOll demBund ni e lie. Es ist unwa hrscheinlich, dass ein e Redaktion d ie zwei te Ideedurch die erSte ersetzt htte, aber es ist seh r wohl denkba r, dass umge kehrtdie erSte Idee der zwe ite n weichen mu ss te. Die erste entspricht der Auffassung der LXX und ihrer hebrischen Vo rlage, di e weite dem MT. Daher istder MT aller Wahrsche inlich keit nach di e theo logisch verndert e Neuausgabe jener hebrischen Textform , auf welcher di e LXX ba siert. Ei n imme rwhrender Bund Go ttes t rOtz. israel it isc h-mensc hl ichem Versagen trat darinan die Stelle vo n drei Bnden, von denen der erste zuerSt durch di e Vte r Is-raels. dann abe r auch durch JHWH aufgegeben wurde, whrend JHWHden zwe it en neu au srief, bei den J udern jedoc h von vornherein auf Ableh nung s ti e , sodass er ga r nie Wirklichkeit wurde. Erst der dritte Bund wird. in jenen kommenden Tagen end lich gelin gen, we il ihn JHWH auf eineneue in nerliche G rundlage stellen wird.Ein weiteres Argum ent fr die Prio ritt der LXX-Fass ung im Ve rgleichmit jene r des MT ist fo lgendes: dem MT zu fol ge wurde die To ra JHWH s inder Ve rgangenheit erlassen, und in den ve rhe ienen Tage n der Zukun ft wirdsie auf das H erz der Israeliten lind J uder geschrieben werden, Jer 3 1,33:. ich habe meine Tora in eure M itte gegeben und werde sie auf eure H erzen

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    41/107

    4 4 J ~ 6

    42 Altes Testamemschreiben"'. Diese Formulierung schliet die Vollstndigkeit der To raJHWH s ei n. Denn die damals gegebene Tora ist dieselbe wi e die knftige.Nicht s kommt hinzu , nicht s fllt weg. Sie ist daher als abgeschlossen undvollstndi g vorgestel lt . Nicht so in der Fass un g der LXX. Die ve rga ngeneTo raJHWH s ist in V.33 berhaupt nicht erwhnt Es erscheinen nur torotWeisungen in der Mehrzahl fr die Zuku nft.

    Au s dem Vergleich der beiden Fass un gen hinsic htlich ihrer Auffassun gvon der Weisu ng oder den Weisungen JHWH s folgt nun aber mit hoherWahrscheinl ic hkeit, dass d ie hebrische Vorlage der LXX-Fa ssun g lter se inmu ss. Denn es ist nur schwer vorstellbar, dass Redakto ren un d Herausgeberdes Prophe ten Jeremia die ausd r ckli ch betont e Symm et rie zwischen der ei-nen Tora JHWH s bei der H erauffhrun g Israe ls aus gypten und seinergleichen. auf die Herzen gesch riebenen Tora in jenen kommenden Ta ge nve rzichtet htt en, um sie mit ei ner Darstellung zu ve rtauschen, wo erStensdiese Identitt zwischen Ursprung und Ende, proton und eschaton gar ni chtvo rkommt , wo zweitens "die Tora" als umfassend e. abgesc hlossene Grssedes israeliti schen Weges durch di e Gesc hi cht e berhaupt fehlt, und wo drit tens ein unabgeschlossener, we il in Mehrzahl gese tzter. und nicht nher bestimm barer, weil ausschlie lich auf di e Z uk unft bezogener Begriff torotWeisunge n, dasteht. Denn der Ausdruck "meine To ra " ist im MT deshalbklar bestimmt . weil er durch das Verb in der Vergangen heit "ich habe sie gegeben" auf die Tora bei der H erauffhrun g aus gypten bezogen werdenmuss. Torol Weisungen, die in Gottes Verheiungswon nur au f die noc hunbekannte Zu kunft bezogen bleiben, s ind dagegen inhaltli ch nicht bestimmbar. Sie verweisen in der LXX-Fassun g auf eine Un bekannte, di e erStin jenen Tagen offe nbar werden wird.

    Au s diesem G ru nd ist die Fassung des MT wo hl eine bewusste th eolog i-sche und literari sche Korrektur der LXX-Fassun g die th eologisc h fragwr dig erschienen sein muss. Der Begriff Tora beze ichn et ja im 3. und 2.Jh .v.e hr . be reits die vo llstndi ge, allumfassende Offenbarung Go ttes derni chts fehlt und zu der ni cht s hin zukomm en bnn , weil sie mit der Weisheitz usammenfllt. Stellen wi e Dtn 4,2.5- 8; Ba r 3 37-4,4; Sir 24 ze ige n es.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    42/107

    Auffassung vom neuen Bund in der LXX 434.4 Ein ec htes Wort des Propheten Jeremia?

    Nac h dem Urt eil vieler Au sleger kann das WOrt vom neuen Bund in derFa ssun g des MT nicht von Jeremia selbst stammen.l6 Die Grnde f r dieseAn sicht sind sp rachli cher und terminologischer Natur. l 7 Wie aber steh t esmit der Fassung der LXX?Di ese Frage Stellt sich selbstve rstndlich nur dem, der diese Tex tges talt

    fr ursprnglicher hlt als jene des MT. Die hier durchgefhrte Untersuchung der beiden Fa ss ungen hat zu dem wahrscheinlichen Ergebnis ge-fhrt , da ss die griec hi sc he bersetzung de r XX eine hebrische Vorlagege treu wiedergibt, und dass eben diese hebrische Fa ss ung zu einem spteren Zei tpunkt einer berarbeitung unterworfen wurde, deren Ergebn is imheutigen MT bewahrt geblieben ist. Wenn daher mit Re ch t angenommenwird, die Textfassung des MT se i demgem nicht das Ursprngliche undknne de shalb in dieser Tex tform nicht vom Propheten Jeremia selbst herrhren, stellt sich die andere Frage, ob eve ntuell di e ltere, unbearbeitetehebrisc he Form der Verh eiung eines neuen Bundes, die einmal auf Heb r-isc h vo rhanden war, jetzt aber nur noch auf Griechisch in der XX erhaltenist , den Propheten selbst zum Verfa sser haben knnte.Fr die Bejahung diese r Annahme gibt es einen trihige n Grund . Es istfo lgender: Nach der Gestalt des Verheiungswortes in LXX Jer 38,32 (MTJer 3 1,32) hatte JHWH nach dem Bundesb ru ch der au s gypten heraufziehenden Israeli ten (und Juder) au ch seinerseits den Bund verworfen. DerBund hatte von beiden Seiten her zu bestehen aufgehrt . Er war ausgelsc ht. Und nicht nur das Mit keiner Silbe deutet die LXX -Fa ssung derVerheiung des neu en Bundes im Unte rschied zu jener des MT an, da ss da mal s eine den Bund wiederherstellende Vershnung zw ischen GOtt und seinem Volk aufgrund der Frsprache von Mose zu Stande gekommen wre,wie es im Pentateuch erz hlt wird, Ex 32, 1- 14 .30 35; 33, 12- 17; 34,8 - 9;NUIll 14 , 13- 20; Dtn 9,9- 10, 11 , und worauf Jer 15 , 1 an spielt . Jer 1 4 ge-m der LXX setzt ebenLllls wi e da s Ve rhe iun gswort vom neuen Bund vo-... H f RR.\IANN: je remiJ.. 156 - 162 . su:llt die Forschungsgeschi chte d ;lf und zeigt . dass die Tenden z berwieg t. d;ls Wort ;lls eu nunomutu h und ;lh ex ilisch (n;lch 587 v.eh r.) zu verstehen.

    so I.OltHNK: Exegetische Gcd;lnken . 6J 70. Diese Position beruht ~ u f der MT -Fusung und ve rliert d e s h ~ l ihn' G r u n d l ~ g c wenn sich die X X F s s u n g ursprnglich her.lusSiellt. whn:nd d ie MT -Form durch Redaktio n vid spter aus ihr herausgewachsen ist.

    1 Tlml.: Redaktion. 2Er45 (s iehe Anm .25), versucht den ~ w e deuteronomistischerS nche und G edankenw elt in Jer 31 .3 1- 14 zu fhren. So lcher A n ~ I Y ist ~ c r widersproc henworden. z. B. WH l t'EkT: D u WOrt. 336 35 1: SOtliNKER: Tex l . 68- 81 , hier 77- 8 1 u. a. m.

  • 5/27/2018 Das Neue Am Neuen Bund Und Das Alte Am Alten Jer 31

    43/107

    0004431 8

    44 Alles Testamentraus, dass zwi schen den Tagen der H erau ffhrung aus gypten und jenenJeremias kein Bund mehr JHWH mit dem H aus Israel und Juda verbandsiehe unten 5.1 ).Die in der LXX bewahrte Fassung von J er 3 13 1-3 4 LXX 38,31 -34) ge htnach alledem so weit , die ganze Geschichte des israeliti schen und judisc henVol kes ulH er das Vorz.eichen des zerbrochenen Bundes z u stellen. Sie ve rl iefinsgesamt auerhalb ei nes mi t JHWH geschlossenen Bundes. Gewiss sagtdies die Ste lle j er 38,3 1- 34 nach der LXX MT 3 131 -3 4) ni cht au sdrcklich, aber in ihr is t impliziert . dass Israel nach seinem Bundesbruch JH WHgleichglti g wurde, V.32. Er kmmerte sich ni cht me hr um es. Der Versuchder Neubegrndung eines Bundes durch Jerem ia in j er 11 1 - 24 na ch derLXX so lh e ebenfalls scheitern . Ein en neue n Bund wird JHWH erst in denkommenden Tagen schlieen, J er 38,3 1-3 4 MT 313 1- 34). Die Verh eiun ghat ja ge rade darin ihren G rund, dass es jetzt kei nen Bund gi bt.Daraus fo lgt als weitere Konseque nz. dass in gewisser Weise die Tom dieWei sun g die JHWH nach der H erauffhrung Israels und Jud as aus gypten promulgiert hatte, gegenstands- und funktio nslos gewo rd en wa r da sieja ih ren Sinn in dem zw ischen jHWH und seinem Vo lk bestehenden Bundesverhhni s hatte. Sie wird ja in der Textges talt der LXX be rhaupt nichtgenannt. Gewiss kon nt e man sie befolgen, wenn man wollte, wie z. B. Jer34,8-22 zeigt. Doc h setzte sie vorau s dass JHWH Israels und Judas GO ttund Israel und Juda JHWH s Volk waren, und ge rade diese Voraussetzun gwar nun dahingcfallen.Eine so niede rschm ett ernde Sicht der ga nzen Gesc hi cht e Israels, die zudem im W id erspruch zu smtl ichen be rliefe run ge n des Pentateuchs undder hi sto rischen B cher steht, wrde in Israel und Juda niemand akzeptierthaben, wenn sie nic ht du rch e in e undiskut ie rbarc. hc hste Au tO ritt gedeck t gewesen wre. Wer kann diese gewesen se in wenn nicht der ProphetJ erem ia selbst? Erst spter so ll ten dann die fr die neue Au sgabe des Propheten Jeremia ve rant wortli chen Krei se diesem so nega tiven Wort ber Isra els und Judas Ve rgangenheit und Gegenwart und be r die gleichsam suspendiert e Gel tung der Tora e in e andere Ausric htung geben, ind em sie denBruch des Bundes Illl r Israel und Juda zuschrieben, wh rend JHWH dagegen sein Verhltnis zu ihnen aufrec ht erhielt , V.32. und indem sie ferne rausdrckl ich die bleibend e G ltigkei t der einzigen Tora in der ganzen Zeitvon der H erausf hrung aus gypten an bis zum ve rhei enen neuen Bundin der Zuku nft