Das radiologische Gesundheitsmagazin Einblick - vrnz.de · wie ein guter Trainingsplan aussehen...

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Fit durch den Winter Seite 16 Kostenlos für Sie zum Mitnehmen Winter 2012 Einblick Das radiologische Gesundheitsmagazin Foto: lightpoet/fotolia

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Der Gelenkknorpel des Knies ist glatt wie Porzellan. Bei der Arthrose ist der Knorpel aufgeraut und wird abgebaut. Magnetresonanztomographie erkennt das zerstörerische Werk.

Der Körper als Kunstwerk

Künstler: Günter von Dulong

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Sport im Winter – Tipps vom Profi, wie man sich fit hält

Aromatisch – Die Wirkung von ätherischen Ölen

Ab nach draußen – So kommen Sie gut durch die kalten Tage

Editorial/Inhalt

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Erfreuliche Entwicklung – Mammographie-Screening- Programm in Deutschland

Schmerz lass nach – Wie radiologische Therapien helfen, den Schmerz zu lindern

Richtig vorgesorgt – Prävention: Was gibt es und was wird unterstützt?

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an was denken Sie, wenn Sie das Wort Winter hören? An Kälte, Schnee, trüben Himmel, träge Stimmung, Schnupfen? Leider haben wir auf das Wetter keinen Einfluss. Aber darauf, wie wir damit um-gehen. Um sich über den Winter fit und gesund zu halten, gibt es viele Möglich-keiten. In dieser Ausgabe widmen wir dem Sport im Winter eine Doppelseite. Fitness-trainer Clemens Zenz zeigt, wie man den inneren Schweinehund überwindet und, wie ein guter Trainingsplan aussehen kann. Zudem finden Sie Tipps, wie man sich bei kalten Temperaturen richtig anzieht. Woh-lig warm wird es auf den Seiten 18 bis 20. Ätherische Öle duften nicht nur angenehm, sie haben auch heilsame Wirkung. Ob zur Muskelentspannung oder gegen eine dro-

hende Erkältung – hier erfahren Sie, welches ätherische Öl in welcher Situation hilft und wie Sie dieses am besten anwenden.Unsere Titelgeschichte widmet sich dem etwas unangenehmen Thema Schmerz. Hier stellen wir Ihnen die radiologischen Therapiemöglichkeiten vor. Denn, was viele nicht wissen: Auch Radiologen können helfen, bestimmte Arten von Schmerz zu lindern. Mehr dazu ab Seite 6.

Wir wünschen Ihnen nun eine anregende Lektüre, kommen Sie gesund durch den Winter und zögern Sie nicht, sich bei Fragen an Ihren behandelnden Radiologen zu wenden,

Ihr Praxisteam

Liebe Leserinnen und Leser,

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b.e.imaging.gmbh, Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 8-10, 76534 Baden-Baden, [email protected], www.be-imaging.deHerausgeber (V.i.s.d.P.): Trurnit & Partner Verlag GmbH, [email protected], www.trurnit.de

Impressum

Dieses Praxismagazin wird unterstützt von

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2005 ging das größte europäische Mammo-graphie-Screening-Programm an den Start. Sieben Jahre später steht fest: Die Ent- deckungsrate von kleinen Tumoren und Karzinomen ohne Lymphknotenbefall ist gestiegen. Dies geht aus den neuen Auswer-tungsdaten für Deutschland vor, die die Kooperationsgemeinschaft Mammographie Anfang des Jahres vorgestellt hat. Erstmals finden sich in dem Evaluationsbericht auch Ergebnisse für die „Folgerunden“. Darunter fallen Frauen, die bereits zum zweiten Mal an einem Screening teilgenommen haben.

Die Ergebnisse stimmen positivBei acht von 1.000 Frauen wird in der ersten Untersuchung Brustkrebs entdeckt. Mit-hilfe des Mammographie-Screenings werden immer mehr kleinere Tumore bereits früh diagnostiziert: 30 Prozent aller in der Sree-ning-Erstuntersuchung entdeckten invasiven Karzinome (Tumore, die zerstörerisch in das umliegende Gewebe wachsen und Me-tastasen bilden können), sind kleiner als zehn Millimeter. Bei Frauen, die bereits

Auf sehr gutem WegBei Krebs zählt jeder Tag, an dem er früher entdeckt wird. Beim Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs zeigen aktuelle Ergebnisse: Gerade kleinere Tumore wurden früher entdeckt.

gescreent wurden, sind es sogar 35 Prozent. Vor dem Screening lag die Quote lediglich bei 14 Prozent.

Der Kampf geht weiter„Die besten Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie bestehen für Frauen mit kleinen Tumoren, die nicht gestreut haben. Die betroffenen Frauen profitieren zudem von einer schonenden, meistens brusterhalten-den Therapie“, sagt Dr. Karin Bock, Leiterin des Referenzzentrums Mammographie Südwest. Jährlich erkranken über 59.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs (Quelle: Robert Koch-Institut), rund 17.000 davon sterben. Damit bleibt das Mammakarzinom der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Seit 2009 wird das Mammographie-Scree-ning-Programm f lächendeckend von 94 Screening-Einheiten angeboten. Es richtet sich an jede Frau im Alter von 50 bis 69 Jahren, die alle zwei Jahre Anspruch auf die Untersuchung hat. Etwa jede zweite Frau nimmt das Angebot in Anspruch.

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Meilensteine des Programms

• 2001: Erste Erfahrungen mit Mammographie-Screenings in Modellprojekten

• 2002: Bundestag beschließt die Einführung des Mammo-graphie-Screening-Programms in Deutschland

• 2003: Gründung der Koope-rationsgemeinschaft Mammo-graphie

• 2004: Beschluss zur Errich-tung von fünf Referenzzen-tren (zur Fortbildung und Beratung von Ärzten und radiologischen Fachkräften)

• 2005: Erste Screening-Einheiten starten. Ende des Jahres sind sechs Screening-Einheiten eingerichtet

• 2006: Weitere 32 Screening-Einheiten nehmen ihre Tätig-keit auf

• 2007: 79 von 94 Screening-Einheiten sind eingerichtet

• 2008: Der erste Mammo-graphie-Screening-Kongress findet in Berlin statt

• 2009: Letzte von 94 Scree-ning-Einheiten startet. Das Screening-Programm ist da-mit in Deutschland flächen-deckend aufgebaut. Die Koo-perationsgemeinschaft veröffentlicht den ersten Evaluationsbericht

• 2010: Das Programm feiert fünf Jahre Mammographie-Screening in Deutschland. Der erste Qualitätsbericht wird veröffentlicht

Die Aufgabe der Kooperations-gemeinschaft Mammographie ist es, das Mammographie-Screening-Programm zu koordi-nieren, die Qualität zu sichern und zu evaluieren.

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Zur Vorsorge von Brustkrebs gehört auch, die Brust regelmäßig abzutasten.

Foto: Kzenon/fotolia

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Wissen aktuell 05

Jeder Zehnte stirbt zu früh, weil er sich zu wenig bewegt. Zu diesem Ergebnis kommen Präventionsmediziner der Harvard Medical School in Boston in den USA. Sie haben berechnet, welcher Anteil bei den wichtigsten nicht-übertragbaren Krankheiten auf Bewegungsmangel zurückzuführen ist und was es bewirken würde, wenn alle Menschen weltweit mindestens 150 Minuten pro Woche leicht oder 75 Minuten intensiv aktiv wären (Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO). Grundlage der Berechnung sind WHO-Erhebungen und Metaanalysen epidemiologischer Studien. Demnach ist weltweit etwa ein Drittel körperlich inaktiv, das Risiko für Koronare Herzkrankheit (KHK) steigt damit um 33 Prozent, für Typ-2-Diabetes um 63, für Brustkrebs um 34 und für Darmkrebs um 43 Prozent. Daraus berechneten die Forscher, dass knapp sechs Prozent aller KHK-, sieben Prozent aller Diabetes, zehn Prozent der Brust- und Darmkrebserkrankungen sowie jeder zehnte Todesfall vor dem Erreichen der statistischen Lebenserwartung auf mangelnde Bewegung zurückzuführen sind. Übrigens: Tipps für den Start in ein aktives Leben finden Sie auf Seite 17.

Wer sein Gewicht halten oder abspecken will, muss sich nicht nur mehr bewegen und weniger essen – er muss auch mehr schlafen. Aktuelle Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel und der wachsenden Zahl Übergewichtiger hin. Ausgeschlafene haben weniger Verlangen nach Süßigkeiten und Knabbereien und sind sportlich aktiver als Menschen, die sechs Stunden oder weniger schlafen. Ein Schlafdefizit verändert außer-dem Faktoren, die den Appetit kontrollieren. Quelle: www.springermedizin.de

Wissenschaftler des Deutschen Krebsfor-schungszentrums haben herausgefunden, dass das Aufhören mit dem Rauchen auch im höheren Lebensalter das Sterberisiko deutlich senkt. Zwar haben auch ehemalige Raucher gegenüber lebenslangen Nicht-rauchern immer noch ein erhöhtes Risiko, an einem Lungenkarzinom zu sterben. Das Sterberisiko sinkt jedoch mit jedem rauch-freien Jahr. Raucher über 60 Jahre haben ein fast doppelt so hohes Sterberisiko wie Nichtraucher. Quelle: www.dkfz.de

Je dunkler die Tage, desto trüber ist bei vielen Menschen die Stimmung. Dafür gibt es einen guten Grund: Lichtmangel. In Mitteleuropa plagen im Winter rund zehn Prozent der Menschen Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Energie- und Antriebslosigkeit sowie Heißhunger auf Süßigkeiten. Denn bei Dunkelheit schüt-tet die Zirbeldrüse Melatonin aus, ein schlafförderndes Hormon, das bei Licht wieder abgebaut wird. Fehlt Helligkeit, bleibt der Melatoninspiegel hoch und die Stimmung im Keller. Dazu trägt auch bei, dass bei geringer Sonneneinstrahlung zu wenig Serotonin gebildet wird, das gute Laune macht. Bananen, Nüsse oder Schokolade regen die Sero-toninbildung an – das erklärt den verstärkten Appetit auf solche Lebensmittel im Winter. Gegen das Stimmungstief hilft viel Bewegung in der freien Natur. Denn auch ein bedeckter Wintertag liefert draußen noch viel mehr Licht als jede Beleuchtung in Innenräumen.

Bewegen heißt länger leben

Mehr Schlaf hilft beim Abnehmen

Rauchstopp senkt Sterberisiko

Licht für die Seele

Seitenwechsel

Kurios: Patienten mit einsei-tigen Schulterschmerzen schlafen oft ausgerechnet auf der schmerzenden Seite. Das liegt möglicherweise daran, dass die meisten Menschen, die in einem Doppelbett schlafen, ihrem Partner zum Einschlafen den Rücken zudre-hen. Dänische Chiropraktiker vermuten, dass einseitige Schulterschmerzen, für die sich keine Erklärung findet, mit diesem Einschlafritual zu tun haben könnten. Die Ärzte hatten Schulterpatienten zu ihren Schlafgewohnheiten be-fragt – 67 Prozent derjenigen, die regelmäßig auf einer Seite schlafen, gaben an, dass sie dabei auf der schmerzenden Schulter liegen. Abhilfe schaf-fen könnte ein einfacher Sei-tenwechsel mit dem Partner.

Hautschutz

Solarienbetreiber müssen die künstliche Bestrahlungsstärke begrenzen. Dafür sorgt die UV-Schutzverordnung, die den Kampf gegen den schwarzen Hautkrebs (Melanom) unter-stützen soll. Eine aktuelle Studie ergab, dass regelmä-ßiger Solarienbesuch das Me-lanomrisiko um 25 Prozent er-höht. Bei Personen, die schon im Alter von unter 35 Jahren regelmäßig ein Solarium be-suchten, stieg das Risiko sogar um bis zu 87 Prozent.

Übergewicht

Jeder vierte Bundesbüger brandmarkt Übergewichtige als soziale Randgruppe, so eine repräsentative Studie der Universitätsmedizin Göttingen mit rund 1.000 Teilnehmern. 23 Prozent der Befragten stig-matisieren Dicke wegen ihres Gewichts. Mit dem Alter der Befragten nimmt die Stigma-tisierung zu, mit höherm Bildungsgrad hingegen ab.

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Foto: Thomas Francois/fotolia

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06 Schmerztherapie

Strahlen gegen Schmerzen

Eine Strahlentherapie kann Schmerzpatienten dauer-haft von ihrem Leiden befreien. Sie gewinnen ihre oftmals stark eingeschränkte Bewegungsfähigkeit zu-rück, müssen keine schmerzstillenden Medikamente mehr einnehmen – die Lebensqualität steigt deutlich.

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Ohne Schmerzen steigt die Lebensqualität deut-lich an. Die Strahlen- therapie trägt dazu bei.

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Schmerztherapie

Wann er die Schmerzen das erste Mal ge-spürt hat, kann Manfred Renz gar nicht so genau sagen. „Es wurde immer schlim-mer, und besonders nach dem Aufstehen konnte ich den linken Fuß kaum noch aufsetzen und bewegen – die Stiche in der Ferse waren unerträglich“, berichtet der 56-jährige Regensburger. Nach dem Besuch beim Orthopäden war klar: Manfred Renz leidet unter einem Fersensporn. Dieser dornartige Knochenauswuchs an der Ferse entsteht durch Mikroverletzungen des Gewebes aufgrund von Über- und Fehl-belastungen. In der Folge lagert sich Kno-chenmaterial am Sehnenansatz ab. Wird dieser Bereich gereizt, kann es zu Entzün-dungen kommen – verbunden mit großen Schmerzen beim Gehen und besonders dann, wenn der Fuß länger nicht belastet wurde. Der Orthopäde verschrieb Manfred Renz Einlagen und Krankengymnastik. Beides brachte aber nicht die gewünschte Linderung. „Mein Arzt hat mir dann emp-fohlen, eine Strahlentherapie zu versuchen“, sagt Manfred Renz.

Körperkräfte anregenEine Strahlentherapie kommt meist bei Krebserkrankungen zum Einsatz. Dass

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in Deutschland aber auch jährlich über 40.000 Patienten mit gutartigen Erkran-kungen mit Strahlen behandelt werden, ist weniger bekannt. „Die antientzündliche und analgetische Bestrahlung setzen wir vor allem bei entzündlichen Weichteil-erkrankungen, bei gutartigen Gefäß- geschwulsten oder bei degenerativen Ge-lenk- und Bindegewebserkrankungen ein. Zu Letzteren gehören zum Beispiel Arthrose, Tennisellenbogen, Achillesseh-nenveränderungen und Fersensporn“, sagt Dr. med. Nderim Juniku, Facharzt für Strahlentherapie und Radioonkologie in der RADIO-LOG Strahlentherapie Passau. „Mit der Röntgenreizbestrahlung wecken wir die eigenen Anti-Schmerz-Mechanis-men im Körper des Patienten auf“, bringt Juniku die Wirkungsweise der Strahlen-therapie auf einen einfachen Nenner. Die Wirkung ist indirekt: Der Körper wird durch die Bestrahlung angeregt, mit eige-nen Mitteln gegen die Entzündung zu kämpfen, die die Ursache für Schwellun-gen und Schmerzen ist. Dort, wo man bestrahlt, werden also Faktoren gereizt, mit denen der Körper erfolgreich gegen die Entzündung vorgeht. „Vermutlich wirkt die Strahlentherapie weniger über

Von links: Schulter, Ellenbogen und Ferse in der dreidimensionalen Ansicht. Der Radioonkologe richtet die Strahlen auf den rot markierten Bereich und erzielt damit eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers.

einen einzelnen Mechanismus als vielmehr durch ein komplexes Zusammenspiel von vielen Einzeleffekten“, so Juniku. Auch lokale immunsteigernde Effekte werden der Bestrahlung zugeschrieben. „Die so-genannte Ansprechrate bei den Patienten auf die Reizbestrahlung liegt im Schnitt um 85 Prozent und damit sehr hoch“, sagt Nderim Juniku. „Beim Fersensporn sind es sogar 97 Prozent.“

Therapie belastet nichtDie Strahlen, die bei dieser Art der Schmerztherapie eingesetzt werden, sind in Sachen Intensität mit den bekannten Bestrahlungen bei einer Krebsbehandlung nicht zu vergleichen. „Daher ist diese Therapie für den Patienten nicht belastend, die Risiken sind äußerst gering“, erklärt Dr. Juniku. „Bislang wurden keine akuten oder chronischen Reaktionen beobachtet. Auch gibt es keinen medizinischen Hin-weis darauf, dass ein Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit niedrig dosierten Strahlen und einer späteren Krebserkrankung bestehen könnte – in jedem Fall kann dies praktisch ausge-schlossen werden bei Patienten, die älter als 40 Jahre sind.“

Dr. med. Nderim Juniku, Facharzt für

Strahlentherapie und Radioonkologie

in Passau sowie Lektor an der Univer-

sität Klagenfurt

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Heilende Strahlen: Schmerztherapie

Die Strahlentherapie ist eine lokale, nicht-invasive, hochpräzise Röntgenreiz- bestrahlung mit hohen Sicher-heitsstandards und regel- mäßigen Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder Magnet-resonanztomographie ermög-lichen eine exakte Ortung des Krankheitsherdes, sodass die Radioonkologen die niedrig dosierten Röntgenstrahlen zielgenau auf das zu bestrah-lende Gewebe lenken können. Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend verschont.

Heilende Teilchen: Radiosynoviorthese

Bei der Radiosynoviorthese wird ambulant unter Röntgen-kontrolle eine radioaktive Substanz direkt in das er-krankte Gelenk eingebracht. Diese verwendeten Substan-zen (Beta-Strahler) sind so ge-wählt, dass mit ihnen der Krankheitsherd gezielt lokal behandelt werden kann, ohne das angrenzende gesunde Ge-webe zu schädigen. Die Beta-Teilchen verbleiben in der Ge-lenkhöhle und beseitigen die schmerzempfindlichen Zellen an der Gelenkschleimhaut. Das führt dazu, dass die Ner-venenden verschorft werden, die den Schmerz an das Ge-hirn übertragen. Auch Schleimhautverdickungen werden dadurch vermindert. Mithilfe einer Punktions- nadel, die der Nuklearmedizi-ner in das Gelenk (bei Bedarf nach örtlicher Betäubung) einführt, wird die radioaktive Substanz eingebracht. Ob sie sich gleichmäßig im Gelenk verteilt hat, wird oft durch eine Szintigraphie überprüft. Die Radiosynoviorthese ist eine wirkungsvolle Behandlung von schmerzhaften, entzündlichen Gelenkserkrankungen.

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Die Bestrahlung beeinflusst zwar nicht die degenerativen Prozesse an sich, aber sie vermindert die Entzündung, die mit die-sen Prozessen verbunden ist und die oftmals chronischen Schmerzen auslöst. „Eine Entzündung ist immer verbunden mit einer sauren Umgebung im Gewebe“, er-klärt Juniku. „Die Bestrahlung sorgt nun dafür, dass diese Umgebung laugiger, basisch wird. Dadurch verschwindet die Entzündung und so auch die Ursache für die Schmerzen. Wir erzielen eine gute bis vollständige Schmerzlinderung und darauf aufbauend eine bessere Funktion der be-troffenen Gelenke und Gliedmaßen.“

Mehr LebensqualitätVom Erfolg der Behandlung ist auch Man-fred Renz begeistert. „Schon nach der ersten Bestrahlungsserie waren die Schmer-zen kaum noch spürbar, nach der zweiten Serie war der Fuß beschwerdefrei. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl – nach der langen Phase mit ständigen Schmerzen“, so der Ingenieur. „Ich war ja dadurch in allen Bereichen des Lebens eingeschänkt, konnte auch mein Hobby, das Fußball-spielen in unserer Alt-Herren-Mannschaft, nicht mehr pf legen. Das ist jetzt alles wieder möglich.“Die Lebensqualität steigt aber nicht nur, weil die Schmerzen verschwinden. Viele

Patienten nehmen über lange Zeiträume oftmals starke Schmerzmittel ein. „Diese Mittel bekämpfen aber nur die Folge der Erkrankung, nicht die Ursache“, erklärt Juniku. „Und sie belasten Magen oder Leber.“ Wer nach einer Strahlenbehand-lung darauf verzichten kann, fühlt sich freier und gesünder.

Früher ist besserPositive Überraschungen, wie sie Manfred Renz beschreibt, erlebt Strahlentherapeut Nderim Juniku täglich. „Wenn jemand nach Monaten seine Schulter wieder schmerzfrei bewegen kann und keine Hilfe mehr bei den einfachsten Alltags-verrichtungen braucht, ist das eine wun-derbare Erfahrung, die auch uns Ärzte immer wieder begeistert.“ Die Erfolgsaus-sichten sind besonders groß, wenn die Bestrahlung möglichst früh beginnt. „Sobald absehbar ist, dass die anderen Behandlungen nicht anschlagen, sollte der Hausarzt oder Orthopäde die Patienten zu uns schicken“, so Juniku. Die Kranken-kasse übernimmt die Kosten für die Schmerztherapie durch niedrig dosierte Strahlen, wenn eine Überweisung oder ein Rezept vorliegt. Wer die Behandlung auf eigenen Wunsch durchführen lässt, zahlt nach der Gebührenordnung für Ärzte ein Honorar von rund 20 Euro pro Sitzung.

Wer ist wer? Der Radioonkologe oder Strahlen-therapeut führt Therapien durch. Er beschäftigt sich mit der medizinischen Anwendung von ioni-sierender Strahlung auf den Menschen, um gut- und bösartige Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern.Der diagnostische Radiologe erstellt mithilfe von bildgebenden Verfahren Diagnosen. In Deutsch-land ist die (jüngere) interventionelle Radiologie (noch) ein Teilgebiet der diagnostischen Radiolo-gie. Die interventionelle Radiologie erweitert das klassische Aufgabengebiet des Radiologen um therapeutische Eingriffe unter Bildsteue-rung. Der Nuklearmediziner wendet radioaktive Subs-tanzen und kernphysikalische Verfahren zur Funktions- und Lokalisationsdiagnostik an. In der Therapie nutzt er offene Radionuklide.

Schmerztherapie

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Schmerztherapie

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In der heutigen Medizin ist die Operation nicht mehr die einzige Therapiemöglich-keit des Rückenschmerzes. Vielmehr wird immer häufiger versucht, eine Behandlung möglichst schonend durchzuführen. Mit der Entwicklung der Schnittbildgebung kommt hier eine medizinische Disziplin in den Vordergrund, die zuvor erstrangig diagnostische Fragestellungen beantwor-tet hat: Die Radiologie ermöglicht spezielle bildgesteuerte Therapieansätze. Dazu ge-hört die periradikuläre Therapie – kurz PRT. Sie kann Patienten helfen, die unter der Volkskrankheit Rückenschmerz leiden.

Die Schmerzursache nachweisenAus dem Rückenmark treten Nervenwurzeln aus, die Radices. Sie senden motorische Informationen aus dem Gehirn zu den Ex-tremitäten und erhalten Informationen des Temperatur- und Tastsinns, die zum Gehirn geleitet werden. Die Nervenwurzeln treten unmittelbar neben dem Rückenmark durch schmale Spalten in der Wirbelsäule, die Neuroforamina, aus. Kommt es nun zu einer Verengung dieser Spalten, wie häufig bei Bandscheibenvorfällen oder einem Ver-schleiß der Wirbelbogengelenke, werden

PRT kontra RückenschmerzEine bildgesteuerte Therapie ermöglicht die langfristig erfolgreiche Behandlung des Rückenschmerzes – bei der periradikulären Therapie (PRT) bringt eine dünne Nadel schmerzlindernde Medikamente direkt zu den Nervenwurzeln.

Ein Beitrag von Dr. med. Tarek Zoubi, Radiologie Ibbenbüren

diese Nervenwurzeln gereizt. Eine solche Einengung der Neuroforamina können die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT) nachweisen.

An Ort und Stelle helfenZiel der periradikulären Therapie ist eine Schmerz- und Entzündungshemmung im Bereich der Nervenwurzeln. Hierzu erfolgt die Gabe eines lokalen Betäubungsmittels und eines Kortisonpräparats in die unmit-telbare Umgebung der betroffenen Nerven-wurzel. Eine dünne Nadel wird über den Rücken in den entsprechenden Bereich vorgeschoben. Mittels eines Computer-tomographen erfolgt die exakte Darstellung der Nadelposition. Dies hat zwei Gründe: Zum einen wird die Gefahr einer Verletzung von umliegenden Strukturen auf ein Minimum reduziert, zum anderen kann die Nadel in eine exakt zur Therapie be-nötigte Position gebracht werden, damit diese Erfolg bringen kann. Nun wird ein Kontrastmittel eingebracht, damit die spätere Verteilung der Medikamente sicht-bar wird. Erst wenn sich diese als korrekt herausstellt, werden die Medikamente eingebracht. Für die kurzfristige Schmerz-

linderung sorgt das Lokalanästhetikum. Für einen möglichst langfristigen Therapie-erfolg wird zusätzlich ein Kortisonpräparat injiziert, um die Entzündungsreaktion einer dauerhaft gereizten Nervenwurzel zu ver-ringern. Das Kortisonpräparat weist eine kristalline Struktur auf. Dies verhindert den schnellen Abbau des Kortisons und sorgt für eine Depotwirkung.

Persönliche BeratungAufgrund der schonenden Methode kann die Behandlung ohne weiteres ambulant durchgeführt werden. Zur Sicherheit der Patienten sind kurze Überwachungszeiten nach Therapieende jedoch notwendig. Die PRT kann im Bereich der Halswirbelsäule und auch im Bereich der Lendenwirbel-säule eingesetzt werden. Häufig sind für einen dauerhaften Erfolg mehrere Thera-pien notwendig. Hier haben sich bis zu drei Anwendungen in einmonatigem Ab-stand bewährt. Zu den Risiken und Mög-lichkeiten der PRT beraten der Orthopäde und der Radiologe am besten persönlich. Bei diesem Gespräch kann geklärt werden, ob die PRT bei der vorliegenden Form des Rückenschmerzes eingesetzt werden kann.

Der Orthopäde oder der Radiologe beraten im persönlichen Gespräch zur PRT.

Mit CT- oder MRT-Aufnahmen werden Einengungen der Neuroforamina nachgewiesen.

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10 Schmerztherapie

Pieksen, Messen, AktivierenLästige Schmerzen loswerden kann man auch mit alternativen Methoden. Akupunktur, Biofeedback oder Osteopathie lösen auf sanfte Weise Verspannungen und Blockaden, die Schmerzen auslösen können.

Als komplementäre, also ergänzende The-rapien aus dem Bereich der Naturheilver-fahren, der Homöopathie oder der Tradi-tionellen Chinesischen Medizin können Schmerzpatienten verschiedene Methoden wählen. Sie sind kein Ersatz für eine mul-timodale Schmerztherapie, aber sie können die Lebensqualität positiv beeinflussen. Viele spielen vor allem auch beim Vorbeu-gen von Schmerzen eine wichtige Rolle.

Akupunktur Nadeln lindern SchmerzenDie Akupunktur gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin. Dabei sticht der

Akupunkteur dünne Nadeln in bestimmte Punkte auf der Körperfläche. Die Nadeln sollen blockierte Energien freisetzen und dadurch Schmerzen lindern. Die Methode hilft gegen Spannungskopfschmerz, Migräne, Knie- oder Rückenschmerzen, Menstruationsbeschwerden oder auch Schmerzen nach einer Operation.

Hypnose Geistige Kräfte mobilisierenDer Patient wird in einen Zustand der Tiefenentspannung versetzt. Das verrin-gert die Muskelspannung und die Ausschüttung von Stresshormonen. Der Therapeut versucht, körperliche und geistige Kräfte des Patienten zu mobili-sieren, um zum Beispiel chronische

Schmerzen zu bekämpfen. Hypnose hilft bei Spannungskopfschmerz, Migräne, Rückenschmerzen oder Arthritis.

Biofeedback Körpervorgänge steuernMessgeräte erfassen wichtige Körperfunk-tionen wie Atem- und Herzfrequenz, Blutdruck, Hautwiderstand oder Muskel-spannung. Akustische und optische Signale machen dem Patienten diese Körpervor-gänge bewusst und er lernt, sie durch Entspannungstechniken wie etwa auto-genes Training aktiv zu steuern. Biofeed-back wird eingesetzt bei Spannungskopf-schmerz, Migräne, Muskelschmerzen oder Nackenverspannungen.

TENS Signale hemmen den SchmerzBei der transkutanen elektrischen Nerven-

stimulation (TENS) werden Elektroden auf die Haut auf-gebracht. Diese übertragen leichte elektrische Impulse auf das Nervensystem des Patienten. Dadurch werden schmerzlindernde Signale wei-tergeleitet, die das überreizte Nervensystem beruhigen. Anwendungsgebiete sind Span-nungskopfschmerzen, Rücken-schmerzen, Nervenschmerzen und auch Schmerzen des Bewegungs-apparats.

Osteopathie Selbstheilungskräfte anregenMit den Händen spürt der Osteopath körperliche Blockaden auf. Er löst sie durch Lockerungsgriffe oder leichten Druck und aktiviert mit dieser Stimu-lation gleichzeitig die Selbstheilungskräf-te des Körpers. Das hilft gegen Spannungs-kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Migräne, Muskel- und Gelenkschmerzen, Verstauchungen oder Menstruationsbe-schwerden (siehe auch Seiten 12 und 13).

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Vorsorge

Für die eigene Gesundheit aktiv zu sein und Vorsorge zu betreiben, ist in jedem Alter wichtig. Ziel dabei ist es, Körper und Geist gesund zu halten. Auch die gesetz-lichen Krankenkassen unterstützen ihre Versicherten bei diesem Vorhaben – zum Beispiel mit Gesundheitskursen. „Wir haben ein umfangreiches Angebot mit Kursen für Kinder und Erwachsene“, sagt Markus Franz von der AOK Bayern. „Da-zu gehören Kurse in den Bereichen Ernäh-rung, Bewegung und Entspannung.“

Beispiel RelaxKidsNicht selten haben Kinder heutzutage be-reits einen engen Terminplan und geraten dadurch oftmals ganz schön in Stress. Diesem „Krankmacher“ will die AOK mit RelaxKids entgegenwirken, einem Anti-Stress-Training, das sie für 8 bis 10-jährige Grundschüler anbietet. Die Kinder lernen dabei durch geschulte Fachkräfte, auf spie-lerische Weise ihren Alltagsstress besser zu bewältigen. Auch die Eltern sind in das

Programm eingebunden. An Elternabenden erfahren sie mehr darüber, wie sie gemein-sam mit ihren Kindern Stress vermeiden. Entwickelt wurde das Trainingsprogramm von namhaften Wissenschaftlern gemein-sam mit Experten der AOK.

Beispiel Reaktiv WalkingFür fitnessbegeisterte Erwachsene gibt es im AOK-Kursprogramm eine Alternative zum Nordic Walking: Reaktiv Walking, ein effektives Ausdauer- und Körpertrai-ning mit Handgeräten. Statt der Stöcke kommen Hanteln zum Einsatz, die mit einem speziellen Granulat gefüllt sind. Durch Hin- und Herschwingen wird das Granulat beschleunigt und abgebremst. Das kräftigt nicht nur die oberflächlichen Muskeln, sondern trainiert auch die Tie-fenmuskulatur und das Bindegewebe.

Regeln für Kurse definiertDas Kursangebot unterscheidet sich von Krankenkasse zu Krankenkasse deutlich.

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Gesundheitskurse gibt es schon für die

Jüngsten. Denn für Prävention ist es

nie zu früh.

Kurse von der KasseGesundheitskurse sind eine gute Möglichkeit, Vorsorge zu betreiben. Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen ihre Mitglieder mit einem vielfältigen Angebot.

Internet

www.aok.de/bayern oder www.aok-gesundheitskurse.de

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Vor allem große Kassen führen eigene, kos-tenfreie Kurse durch, aus denen die Versi-cherten sich das Passende aussuchen kön-nen. „Darüber hinaus ist es auch möglich, dass man Gesundheitskurse bei anderen Anbietern besucht“, erklärt Markus Franz. Die Kasse kann dann unter bestimmten Voraussetzungen, die der Gesetzgeber vor-schreibt, die Kosten dafür erstatten. AOK-Experte Markus Franz empfiehlt dringend, sich vor dem Kursbesuch bei der eigenen Kasse zu erkundigen, ob und in welcher Höhe sie die Kosten übernimmt. Denn die Kostenerstattungsregelungen für Gesundheitskurse variieren sehr stark.

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12 Hintergrund

Alles gehört zusammen

Die Osteopathie versteht den Organismus als untrennbare Einheit. Struktur und Funktion sind abhängig voneinander. Noch ist die Osteopathie nicht so bekannt wie andere manuelle Therapieformen. Doch die Nachfrage steigt, auch deshalb, da die Osteopathie eine sanfte Methode ist, sie bei vielen Beschwerden anwendbar ist und gute Hei-lungschancen verspricht. Einblick sprach mit dem Arzt Christian Holzer.

heißt, die Struktur ist die Basis der Bewe-gung und die Funktion ist die dynamische Energie der Bewegung. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Wirbelsäule, die zwei Funk-tionen hat: Einmal die Stabilität und zum anderen die Mobilität. Gelenke und Mus-kulatur sowie Weichteilgewebe bilden die Struktur und alles beeinflusst sich gegen-seitig. Somit achtet die Osteopathie auf beides.

Was sind die klassichen Behandlungsfelder?Die Osteopathie ist sehr vielseitig, sie be-schränkt sich nicht nur auf die Behandlung des Bewegungsapparates, sondern hat mehrere Behandlungsansätze. Sie kann bei Erkrankungen und Störungen des Bewegungsapparates, bei Schmerzzustän-den (Kopfschmerz/Rückenschmerz), bei Störungen der inneren Organe bis hin zu vegetativen und funktionellen Störungen aller Art zum Einsatz kommen. Grundsätzlich unterscheidet man in der Osteopathie drei Bereiche: Einmal die parietale Osteopathie, die bei Störungen des Bewegungsapparates angewandt wird. Dann die viszerale Osteopathie, die bei Störungen der inneren Organe (Brust/Bauch/Becken) zum Einsatz kommt. Und zu guter Letzt die craniosakrale Osteo-pathie, die unter anderem bei Störungen des Kopfes, Nervensystems und bei vege-tativen Störungen eingesetzt wird. Im Regelfall kombiniert man während einer Behandlung alle osteopathischen Unter-formen, um ein optimales Behandlungs-ergebnis zu erzielen.

Herr Holzer, Sie kommen ursprünglich aus der Schulmedizin. Wie sind Sie zur Osteopathie gekommen?Nachdem ich als Schulmediziner zunächst sehr kritisch und ablehnend gegenüber der Osteopathie war, hatte ich das Glück, einen sehr begeisternden und hervorragenden irischen Osteopathen zu treffen. Dieser Mann hat mich motiviert, mir die Osteo-pathie genauer anzusehen und dann hat

Die Entstehungder Osteopathie

Es war der amerikanische Landarzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917), der die Osteopathie entwickelt hat. Er formulierte vier Annahmen, die der Behandlung zugrunde liegen: Die Rolle der Arterie ist essentiell. Der Körper ist eine Funktionseinheit. Die Funk- tion bestimmt die Körperstruktur und umgekehrt. Der Körper besitzt die Fähigkeit zur Selbstregulation.Die Osteopathie ist heute vor allem in den USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Belgien sehr verbrei-tet. In Deutschland hat sich die Osteo-pathie in den letzten 15 bis 20 Jahren entwickelt und es gibt zunehmend qualitativ gute Ausbildungsangebote. Eine Übersicht von Osteopathen bie-tet der Verband der Osteopathen Deutschland e. V. auf seiner Internet-seite: www.osteopathie.de

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es nicht lange gedauert, bis ich Feuer und Flamme dafür war.

Was macht die Osteopathie so besonders?Neben dem ganzheitlichen Ansatz der Osteopathie ist das Besondere sicherlich das Prinzip, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Die Osteopathie besteht aus manuellen Techniken, das heißt, Osteopathen arbeiten mit den Händen. Durch den ganzheitlichen Ansatz ist die Therapie in den meisten Fällen auch eine ursächliche und nicht nur eine sympto-matische. Dadurch lassen sich überwiegend sehr gute Behandlungsergebnisse erzielen.

Was ist der Grundsatz der Osteopathie?Die Osteopathie betrachtet den menschlichen Körper stets als untrennbare Einheit. Davon ausgehend wird der Patient entsprechend behandelt. Dass diese Sichtweise sinnvoll ist, zeigt sich beispielsweise an Gefäßsystem, Nervensystem und Bindegewebe: Alle drei Bereiche sind im Köper miteinander ver-bunden. Man kann sich das auch anhand eines Baumes vorstellen: Er ist fest mit sei-nen Wurzeln verbunden. Von dort aus ent-wickelt, wächst und versorgt er sich. Baum und Wurzeln sind also eine untrennbare Einheit.

Wo setzt die Osteopathie an?Grundlage der Osteopathie ist die Wech-selwirkung zwischen Struktur und Funk-tion. Eine gesunde Struktur erfüllt alle Funktionen, für die sie erschaffen wurde. Beiden gemeinsam ist die Bewegung. Das

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Hintergrund

Alles gehört zusammen

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Wie läuft eine Behandlung ab?Beim Ersttermin findet zunächst eine aus-führliche Anamnese statt, das heißt der Patient wird genau über seine aktuellen Beschwerden sowie über alle Erkrankungen in der Vergangenheit befragt. Anschließend wird der Patient körperlich untersucht – im Stehen, Sitzen und Liegen, gegebenenfalls werden auch Tests gemacht, um zum Bei-spiel mögliche Ursachen von Beschwerden zu identifizieren. Danach wird ein Be- handlungsplan erstellt und die Behandlung kann beginnen. Die Behandlungsdauer pro Termin kann zwischen 30 und 60 Mi-nuten variieren.

Für welche Patienten eignet sich die Osteopathie? Die Osteopathie kann im Grunde bei allen Erkrankungen eingesetzt werden. Natürlich muss man stets das individuelle Krankheits-bild betrachten. Wichtig ist, zu unterschei-den, wann eine klassisch schulmedizinische Behandlung sinnvoll und notwendig ist, und wann eine osteopathische. Bei einem akuten Herzinfarkt oder einer Fraktur bei-

spielsweise hat ganz klar die Schulmedizin Vorrang in der Erstversorgung. Aber man kann auch in diesen Fällen später unterstüt-zend osteopathisch behandeln.

Welchen Stellenwert hat die Osteopathie in Bezug zur Schulmedizin?Die Osteopathie ist eine sanfte und in der Regel nebenwirkungsfreie, alternative Be-handlungsform, die aus meiner Sicht eine sehr gute Ergänzung der Schulmedizin darstellt. Schulmedizin und Osteopathie schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich auf sinnvolle Weise. Dort, wo akute und lebensbedrohliche Erkran-kungen vorliegen, hat die Schulmedizin Vorrang. Dort, wo es um funktionelle Stö-rungen geht und auch um Prävention, hat die Osteopathie häufig bessere Ergebnisse.

Ist eine Behandlung beim Osteopathen eine Kassenleistung? Was kostet sie? Die Kosten variieren. Normalerweise muss man bei einer einstündigen Behandlung mit Kosten zwischen 100 und 130 Euro rechnen. Leider ist die Osteopathie noch keine Kas-

Die Osteopathie ist eine sanfte, manuelle, alter-native Methode, um Men-schen mit bestimmten Schmerzen zu behandeln.

senleistung. Einige Krankenkassen beteili-gen sich an den Behandlungskosten oder übernehmen sie ganz. Voraussetzung ist allerdings, dass der behandelnde Arzt eine fünfjährige Ausbildung in Osteopathie absolviert hat. Auf jeden Fall sollte man bei seiner Krankenkasse anfragen, ob die Kosten übernommen werden. Private Kassen zahlen die Osteopathie im Regelfall.

Christian Holzer

Studium der Human-medizin. Mehrjährige klinische Tätigkeit u.a. Innerer Medizin und Psychotherapie. Fünfjährige Ausbil-dung in Osteopathie. Seit 2009 in eigener

Praxis in Ottobrunn bei München tätig, mit Schwerpunkt Osteopathie. www.osteopathie-holzer.de

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Bild: wavebreakm

edia/iStockphoto

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14 Aus der Praxis

Die Gebärmutter gerettet

„Nur mit einer Gebärmutter bin ich eine Frau.“ Diesen Satz hört man oft. Früher gab es bei der Diagnose „Uterusmyom“ kaum Alternativen zum operativen Entfer-nen des Geschlechtsorgans. Mit der Myom-Embolisation hat sich das geändert.

etwa 25 bis 70 Prozent der geschlechtsreifen Frauen werden Myome diagnostiziert, bis zu 40 Prozent der Frauen über 35 Jahre haben ein oder mehrere Myome.

Eindeutige DiagnoseWie im Fall von Susanne A. können Myome durch den Frauenarzt festgestellt werden. Um die Diagnose zu bestätigen, folgt in der Regel eine Ultraschalluntersuchung. Ein exaktes Bild von der Anzahl, der Größe und der genauen Lage der Myomknoten gibt allerdings erst die Magnetresonanztomo-graphie. Sie ist auch die Methode der Wahl, wenn es um die Größe der Gebärmutter und die Beurteilung der Eierstöcke geht. „Natürlich hat mich diese Nachricht erst einmal geschockt. Auch wenn es sich bei Myomen um gutartige Geschwulste handelt, denkt man zunächst an das Schlimmste“, erinnert sich Susanne A.

Individuelle EntscheidungVerursachen Myome keine Beschwerden und werden sie nur zufällig entdeckt, ist eine Behandlung oftmals nicht notwendig. Machen sich allerdings die Symptome be-merkbar und breiten sich aus, gibt es ver-schiedene Möglichkeiten, die Myome zu behandeln. Welche Methode geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren wie Schwere-grad, Größe, Lage und Anzahl der Myome ab. Aber auch der Kinderwunsch und das Alter der Frau spielen eine Rolle. „Früher wurden schmerzhafte oder blu-tende Myome einzig operativ behandelt. Dabei hat man entweder nur das Myom aus der Gebärmutterwand oder aber die ganze Gebärmutter entfernt“, sagt Prof. Dr. Hanno Hoppe, Facharzt für diagnos-

Susanne A. ist eine sportliche und lebens-frohe Frau Anfang 40. Sie lebt mit ihrem Mann und den beiden Söhnen (5 und 7 Jahre) in der Nähe von Bern. Halbtags arbeitet sie in einem Bioladen – sie selbst legt sehr viel Wert auf eine bewusste und gesunde Ernährung. Erst vor Kurzem hat sich die Familie einen Traum erfüllt und reiste vier Wochen durch Südafrika. Einige Wochen nach der Rückkehr kam die Diagnose. „Schon als junge Frau gehörte ich zu denjenigen, die eine starke und lang an-haltende Monatsblutung hatten. Deshalb machte ich mir auch keine großen Gedanken, als das mit dem Alter nicht weniger wurde“, erzählt Susanne A. „Gleich zu Anfang unserer Afrika-Reise hat sich dann ein Drücken im Becken breit-gemacht, das sich immer mehr auch auf den Rücken ausdehnte. Auch die Blutungen nahmen zu und ich hatte starke Schmerzen. Es gab Tage, an denen ich nicht mal mehr aufstehen wollte.“ Wieder zu Hause verein-barte sie einen Termin bei ihrem Frauenarzt. Nach einigen Untersuchungen stand fest: In der Gebärmutter von Susanne A. hatten sich Myome gebildet.

Viele Frauen betroffenUnterusmyome sind die häufigsten gut-artigen Tumore des weiblichen Genitaltrakts. Sie bestehen aus dichten Bindegewebsfasern und werden direkt von den Blutgefäßen versorgt. Nicht in allen Fällen verursachen Myome Beschwerden. Je nach Lage und Größe können sie allerdings Symptome wie starke Blutungen, Anämie (Blutarmut), Müdigkeit, Harndrang, aber auch Rücken- und Beckenschmerzen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen. Bei

Nach der Embolisation: Das Uterusmyom ist geschrumpft, die Beschwerden klingen ab.

Uterusmyom vor der Embolisation. Myome werden direkt von den Blutbahnen versorgt.

Gebärmutter mit mehreren Myomen, die sich in Größe und Lage unterscheiden.

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Aus der Praxis

Die Gebärmutter gerettet

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tische und interventionelle Radiologie am Lindenhofspital Bern. „Heute kann man individuell schauen, welche Lösung für die Frau die Beste ist. Als eine echte nicht-operative Behandlung hat sich die Myom-Embolisation etabliert. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass die Gebärmutter erhalten bleibt. Für viele Frauen ist dies entscheidend.“

So funktioniert eine EmbolisationDie Myom-Embolisation ist eine aner-kannte Alternative zum chirurgischen Ein-griff. Die Behandlung führt stets ein inter-ventioneller Radiologe durch. Für dieses minimal-invasive Verfahren ist keine Voll-narkose erforderlich. Die Patientin bleibt bei Bewusstsein, sie erhält ein Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie ein örtliches Betäubungsmedikament. Der Arzt führt über die Leiste einen dünnen Plastikschlauch (Katheter) in die Schlagader (Arterie) ein und schiebt diesen durch den Gefäßbaum bis zum Gebärmutter-Myom vor. Durch den Katheter spritzt er schließlich winzige Kügelchen, die die Blutversorgung

des Myoms unterbinden. Die Folge: Das Myom „trocknet aus“ und schrumpft. Die Beschwerden klingen ab.Nach einer Myom-Embolisation besteht im Gegensatz zur Hysterektomie (dem opera-tiven Entfernen des Organs) prinzipiell die Möglichkeit, schwanger zu werden. „Allerdings zeigt der bisherige wissenschaft-liche Vergleich der Fruchtbarkeit nach Myom-Embolisation und nach operativer Myom-Entfernung, der Myomektomie, dass embolisierte Patientinnen etwas weniger erfolgreiche Schwangerschaften hatten“, sagt Professor Hoppe. „Besteht also noch ein Kinderwunsch, sollte die Embolisation erst dann zum Einsatz kommen, wenn andere Methoden versagt haben oder nicht durch-führbar sind.“

Schnelle GenesungDank des minimal-invasiven Eingriffs pro-fitiert die Patientin von einem kürzeren Krankenhausaufenthalt. „Nach zwei Tagen durfte ich nach Hause. Nach einer Woche konnte ich bereits meinen alltäglichen Arbeiten nachgehen“, sagt Susanne A.

Die Diagnose Uterusmyom heißt nicht gleich, dass die Gebärmutter entfernt werden muss. Dank der Myom-Embolisation können Frauen ihre Gebärmutter behalten – was vielen sehr wichtig ist.

Internet

Homepage des Lindenhof- spitals Bern: [email protected]

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Zur Person

Prof. Dr. med Hanno Hoppe ist Facharzt für diagnostische und inter-ventionelle Radio logie und als Belegarzt im Lindenhofspital in Bern/Schweiz tätig.

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Bild: Peter Atkins/fotolia

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16 Fit & gesund

Die dunkle Jahreszeit lädt nicht unbedingt zum Sporttreiben im Freien ein. Draußen wird es kalt und ungemütlich, dazu kommen Regen oder Schnee. Also Füße hochlegen und auf den nächsten Sommer warten? Es geht auch anders. Denn mit der richtigen Kleidung macht es fast bei jedem Wetter Spaß, die Laufschuhe zu schnüren, eine Walking-Runde zu drehen oder die Lang-lauf-Ski anzuschnallen. Die Zauberformel dabei heißt Zwiebelschalenprinzip.

FeuchtigkeitstransportDas bedeutet ganz einfach: Viele dünne Bekleidungsschichten halten beim Sport nicht nur warm, sondern transportieren den Schweiß und damit Feuchtigkeit vom Körper weg nach außen. Vorausgesetzt, man trägt Funktionswäsche. Das gute alte Baumwollunterhemd macht den ganzen Effekt zunichte, da es den Schweiß aufsaugt und so die Verdunstungskälte am Körper erhöht. Bei Hitze kann das angenehm sein, im Winter jedoch eher eine Erkältung ver-ursachen. Besonders für die erste Schicht

gilt deshalb: Sie muss den Schweiß optimal nach außen weiterleiten, damit die Haut beim Sporttreiben lange angenehm trocken und warm bleibt. Funktionsunterwäsche erfüllt genau diesen Zweck.

Wohlige WärmeDie mittlere Schicht ist die „Heizung“. Dazu dienen kurz- oder langärmlige Funk-tionsshirts. Sie sollten nicht zu eng anlie-gen, aber auch nicht zu weit sein. Denn sie übernehmen zusätzlich zu ihrer Wärm-funktion den Feuchtigkeitstransport. Die äußere Schicht ist eine Sportjacke, die vor Kälte, Wind und Wasser schützt. Dazu eignen sich Laminat-, Softshell- oder Mikrofaserjacken.

Kombinieren und probierenDa jeder Mensch ein anderes Kälteemp-finden hat, gibt es keine allgemeingültige Regel, wie viele Schichten man bei welcher Temperatur braucht. Vor allem Anfänger kleiden sich oft zu warm. Eine Faustregel: Bei den ersten Schritten draußen sollte

Mit Anzahl und Dicke der Klei-dungsschichten kann man sich gut auf das Wet-ter einstellen.

Schicht für SchichtRichtig gekleidet, macht Sport im Freien auch in der kalten Jahreszeit Spaß. Die Lösung heißt Zwiebelschalenprinzip.

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Funktionswäsche richtig waschen

• Unbedingt die Pflegeanleitung beachten. Meist ist der 30- oder 40-Grad-Gang möglich.

• Flüssige Voll- und Feinwaschmittel sind geeignet.

• Keinen Weichspüler benutzen, da er die Funktionsfasern verklebt.

• Nicht im Trockner trocknen oder bügeln.

• Vor dem Waschen alle Klett- und Reißverschlüsse schließen und die Kleidung auf links drehen. Das ver-hindert das Aufrauen der Fasern.

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man leicht frösteln, denn der Körper er-reicht nicht gleich seine volle Betriebstem-peratur. Wer schon vor dem Start schwitzt, hat sich zu warm angezogen.

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Fit & gesund

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Personal Trainer Clemens Zenz vermittelt seinen Kunden den Spaß am Sporttreiben – im Verein, im Studio oder auch im Büro direkt nach der Arbeit.

Für jeden der richtige SportWer regelmäßig für seine Fitness aktiv ist, lebt zufriedener und gesünder. Aber wie gelingt der Einstieg in die neue Karriere als Sportler? Athletiktrainer Clemens Zenz verrät, wie es klappt.

Ja ja, es ist schon so eine Sache mit dem inneren Schweinhund. Eigentlich ist man wild entschlossen, etwas für die Fitness zu tun. Aber das Anfangen fällt so schwer. Für alle, denen das bekannt vorkommt, hat Athletiktrainer Clemens Zenz ein paar ein-fache Tipps, wie es mit dem Sporttreiben klappt. „Sport muss man planen. Wer dafür feste Zeiten in seinem Tages- und Wochen-plan eingebaut hat, kann sich leichter über-winden“, so der Unterhachinger, der als Personal Trainer arbeitet und die „Leiden“ seiner Kunden gut kennt. „Und daran auch nicht rütteln – wenn der Termin dran ist, am besten schon früh die Sporttasche ins Auto packen und direkt von der Arbeit zum Training fahren. Bei einem Zwischenstopp zu Hause finden sich sonst schnell Ausreden, warum es heute doch nicht so gut passt mit dem Sport.“ Feste Verabredungen mit einem Trainingspartner helfen vielen auch dabei, sich nicht zu drücken.

Die richtige SportartBleibt die Frage, welche Sportart die Rich-tige ist. „Wer noch keine Erfahrungen hat, ist im Sportverein gut aufgehoben“, sagt der Coach. „Dort kann man verschiedene

Sachen ausprobieren, und es kostet nicht so viel wie in den Fitness-Studios.“Wer eher der Studio-Typ ist und keine Angst vor meist zweijähriger Vertragsbin-dung und Monatsbeiträgen hat, findet auch in den Studios zahlreiche Kursangebote. Und bei einem Einstiegstest lässt sich leicht herausfinden, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen und ein entsprechender Übungsplan aufstellen. „Man kann natür-lich auch einen Personal Trainer engagie-ren“, so Clemens Zenz. „Das ist die teuerste Variante, aber man bekommt eine indivi-duelle Rundum-Betreuung vom Profi.“

Ausdauer, Kraft und KoordinationZu einem guten Fitnesstraining gehört Viel-falt. Wer immer nur auf der Laufrunde schwitzt oder einzig Gewichte stemmt, er-zielt nicht die erhofften Erfolge. „Ausdauer-, Kraft-, Koordinations- und Flexibilitäts-training sowie eine bewusste Ernährung bilden die Basis für mehr Fitness, Leistungs-fähigkeit und Gesundheit“, so Clemens Zenz. „Viele wollen ja durch den Sport auch ihr Gewicht regulieren – und wundern sich, wenn sich auf der Waage nichts tut. Meist liegt das an einseitigen Trainingsreizen und

Internet

Tipps für Einsteiger zum Bei-spiel unter www.fitforfun.de

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falschen Ernährungsgewohnheiten. Auf monotones Training stellt sich der Körper schnell ein, und der Abnehmerfolg bleibt aus.“ Also die Laufrunde mit Krafttraining kombinieren. Für die Koordination bieten sich Spielsportarten wie Squash oder Ten-nis an, und die Flexibilität der Muskeln, Sehnen und Bänder schulen Stretching-übungen am Ende jeder Sporteinheit. Wenn der Anfangselan verflogen ist, lassen sich einfache Motivationstricks nutzen, um am Ball zu bleiben. „Ziele setzen ist ganz wichtig“, erklärt Clemens Zenz. „Zum Bei-spiel wieder in die alte Lieblingsjeans passen. Oder ein Kleidungsstück bewusst eine Num-mer kleiner kaufen, das man zu einem be-sonderen Anlass tragen will. Das ist dann eine schöne Belohnung für den Einsatz.“

Bild: Ekkehard Winkler

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Kampf den Viren

Wenn im Winter wieder vermehrt Ansteckungsgefahr besteht, sollten Sie Ihr Abwehrsystem stärken. Nehmen Sie dazu Vitamin C zu sich in Form von viel frischem Obst und Gemüse, gehen Sie in die Sauna, machen Sie abends ein wärmendes Fußbad, gehen Sie viel an der frischen Luft spazieren und meiden Sie Stress. Wer viel Kontakt mit Menschen hat, sollte sich mehrmals täglich die Hände mit Seife waschen, da man durch Türklinken und Händeschütteln oft mit Erregern in Kontakt kommt.Zitrusfrüchte bieten sich ebenfalls an, denn ihre Schale wirkt desinfizierend. Wer sie schält und genießt, nimmt täglich eine Portion Vitamin C auf und schützt seine Hände vor Keimen. Bieten Sie anderen doch einfach mal eine an!

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Ein Duft sagt mehr als 1.000 Worte. Er lässt uns träumen, in Erinnerungen schwelgen oder die Nase rümpfen. Dabei können wir nicht viel ausrichten gegen diese Gefühle, denn die Duftmoleküle gelangen in unser limbisches System, dem ältesten Teil unseres Gehirns, ohne dass wir es steuern können.

Ätherische ÖleDiese Erkenntnis hat man sich seit Men-schengedenken zunutze gemacht, um mit Düften Körper, Geist und Seele positiv zu beeinflussen. Gerade in der kalten Win-terzeit kann das Wissen über bestimmte Pflanzen und deren Wirkung auf den Kör-per helfen, Erkältungen oder den Winter-blues zu überstehen. Besonders bewährt

Aromatisch durch

den WinterMit der kalten Jahreszeit stellen sie sich wieder ein: die Erkältungen und der Winterblues. Doch gegen vieles ist eine Pflanze gewachsen, deren ätherische Öle uns schnell über die Schattenseiten des Winters helfen.

handeln. Frühzeitig eingesetzt, verhindern die wertvollen Pflanzenauszüge so manchen Einsatz von Medikamenten.

Natürlichkeit und Qualität Ätherische Öle finden sich in vielen Droge-rien, Reformhäusern oder Bioläden. Bei der Auswahl ist auf deren Natürlichkeit und Qualität zu achten. Aus Kostengründen werden immer mehr synthetische Öle an-geboten, deren gesunde Wirkung umstritten ist. Die beste Qualität haben ätherische Öle, die 100 Prozent naturrein sind und aus kon-trolliert biologischem Anbau kommen.Und dennoch: Die meisten ätherischen Öle sind haut- und schleimhautreizend und werden daher nur stark verdünnt angewen-det, zum Beispiel als Bestandteil ölbasier-ter Hautpflegeprodukte oder in Verbindung mit Pflanzenölen. Allergien und Unver-träglichkeiten gegenüber ätherischen Ölen kommen vor, ebenso asthmatische An-fälle bei Personen, die auf einzelne Sub-

haben sich sogenannte ätherische Öle, lösliche Extrakte aus Pflanzen oder Pflan-zenteilen, die vom Körper gut aufgenom-men werden und über Nase oder Haut ihre Wirkung entfalten.Ein Effekt ätherischer Öle kann die Befrei-ung der Atemwege sein: Man atmet die Öle ein und hat das Gefühl, als würde sich die Lunge dehnen und mehr Luft hineinpassen. Dies ist vor allem bei den Nadelbaum-Ex-trakten der Fichte und manchen Wärme liebenden Bäumen wie dem Eukalyptus der Fall. Aber auch die Pfefferminzpflanze ent-hält ätherische Öle mit dieser Wirkung. Sie wirken häufig auch schleimlösend und ent-krampfend, sind also sehr gut geeignet, um damit Husten verschiedenster Art zu be-

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Gegen den Winterblues – Gute-Laune-Öl für die Duftlampe

• 3 Tropfen Orangenöl• 1 Tropfen Lavendel• 1 Tropfen Bergamotte• 1 Tropfen Mandarinenöl

Ätherische Öle in der DuftlampeBei einer Duftlampe werden wenige Tropfen ätherischen Öls auf die Wasser-oberfläche der Duftschale geträufelt. Der aufsteigende Wasserdampf verteilt den Duft im Raum. Da Öle bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Wir-kungen entfalten, sollte man auf seine Umwelt Rücksicht nehmen. Unsere Nase gewöhnt sich zudem sehr schnell an den Duft ätherischer Öle, also nicht einfach höher- oder nachdosieren. Diese Düfte haben folgende Wirkung: • Harmonisierende Öle: Bergamotte, Geranie, Lavendel, Mandarine• Entspannende Öle: Bergamotte, Orange, Lavendel, Mandarine, Sandelholz• Stimmung hebende Öle: Rose, Rosenholz, Lemongrass, Geranium,

Bergamotte, Blutorange, Grapefruit, Iris, Mimose, Mandarine, Orange• Konzentrationsfördernde, stresslindernde Öle: Orange, Eukalyptus, Pfeffer-

minze, Zitrone• Atemwege befreiendende Öle: Latschenkiefer, Pfefferminze, Zitrone• Öle zur Stärkung der Abwehr: Eukalyptus, Bergamotte, Lavendel• Desinfizierende Öle: Lavendel, Eukalyptus, Teebaum, Nelke, Zitrone

Ätherische Öle zum BadenBaden mit ätherischen Ölen ist eine der schönsten Anwendungen der Aroma-therapie und Balsam für die Seele. Durch die Vielzahl an ätherischen Ölen kann man sich ganz individuell sein Lieblingsbad zusammenstellen. Basisrezept Aromabad: 20 ml Pf lanzenöl, 2 ml Emulgator wie Sahne oder Honig und 10 bis 20 Tropfen ätherisches Öl vermischen.• Erkältungsbad: Latschenkiefer, Eukalyptus, Teebaum, Ravintsare• Sinnliches Bad: Sandelholz, Ylang-Ylang, Rose• Entspannendes Bad: Lavendel, Orange, Mandarine

Ätherische Öle für die MassageBei einer Massage dringen die ätherischen Öle durch die Haut in den Blut-kreislauf ein und wirken auf darunter liegende Organe. Gleichzeitig schüttet unser Körper glücklich machende Endorphine und das Wohlfühlhormon

Oxytocin aus. Basisrezept Massageöl: 100 ml Mandelöl mit 15 bis 20 Tropfen (Tr.) ätherischem Öl vermischen• Bei Muskelverspannung und zum Aufwärmen: 10 Tr. Rosmarinöl,

5 Tr. Ingweröl, 3 Tr. Lavendelöl und 2 Tr. Lemongrassöl• Entspannende, beruhigende Öle: 10 Tr. Lavendelöl,

8 Tr. Orangenöl oder 6 Tr. Bergamotteöl, 8 Tr. Mandarinen- und 3 Tr. Zitronenöl

• Immunstärkend, vorbeugend bei Erkältungen: 8 Tr. Ravintsareöl, 4 Tr. Cajeputöl, 4 Tr. Zitronen- und 2 Tr. Ingweröl

Tipps voller ÖlDen Winter genießen – das wünschen sich viele. Doch Dunkelheit, Erkältungen und Grippewellen fordern oft ihren Tribut. Mit diesen Rezepten kommen Sie vielleicht leichter durch den Winter.

stanzen empfindlich reagieren. Häufig treten bei einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Pflanzen auch Reaktionen auf die entsprechenden ätherischen Öle auf.

Anwendung ätherischer ÖleEs gibt viele unterschiedliche Möglich-keiten, ätherische Öle im Alltag sinnvoll einzusetzen. Die innerliche Einnahme gehört nur in die Hand eines Arztes, Heil-praktikers oder erfahrenen Aromatologen. Die äußere Anwendung – dabei werden ätherische Öle mit pflanzlichen Ölen, wie Sonnenblumen-, Sesam- oder Mandelöl vermischt – ist besonders effektiv, da die Öle sehr schnell über die Haut in den Kör-per eindringen. Besonders durchlässig sind die Fußsohlen, Stirn, Kopfhaut, Achseln und die Handinnenseiten. Die Wirksamkeit der ätherischen Öle kann man aber auch mit Wärme und Wasser-dampf kombinieren – wie mit einem In-halator oder einer Duftlampe. Bi

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Feuerwerk der AromenWenn der Winter mal wieder grau, kalt und trist ist, freuen Körper und Seele sich über eine kulinarische Abwechslung: Die Aromaküche sorgt für eine Explosion des Gaumens, wie diese glasierte Entenbrust von Tom Kimes – ein wenig aufwendig, aber es lohnt sich.

Tom Kimes Aromaküche – sweet + spicy Die Gerichte in sweet + spicy, das mit dem World Cook Book Award 2005 ausgezeich-net wurde, basieren auf einem perfekten Zusammenspiel von den vier Geschmacks-richtungen scharf, sauer, salzig und süß. „sweet + spicy – Tom Kimes Aromaküche“, Tom Kime, Dorling Kindersley Verlag, ISBN: 978-3-8310-0937-4, 24,90 Euro

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4 Personen 4 Entenbrüste Für die Glasur: 1 EL Koriander-, 1 EL Fenchelsamen, 100 ml helle Sojasauce, 3 EL Fischsauce, Saft und abgeriebene Schale von 2 unbehandelten Orangen, 2 Zimtstangen, 2 Sternanisfrüchte, 4 Lorbeerblätter, 2 EL Honig, 1 EL brauner Zucker, 1/2 rote Chilischote, entkernt.

Koriander- und Fenchelsamen im Mörser zerstoßen. Mit den anderen Zutaten für die Glasur in einen Topf geben. Alles zum Kochen bringen und die Flüssigkeit um die Hälfte einkochen lassen.In der Zwischenzeit die Entenbrüste auf der Hautseite in eine kalte Pfanne legen. Die Pfanne bei niedriger bis mittlerer Temperatur erhitzen. Wenn das Fett nach 10 bis 12 Minuten ausgelassen und die Haut knusprig ist, die Entenbrüste mit der Hautseite nach oben auf einem Rost in einen Bräter legen.Die Entenbrüste mit der reduzierten Glasur bepinseln. Übrige Glasur einige Minuten weiterreduzieren, dann eine zweite Schicht auf die Entenbrüste auftragen. Diesen Schritt sechs- bis zehnmal wiederholen und Schicht um Schicht die immer dicker werdende Glasur auftragen, was bis zu einer Stunde dauert. Wenn die Glasur nicht aus-reicht oder beginnt anzubrennen, 200 ml Wasser und 1 EL Zucker in den Topf geben. Die Glasur weiter reduzieren.Inzwischen den Backofen auf 220 Grad vorheizen.Die fertig glasierte Entenbrust in den heißen Backofen schieben und 10 bis 12 Minuten braten, bis das Fleisch gar ist. Durch das rasche Garen bei starker Hitze bleibt das Fleisch rosa und saftig, während sich außen ein würziger Karamell bildet. Dazu reicht man beispielsweise Couscous oder im Backofen gegarten Butternusskürbis und Spinat.

Glasierte Entenbrust mit Zimt, Sternanis, Orange und Honig

© Kyle Cathie, Text: Tom Kine, Foto: Lisa Linder/f.d.d. Ausgabe Dorling Kindersley Verlag

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Äpfel sind leckere Früchtchen mit Pluspunkten für die Gesundheit

Herr Dr. Zörner, hat der Volksmund mit seinem Spruch Recht?Zörner: Das würde sich so mancher wün-schen. Aber natürlich ersetzt ein Apfel nicht den Arzt. Der gesundheitliche Nut-zen dieser Früchte ist aber unbestritten und wird auch in der Fachpresse durch zahlreiche Studien belegt. Äpfel enthalten jede Menge Stoffe, die im Körper willkom-mene Wirkungen entfalten.

Welche zum Beispiel?Zörner: Dazu gehören Flavonoide. Sie kön-nen oxidativen Stress vermindern und damit das Risiko von Folgekrankheiten. Insgesamt stecken über 30 Vitamine und Spurenelemente, Kalium, Phosphor, Kal-zium, Magnesium und Eisen in einem Apfel. Das macht ihn so wertvoll.

Stimmt es, dass diese gesundheitsför-dernden Inhaltsstoffe vor allem in der Schale zu finden sind?Zörner: Ja. Die Apfelschale und die Rand-schichten enthalten besonders viele dieser Stoffe. Wer ungeschälte Äpfel isst, tut also mehr für seine Gesundheit.

Und die Kalorienbilanz?Zörner: Ein durchschnittlicher Apfel besteht zu 85 Prozent aus Wasser und hat nur rund 60 Kilokalorien. Damit gehört er nicht gerade zu den Dickmachern. Seine Trauben- und Fruchtzucker liefern aber schnelle Energie.

Einige Apfelsorten schmecken aber eher sauer. Wie groß sind die Unterschiede beim Fruchtzuckergehalt?Zörner: Äpfel weisen einen durchschnitt-lichen Fruchtzuckergehalt von 11 bis 14 Prozent auf. Es gibt hierbei also nur äußerst geringe Unterschiede zwischen den Sorten. Der säuerliche Geschmack bei manchen Apfelsorten wie zum Beispiel beim Boskoop oder Braeburn wird durch

die Überlagerung der Süße durch Apfel-säure hervorgerufen.

Kann der Säureanteil problematisch sein?Zörner: Für Kleinkinder und Menschen mit Magensäureproblemen sind milde Apfelsorten wie Gala, Fuji oder auch Golden Delicious sinnvoll. Sie enthalten weniger Apfelsäure.

Wie lagert man Äpfel zu Hause am besten?Zörner: Je kühler der Apfel gelagert wird, desto länger bleibt er knackig und frisch. Ideal ist das Obstfach im Kühlschrank mit 2 bis 6 Grad Celsius. Ob man Äpfel allein lagert oder befeuchtet oder in eine Tüte oder Kiste packt, ist nicht so wichtig. Die Äpfel müssen atmen können, dürfen also nicht luftdicht gelagert werden. Man sollte auch beachten, dass Äpfel die Reifesubstanz Ethylen ausscheiden. Das kann dazu führen, dass in der Nähe liegende Früchte wie Ba-nanen oder auch Kartoffeln schneller reifen.

Was sind geeignete Sorten für die Küche?Zörner: Der traditionelle Küchenapfel ist die Sorte Boskoop – ideal als Bratapfel oder als Füllen der Festtagsgans. Er zerfällt beim

Kochen oder Backen und hat eine etwas weichere Konsistenz. Für Apfelkuchen, Apfelstrudel oder andere Gerichte, bei denen eine festere Konsistenz gewünscht ist, eignen sich Jonagold oder Elstar.

Haben Sie einen Tipp für Apfel-Allergiker?Zörner: Wer auf frische Äpfel allergisch reagiert, meist mit einer Reizung der Rachenschleimhaut, kann die Äpfel schälen. Sie beinhalten dann weniger allergieaus-lösende Apfeleiweißstoffe. In gekochten Äpfeln sind diese Stoffe denaturiert und haben keine allergene Wirkung mehr.

„An apple a day keeps the doctor away“ – oder auf Deutsch „Ein Apfel am Tag – Arzt gespart“. Apfelexperte Dr. Christian Zörner erklärt, was dran ist an diesem Spruch.

Zur Person

Dr. med. Christian Zörner arbeitete nach dem Medizinstudium in der Chirurgie. Weil ihm das „Draußensein und die Sonne“ fehlten, übernahm er 2001 den väterlichen Obstbaubetrieb im mainfränkischen Bibergau.

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Foto: Sven Matthes

Dr. Christian Zörner ist jeden Tag in seiner Apfel-plantage unterwegs.

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Schmerzen muss man nicht ertragen. Resignation hilft nicht, man wird nur emp­findlicher. Gehen Sie zum Arzt, wenn Wärme und Be­wegung nicht ausreichen, um die Schmerzen zu mildern, es gibt wirksame und magen­freundliche Schmerzmittel.

Aktiv gegen den Schmerz

22 Ratgeber

Ab nach draußenSieben Tipps, mit denen Sie gut durch den Winter kommen – Sie sind wieder da, die kalten Tage mit Regen, Wind und Schnee. Gerne bleibt man an diesen Wintertagen im warmen Zuhause. Dies gilt beson-ders für Menschen, die zu dieser Jahreszeit verstärkt unter schmerzenden Gelenken leiden. Doch der Rückzug auf die heimische Couch ist genau das Verkehrte, denn Bewegungsmangel verstärkt die Beschwer-den nur noch mehr.

Den Schmerzen keine Chance Schmerzen wirken sich auf die Lebens-qualität der Menschen aus. Dieses Buch liefert erfolgreiche Techniken der psychologischen Schmerzbewältigung, zeigt Übungen zur Selbsthilfe bei Schmerzen und zur Entspannung. Jede Übung ist einfach erklärt, wissenschaft-lich anerkannt und unabhängig von der

Schmerzursache und dem Ort des Schmerzes. „Schmer-zen verlernen“ von Jutta Richter, Springer Verlag, ISBN 978-3-642168482, 19,95 Euro

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und schmerzen

erst recht: Also

warm anziehen und ab nach draußen.

Das ist gut für die Gelenke. Warme

Kleidung und sicheres Schuhwerk sind

unverzichtbar. Nutzen Sie bei Schnee

und Eis einen Gehstock, um Unfälle zu

vermeiden. Oder gehen Sie im Hallen­

bad schwimmen.

Benutzen Sie einen Stock, wenn

Sie an fortgeschrittener Arthrose

leiden. Er macht das Laufen bei

Eis und Schnee sicherer. Sie ge­

hen entspannter und vermeiden

Verkrampfungen der Muskulatur.

Außerdem entlasten Gehhilfen

die Gelenke, weil

sie einen Teil des

Gewichts tragen.

Nicht umsonst be­

nutzen Wanderer

in den Bergen

Stöcke.

Gerade zu Weihnachten und Silvester

nimmt man sich oft zu viel vor. Besor­

gungen, Einladungen – je mehr Hektik, desto

schlechter ist das für die Gelenke. Suchen Sie nach

Wegen, um sich nicht zu überfordern. Sie müssen nicht

alles selbst erledigen, gönnen Sie sich Pausen.

Wer rastet, rostet

Ein Gehstock ent­

lastet die Gelenke

Kein Stress

Gelenke können bei Wassermangel aus­trocknen, deshalb ist es wichtig, viel zu trinken. Wasser schmiert die Ge­lenke und versorgt das Gewebe und die Organe mit Flüssig­keit.

Viel trinken

Wenn es draußen kalt und grau ist, müssen die Lebensgeister ge­

weckt werden. Licht und Wärme sind da genau das richtige Gegen­

mittel. Nutzen Sie die wenigen Sonnenstunden im Freien. Anschlie­

ßend lohnt sich ein Abstecher in die Sauna: Der Wechsel zwischen

kalt und warm mobilisiert antientzündliche und schmerzlindernde

Stoffe, die auch bei Gelenkbeschwerden helfen.

Tanken Sie Frischluft

Page 23: Das radiologische Gesundheitsmagazin Einblick - vrnz.de · wie ein guter Trainingsplan aussehen kann. Zudem finden Sie Tipps, wie man sich bei kalten Temperaturen richtig anzieht.

Unterhaltung

w

23

Einmal rätseln, bitte!Rätseln belebt das Gehirn und vertreibt Langeweile! Beim Kreuzworträtsel kommt es auf die richtigen Worte an, beim Sudoku auf die richtigen Zahlen: Die Kästchen müssen mit den Ziffern 1 bis 9 so belegt werden, dass jede Ziffer in jeder Spalte, in jeder Zeile und in jedem Block genau einmal vorkommt. Viel Spaß beim Rätseln!

7

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2

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6

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4

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Aromatherapie für Sie Die Aromatherapie nutzt die Wirkung der Pflan-zendüfte und setzt diese gezielt bei Verstimmun-gen, Krankheiten und Beschwerden seelischer oder körperlicher Art ein. Erfahren Sie, wie Sie mit ätherischen Ölen Ihre Gesundheit stärken, wie man schnell und einfach die richtige Duftmischung zubereitet und die Wirkung verstärkt. „Aromatherapie für Sie. Die besten Öle zum Entspannen, Anregen und Heilen“ von Eliane Zimmermann, Thieme Verlag, ISBN 9783830439936, 14,99 Euro

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Lösungswort:

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