Das Pflegekinderwesen in Großbritannien

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Das Pflegekinderwesen in Großbritannien Daniela Reimer, Dipl. Päd. Universität Siegen

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Das Pflegekinderwesen

in Großbritannien

Daniela Reimer, Dipl. Päd. Universität Siegen

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Großbritannien – interessant für das Pflegekinderwesen (I)

Etwa 80 % der fremduntergebrachten Kinder leben in Großbritannien in Pflegefamilien, nur ca. 20% in Heimen

Vergleich: Deutschland ca. 50% - 50%Rheinland 55,4% - 44,6% (2010)

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Großbritannien – interessant für das Pflegekinderwesen (II)

Das Pflegekinderwesen ist extrem gut untersucht, es gibt eine große Bandbreite an Forschung und Evaluationen Mehr Wissen über „Outcomes“, mehr empirisch geprüfte Konzepte, weniger Ideologie, einheitliche Standards

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Großbritannien – interessant für das Pflegekinderwesen (III)

Es gibt „National Minimum Standards“ an die sich alle Pflegekinderdienste halten müssen- Und Pflegeeltern wissen, was sie zu erwarten haben

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Gleichzeitig ist einiges ähnlich wie bei uns

Die Unterbringungszahlen sind niedriger als in Deutschland, aber im internationalen Vergleich ebenfalls im Mittelfeld

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Und auch die Probleme sind ähnlich

- Steigende Unterbringungszahlen- Kostenexplosion in der Jugendhilfe in den letzten

Jahren – gleichzeitig wird die Fachlichkeit in Frage gestellt es würde eigentlich noch mehr Geld benötigt, um fachliche Standards zu erfüllen

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Entwicklung der Ausgaben

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Gesetzliche Grundlagen

Children‘s Act 1989 Children‘s Act 2000 Every Child Matters – Policy 2004 Care Matters 2006 Fostering Services Regulations 2011 (England) National Minimum Standards

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Formen von Pflegefamilien

1. Short-term (Kurzzeit)2. Intermediate (Mittel)3. Long-term (Dauerpflege)4. Specialist (Spezialisierte Pflege)

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Foster Services und Agencys

1. Local authority teams (Kommunaler Pflegekinderdienst)

Kosten: 345€ pro Woche (2004)

2. Independent (private) Fostering Agencies (IFA) teurer, mehr Begleitung und Betreuung, bessere Vorbereitung und Schulung Kosten: 1.128€ pro Woche (2004) “Fostering Services Regulations” regelt exakt, welche Voraussetzungen eine Agency erfüllen muss, fallen Voraussetzungen weg, wird die Lizenz entzogen

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… und was bekommen die Pflegeeltern davon ?(Stand April 2011, Quelle: http://www.fostercarers-allowances.co.uk/index.php/fostering-carers-allowance)

Local authority fosteringOutside London: 0 to 4: £131.47 - 5 to 10: £149.76 - 11 to 15: £186.43 - 16+: £226.74In London: 0 to 4: £154.30 - 5 to 10: £175.90 - 11 to 15: £219.05 - 16+: £266.01

Abhängig von Erfahrung und Qualifikation können Pflegeeltern zusätzlich 50 – 200 £/ Woche als „Lohn“ erhalten

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Independent Fostering Agencys zahlen im Durchschnitt 420 £/ Wochekann bis zur doppelten Höhe gehen, v.a. bei:Platzierung von (minderjährigen) Eltern mit Kind; Kinder mit besonderen Bedürfnissen, jugendliche Straftäter

Pflegeeltern haben das Recht, den Dienst (Anbieter) zu wechseln, dafür gibt es ein vorgeschriebenes Prozedere

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Beratung und Begleitung von Pflegefamilien

Nach National Standards, die sich nur auf die Services ausrichten

Pflegefamilien wissen, worauf sie Anspruch haben

Professionalität ist beim „Service“ angesiedelt, der Pflegefamilien unterstützen muss, um die geforderten Ziele zu erreichen

Die Einhaltung der National Minimum Standards wird überprüft

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Kontinuitätssicherung

Kontinuitätssicherung wird seit den 1970er Jahren diskutiert

Ziel der Pflegekinderhilfe im Childrens Act 1989 generell kurzfristige Hilfe, wenn dann keine Rückführung möglich ist, ist das Ziel Beheimatung (Adoption)

Deshalb gibt es auch bezahlte und eng begleitete Adoptionen

In den neueren Gesetzgebungen hat sich die Zielsetzung etwas verändert, long term foster care ist jetzt eine ernsthafte Option, Adoption jedoch weiterhin (zumindest ideologisch) „preferred“

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Daten von 2005/2006 38% der Pflegekinder bleiben < 6 Monate in der Pflegefamilie 12% bleiben 6-12 Monate 26% bleiben 1-<3 Jahre 23% bleiben 3 oder mehr Jahre 6% der Pflegekinder wurden 2006 adoptiert

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Weitere interessante Themen

Migration und Pflegekinderwesen („Racial matching“)

Minderjährige Flüchtlinge Behinderte Kinder sind im Child Care System und

können in Specialized Foster Families untergebracht werden

Mitbestimmung der Kinder: Jede Familie hat (in der Regel) zwei Sozialarbeiter, einen fürs Kind „key person for the child“, einen für die Pflegeeltern

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Weiterführende Literatur

Biehal, Nina (2007) Foster Care in the UK– structure and policy: http://www.uni-siegen.de/foster-care-research/network_conferences/1st_conference/files/foster_care_in_uk_biehal_speach.pdf

Knuth, Nicole (2008) Fremdplatzierungspolitiken: Das System der stationären Jugendhilfe im deutsch-englischen Vergleich. Juventa

Küfner, Marion (2006) Die Pflegekinderhilfe in England. DJI/ DIJuF: http://www.dji.de/pkh/laenderbericht_england.pdf

Thoburn, June (2007) 'Globalisation and Child Welfare: Some Lessons from a Cross-national Study of Children in Out-of-home Care' University of East Anglia, Norwich: http://www.uea.ac.uk/polopoly_fs/1.103398!globalisation%201108.pdf

Wilson, Kate, Sinclair, Ian, Taylor, Claire, Pithouse, Andrew and Sellick, Clive (2004) KNOWLEDGE REVIEW. Fostering success - An exploration of the research literature in foster care: http://www.york.ac.uk/inst/spru/pubs/pdf/fostering.pdf

Gesetzesgrundlagen/ Statistiken/ u.ä. National Minimum Standards: http://media.education.gov.uk/assets/files/pdf/n/national%20minimum

%20standards%20-%20fostering.pdf Fostering Services Regulations 2011: http://www.legislation.gov.uk/uksi/2011/581/regulation/2/made Child Care in England: Statistics 2012: www.parliament.uk/briefing-papers/sn04470.pdf