Das Notfall- und Rettungswesen: Strukturen, Aufgaben und ... · - Lenkung, Koordination,...
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Das Notfall- und Rettungswesen: Strukturen, Aufgaben und mathematisch interessante Problemstellungen
Torsten Schneider
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Aufgaben des Notfall- und Rettungswesens (NuRW)
die Gesamtheit der Maßnahmen und Leistungen,
- zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen (dazu gehören u. a. der Schutz von Siedlungen, Kulturland, Umwelt, Tieren, Kulturgütern, usw.),
- zur Abwehr von Gefahren für Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen sowie
- zur Rettung von Lebenund Sachwerten.
Gefährdung
• reguläres Ereignis
• Großschadens-lage
• Katastrophe
Rettung
Abwehr
Schutz
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Phasenmodell
Mitigation (Vorbeugung)
- Maßnahmen, die der Verringerung der Verletzlichkeit dienen:
� organisatorisch (z. B. Tempolimits)
� raumplanerisch (z. B. Ausweisen und Markieren von Gefahrenzonen)
� technisch (z. B. Objektschutz)
- Beispiele: Giftnotrufzentralen, Ordnungsämter
Response (Einsatz)
Recovery(Erholung)
Preparedness(Notfallplanung)
Mitigation(Vorbeugung)
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Phasenmodell
Preparedness (Notfallplanung)
- aktive Vorbereitung auf Notfälle, die trotz Vorbeugung eintreten können:
� Training, Übungen
� Bereitschaftsdienste
- Beispiel: VerbändeResponse (Einsatz)
Recovery(Erholung)
Preparedness(Notfallplanung)
Mitigation(Vorbeugung)
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Phasenmodell
Response (Einsatz)
- Bei Eintritt eines Schadensereignisses trotz vorbeugender Maßnahmen:
� Bevölkerung und Lebensgrundlagen schützen
� Schäden abwehren
� schadenverursachende Ereignisse beeinflussen
� Leben und Sachwerte retten
- Beispiel: Rettungsdienste, Feuerwehren
Response (Einsatz)
Recovery(Erholung)
Preparedness(Notfallplanung)
Mitigation(Vorbeugung)
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Phasenmodell
Recovery (Erholung)
- unmittelbar im Anschluss an den Rettungs- oder Notfalleinsatz
- wesentliche Aufgaben werden üblicherweise von Organisationen und Branchen anderer Sektoren wahrgenommen
- Beispiele: Psychologische Dienste, Seelsorger, Versicherungen, Krankenhäuser
Response (Einsatz)
Recovery(Erholung)
Preparedness(Notfallplanung)
Mitigation(Vorbeugung)
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Aufgaben und Funktionsträger im Bereich des Response (1/2)
Aufgaben Einsatzorganisation / Funktionsträger (beispielhaft)
Bekämpfung von Bränden und Stoffaustritten (nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr)
Berufsfeuerwehr Freiwillige Feuerwehr Werksfeuerwehr (inkl. Flughafenwehren, Grubenwehren etc.)
Rettung von Menschen
Deutsches Rotes Kreuz Johanniter Unfall Hilfe Deutsche Rettungsflugwacht Private Rettungsdienste
Technische Hilfeleistung Technisches Hilfswerk Bundeswehr Versorgungsunternehmen Private Verkehrsunternehmen
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Aufgaben und Funktionsträger im Bereich des Response (2/2)
Aufgaben Einsatzorganisation / Funktionsträger (beispielhaft)
Polizeiliche Gefahrenabwehr und Innere Sicherheit
Bundesgrenzschutz/Bundeskriminalamt Länderpolizei
Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung
Bundesministerium des Inneren Länderinnenministerien Ämter für Ordnung, Umwelt, Gesundheit etc.
Notrufbereitschaft, Alarmierung und Koordination
Industriezentralen Private Sicherheitsdienste Notrufzentralen
Koordination im Katastrophenfall Lagezentren: EU / BMI / Bundesland / Regierungspräsidium / Kreis / Stadt
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Bekämpfung von Bränden und StoffaustrittenKlassischer Tätigkeitsbereich der Feuerwehren:
- Brandbekämpfung
- vorbeugender Brandschutz
� Brandsicherheitsschauen
� Brandschutzschulungen
� Brandschutzerziehung
- Brandwache (Nachsicht), um ein Wiederaufflammen zu verhindern
- drohende Brand- und Explosionsgefahren abwehren bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen
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Rettung von Menschen
sanitätsdienstliche Aufgaben der Hilfsorganisationen und der Luftrettung
Rettungsdienst (à Primäreinsatz)
� Notfallrettung
� Bewältigung von Notfallereignissen unterhalb der Katastrophenschwelle
- Krankentransport (à Sekundäreinsatz)
� qualifizierte Hilfe für Verletzte oder Erkrankte (keine Notfallpatienten)
� Beförderung unter fachgerechter Betreuung
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Technische Hilfeleistung
THW kommt insbesondere in Großschadenslagen und bei Katastrophen zum Einsatz
- eigene Organisationsinfrastruktur
- besondere logistische Fähigkeiten
- personelle Mittel
- Spezialwissen
- umfangreiche Ausstattung mit Technik
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Notrufbereitschaft, Alarmierung und KoordinationAlarmierungszentralen und Lagezentren als Grundbausteine eines funktionierenden Notfall- und Rettungswesens
- Annahme von Hilfeersuchen, ggf. Weiterleitung
- Lenkung, Koordination, Überwachung und Dokumentation aller Einsätze
- Mitalarmierung von Polizei, Feuerwehr und anderen Dienststellen
- Alarmierung des Notarztes
- Schnelle Erfassung von dynamischen Klinikdaten und ggf. Disposition
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Belastungsarten (1/2)
Regulärer Einsatz
- Einsatzverantwortlichkeit bei den einzelnen Einsatzorganisationen
- keine übergeordnete Steuerung des Einsatzes notwendig
Großschadenslage
- Nachalarmierung von Kräften
- erhöhte bis grenzwertige Belastung von Einsatzmitteln undSteuerungskapazitäten
- zentralen Koordination und Steuerung der Einsatzkräfte z.B. durch dieOrganisationsleiter/Leitenden Notärzte
- Triage
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Belastungsarten (2/2)
Katastrophe
- Ähnlich zu Großschadenslage, aber andere Verantwortlichkeiten
- Steuerung durch Organe des Katastrophenschutzes (Stäbe)
- geregelt durch Katastrophenschutzpläne
Verteidigungsfall
- zusätzlich: Zivilschutz als ergänzender Katastrophenschutz
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Volkswirtschaftliche Bedeutung (Zahlen aus 2000)
Anzahl der aktiven Mitarbeiter in Feuerwehren 1,1 Mio.
Geschätze Kosten für den Betrieb von Feuerwehren (bundesweit): 2,8 Mrd. €
Kosten des Technischen Hilfswerks (THW): 108 Mio. €
Anzahl der aktiven Mitarbeiter in Hilfsdiensten 436.000
Anzahl von Rettungseinsätzen und Krankentransporten 8,4 Mio.
Ausgaben für Einrichtungen des Rettungsdienstes (1994) 1,6 Mrd. €(davon 70-90 % Vorhaltekosten)
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Funktion Organisation Öffe
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LänderpolizeiBGS/BKABMILänderinnenministerienOrdnungsämterDRKJUHMHDASBDLRGSanBwRD der FeuerwehrenDGzRSBergwachtDRFADAC-LuftrettungRegieeinheiten im KSPriv. RettungdiensteWerksfeuerwehrFreiwillige FeuerwehrBerufsfeuerwehrTHWBundeswehrVersorgungsunternehmenBahn/NahverkehrPriv. Verkehrsuntern.IndustriezentralenPrivate SicherheitsdiensteHausnotrufzentralenZentrale 112Zentrale 110Zentrale 19222 Legende
Lagezentrum BMI SektorenzuordnungLagezentrum Kreis/Stadt Regionalgliederungen
Technische Hilfeleistung
Alarmierung/ Kommunikation (Alarmierungszentralen)
Alarmierung/ Kommunikation (Lagezentren)
Gefahrenabwehr und Innere Sicherheit (Polizei)Öffentliche Ordnung (Ordnungsbehörden)
Rettung von Menschen (Rettungsdienst)
Feuerwehr
Gliederung des Notfall- und Rettungswesens in Deutschland
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Chancen und Probleme
• Liberalisierung / Europäisierung
• Professionalisierung
• Föderalismus vs. zentrale Steuerung
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BOS-Funk: Standortplanung
Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)benutzen eigenes Funknetz: BOS-Funk
Ziel: Unabhängigkeit von Drittanbietern (D- und E-Netze)
Problem: Bisher werden weitgehend identische Standorte für Funkmasten genutzt
Aufgabe: Standortplanung für Funkmasten des Digitalen BOS-Funks
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Gebietsplanung in der Notfalllogistik
Gebietsabgrenzungen...
• auf oberer Ebene der Einsatzplanung
• schaffen klare Zuständigkeiten
• bilden räumlich zusammenhängende Strukturen
• erlauben angemessene Kapazitätsplanung
Wer operiert wo? In der Regel langfristige Festlegung, aber auch kurzfristig in Katastrophengebieten.
Reduktion von konfliktären Anweisungen im Fall von unklarer Abgrenzung von Einsatzräumen.
kurze Wege, gute Erreichbarkeit, Übereinstimmung mit bestehenden Grenzen
Vermeidung ungleichmäßiger Auslastung, Schaffung von Einrichtungen ähnlicher Größe
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Entscheidungsunterstützung Triage
- Sichtung der Verletzten
- Prioritäten für die Behandlung festlegen
- je nach Dringlichkeit der Behandlung und Überlebenswahrscheinlichkeit eine Behandlungsreihenfolge sowie das weitere Vorgehen für jeden Patienten festlegen
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Verkehrswege-Simulation
- Erreichbarkeit von Einsatzorten untersuchen
- Redundanz von Verkehrswegen
- Szenarien zur Entscheidungsunterstützung
- Kopplung z.B. mit Hochwassersimulationen
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Strategische Planung
Auswahl der Lieferanten und Bestimmung des Bedarfs an Eingangsmaterialien (z.B. Medikamente, Verbandsmaterial)?
• Beschaffung è
Anzahl, Standort, Kapazität von neuen Einrichtungen(z.B. Versorgungslager, Materiallager)?
• Standortplanung è
Welcher Kunde (z.B. Krankenhäuser, Apotheken, Notfallunterkünften) soll von welchem Standort bedient werden?
• Kundenallokation è
Welche Transportwege sollen zwischen den Standorten genutzt werden? (Ausfallsichere Netze)
• Distribution è