Debian GNU/Linux – Installationsanleitung - bytec.de · Debian GNU/Linux 4.0 installieren auf...
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Debian GNU/Linux Installationsanleitung
Debian GNU/Linux InstallationsanleitungCopyright 2004, 2005, 2006, 2007 Das Debian-Installer-Team
Dieses Dokument enthlt Anweisungen zur Installation des Debian GNU/Linux 4.0-Systems (Codename ETCH)fr die Intel x86-Architektur (i386). Es enthlt auch Verweise auf andere Informationsquellen sowie Tipps, wieSie das Beste aus Ihrem neuen Debian-System machen.
Anmerkung: Obwohl diese Installationsanleitung fr i386 berwiegend aktuell ist, planen wir einige nde-rungen und Umorganisationen nach der offiziellen Herausgabe von Etch. Sie finden mglicherweise eineneuere Version dieses Handbuchs auf der debian-installer -Website (http://www.debian.org/devel/debian-installer/). Mglicherweise gibt es dort auch zustzliche bersetzungen.
Dieses Handbuch ist freie Software; Sie knnen es unter den Bedingungen der GNU General Public License weiter verffentlichen und/oder
verndern. Sie finden die Lizenz imAnhang F.
InhaltsverzeichnisDebian GNU/Linux 4.0 installieren auf i386-Systemen...................................................................x
1. Willkommen bei Debian.................................................................................................................1
1.1. Was ist Debian?....................................................................................................................11.2. Was ist GNU/Linux?............................................................................................................21.3. Was ist Debian GNU/Linux?...............................................................................................31.4. Was ist Debian GNU/Hurd?.................................................................................................41.5. Wie bekomme ich Debian?..................................................................................................41.6. Die neueste Version dieses Dokuments erhalten..................................................................41.7. Aufbau dieses Dokuments...................................................................................................41.8. Ihre Hilfe ist willkommen....................................................................................................51.9. ber Copyrights und Software-Lizenzen.............................................................................5
2. Systemanforderungen.....................................................................................................................7
2.1. Untersttzte Hardware.........................................................................................................72.1.1. Untersttzte Architekturen......................................................................................72.1.2. CPUs, Mainboards und Grafikuntersttzung...........................................................8
2.1.2.1. CPUs...........................................................................................................82.1.2.2. E/A-Bus.......................................................................................................9
2.1.3. Grafikkarten-Untersttzung.....................................................................................92.1.4. Laptops....................................................................................................................92.1.5. Multiple Processors...............................................................................................10
2.2. Installationsmedien............................................................................................................102.2.1. Disketten................................................................................................................102.2.2. CD-ROM/DVD-ROM...........................................................................................102.2.3. Festplatten..............................................................................................................102.2.4. USB-Memory-Stick...............................................................................................112.2.5. Netzwerk................................................................................................................112.2.6. Un*x- oder GNU-System......................................................................................112.2.7. Untersttzte Speichersysteme................................................................................11
2.3. Peripherie und andere Hardware........................................................................................122.4. Hardware speziell fr GNU/Linux kaufen.........................................................................12
2.4.1. Vermeiden Sie proprietre oder Closed Hardware.............................................122.4.2. Windows-spezifische Hardware............................................................................12
2.5. Anforderungen an Arbeitsspeicher und Festplattenplatz...................................................132.6. Hardware fr Netzwerkverbindungen................................................................................13
2.6.1. Treiber, die spezielle Firmware erfordern.............................................................132.6.2. Wireless-LAN Netzwerkkarten.............................................................................14
3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren..................................................................................15
3.1. bersicht ber den Installationsverlauf.............................................................................153.2. Sichern Sie Ihre Daten!......................................................................................................163.3. Bentigte Informationen....................................................................................................16
3.3.1. Dokumentation......................................................................................................173.3.1.1. Installationshandbuch...............................................................................173.3.1.2. Hardware-Dokumentation.........................................................................17
3.3.2. Quellen fr Hardwareinformationen finden..........................................................173.3.3. Hardware-Kompatibilitt.......................................................................................183.3.4. Netzwerkeinstellungen..........................................................................................19
3.4. Minimale Hardwareanforderungen....................................................................................193.5. Im Voraus partitionieren fr eine Multiboot-Installation...................................................20
iii
3.5.1. Partitionieren unter MS-DOS oder Windows........................................................223.5.1.1. Verlustlose Repartitionierung fr DOS, Win32 oder OS/2.......................223.5.1.2. Partitionieren fr DOS..............................................................................23
3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation ................................................233.6.1. Das BIOS-Setup-Men aufrufen...........................................................................233.6.2. Das Start-Laufwerk auswhlen (Boot Device Selection)......................................24
3.6.2.1. ndern der Startreihenfolge auf Rechnern mit IDE-Laufwerken.............243.6.2.2. ndern der Startreihenfolge auf Rechnern mit SCSI-Laufwerken...........25
3.6.3. Verschiedene BIOS-Einstellungen........................................................................253.6.3.1. CD-ROM-Einstellungen...........................................................................253.6.3.2. Extended contra Expanded Memory.........................................................253.6.3.3. Schutz vor Viren.......................................................................................253.6.3.4. Shadow RAM............................................................................................263.6.3.5. Die Speicherlcke (Memory Hole)...........................................................263.6.3.6. Advanced Power Management.................................................................26
3.6.4. Hardware-Probleme, auf die Sie achten sollten....................................................26
4. System-Installationsmedien beschaffen......................................................................................28
4.1. Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs.........................................................................284.2. Dateien von einem Debian-Spiegelserver herunterladen...................................................28
4.2.1. Wo Sie die Installations-Images finden.................................................................284.3. Floppys erstellen aus den Disk-Images..............................................................................29
4.3.1. Disk-Images mittels eines Linux- oder Unix-Systemsschreiben..........................294.3.2. Disk-Images schreiben unter DOS, Windows oder OS/2......................................29
4.4. Dateien vorbereiten fr das Booten von einem USB-Memory-Stick ................................304.4.1. Die Dateien kopieren der einfache Weg.............................................................304.4.2. Die Dateien kopieren der flexible Weg...............................................................30
4.4.2.1. Partitionieren eines USB-Sticks auf Intel x86-Systemen.........................314.4.3. Ein ISO-Image hinzufgen....................................................................................324.4.4. Vom USB-Stick booten.........................................................................................32
4.5. Dateien vorbereiten fr das Booten von Festplatte............................................................324.5.1. Booten des Installers von Festplatte mittelslilo odergrub...................................32
4.6. Dateien vorbereiten fr TFTP-Netzwerk-Boot..................................................................334.6.1. Einen BOOTP-Server einrichten...........................................................................334.6.2. Einen DHCP-Server einrichten.............................................................................34
4.6.2.1. PXE-Boot aktivieren in der DHCP-Konfiguration...................................344.6.3. Den TFTP-Server aktivieren.................................................................................354.6.4. Die TFTP-Images an ihren Platz befrdern...........................................................36
4.7. Automatische Installation..................................................................................................364.7.1. Automatische Installation mit dem Debian-Installer.............................................36
5. Das Installationssystem booten....................................................................................................37
5.1. Starten des Installers auf Intel x86-Systemen....................................................................375.1.1. Von einer CD-ROM starten...................................................................................375.1.2. Von Linux aus booten mittelslilo odergrub ........................................................375.1.3. Von einem USB-Memory-Stick booten.................................................................385.1.4. Von Floppy-Disketten booten................................................................................385.1.5. Mit TFTP booten...................................................................................................39
5.1.5.1. NIC oder Motherboard, das PXE untersttzt............................................395.1.5.2. NIC mit Netzwerk-BootROM...................................................................395.1.5.3. Etherboot...................................................................................................39
5.1.6. Der Boot-Prompt...................................................................................................395.2. Boot-Parameter..................................................................................................................40
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5.2.1. Debian-Installer-Parameter....................................................................................405.2.1.1. Boot-Parameter benutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten.......435.2.1.2. Parameter fr Kernelmodule angeben.......................................................445.2.1.3. Kernel-Module als gesperrt markieren.....................................................45
5.3. Beseitigen von Problemen whrend der Installation..........................................................455.3.1. Zuverlssigkeit von CD-ROMs.............................................................................45
5.3.1.1. Allgemeine Probleme................................................................................455.3.1.2. Wie Sie Probleme untersuchen und vielleicht auch lsen........................46
5.3.2. (Un-)Zuverlssigkeit von Floppy-Disks................................................................475.3.3. Boot-Konfiguration................................................................................................485.3.4. Hufige Installationsprobleme unter Intel x86......................................................48
5.3.4.1. Whrend der PCMCIA-Konfiguration friert das Systemein....................495.3.4.2. Das System friert ein, whrend die USB-Module geladen werden..........49
5.3.5. Die Startmeldungen des Kernels deuten................................................................495.3.6. Installationsprobleme berichten.............................................................................495.3.7. Installationsberichte einschicken...........................................................................50
6. Den Debian-Installer verwenden.................................................................................................52
6.1. Wie der Installer funktioniert.............................................................................................526.2. Einfhrung in die Komponenten........................................................................................536.3. Die einzelnen Komponenten..............................................................................................55
6.3.1. Den Debian-Installer einrichten und Konfiguration der Hardware.......................556.3.1.1. Verfgbaren Arbeitsspeicher prfen / Low-Memory-Modus (lowmem)..566.3.1.2. Lokalisierungs-Optionen auswhlen (localechooser)...............................566.3.1.3. Auswahl des Tastaturlayouts (kbdchooser)...............................................576.3.1.4. Das ISO-Image des Debian-Installers suchen (iso-scan)..........................576.3.1.5. Netzwerk-Konfiguration (netcfg)..............................................................58
6.3.2. Partitionierung und Auswahl der Einhngepunkte im Dateisystem......................586.3.2.1. Partitionieren Ihrer Festplatten (partman).................................................596.3.2.2. Multidisk Devices (Software-RAID) konfigurieren (partman-md).......616.3.2.3. Den Logical Volume Manager (LVM) konfigurieren (partman-lvm)...646.3.2.4. Verschlsselte Dateisysteme konfigurieren (partman-crypto)..................65
6.3.3. Einrichten des Systems..........................................................................................686.3.3.1. Konfiguration Ihrer Zeitzone (tzsetup).....................................................696.3.3.2. Konfiguration der Uhr (clock-setup).........................................................696.3.3.3. Benutzer und Passwrter einrichten (user-setup)......................................69
6.3.3.3.1. Das Root-Passwort setzen............................................................696.3.3.3.2. Einen normalen Benutzer anlegen................................................69
6.3.4. Installation des Basissystems................................................................................706.3.5. Installation zustzlicher Software..........................................................................70
6.3.5.1. apt konfigurieren (apt-setup).....................................................................706.3.5.2. Software auswhlen und installieren (pkgsel)..........................................71
6.3.6. Ihr System bootfhig machen................................................................................726.3.6.1. Andere Betriebssysteme erkennen (os-prober).........................................726.3.6.2. Dengrub-Bootloader auf Festplatte installieren (grub-installer).............726.3.6.3. Denlilo -Bootloader auf Festplatte installieren (lilo-installer)..................726.3.6.4. Ohne Bootloader weitermachen (nobootloader).......................................73
6.3.7. Die Installation beenden........................................................................................736.3.7.1. Die Installation abschlieen und den Rechner neu starten.......................74
6.3.8. Verschiedenes........................................................................................................746.3.8.1. Die Logdateien der Installation sichern (save-logs).................................746.3.8.2. Verwenden der Shell und Auswerten der Logdateien (shell)....................74
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6.3.8.3. Installation ber das Netzwerk (network-console) ...................................75
7. Das neue Debian-System starten.................................................................................................77
7.1. Der Moment der Wahrheit.................................................................................................777.2. Verschlsselte Dateisysteme einbinden.............................................................................77
7.2.1. dm-crypt................................................................................................................777.2.2. loop-AES...............................................................................................................787.2.3. Fehlersuche und -behebung...................................................................................78
7.3. Anmelden...........................................................................................................................79
8. Die nchsten Schritte und welche Seiten Sie noch besuchensollten........................................81
8.1. Das System herunterfahren................................................................................................818.2. Wenn Sie neu sind bei Unix...............................................................................................818.3. Sich nach Debian orientieren.............................................................................................81
8.3.1. Das Debian-Paketsystem.......................................................................................818.3.2. Programmversions-Verwaltung.............................................................................828.3.3. Cron-Job-Management (zeitgesteuerte Aufgaben)................................................82
8.4. Wo Sie weiter lesen sollten zustzliche Informationen...................................................828.5. Das System zur E-Mail-Nutzung einrichten......................................................................83
8.5.1. Standard-E-Mail-Konfiguration.............................................................................838.5.2. E-Mails nach auerhalb verschicken.....................................................................848.5.3. Den Mail Transport Agent Exim4 konfigurieren...................................................84
8.6. Einen neuen Kernel kompilieren........................................................................................858.6.1. Kernel-Image-Verwaltung.....................................................................................86
8.7. Ein kaputtes System reparieren..........................................................................................87
A. Installations-HowTo.....................................................................................................................89
A.1. Einleitung..........................................................................................................................89A.2. Den Installer booten..........................................................................................................89
A.2.1. CD-ROM..............................................................................................................89A.2.2. Disketten...............................................................................................................89A.2.3. USB-Memory-Stick..............................................................................................90A.2.4. ber das Netzwerk booten...................................................................................90A.2.5. Von Festplatte starten............................................................................................91
A.3. Installation.........................................................................................................................91A.4. Schicken Sie uns einen Installationsbericht......................................................................92A.5. Zu guter Letzt . . ...............................................................................................................92
B. Automatisieren der Installation mittels Voreinstellung............................................................93
B.1. Einfhrung.........................................................................................................................93B.1.1. Verschiedene Methoden der Voreinstellung..........................................................93B.1.2. Einschrnkungen...................................................................................................94
B.2. Voreinstellung nutzen........................................................................................................94B.2.1. Die Voreinstellungsdatei laden.............................................................................94B.2.2. Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten.......................95B.2.3. Auto-Modus..........................................................................................................96B.2.4. Fr Voreinstellung ntzliche Aliase......................................................................97B.2.5. Voreinstellungsdateien mittels eines DHCP-Servers festlegen.............................98
B.3. Eine Voreinstellungsdatei erstellen....................................................................................98B.4. Inhalt der Voreinstellungsdatei..........................................................................................99
B.4.1. Lokalisierung........................................................................................................99B.4.2. Netzwerk-Konfiguration.....................................................................................100B.4.3. Einstellungen fr den Spiegelserver...................................................................101B.4.4. Partitionierung....................................................................................................102
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B.4.5. Partitionierung mit RAID...................................................................................103B.4.6. Einstellung von Zeit und Zeitzone......................................................................105B.4.7. Konfiguration von Apt........................................................................................105B.4.8. Einrichtung von Benutzerzugngen....................................................................106B.4.9. Installation des Basissystems..............................................................................106B.4.10. Installation des Bootloaders..............................................................................107B.4.11. Paketauswahl.....................................................................................................107B.4.12. Die erste Stufe der Installation beenden...........................................................108B.4.13. Konfiguration des X-Server-Systems................................................................108B.4.14. Andere Pakete voreinstellen..............................................................................109
B.5. Erweiterte Optionen........................................................................................................109B.5.1. Whrend der Installation eigene Kommandos ausfhren...................................109B.5.2. Voreinstellung nutzen, um Standardantworten auf Fragen zu ndern................110B.5.3. Mehrere Voreinstellungsdateien nacheinander laden..........................................110
C. Partitionieren fr eine Debian-Installation .............................................................................112
C.1. Anzahl und Gre der Debian-Partitionen......................................................................112C.2. Der Verzeichnisbaum......................................................................................................112C.3. Empfohlene Partitionsschemata......................................................................................114C.4. Gertebezeichnungen unter Linux...................................................................................115C.5. Debian-Partitionierungsprogramme................................................................................115
C.5.1. Partitionieren auf Intel x86-Systemen................................................................116
D. Verschiedenes.............................................................................................................................118
D.1. Linux-Gerte...................................................................................................................118D.1.1. Einrichten der Maus............................................................................................119
D.2. Festplattenplatz, der fr die Programmgruppen bentigt wird .......................................119D.3. Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-Systemaus installieren................120
D.3.1. Es geht los!.........................................................................................................121D.3.2.debootstrap installieren.....................................................................................122D.3.3. Starten Siedebootstrap.....................................................................................122D.3.4. Das Basissystem konfigurieren...........................................................................122
D.3.4.1. Partitionen einbinden.............................................................................123D.3.4.2. Die Zeitzone setzen................................................................................124D.3.4.3. Das Netzwerk konfigurieren..................................................................124D.3.4.4. Apt konfigurieren...................................................................................125D.3.4.5. Die lokalen Einstellungen (locales) konfigurieren.................................125
D.3.5. Einen Kernel installieren....................................................................................126D.3.6. Den Bootloader einrichten..................................................................................126D.3.7. Zum Schluss.......................................................................................................127
D.4. Debian GNU/Linux ber Parallel Line IP (PLIP) installieren........................................128D.4.1. Anforderungen....................................................................................................128D.4.2. Densource-Rechner einrichten..........................................................................128D.4.3. Debian auf demtarget-Rechner installieren.......................................................129
D.5. Debian GNU/Linux ber PPP over Ethernet (PPPoE) installieren.................................129D.6. Der Grafische Installer....................................................................................................131
D.6.1. Den grafischen Installer verwenden....................................................................131D.6.2. Bekannte Probleme.............................................................................................131
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E. Administratives ..........................................................................................................................133
E.1. ber dieses Dokument.....................................................................................................133E.2. An diesem Dokument mithelfen......................................................................................133E.3. Wesentliche Beitrge zu diesem Handbuch.....................................................................133E.4. Anerkennung der Warenzeichen......................................................................................134
F. GNU General Public License....................................................................................................135
F.1. Vorwort.............................................................................................................................135F.2. Deutsche bersetzung der GNU GENERAL PUBLIC LICENSE..................................136F.3. Wie Sie diese Bedingungen auf Ihre eigenen, neuen Programme anwenden knnen.....140
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Tabellenverzeichnis3-1. Zur Installation notwendige Hardware-Informationen................................................................173-2. Empfohlene minimale Systemanforderungen.............................................................................20
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Debian GNU/Linux 4.0 installieren aufi386-Systemen
Wir freuen uns, dass Sie sich entschieden haben, Debian auszuprobieren; Sie werden feststellen, dassDebians GNU/Linux-Distribution einzigartig ist. DebianGNU/Linux vereint hochqualitative, freieSoftware aus aller Welt in einem schlssigen Gesamtkonzept. Wie wir glauben, werden Sie merken,dass das Ergebnis durchaus mehr ist als die Summe der einzelnen Teile.
Wir knnen verstehen, dass viele von Ihnen Debian installieren mchten, ohne dieses Handbuch zulesen, und der Debian-Installer ist dafr ausgelegt, dies zu ermglichen. Falls Sie jetzt nicht die Zeithaben, das ganze Handbuch zu studieren, empfehlen wir, dassSie das Installations-HowTo lesen; eswird Sie durch den grundlegenden Installationsprozess begleiten und enthlt Querverweise ins Hand-buch fr ausfhrlichere Themen und fr den Fall, dass etwas schief luft. Sie finden es imAnhang A.
Nachdem dies gesagt wurde, hoffen wir, dass Sie trotzdem dieZeit finden, dieses Handbuch (zu-mindest grtenteils) zu lesen; dies knnte zu einem sachkundigen und hoffentlich erfolgreicherenInstallationsverlauf verhelfen.
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Kapitel 1. Willkommen bei DebianDieses Kapitel bietet eine bersicht ber das Debian-Projekt und Debian GNU/Linux. Wenn Sie dieGeschichte des Debian-Projekts und der Debian GNU/Linux-Distribution bereits kennen, knnen Sieim nchsten Kapitel weiterlesen.
1.1. Was ist Debian?Debian ist eine komplett aus Freiwilligen bestehende Organisation, die sich der Entwicklung frei-er Software und der Verbreitung der Ideale der Freie SoftwareGemeinschaft verschrieben hat. DasDebian-Projekt startete 1993, als Ian Murdock in einer offenen Einladung Software-Entwickler da-zu aufrief, an einer kompletten und konsistenten Softwaredistribution mitzuwirken, die auf dem re-lativ jungen Linux-Kernel basieren sollte. Die recht kleine Gruppe von engagierten Enthusiasten,ursprnglich von der Free Software Foundation (http://www.fsf.org/) gefrdert und von der GNU(http://www.gnu.org/gnu/the-gnu-project.html)-Philosophie beeinflusst, ist ber die Jahre zu einer Or-ganisation von rund 1010Debian-Entwicklernangewachsen.
Debian-Entwickler sind in vielen verschiedenen Bereichenttig, unter anderem Web(http://www.debian.org/)- und FTP (ftp://ftp.debian.org/)-Administration, graphisches Design,rechtliche Analyse von Softwarelizenzen, das Schreiben von Dokumentation und natrlich auch diePflege von Software-Paketen.
Im Interesse, unsere Philosophie zu erklren und Entwickler zu gewinnen, die an die Prinzipien glau-ben, fr die Debian steht, hat das Debian-Projekt einige Dokumente publiziert, die einen berblickber unsere Werte geben und als Richtlinien dafr gelten, was es heit, ein Debian-Entwickler zusein:
Der Debian-Gesellschaftsvertrag (Debian Social Contract)(http://www.debian.org/social_contract) ist eine Auflistung von DebiansVerpflichtungen gegenber der freien Software-Gemeinschaft. Jeder, dereinwilligt, den Gesellschaftsvetrag einzuhalten, kann ein Debian-Maintainer(http://www.debian.org/doc/maint-guide/) (Betreuer) werden. Jeder Maintainer kann neueSoftware in Debian einflieen lassen vorausgesetzt, sie erfllt unser Kriterien fr freie Softwareund das Paket entspricht unseren Qualittsstandards.
Die Debian-Richtlinien fr Freie Software (Debian Free Software Guidelines; DFSG)(http://www.debian.org/social_contract#guidelines) sind eine klare und przise Auflistungvon Debians Kriterien fr Freie Software. Die DFSG ist ein sehr einflussreiches Dokumentin der Freien Software-Bewegung und war die Grundlage der Open Source Definition(http://opensource.org/docs/definition_plain.html).
Das Debian Policy Manual (http://www.debian.org/doc/debian-policy/) ist eine ausfhrliche Be-schreibung der Qualittsstandards des Debian-Projekts.
Debian-Entwickler sind auch in einigen anderen Projekten eingebunden; einige davon sind spezifischfr Debian, andere betreffen teilweise oder gnzlich die Linux-Community. Einige Beispiele:
Die Linux Standard Base (LSB) (http://www.linuxbase.org/) ist ein Projekt mit dem Ziel, die Basisdes GNU/Linux-Systems zu standardisieren, was Software- und Hardware-Entwicklern ermglicht,auf einfache Weise Programme und Gertetreiber fr Linux allgemein zu schreiben anstatt nur freine spezielle GNU/Linux-Distribution.
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Kapitel 1. Willkommen bei Debian
Der Filesystem Hierarchy Standard (FHS) (http://www.pathname.com/fhs/) ist ein Versuch, denAufbau des Linux-Dateisystems zu standardisieren. Der FHSerlaubt Software-Entwicklern, sichauf ihre Aufgabe, dem Design von Programmen zu konzentrieren, ohne sich darum sorgen zu ms-sen, wie das Paket auf verschiedenen GNU/Linux-Distributionen installiert wird.
Debian Jr. (http://www.debian.org/devel/debian-jr/) ist ein internes Projekt, das gewhrleisten soll,dass Debian selbst unseren jngsten Benutzern etwas zu bieten hat.
Fr allgemeinere Informationen ber Debian lesen Sie die Debian FAQ(http://www.debian.org/doc/FAQ/).
1.2. Was ist GNU/Linux?Linux ist ein Betriebssystem: eine Reihe von Programmen, die es Ihnen ermglichen, mit IhremComputer zu interagieren und andere Programme laufen zu lassen.
Ein Betriebssystem besteht aus verschiedenen fundamentalen Programmen, die von Ihrem Computerbentigt werden, um mit Benutzern zu kommunizieren und Anweisungen von ihm zu erhalten, um aufFestplatten, Bandlaufwerke und Drucker zu schreiben, um die Verwendung des Arbeitsspeichers zuverwalten und um andere Software auszufhren. Der wichtigste Teil eines Betriebssystems ist der Ker-nel. In einem GNU/Linux-System ist Linux die Kernel-Komponente. Der Rest des Systems bestehtaus Programmen, von denen viele von dem oder fr das GNU-Projekt geschrieben wurden. Da derLinux-Kernel alleine kein funktionierendes Betriebssystem darstellt, bevorzugen wir den AusdruckGNU/Linux, um Systeme zu beschreiben, die von vielen Leuten kurz einfach Linux genanntwerden.
Linux hat das Unix-Betriebssystem zum Vorbild. Von Beginn an war Linux als Multitasking- undMehrbenutzer-System vorgesehen. Diese Tatsachen reichenaus, um Linux von anderen sehr bekann-ten Betriebssystemen zu unterscheiden. Der Unterschied ist aber sogar noch grer, als Sie sich viel-leicht vorstellen. Im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen gibt es niemanden, dem Linux gehrt.Groe Teile seiner Entwicklung werden von unbezahlten Freiwilligen durchgefhrt.
Die Entwicklung dessen, was spter GNU/Linux wurde, begann1984, als die Free Software Foun-dation (http://www.fsf.org/) die Entwicklung eines freien, Unix-hnlichen Betriebssystems namensGNU startete.
Das GNU-Projekt (http://www.gnu.org/) hat eine umfassende Sammlung von freien Softwarewerk-zeugen zur Verwendung mit Unix und Unix-hnlichen Betriebssystemen wie Linux entwickelt.Diese Werkzeuge ermglichen Benutzern, sowohl profane Aufgaben (wie das Kopieren oder Lschenvon Dateien aus dem System) als auch hhere Aufgaben (wie dasSchreiben und Kompilieren vonProgrammen oder das anspruchsvolle Bearbeiten einer Reihevon Dokumentformaten) zu bewltigen.
Whrend viele Gruppen und Einzelne etwas zu Linux beigetragen haben, ist der grte einzelne Mit-wirkende nach wie vor die Free Software Foundation, die nicht nur die meisten der unter Linuxverwendeten Werkzeuge geschaffen hat, sondern auch die Philosophie und die Community, die Linuxermglicht haben.
Der Linux-Kernel (http://www.kernel.org/) tauchte zum ersten Mal 1991 auf, als ein finnischer Infor-matikstudent namens Linus Torvalds eine frhe Version eines Ersatz-Kernels fr Minix in der UsenetNewsgroupcomp.os.minix ankndigte. Besuchen Sie zu diesem Thema die Linux History Page(http://www.li.org/linuxhistory.php) von Linux International.
Linus Torvalds koordiniert nach wie vor die Arbeit von mehreren hundert Entwicklernmit der Hilfe von einigen vertrauten Stellvertretern. Einehervorragende wchentliche
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Kapitel 1. Willkommen bei Debian
Zusammenfassung der Diskussionen auf derlinux-kernel -Mailingliste ist KernelTraffic (http://www.kerneltraffic.org/kernel-traffic/index.html). Mehr Informationenber die linux-kernel -Mailingliste finden Sie in der linux-kernel mailing list FAQ(http://www.tux.org/lkml/).
Linux-Benutzer haben eine enorme Freiheit bei der Auswahl ihrer Software. Zum Beispiel knnen sieaus einem Dutzend verschiedener Kommandozeilen-Interpretern und einigen graphischen Desktopsauswhlen. Diese Auswahl ist oftmals verwirrend fr Benutzer von anderen Betriebssystemen, die esnicht gewohnt sind, dass die Kommandozeile oder der Desktopaustauschbar sind.
Linux ist auch weniger absturzgefhrdet, besser dazu geeignet, mehr als ein Programm gleichzeitigauszufhren, und sicherer als viele andere Betriebssysteme. Mit diesen Vorteilen ist Linux das amschnellsten wachsende Betriebssystem am Servermarkt. In letzter Zeit wird Linux auch bei Heim-und Businessanwendern immer beliebter.
1.3. Was ist Debian GNU/Linux?Die Philosophie und Methoden von Debian kombiniert mit den GNU-Werkzeuge, dem Linux-Kernelund anderer wichtiger freier Software bildet eine einzigartige Softwaredistribution, genannt DebianGNU/Linux. Diese Distribution setzt sich aus einer groen Anzahl von Software-Paketenzusammen.Jedes Paket in der Distribution enthlt ausfhrbare Dateien, Skripte, Dokumentation, Konfigurati-onsinformationen und hat einenMaintainer (Paketbetreuer), der primr dafr verantwortlich ist, dasPaket aktuell zu halten, Fehlerberichte zu verfolgen und mit den Entwicklern der Software zu kommu-nizieren. Unsere sehr breite Benutzerbasis kombiniert mitunserem Bug-Tracking-System (der Feh-lerdatenbank) stellt sicher, dass Probleme schnell gefunden und behoben werden.
Debians Aufmerksamkeit fr Details erlaubt uns, eine qualitativ hochwertige, stabile und skalier-bare Distribution zu erstellen. Installationen knnen aufeinfache Weise konfiguriert werden, umverschiedenste Anforderungen zu erfllen, von kleinen Firewalls ber wissenschaftliche Desktop-Arbeitspltze bis hin zu High-End-Netzwerkservern.
Debian ist speziell bei fortgeschrittenen Benutzern wegenseiner technischen Vorzge und seinesstarken Engagements fr die Anforderungen und Erwartungender Linux-Community beliebt. Debianhat auch viele Funktionen in Linux eingefhrt, die mittlerweile Standard sind.
Zum Beispiel war Debian die erste Linux-Distribution, die ein Paketverwaltungssystem zur einfachenInstallation und Deinstallation von Software beinhaltete. Es war auch die erste Linux-Distribution,die fr ein Upgrade keine Neuinstallation erforderte.
Debian belegt weiterhin eine Fhrungsposition in der Linux-Entwicklung. Sein Entwicklungsprozessist ein Beispiel dafr, wie gut das Open-Source-Entwicklungsmodell funktionieren kann sogar beisehr komplexen Aufgaben wie dem Erstellen und Pflegen eines ganzen Betriebssystems.
Das Merkmal, das Debian am meisten von anderen Linux-Distributionen unterscheidet, ist sein Pa-ketverwaltungssystem. Diese Werkzeuge geben dem Administrator eines Debian-Systems die volleKontrolle ber die Pakete, die im System installiert sind, sowohl wenn z.B. ein einzelnes Paket instal-liert werden soll wie auch fr eine automatische Aktualisierung des ganzen Betriebssystems. EinzelnePakete knnen auch vor einem Update geschtzt werden. Sie knnen dem Paketmanagement sogarmitteilen, welche Software Sie evtl. selbst kompiliert haben und welche Abhngigkeiten diese enthlt.
Zum Schutz des Systems vor Trojanischen Pferden (Schadprogramme, die sich auf Ihrem Rechnereinnisten und dort unbemerkt Daten ausspionieren oder Hintertren fr weitere Aktivitten ffnen;auch Trojaner genannt) und anderer bsartiger Software verifizieren die Server von Debian, dassdie hochgeladenen Pakete von ihren registrierten Debian-Paketbetreuern kommen. Diese legen groenWert darauf, ihre Pakete mglichst sicher zu konfigurieren.Wenn Sicherheitsprobleme in ausgeliefer-
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Kapitel 1. Willkommen bei Debian
ten Paketen auftauchen, sind Korrekturen normalerweise sehr schnell verfgbar. Aufgrund von De-bians einfachen Update-Mglichkeiten knnen Sicherheitskorrekturen automatisch aus dem Internetheruntergeladen und installiert werden.
Die primre und beste Methode, Untersttzung fr Ihr DebianGNU/Linux-System zu erhaltenund mit Debian-Entwicklern zu kommunizieren, sind die vom Debian-Projekt verwaltetenMailinglisten (whrend dieses Dokument geschrieben wurde, gab es mehr als 215 davon). Dereinfachste Weg, sich bei einer oder mehreren davon einzutragen, besteht im Besuch der DebianMailinglisten-Abonnierungs-Seite (http://www.debian.org/MailingLists/subscribe) und demAusfllen des dort bereitgestellten Formulars.
1.4. Was ist Debian GNU/Hurd?Debian GNU/Hurd ist ein Debian GNU-System, das den monolithischen Linux-Kernel durch GNUHurd ersetzt einem Satz von Servern, die auf dem GNU Mach-Microkernel laufen. Hurd ist nochnicht fertig, und er ist fr den tglichen Einsatz ungeeignet, aber die Arbeit schreitet voran. Hurd wirdmomentan nur fr die i386-Architektur entwickelt, obwohl Portierungen auf andere Architekturengeplant sind, sobald das System stabiler wird.
Fr nhere Information besuchen Sie die Debian GNU/Hurd-Portierungsseite(http://www.debian.org/ports/hurd/) und die -Mailingliste.
1.5. Wie bekomme ich Debian?Wie man Debian GNU/Linux aus dem Internet herunterladen kann oder wo Sie offizielle Debian-CDskaufen knnen, lesen Sie auf der Webseite "Debian besorgen"(http://www.debian.org/distrib/). An-hand der vollstndigen Liste von Debian-Spiegelservers (http://www.debian.org/distrib/ftplist) kn-nen Sie leicht den Server finden, der Ihrem Standort am nchsten ist.
Debian kann nach der Installation sehr einfach aktualisiert werden. Der Installer hilft beim Einrichtendes Paketsystems, so dass die Aktualisierungen bei Bedarf nach Beenden der Installation durchgefhrtwerden knnen.
1.6. Die neueste Version dieses Dokuments erhaltenDieses Dokument wird stndig berarbeitet. Besuchen Sie die Debian-4.0-Seiten(http://www.debian.org/releases/etch/) bezglich der allerneuesten Informationenber die Version 4.0 des Debian GNU/Linux-Systems. Aktualisierte Versionen diesesInstallationshandbuchs sind auch auf den offiziellen Seiten des Installationshandbuchs(http://www.debian.org/releases/etch/i386/) verfgbar.
1.7. Aufbau dieses DokumentsDieses Dokument ist als Handbuch fr neue Debian-Benutzer gedacht. Es versucht, so wenig Annah-men wie mglich ber die Menge Ihrer Erfahrungen zu machen. Es wird jedoch angenommen, dassSie eine allgemeine Ahnung davon haben, wie die Hardware in Ihrem Computer funktioniert.
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Kapitel 1. Willkommen bei Debian
Erfahrene Benutzer knnen auch interessante Referenzinformationen in diesem Dokument finden,darunter die minimalen Installationsanforderungen, Details ber die vom Debian-Installationssystemuntersttzte Hardware usw. Wir ermuntern erfahrene Benutzer, in diesem Dokument Passagen nachBelieben zu berspringen.
Im Allgemeinen ist dieses Handbuch linear aufgebaut und fhrt Sie von Anfang bis Ende durch den In-stallationsprozess. Hier sind die Schritte zum Installieren von Debian GNU/Linux und die Abschnittedieses Dokuments, die den jeweiligen Schritten entsprechen:
1. Feststellen, ob Ihre Hardware den Anforderungen zur Verwendung des Installationssystems ent-spricht, inKapitel 2beschrieben.
2. Sichern Sie Ihr System, fhren Sie alle notwendigen Planungen und Hardwarekonfigurationendurch, bevor Sie Debian installieren, wie inKapitel 3nher erlutert. Wenn Sie ein Multi-Boot-System vorbereiten, mssen Sie mglicherweise freien Speicherplatz auf Ihrer Festplatte fr De-bian bereitstellen, der neu partitioniert werden kann.
3. In Kapitel 4wird beschrieben, wie Sie sich die fr Ihre Installationsmethode notwendigen Datei-en beschaffen.
4. Kapitel 5 beschreibt das Booten des Installationssystems. Dieses Kapitel behandelt auch Pro-blemlsungen, falls Sie mit diesem Schritt Probleme haben.
5. Durchfhren der eigentlichen Installation gemKapitel 6. Das beinhaltet die Auswahl IhrerSprache, die Konfiguration von Treibermodulen fr die Peripherie, die Konfiguration der Netz-werkverbindung (so dass noch bentigte Installationsdateien von einem Debian-Server herunter-geladen werden knnen, sofern Sie nicht von CD installieren), die Partitionierung der Festplattenund die Installation eines Basissystems; danach die Auswahl und Installation von Programmgrup-pen. (Einige Hintergrundinformationen ber das Einrichten der Partitionen fr Ihr Debian-Systemwerden inAnhang Cgegeben.)
6. Starten Sie Ihr neu installiertes Basissystem, wie inKapitel 7beschrieben.
Haben Sie das System installiert, knnen SieKapitel 8 lesen. Dieses Kapitel erklrt, wo Sie nachmehr Informationen ber Unix und Debian suchen knnen und wie Sie Ihren Kernel durch eine neueVersion ersetzen knnen.
Informationen ber dieses Dokument und wie Sie daran mitwirken knnen finden Sie schlielich imAnhang E.
1.8. Ihre Hilfe ist willkommenJegliche Hilfe, Empfehlungen und besonders Patches werdenbegrt. Arbeitsversionen dieses Doku-ments finden Sie unter http://d-i.alioth.debian.org/manual/. Dort gibt es auch eine Liste aller verschie-denen Architekturen und Sprachen, fr die dieses Dokument verfgbar ist.
Der Quellcode ist auch ffentlich verfgbar. Nhere Informationen darber und wie Sie mitwirkenknnen, finden Sie imAnhang E. Wir begren Empfehlungen, Kommentare, Patches und Fehlerbe-richte (verwenden Sie das Paketinstallation-guide , um Fehler zu melden, aber berprfen Siezuerst, ob das Problem evtl. bereits berichtet wurde).
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Kapitel 1. Willkommen bei Debian
1.9. ber Copyrights und Software-LizenzenWir sind sicher, Sie haben einige der Lizenzen gelesen, die kommerzieller Software beiliegen siebeinhalten normalerweise, dass Sie je eine Kopie der Software nur auf einem einzigen Computer ver-wenden drfen. Die Lizenz dieses Systems ist vollkommen anders. Wir ermuntern Sie, eine Kopie aufjeden Computer in Ihrer Schule oder an Ihrem Arbeitsplatz zuinstallieren. Leihen Sie Ihr Installati-onsmedium Ihren Freunden und helfen Sie ihnen, das System auf ihren Computern zu installieren! Sieknnen sogar Tausende von Kopien anfertigen undverkaufen wenngleich unter Beachtung einigerEinschrnkungen. Ihre Freiheit, das System installieren und verwenden zu drfen, kommt daher, dassDebian auffreier Softwarebasiert.
Softwarefrei zu nennen, heit nicht, dass die Software nicht urheberrechtlich geschtzt ist, und esheit auch nicht, dass die CDs, die diese Software enthalten, gratis verbreitet werden mssen. FreieSoftware heit einmal, dass fr die Verbreitung oder Verwendung dieser Programme der Lizenz nachnichts bezahlt werden muss. Freie Software bedeutet ebenfalls, dass jeder die Software erweitern,adaptieren und verndern sowie auch die Ergebnisse seiner Arbeit verbreiten darf.
Anmerkung: Das Debian-Projekt stellt als pragmatisches Zugestndnis an seine Benutzer aucheinige Pakete zur Verfgung, die nicht unseren Kriterien fr freie Software entsprechen. DiesePakete sind jedoch nicht Teil der offiziellen Distribution, und sie sind nur in den contrib - odernon-free -Bereichen der Debian-Spiegelserver oder auf Third-Party-CD-ROMs (CDs aus drit-ter Hand, keine offiziellen Debian-CDs) verfgbar; der Abschnitt Die Debian FTP-Archive derDebian GNU/Linux-FAQ (http://www.debian.org/doc/FAQ/) enthlt zustzliche Informationen berden Aufbau und den Inhalt dieser Archive.
Viele der Programme im System stehen unter derGNU General Public License, oftmals auch einfachdie GPL genannt. Die GPL erfordert, denQuellcodeder Programme verfgbar zu machen, wannimmer eine binre Kopie des Programms verbreitet wird; diese Bestimmung der Lizenz stellt sicher,dass jeder Benutzer die Mglichkeit hat, die Software zu modifizieren. Auf Grund dieser Bestimmungist der Quellcode1 fr alle solchen Programme im Debian-System verfgbar.
Es gibt einige andere Formen von Copyright-Bestimmungen und Softwarelizenzen, die fr Program-me in Debian verwendet werden. Sie knnen die Copyrights undLizenzen fr jedes auf Ihrem Systeminstallierte Paket in der Datei/usr/share/doc/ package-name/copyright finden, wenn das Pa-ket installiert ist.
Fr weitere Informationen ber Lizenzen und die Entscheidungsfindung von Debian, ob Software freigenug ist, um in die Hauptdistribution aufgenommen zu werden, lesen Sie die Debian-Richtlinien frFreie Software (DFSG) (http://www.debian.org/social_contract#guidelines).
Der wichtigste rechtliche Hinweis ist, dass diese Softwareohne Garantieist. Die Programmierer, diediese Programme entwickelt haben, haben das zum Nutzen der Gemeinschaft (der Community)gemacht. Es wird keine Garantie gegeben, was die Eignung derSoftware fr irgendeinen Zweckbetrifft. Da die Software jedoch frei ist, wird Ihnen gestattet, sie Ihren Bedrfnissen anzupassen unddie Vorteile der nderungen auszunutzen, die von anderen durchgefhrt wurden, die die Software aufdieselbe Art erweitert haben.
1. Fr Informationen zum Finden, Entpacken und Bauen von Binrdateien aus Debian-Quellpaketen lesen Sie den AbschnittBasics of the Debian Package Management System der Debian GNU/Linux-FAQ (http://www.debian.org/doc/FAQ/).
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Kapitel 2. SystemanforderungenDieser Abschnitt informiert ber die bentigte Hardware, um Debian zum Laufen zu bringen. Sie fin-den ebenso Verweise zu weiteren Informationen ber Hardware, die von GNU und Linux untersttztwird.
2.1. Untersttzte HardwareDebian stellt keine zustzlichen Anforderungen an die Hardware auer denen des Linux-Kernels undder GNU-Werkzeuge. Daher luft Debian auf jeder Architektur oder Plattform, auf die der Linux-Kernel, libc, gcc usw. portiert wurden und fr die eine Debian-Portierung existiert. Bitte besuchenSie die Portierungs-Seite http://www.debian.org/ports/i386/ fr weitere Informationen ber Intel x86-Architektur-Systeme, die mit Debian getestet wurden.
Dieser Abschnitt versucht nicht, all die verschiedenen Hardware-Konfigurationen zu erlutern, dievon Intel x86 untersttzt werden, sondern bietet vielmehr allgemeine Informationen und Verweise,wo zustzliche Informationen gefunden werden knnen.
2.1.1. Untersttzte ArchitekturenDebian 4.0 untersttzt zwlf Haupt-Architekturen und einige Variationen von jeder dieser Architek-turen, auch als Flavours bekannt.
Architektur Debian-Kennzeichnung
Unterarchitektur Flavour
Intel x86-basiert i386
AMD64 & IntelEM64T
amd64
DEC Alpha alpha
ARM und StrongARM arm Netwinder und CATS netwinder
Intel IOP32x iop32x
Intel IXP4xx ixp4xx
RiscPC rpc
HP PA-RISC hppa PA-RISC 1.1 32
PA-RISC 2.0 64
Intel IA-64 ia64
MIPS (Big Endian) mips SGI IP22 (Indy/Indigo2)
r4k-ip22
SGI IP32 (O2) r5k-ip32
BroadcomBCM91250A(SWARM)
sb1-bcm91250a
BroadcomBCM91480B (BigSur)
sb1a-bcm91480b
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Kapitel 2. Systemanforderungen
Architektur Debian-Kennzeichnung
Unterarchitektur Flavour
MIPS (Little Endian) mipsel Cobalt cobalt
DECstation r4k-kn04
r3k-kn02
BroadcomBCM91250A(SWARM)
sb1-bcm91250a
BroadcomBCM91480B (BigSur)
sb1a-bcm91480b
Motorola 680x0 m68k Atari atari
Amiga amiga
68k Macintosh mac
VME bvme6000
mvme147
mvme16x
IBM/MotorolaPowerPC
powerpc CHRP chrp
PowerMac pmac
PReP prep
Sun SPARC sparc sun4m sparc32
sun4u sparc64
sun4v
IBM S/390 s390 IPL vom VM-Readerund DASD
generic
IPL vom Bandlaufwerk tape
Dieses Dokument umfasst die Installation fr dieIntel x86-Architektur. Wenn Sie Informationenber eine der anderen von Debian untersttzten Architekturen suchen, besuchen Sie die DebianPortierungs-Seiten (http://www.debian.org/ports/).
2.1.2. CPUs, Mainboards und GrafikuntersttzungVollstndige Informationen zu untersttzter Peripherie finden Sie im Linux Hardware Compatibility-HowTo (http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO.html).Dieser Abschnitt behandelt ledig-lich die Grundlagen.
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Kapitel 2. Systemanforderungen
2.1.2.1. CPUs
Nahezu alle x86-basierten (IA32) Prozessoren, die in PCs noch in Verwendung sind, werden unter-sttzt, inklusive aller Variationen von Intels Pentium-Serie; das beinhaltet auch 32-Bit AMD- undVIA- (frher Cyrix) Prozessoren sowie Prozessoren wie den Athlon XP und Intel P4 Xeon.
Anmerkung: Falls Ihr System einen 64-Bit-Prozessor aus der AMD64- oder Intel EM64T-Familieenthlt, sollten Sie vielleicht den Installer fr die AMD64-Architektur verwendet statt einen Installerfr die (32-Bit) i386-Architektur.
Allerdings wird Debian GNU/Linux Etchnicht auf 386- oder lteren Prozessoren laufen! Trotz derArchitekturbezeichnung i386 wurde die Untersttzung fr echte 80386-Prozessoren und deren Klo-ne ab der Verffentlichung von Debian Sarge (r3.1)entfernt1. (Keine Linux-Version hat je den 286-Prozessor oder frhere Chips der Serie untersttzt.) Alle 486- und sptere Prozessoren werden nachwie vor untersttzt2.
2.1.2.2. E/A-Bus
Der System-Bus ist der Teil des Motherboards, der der CPU dieKommunikation mit der Peripherie(zum Beispiel Speichergerten) ermglicht. Ihr Computer muss ISA, EISA, PCI, die Microchannel-Architektur (MCA, verwendet in IBMs PS/2-Reihe) oder den VESA-Local-Bus (VLB, manchmalauch VL-Bus genannt) verwenden. Im Wesentlichen nutzen alle Personal Computer, die in den letztenJahren verkauft wurden, eines dieser Bussysteme.
2.1.3. Grafikkarten-UntersttzungSie sollten eine VGA-kompatible Grafikschnittstelle fr das Konsolen-Terminal verwenden. Nahezujede moderne Grafikkarte ist zu VGA kompatibel. ltere Standards wie CGA, MDA oder HGA solltenebenfalls funktionieren, sofern Sie keinen X11-Support bentigen. Beachten Sie, dass X11 whrenddes Installationsvorgangs, wie er in diesem Dokument beschrieben wird, nicht verwendet wird.
Debians Untersttzung fr grafische Schnittstellen hngtvom zu Grunde liegenden Support desX.Org-X11-Systems ab. Die meisten AGP-, PCI- und PCIe-Grafikkarten funktionieren unter X.Org.Details ber untersttzte Grafikkarten-Bussysteme, Grafikkarten, Bildschirme und Zeigegerte findenSie unter http://xorg.freedesktop.org/. Debian GNU/Linux 4.0 liefert X.Org in der Version 7.1 mit.
2.1.4. LaptopsAuch Laptops werden untersttzt. Laptops sind oftmals spezialisiert oder beinhalten proprietre Hard-ware. Um herauszufinden, ob Ihr spezieller Laptop gut mit GNU/Linux zurechtkommt, lesen Sie dieLinux on Laptops-Seiten (http://www.linux-laptop.net/).
1. Wir haben lange versucht, dies zu vermeiden, aber letzten Endes wares doch ntig aufgrund einer bedauerlichen Serievon Problemen mit dem Compiler und dem Kernel, beginnend mit einem Fehler im C++-ABI von GCC. Es sollte immer nochmglich sein, Debian GNU/Linux auf einem echten 80386-Prozessor laufen zu lassen, wenn Sie Ihren eigenen Kernel sowiealle Pakete aus den Quellen kompilieren, aber dies ist nicht Thema dieses Handbuchs.2. Ein positiver Nebeneffekt der Tatsache, dass die alten Chips nicht mehr untersttzt werden: viele Debian-Pakete werdenletztlich auf modernen Rechnern geringfgig schneller laufen. Der i486, eingefhrt 1989, hat drei Maschinenbefehle (bswap,cmpxchg und xadd), die der i386 von 1986 nicht hat. Diese konnten frher von den meisten Debian-Paketen nicht ohneweiteres verwendet werden; jetzt schon.
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Kapitel 2. Systemanforderungen
2.1.5. Multiple ProcessorsMehrprozessor-Untersttzung auch symmetrisches Multiprocessing (SMP) genannt ist fr dieseArchitektur verfgbar. Das Standard-Kernelimage in 4.0 wurde mitSMP-alternatives-Untersttzungkompiliert. Das bedeutet, dass der Kernel die Zahl der Prozessoren (oder Prozessor-Kerne) erkenntund bei Ein-Prozessor-Systemen automatisch die SMP-Untersttzung deaktiviert.
Die 486-Variation des Debian-Kernelimage-Paketes fr Intel x86 ist nicht mit SMP-Untersttzungkompiliert.
2.2. InstallationsmedienDieses Kapitel wird Ihnen helfen, festzustellen, welche unterschiedlichen Medientypen Sie nutzenknnen, um Debian zu installieren. Wenn Sie beispielsweiseein Diskettenlaufwerk in Ihrem Rechnerhaben, knnen Sie es benutzen, um Debian zu installieren. Den Installationsmedien ist ein eigenesKapitel gewidmet (Kapitel 4), das die Vor- und Nachteile jedes Medientyps auflistet. Sieknnen nocheinmal hierher zurckblttern, wenn Sie das Kapitel gelesen haben.
2.2.1. DiskettenIn einigen Fllen mssen Sie zunchst von Disketten booten.Normalerweise ist alles, was Sie ben-tigen, ein High-Density- (1440 Kilobytes) 3,5 Zoll-Diskettenlaufwerk.
2.2.2. CD-ROM/DVD-ROM
Anmerkung: Wann immer in diesem Manual die Rede von CD-ROM ist, ist damit CD-ROModer DVD-ROM gemeint, da beide Technologien aus Sicht des Betriebssystems fast gleich sind(mit Ausnahme einiger sehr alter nicht-standardkonformer CD-ROM-Laufwerke, die weder SCSI-noch IDE/ATAPI-kompatibel sind).
Eine CD-ROM-basierte Installation wird fr einige Architekturen untersttzt. Auf Gerten, die dasStarten von CD-ROM erlauben, sollte es Ihnen mglich sein, eine Installation komplett durchzufh-ren. Sogar auf einem System, das das Starten von CD-ROM nichtuntersttzt, knnen Sie die CD-ROM in Kombination mit den anderen Techniken verwenden, um Ihr System zu installieren, sobaldSie auf anderem Wege gebootet haben; sieheKapitel 5.
Sowohl SCSI- als auch IDE/ATAPI-CD-ROMs werden untersttzt. Zustzlich werden allenicht-standardkonformen CD-Anschlsse, die von Linux untersttzt werden (wie die Mitsumi-und Matsushita-Laufwerke), auch von den Boot-Disketten untersttzt. Diese Modelle knnenjedoch spezielle Boot-Parameter oder andere Einstellungen bentigen, um sie zum Laufen zubringen, und das Booten von diesen Nicht-Standard-Anschlssen ist eher unwahrscheinlich.Das Linux-CD-ROM-HowTo (http://www.tldp.org/HOWTO/CDROM-HOWTO.html) enthltausfhrliche Informationen ber die Verwendung von CD-ROMs unter Linux.
Es knnen auch externe USB-CD-ROM-Gerte verwendet werden, genauso wie FireWire-Gerte, dievon den ohci1394 und sbp2-Treibern untersttzt werden.
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Kapitel 2. Systemanforderungen
2.2.3. FestplattenDas Starten des Installationssystem von einer Festplatte ist eine weitere Option fr viele Architektu-ren. Dies erfordert, dass ein anderes Betriebssystem den Installer auf die Festplatte ldt.
2.2.4. USB-Memory-StickViele Debian-Gerte bentigen ihre Disketten- und/oder CD-ROM Laufwerke nur fr die Installati-on und fr Rettungsflle. Wenn Sie einige Server betreiben,haben Sie wahrscheinlich schon darangedacht, diese Laufwerke wegzulassen und einen USB-Memory-Stick fr die Installation und (wennntig) zum Wiederherstellen des Systems zu verwenden. Das ist auch fr kleine Systeme sinnvoll, diekeinen Platz fr berflssige Laufwerke haben.
2.2.5. NetzwerkDas Netzwerk kann whrend der Installation verwendet werden, um fr die Installation bentigteDateien zu beziehen. Ob das Netzwerk genutzt wird oder nicht, hngt von der gewhlten Installa-tionsmethode ab sowie Ihren Antworten auf gewisse Fragen, die whrend der Installation gestelltwerden. Das Installationssystem untersttzt die meisten Arten von Netzwerkverbindungen (inklusivePPPoE, allerdings nicht ISDN oder PPP), entweder ber HTTP oder FTP. Nachdem die Installationabgeschlossen ist, knnen Sie Ihr System konfigurieren, ISDN oder PPP zu verwenden.
Sie knnen Ihr System auch ber das Netzwerkbooten.
Die diskettenlose Installation per Netzwerk-Boot von einem Local Area Network (LAN-Netzwerk)incl. dem Einbinden aller lokalen Dateisystemen per NFS isteine weitere Mglichkeit.
2.2.6. Un*x- oder GNU-SystemWenn Sie ein anderes Unix-hnliches System laufen haben, knnten Sie dieses zur Installation vonDebian GNU/Linux verwenden, ohne dendebian-installer , der im Rest dieses Handbuches be-schrieben ist, zu verwenden. Diese Installationsmethode ist sinnvoll fr Benutzer mit ansonsten nichtuntersttzter Hardware oder auf Servern, die sich keine Abschaltung des Systems leisten knnen.Wenn Sie sich fr diese Technik interessieren, lesen SieAbschnitt D.3.
2.2.7. Untersttzte SpeichersystemeDie Debian-Bootmedien beinhalten einen Kernel, der kompiliert ist, um die Anzahl der Systeme,auf denen er luft, zu maximieren. Unglcklicherweise erzeugt dies einen greren Kernel, der vieleTreiber beinhaltet, die fr Ihr Gert gar nicht verwendet werden (sieheAbschnitt 8.6, um zu lernen,wie Sie einen eigenen Kernel kompilieren knnen). Grundstzlich ist Untersttzung fr mglichstviele Gerte wnschenswert, um sicherzustellen, dass Debian auf einer umfangreichen Palette vonHardware installiert werden kann.
Grundstzlich beinhaltet das Debian-Installationssystem Untersttzung fr Disketten,IDE-Laufwerke, IDE-Disketten, Parallel-Port-IDE-Gerte, SCSI-Controller und -Laufwerke, USBund FireWire. Zu den untersttzten Dateisystemen gehren FAT, Win-32 FAT-Erweiterungen (VFAT)und NTFS.
Die Festplatten-Schnittstellen, die das AT-Festplatten-Interface emulieren oft auch MFM,RLL, IDE oder ATA genannt werden untersttzt. Sehr alte 8Bit Festplatten-Controller,
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Kapitel 2. Systemanforderungen
wie sie in IBM-XT-Computern verwendet werden, werden nur als Kernelmodul untersttzt.SCSI-Disk-Controller von vielen verschiedenen Herstellern werden untersttzt. Lesen Sie dasLinux-Hardware-Kompatibilitts-HowTo (http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO.html)fr weitere Informationen.
2.3. Peripherie und andere HardwareLinux untersttzt eine breite Auswahl an Hardware-Gertenwie Muse, Drucker, Scanner, PCMCIA-und USB-Gerte. Allerdings werden die meisten dieser Gerte whrend der Installation des Systemsnicht bentigt.
USB-Hardware funktioniert im Allgemeinen ausgezeichnet,nur einige USB-Tastaturen knnen einezustzliche Konfiguration bentigen (sieheAbschnitt 3.6.4).
Hier wiederum der Hinweis, im Linux-Hardware-Kompatibilitts-HowTo(http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO.html) herauszufinden, ob spezielle Hardware, dieSie verwenden, von Linux untersttzt wird.
2.4. Hardware speziell fr GNU/Linux kaufenEs gibt einige Anbieter, die Systeme mit Debian oder anderenGNU/Linux-Distributionenvorinstalliert anbieten, siehe Computerhersteller mit vorinstalliertem Debian(http://www.debian.org/distrib/pre-installed). Sie bezahlen mglicherweise mehr fr dieses Privileg,aber Sie kaufen sich auch ein Stck Seelenfrieden, denn Sie knnen dadurch sicher gehen, dass IhreHardware von GNU/Linux gut untersttzt wird.
Wenn Sie ein Gert mit mitgeliefertem Windows kaufen mssen, lesen Sie die Software-Lizenz auf-merksam durch, die Sie mit Windows erhalten; es ist durchausmglich, dass Sie die Lizenz ablehnenund dafr eine Rckvergtung vom Hndler erhalten knnen. Wenn Sie das Internet nach dem Stich-wort windows refund durchsuchen, finden Sie vielleicht hilfreiche Informationen hierzu.
Ob Sie nun ein System mit mitgeliefertem Linux kaufen oder ohne, oder gar gebrauchte Hardware,es ist immer wichtig, zu kontrollieren, ob Ihre Hardware vomLinux-Kernel untersttzt wird. ber-prfen Sie, ob Ihre Hardware in den oben angegebenen Referenzen aufgelistet ist. Lassen Sie Ih-ren Verkufer wissen, dass Sie fr ein Linux-System einkaufen. Untersttzen Sie Linux-freundlicheHardware-Anbieter!
2.4.1. Vermeiden Sie proprietre oder Closed HardwareEinige Hardware-Hersteller werden uns einfach nicht mitteilen, wie Treiber fr ihre Hardware zuschreiben sind. Andere gewhren keinen Zugriff auf die Dokumentation ohne einen Geheimhaltungs-vertrag, was uns davon abhlt, den Linux-Quellcode zu verffentlichen.
Da wir keinen Zugang zu den Dokumentationen dieser Gerte erhalten haben, werden Sie einfachunter Linux nicht funktionieren. Sie knnen helfen, indem Sie die Hersteller solcher Hardware bitten,die Dokumentation zu verffentlichen. Wenn gengend Leutefragen, werden sie begreifen, dass dieFree Software Community einen wichtigen Markt darstellt.
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Kapitel 2. Systemanforderungen
2.4.2. Windows-spezifische HardwareEin beunruhigender Trend ist die Verbreitung von Windows-spezifischen Modems und Druckern.In einigen Fllen werden sie speziell konstruiert, um mit dem Microsoft Windows-Betriebssystemzusammen zu arbeiten und tragen den Hinweis WinModem oderMade especially for Windows-based computers (speziell fr Windows-basierte Computer entwickelt). Das wird im Allgemeinenerreicht, indem integrierte Prozessoren aus der Hardware entfernt werden und die Arbeit an einenWindows-Treiber bergeben wird, der vom Prozessor des Rechners ausgefhrt wird. Diese Strategiemacht Hardware ein wenig billiger, aber die Einsparungen werden oftnicht an den Benutzer weiter-gegeben oder diese Hardware kann sogar teurer sein als gleichwertige Gerte, die ihre eingebetteteIntelligenz behalten.
Sie sollten Windows-spezifische Hardware aus zwei Grnden meiden. Der erste ist, dass die Herstel-ler grundstzlich nicht die Ressourcen zur Verfgung stellen, um einen Linux-Treiber zu schreiben.Im Allgemeinen sind die Hardware- und Software-Schnittstellen des Gerts proprietr und Doku-mentation ist, wenn berhaupt, nicht ohne einen Geheimhaltungsvertrag verfgbar. Das verhindertdie Verwendung fr Freie Software, da Programmierer freierSoftware den Quellcode ihrer Softwareoffen legen. Der zweite Grund ist, dass das Betriebssystem die Arbeit des eingebetteten Prozessorsbernehmen muss, oftmals mitEchtzeit-Prioritt, und der Prozessor fr den Betrieb Ihrer Programmenicht verfgbar ist, whrend er diese Gerte ansteuert. Da der typische Windows-Benutzer nicht sointensiv Multi-Tasking betreibt wie ein Linux Benutzer, hoffen die Hersteller, dass der Windowsbe-nutzer die Belastung einfach nicht bemerkt, die diese Hardware der CPU auferlegt. Jedes Multi-Tasking-Betriebssystem, sogar Windows 2000 oder XP, leidet aber unter reduzierter Performance,wenn Peripherie-Hersteller mit der eingebetteten Rechenleistung ihrer Hardware geizen.
Sie knnen helfen, diese Situation zu verbessern, indem Siedie Hersteller ermuntern, die Dokumen-tation und andere zur Programmierung ihrer Hardware notwendigen Ressourcen zu verffentlichen,aber die beste Strategie ist einfach, diese Art von Hardwarezu vermeiden, bis sie im Linux-Hardware-Kompatibilitts-HowTo (http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO.html) als funktionierendaufgelistet ist.
2.5. Anforderungen an Arbeitsspeicher undFestplattenplatz
Sie mssen mindestens 48MB Arbeitsspeicher und 500MB freien Festplattenspeicher haben.Beachten Sie, dass dies absolute Mindestanforderungen sind. Realistischere Daten finden Sie imAbschnitt 3.4.
2.6. Hardware fr NetzwerkverbindungenNahezu alle Netzwerkkarten (NIC), die vom Linux-Kernel untersttzt werden, sollten auch vom In-stallationssystem untersttzt werden; modulare Treiber werden normalerweise automatisch geladen.Dies beinhaltet die meisten PCI- und PCMCIA-Karten. Viele ltere ISA-Karten werden ebenfallsuntersttzt.
Bei ISDN wird das D-Channel-Protokoll fr das (alte) deutsche 1TR6 nicht untersttzt; SpellcasterBRI-ISDN-Boards werden ebenfalls nicht vomdebian-installer untersttzt. Die Verwendungvon ISDN whrend der Installation wird grundstzlich nichtuntersttzt.
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Kapitel 2. Systemanforderungen
2.6.1. Treiber, die spezielle Firmware erfordernDas Installationssystem untersttzt derzeit nicht das Herunterladen von Firmware. Das bedeutet, dassjede Netzwerkkarte, dessen Treiber es erfordert, dass Firmware geladen wird, standardmig nichtuntersttzt wird.
Falls keine andere Netzwerkkarte fr die Installation genutzt werden kann, ist es immer noch mglich,Debian GNU/Linux von einer Komplett-CD-ROM oder DVD zu installieren. Whlen Sie die Option,das Netzwerk unkonfiguriert zu lassen und benutzen Sie zur Installation nur die Pakete, die auf derCD/DVD verfgbar sind. Sie knnen den ntigen Treiber und die Firmware installieren, wenn dieInstallation abgeschlossen ist (nach dem Neustart) und dasNetzwerk manuell konfigurieren. BeachtenSie, dass die Firmware unter Umstnden getrennt vom Treiberseparat paketiert ist und nicht in dermain-Sektion des Debian GNU/Linux-Archivs enthalten sein knnte.
Falls der Treiber selbst untersttztwird, knnen Sie die Netzwerkkarte vielleicht auch whrendder Installation verwenden, indem Sie die Firmware von einem anderen Medium nach/usr/lib/hotplug/firmware kopieren. Vergessen Sie nicht, die Firmware am Ende derInstallation (vor dem Neustart) ebenfalls in das entsprechende Verzeichnis des zu installierendenSystems zu kopieren.
2.6.2. Wireless-LAN NetzwerkkartenNetzwerkkarten fr WLAN werden generell ebenfalls untersttzt, allerdings unter einem groen Vor-behalt: viele WLAN-Adapter erfordern Treiber, die entwedernicht-frei sind oder noch nicht fr dieIntegration in den offiziellen Linux-Treiber akzeptiert wurden. Diese Adapter knnen zwar generellunter Debian GNU/Linux zum Laufen gebracht werden, werden aber whrend der Installation nichtuntersttzt.
Falls keine andere Netzwerkkarte fr die Installation genutzt werden kann, ist es immer noch mg-lich, Debian GNU/Linux von einer Komplett-CD-ROM oder DVD zu installieren. Verwenden Sie diegleiche Prozedur wie oben im Abschnitt Treiber, die spezielle Firmware erfordern beschrieben.
In einigen Fllen knnte der Treiber, den Sie bentigen, nicht als Debian-Paket verfgbar sein. Siemssen dann prfen, ob Quellcode fr solch einen Treiber im Internet bereitgestellt wird und denTreiber selbst kompilieren. Wie das geht ist allerdings nicht Thema dieses Handbuchs. Falls berhauptkein Linux-Treiber fr Ihr Gert zur Verfgung steht, ist die Nutzung desndiswrapper -Paketes Ihreletzte Rettung. Dies erlaubt Ihnen, einen Windows-Treiberzu verwenden.
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Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linuxinstallieren
Dieses Kapitel behandelt die Vorbereitung des Systems fr die Installation von Debian (bevor Sie denInstaller starten). Dies beinhaltet das Sichern Ihrer vorhandenen Daten, das Sammeln von Informatio-nen ber Ihre Hardware sowie aller anderen bentigten Infos.
3.1. bersicht ber den InstallationsverlaufZuallererst ein kurzes Wort ber Neuinstallationen. UnterDebian sind Umstnde, die eine kompletteNeuinstallation notwendig machen, uerst selten; ein mechanisches Versagen der Festplatte wrevielleicht der hufigste Grund.
Viele gngige Betriebssysteme bentigen evtl. eine komplette Neuinstallation, wenn kritische Fehlervorkommen oder fr Upgrades auf neuere Versionen des Betriebssystems. Selbst wenn keine komplet-te Neuinstallation notwendig ist, mssen oftmals die verwendeten Programme neu installiert werden,um unter der neuen Version des Betriebssystems korrekt zu funktionieren.
Unter Debian GNU/Linux ist es wahrscheinlicher, dass Sie, wenn etwas schief luft, Ihr Betriebs-system reparieren knnen, als es neu installieren zu mssen. Upgrades erfordern niemals eine kom-plette Neuinstallation; Sie knnen stattdessen immer aktualisieren. Die Programme sind fast immermit den nachfolgenden Betriebssystemversionen kompatibel. Bentigt die neue Version eines Pro-gramms neuere zu Grunde liegende Software, so stellt das Debian-Paketsystem sicher, dass die ben-tigte Software automatisch identifiziert und installiert wird. Es wurde sehr viel Aufwand betrieben, dieNotwendigkeit einer Neuinstallation zu vermeiden; Sie sollten es deshalb als allerletzte Mglichkeitansehen. Der Installer istnicht fr die Neuinstallation ber eine bestehende Version ausgelegt.
Hier ist eine bersicht der Schritte, die Sie whrend der Installation durchfhren werden.
1. Sichern von bestehenden Daten oder Dokumenten auf der Festplatte, auf die Sie installierenwollen.
2. Sammeln Sie Informationen ber Ihren Computer und alle bentigten Dokumentationen, bevorSie die Installation starten.
3. Schaffen Sie Platz fr Debian auf Ihrer Festplatte, der dann partitioniert werden kann.
4. Die Installationssoftware und spezielle Treiber fr Ihre Hardware herunterladen (betrifft nichtDebian-CD-Benutzer).
5. Boot-Bnder/Disketten/USB-Sticks erstellen oder Bootdateien anlegen (die meisten Debian-CD-Benutzer knnen von einer der CDs starten).
6. Starten des Installationssystems.
7. Auswhlen der Sprache, in der die Installation durchgefhrt wird.
8. Aktivieren der Netzwerkverbindung, falls verfgbar.
9. Erstellen und Mounten der Partitionen, auf denen Debian installiert wird.
10. Beobachten Sie den automatischen Download-/Installations- und Setupvorgang desBasissys-tems.
11. EinenBootloaderinstallieren, der Debian GNU/Linux und/oder Ihr bereits vorhandenes Betrieb-ssystem starten kann.
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Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren
12. Das neu installierte System zum ersten Mal starten.
Auf Intel x86-Systemen haben Sie die Mglichkeit, eine grafische Version des Installationssystemszu benutzen. Mehr Informationen ber den grafischen Installer finden Sie imAbschnitt D.6.
Wenn Sie Probleme whrend der Installation haben, hilft es,wenn Sie wissen, welche Pakete beiwelchen Schritten beteiligt sind. Hier die wichtigsten Akteure in diesem Installations-Schauspiel:
Die Installer-Software (debian-installer ) ist die wichtigste Angelegenheit dieses Handbuchs. Sieerkennt die Hardware und ldt dafr bentigte Treiber, benutzt denDHCP-Client , um die Netz-werkverbindung einzurichten, installiert die Basissystempakete mittelsdebootstrap und startettasksel , um Ihnen zu erlauben, zustzliche Software zu installieren. Etliche andere Akteure spie-len noch kleinere Rollen in diesem Prozess, aber derdebian-installer hat seine Aufgabe erfllt,wenn Sie das neue System zum ersten Mal starten.
Um das System an Ihre Bedrfnisse anzupassen, erlaubt Ihnentasksel , verschiedene vordefinierteSoftwarezusammenstellungen zu installieren, wie z.B. Web-Server oder Arbeitsplatzsystem.
Eine wichtige Option whrend der Installation ist die Frage, ob eine grafische Benutzeroberflcheinstalliert werden soll oder nicht, bestehend aus dem X-Window-System und einer der verfgbarengrafischen Desktop-Umgebungen. Wenn Sie die Programmgruppe Arbeitsplatz-Umgebung nichtzur Installation ausgewhlt haben, erhalten Sie nur ein relativ einfaches, kommandozeilen-basiertesSystem. Die Installation der Programmgruppe Arbeitsplatz-Umgebung ist optional, da sie einen sehrgroen Bedarf an Festplattenplatz hat und auerdem sind viele Debian GNU/Linux-Systeme Serversind, die keinen echten Bedarf fr eine grafische Benutzeroberflche haben, um ihre Arbeit zu tun.
Seien Sie sich dessen bewusst, dass das X-Window-System (die grafische Oberflche) vomdebian-installer komplett getrennt ist und auch erheblich komplizierter ist. Die Installation undProblembeseitigung der X-Window-Installation wird in diesem Handbuch nicht behandelt.
3.2. Sichern Sie Ihre Daten!Bevor Sie beginnen, vergewissern Sie sich, dass Sie von allen Dateien auf Ihrem System Sicherheits-kopien haben. Wenn es das erste Mal ist, dass Sie ein fremdes Betriebssystem auf Ihrem Rechnerinstallieren, ist es mglicherweise erforderlich, Ihre Festplatte neu zu partitionieren, um Platz frDebian GNU/Linux zu schaffen. Immer, wenn Sie Ihre Festplatte neu partitionieren, haben Sie dasRisiko, alle Daten auf der Festplatte zu verlieren, unabhngig davon, welches Programm Sie dafrverwenden. Die whrend der Installation verwendeten Programme sind sehr zuverlssig und die mei-sten werden seit Jahren verwendet; aber sie sind auch sehr mchtig und ein falscher Schritt kann SieIhre Daten kosten. Seien Sie vorsichtig, auch wenn Sie Ihre Daten gesichert haben. Zwei MinutenNachdenken knnen Ihnen Stunden unntiger Arbeit ersparen.
Falls Sie ein Multiboot-System erstellen, vergewissern Sie sich, dass Sie die Installationsmedien alleranderen installierten Betriebssysteme zur Hand haben. Speziell wenn Sie Ihr Startlaufwerk neu parti-tionieren, mssen Sie unter Umstnden den Bootloader IhresBetriebssystems neu installieren oder ineinigen Fllen das ganze Betriebssystem selbst und alle Dateien auf den betroffenen Partitionen.
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Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren
3.3. Bentigte Informationen
3.3.1. Dokumentation
3.3.1.1. Installationshandbuch
Das Dokument, das Sie gerade lesen; es ist eine Entwicklerversion des Installationshandbuchs fr dienchste Verffentlichung von Debian (dem Nachfolger von Etch); es ist in verschiedenen Formatenund bersetzungen (http://d-i.alioth.debian.org/manual/) verfgbar.
3.3.1.2. Hardware-Dokumentation
Enthlt oft ntzliche Informationen zum Konfigurieren oderVerwenden Ihrer Hardware.
Linux-Hardware-Kompatibilitts-HowTo (http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO.html)
3.3.2. Quellen fr Hardwareinformationen findenIn vielen Fllen ist der Installer in der Lage, Ihre Hardwareautomatisch zu erkennen. Um jedochvorbereitet zu sein, empfehlen wir, sich vor der Installation mit der Hardware vertraut zu machen.
Hardwareinformationen knnen von folgenden Quellen bezogen werden:
Die Handbcher, die mit jedem Hardwareteil mitgeliefert werden.
Das BIOS-Setup Ihres Computers. Sie gelangen in das BIOS-Setup, indem Sie eineTaste/Tastenkombination drcken, whrend der Computer startet. Sehen Sie in Ihrem Handbuchnach, um die passende Kombination herauszufinden. Oftmals ist es dieEntfernen-Taste.
Die Verpackung Ihrer Hardware.
Das System-Fenster in der Windows-Systemsteuerung.
Systembefehle oder Werkzeuge in einem anderen Betriebssystem, inklusive in Dateimanagernangezeigte Informationen. Diese Quelle ist im Speziellen ntzlich, um Informationen ber RAM-oder Festplattenspeicher zu erhalten.
Ihr Systemadministrator oder Internetprovider. Sie knnen Ihnen die zur Einrichtung notwendigenEinstellungen von Netzwerk und E-Mail verraten.
Tabelle 3-1. Zur Installation notwendige Hardware-Informationen
Hardware Informationen, die Sie bentigenknnten
Festplatten Wie viele Sie haben.
Deren Reihenfolge im System.
Ob IDE oder SCSI (die meisten Rechner habenIDE).
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Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren
Hardware Informationen, die Sie bentigenknntenVerfgbarer freier Plattenplatz.
Partitionen.
Partitionen, auf denen andere Betriebssystemeinstalliert sind.
Bildschirm Modell und Hersteller.
Untersttzte Auflsungen.
Horizontale Bildwiederholrate.
Vertikale Bildwiederholrate.
Untersttzte Farbtiefe (Anzahl der Farben).
Bildschirmgre.
Maus Typ: seriell, PS/2 oder USB.
Anschluss.
Hersteller.
Anzahl der Tasten.
Netzwerk Modell und Hersteller.
Typ des Adapters/der Karte.
Drucker Modell und Hersteller.
Untersttzte Druckauflsungen.
Grafikkarte Modell und Hersteller.
Verfgbarer Video-Speicher.
Untersttzte Auflsungen und Farbtiefen(vergleichen Sie diese Angaben mit denen IhresBildschirms).
3.3.3. Hardware-KompatibilittViele Markenprodukte funktionieren problemlos unter Linux. Zudem verbessert sich die Hardwa-reuntersttzung fr Linux tglich. Linux untersttzt jedoch nicht so viele verschiedene Typen vonHardware wie manch anderes Betriebssystem.
Im Besonderen kann Linux normalerweise keine Hardware betreiben, die eine laufende Windows-Version bentigt.
Einige Windows-spezifische Hardware kann jedoch mit etwas Aufwand unter Linux lauffhig ge-macht werden. Auerdem sind Treiber fr Windows-spezifische Hardware meist fr einen speziellenLinux-Kernel angepasst. Aus diesem Grund knnen sie schnell berholt sein.
So genannte Win-Modems sind der gngigste Typ dieser Hardware. Drucker und andere Gerte kn-nen jedoch ebenfalls Windows-spezifisch sein.
Sie knnen die Hardware-Kompatibilitt wie folgt berprfen:
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Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren
Suchen Sie auf der Website des Herstellers nach (neuen) Treibern.
Suchen Sie auf Webseiten oder in Handbchern nach Informationen ber Emulationen. Produkteweniger bekannter Marken knnen manchmal die Treiber oder Einstellungen von besser bekanntenverwenden.
Durchsuchen Sie Hardware-Kompatibilittslisten fr Linux auf Webseiten fr Ihre Architektur.
Suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten anderer Benutzer.
3.3.4. NetzwerkeinstellungenWenn Ihr Computer rund um die Uhr mit einem Netzwerk verbunden ist (z.B. Ethernet oder einegleichwertige Verbindung keine PPP-(Whl-)Verbindung),sollten Sie beim Systemadministratordes Netzwerks die folgenden Informationen erfragen:
Ihren Hostnamen (den Name Ihres Rechners im Netzwerk; mglicherweise knnen Sie selbst einenauswhlen).
Ihren Domainnamen.
Die IP-Adresse Ihres Computers.
Die Netzmaske zur Verwendung in Ihrem Netzwerk.
Die IP-Adresse eines Standard-Gateway-Systems, zu dem Sierouten sollen,falls Ihr Netzwerkeinen Gateway hat.
Den Rechner in Ihrem Netzwerk, den Sie als DNS-(Domain Name Service-)Server verwendensollen.
Andererseits, wenn Ihr Administrator Ihnen sagt, dass ein DHCP-Server verfgbar und empfohlen ist,bentigen Sie all diese Informationen nicht, da der DHCP-Server diese whrend des Installationspro-zesses direkt an Ihren Computer weitergibt.
Wenn Sie ein kabelloses Funk-Netzwerk (WLAN) verwenden, sollten Sie auch das Folgende erfragen:
Die ESSID Ihres kabellosen Netzwerks.
Den WEP-Sicherheitsschlssel (falls notwendig).
3.4. Minimale HardwareanforderungenSobald Sie Informationen ber die Hardware Ihres Computersgefunden haben, berprfen Sie, obdiese Hardware die Art der Installation zulsst, die Sie durchfhren wollen.
Abhngig von Ihren Bedrfnissen knnen Sie auch mit wenigerals der unten aufgelisteten Hardwareauskommen. Die meisten Benutzer riskieren jedoch, im Nachhinein frustriert zu sein, wenn Sie dieseEmpfehlungen ignorieren.
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Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren
Fr Desktop-Systeme wird mindestens ein Pentium 4 (1GHz) empfohlen.
Tabelle 3-2. Empfohlene minimale Systemanforderungen
Art der Installation Arbeitsspeicher(minimal)
Arbeitsspeicher(empfohlen)
Festplatte
Ohne Desktop 64 Megabyte 256 Megabyte 1 Gigabyte
Mit Desktop 64 Megabyte 512 Megabyte 5 Gigabyte
Die absoluten Minimalanforderungen an den Arbeitsspeicher sind um einiges geringer als in der Ta-belle angegeben. Abhngig von der Architektur ist es mglich, Debian mit sehr wenig Arbeitsspeicher(20MB bei s390, 48MB bei i386 und amd64) zu installieren. Dasselbe gilt fr die Anforderungen anden freien Platz auf der Festplatte, speziell wenn Sie die Anwendungen, die Sie installieren, einzelnauswhlen; sieheAbschnitt D.2fr zustzliche Informationen ber bentigten Festplattenplatz.
Es ist mglich, eine grafische Desktop-Umgebung auch auf lteren oder Low-End-Systemen laufenzu lassen, aber in diesem Fall wird empfohlen, einen Window-Manager zu installieren, der wenigerressourcen-hungrig ist als die GNOME- oder KDE-Desktop-Umgebung; Sie knnten zum Beispielxfce4 , icewm oderwmaker verwenden, aber es gibt auch noch weitere.
Es ist praktisch unmglich, fr Server-Installationen generelle Speicher- oder Festplattenplatzanfor-derungen anzugeben, da dies sehr davon abhngt, wozu der Server verwendet wird.
Bedenken Sie, dass diese Angaben nicht die anderen Daten enthalten, die normalerweise auf solchenSystemen vorhanden sind, wie die Dateien der Benutzer, E-Mails und Daten. Es ist immer ratsam, beider Erwgung des fr Ihre eigenen Dateien bentigten Platzes grozgig zu sein.
Der zum reibungslosen Betrieb des Debian GNU/Linux-Systems selbst ntige Festplattenplatz ist be-reits in die Empfehlungen mit eingerechnet. Erwhnt werdenmuss hier das Verzeichnis/die Partition/var , das viele Debian-spezifische Statusinformationen wie Protokolldateien enthlt, zustzlich zudem regulren Inhalt. Diedpkg-spezifischen Dateien (mit Informationen ber alle installierten Pa-kete) knnen z.B leicht 40MB beanspruchen. Auch legtapt-get heruntergeladene Pakete dort ab,bevor Sie installiert werden. Sie sollten immer mindestens200MB fr /var bereithalten bzw. sogarerheblich mehr, wenn Sie eine grafische Desktop-Umgebung installieren.
3.5. Im Voraus partitionieren fr eineMultiboot-Installation
Das Partitionieren Ihrer Festplatte ist das Aufteilen Ihrer Platte in einzelne Abschnitte. Jeder Abschnittist von den anderen unabhngig. Es ist so hnlich wie das Aufstellen von Wnden in einem Haus;wenn Sie in einem Raum ein Mbelstck aufstellen, beeinflusst das die anderen Rume nicht.
Wenn Sie bereits ein Betriebssystem auf Ihrem Rechner haben(z.B. Windows 9x, WindowsNT/2000/XP, OS/2, MacOS, Solaris, FreeBSD, . . . ) und Linux auf die gleiche Festplatte installierenmchten, mssen Sie sie neu partitionieren. Debian bentigt eigene Festplatten-Partitionen. Eskann nicht auf Windows- oder MacOS-Partitionen installiert werden. Es kann sich mglicherweisePartitionen mit anderen Linux-Systemen teilen, was hier jedoch nicht behandelt wird. Sie bentigenmindestens eine eigene Partition fr das Debian-Root-Verzeichnis.
Sie knnen Informationen ber Ihre bisherigen Partitionenmittels eines Partitionierungs-Tools Ihresaktuellen Betriebssystems bekommen, wie etwa fdisk oder PartitionMagic. Partitionierungsprogram-me bieten immer eine Mglichkeit, existierende Partitionen anzuzeigen, ohne nderungen vorzuneh-men.
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Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren
Normalerweise zerstrt die nderung einer Partition, die bereits ein Dateisystem enthlt, alle Daten,die darauf gespeichert sind. Daher sollten Sie vor einer Neupartitionierung immer alle Ihre Datensichern. Denken Sie an die Analogie mit dem Haus, auch dort wrden Sie Ihr Mobiliar aus demZimmer rumen, bevor Sie eine Mauer verschieben, da Sie ansonsten riskieren, es zu zerstren.
Wenn Ihr Rechner mehr als eine Festplatte hat, mchten Sie vielleicht eine der Festplatten komplettfr Debian verwenden. Wenn dies der Fall ist, mssen Sie diese Festplatte nicht partitionieren, bevorSie die Installation starten; das im Installer enthaltene Partitionierungsprogramm kann diese Aufgabeproblemlos bernehmen.
Hat Ihr Rechner nur eine Festplatte und Sie mchten Ihr Betriebssystem komplett durch DebianGNU/Linux ersetzen, knnen Sie mit dem Partitionieren auchwarten, bis es als Teil des Installati-onsprozesses aufgerufen wird (sieheAbschnitt 6.3.2.1). Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie denInstaller von System-Tapes, CD-ROM oder per Netzwerk-Bootstarten. Denken Sie daran: wenn Sievon Dateien booten, die sich auf der Festplatte befinden, unddiese Festplatte im Installationsvorgangneu partitionieren (das heit, Sie zerstren die Bootdateien), sollten Sie hoffen, dass die Installati-on gleich auf Anhieb erfolgreich funktioniert. Zumindest sollten Sie in diesem Fall eine alternativeMethode zum Wiederherstellen des Systems wie zum Beispiel die CDs oder Tapes der Originalinstal-lation bereithalten.
Wenn Ihr Gert bereits