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Wissenschaft & Forschung Forschung für mehr Lebensqualität Seite 7 Studium & Lehre Ein Studium mit zwei Abschlüssen krönen Seite 12 Universität in der Hansestadt Wissenschaft für die Sinne auf der Science@Sail Seite 15 Das Magazin der Universität Rostock | ISSN 1866-1440 | Heft 3 | 2008 Wissenschaft & Forschung Rostocker Lichtmolekül stößt Tür zu schnellerer Datenübertragung auf Seite 4

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Wissenschaft & Forschung

Forschung für mehr LebensqualitätSeite 7

Studium & Lehre

Ein Studium mit zwei Abschlüssen krönenSeite 12

Universität in der Hansestadt

Wissenschaft für die Sinne auf derScience@Sail Seite 15

Das Magazin der Universität Rostock | ISSN 1866-1440 | Heft 3 | 2008

Wissenschaft & Forschung

Rostocker Lichtmolekül stößt Tür zu schnellererDatenübertragung aufSeite 4

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Editorial

Impressum

ProfileDas Magazin der Universität Rostock

Herausgeber: Rektor der Universität Rostock

Redaktion: Dr. Kristin Nölting (verantwortl.),Ingrid Rieck, Nicole Hulka

Universität RostockPresse- und KommunikationsstelleUniversitätsplatz 118051 RostockTel.: 0381/498-1012E-Mail: [email protected]

Fotos: N. Hulka, F. Mitschke, W. D. Gruner,A. Dreier, M. Horning, W. Bütow, Medien-zentrum der Universität Rostock

Titelbild: Laborfoto Solitonenmolekül, Foto: F. Mitschke

Layout: Hinstorff Media, Matthias Timm

Druck: Stadtdruckerei Weidner GmbH

Auflage: 4.000 Exemplare

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 21. September 2008

ISSN 1866-1440

Das Magazin erscheint viermal im Jahr. Die Redaktion behält sich die sinnwahrendeKürzung von Beiträgen vor. Namentlich oder mit dem Signum des Verfassers gekennzeichnete Beiträge müssen nichtmit der Meinung des Herausgebers oderder Redaktion übereinstimmen. Der Nachdruck gegen ein Belegexemplarbei Quellen- und Autorenangabe ist frei.

Liebe Leserin, lieber Leser,

eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Instituts für Marketing und

Dienstleistungsforschung der Universität Rostock brachte es auf den Punkt.

Die Rostockerinnen und Rostocker kennen ihre Wissenschaftseinrichtungen

und Wissenschaftler kaum. Für die Studie hatten Studierende unter Leitung

von Prof. Martin Benkenstein 1003 Rostockerinnen und Rostocker befragt.

Nur drei Prozent der Befragten konnten einen Wissenschaftler nennen.

Nur jeder Zehnte sieht einen sehr starken Einfluss der Wissenschaft auf

die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Weniger als fünf Prozent

betrachten die Wissenschaft als typisch für Rostock.

Das wollen wir im Netzwerk des Vereins [Rostock denkt 365°] gemeinsam

mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur im „Wissen-

schaftsjahr 2009“ mit hunderten Veranstaltungen ändern. An unserer

Universität haben wir darüber hinaus das „Thema des Monats“ ins Leben

gerufen, um Wissenschaft und Forschung stärker in die Öffentlichkeit zu

rücken. Für die professionelle Aufbereitung und Durchführung konnte Axel

Büssem, ein externer Journalist, gewonnen werden. Das Titelthema und

auch der Beitrag zum Prager Frühling waren die Themen der Monate

Mai und Juni. Das Presseecho auf diese neue Form der Veröffentlichung

von Forschungsergebnissen unserer Universität ist beachtlich.

Neu an unserer Universität ist auch unser zentrales Alumni-Büro.

Es ist uns sehr wichtig, in Zukunft Verbindung zu unseren Ehemaligen

zu halten, ganz gleich, ob sie bei uns studiert oder gearbeitet haben.

Denn auch als Alumna und Alumnus geben sie unserer Alma Mater ein

Gesicht. Sie repräsentieren die Universität Rostock und tragen so zu

ihrem Ansehen und ihrer Sichtbarkeit bei.

Selbstverständlich bietet das Heft wieder viele weitere interessante

Themen und Informationen rund um die Universität Rostock.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen in unserer Sommerausgabe

und reichlich schöne Sommer-Sonnen-Tage.

Ihr

Prof. Dr. Thomas Strothotte

Rektor

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U n i v e r s i t ä t R o s t o c k 3

Inhalt

Wissenschaft & Forschung

Rostocker Lichtmolekül stößt Tür zu schnellerer Datenübertragung auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Der Prager Frühling – Anfang vom Ende des Kommunismus . . . . . . . . . . . . . . . 6International anerkannte Grundlagenforschung und forschungsgestützte Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Forschung für mehr Lebensqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Viel zu schade für die Schublade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Ausgezeichnetes Duo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Neues zum Wirkmechanismus von Paracetamol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Dienstleistungsforscher aus Deutschland tagen in Rostock . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Studium & Lehre

Der Schüdent – als Schüler/in an die Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Wege zur strukturierten Promotion ebnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Ein Studium mit zwei Abschlüssen krönen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Ausgezeichnete Forschung und Lehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Neues aus den Profillinien

International Max-Planck Research School on Aging an der Universität Rostock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Neuer Vorsitz im Verein [Rostock denkt 365°] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Interdisziplinäres Forschen an Modellen gelingenden Alterns . . . . . . . . . . . . . 14

Universität in der Hansestadt

Wissenschaft für die Sinne auf der Science@Sail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Unsere Umwelt verändert sich – wie reagieren wir? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Campus

Farbenfrohes Graffito für die Universität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Rostock beim Grand Prix der Chöre 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Integriertes Auslandsstudium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Lehrveranstaltungen trotz vorlesungsfreier Zeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Warum ugandische Kinder nicht arm genug sein können . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Personalia

Geburtstage & Jubiläen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 / 21Zehn Fragen an Dr. Jürgen Heeg und Dr. Barbara Amling . . . . . . . . . . . . . 20 / 21Habilitationen / Verleihung der Lehrbefugnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Aktuelles

Alumni-Büro eröffnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Gutes Nachdenken ist nützlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22STAUNT! – SehT, wAs aUs uns gewordeN isT! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23roxi-Gründermesse stellt junge Unternehmen vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Veranstaltungstermine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Die aktuelle Ausgabe des Forschungsmagazinsder Universität Rostock ist erschienen

Aging Science andHumanities Modelle gelingenden Alterns

Das Heft kann in der Presse- und Kommunikationsstelle (Tel.: 498-1012;E-Mail: [email protected] )bestellt werden.

Traditio etInnovatio

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Wissenschaft & Forschung

D ie Welt wird immer stärker vernetzt:In allen Erdteilen kann heute jeder,

der über einen schnellen Internetzu-gang verfügt, Bilder, Filme oder Textejedweder Art verschicken oder herun-terladen. Portale wie YouTube sind zuglobalen schwarzen Brettern geworden.Doch die Kapazitäten der Leitungensind begrenzt. Ständig müssen für Mil-liarden von Euro neue Kabel über Landund durch die Weltmeere gezogen wer-den, um der wachsenden Datenflut Herrzu werden. Eine Entwicklung von For-schern der Universität Rostock könntein nicht allzu ferner Zukunft dazu bei-tragen, dieses Problem in den Griff zubekommen. Ein entsprechendes For-schungsprojekt lief jetzt aus - ein An-lass, Bilanz zu ziehen.

Die Arbeitsgruppe um Prof. FedorMitschke am Institut für Physik der Uni-versität Rostock stieß vor drei Jahren dieTür zu einer möglichen Steigerung derÜbertragungsrate in Glasfaserkabeln auf:Sie schuf zum ersten Mal weltweit einzeitliches Lichtmolekül, indem sie zweiGruppen von Lichtwellen – sogenannteSolitonen – zusammenfügten. Statt wiebeim in der digitalen Welt üblichen binä-

ren Code mit den Zeichen 0 und 1 könn-ten damit Daten in Zukunft mit drei odermehr Zeichen verschickt werden, wo-durch eine größere Zahl an Kombinatio-nen und somit eine größere Datenmengemöglich würde. „Ein drittes Zeichen be-deutet, dass etwa 30 Prozent mehr Datenverschickt werden könnten. Rein mathe-matisch wären es bei einem vierten schondoppelt so viele“, erklärt Mitschke.

Solitonen sind Wellen, die auf einelängere Strecke nicht zerfließen, sondernihre Form behalten. Es gibt sie auch imWasser: „Wirft man einen Stein in einenTeich, wird der Wellenkamm mit der Zeitimmer flacher und breiter. Das nenntman Dispersion“, so Mitschke. Spektaku-läres Gegenstück ist die Tsunami-Welle,die unverändert über tausende Kilome-ter quer über einen Ozean rast, bis sie aneiner Küste ihre Energie mit verheeren-den Folgen freisetzt.

Für den Bereich der Optik sind zeitli-che Solitonen kurze Lichtpulse, die sichin Glasfasern ausbreiten, ohne ihre Formzu verlieren. Die Welle verändert dabeikurzzeitig das Material, das sie durch-läuft. Mitschke vergleicht das mit demBild einer Gruppe von Menschen, die zu-

sammen über eine riesige weiche Ma-tratze laufen: „Die Gruppe bleibt zusam-men, weil der Schnellste in der sich bil-denden Kuhle in der Matratze immer einwenig bergauf laufen muss, während derLangsamste immer leicht bergab laufenkann.“ So bleiben diese speziellen Licht-pulse erhalten.

Solitonen in Glasfasern wurden erst-mals 1980 im Labor des amerikanischenPhysikers Linn Mollenauer bei den BellLaboratories nachgewiesen. Nach jahre-langem Tüfteln an physikalischen und

Rostocker Lichtmolekülstößt Tür zu schnellerer Datenübertragung auf

Die Arbeitsgruppe um Prof. Mitschke am Institut für Physik bereitet die Steigerung der Übertragungsrate in Glasfaserkabeln vor.

Faser im Größenvergleich

mit einem Streichholz

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Wissenschaft & Forschung

technischen Einzelheiten wurden Solito-nen dann zunächst in Feldversuchenund seit einigen Jahren auch im kom-merziellen Betrieb als Träger von Infor-mationen eingesetzt.

Das Neue an der Rostocker Forschungist das Zusammenfügen von zwei Solito-nen, was erstmals vor drei Jahren ge-lang. Die Rostocker Physiker beschrei-ben es als Molekül – in Anlehnung andie Welt der Atome. Das Molekül auszwei Solitonen wäre dann bezogen aufden binären Code von „0“ und „1“ die„2“. Entsprechend wären es bei größerenMolekülen immer mehr Zeichen, die fürdie Codierung von Signalen genutzt wer-den könnten.

Der Trick der Gruppe um Mitschkebesteht darin, einen Lichtpuls aus ei-nem Laser über zwei verschiedene We-ge zu schicken, so dass der eine Teil ei-nen kleinen Umweg nimmt, bevor erwieder mit dem anderen zusammenge-fügt wird. So entsteht ein Doppelpuls,der in der Faser zum Solitonenmolekülwird. In einem ersten Experiment vordrei Jahren erzeugten die Rostocker er-folgreich ein solches Lichtmolekül undwiesen seine Stabilität nach. Dafür fan-den sie internationale Anerkennung.

Dabei war die Faserstrecke mit 20 Meternaber noch recht kurz. „Derzeit arbeitenwir an einer Strecke von mehreren hun-dert Metern“, sagt Mitschke.

Bis tatsächlich eine Strecke von vielenKilometern und sogar über die Weltmee-re überwunden werden kann und so ei-ne praktische Nutzung möglich wird,dauert es allerdings nach Ansicht Mitsch-kes noch mindestens zehn Jahre. Auchwerden damit die Kapazitätsproblemenicht dauerhaft gelöst, fürchtet der Ex-perte. „Ich gehe davon aus, dass dieMenge der übertragenen Daten minde-stens genauso schnell wächst wie dieÜbertragungsgeschwindigkeit.“

Er erinnert an die Zeit kurz nach Ent-deckung der Solitonen in den achtzigerJahren. Damals hielt die Industrie einesolche Innovation für überflüssig, da sieschon Probleme hatte, die vorhandeneÜbertragungskapazität zu vermarkten.Als dann 2001 das erste Übertragungs-system auf Basis von Solitonen in Betriebgenommen wurde, hatte sich die Kapazi-

tät bereits um das Millionenfache verviel-facht. In Japan wurde in einem Laborver-such inzwischen bereits eine Übertra-gungsrate von über 10 Billionen Impulsen(10 Terabit) pro Sekunde erreicht. Daswürde für 170 Millionen gleichzeitigeTelefongespräche reichen, oder für dieÜbertragung von 500 Stunden Video.Die Rostocker Entdeckung könnte dieseRate noch deutlich erhöhen.

Die Rostocker Gruppe hat mit For-schungseinrichtungen in Israel, demTechnion in Haifa und dem Weizmann-Institut in Rehovot sowie der UniversitätClausthal in einem Deutsch-IsraelischenForschungsprojekt (DIP) zusammengear-beitet. Das Projekt lief zum 30. Juni 2008aus. Derzeit wird das Abschlussmanu-skript erstellt, an dem auch internationa-le Koryphäen mitarbeiten, wie der Solito-nen-Pionier Linn Mollenauer.

Laut Mitschke hat das DIP-Programm,das als Flaggschiff der deutsch-israeli-schen Forschungskooperation gilt, ge-rade in Israel einen hohen Stellenwert:Pro Jahr bewerben sich rund 300 Koope-rationen um die Teilnahme an DIP, abernur drei bis vier Projekte werden be-willigt. Daher wertet Mitschke den Zu-schlag als einen Erfolg, der nun durchüberzeugende Ergebnisse des Forschungs-vorhabens gekrönt werde.

Axel Büssem

Kontakt:Prof. Dr. Fedor MitschkeMathematisch-NaturwissenschaftlicheFakultätInstitut für PhysikTel.: 0381/498-6820E-Mail: [email protected]

Titansaphirlaser

Laborfoto – Mitarbeiter mit einem Solitonenmolekül

Versuchsaufbau Solitonenmolekül

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Damit ging ein Experiment zu Ende,das Anfang des Jahres begonnen hat-

te: Der neue Erste Sekretär der Kommu-nistischen Partei der CSSR, AlexanderDubcek, steuerte auf einem Reformkurs,der einen „Sozialismus mit menschli-chem Antlitz“ zum Ziel hatte.

Partei, Staat und Gesellschaft solltendemokratisch umgebaut werden. Dochschnell formierte sich im damaligen Ost-block Widerstand gegen den sogenanntenPrager Frühling. Versuche, die Führungder CSSR wieder auf Kurs zu bringen,schlugen fehl und so entschieden sich dieBruderstaaten für die militärische Inter-vention. Dubcek und seine Mitstreiterwurden verhaftet. Unter der Bedingung,wieder Ordnung nach sowjetischen Vor-stellungen herzustellen, wurden sie wie-der freigelassen.

Für den Dekan der PhilosophischenFakultät an der Universität Rostock, Prof.Dr. Werner Müller, war das Scheitern desPrager Frühlings der Anfang vom Endedes Kommunismus: „Die Jahre zwischen1968 und 1975 führten zu einem völli-gen Umbruch. Der Kommunismus nachsowjetischem Vorbild verlor weltweit Re-sonanz und Einfluss.“ In vielen Ländernaußerhalb des sowjetischen Einflussbe-reichs gibt es Reformversuche der Kom-munisten, mit denen neue Wege abseitsdes Moskauer Kurses eingeschlagen wer-den sollen. In Westeuropa gab es nebenmaoistischen und trotzkistischen Strö-mungen Formen des Eurokommunismus,der in den 70er Jahren geradezu Furoremachte. So gab es in Italien die Bestre-bung einer Koalition zwischen Christde-mokraten und Kommunisten.

Doch diese Versuche scheitern undmit dem Tod Titos, der in Jugoslawien ei-nen blockfreien Sozialismus aufbauenwollte, brach der kommunistischen Ideeein weiteres Standbein weg. „Spätestensmit der Schlussakte der Konferenz für Si-cherheit und Zusammenarbeit in Europa(KSZE) von Helsinki 1975 redete nie-mand mehr von einer Reform des Kom-munismus“, sagt Müller. „In den Vorder-

grund rücken klassische Themen wieMenschenrechte, Bürgerrechte, Gleichbe-rechtigung oder Umweltschutz.“ Müllerzitiert den polnischen Philosophen Les-zek Kolakowski: „Der politische Marxis-mus ist ein toter Hund.“ Im Juni 1976treffen sich zwar noch einmal Vertreterder kommunistischen ArbeiterparteienEuropas in Berlin, um zu versuchen, Ein-heit wieder herzustellen. „Dabei wurdenaber nur die Meinungsverschiedenheitendokumentiert“, sagt Müller.

Auch an der DDR geht der PragerFrühling nicht spurlos vorüber. „DerDDR-Führung wird klar, dass die Jugendnicht mehr so einfach an die Kandare zunehmen ist“, sagt Dr. Fred Mrotzek, stell-vertretender Leiter des Rostocker Doku-mentationszentrums für die Opfer deut-scher Diktaturen. „Den Menschen wirdklar, dass der Kommunismus nicht refor-mierbar ist. Es bilden sich alle möglichenOppositionsgruppen, etwa Zusammen-schlüsse von Ausreisewilligen, Umwelt-,Frauen- und Dritte-Welt Gruppen.“ Auchdie Welle der Jugendbewegung aus derBundesrepublik schwappt in die DDRüber, die Jugendlichen im Osten nehmendie westdeutsche Kultur auf und begin-nen sie zu imitieren, sagt Mrotzek.

Mitte der siebziger Jahre erkennt dieFührung, dass die Jugend den Sozialis-mus nicht mehr ernst nimmt. Also steu-ert sie gegen. „Nach 1968 ändert sich das

Vorgehen der Stasi. Der stalinistische Ter-ror mit nächtlichen Verhaftungen wirdabgelöst durch diskretere, aber genausoeffiziente Methoden wie unter Druck set-zen, abhören, erpressen.“ Der Überwa-chungsstaat wird massiv ausgebaut. DieBevölkerung soll mit härteren Maßnah-men wieder auf Kurs gebracht werden.Das politische Strafrecht wird verschärft,mit der Kirche wird die sogenannte Si-cherheitspartnerschaft geschlossen, dieregelmäßige Treffen zwischen Vertreternvon Staat und Kirche zwecks politischerAnleitung vorsieht. In den Schulen wirdder Wehrkundeunterricht eingeführt. Dereinst wichtigste kommunistische Reform-denker in der DDR, Robert Havemann,wird 1976 unter dauerhaften Hausarrestgestellt.

Eine Sonderrolle bei der Betrachtungdes Prager Frühlings nimmt die Univer-sität Rostock ein. Hier gab es ein muti-ges Zeichen des Protestes, sagt DekanMüller. „Rektor Günter Heidorn verfass-te nach dem Einmarsch des WarschauerPaktes eine Ergebenheitsadresse an dieStaatsführung, in der die Interventiongutgeheißen wurde.“ Alle Dekane unter-schreiben, nur der Dekan der Theologi-schen Fakultät, Ernst-Rüdiger Kiesow,verweigerte sich. „Der Rektor war erbost,denn damit war die Einstimmigkeit nichtgegeben und die Geschlossenheit desLehrkörpers in Frage gestellt.“ Alle Ver-suche, Kiesow zur Unterschrift zu bewe-gen, scheiterten. Laut Müller zog sichKiesow geschickt aus der Affäre, indemer einerseits Gewissensfragen und ande-rerseits mangelnde Kenntnis um die Vor-gänge in der CSSR geltend machte. „DieWeigerung hätte ihn sein Amt kostenkönnen. Ich bin sicher, wenn er nicht De-kan der Theologischen Fakultät gewesenwäre, hätte er gehen müssen.“ Allerdingshätte eine Ablösung wohl nur noch mehrSchlagzeilen produziert und wäre auchim Westen bekannt geworden. Kiesowwar nach der Wende von 1990 bis 1991Prorektor der Universität Rostock undwurde 1994 zum Ehrensenator ernannt.Er starb im Jahr 2003.

Axel Büssem

Kontakt:Prof. Dr. Werner MüllerPhilosophische FakultätHistorisches InstitutTel.: 0381/498-2713E-Mail: [email protected]

Der Prager Frühling – Anfangvom Ende des KommunismusAm 20. August 1968 marschierten rund 300.000 Soldaten des Warschauer Paktes mit tausenden Panzern,Flugzeugen und Geschützen in die ČSSR ein und besetzten das Land innerhalb von 36 Stunden.

Dekan der Theologischen Fakultät, Prof. Ernst-Rüdiger Kiesow (1992)

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Wissenschaft & Forschung

Frau Prof. Dr. Doris Neuberger, Lehrstuhlfür Volkswirtschaftslehre – Geld und

Kredit, ist mit Wirkung zum 1. Mai 2008zur Forschungsprofessorin am DeutschenInstitut für Wirtschaftsforschung (DIW)ernannt worden. Sie kooperiert dort mitdem Forschungsbereich Unternehmens-finanzierung in der Abteilung Innovation,Industrie, Dienstleistung und mit der ab-teilungsübergreifenden ForschungsgruppeFinanzmärkte und Finanzinstitutionen.Ein gemeinsames Projekt zum Einfluss desdemografischen Wandels auf die Unter-nehmensfinanzierung, das in die Profil-

linie „Aging Science and Humanities“der Universität Rostock eingebracht wer-den soll, ist geplant.

Das Deutsche Institut für Wirtschafts-forschung ist das größte Wirtschaftsfor-schungsinstitut in Deutschland. Als unab-hängige Institution ist es ausschließlichgemeinnützigen Zwecken verpflichtetund betreibt Grundlagenforschung undwirtschaftspolitische Beratung. 1925 wur-de es als Institut für Konjunkturforschunggegründet und erhielt einige Jahre späterseinen heutigen Namen. Seinen Sitz hates seit seiner Gründung in Berlin. Red.

Kontakt:Prof. Dr. Doris NeubergerWirtschafts- und Sozialwissenschaft-liche FakultätLehrstuhl für VolkswirtschaftslehreTel.: 0381/498-4346E-Mail: [email protected] Berlin, www.diw.de

International anerkannte Grundlagenforschung undforschungsgestützte BeratungProf. Dr. Doris Neuberger zur Forschungsprofessorin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ernannt

Unter den sieben neuen Graduierten-kollegs, die die Deutsche Forschungs-

gemeinschaft (DFG) einrichtet, ist auchein Vorhaben der Universität Rostock,das zunächst für viereinhalb Jahre mitca. 3,3 Millionen Euro gefördert wird. Im Mittelpunkt des Graduiertenkollegs„Analyse und Simulation elektrischerWechselwirkungen zwischen Implanta-ten und Biosystemen“ (welisa) stehentechnische Implantatsysteme. Sprecherindes Kollegs ist Frau Prof. Ursula van Rie-nen vom Institut für Allgemeine Elektro-technik der Fakultät für Informatik undElektrotechnik.

Implantate besitzen in der medizini-schen Therapie eine wachsende Bedeu-tung. Dies ergibt sich aus der stetig steigenden Lebenserwartung bei gleich-zeitigem Wunsch nach Erhöhung derLebensqualität der Patienten, sei es im

Alter oder bei Behinderungen. So unter-stützen oder ersetzen Implantate be-stimmte Körperfunktionen, die auf Grundhohen Alters, Unfalls, schwerer Erkran-kung oder durch Behinderung einge-schränkt sind.

Gemeinsam werden sich diesem For-schungsthema Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler aus den Material-und Ingenieurwissenschaften, der Infor-matik, der Medizin, der Biologie undder Mathematik widmen. Ziel ihrer Arbeiten ist es, Implantate mit verbes-serter Funktionalität, höherer Verträg-lichkeit und längerer Haltbarkeit zu ent-wickeln, insbesondere unter besondererBerücksichtigung der Prozesse an derGrenzfläche zwischen Implantat unddem umgebenden Gewebe. Die breiteinterdisziplinäre Zusammensetzung desKollegs erlaubt die Einbeziehung viel-

fältiger Analysemethoden, sodass eineangemessene Modellierung und Simu-lation der Prozesse im Biosystem (mitund ohne Implantate) und im Ergebnisdie Entwicklung neuartiger Implantaterealisierbar wird. Vordergründig geht esdarum, Zusammenhänge zwischen Ur-sachen (Merkmale der Implantate, wieOberflächentopographie, Elektroche-mie der Phasengrenze, elektrische Sti-muli) und Wirkungen (Zellverhalten)zu finden.

Die Doktorandinnen und Doktoran-den des Kollegs können an der Schnitt-stelle zwischen Medizin, Biologie, Tech-nik und Wissenschaftlichem Rechnenpromovieren. Zugleich eröffnen sichden jungen Wissenschaftlerinnen undWissenschaftlern durch die hohe Inter-disziplinarität ihrer Forschungsthemenhervorragende berufliche Möglichkeitenin der medizintechnischen Forschungund Industrie. Kristin Nölting

Kontakt:Prof. Dr. Ursula van RienenFakultät für Informatik und Elektrotechnik Institut Allgemeine Elektrotechnik Tel.: 0381/498-7070 (-7080 Sekretariat, Frau Sund)E-Mail: [email protected]

Forschung für mehrLebensqualitätDie Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert an der Universität Rostock ein neues fächerübergreifendesGraduiertenkolleg mit ca. 3,3 Millionen Euro

Prof. Dr. Doris Neuberger

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In den nächsten drei Jahren wird an derUniversität Rostock in Zusammenarbeit

mit dem Forschungsverbund Mecklen-burg-Vorpommern e.V. (FMV) eine On-line-Plattform entwickelt, die als Kom-munikationsbasis für alle Bereiche desKnow-how- und Forschungstransfers die-nen soll. Der FMV unterstützt und beglei-tet seit 1996 erfolgreich den effektivenTransfer neuer wissenschaftlicher For-schungsergebnisse in die Wirtschaft.Zum Angebot des FMV gehören nebenfachübergreifenden Weiterbildungssemi-naren auch Schulungs- und Coachingan-gebote zur Vorbereitung der Gründungoder Konsolidierung eines Technologie-Unternehmens.

Die Idee für das Projekt mit dem Ar-beitstitel „Transfer-Net“ resultiert aus derZusammenarbeit des Rostocker Profes-sors für Wirtschafts- und Organisations-psychologie Friedemann Nerdinger mitFrank Büttner, dem Geschäftsführer desFMV. Das Projektvorhaben stieß beimbundesweiten Innovationswettbewerb

„Wirtschaft trifft Wissenschaft“ auf gro-ßes Interesse und wird bis Ende des Jah-res 2010 mit einer Gesamtsumme vonknapp 500.000 Euro gefördert. „Insge-samt wurden in der ersten Förderrundenur zwölf Projekte finanziert und uns istes gelungen, unter 157 Projekteinrei-chungen ein Vorhaben nach Rostock zuholen“, so Professor Nerdinger. Für dietechnische Umsetzung konnten die bei-den Ideengeber Herrn Prof. AndreasHeuer, Inhaber des Lehrstuhls für Daten-bank- und Informationssysteme an derUniversität Rostock, gewinnen.

Ansinnen des Vorhabens ist es, durcheffektiv gestaltete Transferaktionen dieAnzahl der wissenschaftlichen und tech-nischen Innovations- und Forschungs-transferprojekte in Mecklenburg-Vor-pommern zu erhöhen. Forschungs- undEntwicklungsergebnisse verschwindenso nicht in der Schublade, sondern wer-den wirtschaftsnah gestaltet und dienender Lösung aktuell anstehender Problem-stellungen in den Unternehmen. Gerade

kleine und mittelständische Unterneh-men, die zu aufwändigen Forschungsak-tivitäten nicht in der Lage sind, profitie-ren von den Transfer-Net-Möglichkeiten.Dazu gehören unter anderem Kosten-und Zeiteinsparungen, Risikominimie-rungen, Verbundforschung sowie die Bil-dung von Netzwerken.

Für die aktive Nutzung der Transfer-Net-Plattform sollen einerseits die in derWissenschaft Tätigen mit ihren For-schungsvorhaben und -ergebnissen undandererseits die in Unternehmen Be-schäftigten mit ihren Forschungs- undTechnologiebedarfen gewonnen werden.Darüber hinaus werden sich Transfer-Dienstleister, deren Aufgabe die Initiie-rung und Begleitung von Transfers ist,mit ihren Beratungs- und Bildungsange-boten platzieren. Alle Nutzer der Platt-form agieren als Individuen und nur mit-telbar als Vertreter ihrer jeweiligenOrganisation. Auf diese Weise soll einNetzwerk von Menschen zustande kom-men, die über institutionelle Grenzen inKontakt kommen und bleiben.

In der Pilotphase wird das Vorhabenauf die Region Mecklenburg-Vorpom-mern beschränkt bleiben, später soll sichdie Online-Plattform auch auf dem deut-schen sowie auf dem weltweiten Marktbewähren. Das dreiköpfige Projektteambesteht aus Dipl.-Inf. Susanne Biermannvom Lehrstuhl für Datenbank- und Infor-mationssysteme (verantwortlich in ersterLinie für die technische Umsetzung), Er-ziehungswissenschaftlerin Astrid Böge(M.A.) vom FMV (Konzeption) sowieDipl.-Kfm. Jörg Zimmermann vom Lehr-stuhl für Wirtschaftspsychologie (Anfor-derungsanalyse). Jörg Zimmermann

Kontakt: Prof. Dr. Friedemann W. Nerdinger (Projektleiter)Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie Tel.: 0381/498-4566 E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Andreas HeuerLehrstuhl für Datenbank- und InformationssystemeTel.: 0381/498-7593 E-Mail: [email protected]

Frank BüttnerForschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern e.V.Tel.: 0381/51079-0 E-Mail: [email protected]

Viel zu schade für die SchubladeTransfer-Net bietet einen Marktplatz für Wissens- undForschungstransfer in die Wirtschaft.

v. l.: Susanne Biermann, Astrid Böge, Jörg Zimmermann

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D ie European Society for Surgical Re-search (ESSR) hat auf ihrem diesjäh-

rigen 43. Kongress in Warschau zweiMitarbeiter der Universität Rostock aus-gezeichnet. Dr. med. Heiko Sorg vom In-stitut für Experimentelle Chirurgie wur-de mit dem Walter Brendel Award 2008für die Arbeit “Erythropoietin in skinwound healing: Is less more?“ gewürdigt.Die Jury zeichnete damit eine Studie aus,welche sich mit der Modulation der

Hautregeneration durch das HormonErythropoietin (EPO) beschäftigt hat.

Der B. Braun Scientific Award, dervon der Firma B. Braun Melsungen AGverliehen wurde, ging an Ioannis Stratosvon der Abteilung für Unfall- und Wie-derherstellungschirurgie für seine Arbeit“A rat muscle injury model of differentseverities to evaluate skeletal muscle re-generation capacity after open bluntcrush trauma”. Red.

Ausgezeichnetes DuoDie European Society for Surgical Research vergab gleich zweiPreise an junge Rostocker Mediziner.

Professor Dr. Burkhard Hinz, Direktordes Instituts für Toxikologie und Phar-

makologie der Universität Rostock, istzusammen mit dem Erlanger Pharmako-logen Professor Dr. Kay Brune mit demSertürner-Preis ausgezeichnet worden.Der nach dem Entdecker des Morphinsbenannte Preis wird jährlich für herausra-gende wissenschaftliche Arbeiten auf demGebiet der Schmerztherapie vergeben.

Prämiert wurde eine Studie über dasSchmerz- und Fiebermittel Paracetamol,dessen Wirkweise bis heute nicht hin-reichend geklärt ist. Die Arbeit wurde imFebruar diesen Jahres in der US-Zeit-schrift FASEB Journal (Bd. 22, S. 383-390)

publiziert und inzwischen in die „Facul-ty of 1000 Medicine“ eingestuft, eine web-basierte wissenschaftliche Bibliothek, inder besonders wertvolle Erkenntnisse ausdem Bereich der Medizin zusammen-geführt werden.

Kontakt:Prof. Dr. Burkhard HinzDirektorInstitut für Toxikologie und PharmakologieUniversität RostockTel.: 0381/494-5770E-Mail: [email protected]

Neues zum Wirkmechanismusvon Paracetamol Sertürner-Preis für Schmerzforschung geht an Pharmakologen aus Erlangen und Rostock.

Am 11. und 12. September 2008treffen sich Dienstleistungsfor-

scher aus ganz Deutschland auf der1. Rostocker Dienstleistungstagung,um über aktuelle Forschungsergeb-nisse im Dienstleistungsmanagementzu diskutieren.

Veranstaltet wird die wissen-schaftliche Tagung, zu der ca. 90 Teil-nehmer erwartet werden, vom Insti-tut für Betriebswirtschaftslehre derWirtschafts- und Sozialwissenschaft-lichen Fakultät, das bereits seit vie-len Jahren im Bereich des Dienst-leistungsmanagements forscht. „Mitder 1. Rostocker Dienstleistungsta-gung möchten wir eine Plattform fürden wissenschaftlichen Austauschzu dem wichtigen Thema der Dienst-leistungen schaffen und verstetigen“erklärt Professor Friedemann Ner-dinger, Sprecher des Instituts für Be-triebswirtschaftslehre, das Anliegender Tagung.

So vielfältig wie die Dienstleis-tungsbranchen zeigt sich das Tagungs-programm. Das Themenspektrumreicht von psychologischen Aspektenbei der Erbringung und Steuerungvon Dienstleistungen über Bank-dienstleistungen in schrumpfendenRegionen bis hin zur Produktivitäts-messung in Krankenhäusern.

Weitere Informationen:Prof. Dr. Susanne HomölleLehrstuhl für ABWL: Bank- und FinanzwirtschaftTel.: 0381/498-4303E-Mail: [email protected]: www.dl-tagung.de

Dienstleistungs-forscher ausDeutschland tagenin Rostock

v. l.: Dr. Heiko Sorg und Ioannis Stratos

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10 P r o f i l e | 0 3 – 0 8

Studium & Lehre

Als Schülerin oder Schüler bereits ander Universität studieren? Der Lehr-

stuhl für Rechnerarchitektur an der Uni-versität Rostock hat ein Projekt ins Lebengerufen, welches Schüler/inne/n der Se-kundarstufe II die Möglichkeit bietet, on-line an Lehrveranstaltungen teilzuneh-men. Dieser internetbasierte Ansatz isteinmalig im Norden Deutschlands undträgt maßgeblich dazu bei, mittels Infor-mationstechnologie die Bildung des Lan-des zu stärken.

„Mit dem Mediengestützten Junior-studium verfolgen wir mehrere Ziele“,erläutert Prof. Dr. Djamshid Tavanga-rian die Intentionen seines Vorhabens.„Zum einen möchten wir den Schülerneine praxisnahe Studienorientierung bie-ten und so gegen die hohen Studienab-brecher und -wechslerquoten vorgehen.Gleichzeitig bedeutet das Juniorstudiumauch eine individuelle Förderung von lei-stungsstarken Schülern, wie es vom Landgefordert wird. Schließlich möchten wirdurch die frühe Einbindung von Schü-lern in universitäre Prozesse die Studie-rendenzahl trotz des demografischenWandels aufrechterhalten.“ Das Junior-studium bedient sich der E-Learning-Methode des Blended Learning, dabei

wechseln sich Präsenz- und Onlinepha-sen ab. Die Lehrveranstaltungen werdenmit einem speziellen System – genannt„Lecturnity“ – aufgezeichnet. Die Quali-tät ist dabei höher als bei einer herkömm-lichen Videoaufzeichnung. Danach wer-den die Aufzeichnung sowie weiteresLernmaterial im Lehr- und Lernmanage-mentsystem Stud.IP bereitgestellt. Hier-bei kann auf die langjährigen Erfahrun-gen und den erfolgreichen Einsatz diesesSystems an der Universität Rostock zu-rückgegriffen werden.

Die Schüler/innen können nun die auf-gezeichnete Vorlesung am PC zu Hauseoder in der Schule verfolgen. Dies ermög-licht ein eigenverantwortliches wissen-schaftliches Arbeiten für die Juniorstudie-renden mittels E-Learning an jedem Ortund zu jeder Zeit. Der reguläre Schulall-tag wird nicht gestört, es entstehen kei-ne Fehlzeiten. Insbesondere für die vielenSchüler/innen in MV, die außerhalb derHochschulstädte leben, ist E-Learning ei-ne enorme Erleichterung.

Die Betreuung der Juniorstudierendenfindet nicht nur über die Möglichkeitenvon Stud.IP, sondern auch in den Prä-senzveranstaltungen statt. Diese ermög-lichen den sozialen Kontakt mit den Do-

zenten und Betreuern, aber auch mitgleichgesinnten Juniorstudierenden. DasProjekt kooperiert zurzeit mit 19 Partner-schulen im Land und erhält Schülerregis-trierungen schon vor dem Anmeldestart.Das Spektrum der Themen soll natürlicherweitert werden. Deshalb werden auchgerne weitere Lehrveranstaltungen in dasRepertoire aufgenommen.

Am 23. September 2008 findet in derAula ein Kickoff unter Beteiligung desMinisters für Bildung, Wissenschaft undKultur, Henry Tesch, des Rektors der Uni-versität Rostock und E-Learning-Exper-ten statt. Alle Interessenten sind dazuherzlich eingeladen.

Wenn Sie das Vorhaben neugierig ge-macht hat, können Sie sich per E-Mail un-ter [email protected] weiterinformieren lassen. Anja Thomanek

Kontakt: Anja Thomanek, M.A.Dipl.-Inf. Christian SchönfeldtFakultät für Informatik und ElektrotechnikLehrstuhl für RechnerarchitekturTel.: 0381/498-7559E-Mail: [email protected]

Der Schüdent – als Schüler/in an die UniInternetbasiertes Juniorstudium an der Universität Rostock geht an den Start

Via E-Learning als Schüler bereits an die Universität

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U n i v e r s i t ä t R o s t o c k 11

Studium & Lehre

Wie kann ich promovieren und gleich-zeitig fachübergreifende Schlüssel-

qualifikationen für die Wissenschaftspra-xis erwerben? Diese und ähnliche Fragenwurden am 11. Juni in einem Workshopbehandelt, zu dem das Zentrum für Qua-litätssicherung in Studium und Weiterbil-dung (ZQS) alle Hochschullehrenden,Universitätsmitarbeitenden und den wis-senschaftlichen Nachwuchs eingeladenhatte. „Vor allem die enorme Nachfrageunserer Doktorandinnen und Doktoran-den hat gezeigt, dass strukturierte Pro-motionsformen auf großes Interesse sto-ßen. Auch in der Drittmittelförderungwird der Nachweis von Angeboten zustrukturierten Promotionswegen ein zu-nehmend wichtiges Kriterium der Mittel-vergabe“, so Klaus Hock, Prorektor fürStudium und Lehre.

Während die Individualpromotion demklassischen „Meister-Schüler-Modell“folgt, bei dem Promovierende von Dok-tormutter bzw. -vater betreut werden,verteilt sich bei den neuen Wegen zurPromotion die Unterstützung des wissen-schaftlichen Nachwuchses auf mehrereSchultern. Dabei kann zwischen der „ad-ditiven Promotion“ und dem Promotions-studium unterschieden werden.

In der „additiven Promotion“ könnendie Doktorandinnen und Doktorandenzusätzlich und freiwilllig „on demand“fachübergreifende Zusatzqualifikatio-nen erwerben. Außerdem haben sie dieMöglichkeit, sich die erfolgreiche Teil-nahme von Modulen etwa zur Einwer-bung von Drittmitteln, zu „Presenting inEnglish“ oder zum wissenschaftlichenPublizieren in einem Zertifikat beschei-nigen zu lassen.

Das Promotionsstudium verläuft da-gegen nach klaren Spielregeln für dengesamten Promotionsprozess. Die Pro-motionsdauer beträgt hier meist dreiJahre, eine eigene Studienordnung siehtdabei ein verpflichtendes Curriculumund mehrere Ansprechpartner vor.

Dr. Manfred Herzer aus Mainz erläu-terte die verschiedenen Promotionswegean der Johannes Gutenberg-Universität.Promovierende können dort wählen, obsie in Kollegs mit fachübergreifendem An-gebot, speziellen thematischen Schwer-punkten bzw. in DFG-Graduiertenkollegspromovieren möchten. Besonders her-ausragende Doktoranden werden überein Mentoring-Programm in der Guten-berg-Akademie gefördert. Mirjam Müllerstellte die Berliner Humboldt GraduateSchool vor. In dieser Dachorganisationwerden die qualitativ besten der 41 Pro-motionsprogramme aufgenommen. Ei-nen konkreten Promotionsstudiengangerläuterte Dr. Dirk Gansert von der Georg-August-Universität Göttingen.

Wer dort zur Biodiversität forscht,promoviert in Englisch. Publikationenstehen im Vordergrund, auch weil dieDoktorarbeit kumulativ verfasst wird, al-so aus mehreren Artikeln besteht. Bei ab-

schließendem Erfolg kann zwischen demTitel „Dr. rer. nat.“ oder „Ph. D.“ gewähltwerden. Professor Roy Sommer stelltedie strukturierte Promotion in Wupper-tal vor. Dort bietet das Zentrum für Gra-duiertenstudien dem wissenschaftlichenNachwuchs Promotionsberatung, fach-spezifische und fachübergreifende Kurs-programme und Arbeitsgruppen rundum die eigene Promotion an.

Der Workshop hat gezeigt, dass ein„Drei-Wege-Modell“ (Individualpromoti-on, „additive Promotion“ und Promoti-onsstudiengänge), wie es an der Univer-sität Rostock in der Diskussion ist, eintragfähiges Konzept für den wissenschaft-lichen Nachwuchs bedeuten könnte. „Ins-besondere der mittlere Weg eröffnet fürunsere Doktorandinnen und Doktoran-den, die ein großes Interesse an den neu-en Formen bekundet haben, die Perspek-tive auf einen soliden Promotionsweg, indem der ideale ‚Mix2‘ von individuellerFreiheit und strukturierten AngebotenOrientierung bietet“, so Klaus Hock. Wei-tere Veranstaltungen für Promovierendeder Universität Rostock sind geplant.

Marius Herzog

Infos und Workshop-Dokumentation:www.zqs.uni-rostock.de/nachwuchs.html

Kontakt: Marius HerzogKoordination strukturierte PromotionZentrum für Qualitätssicherung in Studium und WeiterbildungTel.: 0381/498-1228E-Mail: [email protected]

Wege zur strukturiertenPromotion ebnenWorkshop stieß auf großes Interesse bei wissenschaftlichemNachwuchs der Universität

Prof. Roy Sommer

Blick ins Auditorium

Prof. Manfred Herzer

Prof. Klaus Hock

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Studium & Lehre

Die mit dem Bologna-Prozess verbun-dene Umstellung der Studiengänge

auf das gestufte Bachelor-Master-Systemerschwert es Studierenden, einen Aus-landsaufenthalt in ihr Studium zu inte-grieren, ohne eine Studienzeitverlänge-rung in Kauf nehmen zu müssen. Zwarkommen die Modularisierung und dasCredit-Point-System der Mobilität dadurchentgegen, dass Fragen der Anerkennungvon Studienleistungen viel leichter zu klä-ren sind. Jedoch sind die Studiengängerecht dicht gepackt, so dass kaum eine an-dere Hochschule gefunden werden kann,die im Auslandssemester genau das an-bietet, was an der Heimatuniversitätverlangt wird. Hinzu kommt, dass dieLehrveranstaltungen oft direkt aufein-ander folgen. Wer ein Semester im Aus-land ist und damit einen Teil der Pflicht-veranstaltungen verpasst, kann häufignicht im nächsten Semester anschlie-ßen, sondern hat erst ein Jahr später da-zu Gelegenheit.

Eine Lösung sind so genannte Dou-ble Degree-Studiengänge, bei denen einStudienplan zwischen zwei Partnerein-richtungen im Detail abgesprochen wird.Studierende verbringen etwa die Hälfte,jedoch mindestens ein Drittel der Studi-enzeit jeweils an der Heimatuniversitätund an der Partneruniversität im Aus-land. Und das ganz ohne Zeitverlust,d. h. nach sechs Semestern erhalten siedann zwei Abschlüsse – einen je von derHeimat- und der Partneruniversität.

Da aber aus rechtlichen Gründen alleBachelorstudiengänge an der UniversitätRostock auf Deutsch abgehalten werden,ist die Zusammenarbeit mit einer Univer-sität außerhalb unseres Kulturkreises derdeutschsprachigen Länder Deutschland –Österreich – Schweiz nahezu unmöglich.Doch auch in Rumänien bietet eine Uni-versität ebendiese Bedingung: die Babes-Boylai-Universität Cluj-Napoca (Univer-sität Klausenburg) in Siebenbürgen inRumänien. Die Universität Klausenburgist als dreisprachige Universität eineSeltenheit in ganz Europa. Ca. 55.000Studierende lernen hier wahlweise aufRumänisch, Ungarisch und Deutsch.Sie gilt als eine der multikulturellstenUniversitäten der Welt.

Mitte Juni 2008 besuchte eine Delega-tion unter Leitung des Rektors der Univer-sität Rostock die Universität Klausenburg,um über die Möglichkeit zukünftigerDouble Degree-Bachelorstudiengänge zuverhandeln. Im Ergebnis sind nun in ei-ner Reihe von Fächerkombinationen Stu-diengänge vorgesehen (siehe Tabelle).

Am 17. Juni 2008 wurde von den Rek-toren der Universität Klausenburg undder Universität Rostock die „Erweiterung

des Abkommens über die akademischeund wissenschaftliche Zusammenarbeitzwischen der Babes-Boylai-UniversitätCluj-Napoca und der Universität Ros-tock“ unterzeichnet. Es ist geplant, inden kommen Monaten die formalen Vor-aussetzungen dafür zu schaffen, dass inZukunft Studierende, die in einem der ge-nannten Fächer ein Studium aufnehmen,einen Double Degree erlangen können.Für das Erstfach Geschichte wurde dieMöglichkeit ausgearbeitet, dass Studie-rende jeweils ein Jahr an der Partnerein-richtung verbringen. Ein Double Degreekann hier vorerst nicht angeboten wer-den, da in Klausenburg im Bachelor nurein Fach mit rd. 180 Leistungspunktenstudiert wird, während in Rostock zweiFächer mit jeweils 120 bzw. 80 Leistungs-punkten erforderlich sind.

Weitere Fächer sollen folgen, dennprinzipiell kann jedes Fach in Rostock,das ein deutschsprachiges Pendant inKlausenburg hat, einen entsprechendenDouble Degree Studiengang anbieten.

Die Rektoren der Universitäten Klau-senburg und Rostock haben vereinbart,bis 2013 entsprechende Double DegreeStudiengänge aufzubauen und zu erpro-ben. Auf der Grundlage der Erfahrungensoll dann entschieden werden, ob sichdie Universitäten als Ausdruck einerbreitgefächerten Zusammenarbeit gegen-seitig einen herausgehobenen Partnersta-tus als „Zwillingsuniversität" zuerken-nen wollen. Kristin Nölting

Nähere Informationen unter:www.uni-rostock.de/klausenburg

Ein Studium mit zweiAbschlüssen krönen Die Universität Rostock plant mit der Universität Klausenburg,Siebenbürgen, gemeinsame Double Degree-Bachelor-Studiengänge.

Studiengang in Klausenburg Studiengang in Rostock

Ökologie und Umweltschutz Biologie

Internationale Wirtschaft Wirtschaftswissenschaft / Volkswirtschaftslehre

Betriebswirtschaftslehre Wirtschaftswissenschaft / Betriebswirtschaftslehre

Prof. Thomas Strothotte, Rektor der Universität Rostock, und Prof. Andrei Marga, Rektor der Universität Klausen-burg, beschließen am 17. Juni 2008 die Erweiterung der akademischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit.

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Studium & Lehre

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Dr. Stefan Cantré hat mit seiner Disser-tation maßgeblich dazu beigetragen,

das Verfahren zur Entwässerung vonBaggergut in Theorie und Praxis weiter-zuentwickeln und für breite Anwender-gruppen verfügbar zu machen.

Dr. Marion Eisenhut gelang es in ihrer Dissertation nachzuweisen, dassdie Organismengruppe der Cyanobakte-rien (als Blaualgen bekannt), entgegenbisher vorherrschender Theorien, einenaktiven Phosphoglycolat-Stoffwechselbesitzt.

Die Dissertation von Dr. Sabine Pe-tersen ist Teil des bundesweiten Ver-bundprojektes „Metalldetektoren für diehumanitäre Minensuche“. Frau Dr. Peter-sen erarbeitete ein Computerprogramm,mit dem sich eine Datenbank von so ge-nannten „synthetischen Minensignatu-ren“ erstellen lässt.

Dr. Sebastian Uhrich widmete sich inseiner Dissertation dem Phänomen derStadionatmosphäre bei Fußballspielenaus dem Blickwinkel der Marketingfor-schung sowie unter Einbeziehung vonErkenntnissen der Umweltpsychologie,der Philosophie und der Ästhetik.

Prof. Wolfgang Schareck kombinier-te im Pilotprojekt „Viszera“ erstmals dieklinischen Fächer Chirurgie, Innere Me-dizin, Radiologie, Klinische Pharmako-

logie und Spezielle Pathologie zu einergroßen organbezogenen Veranstaltung.Studierende können dadurch leichter ei-ne interdisziplinäre Sichtweise erlernen,die für die spätere Ausübung der ärztli-chen Tätigkeit von grundlegender Be-deutung ist.

Prof. Dr. Christiane Reitz und PD Dr.Lorenz Winkler-Horacek wurden für ihr Seminar „Liebe auf Tapeten“ ausge-zeichnet. Thema dieser interdisziplinären

Lehrveranstaltung war die Erzählung„Amor und Psyche“ aus dem Roman„Metamorphosen oder der goldene Esel“des antiken Dichters Apuleius und ihreRezeption im 19. Jahrhundert am Bei-spiel eines Tapetenzyklus, der die Ge-schichte von Amor und Psyche darstellt.Ziel dieses Seminars war die Erstellungeiner multimedialen und interaktivenPräsentation.

Kristin Nölting

Ausgezeichnete Forschung und LehreDie Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e. V. hat im Rahmen der AkademischenFestveranstaltung am 4. Juli 2008 in der Rostocker Universitätskirche vier junge Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler mit dem Joachim-Jungius-Förderpreis und drei Lehrende mit dem Förderpreis für Lehre ausgezeichnet.

v. l.: Wolfgang Grieger, Vorsitzender der Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V., Dr. Sabine Petersen, Dr. Sebastian Uhrich,Dr. Marion Eisenhut, Dr. Stefan Cantré, Prof. Thomas Strothotte

v. l.: Wolfgang Grieger, PD Dr. Lorenz Winkler-Horaček, Prof. Christiane Reitz, Prof. Wolfgang Schareck, Prof. Thomas Strothotte

U n i v e r s i t ä t R o s t o c k

Die Preisträger:Die jeweils mit 1.600 Euro dotierten Joachim-Jungius-Förderpreise 2008 gingen an:Dr. Stefan Cantré, Agrar-und Umweltwissenschaftliche FakultätDr. Marion Eisenhut, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Universität Dr. Sabine Petersen, Fakultät für Informatik und ElektrotechnikDr. Sebastian Uhrich, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät

Den Förderpreis für Lehre 2008 erhielten zu gleichen Teilen: Prof. Wolfgang Schareck, Medizinische Fakultät Prof. Christiane Reitz, Philosophische FakultätPD Dr. Lorenz Winkler-Horacek, Philosophische Fakultät

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Am 10. Juli 2008 wurde bei der Mitglie-derversammlung des Vereins [Rostock

denkt 365°] ein neuer Vereinsvorsitzendergewählt. Die bisherige Vorsitzende Dr.Barbara Hentzsch, Wissenschaftskoordi-natorin des Leibniz-Instituts für Ostseefor-schung, gab den Vorsitz nach über einemJahr an den Dekan der InterdisziplinärenFakultät, Prof. Udo Kragl, ab.

Unter dem Dach des Vereins [Rostockdenkt 365°], zu dem sämtliche For-schungseinrichtungen, mehrere Unter-

nehmen sowie Stadt und IHK gehören,engagieren sich Wissenschaft, Wirt-schaft, Politik und Kultur gemeinsam füreinen dynamischen, kreativen und welt-offenen Wissenschaftsstandort. Mit dem„Wissenschaftsjahr 2009“, mit hunder-ten Veranstaltungen, strategischen Part-nerschaften und einer gezielten Öffent-lichkeitsarbeit will das Netzwerk dieForschung in den Fokus der städtischenund schließlich auch der überregionalenÖffentlichkeit rücken. Red.

Neuer Vorsitz im Verein[Rostock denkt 365°]Dekan der Interdisziplinären Fakultät übernimmt das Ruder.

Das Department Aging Science and Hu-manities der Interdisziplinären Fakul-

tät beteiligt sich seit 2007 an Aktivitätendes Max-Planck International ResearchNetwork on Aging (MaxNetAging), einemvirtuellen Forschungsnetzwerk von mehrals vierzehn Max-Planck-Instituten unter

Leitung des Max-Planck-Instituts für de-mografische Forschung. Das Netzwerkvergibt Forschungsstipendien zur Erfor-schung von Ursachen, Verlauf und Kon-sequenzen des Alterns und organisiertein interdisziplinäres Doktorandenpro-gramm mit Seminaren und Workshops.

Eine Verstetigung der internationalenGraduiertenschule als „International Max-Planck Research School on Aging (IMPRSage) an der Universität Rostock“ wur-de soeben beantragt. Anknüpfend andie bisherigen Erfahrungen sollen ab2008/2009 insgesamt bis zu 24 Promo-tionsstipendien in interdisziplinärenForschungsfeldern zum Thema Alternvergeben werden. Damit wird die Zusam-menarbeit zwischen dem Rostocker Max-Planck-Institut und dem DepartmentAging Science and Humanities in For-schung und Lehre weiter intensiviert.

Stefan Haßinger

International Max-Planck Research School on Aging an der Universität Rostock

Am 5. Juni fand in Berlin ein hoch-schulpolitischer Abend statt, bei dem

sich das Department Aging Science andHumanities vorstellte. In aufschlussrei-chen Vorträgen von Prof. Konrad Bay-reuther (Zentrum für Molekulare Biolo-gie, Heidelberg), Prof. José Encarnãçao(INI-GraphicsNet Stiftung, Darmstadt)und Prof. Thomas Kirste (UniversitätRostock) wurden der Komplex des altern-

den Menschen in einer alternden Gesell-schaft und die damit verbundenen Her-ausforderungen sowie Lösungsansätzevorgestellt.

Mit großer Freude wurde an diesemAbend bekannt gegeben, dass unter Fe-derführung der Klinik für Psychiatrieund Psychotherapie der Universität Ros-tock sowie des Instituts für Communi-ty Medicine der Universität Greifswald

in Zusammenarbeit mit der ProfillinieAging Science and Humanities der Uni-versität Rostock erfolgreich der Antragauf ein Zentrum für integrierte Demenz-versorgungsforschung gestellt wurde.Dieses Zentrum wird voraussichtlichmit einem Budget von 2 Mio. Euro proJahr über fünf Jahre von der Helmholtz-Gemeinschaft im Auftrage des BMBF ge-fördert. Das Zentrum widmet sich derFrage, wie unter den Bedingungen eineralternden Bevölkerung eine frühzeitigeund ausreichende Versorgung Demenz-kranker heute und in der Zukunft in derBreite der Bevölkerung sichergestelltwerden kann. Das Land Mecklenburg-Vorpommern dient dabei als Modell-region für den demografischen Alters-wandel in Deutschland.

Red.

Interdisziplinäres Forschen an Modellen gelingenden AlternsHochschulpolitischer Abend des Departments Aging Science andHumanities an der Universität Rostock in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern

Neues aus den Profillinien

Dekan der Interdisziplinären Fakultät, Prof. Udo Kragl

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Universität in der Hansestadt

15

Zur HanseSail findet vom 9. bis 10. August 2008 bereits zum vierten Mal

die Science@Sail statt. Dass Wissen-schaft Spaß macht, zeigt eine Gruppevon Mitarbeiter/innen und Studieren-den in einem universitätsweiten Projekt.Das vielfältige Programm wird in denRäumen des Institutes für Physik und anden einzelnen Mitmachstationen auf demInnenhof gezeigt und bezieht regionaleund überregionale Wissenschaftsinsti-tutionen ein.

Die Macher der Science@Sail prä-sentieren den Besucher/innen in span-nenden Experimenten und VorträgenWissenschaft zum Anfassen. An über70 Experimenten können Groß undKlein die Sinne ausprobieren und sichganz nebenbei die zugehörige Wissen-schaft erklären lassen.

Ausführliche Informationen und dasProgramm sind unter dieser Adresse zufinden: http://sats.wissensmeer.de

Red.

Wissenschaft für die Sinneauf der Science@SailExperimente und Vorträge gegen den Wissensdurst

Am 21. Mai 2008 luden der Wissen-schaftsverbund Umwelt (WVU) der

Universität Rostock und das StaatlicheAmt für Umwelt und Natur (StAUN)Rostock zum 6. Symposium der Veran-staltungsreihe „Die Universität Rostockals aktiver Partner von Kommunen undRegionen für eine nachhaltige Entwick-lung“ in den großen Hörsaal der Agrar-und Umweltwissenschaftlichen Fakultät(AUF) der Universität Rostock ein.

Unter dem Motto „Unsere Umwelt ver-ändert sich – wie reagieren wir?“ eröffne-ten zunächst Herr Hans-Joachim Meier,Amtsleiter des StAUN Rostock als einVeranstalter sowie Prof. Dr. Elmar Mohr,Dekan der AUF, als Hausherr das Sympo-sium. In seinem Grußwort verwies HerrDr. Till Backhaus, Minister für Landwirt-schaft, Umwelt und VerbraucherschutzMecklenburg-Vorpommern, vor allem aufdie Bedeutung regionaler Stoffkreisläufeund die Nutzung von Bioenergie.

Frau Dr. Beatrix Romberg, Referentinfür Klimaschutz im Ministerium für Wirt-schaft, Arbeit und Tourismus MV, skiz-zierte in ihrem einführenden Vortrag dieklimatischen Veränderungen, die nachderzeitigem Kenntnisstand für Mecklen-

burg-Vorpommern zu erwarten sind.Neben allgemein steigenden Temperatu-ren ist demnach mit deutlich trockene-ren Sommern und nasseren Wintern zurechnen.

Durch seinen Rundgang, verbundenmit ausführlichen Gesprächen mit denAusstellern, eröffnete der Minister HerrDr. Till Backhaus die diesjährige Nachhal-tigkeitsausstellung. Unter dem Motto„Unsere Umwelt verändert sich – wie rea-gieren wir?“ präsentieren sich neben derUniversität und dem StAUN zehn weiterePartner aus der Region Rostock. Die the-matischen Beiträge mit umfangreichen In-formationsmaterialen der Unternehmen,Kommunen, Vereine und Verbände sowie

Behörden ergänzen die eher wissenschaft-lichen Vorträge des Symposiums um Bei-spiele aus der regionalen Praxis. Die Aus-stellung ist in den kommenden Wochennoch im Natur- und Umweltpark Güstrow(15.07. bis 14.08.2008) sowie im Mecklen-burgischen Hallenhaus auf dem IGA-Ge-lände Rostock (19.08. bis 21.09.2008) zusehen. Der Nachmittag war durch Fach-vorträge zum Klimawandel und seinenAuswirkungen gefüllt. Die Inhalte derVorträge und auch der Wanderausstel-lung fanden bei den Gästen und den Me-dien breites Interesse.

Das Interesse für die Thematik unddie Resonanz auf die Veranstaltung ha-ben die Erwartungen der Veranstalter er-füllt, 130 Teilnehmende konnten bei demSymposium begrüßt werden. Die fach-lich überaus komplexe Problemstellungwurde umfangreich diskutiert. Nebender Vermeidung und Verminderung derUrsachen bleibt vor allem die Anpassungan den Klimawandel sowohl für die Wis-senschaftler der Universität Rostock alsauch für die Akteure und Partner in derRegion ein aktuelles Thema.

Selbstverständlich wird die Veranstal-tungsreihe im Frühjahr / Sommer 2009mit dem 7. Symposium und der 10. Nach-haltigkeitsausstellung fortgeführt. DasThema werden die Veranstalter frühzeitigbekannt geben. Karin Naumann

Kontakt:Karin NaumannTel.: 0381/498-5645 E-Mail: [email protected]/andere/wvu/

Unsere Umwelt verändertsich – wie reagieren wir?6. Symposium: Die Universität Rostock als aktiver Partner von Kommunen und Regionen für eine nachhaltige Entwicklung

U n i v e r s i t ä t R o s t o c k

Minister Dr. Till Backhaus auf dem Rundgangim Gespärch mit den Ausstellern

Sehen und Staunen auf der Science@Sail

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Campus

Am 13. August 2008 sucht das ZDFzum zweiten Mal den besten Chor

Deutschlands und der Rostocker RockPop Gospel Chor „Celebrate“ wird fürMecklenburg Vorpommern antreten. Vonrund 550 Bewerbern aus allen 16 Bundes-ländern konnten sich die Rostocker biszum Finale behaupten, in welchem siesich nun mit sieben weiteren Chören vorder Fach-Jury und den Fernsehzuschau-ern beweisen müssen. Die Sendung wirdum 20.15 Uhr ausgestrahlt und von Car-men Nebel moderiert. Der Chor Celebra-te wurde im Jahr 2000 vom Medizinstu-

denten Raphael Demuß gegründet undwird von Martin Heuschkel und CarstenEichholz geleitet. Er zählt heute 60 jun-ge Mitglieder, die gemeinsam musikalischaktiv sind und einmal wöchentlich imUniversitäts-Hauptgebäude proben. Je-doch ist Celebrate kein reiner Uni-Chor,auch Nicht-Studenten singen mit.

Das Repertoire des Chors beinhaltet da-bei traditionelle Lieder und Evergreens so-wie Rock, Pop, Gospel und Taizee. So-pran, Alt, Tenor und Bass probieren sicheindrucksvoll in schwung- und kraftvol-len, aber auch ruhigen und stimmungs-

vollen Liedern. Der Spaß steht natürlichim Vordergrund, die jungen Sänger stehenjedoch ebenso als künstlerischer Act fürVeranstaltungen zur Verfügung und kön-nen bereits viele Auftritte in Rostock zäh-len, z. B. beim Zirkus Fantasia, der Büh-ne 602, im LT oder auf dem KTV-Fest.

In Deutschland gibt es laut Schätzun-gen etwa 65.000 Chöre und Gesangsver-eine. Sich aus einer solchen Menge her-vorzuheben und es unter die achtBesten zu schaffen ist nicht einfach undetwas Besonderes. Wir wünschen Cele-brate am 13. August deshalb viel Glückund Erfolg. Nicole Hulka

Infos unter:www.celebrate-rostock.de/home.phpund www.zdf.de/ZDFde/inhalt/8/0,1872,5263944,00.html

Rostock beim Grand Prixder Chöre 2008

Um mehrere Quadratmeter Fläche einerHäuserwand zu verschönern, braucht

man drei Wochen, ungefähr 400 Farbdo-sen und sechs Künstler. Jahrelang liefendie Rostocker Bürger im Friedhofsweg ander alten, hässlichen und beschmiertenWand eines Universitätsgebäudes vorbei.Jetzt schauen die Fußgänger wieder gernhin: Am 20. Juni 2008 wurde ein 18 Me-ter langes und sechs Meter hohes Graffi-to an den Universitäts-Kanzler JoachimWittern übergeben.

Jörg Schünemann, Paul Ronneckerund Martin Luboschek von der Firma„Dosensport“ verschönerten die Wandzusammen mit Robert Hochstaedter undzwei Jugendlichen, Egor Shlain und Kon-stantin Borsuk. Die beiden Jugendlichenhatten im vergangenen Jahr am Graffiti-Workshop „Wallstreet“, den Dosensportregelmäßig veranstaltet, teilgenommenund als Auszeichnung für ihr Bild dieTeilnahme an einem offiziellen Auftraggewonnen.

Das Graffito stellt die Universität Ros-tock und das Hauptgebäude sowie dievielfältigen Wissenschaftsbereiche inForm von Studenten-Karikaturen und ih-ren Fächern dar. „Die Leute sollen aberselber betrachten, suchen und Detailsherausfinden“, erklärt der 34-jährigeJörg Schünemann, der seit Jahren schonhauptberuflich und bei „Dosensport“ alslegaler Sprayer arbeitet. Kanzler JoachimWittern nahm das Graffito mit Begeiste-rung entgegen und freut sich über dieVerschönerung der alten grauen Wand,die jetzt gleichzeitig für die RostockerUni wirbt. Nicole Hulka

Farbenfrohes Graffito für die Universität

oben V.l.n.r.: Universitäts-Kanzler Joachim Witternund die Sprayer JörgSchünemann, Paul Ronn-ecker, Egor Schlain undRobert Hochstaedter.

rechts: Details aus demneuen Wandbild

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Zum vierten Mal nacheinander fördertder Deutsche Akademische Austausch-

dienst (DAAD) das Gemeinschaftsprojektdes IuK-Wissenschaftsverbundes der Uni-versität Rostock mit den Universitätenin Lübeck und Bremen. Veranstaltungs-ort für die 4. Baltische Sommerschule„Technische Informatik/Informations-technik“ – BaSoTI 4 – ist die Universi-tät Tartu (Estland), die vom 8. bis 23.August 2008 unter der Schirmherrschaftder Deutschen Botschaft in Tallinn statt-findet. Bis zu 30 Studierende aus demBaltikum und den Anliegerstaaten kön-nen in der Sommerschule ihr Wissen aufdem Gebiet der Technischen Informatikund Informationstechnologie vertiefen.Ein Hauptziel ist die Vorbereitung vonBachelor- und Master-Absolventen aufeine weiterführende Ausbildung inDeutschland.

Die Organisation der BaSoTI liegt inden Händen von Frau Dr. Christine Bräu-ning, Geschäftsführerin des IuK-Wissen-schaftsverbundes der Universität Ros-tock, sowie von Frau Diana Vaivode, derKontaktperson für Mecklenburg-Vor-

pommern im Deutsch-Baltischen Hoch-schulkontor in Riga. Die Sommerschulesteht erneut unter der bewährten wis-senschaftlichen Leitung von Herrn Prof.Clemens Cap vom Institut für Informa-tik der Universität Rostock. Weitere fünfDozenten der norddeutschen Partner-hochschulen bieten jeweils ein Fachmo-dul aus spezifischen Bereichen der Tech-nischen Informatik an.

Die Vorlesungen werden ergänzt durchÜbungen zur Festigung des Lehrinhaltesund eine fachliche Exkursion in eine ört-liche IT-Firma. In Kombination mit derBaSoTI wird wie im Vorjahr eine Fach-tagung stattfinden, bei der Nachwuchs-wissenschaftler vortragen. Die Erfahrun-gen mit anderen Kulturkreisen und dasKennenlernen der fachlichen Sichtwei-sen beim wissenschaftlichen Austauschsind dabei als besonders wertvoll einzu-schätzen.

Zusätzlich findet ein begleitenderSprachunterricht wahlweise in Englischoder Deutsch jeweils für Anfänger oderFortgeschrittene statt. Ein vor Ort ange-botenes Freizeitprogramm mit Stadtfüh-rung, kulturellen Veranstaltungen undExkursionen ergibt viele Möglichkeitenzu sozialen Kontakten.

Insgesamt hat sich die BaSoTI gut beiden baltischen Studierenden etabliert.Zwischen den Teilnehmern entstandenFreundschaften und ehemalige „BaSo-TIs“ stehen weiterhin in regem Kontakt.

Christine Bräuning

Kontakt:Dr. Christine Bräuning Tel.: 0381/498-7660 E-Mail: [email protected] www.ief.uni-rostock.de/basoti

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Campus

U n i v e r s i t ä t R o s t o c k

Lehrveranstaltungen trotz vorlesungsfreier Zeit?

Teilnehmer der BaSoTI 2007 in Riga

Auslandserfahrung während der Stu-dienzeit lohnt sich – Niels Herter,

Jan Krüger und Maja Stoevhase könnendies nachdrücklich bestätigen. Die dreiStudierenden des Maschinenbaus habengerade ihr Studienjahr an der Universityof California in San Diego (UCSD), USA,abgeschlossen. Ihr Studium wurde vomDAAD im Rahmen der InternationalenStudien- und Ausbildungspartnerschaf-ten (ISAP) mit einem Teilstipendiumgefördert. Das bereits seit 1999 beste-hende ISAP-Programm der Fakultät fürMaschinenbau und Schiffstechnik mitder UCSD wird von Prof. Christoph Wo-ernle koordiniert.

Die drei Maschinenbau-StudentenJörg Fritzsche, Christian Minx und Seba-stian Helm setzen das Programm ab Sep-tember 2008 fort. An der UCSD werdensie Graduate-Vorlesungen belegen und ei-

ne wissenschaftliche Arbeit anfertigen.Die erbrachten Studienleistungen werdenfür ihr Studium in Rostock vollständig an-gerechnet. Die Rostocker Studierendenfinden an der UCSD hervorragende Stu-diermöglichkeiten vor. Christian Minx,der sein Vordiplom als Jahrgangsbesterabgeschlossen hat, belegt beispielsweiseFächer aus der Technischen Dynamikund Mechatronik. Unter der Anleitungvon Prof. Frank Talke am Center of Ma-gnetic Recording Research der UCSD wirder an neuesten Technologien für Magnet-speicherplatten mitarbeiten. Die fachlicheErweiterung des Studiengebietes ist abernur ein Teil ihrer Motivation für das Aus-landsstudium. Ebenso hohe Erwartungenhaben sie an die persönlichen Erfahrun-gen, andere kulturelle und soziale Zusam-menhänge zu erleben und neue Kontak-te zu knüpfen. Christoph Woernle

Kontakt:Prof. Dr. Christoph WoernleFakultät für Maschinenbau und SchiffstechnikLehrstuhl für Technische DynamikTel.: 0381/498-9360 E-Mail: [email protected]

Integriertes AuslandsstudiumStudierende aus Rostock an der University of California, San Diego

V.l.n.r.: Prof. Christoph Woernle, SebastianHelm, Christian Minx, Jörg Fritzsche

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Campus

Entebbe / Uganda, 13. Februar 2008. Esist 7 Uhr morgens und 2 Uhr nach lu-

gandischer Zeit, als die ersten Schülerauf den Schulhof der neu gegründetenGerman Secondary School gehen undaufgeregt die Klassenräume betreten. Wiewird sie wohl sein, diese deutsche Schu-le? Wie werden die Lehrer aus Deutsch-land sein und ist denn Deutsch eineschwere Sprache? Unter ihnen warenauch drei Stipendiaten, die nicht einmaldamit gerechnet hatten, nach Verlassender Grundschule überhaupt jemals nocheine Schule betreten zu können. Merveil-les Vater lebt allein und ist Fischer aufdem Viktoriasee, Esthers Vater ist bei derArmee und erhält alle paar Monate ca. 30% seines ihm zustehenden Solls, Isaakist Vollwaise – seine Tante bezahlt erst dieSchulgebühren für die eigenen Kinder,dann für die der verstorbenen Schwester.Meistens bleibt nichts übrig.

Für Marcel Horning und Anke Dreierwar dieser erste Schultag mindestens ge-

nauso aufregend. Drei Jahre hatten sieauf diesen Tag hingearbeitet. Währendeines Praktikums an der Makerere Uni-versität in Kampala/Uganda im Jahr 2005wurden sie auf den großen Bedarf anweiterführenden Schulen aufmerksam.80 Kinder in einem Klassenraum und dasselbst in teuren Privatschulen, dafür, sowaren sie sich sicher, müsse es eine Al-ternative geben.

Nach Deutschland zurückgekehrt grün-deten sie einen Schulverein, dem jetzigenTräger der Schule in Uganda. Sie organi-sierten Benefizveranstaltungen, erarbeite-ten ein Schulkonzept, stellten Anträge beiStiftungen und legten nebenbei noch ihreuniversitären Prüfungen ab. Im Juli 2007war der Flug nach Uganda gebucht, zweiWochen vorher bekamen sie eine positi-ve Rückmeldung der Norddeutschen Stif-tung für Umwelt und Entwicklung (NUE).Den größten Teil der Projektmittel von25.000 Euro brachten die beiden jedochdurch Nebenjobs und private Darlehen auf.

Von Juli 2007 bis zur Gründung derSchule im Februar 2008 arbeiteten beidein Uganda, suchten nach einem geeigne-ten Gebäude, machten Werbung für dieSchule und liefen alle bürokratischen Hür-den ab, die es für die Gründung einer Pri-vatschule gab. „Wir kamen schon man-ches Mal an unsere Grenzen. Im Januarwurde in unsere Wohnung eingebrochenund alles Wertvolle entwendet, unseremAuto fehlten nach jedem Werkstattbesuchirgendwelche Teile, wir hatten einen 26Stunden-Tag und oft lagen die Nervenblank“, erinnert sich Anke Dreier mitSchaudern an diese Zeiten.

12. April 2008, Entebbe / Uganda. 14Schüler stehen in ihrer Schuluniform auf-geregt vor dem Klassenraum. Drinnensitzen die Eltern und Geschwister undwarten auf den Auftritt. Sie spielen einTheaterstück zum Thema „Ostern inDeutschland“ und dürfen danach aufdem Schulhof die bunt gefärbten Eier su-

Warum ugandischeKinder nicht arm genugsein könnenRostocker Uni-Absolventen gründen Schule in Uganda und stehenzwischen den Stühlen oder besser: zwischen den Fördertöpfen derdeutschen Kultur- und Entwicklungspolitik.

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Campus

chen. „Eine Mutter kam nach der Feierzu mir, umarmte mich und sagte: ‚Myson is in the right place. Frohe Oster mydear!‘ erinnert sich Anke. „Nicht nur dieEltern, auch die Schüler sind glücklich“,ergänzt Marcel: „In den Schulferien wa-ren alle Kinder jeden Tag in der Schule.Sie machten Hausaufgaben, spielten Bas-ketball, hörten Musik. Die ersten Klausu-ren waren auch sehr gut. Man kann be-haupten, dass wir schon jetzt zu denbesten weiterführenden Schulen desLandes gehören.“ Kleine Klassen, neueLehrmethoden und -materialien und einfreundliches, offenes Lernklima zeigenerste Erfolge nach nur drei Monaten.

Seit Ende April sind die beiden Initia-toren wieder in Deutschland. Das jetzi-ge Schulgebäude ist nicht groß genug,um weitere Klassen aufzunehmen. Siemüssen in ein größeres Gebäude umzie-hen, auch weil sie sonst keine komplet-te Anerkennung für ihre Schule erhalten.Momentan haben sie eine befristete Ge-nehmigung zum Betreiben einer Privat-schule, brauchen, um das Verfahren ab-schließen zu können, jedoch ein eigenesSchulgebäude. Das Schwesterprojekt derSchule, das European Information Cen-tre, ist ebenfalls in den Räumlichkeiten

der Schule untergebracht und erfreut sicheines regen Zulaufs: Sprachkurse, poli-tische Workshops und Diskussionsrun-den, kulturelle Veranstaltungen stehenauf dem Programm.

Doch wie wird das alles finanziert?„Unsere Schule finanziert sich über dieSchulgebühren, wie jede andere weiter-führende Schule in Uganda auch. Diesesind so gewählt, dass die laufenden Kosten(Lehrergehälter, Betriebs- und Bürokosten)gedeckt werden. Kinder, die kein Stipen-dium haben, bezahlen derzeit alle vierMonate umgerechnet 184 Euro.“

Projekte wie diese, so würde manmeinen, seien förderungswürdig. DochAnträge beim Bundesministerium fürEntwicklung und wirtschaftliche Zusam-menarbeit wurden abgelehnt, da sienicht die klassische Zielgruppe bedien-ten. Die Kinder sind nicht arm genug.Was steht einer Förderung im Wege?„Wir bieten keine deutschen Schulab-

schlüsse an. Damit sind wir keine rich-tige deutsche Schule und können nur imnächsten Jahr darauf hoffen, Sprachbei-hilfe für unseren Deutschunterricht ander Schule beantragen zu können.“ Oh-ne ein eigenes Schulgebäude wird dasMinisterium keine Genehmigung für dasnächste Schuljahr erteilen und so müs-sen spätestens im Dezember dieses Jah-res die Schüler vor der Tür bleiben. DieGesamtkosten für den Schulbau belaufensich auf 100.000 Euro inklusive Grund-stückskauf und Einrichtung der Klassen-räume. „Wir sind jetzt schon soweit ge-kommen, eine Niederlage nach all denJahren Arbeit wäre bitter und nicht nurfür uns, sondern am meisten für unsereSchüler ein riesiger Verlust“, bringt esMarcel Horning auf den Punkt. Das Pro-jekt ist nun auf die Unterstützung vonprivaten Spendern und Sponsoren ange-wiesen. Anke Dreier

Kontakt: Schulverein der German SecondarySchool Uganda e.V. (gemeinnützig)c/o Anja KinzelJahnstr. 2/318057 RostockTel.: 0381/2069603, 0175/4501973 (Anke Dreier), 0178/8520024 (Marcel Horning)[email protected]

Bankverbindung: Ostseesparkasse RostockKontonummer: 200 054 945Bankleitzahl: 130 500 00

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Personalia

P r o f i l e | 0 3 – 0 8

65. Geburtstag

Prof. Dr. Reinhard SchmidtMedizinische FakultätSeptember 2008

70. Geburtstag

Prof. Dr. Karl MeißnerMathematisch-Naturwissenschaftliche FakultätJuli 2008

75. Geburtstag

Prof. Dr. Karl-Heinz BrittWirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät August 2008

Prof. Kurt DiwokMedizinische Fakultät August 2008

85. Geburtstag

Prof. Dr. Hans-Peter WolffWirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Juli 2008

40-jährigesBetriebsjubiläum

Prof. Dr. Bodo von BodungenLeibniz-Institut für Ostseeforschung30.08.2008

Prof. Dr. Klaus Henneberger Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 01.09.2008

Reinhardt WagnerMedienzentrum01.09.2008

Ronald ZuppaRechenzentrum01.09.2008

Prof. Dr. Malte BartenMedizinische Fakultät 11.08.2008

Dr. Klaus-Peter SchneiderMedizinische Fakultät01.09.2008

25-jährigesBetriebsjubiläum

Agrar- und UmweltwissenschaftlicheFakultätMonika Hopp15.07.2008

Zentrale VerwaltungAnne-Katrin Nörenberg01.08.2008

Fakultät für Maschinenbau und SchiffstechnikDr. Karl-Heinz Kutz15.08.2008

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Jana Lauschus05.09.2008

25-jährigesBetriebsjubiläumam 01.09.2008

Agrar- und UmweltwissenschaftlicheFakultät Gisela BeckmannAndrea BraunDr. Christine Stapel

Zehn Fragen an

Dr. Jürgen HeegDirektor der Universi-tätsbibliothek

1. Warum haben Sie sich für die Universität Rostock entschieden?Wegen der Herausforderung der neuen Aufgabe, der guten Rahmenbedingungen an der Universitätsbibliothekund natürlich der Ostsee.

2. Wie würden Sie einem zukünftigen Studierenden mit drei Begriffen die Universität beschreiben?Altehrwürdige Universität mit moderner Infrastruktur, keinMassenbetrieb, sehr interessanter historischer Buchbestandin der Universitätsbibliothek

3. Was würden Sie an der Universität Rostock gern verändern?Mein Wunsch ist eine schnellere und bessere Realisierungvon Baumaßnahmen zur Umsetzung von zentralen Raum-konzepten.

4. Ein Blick in die Zukunft – was kennzeichnet die Universität Rostock im Jahr 2019?Klare profilierte Position in der deutschen Hochschul-landschaft mit den Highlights 600 Jahre Universität und 450 Jahre Universitätsbibliothek.

5. Was wollten Sie werden, als Sie 18 Jahre alt waren?Mit 18 noch nicht so klar, aber mit 20: Bibliothekar.

6. Was hat Sie letztlich bewogen, Ihre berufliche Laufbahn einzuschlagen?Die Arbeit mit Büchern, mit Informationen und Wissen und die Freude, mit Menschen unabhängig von einzelnenDisziplinen oder Forschungsschwerpunkten zusammen arbeiten zu können.

7. Welche Faktoren bestimmen in erster Linie Ihren beruflichen Alltag? Was macht einen guten Arbeitstag aus?Die Fürsorge und Verantwortung für alle Belange der Universitätsbibliothek auf den verschiedensten Ebenen. Einen Arbeitstag sehe ich positiv, wenn ich in einer Sache vorangekommen bin.

8. Welche Interessen oder Hobbys haben Sie neben Ihrem Beruf?Kultur allgemein interessiert mich sehr, insbesondere Theater. Natürlich ist auch Lesen ein Hobby von mir. Und ich reise gern.

9. Ihr Lebensmotto...?Nach vorne schauen!

10. Was würden Sie den Studierenden raten?Die eigenen Interessen vertreten und sich dafür einsetzen.

Wir gratulieren

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Personalia

U n i v e r s i t ä t R o s t o c k

Dr. Barbara AmlingLeiterin des Sprachen-zentrums

1. Warum haben Sie sich für die Universität Rostock entschieden?Ich bin 1985 in erster Linie nach Rostock gekommen, weil es mir inLeipzig nicht so gut gefallen hat, es mich wieder zurück an die Küstezog und mein Mann und ich hier beide eine Arbeit gefunden haben,die unseren beruflichen Vorstellungen entsprach.

2. Wie würden Sie einem zukünftigen Studierenden mit drei Begriffen die Universität beschreiben?Klein, aber durchaus fein und mit vielen Schätzen, die noch entdecktwerden wollen und gehoben werden müssen.

3. Was würden Sie an der Universität Rostock gern verändern?Ich würde die Möglichkeit, die die grundlegende Umstrukturierungder Studiengänge bietet, viel mehr für die Entwicklung von Studien-gängen nutzen, die von der Universität Rostock sowie einer auslän-dischen Universität gemeinsam konzipiert werden und ein Auslands-studium in die Ausbildung integrieren.

4. Ein Blick in die Zukunft – was kennzeichnet die UniversitätRostock im Jahr 2019?Ich wünsche mir, dass es gelingt, die ausgesetzten Bojen der Wissen-schaft zum Leuchten zu bringen, damit sie weithin sichtbar sind undvielen den Weg nach Rostock weisen.

5. Was wollten Sie werden, als Sie 18 Jahre alt waren?Eigentlich wollte ich Psychologie studieren, um die Vielfalt desmenschlichen Verhaltens zu erkunden und zu verstehen.

6. Was hat Sie letztlich bewogen, Ihre berufliche Laufbahn einzuschlagen?Die starke ideologische Ausrichtung dieses Studiums zu DDR-Zeitenhat mich davon abgehalten, mich überhaupt für ein solches Studi-um zu bewerben. Da ich gut in den Fremdsprachen war, aber aufkeinen Fall Lehrer werden wollte, mir aber mühelos vieles merkenkonnte, bin ich Dolmetscher für Russisch und Englisch geworden.Und wie das Leben so spielt, habe ich nie als Dolmetscher gearbei-tet, sondern bin immer in der universitären Lehre tätig gewesen.

7. Welche Faktoren bestimmen in erster Linie Ihren beruflichenAlltag? Was macht einen guten Arbeitstag aus?Meine vorrangige Aufgabe sehe ich darin, dafür Sorge zu tragen,dass die Studierenden eine solide Fremdsprachenausbildung erhal-ten. Wenn die Studierenden mir sagen, dass sie etwas gelernt ha-ben, dass sie es nicht bereut haben, um 6:00 Uhr aufgestanden zusein, um den fakultativen Englischkurs zu besuchen, wenn es mirmit meinen Kolleginnen und Kollegen gelungen ist, eine Herausfor-derung zu meistern, ein Problem zu lösen und dabei alle an einemStrang ziehen, dann war mein Arbeitstag ein erfolgreicher.

8. Welche Interessen oder Hobbys haben Sie neben Ihrem Beruf?Ich treibe gern an frischer Luft Sport und gehe ins Konzert, am liebs-ten unter freiem Himmel. Um neue Anregungen zu erhalten und zuschauen wie sich die verschiedenen Teile der Welt entwickeln, leseund reise ich so oft wie möglich.

9. Ihr Lebensmotto...?Nimm dein Leben selbst in die Hand, aber denke dabei auch an dieanderen und hör ihnen gut zu. Probier des Öfteren mal etwas Neues.

10. Was würden Sie den Studierenden raten?Nutzt die vielfältigen Möglichkeiten, die sich Euch bieten, ergreift dieInitiative, probiert etwas aus, versteht etwas Misslungenes als Erfah-rung und Chance, bringt Euch ein, hinterfragt Dinge kritisch und seidtolerant gegenüber Andersartigkeit.

Zehn Fragen an

Abgeschlossene Habilitationsverfahren April 2008

Dr. med. habil. Sven Eisold, Medizinische Fakultät

Dr. med. habil. Nicole Lindenblatt, Medizinische Fakultät

Dr. phil. habil. Carsten Giersch, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät

Mai 2008

Dr. phil. habil. Iris Borowy, Philosophische Fakultät

Verleihung der Lehrbefugnis durch den Akademischen SenatApril 2008

Dr. rer. nat. habil. Carolin Retzlaff-Fürst, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Dr. rer. nat. habil. Joanna Waniek, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Mai 2008

Dr. med. Dierk Werner, Medizinische Fakultät

Dr. med. Bettina Maria Rau, Medizinische Fakultät

Dr. med. habil. Hubert Fufler, Medizinische Fakultät

Fakultät für Informatik und ElektrotechnikDr. Dirk HechtDr. Bernd KarstensUwe Möller

Mathematisch-Naturwissenschaftliche FakultätDr. Andreas BickDr. Ronald WustrackRalf-Dieter PöhlsUlrike Schröder

Fakultät für Maschinenbau und SchiffstechnikJörn DaeblelerKathrin HollatzProf. Dr. Udo RöhrUta StrohbachChristoph Stave

Medizinische Fakultät Dr. Bernhard BeleitesDr. Jens-Christian KrögerDr. Sabine Crusius

Philosophische FakultätDr. Friedhelm Barck

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche FakultätMarion Krull

SprachenzentrumMarika Fleischer

UniversitätsbibliothekHeidemarie Ramthun

Zentrale VerwaltungMargrit Blietz

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Aktuelles

Ludger Jansen vom Rostocker Institutfür Philosophie veröffentlichte vor

kurzem das Buch „BiomedizinischeOntologie“. Das Werk stellt nun die

erste Einführung in diesesThema überhaupt undsomit das erste deutscheBuch zur angewandtenOntologie aus philosophi-scher Perspektive dar.

Seit mehreren Jahrenunterstützen Philoso-phen die Bemühungenvon Informatikern, Bio-logen und Medizinern,die Wissens- und Daten-

bestände der LebenswissenschaftenBiologie und Medizin in computerge-stützten Datenbanken zusammenzufas-sen. Ohne den Computer ist es unmög-lich, sich in den Mengen medizinischerPublikationen oder genetischer Daten

zurechtzufinden. Die Daten müssenauch sinnvoll gespeichert werden: Siesollen wiedergefunden werden, mit an-deren Daten verglichen werden könnenund im Idealfall sogar von Programmenbearbeitet werden, die aufgrund dereingegebenen Daten automatisch neueErkenntnisse gewinnen. Das multidis-ziplinäre Arbeitsgebiet „Biomedizini-sche Ontologie“ versucht, mit Hilfe derontologischen Expertise der Philoso-phie diese informationstechnischenProbleme zu lösen. Das anwendungs-orientierte Forschen ist zwar für die Phi-losophie eher ungewöhnlich, aber Lud-ger Jansen begrüßt diese neue Facetteseines Forschungsgebietes: „Hier kanndie Philosophie einmal beweisen, wienützlich gutes Nachdenken ist.“

Ludger Jansen arbeitet seit zweiJahren als wissenschaftlicher Mitar-beiter am Rostocker Institut für Phi-

losophie und ist zugleich einer derGeschäftsführer des Zentrums für Lo-gik, Wissenschaftstheorie und Wis-senschaftsgeschichte (ZLWWG) derUniversität. Bevor er nach Rostockkam, hat er am Institut für formaleOntologie und medizinische Informa-tionswissenschaft (IFOMIS) an derUniversität Saarbrücken gearbeitet.Dessen Leiter, Prof. Dr. Barry Smith,ist Mitherausgeber des Buches undJulian-Park-Professor für Philosophiean der State University New York inBuffalo. Unterstützt wurden die Her-ausgeber von sechs Mitautoren ausDeutschland, Schweden und den Ver-einigten Staaten.

Ludger Jansen, Barry Smith (Hrsg.):Biomedizinische Ontologie. Wissenstrukturieren für denInformatik-Einsatz. vdfHochschulverlag Zürich 2008.

Dr. Ludger JansenTel.: 0381/498-2818

E-Mail: [email protected]/Vita-Jansen.22.0.html

Gutes Nachdenken ist nützlichRostocker Philosoph veröffentlicht erstes deutsches Buch zurangewandten Ontologie aus philosophischer Perspektive

Seit dem 1. Juni 2008 gibt es ein Alum-ni-Büro an unserer Universität. Erfah-

rungen an anderen Hochschulen und inden Fakultäten an der Uni Rostock zeigen,dass viele Ehemalige gern Kontakt mit ih-rer Ausbildungsstätte halten oder wiedersuchen. Sie interessieren sich für neueEntwicklungen und Veränderungen in derFakultät, nehmen Weiterbildungsangebo-te wahr oder wollen alte Freunde undKommilitonen wieder treffen.

„Es gibt viele Absolventen, die gernbereit sind, ihre frühere Universität zuunterstützen. Ehemalige Studierende, dieheute erfolgreich im Berufsleben stehen,können Kontakte vermitteln oder ihre Er-fahrungen an die jetzt immatrikuliertenJahrgänge und an ehemalige Mitstreiterweitergeben. An vielen Universitäten istes längst üblich, dass Alumni-Sponsorenmithelfen, bestimmte Vorhaben wie et-wa Bau- oder Renovierungsprojekte zu

ermöglichen. Das kann auch für die Uni-versität Rostock ein Weg sein, lang ge-hegte Visionen zu verwirklichen“, stelltdie neue Alumni-Koordinatorin GesineHaseloff heraus. Die bisherige Alumni-Arbeit war vor allem an den Fakultätenund Instituten angesiedelt, wurde beiGründerinitiativen, Careers Services undZentraler Weiterbildung geleistet.

Gesine Haseloff sieht einen großen Teilihrer Aufgabe darin, die Alumni-Aktivitä-ten an der Universität zu koordinieren. Einregelmäßig erscheinender Newsletter, derüber die aktuellen Ereignisse an der Uniberichtet, soll ins Leben gerufen werden.So bald wie möglich soll eine zentraleAlumni-Datenbank eingerichtet werden.Schließlich strebt Frau Haseloff eine jähr-lich stattfindende große Veranstaltung an.Die Gesellschaft der Förderer der Univer-sität Rostock e.V. hat bereits vor einigerZeit unter www.alumni-rostock.de eine

Website mit einem Alumni-Anmeldefor-mular ins Netz gestellt. Hier können sichAlumni-Anwärter schon jetzt eintragen.

Ehemalige, die mittlerweile in einemVerein aktiv sind, müssen keinem neu-en zentralen Verein beitreten. Vielmehrsollen die Fäden der dezentralen Verei-ne und Initiativen im zentralen Alumni-Büro zusammenlaufen und umgekehrtvon dort mit Informationen und Materialversorgt werden. Red.

Weitere Informationen:Gesine HaseloffAlumni-KoordinatorinTel.: 0381/498-1020E-Mail: [email protected]

Alumni-Büro eröffnetMit Ehemaligen in lebendigen Kontakt treten

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U n i v e r s i t ä t R o s t o c k 23

Aktuelles

D ie Rostocker Existenzgründerinitia-tive roxi lädt am 5. August zur ersten

Gründermesse. Auf dieser stellen sichviele Gründer vor, die in den zehn Jah-ren des Bestehens von roxi mit Hilfe derInitiative gegründet haben. Von 10 bis 18Uhr werden sie sich am Audimax der Uni-versität Rostock mit Musik, Programmund Aktionen präsentieren.

Ausstellen werden dabei unter ande-rem „Fairmundo“. Unter diesem Namenvertreiben die Absolventen der Uni Ros-tock, Aldo Segler und Martin Bartelt,T-Shirts aus fair gehandelter Baumwol-le aus ökologischem Anbau. Mit „Bee-ta“ hat Gründer und Absolvent ThomasParsch einen Allzweckreiniger auf Ba-sis von Roter Beete entwickelt. Kulina-risches wird vom roxi-Gründer „PestoPeter“ geliefert.

Neben den rund 30 roxi-Gründern prä-sentieren sich weitere Institutionen, dieGründern mit Information und Hilfe zur

Seite stehen. Darunter die RostockerWirtschaftsförderer von „Rostock Busi-ness“, die Unternehmens- und Steuerbe-ratung „ECOVIS Grieger Mallison“ sowiedie Unternehmensberatung und Versiche-rungsmaklerei „Personal Finanz“.

Die Gründermesse dient auch derVernetzung: Gründer und Interessiertekommen ins Gespräch und knüpfenKontakte und eventuell Geschäftsbezie-hungen. Studenten bietet die Gründer-messe damit eine ideale Networking-plattform für Praktika, Nebenjobs odergar Festanstellungen.

Abends, von 18 bis 22 Uhr, werdenzehn Jahre roxi gefeiert. In diesem Zeit-raum hat die Initiative bisher 4.500 po-tenzielle Gründer betreut. Dabei wurden400 konkrete Gründungsprojekte aufden Weg gebracht, von denen 130 bisJuni 2008 gegründet wurden. Über 250Arbeitsplätze sind auf diese Weise ent-standen. Die Mitarbeiter der Initiative

sowie mehrere externe Coaches trainierenin Seminaren und Lehrveranstaltungendie unternehmerischen Kompetenzender Teilnehmer und stellen Business-pläne auf.

Michael Lüdtke

Weitere Informationen:Tel.: 0381/498-4586E-Mail:[email protected]

roxi-Gründermesse stelltjunge Unternehmen vorIdeale Networkingplattform – auch für die Arbeitsplatzsuche

Unter dem Titel „Seht, was aus uns ge-worden ist!“ findet an unserer Uni-

versität vom 8. bis 10. September 2008 eine Tagung statt, die sich sowohl anehemalige Teilnehmer von Schülerwett-bewerben als auch an deren Fördererrichtet, von den Internationalen Mathe-matik-Olympiaden (IMO), den Mathe-matik-Olympiaden in Deutschland (MO),dem Bundeswettbewerb Mathematikund von „Jugend forscht“. Die Tagungs-teilnehmer werden über ihre jetzige Ar-beit und ihren Weg dahin berichten so-wie über die Wettbewerbe und derenLangzeitnutzen aus heutiger Sicht reflek-tieren. Neben inzwischen anerkanntenExperten, Nachwuchswissenschaftlernund Lehrerinnen und Lehrern sollenauch mathematisch aktive Studierendesowie Schülerinnen und Schüler ange-

sprochen werden, die interessante Im-pulse für ihre eigene Entwicklung erhal-ten können. Die Tagung ist eine Veran-staltung im Rahmen des „Jahres derMathematik“ (www.jahr-der-mathema-tik.de) und wird vom Bundesministeri-um für Bildung und Forschung (BMBF)gefördert.

Die genannten Wettbewerbe habenalle eine lange Tradition, die IMO und dieMO fast eine 50-jährige, die beiden an-deren nur wenige Jahre weniger. Da stelltsich schon die Frage nach den Karrierenehemaliger Sieger dieser Wettbewerbe.Als Hauptvortragende hat das achtköp-fige Programmkomitee, darunter dreiRostocker Kollegen und der Präsident derDeutschen Mathematiker-Vereinigung,herausragende Persönlichkeiten gewin-nen können: Dr. Reinhard Höppner, Mi-

nisterpräsident a.D. von Sachsen-Anhalt,früherer IMO-Gold- und Silbermedaillen-gewinner, Prof. Dr. Gerd Faltings, einzigerdeutscher Fields-Medaillen-Preisträger(entspricht einem Nobelpreis für Mathe-matiker), früherer Bundessieger Mathe-matik, sowie Dr. Thorsten Kleinjung, Mit-glied in einem Forscherteam, das einenneuen Weltrekord bei der Faktorisierungvon großen Zahlen aufgestellt hat, frü-herer zweifacher IMO-Goldmedaillenge-winner. Weitere Mathematiker, aber auchein Physikprofessor und ein Partner vonMcKinsey kommen zu Wort. ChristianReiher, der erfolgreichste Teilnehmer inder IMO-Geschichte (vier Gold- und eineBronzemedaille), wird über seine erstePublikation sprechen, die er bereits zuBeginn seines Studiums verfasste und inder er ein älteres Problem löste.

Die Universitätsöffentlichkeit ist herz-lich zur Teilnahme eingeladen. Die o. g.Hauptvorträge finden am Dienstag, dem9. September 2008, im Auditorium Maxi-mum in der Ulmenstraße statt. WeitereDetails findet man unter www.math.uni-rostock.de/staunt

Hans-Dietrich Gronau

STAUNT! –SehT, wAs aUs uns gewordeN isT!Nachwuchsförderung am Institut für Mathematik

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9. bis 10. August 2008

Science@Sail 2008Ort: Institut für Physik, Universitätsplatz 3, 18055 RostockKontakt: Dr. Viola v. Oeynhausen Tel.: 0381/498-6810E-Mail: [email protected]

5. August 2008, 10 bis 22 Uhr

Erste Gründermesse der Rostocker Existenzgründerinitiativeroxi; ab 18 Uhr Jubiläumsfeier zehn Jahre roxiOrt: Audimax, Campus Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Ulmenstr. 69, 18057 RostockKontakt: Michael LüdtkeTel.: 0381/498-4586E-Mail: [email protected]

29. bis 30. August 2008

6. HansesymposiumDie Demenzen als interdisziplinäreHerausforderungOrt: Hotel Neptun, Seestraße 19, 18119 WarnemündeKontakt: Dita Huschka, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Tagungssekretariat)Tel.: 0381/494-4901E-Mail: [email protected]

1. September 2008 bis 30. Januar 2009

Weiterbildungsveranstaltung Gestaltung von Multimedia-AnwendungenOrt: Kombination von Selbstlernphasen und Präsenzveranstaltung an der Universität RostockKontakt: Beatrice Rühle, Zentrum für Qualitäts-sicherung in Studium und WeiterbildungTel.: 0381/498-1269E-Mail: [email protected]

8. bis 10. September 2008

„Seht, was aus uns geworden ist!“(STAUNT); Tagung ehemaliger Teilnehmer und Förderer von Schülerwettbewerben und Mathe-matik-Olympiaden Ort: Audimax, Campus Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Ulmenstr. 69, 18057 RostockKontakt: Hans-Dietrich GronauTel.: 0381/498-6600E-Mail: [email protected]

11. bis 12. September 2008, 13 Uhr

1. Rostocker DienstleistungstagungOrt: Wirtschafts- und SozialwissenschaftlicheFakultät, Ulmenstr. 69, 18057 RostockKontakt: Prof. Susanne HomölleTel.: 0381/498-4303E-Mail: [email protected]

11. bis 13. September 2008, 13 bis 15 Uhr

Workshop EndoprothesewechselOrt: Hotel Neptun, Seestr. 19, 18119 Rostock-WarnemündeKontakt: Prof. Wolfram Mittelmeier, Orthopädische Klinik der Universität RostockTel.: 0381/494-9309E-Mail: [email protected]

18. bis 20. September 2008, 18 Uhr

„Bonded Labor in the Cultural Contact Zone. Slavery and its Discourses from Antiquity to thePresent”; 2. Symposium desGraduiertenkollegs „Kulturkontaktund Wissenschaftsdiskurs“Ort: Universität Rostock, Schwaansche Str. 3, Hörsaal S3, 18055 RostockKontakt: Prof. Gesa MackenthunTel.: 0381/498-2586 / -2595E-Mail: [email protected]

23. September 2008

Auftakt für Internetbasiertes Juniorstudium an der UniversitätRostock Ort: Aula im Universitäts-Hauptgebäude, Universitätsplatz 1, 18055 RostockKontakt: Anja Thomanek und Christian SchönfeldtTel.: 0381/498-7559E-Mail: [email protected]

27. und 28. September 2008, 10 Uhr

Weiterbildungsveranstaltung Kreativität und InnovationKontakt: Beatrice Rühle, Zentrum für Qualitäts-sicherung in Studium und WeiterbildungTel.: 0381/498-1269E-Mail: [email protected]

7. Oktober 2008, ab 9:30 Uhr

Campustag 2008Ort: Universität Rostock, Campus Wirtschafts-und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Ulmenstr. 69, 18057 RostockKontakt: AStA/StuRa Universität Rostock Tel.: 0381/498-5601E-Mail: [email protected]

8. Oktober 2008, 15 bis 18 Uhr

Weiterbildungsveranstaltung „Update schlafbezogene Atemstörungen“Ort: HNO-Klinik Universität Rostock, Doberanerstraße 137-139, 18057 RostockKontakt: Christoph Punke, Klinik für Hals-Nasen-OhrenheilkundeTel.: 0381/494-8329E-Mail: [email protected]

18. Oktober 2008, 10 Uhr

Feierliche ImmatrikulationOrt: St.-Marien-Kirche, Am Ziegenmarkt 4, 18055 Rostock

Universität RostockAusgewählte Veranstaltungen im kommenden Quartal

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