Das Rüstungsprogramm 2016 auf einen Blick - … · Light Anti-Armor Weapon M72 LAW Mk2 (für...

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Programm 16 Das Rüstungsprogramm 2016

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Das Rüstungsprogramm 2016

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Auf einen Blick

4 Das Rüstungsprogramm 2016

Verpflichtungskredite

Nachrichtendienst

6 Luftraumüberwachungssystem Florako, Werterhalt Flores 91 Mio. Fr.

8 Patrouillenboot 16 49 Mio. Fr.

Wirksamkeit im Einsatz

10 12 cm-Mörser 16 404 Mio. Fr.

12 Schultergestützte Mehrzweckwaffen 256 Mio. Fr.

14 Kampfflugzeuge F/A-18, Ersatzmaterial 127 Mio. Fr.

Mobilität

16 Lastwagen und Anhänger 314 Mio. Fr.

18 Rahmenkredit 100 Mio. Fr.

Total 1341 Mio. Fr.

4 Rüstungsprogramm 2016

Das Rüstungsprogramm 2016

Der Bundesrat beantragt dem Parlament mit dem Rüstungsprogramm 2016 einen Ge-

samtkredit von 1341 Millionen Franken. Er umfasst sechs einzeln spezifizierte Ver-

pflichtungskredite sowie einen Rahmenkredit und ist mit dem geplanten Zahlungs-

rahmen der Armee 2017– 2020 finanzierbar.

Der Bundesrat beabsichtigt, mit dem Rüs-

tungsprogramm 2016 veraltete Bestand-

teile des Florako-Teilsystems Flores zu

ersetzen. Damit soll die Luftraumüber-

wachung auch in Zukunft sichergestellt

werden. Der Ersatz des Patrouillen-

boots 80/98 durch das Patrouillenboot 16

ermöglicht es, die Grenzgewässer weiter-

hin zu überwachen.

Zusätzlich sollen die indirekte Feuerun-

terstützung für Kampfbataillone mit dem

Mörser 16 und die Abwehr gepanzerter

Fahrzeuge durch schultergestützte Mehr-

zweckwaffen wieder ermöglicht werden.

Die Investition in die Fähigkeiten der Bo-

dentruppen manifestiert sich wie folgt:

■■ Seit der Ausserdienststellung der 12 cm-

Minenwerferpanzer 64/91 besteht eine

Lücke in der indirekten Feuerunterstüt-

zung auf kurze Distanz. Diese soll mit

der Beschaffung eines Mörsersystems

geschlossen werden.

■■ Damit gepanzerte Fahrzeuge und im

überbauten Gelände Gegner in befes-

tigten Stellungen oder Häusern wir-

kungsvoll bekämpft werden können,

sollen schultergestützte Mehrzweck-

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waffen beschafft werden. Dadurch er-

höht sich die Wirkung der Infanterie

bei Einsätzen im überbauten Gelände.

Gleichzeitig ersetzen die schulterge-

stützten Mehrzweckwaffen die Panzer-

faust 90, die nicht mehr produziert wird

und für die keine Ersatzmunition mehr

nachbeschafft werden kann.

Mit der Beschaffung von Ersatzmaterial

für die Kampfflugzeuge F/A-18 sollen

diese ihren Auftrag weiterhin erfüllen

können. Die Beschaffung wird durch die

stärkere Nutzung infolge des vorläufi-

gen Verzichts auf die Beschaffung neuer

Kampfflugzeuge erforderlich, zumal ein-

zelne Ersatzteile und dazugehöriges Bo-

denmaterial in absehbarer Zeit nicht mehr

erhältlich sein werden.

Weiter sollen neue Sondertransportfahr-

zeuge (Lastwagen und Anhänger) für die

Genietruppen beschafft werden. Die ak-

tuell noch eingesetzten Steyr- und Saurer-

Lastwagen sind überaltert.

Schliesslich soll Material nachbeschafft

werden, damit die mit der Weiterentwick-

lung der Armee angestrebte Bereitschaft

sichergestellt werden kann. Dazu ist ein

Rahmenkredit für noch nicht einzeln spe-

zifizierte Vorhaben vorgesehen.

6 Rüstungsprogramm 2016

Luftraumüberwachungssystem Florako, Werterhalt Flores(91 Mio. Fr.)

Sicherstellung

der Luftraum über wachung

Für die Luftraumüberwachung, die mi-

litärische Flugsicherung und die zentra-

le Einsatzleitung benötigt die Luftwaffe

ein Luftlagebild. Dieses wird primär mit

Radarstationen (Sensorteil) und Rechen-

anlagen erzeugt.

Mit den Rüstungsprogrammen 1998 /1999

wurde zu diesem Zweck das Luftraum-

überwachungs- und Einsatzleitsystem

Florako beschafft. Dieses besteht aus

verschiedenen Komponenten, unter

anderem aus Radarsystemen (Flores).

Flores wurde – zusammen mit Rechenan-

lagen und Einsatzzentralen – zwischen

2003 und 2006 schrittweise in Betrieb

genommen.

Mit der Werterhaltung Flores sollen die-

jenigen Komponenten der Radarsys-

teme ersetzt werden, welche das Nut-

zungsende erreicht haben. Die vorgese-

henen Massnahmen erlauben es, Florako

weiter zu betreiben und den vollständi-

gen Ersatz um mehrere Jahre aufzuschie-

ben. Es werden jedoch weitere Werter-

haltungsprogramme für andere, dann-

zumal an ihr Nutzungsende gelangenden

Systemkomponenten erforderlich sein,

damit Florako weiterhin seine Aufga-

ben erfüllen kann.

Beschaffungsumfang und Zeitraum

Beschafft wird hauptsächlich Hard- und

Software für die Multifunktions- und

Standardradare. Die Beschaffung erfolgt

Teilsystem pro Teilsystem und Standort

pro Standort, unter anderem, um Unter-

brüche in der Systemverfügbarkeit von

Flores auf ein Minimum zu beschränken.

Die Luftraumüberwachung bleibt wäh-

rend den Werterhaltungsarbeiten mit

leichten Einschränkungen gewährleistet.

Die Werterhaltung Flores soll zwischen

2017 und 2022 umgesetzt werden.

Zur Sicherstellung der Luftraumüberwachung bis 2030 sollen Radarsysteme, die zwi-

schen 2003 und 2006 in Betrieb genommen wurden, teilweise ersetzt werden.

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Luftpolizei-Einsatz

Flores-Ersatz

8 Rüstungsprogramm 2016

Patrouillenboot 16(49 Mio. Fr.)

Plattform zur Informationsbeschaffung

und für Interventionen auf dem Wasser

1982 wurden 11 Patrouillenboote 80 als

Aufklärungs- und Überwachungsboote

beschafft. Ihre Ausserdienststellung ist

ab 2019 geplant.

Die Motorbootkompanie kommt vor al-

lem auf dem Lac Léman, dem Lago Mag-

giore, dem Lago di Lugano und dem Bo-

densee zum Einsatz. Zwischen den Ausbil-

dungsdiensten der Formationen werden

die Patrouillenboote leihweise an das

Grenzwachtkorps abgegeben und dort

für den Grenzpolizei- und Zolldienst ein-

gesetzt.

Mit der Beschaffung eines neuen, strassen-

transportierbaren Patrouillenbootes 16

soll sichergestellt werden, dass die ge-

forderten Leistungen auf Gewässern in

den Bereichen Überwachung, Nachrich-

tenbeschaffung, Patrouillentätigkeit und

Personenrettung weiterhin erbracht wer-

den können.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

Beschafft werden 14 Patrouillenboote.

Das Patrouillenboot besteht aus einer

Aluminiumschale mit einem Steuerhaus

für die Navigation / Führung und einer

Kabine. Es hat eine Transportkapazität

von 15 Personen. Zur Sicherstellung ei-

nes 24-Stunden-Betriebes verfügt es über

zwei Notschlafplätze mit sanitären Ein-

richtungen und über eine Koch nische.

Der Antrieb (2 Dieselmotoren), der eine

Höchstgeschwindigkeit von 65  Kilo-

Das 1982 eingeführte Patrouillenboot 80 wird ab 2019 altershalber ausser Dienst

gestellt. Das Patrouillenboot 16 soll die Überwachung der Grenz- und Binnengewässer

sowie die Unterstützung der Truppenverbände bei der Erfüllung ihrer Aufgaben am

und auf dem Wasser weiterhin sicherstellen.

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metern pro Stunde ermöglicht, ist für

Dauereinsätze ausgelegt.

Für die wetterunabhängige Beobachtung

sind die Patrouillenboote mit Radar, Inf-

rarot- und Wärmebildgeräten ausgerüs-

tet. Um bei Bedarf auch intervenieren zu

können, sind sowohl die Boote als auch

die Mannschaft bewaffnet.

Die Auslieferung der Patrouillenboote 16

soll im Zeitraum 2018–2021 erfolgen.

Patrouillenboot 16 (Musterboot ohne Bemalung anlässlich der Evaluation Mitte 2015)

Personenrettung Seeüberwachung

10 Rüstungsprogramm 2016

12 cm-Mörser 16(404 Mio. Fr.)

Seit der altersbedingten Ausserdienststellung der 12 cm-Minenwerferpanzer 64/91

im Jahre 2009 verfügen die Kampfverbände der Schweizer Armee über kein System

mehr zur Sicherstellung der indirekten Feuerunterstützung auf kurze Distanz.

Mit dem 12 cm-Mörser 16 soll diese Fähigkeit wiedererlangt werden.

Indirekte Feuerunterstützung

Indirektes Feuer ist ein wesentliches Ele-

ment, das die Armee zur Erfüllung ihrer

Verteidigungsaufgabe benötigt. Verfü-

gen eigene Truppen nicht über Bogen-

schusswaffen, so werden sie durch geg-

nerisches Feuer permanent in Deckung

gezwungen, können sich nicht bewegen

und können die Kampffähigkeit des Geg-

ners nicht einschränken.

Indirektes Feuer wird auf unterschiedli-

che Distanzen eingesetzt: Auf mittlere

bis grosse Distanzen gelangen Rohr- und

Raketenartillerie, Kampfhelikopter und

Kampfflugzeuge zur Anwendung, auf

kurze Distanz (bis ca. 10 Kilometer) Mör-

sersysteme. Letztere erlauben es, auf der

unteren taktischen Stufe (Bataillon) rasch

Feuerschwergewichte – z. B. auf gegneri-

sche Truppenansammlungen oder Fahr-

zeuge – zu legen. Mörsergeschosse wei-

sen eine steile Flugbahn auf. Dadurch eig-

nen sie sich besonders gut für den Einsatz

im überbauten Gelände.

Bis zur altersbedingten Ausserdienst-

stellung des 12 cm-Minenwerferpanzers

64/91 im Jahre 2009 verfügten die Kampf-

verbände der Schweizer Armee (Infan-

terie-, Panzergrenadier- und Panzerba-

taillone) über ein System zur indirekten

Feuerunterstützung. Aktuell fehlt die

entsprechende Fähigkeit. Mit dem 12 cm-

Mörser 16 soll sie wiedererlangt werden.

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Die vier neuen Mörserbatterien mit je

acht  Geschützen sind den Artillerieab-

teilungen unterstellt. Jede Batterie soll

über zwei  Züge mit je vier 12 cm-Mör-

sern 16 verfügen. Im Einsatz werden die

Mörserbatterien entweder den Kampfba-

taillonen (mechanisierte Bataillone oder

Panzerbataillone) einheits- bzw. zugswei-

se unterstellt oder verbleiben zentral ge-

führt in den Artillerieabteilungen. Ein

Mörser kann auch als Einzelgeschütz ein-

gesetzt werden.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

Vorgesehen ist die Beschaffung von 32

Mörsern mit Einbindung in das Integrierte

Artillerie Führungs- und Feuerleit system

Intaff und in den Führungsverbund der

Artillerie, von 12 geschützten Lastwagen

(Logistikfahrzeuge) sowie von 36 Contai-

nern für den Munitionsnachschub.

Die 12 cm-Mörser 16 sollen im Zeitraum

2018–2022 ausgeliefert werden.

12 Rüstungsprogramm 2016

Schultergestützte Mehrzweckwaffen(256 Mio. Fr.)

Bekämpfung von gepanzerten Fahr-

zeugen und Strukturzielen

Kampfverbände müssen Feuer und Bewe-

gung der eigenen Truppen so koordinie-

ren, dass die Aufklärungs-, Wirkungs- und

Bewegungsmöglichkeiten des Gegners

minimiert werden. Nebst Bogenschuss-

waffen (z.B. Artillerie, Mörser) kommen

vor allem direkt schiessende Waffensys-

teme unterschiedlicher Reichweite und

unterschiedlicher Kaliber zum Einsatz.

Schultergestützte Mehrzweckwaffen er-

gänzen die übrigen direkt schiessenden

Waffen (z.B. Sturm- und Maschinenge-

wehre). Sie dienen dazu, feindliche Pan-

zer / Schützenpanzer und im überbau-

ten Gelände Gegner in befestigten Stel-

lungen oder Häusern zu bekämpfen. Sie

werden in Fahrzeugen und Helikoptern

mitgeführt, schultergestützt durch eine

Person bedient und bei Tag und Nacht so-

wie bei schlechter Sicht eingesetzt.

Die Verschiebungsdistanz vom Transport-

mittel bis zur Feuerstellung ist in der Re-

gel kurz. Bei Einsätzen in der Tiefe des

Einsatzraumes müssen die Mehrzweck-

waffen unter Umständen auch über län-

gere Distanzen getragen werden.

Für die Panzerabwehr auf mittlere

Distanzen (bis 800 Meter) verfügte die

Armee bis zu deren Ausserdienststellung

im Jahre 2008 über die tragbare Panzer-

abwehrlenkwaffe Boden-Boden Dragon.

Aktuell besitzt sie für die Bekämpfung ge-

panzerter Fahrzeuge die Panzerfaust 90

Zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge verfügt die Schweizer Armee einzig über die

Panzerfaust 90, welche demnächst das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Aufgrund

der unterschiedlichen Einsatzanforderungen sollen drei Typen von schulter gestützten

Mehrzweckwaffen beschafft werden.

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mit einer Einsatzdistanz bis 250 Meter.

Die Panzerfaust erreicht demnächst das

Ende ihrer Nutzungsdauer.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

Aufgrund der unterschiedlichen Einsatz-

anforderungen von Infanteristen, Gre-

nadieren, Panzergrenadieren und Pan-

zersappeuren sollen drei Typen von

schultergestützten Mehrzweckwaffen

beschafft werden:■■ das Mehrzweckwaffensystem Heat and

Hesh RGW 90 HH (Einsatz bis 300 m;

Gewicht: ca. 9 kg) zur Bekämpfung von

leicht gepanzerten Fahrzeugen und

Schützenpanzern bzw. Gebäudeinfra-

strukturen;

■■ die Next Generation Light Anti-Tank

Weapon NLAW (Einsatz bis 800 m;

Gewicht: ca. 13 kg) einsetzbar gegen

fahrende Kampfpanzer und Gebäude-

strukturen;■■ die Light Anti-Armor Weapon M72

LAW Mk2 (Einsatz bis 200 m; Gewicht:

ca. 4 kg) zur Bekämpfung von leicht

gepanzerten Fahrzeugen und Struk-

turzielen.

Die Auslieferung der schultergestütz-

ten Mehrzweckwaffen soll im Zeitraum

2017–2019 erfolgen.

Light Anti-Armor Weapon M72 LAW Mk2

(für hochmobile Einsätze)

Mehrzweckwaffensystem Heat and Hesh

RGW 90 HH (Einsatz für kurze Distanzen)

Next Generation Light Anti-Tank Weapon NLAW

(Einsatz für mittlere Distanzen)

14 Rüstungsprogramm 2016

Kampfflugzeuge F/A-18, Ersatzmaterial(127 Mio. Fr.)

Ersatzteile für das Kampfflugzeug F/A-18 können nur über die US-Regierung oder

direkt über die Herstellerfirmen bezogen werden. Hat die Industrie die Produkti-

on für Ersatzmaterialien erst einmal eingestellt, so ist die Wiederaufnahme der Pro-

duktionslinien mit hohen Kosten verbunden. Durch rechtzeitige Beschaffung kön-

nen einer seits die Verfügbarkeit sichergestellt und andererseits die Kosten redu-

ziert werden.

Verfügbarkeit sicherstellen und

Kosten senken

Die Anzahl der jährlichen Flugstunden

der F/A-18 hat zugenommen und wird in

den kommenden Jahren auch nicht redu-

ziert werden können. Zum einen, weil auf

die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge,

welche die vorhandenen Maschinen bei

der Wahrnehmung von Luftpolizeiaufga-

ben und in der Ausbildung entlastet hät-

ten, vorläufig verzichtet wurde. Zum an-

deren, weil die Bereitschaft im Luftpoli-

zeidienst schrittweise erhöht wird.

Durch die zusätzliche Belastung der F/A-18

steigt der Bedarf an Ersatzmaterial.

Damit die F/A-18 ihren Auftrag weiter-

hin erfüllen können, muss Ersatzmaterial

für die Flugzeuge und dazugehörendes

Bodenmaterial beschafft werden, das in

absehbarer Zeit nicht mehr erhältlich ist.

Dadurch können einerseits die Verfüg-

barkeit sichergestellt und andererseits –

durch gemeinsame Beschaffung mit

anderen Nutzernationen – die Kosten

reduziert werden.

Bei den meisten Komponenten besteht

aufgrund des Verwendungszwecks eine

Monopolsituation. Zudem handelt es sich

um bereits eingeführtes Material.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

Unter den 124 zu beschaffenden Positi-

onen finden sich u.a. folgende Elemen-

te: Flugsteuerflächen, Flugsteuerzylinder,

Triebwerksersatzteile, Getriebe, Fahr-

werkkomponenten, Treibstofftanks.

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Der grösste Anteil der Beschaffungen

erfolgt durch das Bundesamt für Rüs-

tung, armasuisse, im Rahmen von For-

eign Military Sales der amerikanischen

Regierung. Zusätzlich sind Beschaffun-

gen über Direktverträge mit Lieferan-

ten geplant. Wahrscheinliche Lieferanten

sind die US Navy, Boeing, General Electric,

Raytheon sowie die RUAG.

Das Ersatzmaterial ist unabhängig von

einer Nutzungsdauerverlängerung der

F/A-18 oder einer allfälligen Ausser-

dienststellung der F-5-Tiger zu beschaf-

fen.

Die Auslieferung des Ersatzmaterials soll

im Zeitraum 2016–2025 erfolgen.

F/A-18 mit hervorgehobenen Flugsteuerflächen

(Eintrittsklappe, Austrittsklappe und horizon taler

Stabilisator)

Anteilmässige Zuordnung am Beschaffungsumfang

Flugsteuerflächen/-­‐zylinder 39%Triebwerksersatzteile 22%Verschiedenes 13%Getriebe 12%Treibstofftanks 8%Testgeräte 6%

39%  

22%  

13%  

12%  

8%  

6%  

0%   10%   20%   30%   40%  

Flugsteuerflächen/-­‐zylinder  

Triebwerksersatzteile  

Verschiedenes  

Getriebe  

TreibstoGanks  

Testgeräte  

16 Rüstungsprogramm 2016

Lastwagen und Anhänger(314 Mio. Fr.)

Periodischer Ersatz

der schweren Lastwagen

Die Nutzungsdauer der schweren Lastwa-

gen beträgt rund 15 Jahre, d.h. die Flotte

muss periodisch durch neue Fahrzeuge

ersetzt werden; das sind im Schnitt jähr-

lich etwa 175 Lastwagen. Mit zunehmen-

dem Alter steigen die Instandhaltungs-

kosten. Es entstehen Probleme bei der

Sicherheit und bei der Einhaltung von

Umweltschutznormen.

Mit dem Rüstungsprogramm 2010 wur-

de ein grosser Teil der damals noch in

Nutzung befindlichen älteren Lastwagen

durch Fahrzeuge einer neuen Genera-

tion ersetzt. Allerdings stehen bei den

Genie- und Rettungstruppen nach wie

vor überalterte Steyr- und Saurer-Last-

wagen im Einsatz.

Mit dem Rüstungsprogramm 2016 sollen

die Sondertransportfahrzeuge der Genie-

truppen durch neue, effiziente und mög-

lichst universell einsetzbare Fahrzeuge

für Sondertransporte (z.B. für den Trans-

port von schwerem Geniematerial wie

Bagger oder der Schwimmbrücke 95)

ersetzt sowie die Bestände bei einzelnen

Lastwagentypen (Kipper, Lastwagen mit

Hebebühne, geländegängige Lastwagen

6x6) aufgrund der ausgewiesenen Unter-

bestände erhöht werden.

Bei den beantragten Lastwagen und

Sattelschleppern handelt es sich im

Grundsatz um zivile Standardfahrzeuge,

die den militärischen Anforderungen ent-

sprechend konfiguriert werden.

Beschaffungsumfang und Zeitraum

Es sollen 94 Sattelschlepper und 119 Sat-

telanhänger für die Schwimmbrücke, für

Baumaschinen- und Materialtranspor-

te, 20 Tiefbettsattelanhänger, 15 Fahr-

schulkombinationen und 5 Fahrschul-

lastwagen, 25 Tankwagenkombinatio-

nen, 200 Geländelastwagen, 300 bedingt

geländegängige Lastwagen und Kipper,

2000 Einachsanhänger, 100 Wechselab-

rollbehälter und 5 Wechselaufbauten mit

Kran beschafft werden.

Die Fahrzeuge und Anhänger sollen im

Zeitraum 2018–2022 ausgeliefert werden.

In der Armee sind nach wie vor überalterte Steyr- und Saurer-Lastwagen im Einsatz.

Mit dem Rüstungsprogramm 2016 soll ein Teil davon durch neue, effiziente und mög-

lichst universell einsetzbare Fahrzeuge für Sondertransporte ersetzt werden.

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Geländegängiger Lastwagen 6×6

Geländegängiger Lastwagen 6×6

Kipper 4×4 mit Kran

Kipper 6×6

Anhänger

18 Rüstungsprogramm 2016

Rahmenkredit(100 Mio. Fr.)

Die Armee soll mit der Weiterentwicklung der Armee (WEA) wieder in die Lage ver-

setzt werden, bei nicht vorhersehbaren, überraschend eintretenden Ereignissen –

beispielsweise bei einer Naturkatastrophe oder im Falle einer anhaltenden Terrorbe-

drohung – rasch grössere Truppenkontingente aufzubieten, auszurüsten und einzu-

setzen. Zu einer entsprechenden Nachbeschaffung von Material ist ein Rahmenkredit

für noch nicht einzeln spezifizierte Vorhaben vorgesehen.

Befähigung, rasch grössere Truppen-

kontingente auszurüsten

Damit viele Verbände innert kurzer Zeit

mobilisiert werden können, muss die

Armee vollständig ausgerüstet sein und

über eine logistische Umlaufreserve ver-

fügen. Dies ist heute nicht der Fall.

Durch die mit der WEA vorgesehene Re-

duktion der Anzahl Verbände, deren Ver-

kleinerung und die Neuzuteilung des vor-

handenen Materials kann der Ausrüs-

tungsgrad erheblich verbessert werden.

Grössere verbleibende Lücken, die vor al-

lem bei Übermittlungsmitteln, Pneu- und

Aufklärungsfahrzeugen bestehen, sollen

im Rahmen von geplanten Ersatzbeschaf-

fungen geschlossen werden. Daneben be-

stehen auch bei diversem Kleinmaterial

einsatzrelevante Unterbestände.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

Zur Nachbeschaffung beantragt wird

diverses Material aus den Bereichen

Wirksamkeit im Einsatz (z.B.  leichte 

Maschinen gewehre, Geniematerial), Mo-

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bi lität (z. B. Kleinbusse, leichte Sanitäts-

wagen) sowie Unterstützung und Durch-

haltefähigkeit (z. B. Notarztruck säcke,

Gabel stapler). Solche Beschaffungen wer-

den in der Regel über Rahmen kredite

(Verpflichtungskredite mit delegierter

Spezifikationsbefugnis) beschlossen.

Mit der Armeebotschaft 2017 sollen ne-

ben den Verpflichtungskrediten für die

Einzelvorhaben aus dem Rüstungspro-

gramm und aus dem Immobilienpro-

gramm VBS auch die Rahmenkredite aus

der materiellen Sicherstellung der Armee

(Budgetposi tionen Projektierung, Erpro-

bung und Beschaffungsvorbereitung PEB,

Ausrüstung und Erneuerungsbedarf AEB

und Ausbildungsmunition und Muniti-

onsbewirtschaftung AMB) und aus dem

Immobilien programm VBS beantragt

werden.

Da die Nachbeschaffungen jedoch für die

Weiterentwicklung der Armee dringlich

sind und die Armeebotschaft 2017 vor-

aussichtlich erst im Herbst 2017 verab-

schiedet wird, werden die vorliegenden

Nachbeschaffungen als Rahmen kredit

bereits mit dem Rüstungsprogramm 2016

beantragt.

Sanitätsmaterial für Einheitssanitäter, in Rucksack Kleinbus 10 PL 4×4 MB 316

Gabelstapler DFG2 5T 4×2 AC Warnmodul

Impressum

Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Verteidigung,

Bevölkerungsschutz und Sport VBS, Februar 2016

Redaktion

Armeestab

Premedia

Zentrum Elektronische Medien ZEM

Bilder

VBS

Internet

Weitere Informationen und die Botschaft über die Beschaffung

von Rüstungsmaterial sind abrufbar unter:

www.vbs.ch/rp16

81.002 d 600 02.2016