DAWN2 : Erkennen – Verstehen – Handeln · Im Jahr 2001 startete Novo Nordisk gemeinsam mit der...

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DAWN2 : Erkennen – Verstehen – Handeln NEUE PERSPEKTIVEN FÜR MENSCHEN MIT DIABETES UND IHRE ANGEHÖRIGEN WALTER AUS DEUTSCHLAND HAT TYP 2 DIABETES

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DAWN2™: Erkennen – Verstehen – HandelnNEUE PERSPEKTIVEN FÜR MENSCHEN MIT DIABETES UND IHRE ANGEHÖRIGEN

WALTER AUS DEUTSCHLANDHAT TYP 2 DIABETES

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INHALT

EIN GLOBALER BLICK AUF DIE SITUATION VON MENSCHEN MIT DIABETES ................................ 4

VIELFÄLTIGE BELASTUNGEN BEEINTRÄCHTIGEN DIE LEBENSQUALITÄT .................. 6

BELASTET, ENGAGIERT, RATLOS: ANGEHÖRIGE WOLLEN MEHR WISSEN ...................... 8

GROSSE SORGEN WEGEN HYPOGLYKÄMIEN ...........10

VERBESSERTES SELBSTMANAGEMENT ERÖFFNET NEUE PERSPEKTIVEN ................................12

AUFKLÄRUNG UND INFORMATION: WUNSCH UND WIRKLICHKEIT ..................................13

HOCHWERTIGE DIABETESVERSORGUNG BRAUCHT INTEGRIERTE PSYCHOSOZIALE UNTERSTÜTZUNG UND KOMMUNIKATION ..............14

VOLKSKRANKHEIT MIT STIGMA – MEHR AUFKLÄRUNG IST NOTWENDIG .....................15

DAWN2™ RUFT ZUM HANDELN AUF – DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH ...............................................................16

NATIONALES ADVISORY BOARD ..............................18

LITERATUR ............................................................... 20

KOOPERATIONSPARTNER ......................................... 21

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VORWORT

Weltweit leiden heute etwa 382 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und 79 Jahren an Diabetes, bis zu 95 % davon an Typ 2 Diabetes. In Deutschland sind allein rund 9,3 Millionen Menschen an Typ 2 Diabetes erkrankt – inklusive Dunkelziffer. Experten schätzen, dass bei etwa einem Drittel der Betroffenen die Erkrankung noch gar nicht diagnostiziert wurde.1

In Anbetracht dessen, dass ein nicht oder nur unzureichend behandelter Diabetes zu schweren Folgeerkrankungen wie Herz­infarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen führen kann,2 kommen Prävention, frühzeitiger Diagnose und umfassender Therapie des Diabetes große Bedeutung zu.

Im Jahr 2001 startete Novo Nordisk gemeinsam mit der Interna tional Diabetes Federation (IDF) die Studieninitiative DAWN™, um die Ansichten, Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes kennenzulernen. Die Untersuchung zeigte, dass Menschen mit Diabetes weltweit unter psychosozialen Belastungen leiden und dringend Unterstützung benötigen. Diese erste Studie ihrer Art hat eine umfassende Diskussion in Gang gesetzt.

Mit der DAWN2™ Studie wurde der Blick auf die Situation von Menschen mit Diabetes nochmals erweitert. So wurden erstmals neben Menschen mit Diabetes und Behandlern auch Familienan­

gehörige, Vertreter von Patientenorganisationen sowie Diabetes­experten befragt. Als international größte Studie dieser Art repräsentiert DAWN2™ die Stimmen von mehr als 15.000 Men­schen in 17 Ländern, die selbst mit Diabetes leben oder sich um Menschen mit Diabetes kümmern.

Die DAWN2™ Studie zeigt die unerfüllten Bedürfnisse sowie Möglichkeiten der Verbesserung in der Versorgung und Unter­stützung von Menschen mit Diabetes und ihren Angehörigen auf. Trotz therapeutischer Fortschritte sind Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen auch heute noch stark durch die Erkran­kung belastet – körperlich, psychisch und finanziell. Das wichtigs­te Therapieziel, der Erhalt der Lebensqualität, wird häufig nur unzureichend erreicht.

Die DAWN2™ Studie ist eine Chance, das Leben und die Therapie von Menschen mit Diabetes weiter zu verbessern. Wir sind über­zeugt, dass diese bisher einzigartige Studie mehr Verständnis für die Lebenssituation von Menschen mit Diabetes und ihr Umfeld schaffen sowie den Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen und Behandlern fördern kann.

„Wir behandeln Menschen mit einer kom plexen, schwer wiegenden und chronischen Erkrankung in ihrem spezifischen sozialen Umfeld und nicht die Krankheit oder bestimmte Laborkonstellationen!“

PROF. DR. MED. RÜDIGER LANDGRAF, MÜNCHEN

Prof. Dr. Norbert Hermanns (li.) und PD Dr. phil. Bernhard Kulzer,

deutsche Studienautoren der DAWN2™ Studie,

Diabetes-Klinik, Diabetes-Akademie (FIDAM), Bad Mergentheim

DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

PATIENTEN UND ANGEHÖRIGE IM MITTELPUNKT

DAWN2™ stellt die Ansichten, Wünsche und Bedürfnisse von Menschen, die mit Diabetes leben, in den Mittelpunkt.

DAWN2™ ist mit 15.438 Teilnehmern aus 17 Ländern auf vier Kontinenten die weltweit größte Studie ihrer Art.3,4,5,6 Befragt wurden zwischen März und September 2012 etwa:

• 1.400 Menschen mit Typ 1 Diabetes• 7.200 Menschen mit Typ 2 Diabetes• 2.100 Angehörige• 2.100 Hausärzte• 1.350 Diabetologen• 800 Schwestern/Diabetesberaterinnen• 550 Diätassistenten

FAZIT / PERSPEKTIVE

Ziel der bisher einzigartigen Studie ist es, mehr Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes und ihre Familien zu schaffen sowie den Dialog zwischen Patientenorganisationen, medizinischen Fachkräften und anderen Interessengruppen zu för­dern. Darauf aufbauend sollen zukunftsweisende Aktionspläne entwickelt werden, die Menschen mit Diabetes nachhaltig dabei unterstützen, ihre Lebensqualität zu steigern.

EIN GLOBALER BLICK AUF DIE SITUATION VON MENSCHEN MIT DIABETES

BEFRAGTE

15.438LÄNDER

17

Schon die erste DAWN™ Studie (Diabetes Attitudes, Wishes and Needs) im Jahr 2001 zeigte, dass eine erfolgreiche Diabetesthera­pie mehr als eine gute medizinische Betreuung umfassen muss. Psychosoziale Faktoren können den Behandlungserfolg maßgeb­lich beeinflussen.

Die DAWN2™ Studie ist eine Initiative von Novo Nordisk, die in Zusammenarbeit mit der International Diabetes Federation (IDF), der International Alliance of Patients’ Organizations (IAPO), dem Steno Diabetes Center und weiteren nationalen und internationalen Part­nern durchgeführt wurde.

DAWN2™ erweitert den Blick auf die Situation von Menschen mit Diabetes, ihre Chancen und Herausforderungen beim täglichen Diabetesmanagement.

360°­PERSPEKTIVE

In DAWN2™ wurde erstmals die Situation von Menschen mit Dia­betes aus der 360˚ ­Perspektive betrachtet. Dazu wurden neben Patienten und Behandlern auch Angehörige, Freunde und die nahe Umgebung sowie Vertreter von Patientenorganisationen und Dia­betesexperten befragt.

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DIE DREI HAUPTZIELE DER DAWN2™ INITIATIVE SIND:

1 2 3Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit zur: • Stärkung der Einbeziehung der

Patienten • Verbesserung des Selbst ­

managements • psychosozialen Unterstützung

in der Diabetesversorgung

Etablierung eines internationalen wissen­schaftlichen Benchmarkings für eine personenzentrierte Diabetesversorgung und Gesundheits politik

Verbesserung des Verständnisses und des Bewusstseins für die unerfüllten Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes und ihren Familien

DIE DAWN2™ STUDIE IN DEUTSCHLAND

BEHANDLER

BEFRAGTE

902

MENSCHEN MIT DIABETES

502

FAMILIENANGEHÖRIGE

120

280

STUDIENKOLLEKTIV

Von den 902 Befragten waren 502 Menschen an einem Diabetes

erkrankt, verteilt auf die Subgruppen Typ 1 Diabetes (n = 80), Typ 2

Diabetes ohne medikamentöse Therapie (n = 100) bzw. mit medika­

mentöser Therapie exklusive Insulin (n = 170) oder mit Insulintherapie

(n = 150). Ferner wurden Angehörige (n = 120) interviewt sowie

medizinische Fachkräfte (n = 280), darunter Hausärzte (n = 120),

Diabetologen (n = 80), Krankenschwestern und Diabetesberaterinnen

(n = 80).

STUDIENDURCHFÜHRUNG

Die Auswahl der Teilnehmer erfolgte u. a. über Datenbanken, Telefon­

listen sowie Verzeichnisse und Hinweise von teilnehmenden Menschen

mit Diabetes. Die Befragten wurden online, telefonisch oder persön­

lich kontaktiert. Der Fragebogen wurde von der globalen DAWN2™

Arbeitsgruppe auf Grundlage eines personenzentrierten Modells für

die Versorgung bei chronischen Erkrankungen entwickelt. Dabei wur­

den zahlreiche standardisierte und validierte Befragungsinstrumente

verwendet bzw. Modifikationen dieser Fragebögen, wie etwa:

• PAID­5 Problem Areas in Diabetes Questionnaire

• PACIC Patient Assessment of Chronic Illness Care

• SDSCA Summary of Diabetes Self­Care Activities Measure

• EQ­5D EuroQol 5 for Diabetes Index

• WHO­5 WHO­Five Well­being Index

• DES­SF Diabetes Empowerment Scale Short­Form

• DFBC Diabetes Family Behavior Checklist

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

KONKRET: WAS BELASTET MENSCHEN MIT DIABETES?4

• 40 % machen sich aufgrund des Hypoglykämie­Risikos sehr große Sorgen.4,7

• 41 % fühlen sich durch die Erkrankung deutlich emotional belastet.4

• 22 % berichten, dass ihre Medikamenteneinnahme ein normales Leben erschwert.4

• 14 % geben an, wahrscheinlich eine Depression zu haben.4

• 10 % erleben Diskriminierung, Intoleranz und mangelnde Unterstützung.4

FAZIT / PERSPEKTIVE

DAWN2™ zeigt, dass Diabetes eine große psychosoziale Belastung für Menschen mit Diabetes darstellt. Der negative Einfluss auf das emotionale und körperliche Wohlbefinden und die damit verbun­dene Reduktion der Lebensqualität verdeutlichen die Notwendigkeit einer besseren psychosozialen Unterstützung und einer Stärkung des Selbstmanagements.

DAWN2™ fordert einen dialogorientierten Ansatz, der Selbst­manage ment und psychosoziale Elemente integriert und Menschen mit Diabetes, ihre Angehörigen, die Behandler, das Gesundheits­system und das gesellschaftliche Umfeld als gleichwertige Partner einbezieht.

DAWN2™ zeigt, dass das Leben mit Diabetes auch in Deutschland Auswirkungen auf viele Bereiche des Alltags hat. Auch wenn eine gute medizinische Behandlung zur Verfügung steht, belastet Diabe­tes das körperliche und emotionale Wohlbefinden der Menschen mit Diabetes. Gerade bei den alltäglichen Aktivitäten und Situa tio­nen erleben Menschen mit Diabetes die Bürde ihrer Erkrankung. So berichten viele der in DAWN2™ Befragten von negativen Aus­wirkungen des Diabetes auf ihre Arbeit oder Ausbildung, auf ihre Familie, ihre finanzielle Situation oder Freizeitgestaltung.

Diabetesbedingte Belastungen wiederum können zu Problemen im Umgang mit der Therapie führen.

VIELFÄLTIGE BELASTUNGEN BEEINTRÄCHTIGEN DIE LEBENSQUALITÄT

„Ich bin für mich ganz allein verantwortlich. Ich habe gute und schlechte Tage. Oft möchte ich gar nicht wahrhaben, dass ich Diabetikerin bin, und ich verdränge es. Dann bekomme ich Schuldgefühle und Angst, weil ich mich nicht gut genug um mich und meine Gesundheit kümmere. Es ist ein nicht endender Teufelskreis.”

FRAU MIT TYP 2 DIABETES, KANADA, 54 JAHRE ALT, DIABETES SEIT 5 JAHREN

„In den letzten Jahren musste ich drei verschiedene Freizeitaktivitäten aus Gesundheitsgründen aufgeben. Dies hat mich verbittert und ich bin über viele Dinge verärgert. Man hat das Gefühl, nicht mehr ‚Teil der Gesellschaft’ zu sein. Es hat auch dazu geführt, dass ich introvertierter geworden bin und nicht mehr an Dingen teilhaben will, die außerhalb der eigenen vier Wände passieren. Das ist auf jeden Fall eine negative Erfahrung.”

MANN MIT TYP 2 DIABETES, DÄNEMARK, 57 JAHRE ALT, DIABETES SEIT 26 JAHREN

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DIABETESBEDINGTE BELASTUNGEN IM ALLTAG

MENSCHEN MIT DIABETES BERICHTEN, DASS DIABETES VIELE BEREICHE IHRES LEBENS BEEINFLUSST

DER BEFRAGTEN MACHEN SICH SEHR GROSSE SORGEN WEGEN IHRES HYPOGLYKÄMIE­RISIKOS

40%

56%KÖRPERLICHEGESUNDHEIT

30%FINANZIELLESITUATION

41%EMOTIONALES

WOHLBEFINDEN

38%FREIZEIT-

AKTIVITÄTEN

23%BEEINTRÄCHTIGUNGDURCH MEDIKATION

26%ARBEIT UNDAUSBILDUNG

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

Wie weit der Einfluss des Diabetes reicht, zeigen die Aussagen der in DAWN2™ befragten Angehörigen. Ihre Lebensqualität wird in vielen Bereichen von der Erkrankung des Familienmitgliedes fast gleichermaßen beeinträchtigt.

KONKRET: WAS BELASTET DIE ANGEHÖRIGEN VON MENSCHEN MIT DIABETES?5

Die Familienmitglieder der Menschen mit Diabetes geben an, dass sich die Erkrankung ihres Angehörigen negativ auswirkt auf• ihr emotionales Wohlbefinden (41 %), • Freizeitaktivitäten (28 %),• ihre finanzielle Situation (25 %), • ihre körperliche Gesundheit (22 %),• Arbeit oder Studium (15 %),• ihre Beziehung zur Familie, zu Freunden oder Kollegen (14 %).

Die vielfältigen Belastungen führen zu einem hohen Leidensdruck. Jeder Zweite leidet stark unter den Sorgen, die er sich um seinen Angehörigen mit Diabetes macht. Gleichzeitig empfinden es viele Familienmitglieder als Belastung, dem Menschen, mit dem sie zusammenleben, beim Diabetes­mana ge ment zu helfen. Etwa die Hälfte fühlt sich durch die Ver­sorgung eines Angehörigen mit Diabetes „moderat“ bis „sehr schwer“ belastet.5

Die gute Nachricht: Viele der Befragten wären gerne mehr in die Versorgung ihres Angehörigen eingebunden (37 %) und würden ihn gerne stärker dabei unterstützen, mit seinen Gefühlen bezüg­lich Diabetes umzugehen (43 %). Allerdings ist jeder Dritte frust­riert, weil er nicht weiß, wie er am besten helfen kann.5

Bisher haben in Deutschland nur drei von zehn Angehörigen an einer Diabetes­Schulung teilgenommen, obwohl der Großteil Schulungsprogramme hilfreich findet und sich mehr Informa­tionen wünscht.

Dabei geben drei von vier Behandlern an, dass die Einbeziehung der Angehörigen von Menschen mit Diabetes wesentlicher Bestand­teil einer guten Diabetesversorgung ist.6

Auch für viele Menschen mit Diabetes spielen ihre Angehörigen in der Unterstützung beim Diabetesmanagement eine zentrale Rolle. Knapp 80 % der Menschen mit Typ 2 Diabetes sind mit dem Enga­gement ihrer Bezugsperson zufrieden.

28 % der Menschen mit Typ 1 wünschen sich, dass ihre betreuende Bezugsperson sich weniger engagiert um ihr Leben mit Diabetes kümmert. 15 % der Menschen mit Typ 1 Diabetes und 10 % der Menschen mit Typ 2 Diabetes wünschen sich eine stärkere Unter­stützung.

POSITIVE ASPEKTE FÜR DIE ANGEHÖRIGEN

42 % der Angehörigen berichten auch über positive Erleb­nisse durch die Erkrankung des Familienmitgliedes. So stärkt die gemeinsame Bewältigung der Erkrankung die Familien­bande. Zudem führt die Erkrankung dazu, dass sich die ganze Familie gesünder ernährt.5,8

FAZIT / PERSPEKTIVE

Die Ergebnisse von DAWN2™ weisen darauf hin, dass Angehörige durch bessere Information mehr Sicherheit und Lebensqualität ge winnen und das Familienmitglied mit Diabetes wirkungsvoll unterstützen können.

Eine Integration oder systematische Schulung von Angehörigen wäre ein Ansatzpunkt, um die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes zu erhöhen.

BELASTET, ENGAGIERT, RATLOS: ANGEHÖRIGE WOLLEN MEHR WISSEN

„Mein Vater ist nicht glücklich, wenn sein Blut­zucker manchmal verrückt spielt. Dann macht er sich Sorgen. Ich setze mich mit ihm hin, um herauszufin­den, warum und wie wir den Blutzucker korrigieren können. Er freut sich sehr über meine Hilfe. Dafür sind Familien da.”

ANGEHÖRIGE, KANADA, WEIBLICH, 54 JAHRE ALT, IHR VATER HAT TYP 2 DIABETES

„Am schwierigsten war der Tag, an dem ich erfuhr, dass mein Vater Diabetes hat. Ich wusste erst gar nicht, was ich sagen oder tun sollte. Mir sind tausend Gedanken durch den Kopf geschossen, woran das liegen könnte und was wir jetzt alles machen müssen. Ich war zu dem Zeitpunkt total überfordert.”

ANGEHÖRIGE, DEUTSCHLAND, WEIBLICH, 24 JAHRE ALT, IHR VATER HAT TYP 2 DIABETES

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ALLER ANGEHÖRIGEN MACHEN SICH GROSSE ODER SEHR GROSSE SORGEN IN BEZUG AUF DAS UNTERZUCKERUNGSRISIKO UND BESONDERS IM

HINBLICK AUF NÄCHTLICHE HYPOGLYKÄMIEN

64%

DER ANGEHÖRIGEN SIND FRUSTRIERT, DA SIE NICHT

WISSEN, WIE SIE AM BESTEN HELFEN KÖNNEN

35%DER ANGEHÖRIGEN WÄREN GERNE NOCH MEHR IN DIE

VERSORGUNG DES MENSCHEN MIT DIABETES INVOLVIERT

37%

DIABETESBEZOGENE PROBLEME DER ANGEHÖRIGEN

DEN ANGEHÖRIGEN IN DIE DIABETESTHERAPIE EINBINDEN

VERBESSERUNG IM DIABETES­MANAGEMENT DURCH MEHR PSYCHOSOZIALE UNTERSTÜTZUNG UND STÄRKERE EINBINDUNG VON ANGEHÖRIGEN IN DIE THERAPIE VON MENSCHEN MIT DIABETES

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

Hypoglykämien sind ein wesentlicher limitierender Faktor einer erfolgreichen Diabetestherapie und verhindern häufig das Erreichen der optimalen glykämischen Kontrolle.

Im Rahmen der DAWN2™ Studie wurden die Auswirkungen von mindestens einer vorausgegangenen schweren Hypoglykämie im letzten Jahr auf das Wohlbefinden, das Ausmaß diabetesbezoge­ner Belastungen und das Auftreten von Hypoglykämie­Ängsten untersucht.9

In der deutschen DAWN2™ Stichprobe war die Prävalenz schwerer, durch Fremdhilfe behandelter Hypoglykämien bei Menschen mit einem Typ 1 Diabetes fast doppelt so hoch wie bei Menschen mit einem Typ 2 Diabetes.9 Das Auftreten schwerer Hypoglykämien war bei Menschen mit einem Typ 1 Diabetes mit deutlich schlech­terem Wohlbefinden assoziiert.9 Aber auch bei Menschen mit einem Typ 2 Diabetes war ein negativer Einfluss schwerer Hypo­glykämien auf das Wohlbefinden nachzuweisen.9 Die diabetes­bezogenen Belastungen waren unabhängig von Diabetestyp und ­behandlung bei Menschen mit vorausgegangenen Hypo glykämien signifikant erhöht.9

Sowohl Menschen mit einem Typ 1 als auch einem Typ 2 Diabetes, die im letzten Jahr eine schwere Hypoglykämie erlitten hatten, berichteten über eine signifikant höhere Hypoglykämie­Angst als Personen ohne eine schwere Hypoglykämie im letzten Jahr.9

Interessanterweise schilderten auch 30 % aller Menschen mit Dia­betes, die im letzten Jahr nicht von einer schweren Hypoglykämie betroffen waren, ausgeprägte Hypoglykämie­Ängste. Das Auftreten einer schweren Hypoglykämie ging dann allerdings nochmals mit einer deutlichen Erhöhung des Anteils von Menschen mit ausge­prägten Hypoglykämie­Ängsten einher.9

Mit der Angst vor Hypoglykämien sind Betroffene jedoch nicht allein – mehr als 60 % der befragten Angehörigen gaben an, sehr große Sorge vor Unterzuckerungen, vor allem nächtlichen Unter­zuckerungen, zu haben. Auch für die Angehörigen stellen Hypo­glykämien eine starke Belastungsquelle dar.5

Zudem fühlen sich viele Angehörige unsicher und sind frustriert, weil sie nicht wissen, wie sie bei Hypoglykämien helfen sollen.5

FAZIT / PERSPEKTIVE

Die Daten aus der DAWN2™ Studie untermauern eine starke psycho­soziale Belastung durch den Diabetes. Hypoglykämien stellen dabei für Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen eine Quelle erheblicher Belastung dar. Die damit verbundenen Ängste, Sorgen und Belastungen sind häufig ein Hindernis für das Erreichen einer guten glykämischen Kontrolle.

DAWN2™ zeigt, dass die psychosozialen Konsequenzen von Hypo­glykämien zukünftig stärker in der klinischen Praxis berücksichtigt werden sollten. Schulungen, die umfassendes Wissen über Ursachen und Anzeichen von Hypoglykämien sowie das richtige Verhalten bei Unterzuckerung vermitteln, könnten Menschen mit Diabetes und Angehörige entlasten und ihnen helfen, Sicherheit und Lebens­qualität zurückzugewinnen.

GROSSE SORGEN WEGEN HYPOGLYKÄMIEN

„Meine Mutter hatte eine Unterzuckerung und brach zusammen, als ich mit ihr allein im Zimmer war. Das hat mir extrem viel Angst gemacht, da es das erste Mal war, dass ich eine Unterzuckerung miterlebt habe und sonst niemand da war, der helfen konnte.”

ANGEHÖRIGE, GROSSBRITANNIEN, WEIBLICH, 20 JAHRE ALT, IHRE MUTTER HAT TYP 2 DIABETES

„Als ich ihr das erste Mal eine Spritze geben musste, um sie aus dem Insulinschock rauszuholen, war es furchtbar. Wir hatten darüber gesprochen, was zu tun sei, falls es passiert, aber ich hatte trotzdem Angst. Unsere Beziehung ist stärker geworden und ich fühle mich besser gewappnet, um ihr in Notfällen zu helfen.”

ANGEHÖRIGER, USA, MÄNNLICH, 52 JAHRE ALT, EHEFRAU/PARTNERIN MIT TYP 1 DIABETES

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HYPOGLYKÄMIE­ANGST BEI MENSCHEN MIT DIABETES

HYPOGLYKÄMIE­ANGST BEI ANGEHÖRIGEN

OHNE SCHWERE HYPOGLYKÄMIEN

MIT SCHWEREN HYPOGLYKÄMIEN

TYP 1 DIABETES

TYP 1 DIABETES

TYP 2 DIABETES

TYP 2 DIABETES

28,6%

61,1%

33,2%

56,9%

DER ANGEHÖRIGEN HABEN SEHR GROSSE SORGE VOR HYPOGLYKÄMIEN – VOR ALLEM VOR NÄCHTLICHEN

UNTERZUCKERUNGEN

64%

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

Die Behandler – darunter Ärzte, medizinische Fachangestellte und Diabetesberaterinnen – sehen das aktive Selbstmanagement als wesentlichen Faktor für den Therapieerfolg.

Die Mehrheit der medizinischen Fachkräfte (80 %) gibt an, dass die Patienten mehr Eigenverantwortung für ihre Erkrankung über­nehmen und sich aktiv einbringen sollten, beispielsweise, indem sie sich besser auf Arztbesuche vorbereiten und ihre Bedürfnisse klar äußern, aber auch durch mehr Bewegung und eine gesunde Ernährung.6

BEHANDLER FORDERN VERBESSERTE SCHULUNGEN UND MEHR EIGENVERANTWORTUNG

Fast 80 % der Menschen mit Diabetes nehmen zwar an Diabetes­Schulungen teil und finden diese hilfreich,4 doch jeder zweite Behandler ist überzeugt, dass verbesserte Schulungen und mehr Unterstützung beim Selbstmanagement nötig sind, um die Krank­heitsbelastung zu reduzieren und den Therapieerfolg zu steigern.

ANTEIL DER BEHANDLER, DIE GROSSE VERBESSERUNGS­MÖGLICHKEITEN IN DIESEM BEREICH SEHEN

• 56 % Blutzuckerselbstkontrolle• 55 % Eigene Wahrnehmung bezüglich Umgang mit Gefühlen• 56 % Medikamenteneinnahme nach ärztlicher Vorgabe 4 • 96 % Körperliche Aktivität• 90 % Gesunde Ernährung• 93 % Bewahrung eines gesunden Gewichts • 88 % Eigenverantwortung für das Management der

eigenen Erkrankung 4

GUTE VERSORGUNG MUSS DAS UMFELD EINBEZIEHEN

Nicht nur die Patienten sollten sich zukünftig stärker in die Therapie einbringen. Drei von vier Behandlern geben an, dass die Einbe­ziehung der Angehörigen von Menschen mit Diabetes wesentlicher Bestandteil einer guten Diabetesversorgung sei. Sie sollten deshalb stärker in die Behandlung integriert und besser informiert oder geschult werden.

VERBESSERTES SELBSTMANAGEMENT ERÖFFNET NEUE PERSPEKTIVEN

„Ich war immer dafür verantwortlich, dass er sich gesund ernährt, und dränge ihn ständig dazu, Sport zu machen. Es ist immer noch ein Kampf für mich, und obwohl er so viel Gewicht verloren hat, hat er Probleme mit dem Selbstvertrauen und es gefällt ihm nicht, was er im Spiegel sieht. Ich würde mir wünschen, dass er stolz auf das wäre, was er bisher erreicht hat, und es macht mich traurig, dass er nur sieht, was ihm fehlt, und nicht das, was er geschafft hat.”

ANGEHÖRIGE, KANADA, WEIBLICH, 27 JAHRE ALT, EHEMANN/PARTNER MIT TYP 2 DIABETES

Holt RIG et al. Diabet Med 2013;30:789–98

BEHANDLER FORDERN VERBESSERUNGEN BEIM SELBSTMANAGEMENT PROZENTUALER ANTEIL DER BEHANDLER, DIE GROSSE VERBESSERUNGSMÖGLICHKEITEN SEHEN

0

20

40

60

80

100

Beh

an

dle

r (%

)

Bewegung Bewahrungeines gesunden

Gewichts

Ernährung Eigenverant-wortung für

ihre Behandlungübernehmen

Blutzucker-selbst-

kontrolle

Medikamenten-einnahme

nach ärztlicherVorgabe

Umgang mitdiabetesbedingten

Emotionen

96%91% 90% 87%

56% 57% 56%

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Schulungsprogramme gehören zu den etablierten Aufklärungs­ und Informationsquellen und sind ein bedeutender Bestandteil der Diabetesversorgung. DAWN2™ zeigt, dass knapp 80 % der Men­schen mit Diabetes an Schulungsprogrammen teilnehmen und diese ihnen beim Umgang mit dem Diabetes helfen.4

ALLE FINDEN SCHULUNGEN WICHTIG – NUR WENIGE ANGEHÖRIGE ERHALTEN SIE

Auch acht von zehn Angehörigen finden Schulungsprogramme hilfreich. Allerdings hat nicht einmal jeder Dritte, der mit einem Men­schen mit Diabetes zusammenlebt, an einer Schulung zu Diabetes teilgenommen. Verständlich, dass die Mehrheit der Angehörigen sich mehr Schulungen wünscht – inklusive Informationsmaterial, auf das sie zurückgreifen können.10

BEHANDLER BENÖTIGEN TRAININGSANGEBOTE FÜR EFFEKTIVE SCHULUNGEN

Auch die Behandler möchten ihre Patienten gerne besser unter­stützen. Etwa jeder Zweite hält Fortbildungsangebote zum effektiven Selbstmanagement für wesentlich und wünscht sich Trainings­programme, die ihm das Wissen und die Instrumente an die Hand geben, um Menschen mit Diabetes besser für das Selbstmanage­ment schulen zu können. Bisher haben nur 38 % eine entsprechende Schulung erhalten.6

FAZIT / PERSPEKTIVE

Schulungen sind ein wertvolles Instrument, das noch effektiver genutzt werden sollte. Die Behandler möchten sich so fortbilden, dass sie ihre Patienten unterstützen können, mehr Eigenverant­wortung bei ihrem Selbstmanagement zu übernehmen. Auch die Schulung der Angehörigen hat großes Potenzial, das Leben mit Diabetes für alle davon Betroffenen zu verbessern.

AUFKLÄRUNG UND INFORMATION: WUNSCH UND WIRKLICHKEIT

WUNSCH UND WIRKLICHKEIT BEI MENSCHEN MIT DIABETES UND IHREN ANGEHÖRIGEN

DER MENSCHEN MIT DIABETES FINDEN

SCHULUNGEN HILFREICH

DER ANGEHÖRIGEN FINDEN SCHULUNGEN HILFREICH

DER MENSCHEN MIT DIABETES NEHMEN AN

SCHULUNGEN TEIL

DER ANGEHÖRIGEN NEHMEN AN SCHULUNGEN TEIL

79% 79% 78% 27%

„Der wirksamste Weg, der zum Befolgen der Therapie­ und Präventionsmaßnahmen führt, ist, wenn man weiß, wie motivierende Beratung von Patienten funktioniert.“

KRANKENSCHWESTER, ITALIEN, 57 JAHRE ALT, SEIT 11 JAHREN PRAKTIZIEREND

„In meiner Praxis arbeite ich oft mit älteren Men­schen mit Diabetes. Die wirksamste und praktikabelste Maßnahme, die ich tun kann, sind Gespräche mit Patienten über Ernährung, die Anwendung von Insulin, sowie sie zu sportlicher Betätigung, den Kampf gegen Übergewicht und die Einhaltung von Hygiene zu ermu­tigen. Bei dieser Arbeit habe ich als unterstützendes Hilfsmittel Flyer und Broschüren. Leider ist das alles, was ich den Patienten bieten kann.”

KRANKENSCHWESTER, POLEN, 32 JAHRE ALT, SEIT 9 JAHREN PRAKTIZIEREND

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

HOCHWERTIGE DIABETESVERSORGUNG BRAUCHT INTEGRIERTE PSYCHO SOZIALE UNTERSTÜTZUNG UND KOMMUNIKATION Obwohl viele Behandler die psychosoziale Unterstützung als inte­gralen Bestandteil einer guten Versorgung ansehen, kommt diese im Praxisalltag offenbar zu kurz.

KLINISCHE BEFUNDE IM MITTELPUNKT – PSYCHOSOZIALE FAKTOREN NUR AM RANDE

DAWN2™ zeigt, dass zwar bei 83 % der Menschen mit Diabetes innerhalb des vergangenen Jahres der HbA

1c­Wert gemessen wurde,

nur jeder Dritte wurde jedoch nach psychosozialen Problemen, dem emotionalen Wohlbefinden oder Depressionen gefragt.4

UNTERSCHIEDLICHE WAHRNEHMUNG DER ARZT­PATIENTEN­GESPRÄCHE

Eine verbesserte Kommunikation zwischen Behandler und Mensch mit Diabetes wäre ein erster Schritt hin zu einer verbesserten Unter­stützung. Denn Menschen mit Diabetes und ihr Behandlerteam nehmen die miteinander geführten Gespräche unterschiedlich wahr. So gibt zwar die Hälfte der Behandler an, ihre Patienten regel­mäßig zu fragen, wie der Diabetes ihr Leben beeinflusst,6 jedoch berichtet nur jeder sechste Patient, dass ihm eine entsprechende Frage gestellt wurde.4

INTEGRIERTE PSYCHOSOZIALE UNTERSTÜTZUNG: AUCH EINE FRAGE DER RESSOURCEN

Vielen Behandlern stehen nicht ausreichend psychologische Res­sourcen, Weiterbildungen oder Erstattungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie würden sich gerne mehr zu den psychologischen Aspekten von Diabetes fortbilden. Bisher hat jedoch nur etwa jeder vierte ein entsprechendes Training absolviert.6

Um zukünftig einen besseren Zugang zu qualitativ hochwertiger Diabetesversorgung und integrierter psychosozialer Unterstützung zu ermöglichen, sehen die Behandler folgende Verbesserungs­möglichkeiten:6

• 31 % Verbesserung der Kommunikation innerhalb des Behand lerteams

• 47 % mehr qualifizierte Beraterinnen• 48 % besserer Zugang zu psychologischer und psychosozialer

Unterstützung

FAZIT / PERSPEKTIVE

Mehr psychosoziale Ressourcen, Weiterbildungen, aber auch erweiterte Erstattungsmöglichkeiten können die Behandler dabei unterstützen, den Menschen mit Diabetes eine integrierte Versor­gung auch im Praxisalltag anbieten zu können.

„In unserem Diabetesteam liegt ein starker Fokus auf der Behandlung mit Medikamenten, und es gibt nicht immer genug Zeit, um über das Leben mit Diabe­tes im Allgemeinen zu sprechen.”

DIÄTASSISTENTIN, DÄNEMARK, 40 JAHRE ALT, SEIT 13 JAHREN PRAKTIZIEREND

Hausärzte Fachärzte Diabetesberaterinnen/Diätassistentinnen

STANDARDVERSORGUNG IN DER PRAXIS: VERFÜGBARKEIT RESSOURCEN ZUR PSYCHOLOGISCHEN UNTERSTÜTZUNG

Basis: alle qualifizierten Behandler (Hausärzte: n = 120; Fachärzte: n = 80; Diabetesberaterinnen/Diätassistentinnen: n = 80). Data on file

Programme zur psychologischen Unterstützung oder Gruppen, die speziell emotionale Aspekte

des Diabetes behandeln

11% 11%

21%

Kostenerstattung für die Zeit, die ich für Beurteilung/Beratung in Bezug auf psycho logische Probleme aufwende

6%9%

14%

Materialien zur Selbsthilfe für den Patienten zum Umgang mit emotionalen Problemen,

die ich den Patienten mitgeben kann

32%35%35%

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VOLKSKRANKHEIT MIT STIGMA – MEHR AUFKLÄRUNG IST NOTWENDIG

Obwohl Diabetes als Volkskrankheit gilt, berichten sowohl Men­schen mit Diabetes als auch Angehörige und Behandler von Dis kri­minierung aufgrund des Diabetes. So erfährt durchschnittlich jeder zehnte Mensch mit Diabetes in Deutschland Diskriminierung, Into­leranz und zu wenig Unterstützung in seiner sozialen Umgebung.4 Dabei berichten Menschen mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes von unterschiedlichen Erfahrungen: Jeder vierte Mensch mit Typ 1 Dia­betes (23 %) berichtet, Diskriminierung in seinem sozialen Umfeld erlebt zu haben, wohingegen 9 % der Menschen mit Typ 2 Diabe­tes dieses angeben. Auch bei den Angehörigen und Behandlern glaubt etwa jeder fünfte, dass Menschen mit Diabetes diskriminiert werden und Diskriminierung ein gesellschaftliches Thema ist.5

DISKRIMINIERUNG ERHÖHT LEIDENSDRUCK

Dabei ist die Stigmatisierung von Menschen mit Diabetes mehr als eine gesellschaftliche Herausforderung. Vielmehr leiden Menschen mit Diabetes, die wegen ihrer Erkrankung bereits diskriminiert wur­den, stärker unter ihr als Patienten, die solche Erfahrungen noch nicht machen mussten.11

FAZIT / PERSPEKTIVE

Behandler fordern eine verbesserte Aufklärung und Prävention von Diabetes, aber auch eine frühere Diagnose und Behandlung, um die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Diabetes und damit auch ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität zu erhöhen.

DURCHSCHNITTLICH JEDER ZEHNTE MENSCH MIT DIABETES IN DEUTSCHLAND BERICHTET VON DISKRIMINIERUNG

„Es geht im Wesentlichen darum, eine Veränderung der Lebensweise in der gesamten Gesellschaft zu unter­stützen, sodass jeder Diabetespatient mit den notwen­digen Veränderungen der Lebensweise nicht allein ist. Ich denke an regelmäßigen Sport, Diät und Zugang zu Informationen über die Krankheit.”

HAUSARZT, DÄNEMARK, 43 JAHRE ALT, SEIT 16 JAHREN PRAKTIZIEREND

„Der Slogan ‚Du kannst mit Diabetes leben‘ irritiert mich, denn der ungewöhnlich geringe Wissensstand zu diesem Thema in der Allgemeinbevölkerung macht mein Problem komplizierter. Oft werde ich mit ironi­schen Meinungen konfrontiert, dass ich wahrscheinlich selbst schuld an den Problemen bin, weil ich die Diät nicht einhalte etc. Ich tue, was ich kann, aber es klappt immer noch nicht.”

FRAU MIT TYP 1 DIABETES, POLEN, 36 JAHRE ALT, DIABETES SEIT 21 JAHREN

DER MENSCHEN MIT TYP 1 DIABETES ERLEBEN

DISKRIMINIERUNG

DER MENSCHEN MIT TYP 2 DIABETES ERLEBEN

DISKRIMINIERUNG

23% 9%

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

In der DAWN2™ Studie wurden über 15.000 Personen aus 17 Län­dern auf vier Kontinenten befragt. Die Ergebnisse spiegeln große Unterschiede in den psychosozialen Aspekten und im gesellschaft­lichen Umgang mit Diabetes wider.

DAWN2™ zeigt die unerfüllten Bedürfnisse sowie Möglichkeiten der Verbesserung in der Versorgung und Unterstützung von Menschen mit Diabetes und ihren Angehörigen auf.

Im Ländervergleich werden Bereiche identifiziert, in denen die Situation von Menschen mit Diabetes und ihren Angehörigen ver­bessert werden kann. Hieraus können Handlungsstränge und Aktivitäten abgeleitet werden.

DAWN2™ ruft zum Dialog der unterschiedlichen Interessengemein­schaften auf mit dem Ziel einer personenzentrierten Diabetes­versorgung.

BELASTUNGEN VON MENSCHEN MIT DIABETES

Die DAWN2™ Studie bestätigt, dass trotz der Verfügbarkeit einer medizinischen Behandlung Diabetes ein erhebliches physisches, psychisches und ökonomisches Problem für Menschen mit Diabe­tes darstellt. Für 27 % der Menschen mit Diabetes ist die Erkran­kung in Deutschland mit hohen diabetesbedingten Belastungen verbunden.4

BELASTUNGEN DER ANGEHÖRIGEN

Ein interessanter Befund der DAWN2™ Studie ist, dass die Ange­hörigen durch den Diabetes fast im gleichen Ausmaß betroffen sind wie die Menschen mit Diabetes selbst. Dabei ist in Deutschland die Belastung von Familienangehörigen durch Diabetes deutlich höher als in anderen Ländern: 46,7 % der deutschen Familienangehörigen5 geben eine erhebliche diabetesbezogene Belastung an – und damit mehr als beispielsweise in Spanien, Kanada, den USA oder Groß­britannien.5

64 % der Angehörigen machen sich wegen des Hypoglykämie­Risikos, vor allem aufgrund nächtlicher Hypoglykämien, große Sorgen.5

DAWN2™ RUFT ZUM HANDELN AUF – DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH

27% 27%

58%

36%

21%17%

22%26%

40%

51%51%52%

68%

58%

43%

60%

52%

80

40

41%

60

20

0

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NEM

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BENCHMARKING: DIABETESBEDINGTE BELASTUNGEN DER MENSCHEN MIT DIABETES

Anteil der Menschen mit Diabetes mit hoher

Belastung durch Diabetes

14%

10%

26%

13%11%

22%

10%

13%

17%19% 19%19%

29%

17%

13%

30%

27%

40

20 19%

0

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DEUT

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USA

DISKRIMINIERUNG IST EIN GLOBALES PROBLEM

Anteil der Menschen mit Diabetes, die sich aufgrund

ihres Diabetes diskriminiert fühlen

Nicolucci A et al. Diabet Med 2013;30:767–777

Nicolucci A et al. Diabetes 2013;62(suppl 1):A204

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26,9%

46,7%47,1%

56,9%

30,5%28,7%

24,6% 24,5%

60,0%

31,8%

41,6%

50,6% 49,4%

13,8%12,0%

35,6%

18,9%

60

40

20

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LAN

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33,7%

BENCHMARKING: EMOTIONALE BELASTUNGEN VON ANGEHÖRIGEN

Vergleich der emotionalen Belastung von

Angehörigen (PAID-5-DFM ≥ 40)

41%

64%65%70%

32% 31%

43%

50%

64%

78%

64%

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SORGEN UM HYPOGLYKÄMIEN BEI ANGEHÖRIGEN

Anteil der Angehörigen, der sich aufgrund des

Hypoglykämie-Risikos sorgt

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SCHULUNGSBEDARF: QUANTITÄT UND QUALITÄT MÜSSEN STIMMEN

Im internationalen Vergleich ist in Deutschland der Anteil der Menschen mit Diabetes, die an Diabetes­Schulungen teilnehmen, überdurchschnittlich hoch. Nur in Kanada lag die Teilnehmerquote höher.4 Allerdings fordern die Behandler in Deutschland bessere Schulungen für Menschen mit Diabetes, insbesondere zum Thema Selbstmanagement.6

Obwohl Angehörige und Behandler der Meinung sind, dass Men­schen, die mit Diabetes­Patienten zusammenleben, zukünftig mehr Diabetes­Schulungen erhalten sollten, liegt Deutschland mit 28 % über dem Mittel. Dänemark geht mit gutem Beispiel voran: Hier haben schon 43 % der Angehörigen an Schulungen zu Diabe­tes teilgenommen.5

BEHANDLER WÜNSCHEN MEHR QUALIFIZIERTES FACHPERSONAL

Für eine optimierte Behandlung von Menschen mit Diabetes und ihren Angehörigen wünscht sich jeder zweite Behandler in Deutsch­land mehr qualifizierte medizinische Fachangestellte bzw. Diabe­tesberaterinnen, in den Niederlanden und Dänemark dagegen nur jeder vierte. Dort sind die Behandler wesentlich zufriedener mit der fachlichen Unterstützung.6

STEIGERUNGSFÄHIG: GESELLSCHAFTLICHE AKZEPTANZ VON MENSCHEN MIT DIABETES

Interessant sind die Aussagen der Befragten zum Thema Diskrimi­nierung. Auf der einen Seite fühlen sich in Deutschland nur knapp 10 % der Menschen mit Diabetes diskriminiert – so wenig wie in keinem anderen Land. Auf der anderen Seite glauben 18 % der An ge­hörigen in Deutschland, dass Menschen mit Diabetes wegen ihrer Erkrankung diskriminiert werden. In Dänemark (8 %) oder den USA (9 %) machen sich weniger Angehörige entsprechende Sorgen.5

Von den Behandlern denken sogar über 21 %, dass die Diskrimi­nierung von Menschen mit Diabetes ein (gesellschaftliches) Thema ist. Damit steht Deutschland zwar besser da als der Durchschnitt der 17 Länder (33 %), doch Kanada und Großbritannien zeigen, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt. Hier meinen nur 11 % und 15 %, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Diabetes verbessert werden muss.6

Kovacs Burns K et al. Diabet Med 2013;30:778–788

Kovacs Burns K et al. Diabet Med 2013;30:778–788

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

PROF. DR. PHIL. NORBERT HERMANNS

Prof. Dr. Norbert Hermanns leitet das Forschungs-

institut Diabetes am Diabetes Zentrum Mergent-

heim und ist außerordentlicher Professor für

klinische Psychologie an der Universität Bamberg.

Seit 2010 ist er Mitglied des International Pub-

lications Committee der DAWN2™ Initiative.

DR. JENS KRÖGER

Dr. Jens Kröger ist leitender Diabetologe am

Zentrum für Diabetologie in Hamburg-Bergedorf,

Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche

Diabetes-Hilfe e. V. und Betroffener.

PROF. DR. MED. RÜDIGER LANDGRAF

Prof. Dr. Rüdiger Landgraf aus München ist

Vorsitzender der Deutschen Diabetes-Stiftung

und Mitglied der Steuergruppe für die Erstel-

lung Nationaler VersorgungsLeitlinien.

DIPL.­PSYCHOLOGE PETER MATTENKLODT

Dipl.-Psychologe Peter Mattenklodt ist leitender

Psychologe im Schmerzzentrum Erlangen und

psychologischer Psychotherapeut, spezieller

Schmerzpsychotherapeut, Psychodiabetologe

sowie Fachpsychologe Diabetes (DDG).

BARBARA MÜLLER

Barbara Müller ist selbstständige Diabetes-

beraterin DDG und Ernährungs- und Diätberaterin

ZÄN in einer diabetologischen Schwerpunkt-

praxis in Oberursel und hält deutschlandweit

Fort- und Weiterbildungsseminare für medizi-

nisches Fachpersonal.

PD DR. PHIL. BERNHARD KULZER

PD Dr. phil. Bernhard Kulzer ist Kinder- und

Jugendlichenpsychotherapeut sowie Psycho-

diabetologe und Fachpsychologe Diabetes

der Deutschen Diabetes Gesellschaft DDG am

Diabetes Zentrum Mergentheim.

NATIONALES ADVISORY BOARD

„Die DAWN2™ Studie hat zum zweiten Mal innerhalb einer Deka de gezeigt, dass psychosoziale Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes, aber auch deren Angehörige in der aktuellen Diabetesversorgung zu wenig Berücksichtigung finden. Eine Verbesserung dieser Situa-tion wird von allen Beteiligten dringend angemahnt.”

„Die Ergebnisse aus DAWN2™ können positive Veränderungen anstoßen, die die Belastung für Menschen mit Diabetes, deren Angehörige und die Gesellschaft verringern.”

„Evidenz-basierte Medizin hat die Qualität der Versorgung von Menschen mit Diabetes deutlich verbessert. Der exklusive Fokus in der Betreuung auf klinische Endpunkt-Studien reduziert aber die Bedeutung physischer, emotionaler, sozialer und spiritueller Aspekte der Krankheit. Daher DAWN™!”

„DAWN2™ ist ein Meilenstein, weil hier erstmals in einer internatio-nalen Studie auch die Bedeutung und die Belastung der Angehörigen beleuchtet wurden. Sie sind die wichtigste Quelle an sozialer Unter-stützung für die Betroffenen. Gleichzeitig ist auch ihr Leben durch den Diabetes maßgeblich beeinflusst und belastet. Diese Erkenntnisse sollten wir unbedingt in der Diabetes-Behandlung berücksichtigen.”

„Eine der zentralen Folgerungen aus DAWN2™ ist: Wir brauchen erlebnisorientierte, leicht verständliche Schulungen für unsere Pati-enten und deren Angehörige, die schwierige medizinische Themen leicht verständlich erklären.”

„Bei vielen Menschen mit Diabetes wird das wichtigste Therapie ziel, der Erhalt ihrer Lebensqualität, nicht oder nur schlecht erreicht. Die Gründe dafür liegen nicht nur in der chronischen Erkrankung selbst, sondern auch in den psychischen oder körper lichen Folge erkrankungen. Diese diabetesbezogenen Belastungen wiederum führen oft zu Pro-blemen im Umgang mit der Therapie, zu einer schlechteren HbA

1c-

Einstellung und zu einem höheren Risiko von Folgeerkrankungen.“

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DIETER MÖHLER

Dieter Möhler aus Berlin ist Rechtsanwalt und

Bundesvorsitzender des Deutschen Diabetiker

Bundes DDB.

„DAWN2™ ist von entscheidender Bedeutung, denn wir brauchen Daten zur Lebensqualität. Hierzu leistet DAWN2™ einen bahn-brechenden Beitrag.”

RICHARD SCHLOMANN

Richard Schlomann aus Berlin ist Medizinischer

Dokumentar und Vorstandsmitglied des Vereins

Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes

(DDH-M) e. V.

ELISABETH SCHNELLBÄCHER

Elisabeth Schnellbächer ist Diabetesberaterin

und Pädagogin in einer diabetologischen Schwer-

punktpraxis in Birkenfeld und Vorsitzende des

Verbandes der Diabetes-Beratungs- und Schu-

lungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD).

JUTTA SCHÜMANN

Dipl.-Soz., Dipl.-Päd. Jutta Schümann aus Müh-

brook ist ehemaliges Mitglied des Landtags

Schleswig-Holstein, Erste Vorsitzende der Landes-

gesundheitsprojekte e. V. und Geschäftsführerin

der schuemann network GmbH.

HANSRUEDI STAHEL

Hansruedi Stahel aus Turbenthal, Schweiz,

ist Kommunikationsberater, Krisenmanager,

Ärzte- und Teamcoach und Referent an der

Novo Nordisk Akademie.

JAN TWACHTMANN

Jan Twachtmann, LL. M., aus Berlin ist Jurist

und Vorstandsvorsitzender des Vereins

Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit

Dia betes (DDH-M) e. V.

„Es ist extrem wichtig, die Wünsche und Bedürfnisse der Men-schen mit Diabetes zu kennen. Nur wenn wir wissen, was gut oder schlecht im Alltag ist oder in der Versorgung läuft, können wir entsprechend handeln.”

„Durch DAWN2™ wurde Menschen mit Diabetes und deren Familien eine Stimme gegeben. Nun gilt es, notwendige Veränderungen, die für eine Verbesserung des Lebens der Betroffenen notwendig sind, politisch auf den Weg zu bringen.”

„Die DAWN2™ Studie sollte politische Weichenstellungen ermög-lichen, sonst werden die gesundheits- und volkswirtschaftlichen Belastungen sowie die ökonomischen Auswirkungen zukünftig kaum noch zu tragen sein.”

„Wenn es DAWN™ nicht gäbe, müsste man es sofort erfinden. Warum? Jeder Mensch hat Bedürfnisse und Wünsche. DAWN™ sucht und findet Patientenbedürfnisse und ist somit neben einem empathischen Betreuergespräch der Schlüssel zu einer guten Diabetesbehandlung.”

„DAWN2™ ist ein wichtiger Beitrag zur Bewertung der Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes. Nur so können wir entsprechende Forderungen an die Politik und die Leistungs-erbringer stellen.”

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

1. Lottmann K et al. Versorgungslücke bei Typ­2­Diabetes in Deutschland – Ergebnis einer Delphi­Befragung. 49. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, 28.–31.5.2014, Berlin. Poster P89.

2. International Diabetes Federation. Signs and symptoms. Verfügbar unter idf.org/complications­diabetes. Zugriff: April 2014.

3. Peyrot M, et al. Diabetes Attitudes, Wishes and Needs second study (DAWN2™): A multinational, multi­stakeholder study of psychosocial issues in diabetes and person­centered diabetes care. Diab Res Clin Pract 2013;99: 174–184.

4. Nicolucci A, et al. Diabetes Attitudes, Wishes and Needs second study (DAWN2™): Cross­national benchmarking of diabetes­related psychosocial outcomes for people with diabetes. Diabet Med 2013;30:767–77. 5. Kovacs Burns K, et al. Diabetes Attitudes, Wishes and Needs second study (DAWN2™): Cross­national benchmarking indicators for family members living with people with diabetes. Diabet Med 2013;30:778–88. 6. Holt RIG, et al. Diabetes Attitudes, Wishes and Needs second study (DAWN2™): Cross­national comparisons on barriers and resources for optimal care: Healthcare professional perspective. Diabet Med 2013;30:789–98.

7. Hermanns N, et al. Global prevalence of hypoglycaemia: Association to treatment factors, self­management education and quality­of­life measurements. Diabetes 2013;62(suppl 1): PS039.

8. Stuckey H, et al. Qualitative insights into psychosocial needs and strategies of people with diabetes and family members in DAWN2 study. Diabetes 2013;62(suppl 1):A636.

9. Hermanns N, et al. Global prevalence of hypoglycaemia: Association to treatment factors, self­management education and quality­of­life measurements. Diabetes 2013;62(suppl 1): P148.

10. Willaing I, et al. Exploring diabetes education and information: perspectives of family members of people with diabetes (DAWN2 study). Diabetes 2013;62(suppl 1):A79.

11. Wens J, et al. Societal discrimination and emotional well­being in people with diabetes: Results from DAWN2. Diabetologia 2013;56(suppl 1): A1142.

LITERATUR

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IAPODie International Alliance of Patients’ Organizations (IAPO) ist eine globale Dachorganisation von Patientenorganisationen. In der IAPO sind Gruppen aus allen Krankheitsgebieten vereinigt. Ziel der Organisation ist die weltweite Förderung einer adäquaten patienten­zentrierten medizinischen Versorgung.

www.patientsorganizations.org

IDFDie International Diabetes Foundation (IDF) ist ein weltweiter Zusammenschluss von mehr als 200 Diabetes­Organisationen aus 160 Ländern. Zu den weltweiten Zielen der Vereinigung zählen die Verbesserung von Aufmerksamkeit und Akzeptanz für die Diabetes­Erkrankung, die Förderung angemessener Behandlungs­ und Präven­tionsmaßnahmen und die Unterstützung von Ansätzen für eine Heilung der verschiedenen Diabetes­Formen. In diesem Sinne ist die IDF für verschiedene globale Initiativen verantwortlich, wie bei­spielsweise den World Diabetes Day, den World Diabetes Congress oder den Diabetes Atlas.

www.idf.org

STENO DIABETES CENTERDas Steno Diabetes Center ist in der medizinischen Betreuung sowie Forschung und Lehre zur Behandlung und Versorgung des Diabetes tätig. Das in Gentofte, Dänemark, ansässige Institut entstand 1991 nach der Fusion des Niels Steensen Hospitals und des Hvidøre Hospitals.

www.steno.dk

KOOPERATIONSPARTNER

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DAWN2™: ERKENNEN – VERSTEHEN – HANDELN

Mit dem Ziel, das Verständnis für die Lebenssituation von Men­schen mit Diabetes sowie den therapiefördernden Austausch zwi­schen Behandlerteams, Betroffenen und Angehörigen zu fördern, ist DAWN2™ ein wichtiger Bestandteil des umfassenden Ansatzes „Changing Diabetes® – Diabetes verändern“. Gemeinsam mit Betroffenen, Behandlern und Partnern aus Wissenschaft und Politik setzt sich Novo Nordisk im Rahmen von Changing Diabetes® dafür ein, die vielfältigen Herausforderungen rund um die Volkskrankheit zu bewältigen.

CHANGING DIABETES® – UMFASSENDES ENGAGEMENT FÜR EINE BESSERE VERSORGUNG

ERFOLGREICHES DIABETESMANAGEMENT – MEHR ALS MEDIKAMENTE

Dabei geht das Bestreben des Unternehmens weit über die Erfor­schung der Erkrankung und die Entwicklung innovativer Medika­mente hinaus. Im Fokus stehen Aufklärungsmaßnahmen zur Förderung des öffentlichen Krankheitsverständnisses, Initiativen zur Vorbeugung von Diabetes und Folgeerkrankungen sowie Unterstützungs an ge bo te, um die Erkrankung bestmöglich in den Alltag und die Lebens planung von Menschen mit Diabetes zu in tegrieren. Denn ein erfolgreiches Diabetesmanagement hängt nicht allein von der medikamentösen Therapie ab, sondern auch davon, wie diese in die Lebenssituation und den Alltag der Men­schen integriert werden kann.

Changing Diabetes® umfasst dabei vielfältige Aktivitäten: von Camp D, Europas größtem Workshop­Camp für junge Menschen mit Diabetes, über die Novo Nordisk Akademie für Ärzte und Fachkräfte bis hin zu internationalen Studien und Engagements in Entwicklungsländern. Alle Projekte des Ansatzes haben das Ziel, die Versorgung von Menschen mit Diabetes zu verbessern und damit ihre Lebensqualität zu erhöhen.

Weitere Informationen unter www.novonordisk.de

„Unser Ziel ist es, chronische Erkrankungen wie Dia­betes eines Tages heilen zu können. Bis wir das erreicht haben, tun wir alles, um das Leben der Betroffenen entscheidend zu verbessern.“

KRISJA VERMEYLEN, GESCHÄFTSFÜHRERIN NOVO NORDISK DEUTSCHLAND

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Changing Diabetes® ist eine eingetragene Marke der Novo Nordisk A/S, Dänemark.

Novo Nordisk Pharma GmbHBrucknerstraße 155127 MainzDeutschland

Service­Nummer: 0800 1115728www.novonordisk.de

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VERÓNICA AUS MEXIKO HAT TYP 2 DIABETES,

DAVOR HATTE SIE SCHWANGERSCHAFTSDIABETES