Deckblatt und Inhalt

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Die Pop-Formeln Praktische Harmonie- und Formenlehre für die 5. Klasse Zusammengestellt nach den Büchern von: Mark Levine: Das Jazz Theorie Buch. Advanced Music 1996 Jürgen Moser: Rock Piano, Professional know-how of contemporary keyboard playing. schott 2002 Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006 Bernhard Hofmann: Arrangement & Orchestration, Das A&O für Arrangeure und alle, die es werden möchten. Alfred Publishing 2002 Mag. Markus Haider Version: Montag, 17. Jänner 2011 Deckblatt und Inhalt.pages

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Page 1: Deckblatt und Inhalt

Die Pop-FormelnPraktische

Harmonie- und Formenlehre für die 5. Klasse

Zusammengestellt nach den Büchern von:

Mark Levine: Das Jazz Theorie Buch. Advanced Music 1996

Jürgen Moser: Rock Piano, Professional know-how of contemporary keyboard playing. schott 2002

Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

Bernhard Hofmann: Arrangement & Orchestration, Das A&O für Arrangeure und alle, die es werden möchten. Alfred Publishing 2002

! Mag. Markus Haider

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Inhaltsverzeichnis

Video: Axis of Awsome P

0 Grundlagen P

0a Akkordbaukasten Dur K

0 A1 erste Analyse Ü2

1a TurnAround Formel P

1b Melodie I - Dur6 Skala P

1b A2 erster Song ÜG

1c TurnAround Varianten P

1c A3 TA-Variante ÜG

2a Pachelbel P

2a A4 Pianoman Klassenmusizieren ÜP

3a Jazzy P

3a A5 Jazzstandard ÜE

4a LaFolia P

4a A6 Moll-Ballade ÜG

5a Blues P

5a A7 Bluesskalen ÜE

6a Doppelsubdominante P

6a A8 Hook-line ÜG

7a Durkadenz P

7a A9 Bewegungslied ÜG

8a Song Strukturen P

__________________________________P - PräsentationK - KopiervorlageÜG - Übung GruppenarbeitÜ2 - Übung PartnerarbeitÜE - Übung EinzelarbeitÜP - Übung mit der ganzen Klasse

! Mag. Markus Haider

Version: Montag, 17. Jänner 2011! Deckblatt und Inhalt.pages

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Literatur:Mark Levine: Das Jazz Theorie Buch. Advanced Music 1996

Jürgen Moser: Rock Piano, Professional know-how of contemporary keyboard playing. schott 2002

Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

Bernhard Hofmann: Arrangement & Orchestration, Das A&O für Arrangeure und alle, die es werden möchten. Alfred Publishing 2002

CD Inhalt:Popformeln komplett pdf

Einzelkapitel Deckblatt und Inhalt 0 Grundlagen0a Akkordbaukasten Dur1a Turn-Around Formel1b Melodie1 Dur6Skala1c Turnaround Varianten2a Pachelbel3a Jazzy4a LaFolia5a Blues6a Doppelsubdominante7a Durkadenz8a Song Strukturen

Arbeitsblätter_Videos 0 A1 erste Analyse 0 A1 erste Analysediv. Leadsheets

1b A2 erster TA1c A3 TA-Variante

2a A4 PianoMan 2a A4 Pianoman Klassenm.Billy Joel - Biano Man.mp4Video Pianoman.mp4

3a A5 Jazzstandard 3a A5 JazzstandardDuke Ellington - Satin Doll.mp4

4a A6 Moll-Ballade 4a A6 Moll-BalladeBBC Scottish Symp. Black Pearl.mp4

5a A7 Bluesskalen

6a A8 Hook-line 6a A8 Hook-linediv LeadsheetsHey Jude.mp4Here comes the sun.mp4

7a A9 Bewegungslied

Präsentationen PPTMOVKeynote

! Mag. Markus Haider

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Page 4: Deckblatt und Inhalt

GRUNDLAGENTheorie zum Verständnis der Pop-Formeln

POP-FORMELN

Zusammengestellt nach den Büchern von:

Mark Levine: Das Jazz Theorie Buch. Advanced Music 1996

Jürgen Moser: Rock Piano, Professional know-how of contemporary keyboard playing. schott 2002

Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

Bernhard Hofmann: Arrangement & Orchestration, Das A&O für Arrangeure und alle, die es werden möchten. Alfred Publishing 2002

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Schritt für Schritt zum Ziel

Einstieg in die Welt der Theorie der Popmusik.

Was einen Song besonders macht.

Wie ist ein Popsong geformt ! „Bausteine“

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Page 5: Deckblatt und Inhalt

Popmusik istsehr leicht verständlichschnell aufgreifbar undleicht wiedererkennbar.

Ein Songschreiber muss bescheid wissen über:Akkordabfolgeihre Wirkung und ihre möglichen Varianten

Seit Beginn der 50er haben sich b e s t i m m t e Akkordfo lgen entwickelt. Dazu kommt jeweils eine Melodie und Ausarbeitung, wie Text, Rhythmik und angesagtes Arrangement.

3

Außermusikalische Elemente

• Image des Künstlers• Zeitgeschmack, Mode• Charisma• Text

III

Musikalische Ausdrucksmittel

• Arrangement• Sound, Studio, Live• Rhythmus, Groove• Interpretation

II

Elemente eines Songs

Musikalische Basiselemnte

• Harmonik• Melodik• Struktur

I Pop-Formeln

4

Page 6: Deckblatt und Inhalt

Warum Musiktheorie?

den Kern der Musik beleuchten

Handwerkszeug

grundlegendes Wissen über Akkorde und Tonleitern

5

Grundlage für Harmonik: Akkord

besteht aus drei Tönen ! Dreiklang

der tiefste Ton ist der Grundton, der mittlere heißt Terz und der oberste Quinte.

die einzelnen Akkordtöne sind immer 3 Töne der Tonleiter voneinander entfernt.

Beispiel:

C-Dur Tonleiter: c d e f g a h c‘ d‘

Akkorde:! C-Dur:! c e g! F -Dur:! f a c‘! G-Dur:! g h d‘

6

Page 7: Deckblatt und Inhalt

Akkorde einer Dur-TonleiterBaut man über jedem Ton einer Dur-Tonleiter (Stufe) den jeweiligen Dreiklang auf, so ergeben sich automatisch Dur- oder Moll-Akkorde.

Jeder Dieser Akkorde kann eine bestimmte Funktion in Bezug auf den Spannungsverlauf einer Akkordfolge übernehmen.

Die Funktionsbezeichnungen haben ! standardisierte Namen: T ! - Tonika

S ! - Subdominante

D ! - Dominante

*p !- *parallele

7

Subdominante - Tonika - Dominante

Tonika ist das tonale Zentrum eines Stücks, also die harmonische Basis. - in sich ruhend.Dominante liegt 5 Töne höher in der Tonleiter und bildet den stärksten Spannungsbogen ! stärkste Hörerwartung zurück zur Tonika.Subdominante liegt 5 Töne tiefer (sub) unter der T in der Tonleiter und hat einen geringeren Spannungswert als die Dominante.

zB: C-Dur: ... c d e f g a h c‘ d‘ e‘ f‘ g‘ a‘ h‘ ...+5(sub) -5

S T S D

8

Page 8: Deckblatt und Inhalt

Akkordschema in Dur

Stufe

Funktion

Akkord

zB: C-Dur

I II III IV V VI VII

T Sp Dp S D Tp

Dur moll moll Dur Dur moll

c d e f g a h

T ! - Tonika

S ! - Subdominante

D ! - Dominante

*p !- *parallelenicht vergessen!

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der Akkordbaukasten

A) Hilfsmittel zur Erstellung von Akkordfolgen in einer Tonart

" Ziel: Eigene Stücke schreiben.

‣ die Klaviertastatur hilft die richtigen Töne zu finden.

B) Analyse-Werkzeug zur Bestimmung von Tonarten, Akkordstufebzw. Akkordfunktionen

" Ziel: Aufgeschriebener Musik auf den Grund gehen können.

10

Page 9: Deckblatt und Inhalt

Akkordbaukasten Dur

Stufe

Funktion

Akkord

Tonart (Vorzeichen)

A (3#)

D (2#)

G (1#)

C

F (1b)

Bb (2b)

Eb (3b)

I II III IV V VI VII

T Sp Dp S D Tp

Dur moll moll Dur Dur moll

a h c# d e f# g#

d e f# g a h c#

g a h c d e f#

c d e f g a h

f g a b c d e

b c d es f g a

es f g as b c d

KlavierTastatur

c cis d dis es

e f fis g gis as

a b h c

Akkordbaukasten Dur

Stufe

Funktion

Akkord

Tonart (Vorzeichen)

A (3#)

D (2#)

G (1#)

C

F (1b)

Bb (2b)

Eb (3b)

I II III IV V VI VII

T Sp Dp S D Tp

Dur moll moll Dur Dur moll

a h c# d e f# g#

d e f# g a h c#

g a h c d e f#

c d e f g a h

f g a b c d e

b c d es f g a

es f g as b c d

KlavierTastatur

c cis d dis es

e f fis g gis as

a b h c

MusiktheorieZuordnung der Stufe, Funktionund Akkordgeschlecht

Zuordnung zu einer TonartBestimmung des Basstones eines Akkords

Tonart und A

nzahl

der Generalv

orzeichen

Töne einer Tonleiter

schwarze u. weiße

Klavier Tasten

Akkordbaukasten Dur

Stufe

Funktion

Akkord

Tonart (Vorzeichen)

A (3#)

D (2#)

G (1#)

C

F (1b)

Bb (2b)

Eb (3b)

I II III IV V VI VII

T Sp Dp S D Tp

Dur moll moll Dur Dur moll

a h c# d e f# g#

d e f# g a h c#

g a h c d e f#

c d e f g a h

f g a b c d e

b c d es f g a

es f g as b c d

KlavierTastatur

c cis d dis es

e f fis g gis as

a b h c

Akkordbaukasten Dur

Stufe

Funktion

Akkord

Tonart (Vorzeichen)

A (3#)

D (2#)

G (1#)

C

F (1b)

Bb (2b)

Eb (3b)

I II III IV V VI VII

T Sp Dp S D Tp

Dur moll moll Dur Dur moll

a h c# d e f# g#

d e f# g a h c#

g a h c d e f#

c d e f g a h

f g a b c d e

b c d es f g a

es f g as b c d

KlavierTastatur

c cis d dis es

e f fis g gis as

a b h c

11

Page 10: Deckblatt und Inhalt

DER RADIO-SMASH-HITdie Turn-Around Formel

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

1

T - Tp - S - D

Wir nennen solch eine Akkordfolge, die sich einmal durch die Kadenz bewegt und sozusagen im Kreis wieder zurück zur Tonika kommt, einen Turn-Around.

Kadenz ist die Abfolge von Akkorden bezogen auf eine Grundtonart (Tonika)

Die Turn-Around-Formel ist die erfolgreichste und gebräuchlichste Akkordformel der Popmusik.

Gut geeignet bei fröhlichen, naiven Lovesongs, Herz Schmerz und besinnlichen Liedern.

2

Page 11: Deckblatt und Inhalt

Harmonie

Funktion

Bsp in C-Dur

das Geheimnis:hoher Grad an Verschmelzung

gec

CT

dhg

GD

eca

amTp

cafFS

Struktur:• 4-Takt Einheiten, Akkordwechsel

am Taktbeginn• 8-Takt Einheiten, 2 Takte pro

Harmonie• Halbierung: 2 Akkorde je Takt

Melodie:3+1 Folge (oder a a a b) � über T, Tp u. S findet sich dann jeweils eine gleiche Melodie.

3

REZEPT U. ANLEITUNG

verwende unterschiedliche Einheiten an Takten in den Teilen deines Songs

schlichte Tonarten max. 1 Vorzeichen

für die Melodie verwende die Durtonleiter oder nur Pentatonik

bei den ersten 3 Harmonien verwende gleiche Melodien

sei sparsam in der Begleitung!

4

Page 12: Deckblatt und Inhalt

Melodiebildung IDur - 6 Skala

1

Dur-6-Skala(Dur-Pentatonik)

Über ein Stück mit Dur-Charakter kann man gut mit der sogenannten Dur-6-Skala improvisieren und Melodien erfinden. z.B.: Turn-around FormelDur-Charakter bedeutet: einfache Akkorde (Dreiklänge), Grundtonart Dur, keine tonartfremden Akkorde, wenig / keine Akkordfärbungen (7, 9, 11, 13, ...)

2

Page 13: Deckblatt und Inhalt

Bildung der SkalaDie Dur-6-Skala besteht nur aus 5 Tönen (Pentatonik);aus den Tönen 1, 2, 3, 5 und 6 einer Durtonleiter

Akkordbaukasten Dur

Stufe

Funktion

Akkord

Tonart (Vorzeichen)

A (3#)

D (2#)

G (1#)

C

F (1b)

Bb (2b)

Eb (3b)

I II III IV V VI VII

T Sp Dp S D Tp

Dur moll moll Dur Dur moll

a h c# d e f# g#

d e f# g a h c#

g a h c d e f#

c d e f g a h

f g a b c d e

b c d es f g a

es f g as b c d

KlavierTastatur

c cis d dis es

e f fis g gis as

a b h c

Akkordbaukasten Dur

Stufe

Funktion

Akkord

Tonart (Vorzeichen)

A (3#)

D (2#)

G (1#)

C

F (1b)

Bb (2b)

Eb (3b)

I II III IV V VI VII

T Sp Dp S D Tp

Dur moll moll Dur Dur moll

a h c# d e f# g#

d e f# g a h c#

g a h c d e f#

c d e f g a h

f g a b c d e

b c d es f g a

es f g as b c d

KlavierTastatur

c cis d dis es

e f fis g gis as

a b h c

1 2 3 5 6

3

Grundform / UmkerhrungZur Melodiebildung kann man die Skala in ihrer Grundform verwenden

oder man benutzt einen anderen Tonraum (Umkehrung).

die gebräuchlichsten Formen sind:

‣ 1, 2, 3, 5, 6‣ 3, 5, 6, 1, 2‣ 5, 6, 1, 2, 3

4

Page 14: Deckblatt und Inhalt

TURN AROUND IIAbleitungen, Varianten und Änderungen

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

1

Die Ausstrahlng des TA beruht auf der Wirkung von liegenbleibenden Tönen ! Verschmelzung von Akkorden, die eingebettet sind in die einfache Dur-Kadenz mit S, T und D

Beim Verändern der Formel sei sensibel und vorsichtig!

2

Page 15: Deckblatt und Inhalt

Beispiel

DIE WICHTIGSTE VARIATEN

Variante T Tp Sp D

Turn Around T Tp S D

So ausgestattet ist der Turn-Around noch

poppiger, süßlich-molliger und einschmeichelnder.

As sweet as it may be!

gec

CT

eca

AmTp

afdDmSp

dhg

GT

3

WEITER ABLEITUNGEN

den ersten Teil (T, Tp) mehrfach vorstellen:T Tp T Tp T Tp S D

Akkorde innerhalb der Formel anders anordnen:T D Tp ST S Tp D

Statt Tp die Dp verwenden ! T Dp S D

4

Page 16: Deckblatt und Inhalt

MELODIE REZEPTE

oft wird einleitend die große Dur-Terz der T betont

Werden die Töne des Tonika-Akkordes mit verbindenden Zwischentönen verwendet eignet es sich für die wechselnden Akkorde sehr gut. Denke an 3+1

Um abschließende Dominante zu betonen, werden hier oft in der Molodie die Akkordtöne verwendet. (Arpeggio)

5

BEISPIELE VON PROFIS

„Complicated“ - Avril Lavigne (TA in Strophe)

„Just like a pill“ - Pink (Strophe und Refrain)

„Summer of 69“ - Bryan Adams (TA Varianten)

„Love is all Around“ - Wet Wet Wet

„Gotta Be Somebody“ - Nickleback

„Live And Let Die“ - Paul McCartney

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Page 17: Deckblatt und Inhalt

Pop-Balladedie Pachelbel-Formel

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

1

Pachelbel Kanon

Johann Pachelbel war ein Komponist der Renaissance (

Sein Kanon in D-Dur ist bis heute beliebt und wurde zur Grundlage vieler erfolgreicher Kompositionen aller folgenden Stilepochen.

Der PK beruht auf einer sich ständig wiederholenden Harmoniefolge im Basso Continuo mit dazugehörigen Variationen in der Melodie.

Besonders gut geeignet ist diese Formel für Stücke, die eher dramatisch und aussagekräftig sein wollen; die ans Herz gehen, große Gefühle wecken und auch schon mal recht pompös sein können.

2

Page 18: Deckblatt und Inhalt

die Formel

Im Gegensatz zum TurnAround ist neben der Dur-Kadenz und der Tp zusätzlich die Dominantparallele (Dp) eingesetzt.

Bei dieser Formel geht es nicht um liegenbleibende Töne und Akkordverschmelzung sondern:

1. Kombination der Dur-Kadenz mit zwei zugehörigen Moll-Parallelen.

2. Es ist möglich durchgehende absteigende Basslinien zu setzen.

3. In der Formel ist der Turn-Around versteckt.

C G Am Em F C F GT D Tp Dp S T S Dc h a g f e f g

Harmonie

Funktion

Basston

Dur-KadenzMoll-Parallelen

Turn-Around

3

Varianten und Ableitungen

Um die absteigende Basslinie noch zu verlängern bietet sich folgende Formel an:

Harmonie

Funktion

Basston

C G Am Em F C Dm GT D Tp Dp S T Sp Dc h a g f e d g

4

Page 19: Deckblatt und Inhalt

Die Absteigende Basslinie nur unter den Turn-Around legen, daher ergeben sich Durchgangstöne ohne Harmonisierung:

Harmonie

Funktion

Basston

C Am F Dm GT Tp S Sp Dc h a g f e d g

Noch mehr absteigende Basslinien ermöglichen das Verwenden aller Moll-Parallelen.Harmonie

Funktion

Basston

C Am F Dm GT Tp S Sp Dc h a g f e d g

G Em C D Dp T c g f e d c

5

RezepteFür ruhig und majestätisch-gelassene Stücke verwenden, langsames Tempo, besinnliche Stimmung bevorzugt!

Aufgrund der vielen Harmonien lassen sich recht weite Gesangs- / Melodieführungen gestalten.

Meist ist der Song entsprechend der Formel auch von der Gesangsmelodie her in zwei große Teile (die ersten und die zweiten vier Takte) unterteilt. Oft ist auch noch einmal der erste Part in zwei untergeordnete Teile gegliedert.

Bei dieser Formel wird der erste Teil grundsätzlich unverändert gelassen, während im zweiten Teil auch Änderungen oder Auslassungen bei den Harmonien vorkommen.

Diese absteigenden Basslinien bieten dir viele Möglichkeiten. Achte dabei auf den Unterschied:

1. ob Du jeweils den Baston harmonisierst wie bei der Pachelbel-Folge, oder

2. dazwischen Durchgangstöne hast, die nicht eine eigene Harmonie zur Ausschmückung haben.

Songs mit absteigender Basslinie haben fast immer mehrere Teile, wobei oft die Strophe mit freiem Text auf der absteigenden Basslinie beruht, während der Refrain zB eine Dur-Kadenz oder einen Turn-Around hat.

6

Page 20: Deckblatt und Inhalt

Beispiele

Kanon in D-Dur - Johann Pachelbel

Lemon Tree - Fools Garden (Refrain)

When a man loves a woman - Percy Sledge

Piano Man - Billy Joel (Pachelbel Anleihen und absteigende Basslinien)

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Page 21: Deckblatt und Inhalt

Ein kleiner Schuss „Jazz“die II-V-I Formel

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

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die Stufentheorie

Die Grundlage bildet eine Tonleiter

Beim Grundton beginnend zählt man von I bis VII.

Auf jeder dieser Stufen lässt sich ein leitereigener Akkord (3- bzw. 4-Klang) bilden. Daraus ergeben sich Dur- und Moll-Akkorde.

Daraus ergibt sich in einer Dur-Tonleiter auf der II Stufe ein Molldreiklang (Funktion: SP).

Beispiel in C-DurSp

Geht man von der klassischen Kadenz: T - S - D - T aus, und ersetzt die S durch die Sp so bekommt man die Jazzkadenz: I - II - V - I

2

Page 22: Deckblatt und Inhalt

Verwendung der II - V - ISongs mit Betonung auf Sänger/in, die sich präsentieren wollen.

für zurückhaltende Songs: nicht zu schnell, nicht zu laut, aber nicht zu balladesk oder melancholisch

für Parts mit locker-entspannte Improvisationen

Songs mit der Absicht, sich ein wenig vom typischen Pop zu entfernen mit Zielrichtung Schlager oder Easy-listening-Jazz.

3

RezepteIn ihrer Grundform II - V - I lassen sich bereits packende Melodien schreiben.

Als Tonvorrat der Melodie dient die zugehörige Dur-Tonleiter.

Die Formel ändert ihren Charakter je nachdem wo sie beginnt:

Beginn mit I: satte Ausgangsbasis

Beginn mit II: oft zerbrechlicher

Je nachdem, wie lange die Takte mit den einzelnen Harmonien sind, verändert sich der Charakter der Formel ganz entscheidend: Manchmal stehen in einem Takt nur die II und die V, manchmal haben beide Harmonien jeweils zwei Takte Raum.

Fast immer kommen in solch einem Song noch weitere Teile mit weiteren Harmonien dazu.

Tonartwahl: Rock - A oder E-Dur, Folk G oder D-Dur, Jazz Pop Schlager mit Bläsern F, B oder Es-Dur

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Page 23: Deckblatt und Inhalt

VariantenC Dm GT Sp D I - II - Veine bekannte Jazz-Standard und Schlager-Formel

C Am Dm GT Tp Sp D I - VI - II - Vdie „poppigere“ Turn-Around Variante, als Erweiterung der II-V-I Folge

C Em Dm GT Dp Sp D I - III - II - Veine andere Erweiterung der II-V-I Folge

5

SongsII-V-I

„Video killed the radio star“ - Buggles (Strophe)

„Seasons in the sun“ - Terry Jacks

„Wind of Change“ - Scorpions (Refrain)

„Über den Wolken“ - Reinhard Mey

„What‘s up“ - 4 Non Blondes

II-IV-I

„The boys are back in town“ - Thin Lizzy (Intro / Refrain)

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Page 24: Deckblatt und Inhalt

La Folia-Folge

Popmusik in Moll

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

1

zur Geschichte

„La Folia“ (la Folies d‘Espange) war ursprünglich ein portugiesischer Tanz, der schon seit Ende des 16. Jhdts existierte.

die Formel ist auf einem 16-taktigen Basslauf aufgebaut, der die Basis für eine spezielle Harmoniefolge bildet.

Diese Abfolge diente im Laufe der Musikgeschichte für die großen Komponisten beim höfischen Leben als Grundlage für eine Vielzahl von Tänzen.

heute wird diese komplexe Formel für Songs aus dem Folk und Rock mit eher melodramatisch-pompösen Aufbau verwendet.

2

Page 25: Deckblatt und Inhalt

Am | E | Am | G | C | G | F | ETp (D) Tp D T D S (D)

Am | E | Am | G | C | G | Am E | Am ETp (D) Tp D T D Tp (D) Tp (D)

Beginn auf Moll! - Die Moll-Akkorde sind jetzt nicht mehr Erweiterungen sondern eigenständige Harmonien.

Eigenständige Moll-Kadenzen mit dazugehöriger Dominante. Tp (D)

Charakteristische harmonische Wendung durch kleiner Sekundschritt: F E

S (D)

3

Verwendung und Verarbeitung

Die La Folia-Formel wird meistens in Abwandlungen verarbeitet.

Wiederholung einzelner Formelteile. zB:Tp (D) ! Tp (D) Tp (D) ... Tp D ! Tp D Tp D ...Am E Am E Am E Am G Am G Am G

Betonung des Sekundschrittes:S (D) S (D) S (D) S (D) TpF E F E F E F E Am

Substitution von Akkorden, Umschichtung oder Verkürzung: (Hit the Road, Jack) (House Of the Rising Sun)

Tp D S (D) Tp T SP S Tp T (D)Am G F E Am C D F Am C E

4

Page 26: Deckblatt und Inhalt

Beispiele

„Sarabande“ - G.F. Händel

„Conquest of Paradise“ - Vangelis

„An Tagen wie diesen“ - Fettes Brot

„House of the rising sun“ - Animals, Bob Dylan

„Fluch der Karibik Thema“ - Hans Zimmer

„Hit the Road, Jack“ - Ray Charles

5

Page 27: Deckblatt und Inhalt

der Blues

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

1

die Standardformel• Folge von 3 Teilen

• die Teile sind jeweils 4 Takte lang

• Der erste und zweite haben meist eine nahezu identische Melodie (Call) und die 3. Zeile antwortet bzw. schließt ab (Response).

a - 4 Takte (Frage)a‘ - 4 Takte (Frage Wdh.)b - 4 Takte (Antwort)

• die sog. „Blue-Notes“ verleihen der Bluesmelodie ihr charakteristisches Klangbild.

2

Page 28: Deckblatt und Inhalt

das Akkordgerüst

C C C CT T T T

der erste Teil beginnt grundsätzlich auf T

F F C CS S T T

der zweite Teil beginnt grundsätzlich auf S und kehrt zu T zurück

G G C CD D T T

der dritte Teil enthält die D und führt zu T

3

die Septimen

• charakteristisch für den Blues ist das Hinzufügen der kleinen Septimen zu den Akkorden der T, S und D!

• daraus ergeben sich neue Leiterfremde Töne für den Tonvorrat zur Melodiebildung ! Blue-Notes

4

Page 29: Deckblatt und Inhalt

Blues (Moll-) Pentatonik1

EVP88 Electric Piano

S7

&

\\

,,,,O

F7

T7,,,,O

C7

D7

,,,,G

7

Fügt man der Dur-Tonleiter die beiden neuen Akkordtöne der T und S hinzu ergibt sich folgende Skala:

I II III IV V VI VIIc d e/es f g a h/b

☞ Moll-Pentatonik mit Betonung auf die fünf typischen Blues-Tönen (Blues-Pentatonik)

c es f g b1

EVP88 Electric Piano

1

&

\\

.

b3

.O

4

.

5

.

b7

.OD

5

Blues Skala• diese Skala baut auf der Moll-Pentatonik auf.

• es wird lediglich 1 Ton hinzugefügt.

c es f g b

1

EVP88 Electric Piano1

&

\\. b3

.O4

.5

.b7

.O

D

1

Blues in C

S7

&

\\

,,,,O

F7

T7,,,,O

C7

D7

,,,,G

7

1

.

b3

.O

4

.

#4

.Q

5

.

b7

.O

c es f fis g b

6

Page 30: Deckblatt und Inhalt

Varianten der 3. Zeile• Besonders viele Varianten des Blues-

Schemas finden sich üblicherweise bei der dritten Zeile.

• Dieser Teil beginnt praktisch immer mit der D und kann wie folgt interessanter gestaltet werden:

D S T T D S T D D D T D D D T T D S S TD

7

bekannte Beispiel

• „Rock Around the Clock“ - Bill Haley

• „Jhonny B. Goode“ - Chuck Berry

• „This Old House“ - Stuart Hamblen

• „I feel good“ - James Brown

• „Unchain my heart“ - Joe Cocker (Blues in Moll)

8

Page 31: Deckblatt und Inhalt

let‘s go ROCKdie Doppel-Subdominant-Formel

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

1

UrsprungsgedankeWie wir schon beim Blues und der dazugehörigen Skala gehört haben ergibt sich zwischen Melodie und Begleitung eine gewollte Reibung.

Musiker haben durch Anpassung der Akkordfolgen nach neuen Wegen gesucht diese Reibung zwischen Blue-Notes und Begleitung zu verändern.

Durch Einführung tonartfremder Akkorde wird dies möglich, wodurch sich neue Möglichkeiten der Komposition ergeben.

Ein wenig spielt auch der Gedanke an sog. Plagale Wendungen wie wir sie aus alter Kirchenmusik kennen mit. Statt der Kadenz T - D - T wird hierbei T - S - T verwendet, was aufgrund des Fehlens des Leittons (VII) ein sanfteres Verschmelzen gewährleistet ist.

2

Page 32: Deckblatt und Inhalt

Subdominanten!Als Ausgangsbasis dient die Bluesskala:

man kann mit diesen Tönen eine aufsteigende Reihe mit dem Tonabstand von jeweils einer reinen Quinte bilden!

Eb Bb F C5 5 5

Nimmt man diese Töne als Basstöne von Dur-Dreiklängen so ergibt sich daraus Funktionsharmonisch:

1

Blues in C

S7

&

\\

,,,,O

F7

T7,,,,O

C7

D7

,,,,G

7

. . .O . . .O .D

SSS SS S T5 5 5

3

Hook-Lineengl. hook - Haken, line - Zeile

eine eingängige Melodie

hoher Wiedererkennungswert

bleibt als „Ohrwurm hängen“

entsteht durch Akkordfolge oder Motiv

kommerziell erfolgreiche Produktionen weisen häufig mehrere Hooklines auf.

4

Page 33: Deckblatt und Inhalt

C B F CT SS S T

Viele Popsongs bauen auf dieser Formel auf.

Beliebte Ableitungen sind:T - S - SS - ST - SST - D - SS - S - TT - SSS - SS - S - T

5

Beispiele

„Sweet Home Alabama“ - Lynyrd Skynyrd

„Everybody“ - Blues Brothers

„Feel“ - Robbie Williams (im Refrain)

„Hey Jude“ - Beatles (Ausklang)

„Hey Joe“ - Jimi Hendrix (lange durchgehende Subdominantketten)

„jumping Jack Flash“ - Rolling Stones (Refrain)

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Anwendung

Wenn es ordentlich „erdig“ und rockig klingen soll.

jugendliches und innovatives Klangbild

Sound der späten 60er oder 70er Jahre

Satte Gitarren, ordentlicher Druck

Balladen mit Drive

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Einfach, aber wild ...Dur Kadenz Formel

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

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fast wie ein kleiner Blues

Oft ist man in der Musik bestrebt mit minimalen Mitteln zum Ziel zu gelangen

Sieht man sich die Charts Top 100 der 50er Jahre an wird einem auffallen, dass viele Stücke damals der TurnAround oder eben diese Formel zugrunde liegen.

Vorallem die Spätära des Rock‘n‘Roll greift auf diese Formel zurück.

Wenn das Bluesschema zu langatmig ist kann man diese verknappte Form wählen.

| C F | G F |

T S D S

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Page 36: Deckblatt und Inhalt

MerkmaleDie Harmonien der Dur-Kadenz treten in einer bestimmten- monoton durchlaufenden- zweitaktigen Abfolge- mit zwei Harmonien je Takt auf.

Kombiniert mit einer sich wiederholenden Melodielinie

innerhalb einer überwiegend gleich bleibenden Strophe

Songs, die betont kompakt und übersichtlich sind- zum Mitsingen und Mitmachen einladen- eine eingängige Hookline haben- Spaß und Stimmung bringen sollen- Flottes Tempo

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Beispiele

„Wild Thing“ - the Troggs

„The Joker“ - Steve Miller

„La Bamba“ Trini Lopez

„Summertime“ - Musical Grease

„Hang On Sloopy“ - McCoys

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Form & Struktur... ein Song entsteht ...

nach: Volkmar Kramarz: Die Pop Formeln, Die Harmoniemodelle der Hitproduzenten. Voggenreiter 2006

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VorüberlegungenWer wird den Song spielen (Amateure, Profis, Kinder, Erwachsene ...)

Welche Band: Instrumente / Stimmen werden benötigt?

Wen will ich damit erreichen?

Was will ich ausdrücken?

Soll der Song einen bestimmten Zweck erfüllen?(Konzert, Theater, Film, Party, Tanz, Easy Listening, Hintergrundmusik, Begeleitung eines Solisten, sakrale Musik, ...)

Wie lang soll der Song dauern und wie ist Tempo?

In welchem Genre bewege ich mich?

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Page 38: Deckblatt und Inhalt

FormteileEs gibt die Möglichkeit Formteile mit Großbuchstaben zu bezeichnen: A, B, C

Oder man verwendet Begriffe, wie: Strophe, Refrain, Solo, etc.

Ein Formteil ist eine in sich abgeschlossene Einheit von Takten.Diese Einheit wird durch Rhythmus, Melodie, Text und Harmoniefolge gestaltet.

Mehrere aneinander gereihte Formteile ergeben eine Song-Struktur.

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Traditionelle StrukturenAEin einfacher Vers, der ohne Veränderung wiederholt wird.

A A‘ A“Variations- Hymnus- od. Balladen- Form: Eine Strophe nach der anderen mit Abweichungen.

Zweiteilige Liedform: A BZwei sich abwechselnde Formteile,

Dreiteilige Liedform: A B A bzw A B A‘

OstinatoEin gleichbleibendes Grundpattern (Figur, Rhythmus, Riff) über das musiziert / improvisiert wird.

Rondo A B A C A D ...Ein Teil bleibt gleich und wechselt sich mit immer neuen Formteilen ab.

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Page 39: Deckblatt und Inhalt

Strukturen in der PopularmusikIntroEinleitender Abschnitt - Vorstellen der Akkorde und Grundstimmung

StropheErzählen der Geschichte des Songs - Vorstellen aller Motive, Akkorde, Rhthmen und Basslinien

RefrainHook, Eingängige Melodie für den Wiedererkennungswert - Gesang steht im Vordergrund. Mehrfache Wiederholung ohne Änderung des Textes.

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BreaksGestaltung der Übergänge zwischen den Songteilen - unterbrechen den Songablauf, lockern auf, erhöhen die Aufmerksamkeit

BridgeSteht zwischen den Songteilen (Brücke) - dienen als reibungsloser Übergang zwischen den Teilen

OutroGestaltung des Endes eines Songs:- Wiederholung des Refrains (langsam ausblenden)- Steigerung des Refrains um einen Halbton- Instrumentale Begleitung (ausblenden)- einfacher Stopp oder gesonderter Teil (Vamp)

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Page 40: Deckblatt und Inhalt

Popsongs sind kommerziell, aufmunternd und oft tanzbar arrangiert.

Die meisten Popsongs sind nach dem gleichen Schema gebaut:

Popsong Formel

Intro - 1. Strophe - Refrain - 2. Strophe - Refrain - Bridge / Solo - Refrain - Outro

Ziel ist es, den Spannungsverlauf so zu gestalten, dass der Song sich allmählich aufbaut.

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